Macheint: montags, mittwoclis, freitags nd samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag ABgeholt 1.80, dureh die Post 1.80 zuzügl. 30 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 die 6 gespaltene Milli Ereisliste Nx. 2) Abbestellungen können nur bis 23. auf den Monatsersten angenommen werden, Anzeigenpreise: meterzeile 18 Pfg. N Nr. 6 Freitag, den 12. Januar 1962 14./ 62. Jahrgang Kennedy hofft zuversichtlich auf Botschaft über die Lage der Union— Neues Handelsprogramm Was hing ton(dpa). Die Vereinigten Staaten werden„keine mit ihrer Ehre zu verein- barende Anstre ngung scheuen“, eine friedliche und für beide Seiten annehmbare Lösung der Berlin-Frage zu finden. Mit diesen Worten umriß Präsident Kennedy am Donnerstag in seiner Regierungserklärung(„Botschaft über die Lage der Union“) vor dem amerikanischen Kongreß die Berlin- Position der USA. „Ich glaube“, so betonte der Präsident in seiner Botschaft,„daß eine solche Lösung ge- funden werden und mit ihr gleichzeitig eine Verbesserung unserer Beziehungen zur So- Wjetunion erzielt werden kann. Wenn nur die Führer im Kreml die grundlegenden Rechte und Interessen, um die es geht, sowie das Friedensinteresse der gesamten Menschheit anerkennen“. Die Bedrohung gegen die„mutige Stadt Berlin“ bestehe noch immer, sagte Kennedy, doch hätten die Alliierten während der letzten sechs Monate klar demonstriert, daß die Ge- genwart des Westens in Berlin, die Zufahrt nach Berlin und die Freiheit der zwei Mil- lionen Westberliner weder der Gewalt noch der Beschwichtigung geopfert werden würden. Alle NATO- Mitglieder hätten sich mit Ame- rika zusammen verpflichtet,„dieses Symbol des Willens freier Menschen, frei zu bleiben“. zu erhalten. Kennedy äußerte sich befriedigt über das ständige Wachstum der Atlantischen Gemeinschaft. Das entgegen allen bolschewi- stischen Prophezeiungen langsam und sicher vorangehe, während gleichzeitig aus dem Ost- block„ein Grollen des Zwiespaltes“ zu hören Sei. Den Kern der Rede des Präsidenten bil- deten seine Pläne für die Ausweitung des amerikanischen Handels und vor allem Ame- Trikas Handelsbeziehungen zum Gemeinsamem Markt. Kennedy richtete einen dringenden Appell an die Senatoren und Repräsentanten, sich nicht lokalem wirtschaftlichen Druck zu unterwerfen, sondern seine Pläne für eine Weitere drastische Liberalisierung des ameri- kanischen Handels zu unterstützen, mit der der Präsident einem eventuellen Protektio- nismus der EWG begegnen will. Das auf fünf Jahre befristete Handelserweiterungspro- gramm des Präsidenten sieht vor: 1. Die stufenweise Beseitigung der Zölle für alle diejenigen Güter, bei denen die USA und die EWG gemeinsam einen Anteil von 80 Pro- zent oder mehr des Welthandels haben. 2. Den stufenweisen Abbau um 50 Prozent für andere Exporte. a 3. Die Möglichkeit, diese Reduzierungen für ganze Warengruppen auf einmal vornehmen zu können, statt wie bisher nur für Einzel- posten. 4. Die Versicherung, die durch diese Maß- nahmen eventuell entstehenden Härten für die amerikanische Industrie im Rahmen bereits bestehender Gesetze nach Möglichkeit abzu- schwächen und die Sicherstellung, daß die neuen Maßnahmen nicht nur Amerika und Europa, sondern dem gesamten freien Welt- handel zugute kommen. Hinsichtlich der Vereinten Nationen erklärte Bonn steht treu zu seinen Bündnispartnern Adenauer und Stikker sprachen über die Einheit der NATO Bonn(dpa). Die Einheit der NATO war am Donnerstag das Hauptthema der Bespre- chungen, die NATO- Generalsekretär Dirk Stikker mit Bundeskanzler Adenauer, führen- den Militärs und außenpolitischen Beratern in Bonn führte. Der als„Routinebesuch“ de- Karierte Aufenthalt Stikkers in Bonn dürfte größere Bedeutung haben, da der Bundes- kanzler mehrere Stunden unter vier Augen mit dem NATO- Generalsekretär sprach. Der Besuch Stikkers, dessen Sorgen über die Einheit der NATO bekannt sind. war schon längere Zeit vorgesehen, mußte aber wegen TPerminschwierigkeiten mehrfach verschoben werden. Der Kanzler hat dem höchsten Be- amten der NATO versichert, daß die sowieti- sche Denkschrift die Bundesregierung nicht veranlassen könnte, von der Zusammenarbeit mit den westlichen Bündnispartnern abzu- gehen. Adenauer unterrichtete Stikker auch Erddrutsch-KRutustrophe in Peru Lima(dpa), In einem seit Donnerstag von der Außenwelt abgeschnittenen Gebiet in Peru hat sich eine der größten Katastrophen seit Jahrzehnten ereignet. Nach bisher noch un- Vollständigen Meldungen löste sich nördlich von dem 7770 Meter hohen Berg Huascaran, etwa 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima, eine Riesenlawine aus Schnee, Eis, Felsbrocken und Schlamm. Der Erdrutsch soll fast 12 Kilometer breit gewesen sein. Er ging in einem land wirtschaftlich genutzten Gebiet nieder, das von etwa 3000 Menschen bewohnt Wird. Diese Bevölkerungszahl konzentriert sich hauptsächlich auf die kleine Stadt Ran- rahica, die vollkommen verschüttet worden sein soll. In den Anden, in denen während der Regen- zeit häufig Lawinen niedergehen, hat sich schon einmal eine außergewöhnlich große Katastro- phe ereignet. Mehrere Tausend Menschen kamen am 13. Dezember 1941 ums Leben, als ein Erdrutsch vom Hauraz-Berg einen Damm zerstörte und dadurch eine Uberflutung aus- liste. über den jüngsten Besuch des britischen Pre- mierministers Macmillan in Bonn. Beide Staatsmänner hatten sich für eine Verbesse- rung der Einheit des Atlantischen Bündnisses eingesetzt. Adenauer und Stikker dürften auch die kritischen Nahtstellen des Bündnissystems abgetastet und über eine wachsende Abnei- gung Portugals gegen die NATO earn haben. Adenauer hat Stikker ferner darüber 1 richtet, daß die Bundesrepublik bereit ist, ent- sprechend Artikel 3 des NATO-Vertrages verstärkte Rüstuggsaufträge nach Großbri- tannien zu vergeben, Fragen der Verfügungs- gewalt der NATO öder die atomaren Waffen wurden, wie verlautet. nur am Rande er- wähnt, da Verteidigungsminister Strauß zur Zeit nicht in Bonn ist. Der N der Bundeswehr, General Förtsch, hat den Generalsekretär über den Aufbau der Bundeswehr unterrich- tet. Seit einigen Tagen unterstehen der NATO jetzt neun von den zwölf vorgesehenen Divi- sionen, An der Besprechung im Palais Schaum- burg, dem Amtssitz des Kanzlers, nahmen am Nachmittag auch die beiden Staatssekretäre Carstens vom Auswärtigen Amt und Hopf vom Verteidigungsministerium teil. Bundeskanzler Adenauer versicherte Stik- ker, daß die Bundesrepublik hundertprozen- tig hinter der NATO und deren Generalsekre- tär stehe. In einer Tischrede sagte der Bun- deskanzler bei einem Essen zu Ehren Stik- kers:„Wir werden diese Stellung, die wir eingenommen haben, nicht wechseln.“ Das NATO-Bündnis, betonte Adenauer, sei das Wichtigste Bündnis für Europa und für den Frieden in der ganzen Welt. Das gelte be- sonders, seitdem die UN in eine Krise ge- raten sei, die General de Gaulle bereits vor zwei Jahren vorausgesagt habe. Zu dieser Krise sagte Adenauer Wörtlich:„Einiges, Was sich ereignet hat, stimmt mit den Aufgaben der UN in keiner Weise überein,“ Die„grüne Schlacht“ Berlin- Lösung Höhere Rüstungsausgaben Kennedy, daß Amerika nicht immer mit ihren Entschlüssen übereinstimme, aber unverbrüch- lich an den UN festhalten werde.„Die Ver- einten Nationen sind unser Instrument und unsere Hoffnung“, sagte der Präsident. Er ersuchte den Kongreß, der amerikanischen Beteiligung am Kauf der UN-Bonds zuzu- stimmen, mit denen der vor allem durch die Kongo-Aktion geleerte Sonderfonds der UN wiederaufgefüllt werden soll. Kennedy erklärte ferner, daß die USA die größten Anstrengungen machen würden, die „Barrikaden zu durchbrechen“, die immer noch Verhandlungen über Abrüstung und Atom- tests eindämmten. Gleichzeitig wies Kennedy auf die„ständige Verbesserung“ der militä- rischen Position der USA bin und bat den Kongreß, den neuen, höheren Verteidigungs- ausgaben zuzustimmen, die im neuen Budget enthalten sein werden. Für Südamerika kündigte Kennedy seinen Plan an, einen langfristigen Fonds für die „Allianz für den Fortschritt“ in Höhe von drei Milliarden Dollar zu schaffen. Für die Ent- wicklungsländer in anderen Teilen der Welt wurden keine neuen Hilfsmaßnahmen ange- kündigt. Die erste Hälfte seiner Botschaft widmete der Präsident rein innenpolitischen Angele- genbeiten, Mit Befriedigung stellte er fest, daß im vergangenen Jahre die Rezession über- wunden und eine neue Periode der Hochkon- junktur eingeleitet worden sei. Er wies darauf hin, daß Amerika dennoch zu viele Arbeitslose habe und daß es in den letzten sieben Jahren drei Rezessionen durchmachen mußte. Zur Stabilisierung der Wirtschaft und des Arbeits- marktes