udig- Traft- r be- der t, 80 odell asten lung, 9 ge- igkeit hrern egan- rbton, 5 D 18 8 ee e r 5 pen ser Erscheint: montags, mittwocha, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zung. 36 Pfg. Zustellgeld. Enzelnummer 13 Hg. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- msterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden — Ereisliste Nr. 1) Nr. 201 Montag, den 20. Dezember 1954 6.754. Jahrgang Wird Brentano 1965 Außenminister? Kabinettsrang für Hallstein— Maltzan soll nach Paris, Herwarth nach London Bonn(E. B.) Im neuen Jahr soll der CDU- Fraktions vorsitzende im Bundestag, Heinrich von Brentano, das Außenministerium über- nehmen, wurde in Bonn bekannt. Staatssekre- tär Hallstein soll nach den Plänen einiger Politiker Kabinettsrang erhalten und eine Stellung ähnlich der eines britischen Staats- ministers bekleiden. Botschafter Herbert Blankenhorn(der jet- zige Chef der Politischen Abteilung des Aus- wärtigen Amtes) soll nach diesen Plänen po- litischer und der DP-Fraktions vorsitzende Joachim von Merkatz parlamentarischer Staatssekretär werden. Enfang kommenden Jahres sollen ferner eine Reihe von deutschen RBotschafterposten im Ausland— darunter die in Paris und London— neu besetzt werden. Zum Nach- folger des gegenwärtigen deutschen Missions- chefs in Paris, Botschafter Wilhelm Hausen- Stein, ist vorerst der jetzige Chef der Außen- Handelsabteilung des Auswärtigen Amtes, Botschafter Vollrath Freiherr von Maltzan, Ausersehen. Für den gegenwärtigen Botschaf- ter in Großbritannien, Hans Schlange-Schö- ningen, soll der jetzige Protokollchef der Bun- desrepublik, Baron Hans von Herwarth, nach London gehen. Beide, Hausenstein und Schlamge- Schöningen, treten wegen Errei- chung der in den Ruhe- Stand. Während der deutsche Geschäftsträger in den USA, Botschafter Heinz Krekeler, auf seinem Posten bleiben soll, sind für die Bot- schaften in Brüssel, Rom und Neu Delhi Ver- änderungen vorgesehen. Die deutschen Bot- schafter in Belgien(Anton Pfeiffer) und Ita- lien(Clemens von Brentano) treten in den Ruhestand. Der Botschafter in Indien, Ernst Wilhelm Meyer, soll als erster deutscher Bot- schafter nach dem Kriege nach Tokio ent- Sandt werden. Wer die Nachfolge von Malt- Zans und von Herwarths in Bonn übernimmt, ist noch ungel t. Ebenso steht der genaue Termin der Veränderungen noch nicht fest. Auch der deutsche Botschafterposten bei den Vereinten Nationen wird in den ersten Monaten des kommenden Jahres neu be- Setzt. Der jetzige Vertreter, Botschafter Hans Rieger, scheidet ebenfalls wegen Erreichung der Altersgrenze aus. Endgültige Eritschei- dungen sind vom Bundeskabinett noch nicht getroffen worden, doch ist dieser neue Plan in der vergangenen Woche mit Zustimmung des Bundeskanzlers und Außenministers ge- billigt worden. Anton Pfeiffer, der deutsche Botschafter in Brüssel, wurde für seine Verdienste, die er sich als erster Botschafter der Bundesrepu- blik in Belgien erworben hat, mit dem Groß- kreuz des belgischen Peopoldordens ausge- zeichnet. Die Auszeichnung wurde Pfeiffer von König Baudouin persönlich überreicht. Altersgrenze 1955 Neue Sowjetnoten gegen Westverträge Der Kreml„bedauert“— Moskau preist sein Sicherheitssystem an Mos kau(UP). Die Sowjetunion hat an die Staaten, welche ihre Einladung zur Teil- nahme an einer europäischen Sicherheitskon- ferenz abgelehnt hatten, Noten gerichtet, in denen sie diese Haltung„bedauerte“. In die- sen Noten, die in Moskau den diplomatischen Vertretern der betreffenden Länder über- reicht wurden, heißt es u. a., die Sowjetunion Sei„weiter davon überzeugt, daß die wirk- liche Sicherheit der kleinen und grogen Völ- ker Europas nur danm gewährleistet werden kann, wenn die Pläne für die Remilitarisie- rung Westdeutschlands und seinem Einschluß in einen militärischen Block aufgegeben wer- den.“ In ihrer Note an Norwegen Hatte die so- Wijetische Regierung behauptet, Norwegen be- teilige sich an der Remilitarisierung West- deutschlands und an der„Schaffung eines militärischen Blockes, der gegen die fried- liebenden Staaten Europas“ gerichtet ist. Schweden gegenüber hebt die Sowjetunion in ihrer Note hervor, daß die Unabhängigkeit und Souveränität der europäischen Staaten durch ein Sicherheitssystem der in Moskau Vorgeschlagenen Art am besten gewährlei- stet seien. Außerdem war jeder Note eine Abschrift der Beschlüsse der Moskauer Si- cherheitskonferenz beigefügt. Ahnliche Noten erhielten ferner Griechen- Iand, die Türkei, Island, Luxemburg, Belgien, Holland, Italien und Dänemark, nicht da- gegen die USA, Großbritannien und Frank- reich, die bereits am 9. Dezember über die Ergebnisse der in Moskau abgehaltenen Si- cherheitskonferenz unterrichtet worden wa- ren. An dieser Konferenz hatten außer der Udssg und einem rotchinesischen Beobachter nur Vertreter der anderen Ostplockstaaten teilgenommen. Papst Pius XII. unternahm zum ersten Mal seit seiner Erkrankung vor drei Wochen wie- der Spazierfahrten in die vatikanischen Gär- ten. Frau Vilaya Lakschrmai, die Schwester Neh- Tus, trat in London ihr neues Amt als indischer Hochkommissar in Großbritannien und ab Gesandter in Dublin an. Adenauer: Abkommen werden gebilligt Botschaft an Dulles— Bundesregierung zum Rededuell Schmid Adenauer Paris(UP). Botschafter Herbert Blanken- horn überbrachte am Sonntag im Auftrage des Bundeskanzlers dem amerikanischen Au- Benminister Dulles in Paris eine Botschaft Adenauers, in der es heißt, die Bundesrepu- blik werde die Pariser Abkommen billigen und Frankreich gegenüber vor allem in der Saarfrage eine gut nachbarliche Politik an- streben. Wie verlautet, erklärte Dulles, die Bot- schaft des Bundeskanz ers habe ihn„sehr er- mutigt“. Der amerikanische Augßenminister Soll Blankenhorn(wie auch dem französischen Mimister präsidenten Mendeès- France) weiter- hin erklärt haben, die USA seien bereit, das Saarabkommen, wenm es in Kraft getreten Sei, bis zum Abschluß eines Friedensvertra- ges mit Deutschland zu unterstützen. Die von Frankreich gewünschte Zusage, Amerika solle sich auch beim Abschluß des Friedensvertra- ges kür die Beibehaltung der durch das Saar- Abkommen geschaffenen Lösung einsetzen, soll Dulles nicht gegeben haben. Dulles ist zwischen aus Paris abgereist. In Bonn erklärte ein Sprecher der Bundes- regierung, Mendès-France habe niemals in Ultimativer Form die Unterzeichnung des Sdar-Abkommens von Bundeskanzler Aden- Auer verlangt. Er habe allerdings,„ebenso wie bei anderen Gelegenheiten Schuman und Bidault, während der Pariser Konferenz zum Ausdruck gebracht, daß er der früher ein- genommenen Haltung französischer Regierun- gen entsprechend ohne gleichzeitige Regelung der Saarfrage keine europäischen Verträge abschließen könnte“. NATO braut den Paris(UP).„‚Der deutsche Verteidigungs- beitrag auf der Grundlage der Pariser Ver- einbarungen bleibt nach Ansicht des NAT O- Rates eine Ergänzung der Verteidigungsmaß- nahmen des Westens, auf die nicht verzichtet werden kann.“ Mit dieser Feststellung unterstrichen die verantwortlichen Minister der 14 Atlantik- paktstaaten am Samstag erneut die Bedeu- tung des vorgesehenen Verteidigungsbeitra- ges der deutschen Bundesrepublik. Sie ist in dem Kommuniqué enthalten, das nach Ab- schluß der zweitägigen Konferenz des NATO- Rates veröffentlicht wurde, an der die Außen-, Verteidigungs-, Finanz-, Wirtschafts- und Rü- stungsproduktionsminister der Atlantikpakt- staaten teilgenommen haben. Die Minister prüften und billigten in ihrer Tagung die vom NATO-Militärausschuß aus- gearbeiteten Verteidigungspläne für das neue Jahr, hießen die Abstellung dieser Pläne auf die Verwendung moderner Atomwaffen gut und beendeten die Kontroverse über die Ent- scheidungsbefugnis zur Verwendung von Atomwaffen im Eriegsfalle mit dem Uber- einkommen, daß diese Befugnis auch weiter- hin in den Händen der zivilen Regierungen bleibt und nicht an die Militärs abgetreten Wird. Die weiteren Ergebnisse der Beratungen des Atlantikpaktrates lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Fortführung des „Infrastruktur programmes“(Luftfahrtstütz- punkte) des NATO- Oberkommandos wurde gutgeheißen. Dazu sind für 1955 insgesamt 226 Millionen Dollar vorgesehen. Die Maßnahmen der zivilen Verteidigung, insbesondere zum Schutze der Zivilbevölkerung, sollen fortge- führt werden. Die Politik der Sowjetunion zielt nach An- sicht des NATO-Rates auch weiterhin auf eine Schwächung und Spaltung der West- mächte ab. Die sowjetische Bedrohung der freien Welt habe nicht nachgelassen. Die un- ter der Agide der Vereinten Nationen unter- nommenen Bemühungen um eine weltum- spannende Einigung über Beschränkung und Kontrolle der Rüstungen werden begrüßt. Konferenzteilnehmer, unter ihnen Belgiens Außenminister Paul Henri Spaak, versicher- ten, daß es den Ministern leicht gefallen sei, sich über alle zur Debatte stehenden Punkte zu einigen. Kurz nach Beendigung der Tagung des NATO-Rates sagte der kanadische Außenmi- nister Pearson vor Pressevertretern voraus, daß es innerhalb von fünf Jahren nur noch pilotenlose Kampfflugzeuge geben werde. Diese Flugzeuge seien in der Lage, Bomben zu befördern, denen die über Hiroshima ab- geworfene Atombombe ebenso gleiche wie etwa ein mittelalterlicher Vorderlader einem modernen Maschinengewehr. Sonderkonferenz Eden-Dulles-Mendès-France Die Außenminister Eden und Dulles sowie Ministerpräsident Mendèes-France haben am Samstag nachmittag vier Stunden lang die Weltlage besprochen. Nach