r Rracheint: montags, mittwochs, freitags Ent samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag geholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 5 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 Bote Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Mills meterzeile 18 Pfg.— Ereisliste Nr,. 71 Abbestellungen können nur bis 23. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 10 Freitag, den 19. Januar 1962 14.62. Jahrgang Die Wiedervereinigung liegt in weiter Ferne Bonn will der deutschen Uffentlichkeit klaren Wein einschenken„Ergebnis eines historischen Prozesses“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Die führenden Repräsentanten der deutschen Bundesrepublik sollen künftig der deutschen Offentlichkeit klaren Wein in der Wiedervereinigungsfrage einschenken. Diese Anregung wird zur Zeit in Bonner Regierungskreisen ernsthaft diskutiert. Anlaß sind die Auswirkungen eines, wie es heißt,„Mißbrauchs von Wiedervereinigungsparolen“, vor allem auf die Jugend. Ini Zukunft soll, so ist angeregt worden, klar und offen gesagt werden, daß die Wiederver- einigung nicht von heute auf morgen kom- men könne. Vielmehr könne sie nur„das Er- Sebnis eines historischen Prozesses“, also einer Kngeren Entwicklung im Laufe einer Gene- ration, sein. Eine solche Entwicklung soll als Voraussetzung für die Wiedervereinigung den Abbau der Gegensätze zwischen Ost und West sowie die Anbahnung einer Integration der west- und osteuropäischen Staaten bringen. Dadurch verlören die Staaten selbst ohnehin an Bedeutung. Anlaß zu den Bonner Uberlegungen war das Ergebnis einer Meinungsumfrage Ende Okto- ber 1961. Das Ergebnis gab zu Sorgen Anlaß, Weil knapp ein Viertel der Bevölkerung sich dafür aussprach, auf Wiedervereinigung auch Rekordbudget Kennedys Washington(dpa). Rekordausgaben in Höhe von 92,5 Milliarden Dollar sieht das neue amerikanische Budget für das am 1. Juli 1962 beginnende Haushaltsjahr 1963 vor, das Präsident Kennedy am Donnerstag dem Kon- Sreß zur Annahme unterbreitete. Auf der Einnahmenseite rechnet die Regierung mit einem gesamten Steueraufkommen von rund 93 Milllarden Dollar, so daß bei einem nor- malen Ablauf des Finanzjahres ein beschei- dener Uberschuß von 500 Millionen Dollar ausgewiesen werden würde. Erstmalig seit 1960 würde der Staatshaushalt der USA da- mit nicht mehr deflzitär sein. Mit dem Uberschuß könnte die Staatsschuld von 295,4 auf 294,9 Milliarden Dollar reduziert werden. Rusk: Keine Verhärtung Washington(dpa). Us-Außenminister Rusk bestätigte am Donnerstag vor der Presse, daß die Sowjetunion bei den beiden Moskauer Berlin- Besprechungen zwischen Außenminister Gromyko und US-Botschafter Thompson wieder ihre altbekannten Positi- enen bezogen hat. Doch ist nach Ansicht von Rusk keine Verhärtung der sowjetischen Po- litik festzustellen, Allerdings seien auch keine Fortschritte erzielt worden. Er äußerte die Hoffnung, daß die Gespräche in Moskau fort- gesetzt werden, damit wirklich herausgefun- den werden kann, ob die Sowjetunion zu einer Anderung ihrer Politik bereit ist. dann zu drängen, wenn damit Gefahren, etwa für die Freiheit, verbunden seien. Die Frage lautete wörtlich:„Uber die Wiedervereinigung unterhalten sich drei Leute. Der eine sagt: Wir müssen alles daransetzen, um die Wiederver- einigung zu erreichen, aber wir müssen dabei viel Geduld haben, denn es kann 20 Oder 30 Jahre dauern, bis es so weit ist. Der zweite sagt: Wir müssen alles tun und so schnell wie möglich darauf drängen, die Wiedervereini- Sung durchzusetzen, auch wenn gewisse Ge- fahren damit verbunden sind. Der dritte sagt: Wir sollten die Hoffnung aufgeben, daß die Wiedervereinigung überhaupt zu erreichen ist. Real gesehen hat sich die Welt mit der Tei- lung Deutschlands bereits abgefunden, und wir sollten dieser Tatsache klar ins Auge sehen. Welcher dieser drei hat nach Ihrer Meinung jetzt Recht?“ 49 von hundert der Befragten hielten die Meinung des ersten für richtig. 23 Prozent teilten den Standpunkt des zweiten, und 16 Prozent hatten die Hoffnung auf die deutsche Einheit aufgegeben. 12 Prozent äußerten keine Meinung. Von besonderem Interesse für Bonn War schließlich die Feststellung, daß vor allem die Jugend unter 21 Jahren entschlossen scheint, auf Wiedervereinigung auch unter Kampfbedingungen zu bestehen. Verhältnis- mäßig ungeduldig waren auch die Jahrgänge über 65 Jahre. Protest gegen Massenmord an Missionaren, UN lehnen Asyl für Gizenga ab- Katanga- vertreter nach Hause geschickt Brüssel(dpa). Belgien protestierte am Donnerstag bei der kongolesischen Zentralre- Sierung in Leopoldville gegen die Ermordung von 19 katholischen belgischen Missionaren. Am gleichen Tag beschwerte sich Präsident Tschombe in Leopoldville über das„unvor- stellbare Massaker an Zivilisten“ durch Sol- daten der Zentralregierung im Gebiet von Eisele nördlich der Zinn-Stadt Manono. Mit der Untersuchung der Niedermetzelung der Missionare ist der stellvertretende Armee Oberbefehlshaber, General Viktor Lundula, beguftragt worden. Möglicherweise wurden noch mehr Angehörige des Seminars„Sant Esprit“ ermordet. Kongolesische Rotkreuz- Vertreter und Arzte von den UN wollen die Vorgänge in Nordkatanga untersuchen. Die aus Belgien stammenden Missionare sol- len während der UN-Aktion gegen Katanga von Truppen der Zentralregierung in Kongolo Nordkatanga) auf bestialische Weise umge- bracht worden sein. Das Brüsseler Außenmi- nisterium hat eine eingehende Untersuchung Verlangt, auch den UN- Generalsekretär U Thant unterrichtet und um baldige Stellung- nahme Leopoldvilles und U Thants ersucht. Die UN- Streitkräfte im Kongo haben die Bitte des ehemaligen stellvertretenden Mini- Ster präsidenten Gizenga um besonderen Schutz mit der Begründung abgelehnt, daß das Leben Gizengas nicht in Gefahr sei. Gizenga wird seit Tagen von kongolesischen Truppen in sei- nem Haus in Stanleyville scharf bewacht. Das kongolesische Parlament hatte ihn abgesetzt, Weil er trotz wiederholter Aufforderung nicht Terror in Algerien bindet französische Truppen Nicht auf Kosten der operativen Aufgaben Nachts kein Autoverkehr Paris(dpa). Nach Ansicht gut unterrich- teter Pariser Kreise wird es angesichts der durch den Terror der algerischen Aufständi- schen und der europäischen Untergrundbe- wegung OAS in Algerien geschaffenen bür- Zerkriegsähnlichen Lage Frankreich zur Zeit nicht möglich sein, aus Algerien zwei weitere Divisionen abzuziehen und sie im Mutterland Zu stationieren. Die Pariser amtlichen Stellen, die bisher keine Einzelheiten über die vom französischen Ministerrat für Algerien beschlossenen ver- schärkten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und zur Bekämpfung der Al- tentatswelle mitteilten, haben auch über das Vorläufige Verbleiben aller Truppen in Alge- rien nichts verlauten lassen. In den gut unter- richteten Kreisen hält man es jedoch für si- cher, daß das Sicherheitsnetz in Algerien jetzt nicht weiter entblößt wird. Die maßgeblichen Chefs der französischen Streitkräfte in Alge- rien haben dem Vernehmen nach auch geltend gemacht, daß der verstärkte Einsatz der Trup- Pen zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Städten