MArscheint: montags, mittwochs, Treitags nud samstags. Frei Haus 2.20, irn Verlag ABgeholt 1.80, dureh die Post 1.80 zuzügl. a Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim: Seckenheim und Umgebung Telefon 8 62 16 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 19 Pfg.— Preisliste Nx. 2) Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 15 Samstag, den 27. Januar 1962 14./ 62. Jahrgang Botschafter Kroll soll in Moskau in die Bresche springen Mendes Vorschlag wurde in Regierungs- und Kaalitionskreisen zurückhaltend aufgenommen Von unserer Bonner Redaktion BOonn C). Der in der Vergangenheit wegen seines eigenwilligen Vorgehens mehrmals kri- tisierte deutsche Botschafter in Moskau, Dr. dierungsgespräche Gromyko— Thompson Kroll, soll die in die Sackgasse geratenen Son- retten. FDP- Parteichef Mende hat gestern in Bonn Angeregt, daß die Botschafter der UdSSR und der Bundesrepublik in Bonn und Moskau diplomatische Gespräche mit den Regierungschefs Chruschtschow und Adenauer führen Sollten. Nach Ansicht Mendes würden durch eine solche Arbeitsteilung des Westens die Kontaktgespräche gefördert. Auch von sowzetischer Seite wurde unterdessen angedeutet, der deutsche Botschafter sollte seine Aktivität in Moskau ruhig steigern, ohne Rücksicht auf mögliche westliche Migfallensäußerungen. FDP-Parteichef Mende, der die Sondie- rungsgespräche zwischen dem amerikanischen Botschafter in Moskau, Thompson, und dem Sowjetischen Außenminister Gromyko als „bisher, erfolglos verlaufen“ bezeichnete, Wandte sich jedoch entschieden segen Zwei- seitige Verhandlungen zwischen Bonn und Moskau. Auch die von ihm angeregten Kon- taktgespräche der Botschafter will er nur bei eingehender Information und Konsultation der westlichen Verbündeten durchgeführt Wissen. Dr. Mende bestritt jegliche Rapallo- Tendenz in der FDP und erklärte, daß Ra- pallo nur auf der Grundlage der Verständnis- losigkeit im Westen möglich gewesen sei. Nach den Worten Mendes tritt die FDP für eine Beantwortung des sowjetischen Papiers vom 27. Dezember 1961 durch die Bundes- regierung ein. Sie ist ferner der Ansicht, dag auch das Memorandum vom 3. August 1961 beantwortungswürdig sei. Mende sieht die- sen Vorgang als einen weltpolitischen Pro- 208, in dem die Bundesregierung als Anwalt des gesamten deutschen Volkes Schriftstücke mit Gegenschriftstücken belegen müsse. Die FDP habe für die Beantwortung des sowijeti- schen Schriftstückes vom 27. Dezember bereits Vorschläge gemacht. Dabei regt sie die Frage an die Sowſetunion an, ob sie heute noch zu der Feststellung in ihrem Aide-Meémoire vom März 1958 stehe. in dem sie festgestellt hat,„daß die Sowjetunion entgegen verleumderischen Behauptungen, sie werde zwei Friedensver- träge abschließen, einen Friedensvertrag mit Gesamtdeutschland wolle“. Mende forderte, daß der sehr beweglichen Außenpolitik der Sowjetunion eine flexiblere und nicht zu starre Außenpolitik des Westens gegenüber- gesetzt werden müsse. In einer Stellungnehme zu den Ausführun- gen Mendes zeigt sich die CSU davon über- Tascht, daß die FDP den Gedanken eines Ge- sprächs zwischen der Bundesrepublik und Moskau öffentlich zur Diskussion stellt. Im Westen dürfe nicht der leiseste Verdacht einer Schaukelpolitik der Bundesrepublik aufkom- men. So heikle Themen, heißt es in der Stel- lungnahme, wie das letzte sowjetische Me- morandum, sollten nur in einem kleinen Kreis besprochen werden. wozu die Anregung sogar von der FDP gekommen sei. Nach wie vor ist die Beantwortung des so- Wjetischen Papiers vom 27. Dezember stark umstritten. Während in der Ostabteilung des Auswärtigen Amtes nachdrücklich für die Be- antwortung zumindest in einzelnen Punkten plädiert wird, bezeichnen CDU-Abgeordnete die Antwort an Moskau als„nicht ratsam“. Nach ihrer Ansicht würden dadurch die Be- ziehungen zwischen Bonn und den westlichen Verbündeten nur getrübt. Dieser Nachteil lasse sich aber durch eine eventuelle Verbes- serung der Beziehung Bonn— Moskau nicht auf wiegen. Die SPD hingegen hat gestern die Ansicht vertreten, daß dieses Schriftstück, obwohl es ein Teil der psychologischen Kriegsführung der Sowjetunion