d i de i EE 8 NN S 5 8 1 0: 4. 22 9 9: 8 8 7 5 . 47 0 0 d b d de E* K dd de HEY 9 H d —— Arscheint: montags, mittwockis, freitags Süddeutsche Ant samstags. Frei Haus 2.20, irn Verlag ABgeholt 1.30, durch die Post 1.80 zuzügl. 80 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 Anzelgenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Preisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 9 Mittwoch, den 17. Januar 1962 14./ 62. Jahrgang Indonesien kündigt Vergeltungsmaßnahmen an Sukarno berät mit ägyptischem Verteidigungsminister über Suezkanal Holland verlängert Militärdienstzeit. Diakarta/ Den Haag(dpa). Die Spannungen zwischen Indonesien und den Nieder- landen sind nach dem Feuergefecht vor der Küste Westneuguineas trotz der Vermittlungs- versuche des US-Präsidenten Kennedy und des UN- Generalsekretärs U Thant gestiegen. Die indonesische Regierung kündigte am Dienstag Vergeltungsmaßnahmen an. Die nieder- Iändische Regierung verlängerte die Militärdienstzeit für Wehrpflichtige in Westneugui⸗ nea um drei Monate. Die Niederlande und Indonesien beschuldi- gen sich gegenseitig, bei dem Seegefecht der Angreifer gewesen zu sein. Hollands Minister- präsident Jan de Quay erklärte sich in einem Telegramm an U Thant erneut zu Verhand- Jungen mit Indonesien bereit, betonte aber, daß die niederländischen Streitkräfte bei einem neuen unprovozierten Angriff der In- donesier gemäß der UN- Charta von ihrem Selbstverteidigungsrecht Gebrauch machen würden. „Wir feuerten nicht zuerst“, erklärte der in- donesische General Jani.„Es waren die Hol- länder. Wenn wir zuerst gefeuert und den Krieg begonnen hätten, dann hätten wir uns ganz andere Schiffe(als Schnellboote) ausge- sucht.“ Nach holländischer Darstellung hat da- gegen zuerst ein indonesisches Schnellboot auf ein holländisches Aufklärungsflugzeug ge- feuert.. Der Zwischenfall ereignete sich nach nie- derländischen Angaben 100 Kilometer nörd- lich der indonesischen Aru- Inseln. Der hol- Findische Geheimdienst hat festgestellt, daß auf den Inseln mit schnellen Motorbooten aus- Serüstete Heeres- und Polizeieinheiten statio- niert seien. In dem Konflikt wird möglicherweise auch bald der Suezkanal eine entscheidende Rolle spielen. Der stellvertretende ägyptische Mini- sterpräsident und Verteidigungsminister Mar- Schall Abdel Hakim Amir, der sich zu einem einwöchigen Besuch in Indonesien aufhält, er- klärte am Dienstag, Agypten unterstütze den donesischen Anspruch auf Westneuguinea. ES wird erwartet, daß Marschall! Amir mit dem indonesischen Staatspräsidenten Sukarno auch über die Rolle des Suezkanals im Falle eines Krieges zwischen Indonesien und Hol- land und der Entsendung holländischer Kriegsschiffe berät. Die von Papuas erhobene Forderung nach Verstärkung des Freiwilligenkorps der Papuas auf Neuguinea stößt auf technische Schwierig- keiten. Wie ein Sprecher des Marineministe- riums in Den Haag erklärte, stehen zu wenig Instrukteure zur Verfügung. Es bestünden keine Pläne, in Holland stationierte oder auf Ubungsfahrt befindliche Kriegsschiffe nach Neuguinea zu beordern, mit Ausnahme des Zerstörers„Friesland“, der einen anderen Zer- Störer in Neuguinea ablösen werde. Auch die Verhängung des Ausnahmezustan- des in Westneuguinea wird nacht amtlichen Angaben nicht erwogen, da eine indonesische Angriffshandlung ohne vorherige Kriegserklä- rung dazu noch keinen Anlaß biete. Die Zivil- bevölkerung werde erst evakuiert, wenn sie Wirklich bedroht sei. Für den Notfall hat am Dienstag ein Mit- glied des Westneuguinea-Rates die Mobilisie- rung der gesamten Papua- Bevölkerung gefor- dert. Er sagte:„Wenn indonesische Truppen in Neuguinea landen, halten wir etwas für sie bereit. Was das ist, ist vorläufig unser Ges heimnis.“ In Algerien droht der Ausnahmezustand Kritische Lage in Oran und Algier Plastik-Attentate in Frankreich Paris(dpa). Politische Beobachter in der französischen Hauptstadt rechnen damit, daß in mehreren großen algerischen Städten in Kürze zur Aufrechterhaltung der Ordnung der Ausnahmezustand verhängt wird. Erwartet werden zeitlich begrenzte Aus- gangssperren nicht nur für die algerische, son- dern auch für die europäische Bevölkerung, eine weitgehende Einschränkung der Ver- Kkehrsfreiheit, die Schließung von Cafés und anderen Lokalen, das Verbot öffentlicher An- sammlungen und eventuell eine völlige Ab- riegelung der Algerier und der Europäaer in ihren Stadtvierteln. Nach bisher nicht bestätigten Informationen soll es größeren FLN- Kommandos gelungen sein, in die Stadt Algier einzudringen. Die Tag für Tag zunehmende Terrorwelle in Algerien läßt befürchten, daß die Gewaltakte der Ter- roristen aus dem Lager der algerischen Auf- ständischen und aus der europäischen Unter- Gizenga aus der Kongo- Regierung ausgeschlossen Leopoldville(dpa). Der kongolesische Ministerpräsident Adoula hat am Dienstag abend bekanntgegeben, daß sein bisheriger Stellvertreter Gizenga seines Postens ent- hoben worden ist. Nach Adoula verliert Gi- zenga sein Amt auf Grund des Artikels 46 des kongolesischen Grundgesetzes, wonach zedes Regierungsmitglied automatisch aus- scheidet, gegen das vom Parlament ein Tadels- Antrag eingebracht worden ist. Wie Adoula auf einer Pressekonferenz er- klärte, habe sich Gizenga durch die blutigen Ereignisse in Stanleyville, an denen er Schuld wage, bereits selbst gerichtet. Er wird in einer Art Schutzhaft unter Bewachung von Soldaten der kongolesischen Nationalarmee und der UN bis auf weiteres in der Haupt- stadt der Ostprovinz bleiben. Adoula gab keine klare Auskunft, was mit Gizenga ge- schehen werde. Er erklärte, dies sei Sache des Staatsanwalts, der den Fall erst unter- suchen müsse. Vom Ergebnis hänge auch die Aufhebung der parlamentarischen Immuni- tät ab. Mit der Fortführung des Gefangenenaus- tausches haben sich die Spannungen zwischen den UN- Streitkräften und der Regierung von Tatanga wesentlich verringert. Nach dem Austausch von 15 UN- Soldaten gegen 33 Ka- kanga-Soldaten hat die Regierung in Elisa- bethville bekanntgegeben, daß in„unmittel- barer Zukunft“ die Freilassung von Gefan- genen fortgesetzt werden soll. Nach der Ausschaltung des stellvertreten- USA und Moskau in Gefangenenaustausch milderte Spannungen zwischen UN und Katanga den Ministerpräsidenten Antoine Gizenga er- warten politische Beobachter, daß nunmehr auch der Weg für eine Annäherung der kon- golesischen Zentralregierung und Katanga- Präsident Tschombe erleichtert wird. grundbewegung OAS in Kürze in den großen algerischen Städten in einen allgemeinen Bür- ger- und Rassenkrieg zwischen der europä- ischen und algerischen Bevölkerungsgruppe ausarten und eine Einigung zwischen Frank- reich und der FLN auf dem Verhandlungsweg völlig in Frage stellen. Bis Dienstag wurden in Algerien wieder über dreißig Attentate gezählt, bei denen 19 Personen ums Leben kamen und über 40 ver- letzt wurden. Die OAs hat nach vorübergehender Pause in Frankreich ihren„Plastikterror“ wieder verschärft. In der Nacht zum Dienstag explo- dierten in der Stadt Toulouse im Verlauf von zwei Stunden fünf Plastikbomben. Folterungen bleiben