2 Erscheint: montags, mittwochs, freitags 15 und samstags Frei Haus 1.90, im Verlag 2 abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 aug. 5 25 Pig. Zustellgeld. Enzeinummer 18 Pig. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestfellungen können nur bis 25. auf den Monztsersten angenommen werden (Preisliste Nr. 1) * Nr. 203 Freitag, den 24. Dezember 1954 6.54. Jahrgang Friede mit Gott und Friede den Menschen! und begludcende Freude, Kraft und Gnade in der Weihnachtsbotschaſt von Bethlehem 8 8 it Ernste Mahnung b. a Weihnachtsglocken läuten über die Lande. Weihnachtslieder Klingen durch warme Stuben und festlich geschmückte Kirchen. Weihnachts- melodien schwingen auf Atherwellen in die Krankenzimmer und zu den einsamsten 5 menschlichen Siedlungen. Weihnachtsbäume füllen mit ihrem Pannenduft und Lichterglanz die Wohnungen der Reichen und Armen. Die Weihnachtsbotschaft wird wieder von allen Kanzeln verkündet. Ein Großteil der Mensch- heit erlebt wieder ein paar festliche Tage. Die große Politik schweigt. Die Betriebe haben ge- schlossen. Das Geschäftsleben ruht. Die Men- schen gehören für kurze Zeit wieder sich sel- ber. Die Glocken, die Lieder, die Lichter, das Grün der Tannen, die Gaben, und was sonst noch zu diesem Fest gehört, sie haben es dem Menschen wieder angetan. Wer könnte diesem 2 Zauber, dieser Stimmung sich entziehen? aber paßt denn das überhaupt noch in * nsere Zeit? Ist das nicht lauter sentimentale 5 4 Romantik, so recht zu Großmutterszeiten, für 9 die Zeit um 1900! Aber heute, im Jahre 1954, „sind wir doch ganz andere Menschen gewor- 0 den, nüchtern, realistisch, illusionslos! Zwei Weltkriege liegen hinter uns. Die Wunden, die sie Land und Volk geschlagen, sind noch im- mer nicht vernarbt. Noch immer liegen ganze Stadtteile in Trümmer. Noch immer warten Tausende von Gefangenen auf die Heimkehr. Noch immer hält der Flüchtlingsstrom aus dem ö J Osten an. Noch immer ist der Krieg nicht liqui- diert und schon bangt die Welt vor einem neuen Krieg. Die Horizonte sind düster. Alar- mierende Nachrichten jagen durch den Ather. Schlagzeilen künden täglich neue Sensationen. Die Spannung zwischen Ost und West ver- schärft sich. Sie wirft ihre Wellen nicht bloß in die Parlamente der Völker, nicht bloß in die Redaktionsstuben der Zeitungen und Rund- kunkstationen, sie wirft ihre Wellen ins Volk. i den Alltag herein. a Keiner kann sich dem entziehen. Keine kann so tun, als ob ihn das nichts anginge Keiner kann sich in ein sicheres Gehäuse zu- rückziehen, um ungestört ain privates Dasein zu führen, sein persönliches Leben zu leben und seine Feste zu feiern. Das ist unsere heu- tige Situation.— Was soll da Weihnachten? Hatte nicht jene Mutter recht, die ihrem sie- benjährigen Buben auf die Frage:„Mutti, wei is“ denn Jesus?“ die Antwort gab:„Ach, das ist so eine Gipsfigur, an die nur ganz Dumme glauben!“ Nein! Sie hatte nicht recht, jene Mutter, und mag die Bitterkeit, die Enttäu- schung, das Schicksal auch noch so schwer ge- Wesen sein, das sie zu diesem ungeheuerlichen Wort veranlaßt hat. Wir, und mit uns alle, die von Christus her den Namen Christen tragen bekennen uns zu dem Geheimnis der Weih- nacht. Wir wissen, mit dem Glauben an die Inkarnation, die Menschwerdung Gottes, steh! And fällt das ganze Christentum. Das Wunder der Weihnacht wird nicht geleugnet. Auch heute nicht. Gott sei Dank! 3 Aber das Geheimnis der Weihnacht wire verharmlost, verflüchtigt, verweltlicht, ent- leert. Gott sei's geklagt. Ist es nicht erschrek- Kkend, wie wir— viele von uns— Weihnach- ten feiern? Was ist das Thema, wo man geh und steht, das Thema Nr. 17 Es ist überall das gleiche in diesen Tagen: Was werden wir Essen, was werden wir trinken, was anziehen, wie uns unterhalten, was werden wir schen- Ren, und mehr noch, was werden wir bekom- 11 111 men? Ist das das ganze Weihnachten? Für Viele ja! Leider!— Woher kommt es, daß dieses Fest an xeligiésem Gehalt so sehr verloren gat?— Paß eine dicke Schicht von äußerem Drum und Dran sich darüber gelagert und das Eigentliche dieses Tages fast zugedeckt hat?— Das Gefälle des Lebens, auch im Gei- stigen und Religiösen, neigt,— das scheint ein Gesetz zu sein. besonders bei der Masse, 5 N — immer nach Außen hin, zum Peripheren, zu den Randgebieten. Unter diesem Gesetz steht, so scheint es, auch Weihnachten. Und Wenn dann die Wünsche aller erfüllt sind, ist dann das Glück ein restloses und völlig un- getrübtes? Erschütternd ist die Anklage eines Jugend- lichen, der vor kurzem vor dem Richter stand, Segen seine Eltern:„Zu Weihnachten wurde ich mit einem Wust von Sachen zugedeckt, von Liebe aber spürte ich nichts“. Hier wird sichtbar, daß mit Gaben und Geschenken, und seien sie noch so zahlreich und kostbar. nicht Im Stall von Bethlehem alles geschehen ist. Es muß noch etwas dazu kommen, etwas Wesentliches, Es muß eine Seele dahinter stehen, die Liebe. Erst dann ist das Geben richtig verstanden, wenn es ein Weitergeben der Gaben Gottes ist. Was von dem Weihnachtsfest noch gerettet ist in unsere Zeit, ist vielfach gerettet durch das weihnachtliche Brauchtum, durch Krippe und Christbaum. Dies Brauchtum ist ohne Zweifel etwas Schönes und Wertvolles. Es ist der Träger von hohen Gedanken und tiefen Ideen in volkstümlicher Form. Der Christ- baum in seinem strahlenden Lichterglanz ist Symbol jenes göttlichen Lichtes, das in der hl. Nacht auf den Fluren von Bethlehem auf- geleuchtet ist, und die dunkle Nacht zum hel- len Tag gewandelt hat. Die Krippe will das Geschehen jener ersten hl. Nacht anschaulich und gegenständlich vor unsere Seele stellen. Wir möchten diese Dinge zu Weihnachten nicht mehr missen, aber wir wissen auch um ihre Grenzen. Wir dürfen nicht im Vorder- Sründigen stecken bleiben, Dasselbe gilt auch von manchen unserer Weihnachtslieder. Gar zu niedlich wollen sie uns vorkommen, diese „Engelein“,„Kindelein“.„Jesulein“, dieses holder Knabe im lockigen Haar“ und wie Holzschnitt von Ludwig Barth die Vergoldungen alle Heißen. ES singen 3a nicht bloß die Kleinen so, sondern auch die Großen. Der Stil der Bibel und der Stil der Liturgie ist freilich ein ganz anderer. Aber warum soll man nicht das Recht ha- ben, sentimental zu sein, denkt einer. Ist es nicht herrlich, bei geschmücktem Tannen- baum, bei Lichterglanz und Liederklang in strahlende Kinderaugen zu schauen und darin den Glauben an das Unfaßbare, Unbegreif- liche, Numinose zu spüren?