Angaben unter- richteter Kreise stellten sie dabei fest, daß keine sofortigen Planungen für eine Vier- mächtekonferenz erfolgen, jedoch 1955 nach der Ratiflzierung der Pariser Verträge Be- sprechungen mit der Sowjetunion angestrebt werden sollen. Im Augenblick könnten der- Diese Erklärung wurde als Stellungnahme der Regierung auf ein Frage- und Antwort- spiel zwischen dem Bundeskanzler und dem SPD-Abgeordneten Carlo Schmid im Bundes- tag verbreitet. In Kreisen der Opposition wurde die Darstellung der Bundesregierung als völlig haltlos zurückgewiesen. Der SPD- Vorsitzende Ollenhauer hatte während der außenpolitischen Debatte erklärt, der Preis der Aufnahme Deutschlands in die NATO sei der Saarvertrag. Adenauer erwiderte, er nehme Ollenhauer diese Bemerkung übel weil sie nicht wahr sei. Darauf meldete sich Schmid zur Zwischenfrage und erinnerte Adenauer daran, daß Mendeès-France einen Tag vor der Unterzeichnung des Saarstatuts einen Ministerrat einberufen habe, der zur Bestürzung der deutschen Delegation be- schlossen habe, Mendès-France dürfe die Ver- träge über die Wiederbewaffnung Deutsch- lands nur unterzeichnen, wenn Adenauer den Saarvertrag unterzeichne. Der Bundeskanzler erwiderte, von Schmid in die Enge getrieben, der Saarvertrag sei zu der Zeit, als dieser Mi- nisterrat tagte, noch gar nicht fertig gewesen. Zu dem Rededuell zwischen Schmid und dem Bundeskanzler erklärte der Regierungs- sprecher:„Adenauer war empört über die Art und Weise, in der Schmid Fragen an ihn stellte. Er wollte nicht die Diskussion über eine schicksalhafte Frage für Deutschland und Europa durch eine derartige Fragerei ihrer Bedeutung entkleidet wissen und brach des- halb kurzerhand seine Rede ab“. Der CDU- Pressedienst kündigte an, die CDU/ CSU werde eine Anderung der Geschäftsordnung verlangen, die solche Zwischenfragen unmög- lich mache. ſeufschen Belirag artige Verpflichtungen jedoch nicht übernom- men werden, da sie die neutralistischen Ten- denzen stärken würden. Wie aus den gleichen Kreisen weiter ver- lautete, sind auch Fragen, die mit der vor- geschlagenen britisch- amerikanischen Garan- tie für das deutsch- französische Saarabkom- men zusammenhängen, besprochen worden. Auch soll Mendès-France, der von seinen Gegnern in der Nationalversammlung hart bedrängt wird, seinen beiden Kollegen neuer- Iich den Vorschlag gemacht haben, einen wei- teren Versuch zu unternehmen, um Vier- mächte- Besprechungen mit der Sowjetunion herbeizuführen. Eden hatte nach der Konferenz eine Un- terhaltung mit dem norwegischen Außenmini- ster Halvard Lange und empfing anschließend Botschafter Blankenhorn als Abgesandten von Bundeskanzler Adenauer. Blankenhorn über- brachte dem britischen Außenminister die neuesten Berichte über die Situation in Bonn, Ferienzug fuhr aui 15 Tote bei schwerem Eisenbahnunglück in Dortmund— Weiche war falsch gestellt Dortmund(UP). Eine der schwersten Eisenbahnkatastrophen, die sich nach dem Kriege in der Bundesrepublik ereigneten, hat am Samstag in Dortmund 15 Todesopfer ge- fordert. 33 weitere Fahrgäste wurden schwer verletzt, und 32 Personen kamen mit leich- teren Verletzungen davon. Einer der noch lebend Geborgenen erlag in der Nacht zum Sonntag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Die Toten, 13 Männer und zwei Frauen, Sind inzwischen in der Halle des Dortmunder Hauptfriedhofs aufgebahrt worden. Am Sonn- tag befanden sich noch insgesamt 38 Perso- nen in den Krankenhäusern, fünf der Ver- letzten sind noch in ambulanter Behandlung, die übrigen konnten nach ärztlicher Versor- Sung wieder nach Hause entlassen werden. Das Unglück ereignete sich etwa 500 Me- ter vor der Einfahrt zum Dortmunder Haupt- bahnhof, als ein aus Kiel kommender Fe- rien-D-Zug der Bundesbahn mit etwa 3800 Kindern auf einer Weiche frontal auf einen gerade aus dem Hauptbahnhof ausfahrenden Personenzug fuhr, der zumeist mit Arbeitern besetzt war. Durch den Anprall wurde der hinter den Tender des Personenzuges gekop- Pelte Packwagen auf den Tender geschoben. Die beiden nachfolgenden Personenwagen keilten sich in diesem Hindernis fest. Das Unglück ist nach Mitteilung der Bundesbahn- direktion Essen auf falsche Weichenstellung zurückzuführen, doch ist bisher noch nicht ge- klärt, ob dies aus einem technischen oder menschlichen Versagens herrührt. Die Weiche, an der sich das Unglück ereignete, war erst zwei Tage vorher neu gelegt worden. Die Sig- Dale sollen einwandfrei funktioniert haben urd richtig gestellt gewesen sein. Während in dem Ferien-Zug nur drei Kin- der leicht verletzt wurden und eine Begleit- schwester den Arm brach, hielt der Tod urrter den Reisenden in den ersten beiden Wagen des Personeneuges reiche Errte. 14 Reisende BOανͥ e Y dat sofort nach der Katestrophe Autobahn Karlsruhe Bruchsal eröffnet Verkehrsminister Dr. Seebohm zum Ausbau bis Basel Karlsruhe(sw). Die 6,4 km lange ein- bahnige Autobahnstrecke zwischen Ettlingen bei Karlsruhe und Bruchhausen ist am Sams- tagnachmittag von Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm feierlich dem Verkehr über- geben worden. Dr. Seebohm sprach die Hoffnung aus, daß dies der Anfang zum Bau der geplanten Autobahn Karlsruhe Basel sei. Die Ausfüh- rung dieses Projekts hänge allerdin 8A davon ab, welche Mittel der Bundestag zur Verfügung l stelle, da allein für die Teilstrecken Karlsruhe Offenburg und Schliengen— Ba- Sel 181 Millionen DM. benötigt würden. Der zweite Teilabschmitt Offenburg Schliengen Würde weitere 200 Millionen DM kosten. Diese enormen Summen, zu denen weitere Ausga- ben für den allgemeinen Straßenbau im Bun- desgebiet kämen, könnten, so betonte der Minister, nur dann aufgebracht werden, wenn der Bund in die Lage versetzt würde, An- leihen für 11 Prozent auf etwa 30 Jahre aufzunehmen. Es könmte dann auch gelingen, das S im Bundesgebiet verkehrs- sicher auszubauen, Dr. Seebohm wies darauf hin, daß unter den heutigen Verhältnissen der Ausbau eines Autobabhnkilometers 2,5 bis 3 Millionen DM. koste. Der Minister gedachte dann der Opfer des großen Eisenbahnun- glücks in Dortmund, das sich am Samstag- morgen ereignete. Die Freude über die Fer- tigstellung der neuen Autobahnstrecke werde dadurch erheblich getrübt. Innenminister Fritz Ulrich gab dem Wunsch Ausdruck, daß bereits im kommenden Jahr auch die zweite Fahrbahn der jetzt einge- weihten Strecke gebaut werde. Darüber hin- aus bat Ulrich den Bundesverkehrsminister im Namen der Landesregierung erneut, die geplante Strecke Karlsruhe Basel in die erste Dringlichkeitsstufe des Autobahn-Neu- »';ö aufzunehmen. Die Verwirk⸗ lichung dieses Projekts würde nicht nur für das gesamte Bundesgebiet von Nutzen sein, sondern auch für die Schweiz, insbesondere den Kantoh Basel. Diese wichtige Nord-Süd- Verbindung müsse auch deshalb ausgebaut Werden, weil es immer gefährlicher werde, due Bundesstraße 3 zu befahren. Innerhalb von 24 Stunden seien an einigen Stellen die- ser Strecke bis zu 10 000 Fahrzeuge gezählt worden. Die neue Autobahnstrecke ist in Zzweiein- halbjähriger Arbeit fast ausschließlich von Notstandsarbeitern mit Picke und Schaufel gebaut worden. Nur zehn Prozent der Ar- beitskräfte waren Stammarbeiter, 330 000 cbm Erde mußten bewegt werden. Während die Erdarbeiten, die im Dezember vergangenen Jahres beendet Waren, rund 2,4 Millionen DM kosteten, erforderten die Betonarbeiten eimen Aufwand von etwa 3,1 Millionen DM. Mit Allen Nebenarbeiten hat die Strecke rund 6,5 Millionen DM. gekostet. Nur 600 Meter sind bisher doppelspurig ausgebaut. einen Personenzug em der Unglücksstelle eingetroffenen Ret- tungsmannschaften nur noch tot geborgen Werden. Die Schwerverletzten konnten zum Teil nur mit Hilfe von Schweißgeräten aus dem Gewirr von Ei den und gesplitterten Bänken gel den. Das Schreien und Stöhnen der unter den Trümmern eingeklemmten Verletzten erfüllte den nebligen Dezember morgen. Der Packwagen des Personenzuges wurde bei dem Unglück an beiden Seiten zusam- mengedrückt. Vom ersten Personenwagen blieben nur das demolierte Fahrgestell und eine Seitenwand übrig. Das Dach des Wagens war Abgerissen und lag quer über der Trümmer- stätte. Von oben drangen die Feuerwehrmän- ner in das Innere des Wagens ein und holten de Schwerverletzten und Toten heraus. „Unser fünfstockiges Haus bebte— es War, als habe eine Bombe eingeschlagen“, erklärte eine 34jährige Frau, die im vierten Stock dieses Hauses genau gegenüber der Stelle Wohnt. wo sich im Nebel des frühen Samstag morgen das Zugunglück ereignete. Die Be- wohner der Dortmunder Kapellenstraße, die Unmittelbar entlang der isenbahnstrecke nach Hamm verläuft, wurden durch den ge- Waltigen Zusammenstoß aus dem Schlaf ge- schreckt. Ein Anwohner erklärte, er sei aus dem Bett gesprungen, zum Fenster geeilt und habe aus dem Dunkel und dichten Nebel fürchterliche Schreie, Hilferufe, Stöhnen und Wimmern gehört.„Diese furchtbaren Laute Werde ich so schnell nicht vergessen.