KR 4 Nr. 114 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 18. Juli 1950 Die Muse und der„ulcus ventriculi“ Am 19. Juli begeht der Schriftsteller A. J. Cronin seinen 60. Geburtstag Archibald J. Cronin, der meistgelesene angel- sächsische Autor der Gegenwart, dessen Wortgewalt von Hermann Hesse mit der Sprachmächtigkeit eines Dickens verglichen wurde, begeht in diesen Tagen sei- nen 60. Geburts- bag. Hochgewach- sen, mit blitzen den blauen Augen, rundem Gesicht. rötlich-blonden Haaren, kühn ge- bogener Nase und schmalen Lippen könnte der welt- berühmte Autor der„Zitadelle“ auch als Business- man durchgehen. Seinen Verlegern gegenüber be- hauptet er jeden- W e Falls, sich gut auf den Wert von Dollar, Pfund und D-Mark zu verstehen. Cronin erinnert sich gern an seine Jugend auf dem kleinen schottischen Pachthof. Die Mutter rackerte sich dort mit den Kühen ab, während Archibald in der Frühe vor dem Schulbeginn mit den Milchkannen klapperte. Auch die Mutter ließ den Jungen allein. Ha- ger, auf geschossen und ein wenig linkisch er- oberte sich der verwaiste Student eine Col- lege-Freistelle. Dann holte ihn die Eriegs- marine. Er wurde chirurgischer Gehilfe an Bord, inmitten des geisirsprühenden, von Granaten aufgewühlten Meeres. Nach Kriegs- ende heuerte Cronin auf einem Indien-Liner An. Er liebte das Meer. Aber die Liebe zu Agnes Gibson, die an Land auf ihn wartete, ließ ihn später zum Assistenten in Glasgow dann zum rebellischen Praktiker in dem kleinen Elendsnest Shettleston werden. Der junge Arzt protestierte gegen Wohn- höhlen ohne jede Hygiene. Eine Typhusepi- demie gab seinen Warnungen recht. Kurz- entschlossen sprengte er die Kloaken als Brutstätten der Pest in die Luft. Noch immer im aAbgetragenen Waffenrock, sah er vom Mansardenfenster aus auf den qualmenden roten Schornstein des Krematoriums. Shett- leston aber hielt ihn nicht auf die Dauer Mit Sack und Pack, mit Kind und Kegel, zoę er nach Wales, wurde Grubenarzt, rang mii mißtrauischen Kumpels und störrischen Büro- Kraten. Er verbesserte die„Erste Hilfe“ in den Zechen, berichtete über die Wirkungen des fetten, rußigen Kohlenstaubes. Am Tage schuftete er sich am Krankenbett zahlreicher Lungenkranker und Herzleidender ab. Nachts folgte er in Laborversuchen den letzten deut- schen und französischen Forschungen, büf- felte fremde Vokabeln. Und er kam voran Mit 28 Jahren berief man ihn zum Medizin- Inspektor aller britischen Bergwerke. Cronir aber arbeitete noch intensiver weiter— Zu- letzt in einer großen Praxis des Londonei Westends. a Der Zusammenbruch sowie ein Magen- geschwür waren die Folge. Ein Kollege ver- ordnete sechs Monate Ferien an den blau- grünen Bergseen seiner schottischen Heimat gegen den„ulcus ventriculi“. Cronin befolgte Srimmig die Diat, durchwanderte rastlos Wäl- der und Hochmoore. Er ertrug die Untätig- keit nicht. Bis er eines Tages ins Dorf hinun- ter ging, sich ein Dutzend Bleistifte kaufte und zu schreiben begann. Unermüdlich korri- gierte er Korrekturen, warf Manuskripte zor- nig in den Müllkasten. Doch er erreichte sein Ziel.„Hatter's Castle“, die tragische Ge- schichte eines Hutmachers, wurde in sechs Sprachen übersetzt, dramatisjerft und von Hollywood angekauft. Der damals 35jährige Arzt entschloß sich, künftig als Schriftsteller zu arbeiten. Den literarischen Gipfel erreichte Cronin 1937 mit der„Zitadelle“— eine flammende Wirlſchaftliches BDV verdoppelte ihre Eigenmittel Die Bausparkasse der deutschen Volksbanken AG. Schwäbisch Hall konnte im Geschäftsjahr 1955 wie- derum 27 610 Bausparverträge mit rund 549 Millio- nen DM Bausparsummen abschließen. Der ver- tragsbestand erhöhte sich dadurch auf 125 560(1954: 91 862) Verträge mit 1989 Millionen DM(1477) Bau- sparsummen und erreichte rund ein Fünftel des Gesamtvertragsbestandes aller 17 privaten Bauspar kassen. Inzwischen hat der Vertragsbestand der BDV die 2-Milliarden-Grenze überschritten. Be- merkenswert ist im übrigen die Tatsache, daß die BDVV über das Rekordergebnis von 1955 hinaus im ersten Quartal 1956 das Abschlußergebnis im Neu- Seschäft gegenüber der Referenzperiode noch wei- ter, um 26,5 Prozent, verbessern konnte. Die gute Geschäftsentwicklung ermöglichte es der BDV, ihre Eigenmittel gegenüber dem vor- jahre zu verdoppeln. Das Grundkapital wurde durch eine Erhöhung um 3 Millionen DM àuf 5 Millionen DM in ein angemessenes Verhältnis zum Geschäfts- volumen gebracht. Gleichzeitig erhöhte man die rreien Rücklagen auf 3,99(1,85) Millionen DM und die Pauschalwertberichtungen auf 4,72(2,82) Mil- ionen DM. Die Eigenmittel entsprechen damit stär- ker als es die Offentlichkeit von den Bausparkas- zen forderte, der ihnen zugedachten Sicherungs- tunktion. Die Zuteilungen wurden