nicht auf Kosten der operativen Aufgaben der Armee gehen darf. In verschiedenen algerischen Städten haben nach den jüngsten neuen Zusammenstößen Zwischen Algertern und Europaàern und nach der riesenhaft angewachsenen Welle von Ter- Torakten äußerst rigorose Kontroll- und Ab- Ssperrmaßnahmen begonnen. Der Ausnahme- zustand dürfte zunächst nicht ausgerufen wer- den. Die Behörden glauben, mit den Vollmach- ten auszukommen, die ihnen aus dem noch be- stehenden„Notstand“ zur Verfügung stehen. Holland bejaht den Vorschlag U Thants Nasser hat Indonesien eine umfassende Unterstützung zugesagt Den Haag/ Dia kart a(dpa). Die nie- derländische Regierung hat am Donnerstag den telegrafischen Appell UN-Generalsekre- tärs U Thant an Indonesien und die Nieder- lande, mit ihm zusammen eine friedliche Lösung der Westneuguinea- Streitfrage zu er- örtern, positiv beantwortet. Wie der niederländische Ministerpräsident de Quay in seinem Antworttelegramm an V Thant erklärte, wird Den Haag„gern der Bitte U Thants entsprechen“, den holländi- schen UN- Delegierten zu Besprechungen über das Westneuguinea- Problem zu ermächtigen. Indonesien hat am Donnerstag den Vor- schlag U Thants noch nicht beantwortet. Der indonesische Außenminister Dr. Subandrio bestätigte lediglich den Eingang des U-Thant- Tetegramms. Eine umfassende Unterstützung 1 hat der ägyptische Staatspräsident Nasser Indonesien im Westneuguinea-Konflikt mit den Niederlanden zugesagt. Dieses Verspre- chen ist in einem Brief Nassers enthalten, den der ägyptische Vizepräsident und Kriegs- minister Marschall Abdel Hakim Amer dem indonesischen Staatspräsidenten Sukarno in Diakarta überbrachte. Nasser betont in sei- nem Brief an Sukarno:„Die Unterstützung ist unumschränkt.“ Amer soll in Djakarta erklärt haben, dag Agypten im Falle eines bewaffneten Kon- klikts zwischen den Niederlanden und Indo- nesien den Suez-Kanal für holländische Kriegsschiffe sperren werde. Diese in politi- schen Kreisen der ägyptischen Hauptstadt stark beachtete Meldung aus Djakarta wurde im Kairo weder bestätigt noch dementiert. in die Hauptstadt gekommen war. UN-Gene- ralsekretär U Theut hat Ministerpräsident Adoula in einem Brief nahegelegt, Gizenga Serecht zu behandeln. Die französische Regierung hat dem Ver- nehmen nach den Katanga-Missionsleiter in Paris, Dominique Diur, ausgewiesen, oder ihm zumindest die Aufgabe seiner Tätigkeit emp- fohlen. Die Kongo- Zentralregierung hatte die Errichtung einer Botschaft in Paris angekün- digt. Der volks republikanische Abgeordnete Coste-Floret will in einer schriftlichen Ein- gabe von der Regierung„die Hintergründe des Beschlusses über die Ausweisung einer Ka- tanga- Persönlichkeit“ erfahren. Auch der kon- servative„Figaro“ kritisierte den angeblichen Ausweisungsbeschlußg. Zehnte Atomexplosion in den USA Washington(dpa). In der laufenden Atomversuchsreihe der USA explodierte die zehnte Sprengladung. Auch dieser Versuch fand wieder unter der Erde auf dem Atom- versuchsgelände im Bundesstaat Nevada statt. Die amerikanische Atomenergie kommission gab bekannt, daß der Sprengsatz nur geringe Durchschlagskraft(wahrscheinlich unter 20 000 Tonnen TNT) gehabt habe. 1 DIPLOMATEN von 19 in Bonn akkreditierten ausländischen Missionen besuchen gegemwär- lig Berlin, um sich persönlich über die Lage in deer geteilten ehemaligen deutschen Haupt- stadt zu in formieren, Unser Bild zeigt einen der Diplomaten, den amerikanischen Oberst Safer, der mit Hilfe des kanadischen Ober- sten Henselwood über die Sperrmauer an der Bernauer Straße hinweg zu filmen versuckt. Rechts Blumen, die von Westberlinern nie- dergelegt wurden, die die Grüber ihrer An- gehörigen im Ostsektor nicht schmücken konnten. dpa-Bild Doppelte UN-Moral Von Dirck Hansen Im New Vorker Glaspalast schreiten die Delegierten der Vereinten Nationen seit eini- gen Tagen zu neuen Taten. Sie werder es schwer haben, das angeschlagene Prestige der Weltorganisation zu flicken: Seit die UN Indiens Angriff gegen Portugals Ubersee- gebiet Goa mit Schweigen übergangen haben, scheinen die Kritiker der Vereinten Nationen im Recht. Der Fall Goa hinderte die UN aber nicht, den Ankläger Portugal zum Angeklag- ten zu stempeln, indem sich die Vollversamm- lung sofort der Angolafrage widmete. Lissa- bon befahl seinen Delegierten den Ausmarsch aus dem Sitzungssaal, weil es das Vorgehen der UN als Einmischung in innere Angelegen- heiten— Angola gilt wie Goa als Landes- Provinz— empfinden mußte. Antikolonialismus ist angewandtes Selbst- bestimmungsrecht. Auf diese Formel konnte man noch vor kurzem alles Bemühen brin- gen, die letzten Kolonialvölker der Erde auf eigene Füße zu stellen. Seit dem indischen Einmarsch in Goa und lautstarken indonesi- schen Drohungen gegen Niederländisch-Neu- guinea stimmt diese Formel allerdings nicht mehr. Beide Aktionen, die abgeschlossene und die angekündigte, treffen das Selbst- bestimmungsrecht mitten ins Herz. Die Goanesen wurden nicht gefragt, ob sie sich von den Indern heimholen lassen Woll- ten. Die Papuas, die von den Niederländern für eine freie Entscheidung reif gemacht wer- den sollen, werden nach dem Willen der In- donesier genauso wenig zu Wort kommen. Das Patentrezept der Sowjets— Was Selbstbe- stimmung ist, bestimmen wir!— Wird als auch von anderen Staaten aus SSoistischen Gründen mit Wonne gebraucht. Die Verein- ten Nationen, die in ihre Charta das Prinzip der Selbstbestimmung aufgenommen haben, erleben damit eine der größten Krisen seit ihrer Gründung. 5 Die doppelte Moral, die angesichts farbiger und weißer Nationen in ihrem New Lorker Domizil geübt wird, hat im Westen tiefe Enttäuschung ausgelöst. Der indische Ein- marsch in Goa wurde von der Weltorgani- sation nicht gerügt. Diese Frage kam gar nicht erst vor die Vollversammlung, als sie mit Hilfe der Sowjets im Sicherheitsrat abge- würgt war. Einige, die ihr Gedächtnis be- halten hatten, erinnerten die Welt daran, daß Mussolinis Aggression gegen Abessinien ein- mal den Genfer Völkerbund ruinierte. Diese Reminiszenz machte aber bisher wenig Ein- druck. Der Versuch der Inder, ihren unprovo- zierten Waffengang mit antikolonialistischen Redensarten zu rechtfertigen, glückte aller- dings ebensowenig. Aus dem Munde eines Mannes, der sich seit Jahren als konkurrenz loser Superpaziflst feiern läßt, wirkt jede Art von Kriegssonetten peinlich. Es ist unbestreitbar, daß die Vereinten Na- tionen mit Duldung der Gewalt ihre eigene Basis unterminieren. Deshalb ist das Unbe- hagen an den UN gewachsen. In Portugal sprach Ministerpräsident Salazar davon, aus den UN auszutreten. Frankreich ist wegen Algerien mit der Weltorganisation seit lan- gem böse. Und auch in den USA, die vor fünf Jahren das britische Suez- Abenteuer bremsten und Anfang 1961 mit Rücksicht auf die Weltmeinung den Zusammenbruch eines leichtfertigen Kuba- Unternehmens in Kauf nahmen. haben die Vereinten Nationen stark an Ansehen verloren. Amerikas UN- Dele- Sierter Stevenson hat sich über ihre Passivi- tät mit bitteren Worten beklagt. Der briti- sche Außenminister Lord Home übertraf die Kritischen Aüßerungen noch und stellte so- gar die Frage, ob London die UN auch in Zukunft wie bisher unterstützen