sei, beantwortet werden sollte. Die letzte Entscheidung in dieser Frage wird Bundeskanzler Adenauer treffen. Mit Interesse wird in diesem Zusammen- hang vermerkt, daß die Position des deutschen Botschafters in Moskau, Dr. Kroll, auch im Auswärtigen Amt wieder an Gewicht zuge- nommen hat. Vielfach wird diese neuerliche Aufwertung darauf zurückgeführt, daß ent- gegen der Meinung und vielleicht auch des Wunsches führender Persönlichkeiten des Außenministeriums, Bundeskanzler Adenauer seinen Moskauer Botschafter nach dem letz- ten Debakel nicht„fallen ließ“. Sowjetische Haltung in Genf ist negativ Trotzdem will Moskau keine Unterbrechung der Verhandlungen Genf(dpa). Eine für den Westen wenig ermutigende Haltung nahm der sowzetische Chef delegierte Zarapkin am Freitag auf der 352. Sitzung der Kernwaffenkonferenz in Genf ein. Zarapkin verlas die offizielle Antwort seiner Regierung auf die neuen amerikanisch- britischen Vorschläge. Die USA und Großbritannien hatten vorge- schlagen, entweder den in dreijähriger Arbeit fertiggestellten Vertrag über die Einstellung der Kernwaffenversuche unter internationaler Kontrolle rasch abzuschließen oder die Ver- handlungen zunächst zu vertagen und dann im Rahmen der am 14. März zusammentreten- den Internationalen Abrüstungskonferenz fort- zusetzen. In ihrer Antwort schließt die Sowjetunion die erste Möglichkeit aus(nternstioneles Kon- trollsystem) und ignoriert die zweite Möglich- keit(Vorläufige Vertagung der Kernwaffen- Verhandlungen). Sir Michael Wright, der en- ter der britischen Delegation, sah sich daher Bghonn unterstützt Kennedys Initiative Britische EWG- Entscheidung wird bis Ende des Jahres erwartet London(dpa). Die Bundesregierung steht Sanz hinter der Initiative des amerikanischen Präsidenten Kennedy zu einer engeren Ver- bindung zwischen dem Wirtschaftspotential Amerikas und der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft. Dies erklärte Bundes wirtschafts- Minister Professor Erhard am Freitag in Lon- An nach Beendigung seiner Besprechungen mit der britischen Regierung. Der Bundeswirtschaftsminister führte Ge- spräche von über drei Stunden Dauer mit dem britischen Schatzkanzler Selwyn Lloyd umd anderen Ministern und machte Premiermini- ster Macmillan einen kurzen Höflichkeits- besuch, Erhard sagte nach Abschluß der Besprechungen einem dpa- Korrespondenten: „Ich stehe vorbehaltlos und positiv zu der Initiative Präsident Kennedys, und ich habe hier den Eindruck gewonnen, daß auch die Haltung der Engländer positiv ist. Ein Näher- rücken der Kontinente wird sicher zum Ge- winn für alle werden.“ Professor rhard sagte ferner, die amerika- nische Politik, wie sie in der Botschaft Ken- nedys zum Ausdruck kam, gehe ganz klar von der Annahme aus, daß Großbritannien der, EWa beitreten wird. Er selbst habe in Lon don den Eindruck gewonnen, daß der politische Wille in der britischen Regierung zum An- schlug an die EWG stark sei und ausreichen werde, alle Hindernisse zu überwinden. Mit emem Hinweis auf die Landwirtschaftsver- handlungen der Sechs, die schließlich zum Erfolg führten, sagte Erhard: Der Beitritt Großbritarmiens wird gelingen, weil er gelin- gen muß. Diese Initiative ist eingebettet 1 einen großen historischen Prozeß. zu dem es gar keine Alternative gibt, und zwar von bei- den Seiten aus gesehen.“ Erhard vertrat die Uberzeugung, daß bis zum Sommer die grundsätzliche politische Entscheidung in Brüssel über einen Beitritt Großbritanniens gefallen sein wird. Die noch verbleibenden technischen Probleme würden dann rechtzeitig gelöst werden können, so daß Großbritannien am 1. Januar 1963 der Ge- meinschaft der Sechs beitreten könne. Bis zum Sommer werde auch im amerikanischen Kon- greßß eine Entscheidung über Rennegss Vor- schläge gefallen sein. Der Minister bestätigte, daß in seinen Londoner Gesprächen die briti- schen Wünsche für eine deutsche Devisenhilfe für die Kosten der Rheinarmee mit keinem Wort erwähnt worden seien. Dies bleibe den beiden deutsch- britischen Ausschüssen über- lassen. zu der Frage an Zarapkin veranlaßt, nachdem dieser die sowietische Erklärung verlesen Hatte, wie die