schlug Kennedy ein aus sechs Punk- ten bestehendes neues Programm vor, in dem Umschulungslehrgänge für Arbeitslose und eine bessere berufliche Ausbildung der 26 Millionen jungen Amerikaner, die innerhalb der jetziger Dekade in den Arbeitsmarkt ein- treten werden. vorgesehen sind. Lücken in der Mauer Berlin(dpa). Ostberliner Bauarbeiter mußten am Donnerstagmorgen unter Be- wachung von Volkspolizisten an der Weddin- ger Sektorengrenze zwei Lücken in der „Mauer“ schließen. Infolge von Witterungs- einflüssen hatten sich dort über Nacht Beton- blöcke aus dem Mauerwerk gelöst. Außer drei Kranwagen war auch ein Schützenpanzer- wagen mit schwerem Maschinengewehr auf- gefahren. Volkspolizisten patrouillierten mit Maschinenpistolen auf dem Mauersims. Zuvor hatten Vopos Westberliner Polizeistreifen, die den Schaden besichtigten, mit Tränengasbom- ben beworfen. Andere Volkspolizisten zertrümmerten um die gleiche Zeit mit Steinen mehrere Fenster einer Westberliner Fabrik in Reinickendorf. An der Grenze des Bezirks Neukölln hörten Westberliner Polizeiposten in der Nacht zum Donnerstag mehrmals Pistolenschüsse aus dem Sowjetsektor. Was dort geschah, konn- ten sie nicht beobachten. in Brüssel dauert an Immer noch viele offene Fragen- Parlamente drängen auf Entscheidung Brüssel(dpa). In der Brüsseler EWG- Agrar-Konferenz hat am Donnerstag erneut der Wettlauf mit der Zeit begonnen. In sach- licher, wenn auch ermüdender Atmosphäre machte die Konferenz unter Vorsitz von Staatssekretär Rolf Lahr(Auswärtiges Amt) in zähen Verhandlungen einen erneuten Versuch, die nunmehr seit 14 Verbandlungstagen und über 130 Stunden andauernde„grüne Schlacht“ bis zum kommenden Samstag zu beenden. Lahr meinte vor Journalisten, dieser Ter- min sei„nicht unerreichbar“. Ziel ist der ein- stimmige Beschluß, rückwirkend zum 1. Ja- nuar dieses Jahres den für die Gemeinschaft und ihre politische Position wesentlichen Be- schlug über das Inkrafttreten der zweiten Vierjahresstufe zu fassen. Wie es scheint, Hatte am Donnerstag keine der sechs Delega- tionen aus Frankreich, der Bundesrepublik, Italien und den drei Beneluxländern nach so langer Konferenzdauer ein Interesse daran, die Beschlüsse über die gemeinsame Agrar- politix auf den„Sankt-Nimmerleinstag“ zu verschieben. Hinzu kommt der immer mehr spürbare Druck des Europäischen Parlamentes, dessen Agrarausschuß am Mittwoch den Rat aufge- kordert hatte, über die technischen Details nicht die politische Verantwortung zu verges- Sen. Auch die nationalen Parlamente drängen auf eine Fntscheidung. Sollte am Samstag das Verhandlungsziel wiederum nicht erreicht werden, würde es sich um eine— danm vierte —. nicht 58 wie in Brüssel vorsorglich betont wird, um einen Abbruch handeln, Gegen Ende der Donnerstagberatun- gen ergab sich hinsichtlich der umfassenden Verhandlungsmaterie folgender Stand: Verabschiedet oder im Grundsatz ange- nommen: Gemeinsame Weinmarktordnung, Wettbewerb, Ausgleichsabgaben für Pro- dukte der weiter verarbeitenden Ernäh- rungsindustrie, Weinkontingente, Geflügel, Milcherzeugnisse(mit einem französischen Vorbehalt) und institutionelle Fragen. ln der Beratung, aber noch nicht verab- schiedet: Eier Wobei noch zwei technische Fragen offen sind), Mindestpreise, Markt- ordnung für Rindfleisch und Zucker(eine Spezielle französische Zusatzforderung). Offene Fragen, die erst zum Teil und mit wechselndem Erfolg behandelt wurden: Getreide, Schweinefleisch, Obst und Ge- mise, Preisannäherung, Schutzklauseln und Finanzierung des Agrarfonds(beim letzten Punkt bahnt sich eine Annäherung der Standpunkte an). Die Delegation der Bundesregierung bei den EWGE-Agrarverhandlungen habe bisher keine Zugeständnisse gemacht, die den vom Bundeskabinett beschlossenen Richtlinien wi- dersprechen oder die sich zu Lasten der auswirken bäuerlichen Familienbetriebe könnten. e Versicherung hat Bundes- ernährungsminister Schwarz in der Sonder- sitzung des Ernährungsausschusses des Bun- destages abgegeben. Die zweite Revolution Von Wolfgang Adler Während ein Teil der westlichen Gffent- lichkeit die fraglos notwendige Stärkung des konventionellen Militärpotentials noch immer als den Versuch mißversteht, die Verteidigung der freien Welt vom Zwang des Einsatzes nuklearer Kampfmittel zu befreien, kündigt sich von ferne bereits eine Entwicklung an, die das Gewicht der herkömmlichen Waffen Weiter reduzieren wird. Wie die genaue Ana- lyse der sowjetischen Experimente nämlich beweist, ist die Rote Armee auf dem Wege zur„sauberen Bombe“— zum nuklearen Sprengstoff mit geringem radioaktiven Aus- Wurf— ein beträchtliches Stück vorwärtsge- schritten, was in absehbarer Zeit dazu führen dürfte, daß die Verwendung von Kernwaffen unmittelbar auf dem Gefechtsfeld möglich Wird. Damit bahnt sich die zweite atomare Revolution in der Kriegführung an. Das Phänomen der Strahlenverseuchung des Geländes, das die Verbände des Angrei- fers wie des Verteidigers gleichermaßen in der Bewegung hemmt, erlaubt den Einsatz von nuklearen Kampfmitteln bisher nur zur Zerschlagung feindlicher Rüstungs- und Nach- schubzentren, zur Zerstörung der strategi- schen Basen des Gegners, zur Unterbrechung Seiner taktischen Verbindungslinien sowie zur Vernichtung von Truppen, die sich in der Be- reitstellung massieren. Das eigentliche Ge- fecht aber, das die militärischen Kräfte bei- der Seiten in direkte Berührung miteinander bringt, muß— nach dem augenblicklichen Stand der Technik— mit konventionellen Waffen ausgetragen werden, die lediglich durch ihre Explosivkraft wirken und daher nicht zugleich auf Stunden oder Tage die Operationen behindern; denn das würde den Gefechtserfolg ausschließen, Gelingt es nun jedoch, Kernwaffen ohne „fall dut“ zu konstruferen, dann ändert sich die Situation völlig. Dann wird es nämlich möglich, derartige Kampfmittel taktisch ebenso einzusetzen wie bisher die konven- tionelle Artillerie oder gar die Granatwerfer in den Infanterieverbänden, wobei mit einem einzigen Schuß vielleicht die hundert- oder gar tausendfache Wirkung der herkömm- lichen Munition zu erzielen wäre. Das würde einerseits den Nachschub vereinfachen und die Bewegungsfähigkeit der Truppen be- trächtlich erhöhen sowie andererseits ihre Feuerkraft erheblich steigern. Die konven- tionellen Waffen würden dadurch auf die Be- deutung bloßer Nahkampfmittel absinken, also der gleichen Entwieklung unterworfen sein, die— nach der Erfindung des Schieß- pulvers— die Hieb- und Stichwaffen erlebten. Man muß diese wahrlich erschreckenden Aspekte der militärischen Zukunft, die keine Utopie mehr sind, nüchtern sehen und be- Urteilen, um die richtigen Konsequenzen dar- aus ziehen zu können. Die USA sind bereits dabei, es zu tun, indem sie ihr lange vernach- lässigtes„Davy-Crocket“-Projekt, das dem Infanteristen eine Kernwaffe in die Hand geben soll, nunmehr mit Nachdruck fördern. Angesichts der sowjetischen, Fortschritte in der Entwicklung der„sauberen Bombe“ hat Washington somit die Hoffnung aufgegeben, daß man dem Prozeß der atomaren Revolu- tion im militözrischen Bereich noch Einhalt gebieten könne. Möglich wäre das nämlich nur dann gewesen, wenn die Genfer Be- mühungen um einen endgültigen— und zwar kontrollierten— Stopp der Atomwaffenver- suche zum Erfolg geführt hätten. Da dies nicht der Fall war— zumal Mos kau die Genfer Konferenz durch Obstruktion in die Länge zog, um seine Experimente un- gestört zunächst insgeheim und später öffent- lich fortsetzen zu können—, muß der Westen den atomaren Wettlauf wieder aufnehmen. Das bat Folgerungen auch für die Verteidi- gungspolitik der nordatlantischen Gemein- schaft, denn die dargelegte Entwicklung schlägt zwangsläufig nicht allein die Ameri- Kaner. sondern auch deren Bundesgenossen in ihren Bann. Die„sauberen“ Kernwaffen kleinen Kalibers werden innerhalb der näch- sten Jahre auf beiden Seiten einsatzfähig bereitstehen, was die Militärs der freien Welt zu tiefgreifenden Umplanungen zwingt und für die Staatsmänner des Westens ein weite rer Grund sein muß. möglichst schnell eine brauchbare Formel für die gemeinsame Ver- fügungsgewalt über die Kernwaffen zu N arbeiten. Edmund Rehwinkel wiedergewählt Bonn(dpa)]. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Edmund Rehwinkel, wurde am Donnerstag in Bonn auf der Präsidialsit- zung des Bauernverbandes einstimmig für die nächsten 3 Jahre in seinem Amt bestätigt, Die Vizepräsidenten Bernhard Bauknecht und Otto Freiherr von Feury wurden ebenfalls wieder. gewählt. An die Stelle des ausscheid 5 Vizepräsidenten Wittmer-Eigenbrodt trat de Präsident der Pfälzischen Bauern- und Wi. zer wirtschaft, Wilhelm Frölich. 