ungesühnt Paris(dpa). Drei französische Offiziere, die sich wegen Folterungen in Algerien vor einem Pariser Militärgericht zu verantworten hat- ten, sind freigesprochen worden, Ihnen wurde vorgeworfen, im Mai 1960 eine algerische Frau bei Verhören zu Tode gefoltert zu haben. Bei gerichtsmedizinischen Untersuchungen Stellte sich heraus, daß das Opfer Spuren von erlittenen Elektroschocks und Schlägen trug und daran gestorben War. Das Gerichtsverfah- ren fand auf Antrag der Verteidigung unter Ausschluß der Of fentlichkeit statt. Aus diesem Grunde wurde nicht bekannt, warum der Frei- spruch erfolgte. Neue albanische Bemühungen um Westkontakte Fühlungnahme mit Athen und Wien- Belgrad begrüßt Bestrebungen Athen(dpa). Das kommunistische Alba- nien ist nach dem endgültigen Bruch mit Mos kau weiter bemüht, aus seiner Isolierung her- auszukommen und neue Kontakte zum Westen Zu finden. Schon für Ende dieses Monats wird nach zuverlässigen Athener Informationen ein neuer griechisch- albanischer Kontakt in einem dritten Land erwartet. Es wird damit gerech- net, daß dabei auch die Frage der Beendigung des formal noch bestehenden Kriegszustandes zwischen beiden Ländern und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen erörtert werden. Der Wunsch nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen sowie nach guten Handels- und Kulturellen Beziehungen mit allen„kapitali- stischen Staaten. und besonders mit unse- rem Nachbarn“ war in einem Leitartikel des albanischen Parteiorgans„Zeri I Popullit“ be- kundet worden. Ein erster albanisch-griechi- scher Kontakt hat bereits vor einiger Zeit in einem Ostblockstaat stattgefunden, Auch erste Fühlungnahmen mit österreichischen Stellen der Laos-Frage einig Washington will Bun Um zum Verzicht einiger Forderungen bewegen Genf(dpa). Die USA und die Sowzetunion Stimmen darin überein, daß die umstrittenen Posten eines Verteidigungs- und eines Innen- ministers der zukünftigen laotischen Koali- Honsregierung weder von einem Anhänger des Prowestlichen augenblicklichen Ministerpräsi- denten, Prinz Bun Um, noch von der unter der Führung Prinz Suvanna vongs stehenden Fro kommunistischen Pathet- Lao- Bewegung besetzt werden sollten. N Diese Amter sollten vielmehr von den Ver- ketern der neutralen Gruppe unter Führung Briaz Suvanns Phumas eingenommen werden. 5 erzielten der amerikanische Unter- a tar für fernöstliche Angelegenhei- 1 US- Außenministerium, Averell Harri- mann, und der sowjetische Ko-Vorsitrende der Laos-Konferenz, Georgi Puschkin, nach einer Unterredung in Genf Ubereinstimmung. Har- riman berichtete, der sowjetische Vertreter habe sich für eine baldige Lösung des Laos- Problems ausgesprochen, über das jetzt be- reits seit acht Monaten in Genf verhandelt wird.. Die jüngsten Schwierigkeiten wurden da- durch hervorgerufen, daß die drei laotischen Prinzen, die in den nächsten Tagen auf Einla- dung der Vierzehn-Mächtekonferenz in Genf zusammenkommen wollen, über die Besetzung der beiden wichtigen Kabinettsposten keine Einigung erzielen konnten. Die USA wollen auf Bun Um jetzt dahingehend einwirken, daß er seine Forderung auf Besetzung dieser Mi- nisterien mit seinen Anhängern fallen last. üÜber die Errichtung einer diplomatischen Ver- tretung Albaniens in Wien sind bereits er- folgt. Von jugoslawischer Seite wurden die albanischen Bestrebungen in dieser Richtung ausdrücklich begrüßt. . DIE AMERIKANISCHE LUFTRBRVUCRE nach Frankfurt, über die während der näch- Atlantica? Von Dr. Waldemar Lentz Bürger aus dreizehn amerikanischen Staa- ten arbeiteten 1787 in Philadelphia an der Verfassung eines Staates, der dann später als USA tatsächlich gegründet wurde. Nach dem Vorbild dieser Konvention saßen in Paris zwanzig hervorragende(outstanding) ameri- kanische Bürger mit 80 ebenfalls von ihrer Regierung ernannten europäischen Bürgern zur Vorbereitung einer„Atlantischen Union“ zusammen. Drohend erhebt bereits der ameri- kanische Präsident die Axt gegen ehrwürdige Handelsmauern, während am anderen Ende der freien Welt der deutsche Wirtschaftsmi- nister Beifall klatscht. Stehen wir am Beginn einer atlantischen Zwangsläufigkeit— so wie sie 1950 hinsichtlich„Europas“ etwa durch den Vorschlag einer Montanunjon ausgelöst wurde? 1939 erhob der Völkerbundkorrespondent der„New Vork Times“, der heute im Hinter- Srund sitzende Clarence Streit, als erster den Ruf nach einer„Atlantischen Union“. Heute ist eine Atlantische Gemeinschaft mit 450 Mil- lionen Menschen und 90 Prozent aller Roh- Stoffe in logischer Weiterentwicklung der NATO bereits eine feste Vorstellung für eine ganze politische Elite. Viele glauben, man brauche nicht mehr den Umweg über Europa zu Ende gehen. Die rezeptgetreu ohne jede Vorbereitung tagende und alles der Eingebung überlassende atlantische Konvention von Pa- ris erlaubt zumindest die Beurteilung einiger jener Faktoren, die leider zu allen Wachs- tumsprozessen gehören. Der zur Verwirklichung von Ideen gewöhn- lich unvermeidliche egoistische letzte Anlaß (wie seinerzeit die Notwendigkeit weiterer un- bemerkbarer Kontrollen über die Ruhr) wäre Vielleicht durch den amerikanischen Mangel an Devisen wegen zu hober Löhne und zu Sroßer Versprechungen an alle Welt, kurz durch die Teilung der amerikanischen Last, gegeben. Die wichtigere Frage ist, ob auch die Regierungsschicht, mit all ihren tausendköp- figen Verankerungen in Parlamenten, Par- teien, Industrie- und Gewerkschaftsdirektio- nen, Beamtenbierarchien und Denkerschichten Wirklich und halbwegs geschlossen mitziehen Will und— kann. Trotz der Abstellung eines Mannes wie Herter zum Präsidenten der Kon- vention muß man, leider, berichten: Soweit ist es anscheinend in den US noch nicht. Es war rührend, wie diese ausgewählten Präsidenten großer amerikanischer Gesell- schaften, vom Papierbechertrust bis Holly Wood, ihre zum Teil monatelang vorbereiteten Rezepte für eine bessere Welt verkündeten. An manchen Ideen war auch was dran. Aber entscheidend war, daß sie von dem schon be- stehenden Mosaik westlicher Integration— Wie etwa Gemeinsamer Markt, WEU, NATO, OECD, GATT— und der Verflechtung höchst realer Probleme ganz einfach keine Ahnung hatten. Sie berichteten von einjähriger Vor- bereitung auf diese Konvention. Für manche War es die Krönung ihres öffentlichen Lebens. Aber ganz offensichtlich hatte sie niemand Wirklich instruiert. Das atlantische Denken, so kann man nur schließen, hat drüben eben (Fortsetzung auf Seite 2) sten Tage mehr als 6000 US-Soldaten in die Bundesrepublik gebnacht werden sollen ist am Dtenstag eröffnet worden. Unser Bild zeigt Oberstleutnant James 4A. Grimslaz (mit Pelamũtae), als er von General Charles B Palmer(Mitte), dem Vertreter Gener Norstads und dem franeösischen Oberst Jaques Puech, dem Vertreter General Jacquous. begrüßt wird.(Stehe unseren Berient auf Seite 2). UPI-Bild EKutieren, 72 n el. e Bundeskanzler Adenauer wird heute vor dem Bundestag eine Erklärung zum Ergeb- nis der Brüsseler EWG-Verhandlungen ab- geben. Bundes wirtschaftsminister Erhard nahm in St. Gallen die Ehrendoktorurkunde der dor- tigen Handelshochschule entgegen. Anastas Mikojzan, der erste stellvertretende sowjetische Ministerpräsident, hat sich nach Beendigung seines mehrtägigen Besuches in der westafrikanischen Republik Ghana nach Mali begeben. 