sowjetische„Antwort“ auf den Westlichen Alternativvorschlag denn eigent- lich laute. Zarapkin erwiderte trocken, Sir Michael solle den schriftlichen Text der sowie- tischen Erklärung studieren. Zarapkin mechte den Westmächten drei Hauptvorwürte: Sie wollten nur auf der Basis ihrer eigenen Vorschläge in Genf weiterver- handeln. Sie wollten freie Hand für die Stei- gerung des Rüstungswettrennens haben und die Genfer Verhandlungen in dem Augenblick abbrechen, an dem die Sowjetunion eine neue Verständigungsbasis vorgeschlagen habe(Kon- trollsystems uf nationaler Grundlage). Durch die Haltung der Westmächte in Genf werde der Weltfrieden bedroht. Man brauche nur an e phantastische Steigerung der amerikani- n Militärsusgaben zu denken. er amerikanische Delegationschef Stelle Arte, die sowjetische Antwort mache deut- daß die Sowjetunion lediglich danach trachte, völlig steril gewordene Verhandlun- gen fortzusetzen. Sir Michael wies abschlie- Bend noch einmal darauf hin, daß die West- mächte der Sowjetunion keinerlei Bedingun- gen stellten. Sie wollten lediglich einen wirk- samen Vertrag. State Departement: Kernwaffenkonferenz Wird beendet Das derzeitige Stadium der Genfer Drei- mächte- Gespräche über ein Kernwaffenver- suchs-Verbot wird vermutlich nach Erklärun- gen aus dem amerikanischen Außenministe- rium mit einer letzten Sitzung am Montag in Genf beendet werden. 20 EINEM ERSTEN GEDANKEN aura kam Bundesibirtschaftsminister Erhard, der æu Gesprachen mit der britischen Regierung in London Weilt, am Abend bei einem Eesen des deutschen Botschaflers von Etædorf mit britischen Kabinettsmitgliedern zusam- men Unser Bild zeigt(won lines) den stellvertretenden britischen Außenminister Edward Heath, Botschafter von Etædorf, Sciatzkanzler Selwyn Lloyd und Professor Erhard in an- geregtem Gespräch dpa-Bild Querschnitt der Woche Von Gustav Roeder Der 54,%-Milliarden-Haushalt des Bundes hat, kaum daß er vom Bundeskabinett ver- abschiedet worden war, große Verärgerungen ausgelöst. Der neue Bundesfinanzminister, der FDP-Politiker Dr. Heinz Starke, hat es bei den Vorberatungen mit seinen Kabinetts- kollegen verdorben, deren hochgeschraubte finanzielle Erwartungen er gewaltig dampfte, indem er den Ministern insgesamt 3,5 Milliar- den DM abhandelte. Mehr aber noch hat der Bundesfinanzminister den Unmut der Länder herausgefordert, indem er schlankweg in sei- nen Haushaltsplan einen 1,7-Milliarden-Posten als Beitrag der Länder zum Bundesetat ein- Setzte. Das war nicht nur politisch unklug denn wer läßt sich schon freiwillig die Pi- stole auf die Brust setzen?—, sondern auch verfassungswidrig. Auf diese einfache Weise läßt sich ein Loch im Bundeshaushalt nicht stopfen. Kein Wunder, daß sich die Finanzminister der Bundesländer herausgefordert fühlen und am Donnerstag dem Hüter der Bundesfinan- zen energisch ihre Meinung sagten. Der ganze Streit basiert auf falschen Annahmen. In Bonn glaubt man nämlich, daß die Länder- Fiflanzminister fest auf ihren Geldsäcken sit- zen und dem Bund freiwillig nichts von ih- rem zweifellos vorhandenen Uberfluß geben wollen. Indessen haben die Länderfinanz- minister zum großen Teil schon ihre Bereit- schaft, mit dem Bund eine Finanzreform aus- zuhandeln, ausgedrückt. Der baden-württem- bergische Finanzminister Dr. Hermann Müller rechnete schon, als er den Landeshaushalt für 1962 aufstellte, mit größeren Leistungen des Landes an den Bund, und die Ausgleichsrück⸗ lage, die er auf die„hohe Kante“ gelegt hat, ist gerade für diese Zwecke gedacht. Er er- klärte sich zu Verhandlungen mit dem Bund bereit, nicht aber zu einem Diktat. Auf jeden Fall hat sich Starke mit seiner Haltung keine gute Plattform für die nun doch unumgänglichen Verhandlungen mit den Ländern geschaffen. Sein Vorgehen deutet auf eine zentralistische Haltung hin, wie sie früher für die Mehrheit der FD charakteri- stisch war. Aber die Freien Demokraten ha- pen sich seit den Anfangsjahren der Bundes- republik längst eines anderen besonnen und ihre Versuche, einen zentralistischen Zug in die Bundespolitik zu bringen, aufgegeben. Es soll keineswegs verkannt werden, daß sich der