Nene nnen Urscheint: montags, mittwochs, freitags untl samstags. Frei Haus 2.20, hn Verlag aBgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 3 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 62 16 Anzelgenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 10 Pfg.— Preisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 13 Mittwoch, den 24. Januar 1962 14./ 62. Jahrgang EINE PLASTIKRBOMRBE eæplodierte im Hof des französischen Außen ministeriums am Quai d Orsay, rund 20 Meter vom Büro des Außenministers Mauriee Couve de Murville entfernt in einem Wagen, der im Hof des Außen ministeriums abgestellt war. Der In- Sasse wurde bis zur Vnfenntlichkeit zerrissen. Rund fünf Menschen wurden verletzt. Unser Bild zeigt Polizisten an den Wraches zweier zerstörter Autos UPI-Bild % Trinkmilch soll teurer werden BO un(dpa). Die Trinkmilch soll für den Verbraucher voraussichtlich um sechs Pfennig je Liter teurer werden. Die CDU/ CSU-Bun- destagsfraktion hat„in Würdigung der Lage der Landwirtschaft“ die Bundesregierung auf- gefordert, baldmöglichst eine Verordnung zur Erhöhung des Trinkmilchpreises vorzulegen. Um wieviel der FTrinkmilchpreis erhöht werden soll, wird in der Entschließung nicht genannt. In Kreisen der CDU/CSU-Fraktion hält man jedoch eine Erhöhung um sechs bis acht Pfennig je Liter für notwendig. Die Bundesregierung, so meint man, werde wahr- scheinlich den Trinkmilchpreis um sechs Pfen- gig anheben. Der Preis für ein Liter Trink- milch würde dann von bisher 44 auf 50 Pfen- nig steigen. Frage nach Adenauers Stellvertreter beschäftigt Bonn Die Unruhe in Frankreich wächst 5 Sohn des ehemaligen Befehlshabers in Algerien entführt Paris(dpa). Der innenpolitische Kampf um die Algerien-Politik de Gaulles nimmt in Frankreich und Algerien immer schärfere Formen an. Jetzt ist auch eine angebliche Ge- genorganisation zur geheimen OAS auf den Plan getreten, die am Sonntagabend den Sohn des ehemaligen Befehlshabers der Territorialeinheiten in Algier, Sapin-Lignieres, entführt hat, der zugunsten der OAS konspiriert haben soll. Im ostalgerischen Hafen Bone wurde am Dienstagfrüh der franzòsische Truppentrans- porter„Djebel Dira“ durch einen Bomben- Anschlag schwer beschädigt. Das Schiff sollte Abgelöste französische Bereitschaftspolizisten nach Frankreich zurückbringen. Es wurde nie- mand verletzt. Die Attentatswelle in Algerien hält an. Nach elf Toten am Montag gab es schon am Dienstagvormittag wieder min- destens drei Tote. Aus dem Pariser Sante- Gefängnis sind zwei der OAs-Bewegung nahestehende Rechtsaktivisten entwichen. Die Seit einigen Monaten im Sante- Gefängnis in Untersuchungshaft befindlichen Verantwort- lichen für das müßglückte Attentat auf de Gaulle vom 8. September vergangenen Jahres sind seit fünf Tagen im Hungerstreik. Sie Verlangen Hafterleichterungen. a Der entführte Bertrand Sapin-Lignieres be- suchte in Paris ein Internat, das auf die be- kannte Offiziersschule von Saint Cyr vorberei- tet, sein Vater, der im Pariser„Barrikaden- Prozeß“(Algier-Aufstand) freigesprochen wurde, hält sich gegenwärtig in Brasilien auf. Die Entführer Bertrands gaben auf einem Flugblatt an, sie hätten den Schüler festge- nommen, um ihn daran zu hindern, in seiner Schule weiterhin Umtriebe zugunsten der OAS zu organisieren. Wegen der Versäumnisse und der„Mittäterschaft“ der Pariser Polizei und der Internatsver waltung hätten die„Anti- ORAS- Sektionen“ selbst zur Tat schreiten missen. Die Pariser Polizei hat nach dem Bomben- Anschlag im französischen Außenministerium, den Entführungen und der Flucht der Rechts- Aktivisten aus dem Gefängnis Sante die Raz- zien verstärkt. Die Ermittlungsarbeit zur Auf- Klärung des Bombenanschlags, bei dem im Außenministerium ein Expedient getötet und 13 Menschen verletzt worden waren, hat noch zu keinem Ergebnis geführt. Etwaige Spuren sind in den Trümmerbergen verwischt wor- den. An einer Trauerfeier für den toten Ex- pedienten nahm am Dienstag auch Außen- minister Couve de Murville teil. Alle öffent- lichen Kundgebungen sind in Paris weiterhin Verboten. Nur zwölf Länder unterstützen US- Forderung Punta-del-Este-Konferenz in gespannter Atmosphäre eröffnet Punta del Este/ Uruguay(dpa). Mit der Hissung der Flaggen aller 21 Mitgliedsländer der Organisation amerikanischer Staaten(OAS) wurde in Punta del Este Uruguay) die OAS- Außenministerkonferenz eröffnet, von der die Vereinigten Staaten wirtschaftliche und poli- tische Sanktionen gegen das Castro-Regime Auf Kuba erhoffen. OAS- Generalsekretär Mora nannte die ersten Kontakte in seiner Eröffnungsrede dramatisch. Die Außenminister der OAS-Län- der seien in Punte del Este zusammengekom- men, um angesichts der Drohungen gegen den Frieden und die politische Unabhängigkeit Amerikanischer Staaten Maßnahmen zu er- greifen. Ohne Kube direkt zu erwähnen, wies, Mora auf die Wirksamkeit früherer Sanktio- nen der OAsS-Länder gegen die Dominikani- sche Republik hin. Vor Eröffnung der Konferenz hatte der Amerikanische Außenminister Rusk eine Reihe von Gesprächen wit mehreren Vertretern 4a tein amerikanischer Staaten. Verschiedene De- legierte ließen durchblicken, daß sich die USA um wirtschaftliche Sanktionen solcher Länder gegen Kuba bemühen, die sich wie Argenti- nien, Brasilien, Bolivien, Chile, Mexiko und Uruguay bisher neutral verhalten haben. Gleichzeitig sei man jedoch bemüht, die Ein- heit der Organisation amerikanischer Staaten zu erhalten. Bisher unterstützen nur zvrölf amerikanische Länder die Forderung der USA nach Sanktionen gegen Kuba. Wie aus der Umgebung des brasilianischen Außenministers Dantas verlautete, zeigte sich Dantas mit der Rede des OAs-Generalsekre- tärs„äußerst unzufrieden“. Moras Rede sei arteiisch gewesen. Politische Beobachter be- zeichneten die Atmosphäre der Konferenz in der Nacht zum Dienstag als sehr gespannt. Wieder Unruhen in Teheran Teheran(dpa). Mit Gummiknüppeln ging die Polizei am Dienstag, dem dritten Tag der Unruhen in der persischen Hauptstadt, gegen demonstrierende Schüler und Studenten vor, die mit regierungsfeindlichen Sprech- chören durch die Straßen Teherans marschier- ten. Das persische Kabinett trat zu einer Son- dersitzung zusammen, um neue Sicherheits- maßnahmen zu prüfen. Am Morgen hatte Ministerpräsident Amini dem Schah Bericht erstattet und um Vollmachten zur schärferen Bekämpfung der Unruhen, die bereits ein To- desopfer gefordert haben, ersucht. e Erhard übernahm mit Haushaltsberatungen schwere Aufgabe- CDU diskutiert Wechsel in der Parteispitze Von unserer Bonner Redaktion Bonn(D). Unversehens und sozusagen über Nacht hat Bundeswirtschaftsminister Erhard, der Vizekanzler, Gelegenheit erhalten, die Zügel im Bundeskabinett zu übernehmen. Die Gelegenheit verschaffte ihm die zweite Grippeerkrankung des Bundeskanzlers in die- sem Winter. Erhard hat diesmal eine schwere Aufgabe übernommen. Die Haushaltsbera- tungen an den ersten drei Tagen dieser Woche sind die schwierigsten seit langem. Wie Erhard seine Aufgabe meistert, das wird hinter den Kulissen in Bonn eifrig diskutiert. Die Bundesregierung, mit