— Und zudem, Wäre es wirklich ein Gewim,, wenn die, vor Allem uns Deutschen nachgesagte Weihnachts- Sentimentalität sich in ihr Gegenteil ver- Der Weihnachtsſtern/ Wieder glänzt der Abendſtern und entzündet all die andern Himmelslichter nah und fern, und er mahnt auch mich zu wandern, durch das rieſengroße All eine heile anzutreten Von Georg Thur mair und in einem hleinen Stall hinzuknien und anzubeten, wo ein Kindlein dieſe Welt diele unermeßlich weite, große, dunkle, tiefe, breite, in den kleinen Hländen halt. kehrte, in eine hochmütige, schnoddrige Hal- tung, die Weihnachten als Klimbim und Rummel abtut? Gewiß, auch das Gemüt hat sein Recht, auch im Religiösen, und besonders an Weihnachten. Es ist oft noch das einzige, Wenn auch schmale Band, das Viele mit dem Weihnachtsgeheimnis verknüpft. Aber wir dürfen nicht dabei stehen bleiben, wir müs- sen auf dem Weg, den das Gemüt uns weist, weitergehen zum Eigentlichen. Dann wird Weihnachten bedeutsam auch für unsere Zeit und für unsere Welt. Mit natürlichen Augen, mit den Augen des Leibes betrachtet, ist jenes Kind von Beth- lehem ein Kind wie andere Kinder auch: So klein, so ohnmächtig, so hilflos, so pflegebe- dürftig, so frierend, so hungernd nach der Mutterbrust verlangend. Mit den Augen des Glaubens betrachtet dagegen ist es so, wie Alte fromme Meister es dargestellt: Das Chri- stuskind mit der Weltkugel in der kleinen Hand! Gott in Menschengestalt, in Kindesge- stalt, zum Greifen nahe, zum Lieben nahe.— Das ist das eigentliche Geheimnis der Weih- nacht, der hl. Nacht. In dem Kind von Bethle- hem wird uns die ganze Fülle Gottes, sein innerstes Wesen, sein Reichtum, seine Liebe, offenbar. So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eigenen Sohn gesandt, den Einzigen, Vielgeliebten, um die Welt heimzuholen an das Herz Gottes Ja, das war der Plan Gottes, ein wahrhaft göttlicher Plan, zur Rettung der Welt. Und der Erfolg?— Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“.„Das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfaßt“, Ist das Unternehmen Gottes, sein Heilsplan also Sescheitert? Nein, er ist nicht gescheitert. „Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden“ Damals und heute! Die Herablassung Gottes in unsere mensch- liche Daseinsform hatte unsere Emporhebung in seine göttliche Daseinsform zur Folge. Gott ist Menschenkind geworden, damit wir Men- schen Gotteskinder werden. Freilich, sollen wir dieses Geheimnis der Weihnacht erfahren, dann dürfen wir nicht bei dem àußeren Drum und Dran stehen bleiben, dann müssen wir stille werden und uns besin- nen auf das, was Weihnachten im Letzten und Eigentlichsten ist.— Gott in Christus das Heil der Welt! Das ist Weihnachten, daran will es uns jedes Jahr von neuem erinnern. Das will es uns jedes Jahr von neuem wieder zum Frleb- nis bringen. Der Friede mit Gott in Christus Jesus, unserem Herrn, der Friede im Innern des Menschen, in seinem Gewissen, das ist die große Botschaft, die große Chance, die uns Weihnachten bietet. Dieser Friede zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und den Menschen, soll sich ausweiten und auswirken zum Frieden unter allen, die von Christus her den Namen Christen tragen, zum Frieden innerhalb der Familie, der Hausgemeinschaft, der Nachbarschaft, der Dorf- und Stadt- gemeinde, zum Frieden zwischen den Klassen und Ständen, zum sozialen Frieden der Volks- Semeinschaft und weiterhin zum politischen Frieden zwischen Volk und Volk, Staat und Staat, Kontinent und Kontinent, zum Frieden in der ganzen Welt. So umgreifend, so allumfassend ist die Bot- schaft der Engel auf Bethlehems Fluren ge- meint. Sie wendet sich an alle Menschen, die guten Willens sind. So bewährt das Geheim- nis von Weihnachten dem Glauben, freilich nur ihm, seine erlösende, welterneuernde Kraft, auch in unseren Tagen. Nicht sentimen- tale Romantik ist Weihnachten, sondern Wahr- heit und Gnade, Kraft und Licht, Freude und Friede. Wir verstehen, was unsere Vorfahren ar verloren, 2 4 Kuhn 8 Ein Jahr der Prüfung und Bewährung Mit allen Kräften zur Wiedervereinigung— Adenauers Bilanz BOnn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer ver- sicherte in einem Rechenschaftsbericht, daß die Bundesregierung auch im kommenden Jahr bemüht sein werde, den Weg für eine Wiedervereinigung Deutschlands frei zu machen. In einem Vorwort zum Jahresbericht der Bundesregierung bezeichnete Adenauer das Abgelaufene Jahr als ein Jahr der Prüfung und der Bewährung.„Das Scheitern der Europä- ischen Verteidigungsgemeinschaft hatte in Eu- ropa und in der ganzen freien Welt eine Akute Krise ausgelöst. Die Uberwindung dieser Krise Hat gezeigt, daß der Gedanke der europaischen Zusammenarbeit trotz des langwährenden Methodenstreites über seine Verwirklichung kraftvoll und lebendig geblieben war. Die be- reits gefährdete Einheit der westlichen Welt Konnte wiederhergestellt werden. Die Ge- meinschaft der freien Nationen ist aus dieser Krise gefestigt und einmütig hervorgeg⸗ Die Verwirklichung der Pariser Vertrag deutet für die Bundesrepublik die Wiederher- Stellung ihrer Unabhängigkeit und Selbstbe- stimmung. Die Bundesrepublik wird dadurch in die Lage versetzt, ihre ganze Kraft für die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit einzusetzen. Die Verträge schaf- fen auch die Gewähr dafür, daß die erfolg- reiche Arbeit am inneren Aufpau fortgesetzt Werden kann, denn sie geben uns Sicherheit. Im neuen Jahr wird die Bundesregierung zu- sammen mit den freien Nationen ihre Arbeit Tür die Erhaltung und Festigung des Friedens und der Freiheit in Europa und in der Welt Tortsetzen, um zu einer Entspannung des Ost- West-RKonflikts beizutragen und damit den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands rei zu machen.“ Im vergangenen Jahr sei trotz der großen außenpolitischen Aktivität auch die deutsche Innenpolitik nicht zu kurz gekommen. Der Kanzler erinnert an die Leistungen der sozia- Jen Marktwirtschaft, an die Sicherung unserer Währung, die Unterbringung der Vertriebenen und Flüchtlinge, an den Lastenausgleich, die Kriegsopfer versorgung, den Wohnungsbau und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Neben diesen von vielen als selbst- Verständlich angeshenen Fortschritten habe das Jahr 1954 zusätzliche soziale Hilfe für die Rentner und die Spätheimkehrer gebracht. Für die Familien wurde durch Ausgleichs- Kassen und andere Maßnahmen eine Beihilfe beschlossen, die sich erstmalig im Januar 1955 spürbar auswirken werde. Trotz der neuen sozialen Leistungen sei der Haushalt der Bundesrepublik im Gleichge- Wicht gehalten worden. Die gesunde Finanz- lage des Bundes ermöglichte die Verabschie- dung der Finanz- und Steuerreform, die vor Allem dem Mittelstand Vorteil bringen werde. Die Bundesregierung werde darauf bedacht sein, künftig die Verteidigungsausgaben 80 niedrig wie möglich zu halten. Auf keinen Fall würden sie zu einer Beeinträchtigung der sozialen Sicherheit und des allgemeinen Le- bensstandards führen. Rundfunkrede Gerstenmaiers Der Bundestagspräsident Dr. Eugen Ger- Stenmaier wandte sich in einer Rundfunk- Ansprache gegen die Versuche westlicher Po- lüitiker, im neuen Jahr eine Entspannung zwi- schen Ost und West auf der Grundlage der Teilung chlands herbeizuführen, Uber das gespal ne Deutschland hinweg gebe es keinen Zustand dieser Welt, der den Namen Friede zurecht tragen dürfe. Für das Jahr 1955 rechnet der Bundestagspräsident mit der vollen Souveränität für die Bundesrepublik Dadurch werde die Bundesrepublik die Frei- heit zur politischen Initiative im internatio- nalen Raum erhalten. Man müsse mit