5 4 Der Wahlprüfungsausschuß des Bundestages Bat gestern mit den Beratungen der Wahl- anfechtungen begonnen, die von einzelnen Wählern nach den Bundestagswahlen einge- reicht wurden. Einen neuen Weltrekord im Non-Stop-Flug stellte am Donnerstag ein amerikanischer Dü- senbomber vom Typ B-52 auf, der in einem 228tündigen Flug eine Entfernung von über 22 000 Kilometern ohne Zwischentanken zu- rückgelegt hat. Nikita Chruschtschow und der polnische Parteichef Gomulka werden möglicherweise am kommenden Sonntag zu einer Aussprache zusammentreffen. Eine Einladung König Hassans II. zu einem Besuch nach Marokko hat der stellvertretende sowjetische Ministerpräsident Mikojan ange- nommen. Prinz Suvanna Vong hat den anglo-sowieti- schen Vorschlag, zu einem Gespräch mit den beiden anderen laotischen Prinzen in Genf zu- sammenzutreffen, akzeptiert. Ohne konkretes Ergebnis ist die Konferenz der Finanzminister der Länder in Wiesbaden über den neuen Bundeshaushalt und eine Ge- meindeflnanzreform zu Ende gegangen. Zu seinem neuen Sprecher hat das ameri- kanische Repräsentantenhaus am Mittwoch den 70jährigen John MeCormack gewählt, den bisherigen Fraktionsführer der Demokrati- schen Partei. Mit ihm ist zum erstenmal ein Katholik Sprecher des Repräsentantenhauses geworden. „Unbeabsichtigte“ Verletzungen senegalesi- schen Gebietes im vergangenen Monat hat Portugal am Donnerstag zugegeben. Altbadener wollen andere Fragestellung Noch keine völlige Einigung zwischen Kopf und Höcherl Bonn(Isw). Zwischen Bundesinnenminister Hermann Höcherl und dem vertreter der Altbadener, dem Freiburger CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Kopf, ist am Mittwoch in einem Gespräch über die Baden-Frage noch keine völlige Ubereinstimmung erzielt worden. Höcherl hatte Dr. Kopf in Bonn empfangen, nachdem er am Montag das Baden-Problem mit Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger erörtert hatte. In dem Gespräch Höcherls mit Kiesinger War Ubereinstimmung darüber erzielt wor- den, daß auf dem Wege über Artikel 29 des Grundgesetzes in den Landesteilen Nord- und Südbaden eine Abstimmung über den Fortbestand des Landes Baden- Württemberg stattfinden soll. Zu diesem Zweck hat das Bundesinnen ministerium einen Gesetzentwurf Ausgearbeitet. Kopf erklärte nach seiner Besprechung mit Höcherl der dpa, die Altbadener seien mit dem Bundesinnenminister darin einig, daß „in Bälde unter fairen Abstimmungsbedin- gungen ein Volksentscheid in den beiden ba- dischen Landesteilen“ stattfinden muß. Keine Einigung habe man aber darüber erzielt, welches Verfahren bei der Abstimmung ge- Wählt werden soll. Während Ministerpräsi- dent Kiesinger der Auffassung ist, die Ba- dener hätten darüber zu entscheiden, ob das Land Baden- Württemberg erhalten bleiben Soll, vertraten die Altbadener die Ansicht, der badischen Bevölkerung müsse in dem Ge- setz die Frage vorgelegt werden:„Soll Ba- den wieder hergestellt werden oder soll Ba- den- Württemberg erhalten bleiben?“ Kopf sagte, daß vor Fertigstellung des Entwurfs nochmals eine Besprechung mit Höcherl stattfinden werde. Von ihrem Ausgang werde es dann abhängen, ob die altbadischen Ver- treter im Bundestag einen Initiativgesetz- entwurf zur Baden-Frage einbringen. Bundespräsident Lübke begeistert empfangen „Lang lebe unsere Freundschaft!“ Monrovia(dpa). Mit einer farbenfrohen Parade und 20 Böllerschüssen wurden Bun- despräsident Lübke und seine Gattin am Don- nerstag bei ihrem Staatsbesuch in Liberia in der Hauptstadt Monrovia empfangen. Nach der Landung der deutschen Delegation, zu der auch Bundesaußenminister Dr. Schröder ge- hört, wurden Behälter mit den Nationalflag- gen beider Länder hochgeschossen, die sich an Fallschirmen entfalteten. In der Parade wurden große Plakate mit den Bildern Lübkes und des Präsidenten Tub- man mitgetregen. Auf Transparenten stand „Lang lebe unsere Freundschaft“ und„Möge unsere Freundschaft enger werden“, Tubman lobte in seiner Begrüßungsansprache die be- reits 100 Jahre bestehenden guten Beziehun- gen zwischen beiden Staaten. Der Bundesprä- sident legte am Ehrenmal der Gründer Libe- Tlas einen Kranz nieder. Im Rathaus trug er ö porto soll erhöht werden Bonn(dpa). Die Bundespost erwägt, das Porto für Briefe von 20 auf 25 Pfennig und Tür Postkarten von 10 auf 15 Pfennig zu er- höhen. Die Gebühren für Drucksachen, Pakete und Päckchen sollen ebenfalls geändert wer- den. Endgültig ist darüber allerdings noch nicht entschieden worden, erklärte Bundes- postminister Stücklen am Donnerstag in Bonn. Die Gebührenreform soll, wie Stücklen aus- führte, vorgenommen werden, um die Kosten der mit Verlust arbeitenden Zweige des Post- dienstes annähernd zu decken. Andernfalls würde die Post trotz der Gewinne im Fern- sprechdienst zu einem Verlustgeschäft zu Lasten des Steuerzahlers werden. Mit der Ge- bührenreform, so versicherte Stücklen, wür- den auch Vergünstigungen für die Postkunden verbunden sein. Einzelheiten über diese Ver- Zgünstigungen gab der Minister nicht bekannt. — Nationalflaggen an Fallschirmen sich in das Goldene Buch ein und erhielt einen goldenen Schlüssel. Lübke ist haupt, das Westafrika besucht. Er war am Mittwoch über Madrid zur senegalesischen Hauptstadt Dakar geflogen, wo er die Nacht verbracht hatte. Der eigentliche Staatsbesuch im Senegal folgt noch auf die Besuche in Li- beria und Guinea. das erste deutsche Staatsober- Auch die baden- württembergische Landes- regierung will sich in einer ausführlichen schriftlichen Stellungnahme zu dem Gesetz- entwurf des Bundesinnenministeriums noch Auhern. Bessere Regelung des Arbeitsschutzes gefordert Berlin(dpa). Der Sozialexperte der SPD- Bundestagsfrektion, Professor Ernst Schellen- berg, begrüßte am Donnerstag den von den EKoalitionsparteien eingebrachten Gesetzent- wurf zur Neuregelung der Unfallversicherung, meldete jedoch gleichzeitig einen Katalog von Forderungen der SPD zu diesem Gesetz an. Vor der Berliner Pressekonferenz sagte Schellenberg, die SPD habe noch immer ernste Bedenken, daß die Unfallrenten bis 30 Prozent gegen den Willen des Versicherten abgefunden Werden sollen. Sie sei grundsätzlich gegen eine Zwangsabfindung, und es sollte jedem ein- zelnen überlassen bleiben, ob er sich abfinden lassen wolle oder nicht. Bessere Regelungen fordert die SPD für die Unfallverhütung und den Arbeitsschutz. Schel- lenberg regte an, in den Betrieben Arbeits- schutzkommissionen der Beschäftigten zu bil- den und an der Unfallverhütung zu beteiligen. Auch die Frage der Berufskrankheiten sollte neu geregelt werden. Schellenberg regte an, alle Krankheiten zu berücksichtigen, die die Merkmale von Berufskrankheiten tragen. Gegen Senkung der Kaffeesteuer BO nn(dpa). Das Bundeskabinett hat sich bei der ersten grundsätzlichen Beratung des neuen Etats, gegen eine Senkung der Kaffee- und Teesteuer ausgesprochen, Wie am Don- nerstag in Bonn verlautete, kam die Stellung- nahme der Bundesregierung auf ausdrück- lichen Wunsch des Bundesfinanzministers Dr. Starke zustande. Bundeswirtschaftsminister Erhard hatte am Mittwoch bei seinem Besuch in den Vereinigten Staaten eine Senkung der Kaffee- und Teesteuer als eine der möglichen Hilfen der Bundesrepublik für die latein amerikanischen Staaten genannt. Clay bestätigt volle Uebereinstimmung Washington erwägt Stärkung der Berliner Wirtschaftskraft Berlin(dpa). Nach seiner Rückkehr von Besprechungen in Washington erklärte Ge- neral Clay, der persönliche Vertreter Präsi- dent Kennedys in Berlin, am Donnerstag, es bestehe volle Ubereinstimmung über die Mittel und Wege, um mit eventuell entste- henden Krisensituationen in Berlin fertig- zuwerden. Der General bestätigte damit die Informationen, die nach den Gesprächen in Washington bekanntgeworden waren. Clay hatte außer mit Kennedy auch mit Außen- minister Rusk und dessen Mitarbeitern sowie mit General Lemnitzer, dem Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs, konferiert. „Ich war besonders glücklich, erneut die Entschlossenheit des amerikanischen Volkes und der amerikanischen Regierung zu spü- ren, die Unabhängigkeit und die Freiheit Westberlins aufrechtzuerhalten“, sagte Clay über seine Eindrücke. Er seinerseits sei er- freut gewesen, Außenminister und Präsident des Vertrauens der Berliner in sich selbst und in die Zukunft zu versichern. Präsident Ken- nedy hat sich nach den Angaben seines Ver- treters besonders für die wirtschaftliche Lage in Westberlin aufgeschlossen gezeigt und Überlegt, wie jetzt und in der nahen Zukunft die Widerstandskraft und die Stärke der Stadt erhalten werden können. Erhard: Berlin ist kein Problem von Mark und Pfennigen New Vork(dpa). Berlin sei