“ Bundespräsident Heuss und Bundeskanzler Adenauer haben dem Vorstand der Deutschen Bundesbahn in Frankfurt telegraphisch ihre Anteilnahme an dem schweren Unglück aus- gesprochen. Den Angehörigen der tödlich Ver- Unglückten sprachen sie ihre tiefe Anteil nahme aus und den Verletzten übermittelten sie die besten Wünsche für die baldige Gene- sung. Bundesverkehrsminister Seebohm, der sich am Wochenende in Süddeutschland be- fand, hat dem Präsidenten der Bundesbahn- ctirektion Essen telegraphisch seine Anteil- nahme und mehrere hohe Be- amte nach Dortmund entsandt. Immer noch kein wirklicher Friede Weihnachtsansprache Adenauers an die Deutschen im Ausland K In(UP), Bundeskanzler Adenauer sprach am Sonntag den im Ausland und in Ubersee lebenden Deutschen die Grüße der Heimat zum Weihnachtsfest aus. Adenauer, der auf einer von etwa 10 000 Personen besuchten kur- zen Weihnachtsfeier vom Südportal des Köl- ner Domes aus unter einem Weihnachtsbaum seinen Gruß über den deutschen Kurzwellen- sender Deutsche Welle) sprach, sagte, auch in diesem Jahr feiere man Weihnachten in einer von gewaltigen Spannungen erfüllten Welt. Manche Brandherde hätten zwar gelöscht wer- den können, von einem wirklichen Frieden könne man jedoch noch nicht sprechen. Das deutsche Volk, erklärte Adenauer wei- ter, wolle in der Gemeinschaft der Völker und in einem Frieden leben, der sich auf die Zu- sammenarbeit der Völker stützt. Das deutsche Volk habe sich in der Welt wieder Vertrauen und Achtung erworben. Das empfänden die Auslandsdeutschen in besonderem Maße. Als besonderen Weihnachtswunsch aller Deutschen nannte der Bundeskanzler die Wie- dervereinigung in Frieden und Freiheit,„da- mit bald das ganze deutsche Volk seine Auf- gaben inmitten der anderen Völker erfüllen kann“. Der Baum vor dem Kölner Dom sei im Gedenken an alle Deutschen jenseits der Grenzen entzündet worden, sagte Adenauer. Der Christbaum und die Deutsche Welle seien Symbole der Zusammengehörigkeit aller deut- schen Menschen in der Heimat und in der Welt. Auch die noch von der Heimat getrenn- ten und in Unfreiheit lebenden Deutschen soll- ten in dieser Weihnachtsfeier nicht vergessen Werden. Gegen politisches Rowdytum Kommunisten organisieren Störtrupps Stuttgart(sw). Gegen das politische Rowdytum wendet sich die Pressestelle der südwestdeutschen CDU in einer Erklärung. Die Pressestelle weist darauf hin, daß in den letzten Tagen kommunistische Trupps ver- Sucht hätten, öffentliche Versammlungen der CDU in Stuttgart und in Kornwestheim zu Stören. Es sei notwendig, erklärt die Presse- stelle der CDU, die gesamte Offentlichkeit auf dieses organisierte politische Rowdytum auf- merksam zu machen. Wenn. wie es gesche- hen sei, das Absingen der dritten Strophe des Deutschlandliedes durch ausgesprochene Föbeleien verhindert werde, so zeigten sich hier Ansätze, die schon einmal in der deut- schen Geschichte die Demokratie dem Ver- hHängnis entgegengeführt hätten.„Es handelt sich bei derartigem Mißbrauch demokratischer Freiheiten nicht um eine Angelegenheit, von der nur die CDU betroffen wird“ heißt es in der Erklärung,„sondern um eine Diskrimi- mierung“ und Beleidigung aller politischen Willensträger der jungen deutschen Demo- kKratle.“ Die demokratischen Parteien sollten ich deshalb in ihren öffentlichen Versamm- Jungen gemeinsam gegen den gemeinsamen Feind der Demokratie zur Wehr setzen. Die Franzosen antworteten nicht Arfrage über Fremdenlegions-Werbestelle Freiburg(sw). Der Freiburger Stadt- Tat hat die Stadtverwaltung Freiburg ein- stimmig ermächtigt, bei der französischen Provinzdelegation das Befremden darüber Auszudrücken, daß de Stadt auf eine Anfrage Wegen der in Freiburg vermuteten Werbe- Stelle der Fremdenlegion nur eine auswei- chende Antwort erhielt. Die Stadtverwaltung Hatte bei der französischen Provinzdelegation ür Südbaden angefragt, ob die Zeitungsbe- Tichte„Freiburg— Tor zur Fremdenlegion“ Zuträ fen, und ob sich in Freiburg eine Werbe- Stelle für die Fremdenlegion befinde. Wie der Freiburger Oberbürger meister vor dem Stadt- rat berichtete, hat ein Vertreter der fran- Zösischen Provinzdelegation in einem Tele- fongespräch mit der Stadtverwaltung geäu- Bert, die Provinzdelegation werde weder jetzt noch Künftig zu derartigen Berichten Stellung nehmen. In den meisten Fällen würde es sich erausstellen, daß sich die aufgegriffenen jungen Leute irgendetwas hätten zuschulden kommen lassen, habe der französische Spre- cher erklärt. In der Stadtratssitzung wies ein Stadtrat darauf hin, daß auf Grund des vor- UHegenden Materials zwar die Existenz eimer Werbestelle der Fremdenlegion in Freiburg micht nachgewiesen werden könne. ES Sei Aber zumindest eine Annahmestelle vorhan- den. Diese Ansicht vertraten auch andere Stadträte. Geistesgestörter mußte verhungern Herrsching(UP). Beamte der bayeri⸗ schen Landpolizei entdeckten den mit Decken- fetzen zugedeckten, zum Skelett abgemagerten 30 Jahre alten Sohn eines Bauernehepaares in der Gartenhütte eines Herrschinger An- Wesens. Wie die Landpolizei bekanntgab, starb der Mann, der geistesgestört war, bald nach seiner Einlieferung in die Heil- und Pflegeanstalt Haar bei München. Die unmit- telbare Todesursache dürfte Lungenentzün- dung gewesen sein. Gegen die Eltern wurde Strafanzeige erstattet. Sie hatten ihren Sohn in die 50 Meter vom Haus entfernte Garten- hütte gesperrt und ihn dort ohne Pflege sei- nem Schicksal überlassen. Streit um einen Hund endete tödlich Hannover(UP). Der 41 Jahre alte ange- schene hannoversche Kaufmann Wilhelm Peschke tötete den 56 Jahre alten ebenso an- Sesshenen Geschäftsmann Eduard Heimbecher Aurch vier Messerstiche in die Brust, nachdem ihn Heimbecher auf seinem Grundstück Über- fallen und mit einem sogenannten Totschlä- Ser angegrifken hatte. Peschke liegt mit le- penisgefährlichen Verletzungen im Kranken- haus, Heimbecher hatte den Hund seines Nachbarn Peschke vor kurzem mit einer Scheintodpistole bedroht, worauf Peschke ihn bei der Polizei angezeigt hatte. Sowielinole ein„bruſales Manöver“ Paris(UP). Der französische Ministerprä- sident Mendèes-France hat am Samstag in sei- ner wöchentlichen Radio- Ansprache die sowie- sche Drohung, den sowzetisch- französischen Freundschaftsvertrag zu kündigen, falis die Nationalversammlung die Pariser Verträge ratifizieren sollte, als„brutales Manöver“ be- zeichnet. Mendes-France wies darauf hin, daß die Sowjetunion auch mit Großbritannien einen Freundschaftsvertrag unterhält, das britische Parlament aber bereits die Ratifizierungs- maßnahmen für die Pariser Vereinbarungen abgeschlossen hat. Dann stellte er die rhe- torische Frage, warum sich die sowjetische Drohung gerade gegen Frankreich richte und gab die Antwort, daß dies geschehe, weil Frankreich in seiner Meinung gespalten und daher leicht verwundbar sei. Trotz dieser Si- tuation werde das sowietische„brutale“ Ma- növer aber keinen Erfolg haben. Frankreich habe seit langen Jahren, zum Teil gegen den Willen seiner Alliierten, im- mer wieder versucht, eine Verständigung zwi- schen Ost und West herbeizuführen. Während dieser ganzen Zeit habe das Land ständig auf ein Zeichen gewartet, aus dem sich schließen läßt, daß der Kreml wirklich bereit sei, die schwebenden Fragen zu lösen, Doch die So- Wjets hätten zu erkennen gegeben, daß nicht eimmal die Frage der deutschen Wiederbe- Waffnung eine Konzession wert sei. Anschließend sprach sich der französische Regierungschef dafür aus, daß in Europa nach weiteren Möglichkeiten für ein allgemeines Ubereinkommen hinsichtlich der Rüstungen gesucht werden sollte. Dies könne zu einem System gegenseitiger Garantien führen, die dann eine allgemeine Verminderung der Rü- stungen nach sich ziehen könnten. Dieser Vor- schlag der Sowietunion sei prüfenswert. Er, Mendeès-France, sei jedenfalls weit davon ent- fernt, alle Hoffnungen aufzugeben. Sein Vor- schlag für eine Vier-Mächte-Konferenz im kommenden Mai sei heute noch so gültig wie zu dem Zeitpunkt, als er das erste Mal vor- getragen worden sei. Indochina-Budget als Prüfstein Nach einer stundenlangen erregten Debatte in der Nationalversammlung hat Mendes France die Vertrauensfrage gestellt, um das Parlament zur Annahme der Regierungsvor- lage des neuen Indochina-Budgets zu zwingen. Die Abstimmung über das Budget erfolgt heute. Ehe sich der Regierungschef nach langem Schwanken zu diesem Schritt entschloß, mußte er die erste Niederlage seiner halbjährigen Amtszeit einstecken. Trotz bschwörender Plä- doyers von Mendès-France und dem Minister für die assoziierten Staaten, Guy de la Cham- bre, lehnte die Nationalversammlung das Indochinabudget in seiner ursprünglichen Form mit 301 gegen 291 Stimmen ab. Der Re- Slerungschef ließ sich jedoch durch dieses Er- gebnis nicht einschüchtern, unterbrach die Sit- zung, eilte zu einem Diner mit dem belgischen Außenminister Spaak, erschien nach zwei Stunden wieder und legte der Versammlung einen neuen Entwurf zum Indochina-Budget Vor. Der Finanzausschuß lehnte aber auch diese Vorlage nach kurzer Beratung ab. In der anschließenden Debatte meldeten sich die Gegner des Ministerpräsidenten einer nach dem anderen zum Wort, um die Regierung mit bitteren Vorwürfen wegen ihrer bisherigen Indochinapolitik zu überhäufen. Bei einer weiteren Abstimmung entging Mendeès-France um Haaresbreite einer neuen Niederlage, als die Versammlung mit 295 ge- Sen 293 Stimmen seinen Vorschlag guthieß, die Debatte fortzusetzen. Angesichts dieser knap- pen Mehrheit von nur zwei Stimmen entschloß er sich schließlich zur Stellung der Vertrauens- frage. Heute Beginn der Ratifikationsdebatte Nach der Vertrauens-Abstimmung beginnt die Französische Nationalversammlung mit der Debatte über die Pariser Abkommen. In Paris rechnet man damit, daß sich in der National- Lersammlung eine Mehrheit für die Verträge enden wird. g 5 Lufthansa mit ausländischen Piloten K 6In(UP). Die Flugzeuge der neuen Deut- schen Lufthansa werden nach der Wiederauf- nahme des Flugbetriebes im nächsten Früh- jahr zunächst von ausländischen