könne. Die Krise der Vereinten Nationen hat ihren Höhepunkt gerade zu einer Zeit erreicht, da der finanzielle Bankrott der ganisation möglich erscheint und die langwierige Be- friedungsaktion im Kongo durch Zahlungs- Uunwilligkeit verschiedener Mächte ernstlich gefährdet wird. Dennoch ist es nicht sinn- voll. schon den„Anfang vom Ende“ herauf zubeschwören und den Abgesang auf die UN einzuüben— wie es hier und da Mode se- worden ist. Noch sind die Vereinten Nationen der Hoffnungsträger für eine geordnete friedliche Welt. Noch immer, trotz aller Nak- kenschläge und mancher Selbstlähmung, er- scheinen sie als beste aller Möglichkeiten. Dennoch— oder gerade deshalb— bedür- ten die UN im Augenblick dringend einer Aufbesserung ihres Ansehens. Eine dauer- hafte Lösung im Kongo ist für heute und morgen noch nicht zu erwarten, aber es wäre ein großer Erfolg, wenn die Vereinten Na- tionen es schafften, den bedrohlich schwelen den indonesisch- niederländischen Zwist durch ihre Mitwirkung bei Verhandlungen fried lich beizulegen. Daß sie dabei auch dem ver- ratenen Selbstbestimmungsrecht wieder zu Ehren verhelfen könnten, ist eine Hoffnung, die wir Deutschen aus verständlichen Grün- den nicht gerne begraben. 5 Der Staatsvertrag der Bundesländer über die Errichtung der Anstalt„Zweites Deutsches Fernsehen“ Wurde jetzt auch vom niedersäch- sischen Landtag angenommen Die Lohn- und Gehaltstarifverträge für die 138 000 Arbeiter und 47 500 Angestellten der Deutschen Bundespost wurden von der Post- gewerkschaft zum 31. März gekündigt. Der Einbau von Luftschutzräumen in Wohn- gebàude müsse vom Staat bezahlt werden, for- dert der Zentralverband der Haus- und Grundbesitzer; ferner trat der Verband für eine„Angleichung“ der Mieten an die Ver- hältnisse ein. Die drei Laos Prinzen konnten sich bei ihrem ersten Zusammentreffen in Genf nicht über Ort und Zeitpunkt der Aufnahme von Verhandlungen über eine Koalitionsregierung in Laos einigen. Lübke truf im Senegal ein Dakar(dpa). Bundespräsident Lübke wür- digte am Donnerstag bei seiner Ankunft in der senegalesischen Hauptstadt Dakar den Präsidenten Leopold Senghor als Philosophen und Dichter von universaler Bedeutung. Er betonte, daß auch die junge Generation Sene- gals bereits bemerkenswerte Leistungen in der Literatur hervorbringe und lobte die vorbild- liche Sozialordnung des Landes. Als Kenner des Ernährungs- und Landwirt- schaftswesens ist Lübke im Senegal besonders an den Projekten interessiert, die der rasch anwachsenden Nation eine ausreichende Le- bensgrundlage schaffen und den Lebensstan- dard weiter heben sollen. Der Senegal ist die dritte und letzte Etappe der Westafrika-Reise des Bundespräsidenten. Künftig auch„dynamische“ Unfallrente Bundestag beriet über Verbesserung der Unfallversicherung Bonn(dpa). Der vierte Bundestag begann seine sozialpolitische Arbeit am Donnerstag mit der Diskussion über die Reform der Unfallversicherung. Regierungsparteien und Oppo- sition sprachen sich gemeinsam für zahlreiche Verbesserungen aus, vor allem für die all- jährliche Anpassung der Unfallrenten an die wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesre- publik. Der Initiativgesetzentwurf der Koalitionsparteien wurde nach zweistündiger Grund- gesetzdebatte an die zuständigen Ausschüsse überwiesen. Nach dem Willen der Koalitionsparteien soll die Unfallversicherung folgende Aufgaben ha- ben: Den Schutz vor Unfällen, die Wiederher- stellung der Gesundbeit und Arbeitsfähigkeit und schließlich den Ersatz des Schadens, den jemand bei einem Unfall erleidet. Zu den Ver- besserungen des Gesetzentwurfs zählen auch die Erhöhung des Sterbegeldes, die kontinu- jerliche Anpassung der Witwen- und Waisen- renten sowie die Linderung von Härtefällen. Die SPD erkannte die Reformbestrebungen des Gesetzentwurfs an. Die Opposition wünscht Vor allem eine stärkere Betonung der Unfall- verhütung. Sie wendet sich mit Nachdruck ge- gen die vorgeschlagene Abfindung der soge- nannten Bagatellrenten,. In dem Entwurf ist vorgesehen, daß Unfallrenten mit dem fünf- 3 fachen Jahresbetrag abgefunden werden kön- nen, wenn die Erwerbsminderung bis zu 30 Prozent beträgt. Die Opposition wünscht, daß es dem Versicherten überlassen bleibt, welche Modalitäten er wählt. Einstimmig überwies der Bundestag zwei Gesetzentwürfe und einen SPD-Antrag, die Verbesserung in der Kriegsopferversorgung, bei der Unterhaltshilfe und den gesetzlichen Renten vorsehen, an die zuständigen Aus- schüsse. Die SPD fordert eine Erhöhung der Grundrenten in der Kriegsopferversorgung um zehn Prozent. Die Bezieher von Kriegsscha- densrenten nach dem Lastenausgleich sollen nach dem Antrag eine einmalige Zuwendung von 80 DM zuzüglich 20 DM für jeden unter- haltungsberechtigten Angehörigen erhalten. Sowjetpanzer zogen von der Friedrichstraße ab Auch die Amerikaner ziehen ihre Berlin(dpa). Die sowjetischen Panzer, die bisher auf dem Gelände des Kronprinzenpalais in der Straße Unter den Linden standen, sind in der vergangenen Nacht abgerückt. Ein of- fizieller Sprecher der sowietischen RKomman- dantur erklärte, daß die Panzer abgezogen worden seien,„weg von Berlin“. Er lehnte es Gegen steigende Baupreise und Mietwucher 5 Baupreisdrosselung mit„marktkonformen“ Mitteln erwogen Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Die Bundesregierung erwägt Maßnahmen, wie den steigenden Baupreisen Einhalt geboten werden soll. Dies hat Bun- deswohnungsbauminister Lücke am Donners- tag im Wohnungsbauausschuß des Bundes- tages mitgeteilt. Ferner kündigte Lücke den Entwurf eines Gesetzes oder einer Verord- nung gegen Mietwucher an. Lücke bestätigte im Ausschuß, daß die Bau- preise im letzten Jahr um 9,3 vom Hundert gestiegen seien. Er ist überzeugt, daß die Bundesregierung an harten Eingriffen in den markt wirtschaftlichen Zeitmechanismus nicht mehr vorbeikommen wird. Dem Vernehmen mach hat er auch bereits die Unterstützung von Bundeskahzler Adenauer gewonnen. Dr. Adenauer hatte bereits im Dezember das Ausmaß der Preissteigerungen auf dem Bau- markt und die damit verbundene Geldent- wertung beklagt, die das Vertrauen der Sparer enttäusche. Bei den maßgebenden Regierungskreisen scheut man sich allerdings nach wie vor, mit drakonischen Maßnahmen einzugreifen. Es wird versichert, daß mit marktkonformen Optimist Erhard wird pessimistisch Bonn(dpa). Mit verschärftem Wettbewerb in der Wirtschaft rechnet Bundes wirtschafts- minister Erhard. Das werde schneller gehen als man denke, sagte er in einer Ansprache zur Einweihung der neuen Industrie- und Handelskammer Bonn. Immer mehr werde die deutsche Wirtschaft in Zukunft mit dem Rücken an der Wand kämpfen müssen. Staatliche Hilfen werde es nicht mehr geben, und Kostenerhöhungen auf die Preise zu überwälzen, werde nicht mehr möglich sein. Mitteln eine Preisdrosselung erreicht werden solle. Keine wirksame Handhabe bietet nach allgemeiner Uberzeugung die Kreditpolitik. Die SPD verlangte im Wohnungsbauausschuß, dag die Gewährung von Hypotheken nicht eingeschränkt werden dürfe. Nach den Wor- ten von Lücke muß überdies der soziale Woh- nungsbau unvermindert fortgesetzt werden. Nicht einzuschränken sind auch die Verteidi- gungsbauten, die