5 Kardinal Mindszenty, der sich seit dem Ungarn-Aufstand im November 1956 in der amerikanischen Botschaft in Budapest befin- det, will sein Asyl nicht verlassen, solange in Ungarn noch andere Menschen im Gefäng- nis sitzen. 5 5 503 Wissenschaftler sind nach Angaben des Bundesvertriebenenministeriums im vorigen Jahr aus der Sowjetzone in die Bundesrepu- blik geflohen, 5 Der passive Widerstand der persischen Feu- dalherren gegen die vom Schah jetzt unter- zeichnete Agrarreform soll gebrochen werden. Die Grundeigentümer von 300 Dörfern sollen innerhalb von 40 Tagen zur Landabgabe ge- zwungen werden. Luftbrücke der Superlative mit Nonstop-Rekord eröffnet 1 Us-Kampfgruppen landeten in Frankfurt- Manöver in Hohenfels— Auch die„Feuerwehr“ ist dabei Frankfurt(dpa). Der Frankfurter Militärflughafen Rhein-Main ist seit Dienstagmit- tag die europäische Rampe einer Luftbrücke der Superlative. Sie ist mit 8000 Kilometer über Kontinente und Meere hinweg die längste, die die Welt je gesehen hat, und wurde eröffnet mit dem ersten Nonstop-Flug einer vollbeladenen Maschine des Militärtyps der Boeing 707 (0 135) vom Luftstützpunkt Mechord hoch im Nordwesten der USA nach Frankfurt. Der Düsenriese des Lufttransportkomman- dos der amerikanischen Luftwaffe bewältigte die 8000 Kilometer quer über den amerika- nischen Kontinent, über Grönland und das Nordmeer in neun Stunden 35 Minuten. Er setzte pünktlich um 11.50 Uhr auf einer Landepiste des Rhein-Main- Flughafens auf und brachte 72 feldmarschmäßig ausgerüstete Soldaten des Vorkommandos einer Kampf- gruppe der vierten amerikanischen Infante- riedivision. Das Kommando wurde begrüßt von Vier- sterne-General Charles D. Palmer, dem Stell- vertreter von NATO- Oberbefehlshaber Nor- stad, der als Luftwaffenoffizier das viertägige Luftbrückenunternehmen unter dem Deck- namen„Long Thrust“(langer Schlag) von sei- nem Hauptquartier in Paris aus leitet. In den nächsten drei Tagen werden über die Luftbrücke drei Kampfgruppen mit 6000 Soldaten der vierten amerikanischen Infan- teriedivision in die Bundesrepublik geflogen. Alternativ- Vorschlag der US A und Englands Abrüstungskonferenz soll Einstellung der Atomversuche behandeln Genf(dpa). Die amerikanische und briti- sche Delegation bei der Kernwaffenkonferenz boten am Dienstag auf der 350. Sitzung der Sowjetunion an, die Lösung des Problems zur Einstellung der Kernwaffenversuche der am 14. März in Genf beginnenden interna- Atlantica? (Fortsetzung von Seite 1) noch nicht die industriellen, politischen und behördlichen Hierarchien durchsetzt. Besten“ falls stehen wir am sentimentalen Beginn einer ideellen Kraft, einer neuen idée- force. Die Abkommandierung der europaischen Bürgerprominenz zu dieser Konvention lieg erkennen, daß man sich auch auf dem Konti- nent trotz des jahrelangen Geschreis nach einer wirklichen atlantischen Gemeinschaft nicht viel Gedanken über ihre Details gemacht Hat, sonst hätte man die über den Ozean ge- streckte Hand nicht so zögernd, so spät und unsicher aufgenommen. Die Franzosen waren brillant wie immer. Ihre Generale lieferten eine unschlagbare Doktrin, warum man sich im Zeitalter ozeanischer Kriegführung schon jetzt völlig integrieren müsse. Aber kann eine Französische Delegation seriös„Atlantica“ dis- und die Sonder vorstellungen de Gaulles einfach unterschlagen? Die deutschen Sitze waren verblüffenderweise— als Trost- preis für nicht erfolgte Wiederwahl in den Deutschen Bundestag vergeben worden. Be- denklicher war, daß deshalb die Mehrzahl der Deutschen sich auf Nettsein zu allen be- schränkte und damit der Eindruck vom bra- ven deutschen Mitläufer nun auch auf den neuentstandenen atlantischen Acker gepflanzt Wurde.. Wer atlantisch denkt, wird trotzdem erst ma! Europa weiter forcieren müssen. Es war vielleicht das bemerkenswerteste Politikum dieser Tagung, daß die ebenfalls glänzende Delegation Großbritanniens keineswegs, wie erwartet, mit den Amerikanern auf gemein- same Führungsmacht kokettierte, sondern mu- tionalen Abrüstungskonferenz zu übertragen. Die Regierungen der USA und Großbritan- niens haben sich jedoch gleichzeitig bereit- erklärt, die Verhandlungen auf der bisheri- gen Grundlage(Unterzeichnung eines Ab- kommens über eine international kontrol- lierte Einstellung der Kernwaffenversuche) fortzusetzen. Sie brachten durch ihre Genfer Vertreter zum Ausdruck, daß sie dem schnel- len Abschluß eines gesonderten Vertrages über die Einstellung der Kernwaffenversuche einschließlich eines internationalen Kontroll- systems den Vorzug geben würden. Sollte sich die Sowjetunion jedoch für die zweite Möglichkeit entscheiden, würden die USA und Großbritannien auch im Rahmen allge- meiner Abrüstungsverhandlungen eine Ver- ständigung über eine Einstellung der Ver- suche als eine Angelegenheit höchster Dring- lichkeit ansehen. Für die USA ist nach den Worten des stellvertretenden amerikanischen Delegationschefs Stelle in jedem Fall ein Vertrag über die Versuchseinstellung ohne Wirksame internationale Kontrolle nicht an- nehmbar. Der sowjetische Delegationschef, Botschaf- ter Zarapkin, erwiderte auf den Alternativ- Vorschlag, daß die Sowjetunion auch weiter- hin eine internationale Kontrolle auf ihrem Territorium ablehne. Der zweite Vorschlag bezüglich der Abrüstungsverbandlungen werde geprüft und baldigst beantwortet. Die näch- ste Sitzung soll am 19. Januar stattfinden. Sie werden von Frankfurt aus mit Militär- fahrzeugen zu Manövern auf den fränkischen Truppenübungsplatz Hohenfels gebracht. Das Unternehmen gilt als Test dafür, daß die Vereinigten Staaten durch ihre Eingreif- reserven die Verteidigungskräfte der NATO in Europa im Notfall schnellstens verstärken Können. Das Unternehmen„Long Thrust“ war schon 1961 geplant, mußte damals aber wegen der Laos-Erise verschoben werden. Die bei ihm eingesetzte Transportflotte besteht aus zehn Boeing-Düsenmaschinen und 80 Standard- Propeller-Transportern, hauptsächlich Globe- mastern, die von Mittwochmorgen an im 40 Minuten-Abstand in Frankfurt landen. Wäh- rend die Düsenmaschinen alle Nonstop flie- gen, müssen die Propeller- Transporter Tank- pausen an der amerikanischen Ostküste und zum Teil auch auf dem Luftstützpunkt Lajes auf den Azoren einlegen. Von den drei Kampfgruppen der vierten Infanteriedivision— der ersten des 26., der sechsten des 39. und der zweiten des 47. Infanterieregiments— bleiben zwei vorerst zur Verstärkung der amerikanischen NATO- Streitkräfte in der Bundesrepublik, Die dritte kehrt nach den Manövern in Hollenfels, an denen auch Einheiten der Bundeswehr teil- nehmen, nach Amerika zurück. Zum letzten Male wurden Einheiten der strategischen Eingreifreserve der Amerika- ner, die als„Feuerwehr“ der amerikanischen Streitkräfte gilt, bei Ubungen unter kriegs- mäßigen Bedingungen im Herbst 1961 von den Vereinigten Staaten nach Puertorico ge- bracht. 