Bundesfinanzminister in einer miß- lichen Lage befindet. Gegen den ständig stei- genden Finanzbedarf kann er nur wenig un- ternehmen; diese Erscheinung gehört zu un- serer Zeit und sie wird ja auch vom Bund selbst gefördert, etwa mit ständigen Renten- erhöhungen, die sicherlich notwendig sind, aber letztlich als Beweise für die ständige Geldentwertung gelten müssen. Auch die gegenwärtigen Lohnkämpfe in der Metall- industrie sind ein Ausdruck dieser Entwick- lung. Mit diesem Vorbehalt hat auch Bundes- außenminister Schröder seine Erklärung ab- gegeben, das sowjetische Memorandum vom 27. Dezember werde beantwortet. Wesentlich Weiter als Schröder ging allerdings jetzt der FDP-Vorsitzende Mende, der in Bonn die Nutzanwendung aus dem Memorandum ge- zogen hat, indem er zweiseitigen Verhand- lungen zwischen Bonn und Moskau das Wort redete. Es ist nicht recht ersichtlich, warum in Bonn bisher noch niemand auf diesen ein- leuchtenden Gedanken gekommen ist, noch Weniger ist es zu verstehen, daß dieser Ge- danke immer wieder als nicht opportun zu- Tückgewiesen wird. Der amerikanische Bot- schafter in Moskau, Thompson, kommt mit Seinen Sondierungsgesprächen im Kreml nicht recht voran, warum soll dann am anderen Ende der deutsche Botschafter Kroll nicht mit anpacken? Weil damit die Solidarität des Westens gefährdet wird? Man braucht ja nicht gleich Zusagen zu geben, man kann ja von der endgültigen Antwort mit den Verbünde ten Sprechen. Präsident Kennedy hat selbst den Deutschen empfohlen, sie sollten in ih- ren eigenen Lebensfragen mehr Initiative entwickeln. Es wäre längst an der Zeit, daß Wir dies tun. Mendes Vorschlag ist ein Weg dazu. För ddie ganze Familie Kleidung mit ENGELHORN GUALHTATEN cigelſtornſum Mannheim 05.6 internen Vereinsbetrieb Das Seckenheimer Schloß bestand seine Bewährungsprobe Stolzer Jahresrückblick beim Turnerbund jahn— Weiterer Ausbau von Versammlungsräumen notwendig Die erste Jahreshauptversammlung konnte der Turnerbund Jahn im Schloßsaal zu ei- nem nachdrücklichen Beweis seiner Einigkeit und seines weiteren Vorwärtsstrebens gestal- ten. Denn neben dem Rückblick auf die große geleistete Arbeit beim Wiederaufbau des Schloßsaales galt die Hauptsache der frucht- baren Diskussionen den weiteren Planungen zum Ausbau des nun erreichten ersten großen Zieles. Um das Schloß aber wirklich zum Mittelpunkt der gesamten Vereinsarbeit zu machen und auch die für den notwendigen Wirtschaftsbetrieb dringend erforderlichen Rau me zu erhalten, hat sich der Verein an die Stadt Mannheim gewandt, die im Unterge- schoß des Schloßgebäudes liegenden Räume zu erhalten. Diese Vorschläge werden zur Zeit von der Stadt geprüft und der Turnerbund Jahn hofft natürlich zuversichtlich auf eine Genehmigung um besonders die finanziellen Verpflichtungen durch die Einnahmen aus dem Wirtschaftsbetrieb erfüllen zu knnen. Dabei ist allerdings nicht an die Wiederer- richtung der ehemaligen Schloßwirtschaft ge- dacht, sondern der Verein will für seinen Versammlungsräume die bei größeren Veranstaltungen dann auch dem jetzt etwas bedrängt arbeitenden Wirt- schaftsbetrieb die erforderlichen Raumreserve zu geben. Mit diesen beiden Hauptpunkten ist auch die Thematik dieser harmonischen General- Versammlung angezeigt die von dem Vor- sitzenden Bruno Schmich, ii seinem konzen- trierten Jahresbericht angeschnitten wurde. Zunächst hatte die Versammlung der im ver- gangenen Jahr verstorbenen Mitglieder Marie Bauer, Peter Koger und Jakob Kloos, um dann einstimmig die Ernennung von Peter Vogler Emil Koger und Theodor Schreck zu Ehrenmitgliedern zu billigen. Dann ließ Bruno Schmich noch einmal das große Gemein- schaftswerk des Wiederaufbaues durch die Mitglieder Revue passieren, um sich dann den vielen Anerkennungen und Würdigungen zu- zuwenden die der verein für diese Leistung empfangen durfte. Er erinnerte an die fest- liche Einweihung und an die zahlreichen ver- anstaltungen, die in der Zwischenzeit statt- fanden. Schmich glaubte, daß dieses einma- lige Ereignis im Jahre 1961 in goldenen Let- tern in die Vereinsgeschichte eingetragen Wür de. Aber trotz der immensen Belastung aller Mitglieder