örtlich zu starken Preisan- stiegen beigetragen haben. Eine weitere An- forderung an den Baumarkt sind im Rahmen der geplanten Luftschutzmaßnahmen Zzu er- warten. Unter diesen Umständen gelten harte Eingriffe gegen das Steigen der Baupreise als unvermeidlich. Panzer von der Sektorengrenze zurück ab, über den Grund und über das Wohin Aus- kunft zu geben. Die Sowjets antworteten damit auf die An- kündigung der Amerikaner, sie wollten ihre Panzer vom Ausländerübergang in der Fried- richstraße zurückzlehen. Zwei amerikanische Schützenpanzerwagen sind auch bereits von der Sektorengrenze wegverlegt worden. Die Amerikaner hatten erklärt, der Abzug der anderen werde nach und nach folgen. Ein amerikanischer Sprecher sagte am Donnerstag auf Anfrage, daß die restlichen amerikani- schen Panzer aus der Friedrichstraße bis Frei- tag abgezogen werden würden. Neues Quar- tier der amerikanischen Panzer ist der Flug- hafen Tempelhof. Arzte des Jahrgangs 1922 werden zum Wehrdienst eingezogen Bonn(dpa). Ein Teil der Arzte, Zahnärzte und Apotheker, die dem Jahrgang 1922 an- gehören, werden zu ihrer ersten Wehrübung am 29. Januar einberufen. Diese Einberufung geht auf die gesetzlichen Vorschriften vom Dezember vorigen Jahres zurück. Wie Staats- sekretär Hopf vom Bundesverteidigungsmini- sterium am Donnerstag in der Fragestunde des Bundestags mitteilte, ist die Einberufung weiterer Arzte. Zahnärzte und Apotheker dieses Jahrgangs vorgesehen. Irland erkennt politische Ziele der EWG an Verhandlungen über Beitritt Englands wurden wieder aufgenommen Brüssel!(dpa). Die Republik Irland ist bereit, die politischen Ziele der Europäischen Wirtschafts gemeinschaft in vollem Umfang anzuerkennen. Dies erklärte der irische Mini- sterpräsident Lemass am Donnerstag in Brüs- sel. Lemass begründete im Namen seiner Regie- rung den Antrag auf volle Mitgliedschaft in der EWG.„Irland gehört durch Geschichte, Pradition und Gefühl nicht weniger zu Europa als durch die Geographie. Unser Schicksal ist mit dem Europas eng verbunden.“ Er äußerte den Wunsch, daß Irland gleichzeitig mit Groß- britannien dem Sechsermarkt beitritt. Dabei Wies er auf die engen wirtschafts- und han- delspolitischen Beziehungen zwischen seinem Land und Grohbritannien hin. Die Verhandlungen über einen Beitritt Groß- britanniens in die Europäische Wirtschaftsge- meinschaft sind am Donnerstag in Brüssel wieder aufgenommen worden. Unter Vorsitz des französischen Außenministers Couve de Murville ist dies die dritte Verhandlungs- runde. Die britische Delegation wird von Lordsiegelbewahrer und Europaminister Ed- Ward Heath geführt. Die Bundesregierung ist durch Staatssekretär Rolf Lahr vom Auswär- tigen Amt vertreten. Nachdem sich die sechs EWG- Staaten vor Wenigen Tagen auf eine gemeinsame Agrar- politik geeinigt haben, wird in Brüssel damit gerechnet, daß die bisher nicht erörterte Land- Wirtschaftsfrage nunmehr auch in die Eng- ljand- Beratungen der EWG einbezogen wird. e einung des Ait Die Vorgänge im Kreml und das Verhältnis zwischen Moskau und Pe- king kommentiert die konservative britische „Daily Mail“:„Es wäre eine merkwürdige Sache, wenn sich Chruschtschow als Freund des Westens herausstellte, der für den Frieden und gegen die Kriegstreiber im Kreml kämpft. Das ist jedoch eine der möglichen Interpreta- tlonen einiger unerklärlicher Ereignisse in der Sowjetunion während der letzten Zeit. Es ist möglich, daß hinter der Bühne ein Kampf um die Macht ausgetragen wird. Ein Schluß aus der Situation ist, daß Molotow eine starke Opposition gegen Chruschtschow eleitet, die auf der Grundlage der Theorie ruht, daß eine kriegerische Ausein andersetzung mit dem We- sten unvermeidlich ist. Diese Theorie wird von den Chinesen unterstützt. Chruschtschow hat sich gegen diese selbstmörderische Lehre ge- stemmt. Diese Haltung kann auf seine Aus- landsbesuche zurück verfolgt werden, insbe- sondere auf seine Amerikareise 1959. Man sagt, daß Chruschtschow ein kranker Mann sei. Wer aber weiß dies wirklich? Wer weiß, was kommt, wenn an seinen Platz ein Anderer treten sollte? Gleichgültig wer dann auch im- mer an die Macht käme, er kann kaum des Kurs rückgängig machen, der der Bevölkerung der Sowjetunion so viele Freiheiten gibt. Man möchte dies jedenfalls glauben. Im Falle der Sowjetunion kann man jedoch nicht sicher sein.“ Die Lage in Westberlin im Zusammenhang mit den westlichen Sondie- rungen in Moskau kommentiert die„Neue Zürcher Zeitung“:„In Westberlin wird da und dort der Sorge Ausdruck gegeben, daß die Westmächte in der Frage der Regelung des Zugangs nach der Stadt und in der Frage des von sowjetischer Seite immer wieder gefor- derten Viermächtestatus für Westberlin eine allzu pragmatische Haltung einnehmen und sich unter Umständen zu gefährlichen Konzes- sionen verleiten lassen könnten. Einige Auße- rungen, die Lord Home in Westberlin gemacht hat, trugen nicht dazu bei, solche Besorgnisse zu zerstreuen. Angesichts der in Westberlin vorherrschenden Stimmung muß die Regierung in London damit rechnen, daß man in der nächsten Zeit jede Außerung und jede Initia- tive von britischer Seite besonders genau und mit wacher Skepsis verfolgen wird.“ Unterstützung von der freien Welt fordert die Amsterdamer„Volkskrant“ in der Neuguinea-Frage. Das Blatt schreibt nach dem Zwischenfall in den Gewässern Neuguineas: „Die ganze Welt soll wissen, daß die Nieder- lande diese Entwick lung nicht gewollt haben. Wenn wir unseren eigenen Interessen gedient hätten, wären wir schon längst aus Neuguinea verschwunden. Wir haben den Papuas jedoch versprochen, daß sie ihren Platz unter dex Völkern selbst wählen dürfen, Die Mehrheit der UN hat dieses Recht anerkannt. Dadurca sind wir in diese Schwierigkeiten geraten. weil wir nicht berechtigt waren, ein junges Volk, dessen Schicksal in unsere Hände ge- legt wurde, gegen seinen Willen an Indone- sien auszuliefern. Deshalb müssen wir Gewiß- heit haben, daß andere uns unterstützen und auch nicht zulassen wollen, daß das Recht mit Macht und Gewalt gebrochen wird.“ Bedenken gegen neue UsS-Atomversuche meldet die„New Lork Times“ an:„Die So- wiets haben in den letzten 15 Jahren demon- striert, daß sje weniger an einer echten Ab- rüstung als an einer Ausbeutung dieser Frage zu Propaganda-Zwecken interessiert sind, und daß sie entschlossen sind, wirksame Kontrol- len als Spionage! abzulehnen. Es ist unver- meidlich, daß der Verlauf der Ereignisse ia Genf den Druck zur Wiederaufnahme unserer eigenen Versuche in der Atmosphäre verstär- ken wird. Bevor eine Entscheidung in dieser Frage gefällt wird, ist es notwendig, sicher zu stellen, daß die besten verfügbaren ge- heimdienstlichen und wissenschaftlichen In- formationen den zweifellosen Beweis liefern, daß solche Versuche zur Garantierung der na- tionalen Sicherheit notwendig sind. Wenn sol- che Beweise nicht vorliegen, dann werden die Versuche in der Atmosphäre nicht ihre mora- lischen und politischen Kosten wert sein.