Weis- heit und Energie davon Gebrauch machen, auch gegenüber jenen Mächten, mit denen die Bundesrepublik weder Freundschaft noch diplomatische Beziehungen verbinden. Fast 20 Milliarden Sozialleistungen Bonn brachte 7,7 Milliarden DM auf— Be- richt des Bundesfinanz ministeriums Bonn(E. B.) Die sozialen Leistungen des Bundes im Rechnungszahr 1954 betragen rund 7, Milliarden DM; sie sind nur rund 3,5 Mil- liarden DM höher als im Rechnungsjahr 1949. In dieser Berechnung sind die Leistungen nach Artikel 131 des Grundgesetzes nicht ent- halten. Wie aus dem Jahresbericht des Bundesfi- Nanz ministeriums hervorgeht, sind die sozia- Jen Leistungen des Staates einschließlich des Sondervermögens des Lastenausgleichs stär- ker angewachsen als die Leistungen der Selbstverwaltungskörperschaften. Während Im Jahre 1949 der Staatsanteil an den Sozial- aulwendungen Bund, Länder und Gemeinden zusammen) rund 4,9 Milliarden DM gegen- über rund 5 Milliarden DM der sczialen Selbstverwaltungskörperschaften betragen abe, sei dieser Staatsanteil 1954 auf rund 10,4 Milliarden gegenüber nur rund 9,5 Mil- liarden der Selbstverwaltungen gestiegen. Die gesamten Sozialleistungen der Bundes- republik werden in dem Jahresbericht Tür 1954 auf 19,85 Milliarden DM. geschätzt. Im Jahre 1988 wurden im Reichsgebiet 6,05 Mil- Harden RM für soziale Zwecke ausgegeben 1949 waren es 9,93 Milliarden DM. Die So- zialleistungen für 1954 werden sich mit 9,45 MMiitiarden auf die sozialen Selbstverwaltun- gen, mit 86 auf die Gebietskörperschaften Einschließlich des Bundes und mit 1,79 Mil- Harden auf die Sozialleistungen nach dem Lastenausgleichsgesetz verteilen. Rüstungsaufwand steht noch nicht fest Das Bundesfinanzministerium hat in sei- nem Jahresbericht für 1954 versichert, daß die Höhe des Verteidigungsaufwandes der Butdesrepublik sich im Rahmen der finan- ziellen Ordnung halten werde. Genauere An- Dramaliser Hampf — Mendeès-France zieht alle Registel Paris(UP). Unter dem Druck der Natio- nal versammlung hat Ministerpräsident Men- des-France am Donnerstag nachmittag davon Abstand genommen, sofort drei Vertrauens- fragen zu stellen, die eine sofortige Verta- gung der Sitzung zur Folge gehabt hätten. Die Reihe der komplizierten Manöver, die auf eine Hinauszögerung der Entscheidung oder gar auf ein Scheitern der Pa träge abzielen, wurde mit einem Antrag des radikalsozialistishen Abgeordneten Bad eingeleitet. Er verlangte„die Verschiebung der Ratifizierung der französi 1 Vereinbarungen über die Saar, bis die fre zösische Regierung und die Reg! 8 Deutschen Bundesrepublik offiziell Uberei stimmung erzielen über die Interpre schiebung 1 weise das gesamte Pariser Vertrag stem zu Fall kommen, da von Frankreich sell i Junktim zwischen den Deutschland- Vere parungen über die Wiederbewaffnung und die Herstellung der Souvera at und dem Saar- vertrag geschaffen worden ist. Mendes-France wirbt um die Parteiführer Vor Beginn der gestrigen Nachmittagssit- zung hatte Mendeès-France mit Ausnahme der Kommunisten alle Parteiführer zu sich ge- beten und versucht, die immer größer wer- dende Gruppe derjenigen Abgeordneten, die sich bei der Fntscheidung über die Vertr der Stimme enthalten wollen, doch noch für eine klare Entscheidung zugunsten der Ver- träge zu gewinnen. Als Mendeès-France wie; der im Palais Bourbon erschien und seine Ab- sicht bekundete, drei Vertrauensfragen zu stellen, setzten sich mehrere oppositionelle Abgeordnete dagegen zur Wehr, daß deshalb die Sitzung sofort für die Dauer von 24 Stun- den unterbrochen werden sollte. Zwecks Ver- meidung einer uferlosen Verfahrensdebatte nahm Mendeèes-France daraufhin von seinem Vorhaben Abstand, beantragte jedoch die Fortsetzung der Debatte während der ganzen Nacht. Diesem Antrag stimmte Le Troquer, der Präsident der Nationalversammlung, zu. Der ehemalige Außenminister Robert Schu- man ergriff sodann als erster Redner das Wort. Er verzichtete auf alle scharfen Worte gegen die Pariser Abkommen, ersuchte den Ministerpräsidenten aber um Auskunft, wie er die Abkommen anzuwenden und künftige Verhandlungen mit dem Osten zu handhaben gedenke. Die endgültige Entscheidung müsse Von zwei wichtigen Voraussetzungen abhängig gemacht werden und zwar, wie das deutsche Problem zu lösen ist und wie die französi- schen Beziehungen mit dem Osten wieder normalisiert werden können. Man müsse sich vor allem die Frage stellen, wie das Wett- rüsten ohne Gefährdung der Sicherheit im Palais Bourbon Frankreichs beendet werden kann. Die So- wWjetunion habe ebenso wie Frankreich ein Recht auf seine eigene Sicherheit. Frankreich sollte den Sowjets darum bei der nächsten Vier-Mächte- Konferenz ein System vorschla- gen, das ihnen die gewünschte Sicherheit gibt, um mit dem Westen zu verhandeln. Keine Anderung der Saarteste Nach einer ablehnenden Erklärung von Al- terspräsident Herriot bestieg Mendéès-France wieder die Rednertribüne. Er teilte mit, daß Frankreich nicht die Absicht habe, mit der deutschen Regierung Besprechungen über die Interpretation der Texte zum Saarabkommen aufzunehmen. Die französische Regierung wird sich genau an den Text des Vertrages Halten und nicht versuchen, Interpretationen dieser oder jener Art zu liefern. Wenn in Zu- kunft Meinungsverschiedenheiten über den Text des Vertrages entstehen sollten, so ist es Sache des Internationalen Gerichtshofes darüber zu entscheiden“. Der Ministerpräsident fügte hinzu, daß er Vielleicht irgendwann mit Bundeskanzler Adenauer zusammentreffen werde, um Wege und Möglichkeiten der Anwendung des Ver- trages zu besprechen, Der Text des Vertrages Selbst werde jedoch nicht Gegenstand der Besprechungen oder neuer Verhandlungen sein. Es sei im übrigen die Auffassung der französischen Regierung, daß das am 23. Ok- tober über die Saar abgeschlossene Abkom- men in dieser Form in den deutschen Frie- densvertrag übernommen werde. Wenn Frankreich nicht ratifiziert Mendeès-France, der offenbar die Existenz Winetts gefährdet sieht, wehrte sich im weiteren Verlauf seiner Ausführungen temperamentvoll gegen seine Kritiker. Dabe erklärte er u. a., genau wie der EVG- Vertrag bezweckten die Pariser Abkommen, Deutsch- land fest an den westlichen Block zu binden. Die Anwesenheit britischer und amerikani- scher Streitkräfte in Europa sei eine Garan- tie, daß sich Deutschland niemals vom We- sten lösen kann. Eine Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland sei ein wichtiger Schritt in Richtung auf ein vereintes Europa. Der Ministerpräsident versicherte, daß die USA gegenüber den Pariser Abkommen die- selben Verpflichtungen eingehen würden, die sie für die EVG zugesagt hätten. Man dürfe ncht vergessen, daß die Alliierten Frankreichs die Aufrüstung Deutschlands ohne französi- sche Zustimmung schon im September ge- Plant hatten. Wäre dieser Plan in die Tat umgesetzt worden, wäre Deutschland ohne Beschränkung und Kontrolle bewaffnet wor- den. Auch müsse man sich die Frage stellen, ob die Gefahren eines neuen Krieges gerin- ger wären, wenn Frankreich