zusätzlichen Auf- gaben im Milliardenumfange beschäftigt, ringt mit dem Defizit. Bundesfinanzminister Starke Will das Defizit möglichst gering balten, weil er noch nicht weiß, ob und in welchem Aus- maß ihm die Länder aus der Patsche helfen werden. Er bedarf bei seinen Bemühungen im Bundeskabinett der stärksten Unterstützung. Auf die Stärke Erhards kommt es deshalb mindestens ebenso an wie auf das Geschick des Bundesfinanzministers. Man weiß in Bonn indes, daß sich Erhard und Starke in der letz- ten Zeit nicht besonders gut verstanden haben. Mmre unterschiedlichen öffentlichen Außerun- gen über Notwendigkeit und Möglichkeit, die Kaffeesteuer zu senken, führten zu tempera- mentvollen Auseinandersetzungen. Das schlechte Verhältnis Erhards ausgerech- net zur FD und ihrem Bundesfinanzminister, das vor der Bildung der EKoalitionsregierung niemand erwarten konnte, hat ebenso wie die erneute Erkrankung Adenauers eine alte Bon- ner Streitfrage wieder aufleben lassen: Die Frage nach dem Stellvertreter Adenauers. Die D verszumte nicht, sie unmittelbar nach den Genesungswünschen für Adenauer auch WMkentlich wieder aufzuwerfen. Ihr Sprecher meinte, Erhard sei ja nur nominell der Stell- vertreter des Kanzlers. Es müsse jetzt endlich aber auch geklärt werden, wer es im politi- schen Sinne sei. Mit diesem Hinweis zeigte die SPD ein Problem auf, das auch die maßgeben- den Regierungs- und CDU-Ereise immer wie- der beschäftigt. 5. Zwar gilt Erhard immer nech als der aus- sichtsreichste Nachfolgerkandidat für das Bun- deskanzleramt, trotz aller Einbußen an Pre- stige, die er auch bei seinen politischen Freun- den hinnehmen mußte. Aber Adenauer, der versprochen hat, im nächsten Jahr das Kanz- leramt zur Verfügung zu stellen, unternimmt nichts, den ersten der Kandidaten auf die Führungsrolle vorzubereiten. Er läßt ihn an der Führung der Regierungsgeschäfte, soweit sie im Bereiche außerhalb der Wirtschaftspolitik in Frage kommt, nicht teilhaben. Statt dessen berief er den einstigen CDU/ CSU-Fraktions- Vorsitzenden, Heinrich Krone, als Sonder- minister ins Kabinett, nicht ohne der FDP als Koalitionspartner mitzuteilen, daß er mit Krone einen Mann besonderen Vertrauens zur Kabinettarbeit heranziehe. Mit Krone hat Adenauer denn auch schon seit langem jene geheimsten Uberlegungen erörtert, die nicht einmal im Bunge afin zur Diskussion stehen, und es kommt hinzu, daß die Koordi- nierungsaufgaben, die Krone im Kabinett übernommen hat, letztlich lerbürde sind. Möglicherweise wird die 2 7 5 3 zweite Grippe i Teil der Kanz- Adenauers in diesem Jahr jenen Kräften wie- der Auftrieb geben, die, wenn nicht schon die Regierung, so doch wenigstens die Kanzler- Partei gründlicher auf den Tag der Bonner Wachablösung vorbereiten möchten. Schon vor einigen Wochen hatte es den Anschein, als könnten sich diese Kräfte wenigstens teilweise durchsetzen. Bei der Vorbereitung des CDU- Parteitages, der im Mai in Dortmund statt- findet, wurde ernsthaft erwogen, Adenauer vom Amt des Parteivorsitzenden zu entlasten. Heinrich Krone und auch der derzeitige nord- rhein- westfälische Innenminister Dufhues wurden ebenso wie Ministerpräsident von Hassel als mögliche Nachfolger in der Partei- spitze genannt. Aber schlieglich setzten sich doch wieder jene Männer durch, die Adenauer die ungeteilte Autorität erhalten möchten, so- lange er Bundeskanzler ist. 5 Eine andere Entscheidung ist nur denkbar, wenn Adenauer von sich aus auf das Amt des Parteivorsitzenden verzichten würde. Es gibt führende Männer in der CDU/CSU, die einen solehen freiwilligen Verzicht für möglich hal- ten. Adenauer habe eingesehen, so heißt es, daß sobald wie möglich eine kraftvolle, jün- gere Persönlichkeit an die Spitze der Partei treten müsse, wenn die CDU/CSU ihre Orga- nisation für die nächsten Aufgaben stärken wolle. Aber selbst dann, wenn in diesem Jahr noch eine Wachablösung an der Spitze der CDU Zustandekommen sollte, wird die Frage nach dem Kanzler- Stellvertreter im politi- schen, nicht nur im nominellen Sinne, weiter- hin offen bleiben. Die Klärung wird mit gro- Ber Wahrscheinlichkeit erst nach dem Aus- scheiden Adenauers aus dem Kanzleramt erfolgen. 0 85 Control, Contröle, Kontrolle Von Dr. Waldemar Lentz Bei den Gesprächen des französischen Ver- teidigungsministers Messmer mit Strauß war auch von der Abschreckung die Rede. Strauß hat den Gedanken einer NATO-eigenen Atom- streitmacht wieder hervorgeholt. Messmer ist Sprachrohr für de Gaulles nationale „Force de frappe“. Dennoch wäre es grund- falsch, beide als atlantische enfants terribles zu sehen. Auf der Wunschliste in Washing- ton für die soeben beendete„Atlantische Konvention“ für eine NATO-Reform stand ausdrücklich die Erarbeitung einer neuen nuklearen Politik. Franzosen und Engländer hatten sich durch die Abkommandierung von Generalen und Luftmarschällen darauf vor- bereitet. Wurde das Problem auch ungelöst zurückgereicht, so gewann man doch Ver- ständnis dafür, warum es nicht so einfach und nicht mehr möglich ist, wie in den ersten glücklichen NATO-Jahren den Einsatz sämt- licher A- und H-Waffen blindlings den USA zu überlassen. Die Suche nach einer neuen Formel wurde unvermeidlich, als einmal durch die sowieti- schen interkontinentalen Raketen das Ver- trauen in einen Totaleinsatz der USA für europäische Bagatellen verlorenging, zum an- deren, als die amerikanischen taktisch-ato- maren Waffen immer mehr normale Ausrü- stung der europaischen Truppen wurden, Schließlich als England und Frankreich auch zur Wahrung ihres politischen Mitsprache rechtes an die Produktion eigener atomarer Waffen gingen, All dies gilt noch heute. Der französische General Gallois schlug zu- nächst vor, die in Europas stationierten Kern- Waffen von den USA und dem Gastland ge- meinsam„kontrollieren“ zu lassen. General Norstad Wollte dann sowohl die taktisch-ato- maren Waffen als auch die strategischen Bomber ur Raketen in Europa, die ameri- Kanischer 2 die britischen und die zukünf- tige franzosische„Force de frappe“ der NATO unterstellen. Ein dritter Lösungstyp war der von Kennedy wiederholte Vorschlag Eisen- howers, der NATO in Europa einige Polaris- U-Boote„zuzuteilen“. All diese Vorschläge Setzen die Ausarbeitung eines dicken Gesetz- buches für alle möglichen praktischen Fälle voraus. Sie sind nach militärischer Ansicht keine„saubere“ Lösung. Es gab auch aus anderen Gründen eine Hausse und Baisse der Ideen. Es wuchs der Wunsch der Amerikaner auf bessere finan- Zlelle Lastenverteilung und der Bedarf nach Hesserer Glaubhaftmachung sofortigen Wider- standes„mit allen Mitteln“. Andererseits. wurde durch Polaris-U-Boote und unverletz- liche„Minutemen“ die Sorge vor sowjetischem Ubermut und damit die Pringlichkeit einer NATO- Streitmacht geringer. Kennedy zeigte sich auch härter als gedacht und vor allem: Europa erschien vielen zu klein als Basis für eigene strategische Abschreckung, die ja zur Voraussetzung hat, daß man den ersten Schlag des Gegners überlebt. Wenn die Strategie 1 Sich immer mehr in die Tiefen des Ozeans zZzurückzieht und auf