“ Eigener Herd ist Goldes wert. Erst recht aber ein eigener Herd im eigenen Haus. In der nächsten Woche startet MAGGI] das große Glückshaus- Preisausschreiben, bei dem fünf voll eingezahlte Bausparverträge über je 45000 PM(Barwert 18000 PM zu gewinnen sind. Ergreifen auch Sie die Chance, einer der fünf glücklichen Gewinner zu sein. Beachten Sie deshalb die Anzeige für MAG Klare Fleischsuppe in der nächsten Woche— Sie erkennen sie sofort an der Packung mit dem weißen Rindskopf, die Ihren Gerichten noch mehr Pleischkraft garantiert. Wege zum Glückshaus MAGGI gibt Ihnen die Chance, zu einem eigenen Haus zu kommen . U 46 Noch mehr e MAGGI KInnk Firiscusuppr in der Packung mit dem weigen Rindskopf Eir über desp Gene hütte Sech spru Vere Zlisc punk WO eins noch ende Verb sisch die i kam De g Helrr Fr te folgt konr Verb Besc zur rich dem schl. Aspe eins! Stan hatt. rich brin Mer Lebe in d Ach. Hafe sich prak 2 8 1 konnte rich Kerbeck, Weiterer Aufbau nach erfolgreichem Jubiläumsjahr Rüclchlik auf stolze sportliche und gesellschaftliche Erfolge beim Verein für Hundesport Seckenheim Einen überaus erfolgreichen Jahresrückblick über Gas fünfzigste Jahr des Vereins für Hun desport Seckenheim konnte im Rahmen der Generalversammlung im Vereinslokal Hunde- hütte Vorsitzender Heinrich Kerbeck geben. Sechs Sspruchten die Vereins Zulschauerinteresse. punkt war das Festbankett im Badischen Hof wo die Leistungen des traditionsreichen ver- eins in noch einmal Revue passierten. Zum Jahres- ende Verbindungen Sportliche Groß veranstaltungen bean- gesamte Leistungskraft des brachten auch ein erfreuliches Gesellschaftlicher Höhe- und den vergangenen fünf Jahrzehnten Wurden auch erstmals internationale mit dem Besuch der franzö- sischen Zücater aus Thionville aufgenommen, die in diesem Jahr zu einem offiziellen Wett- kampfaustausch führen sollen. Den Geschäfts- und Rechenschaftsbericht gi anschließend der zweite Vorsitzende Wil- helm Stumpf, dem die Berichte von Kassier Fritz Beierlein und Schriftführer Edwin Hanf folgten. Dressurleiter Konstantin Reuther in seinem Bericht eine erfreuliche Verbesserung aller betreuten Tiere feststellen. Besonders stellte er dabei die Leistung des zur deutschen Spitzenklasse zählenden Hein- rich Kerbeck mit seinem Condor heraus, zu dem gegen Jahresende Gerda Schweizer auf- schließen konnte. Unter diesen erfolgreichen Aspekten wurde der gesamten Vorstandschaft einstimmig Entlastung zuteil. Die Neuwahlen standen ganz im Zeichen des Vertrauens und hatten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Hein- zweiter Vorsitzender Wilhelm Stumpf, Schriftführer Gerda Schweizer, Kas- sier Wilhelm Beierlein, Unterkassiererin Anna Bühler, Ausbildungsleiter Konstantin Reuther, Stellvertreter Rolf Oestreicher, RevisorenRi- chard Raufelder und Ernst Schweizer. Auch das kommende Jahr wird wieder von einer Reihe größerer Veranstaltungen getragen. Zu- nächst ist an Ostern eine Fahrt nach Thion- ville mit einer großen Werbeschau vorgesehen während an Pfingsten die Franzosen in Seckenheim erwartet werden. Im Mai ist ein Vergleichskampf der Seckenheimer gegen ei- ne Auswahl der gesamten Mannheimer Kreis- gruppe vorgesehen, der als Vorbereitung für das im Juli geplante Vergleichstreffen Secken- heim Stuttgart und der aktiven Teilnahme an den Kreisausscheidungen in Waldhof dienen Soll. Im September wird dann in Secken- heim voraussichtlich die Haupt- und Sieger- prüfung Baden-Württemburg und Rheinland- Pfalz abgehalten. Vorgesehen für Oktober ist der Rückkampf in Stuttgart, im November sbeiger die Vereinsmeisterschaften und der Pokalwettbewerb und im Dezember die Fähr- tehundeprüfung. Was aber besonders schwer wiegt ist die Tatsache, daß man im kommen- den Jahr weiter stark mit dem Nachwuchs rechnet. So steht zu erwarten, daß Secken- heim 1962 über sechs Hunde(1961 4) mit dem Prädikat Sch HI und über 14(bisher 9) mit tem Prädikat Sch H 3 verfügen kann, die bei den großen sportlichen Auseinander- setzungen ein beachtliches Wort mitzusprechen haben werden. SigENHO NIE rein, wie die Netur ihn gibt In jeden Haushalt bringt der Briefträger in diesen Tagen das Merkblatt„Der König auf dem Hafersack“. Warum, wie und wo zu Hause der richtige Lebensmittelvorrat gehalten werden soll, ist dient in dieser kleinen Schrift verständlich gemacht. linea doc t mit Achten Sie auf den farbigen„König auf dem Hafersack“ mit dem„Eichhörnchen“. Heben Sie sich dieses Merkblatt gut auf. Besprechen Sie sich in der Familie und verwirklichen Sie die Praktischen Ratschläge in ihrem Haushalt. Denke dran schaff Vorrat an 10 Bundespersonalausweise werden erneuert Alle Bundespersonalausweise, die im Jahr 1952 ausgestellt wurden, müssen im Laufe des Jahres 1962 erneuert werden. Das Poli- zeipräsidium wird eigens für diese Erneue- rungsaktion in L 3,13 eine besondere Stelle einrichten. Die Aktion beginnt voraussichtlich am 1. Februar 1962. Die Bevölkerung wird nach einem besonderen Zeitplan aufgerufen. Es ist ratsam, sich jetzt schon ein neues Lichtbild in der Größe 45 K 60, aufgenommen im Halbprofil(1 Ohr sichtbar), zu beschaffen Als Unterlage für die Erneuerung des Perso- nalausweises dient der alte Ausweis An- tragsvordrucke können ab sofort bei allen Polizeirevieren und Revierzweigstellen in Empfang genommen werden. Der Ausweisbe- Werber kann sich bei der Antragstellung durch eine geeignete Person vertreten lassen. Die fertigen Ausweise müssen jedoch persönlich gegen Unterschrift bei den Polizeirevieren bzw. Revierzweigstellen des Wobnbezirks ab- geholt werden. Die Ausgabezeiten werden noch veröffentlicht. Efinnerungen an frohe Ferientage der katholischen Jugend Piarrfamilienabend von St. Aegidius in St. Agnes Seckenheims katholische Jugend hatte auch in diesem Jahr wieder reichlich Gelegenheit während der Ferienzeit Land und Leute ken- nenzulernen. Neben den Fahrten durch Deutschland hatte die männliche Jugend eine weite Fahrt in die Bretagne unternommen, um auf der Heimfahrt in Paris die Gast- freundschaft der Seckenheimer Patenpfarrei zu genießen, während die Mädels nach Oester reich gefahren waren um auf dem Höchsten und in Lech die Bergwelt zu genießen. In der Erinnerung lebten diese frohen Ferientage am Sonntag Abend bei einem Pfarrfamilien- abend auf, bei dem vor allen Dingen auch die Eltern durch Wort und Bild sehen sollten, Wo ihre Kinder in den Ferien waren. Mit zahl reichen Farbdias und einer lebendigen Schil- derung zeichnete zunächst Kaplan Karl Burk hard die Fahrt der männlichen Jugend nach Frankreich nach und ließ das, mannigfaltige Erleben der Seckenheimer Jungens nech ein- mal deutlich werden, das auf der einen Seite der Atlantik und dann die Seinemetropole darstellte. Im zweiten Vortrag erlebte man dann von Stadtpkfarrer Franz Völker eine Wesentlich andere Art des Ferienerlebens im Ferienlager der Mädchen. Dabei ging es nicht weniger lustiger und erlebnisreicher zu wie bei den Jungens und mit manchem umorvollen Streiflicht wußte der Stadt- pfarrer mit den zahlreichen Farbdias diese Erinnerungen noch einmal lebendig werden zu lassen. Natürlich freute sich die anwesende Jugend über die schönen FErinnerungsbilder für die Eltern aber eine Bestätigung dafür, dab ihre Kinder nicht nur in besten Händen waren, sondern wirklich sonnige Tage in je- der Beziehung verbracht hatten. So wurde auch das stattliche neue Ferienprogramm. das wieder nach Frankreich