gegenüber dem Jahre 1954 um 32 Prozent gesteigert, und zwar auf 11 732(9516) Verträge mit 205 Millionen DM(155) Bausparsum- men. Die Gesamtzuteilungen belaufen sich damit zeit der Währungsreform auf rund 596 Millionen DM und erreichten im ersten Quartal 1956 657,6 Mil- lionen DM. Die Bilanzsumme(36,28 Prozent höher als 1954) des Instituts, dessen Aktien sich unver- ündert im Besitze der Deutschen Genossenschafts- kasse und der Zentralkassen der Volksbanken be- kinden, beträgt 363 Millionen DM. Preissenkungen bei NSU Zweiradfahrzeuge immer weniger gefragt Die NSU-Werke haben den Preis für der Motorroller„Prima“ von 1670 DM auf 1595 D nerabgesetzt, Der Preis für das NSU-Mopec „Quickly-S“ wurde von 545 DM auf 3515 DM ge. senkt. Das Zweiradfahrzeug ist im ersten Halbiah gicht so gut gefragt gewesen wie man erwarte natte. Das gilt nicht nur für die Produktion de „Konfektionäre“, die den Rahmen und andert Teile des Fahrzeuges herstellen, während si den Motor fertig kaufen, sondern dürfte auc kür die Hersteller zutreffen, die das ganz Fahrzeug einschließlich Motor bauen. Als Gründ. kür diese Entwicklung nennen Fachleute da außergewöhnlich schlechte Wetter, den späte Sommer und ein gewisses Uberspannen der Fer tigung, das seit dem Frühjahr 1955 zu beobach ten war. Wenn Vorhersagen auch schwierig sind so nimmt man doch an, daß sich in Zukunt das vierrädrige Fahrzeug, bei dem Vorder- un- Hinterachse den gleichen Radabstand haben durchsetzen wird. . d Anklage gegen einen Stand, dessen Appro- bierte die Diener oder Ausbeuter der menscti- lichen Not sein können. Neunzehn Uberset- Da verbreiteten das Werk um den Erd- All. Im Zweiten Weltkrieg siedelte Cronin nach den USA über, und im vergangenen Jahr er- Warb er eine Villa am Vierwaldstätter Se: Nor wenigen Monaten erschien„A Thing a Beauty“, nach seinen Worten vor allen ande ren Büchern„mit dem Herzen“ geschrieber. Der Roman handelt von einem Maler, de: gegen die Konvention verstößt und erst als Todkranker anerkannt wird. Die Kritiker sprechen von einem neuen Bestseller des „größten lebenden Porträtisten der Viktoria- nischen Epoche“. Archibald J. Cronin jedoch dürfte in seinem Werk eine neue Variation seines eigenen Schicksals gesucht haben. Er sammelt heute Bilder— aber mächtiger noch dewegen ihn Visionen seiner kämpferischen Vergangenheit, in der er unermüdlich von den Herrschenden eine groſzügige Gerechtig- keit forderte. D Preiserhöhung für einige Kohlesorten Ruhrbergbau steigert seine Förderung Gaswerke rufen die Hohe Behörde an Die Ruhrkohlenver!kaufsgesellschaft„Mause Satt“ hat mit Wirkung vom 10. Juli die Preis kür Stückbriketts, Eierbriketts, Nußgbriketts, Gie Bereikoks und Spezialgießereikoks erhöht. Da nach verteuern sich Stückbriketts(1 und 3 Kg aus Ef-Kohle um 1.— DM auf 68,50 DM 3. Tonne ab Zeche. Die Preise für Eierbrikett (50 gr) wurden bei EB- Kohle und Anthrazitkohl um je 1,— DM auf 69,50 DM bzw. 73,50 DM an Sehoben. Nuß-Briketts(24 gr) zogen bei EB Kohle um 1,— DM auf 71,50 DM und bei An thrazitkohle um 1.— DM auf 73,50 DM an. Gie Bereikoks(über 80 mm) stieg um 3,.— DM au 52,60 DM und Spezlalgießereikoks um ebenfall 3,.— DM auf 91,60 DM je Tonne ab Zeche. Wi verlautet, ziehen die Ruhrkohlenverkaufsgesell schaften„Geitling“ und„Präsident“ am 12. bzw 15. Juli nach. Diese Preiserhöhungen der Zeche werden der Kalkulation des Kchleneinzelhan dels zugrunde gelegt. Der Steinkohlenbergbau im Bundesgebiet wi) seine Jahresförderung bis 1965 ͤ um 30 auf 16 Millionen Tonnen jährlich steigern und dami einen wesentlichen Beitrag zur Deckung des stei genden Energiebedarfs leisten. Der Vorsitzend des Unternehmensverbandes Ruhrbergbau un- des Steinkohlenbergbauvereins, Wimmelmann sagte vor der Presse in Essen, die im Frühjah eingeleiteten Maßnahmen einschließlich de Bergmannsprämie gegen die Abwanderung de Bergleute im Ruhrbergbau zeigten einen gute! Erfolg. Der Verband der Deutschen Gas- und Wasser- werke in Frankfurt hat den Präsidenten der Johen Behörde, René Mayer, gebeten, von sei- dem Vetorecht gegen den Kohlenverteilungs- lan des Ruhrbergbaus Gebrauch zu machen. Jer Plan kürze die schon im Vorjahr unzurei- enden Lieferungen an die Gaswirtschaft um durchschnittlich 20 Prozent und zwinge die Gas- wirtschaft zu Importen, die beträchtlich über denen anderer Wirtschaftszweige lägen. Paris und Saarbrücken erhöhen Kohlepreise Frankreich Will seine Kohlenpreise um 4 Pro- zent heraufsetzen. Eine entsprechende Vorlage naben die„Charbonnages de France“ der Hohen Behörde unterbreitet. Auch die Saarbergwerke naben der Hohen Behörde neue Preislisten ein- gereicht, die eine durchschnittliche Preisherauf- zetzung um 150 ffrs oder 2,5 bis 3 Prozent vor- zehen. Insolvenzen leicht angestiegen Im Bundesgebiet wurden im Mai dieses Jah res 323 neue Insolvenzenfälle erfaßt gegenübe 316 im April. Im gleichen Vorjahresmonat wa ren 353 Verfahren ermittelt worden. Währen die Insolvenzen im Einzelhandel zurückginger sind sie im Großhandel und Handwerk ge stiegen. *. 