die Abkommen ablehne. Im Gegenteil, die Gefahren würden um so größer, wenn man Deutschland freie Hand lasse, seinen eigenen Wünschen und Zielen nachzugehen. gaben über den Gesamtverteidigungsaufwand (einschlleglich der sogenannten anrechnungs- fähigen Vertei sausgaben für Bundes- Hutz, einsatzfähige Volkzugspolizei und Militärpensionen) würden aber frühestens nach dem Inkrafttreten der Verteidigungs- verträge gemacht werden können. Die künftigen deutschen Streitkräfte werden mre Waffen und Ausrüstungsgegenstände über ein einziges zentrales Beschaffungsamt beziehen, teilte die Dienststelle Blank mit. Daneben ist eim technisches Amt für die For- schung und Entwicklung vorgesehen. Der Ma- terialbedarf soll durch die Dienststelle Blank, die Führung der Verteidigungs wirtschaft durch das Rundeswirtschaftsministerium ge- regelt werden. Bei den Planungsarbeiten für das künftige Beschaffungswesen sei man da- von ausgegangen, diese Aufgabe zivilen Stel- len zu Übertragen und bei der Deckung des Materialbedarfs der deutschen Divisionen mit markt wirtschaftlichen Mitteln vorzugehen, um eine Störung der Wirtschaftsordnung zu ver- meiden. Sicherheitsorgane haben sich bewährt Grenzschutz braucht bessere Waffen— Jahresbericht des Bundesinnen ministeriums Bonn(E. B.) Das Bundesinnenministerium betont in seinem Jahresbericht, daß die in- nere und äußere Sicherheit der Bundesrepu- blik auch 1954 mit Erfolg geschützt worden sei, obwohl die Sicherheitsbehörden mehrfach erheblichen Belastungsproben ausgesetzt ge- wesen seien. Der Bundesgrenzschutz und die anderen Si- cherungsorgane haben nach Auffassung des Ministeriums gezeigt. daß sie ihren Aufga- ben gewachsen sind. In dessen Bericht wird jedoch erklärt, daß die Bewaffnung des Bundes-Grenzschutzes aber keineswegs den Anforderungen entspreche. Es sei zu hoffen, daß im kommenden Jahr„die lähmenden Be- stimmungen der alliierten Gesetzgebung“ kortfallen, damit der dringend erforderliche Nachholbedarf gedeckt werden könne. Als ein wichtiges Ergebnis der Arbeit des Bundesinnen ministeriums wird der Fortfall des Visumzwangs zwischen der Bundesrepu- lik und 18 europäischen Staaten genannt. Ferner seien zwischen dem Bundeskriminal- Amt und den Landeskriminalämtern Richt- linien erarbeitet worden, die der überregio- aalen Zusammenarbeit dienen und die unter anderem die wirkungsvolle Bekämpfung der reisenden Verbrecher zum Gegenstand hätten. Außerdem seien bei den Alliierten weitere Lockerungen auf dem Gebiet des Sportwaf- kengebrauchs erreicht worden. Auch die Orga- gisation des Luftschutzes sei planmäßig wei- tor vorbereitet worden, Der wissenschaftlichen Irschung sei 1954 besondere Aufmerksamkeit widmet worden. Dabei habe e Pflege der internationalen Kulturbeziehungen an Aus- maß und Bedeutung zugenommen. Wirtschaftspolitik der Wachsendes Vertrauen zur Währung Das Vertrauen der Bevölkerung in die Bundesregierung und in die Stabilität des Geldwertes hat alle an- deren Einflüsse in der wirtschaftlichen Ent- Wicklung des Jahres 1954 überwogen. Mit die- ser Feststellung faßt das Bundeswirtschafts- ministerium in seinem Jahresbericht die Lage am Jahresende zusammen. Das Ministerium vertritt die Ansicht, daß die wirtschaftliche Entwicklung der Bundes- republik im Jahre 1954 durch erneute und große Fortschritte auf praktisch allen Gebie- ten gekennzeichnet war. Steigende Investitio- nen, aber auch erhöhter Verbrauch, weit- gehende Vollbeschäftigung, steigendes Mas- seneinkommen, stabiles Preisniveau, steigen- der Außenhandel, wachsende Freiheit im Handels- und Zahlungsverkehr, sowie schließ- lich auch wachsende Spartätigkeit und fort- schreitende Gesundung des Kapitalmarktes seien die wesentlichen Etappen im Jahre 1954 gewesen. Der deutsche Unternehmer, so beißt es in dem Bericht, sehe seine Hauptaufgabe und seine besten Chancen in einer Marktwirt- schaft mit dem Schwergewicht auf friedens- mäßiger Produktion und Bedarfsdeckung. Die Wirtschaft sei aber auch bereit, ihren Tei zur gemeinsamen Verteidigung beizutragen Jedoch müßten die Aufträge für deutsche Streitkräfte markt wirtschaftlich getragen werden. Die Erwartungen, daß künftige Ver- teidigungsaufträge eine weitere Wirtschafts- expansion mit sich bringen dürften, würde konjunkturstützend wirken. Die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung werde es aber auch unter Berücksichtigung eines zu leistenden Verteidigungsbeitrages als ihre wichtigste Aufgabe anseben, den Le- pensstandard der gesamten Bevölkerung wei- ter zu verbessern Kurze Weihnachtsansprache des Papstes Enzyklika gegen chinseische Nationalkirche Der Vatikan teilte mit, daß Papst Pius XII. am Heilgen Abend um 12 Uhr mittags MEZ einige Worte an die Gläubigen der ganzen Welt richten und am 25. Dezember vom Fen- ster seines Afbeitszimmers den Pilgern den Apostolischen Segen erteilen wird. Infolge seines Gesundheitszustandes werde er aber nicht in der Lage sein, am Heiligen Abend de traditionelle Rundfunkbotschaft zu über- mitteln. Diese Botschaft, deren Wortlaut vom Heiligen Vater ausgearbeitet Wird, soll so bald Wie möglich veröffentlicht werden. Der Papst hat sich in einer Enzyklika gegen die kommunistischen Versuche ausgesprochen, in China eine„Nationalkirche“ zu schaffen. Er forderte die Gläubigen auf, sich nicht vor den- jenigen zu fürchten, welche die Körper, aber nicht die Seelen töten können. geues dus aller Well“ Orkanartige Stürme zum Winteranfang Neun Tote in Europa— FHavarierte Schiffe auf wildgewordener See London(UP). Orkanartige Stürme und Uberschwemmungen haben am Mittwoch mor- gen weite Teile Europas heimgesucht. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind dem Unwetter mindestens neun Personen zum Op- zer gefallen, 22 wurden verletzt. In Italien kamen sechs Menschen bei Stra- Benverkehrsunfällen, die durch dichten Ne- bel. Schnee und Regen hervorgerufen wur- den, ums Leben. In England forderte der Sturm zwei Todesopfer und richtete erheb- lichen Sachschaden an. An der niederländi- schen Küste sind die Deichwachen verstärkt worden, obwohl gegenwärtig noch keine Ge- fahr für die Deiche besteht. Uber die skandi- navischen Länder fegte ein heftiger Schnee- sturm hinweg. Auch Deutschland wurde von dem Sturm nicht verschont. Von allen Küstenbezirken Würde ein beträchtliches Ansteigen des Hoch- Wassers gemeldet, das durch den Sturm ge- gen das Land gedrückt wurde. In Hamburg wurden große Pächteile fortgerissen, Baume entwurzelt und Schauſensterscheiben einge- drückt, Telefonleitungen zerstört und Bau- gerüste umgerissen. In Bremen wurde eine 49 Jahre alte Frau mit einer Kopfwunde aufgefunden. Bereits auf dem Transport ins Krankenhaus erlag Se ihren Verletzungen. Die Untersuchungen der Kriminalpolizei über die Ursache des Todes, insbesondere darüber, ob die Frau über fah- ren wurde oder, vom Sturm umgeworfen, auf das Pflaster schlug, sind noch nicht abge- schlossen. In Bayern, wo ebenfalls heftige Stürme tobten, wurde ein 14jähriger Maurerlehrling aus Herrsching augenblicklich getötet, als er das Drahtende einer abgerissenen Uber- landleitung von seinem Arbeitsplatz in Gün- tering bel Starnberg entfernen wollte. Auf der sturmgepeitschten Nordsee tyeiben mehr als ein Dutzend manövrierunfähige Schiffe. Ein belgisches Schiff ist vermutlich vor der deutschen Küste gesunken. Uber das Schicksal der 19köpfigen Besatzung ist nichts bekannt. Hunderte von Fahrzeugen haben die Schutzhäfen aufgesucht Die Wetterfachleute erklären, man könne noch von Glück sagen, daß der Sturm nicht drei Wochen später eingetreten sei. Dann Wäre er nämlich mit den Springfluten zu- sammengetroffen, und es wäre unvorstell- bares Unheil entstanden. diesem Zusammenhang an das Zusammen treffen der Springflut mit Winterstürmen i Januar 1953, als in Holland die Deiche bra- chen, riesige Landteile überschwemmt und 1800 Menschen getötet wurden. Ein Erdbeben, das die kleine Küstenstadt Eureka in Kalifornien erschütterte, hat Schä- den von mehr als einer Million Dollar ver- Uursacht. Eine Person wurde getötet und 25 verletzt. 