wurden auch auf dem turnerischen und sportlichen Sektor eine Reihe schöner Er- folge erzielt. Besonders erfolgreich war der Verein beim Lansdesturnfest in Offenburg ver treten. Ueber die intensive Breitenarbeit in allen Abteilungen berichtete mit einem sehr Präzise ausgearbeiteten gesamten Ueberblick Schriftführer Theo Schmitt, der nicht nur Alle Vereins veranstaltungen mit einem kriti- schen Kommentar versah, sondern auch die Turnabteilung, Leichtathletik, Handball, Tisch- tennis und die Frauenabteilung in umfassen- den Berichten würdigte. Der Vorgelegte Kas- senbericht zeugte von einer in Anbetracht der großen Aufgaben vorsichtigen Finanzpo- 5 litik, sodaß der gesamten Vorstandschaft ein- gtimmig Entlastung erteilt wurde. Im Zeichen des Vertrauens wurden folgende Mitglieder in den neuen Turnrat gewählt: 1. Vorsitzender Bruno Schmich, 2. Vorsitzender Peter Vogler, 3. Vorsitzender Willi Häußler Geschäftsführung Otto Kreutzer, Rudi qakoby und Hubert Knoch, Schriftführer Theo Schmitt. Protokoll, und Presse Erich Raufelder Kasse Erna Heierling und Herbert Koger, Vereinsjugendwart Albert Bühler. Oberturnwart Walter Schmitt, Turn- Wart Erich Schüssler. Egon Vogler, Karl IIII- denbrand, Paul Sauer. Paul Koger und Fer- mann Herdt, Frauen und Schülerinnen Betti 8 Hauck, Ursel und Walter Schmitt, Renate Keppler, Maria Ritter, Heide Willer, Erika Weniger. Marie Bauer, Handballeiter Wil- helm Hauck. Trainer Heinz Keller, Schüler Magin. Leichtathletik Georg Müldner, Rolf Schmich, Tischtennis Theo Schmitt, Kultur und Vergnügen Werner Jllmer und Gerhard Eckert, Zeugwarte Rudolf Klug, Theo Eder, Beisitzer Wilhelm Hirsch August Scherer, Hermann Eder I, Wilhelm Herdt, Karl Morr, Fridolin Thinnes Hermann Schreck und Heinz Jung. Zum Leiter der turnerischen Kom- mission wurde Hermann Schüssler berufen, Während für die Werbung des neue Schloß saales eine Kommission mit Emil Koger und Karl Morr gebildet wurde. Die Wirtschaftsge- schälte im Schloß werden von Albert Bühler und Karl Kreuzer geführt. Nach dieser um- fassenden Wahlhandlung billigte die Ver- sammlung einsümmig den neuen Haushalts- plan, der auch eine Beitragserhöhung vorsah- damit die kommenden großen Aufgaben er- füllt werden können. Dabei ist u. a. an die Verpflichtung einer hauptamtlichen Lehrkraft für das Turnen gedacht. Für den 6. Mai plant der Verein ein Schauturnen, um in aller Oeffentlichkeit seine intensive Breitenarbeit zu demonstrieren die dureh das Schloß er- nellten Auftrieb bekommen hat. Weiter wird der Werfertag des Leichtathletikkreises in Seckenheim stattfinden, die Handballabtei- lung richtet in diesem Jahr das Pfisterer Handball-Pokal-Turnier aus und schlieglich wird der Gauturntag 1963 im Seckenheimer Schloß durchgeführt. Dazwischen aber liegen eine Reihe weiterer wichtiger turnerischer und auch gesellschaftlicher Veranstaltungen im Schloß. Neben den Arbeiten im Schloß soll aber auch der Waldsportplatz weiter ausgebaut werden. Man denkt dabei an die Herrichtung des Spielfeldes, der Aschenbahn Bau von Toilettenanlagen urid Umzäunung Diese Planungen sollen allerdings in Etappen verwirklicht werden. Besondere Freude löste bei der Jugend die Mitteilung des Vorsitzen- den aus, daß das heute in England lebende Mitglied Hermann Ruf einen Jugendaustausch angeregt hat. Nach den vorläufigen Planungen sollen zu Beginn der diesjährigen großen. Ferien 25 junge Engländer in Familien des Turnerbundes aufgenommen werden und die gleiche Zahl von Jugendlichen soll dann im kommenden Jahr zu englischen Familien fahren. Der abschließende Appell des Vor- sitzenden nach einer sehr anregenden und fruchtbaren Diskussion war getragen von“ der Hoffnung, daß auch die Turnerbündler nach diesem gelungenen Gemeinschaftswerk das für den Verein ein lebendiges Denkmal darstelle, auch die noch bevorstehenden großen Aufgaben mit der gleichen Zielstre- bigkeit, Treue und Beharrlichkeit gelöst wer- den können. 