4 Importbedarf an Schweinefleisch Das Angebot an Schlachtschweinen wird in de zweiten Jahreshälfte 1956 zurückgehen und nebe: den Auslagerungen aus den Beständen der Ein fuhr- und Vorratsstellen Importe notwendi machen, wenn ein Ansteigen der Preise übe das saisonübliche Maß vermieden werden 801. Im Jahre 1957 wird mit zunehmendem Ange bot aus inländischer Erzeugung der Einfuhrbe darf zurückgehen. Diese Schlüsse zieht der Sach verständigenausschuß beim Bundesernährungs ministerium aus der Viehzwischenzählung vor 2. Juni 1956, die einen Rüdgang des gesamte. Schweinebestandes gegenüber dem entsprechen den Stichjahr im Vorjahr um 813 000 auf 12 964 00 ergab. Die Zahl der trächtigen Sauen ist un 14 000 auf 796 000 gestiegen, während die Zah der Ferkel, Läufer und Mastschweine um 777 00 auf 11 630 000 abnahm. SSS Y H bbb Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 16. 7. Auftrieb: Großvieh 639, Kälber 230, Schweine 2215, Schafe 20. Preis e: Ochsen A 110—1186, B 102 bis 111, Bullen 2 110121, B 104-112, Kühe A 90 bis 104, B 80—91, C 73—81, D 53—72, Färsen A 113118, B 102—112, Kälber Skl. 176-193, A 160173, B 180 bis 158, C 136—148, Schweine A 126—130, B1 126122, Bz 127-133, C 128-133, D 128133, E 126—131, G 110-120, Lämmer und Hammel bis 90. War ktverlauf! Sroßvieh in anen Gattungen belebt, ausverkauft! Kälber belebt, ausverkauft. Schweine belebt, aus- verkauft. Schate ohne Tendenz. Täglich 1520 neue Volkswagen Davon gehen 55 Prozent ins Ausland Das Volkswagenwerk steht mit einem Gesamt- zmsatz von 1,44 Milliarden DM im Jahre 1954 etzt auch wertmäßig an der Spitze aller deut- ichen Automobilfabriken. Die Zunahme gegen- über dem Vorjahr beträgt 34 Prozent. Insgesami vurden im vergangenen Jahr 329 893 Einheiten gergestellt. Die Produktionszunahme gegenüber dem Vorjahr betrug 36,1 Prozent. Zur Zeit wer⸗ len täglich 1520 Fahrzeuge hergestellt, davon 300 Pkw. Seit Inbetriebnahme des Zweigwerkes ür den Transportbau in Hannover werden dor glich 220 Wagen produziert. Das Volkswagen werk hofft, trotz steigender Materialkosten die lerzeitigen Preise halten zu können. Die Nach- rage nach Volkswagen kann weder im Inland noch im Ausland voll gedeckt werden. Der stell- vertretende Geschäftsführer Jensen erklärte, die zesamte Produktion könnte ohne Schwierigkei- zen voll im Ausland abgesetzt werden. Ein Rück. zang der Nachfrage sei keineswegs festzustellen Abnehmer sind mehr als 100 europäische und äberseeische Länder. Die Lieferfrist für Volks wagen im Ausland ist weiter bis auf gegen wär tig acht Monate gestiegen. Der Inlandsanteil be wrägt rund 45 Prozent der Produktion. Ab Augus liefert das Volkswagenwerk den Wagen serien mäßig mit schlauchloser Bereifung. An eine derung der Form ist nicht gedacht. Neugliederung der Weinbaubezirke ö Die Bundesregierung hat dem Bundesrat ein vom Bundesernährungsministerium ausgearbei tete Verordnung über die Neugliederung de Weinbaubezirke zugeleitet. Durch die neuè Ver ordnung werden in Rheinland-Pfalz 20 Weinbau bezirke, in Baden- Württemberg 9, in Hessen und in Nordrhein- Westfalen 1 Weinbaubezirl. gebildet. Die Neuordnung dient zur Bekämpfun der Reblaus. * A Zweckmäßige Säuberung der Getreidespeicher Am lagernden Futter- und Brotgetreide so- Wie Saatgut entstehen alljährlich beträchtliche Verluste durch schädliche Insekten. Auch im kleinen land wirtschaftlichen Betrieb ist es an- gebracht, rechtzeitig vor der Einlagerung der neuen Getreideernte Schutzmaßnahmen mittels geeigneter Präparate gegen den Kornkäfer und andere Vorratsschädlinge durchzuführen. Bewährt hat sich stets ein Ausspritzen der leeren Speicher mit Horte x stark(hoch- konzentriertes Spritzpulver). Ein Originalbeutel mit 20 g reicht für 50 Liter Spritzbrühe aus. Die üblichen Pflanzenschutz- Spritzgeräte kön- nen verwendet werden. Das einzulagernde Getreide kann Wahlweise wie folgt behandelt werden: Mehl- und Futter- getreide mit Dominon Kornkäferpuder; Saatgetreide mit Kortex- Kornkäferpuder jeweils einstäuben mit 100 g/ dz. Die im Domi- non enthaltenen Wirkstoffe und ebenso die rein organischen Trägerstoffe sind für Mensch und Haustier unbedenklich. Große Lagerrãume werden zweckmäßig mit Dominon-Nebellésung behandelt. Neben Kornkäfern vernichten Do- minon und Hortex-Kornkäferpuder auch Ge- treideplattkäfer, Bohnenkäfer und viele andere Getreide- bzw. Vorratsschädlinge. Die eben genannten Mittel beeinträchtigen in keiner Weise die bactechnischen Eigenschaften