1. 1 Höhere Löhne und Gehälter beim Bund BOn n(E. B.) Vertreter der Bundesregie- rung und der Gewerkschaft Offentliche Dien- ste, Transport und Verkehr haben neue Tarif- verträge für die Arbeiter und Angestellten des Bundes unterzeichnet. Die Angestellten- gehälter sollen entsprechend den Homburger Vereinbarungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder vom 1. Oktober 1954 an um durchschnittlich 5 Prozent erhöht werden. Bei den Lohnempfängern sollen die Ecklöhne vom 1. Dezember 1954 an um 5 Pfennig pro Stunde heraufgesetzt werden. Außerdem er- halten die Lohnempfänger eine einmalige Ausgleichszulage von 30 DM. Flüchtlingsausweise werden ungültig 5 Bonn(EH. B.) Das Bundeskabinett ver- aAbschiedete eine Rechtsverordnung, durch welche die von den Ländern ausgestellten Vertriebenenausweise am 31. März 1955 außer Kraft gesetzt werden sollen Garagraph 105 des Bundes vertriebenengesetzes). Der Entwurf dieser Rechtsverordnung ist dem Bundesrat zugeleitet worden. Umfangreicher Besatzungsschmuggel BO nn(E. B.) Rund 80 bis 90 Prozent des ge- samten Steuerausfalls durch Schmuggel ent- fielen im Rechnungsjahr 1954 auf den Besat- zungsschmuggel. Der Ausfall an Zöllen und Verbrauchssteuern durch Schmuggel wird für diesen Zeitraum insgesamt auf 230 Millionen DM geschätzt. Das Bundesfinanzministerium stellt fest, daß der Grenzschmuggel weiter er- heblich zurückgegangen sei.. Der 16. Tote des Dortmunder Unglücks ESSen(UP). Ein 55 jähriger Mann, der bei dem Dortmunder Eisenbabhnunglück am ver- gangenen Samstag schwer verletzt wurde, ist jetzt seinen Verletzungen erlegen, Damit hat sich die Zahl der Todesopfer der Kata- strophe auf 16 erhöht. Gegenwärtig befinden sich noch 34 Verletzte in Krankenhausbe- handlung. Ihr Zustand soll den Umständen entsprèchend befriedigend sein. WICHTIGES IN KURZE Der scheidende pakistanische Botschafter Omar Hayat Malik wurde vom Bundeskanzler zum Abschiedsbesuch empfangen; der neue griechische Botschafter Kapetanides machte wenig später seinen Antrittsbesuch. Ein amerikanisches Verkehrsflugzeug wurde über der Straße von Formosa von einem na- tionalchinesischen Kriegsschiff beschossen, Die Nationalchinesen versicherten, daß dies unbe- Absichtigt geschehen sei. Die süd vietnamesischen Meuterer haben ihren Widerstand zum größten Teil aufge- geben; gleichzeitig wurde General Le Quang, der Oberbefehlshaber der Cao-Dai- Sekte, vor Gericht gestellt. 2 NIER BERU 2 Man erinnert in 5 7 N 2 SSS S Se — — 2 d Die heilige Nacht 8 Seit vor vielen Jahrzehnten ein frommer h Lehrer im österreichischen Lande das traute n Lied„Stille Nacht, heilige Nacht“ schrieb, 85 Klingt es durch die Herzen der Menschen wie eine stille Weisung nach Bethlehem, jener 8 Kleinen Stadt im heiligen Lande, das unsere 8 Füße nur selten, vielleicht nie erreichen kön- 8 nen, die uns aber in der heiligen Nacht so 5 wundersam nahe ist. 1— Bethlehem sagen die Welhnachtsglocken, 81 Wenn sie in der stillen Dezembernacht durch . die Lande tönen, wenn ein feines, helles 15 Glöcklein am einsamen Bergkirchlein zur 5 ö Christmette ruft; Bethlehem erstand an einem 5 Stillen Ort an den Ufern der Schelde in Tim- m mermanns Dichterherz, in einer kleinen Stadt n im Sachsenland im altdeutschen„Heliand“ 1— eines frommen Mönches. 2 An der kleinen Krippe unter dem Weih- 8 Hachtsbaum reichen sich deutscher Brauch 16 and christlicher Glaube die Hände zu einem 2 Bunde. Selbst wenn wir einsam und verlas- 3 zen sind, leuchtet in dieser heiligen Nacht der ö Stern von Bethlehem in unser Herz als er- 5 ö Wärmendes Etwas. Wir denken an die Kind- 18 geit, da Vater und Mutter uns an die Hand de ö mahmen und hinausführten in den schnee- T bedeckten Garten, an den bunten Teller voll 8 von süßen Sachen, an die erste Puppe und an 12 ö Jas große Schaukelpferd. Wir denken an eine 11 ö Nacht im Felde, wo im Kreise der Kameraden — N ein kleiner Tannenbaum und ein Feldpost- 5 Häckchen von daheim die ganze Seligkeit des 12 ö Wortes Bethlehem erfüllte, wir denken an 18 das Grauen der Bombennächte, da selbst in 18 dunklen Kellern ein Tannenzweig, ein Ker- 1 ö zenlicht in dieser heiligen Nacht zu einem 4 Sanften, tröstenden Licht wurde. Stille Nacht, heilige Nacht— immer wieder en suchen unsere Weihnachtsfeiern einen neuen ge Ausdruck, den die Botschaft von Bethlehem ch durchleuchtet und die Uberzeugung von dem as ewigen Gehalt des Festes vermittelt. s lie Weihnachtslicht für die Alten und Bedürftigen Das Weihnachtslicht echter Nächſtenliebe leuchtete am geſtrigen Abend im Vereinshaus bei der Weihnachtsfeier der Alten und Be⸗ dürftigen und brach ſich glänzend in den fro⸗ hen Augen der rund 220 alten Leutchen, die NMfich auf Einladung der drei Wohlfahrtsver⸗ bände Rotes Kleuz, Innere Miſſion und Ar⸗ beiterwohlfahrt zuſammengefunden hatten. Drei Stunden unbeſchwerter Freude und fro⸗ her weihnachtlicher Stimmung wurden durch 85 ſchöne Darbietungen von Frau Noebel, Chriſta 3 Hetzel und Karlheinz Hoppe(Geſang), einem 25 ſtimmungsvollen Weihnachtsſpiel der Kinder aus der Schule unter Einſtudierung von Frau Löb und Fel. Weckeſſer und der Schülerinnen ad des Sportvereins 1907 unter Leikung von . Thomas Raufelder geboten. Immer wieder 1 dankte der warme Beifall für das Opfer 112 der Bereitung dieſer ſchönen Weihnachtsfreude. en And es zeigte ſich bei der netten Bewirtung = und der anſchließenden Beſcherung mit einem 3er lukrativen Paket, daß man die oft Einſamen 515 nicht vergeſſen hat und gerade beim Feſt der 15. Liebe ihrer in dieſer ſchönen Weiſe gedachte. 