3500 Deutsche Schwarzbunte zur Auktion Tiere gelangen In dem Monat Februar gelangen von den Deutschen Schwarzbunt— Verbänden aus 9 Auktionsplätzen an den durch Anzeigen be- kannten Auktionsplätzen in Lübeck, Hamm/ Westf., Leer/ Ostfrs., Oldenburg i. O., Osna- bbrück, Lingen/Ems, Uelzen/ Hann., Delmen- horst i. O., Ludwigsburg 3500 Tiere zur Auktion. Es handelt sich selbstverständlich um Tiere, die nur aus tbe- und bangfreien, amtlich anerkannten Beständen bestehen die weiter- hin gegen Maul- und Klauenseuche trivalent schutzgeimpft sind und für die alle aran- tien hinsichtlich Transport- und. Versicherung etc. gegeben sind. Kirchenchor St. Aegidius bereitet Jubiläum vor Der katholische Kirchenchor von St. Zegi- dius kann in diesem Jahr auf ein 75. jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß soll das bisher schon bedeutende kirchenmu- kalische Programm um eine große Palestrina Messe, die an Pfingsten zur Aufführung kom- men soll, erweitert werden. Weiter ist eine kirchenmusikalische Andacht gemeinsam mit den Kirchenchören der Nachbargemeinden und ein Orgelkonzert geplant, während im Herbst die mit so großem Erfolg im Oktober Zur Aufführung gebrachte„Schöpfung“ wiederholt werden soll. Dieses umfangreiche Programm bedarf der Anspannung und Hingabe aller Kräfte und nach Möglichkeit die Neuverpflichtung von Sängerinnen und Sängern, betonte Vorsitzen- der Damian Sichler, der als Ehrengäste Stadt- pfarrer Völker und Kaplan Burkhardt be- Srüßzen konnte. Wolfgang Hauck hatte neben der ständigen kirchenmusikalischen Ausge- staltung der Gottesdienste als besondere Höhe Punkte des Jahres die Umrahmung der Primis von Pater Konrad Scherer und die Auffüh- rung der Schöpfung im Schloß genannt. Das mian Sichler gab für den verhinderten Kas- ser Karl Kettner auch den Kassenbericht. Nach der Entlastung Wählt: Vorsitzender Damian Sichler, vertreter Georg Schmitt, gang Hauck, Kasse Margarete Huber, vare Hans Eck. Aegidius Müller, Paula Heierling, Lydia Transier, M. Margot Himmelsbach. Irmgard Hauck, lipp Winkler und Martin Blümmel. schluß Adler Rudolf Johner für beit ein wertvolles Buchgeschenk erhielt. Jahrgang 1955 Wird schulpflichtig Mit Beginn des neuen Schuljahres am 1. 4. 1962, werden alle Kinder schulpflichtig, welche in der Zeit vom 1. Januar 1955 bis 31. Dezem- ber 1955 geboren sind. Die Eltern oder deren Stellvertreter werden gebeten, ihre schulpflichtigen Kinder am Montag, den 29. Januar 1962 oder Dienstag, den 30. Januar 1962 in der für ihre Wohnung zuständigen Schulabteilung, jeweils vormit- tags von 9 bis 12 Uhr, anzumelden. Näheres hierüber ist aus den Plakaten an den Litfaß- Säulen und Schulhäusern und der Bekannt- machung in der heutigen Ausgabe zu ersehen. Ebenso werden wieder schulpflichtig und sind an dem obenbezeichneten Termin anzu- melden alle zurückgestellten Kinder aus dem Geburtsjahrgang 1954. Fvgg. 98 Seckenheim— SG Mannheim Mit einem starken Gegner haben es die 98er morgen Sonntag an den Kasernen zu tun. SG. Mannheim hat den zweiten Tabellenplatz inne und hat nach Reilingen die besten Aus- sichten den Aufstieg zu schaffen. Die Fußball- Vereinigung könnte bei einem Sieg sich noch- Winter- Schluß-Verkauf Der Winterschlußverkauf übt gerade auf unsere Frauen eine direkt magische Anzie- hungskraft aus. In der Zeit vom 29. Januar bis 10, Februar will man etwas möglichst bil- lig ergattern. den Waren verlockend ins richtige Licht zu stellen. Die Werte in den Regalen, in den Kästen und auf den Stangen sind für den Geschäfts- mann, wenigstens zum Teil, investiertes Kapi- tal, das brachliegt. Die Warenbestände, beson- ders Wenn sie saisonbedingt oder gar modisch sind, müssen geräumt werden, um sie in Ka- 5 Pital umzusetzen und um Platz zu schaffen für die Wareneingänge zur Frühjahrssaison. So entstand nach geschäftlichen Grundsätzen* die behördlich genau festgelegte Regel der Schlußverkäufe. Die kluge Frau wird sich ihren Einkaufs- Plan schon vorher zurechtlegen. Sie weiß also, Was sie will. Es hat ja keinen Sinn, etwa ein Kleidungsstück zu erstehen, wenn es nachher Dem Ehemann nützt es nichts, Wenn seine Frau ein Hemd mit Kragenweite nicht paßt. 12 nach Hause bringt, während er mit Kragen- weite 40 auskommt. Es wird vielfach über- sehen, daß es bei Waren aus dem Ausverkauf kein Umtauschrecht gibt. Und man muß auch berücksichtigen, daß Verkäuferinnen