kein Problem von Mark und Pfennigen, sondern eine see- lische, geistige Frage, sagte Bundeswirt- schaftsminister Erhard am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in New Vork. Erhard gab zu, daß anläßlich seines Besuches im Wei- Ben Haus verschiedene Wege besprochen Worden seien, wie man die moralische Kraft der Menschen in Berlin stärken könne. Be- sonders zahlreich waren die Fragen nach der EWG und ihren Problemen. Erhard zeigte sich überzeugt, daß die Agrarpolitik in der EWG befriedigend gelöst werde. Auf die Frage, ob die Sowjetunion der Erweiterung der EWG wirksame Hindernisse in den Weg legen könnte, erwiderte Professor Erhard, daß Länder wie Osterreich und Finnland, die Schweiz und Schweden nicht volle Mitglieder werden würden. Moskauer Doppelzüngigkeit überschreibt die Zürcher„Tat“ ihren Leit- artikel zum Sowjetmemorandum. Das Blatt meint:„Bemerkenswert ist, wie die sowieti- sche Propaganda— vor allem in den fremd- sprachigen Rundfunksendungen— getreu je- ner Doppelgleisigkeit, die sie neuerdings ver- folgt, auch den Macmillan-Besuch wieder ih- ren britischen und deutschen Hörern in ganz verschiedener Weise präsentiert. Den Eng- ländern werden warnend die Folgen einer engen Zusammenarbeit mit einem Lande aus- gemalt, das für zwei Weltkriege verantwort- lich sei und dessen regierende Kreise ständig territoriale Ansprüche stellten; den deutschen Hörern führt man dagegen vor Augen, Mac- millan verfolge kein anderes Ziel, als das Geld der westdeutschen Steuerzahler in die Londoner Banken und in die Tresore der eng- lischen Monopole“ abzuleiten. Nichts könnte deutlicher als der schiere Opportunismus sol- cher widersprüchlichen Kommentare zu einem und demselben Ereignis zeigen, wie unbehin- dert von Rücksichten der Logik Moskau ver- sucht, alle vorhandenen Ressentiments im Westlichen Lager zu mobilisieren, um den Zu- sammenhalt der NATO zu schwächen. Dieses Musterbeispiel gibt zugleich einen willkomme- nen Anschauungsunterricht darüber, was von der ‚süßen“ Vernünftigkeit der sowjetischen Argumentation in dem gestern endlich ver- öffentlichten Memorandum vom N. Dezember zu halten ist.“ Wesentlich voneinander verschieden sind die deutsche und britische Konzeption, meint die Londoner„Times“ in einer Nach- betrachtung zum Ergebnis des Treffens Aden- auers— Macmillan. Das Blatt schreibt:„Wenn Dr. Adenauer und Premierminister Macmillan ihre jeweiligen Ansichten zur Berlin-Frage tiefer erforscht hätten, würden sie sich viel- leicht nicht so sehr in Ubereinstimmung be- funden haben, wie es das Kommuniquè er- scheinen ließ. Sowohl hinsichtlich der- Mos kauer Erkundungsgespräche als auch des Ver- handlungsraumes für eine Ost-West-Konfe- renz sind die deutschen und die britischen Konzeptionen wesentlich voneinander ver- schieden. Aber bei dem schwierigen Prozeß, alle Mitglieder des westlichen Bündnisses im gleichen Schritt zu halten, sind beide Seiten für kleine Gewinne dankbar— besonders an- gesichts der französischen Hartnäckigkeit. Das Treffen zeigte auch, daß die britische Regie- rung bereit ist, die deutschen Solidaritätsbe- kundungen zum Westen voll und ganz ernst zu nehmen und nicht von sowjetischen Si- renengesängen unnötig alarmiert zu sein. Die britischen Nerven scheinen in dieser Hinsicht besser als die der Amerikaner zu sein, die die deutsche Seele in letzter Zeit nach Warn- zeichen einer Alternativpolitik durchforscht haben. Die Briten dürften deshalb über die möglichen Auswirkungen einiger Konzessionen um Berlin auf die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik weniger besorgt sein. Ein überraschendes Omen für die künftigen anglo- deutschen Beziehungen ist die Tatsache, daß die deutsche Presse es sich im allgemeinen versagt hat, darüber Befriedigung zu äußern, daß Großbritannien jetzt als Bittsteller(für Waffenkäufe) nach Bonn kommt.“ Die Rückkehr Molotows nach Wien wird vom italienischen„Giornale d'Italia⸗ kommentiert:„Was beweist die Rückkehr von Chruschtschows Gegner Nr. 1 nach Wien? Be- Weist sie, daß sich Molotow von der Richtig keit der Position seines Rivalen überzeugt und sich in einem Akt der Umkehr mit der neuen Politik solidarisch erklärt hat? Oder beweist sie im Gegenteil, daß Chruschtschow ihn nicht so, wie er wollte, hat treffen können, Weil weite Kreise der Führungsschicht und der öffentlichen Meinung in der Sowjetunion in gefährlicher, ja vielleicht sogar bedrohlicher Weise mit den alten fanatischen und in- transigenten Stalinisten sympathisieren? Wir Wissen es nicht. und wir werden es vielleicht niemals wissen. Und es ist gerade die Un- möglichkeit, die wahre Situation und den Wahren Weg der Sowjetunion zu erkennen, die jede gutwillige Bemühung des Westens, der Sowjetischen Politik Vertrauen entgegen- zubringen, zum Scheitern verurteilt.“ Aus dem Süd weſten Kein falscher Pockenalarm Säckingen dsw). Die kantonalen Ge- sundheitsbehörden in Schaffhausen haben Unterstrichen, daß der in Schaffhausen iso- lierte junge Düsseldorfer tatsächlich an Pok- ken erkrankt ist und er die Krankheit nach einem Festtagsbesuch in seiner rheinischen Heimat in die Schweiz eingeschleppt hat. Da- mit wurden Angaben der Düsseldorfer Stadt- verwaltung dementiert, daß noch keine Ge- wißheit darüber bestehe. ob es sich bei dem Schaffhausener Fall um Pocken handle. Wie ein Schaffhauser Sprecher betonte, haben medizinisch- chemische Analysen der Blasen- flüssigkeit des erkrankten Deutschen einen eindeutigen Befund ergeben, In Schaffhausen Wurden inzwischen über zehntausend Per- sonen gegen Pocken geimpft. Die Schutz- impfungen gehen in den nächsten Tagen wei- ter. Etwa zwei Dutzend Personen, die mit dem erkrankten Deutschen in Kontakt ge- kommen waren, sind noch isoliert. Dem jun- gen Düsseldorfer geht es, wie die Arzte er- klären, gut. Er ist bereits fleberfrei. Nach. dem Pockenfall in Schaffhausen hat die Schweizer Armee mit der Schutzimpfung aller neu einrückenden Wehrpflichtigen be- gonnen. 5 Mit Pistolen gegen Polizisten Neustadt. Kr. Hochschwarzwald(sw). Mit zwei Pistolen bewaffnet drang ein 28 Jahre alter Automechaniker nachts in den Wachraum der Landespolizei in Neustadt ein und feuerte auf den diensttuenden Beamten einen Schuß ab, der jedoch nicht traf. Dem Polizeibeamten gelang es mit Filfe eines Kollegen, der sich in einem Nebenraum auf- hielt, den Angreifer zu überwältigen und zu entwaffnen. Er hatte zuvor in einer Gast- Wirtschaft. wo er ausgiebig zechte, mit zwei Gästen Streit bekommen und war daraufhin Von der Polizei zur Wache gebracht worden. 5 7 1 8 Bei seinem ersten Aufenthalt in der Wach- Stube, wo ihm eine Blutprobe entnommen worden war, leistete er keinen Widerstand. 15 Minuten später kehrte er jedoch mit sei- nen Pistolen zurück. Er wurde in Haft ge- nommen. Wieder ein Goldschmuggel aufgeflogen Lörrach Gdsw). An der Grenze bei Lör- rach— Basel haben deutsche Kontrollbeamte einen italienischen Staatsangenörigen festge- nommen, der in seinem Wagen goldene Schmuckwaren im Wert von etwa 70 000 DM ohne die vorgeschriebenen Abgaben in das Bundesgebiet bringen wollte. Der Schmuck. vor allem Halsketten und Armreife, war in dem Fahrzeug versteckt. Das Auto und die Schmuggelware wurden beschlagnahmt. Die Zollfahndung gab noch keine Einzelheiten zu dem Fall bekannt, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Schon vor Weihnach- ten war an der deutsch- schweizerischen Grenze bei Basel ein Goldschmuggel aufgedeckt wor- den. Erste selbständige Mittelschule in Rastatt? Rastatt(sw). Der Rastatter Oberbürger- meister, Dr. Kunze, rechnet damit, daß zu Be- ginn des neuen Schuljahres der Mittelschulzug in der Hansjakob- Schule in Rastatt als selb- ständige Mittelschule weitergeführt wird. Vor dem Gemeindeparlament erklärte er, die Ent- scheidung liege jetzt beim Kultusministerium, nachdem dem Oberschulamt Südbaden auf Anfrage erklärt worden sei, daß der Antrag auf Selbständigmachung des Mittelschulzuges aufrecht erhalten werde. Wenn dem Antrag des Gemeinderates stattgegeben wird, so ist Rastatt die erste badische Stadt mit einer selbständigen Mittelschule. Es wird damit ge- rechnet, daß in Kürze Karlsruhe, Baden- Baden, Kehl, Konstanz, Müllheim und andere badische Städte dem Rastatter Beispiel folgen werden. Bisher gibt es selbständige Mittel- schulen nur in Nord württemberg und in Süd- württemberg- Hohenzollern. In den badi- schen Landesteilen gab es bisher nur der Volksschule angegliederte Mittelschulzüge. Fraktionsvorstand der SPD wiedergewählt Breisach, Landkr. Freiburg(sw). Die SPD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag hat in einer zweitägigen Sitzung in Breisach in geheimer Wahl