775 Stimmungsvolle Worte weihnachtlicher Be⸗ 8 ſinnung fand in einer würdigen Anſprache er- Direltor Schmitt vom Kreisvorstand des Noten Kreuzes, der den Anweſenden den tie⸗ fen Sinn weihnachtlicher Hilfe in das Gedächt⸗ 8 nis kief: Stadtpfarrer John, der Präſid 5 des Roten Kreuzes Schweizer und Stadtrat Eſſer vom Vorſtand der Arbeiterwohlfahrt Hermann Kirchner, Marx Kneier, Katharina Konrad, Adam Kraus, Mathilde Kreutzer, Margarete Löber, Ignaz Mayer, Karoline Meyer, Marie Pfliegensdörfer, Friederike Probſt, Franz Quick, Eliſe Raufelder, Oskar Söllner, Joſef Schreck, Katharina Schreck, Math. Schumpf, Kath. Stamm, Mina Stock, Kath. Tranſier, Regina Vögele, Kath. Wal⸗ ter, Marie Weber, Karoline Weißling und Jakob Erny. Etnen frohen Reigen weihnachtlicher Feiern beſcheren unſere Vereine über die Weihnachtsfeiertage ihren Mit⸗ gliedern und Freunden. Wie in jedem Jahr haben ſich die Vereine wieder alle Mühe ge⸗ geben, die Weihnachtsfeier mit jener Beſinn⸗ lichkeit und auch der anſchließenden Fröhlich⸗ keit auszuſtatten, die allen Beſuchern frohe Stunden verſprechen. Unter dieſen Vorausſetzungen feiert am erſten Weihnachtsfeiertag der Turnverein 98 in der Turnhalle Weihnachten, wo Darbie⸗ tungen der Schülerinnen und ein großes Hei⸗ matſtück der rührigen Theatergruppe die Komponenten der umfangreichen Vortrags⸗ folge ſind. Im erſten Teil werden verdiente Mitglieder für langjährige Treue ausgezeich⸗ net werden. Der Männergeſangverein hält ſeine Weih⸗ nachtsfeier im Badiſchen Hof ab, wo eben⸗ falls nach den obligatoriſchen Ehrungen ge⸗ ſangliche und theatraliſche Darbietungen ſicher den Beſuchern genußreiche Stunden verſchaffen. Im Vereinshaus findet ſich die große Fa⸗ milie des Sängerbundes zu ihrer Weihnachts⸗ feier zuſammen, wo neben ſtimmungsvollen geſanglichen Darbietungen zwei Theaterſtücke ſtehen, um die ſich die eifrige Theatergruppe wieder beſonders bemüht hat. Die Liedertafel ſchließlich hält am gleichen Abend im Kaiſerhof ihre Weihnachtsfeier ab, die ebenfalls im Programm eine ſtimmungs⸗ volle Note durch geſangliche Vorträge und Aufführungen der Theatergruppe trägt, Am zweiten Weihnachtsfeiertag iſt es dann noch die Vereinsfamilie des Sportvereins 07. die ihren Mitgliedern einen ſchönen Feſttags⸗ ausklang mit Theaterſtücken der Schülerinnen und der Turner und Turnerinnen beſcheren will. 8 2 Anſere herzliche Gratulation. gilt Kurt Zwingenberger, Acherner⸗ ſtraße 11, der dieſer Tage die juriſtiſche Staatsprüfung bei der Aniverſität Heidel⸗ berg mit den. Prädikat„ſehr gut“ ab⸗ legen konnte. Nun bereitet ſich der erfolg⸗ reiche Prüfling auf ſeine Diſſertation zum Dr. jur. vor, die ihm das Thema„Die eu⸗ ropäiſche Menſchenrechtskonvention und ihre Auswirkung auf die Bundesrepublik Deutſch⸗ land“ ſtellte. 2 Seinen 70. Geburtstag feiert morgen am 1. Weihnachtsfeiertag Herr Ludwig Kett⸗ ner, Bonndorferſtraße 48, in guter körper⸗ licher und geiſtiger Rüſtigkeit. Dem Jubilar, der über 40 Jahre treuer Leſer des„Neckar⸗ Bote“ iſt unſere herzlichſten Glückwünſche. 9 Filmſchun. Als Feſttagsprogramm beſcheren die Pa⸗ laſtlichtſpiele den großen Heimatfilm„Schloß Hube tus“ nach dem unrergänglichen Roman von Ludwig Ganghofer, der es wie ſelten ein Menſch zuvor veiſtanden hat, die wuchtige Erlebniskraft der Berge und der Menſchen die in ihnen wohnen, zu ſchildern. And man darf ſagen, daß diefer Film die eindrucksſtarke Erlebniskraft des Buches durch eine hervor⸗ ragende Darſtellung noch zu ſteigern vermochte und ein echtes und tiefes Erlebnis ſchildert, das jedem Beſucher einen beſonderen Genuß verſpricht. Für die Kinder läuft der Film„Das Gäß⸗ chen zum Paradies“ ein Film voller jungen⸗ hafter Urſprünglichkeit aber auch voll tiefen Mitgefühls für die Not, die ſchließlich durch das reine Herz und die wahre Tat über⸗ wunden wird. Die Inſellichtſpiele bringen als Feſtpro⸗ gramm„Das fliegende Klaſſenzimmer“ nach Erich Käſtners gleichlautendem erfolgreichen Jungenroman, der in gleicher Weiſe, wie das „Doppelte Lottchen“ aus der Seele jungen⸗ hafter Lebendigkeit zu dem Beſucher ſpricht und ihn wieder zurück in das eigene Kinder⸗ land mit all ſeinen Freuden und kleinen Lei⸗ den führt. Ein ſchönes und reiches Erlebnis, das dieſer Film wie ſein berühmter Vor⸗ gänger zu bieten vermag. Im zweiten Programm der Farbfilm „Donnernde Hufe“, deſſen Suiet nach einem wahren Erlebnis im Wilden Weſten geſtaltet wurde und noch einmal hineinführt in die Pionierzeit des unerſchloſſenen Landes Ame⸗ rila, voller Dramatik und Spannung. Brasilianischer Gast in Mannheim Mannheim(Isw). Der Gouverneur des brasilianischen Staates Sao Paolo, Janio Qua- dros, hat dieser Tage das Mannheimer Werk der Daimler-Benz-AG. besichtigt. Der Gou- vermeur interessierte sich besonders für Kom- munal fahrzeuge, Lastwagen und Omnibusse. Mit dem Bau des brasilianischen Werkes der Mercedes-Benz, Do Brasil S. A., das erst vor drei Monaten in der Nahe von Sao Paolo fertiggestellt worden ist, wurde 1952 begon- Dem. Zunächst werden dort nur Viereinhalb- Tonnen-Lastwagen montiert. 20 Prozent der Einzelteile stammen aus brasilianischer Pro- duktion. Junge von seinen Kameraden getötet Bei Prügelei schwere Verletzungen erhalten Mannheim(Isw). Ein dreizehnjähriger Junge, der wegen einer Verfehlung bei sei- nen Mitschülern in Ungnade gefallen war, Wurde von seinen Kameraden so geschlagen, daß er kurz darauf starb. Zunächst war er nur von gleichaltrigen angegriffen und ge- schlagen worden, Später jedoch hatte sich ein Achtzehnjähriger in den Streit eingemischt und den Dreizehnjährigen so verprügelt, daß dieser schwere innere Verletzungen erlitt, die zum Tode führten „Goldener Sonntag“ für Langfinger Mannheim(sw). In einem Mannheimer Geschäft ist am Goldenen Sonntag einer älte- ren Frau ein Geldbetrag von 500 DM aus der Einkaufstasche gestohlen worden. Die Frau hatte die Geldscheine lose in die Tasche ge- steckt. In anderen Warenhäusern wurden Kleider und Schuhe entwendet. Staatliche Gebäude Hlaggen an 5 8 bäude flaggen. Wie das Staatsministe- untgab, sind auch die Körperschaf- Anstalten und Stiftungen des Rechts gebeten worden, dem Beisp der Landesbehörden zu folgen. ichen iel sich melden Sparer, die Bisher noch keine Nach- richt über die Aufwertung ihrer Konten er- halten haben und glauben, unter das Alt- Sparergeselz zu fallen, müssen bis zum 31. Juli 1955 bei den zuständigen Banken einen Ent- schädigungsantrag stellen. Wie das Wirt- schaftsministerium von Rheinland-Pfalz in Mainz mitteilte, haben sich bei den Sparkas- Sen zahlreiche& n für alte Sparkon- ten, die bereits am J. Januar 1940 vorhanden Waren und am 20. Juni 1948 noch bestanden, angesammelt, ohne daß es bisher Selang, die Adressen der Kontoinhaber zu ermitteln. ber müssen Verspätetes Erscheinen der Wohlfahrtsmarken Die neue Serie der Wohlfahrtsbriefmarken 1955, die ursprünglich schon zum I. Oktober dieses Jahres, dann aber noch vor Weihnach- ten erscheinen sollte, kann nach Mitteilung des Bundespostministeriums an die Wohl- Fahrtsverbände nicht vor dem 28. Dezember d. Js. herausgebracht werden. Seit langem Werde in ein Berliner Druckerei in Nacht- und Sonntagsschichten an den Wohlfahrtsmar- ken Searbeitet, jedoch lasse sich die Herstel- lung im Stahlstich, die große Sorgfalt erfor- dere, nicht beschleunigen, Da die bisherige Serie der Wohlfahrtsbriefmarken noch gültig ist und da noch Bestände vorhanden sind, stehen sie für Weihnachts- und Neujahrs- Slückwünsche zur Verfügung. Wettervorhersage Freitag noch meist bewölkt. Einzelne Schauer. In höheren Lagen oberhalb 509 Meter als Schnee, in tieferen Lagen zum Peil als Schnee. Allgemeiner Temperaturrückgang. In Lagen von 700 Metern an leichter Frost, in tie- feren Lagen Temperaturen nur wenig über null Grad. An den beiden Feiertagen Fort- Jauer des wechselhaften, zum Teil naßkalten Wetters. In Höhenlagen leichter Frost. 