Piloten ge- flogen werden. Mehrere ehemalige Lufthansa- Kapitäne haben bereits eine neue Pilotenprü- fung abgelegt, doch will die Gesellschaft die- sen deutschen Piloten zunächst die Möglichkeit geben, einige Monate lang als Ko-Piloten neue FHrfahrungen zu sammeln. Die Lufthansa schließt sich damit dem Grundsatz au di- scher Gesellschaften an, daß nur Piloten mit großer, frisch gesammelter Erfahrung als Flugkapitäne in Frage kommen. Die alte Deut- sche Lufthansa genoß einen hohen Ruf wegen der sorgfältigen Auswahl ihres Personals und ihrer großen Flugsicherheit. Schwere Zusammenstöße auf Cypern Ausnahmezustand in Nicosia— Briten gingen mit Tränengas und Schußwaffen vor Ni cosi a/ Cypern(UP). Die britischen Be- Hörden in Nicosia haben auf Grund von Zwi- schenfällen, die sich am Wochenende ereigne- ten und bei denen mehrere Personen verletzt wurden, über das Gebiet von Nicosia den Aus- nahmezustand verhängt. Nach einer Bekannt- machung der Polizei sind öffentliche Ver- sammlungen von mehr als fünf Personen ver- boten. Trotzdem zustandekommende Ver- sammlungen sollen rücksichtslos aufgelöst werden, wobei die Polizei sogar mit der Waffe Vorgehen darf. Allen Personen, auch denen, die über einen Waffenschein verfügen, ist das Tragen von Hieb, Stich- und Schußwaffen untersagt. Trotzdem kam es zu neuen Demon- strationen, bei denen die Briten mit Steinen beworfen wurden und daraufhin von der Schußwaffe Gebrauch machten. In Nicosia waren schon am Samstag mit Stahlhelmen ausgerüstete Polizeiverbände mit Tränengas gegen Hunderte von Demonstran- ten vorgegangen, die das amerikanische Kon- sulat mit Steinen beworfen und vor britischen Dienststellen den Union Jack heruntergerissen hatten. In Limassol War es zu englandfeindli- chen Zusammenstößen zwischen Cyprioten Und britischen Truppen gekommen, bei denen die Engländer das Feuer eröffneten, wobei drei Demonstranten verletzt wurden. In La- marca und Famagusta griffen englandfeindli- che Demonstranten die Polizei an und verletz- ten mehrere Beamte. Die Demonstrationen, bei denen das Ende der britischen Herrschaft über Cypern und die Einbeziehung der Insel in das griechische Königreich gefordert wur- den, hatten im Zusammenhang mit einem in- zwischen beendeten 24stündigen Generalstreik stattgefunden, der von den Gewerkschaften Aller politischen Richtungen ausgerufen wor- den war. Auch in Griechenland kam es erneut zu englandfeindlichen Ausschreitungen, bei denen sechs Demonstranten verletzt und 29 verhaftet wurden. Tito: Warme Freundschaft mit Indien Neu Delhi(UP). Der jugoslawische Staatschef Marschall Tito erklärte anläßlich eines Festessens, das der indische Staatspräsi- dent Prasad ihm zu Ehren gab, das jugoslawi-⸗ sche Volk empfinde warme Freundschaft 82. genüber Indien und fühle sich mit der„grogen indischen Nation“ eng verbunden. Die neue Rolle, welche Indien und die anderen freien Asiatischen Völker im internationalen Leben spielten, werde einen bedeutenden Beitrag zur Konsolidierung der Verhältnisse in dièesem Gebiet bringen. An dem Bankett hatte auch Ministerpräsident Jawaharlal Nehru tell genommen, mit dem Tito zuvor eine Stunde konferiert hatte. Vor der Aussprache mit Nehru hatte Tito einen Kranz am Grabmal Mahatma Gandhis niedergelegt. Wieder Machtkämpfe im Kreml? Chruschtschow spielt sich nach vorn— Ein Mann der Ellenbogen Moskau(dad). Selbst Leute, die„das Gras wachsen hören“, haben über die Vor- gänge im Kreml nur selten mehr als Anzei- chen melden können, auf denen sie dann mehr oder weniger richtige Prognosen aufbauten. Das ist in einem Lande verständlich, in dem Selbst der unbedeutende Untertan für ein un- bedachtes Wort oft mit seiner Karriere, sei- ner Existenz, ja mit dem Leben bezahlen muß. Um so eiserner schweigt man„Oben“. Wenn aber einer von den Oberen Auftritt, der nicht schweigt, sondern so redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, so werden dar- aus Folgerungen gezogen, die dieses unwahr- scheinliche Phänomen zu erklären suchen. Deshalb ist Chruschtschow heute in aller Munde, der Erste Sekretär der Rommunisti- schen Partei, der Nachfolger Stalins auf dem höchsten Posten der Parteiorganisation. Chruschtschow ist überall dabei, seit er in das sogenannte Priumvirat aufrückte, dem der Ministerpräsident Malenkow und der Au- genminister Molotow angehören; er spricht häufig und viel, oft improvisiert, nicht vor- sichtig ablesend wie der Bürokrat Molotow, auch nücht Allgemeinplätze wühlend wie der zurückhaltende Malenkow. Man sagt, Chruschtschow mische sich in alles ein, wozu ihm seine Stellung in der Par- tei unumstritten das Recht Sibt. Man darf nicht vergessen, daß Stalin bis zum Jahre 1941 nicht mehr war, als er jetzt ist, nämlich Parteisekretär. Ein Mann, der die Partei in der Hand hat, braucht nicht Diktator zu wer- den; aber die Möglichkeit dazu ist für Nie- mand leichter gegeben, als für den Partei- sekretär. Der alternde Molotow hat kaum mehr den Ehrgeiz, viel mehr zu sein als das „Wandelnde Gedächtnis“ der Sowjetunion, der Alle Entwicklungen in der Welt im Kopf hat, sorgsam geordnet und registriert. Ob er vom tremdenfeindlichen Stalinkurs auf die neue Politik innerlich ganz umzuschalten vermag, wird sich erst zeigen, Seine Reden Klingen anders als die des Parteisekretärs. Chruschtschow aber schickt die großhstäd- tische Jugend hinaus in die Wüste von Ka- Sakstan, um jungfräulſchen Boden zu Pflügen. Er bespricht in Peking mit Mao Tse Tung und Tschu En Lai die weltpolitische Lage, er be- sichtigt neue Werke. biegt den seiner Ansicht nach falsch aufgezogenen antireligiösen Kampf auf das mehr geistige Gebiet ab— kurz das ganze politische Leben der Sowjetunion hallt von seinem Wirken wider. Es gibt in Moskau Menschen, die behaupten, die Gegensätze im Kreml seien bereits soweit gediehen, daß der Machtkampf im vollen Gange sei. Es könne sich nur noch um eine Kurze Zeitspanne handeln, bis der eine oder der andere der Großen weichen müsse. Selbst wenn das nicht richtig sein oder sich als zu früh vorausgesagt erweisen sollte, so scheint doch schon die heutige Außenpolitik Moskaus andere Akzente zu haben, solche, die von in- nen gesehen werden müssen. Es ist vielleicht nicht so sehr die Sorge um die Erreichung eines gleich hohen industriellen Pontentials Wie der Westen, als vielmehr der Wunsch nach einer Konsolidierung der gesamten Welt des Kommunismus, dem Rotchina leichter verlo- ren gehen könnte als seinerzeit Jugoslawien. Darauf deutet vor allem das Bestreben des Kreml hin, die Streitpunkte mit China mög- lichst zu bereinigen. Neues dus aller Weli Schönheit im Dienst der Spionage Deutsches Mädchen vor US-Gericht Berlin(UP). Wegen Verrats amerikani- scher Geheimnisse an die Sowjets muß sich die hübsche 24jährige Deutsche Irmgard Marga rethe Schmidt vor einem Gericht der US Hochkommission in Berlin verantworten. Irm- Sard Schmidt, die in den vergangenen 18 Mo- naten in der amerikanischen Sicherheits- dienststelle in Berlin beschäftigt war, wurde verhaftet, als sie sich auf dem Wege nach Ost- berlin befand, wo sie angeblich Geheimnisse an ihre sowjetischen Auftraggeber verraten Wollte. Es heißt, Fräulein Schmidt habe ihre Schön- heit und ihren Charme dazu benutzt, mit ame- rikanischen Sicherheits- Offizieren Kontakt aufzunehmen und schließlich eine Beschäfti- gung in der amerikanischen Sicherheitsdienst- Stelle zu finden. Die Namen der Offiziere wur- den bis jetzt nicht veröffentlicht. Unter ihnen Soll sich jedoch mindestens ein hoher Luftwaf- fen-Offizier befinden, der wegen seiner Be- kanntschaft mit Fräulein Schmidt plötzlich aus Berlin nach Amerika zurückbeordert wurde. Das stets gut angezogene und mit wertvollem Schmuck ausgestattete Mädchen wird des Ver- suches beschuldigt, 18 Monate lang ihre Kennt- nisse über die Klarnamen amerikanischer Ge- heimagenten, Agententreffpunkte, Schmug- gelwege, auf denen Agenten in das sowietisch besetzte Gebiet gebracht wurden, und über die Ausbildung antikommunistischer Agenten an die Sowjets verraten zu haben. Fräulein Schmidt soll für diese Spionagetätigkeit von ihren Auftraggebern 2700 Ost- und 800 West- mark erhalten haben. Drei Flugzeugabstürze am Wochenende Nebel behinderte die Landungen in New Vork — Insgesamt 28 Tote New rOrk(UP). In den USA und in Ka- nada haben sich am Wochenende insgesamt drei Flugzeugabstürze ereignet, bei denen 28 Personen getötet und sieben verletzt wurden. In der Nähe des New Vorker Lufthafens Idle- wild stürzte im Nebel eine viermotorige DC- 6 der italienischen Luftverkehrsgesellschaft „Lal“ mit 32 Personen an Bord ab. 26 In- sassen der Maschine kamen ums Leben, sechs konnten gerettet werden. Das Flugzeug hatte eine Blindlandung versucht und war bei dem Vierten Anflug auf den Flughafen gegen einen Leuchtpfeiler gestoßen. Nach dem Anprall stürzte es brennend auf einen Pier und zer- brach in zwei Teile. Die Maschine hatte sich Auf dem Fluge von Rom nach New Vork be- funden. Nur zwei Stunden später stürzte im Gebiet von Westchester bei New Vork im Nepel ein zweimotoriges Flugzeug ab. Die beiden Pilo- ten der Maschine kamen dabei ums Leben, Während sich eine 18jährige Mitreisende ret- ten konnte. In Kanada mußte ein viermotoriges Ver- kehrsflugzeug der„Trans-Canada- Airlines“ mit 23 Personen an Bord in der Nähe von Toronto wegen Maschinenschadens eine Not- landung auf offenem Feld vornehmen. Das Flugzeug ging dabei zu Bruch. Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten gerettet wer- den, allerdings erlitten sieben Passagiere leichte Verletzungen. Kapitän mit seinem Schiff untergegangen „Der Kapitän gab uns den Befehl, in die Boote zu gehen, sagte dann, ich bleibe auf meinem Schiff, und ging kurze Zeit Später mit dem Schiff unter“, berichtete der erste Offi zier des in der Nacht zum Sonntag vor der schottischen Küste gesunkenen schwedischen Frachters„Hispania“(1337 BRT).„Wir haben versucht, Kapitän Dahn zum Verlassen des Schiffes zu überreden, aber er weigerte sich, mit uns zu kommen.“ Die„Hispania“ unter Führung von Kapitän Iwan Dahn hatte sich mit einer Ladung Stahl auf dem Wege von Liverpool nach Schweden befunden, war im Nebel und Regen auf ein Riff gelaufen und schnell gesunken. Die 27 Besatzungsmitglieder erreichten in zwei Rettungsbooten sicher die schottische Küste. Bei den Nachforschungen an der Stelle, an der das Schiff unterging, wurde bisher keine Spur des Kapitäns ge- kunden. 5 Omnibus stürzte in Fluß Ein mit elf Personen besetzter Reiseomni- bus durchbrach mit hoher Geschwindigkeit das Geländer einer Brücke über den Cauca- Fluß(Kolumbien) und stürzte in das mehrere Meter tiefe Fußbett. Alle elf Insassen er- tranken. Uper 100 Kommunisten wurden in Spanien bei einer der größten Razzien, die dort in den letzten Jahren stattfanden, festgesetzt. Jacobo Arbenz, der ehemalige guatemalteki- sche Staatspräsident, ist in der Schweiz einge- troffen, will aber später wieder in sein mexi- kanisches Exil zurückkehren. Der Staatspräsident der CSR, Antonin Za- Potocky, beging seinen 70. Geburtstag. Zum Tode verurteilt wurde in Bukarest ein Rumäne, der für Großbritannien Spionage ge- trieben haben soll; weitere fünf Angeklagte erhielten hohe Zuchthausstrafen. Kardinial Spellman wird zum vierten Mal Weihnachten in Korea verbringen; der Kar- dinal ist bereits von New) Vork àAbgereist. Jean Sainteny hat dem kommunistischen Vietminh- Staatsoberhaupt Ho Tschi Minh sein Beglaubigungsschreiben als„Vertreter von Mendeès-France bei der denaokratischen Repu- blik Vietnam“ überreicht. Der ehemalige dänische Ministerpräsident Buhl ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Buhl wurde 1942 Regierungschef, trat dann aber wieder zurück und wurde 1945 erneut gewählt. 1 1 Kri Sti Ain 1 f. 97 Die nad ſche bel! por Eine Fülle vorweihnachtlicher Freude lag über dem Goldenen Sonntag, der ſozuſa⸗ gen die Pforte zu der fröhlichen und köſt⸗ lichen Weihnachtszeit darſtellt. Wo man auch hinblickte, überall waren die Menſchen mit dem Schimmer der Vorfreude in den Augen noch haſtend unterwegs, um mit den kleinen Geſchenken die Feſtesfreude vorzubereiten. Faſt ſchien es, als ſei der Weihnachtsmann verfrüht unterwegs, um die Menſchen vor⸗ zeitig zu beſchenken. und wenn man es richtig betrachten war es beinahe nicht anders, denn überall in den Vereinsfamilien war es ſchon Weihnachten geworden, brannten die Lichber⸗ bäume und verſammelten ſich die Vereins⸗ mitglieder zu den weihnachtlichen Feiern. In den Familien aber glänzte am Abend die vierte Kerze auf, noch einmal klangen die alten Weihnachtslieder auf, die vom Kom⸗ men des Herrn kündeten, das nun ſo nahe bevorſteht. * Stimmen kindlichen Glaubens und herzinniger Freude klangen bereits am Sams⸗ tag Abend im Schifferkinderheim auf, wo die Hauseltern Hoppe mit den Helfern für„ihre“ Kinder wieder ein Weihnachtsfeſt vorberei⸗ tet hatten, das jeden Beſucher ergriff und ihn im Glanze der Kerzen und der leuchten⸗ den Kinderaugen ein Weihnachtsfeſt beſon⸗ derer Art miterleben ließ. Iſt es die Schlicht⸗ heit dieſer Feiern— oder iſt es das Fluidum Die das reine Kinderherzen ausſtrahlen— in dieſen Feiern nimmt man immer ein Stück des eigenen Kinderlandes mit, das voller Gottvertrauen und Zuverſicht iſt. und ſo war es denn auch wieder, als die Kinder in ihrem fein einſtudierten Spiel, das von Geſang um⸗ rahmt war, vom Schickfal des Kindes in der Krippe ſangen und ſpielten und dabei ein Stück ihres eigenen Herzens mitgaben. Die 5 1 minnvollen Worte, die Hausvater Hoppe und cherer 4 freute Zfarrer Scharnberger an die zahlreich Er⸗ richteten, ergänzten den Rahmen dieſer würdigen und verinnerlichten Weih⸗ nachtsfeier, die ihren Beſchluß in der Be⸗ ſcherung der Kinder fand, die hellauf auffu⸗ belten beim Anblick der Geſchenle, die ihnen von liebender Hand zugedacht waren. * Man darf wohl ohne Uebertreibung von der großen Familie des Kleingärtnervereins ſprechen, die ſich am Samstag Abend im Saal des Vereinshauſes zuſammenfand und dort mit herzlichen Worten des Vorſitzenden Georg Treiber begrüßt wurde, der auch den Bezirksvorſitzenden Knapp willkommen hieß. Ein ganz ausgezeichnetes Spiel der Kinder, das von Frau Ebert und Frau Laborgne mit viel Liebe und Mühe einſtudiert wurde, er⸗ die Anweſenden„Die Heimkehr am Weihnachtsaben“ wurde von der Spielſchar geboten und rundete ſo mit weihnachtlichen Liedern den Reigen der harmoniſchen Weih⸗ nachtsfeier der Kleingärtner. —* 7 8 der Verband der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen hielt in der Turnhalle ſeine verefnigung Weihnachtsfeier ab, wo der Vorſitzende Kurt Bauer eine ſehr große Zahl von Beſuchern willkommen heißen durfte. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die würdige Auszeichnung von 32 verdienten Mitgliedern, die über 35 Jahre dem Verband die Treue gehalten haben. Ein ſchönes Weihnachtsſpiel und ge⸗ ſangliche Darbietungen des Männerchors der Liedertafel umrahmten die ſchöne Feier die einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. 2 Im Neckartal fanden ſich die Mitglieder des Hundeſportvereins zuſammen, die von dem 2. Vorſitzenden Theo Schwarz willkom⸗ men geheißen wurden. Dann nahm Richard Hirſch das Szepter in die Hand und ſchleu⸗ derte binnen kurzer Friſt mit Hella Gregan und Hans Wiglinsky eine ganz ausgezeichnete Stimmung in die frohgelaunten Hundeſport⸗ ler, daß bald die Wogen der Freude hoch⸗ gingen und Walter Wiegand mit dem Ak⸗ kordeon noch ſtimmungsfördernd beitrug. * Im Löwen krafen ſich die Heimatvertrie⸗ benen zu einer heimatlichen Weihnachtsfeier, bei der natürlich das weſentliche Merkmal auf dem heimatlichen Sektor lag. Frohe Lieder aus der alten Heimat und nette Darbietun⸗ gen forgten auch hier für eine weihnachtliche Atmoſphäre, die unter dem Zeichen des bren⸗ nenden Lichterbaumes ganz dem Sinn des Tages angepaßt waren. I Und am Sonntag leuchteten die Augen der Kleinen unter dem Schein der vielen brennen⸗ den Kerzen im St. Agnes⸗Haus, wo die Kinder des Kath. Kindergartens, von ihrer Schweſter und ihren Helferinnen wohl betreut, den Eltern viel Freude mit Geſang und netten Darbietungen machten. In gleicher Weiſe war auch im Evang. Kindergarten der Weihnachts⸗ mann erſchienen und in beiden Fällen war es die frohe Stimmung und Freude der Kinder, die auf die Erwachſenen übergriff und ihnen Weihnachten im Kinderland beſcherte. Sonntagabend feierte die Fußball⸗ 1898 in der Turnhalle Weih⸗ machten. Nach begrüßenden Worten des Vor⸗ ſitzenden Heinz Schneider wurden durch das Vorſtandsmitglied Steinlein Georg Knaus mit der goldenen und Emil Treiber mit der ſilbernen Ehrennadel für langjährige Vereins⸗ treue ausgezeichnet. Als fairſter Spieler er⸗ hielt Emil Schmitt eine Anerkennung. An⸗ ſchließend brachte die gut eingespielte Theater⸗ gruppe drei Theaterſtücke zur Aufführung, die von Artur Hauck gut einſtudiert waren. Darbietungen des Männerchors der Lieder⸗ tafel umrahmten die Feier in ſehr nelter Weiſe und trugen mit zu der in ſchönem ge⸗ ſellſchaftlichen und harmoniſchen Geiſt ver⸗ laufenen Feier bei. Am * Im Mittelpunkt der groß angelegten Feier des Turnerbund Jahn ſtanden die Ehrungen verdienter Mitglieder, die nach über 20 jähr. Dauer vom Land und Kreis vorgenommen wurden. So fand nach den herzlichen und mar⸗ kanten Begrüßungsworten von Peter Vog⸗ ler, Landespreſſewart Artur Adler im Na⸗ men des Bad. Turnverbandes beſondere Worte, um die Stellung der Turnerſchaft im allgemeinen Sportleben herauszuarbeiten. Er konnte dann mit dem Dank des Landesver⸗ bandes für die unerſchütterliche Treue Bruno Schmich, für den er beſondere Worte der Würdigung fand, Peter Vogler, Hermann Schüßler, Auguſt Schreck und Karl Kreutzer mit dem Ehrenbrief des Badi⸗ ſchen Turnverbandes auszeichnen, während Auguſt Scherer und Emil Koger die goldene Ehrennadel des Landes erhielten. Der Kreisvorſitzende Adelmann fand in treff⸗ lichen Worten eine Würdigung der großen Verdienſte des Vereins im Kreisgebiet und durfte hier Bruno Schmich, Marie Bauer, Joſef Koger, Heinrich Koger, Heinrich Schreck, Paul Sauer, Hermann Eder J und P. Koger mit der goldenen Ehrennadel des Kreiſes aus⸗ zeichnen, während im Namen des Bad. Leicht⸗ athletikverbandes Vorſtandsmitglied Littig Hermann Rieſenacker und im Namen des Handballverbandes Hans Winkler und Wil⸗ helm Keller je die filberne Ehrennadel über⸗ reichen durfte. Für 50 jährige Vereinstreue wurden ſodann noch Jean Kegel, Wilhelm Kettner, Adam Gropp und Auguſt Gund; für 40 Jahre, Heinrich Schreck und weitere ſechs Mitglieder für 25 jährige Treue im Tur⸗ nerbund bzw. im allgemeinen Sportleben aus⸗ gezeichnet. Im Namen der Geehrten dankte Bruno Schmich mit den verpflichtenden Wor⸗ ken der weiteren und unerſchütterlichen Ak⸗ tivität. Nach dieſem ſinnvollen Ehrenakt brachte die unter Willi Herdts Regie gut agierende Theatergruppe zwei ſehr nette Theaterſtücke zur Aufführung, die ungeteil⸗ ten Beifall fanden. Hochbetrieb am„Goldenen Sonntag“ Aber etwas geringere Umsätze waren zu ver- zeichnen . 