der aus behandeltem Getreide hergestellten Mehle. Auch die brautechnischen Eigenschaften von Serste und Malz erfahren keine Veränderung. Gutachten der Bundesanstalt für Getreide verar- beitung in Detmold und der Brautechnischen Versuchsstation der Technischen Hochschule München in Weihenstephan bestätigen dies. Der Mahlwert vom Kornkäfer befallenen Ge- treides wird durch die Fraßschäden stark herab- gesetzt. Beim Saatgut wird die Keim- und Trieb- kraft geschwächt oder vernichtet. Ein Verschim- meln des befallenen Getreides tritt leicht ein, da die Feuchtigkeit am verletzten Korn weit eher Eingang findet. Die dringendste Maßnahme zur Sauberhaltung von Schütt- und Kornböden in der Landwirt- schaft und in den Lagerräumen des Handels be- steht in der jährlichen Ausspritzung der Lager- rsume mit bewährten Mitteln. —— 2252 IO e HV FENNYI durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden Copyright by A. Bechtold, Faßberg 0(26. Fortsetzung) 5 Es wurde viel Holz geschlagen in diesem Winter. Aber man gab és nicht dem Gotthelf Winkelrot zum Handel, nein, alle schoben sie es dem Jakob Griesbacher zu, der sich eben- 7 75 lüstern auf dieses Gewerbe gestürzt atte, ermutigt durch die Zusicherungen der Bauern. Gotthelf mußte von seiner verschnei- ten Einde herunter und weit ins Land hin- ausfahren, wo ihn niemand kannte. Dort Hätte er Holz kaufen können, soviel er ge- wollt hätte. Er tat es auch, soweit seine Ka- Pitalkraft reichte, bezahlte er sofort in bar und das Holz war sein Eigentum. Es lagerte auf einem Gantplatz. Da lag es gut, bis zu Segebener Zeit. Der Griesbacher war nicht Sanz 80 kapitalkräàftig, er mußte das Holz so- kort wieder abstoßen, um wieder welches kau- eden beim Wegkreuz. Zum erstenmale seit en zu können. Aber das machte nichts aus, Die Hauptsache war, wenn man diesem Holzwurm ordentlich ins Geschäft pfuschen konnte. a 55 Sotthelf durchschaute dieses Spiel genau. 5 An einem Sonntag, nach der Kirche, als er Hheimwärts ging, wartete der Mang auf ihn, jener Unterredung auf dem Manghof sah inn otth wieder und erschrack ein wenig, denn der Mann war in der kurzen Zeit voll- Es war ein System dahinter. Aber es ärgerte 8 nicht, nein, er lächelte nur still für sich „Suten Morgen, Mang! Kalt machts, gell!“ Länger, er war mit ein seinen Stiefeln den Schnee ein wenig und sah dann auf. Ich muß heuer an die sechzig Kubikmeter Holz schlagen, Gotthelf. Mir ist es gleich, wer es abnimmt. Es muß nicht ge- rade der Griesbacher sein.“ „Das soll heißen, Mang, daß du nicht unter der Decke mit denen stecken willst, die sich gegen mich verschworen haben.“ g „Ich bin ein freier Mensch und kann han- deln mit wem ich mag.“ „Gut, Mang, ja, das freut mich. Ich kauf dir das Holz ab, aber wart nur noch ein we- nig zu.“ „Lang kann ich nicht warten, ich brauche Geld. Du brauchst ja nicht auf einmal zahlen, wenn es nicht geht.“ „So war das nicht gemeint, Mang. Aber im Februar— ich habe verlässige Nachricht— steigt das Holz im Preis. Du nimmst dann vielleicht für fünfzig Kubikmeter soviel ein wie im Augenblick für achtzig.“ „Ist das auch wirklich wahr, Gotthelf?“ „Dir sag ich es jetzt, die andern werden es erleben, wenn es soweit ist.“ 5 „Und warum sagst du es gerade mir?“ Schnee aufwärts. Ein Rabenschwarm zog über Es war eigentlich die ruhigste Zeit, die FCFCCCCCCC Einmal paar Geometern, die — 1 men und es war schon geschlagene Nacht, als er heraustrat und seine Ski anschnallte. Ein kalter Ostwind rieb sich weinerlich an den Kanten der Häuser, der Schlag der Kirchen- uhr klang dünn in die frostklirrende Nacht. Kein lebendes Wesen war zu sehen weit und breit. So spurtete er zügig aufwärts, hatte bald die Höhe von Jakobsberg erreicht und erkannte erst bei dem berausfallenden Licht- schein, daß er ein wenig von der Richtung abgekommen war. Er stand mitten im Obst- garten zwischen dem Lichtenegger und dem Mang, nahm dann in scharfem Winkel nach rechts die Richtung nach dem Ried ein. Plötzlich, hinter dem Querstadel des Mang, stutzte er. Stand da nicht jemand neben dem froststarrenden Gezweig des Holunderbau- mes? a Ja, dort stand Benedikta in der kalten Nacht und schaute zum Ried hinauf. Jetzt wandte sie das Gesicht und sah ihn an. Er- schrocken stammelte er: „Du bist es, Benedikta?“ Aus ihrem Munde wehte eine kleine Strähne Atem in die Nacht hinein. Sie hatte einen dunklen Schal um Hals und Schulter Selegt. Daraus hob sich ihr weißes Gesicht wie das Antlitz einer Marmorstatue. „Seit wann bist du denn wieder daheim, Benedikta.“ „Vierzehn Tage schon bald. Aber es s0l niemand Wissen. Bist du— bei einem Mäd- chen gewesen, Gotthelf?