und Oesterreich füh- ren soll mit großem Beifall aufgenommen, Sicher werden auch in diesem Jahr wieder Viele Jugendliche Gebrauch von diesen preis- günstigen Fahrten in froher Gemeinschaft machen. Zwischen diesen beiden Lichtbildervorträgen boten Cie Mädels und Jungens einige Sketsche unter der flotten Einstudierung von Alfred Heierling. Besonders das Abschließende Schwammerl-Essen mit einem verunglückten „Siftigen Hund' und auch die flotte Reportage in einer Lokalzeitungsredaktion fanden ein lachfreudiges und dankbares Publikum. Natür lich gab es ein lautes Hallo als gerade zu diesen Reportage unser Mitarbeiter sozusagen als„Zeitungskronzeuge“ erschien. Umrahmt Wurde der gelungene Abend von einigen Lie- dern des Jugendchores, Inthronisatian der neuen Seckenheimer Narrenherrscherin Seckenheims neue Narrenherrscherin Christa I. vom Wecksäckel— mit ihrem bürgerlichen Namen Christa Muschelknautzzr— wird am Samstag Abend im Saal des Hirsch offiziell. inthronisiert, nachdem sie der Oeffentlich- keit bereits in der Sylvesternacht vorgestellt Worden war. Der Sängerbund mit seinem Elferrat will diese hochfeierliche Handlung mit eingen Büttenreden und närrischen Lie- dern umrahmen um für Christa I. einen Wür- digen Eintritt in die lange und strapaziöse: Saison zu schaffen. Sicher werden sich die Obernarren diesen närrischen Auftakt uicht entgehen lassen. zumal Christa I. bereits angekündit hat. daß sie ihren treuen Unter- tanen und Vasallen huldvoll ihren schmucken Halsorden überreichen will. Nun die Narren- front beginnt wieder Wirklichkeit zu werden und von Woche zu Woche steuern wir mehr dem närrischen Höhepunkt zu. Der Sänger- bund will auch in diesem Jahr wieder mit einem groben närrischen Programm auf war- ten und hat im Schloß neben einer närrischen Prunksitzung auch den großen Sängermasken- ball am Faschingssamstag vorgesehen, für den Ale Räume einschließlich Keller und Kegel- bahn vorbereitet werden, um dem Massenan- sturm gerecht zu sein. Turnerbund dahn mit erster Hauptversammlung im Schloß Der Turnerbund Jahn hält inmitten seines geschaffenen Werkes im Seckenheimer Schloß am Samstag Abend seine erste Hauptver- sammlung ab. Dabei aber wird nicht allein der interessante Rückblick im Mittelpunkt stehen, sondern die großen Aufgaben, die noch bevorstehen werden in erster Linie in Angriff genommen werden müssen. Nach den bishenigen Erfolgen darf man auch bei dieser Hauptversammlung mit einem starken In- teresse und daher starken Besuch der Tur- nerbündler rechnen. General Morstad in Seckenheim Veberraschend stattete General Norstad dem Hauptquartier CENTAG in Mannheim-Secken- heim am Freitag dem 5. Januar 1962 gegen 17.00 Uhr einen Besuch ab. Davor hatte der General beim Hauptquartier der US-Land- streitkräfte in Heidelberg Besprechungen ge- führt. In einer kurzen Ansprache vor den Offizieren der CENTAG wies er auf die wachsende Bedeutung der NATO hin. Der Genéral flog noch am Abend nach Paris zurück. be 0 . K 461 5 1 1 1 6 Metall bricht grundlos Lohnverhandlungen ab Z dem Abbruch der Lohnverhandlungen zwischen dem Gesamtverband Metallindustrieller Arbeitgeberverbände(Gesamtmetall) und der Bezirksleitung Stuttgart der 10 Metall am 16. Janbat in Baden-Baden nimmt der Verband Wörttemberg- Badischer Metellindustrieller Wẽĩiñf folgt Stellung: Die Arbeitgeberseite hat sich dem Wunsch der Gewerkschaft entsprechend 20 regionqlen Verhandlungen för die fatifgebiete Nord-Wôrttemberg/ Nord- Baden und Söd-Wörttemberg/ Hohenzollern bereitgefunden, ohWohl die Industrie- gewerkschaft Metall im ganzen Bundesgebiet einheitliche Forderungen auf Lohnerhöhungen und Urlabbs verlängerung gestellt hat und obWohl nach Ansicht der Arbeitgeber zu diesen einheitlichen Forderungen nur unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen lage in der Metallindustrie im ganzen Buondesgebiet Stellung genommen werden kann. Niemand hat Interesse un preiserhöhungen Die Arbeitgeber haben bel den Verhandlungen eine Lohnerhöhung von 5% db I. Janbar 1962 angeboten(einschließlich der im sogenannten Homburger Abkommen vereinbarten Ausgleichzahlung för die Atbeitszeltverkützung), Diese 5% entsprechen nach den eigenen Angaben der industriegew'erkschaft Metall dem produktivitätszo wachs im Jahr 1961. Lohnerhôbongen, die über diesen prodoktivitätszowachs hindusgehen, können 20 preſserhöhungen führen, an denen niemandem gelegen ist. Weitere 11 Tage Produktionsdusfall Die Arbeitgeberseite hat weiter eine Erhöhung des Mindesturlqubs um 2 lage angeboten. Bei diesem Angebot muß in Betracht gezogen werden, daß in der Metallindustrie vom J. Januar 1962 an die Arbeitszeit von 44 quf 42½ Stunden gesenkt worden ist und daß infolgedessen ohnehin? Arbeitstage im Jahr Weniger zur Verfügupg stehen. Der dadurch entstehende Produktionsqusfall 1 von insgesamt 11 Tagen kann bei der heutigen Arbeitsmarktlage nicht durch Einstellung weiterer Arbeitskräfte ausgeglichen Werden. Aus diesem Stund ist die Urlaubs erhöhung erst mit Wirkung vom 1. Janber 1965 vorgeschlagen worden. Unsere Löhne schon an erster Stelle Die Behauptung det IG Metall, die Metallarbeiter-Löhne im Tarifgebiet Nord- Wörttemberg/ Nord- Baden stünden an 8. Stelle im Bundesgebiet, ist irreführend. ratsdchſich egen die durchschnittſichen Stundenlöhne aller Arbeiter nach einer Auskunft des Statistischen bandesqamtes mit DM 2,98 an erster Stelle bei einem Bundesdurchschnitt von DM 2,88. Die Gewerkschaft hat am 16. Janbar in Baden-Baden die Verhandlungen abgebrochen, ohne auch nut den Vetsoch elner sachlichen Erörtetong des Angebots der Arbeit- geberselte zu unternehmen. Ein solches Verhalten widerspricht allen in Tarifverhandlungen üblichen Sepflogenheſten. Es kann nor so verstanden Werden, daß det indu- striegewerkschaft Metall an einem sachlich gosgehandelten Ergebnis nichts gelegen ist, sondem dog sie es unter allen Umständen jn unserem Jarifgebiet zu einem Bruch kommen lassen WIll.— Die Arbeitgeber sind nach wie vor verhandlongsbereit. 5 Sievert dle ic Netaũ auf enen Arbeitscamuf aut * 4 Für Fortsetzung der Familienpolitik Mannheim dsw). Die junge Arbeitneh- merschaft der Sozialausschüsse Christlich-De- mokratischer Arbeitnehmer(CDH) aus Baden- Württemberg und Hessen hat auf einer Ta- gung in Mannheim gefordert, daß die Fami- Benpolitik der Bundesregierung auch in der neuen Legislaturperiode des Bundestages kon- sequent weitergeführt wird. In einer Resolu- tion der 50 Delegierten aus beiden Bundes- ndern wurde auf die Notwendigkeit hinge- wiesen, das Zweitkindergeld von jetzt 20 auf 30 DM und das Kindergeld für das dritte Kind von 40 auf 50 DM zu erhöhen. Wie der Bun- desbeauftragte der jungen Arbeitnehmerschaft inerhalb der Sozialausschüsse, Georg Badeck, in einer Pressekonferenz mitteilte, hat sich die Tagung in erster Linie mit sozialwirtschaft- UMchen Fragen der Gegenwart beschäftigt und insbesondere den weiteren Aufbau des soge- nannten zweiten Bildungsweges gefordert. Unser Wetterbericht Mild U bersicht: Nach kurzer Besserung im Bereich eines flachen Hochdruckrückens drin- sen wieder atlantische Störungen über Eng- Jand nach Osten vor. Die Zufuhr milder ozeanischer Luftmassen hält daher ohne we sentliche