5 Fahrzeuge werden über die Luftbrücke nicht in die Bundesrepublik gebracht. Die „Long Thrust“ Infanteristen erhalten für die 5 Manöver in Hohenfels Jeeps und Lastwagen. g von bereits in Europa stationierten ameri- kanischen Armee-Einheiten. Schneider legt DPS-Vorsitz nieder Saarbrücken(dpa). Völlig überraschend hat der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Hein- rich Schneider sein Amt als Landesvorsitzen- 7 der der Demokratischen Partei Saar PS niedergelegt. wurden von der Parteileitung„parteiinterne Meinungsverschiedenheiten“ Als Grund für den Rücktritt angegeben. In politischen Kreisen des Saarlandes war seit Fr. längerer Zeit bekannt, daß sich Dr. Schneider besti durch seine ablehnende Haltung zur Bonner 5 Ball Regierungskoalition CDU/ FDP innerhalb der Man Ds in eine wachsende Isolierung gebracht erxfre hat. Schneider, der bereits sein Amt als stell- Lleie vertretender Fop-Bundesvorsitzender nieder- Cape gelegt hatte, gab seinen Widerstand gegen die auf Koalition unter Adenauer auch nach der Re- z wis gierungsbildung nicht auf. Er will seine Man- nen date als Bundestags- und Landtagsabgeord-. Bege neter weiterhin wahrnehmen. bens 5 Nr Lübke bei Sekou Touré 4 1 5 Conakry(dpa). Bundespräsident Hein- brach rich Lübke legte am Dienstag in Conakry am das Ehrenmal für die Opfer des Kolonialismus Mitte einen Kranz nieder. Anschließend führte er im Präsidentenpalais ein längeres Gespräch mit Staatspräsident Sekou Touré. Zuvor hatte der Bundespräsident in Conakry den Grundstein für die Errichtung eines Schlacht- hofes und einer Fleischerberufsschule gelegt, die mit deutscher Finanzhilfe gebaut werden. Die FDP konnte sich nicht durchsetzen Mende bekommt nicht den Vorsitz Bonn(dpa). Der FDP- Vorsitzende Mende wird den Vorsitz im Außenpolitischen Aus- schuß des Bundestages nicht erhalten. Dieser Wunsch der Freien Demokraten ist trotz der Unterstützung durch die CDU/ CSU an der SPD gescheitert. Interfraktionelle Verhand- lungen über die Verteilung der Ausschuß- vorsitze sind auch am Dienstag ergebnislos geblieben. Aller Voraussicht nach werden die 28 Ausschußvorsitze jetzt nach dem Zugreif- system besetzt. Entsprechend dem Stärke- verhältnis der Parteien darf die FDP dann erst an siebenter Stelle zum erstenmal„zu- greifen“) f Wie die parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/ CSU und der SPD, Rasner und Dr. Mommer, nach der Sitzung des Altestenrates mitteilten, werden die Fraktionen am Mitt- woch abend vor ihrem„Zugreifen“ versuchen, Porto wird nicht für alle Briefe erhöht Mit Postleitzahlen Beförderungen zum„bisherigen günstigen Tarif“ Bonn(dpa). Das Briefporto soll von der Bundespost nicht für alle Briefe erhöht wer- den. Bundespostminister Stücklen gab in Bonn bekannt, es könnten auf die Dauer nur solche Briefe zum„bisherigen günstigen Tarif“ be- fördert werden. bei denen die vorgesehenen neuen Postleitzahlen vermerkt sind, die eine ist nach Angaben Stücklens nicht gedacht. Man überlege sich im Gegenteil, wie dem Postkun- den im Fernsprechdienst noch mehr Vergün- stigungen gegeben werden könnten. Stücklen sagte, die Möglichkeiten zur Einsparung durch Rationalisierung und Automatisierung bei der Post seien begrenzt. Wegen Lohn- und Ge- tig, kühl und stur eine energische Weiterent- Wicklung der EWG über den Kanal zu Groß- britannſen und dann erst über den Atlantik verfocht. a haltserhöhungen in den letzten Jahren und Verringerung der wöchentlichen Arbeitsstun- den hätten sich die Personalkosten beträcht- lich erhöht. maschinelle Verteilung ermöglichen sollen. Briefe ohne Leitzahl erforderten Handarbeit und damit höhere Kosten. f An eine Erhöhung der Fernsprechgebühren des Außenpolitischen Ausschusses sich über möglichst viele Einzelfragen abzu- 9 sprechen. Alle Parteien wünschen, daß er- über fahrene Fachleute ihre Amter als Ausschuß- hend vorsitzende behalten können. MItte Zum Streit um den Außenpolitischen Aus- munt schuß sagte Rasner, die SPD habe ihre Karte Streif ausgereizt, jedoch die Koalition durch ib V. hartes Nein damit nicht gestört. Die SPD hat und die CDU/CSU wissen lassen, sie werde den Land Vorsitz des Außenpolitischen Ausschusses Mitte „greifen“, falls die CDU/CSU mit ihrem Zu- Ra griff so lange warten sollte, bis die FDP Ceurie (erstmals an siebenter Stelle) an der Reihe Sei. auch die FDP-Vertreter zugegeben, daß es nicht angängig wäre, wenn die CDU/CSU gewissermaßen„stellvertretend“ zugreifen und nach kurzer Frist den Vorsitz dieses Ausschusses dann freiwillig der FDP für Dr. Mende freimachen wollte. Rasner widersprach im übrigen der SPD-Meinung, es sei bei den Koalitionsverhandlungen vereinbart worden, den Ausschugvorsitz für Dr. Mende zu re- Servieren. Bei der Regierungsbildung sei die Frage der Ausschußbesetzungen nicht behan- delt worden. 5 Uber die Verhandlungen mit der FDP be- richtete Dr. Mommer, die FDP habe für den Sozialdemokratischen Standpunkt Verständ- nis gezeigt, während die SpD umgekehrt eingesehen habe, deß die FDP schwer von ihrem bisherigen Standpunkt herunterkom- men könne. Zoglmann habe die Situation der FDP mit der Bemerkung erhellt:„Das Kontingent des Umfallens der FDP ist erfüllt.“ 8 Die leser der Abick sind in der vergangenen Woche etwas schlecht Weggekommen. Sie hatten 60 pfenning ansgegeben und haben vielleicht ein Heft bekommen, in dem zwei Seiten fehlten. Diese beiden Seiten sind auf Anordnung des Bundes- ano alts beschlagnahmt worden. Auf diesen Seiten hätten Sie eine gildreportage sehen können mit der Oberschrift:„lier baut Bonn seinen Befehls- bonker“. Ober diesen Befehlsbunker hatte„Der bparlamentorisch- Politische Pressedienst“ in Bonn kurz vorher berichtet. ö 2 blatt hatte ebenfalls den Bun jesen beiden Füllen ges. Landesverrat? Der gundesborger wird meinen: Er solle sich bei der kingang zum Bunker bekannt wird? Abch das kann es nicht sein! Denn das Bild vom Bun- kereingang durfte ja im inhaſtsverzeichnis der Soc stehenbleiben. 1 jemand sonst in der einem Atomangriff eine Aktentasche quf den Kopf legen.. Wie es ihm Bonn in der Loffschutz. broschöre„Jeder hat eine Chance“ empfohlen i hat. Die Regierung aber baue zuerst för sich unter 30 Meter hohen felsen einen atomsicheren bombenkrieg kommen? durch die Beschlag- at viel, viel ver- jericht über ein mili- 257 1 in demselben Heft lesen Sie außerdem: 0 der Mann, der im Auftrag Washingtons den atomlrie g 19 5 vorouusberechnet hut und es besser weiß als irg Der url Iuerleben? Wie 1 es 5 Wosserstoff⸗ We d viele Menschen müssen * Welt, beantwortet die fro 3 Wie Mommer zusätzlich mitteilte, hätten 1 FDP- Bundestagsabgeordneter Wunder der Tierwelt Lichtbildervortrag im„Löwen“ von Helmut Orth, Worms bewußt handeln. Sie werden dabei in die Wunderwelt der Insekten, ins Paradies der Vogelwelt und zu den Säugetieren in Feld und Wald geführt. Eines der größten Rätsel die uns die Tierwelt aufgibt, ist der Vogelzug; S0 Wird auch dieses Thema besonders aus- Kührlich behandelt. Ein Höhepunkt des Vor- trages ist eine Bildserie aus dem Leben des Tuckucks der als Brutschmarotzer unter den heimischen Vögeln eine besondere Stellung einnimmt.. S* Schutzmaßnahmen werden aufgehoben Die Maul- und Klauenseuche in Mannheim- Scharhof ist erloschen. Alle mretwegen an- geordneten Schutzmaßnahmen werden auf- gehoben. * XR* Hurra, wir sind Millionäre! Vivian Nicolson aus Airedal in England und Giovanni Vallauri aus dem italienischen Turin sind Lieblingskinder des Glücks. Die Englän- derin gewann im Fußballtoto 125 000 Pfund Sterling, also 1 600 000 Mark. Und der Italiener scheint sogar zu bestimmen wann und wie ihm sein Glück zu bescheren ist. Ueber diese beiden beneidenswerten Zeitgenossen berichtet die BUNTE.