den Weltraum vorbe- 3 hat ihre Steuerung aus Europa wenig inn. 8 Zur Zeit ist wieder Konjunktur für NATO Ideen, Europa, so hieß es in Paris, ist immer mehr bedroht als die USA. Die Sowjetunion habe die Bedeutung der europäischen Inte- ration erkannt, Es gibt keine Allianz, bei der Alle Macht in der Hand einer Macht sei. Es bildet sich eine selbstbewußte europäische Union. Eine andere Frage ist, ob auch die Aus- sichten für eine NATO-Lösung besser sind. Der Atlantikrat schweigt. Aber der bei der Pariser Konvention versammelte Kreis von Fachleuten lieferte zwei interessante Hin- Weise, daß die Suche nach einer rein tech- nisch- militärischen Lösung nicht genügt. Controle“ auf französisch heißt, daß man Überprüfen darf. Wurde eine europäische Mit- kontrolle auch deswegen verweigert, weil „Control“ auf amerikanisch bedeutet, dag man wirklich mit am Drücker sitzen will? Auf dem Papier hat Europa Einfluß auf die amerikanische strategische Planung durck den Obersten Militärausschuß der NATO in Washington, Doch in Wirklichkeit gibt es keig echtes lebendiges Ineinandergreifen mit den Denkapparat des Pentagon. Gäbe es wirklich einen europäisch- amerikanischen gemeinsam planenden Generalstab, würden die Europäer den Amerikanern leichter die„Control“ las- sen und die Amerikaner den Europäern die „Contröle“. 1 5 7 i 8 5 8 Leider wird es zu dieser Intimität der Ge- neralstäbler erst kommen können, wenn auch aus dem diplomatischen NATO-Rat ein Ober- ster Rat zur Bestimmung einer gemeinsamen atlantischen Politik geworden ist. Es bläst zu. Zeit zwar ein atlantischer Wind. Die Frage ist, was die Regierungen ihm zu treiben ge- ben. Atlantische Wirtschaft allein, das haben wir bei„Europa“ gesehen, tut es nicht. 2 8 ret A 55 Bundestagspräsident Gerstenmaier reist Ende Januar in seiner Eigenschaft als Prä- sident der Deutschen Afrika- Gesellschaft auf Einladung der zentralafrikanischen Republik Tschad nach Fort Lamy. Bundesaußenminister Schröder hat den NATO-Botschafter der USA, Finletter, zu einem Gespräch empfangen, das den zwei- tägigen Finletter-Besuch in Bonn abschloß. Ohne Ergebnis hat sich der deutsch- britische „Ausschuß zur Erörterung einer deutschen Finanzhilfe für die britische Devisenbilanz“ nach zweitägigen Verhandlungen in Bonn vertagt. Ein neuer Termin steht noch nicht Test. Gegen die„Ostermärsche“ der Kriegsdienst- verweigerer und Atomwaffengegner hat sich das SPD- Präsidium gewandt; alle SPD-Mit- glieder wurden aufgefordert, diese Märsche oder ihre Organisierung nicht zu unter- stützen. Die italienische Regierung hat dem bulga- rischen Gesandten in Rom das Ersuchen zu einer Kontaktaufnahme mit dem am Sams- tag in Süditalien abgestürzten Piloten abge- schlagen. — SPD beantragt 18 Tage Mindesturlaub für alle Arbeitnehmer Sechs Tage Zusatzurlaub für besonders gefährdete Arbeiter— Vorbeugung gegen Frühinvalidität Von unserer Zonner Redaktion Bonn(D. Alle Arbeitnehmer sollen in Zukunft mindestens 18 Tage Urlaub im Jahr erhalten. Das sieht ein Gesetzentwurf der SPD vor, der heute vom Bundestag in erster Lesung beraten wird. Die SpD will mit dieser Vorlage darüber hinaus eine einheitliche Re- gelung der grundsätzlichen Bestimmungen des Urlaubsrechtes auf Bundesebene schaffen. Die Festlegung eines Mindesturlaubs von 18 Tagen dürfte sich vor allem auf die rund drei Millionen Arbeitnehmer auswirken, für die keine tariflichen Vereinbarungen bestehen. Nach dem Gesetzentwurf sollen diejenigen Beschäftigten, die unter erheblichen Gefahren für Leben und Gesundheit arbeiten, einen Zusatzurlaub von sechs Werktagen erhalten. Durch eine Rechtsverordnung, die vom Bun- desarbeitsminister zu erlassen wäre, soll der Personenkreis festgestellt werden, der in den Genuß dieses Zusatzurlaubes kommt. Be- stehende oder zukünftige günstigere Regelun- gen der Tarifpartner werden von dem Gesetz nicht berührt. Die SPD hofft, daß das rück- Wirkend zum 1. Januar 1962 in Kraft treten Kann. Nacht dem SPD-Gesetzentwurf sollen die Zeiten einer Kur oder eines Heilverfahrens Die Eintrittskarte zur EWG präsentiert Beitritt setzt Anerkennung der politischen Ziele voraus Straßburg(dpa). Das Europäische Par- lament hat am Dienstag die„Eintrittskarte“ für neue Mitglieder und Partner der Sechser Gemeinschaft präsentiert. Im Vollgefühl der jüngsten Erfolge auf der Brüsseler Agrarkonferenz und des dabei be- schlossenen Übergangs zur zweiten Etappe des Gemeinsamen Marktes diskutierte das Parlament der Sechs erstmalig über die Vor- aussetzungen eines Beitritts zur Gemeinschaft Oder einer Assoziierung mit ihr. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, in dem Verhandlungen mit Großbritannien, Dänemark und Irland im Gange sind und Osterreich, die Schweiz und Schweden als politisch neutrale Staaten eine Assoziierung beantragt haben. Die„Eintrittskarte“ ist ein umfassender Be- richt des politischen Ausschusses, der von dem Sozialistischen Fraktionschef im Parlament, Willi Birkelbach(Sozialdemokrat), ausgear- beitet wurde., Sein Kernpunkt ist die These: Beitritt und Assoziierung setzen die Aner- kennung der politischen Ziele der Gemein- schaft voraus. Zur Assozlierung, die für die drei neutralen Staaten Schweden, Schweiz und Gsterreich zur Zeit besonders aktuell ist, stellt der als „Dokument Birkelbach“ bezeichnete Bericht unter anderem folgende Richtlinien auf: Der London sucht engere wirtschafts- politische Zusammenarbeit London(dpa). Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Professor Erhard trifft am Donnerstagabend zu Gesprächen mit der bri- tischen Regierung in London ein, Wie am Dienstag in London verlautete, dürfte die bri- tische Regierung dabei ihren Wunsch nach einer noch engeren wirtschaftspolitischen Zu- sammenarbeit mit der Bundesrepublik auf verschiedenen Fbenen: in den zweiseitigen Beziehungen, im Weltwährungsfonds, in der OEcb und bei den schwierigen Verhandlun- gen über einen Beitritt Großbritanniens zum Gemeinsamen Markt zum Ausdruck bringen. Regierungskreise in London sind geneigt, sich auch gewisse Hoffnungen in der Frage einer deutschen Devisenhilfe an Grohßbritannien zu machen und die Erhard- Gespräche als eine Fortsetzung der deutsch- britischen Bespre- chungen in Bonn zu Beginn dieser Woche zu sehen. Regelfall ist der volle Beitritt. Eine Assozi- ierung ist und bleibt die Ausnahme. Der grundlegende politische Charakter der Ge- meinschaft kann auch bei einer Assoziierung nicht außer acht gelassen werden. Die Vor- stellung„mancher Länder“ über die Gemein- schaft als rein wirtschaftliche Vereinigung, mit der man ohne jegliche politische Entschei- dungen ein Assoziierungsabkommen schließen kann,„geht von falschen Voraussetzungen aus“. Es gibt keinerlei Anspruch auf eine Assoziierung mit der Gemeinschaft. Jede Assoziierung muß ein Gleichgewicht von Vor- teilen und Verpflichtungen für beide Partner mit sich bringen. Die Gefahr, daß sich asso- Zziierungswillige Staaten nur für diejenigen Vertragsteile interessieren, die ihnen Vorteile bringen, muß vermieden werden. Als mögliche Formen einer Assozlierung kommen die Zoll- union, die