ihren bisherigen Vorstand mit dem früheren Wirtschaftsmini- ster Dr. Veith und dem Mannheimer Bürger- meister Krause an der Spitze einstimmig wie- dergewählt. Die Abgeordneten legten ferner die Grundsätze ihrer Politik für dieses Jahr fest. Veith erklärte dazu, seine Fraktion werde ihre Aufgabe als Opposition weiterhin sachlich und fair wahrnehmen. Sie werde stets dann, Wenn nach ihrer Meinung eine Konzeption der Regierung nicht ausreichend sei, mit einer eige- nen Konzeption hervortreten. Die Abgeordne- ten benutzten ihre Sitzung in Breisach auch dazu, sich eingehender über die Probleme des Oberrheingebietes zu orientieren. Sägewerk abgebrannt— 90 000 DM Schaden Buchenberg, Kr. Villingen(sw). Durch ein Großfeuer ist in Buchenberg ein Säge- Werk vernichtet worden. Nach ersten Schät- zungen beläuft sich der Schaden auf etwa 90 000 Mark. Wie die Freiburger Kriminal- Hauptstelle mitteilte, sind die Ermittlungen über die Brandursache noch nicht abgeschlos- sen. 8 Neue Straßenbahntarife erst am 1. Februar Mannheim dsw). Die von den Gemein- deräten in Mannheim und Ludwigshafen be- schlossenen neuen Straßenbahntarife der städ- tischen Verkehrsbetriebe Mannheim- Lud- wigshafen konnten nicht, wie ursprünglich vorgesehen, am 1. Januar in Kraft treten, son- dern werden erst am 1. Februar wirksam. Die Tarifänderung war vom Mannheimer Ge- meinderat am 11. Oktober, vom Ludwigshafe- ner Gemeinderat jedoch erst am 4. Dezember beschlossen worden, so daß die Genehmigung der Aufsichtsbehörden— der Regierungsprä- sidenten in Karlsruhe und Neustadt/ Wein- straße sowie der Wirtschaftsministerien in Stuttgart und Mainz— noch nicht vorliegen. Der neue Tarif sieht vor allem Vereinfachun- gen gegenüber dem alten vor. So wird es künftig nur noch einen Geradeaus- Fahrschein für 40 Pfennig und einen Umsteigerfahrschein für 50 Pfennig geben. Auch die Arbeiter- Wochenkarte ist geändert worden, da sie künf- tig nicht mehr an die Einkommensgrenze ge- bunden ist. Vermißter Mann tot aufgefunden Tengen, Kr. Konstanz(Isw). Zwei Schü- ler aus Tengen haben etwa einen Kilometer Westlich der Straße Tengen- Keipferdingen auf einem Wiesengelände die Leiche eines 67jährigen Mannes gefunden, der seit dem 2. Januar vermißt wurde. Der Mann wohnte im Altersheim Blumenfeld. Wie die Krimi- nalhauptstelle Freiburg mitteilte, war der Mann vermutlich bei einem Spaziergang in den hohen Schnee gestürzt. Die Umstände deuten darauf hin, daß er erfroren ist. Prozeß gegen Waffenhändler vertagt Frankenthal! drs). Der Prozeß gegen den 59 jährigen Waffenhändler Hans Demmer aus Ludwigshafen vor der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal ist bis zum 16. Januar vertagt worden. Einer der beiden Schöffen erkrankte plötzlich. Dem- mer wird beschuldigt, von 1957 bis 1960 über zwei Scheinflrmen in Paris und Brüssel 600 Pistolen und Munition für die algerische Wi- derstandsbewegung MNA geliefert zu haben. Er besaß keine Erlaubnis für Lieferungen ins Ausland. Am ersten Prozeßtag hatte der An- geklagte beteuert, nichts von den Bestimmun- gen für Auslandslieferungen gewußt zu haben. Heidelberg. Der griechische Botschafter in der Bundesrepublik, Professor Dr. Themi- stokles Tsatsos, wird am 2. Februar in der Aula der alten Heidelberger Universität üben das Thema ,Das Recht zum Widerstand“ spre- chen. 5 es 5 Will Fermute enehme ie Weil fach in „ um essen 2 jelleicht b sie inmal e ngeste nk mi liebe uch die cher Ru enn W worde tockt si tterha omm's! i i — Eine 1 erhält j aus der August Westber minister nehmer schliegßli Die Lob der Arb erhalten und nick naten. L Seber N Meldebe daß er berlin Dauer d Ver Man Verkauf tadt di worden. 19 und ohne fes treiben, reits di- en ge ein Ver Zeit dai den Ta Flucht zZ Wisch den. Geflederter Strohwitwer Wir kennen ihn sozusagen als Stammgast es Wirtshauses auf dem Fensterbrett, denn der hübsche, muntere Buchfink gehört fast überall zu den Hauptgästen am Futterhäus- en. Trotz seiner Beliebtheit muß man frei- jch häufig feststellen, daß er im Winter ein echt unverschämter Geselle ist. Da sitzt er, jk aufgeplustert, läßt es sich wohl sein, iet die besten Brocken auf und macht je- em seiner Artgenossen, aber auch allen an- eren Vögeln den Platz streitig. Er denkt überhaupt nicht daran, auch anderen Piep- Atzen etwas zu überlassen, und ist vielmehr strebt, mit heftigen Schnabelhieben, jeden mderen geflederten Gast fortzujagen. Der Naturfreund Weiß zwar, daß Futterneid im Selbsterhaltung ab begründet liegt, aber uns Will scheinen, daß der gute Buchfink die ache doch etwas übertreibt. Tierpsychologen termuten die Ursache dieses unerfreulichen genehmens im Strohwitwertum des Buchfinks. ie Weibchen ziehen nämlich im Herbst viel- aach in wärmere Gegenden. Ob sie dies nun „ um ihren Gatten das Futter nicht weg- essen zu müssen, ob sie aus diesem Grunde ielleicht sozusagen weggeschickt werden, oder b sie der Ehehälfte überdrüssig sind und einmal ganz unter sich sein wollen, muß da- ingestellt bleiben. Jedenfalls muß der arme ink mit Beginn des Winters auf alle Gat- mliebe verzichten. Das hat ihm offenbar zuch die Sprache verschlagen, denn sein fri- scher Ruf, der ihn uns auch erkennbar macht, enn wir ihn nicht sehen, ist höchst selten eworden. Mißgmutig, fuütterneidisch und ver- tockt sitzt er an seinem Stammtischplatz im auschen. Na, dann trotzdem: Wohl be- Wer nach Berlin geht, bekommt Lohnsteuerermäßigung Eine Lohnsteuerermäßigung von 20 Prozent erhält jeder nicht-selbständige Arbeitnehmer aus der Bundesrepublik, der nach dem 12. August 1961 mindestens drei Monate lang in Westberlin arbeitet, teilte das Bundesfinanz- ministerium zur Klarstellung mit. Die Arbeit- nehmer brauchen jedoch nicht ihren aus- schließlichen Wohnsitz in Westberlin zu haben. Die Lohnsteuerermäßngung wird sofort nach der Arbeitsaufnahme bei der ersten in Berlin erhaltenen Lohnabrechnung berücksichtigt, Und nicht etwa erst nach Ablauf von drei Mo- naten. Der Arbeitnehmer braucht dem Arbeit- geber nur eine Bescheinigung der polizeilichen Meldebehörde vorzulegen, aus der hervorgeht, daß er nach dem 12. August 1961 nach West- berlin gekommen sowie welcher Art und Dauer das Dienstverhältnis ist. Verkehrsunfall verhinderte Diebstahl Mannheim(sw). Ein Einbruch in einen Verkaufskiosk ist in der Marnheimer Neckar- stadt durch einen Verkehrsunfall verhindert worden. Wie die Polizei mitteilt, wollten ein 19 und ein 28 Jahre alter Arbeiter, die sich ohne festen Wohnsitz im Bundesgebiet herum- treiben, den Kiosk ausräubern. Sie hatten be- reits die äußere Tür zu dem Verkaufshäus- n geöffnet, als sich in unmittelbarer Nähe in Verkehrsunfall ereignete, der, da kurze Zeit darauf ein Polizeiwagen erschien, die bei- den Täter zwang, unverrichteter Dinge die Nucht zu ergreifen. Die beiden Diebe sind inzwischen in Darmstadt festgenommen wor- den. g Jagd auf den Unfallteufel hat begonnen Baden- Württemberg wird Testgebiet der Bundesrepublik— Punkt mit dem Halbkreis als„Feldzeichen“ Ein seltsames Merkmal wird in den kom- menden sechs Monaten keinem Bewohner von Baden- Württemberg unbekannt bleiben: der Punkt mit dem Halbkreis! Zusammen mit der Parole„Gefahr erkannt— Gefahr gebannt“ ist er gleichsam das Feldzeichen für den bis- her größten und umfassendsten Angriff gegen den Unfall. Das„Musterländle“ soll zum Test- land für die ganze Bundesrepublik werden Hier will man herausbekommen, ob ein sechs- monatiges, mit allen modernen Mitteln durch- geführtes Trommelfeuer der werbenden Auf- klärung die Unfallhäufigkeit herabsetzen kann. Die Generalstäbler dieses Großversuchs sitzen beim Hauptverband der gewerblichen Berufs- genossenschaften, dem Träger der gesetzlichen Unfallversicherung. Schlagartig am 1. Januar 1962 hat die Aktion begonnen. Ein ganzes Bundesland wird dann Jagd auf den Unfall- teufel machen. Wenn die Kampagne in Baden-Württem- berg Erfolg hat, werden die Kämpfer gegen den Unfall sicher bald eine weitere Groß- Aktion im ganzen Bundesgebiet folgen lassen. Der Versuch auf Landesebene soll zunächst erweisen, ob die eingesetzten Mittel zweck- mäßig und die Menschen auf dieses Thema überhaupt anzusprechen sind. An den Unfall- verhütern soll es nicht liegen. Sie werden alles nur Erdenkliche aufbieten: über 20 mit- arbeitende Organisationen oder Behörden. Kirchen, Schulen, Betriebe, Militär, Rotes Kreuz und vieles andere mehr. Die Landes- prominenz wird sich in den Dienst der Sache stellen; Kundgebungen und Vorträge werden veranstaltet; ein eigener Redner- und Film- dienst wird auch die verborgensten Winkel Sondermarke„Brot für die Welt“ kommt noch Wie das Bundespostministerium auf An- frage mitteilt, erklärt sich