“ Es war weniger das Seltsame dieser Frage, als das eigentümliche Versctileierte ihrer Stimme, das ihn berührte. Aber noch ehe er etwas sagen konnte, sprach Sie schon weiter: »Ich warte seit meinem Heimkommen auf die Stunde, daß ich dich einmal treffen Könnte. Hast du denn nicht gefühlt, wie ich mir so ein Begegnen herbeigewünscht habe? Ich hat 3e BRN 5 damals vor Gericht, meine ich— ganz Tlefttig benom 5 Ioser zu dir bekennen sollen. Das ist es, was mich oft bedrückt. Sag, Gotthelf, bist du mir böse?“ „Aber nein, Benedikta, warum solte ich dir böse sein.“ „Dann ist es gut“, lächelte sie. Dann ging sie traumwandlerisch dem Hause zu und ver- schwand hinter der Stalltüre, durch die sie wohl auch gekommen sein mochte. Wahr- scheinlich hatte niemand im Hause um ihren nächtlichen Ausflug gewußt. Kopfschüttelnd fuhr Gotthelf langsam wei- ter. Mit einem zaghaften Flimmern standen die Sterne hoch am Himmel. Zuweilen krachte ein vom Frost gebrochener Wipfel im Walde. Dann blieb er stehen und horchte, weil er glaubte, daß ihn jemand gerufen hatte. Diese Begegnung berührte ihn doch tiefer als er gedacht hatte. Un willkürlich schob sich immer jenes andere Bild dazwischen, als er im warmen Sommerabend am Rande des EKornfeldes auf sie gewartet hatte. Damals stand eine blühende Benedikta vor ihm, heute eine leidende Madonna im Schnee. 5 Diese Begegnung kam ihm auch nicht mehr. aus dem Sinn. Ach, was hatte er dafür gege- ben, wenn er mit Silvia darüber sprechen hötte können. Aber der weg nach dem Bruk- kerhof war ihm verschlossen. Silivia ging zetzt sonntags immer nach Parsbruc in die Eirche. Da sahen sie sich, aber sie konnten nichts miteinander reden, weil hernach der Brucker auf sie wartete und hartnäckig an 1* blieb. Nur mit den Augen konn- Sie verständigen. Manchmal nicte imm Silvia flücirtig zu,. . beigen: ich halte zu dir, mag kommen, was Zweifellos war es nicht ganz unbekannt oft genug war. Hin Sowjietmenschen bestau- nen Dr. Adenauer. Diese Aufnahme wurde im September beim Besuch des Bundeskanzlers in Moskau gemacht. Ueber- all, wo Adenauer auf- tauchte, stauten sich die Menschenmassen, die den Bonner Regierungs- chef sehen wollten. Im Vordergrund steht ein Milizbeamter, daneben ein Matrose der sowze- tischen Kriegsmarine. Wieviel Millionen Ein- wohner die Sowjetunion nun in Wirklichkeit hat, wissen selbst die Mos- kauer Statistiker nicht So genau. Abgesehen da- von, daß man in Ruß- land solche Zahlen gern geheimhält, wird es auch sehr schwierig sein, in den riesigen Weiten die- ses Landes bei einer Volkszählung eine ge- naue Zahl herauszube- kommen. Eines steht fest — durch den Aderlaß des Krieges fehlen heute in Rußland in Industrie und Landwirtschaft mehr Arbeitskräfte als man wahr haben will. Wieviel Sowjetbürger gibt es in Wirklichkeit? Der Krieg kostete Rußland 40 Millionen Menschen Moskau. Es gibt gar nicht so viele Menschen in der Sowietunion wie bisher angenommen wurde. Okkizielles Zahlenmaterial, das kürzlich in Moskau veröffentlicht wurde, hat die Tatsache enthüllt, dag Sowjetrugßland 1955 Weniger als 200 Millionen Einwohner hatte. Es wird nicht erWartet, daß die Zahl der Sowjetbürger sich vor 1960 auf 210 Millionen erhöhen wird. Die Statistiken weisen eindeutig nach, dag die gegenwärtige sowjetische Bevölkerung um 15—20 Millionen geringer ist als die bisher Slaubwürdigsten westlichen Schätzungen an- gegeben haben., Das Statistische Jahrbuch der Vereinten Nationen verzeichnete für das Jahr 1954 214 Millionen Einwohner der Sowjetunion. Diese Zahl dürfte zu hoch sein. Das neue Zahlenmaterial ist in einem Artikel enthalten, den N. Baibakow, der Leiter der sowW²jetischen Zentrale für langfristige wirt- schaftliche Planung, in der Zeitschrift„Der Kommunist“ veröffentlichte. Der Artikel ist auch aus dem Grunde be- deutsam, daß er zum erstenmal Produktions- Ziffern pro Kopf der sowjetischen Bevölkerung angibt. Von diesen Ziffern ist es möglich, die Bevölkerungszahl der UdssR abzuleiten. Für die fünf wichtigsten Industrien— elek- trische Krafter zeugung, Oelerzeugung, Eisen-, Stahl- und Zementproduktion— wird den Produktionszahlen pro Kopf der Bevölkerung im Jahre 1960 eine zu erwartende Einwohner- zahl von 210 Millionen Menschen zugrunde gelegt. Seit 1939 hat es in der Sowjetunion keine Ofkizielle Volkszählung mehr gegeben. Schätzungen wurden im allgemeinen nach ver- Altetem Zahlenmaterial Aufgestellt, das durch Informationen aus Wahlregistern und àbn- lichem korrigiert wurde. Wenn die höchste von Baibakow angegebene Einwohnerzahl richtig ist, muß die Sowiet- union im letzten Krieg etwa 40 Millionen Men- schen verloren haben. 