Freihandelszone oder besondere Abkommen über die wirtschaftliche Zusam- menarbeit in Betracht. ebenso wie Krankheitstage nicht auf den Jahresurlaub angerechnet werden dürfen. Bei der Berechnung eines evtl. Urlaubsentgelts, das vor Urlaubsantritt auszuzahlen wäre, sol- len Ausfallzeiten infolge Freistellung, Krank- heit, Arbeitsmangel oder andere Gegebenhei- ten nicht berücksichtigt werden. Zur Begründung des Entwurfs erklärte der SPD-Abgeordnete Walter Behrendt, nach dem Urteil der Mediziner sei ein Urlaub von min- destens drei Wochen zwingend notwendig, um die größer gewordenen Arbeitsbelastungen auszugleichen und der Frühinvalidität zu weh- ren. 77 Prozent der Arbeitnehmer erhielten heute noch weniger als 18 Werktage Urlaub. Die SPD wolle ferner verhindern, daß junge Arbeitnehmer, die nach dem Jugendarbeits- schutzgesetz 24 Werktage Urlaub haben, nack Vollendung des 18. Lebensjahres plötzlick wesentlich schlechter gestellt würden. „Aussperrung ist ein berechtigtes Kampfmittel“ Arbeitgeber: Wir setzen dieses nur im äußersten Fall ein KöIn(dpa). Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in Köln widersprach am Dienstag entschieden der An- sicht des DGB- Vorsitzenden Willi Richter, Streik sei moralisch, die Aussperrung jedoch unmoralisch. Die Arbeitgeber vereinigung weist auf einen Beschluß des Großen Senats des Bundesarbeitsgerichts vom 28. Januar 1955 bin, wonach Streik und Aussperrung gleich- berechtigte Kampfmittel der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände in der sozialen Aus- einandersetzung sind. Streik und Aussperrung gehörten zum Wesen der Tarifautonomie. Die Arbeitgeber hätten das Mittel der Aussper- rung bisher nicht eingesetzt.„Sie werden es nur im äußersten Falle tun, wenn— wie jetzt Vielleicht in der Ausein andersetzung in der Metallindustrie— die gesamtwirtschaftliche Verantwortung sie dazu zwingen sollte.“ Der DGB- Vorsitzende Richter kenn nach Ansicht der Arbeitgeber„einfach nicht be- streiten“, daß eine reine Lohnerhöhung um zehn Prozent(wie sie die IG Metall fordert), eine Arbeitszeitverkürzung von eineinhalb Stunden mit 3,5 Prozent Lobhnausgleich und eine Urlaubs verlängerung, die praktisch auch eine Lohnerhöhung um 16 Prozent bedeuten und nicht ohne Einfluß auf die Preise bleiben Würde. Die Unternehmer der Metallindustrie wehrten sich aus Verantwortung für das Preisniveau gegen derartig überhöhte Lohn- forderungen. Die Arbeitgeber betonten, dag nach der Verwaltungsgericht verhandelt über VVN- Verbot Bonn: Tätigkeit gegen freiheitliche demokratische Ordnung Karlsruhe(dpa). Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts verhandelt seit Dienstag im Bundesgerichtshof in Karlsruhe über ein Verbotsverfahren gegen die„Ver- einigung der Verfolgten des Naziregimes“ (VVN). Die Bundesregierung hatte am 20. Oktober 1959 beantragt, das Bundesverwaltungsgericht möge die in einigen Bundesländern bereits verbotene VVN verbieten, weil sie gegen die verfassungsmäßige Ordnung verstoße und ihre Tätigkeit gegen die freiheitliche demo- kratische Ordnung der Bundesrepublik ge- richtet sei. Die Verhandlung wird voraussichtlich zwei Tage dauern. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Möglichkeit, entweder den Antrag der Bundesregierung auf Verbot der VVN abzu- lehnen, das Verbot auszusprechen oder zu er- klären, die VVN sei als eine Ersatzorganisa- tion der KPD anzusehen. In diesem Fall wäre die VVN von den Innenministern auf Grund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts über das Verbot der KPD aufzulösen. Zu, der Verhandlung unter Vorsitz des Chefpräsidenten Prof. Dr. Fritz Werner er- schienen Bundesregierung und VVN mit einem großen Aufgebot an juristischen Ex- perten. Für die VVN erklärte Rechtsanwalt Dr. Hamann(Oldenburg), auf Bundesebene existiere keine einheitliche Organisation der VVN. Die Bundesregierung sei, vom Stand- Punkt des Verfassungsgerichts gesehen, nicht in der Lage, einen Verbotsantrag gegen eine auf Landesebene tätige Organisation zu stel- len. Als erster Sprecher für die Bundesregie- rung machte Rechtsanwalt von Winterfeld (Hannover) auf die„konspirative Verschleie- rung“ des gesamten VVN- Apparates, auf die Eingliederung der Vereinigung in die inter- nationale kommunistische Dachorganisation und auf die vorbehaltlose Unterstützung der VVN durch die kommunistischen Partejen und Parnorganisationen in aller Welt auf- merksam. Die Behauptung der VVN. ihre Landesverbände seien selbständig, bezeich- nete von Winterfeld als Tarnung. In Wirk- lichkeit sei die VVN in sich eine einheitliche Vereinigung. Jüngsten Erhebung die Bundesrepublik unter den EWG- Mitgliedern zu den Ländern mit der höchsten Belastung an direkten und indirek- ten Lohnkosten gehöre. Diese Situation zwinge zur Vorsicht bei Tarifabschlüssen, wenn die Bundesrepublik ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen und internationalen Markt aufrechterhalten wolle. Diese Wettbe- Werbsfähigkeit sei Voraussetzung für die Voll- beschäftigung, die nicht gefährdet werden dürfe. Geschichtsstunde im Bundestag Kein Gedenken an den„Alten Fritz“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). In das Arbeitsprogramm des Bundestages soll eine Art Geschichtsstunde aufgenommen werden. Ausgangspunkt für solche Uberlegungen ist ein„Brief aus der Provinz“, in dem Bundestagspräsident Ger- stenmaier gebeten wird, am 24. Januar des 250. Geburtstages Friedrich des Großen wür- digend zu gedenken. Der Bundestagspräsi- dent, von dieser Anregung sehr angetan, lieg dann auch am Dienstag im Altestenrat testen, wie die Fraktionen zu einer Würdigung von geschichtlichen Ereignissen oder bedeutender Persönlichkeiten deutscher Vergangenheit stehen. Nach seiner Meinung könnte dadurck ein Beitrag zur Bildung des Geschichtsbewußt⸗ seins unseres Volkes geleistet werden. Zu- gleich stellte sich aber die Frage, welche Er- eignisse und welche Persönlichkeiten eine solche Ehrung vor dem Parlament erfahren und wer die Auswahl treffen solle. Parlamen- tarier sind der Ansicht, daß schon in diesen Fragen genug Zündstoff liegt, um den Ver- such Gerstenmaiers zum Scheitern zu bringen. Jedenfalls hat die SPD den Bundestagspräsi- denten bereits gebeten, von einer Würdigung Friedrich des Großen in der heutigen Sitzung des Bundestages abzusehen. Was mit den an- deren bedeutenden Persönlichkeiten werden wird, darüber sollen die Fraktionen entschei- den. 5 Messmer bei Strauß“ Bonn(dpa). Die Verteidigungsminister Frankreichs und der Bundesrepublik, Messmer und Strauß, haben am Dienstag in Bons stundenlang über militärische Probleme ver- handelt. Einzelheiten wurden nicht bekannt. In einem gemeinsamen Kommuniqué der Ver- Balidlungspartner sind lediglich die verschie- denen Gesprächsthemen aufgezählt und keine? Ergebnisse genannt worden. Es wird unter- strichen, daß bei dem Gedankenaustausch der Minister die Aufrechterhaltung der Stärke des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses imm Mittelpunkt aller Uberlegungen gestanden habe. Eine der wesentlichen Grundlagen die- ser Stärke sei die sich immer deutlicher ab- zeichnende französisch-deutsche Zusammen- arbeit auch auf militärischem Gebiet. Messmer wird heute nach Paris zurückfliegen. Sf — — — e Bausparvertrãge über 225000 D Start frei zum großen Preis ausschreiben! 