Unterbrechung an. V orhersage: Aufgelockerte Bewölkung, Niederschlagsneigung gering. Mittagstempera- turen bis zu acht Grad. Samstag bewölkt und mild, zeitweise leichter Regen. Radioaktivität pro ebm Luft: Vier Pico- curie(Unbedenklichkeitsgrenze 220). „Gute Buben“ wurden ausgezeichnet Mannheim dsw). Die Stadt Mannheim hat 34 Schülern der achten Volksschulklassen wieder den„Albert-Schweitzer-Preis“ verlie- hen. Mit diesem Preis werden in jedem Jahr am Geburtstag Albert Schweitzers Schüler der letzten Volksschulklasse für„gute Taten“ ausgezeichnet. Der Preis wird also nicht we- gen guter Leistungen in der Schule vergeben, sondern Jungen zuerkannt, die sich durch ihr Verhalten in der Familie, ihren Kameraden und Mitmenschen gegenüber als„gute Buben“ erwiesen haben. In diesem Jahr wurde den Jungen das Buch„Albert Schweitzer— das Leben eines guten Menschen“ von Jean Pier- hal überreicht. Mannheimer Ingenieurschule im Besitz des Landes Mannheim dswy). Kultusminister Dr. Ger- hard Storz hat die Mannheimer Ingenieur- schule im Rahmen einer Feier symbolisch in den Besitz des Landes übernommen. Das Land und die Stadt hatten im vergangenen Jahr einen entsprechenden Vertrag geschlossen, der am 1. Januar in Kraft getreten ist. Bei der Ubernahme würdigte Dr. Storz vor allem die finanziellen Anstrengungen der Stadt nach 1945, aus der Schule, die im Kriege fast ganz zerstört worden war, wieder ein schulisch her- vorragendes und modern ausgerüstetes Insti- tut zu machen. Der Kultusminister sagte zu, daß das Land diese Tradition fortsetzen wolle. Er regte die Bildung eines Kuratoriums an, dem Vertreter der Industrie, der Wirtschaft sowie des Landes und der Stadt Mannheim angehören sollen. Dr. Storz bat den Mann- heimer Oberbürgermeister, den Vorsitz in die- sem Kuratorium zu übernehmen. Oberbürger- meister Dr. Hans Reschke wird, wie mitge- teilt wurde, dieser Aufforderung Folge leisten. Zugleich mit der Ubernahme der Schule urch das Land wurde der Schulleitung der im vergangenen Jahr fertiggestellte Neubau übergeben, in dem die neue großzügig aus- gestattete Abteilung für Verfahrenstechnik untergebracht worden ist. 1. Amateurliga Nordbaden Führende Vereine haben Platzvorteil Die beiden Tabellenersten, VfL Neckarau und VfR Pforzheim, haben am 19. Spieltag der 1. Amateurliga Nordbaden nicht nur Platzvorteil, sondern mit der SpVgg Sandhofen und dem S Sandhausen Partner, die in dieser Saison viele Wünsche offen ließen. Vorsicht muß allerdings den Neckarauern angeraten werden, denn Sand- hofen ist nicht nur ein Lokalgegner, sondern benötigt angesichts der prekären Tabellenposi- tion dringend Punkte. Von den Verfolgern sollte sich der FC Neureut gegen das Schluß- licht Phönix Mannheim sicher durchsetzen. Auch Hockenheim geht gegen den KFV nicht aus- sichtslos in den Kampf, dagegen erwartet den FV Daxlanden beim wiedererstarkten Fe Bir- kenfeld eine recht heikle Aufgabe. Die Forch- heimer Sportfreunde können sich nur dann noch Verbleibschancen ausrechnen, wenn zu Hause gegen den ASV Feudenheim eine Wiederholung des Vorspielsieges glückt. Auch Kirchheim muß gegen den Nachbarn aus Eppelheim gewinnen. wenn die Lage nicht noch ernster werden soll. Ilvesheim sollte gegen die KSc-Amateure die Revanche für die in der Vorrunde erlittene deutliche Niederlage gelingen Handball in Baden Lösbare Aufgabe für Spitzenduo Die Spiele um die nordbadische Hallenh— ball-Meisterschaft der Männer werden am 518 chenende in Ketsch, Heidelberg und in Karls- ruhe fortgesetzt. Dabei sehen sich die beiden Ersten, TV 98 Seckenheim und 88 St. Leon durchaus lösbaren Aufgaben gegenüber. In der Rheinhalle in Ketsch sollte der TV 98 Secken- heim mit TSV Birkenau„S Leutershausen und TSV Handschuhsheim ebenso sicher fertig wer- den wie St. Leon in der Halle des englischen Instituts in Heidelberg mit den beiden Brötzin- ger Vereinen TV und Germania. Ein Stolperstein für St. Leon kann jedoch die noch nicht abge- schlagene Tschft. Durlach bilden. Umkämpfter werden wohl die Punkte bei der Auseinander- Setzung zwischen den beiden Verfolgern. TSV Grötzingen und TSV Rot, in der Gartenhalle in Karlsruhe werden, denn praktisch kann sich nur noch der Sieger Hoffnungen auf einen der beiden ersten Plätze machen. In dem TS Untergrombach haben die beiden Rivalen einen 5518 5 en Gegner. Vorsicht ist aber für ide in den jeweiligen Spie geg Rintheim am 8 N 1 1—- Holland erzwang Unentschieden Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft er- reichte am Mittwoch in ihrem siebten Spiel beim Länderturnier in Ahmedabad/ Indien gegen Hol- land nur ein torloses Unentschieden. Damit bleibt die deutsche Elf zwar weiterhin unge- schlagen, doch ist der Abstand gegen die füh- renden Inder, die in sieben Spielen bisher kein Gegentor hinzunehmen brauchten, auf zwei Punkte angewachsen. Die Ergebnisse vom Mitt- woch: Indien— Australien 3:0(2:0), Neuseeland gegen Indonesien 6:0(3:0), Deutschland— Hol- land 0:0. 8 H OMAN VON INGE BERGER Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg, Wiesbaden (31. Fortsetzung) Sie nahm den Hörer ab und meldete sich. Es dauerte eine Weile, bis die Verbindung hergestellt war, und Ellen nutzte diese Zeit, um sich auf das Gespräch mit Sam Wheeler vorzubereiten. Es stellte sich dann zwar heraus, daß Sam lieber mit Mark selbst gesprochen hätte, und daß er ziemlich àrgerlich war, weil Mark nicht greifbar war. Ob sie wenigstens wisse, wie weit der Bursche mit dem Drehbuch sei? Na- türlich wußte sie. Sam zeigte sich noch un- gehaltener bei der Mitteilung, daß er Aus- sicht habe, zu nächsten Weihnachten das fer- tige Drehbuch zu erhalten. „Weibergeschichten?“ bellte Sam in Locarno. „Man kann schlecht am Telephon darüber sprechen“, meinte Ellen sanft in Konstanz. Sam tobte. „Ich werde ihn zur Katz machen“, verkün- dete er.„Was fällt ihm ein, mich wegen einer Frau sitzen zu lassen!“ „Noch ist nicht Hopfen und Malz verloren“, beschwichtigte Ellen ihn.„Können Sie nicht auf einen Sprung herüberkommen und ihn zur Vernunft bringen?“ „Bei Gott“, knurrte Sam,„das werde ich.“ Als Ellen den Hörer aufgelegt hatte, sank sie erschöpft in den nächsten Sessel. Da saß sie noch, als Mark aus dem Garten herein- kam. Er blieb stehen und musterte sie. „Ist dir nicht gut?“ fragte er besorgt.„Du siehst um die Nase herum ganz blaß aus.“ „Ich habe ein ziemlich aufregendes Tele- phongespräch hinter mir, weiter nichts“, er- vte Ellen leichthin. Sie sah das leise Mig- en in Marks Augen aufglimmen und fügte schnell hinzu:„Weißt du, ein ziemlich kompli- zierter Fall.“ Sie lächelte.„Ja, man hat es nicht leicht als Arztgattin“ Es war Mark fast schon zur Gewohnheit geworden, seine Nachmittage mit Diane zu verbringen. Sie saßen auf der Terrasse und spielten eine Partie Schach, als das Mädchen erschien und Diane zuflüsterte, sie werde am Apparat gewünscht. Diane erhob sich. „Mogele nur nicht inzwischen“, sagte sie zu Mark und folgte dem Mädchen. Es dauerte eine Weile, ehe sie wieder zu- rückkam, und Mark merkte sofort, daß sie außergewöhnlich erregt war. Sie gab sich zwar alle Mühe, ruhig zu scheinen, aber ihre Nasen- flügel bebten, und die Hände spielten nervös mit dem Paschentuch.