255 Auch am Goldenen Sonntag herrschfe den südwestdeutschen Städten Hochbetrieb. Bei niederschlagsfreiem Wetter und mäßiger Kälte bevölkerten Tau- sende die mit Tannengrün und Lichterketten geschmückten Geschäftsstraßen. In einigen großen Städten Baden- Württembergs muß ten Geschäfte wegen starken Andranges vor- übergehend geschlossen werden, Vor allem Waren es Besucher ländlicher Gemeinden, die den letzten verkaufsfreien Sonntag vor Weih- echten noch zum Kauf von Geschenken nutz- ten. So kamen nach Mannheim Käufer aus der Pfalz. der Bergstraße, dem Odenwald und dem hessischen Ried. Im deutsch-schweizeri- schen Grenzraum bei Lörrach stand der„Gol- dene Sonntag“ im Zeichen eines starken An- sturms der Käufer aus allen Teilen der Drei- Länder-Ecke. Auch die Grenzbeamten hatten Wieder alle Hände voll zu tun, um die zahl- reichen Schweizer, die in der deutschen Grenzzone Weihnachtsgeschenke kauften. ab- zu fertigen. Nach Freiburg elsäas- Waren wieder viele sische Käufer gekommen. Eine besondere An- ziehungskraft übten wieder die großen Kauf- häuser die Spielwarengeschäfte und die Weih⸗ nachtsmärkte aus, Die Umsätze Waren jedoch im allgemeinen nicht ganz so hoch wie am „Silbernen Sonntag“ Gefragt waren vor al- lem kleinere Geschenkartikel. Die„Großen Geschenke“ wurden nach Auskunft von Ge- schäftsleuten im wesentlichen bereits an den beiden letzten Sonntagen gekauft. — Wettervorhersage Montag ruhiges, niederschlagsfreies, aber meist Wolkig-trübes Wetter, nur in den Hö- henlagen zeitweise heiter. Tagestemperatu- ren nur wenige Grade über null. Dienstag bewölkt, leichte Milderung und geringfügige Niederschläge möglich. Südweſtd. Nundſchan Bretten Gdsw). Die Pflanzer von Zigarren tabaken sollten selber mehr dem Genuß von Zigarren zusprechen und das so in Mode ge- kommene Rauchen von Zigaretten unterlassen. Diese Empfehlung gab der Geschäftsführer des Bezirks Karlsruhe/ Pforzheim im würt⸗ temberg-badischen Bauernverband, R. Füller, den Tabakpflanzern auf einer Tagung der Landwirte in Bretten. Die Landwirte hatten über die sinkenden Preise für die diesjährigen Zigarrentabake heftig geklagt. 156 amerikanische Wohnungen in Wertheim Wertheim(sw). 156 amerikanische Woh- nungen gibt es zur Zeit am Rande des von amerikanischen Truppen belegten ehemaligen Wertheimer Fliegerhorstes. Ein neuer Wohn- block mit 18 Wohnungen für die Familien- angehörigen amerikanischer Offiziere und Unteroffiziere ist im Bau. Trotzdem ist, wie von amerikanischer Seite mitgeteilt wird, der Wohnraumbedarf noch nicht gedeckt. Wertheimer Gaswerk in Betrieb genommen Wertheim ds). Das mit einem Aufwand Von 1,3 Millionen DM gebaute neue Gaswerk der Stadt Wertheim ist seiner Bestimmung Übergeben worden. Der Regierungspräsident von Nordbaden, Dr. Hans Huber, würdigte die Initiative der Wertheimer Stadtverwaltung, die seit Kriegsende eine groge Aufbauleistung vollbracht habe. Kuh wählte die Freiheit Rastatt(sw). Bei einem Viehtransport zum Versuchsgut Forchheim bei Karlsruhe ist kürzlich eine Kuh ausgebrochen. Das Tier treibt sich jetzt mit einem inzwischen gebo- renen Kalb auf den Feldern bei Durmersheim im Kreis Rastatt herum. Männer, die ihr das Kalb wegnehmen wollten, wurden von der bösartig gewordenen Kuh in die Flucht gejagt Ahnlich erging es auf dem Feld ar- beitenden Bauern. Auch Reiter mit Lassos Konnten bisher nichts ausrichten. Rastatt(Iswy). Bei der Suche nach einer entlaufenen Kuh fanden zwei Durmershei- mer Einwohner im Hardtwald bei Durmers- heim im Kreis Rastatt die Leiche eines 24 Jahre alten land wirtschaftlichen Gehilfen aus Mannheim. Nach den bisherigen Ermittlungen hat sich der Mann, der an Schwermut litt, Wahrscheinlich vergiftet. Eine Er wußte nicht, wie ihm geschah GGPpPIingen dsw). Ein seltsamer Unfall ereignete sich nachts auf der Göppinger Orts- durchfahrt. Ein älterer Mann wurde beim Uberqueren der Straße von einem Volkswa⸗ gen erfaßt. Er wurde dabei in die Höhe ge- schleudert, schlug einen Salto und landete schließlich mit großem Krach auf der Vor- derhaube des Volkswagens. Der Fahrer des Volkswagens, der langsam gefahren war, hielt sofort an, und der Mann rutschte von der Vorderhaube auf die Straße. Er erbob sich je- doch sofort wieder und trat, den Kopf schüt- telnd, auf den Bürgersteig. Es war ihm nicht das mindeste geschehen, 5 Masernepidemie im Kreis Göppingen GGppingen(sw), Die Masernepidemie, die seit etwa vier Wochen im Kreise Göppin- gen herrscht, hat bis jetzt ein Todesopfer ge- fordert. Vom Staatlichen Gesundheitsamt in Göppingen wurde ferner mitgeteilt, daß die Epidemie jetzt abklinge. Genaue Zahlen über den Umfang der Epidemie im Kreisgebiet könnten nicht gegeben werden, weil Masern- erkrankungen nicht anzeigepflichtig seien. Einzelmeldungen ließen jedoch darauf schlie- gen, daß einige hundert Kinder an Masern er- krankten. 2 1 X Laclit ia(Hlü ck 5 eee ROMAN AUS DER WELT DER BERGE Von Andre Mairock Cop, by A. Bechthold, Faßberg durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (7. Fortsetzung) „Was ist denn los?“ flüsterte sie erschrocken. In ihre Gedanken hätte jetzt eine Begegnung mit einem Rudel Wölfe gepaßt. Es waren jedoch nur Menschen, zwei Män- ner, die sich drunten vorsichtig am Gehölz Vorbeischoben, hinaus auf die schimmernde Schneedecke. Sie gingen hintereinander, auf den Schultern eine schwere Stange schleppend. an der eine massige Last hing. 5 Paul hatte sich bis ins Gehölz zurückgezo- gen, seine Begleiterin mit sich vehmend. Beide schauten nun aufmerksam den Lastträgern zu, wie sie sich mühesoll einen Weg durch den tiefen Schnee bahnten. So wunderlich dieser nächtliche Vorgang auch war, anfänglich spürte Erna nicht die ge- ringste Furcht vor den beiden fremden Ge- stalten, und der Ernst ihrer Lage wurde ihr erst dann bewußt, als Paul plötzlich in seine Histolentasche griff und die kleine furchtbare Waffe in die Hand nahm, „Was wollen Sie denn tun?“ „Meine Pflicht!“— Er kam aber nicht mehr dazu; denn im glel- Hen Augenblick trat aus dem untern Gehölz eine dritte Gestalt, die den beiden Trä- Zern ein festes, zürnendes„Halt!“ entgegen- Honnerte. Sie hielten auch sofort an und ließen sich Aie Stange von den Schultern reißen. Erna hatte sich getäuscht, wenn sie nun eine Hute Zänkerei oder gar eine wüste Schlägerei erwartete: nur einige scharfe Werte flelen, eine zürnende Zurechtweisung, die sie aber dicht verstehen konnte. Es sprach nur der hin- kzugekommene Dritte. und er mußte eine eee große Gewalt über die beiden andern haben; denn sie lieben sich von ihm alles wortlos gefallen. Schließlich hob der Sprecher die Hand und zeigte auf die Siedlung hinüber, bis die beiden Sünder gesenkten Hauptes davon- Stapften. 8 Paul steckte seine Pistole in die Tasche zu- rück.„Das ist nicht meines Amtes“, flüsterte . „Was war das?“ „Das waren Wildschützen brecherkolonie“ erklärte er. Der Mann drunten hatte die Stange gepackt und zog sie ip das Holz hinein. Es dauerte ziemlich lange, bis er wieder herauskam, um dann die Spuren im Schnee zu verwerfen und dUszutilgen. Die Wildschützen waren unterdessen in den dunklen Häusern untergetaucht.— Als sich nun der Mann drunten auf den Heimweg machte., schickte Paul sich an, ihm zu folgen.„Kommen Sie mit!“ rief er seiner Begleiterin zu und fuhr ab. Erna folgte ihm zögernd, denn die Abfahrt bereitete ihr große Schwierigkeiten, aber schließlich kam sie doch in Schuß und konnte sich nicht mehr halten. Hatte Paul vergessen, daß seine Schülerin erst Anfängerin war? Ohne auch nur einmal nach ihr umzuschauen fuhr er einen weiten Bogen aus, bis er dem Manne drunten wie von ungefähr in den Weg kam. Woher des Wegs, Sirch?“ rief er ihm zu und blieb un- mittelbar vor ihm stehen. i Der Steinbrecher wurde verlegen und wuhßte keine Antwort.„Dienstfahrt?“ fragte er schließlich entgegen. „Nein, Uebungsfahrt!“ rief Paul und fing laut zu lachen an, denn eben kam Erna den Berg herab, verlor das Gleichgewicht, über- schlug sich und rutschte ab, während die langen Bretter in fast gleichmäßigen Run- dungen durch die Luft kreisten wie ein großes Rad. 5 Er eilte ihr zur Hilfe.„Bravo! Das war ein meisterhafter Sturz!“ dus der Stein- Sie War nicht empfindlich und lachte fest mit, als er sie aus dem Schnee zog und auf die Füße stellte. „Sie haben sich hoffentlich nicht weh ge tan?“ „Nein.“ Paul wandte sich an den Steinbrecher.„Das ist unsere neue Lehrerin, Sirch!“ Nun kam auch der Mann einige Schritte näher und zog artig den Hut.„Vorarbeiter Sirch“, stellte er sich vor. Erna reichte ihm die Hand.„Das ist nett, daß ich Sie endlich treffe. Ich habe schon oft von Ihnen gehört!“ „Es ist nicht leicht, alle Menschen des Wet⸗ texjochs kennenzulernen. Sie waren wohl noch nie bei uns in der Siedlung?“ „Nein.“ „Dann müssen Sie schon noch vollends mit- kommen!“ Sie war gleich damit einverstanden, und langsam näherten sie sich dem stillen Dorfe. Mit schweren Schritten stapfte der Stein- brecher vor ihnen her. Er war grog, kräftig, ein guter Vierziger, mit einem ernsten Ge- sicht, als hätte er den Kopf immer voll von schweren Gedanken. Sie sprachen von der Schule, in die auch Sirch ein paar Kinder schickte, vom Wetter- joch und vom Winter. Zu Besuch beim Vorarbeiter Dann machte Paul ein paar Scherze. Viel- leicht wollte er den Mann von seinem Ver- dacht abbringen, daß sie Zeugen jenes unlieb- samen Vorfalles vorhin geworden sein könn- ten. 5 Sie waren am Ziel und durchschritten die Kleine verschneite Kolonie, An jede einzelne Haustür führte ein tief ausgeschaufelter Weg, und oft waren die Schneehaufen so groß, daß die Leute kaum noch zu den Fenstern heraus- sahen. 