— Die Mörder im Zuchthaus von Rio wollten besser leben. Vierundzwanzig Stun den lang revoltierten sie, waren sie die Herren Danach aber lagen sie alle im Zuchthaushof auf der Erde, die Hände im Nacken und drohende Gewehrläufe vor sich.— Weil er Heim zur Mutter wollte marschierte der kleine Seppi aus Kärtnten 18 Stunden lang durch Eis und Schnee. Seine erfrorene Füße sind nicht mehr zu retten sie müssen amtutiert werden. Und dennoch ist Seppi so glücklich wie nie zuvor. Reporter der BUN- TEN besuchten ihn im Krankenhaus.— So schlecht wie in Liberia bin ich in keinem Land Afrikas behandelt worden. Mit diesen Worten beginnt Reporter Rudi Herzog seinen aufsehenerregenden Bericht„‚Ind das von unserem Geld“, Diese Farbreportagenreihe der BLNTEN beleuchtet das Problem Entwick- lungshilfe einmal von einer anderen Seite. Die endgültigen Toto-Gewinnquoten 13er-Wette: 1. Rang(13 richtig) DM 137 108,25, 2. Rang(12 richtig) DM 2386,90, 3. Rang(11 rich- tig) DM 167,80, 4. Rang(10 richtig) DM 19,75. 10er-Wette: 1. Rang(10 richtig) DM 4169,45, 2. Rang(9 richtig) DM 159,35. 3. Rang(8 richtig) DM 15.50. der-Wette: 1. Rang(8 Preffer) DM 1021,60, 2. Rang(7 Treffer) PM 36,45.(Ohne Gewähr) Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(66 Gewinnzahlen) DM 383 873,05, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen) DM 1844,40, Gewinnklasse 3(4 Gewinnzahlen) DM 36,70, Gewinnklasse 4(3 Gewinnzahlen) DM 2.25. (Ohne Gewähr) Die Handball-Abteilung führte als erste der Abteilungen des Sy 07 Seckenbheim ihre Hauptversammlung durch. Das Fazit der Ver- Sammlung war ein Aufschwung der Abtei- lung in den letzten Jahren. Bei der Wahlhand- lung stellten sich mehr Sportfreunde zur Verfügung als Funktionäre gebraucht wur- den als bemerkenswertes Novum, nachdem geklagt wird, daß es keine Leute mehr Eibt, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung stellen. Diese beiden Punkte waren erfreulich für die rührige Abteilung. Die Versammlung wurde, von Fritz Kern er- öltnet, der sich über den guten Besuch und über die Anwesenheit des ersten Vorsitzenden Otto Bauder freute. Im Rückblick über das abgelaufene Jahr ragte der abermalige Aufstieg der Handballer in die A-Klasse, das erste internat. Jugend- turnier zu Pfingsten 1961 sowie die Reise nach Holland heraus. Kern dankte den bei- den Trainern Geil und Sälzler für die ge- leistete Arbeit, die die Mannschaft nun in die A-Klasse brachte sowie dem 2. Vor- sitzenden Fritz Huber und dem Kassier Au- Zust Krämer für die gute Arbeit. Die Hand- baller des SV 07 Seckenheim können stolz sein auf das Gelingen des internat. Jugend- turniers, das in die Seckenheimer und die Geschichte des SV 07 eingegangen ist. Ein Erlebnis war die Reise der Handballer nach Holland. Jugendleiter Huber zeigte in seinem Bericht daß es gelang aus einer am Boden liegenden Abteilung eine neue Mannschaft zu formen, der zwar Erfolge auf dem Sportplatz im letzten Jahr noch versagt blieben, die aber Handballer des 80 07 weiterhin unter bewährter führung in diesem Jahr als B-Jugend erfolgreich sein können. Schülerleiter Schnabel hatte im vergangenen Jahr recht gute Erfolge. Zweimal wurde man bei Turnieren Vierter und in Ketsch konnte man Gruppensieger werden, mußte sich aber in den Endspielen stärkeren Gegnern beu- gen. Einen erfreulichen Bericht konnte Kassier August Krämer vorlegen. Vorsitzender Bauder führte aus, daß er erfreut sei über den guten Besuch und über das gute Niveau der Ver- sammlung, da die Handball- Abteilung durch das internat. Turnier weit über die Grenzen hinaus den Namen des SV 07 bekannt ge- macht habe. Zum alten und neuen Abteilungsleiter wurr de dann Fritz Kern von der Versammlung einstimmig gewählt. Für den 2. Vorsitzenden wurde in geheimer Wahl Fritz Hubergewählt. Für das Amt des Jugendleiters wurde Her- bert Winkler gewählt. Kassier wurde einstim- mig August Krämer. Als neuer Schülerleiter Wurde Gerhard Winkler gewählt. Als Kassen- prüfer wurde Willi Winkler und Horst Schnei- der bestimmt. In den erweiterten Vorstand wurden noch Karl Faust und Hermann Hup- perts aufgenommen. Am Ende der Versammlung gab Abt.-Leiter Fritz Kern bekannt, daß bereits sämtliche deutsche Mannschaften für das Turnier fest- stehen und daß sich darunter 3 qugend-Lan- desmeister befinden. Bei den Ausländern steht man mit den Ländern Tschechoslowakei! Oesterreich, Holland, Schweiz und Dänemark in Verbindung, um die vier restlichen Mann- schaften auszuwählen. *** lang anhaltende Wirkung wird Sie öberraschen. Wirkt beruhigend guf das Nervensystem. Sie föhlen sich entspannt und von den quälenden Schmerzen befreit. In clen kritischen Jagen erleichtert logal den biologischen Ablauf. 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Heute Abend wird im Löwen Helmut Orth anhand von eindrucksvollen Naturdokumenten 17 und eigenen Beobachtungen aufzeigen, was 5 Instinkt ist und in welchen Fällen auch Tiere end„ ein en-— 2 1 Frohe Stimmung in der 1i 15 großen Turnerfamilie seit Frohe Stimmung und festliche Ballkleidung ider bestimmten am Samstag Abend den Weißen mer Ball des Turnvereins 1898 in seiner Turnhalle. der Man sah eine Reihe reizender Garderoben und acht erfreulicherweise waren Jung und Alt mit ell Sleicher Begeisterung bei der Sache. Die ler- Capelle Schary spielte unentwegt zum Tanz die auf und erreichte mit der guten Mischung Re- zwischen Modern und Alt für alle Generatio- an- nen eine passende Tanz möglichkeit. Große ord- Begeisterung klang inmitten des Ballgesche- hens auf, als die siegreiche Hallenhandballa mannschaft mit zwei wichtigen Erfolgen aus Mosbach zurückkehrte, Diese frohe Kunde ein- brachte noch einmal einen neuen Antrieb in am das gemütliche Geschehen, das bis weit nach nus Mitternacht währte. er ach vor den t- Sgt, den 8 Unser Wetterbericht Wolkig und mild zu- sent aut de Fordere des er über Schottland langsam nach Nordosten zie- ug henden Tiefs fließt milde. Meeresluft nach Mitteleuropa. Die der südwestlichen Strö— us mung eingelagerten Randstörungen des Tiefs rte Streifen dabei auch Südwestdeutschland. 