286 Anträge auf Ernteschaden-Hilfe Stuttgart(ZS). 286 land wirtschaftliche Betriebe in Baden- Württemberg haben An- träge auf Berücksichtigung bei der Hilfsak- tion zur Milderung der Ernteschäden gestellt. Wie Landwirtschaftsminister Leibfried in einer Präsidialsitzung der Arbeitsgemein- schaft der baden-württembergischen Bauern- verbände mitteilte, kamen 44 Anträge aus Nordwürttemberg, 88 aus Nordbaden, 63 aus Südbaden und 91 aus Süd württemberg. Ins- gesamt wurden fast 500 000 DM Darlehen aus dem freien Kapitalmarkt, knapp 160 000 DM staatliche Kredite und 9800 DM verlorene Zuschüsse beantragt. Nich Ansicht des Land- Wirtschaftsministers können die Mittel aus dem freien Kapitalmarkt mit Hilfe der ver- fügbaren Bundesmittel mühelos beschafft Werden. Die staatlichen Kredite müssen noch vom Landtag gebilligt werden, während die verlorenen Zuschüsse aus laufenden Haus- Haltmitteln des Landwirtschaftsministeriums gewährt werden sollen. Zunahme des Fremdenverkehrs Stuttgart(IW). Der Anteil Baden- Württembergs am Fremdenverkehr im Bun- desgebiet hat sich nach einem Bericht des Instituts für Südwestdeutsche Wirtschafts- forschung Stuttgart in diesem Jahr auf rund 22 Prozent erhöht. Mit 10,77 Millionen nahm die Zahl der Ubernachtungen im Sommer- Halbjehr 1954 um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Unter den einzelnen Gruppen der Fremdenverkehrsorte hatten die Heil- bäder mit durchschnittlich 132 Upbernachtun- gen je Bett die günstigste Belegung aufzu- weisen. In den Großstädten waren die Bet- zen durchschnittlich an 116 Tagen, in den Luftkurorten an 92 Tagen und in den übrigen Fremdenverkebrsorten an 76 Tagen belegt. Die meisten ausläp zischen Besucher kamen Aus Frankveſen und der Schweiz Südweſtd. Rund ſchau Sturmböen über Südwestdeutschland Wintergewitter über dem Kreis Vaihingen/Enz — Strom teilweise unterbrochen Stuttgart(sw). Südwestdeutschland Wurde in der Nacht zum Mittwoch von einem orkanartigen Sturm heimgesucht. Im Hoch- schwarzwald erreichte der Sturm bei Wind- stärke 10 bis 11 eine mittlere Durchschnitts- geschwindigkeit von 110 Stundenkilometern. Auf dem Feldberg wurde im Laufe der Nacht eine Spitzenböe von 160 Stundenkilometern Semessen. Auf der Schwäbischen Alb er- reichte der Wind eine Geschwindigkeit von 100 Kilometern, in Freiburg von 84 Kilome- tern, in Freudenstadt von 75 und in Stutt- gart von 65 Kilometern. Der schwere Nordweststurm hat Schäden an den Uberlandleitungen und an den Fern- sprechverbindungen angerichtet. Allerdings sind die Störungen nicht so grog wie die, die vor zwei Wochen durch reiche Schneefälle im Schwarzwald verursacht worden waren. Der Kaltlufteinbruch hat in einigen Gebie- ten des Schwarzwalds, der Rheinebene und Württembergs zu Wintergewittern geführt. Im Kreis Vaihingen/Enz hat der von einem Wolkenbruchartigen Regen mit Blitz und Donmer begleitete Sturm erhebliche Schäden verursacht. Viele Schornsteine wurden be- schädigt oder sogar von den Dächern geris- sen. Bei Roßgwag im Kreis Vaihingen schlugen die Drähte einer Uberlandleitung aneinander. Die große Stichflamme, die bei diesem Kurz- schluß entstand, setzte zwei Bäume in Brand. Die Stromversorgung der Kreisstadt Vaihin- gem/ Enz und einiger Gemeinden fiel vorüber- gehend aus. 5 In Südbaden wurden vor allem die Strom- leitungen im 20 C00O-Volt-Netz des Baden- Werkes vom Sturm beschädigt. Die 100 000 Volt-Leitung zwischen Ryburs- Schwörstadt und Kleinkems wurde unterbrochen. Am Mittwoch mußte das Badenwerk Suchtrupps ausschicken, die die Schäden feststellen und beheben sollten. Im Rreis Neustadt wurde der Fernsprechverkehr erheblich gestört. Die Lei- tungen waren nach den schweren Schnee- fällen zunächst nur notdürftig wiederherge- stellt worden, weil eine sachgerechte Instand- Setzung den Betrieb für längere Zeit unter- brochen hätte. In der Sturmnacht schlugen die noch nicht wieder voll gespannten Lei- tungsdrähte zusammen und störten so den Fernsprechbetrieb. Sauters Begleiter verhaftet Der Raubmörder nach Stuttgart gebracht Stuttgart(28H). Zu der Verhaftung des Stuttgarter Raubmörders Josef Sauter in Han- nover wurde von der Staatsanwaltschaft Stutt- gart mitgeteilt, daß der Begleiter des Mörders, Peter Mittelmeer, von der Kriminalpolizei Hannover bereits am Montagnachmittag fest- genommen werden konnte. Der Leiter der Mordkommission der Kriminalpolizei Stutt- gart und ein Sachbearbeiter begaben sich dar- aufhin sofort nach Hannover. In der Zwi⸗ schenzeit war bekannt geworden, daß auch Sauter sich in Hannover aufhalte. Sauter hatte sich, um nicht erkannt zu wer- den, einen Schnurrbart wachsen lassen. Doch hatte ihm diese Tarnung nichts genützt. Da er seine Festnahme erwartete, hatte er seine Pi- Stole in einer Fernsprechstelle der Hauptpost Hannover verborgen, Wo sie später gefunden Wurde.. Josef Sauter ist gestern im Kraftwagen nach Stuttgart gebracht und in die Polizeihaft- anstalt eingeliefert worden, Wie von der Kri- minalpolizei mitgeteilt wurde, hat Sauter be- reits ein Teilgeständnis abgelegt. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Außer dem Mord in Stuttgart wird Sauter auch noch ein Raubmord in München zur Last gelegt. Wieder ein Mord in Stuttgart Stuttgart(sw). In einem Ruinengrund- stück bei der neuen Brücke in Stuttgart ist ein Mann tot aufgefunden worden. Der Tote konnte bis jetzt noch nicht identifiziert wer- den. Wie die Polizei mitteilt, liegt vermutlich ein Raubmord vor. Die Mordkommission hat sofort die Ermittlungen aufgenommen., Heidelberg erhält neue Wärmezentrale Heidelberg(ZS). Auf dem Neuenhei- mer Feld, auf dem die neue Universität ent- steht, Soll auch eine neue Wärmezentrale zur Versorgung der Kliniken, Universitätsinsti- tute und sonstigen Gebäude errichtet werden. Die Stadtverwaltung will nun über dieses Projekt mit dem Land Baden- Württemberg verhandeln, da die neue Fernheizzentrale je zur Hälfte vom Staat und son der Stadt fi- nanziert werden soll. Die krühere Wärmever- sorgungsanlage der bereits“ bestehenden In- stitute wurde 1945 zerstört, 5 Umfangreiche Bruchschäden entstanden vor allem in den Hochwaldungen des Hotzenwal⸗ des. Mehrere Orte waren vorübergehend ohne Strom. Der Rhein schwoll an und hatte Wel- lengang. In Waldshut mußte der Fährbetrieh eingestellt werden. 5 Vom Observatorium auf dem Feldberg wur- den gestern Böen von einer Geschwindigkeit bis zu 170 Stundenkilometern gemessen, In der Nacht zum Mittwoch hatte die höchste Ge- schwindigkeit 160 Kilometer in der Stunde be- tragen. Im Laufe des Tages flel reichlich Schnee. Auch aus Württemberg wurden schwere Stürme und starke Regenfälle gemeldet, die zum Teil zu Uberschwemmungen geführt Ha- ben, So waren zwischen Oberndorf und Horb Weite Wiesenflächen vom Neckar überflutet. Zwischen Horb und Sulz tobte am späten Nachmittag ein heftiges Wintergewitter In Ludwigsburg wurden zwei 80 jährige, große Linden entwurzelt. Der eine Baum fiel über die Straße, der andere stürzte auf ein Haus, das erheblich beschädigt wurde. 