1940 hatte die UdSSR rund 194 Millionen Einwohner. Die Zahlen für 1955 stimmen dabei an ver- schiedenen Stellen des Artikels nicht überein, Was anzudeuten scheint, daß sich die sowieti- schen Statistiker selber nicht ganz über die wirkliche Einwohnerzahl im klaren sind. Ge- Wig jedoch sind sie sich des Ernstes der Men- schenverluste durch den Krieg bewußt, die heute noch sehr wesentlich die Entwicklung der Industrie und auch die Rekrutierung der Armee hemmend beeinflussen. Der Räuberscheich geht wieder um Freudenfeuer der Banditen lodern an der Karawanenstraße Timbuktu/ Afrika Die Frau des tunesischen Großkaufmannes Ia Schirra, Setina, eine tapfere, schwarzhaa- rige Wüstenschönheit, war im Begriff, ihrem Gatten zur Oase Um-el-Asel von Timbuktu über Taudeni entgegenzureiten. Ihre bewaff- neten Begleiter hatten gerade die Reitkamele am Brunnen Ofor in Taudeni zur Tränke ge- führt, als zwei verstaubte Eilreiter ven Nor- den her ankamen und die Nachricht brachten. daß Räuberscheich Brabullah erneut sein Un- Wesen treibt. So blieb Setina in Taudeni, um hier ihren Mann zu erwarten; denn wo Bra- bullah auftaucht, gibt es keine Gnade. Seit Tagen flackern aus den Bergen des Eglab-Sahara-Höhenzuges die Freudenfeuer der Banditen zur Karawanenstraße Tenduf Um- el-Asel herüber. Der Wind trägt den ver- schüchterten Reisenden zuweilen Brocken des trunkenen Gesanges der ihre Ueberfälle feiern- den Wüstenräuber zu. Sie treiben ihre Kamele zu noch schnellerer Gangart an. Nicht jeden überfällt nämlich Scheich Brabullah und seine Horde. Aber seit seine Tochter von einem Ma- rokkaner entführt wurde, ist kein Reiter, der den Eglab passiert, vor ihm sicher. Vor einem Vierteljahr begann eine neue Se- rie Großüberfälle auf der Karawanenstraße Um-el-Asel, die bis heute noch nicht beendet ist. Mit den letzten Sonnenstrahlen, die fahl- gelb über den weißen Wüstensand streichen. galoppieren plötzlich die 80 bis 100 Reitei Scheich Brabullahs auf irgendein Zeltlager einer Karawane, die sich auf die Nacht vor- bereitet, zu, sämtlich mit weißen, togaähnlichen Umhängen bekleidet und schwarzen Gesichts- masken gegen Sandstaub und Sonnenglut ver- sehen. Brabullah verschont niemanden. Ueber 100 harmlose Kamelreiter hat er schon auf dem Gewissen. Waren im Werte von mehr als 1 Milliarde französischer Francs geraubt, dar- unter Waffen, Stoffe, Munition, Reittiere. Lebensmittel und vor allem Spirituosen. Unter Wasser wütet der Atomtod weiter Was die Taucher des US-Kontrollschiffs„Sirius“ berichten Die ersten Ergebnisse der Untersuchung des Nordpazifischen Beckens auf Radioaktivität durch Atomtaucher, die an Stahltrossen bis zu 120 Meter Tiefe bei Mamu in den Ozean hin- abgelassen wurden, Iiegen vor. Außerdem lieg das amerikanische Kontrollschiff„Sirius“ Geigerlote bis auf eine Tiefe von tausend Me- ter am Bikini-Atoll in die See hinab und registrierte damit die unterste Grenze radio- aktiven Strahlengehalts des Ozeans infolge des letzten H-Bombenversuches. Cheftaucher Red Boal berichtet:„Mit was- serdichtem Geigerzähler schwebten meine Kameraden und ich bis in eine Ozeantiefe von 120 Metern, um den radioaktiven Gehalt des Wassers bei Mamu zu ermitteln. Er ist in die- Ser Tiefe noch lebensgefährlich für Mensch und Tier. Wir trugen eine besondere Schutzbeklei- dung. An Stahltrossen, die uns vor dem Ab- sinken bewahrten, machten wir Aufnahmen von dem grüngelb verfärbten Wasser mit Spezialfarbfilmen. Unsere Atomtauchaktion führte durch ganze Geschwader toter Fische und Meerestiere, darunter solche, die in 300 Meter Tiefe und darunter leben.“ Das wissenschaftliche Ergebnis, das die Atomtaucher an Bord der„Sirius“ mit nach Honolulu brachten, ist geheim. Der Atom- forscher Dr. Kennedy ließ lediglich durch- blicken, daß die See bei den Marschall-Inseln (Zu ihnen gehört auch die Bikini- und Eniwe- tok-Gruppe) sich erst wieder„radioaktiv be- ruhigen“ müsse. Die Radioaktivität reiche bis * in eine Tiefe von tausend Metern und werde durch Meeres-Tiefenströmungen ins Nord- Pazifische Becken abgetrieben, wo sie„Hoch vor Erreichen der Aleuten“ an Wirkung ver- Iöre. Das bedeutet immerhin einen Seeweg von über 4500 Kilometern! Vor ihrer Rückfahrt nach Honolulu ging die „Sirius“ vor der Bikini-Insel Likieb vol Anker. Auch dieses Eiland war von der Explo- sion völlig zerzaust worden. Die spärliche Ve- Setation wurde ein Opfer der gewaltigen Glutwolke. Um so geheimnisvoller mutet dei auf Likieb von der Besatzung der„Sirius“ ge- machte Fund einer schmiedeeisernen Kassette aus dem 18. Jahrhundert an, die ein nicht mehl lesbares Logbuch enthielt. Die Blätter waren teilweise verkohlt und zum anderen Teil dure jahrzehntelange Einwirkung von Wasser, das in die Kassette drang, unkenntlich gemaach worden. Lediglich auf dem einigermaßen er kenntlichen Einband ließ sich in niederländi- scher Schrift das Wort„Logbuch“ erkennen. Auf der von Mamu nur achtzehn Kilomete: entfernten Insel Niebiab fand das Expeditions- Korps der„Sirius“ einen bis zur Unkenntlich- keit verkohlten Toten. Untersuchungen er- gaben, daß er zur Zeit der H-Bomben-Explo- sion schon verstorben war. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Schiffbrüchigen, der vor zirka zehn Jahren sein nacktes Leben auf die Insel Niebiab rettete und wohl ihr ein- ziger Bewohner gewesen ist. Schon wenige Stunden nach einem derarti gen Ueberfall leuchten aus den Bergen blutro die Feuer des Räuberscheichs auf. Gerecht, mi einer Pistole in der Hand, verteilt er, wie ei! Lerwundetes Bandenmitglied berichtete, di Beute. Jeder bekommt den gleichen Teil, e selbst nicht mehr. Dann wird bis in den frühe Morgen hinein gezecht und ein Festmahl nac dem anderen bereitet. Gefangene Frauen wer den morgens, nachdem die letzten glimmende: Reste der Feuer auseinandergetreten sind, i. die laufend ihren Standort wechselnde Zelt stadt Brabullahs gebracht, wo sie als Sklavin nen der Bande arbeiten müssen. Die Oase Scheikria leidet am schlimmste unter Brabullahs Terror. Diesen malerische. Wüstenplatz benötigt er zum regelmäßige Füllen seiner Wasserschläuche, ohne die di. Bande trotz ihrer Riesendiebstähle an Spiri uosen in der Sahara nicht leben kann. Wieder golf versuchten Bewohner Scheikrias der fran sischen Wüstenpolizei den neuesten Schlupf Nicht alle Karawanen, denen man in den Wü⸗ sten Afrikas begegnet, sind harmlos. Diesel Kamelreiter hier, der eine Handelskarawane wie ein Kapitän über das„santlige Meer“ ge. leitet, ist allerdings ein friedlicher Beduine winkel des Räuberscheichs zu verraten. Er lief zie erschlagen und mit den Füßen nach unten aufhängen. So ist jetzt niemand mehr bereit, Jer französischen Wüstenpolizei Informationen zu geben. An sich geht die Jagd nach Brabullah und zeiner Bande schon seit zwei Jahren. Außer inem Verwundeten, der verstarb, konnte noch niemand der„Wüstengeier“, wie sie auch ge- Zannt werden, gefaßt werden. Es wird deshalb erwogen, die Wüstenpolizei in der Umgebung von Um-el-Asel zu verdreifachen, damit sie mehr Erfolgsaussichten gegen die Wüsten⸗ väuber hat. Als Brabullah vor 18 Monaten mit seinen Getreuen aus seinem Raubgebiet verschwand, Slaubten Wüstenbewohner schon, er habe seine Bande aufgelöst. In Wirklichkeit führte ibn eine weite Reise bis in den Sudan, wo er die sagenhaft schöne Kalifentochter Hassine Olindaya raubte und zur Frau nahm. Sie muß ihn nun auf all seinen neuerlichen Raubzügen begleiten. . Anzelgentei Waschen ſeicht gemacht Schwer und mühsam ist der Werktag des Bauern, der unermüdlich um die Nahrung des Volkes rin- Sen muß. Nicht minder schwer, ja oft noch schwe- rer ist der Werktag der Bäuerin. Nicht nur im Stall und auf dem Felde, auch bei der Frühjahrs- bestellung und der Ernte muß sie kräftig mit an- kassen. Zugleich hat sie die Sorge um Familie und Gesinde. Noch bis vor wenigen qahren war beson- ders der Waschtag für die Bäuerin, wie überhaupt kür jede Hausfrau, mit sehr viel Mühe, Arbeit und Lasten verbunden. Ueberall schreitet nun die Technik weiter fort, dringt in alle landwirt- schaftlichen Be- triebe und priva- ten FHaushaltun- gen ein und will auch hier beson- ders einer jeden Hausfrau die kör- perlichen Arbeiten Abnehmen. Erst durch die Einfüh- rung der elektri- schen Waschma- schinen wurde die schwere Arbeit des Waschens weitge- 5 hend erleichtert. Jedoch immer mehr und mehr werden die Wasch- maschinen vervollkommnet und führten auch hier ichlietzlich zur Vollautomatisierung.— Zekannt in dieser Hinsicht ist, wie die Abbildung zeigt, der RoNDOO-Wasch-Automat, eine Spitzen- leistung der RONDO-Werke, Berning& Co., Schwelm/ Westf. Dieser RONDO-Waschautomat mit einem Fassungsvermögen von ca. 10 Pfund Trockenwäsche nimmt der Hausfrau alle schweren Körperlichen Arbeiten, die nun einmal mit dem Waschen verbunden sind, selbsttätig ab. Einmal eingestellt, wird die Wäsche in einem Zeitraum von 75 Minuten automatisch vorgewaschen, gewa- schen, gekocht, gespült und geschleudert. Sehr Wesentlich ist, daß auch einzelne Arbeitsgänge ausgelassen, wiederholt, verkürzt oder verlängert Werden können, je nachdem, ob man Perlon, Wolle, Baumwolle oder Leinen waschen Will. Ueberall, ohne irgendwelche bauliche Verände- rungen zu treffen, läßt sich der RONDO-Wasch- automat mit Leichtigkeit aufstellen. Er braucht nur angeschraubt zu werden, ein Betonsockel ist nicht nötig. Zum Anschluß benötigt man nur eine Kaltwasserzuleitung sowie ein dreiphasiges Dreh- stromnetz. Ausgestattet mit einer Waschtrommel aus Nirosta-Edelstahl, Laugenpumpe, Motor- schutzschalter, Programmschalter und Thermo- meter vereint der RONDO- Waschautomat alle Vorzüge bei einer denkbar einfachen, leichten Handhabung in sich, die man überhaupt an eine Waschmaschine