5 Sie waren schon ziemlich weit drin im Dörfchen, als Sirch endlich auf ein Haus zu- schritt und die Tür aufsperrte. Sie betraten ein kleines einfaches Stüp⸗ chen, mit rohgezimmertem Boden, anspruchs- losen, aber sauberen Möbeln Wohlig empfan- der die Wärme, die ein kleiner Ofen in der Ecke ausstrahlte. Kaum hatten sie sich am Tisch auf den Stünhlen niedergelassen, kam der Hauswirt schon mit einer Flasche Obstler und füllte die Gläser.„Trinken Sie, Fräulein! Er wärmt Sie Auf.“ Sirch hatte sich nun zu seinen Gästen ge- setzt und fing bald an zu reden und zu erzäh- len, vom Steinbruch und von den Arbeitern, von der Zeit, in der sie von einer großen Firma der Marmorverarbeitungsindustrie in den Steinbruch entsandt und im Wetterjoch angesiedelt worden waren, wie sie ihr Haus- chen sich selber gezimmert und sich wohnlich eingerichtet hatten: er sprach von der mühe- vollen Sommerarbeit, wenn die heige Sonne auf die Felsen brannte, und von den langen, strengen Wintern, die sie in müßiger Untätig- keit in ihren Hütten verbrachten.— Die Bevöl- erung habe sie, die fremden Arbeiter, lange mit großem Mißtrauen überwacht, und es sei dringend notwendig gewesen, auf straffe Zucht zu schauen. Heute.— Er, Sirch, gebe zu, daß freilich Verschiedenes vorgekommen sei, Was nicht recht war, weil es eben zu viel Ge- legenheit gebe, und bei manchem war auch die Not schuld, daß er sich einmal zu einer unerlaubten Handlung hinreißen lieg. Aber vieles habe man auch den Steinbrechern unterschoben, was sie nie getan hätten, Des- halb sehe er sich gezwungen, als Führer der Arbeiter überall bei Tag und Nacht auf Ord- 812 nung und Sauberkeit zu achten und unter seinen Leuten strenge Zucht zu halten. Erna hatte ihm aufmerksam. zugehört Der Mann gefiel ihr, mit seinem hageren wetter- harten Gesicht, aus dem Tatkraft und männ- liche Härte sprach. Sie merkte, welche Freude er an ihrem Besuch hatte; denn flei Gig goß er die Gläser nach und lachte ver auf, Wenn sie nach einem Schluck ctarkken beigbenden Getreu Jeneigis Gesicht verzog ä 5 ars ke Shart lud Shiel Handball. TB Jahn— ATB Heddesheim 9:6(3:4). Wie in der Vorſchau ſchon erwähnt fiel die Entſcheidung zwar nicht in der letzten Minute, ſodoch aber erſt in der letzten Vier⸗ telſtunde. Die Einheimiſchen fanden ſich bei Spielbeginn ſofort gut zuſammen, trafen aber nicht ins Schwarze, ſondern nur des öfteren den Torpfoſten. Als endlich der Führungs⸗ treffer erzielt war, glich Heddesheim ſofort aus. Bei verteiltem Feldſpiel verſchaffte ſich Heddesheim durch beſſeres Ausnutzen der ge⸗ botenen Torchancen eine 3:4 Halbzeitführung. Nach Wiederanſpiel glichen die Turnerbünd⸗ ler ſofort aus und verbeſſerten auf 6:4. Die Gäſte holten ein Tor auf, dann ſpielten die Gaſtgeber gut auf und holten eine 9:5 Füh⸗ rung heraus, die Gäſte waren nur noch ein⸗ mal erfolgreich. Auch die 2. Mannſchaft landete einen 13:3 Sieg und iſt damit alleiniger, ungeſchlagener. Tabellenführer. Der Handball in Baden In der Nordgruppe der badischen Handballver- bandsliga behaupteten die beiden Tabellenersten ihre Positionen. Spitzenreiter Ketsch siegte auf eige- mem Platz mit 11:5 gegen VfR Mannheim, und Rot kam zu einem wertvollen 8:9 Sieg in Birkenau. Waldhof untermauerte den dritten Rang durch einen sicheren 8:2-Sieg gegen Seckenheim. Leutershausen setzte die Erfolgsserie der letzten Wochen durch einen 9:4-Sieg gegen Handschuhsheim fort, während Hockenheim seinen Gast aus Nußloch knapp mit 11:9 nmiederhalten konnte. Drei der vier Punktspiele der badischen Handball- Verbandsliga— Gruppe Mitte— endeten mit Sie- gen der reisenden Mannschaften. Da sich im Kampf um den dritten Platz sowohl Baden-Baden als auch Enielingen durchsetzten, beanspruchen gerade die künftigen Spiele dieser beiden Mannschaften erhöh- tes Interesse. Die Kurstädter liegen sich auf dem KSC-Platz nicht beirren und kamen zu einem un- erwartet klaren 10:15-Sieg, während sich Knielingen beim Mitaufsteiger Durlach mit 7:10 Toren behaup- tete. Spitzenreiter St. Leon traf beim Tabellenvor- letzten in Daxlanden auf keinen allzu großen Widerstand und errang durch einen 5:17-Erfolg zwei weitere Punkte. Den einzigen Heimsieg erreichte der Tabellenzweite Rintheim, der Niederbüh-s Elf mit 18:10 distanzierte. Feudenheim wurde Halbzeitmeister Die Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden Mit dem 10. Vorrundensieg, den der Spitzenreiter ASV Feudenheim am goldenen Sonntag in Birken- Feld durch ein 2:3 holte, sicherte sich die Mannschaft die Halbzeitmeisterschaft der nordbadischen 1. Fuß- ballamateurliga vor dem Vorjahresmeister Amicitia Viernheim, der sich in Bretten mit einem torlosen Unentschieden zufriedengeben mußte. Im Kampf um den dritten Platz behauptete sich der Neuling Wein- heim vor heimischer Umgebung gegen den VfB Lei- men mit 2:1 Toren. Dieses 2:1 bedeutete den ein- zigen Heimsieg der sechs Spiele des Sonntags, da weder der KsSc, noch Neureut und Schwetzingen den Platzvorteil mit einem vollen Erfolg auswerten konnten. Für die genannten drei Vereine wird die Lage dadurch äußerst kritisch. Die Neureuter unter- lagen gegen den VfL Neckarau mit 1:2. Dadurch tauchten die Mannheimer Vorstädter im Mittelfeld der Tabelle unter. Die KScC-Amateure mußten sich mit einem 1:1 gegen die Pforzheimer Rasenspieler begnügen, und Schwetzingen verlor gegen den Nach- barn aus Hockenheim mit 2:4. Ergebnisse: SV Birkenfeld— ASV Feudenheim 223, S Schwetzingen— FV Hockenheim 2:4, Karls- ruher Sc— VfR Pforzheim 1:1, FV Weinheim gegen VIB Leimen 2:1, VfB Bretten— Am. Viernheim:o, Fe Neureut— VIL Neckarau 1:2. Deutscher Fußfßballsieg über Portugal Das Lissaboner Länderspiel endete 0:3(0:1) — Erster Erfolg nach drei Niederlagen Nach ihren drei Niederlagen gegen Belgien, Frankreich und England errang die deutsche Fußball-Nationalelf in Lissabon einen 3:0-Sieg im Länderspiel gegen Portugal. 60 000 Zuschauer erlebten ein spannendes und hartes, aber stets faires Spiel im Stadion Nacional. Deutschland führte zur Halbzeit mit 1:0. Die Mannschaften spielten in folgender Auf- stellung: Portugal: Gomes Garrigana); Avel, Cavalho; Pedrotro, Passos, Caijado; Babtista, Vasques, Matateu, Travacos, Albano(Bentes). Deutschland: Herkenrath; Posipal, Juskowiak; Erhardt, Liebrich, Harpers; Klodt, Miltz, Kreß (Waldner), Derwall, Pfaff. Schiedsrichter: Van der Meer(Holland). Linienrichter: Van Gelder und Schipper(beide Holland). Das Spiel begann bei wolkenlosem Himmel. Posipal hatte die Seitenwahl gewonnen und sich dafür entschieden, in der ersten Halbzeit mit der Sonne im Rücken zu spielen. Die Begeg- nung hatte sogleich Farbe. Die deutsche Hinter- mannschaft begegnete den portugiesischen Stür- mern mit hartem, aber stets fairem Einsatz und verschaffte sich so Respekt. Der Führungstreffer Erhardts in der siebenten Spielminute folgte einem von Pfaff bildschéôn hereingegebenen Eck- ball. Die Abwehr des Torhüters Gomes miß- glückte und Erhardt jagte im Nachschuß das Leder unhaltbar in die Maschen. Der Rest der Halbzeit verlief bei verteiltem Feldspiel. Die Einheimischen hatten einige dicke Chancen, be- sonders ihr Mittelstürmer Matateu war sehr gefährlich. Einige seiner Schüsse gingen jedoch über die Latte oder wurden von Herkenrath ab- gewehrt, der mit seinen gewagten Paraden das Publikum begeisterte. Die deutsche Elf gab in der ersten Halbzeit eine befriedigende Vorstel- lung. Neben Herkenrath gefielen besonders der sehr offensiv spielende Fürther Läufer Erhardt sowie Liebrich. Klodt schaltete sich geschickt in die Mannschaftskombination ein. Miltz konnte seine Nominierung mit einer ansprechenden Lei- stung rechtfertigen. Rasante Angriffe der Portugiesen eröffneten die zweite Halbzeit. In der portugiesischen Elf war der Linksaußen Albano durch Bentes er- setzt worden. In der deutschen Elf entstand Verwirrung. Der portugiesische Ausgleich lag nahe. Aber die Stürmer verpaßten einige dicke Chancen durch ungenaue Schüsse. Uberraschend und dem Verlauf der ersten Minuten der zwei- ten Halbzeit widersprechend erzielte Pfaff den zweiten deutschen Treffer. Statt zu resignieren, wurden die Einheimischen noch gefährlicher. Angriff auf Angriff rollte gegen das deutsche Tor. Die Portugiesen hatten aber kein Glück. Ein Schuß Matateus aus kürzester Entfernung landete in den Armen Herkenraths. Sekunden später jagte Bentes den Ball zehn Zentimeter neben das Tor. Herkenrath und die deutsche Hintermannschaft hatten alle Hände voll zu tun, die Portugiesen zu bremsen. Fünfzehn Minuten vor Spielende wurde das Spiel durch eine 25-m- Bombe des deutschen Verteidigers Juskowiak endgültig entschieden. Torhüter Gomes wurde danach durch Barigana ersetzt. Drei Minuten später nahm Herberger den Frankfurter Kregß aus der Elf und stellte Waldner als Mittelstür- mer. Der Kampfgeist der Portugiesen war aber immer noch nicht gebrochen. Bei einem Durch- bruch des Mittelstürmers Matateu wurde Her- kenrath verletzt. Die deutsche Mannschaft und der Masseur bemühten sich um ihn. Nach kurzer Zeit stand er aber wieder auf den Füßen und setzte das Spiel fort. Die deutsche Abwehr bewährte sich Der Erfolg kann nicht dadurch herabgemin- dert werden, daß die Portugiesen nicht zur Elite der europäischen Fußballnationen zählen. Auf eigenem Platz erwiesen sich die Portugiesen, wie stets die Vertreter kleiner Staaten, als ein auhberordentlich zäher und angriffsfreudiger