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Fridolin Müller und im Unterdeck Karl Görig standen versierte „Fahrensmänner“ an Deck und an den Ma- schienen, die genau wußten wie man so einen Narrendampfer richtig abzulegen hat. Ueber allen versierten Kanonen aber thronte mit bezaubernd frobhem Lächeln Christa I. vom Wecksäckel als neue Narrenherrscherin. Sie hatte zwar keinen Pfauenthron sondern ei- nen blauen, das hat aber nichts mit Zustand sondern lediglich mit Farbe zu tun. Der Saal im Hirsch erwies sich als der richtige Hafen für den geplanten Stapellauf, da der Saal die Stapellaufgäste auf Tuch- fühlung brachte. Das nutzte natürlich die Kapelle Schary weidlich zu Schunkelliedern aus, um die Stimmung richtig und rechts zeitig zu forcieren. Prächtig war die Deko- ration des Saales sehr geschickt die Anord- nung in Stufen, die deutlich hiererische For- men zeigte Wo P und P(Prinzessin und Prä- sident) waren, war im Zweifelsfall immer oben. Alfons Martin— Offenburgerstraßeng Presley— startete mit schmissigen Songs den Abend. danach warf sich mit dem Gewicht seiner zwei Zenter der lange Pitt Wetten- dorf aus Bürstadt in die Bütt und dann war es soweit. Ingrid I. und Christa I. treulich wie die Schwestern in Narretei vereint stie- gen hinauf auf die großen Bretter. Die eine zum letzten, die andere zum ersten Mal. Nun Präsident Arthur Eder machte es beiden Tolli täten leicht. Ingrid I. dankte für die Wochen ungebundener Fröhlichkeit und hoffte daß die närrische Tradition im Sängerbund erhalten“ bleibt. Zum Dank stiftete sie ihrem Elferrat einen Pokal um dann mit ihrer Fegtstellung „es ist ja alles so maßlos traurig“ sich, selbst und den Saal zu Tränen zu rühren. Sie über- gab Christa I. ihr Szepter als Zeichen der neuen Würde und Christa I. setzte dann zu einer wohl formulierte Rede an, in der sie ech als Prinzessin der Freude und des Froh- ms proklamierte und versprach, daß sie Pales in ihren Kräften stehende tun würde, zum die lange und tolle Saison lebendig zu gestalten und die Seckenhęimer Narren zu begeistern. Voll soviel Charme links und rechts schmolz natürlich Arthur Eder dahin und versprach närrische Vasallentreue bis zum tristen Aschermittwoch, stülpte Christa das Zierliche Krönchen auf die frisch ondulierte Lockenpracht und drückte beiden Damen noch ein schönes Nelkenbukett in die manikürten Finger. Und damit hatte sich das— was die Inthronisation War. Danach traten dann FHertlein und Dietz vom Feuerio an, die aber ganz klar von * Setkenheims Naxrrensdiiff auf große Fahrt wieder flott Sängerbund gestaltete einen zügigen Stapellauf— Christa J. ließ ihr„Wecksäckel“ regieren— Walter Schwarz als neue Büttenkanone Seckenheims neuer Büttenentdeckung Walter Schwarz ausgestochen wurden. Denn im Ge- gensatz zu Hertlein-Dietz kalauerte der Wal- ter aus der Siedlung nicht sondern goß seine eigenen Gedanken in eine sehr scharf ge- würtzte Reimform. Dabei glossierte er 80 ziemlich alle Hühneraugen die Seckenheim auf dem kommunalpolitischen Sektor drücken und versprach frank und frei, daß Seckenheim endlich eine Stadt werde und dann Mannheim eingemeinde. Mie armen Mannheimer, denn Was Walter Schwarz dem OB und den Stadt- räten zugedacht hatte, das würden nicht einmal die Gastarbeiter für opportun halten. Nun denn, der Großherzog mußte noch ein- mal herhalten, bis er schließlich auslief „Bauer pack die Sens“— Seckene werd Re- sidenz“ Der Beifall für Walter Schwarz zeigte, daß eigen geistig Gut noch immer was gilt. Hut ab vor ihm. Dann aber kam die große Ordenscour für mehr oder minder Pro- minente. Das Wort minder ist natürlich im Vorsatz zu streichen, denn das gibt es bei uns schließlich nicht. Der größte Gag dabei waren Christas Hausorden— ein echtes rot- Kkariertes Wecksäckel in das von Papas Hand gebacken einige zierliche Wecklein beinhaltet (le Waren wirklich drin) waren. Wiesen netten Hausorden gab es für die Elferrats- leute und die drei anwesenden Stadträte Blümmel Bühler und Kaiser während der Rest des Fußvolkes den allgemeinen Orden des Jahres mit der Ansicht des Schlosses. und dem darüber thronenden Till kassierte. Kassierte gegen Kassieren. Wie es bei solchen Festen nun einmal„Usus“ ist. Dann aber feuerten die Scharyaner noch einmal die. Stimmung an und der fesche Alfons zupfte noch einmal munter die Saiten seiner Gitarre bis die zivilen Zeiten um waren. Nun, irgend- wann muß man sich ja wieder an die närri- sche Terminologie„ Der erste Be- griff davon saß. * 2 Vergünstigungen für kinderreiche Familien 1952 Auf Beschluß des Gemeinderats der Stadt Mannheim werden auch im Jahr 1962 den kin- derreichen Familien, die in Mannheim ihren Wohnsitz haben, beim Besuch des Pflanzen- schauhauses, des Herschelbades und bei Be- nutzung der städtischen Straßenbahn auf An- trag Vergünstigungen gewährt. Sämtliche Fa- milien, in deren Haushalt 3 und mehr Einder unter 180 Jahren leben, können beim Einwoh- nmellmeldeamt Mannheim, L. 6, 1, bis zum 30. 9. 1962 die Ueberlassung von Freikarten für die genannten Einrichtungen beantragen. Als Kinder im Haushalt zählen auch solche Kin- der unter 18 Jahren, die in einem Heim oder in einer Anstalt untergebracht sind und für die der Unterhalt von den Eltern überwiegend bestritten wird. Die Antragsformulare sind an der Pforte des Polizeipràsidiums und bei den Gemeindesekretariaten erhältlich. Die Freikarten werden vom 15. 1. 1962 an vom Einwehnermeldeamt während der Dienst- stunden(Montag bis Donnerstag 8 12 Uhr, Freitag 8— 16.45 Uhr) in Zimmer 137 und den Gemeindesekretariatne aufgrund des schriftli- chen Antrags ausgegeben und haben bis 31. 12. des Jahres Gültigkeit. Die Einkommens der Familienmitglieder ist ohne Bedeutung für die Antragsberechtiguug und die Abgabe der Freikarten, Das Einwohner- meldeamt prüft lediglich, ob die Angaben über die Größe der Familie zutreffen Für die Erziehungsberechtigten und Kinder über 12 Jahren werden pro Person folgende Freikarten ausgegeben: 3 Freikarten für das Pflanzenschauhaus, IMehrfahrtenkarte für die Straßenbahn mit 22 Feldern, die je nach der Fahrtenlänge ein- geteilt werden können. Es werden bei Gerade aus-Fahrten 4 Felder und bei Umsteig-Fahr- ten 5 Felder entwertet. Ferner 3 Freikarten für das Herschelbad. Für jedes Kind von 6 11 Jahren werden abgegeben: 3 Freikarten für das Pflanzen- schauhaus, 3 Schülerfahrscheine mit je 2 Fahrten, gültig für beliebige Strecke, 4 Frei- karten für das Herschelbad. Die Freikarten für jede Person sind in ei- nem Heft zusammengefaßt, das vom Haus- haltungsvorstand mit Namen und Geburtstag des berechtigten Erwachsenen oder des Kin- des versehen werden muß. Schöne Ausstellungserfolge meldet der Geflügelzüchterverein Secken- heim. Ebenso erfolgreich wie zum Beginn der Schau-Saison in Hannover, beendeten die Geflügelzüchter das Geschäftsjahr. Nachdem die Züchter auch auf