die Verzögerung des Erscheinens der für Anfang Dezember ange- kündigten Sondermarke mit dem Motiv„Brot für die Welt“ mit dem verspäteten Eingang des künstlerischen Entwurfs. Die Ausgabe dieser Sondermarke, die auf die große evan- gelische Sammlungsaktion hinweisen soll, ist nach wie vor beabsichtigt und wird wahr- scheinlich im Frühjahr erfolgen. Damit er- ledigt sich auch die Vermutung eines Mann- heimer evangelischen Kirchenblattes, daß hier konfessionelle Gründe vorliegen könnten. In diesem Zusammenhang war erwähnt worden, daß die Gedenkmarke zum 100. Geburtstag des katholischen Bischofs v. Ketteler pünktlich zum 25. Dezember herausgekommen war. Eine schöne Turnertradition Weißer Ball Zu einer der schönsten gesellschaftlichen Traditionen der Turner gehört der Weiße Ball. In früheren Jahren erschienen die Turnen in ihrer weißen Turnkleidung mit den be- kannten Cremehosen und die Turnerinnen in ihren weißen Turnkleidern. Im Verlauf der Jahre hat sich zwar die Kleidung mehr zum gesellschaftlichen Mondänen und Ballkleidung hin entwickelt, aber der frohe und frische turnerische Geist ist der gleiche geblieben, Dies konnte man auf jeden Fall alljährlich beim Weißen Ball des Turnvereins 1898 fest- Stellen, der für den Samstag Abend seine Mit- glieder und Freunde zum diesjährigen Weißen Ball ruft, der sicherlich ein würdiger Nach- folger in der langen Traditionsreihe bilden dürfte und den jungen und alten Turnern und Turnerinnen gleichermaßen Freude und ge- mütliche Stunden in einer großen turnerischen Familie schenkt. erreichen. Auf Litfaßsäulen, an Tankstellen, in Rundfunk und Fernsehen sowie in den Zei- tungen: Uberall soll das Thema des Jahres mit Merkzeichen und Parole immer wieder auftauchen. Sogar die Lohntüten und Gehalts- streifen werden 2. T. damit bedruckt. Mit emnem Wort: Eine wahre Springflut der Massen- beeinflussung mit gutem Zweck ist entfesselt. Ganz Baden- Württemberg, angefangen beim Ministerpräsidenten, jagt den Unfallteufel. Beim Hauptverband der gewerblichen Be- rufsgenossenschaften in Bonn erfuhren wir dazu:„Erstmalig für Deutschland und auch für die anderen Länder ist, daß hier ein Ge- neralangriff auf den Unfall in allen seinen Er- scheinungsformen mit allen Mitteln während eines halben gahres konzentriert geführt wird. Eine eigene Leitstelle des Hauptverbandes in Stuttgart, Haußmannstraße 4, wird sämtliche Fäden in der Hand behalten. Durch eine re- präsentative Umfrage vor und nach der Ak- tion sollen die Auswirkungen des Versuchs genau festgestellt werden.“ Auf die Ergebnisse darf man wirklich ge- spannt sein. Er hilft die Frage klären, inwie- weit man mit den„psychologischen“ Mitteln der Beeinflussung, Unterweisung und Aufklä- rung wirklich etwas ändern und bessern kann. Fällt die Antwort positiv aus, wird man nicht zögern, das ganze Bundesgebiet ebenso inten- siv zu bearbeiten!(NP) „Vorsätzliche Brandstiftung“ durch Feuerwehr Kehl dsw). Zu einer„vorsätzlichen Brand- stiftung“ durch die Feuerwehr ist es in Molsheim(Elsaß) gekommen. Die Löschmän- ner setzten einen ausgedehnten Schloßbau in Brand. Danach taten sie alles, um dem Feuer einen möglichst großen Teil des über 150 Jahre alten Gebäudes zum Opfer zu brin- gen. Zum Schluß blieben nur die Grund- mauern übrig. Mit dieser Radikalkur sollte nicht nur Zeit gewonnen, sondern auch Ar- beitsaufwand gespart werden. Das alte Schloß wurde nämlich zum Verschwinden verurteilt, weil an derselben Stelle eine neue Mittel- schule gebaut werden soll. Während des mehr- stündigen„Großfeuers“, das viele Zuschauer anlockte, wachte Feuerwehr darüber, daß die Flammen net auf andere Gebäaude übergriffen. Unser Wetterbericht Unruhig— aber noch mild U bersicht: In das Strömungsfeld des vor Südnorwegen angelangten Sturmtiefs läuft ein neues Tief vom Mittelatlantik ein. Bei südwestlichen Winden behalten wir daher vorerst das milde Wetter. 8 Vorhersage: Wechselnd, öfters stark bewölkt und strichweise Regenschauer. Nachts noch frostfrei. Höchstwerte der Temperatur zwischen fünf und acht Grad. Radioaktivität pro ebm Luft: Sechs Pico- curie.(Unbedenklichkeitsgrenze 220). Zis Montag je 20, Sonntag nur 18 und 20.30 Die Stunde, die du glücklich bist(18) Ruth Leuwerik Peter van Eyck U 8 . Holle“ Ihr Hhaumatismus Kann geheilt werden! Neueste Erkenntnisse über eine um- wälzende erfolgversprechende Therapie erhalten Sie gratis zugestellt durch Fabrik pharm. Präparate N. Gschwend Herisau 126) 8chweiz EF—. an neee Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr „Ritt in den Tod““ dudie Murphy-Farhf. Sa- Mo. Wo. 20.18, So. 15.30, 18 u. 20.30 J Vivi Bach, H. v. Borsody, Trude Herr 25 Und du mein Schatz bleibst hier(12) Die große heitere Musikparade! Sonntag 18.30 qugend: Ritt in den Tod Di. u. Mittw.„Nicht schieben Liebling- Küssen“ 1 Tdvefl. Stundenhilfe (4 mal wöchentlich) für Neubau-Haushalt gesucht. Mehring— Neuostheim Dürerstraße 118 Turnverein 98 Mannheim-Seckenheim Telefon 40488 findet unser traditioneller in der Turnhalle staff. herzlich ein. Am Samstag, den 13. Januar 1962 um 20 Uhr „Weißer Ball Wir laden hierzu unsere Mitglieder und Freunde recht Der Turnrat. Möbl. O0, Leerzimmer von berufstätigem Herrn sofort zu mieten gesucht. Adressen an den Verlag ds. Bl. Lamprettu- Roller (T. U. V. abgenommen) für DM 280.— zu verkaufen. Rastatter Straße 2 N Vereins- Kalender 00 Sängerbund 1865. Heute Abend, 20 Uhr Probe. Heute Abend 20 Uhr Probe. Liedertafel 1907. Morgen Samstag 20 Uhr Probe im Hirsch. Turnerbund„Jahn“. Heute Freitag ab 20 Uhr im Schloß Anschließend gemütliches Bei- Männergesangverein 1861. Männerturnen. sammensein. Mleln-Angelgen können auch telefonisch auf- gegeben werden. Ruf 8 62 16 2 W* R OM A Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg, Wiesbaden (27. Fortsetzung) Mark hatte die Arme hinter dem Kopf ver- schränkt. Er gähnte herzhaft und sagte: „Meine Liebe, verlange heute nacht bitte nicht mehr, daß ich mir den Kopf darüber zer- breche. Komm. sei ein braves Mädchen, laß mich in Frieden und geh ins Bett.“ „Na gut, du alte Schlafmütze Aber das laß dir sagen, ich werde dahinter kommen. Ich Werde dieses Rätsel lösen Gute Nacht.“ Diane gab eine kleine Party.„Eine ganz kleine“, versicherte sie Mark.„Es kommen nur die Lindbergs, weißt du, Vera ist meine Freundia, und sie möchte dich schrecklich gerne kennenlernen.“ „Diane“, sagte Mark ernst,„ich hasse es, als Schaustück präsentiert zu werden.“ „Aber von Ellen hast du es dir gefallen Lassen“, bemerkte sie ein Wenig spitz. Mark zog die Brauen zusammen, und Diane merkte daran, daß er ärgerlich war. Sie legte ihre Arme um seinen Hals. „Verzeih“, sagte sie,„ich liebe dich so sehr, ich bin eifersüchtig auf jedermann, mit dem ich deine Lebe teilen muß. Bist du mir böse?“ Mark schüttelte den Kopf.„Nein.“ Er küßte sie, und die volle Süße ihrer Lip- pen durchbrauste ihn. Dann riß er sich zu- rück und fuhr sich verwirrt mit den Händen durch das Haar. 5 „Was ist?“ fragte sie. »„Ach, nichts.“ ü Sie lachte unsicher,„Manchmal kommst du mir wie ein Kleiner Junge vor, Mark. A180 wie ist es mit meiner Party?“ „Gut, ich werde kommen,“ geöffnet. Ihr Lächeln war verlockend, aber küßte sie nicht mehr. f 5 „Du bist sehr lieb.“ Ihre Lippen waren leicht Das war am Samstag. Am Sonntag fand die Party statt Mark fuhr mit dem Boot hin- über, er hatte sich, um beweglicher zu sein, einen Außenbordmotor anbringen lassen. Es war das erstemal seit jenem Abend, daß er Dianes Haus betrat, und er fühlte sich nicht sonderlich wohl dabei. Die Lind- bergs entlockten ihm keine großen Sympa- thien. Er war Geschäftsmann und sprach nur von Wirtschaft und Börse. Sie war bedeutend jünger als er, sehr hübsch anzusehen, aber sicher ohne Seele Sie zeigte Mark ganz offen, daß sie einem Flirt nicht abgeneigt war, was ihr einige erzürnte Blicke von Diane ein- brachte. Diane war in dem enganliegenden, violett- schimmernden Satinkleid berauschend schön, und sie zeigte offen, was sie für Mark emp- fand. Gegen neun Uhr begann es ein wenig lang- wellig zu werden. Herr Lindberg hatte für Tanzerei nichts über, und Mark an diesem Abend auch nicht. Er war darum keineswegs begeistert, als Diane ihm mitteilte, daß noch einige junge Leute vom Theater nach der Vor- stellung herüberkämen. ö Sie kamen, und mit ihnen eine ausgelassene Stimmung. Sie tranken, tanzten und lachten und erfüllten das Haus mit Leben. Mark ging auf die Terrasse hinaus, zündete sich eine Zigarette an und blickte in den dunk- len, einsamen Park hinab. In dieser Ecke war es ruhig, leiser Wind spielte in seinem Haar. So ruhig, 80 Still, eine Nacht ohne Geräusche, außer der leisen, wilden Musik., die aus den hinteren Räumen drang und diese ernste Stille unterbrach Weit unten am Bootssteg schaukelte die „Bettina“ im seichten Wasser Das Positions- licht tanzte hin und her. Mark dachte, daß er am liebsten hinuntergehen, in das Boot steigen und davonfahren würde. 