und Ver- käufer an den Ausverkaufstagen die Wünsche des kaufenden Publikums nicht immer erfül- len können. wurde die Vorstand schaft in folgender Zusammensetzung ge- Stell- Schriftführer Wolf- Archi- Beisitzeg Eich, Phi- Zum Ab- wurden für ununterbrochenen Pro- benbesuch Helene Wolf M. Eich, Hildegard Philipp Winkler und Damian Sichler besonders geehrt während Musikdirektor Hang 4 seine ausgezeichnete Ar- Die Schaufensterdekorateure haben wieder ihre ganze Fantasie walten las- Sen, um die für den Ausverkauf bereitliegen- mals in den Kampf um den ersten Platz einschalten. Eine Niederlage dagegen würde das Rennen um den ersten Platz für die 98er AI 98 — Ilvesheim. A-Jugend 98— 07 Seckenheim. Nacht- bezw. Sonntagsdienst der Apotheken Ab heute Samstag 14.00 Uhr bis Samstag 3. Februar 196218. 00 Uhr Brücken- 5 aussichtslos machen. Weitere Spiele: Seckenbeim Telefon 869 94. Wir gratulieren Seinen 75. Peter Kreutzer Sesneten Lebensabend. Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt des Kaufhauses Vetter, Mannheim, N 7, bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. Geburtstag feiert heute Herr Zähringerstraße 23. Dem Jubilar unsere besten Wünsche und einen ge- Unser Wetterbericht Allmähliche Beruhigung bersicht: Bereich einer über Norddeutschland nach Unser Gebiet liegt noch im g * Osten ziehenden Störung, die auf ihrer Rück- seite wieder etwas kühlere Luftmassen heran- führt. Im weiteren Verlauf tritt jedoch unter dem Einfluß einer Hochdruckzone über der Biskaya und Frankreich weiter Wetterberuhi- N gung ein. Vorhersage: Wolkig, zum Teil trüb, gelegentlich Schauer. Mittagstemperaturen nicht über acht Grad. Nachts örtlich leichter Frost oder Bodenfrost, Sonntag kaum Nie- derschlag. Teils aufgelockerte Bewölkung, teils neblig trüb. Leichter Temperaturrück- Salig, aber immer noch verhältnismäßig mild.. Radioaktivität pro ebm Luft: Vier Picocurie, (Unbedenklichkeitsgrenze 220). ROMAN VON INGE BERGER Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg, Wiesbaden (36. Fortsetzung) „Wie wollen Sie das machen, Ellen?“ 5 Ellen griff spielerisch in Bettinas noch ein Wenig feuchtes Haar.„Wie wunderbar seidig es ist“, sagte sie.„Doch kommen wir zur Sache. Heute ist ein entscheidender Tag für uns. Es geht sozusagen um die Wurst. Wenn uns also nachher Diane mit einem Besuch be- ehren wird g Bettina unterbrach sie erschrocken:„Di kommt her?“ Uebrigens kommen noch einige andere Leute, auch ein netter junger Mann für ein gewis- ses hübsches Mädchen.“ Din zartes Rot stieg in Bettinas Wangen. „Warum haben Sie Di eingeladen?“ fragte sie. „Weil es zu unserem Spiel gehört, mein Kind. Der Hund ist jetzt in Sicherheit, also können wir Was riskieren.“ „Aber wenn Di sehr böse auf mich ist, wird sie mich in ein Internat stecken.“ „Darling, jedes Spiel erfordert einen Ein- satz. Das ist nun einmal so, und Sie haben mir doch versprochen, ee nicht wahr?“ 5 „Ja, sicher.“ Mädchens. Sie rückte einen Hocker neben mir wegen des Internats keine Sorgen ma- rklich dorthin verfrachten will, dann setze ch mich sofort mit Ihrem Vater in 3 935 würden Sie tun?“ 5 Mein Wort darauf.“ 9 5 Bettins tat einen erleichterten Atemzug. en, ich habe Sie schrecklich gern. Ich 2 8 Serne auf die Wange küssen. Bitte. Ellen e die Bangigkeit a8 19 8 Bettinas Stuhl und legte den Arm um sie. „Kleiner Hasenfuß“, lächelte sie.„Ieh würde chen Wenn alles schief geht und Diane Sie ich habe schon eine Ewigkeit zu niemanden mehr lieb sein dürfen.“ Ellen war gerührt.„Natürlich darfst du, mein Engel“ sagt sie freundlich,„obwohl ich der Meinung bin, daß du besser einen jupgen Mann küssen solltest, aber ich kann den Kuß ja, gegebenenfalls weitergeben.“ Bettina küßte Ellen zart und scheu auf die Wange, und dann sagte sie leise:„Was ich vorgestern wegen des Vertrauens geredet habe, es gilt nicht mehr. Zu Ihnen habe ich Vertrauen.“ „Wie wär's“, meinte Ellen,„wenn du mich ebenfalls duzen würdest? Ich komme mir sonst so tantenhaft vor.