125 Vorhersage: Uberwiegend bewölkt 2 und vor allem am Mittwoch im Norden des den Landes etwas Regen. Nachts meist frostfrei. SSS Mittagstemperaturen bis nahe zehn Grad. 95 Radioaktivität pro ebm Luft: Sieben Pico- 8 eure(Unbedenklichkeitsgrenze 220). ben Bellagenhinweis 585 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett- 1 5 schein des WB-Totos und WB-Lottos bel, den eses Wir der besonderen Beachtung unserer Lese Dr. empfehlen. rach den den, a re- die an- A 2 25* 88 ROMAN VON INGE BERGER 588 Sopyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg ehrt 7. durch Verlag von Graberg& Görg,. von(30. Fortsetzung) om Die Traurigkeit aus Bettinas Augen ver- Ster schwand, und ein kleines Lächeln zuckte um mit ihren Mund. als sie Ellen ins Haus folgte. des Diane war über Marks zurückhaltende Art am Sonntagabend wütend gewesen, aber sie hatte am nächsten Morgen ihren Aerger an den Angestellten abreagiert, und als Mark am Nachmittag kam, war sie liebenswürdig wie immer. Sie fuhren später zur Insel Reichenau hin- Aber. Da sie sich beide angestrengt bemühten, den vergangenen Abend nicht zu erwähnen, lag eine gewisse Spannung zwischen ihnen, und die Unterhaltung hatte einen leicht ver- krampften Ton. Zum Glück hatte die Insel S0 viel Schönheit und Idylle zu bieten, daß das nicht weiter auffiel. Sie besuchten die Benediktinerabtei mit ihrer reichen Schatz- kammer, nachher bestiegen sie einen Fischer- Kahn und ruderten auf dem Untersee herum. „Erzähle mir etwas von Amerika“, bat Diane. Mark zog die Ruder ein und ließ das von den schwachen Wellen treiben.„Was st du hören?“ fragte er.„Amerika ist ber Begriff. Interessiert dich meine Heim! „Wo ist das noch mal?“ „In Texas. am Red River.“ „Ach so, ich weiß, endlos weite Prärie. Nein, das interessiert mich nicht so besonders. Erzähl mir was von Hollywood. Wie leben die Stars? Triffst du oft mit ihnen zusammen, wenn du dort bist?“ „Es bleibt nicht aus““ Ein aufmerksamer 5 Zuhörer hätte die Enttäuschung in seiner Stimme herausgehört. Diane hörte es nicht. „Wie aufresepd“ meinte sie.„Erzähl mir, Wie ist William Holden so privat, und Gary Cooper? Ist es wirklich wahr, daß er—“ Sie fragte eine Menge, und Mark antwor- tete zerstreut. Er mußte immer an jene abendliche Bootsfahrt mit Bettina denken, als sie neben ihm hockte in den aufgekrempelten Leinenhosen, und er ihr, von Adamant er- zählte. Er hielt die Augen halb geschlossen, und zwischen den gesenkten Wimpern hindurch beobachtete er die Frau. die ihm gégenüber- saß. aufregend in dem raffinierten Strand- anzug Diane war schön, das konnte niemand bestreiten. Alles, was bei Bettina noch in der Entwicklung war, das hatte sie in der Voll- endung. Aber zum erstenmal kam Mark der Ge- danke., daß sie wie ein Bild war; ein schönes Bild in einem kostbaren Rahmen. Er ver- suchte, sie sich in Leinenhosen vorzustellen, und er versuchte sich ebenfalls, Bettina in einer raffinierten Robe vorzustellen. Und als er eben dabei war, das kleine Mädchen in ein duftiges Abendkleid zu kleiden, sagte Diane in seine Ueberlegungen hinen: Ich möchte wis- sen, woran du denkst. Ieh bin überzeugt, deine Gedanken waren nicht bei mir.“ Mark errötete wie ein Schuljunge und ver- schanzte seine Verlegenheit hinter einem lie- benswürdigen Grinsen. 5 „Ich bitte um Verzeihung“, sagte er.„Ich stehe dir wieder voll und ganz zur Verfü- gung.“ a Sie gab sich so leicht nicht zufrieden. Du willst mir nicht verraten, an wen du ge- dacht hast?“ „Nein.“ 8 „Du bist abscheulich.“ Sie war sichtlich ge- kränkt.„Bestimmt hast du an irgendein Frauenzimmer gedacht. Stimmt's?“ „Meine liebe Diane“, sagte er sanft.„Jeder Mensch hat sein Geheimnis, und er hat auch ein Recht darauf, es vor der Neugierde sei- ner Mitmenschen zu schützen.“ Sie war nun ernstlich böse.„So? Ich bin demnach nichts weiter für dich als ein neu- gieriger Mitmensch.“ Mark ließ sich nicht aus der Ruhe brin- gen.„Nimm es doch nicht gleich persönlich.“ Diane unterbrach ihn.„Ich nehme es nun mal persönlich. Am besten, du drehst jetzt bei und ruderst an Land. Du hast mir meine gute Laune restlos verdorben.“ „Wie du willst“, sagte Mark und tauchte mit kraftvoller Bewegung die Ruder ins Was- Ser. N Auf der Heimfahrt bemühte Diane sich, die Sache wieder einzurenken. Sie sah ein, daß Mark einen Dickkopf hatte und nicht be- absichtigte, den reumütigen Sünder zu spie- len. Als sie den pappelbestandenen Damms, der die Insel mit dem Festland verband, entlang- fuhren, saß Diane am Steuer, und Mark lehnte weit von ihr entfernt in seinem Sitz. „Hättest du etwas dagegen, wenn wir einen Umweg machen?“ begann sie zögernd das Ge- spräch.„Es ist noch so schön“, Sie wandte ein wenig den Kopf.„Oder möchtest du nach Hause?“ „Nein, mache nur deinen Umweg“, sagte Mark. Das Schweigen in den nächsten drei Mi- nuten war sichtlich ungemütlich. Wieder war es Diane, die anfing.„Möchtest du lieber fah- ren, Mark?“ „Nein. Warum?“ Sie hatten Wollmadingen erreicht. Diane schlug nach links ein und schaltete. Die Ge- schwindigkeitsnadel rückte von sechzig auf achtzig, auf hundert, hundertzehn, hundert- 2 Wanzig. 7 „Diane“, sagte Mark mit seiner ruhigen Stimme.„Vielleicht wechseln wir doch besser die Plätze. Ich habe keine Lust, von einem Chauseebaum gekratzt zu werden, Außerdem habe ich versäumt, meine Hinterlassenschaft zu ordnen.“ 5 8 Sie mäßigte das Tempo, hielt dann mit einem solchen Ruck, daß die Bremsen laut quietschten und der Geruch von versengtem Gummi sich rasch ausbreitete. „Warum haben wir uns gezankt?“ fragte Diane. „Ja, das möchte ich auch gern wissen“, er- Widerte Mark. Er öffnete den Schlag, ging um den Wa- gen herum und schüttelte den Kopf.„Ent- Weder, du versprichst mir, in einem ver- nünftigen Tempo zu fahren, oder du läßt mich ans Steuer.“ Wie ein gehorsames Kind rutschte sie auf den Nebensitz, und als Mark sich hinter das Steuer klemmte, sah er, daß sie weinte Er konnte alles ertragen, nur keine weinenden Frauen. Sanft schloß er die Tür und legte dann seinen Arm um ihre Schulter. „Meine Liebe“ Mark streichelte ihr Haar und stellte erstaunt fest,. daß die Berührung mit ihr ihn nicht erregte nicht im geringsten. „Meine Liebe“, sagte er nochmals,„ich bin dir nicht böse, noch mache ich mich über dich lustig“ Sie 20g ein kleines Spitzentüchlein aus der Tasche und tupfte damit die Tränenspuren Weg. Ist das wahr?“ fragte sie. In diesem Augenblick erinnerte sie ihn 80 sehr an Bettina, daß er sie unbewußt näher an sich zog und sie küßte. Nachher, als sie weiter fuhren, sagte Diane: „Und wirst du morgen abreisen?“ Mark schüttelte den Kopf.„Morgen nicht, und übermorgen nicht.“ „Aber dann?“ „Ich weiß nicht.“ „Hast du Sam Wheeler nicht geantwortet?“ „Nein.“ „Du hättest es tun sollen.“ Er seufzte:„Sicher, Aber ich habe so ein verdammt schlechtes Gewissen. So wie ich den guten Sam kenne, wird er sich seinen Teil denken und sich melden.“ g Damit hatte Mark genau ins Schwarze ge- troffen. Sam meldete sich, und zwar am nächsten Morgen. Ellen kam eben vom Einkauf zurück, als das Telephon anhaltend klingelte, und Ellens sechster Sinn sagte ihr gleich, daß es was Wichtiges sei Immer hatte das Telephon so einen besonderen Ton, wenn es etwas Wich- tiges war. (Fortsetzung folgt) 5 225 AMA UBS Ane groſbar hohe Qualität besonders günstiger Preis Der Puderlcaſſee für Sie! Karatschi unter der Geißel der Pocken Täglich sterben zehn Menschen Schutzimpfungen in Europa Täglich sterben in Karatschi Pakistan) immer noch zehn Menschen an Pocken, wenn auch der Höhepunkt der Epidemie nach amtlichen Angaben überschritten sein soll. Wie ein Armeesprecher mitteilte, ist die Zahl der Neueinlieferungen ins Pockenkrankenhaus auf täglich fünf gesunken. Die Armee hat die Pockenbekämpfung übernommen. Schwere Vor- Würfe erhob der Armeesprecher gegen Fluggesellschaften und Reisebüros, die Fluggäste mit fingierten Impfzeugnissen im Gesundheitspaß versehen haben sollten. Ihre Hauptaufgabe sieht die Armee jetzt darin, nicht gemeldete Pockenkranke aufzu- Spüren. 