5 Und gerade, als er das dachte, hörte er hinter sich leichte Schritte und dann Dianes seiest heimlich davon“ Stimme: Da bist du. Ich glaubte schon, du Er lächelte und schwieg. 5 „Du bist heute abend 80 sonderbar“, fuhr Diane fort,„Du magst die Lindbergs nicht, wie?“ „Nicht besonders.“ „Mark?“ „Ja. „Die jungen Leute bleiben über Nacht hier. Ich weiß, du hast den Lindbergs zugesagt, sie nachher mit hinüber zunehmen. Könntest du dir nicht eine Ausrede machen. Vielleicht, daß der Motor einen Defekt hat, oder sonst Was.“ „Warum soll ich das?“ „Oh, du Dummer.“ Sie schmiegte sich an inn und lächelte ihn mit halb geschlossenen Augen an. Weißt du es Wirklich nicht?“. „Möglich, daß ich etwas schwer von Begriff bin, aber ich weiß nicht, worauf du hinaus- willst.“ Ihr Mund war nahe an seinem Ohr.„Oh, du schwerfälliger Mann, Verstehst du nicht, daß ich dich hierbehalten möchte!“ Mark verstand jetzt. Einen Augenblick 26gerte er, dann sagte er:„Nein.“ Und noch einmal: Nein.“ Diane zuckte zusammen.„Ist das dein Ernst? Mark, ich liebe dich. Es ist doch nur natürlich, daß wir einander gehören.“ Sie schmiegte sich fester an ihn.„Sei nicht kin- disch, Liebster Du nimmst niemanden etwas, und ich würde dich glücklich machen.“ Mark faßte ihre Schultern und hielt sie ein wenig von sich ab.„Du bist die Verführung in Person, Diane“, sagte er und betrachtete sie lange Dann schüttelte er den Kopf.„Nein, es kührt kein Weg hinein.“ „Und warum nicht?“ Ihre Frage kam etwas gereizt. 5 g „Warum? Diane, kannst du es nicht ver- stehen? Kannst du nicht begreifen, in welch scheußlicher Situation ich mich ohnehin schon befinde?“ 5 „Du hast wohl ein dyissen? Oder liebst du mich nicht genug, um über ein Hindernis hinwegzukommen?“ „Ich liebe dich, Diane. Ja, ich liebe dich. Wenn dein Gatte gesund Wäre, und du wür- dest mir sagen, daß du unglücklich seist, sehr empfindliches Ge- 1 glaube mir, ich würde um dich kämpfen bis zum Aeußersten. Aber so—“ Er zuckte die Schultern.„Ich kann nicht gegen einen Schat- ten kämpfen. Es ist kein faires Spiel, begreifst du?“ Sie antwortete nicht gleich Als sie es tat. klang ihre Stimme ruhig und ausgegliche, „Ich bin nur eine Frau, eine liebende, und ich sehne mich nach dir. Mir ist gleich Du kannst es dir ja noch überle Mark. Vor zwölf werden die Lindbęrgs kal. aufbrechen, Und nun entschuldige mech bitt, Ich muß mich um meine Gäste Kümmern,“ Sie tänzelte davon, und Mark schaute ihr mit brennenden Augen nach. Es ist das einzig Vernünftige, was ich tun konnte, damit ich nicht die Achtung vor mir selbst und auch vor ihr verliere, dachte er. Ich hoffe zu Gott, daß ich immer so viel Ver- stand behalte, damit mir die Entscheidung in diesen Dingen vorbehalten bleibt Ein Geràusch in der Nähe riß ihn aus sei- nem Grübeln, Er drehte sich um und zog die Brauen zusammen. Der Mond beschien den Apfelbaum, das Licht fing sich in den Blät- tern, und zwischen den Blättern gab es ein Stückchen Gesicht mit zwei unwahrscheinlich großen Augen. Mark warf die Zigarette weg und war mit wenigen Sätzen dort.„Kommen Sie, Bettina“, sagte er und streckte seine Hand aus. Bettina nahm die Hand nicht. Gewandt wrie eine Katze glitt sie am Stamm herunter und wollte an ihm vorbei Mark faßte ihren Arm. „Bettina.“ Fr sah sie fest an,„Wie lange sind Sie schon hier?“ 5 Sie starrte zu Boden und schwieg. Mark sprach geduldig wie zu einem Kind. „Sie möchten es mir nicht sagen, Wie?“ Bettina gab keine Antwort. „Was Sie auch gehröt haben, Bettina, ich möchte, daß Sie es— i. Bettina unterbrach ihn heftig:„Sie brau- chen mich nicht zu bitten, daß ich es mein? Vater nicht schreibe. Ich werde es so.. re nicht tun, weil es sicher sein Tod sein W i¾⸗ Ich verrate nichts“ 5 5„ .(Fortsetzung folgt. sehwere Verwüstungen durch Erdbeben Dörfer an der jugoslawischen Adria-Küste zum Teil zerstört Die jugoslawische Adria-Küste zwischen Dubrownik und Split wird seit Tagen von einer Erübebenwelle heimgesucht, die bereits mehrere Todesopfer gefordert und schwere Verwüstungen angerichtet hat. Nach einer fünftägigen ununterbrochenen Folge mittlerer und kleinerer Beben erlebte Jugoslawien am Donnerstag erneut mehrere schwere Erd- stöße, durch die zahlreiche Dörfer zum Teil vollkommen zerstört und Verkehrsverbin- dungen unterbrochen wurden. Der seit Sonntag an der Adria-Küste im Freien und in Notquartieren kampierenden Bevölkerung hat sich eine Panik bemächtigt. Die Verkehrsstörungen bedrohen bereits die Lebensmitt Auch die Trinkwas- serversorgung aus hlagenen und mutzten Leitung S Wasserarmen Küstenlandes wird ki ch. Nach bisher vor- 1 en Meldungen wurden seit Sonntag stens drei Menschen getötet. Zahlreiche irden verletzt und T. e obdachlos. e im Hafen liegenden Schiffe AUF DEN SPUREN seiner Schwester scheint eifrig Edward Fürstenberg zu wandeln und sich bereits mit den gerade erreichten 17 Len- zen um eheliches Gluck zu bemühen. Verlobt ist er bereits mit der Tochter eines steinrei- chen venezianischen Industriellen. Während sich seine Schwester Ira von Fürstenberg bei rem zweiten Mann„Baby“ Pignatary von der ersten Ehe mit dem Fürsten Hohenlohe- Langenburg erholt, schäkert das Brüderchen mit Isabella Maspighi in einem Nachtelub von Cortina 5 dpa- Bild haben Befehl zum Auslaufen erhalten, um die Obdachlosen aus dem am meisten betrof- fenen Adria- Städtchen Makarska und dem nahegelegenen Fischerdorf Podgora zu eva- kuieren. Auch die jugoslawische Armee be- teiligt sich an der Evakuierung und hat Zelte und 2000 Feldbetten zur Verfügung gestellt. In der Stadt Split sind Vorkehrungen ge- troffen, um einige Tausend obdachloser Men- aus den gefährdeten Gebieten in Not- terkünften aufzunehmen. Auch auf den der dalmatinischen Küste vorgelagerten Inseln Hvar, Peljesac und Kor- cula bebt die Erde. Vorbereitungen zur Eva- kuierung der Bevölkerung sind im Gange. Größere Verluste an Menschen konnten vermieden werden, weil schon die ersten Stöße am Sonntag die Einwohner des 200 Ki- lometer langen gefährdeten Küstenstriches und der Dörfer des Hinterlandes in Alarm- bereitschaft versetzt haben. Größte Schäden erlitten die meist nur aus Steinen gefügten Wohnhäuser dieses waldlosen Karstgebietes. Sie sind in Städten und Dörfern der stän- digen Vibration der Erdwellen nicht mehr gewachsen. Bereits jetzt rechnet man, daß die Hälfte aller Häuser des Erdbebengebietes wenn schon nicht ganz zerstört, so doch ab- bruchreif sind. Ein weiteres Drittel ist un- bewohnbar geworden. Jugoslawische Wissenschaftler sind der Meinung, es seien die seit Wochen andauern- den heftigen Luftdruckschwankungen an der Adria die Ursache der Erdbebenserie in dem wegen seiner„tektonischen Unstabilität“ be- kannten Karstgebirgsland. Den ersten Stö- Ben am Sonntag war ein Sturm von unge- Wöhnlicher Stärke vorausgegangen. Sturmschäden in Essen Noch nicht absehbaren Sachschaden richtete in Essen eine Sturmbö an, die nach Auskunft des Wetteramtes Essen-Mülheim eine Ge- schwindigkeit von 115 km/st erreichte. Mitten in der Innenstadt am Ruhrschnellweg wur- den die Metallverkleidung eines Kirchturms abgerissen, die Kronen zweier großer alter Bäume geknickt und ein Baum von einem halben Meter Dicke entwurzelt. Herunter- fallende Dachziegel beschädigten mehrere parkende Autos. Ein Fahrer wurde verletzt. Eine Stunde lang mußte der dichte Verkehr auf dem Ruhrschnellweg in einer Fahrtrich- tung urnmngeleitet werden. Wenige hundert Meter entfernt riß die Bi das Dach einer Schule aus der Verankerung. Teile des Da- ches bedeckten die Nachbarhäuser und eine Straße und begruben ein abgestelltes Auto unter sich. Schiffsunglücke bei Sturm und schwerer See Polnisches Schiff rammte Feuerschiff„Fehmarn Belt“ Sturm und schwere See führten am Don- nerstag auf allen Schiffahrtswegen von der Biskaya über den englischen Kanal bis in die Nord- und Ostsee zu einer Serie von schwe- ren Schiffsunglücken und Seenotfällen. Vor der südenglischen Küste in der Näbe der Insel Wight sank das 561 BRT große britische Motorschiff„Fordfleld“. Die neun- Zonen-Prozeß um Sylvia Wie die Sowjetzonen-Nachrichtenagentur ADN berichtet, begann vor dem Kreisgericht Neustrelitz ein Zivilprozeß um Herausgabe des Kleinkindes Sylvia Heintz. Die acht Mo- nate alte Sylvia war Anfang August von ihrer Tante Ruth Goergens unter abenteuer- lichen Umständen aus der Sowjetzone nach Gladbeck(Rheinland) gebracht worden. Die Behörden der Sowietzone hatten damals