stellen kann, zudem die Wäsche leinentrocken herausgenommen werden kann. Infolge der hochwertigen Schaltanlage, die die einzelnen Arbeitsvorgänge selbständig regelt, ist durch die Schaffung des RONDO-Waschautomaten eine derartig große Arbeitserleichterung geschaf- ten worden, wie man sie wohl kaum noch voll- kommener erwarten kann. angenehmes mit Nützlichem verbinden Einmal gans unter uns: Wie oft waschen Sie f dich die Haare? Hand auf's Herz! Gewiß, es acht einige Umstände aber die regelmã ßige Laarwãsche ist wichtig! Versuchen Sie einmal Nplond Nährshampoo, des wunderbaren nah- enden Schaumes wegen.. Gesundes, sauberes Haar l ſt sich viel leich- er kämmen und pflegen. Nehmen Sie dafur die iolcosmetiscke Frisiercreme„adrett. Diplona- ſepflegtes Haar verleiht Selbstvertrauen und dnet Iren Weg zum Erfolg im Berufs- und vrivatleben. b 5 Eine Hilfe auch für Sie! Gehört haben Sie sicher schon von HU-Line, vielleicht kennen Sie aber noch nicht die vielen guten Eigenschaften dieser idealen Wäsche- steife. Dann wird es Zeit, daß Sie selbst einen Versuch machen. Wie leicht wird zum Beispiel das Bügeln mit UHU-Line. Diese Dauersteife Sibt Ihrer Wäsche und Kleidung natürlichen Halt, neue Frische und besseres Aussehen. Auch Ihr Regenmantel wirkt nach einer Behandlung mit UHU-Line wie neu. Er wird schmutzabweisend und Wwasserabstoßend. Dabei ist die Verwendung so einfach und billig. Ein wenig UHU-Line aus der Tube gedrückt, mit Wasser angerührt und auf die Kleidung auf- Letragen: das Bügeln geht dann wWie beflügelt“ Wie piſege ick meine Junghennen? Wenn die Küken die ersten Wochen dank sorg- kältiger Pflege und richtiger Zzweckentsprechender Fütterung nach dem deuka-Futterplan gesund überdauert haben, so ist die gefährlichste Zeit vorüber. Die Hauptarbeit auf dem Geflügelhof besteht jetzt in der Auslese und Pflege der Jung- hennen sowie in der Mast der Hähnchen. Krank- liche Tiere müssen sofort ausgeschieden werden. Je nach Rasse sollen die Hähnchen in 9 Wochen schlachtreif sein und ein Gewicht von 1000 bis 1200 g aufweisen. Um einen Gewinn bei der Mast zu erzielen, kommt es auf die Kürze der Zeit an. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es ratsam, die jungen Hähnchen bis zur 5. Lebenswoche mit deuka Granulat zu füttern und dann anschliegend die weitere Mast mit dem Fertigfutter deuka Mastgranulat durchzuführen. Im allgemeinen gilt die Regel, Junghennen aus Frühbruten Februar/ März nicht zu eiweißreich zu küttern, damit nicht schon im Hochsommer die Legetätigkeit beginnt, dann die Mauser einsetzt und die Tiere erst im Dezember Januar wieder zu legen beginnen. Die richtige ausgeglichene Fütte⸗ rung spielt bei der Junghennenaufzucht eine sehr gewichtige Rolle, die man nicht unterschätzen soll. Man tut gut daran, sich auch hier nach dem be- Währten deuka-Futterplan zu richten, weil dann grundsätzlich von vorneherein alle Fütterungs- fehler vermieden werden. Um aus Frühbruten Winterleger zu erzielen, ist zu empfehlen, sie ab 9. Lebenswoche mit deuka-Junghennenmehl, evtl. auch in gekörnter Form zu füttern. Man hat dann auch die Gewähr, daß ein Futter in richtiger ab- gestimmter Zusammensetzung mit gleichzeitiger Ersparnis an täglicher Arbeit verabreicht Wird. das die jungen Fiere zu ihrem weiteren Aufbau benötigen. In ihrer Entwicklung zurückgebliebene Tiere oder Junghennen aus Spätbruten müssen eiweißreicher als Frühbruten gefüttert werden, um sie vor dem Winter legereif zu machen. Sol- chen Tieren gibt man weniger Körnerfutter, und zwar zweckmäßig nur abends, dafür stellt man ihnen aber deuka-Junghennenmehl, am besten in gekörnter Form, den ganzen Tag über zur Ver- kügung, damit sie mehr Biweißstoffe aufnehmen können, dazu immer Grünes und frisches Wasser. Man hüte sich davor, Junghennen zu früh mit den alten Hühnern zusammenzubringen und wie diese zu füttern. Solche Tiere brauchen eine zu lange Entwicklungszeit, da sie vom Futter abgebissen werden und wenig Ruhe haben. Wie man mit der Kükenaufzucht begonnen hat. so muß man bei der weiteren Aufzucht der Jung- nenne fortfahren, nämlich mit der rechten Pflege. So nützen wir der Allgemeinheit und schließlich uns selbst am besten. 1 Ein Zauberwagen, der Wo- chenend- und Ferienfahrten umsonst macht, ist der LLOYD zwar auch nicht, wenn man sten einmal unter die Lupe len, die wirklich erstaunlich sind. Selbst der starke 600 eem-Viertakter, der eine reelle Spitze von 95 km /st hat, kommt mit einem Kraftstoff-Norm- verbrauch von nur 5,5 Liter auf Urlaubsfahrt durch Deutsch- land von ca. 1500 Km— und das ist schon ganz schön aber seine Unterhaltungsko- 8 nimmt, dann ergeben sich Zahn- 100 km aus, d. h., daß z. B. eine f Sa. DRA 51.— an Benzin kostet. n. D c NN He aa. nac 81