1,2 Millionen Einwohner der Zweimil- Honenstadt sind schon geimpft worden. Auf 1 2 AUF SEINER JUNGFERNREKISE ist der ame- rilcanische Atomkreuzer„Long Beach“ zu sei- nem ersten Besuch in einem ausländischen Hafen in Bremerhaven eingetroffen. Der 16 200 Tonnen große schwere Kreuzer gilt als das modernste Schiff seiner Klasse in der Welt. UPI-BIld Ungeimpfte werden buchstäblich Razzien un- ternommen. Impfkommandos gehen von Haus zu Haus, um auch die aus Angst und Aber- glauben Widerstrebenden aufzuspüren. Seit Ausbruch der Pockenepidemie Anfang November vorigen Jahres sind 1065 Menschen im Pockenkrankenhaus von Karatschi behan- delt worden. Privatärzte sprechen von bisher Über 400 Toten. Aber auch die Zahl der als geheilt Entlassenen steigt ständig. Viele Geheilte sind durch Gesichtsnaroen schrecklich entstellt. Unter den Kindern ist der Anteil der Erblindeten am höchsten. Für die Beerdigungen haben die Friedhöfe Hilfs- Aber eingestellt. In den Moscheen wird dafür gebetet, daß die ansteckende Virus- Krankheit endlich abgewehrt wird. Die Vorbeugungsmaßnahmen gegen eine Pockenepidemie in Europa gehen weiter. In Athen ließen sich nach Angaben aus der Um- gebung des Königshofes auch Königin Friede- rike und Prinzessin Sophia gegen Pocken imp- fen. Sie fliegen am Sonntag nach Paris, um die Aussteuer für die Prinzessin zu vervoll- ständigen, die den spanischen Thronfolger Don Juan Carlos heiraten wird. Die schwedischen Gesundheitsbehörden ha- ben angeordnet, daß jeder Reisende, der aus Düsseldorf oder Bradford(England) nach Schweden kommt, einen Impfnachweis haben muß. Allen Reisenden, die nach der Bundes- republik, Großbritannien oder der Schweiz reisen, wird empfohlen, sich schutzimpfen zu lassen. Die im öffentlichen Dienst Schwedens Beschäftigten können sich ebenfalls impfen lassen. Dringend geraten wird das besonders den Hafenarbeitern. In Dänemark und Norwegen wird das Kran- kenhauspersonal in diesen Tageèn vorsorglich erneut gegen Pocken geimpft. Es ist eine Rou- tinemaßnahme, die in Krankenhäusern stets vorgenommen wird, wenn irgendwo eine Epi- demie-Gefahr besteht. Dänische Polizei sprengt Pferde- Toto Milljonengewinne nicht versteuert Mit Kamera auf Verbrecherjagd Als mächtigste Verbrecherbande Dänemarks bezeichnete die Kopenhagener Polizei zwei Alegale Buchmacher und ihre Mitläufer, denen man jetzt das unsaubere Handwerk legen konnte, Es handelt sich um einen 58jährigen Bäckermeister und dessen 20jährigen Sohn, die es verstanden haben, sich und ihrer Liga mindestens ein Drittel aller in Dänemark ab- geschlossenen Wetten für Trab- und Galopp- Trennen zuzuschanzen. Man schätzt ihren jähr- lichen Umsatz auf über 15 Millionen Kronen meun Millionen Mark). Sie bezahlten dafür keine Steuern. Außerdem unterhielt der Sohn einen privaten Spielklub, in dem Hun- derttausende umgesetzt wurden. Nach den Angaben der Polizei hat allein ein Kopen- agener Großhändler in diesem Kasino eine halbe Million Kronen verloren. Es war nicht einfach, den raffiniert arbei- tenden Buchmachern hinter die Schliche zu kommen. Der Kopenhagener Polizei gelang es jedoch, die beiden Männer„einzukreisen“. Als man erfuhr, daß der Bäckermeister seine Geschäfte in einem Restaurant im Kopen- hägener Stadtteil Charlottenlund abzuschlie- Ben pflegte, leitete die Kriminalpolizei einen Detektivdienst im besten Chikago-Stil ein. Durch das Dach des Lokals bohrte man ein Loch, ein Mikrophon lag an versteckter Stelle bereit. Beim nächsten Besuch des Buchma- chers konnte dann mit Kamera, Tonband- gerät und Fernglas ermittelt werden, welcher Art die Geschäfte des Gastes waren. Nun griff die Polizei zu; sie konnte auf der Trabrennbahn Charlottenlund 35 Verdächtige verhaften, die zu der Bande gehörten. Unter ihnen befanden sich sogar ein Vorstandsmit- glied des Trabsportvereins. Mit diesen Män- nern hat man aber noch nicht alle Beteiligten gefaßt. Viele Totofreunde, die der hohen Steuer für Pferdewetten entgehen wollten, traten persönlich nie in Erscheinung, sondern verkehrten nur telefonisch mit dem Bäcker- Meister. Kopenhagens Polizeichef Brix ver- mutet, dag auf diesen Kreis ein weiterer Umsatz von etwa zehn Millionen Kronen entfällt. Da zu ihm sehr kapitalstarke Per- sonen gehören, die sich geschickt zu tarnen Wissen, wird es der Polizei viel Mühe berei- ten, sie ausfindig zu machen. Der Bäckermeister hat bis jetzt geleugnet, mit der ganzen Geschichte etwas zu tun zu haben. Neben den Beweisen, welche die Po- lizei bereits in Händen hat, spricht jedoch auch die Tatsache gegen ihn, daß er ständig einen Mann„Schmiere“ stehen lieg. um vor überraschenden Polizeibesuchen sicher zu sein. Der Sohn und Spielkasino-Grohßverdle- Neue Fllm-Metropole in Rom Italiens größter Filmproduzent, Dino de Laurentiis, legte dieser Tage den Grund- stein zu einer großen Filmstadt vor den To- ren Roms, Die„Dino de Laurentiis Einemato- grafica“ soll mit einem Gesamtkostenauf- wand von 120 Millionen DM errichtet wer- den. Zwei Drittel sind durch staatliche Dar- lehen gesichert. Die Gründungsurkunde, die Vittorio de Sica verlesen hatte, versenkte Ministerpräsident Fanfani in den Grund- stein. Mit dem Regierungschef und Regie- rungsmitgliedern waren viele prominente Parlamentsrier, Schauspieler und Regisseure zur Grundsteinlegung erschienen. ner dagegen sah die Zwecklosigkeit, seine Paten zu bestreiten, bald ein. Dem bevor- stehenden Prozeß sieht man in der dänischen Ofkentlichkeit mit größtem Interesse ent- gegen. Einen Skandal dieses Ausmaßes hat es in Kopenhagen bisher nicht gegeben. DREIT FRIEDLICE PARRENDE PERSONEN WAGEN blieben auf der Strecke, als dieser Tage ein amerikanischer Soldat nach einer Part widerrechtlich Lastwagen bestieg und damit angeheitert durch einen schweren Militär- ie glücklicherweise menschenlee- ren Straßen von Coburg raste. Das Ende vom Lied war, daß der Fahrer die Herrschaft über den Truck verlor. Der Wagen überrollte zwei Autos und bohrte sich dann in den auf unserem Bild gezeigten VW, wodurch er endlich zum Stehen kam. Der unglückselige Fahrer wurde schwer verletst. Andere Personen kamen nicht zu Schaden. dpa-Bild Kapfinger-Urteil voraussichtlich am 23. Januar Prozeß unterbrochen Zahlreiche Meineidsverfahren erwartet Nach sechs Verhandlungstagen, in deren Ver- lauf 17 Zeugen vernommen und vereidigt worden sind, wurde der Kuppelei- Prozeß ge- gen den Passauer Verleger Dr. Hans Kapfin- ger am Dienstagmittag unterbrochen. Die Verhandlung wird zu Beginn der näch- sten Woche mit der Vernehmung der letzten Zeugen und den Plädoyers fortgesetzt. Das Urteil soll am Dienstag, 23. Januar, verkündet Werden„wenn nicht mehr Uberraschungen kommen, was in diesem Prozeß nicht ausge- schlossen ist“, erklärte der Strafkammervor- sitzende, Landgerichtsdirektor Otto