der Zwerghuhnschau in Seckenheim viele der begehrten Ehren- Preise erringen konnten, gelang es dem Züch- ter Alfred Gropp, auf der 8. Allg. Riedschau in Bürstadt. mit seinen Lockentauben und Schautauben neben 3 Ehrenpreisen, 1 Zu- schlagsehrenpreise und 2mal„sehr gut“ auch noch das begehrte Riedband zu erringen Derselbe Züchter konnte mit seinen Schautau- ben auch auf der Colonia-Schau in Köln, auf der auch belgische und niederländische Züchter ihre Tiere ausgestellt hatten einen Ehrenpreis und einen Zuschlagsehrenpreis er- ringen. Am kommenden Freitag Findet auf der Zuchtanlage das erfolgreichste Zuchtjahr sei- nen Abschluß und neben den Neuwahlen, müssen die Geflügelzüchter sich auch darüber entscheiden, ob die Kreisgeflügelschau 1962 in Seckenbheim durchgeführt werden kann. BEN ENHIO NIE rein, wie die Natur ihn gibt Bellagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett- schein des WB-Totos und WB-Lottos bel, den wir der besonderen Beachtung unserer Lese empfehlen. Höhe des SV Altlußheim— 07 Seckenheim 2:1 Noch ist Polen nicht verloren, auchzwenn der Klassenverbleib am seidenen Faden hängt. Künstlerpech war wieder einmal Trumpf. denn 4 Minuten vor Schluß fabrizierten die Gäste ein Eigentor, statt den so überaus wichtigen Pumkt mit nach Hause zu nehmen. Ein Straßfstoß bringt die Platzmannschaft in Füh- rung und Schade konnte noch vor Halbzeit ausgleichen. Es gab Stimmen, die ein Unent- schieden für richtiger gehalten hätten. Nützt alles nichts. Tor entscheidet. Nachdem 07 Mannheim spielfrei war und Kurpfalz Necka- rau verlor ändert sich am Tabellenstand nichts, sodaß also noch alles„drinn“ ist, um der drohenden Gefahr Herr zu werden. B. Fvgg. 98 Seckenheim— DJK Schwetzingen 5:8 Die 98er starteten recht vielversprechend und spielten die Schwetzinger nach Belieben aus. Eine Reihe von Torchancen wurden hes rausgespielt, von denen bis zur Pause 5 in Tore umgemüntzt werden konnten. Biegel 2, Ries E. 2 und Schmitt waren die Torschützen. Nach dem Wechsel wurde durch Eigensinn und mangelndem Einsatz der Spielfluß ge- hemmt sodaß kein weiteres Tor erzielt wurde. Die A-Jugend gewann in Wallstadt mit 4:0 während die Schüler in Ilvesheim 4: 0 verlor. Wir gratulieren Morgen Donnerstag feiert Herr Karl Scholl Ofkenburgerstraße 2 seinen 72. Geburtstag. Ebenfalls morgen feiert Frau Margarete Wenzel, geb. Heß, Achernerstraße 7 ihren 70. Geburtstag. Den beiden Jubilaren die be- sten Wünsche und einen gesegneten Lebens- abend. 0 Leiche, reg dich nicht auf Zwanzig Jahre wird Alfred Kreil im Zucht- haus dafür büßen, da er einen Menschen tötete bloß Weil er sieh mit dessen Geld und Auto ein paar vergnügte Tage machen wollte. Er fuhr von Wien nach Innsbruck. Sein Reiseziel hieß Raubmord. Als der deutsche Kaufmann Paul Hahnen den jungen Mann zum Mitfahren einlud, konnte er nicht ah- nen daß er seinen Mörder zu sich bat. Später 9 4 fuhr Kreil die Leiche im Kofferraum durch Oesterreich. Die BUNTE bringt eine große. Reportage über diesen Kriminalfall.— Box- Weltmeister Floyd Patterson stand unter der Fuchtel von Gangstern. Amerikas Unterwelt beherrscht das Boxgeschäft. Das stellte nach sechsjähriger Untersuchungsarbeit der Ke. fauer-Ausschuß zur Aufdeckung krimineller Umtriebe fest. Hintergründe dieser in der Sportgeschichte einmaligen Skandale.— Als Star einer franzö- sischen Theatergruppe kam Romy Schneider kür einen Abend nach Deutschland— m die- sem Heft setzte die BUNTE ihren großen Farbbericht über die Entwicklungshilfe fort. Diesmal wird die Situation in Ghana berichtet. Außerdem bietet das Heft wieder eine Fülle von Reportagen. interessantem Lesestoff und viel Kurzweil für die ganze Familie. INGE BERGER Coppright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Sraberg& Görg,. (34. Fortsetzung) 2 5 92 Ellen machte noch einen letzten verzwei- kelten Versuch. Sie folgte Mark bis an die ROMAN VON Haustür.„Sag, mein Süßer, wie war das eigentlich gestern?“ 0„Was soll gewesen sein?“ „Du warst erstaunlich früh zurück.“ geschäftlich etwas zu erledigen. Das ist alles.“ „Ach“, sagte Ellen hintergründig,„eine ge- Nicht, daß sie die Absicht hatte, ihr Ver- sprechen Diane gegenüber zu brechen. Sie Wollte lediglich Mark noch ein bißchen hin- alten. sagte:„Ja, sehr interessant, mein Schatz.“ Und ging. Ellen spazierte in die Küche zurück und alf Elise beim Aprikoseneinkochen Das heißt, sie hatte die Absicht, doch sie kam nicht mehr dazu. Denn das Unwetter brach los; es türzte sich vom Himmel herab, ergoß sich in er wahren Sintflut über die plötzlich er- schreckend düstere Landschaft, brachte wild- Sezackte Blitze und ohrenbetäubende Donner- chläge, und alles duckte sich inmitten von Tumult, Chaos und Finsternis. Noch etwas brachte das Unwetter, es brachte Sam Wheeler. Der Lärm seiner Autohupe Wirkte wie die Posaune des Jüngsten Gerichts und ließ Ellen mit einem alt väterlichen Regen- schirm hinaussausen. 5 sagte Sam und grinste Ellen breit an.„Wenn Sie Ellen sind, dann frage ich 8 1 5 5 ⁊2u solch hübscher Schwe- Er blickte sie über die Schulter hinweg an. Mark lächelte.„Kein Grund, gleich einen Skandal zu wittern, Herzchen, Diane hatte 9 schaftliche Angelegenheit. Das ist interessant!“ Aber Mark ließ sich nicht hinhalten. Er scheites zu erwidern. Sie hatte zwar Wheeler erwartet, aber daß dieser jugendliche schlanke Mann, der seine langen Beine nicht ganz ohne Schwierigkeiten aus dem Sporteabriolet herausbrachte, der gute, alte Sam aus Marks Reden sein sollte, das ging ihr nur langsam ein. Wheeler lies Ellen keine Zeit, um sich Weitere Gedanken über sein Aussehen 2 machen. Er kam, nachdem er den Schlag zu- geknallt und sich unter den schützenden Re- genschirm geflüchtet hatte, sofort auf die Sache zu sprechen. „Wo ist der Bursche, Ellen?“ „Mark ist— ja, er ist weg“, erklärte El- len verlegen. Sam kniff das eine Auge zu.„Heee?“ sagte er gedehnt.„Sie hatten doch versprochen, ihn festzuhalten.“ 5 Ellen zuckte hilflos die Schultern.„Das wollte ich ja auch Doch zwischen Wollen und Können ist ein kleiner Unterschied, nicht wahr?“ g Das sah Sam ein.„Aber warum haben Sie ihm nicht gesagt, daß ich unterwegs bin?“ „Das ging auf keinen Fall, sonst wäre mein ganzer Schlachtplan ins Wasser gefallen.“ Sie hatten die Diele erreicht. Ellen stellte den triefenden Schirm in den Ständer und führte ihren Gast ins Wohnzimmer. „Hoffentlich haben Sie wenigstens eine Ahnung, wo wir ihn erreichen können“. meinte Sam und suchte sich mit Kennerblick den bequemsten Sessel aus, um sich hinein- fallen zu lassen. 8 „Natürlich habe ich“, versicherte Ellen. Sie rollte die fahrbare Hausbar heran und ent- korkte eine Flasche.„Eigentlich ist es sogar ausgezeichnet, daß mir Mark durch die Lap- pen gegangen ist. So können wir in Ruhe Alles besprechen. Nachher schaffe ich ihn schon heran.“ „Okay, Ellen.“ Er grinste.„Sie scheinen mir eine verdammt schneidige Person zu sein.“ „Sie sind der erste, der daraufkommt“, er- widerte Ellen mit einem kleinen resignier- ten Seufzer. 