3 5 zeigten ſich überraſcht und erfreut von der 8e rührigen Initiative, die zu dieſer Feier von 105 der Arbeitsgemeinſchaft der drei Wohlfahrts⸗ urf verbände unter der Obhut des Leilers des rat Gemeindeſekretariats Eruy ausging und den Verbänden das ſchöne Zeugnis rührender 13 Hilfsbereitſchaft im Zeichen des weihnacht⸗ 8 lichen Lichtes beſcheinigte. nt 8 18 200 Waiſenkinder erlebten Weihnachten 217 durch den Vo K. auf eine ganz beſondere Weiſe. gen Im Palaſttheater wurde ihnen durch das um Entgegenkommen der Theaterleitung ein ſehr er ſchöner Film„Das Gäßchen zum Glück“ ge⸗ boten, der in ſeiner Weiſe jungenhafte Le⸗ cks bendigkeit und menſchliche Liebe paarte. Voll bei atemloſer Spannung verfolgten die Kleinen 725 mit ihren Eltern das Spiel um einen Jun⸗ de, gen, der es durch ſeine gute Tat zu einer mit ſchönen Zukunft für ſich und ſeinen alten a- Onkel ſchafft. Genau ſo lebhaft wie der Film 585 begrüßt wurde, fand dann anſchließend die 3855 Beſcherung durch den Vorſtand des VdK. begeiſterte Aufnahme, wo jedem der 200 Wai⸗ ſenkinder ein hübſches und inhaltsreiches Geſchenkpaket überreicht werden konnte. Vor⸗ kter ſtand Kurt Bauer konnte zu Beginn in über⸗ ler aus herzlichen Worten beſonders Herrn Fred 1 Löffel danken, daß diefe Weihnachtsfreude 8 für die Kinder durch die koſtenloſe Ueber⸗ laſſung des Theaters und Films möglich war. 85 In dieſem Zuſammenhang dürfen wir auch Die noch die Jubilare nennen, die bei der Weih⸗ e- nachtsfejer am Samstag Abend in der Turn⸗ halle für langjährige Treue, ſchon aus der ben erſten Kriegsopferbewegung nach dem erſten ge- Weltkrieg, ausgezeichnet wurden. Es waren ang, dies: Albert Baumer, Barbara Dehouſt, Vor Eruy, Hans Finkenberger, Peter Grimm, Karl Hartlieb, Luwig Heidt, Anna Hirt, IH Nach kurzer, liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante frau Susanna Lenz geb. Probst im 68. Lebensſahre. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 24. Dezember 1954 Wirtschaft„Zum lamm“ Die Beerdigung fand heute Freitag, 12 Uhr von der Friedhofkapelle aus staff. schwerer Krankheit starb am Mittwoch unsere i In Seckenheim 15 und Einrichtungshaus, Tagesmädchen ab 1. Januar nach Friedrichsfeld gesucht. Adalbert Binkle Buch- u. Steuersachverständiger Mannheim- Friedrichsfeld Main-Neckar-Bahn 5 hat es sich bereits herumge- sprochen. Außerst preiswerte und gute Möpel liefert K RASEMANN, Möbelfabrik Neustadt/ Weinstr. Katalog kostenlos Chaiselongué 39. MUOUBEI.-BINZENHUOUFER Mannheim Kaiserring Statt Karten. Für die vielen Beweise die Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn 8 Mhm.-Seckenheim, 24. Dez. 1954 sowie beim herzlicher Anteilnahme, zahlreichen Kranz- und Blumenspenden Mathäus Wohlfart gen wir hiermit unseren innigsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeth Wohlfart u. Kinder Bäckerkegelelub Mannheim-Seckenheim 2 Unserem lieben Kameraden die herzlichsten Glück- und Segenswünsche Ernst Dehoust und seiner lieben Frau ir„Silberhochzeit“ u. zum„60 jähr. Geschäftsjubiläum“ Die Kameraden Turnverein 98 e. V./ Mannheim-Seckenbheim eingeladen. Samstag, 25. Dez. 1954(1. Weihnachtsfeiertag), 19 Uh findet unsere Wei hnachisfeier in der„Turnhalle“ Unsere Mitglieder mit Angehörigen sind hierzu herzlich Die Mitglieder werden gebeten die gestifteten Gaben bis spätestens Samstag, 11 Uhr in der Turnhalle abzugeben statt. Der Turnrat Liedertafel 1907— Mannheim-Seckenheim herzlich ein. NB. Am 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, 20 Uhr findet im„Kaiserhof“ unsere diesjährige Weihnachtsfeier statt. Hierzu laden wir sämtliche aktiven und passiven Mitglieder sowie Freude und Gönner des Vereins recht Die gestifteten Gaben bitten wir bis am Samstag 1 Feiert ag) 13 Uhr im Kaiserhof abgeben zu w Ollen. N Der Vorstand 8 ängerbund 1865— Mannheim-Seckenheim V Zu der am 25. Dezember 1954(I. um 20 Uhr im„Vereinshaus“ werden alle Mitglieder sowie Freunde und Gönner des Weihnachtsfeiertag) stattfindenden Weihnachtsfeier mit Theateraufführungen ereins herzlich eingeladen. Der Vorstand allen werten und Beſcannten Vin gnadenreiclies OOeihnaclilsſest 5 1 und El gesegneles, Helles ahh Kunden, Hermann Bickon u. Frabo Malermeister Geschäftsfreunden Achernerstr. 44 Männergesangverein 1861, Mhm.-Seckenheim 11 WEIHNAEHTS⸗FEIER im Lokal zum BADISCHEN HOF statt. Hierzu laden wir freundlich ein N. B. Die gestifteten Gaben bitten wir am 1. Feiertag Unsere diesjährige ndet am 25. Dezember 1954(J. Weihnachtsfeiertag) Beginn 19.30 Uhr Der Vorstand zwischen 14 u. 16 Uhr im Bad. Hof(Saal) abzugeben. Mannheim-Seckenheim 5 7 N ſesl wünschen wir allen unseren verehrten Kunden. Hans Vlach und Frau Uhrmacher ö Hauptstraße 117 5 5 7 Sportverein 07(Fußball-Abteilung). Sonntag, 26. Dezember Spo (2. Feiertag) 14.30 Uhr auf dem Sportplatz der Fygg. 98 Freundschaftsspiel der 98 er geg. 07 Seckenheim. Einheits- preis 70 Pfg. einschl. Sportgroschen. Frauen 30, Rentner 30 und jugend 30 Pfg. Ab 12.45 Uhr spielt die 2. Mannschaft, während die Jugend beider Vereine vorm. 10 Uhr spielt. Siehe auch Sportvorschau. rtverein 07. Unsere Weihnachtsfeier findet am 2. Weihnachts- feiertag den 26. Dezember 19 Uhr statt. Wir laden unsere Mitglieder und Freunde hierzu herzlichst ein und bitten die Gaben für unseren Glückshafen Sonntag, vormittag bis 11 Uhr im Vereinshaus abzugeben. Fußballvereinigung 98. Wir empfehlen unseren Mitgliedern die Weihnachtsfeier der Liedertafel am 25. Dezember im Kaiserhof und bitten um zahlreichen Besuch. Frei Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche tag, 24. Dez. 1954: Heilig Abend 17 Uhr Christvesper(unter Mitwirkung des Singkreises) 90 bun 25. Dez. 1954; 1. Christtag 9.30 1 e. mit Pen. Abendmahl(Kirchen- arrer John Mir wünschen unseren verehrten Kunden u. Freunden 2 Palast- Theater Seckenheim 5 Unser Fest Programm für Weihnachten! An beiden Tagen 16, 19 und 21 Uhr: Am 2. Feiertag für die Kinder: „Das Gäaßchen zum Paradies“ Allen unseren. n Besuchern Wünschen wir frohe Festtage Insel- Lichtspiele Jlvesheim Unser Weilbhnachts programm! Täglich: 18.30, 15.30, 18.30, 20.30 Uhr Ein Film nach dem gie linaungen Buch v. E 1. u. 2. Weihnachtsfeiertag mit 22.30 Uhr Spätvorstellung: Donner de Hufe R. 808 Ein Farbfilm, gedreht nach wahrer Begebenheit PEEP ooobobPPTPTTPTPTbTbb rich Kästner MUBEL-BINZENHUFER Mannheim Am Tattersall die 88 Sardinen-Abteilung von ANN NEIN K 3 761.540 Fachspezialisten leiten unsere Abteilung. 1 im eigenen Atelier wird guf Wionsch ſede Dekorotion ange- fertigt. Unsere zuverlässigen innende- korateure monſſeren ihre Gar- dinen fachgerecht. Unsere große Auswahl und die laufende Gardinenausstellung übetzeugen auch Sle. 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