Weidin- Ser, der den schwierigen Prozeß bisher mit größter Umsicht geleitet und bei dieser Gele- genheit auch die korrekte Berichterstattung 1 9 5 die Presse anerkennend hervorgehoben at. Vor den Pressevertretern erklärte die Ver- teidigung unter Bezug auf die vielen beeidig- Slcbuelſle g„ Lastwagen abgestürzt— Fünf Todesopfer Fünf Menschen wurden getötet und drei schwer verletzt, als bei Heraklion auf Kreta ein Lastwagen in eine 75 Meter tiefe Schlucht stürzte. Acht Insassen wurden leicht verletzt. Vier Tote gab es bei einem ähnlichen Unglück in der Nähe von Pee in Südjugoslawien. Bus stieß mit Zug zusammen Wie Preßburger Zeitungen erst am Dienstag berichteten, ereignete sich in der vergangenen Woche in der Slowakei bei Banska Bystrica (Neuschh) ein schweres Unglück, bei dem es sechs Tote und 42 Verletzte gab. Ein vollbe- setzter Bus stieß auf einem unbeschrankten Bahnübergang mit einem Zug zusammen. Denkmal für Pelikan Alphonso Um gegen die Untreue seines Weibchens Omega zu protestieren, trat Pelikan Alphonso in einen Hungerstreik, an dessen Folgen er starb. Alphonso und Omega waren vom US- Staat Louisiana nach der griechischen Insel Mykonos geschickt worden, um dem berühm- ten Pelikan Peter die Einsamkeit zu vertrei- ben. Wie es so geht, Omega wünschte Ab- wechslung, und sie verliebte sich in Peter. Die Bewohner von Mykonos wollen dem unglück- lichen Alphonso jetzt ein Denkmal errichten und seine Tragödie in drei Sprachen in Mar- mor verewigen. Wohnhausbrand forderte sieben Todesopfer Sechs Kinder, davon vier Geschwister mit ihrer Mutter sind bei einem Wohnhausbrand in Clydebank in der schottischen Grafschaft Dumbarton in den Flammen umgekommen. Drei Erwachsene— die Eltern von zwei der ums Leben gekommenen Kinder und der Vater der vier anderen Kinder— konnten sich retten, indem sie auf das Dach des Hauses kletterten und das Freie gewannen. Kältewelle zwingt zu Schulschließungen Eine Kältewelle, verbunden mit den bisher heftigsten Schneefällen dieses Winters, Hat Hunderte von Schulen in vielen Teilen der US gezwungen, den Unterricht zeitweilig einzustellen. Mindestens 14 amerikanische Bundesstaaten meldeten Temperaturen unter Null. Am kältesten war es in Butte im Staat Montana mit mehr als 40 Grad Kälte. Aus den nördlichen Teilen des Staates New Lork wur- den 51 Zentimeter Schnee gemeldet. Scheibenwaschanlagen verhindern Unfälle Scheibenwaschanlagen tragen mehr zur Un- kfallverhütung bei als die Schmutzfänger an den Kotflügeln der Kraftfahrzeuge, die die Windschutzscheiben der nachfahrenden Wagen vor Spritzern bewahren sollen. Zu diesem Er- gebnis kam der Länderfachausschug„Tech- nische Kraftfahrzeug-Uberwachung“ nach zahlreichen Versuchen. Der Ausschuß regte an, in Zukunft für alle Kraftfahrzeuge Scheiben- Waschanlagen zu fordern. Heilerfolg Zu„seelischer Durchleuchtung“ schickte ein Ehemann in Ottawa seine Frau zum Psy- chiater. Nach zehn Behandlungen beantragte Sie die Scheidung. Sie will den Psychiater hei- raten. Neuer Algerier-Mord im Elsaß In Mülhausen ist erneut ein Algerier einem Fememord zum Opfer gefallen. Der 36jährige Nordafrikaner wurde nachts auf der Straße von Unbekannten mit drei Schüssen niederge- streckt. Ein vierter Schuß in das Genick machte dem Leben des Uberfallenen ein Ende. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei deu- ten darauf hin, daß auch dieser Mord von Be- auftragten der algerischen Aufstandsbewegung verübt worden ist. 7 HOCH AUF OEM ELEFANTENRUCKEN zeigten sich im Zirleus Krone das Münchner Faschingsprinzenpaar, Ihre Lieblichkeit Prin- zessin Charlotte I und seine Tollität Prinz Walter II, ihren närrischen Untertanen. Bis Aschermittuoch wollen sie so jeden Montag die Huldigungen der Münchner Narren ent- gegen nehmen. UPI-Bild ten und sich widersprechenden Zeugenaussa- gen, dieser Prozeß sei„eine Grube für eine Reihe von weiteren Strafprozessen und Mein- eids verfahren“. Am letzten Verhandlungstag wurde Frau Anne Heudecker, eine Jugendbekannte der Nada IIImann. über das Vorleben der Bela- sStungszeugm vernommen und dieser auch ge- Jugendliche Erpresser Etwa ein Dutzend elf- bis 16jährige Bur- schen aus Schwanenkirchen im Landkreis Deggendorf haben einen 13jährigen aus dem gleichen Ort in den vergangenen eineinhalb Jahren um mehr als 1500 DM erpreßt. Der 13 Jährige hat dieses Geld aus Angst vor den massiven Drohungen nach und nach seinem Vater aus der Ladenkasse gestohlen. Außer- dem baben die jugendlichen Erpresser. von denen einer über 500 DM an sich gebracht hat, ihr Opfer gezwungen, ihnen Pistolen zu beschaffen. Fünf der Pistolen wurden bereits sichergestellt. Der 13jährige kaufte eifrig Schundhefte, die ihm von seinen„Freunden“ in solchen Massen gebracht wurden, daß sein Taschen- geld nicht mehr dafür ausreichte, Er finan- zierte die Hefte deshalb aus der väterlichen Kasse. Das merkten die anderen sehr bald und forderten daraufhin immer höhere Sum- men„Schweigegeld“. Wie die Kriminalaußen- stelle Deggendorf mitteilte, sind die Ermitt- lungen noch lange nicht abgeschlossen. Die Jugendlichen haben das erpreßte Geld größ- tenteils in einem Gasthaus für Schnaps und Essen ausgegeben. Den Gastwirt, der den Schnaps an die Jugendlichen abgab, erwar- tet ein Strafverfahren. genübergestellt. Sie konnte allerdings nur das „Gerede“ bestätigen, das über die Illmann in ihrem Heimatdorf umging. Licht in die Affäre mit dem ominösen Akt- foto, das Kapflnger mit zwei nackten Mädchen zeigen soll, brachte auch die Zeugenverneh- mung des Pressefotografen Robert Seeger nicht, der nach den Angaben des Zeugen Ale- xander Rentsch das Bild in seinem Besitz ha- ben sollte. Seeger bestritt dies energisch. Auch der Passauer Pressefotograf Ottmar Schlosser Wies die Behauptung, er habe ein solches Bild angefertigt, unter Eid entschieden zurück. Gasgranatenlager wird geräumt Spezialeinheiten der Bundeswehr und das Munitionsräumkommando Rheinland-Pfalz haben jetzt mit den Vorbereitungen zur Rau- mung eines großen Gasgranatenlagers aus dem ersten Weltkrieg bei Monzingen an der Nahe (Kreis Kreuznach) begonnen. In dem nach 1918 in der Nähe der Bahnlinie Idar-Oberstein-Bad Kreuznach angelegten Lager befinden sich etwa 2000 Gasgranaten und einige tausend Gasflaschen mit Blaukreuz-Kampfstoff. Zum Schutz der Monzinger Bevölkerung werden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen getrof- fen. Es ist möglich, daß sich die in großen„Be- tonwannen“ gelagerten Granaten zersetzt ha- ben und der Gaskampfstoff freigeworden ist. Man wird daher die Betonumwandung zu- nächst nur ein kleines Stück öffnen und den Zustand der Munition nachprüfen. Erst dann sollen die Granaten Stück für Stück herausge- holt und unschädlich gemacht werden. Celsius erobert England England hat die Celsius-Maßeinheit für die Temperatur eingeführt. Vorerst werden Cel- sius und Fahrenheit noch„in Ko-Existenz“ leben. In den Wetterberichten werden in Klammern die Celsius- Temperaturen angege- ben. Zum Abschluß des Ubergangsstadiums sollen Fahrenheit- Temperaturen an die zweite Stelle in dle Klammer rücken, bis sie schließ- ich gang wegfallen. 5 % Aren eee e 124