7 Als das Unwetter losbrach, befand Mark sich noch ein gutes Stück von der Anlege- stelle entfernt. Er schritt schnell aus, denn er wußte, daß er sich beeilen mußte, sollte die Fähre ihm nicht vor der Nase wegfahren. Er zog das Monstrum von Regenmantel im Gehen an und beschleunigte seine Schritte noch, als er das Tuten des Fahrschiffes, das ein winziger, verlorener Ton im Grollen des Gewitters war, vernahm. Und dann sah er etwas, das ihn seine Eile vergessen lieg: Bettina. Sie stand am Wegrand unter einem Birn- baum, dessen grünes Dach ihr zunächst Schutz vor dem Wetter geboten hatte. Nun aber tropfte und quoll es beängstigend aus dem üppigen Zweiggewirr auf sie herab. Und wie sie so dastand in dem durchnäßten roten Anorak über den dreiviertellangen Ho- sen, den zusammengezogenen Schultern, machte sie auf Mark den Eindruck eines ver- lorenen Kindes inmitten einer Welt des Chaos. Er ging auf sie zu, und beim Näherkom- men sah er daß sie den Hund unter der Jacke verborgen hielt, seine spitze Schnauze lugte aus einer Oebdeis des Verschlusses heraus. „Bettina“, sagte Mark. Ir Gesicht war naß und unendlich 5 Das Lächeln kam zögernd und Mark spürte dahinter ihre Angst, obwohl sie sich alle Mühe gab. es vor ihm zu verbergen. Mark faßte ihren Arm.„Rommen Sie, es ist gefährlich, bei einem solchen Wetter un- ter Bäumen zu stehen.“ Sie folgte ihm auf die Straße. f „Wend Sie die Fähre erreichen e sagte sie,„dann müssen Sf sieh aber be- eilen.“ 0 Die Fähre war für Mark im Moment nicht mehr von Wichtigkeit.„Ich kann die nächste nehmen“, meinte er.„Hauptsache, Sie kom- men erst mal ins Trockene, mein Kind.“ Er knöpfte den Regenmantel auf, und Bet- tina, die seine Bewegungen verfolgte, sagte hastig:„Bitte, behalten 55 den Mantel an. Ich bin sowieso schon naß. Warum sollen Sie's auch noch werden?“ a Mark lächelte auf sie herunter.„Sie über- schätzen mich. Bettina. So uneigennütig bin ich gar nicht. Sehen Sie, dieser Mantel ge- hörte einem Mann, der fast drei Zentner wog. Demnach müßte er für uns beide reichen.“ Er hängte sich den Mantel über die Schul- ter und hielt ihn mit einer einladenden Geste so weit offen, daß Bettina unterschlüpfen konnte. Sie zögerte erst, aber dann kam sie zu ihm, und er schloß etwas umständlich die Knöpfe. „Zwei in einem Mantel“, sagte Mark. „Drei“, verbesserte sie.„Bill ist auch noch da.“ „Ja, stimmt.“ Er lachte.„Dann wären wir also wieder einmal einträchtig beieinander.“ Sie stimmte in sein Lachen nicht mit ein und blieb ernst. „Haben Sie immer noch Angst, kleine Bet⸗ tina?“ fragte Mark belustigt. „Nein, ich habe keine Angst. Ich habe auch nie welche gehabt.“ „Doch vorhin. Ich hab's deutlich gespürt.“ Sie blinzelte zu ihm hinauf.„Im Ernst?“ Er nickte.„Ja, im Ernst.“ „Es war aber nur ein kleines bißchen.“ „Ach. wirklich?“ 1 Sie stolperte über einen Stein und wurde von Mark aufgefangen, wobei sie sich einen Herzschlag lang in seine runde Schulterhöh- lung schmiegte. Danach hielt er sie umfaßt, seine Hand lag auf ihrem Arm, und er spürte durch den Stoff die Wärme ihrer Haut. Langsam und sacht strömte die Süße ihrer Nähe in ihn ein. 4 Mark sah den schweren amerikanischen Wa- gen und wußte, was die Stunde e hatte. „Verdammt“, murmelte er,„das ist Sam.“ Bettina erfaßte instinktiv die Zusammen- hänge„Wenn es ein unangenehmer Besuch ist“, king sie zaghaft an, ‚dann gehen Sie schnell weg. Niemand wird Sie gesehen haben, und ich werde nichts sagen.“ i Fortsetzuns fol gg Die BUNTE beleuchtet die Winter— halb hin und her Als Falbwintertag oder als Mittwinter so Stand in früheren Zeiten der 25. Januar, der Gedenktag der wunderbaren Bekehrung des Apostels Paulus im Kalender. Ein alter Bauernspruch, der sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat, meint frohlockend: Zu Pauli Bekehr ist der Winter halb hin und halb her! Nach dieser Meinung ist also der Höhepunkt ner kalten Jahreszeit erreicht, es geht wieder Aufwärts, und der Winter schickt sich an, Ab- schied zu nehmen. Aber trifft das wirklich zu! Wir sind ein wenig skeptisch und rech- nen einmal nach: Vom Winteranfang bis zum Frühlingsbeginn, also vom 21. Dezember bis zum 21. März sind 90 Tage, die Wintermitte gte also um den 5. Februar herum liegen, was uns schon glaubwürdiger erscheinen Hürfte. Aber so unrecht hatten die Alten nach rer Meinung auch nicht, denn nach der da- mgligen Zeitrechnung lag der Winteranfang auf dem 13. Dezember, dem Tag der Heiligen Lucia. Lucia macht die längste Nacht— oder Banca Luzen macht den Tag stutzen— das ind alte Bauernsprüche, die das noch heute bestätigen. Auch wenn es mit dem Halbwintertag also nicht mehr so genau stimmt wie einst, So geht es doch immerhin auf das Januarende zu. Auch über das Wetter soll Pauli Bekehr Auskunft geben: Hat Paulus weder Schnee noch Regen, so bringt das Jahr gar manchen Segen— Sankt Paulus schön mit Sonnen- schein, füllt Speicher und Keller mit Frucht und Wein— Ist zu Pauli Bekehr das Wetter schön, wird man ein mildes Frühjahr seh'n; ist das Wetter aber schlecht, kommt's Früh- jahr spät als fauler Knecht. Sinnlos betrunken in Parkverbotszone Mannheim dsw). Unter dem Verdacht einer Alkoholvergiftung wurde ein holländi- scher Staatsbürger in ein Mannheimer Kran- kenhaus eingeliefert. Er war zusammen mit einem amerikenischen Soldaten sinnlos be- trunken in einem Pkw e gefunden worden, der mit offenen Türen in einer Parkverbotszone stand. Der Amerikaner konnte im Hof des Polizeipräsidiums, wohin eine Streife den Wagen schob; durch Schütteln und Zurufe „wiederbelebt“ werden. Fünf Jahre für 69 schwere Diebstähle Mannheim sw). Das Bezirksjugend- Schöffengericht Mannheim hat einen 21jäh- rigen wegen 69 schwerer Diebstähle und Ein- bruchdiebstähle, die er im Laufe von knapp eineinhalb Jahren in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen beging, zu fünf Jahren Ge- kängnis verurteilt. Das Gericht bewertete den Angeklagten nicht mehr als Heranwachsenden, sondern bestrafte ihn als Erwachsenen, der für seine Taten voll verantwortlich ist. Bei seinen Diebstählen und Einbrüchen hat der Verurteilte einen Schaden von rund 200 000 DM angerichtet und allein etwa 60 000 DM in bar erbeutet. Tausende von DM verpraßte er in Bars, einen Teil verwendete er dazu, um seinen Haushalt einzurichten. Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 500 00 DM, Gewinnklasse 22 6 Gewinnzahlen und Zusatz- zahl) 119 359,15 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinn- zahlen) 417/790 DM, Gewinnklasse 3(4 Gewinn- zahlen) 56, DM, Gewinnklasse 4(3 Gewinn- zahlen) 3.45 DM. Die endgültigen Toto-Gewinnquoten 13er-Wette: 13 richtige Voraussagen nicht be- setzt. 1. Rang(12 richtige) 15 988,60 DM, 2. Rang (11 richtige) 769,50 DM, 3. Rang(10 richtige) 68,15 DM, 4. Rang(9 richtige) 10,45 DM. I0er-Wette: 1. Rang(10 richtige) 8674,25 DM. 2. Rang(9 richtige) 219,80 DM, 3. Rang(8 rich- tige) 21,70 DM. ger-Wette: 1. Rang(8 richtige) 2. Rang(7 richtige) 28,80 DM. Die Gewinnqudten der 13er-Wette werden mit dem Vorbehalt bekanntgegeben, daß innerhalb der vorgeschriebenen Wartefrist kein Gewinn mit 13 richtigen Voraussagen anerkannt wer- den muß.