Gegner. So ist es weiter nicht verwunderlich, daß die deutsche Abwehr die Hauptlast zu tra- gen hatte. Zusammengeschweißt im Feuer des britischen Angriffs von Wembley bewährten sich die Männer um Jupp Posipal erneut in einer von starken Attacken der Portugiesen gekenn- zeichneten Fußballschlacht. Das große Vertrauen, das dem deutschen Abwehrblock entgegenge- bracht wurde, war gerechtfertigt. Auf diese Männer ist Verlag. Wenn in diesem Bollwerk auch nur noch zwei Spieler von Bern stehen, Jupp Posipal und der Stopper Werner Liebrich, so darf man doch anerkennend feststellen, daß hier eine Formation herangewachsen ist, die durchaus in der Lage ist, das Erbe von Bern zu verteidigen. Wie schon in Brüssel und zuletzt in London stand der deutsche Torhüter Fritz Herkenrath im Brennpunkt der Geschehnisse. Er war der markanteste Spieler der deutschen Mannschaft, der seine Elf vor einer durchaus möglichen Nie- derlage durch glänzende Paraden bewahrte. Er verblüffte durch seine Fangsicherheit und sein kühnes Herauslaufen. Das Stellungsspiel des Es- zeners ist hervorragend, und seine Zweikämpfe mit dem gegnerischen Mittelstürmer, dem Neger Matateu, gehörten mti zu den eindrucksvollsten Bzenen dieses harten und farbigen Spiels. Posi- pal, der hier sein 25. Länderspiel bestritt, und Werner Liebrich waren zuverlässig und routi- niert, und als neuer Back feierte Juskowiak ein sehr vielversprechendes Debut. Der Düsseldorfer ist so kaltschnäuzig wie Kohlmeyer, aber schnel- ler im Start; und wenn seine Vorlagen in den Angr noch präziser kommen, dann ist er zwei- fellos Würdiger Nachfolger für den Kaisers- lauterner. 18 Altona in der Pokal-Vorschlußrunde Bremerhaven 93 warf den Hamburger SV aus dem Pokalwettbewerb Der wegen des Länderspieles in Lissabon von Meisterschaftsspielen freie„Goldene Sonntag“ wurde dazu ausgenützt, die zurückliegenden Po- Kalspiele nachzuholen. In dem zur Zwischen- runde zählenden Treffen Bremerhaven 93 gegen HSV siegt Bremerhaven 93 mit 3:1 und qualifi- zierte sich damit für das Viertelfinalspiel gegen Fe Schalke 04. Der Hamburger Sportverein verzichtete freiwillig auf seinen Stopper Posipal. Da aber der am letzten Sonntag verletzte Uwe Seeler ebenfalls ersetzt werden mußte, reichte es für die Hamburger Rothosen nicht zu dem erhofften Sieg am Zollinland. Die Gastgeber ge- Wannen mit 3:1(1:0), wobei König und Mokrogß drei Tore für Bremerhaven erzielten, während der HSV erst wenige Minuten vor Schluß durch Schlegel zum Ehrentor kam. Das Viertelfinale Altona 93 gegen Alemannia Aachen gewannen die Norddeutschen nach mäßi- gen Leistungen mit 2:0(0:0), wobei beide Tore für Altona durch Erb gebucht wurden. Insge- samt hatten die Gastgeber etwas mehr vom Spiel, obwohl der ausgezeichnete Spundflasche bereits nach wenigen Minuten durch eine Ver- letzung in seiner Aktionskraft benachteiligt wurde. Bei den Aachenern ragte der National- spieler Pfeiffer heraus, der diesmal linker Läu- ker spielte. Nunmehr stehen der Karlsruher Sc und Altona 93 als Teilnehmer der Vorschlußrunde fest. Die zwei noch ausstehenden Viertelfinalspiele Kik- kers Offenbach gegen 1. FC Kaiserslautern und Schalke 04 gegen Bremerhaven 93 werden vor- aussichtlich am 2. Januar ausgetragen, Fußball in Zahlen Länderspiel: Portugal— Deutschland(in Lis- Sabon) 013 DFB- Pokalspiele: Bremerbaven 93— Hambur- ger SV 3:1. Altona 93— Alemannia Aachen 2:0. 1. Liga Südwest: Saar 05 Saarbrücken— FV Speyer 4:2. Freundschaftsspiele:— Tus Neuendorf 5:3— Fortuna Düsseldorf é 1885 en— VfR Mannheim 4 1. FC Nürnberg 3:3, SV Wald 4:4. SV Darmstadt— S nchen gegen Bayerr Kickers — Karlsruher gegen Ulm 46 5 FC Se Ol, Jahn Regen K UEinz 31, Winterthur— Fe 04 Sipgen 170. Toto- Ergebnisse vom West-Süd-Block 1. Portugal— Deutschland 023 2 2. FSV Frankfurt— Tus Neuendorf 5˙3 1 3. VIL Oldenburg— Schalke 04 322 1 4. 1. FC Saarbrücken— Fortuna Düsseldorf 6:38 1 5. Eintracht Braunschweig— SV Sodingen 111 ͤ 6. Phönix Ludwigshafen— VfR Mannheim 4:4 0 7. Saar 05— FV Speyer 422 8. Rheydter SV- 1. Feœ Köln 08 9. München 1860— 1. Fœ Nürnberg 3123 10. SV Wuppertal— SW Essen 28 11. SV Waldhof— Wormatia Worms 424 0 12. Spogg Herten— Preußen Münster 228 Ein Rennwagen verschwand spurlos Irrfahrt des Porsche-Spyders in Amerika— Von Hanstein wieder in Deutschland Porsche-Rennleiter Huschke von Hanstein kehrte mit mehrstündiger Verspätung nach Deutschland zurück., Von Hanstein hatte als Rennleiter der Porsche-Werke Hans Herrmann zu seinem großen Carrera-Triumph geführt und dann nach der Carrera selbst noch drei Rennen auf den Bahama-Inseln mit dem Porsche-Spy- der bestritten, von denen er alle drei in sei- ner Klasse gewinnen konnte. Huschke von Hanstein konnte interessante Details über die Irrfahrt des Porsche-Spyders erzählen, mit dem der Porsche-Rennleiter seine Rennen in Nassau(Bahama) bestritt. Unmittel- bar nach der Carrera sollte das Fahrzeug zu dem amerikanischen Grenzort El Paso gebracht werden. Da es in Mexiko keine Tryptiks oder Carnets gibt, muß jedes Fahrzeug auf den Na- men des Fahrers eingetragen sein. Nachdem Herrmann mit dem Spyder die Carrera bestrit- ten hatte, lautete das Dokument auf Hans Herrmanns Namen. Der Stuttgarter war zu dem Zeitpunkt, als der Rennwagen am Grenzort ein- traf, bereits auf dem Flughafen in Mexiko, um wieder nach Deutschland zu reisen. Ohne Auto durfte er aber das Land nicht verlassen und andererseits das Auto obne Hans Herrmann nicht die Grenze nach den USA überschreiten. Es bedurfte aller Uberredungskünste und Be- stechungsversuche des Porsche-Rennleiters von Hanstein, um schließlich das Auto auf den Na- men des Chefmonteurs Herbert Linge umzu- schreiben, Dann erst durfte es die Grenze Mexi- KO— USA passieren. In El Paso gab Porsche den Spyder bei einer Speditionsfirma auf., die versprach, ihn frist- gerecht bis Miami zu bringen, wo ein Schiff auf die Uberfahrt nach den Bahama- Inseln wartete. Die Porsche-Equipe flog voraus, Trotz einer ge- leisteten War jedoch der wohl sechs Tage berschreitung einkalku- liert waren. Im Haf wartete die„Queen of Nassau“ auf den Wagen, um ihn überzusetzen. gen nebst Fahrern, Monteuren und allem Zubehör, die von der Carrera kamen, Waren bereits an Bord ind wollten abfahren. Nur der Porsche-Spyder fehlte noch. Nach n seligen Telefonaten über eine Strecke von 207 Kilometern gelang es schließlich Huschke ves 0 Hanstein, die erste Spur im 1500 km entfernten 19 58 andere Rennw Alabama ausfindig zu machen. Als das Schiff“ nicht mehr länger Warten wollte, ließ Huschke von Hanstein seinen Chefmonteur Linge in Miami zurück, um von Nassau aus Weitere Schritte zu unternehmen. Linge kostete dieses Warten viele Nerven, vor allem, weil die Spe- ditionsfirma plötzlich behauptete, es sei über- haupt kein Rennwagen aufgegeben worden, Dann, nach Tag kand sich wieder eine Spur. Währenddessen war in Nassau das Trai- ning Schon in vollem Gang. Endlich entdeckte Linge den Wagen in einem Hinterhof, n dem r am Freitagabend abgeladen worden War. In EI Paso beginnt am Freitagnachmittag jedoch bereits das Wochenende, und weder egen gute Works noch Geld War irgend jemand zu bewe- gen, den V en auf einen kleinen Dampfer zu bringen, n inge bereits die Passage ge- ndlich konnte am krüh bucht hatte. a 8„Endh Montag früh auf einem Minjaturbananensteamer doch noch Verladen werden. Unter Deck war natürlich kein Platz, so daß der hochempfindliche Renn! an Deck festgetäut. gesetzt War. gen, allen Gefahren der Ses Sing- Mhm.-Seckenheim, 20. Dez. 1954 Offenbuͤrgerstr. 39 Gott der Allmächtige hat unseren guten, treusorgenden Vater, Groß vyqter, Schyiegervater, Bruder und Onkel, Herrn August Wolf Slasermeister im Alter von 78 Jahren zu sich in die ewige Heimat abgerofen. Beisetzung: Mittwoch, 22, Dez., 14 Uhr, von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus In stiller Traber: Die Hinterbliebenen. Mathäus Wäaohlfart im Alter von 72 ½ Jahren von uns gegangen. 5 Großvater und Onkel, Herr In tiefer Trauer: Frab Elisabeth Wohlfart u. Kinder nebst Anverwandten Mhm.-Seckenheim, 20. Dez. 1954 Bonndorferstr. 9 Die Beerdigung findet morgen Dienstag, 14.00 Uhr von der Seckenbeimer Friedhofkapelle aus statt. Nach kurzer Krankheit ist am Samstag, 18. Dezember mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Zu Weihnachten Junge Hahnen und Truthahnen zu verkaufen. Lebensmittelgeschäft 6g. Knaus/ Siedlung Zimmer mit Kochgelegenheit von amerik. Familie(Kinderlos) gegen gute Bezahlung auf 5 5 5 1. Januar 1955 gesucht. Ein ioilllommenes ei ſinaclitsgeschienl] Zu erfr. im Verlag ds. Blattes. ARWA Perlonstrümpfe e 75 8 8 Vom kräftigen Sebrauchsstrumpf bis zum eleganten 0 eee e Strumpf för höchste und feinste Anspröche haben Wir N. l 8 8 5 5 V N in allen Modefarben eine große Auswahl bereit. 2 2 ö 5 8 0 8. Und för kalte lage ist der Wärmenpde 851 2 4 Taub III 16 4 ARWA Kräuselperlon„komfosßt“ 2 ein nettes Geschenk 9. Wiege eingetroffen. 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N 5 8 0 Kurpfalzstraße u. Umtauschscheine aufgehoben. g Uhren Schmuck Bestece Optik Silberwaren 1. weihnachtsfeiertag Das kleine Teehaus f a tag, 25. Dez. 19.00 2.5 Montag, 20. Dez. Montag, 20. Dez. Haus Friedrichsplatz Sams Haus Friedrichsplatz a„3 Nationaltheater Mannheim Spielplan ö 20.00 22.00 Schaubudengeschichte. Heitere Oper 1 V. Erie Spiess, Musik v. G. Wimberger: Miete K. Th. G. Gr. K u. freier Verk Das kleine Teehaus, ein Spiel v. Johr Patrick, deutsch von Oscar Karlwei 19.45 22.45 Außer Miete!