mit großem Propaganda-Aufwand behauptet, das Eind sei entführt worden. Laut ADN nannte Prof. Kaul das Verhal- ten der westdeutschen Organe rechtswidrig, weil sie nichts getan hätten, um das Recht der Eltern wahrzunehmen und ein Verbre- chen, wie es Kindesraub im Sinne des Straf- gesetzbuches sei, zu legalisieren suchten. Dem Ersuchen der Justizbehörden der Sowjetzone, Frau Goergens wegen Kindesentführung zu bestrafen, waren die zuständigen Stellen der Bundesrepublik nicht gefolgt. Pockenalarm in Hildesheim Die möglichen Gefahren, die durch eine Pockenansteckung drohen, führen— auch weit entfernt vom Ansteckungsherd Düssel- dorf— immer wieder zu Vorsichtsmaßnah- men im Bundesgebiet, So ist die Ledebur- Kaserne der Bundeswehr in Hildesheim An- kang der Woche unter Quarantäne gestellt Worden. Ein dort stationierter Soldat war Während seines Urlaubs über Neujahr in Kevelaer mit einem Düsseldorfer Ehepaar zu- sammengekommen, das inzwischen unter Quarantäne gestellt worden ist. Echter Pok- kenverdacht liegt, wie die Standortkomman- dantur Hildesheim am Donnerstag mitteilte, weder bei dem Ehepaar noch bei dem Sol- daten vor, doch hält die Kommandantur die vorsorglich angeordnete Quarantäne wegen der Massierung von Menschen innerhalb eines Kasernenbereichs“ für begründet. Starker Tobak Schuldlos von seiner Frau geschieden wurde in Los Angeles der Angestellte Sisto Carletti. Die Frau hatte ihm kleingeschnittene Haare in den Tabak gemischt, damit er das Rauchen aufgeben sollte. köpfige Besatzung konnte trotz schwerer See von dem dänischen Schiff„Perla Dan“ gerettet werden. In der Biskaya befindet sich das 2179 BRT große panamesische Schiff„Lugano“ mit Ru- derschaden in Seenot. Aus dem englischen Kanal meldet das israelische Schiff„Rimon“ Mann über Bord, und das deutsche Motor- schiff„Breitenburg“ treibt südwestlich von Dover mit Maschinenschaden in der rauhen See. Bei Südwinden Stärke sieben und Regen rammte das polnische Schiff„Polanica“(3440) am Donnerstagmorgen das Feuerschiff„Feh- marn Belt“ Wie die Küstenfunkstelle Kiel Radio meldete, wurde das Feuerschiff so schwer beschädigt, daß die 13 Mann starke Besatzung das Schiff verlassen mußte. Zwölf Mann wurden von dem polnischen Schiff übernommen. Einer der Seeleute wurde bei der Kollision so schwer verletzt, dag er an Bord der„Polanica“ starb. Ein anderes Be- Satzungsmitglied wird noch vermißt. Die Bundeswehr setzte zu Hilfeleistungen ein Seenotrettungsflugzeug, zwei Hubschrau- ber und acht schnelle Minensuchboote aus Flensburg und Neustadt ein. 1 DIE HUBSCHESTE LEIBGARDE DER WELT umgibt den Münchner Faschingsprinzen, Wenn er auf den offiziellen Narrhalla- Veranstaltungen der in Kürze mit Wucht einsetzen den Kampagne erscheinen wird. Mit dem Einzug des Pringenpadres am Freitagabend ins Deutsche Theater wird der Münchner Fusching offiziell eröffnet UPI-Bild „Bauernland gehört in Bauernhand“ Industrielle wollen Trabantenstadt finanzieren Bauern verkaufen nicht Durch ablehnende Haltung der Bauern im ober bayrischen Kreis Miesbach scheint der Plan rheinisch-westfälischer Industriekreise. in der Nähe der Autobahn Salzburg München am Seehamer See eine Trabantenstadt zu er- richten, in Frage gestellt zu sein. Die Interes- Eli Tote hei Grubenunglück Elf Bergleute wurden bei einer Gruben- explosion in einem Bergwerk in der amerika- nischen Stadt Carterville getötet. Die Ret- tungs mannschaften fanden in den 50 Meter unter der Erde liegenden Stollen nur noch die Toten. Die Rettungsmannschaften mußten sich durch dichten Rauch und verschüttete Gänge zu den Eingeschlossenen vorarbeiten. Durch die Explosion war auch ein Gebäude auf der Erdoberfläche zerstört worden. sengemeinschaft für die Trabantenstadt, ver- treten durch Chefredakteur Artur Axel Newel aus Düsseldorf, verhandelte seit Sommer 1961 mit Grundbesitzern am Seehamer See. Be- bauungsplan und Modell der„Trabantenstadt Großseeham“ lagen bereits vor, verschiedene Grundbesitzer hatten dem Verkauf von Bau- grundstücken schon zugestimmt und unter- schrieben. Die Stadt, die zunächst für 3000 Einwohner geplant war, sollte Menschen auf- nehmen, die in München zwar arbeiten, aber keine Wobnung haben. Außerdem war die „Trabantenstadt Großseeham“ für Städter ge- dacht, die gern in unmittelbarer Nähe der Alpen und eines Sees leben wollen. In einer Abstimmung sprach sich die über- wiegende Mehrheit der Holzollinger Grundbe- Sitzer gegen das Projekt aus. Im Interesse der Muell 4 e Coburgs ältester Bürger 102 Jahre alt 102 Jahre alt wurde am Donnerstag Coburgs ältester Bürger, Schreinermeister Hartlieb. Der Jubilar raucht noch täglich Zi- garren und Tabakspfeife und trinkt regel- mäßig sein Bier. Im Dezember 1961 überstand er eine schwierige Gesichts-Nervenoperation ausgezeichnet. Säure-Attentat auf frühere Freundin Ein Säure- Attentat verübte ein 35 Jahre alter Berliner gegen seine 30jährige frühere Freun- Ar DER VOR SUD-STRECKE der Bundesbahn Humburg: München ist gegenwärtig bei Braunhausen(Kreis Rotenburg) eine Großbaustelle entstanden. Um die Strecke au eleletriſtaieren, muß ein 300 Meter langer Tunnel, der 35 Meter unter der Erde herführt, freigelegt und beseitigt werden. Deshalb sind vier gewaltige Bagger beschäftigt, 550 000 Ku- bihemeter Boden zu bẽwegen und über 400 Meter weit au transportieren dpa-Bild Johann, gemeindlichen Finanzen müsse man zwar ja sagen, räumte der Erste Bürgermeister Rum- mel ein, nach den bäuerlichen Belangen aber müsse das Vorhaben abgelehnt werden. Den Stäcdteplanern stand eine geschlossene Front der oberbayrischen Bauern gegenüber, deren Auffassung der Goglbauer mit den Worten ausdrückte:„Lieber sparsamer leben und kei- nen Grund abtreten“. Auch der Kreisobmann Trainer vom Bayrischen Bauernverband in Miesbach bestärkte die Nein-Sager:„Bauern- land gehört in Bauernhand“. Nach Auffassung der Nichtbauern in der steuerarmen Gemeinde Holzolling hätte die Trabantenstadt, für die zum Beispiel eine Zwei- Millionen-Mark-Kanalisation vorgese- hen war, die soziale Struktur der Gemeinde wesentlich verbessert. Sie führten an, daß nur „Sumpfwiesen mit geringem landwirtschaftli- chen Nutzen“ verkauft werden sollten. Expreßhzug zertrümmerte Pkw Ein schwerer Unfall auf der Rheintal-Linie der Schweizer Bundesbahnen hat zwischen Rheinfelden und Augst einen Toten und hohen Sachschaden gefordert. An einer als gefährlich bekannten Straßenkurve geriet ein Kraftwagen aus der Fahrbahn und stürzte Über die Böschung auf den Schienenkörper hinunter, wo das Fahrzeug mit dem Dach nach unten liegen blieb. Kurz darauf raste der Trans-Europa-Expregß mit einer Ge- schwindigkeit von etwa 120 Kilometern gegen das verunglückte Auto und schleuderte es krachend zur Seite. Der einzige Fahrzeug- insasse, ein 54jähriger Schweizer, erlag auf dem Pransport ins Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Becbetet din, die sich vor kurzem von ihm geg ennt hatte. Wahrscheinlich wird die Frau die Seh- kraft beider Augen verlieren. Nach Angaben der Polizei hatte ihr der Mann in einem Haus- flur aufgelauert und ihr eine Säure ins Ge- sicht geschüttet. Der Täter wurde nach einigen Stunden in seiner Wohnung verhaftet. Freunde wollten gemeinsam sterben Gemeinsam wollten zwei 15 Jahre alte Hilfs- arbeiter aus Augsburg in den Tod gehen. Sie schluckten beide eine Uberdosis Schlaftablet- ten, doch einer von ihnen überlebte. Er wachte wieder auf, lief verstört davon und wurde von der Polizei aufgegriffen. Die Freunde hatten den Selbstmord beschlossen, weil ihre Freund- schaft von den Eltern nicht geduldet wurde. In einer Scheune bei Neu-Ulm hatte der eine seinen Anteil Tabletten in einer Sprudel- flasche aufgelöst, die er zur Hälfte austrank. Sein Freund schluckte alle Tabletten und trank nur etwas Sprudel nach. Bei ihm wirkte die Dosis tödlich. „Flutfest“ an der Mosel Mit einem„Flutfest“ wurde an der Mosel- staustufe Wintrich, Kreis Bemkastel, das erste Stauwerk in Betrieb genommen. Die Arbeiten an der Staustufe, mit deren Bau im vorigen Jahr begonnen worden war, werden Ende 1963 beendet. Die Mosel wird bei Wintrich um 7,50 Meter gestaut, damit auch an dieser Stelle die Schiffahrt möglich ist. Goldstatue für B. B. Mit einer selbst angefertigten goldenen Sta- tue der französischen Filmschauspielerin Bri- itte Bardot ist ein in den USA lebender ehe- maliger ungarischer Baron auf dem Wege nach Europa. Baron Sepy Dobronyi will die Statue Brigitte Bardot zum Geschenk machen, weil er„so beeindruckt von ihrer Schönheit“ ist. Der Baron erklärte, er habe die Aktstatue „zum größten Teil aus dem Gedächtnis“ her- gestellt. Das Gold habe einen Wert von etwa 2000 Dollar. 80 ee ee 3— JJV