(Ohne Gewähr) 704,90 DM. Unser Wetterbericht Mild, aber unruhig U bersicht: Die rasche Aufeinander- kolge atlantischer Störungen läßt bei uns keine Wetterberuhigung von längerer Dauer Zu. Mit einem neuen, die britischen Inseln mit Nordostkurs überquerenden Tief kommt es abermals zur Ablösung polarer Luft durch Meeresluft aus gemäßigten Breiten. Vorhersage: Eintrübung mit Regen. Am Donnerstag wechselnd wolkig, zeitweise auch aufheiternd. Kaum Nachtfrost. Höchst- temperaturen bis nahe 10 Grad. Mannheim ist Teststadt für „Aktion Gemeinsinn“ Neben Berlin und Köln— Hundert Meldestellen— Start am 1. Februar Mannheim dsw). Für die vierte Kam- pagne der„Aktion Gemeinsinn“, für die„das Alter darf nicht abseits stehen“ als Leitsatz gilt, wurde Mannheim neben Berlin und Köln als„Teststadt“ ausgewählt. Im Rahmen der Aktion, die von Bundespräsident Lübke ins Leben gerufen worden ist, beginnt nun zu- nächst die Arbeit in den drei Teststädten. Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, sollen später der Aktion im ganzen Bundes- gebiet zum Erfolg verhelfen. Mannheim legte den Start der Aktion auf den 1. Februar fest. Wie Stadtdirektor Schell mitteilte, können sich von diesem Tag an freiwillige Helfer für die Aktion sowie hilfesuchende alte Menschen an eine der über hundert Meldestellen wenden, die in allen Stadtteilen eingerichtet werden. An Hand der dort auszufüllenden Fragebogen soll den Hilfesuchenden indivi- duell geholfen werden Mannheim sei als Teststadt mit in den Vordergrund der Aktion gerückt worden, weil Bier für die Aktion besonders günstige Be- dingungen und die Bereitschaft zur Mithilfe vorhanden seien, sagte der Stadtdirektor. In Mannbeim leben unter 312 000 Einwohnern 40 079 Menschen, die über 65 Jahre alt sind, das sind 12,9 Prozent der Einwohner. Mannheim liegt damit über dem Bundesdurchschnitt von 10,6 Prozent. Von den alten Menschen leben in Mannheim 43 Prozent, nämlich 3892 Män- ner und 13 346 Frauen, allein. Nach der An- zahl von Wohnplätzen in Alterswohnheimen steht Mannheim relativ mit an der Spitze in der Bundesrepublik. Weitere Altersheime sollen gebaut werden. Außerdem ist vorge- sehen, Wärmestuben zu Altentagesstätten aus- zubauen. Ferner steht ein großes Nachbar- schaftsheim kurz vor der Vollendung. Auch die Jugendfreizeitheime bemühen sich, alte Menschen mit in ihren Kreis einzubeziehen. Außerdem unterstützt die Stadt die Erholungs- fürsorge für alte Menschen. Gedanken zur Futter versorgung der Wild- und Haustiere Ueber die Lebensansprüche der Tiere wurden im letzten Jahrzehnt weitere Erkenntnisse mit großem Interesse diskutiert. Die einzige Aufgabe des Wildtieres ist die Erhaltung der Art. Nur in Zeiten guter Futterversorgung sind Fortpflanzung und Aufzucht der jungen Wildtiere möglich. Die Wildtiere sind das Spiegelbild ihres Lebensrau- mes. Die Futterversorgung ist ganz von der Jah- reszeit abhängig und extrem schwankend. Auch die Haustiere waren bis in die jüngste Zeit ebenfalls vom jahreszeitlichen Futterangebot abhängig. Demzufolge war auch die jahreszeit- liche Abhängigkeit der Fortpflanzung noch lange gegeben, Bedenken wir, daß die Produktionslei- stung des Haustieres gegenüber der Wildform etwa verzehnfacht ist, z. B. an Eiern, Milch und Zuwachs. Es dürfte dagegen das Futteraufnahme- vermögen der Haustiere bezogen auf das Körper- gewicht kaum verändert sein. Dieses Mißverhält- nis zwischen Leistung und Futteraufnahme- möglichkeit kann also nur durch eine„konzen- triertere“. im Gehalt bessere Fütterung ausge- glichen werden. Die Nahrung unserer Haustiere entspricht den heutigen Leistungen der Tiere an Milch, Fleisch, Eiern, Arbeit usw. Aber erst Futtermittelimporte, Konservierung und eine wachsende Kenntnis des Bedarfs an einzelnen Nahrungsbestandteilen ha- ben eine jahreszeitlich unabhängige kontinuier- liche Futter versorgung ermöglicht und damit die Voraussetzung für das heutige hohe Produk- tionsniveau geschaffen. Modernes Mischfutter unterscheidet sich eigent- lich nur bedingt von der Nahrung des Wildtieres: Auch dieses findet Eiweiß. Kohlenhydrate, Vit- amine, Mineralien, Spurenelemente und antibio- tische Stoffe, letztere z. B. im humosen Erdreich, in Kräutern, Wurzeln, Eicheln usw. Es ist aber notwendig, daß alle wesentlichen Inhaltstoffe dem jeweiligen Bedarf und der Produktionsrich- tung angepaßt sind, um Mangel oder Ueberfluß zu vermeiden. Dies ist nur mit wirtschaftseige- nen Futtermitteln unmöglich, man braucht hierzu ein Fertigfutter. Eiweißkonzentrat oder Beifutter mit Vitaminen und Terramyein. Antibiotische Stoffe gehören zum Ordnungsgefüge der belebhb- ten Natur. Mit dem wohlberechnenden Einsatz von Eiweiß, Energie, Vitaminen, Mineralien. Spu- renelementen und dem Antibiotikum Terramyein in der modernen Fütterung überträgt man schließlich lediglich natürliche Gegebenheiten auf die heutigen wirtschaftlichen Anforderungen. Die Anreicherung industriell hergestellter Futter- mischungen bedeutet also letztlich nur gezielte und bewußte Wiederherstellung eines natürlichen Zustandes. 5 Liebe Sperffreunde! Vereins- Ball Wir gestatten uns, Sie und lhre Angehörigen zu unserem am Samstag, 27. Januar 1962 um 20 Uhr stattfindenden höflichst einzuladen. Wir bitten um zahlreichen Besuch, da nor die yon ihnen eingeführten Säste Zotritt haben. SPORTVEREIN 1907 e. V. J. A.: Otto Bauder J. Vorsitzender in Tuben Beflügelzüchterverein 1904 Mannheim-Seckenheim * Freitag, den 26. Januar 1962 im auf der Zuchtanlage Beginn 20 Uhr. Es ladet ein Vereinsheim Hauptversammlung. Der Vorstand. CREME MOUSON in Aerosoldose D 5,00 im neuen Topf DM 3,75 oM. 1.20 1/60 . keine bessere 5 Hautpflege * 1 Jahreszeit! . D 0,80 Fur die uns anlaßlich unserer Vermablung erwiesenen Jufmerſesamfeiten danſten wir recht herelich. Mhm.-Seckenheim Sprollenhaus Ernst ſakob undi Frau Bertl geh. Günthner —— im Januar 1952 55 zu jeder N N . Vereins-Kalender 00 Liedertafel 1907. Heute Abend 20 Uhr Probe im Hirsch. 2½ Stunden Lachen! Beginn 19.30 Uhr Eintritt 2.- DM. Kartenvorverkauf in der Turnhalle TV. 1898 Seckenheim ladet ein! Wiederholung des Lustspiels Der Meisterboxer am Sonntag, den 28. Januar 1962 in der Turnhalle des Turnverein 1898(am OEG- Bahnhof) (Bestuhlung) DER TURNRAT Nutzen Sie jetzt unsere Mantel-Werbewochen bis 17. Februat 1962 eder Mantel nur KRAMER gereinigt 5.90 ſ(lein-Anzeigen können sie telefonisch aufgeben Ruf 86216 Mädchen oder Frau für Mithilfe im Betrieb gesucht. 2 5 55 Ried wiese zu pachten gesucht. Zu exfr. in der Geschäftsst. ds. BI Wäscherei volk. Filiale Hauptstraße 100 FN BERT KRRAHNE CHEMISCHE REINI UNC MANN HEIM NEUOSTHEI N seckenheimer Landstr. 270, Telefon 44448 sfüngelber Wellensittich uuf den Namen Peter hörend, entflogen. Abzugeben gegen Belohnung. Badener Straße 116 öbelkauf deten gend, ARTUR HAUCK Zähringer Straße Inserieren bringt Gewinn! verhüten Darmträgheit und Korpulenz natürlich, rein pflanzlich Mach mit- bleib jung! Kunststück— mit, achtzehn, jung, schlank, beweglich, lebensfroh und zuversichtlich zu sein. Aber mit dteltig, mit vierzig und darübenz Kein Problem mehr!! 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