“ „Mark, Lieber“, sagte sie,„es tut mir furchtbar leid, ich muß augenblicklich weg. Sei mir bitte nicht böse, es ist sehr wichtig.“ „Schon gut, Diane“, erwiderte Mark.„Du erlaubst, daß ich mir noch einen Whisky ein- schütte, dann werde ich gleich das Feld räume.“ „Du brauchst es wirklich nicht zu überstür- zen. Ich würde dich gerne bitten, auf mich zu Warten, aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wie lange es dauern wird. Es ist wegen des Werkes, und diese Sitzungen—“ Mark wußte, daß sie log. Ihre Unsicherheit war offensichtlich. Es tat ihm leid, daß sie nicht ehrlich ihm gegenüber war, und sein Lächeln war etwas traurig, als er sagte: „Du brauchst es mir nicht zu erklären, Diane. Nimm dir Zeit für das, was du erledigen mußt. Ich fahre nach Hause und arbeite ein wenig. Das ist ohnehin dringend nötig.“ „Hat Sam Wheeler sich eigentlich schon ge- meldet?“ „Nein. Vielleicht tut er's gerade jetzt.“ Diane warf einen raschen Blick auf ihre diamantbesetzte Armbanduhr.„Hör zu, Mark“. sagte sie.„Ich rufe dich später an. Möglicher- weise können wir dann noch etwas verab- reden, ja?“ „Tu das!“ Diane ging, und die Frage, mit wem sie sich wohl treffen würde, beschäftigte Mark noch einen Augenblick, dann ließ er sie fallen. Das sanfte dunkle Brummen ihres Wagens drang zu ihm und verklang sehr schnell. Er trank seinen Whisky aus und ging zum Boot hin- unter. Er war schon am Ende des Landesteges, da fiel ihm ein, daß Ellen ihn beauftragt hatte, Bettina um einen Besuch zu bitten. Sie hatte etwas von einem Kleid erzählt, das sie für eine ihrer angeheirateten Nichten schneiderte. Ellen war der Meinung, diese Nicht habe un- gefähr Bettinas Figur, und sie wollte es gern einmal anprobieren. Mark war sicher, daß das Kleid nur ein Vorwand war. Ellen wollte Bettina gerne kennenlernen und sie wahrscheinlich ein biß- cheri unter die Lupe nehmen, Er hatte nicht die blasseste Ahnung, daß Ellen bereits be- stens mit Bettina bekannt war. Der Kinobe- such sowie die anschliebende Kaffeestunde blieb Geheimnis zwischen den beiden. Ein Ge- heimnis, das in Marks Gemüt noch einige Ver- Wirrung anrichten sollte. Denn als Mark das Haus wieder betrat, hatte er ein sonderbares Erlebnis. Die Halle war leer und von einem dienstbaren Geist nichts zu sehen noch zu hören. Eine Weile stand er unschlüssig und ging dann geràuschlos auf dem dicken Teppich zum Ausgang hinüber. Plötzlich verhielt er den Schritt. Die Tür zu Dianes kleinem Salon war halb geöffnet, und er sah Bettine vor dem Kamin sitzen. Sie trug eines von Dianes hüb- schen Cocktailkleidern, und den Sessel hatte sie so gerückt, daß sie sich in dem hohen französischen Spiegel zwischen den Fenstern betrachten konnte. Das Haar schmiegte sich Wie eine lockere, dunkle Wolke um das kleine Gesicht, und sie sprach leise vor sich hin. Mark ging näher zur Tür und konnte nun verstehen, was sie sprach. Sie war eben da- bei, eine Liebeserklärung zu machen. In den Spiegel hinein redete sie zu einem nicht vor- handenen Menschen. „Spürst du es denn nicht, daß ich dich liebe?“ flüsterte sie mit ihrer leisen, schwebenden Stimme.„Schon eine Ewigkeit liebe ich dich, immer und immer. Aber du denkst, ich sei ein Kind, dabei bin ich doch längst erwachsen. Bitte, sieh mich an.“ Sie hob mit einer an- mutigen Bewegung die dünnen Arme Ich bin eine Frau, nicht wahr? Oder wenigstens beinahe schon. Gewiß, ich gebe zu, so hübsch wie Du bin ich nicht. aber deine Schwester sagte, daß ich reizend sei. Sie sagte noch et- Was— Sie lachte leise vor sich hin,„sie sagte, daß ich ausgesprochen apart sei. Findest du mich apart?“ Einen Augenblick sah sie sinnend vor sich hin, als ob sie eine Antwort von ihrem nicht vorhandenen Gesprächspartner erwarte. Dann ließ sie die Arme sinken, legte sie über die Sessellehne und barg den Kopf in der Arm- beuge.. a „Wäre ich dir nur nie begegnet“, flüsterte sie rauh.„Ich wünschte, ich wäre tot.“ Das ist ungeheuerlich, dachte Mark. Er war heilfroh, daß niemand außer ihm diese Szene mit angesehen hatte. Das Geräusch schreckte Bettina auf. Sie wandte sich jah um, und ihre dunklen Augen sahen Mark entsetzt an. ö „Oh, Sie— Sie sind's!“ stammelte sie.* In diesem Augenblick, da ihr Haar ein wenig verrauft und ihr Gesicht vor Verlegen- heit zart gerötet war, sab sie so entzückend aus, wie er sie noch nie gesehen hatte, und in ihm war nichts anderes als der Wunsch, sie zu trösten und zu beschützen. „Bettina“, sagte er warm,„was ist? Kann ich helfen?“ Sie schüttelte heftig den Kopf.„Niemand kann mir helfen“, antwortete sie trotzig. Mark dachte an ihre Worte von vorhin und es wurde ihm klar, daß das junge Mädchen vor ihm wahrscheinlich Liebeskummer hatte. So sicher ihm die gestellte Diagnose auch schien, so wenig paßte sie ihm. Ob es wegen des abgereisten Vetters war? Unwillkürlich schob Mark seine Hände in die Taschen und begann hin und her zu gehen. Endlich blieb er vor Bettine stehen und sah auf sie hinunter. An dem leisen Zucken ihrer Schultern merkte er, daß sie lautlos vor sich hinweinte. 5 „Bettina“, sagte er,„hören Sie auf zu wei nen. Es wird wieder gut. Noch niemand ist an gebrochenem Herzen gestorben.“ (Fortsetzung folgt) r (1. Teil) gis Montag je 20, Sonntag nur 18 und 20.30 1 ES muß nicht immer Kaviar sein In Spät und Sonntag 15.30 Uhr Eine Kugel Wartet“ Ui.-Mittw:„ber nackte Spiegel“(16) Sittenfiim 3 erhalten Sie gratis zugestellt durch Fabrik pharm. Präparate 2 N. Gschwend- Herisau 126) 8Uhweiz i„ Rheumaleidende 0. W. Fischer/ Eva Bertok n. d Roman im„Juick“ 1 heslegen Jig Ihr Leiden! Neueste Erkenntnisse über eine um- „Jarzaps größtes Abenteuer“— Cafè Europa Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr Farbfilm Sa.-Mo. Wo. 20.15, Sonntag nur d u. 20.30 Elvis Presley-Farbfilm 2 5 Sonntag 15.30 Jug.„Tarzans größtes Abenteuer“ Dienstag und Mittw.„Die Herrin von Atlantis“ 0 2) 222 Sonntag 13.30„Kaspers Reise zu den Zwergen“ 1 ß 55 15 e eee eee In wälzende erfolgversprechende Therapie liefert Neckarbote- Druckerei. Gummistempel BAUSTAYDECKEN Wenig Arbeitszeitaufwand Geringe Baufeuchtigkeit Rascher Baufortschritt FE NBEAU NE u. B. H. Mannheim 0 7, 14 Telefon 26171 eder Mantel KR AME R- gereinigt Nutzen Sie jetzt unsere Mantel-Werbewochen bis 7. Februar 1962 5.0 Nur 9 Vereins-Kalender Sportverein 1907— Mannheim-Seckenheim Sängerbund 1865. Heute Abend, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Heute Abend 20 Uhr Probe. Wir stellen sofort oder später ein: 1 Anfängerin 1 Kontoristin 1 Steno-Nontoristin Fpar- U. Kreditbank Seokenheim e. ö. m. b.. — Pelefon 86451 Mannheim Seckenheim im Vereinshaus statt. herzlich eingeladen. Heute Freitag, 19. Januar, 20 Uhr findet unsere General-Versammlung Hierzu sind alle Mitglieder Der Turnrat Turnerbund dabn 1899 e. V., Mannheim-Seckenheim Morgen Samstag, 20. Januar 1962 um 20 Uhr Hauptversammlun im Schloß- Saal.: Tagesordnung: I. Berichte, 2. Neuwahl, 3. Verschiedenes Unsere Ehrenmitglieder, aktive und passive Mitgiieder sind hierzu recht herzlich eingeladen. Filiale Hauptstraße 100 F ARBER EIS KRNAIER CHEMISCHE REINICUNe MANNHEIM NEUOST HEIN Seckenheimer Landstr. 270, Telefon 44448 DER VORSTAND. fördern die Verdauung unschädlich, mill, zuverlässig