“ Ellen kam es vor, als sei ihr Haus plötz- lich der Mittelpunkt der Welt geworden; die Bühne, auf der sicherlich e Dinge vor sich gehen würden. Die ersten Gäste saßen e am Kamin. unter ihnen Diane in einer Wolke von türkis- farbenem Tüll, Sie sah wunderschön aus, und ihr Haar lag wie gesponnenes Silber in ta- dellosen Locken um die glatte, helle Stirn. Sam war sichtlich von ihr beeindruckt. Er erzählte Hollywood- Geschichten, und Diane lauschte aufmerksam seinen Worten. „Wie findest du Bettina in dem Kleid. das jeh für Amelie genäht habe?“ flüsterte Ellen Georg zu. „Sie ist bezaubernd und der junge Gernot scheint Feuer und Flamme zu sein“, erwiderte Georg. Nicht nur Pitt Gernot, mein Schatz. Sam Wheeler schaut beängstigend oft in die Rich- tung. Hoffentlich merkt Diane nichts.“ „Sie schien nicht sehr begeistert von der Anwesenheit ihrer Tochter“. meinte Georg. Ellen zuckte die Schultern.„Ich ließ ihr keine andere Wahl. Sie konnte einfach nicht nein sagen.“ „Kann ich mir denken. In solchen Dingen bist du ganz groß. 5 i Die restliche esellschaft, ein älteres Ehe- paar in Beg! itung zweier wenig hübscher Madchen, kam herein. Sie wurden von Ellen herzlich und mit offenkundiger Achtung vor den e die 8 bargen. begrüßt; Wenn es auch nur Statisten in ihrem Spiel waren, so war doch jedes von Wichtigkeit. Ellen steuerte zwischen hren nunmehr voll- zähligen Gästen herum, verbarg ihre Nervosi- tät unter einer Flut von Worten und sorgte dafür, daß sich angeregte Stimmung aus- breitete. Mark stand mit dem Rücken gegen die ge- öflnete Terrassentür gelehnt. Er befand sich in einer äußerst kritischen Stimmung und antwortete nur widerwillig auf die Fragen des jungen Mädchens, das Ellen ihm aufgehalst hatte. „Sie sprechen wirklich ein Süsse elnstes Deutsch. Mister Robertson“, sagte sie.„Es würde mich interessieren, ob Sie ein Sprach- talent sind oder—“ „Meine Mutter Mark. „Sagen Sie. Mister Robertson, stimmt es, daß Sie nach Deutschland sekommen sind, um sich eine Frau zu suchen?“ Mark fing an, die Geduld zu verlieren; er sagte unhöflich:„Wieso interessiert Sie das eigentlich?“. „Oh—“ hauchte das Mädchen und hatte Augen wie ein erschrecktes Hühnchen. Ellen tauchte neben ihnen auf. Sie bedachte Mark mit einem strafenden Blick und sagte zu seiner Gesprächspartnerin gewandt: „Meine liebe Eva, es ist bedauerlich, daß es war Deutsche“, erklärte in Amerike immer noch Wilde gibt. Sie ster- ben vermutlich nie aus.“ Energisch schob sie den Arm unter den des Mädchens, und Mark hörte, wie sie ihr noch versicherte, daß es zum Prost jenseits des Teiches aber auch Gentlemen gäbe. Mark ging zur Hausbar, trank einen Mar- tini und blickte dann wieder, wie von einem Magnet angezogen, dorthin, wo Bettina zwi- schen Pitt Gernot und Dr. Arthus saß, sie be- 5 teiligte sich eifrig an der Unterhaltung und schien so heiter wie nur je. Mark hörte hin. vernahm ihr Laden und dachte, daß sie scheinbar nur in seiner Ge- genwart so gehemmt sei. Dianes Worte fielen mm ein: Sie ist ganz anders, wenn sie mit jungen„ zusammen ist. Komplex. Er fühlte sich alt; es war natürlich Rätsel hatte er doch lösen wollen Warum einen Blick auffing, den sie Sam zuwarf,. Aha, Mark frank einen zweiten Wermut und er- kannte mit plötzlicher Hellsichtigkeit seinen Unsinn, von alt zu sprechen, wenn man vier- unddreißig war. Aber gemessen an Bettinas Jugend war es wohl ein ehrwürdiges Alter. Wie alt mochte sie eigentlich sein? Das tat er es nicht? Warum fragte er Diane nicht? Es waren nur wenige Schritte bis zu dem kleinen Tisch, an dem Sam und Diane saßen, Mark ging hinüber. 5 „Hallo!“ rief Sam.„Du machst auf Einzel- Sänger, wie? Komm zu uns und hilf mir, Dia- nes Wissensdurst zu stillen.“ „Ja, Mark Komm. setz dich auf die Lehne.“ Diane machte eine einladende Geste.. Mark setzte sich und legte seinen Arm um ihre Schulter.„Ihr unterhaltet euch gut?“ Diane lachte.„Ausgezeichnet. Sam versteht Geschichten zu erzählen.“ Ein anmutiges Licht, das von einer Schale duftender Nelken aus- ging, fiel auf ihr Gesicht. f „Du siehst sehr jung aus“, sagte Mark.„Nie- mand wird darauf kommen, Bettina für deine Tochter zu halten.“ Er spürte deutlich, wie ihr Körper sich ver- 1 steifte.„Das Kind“, meinte sie leichthin,„sollte längst zu Bett sein. Eine komische Idee von deiner Schwester, sie einzuladen.“ 5 8 „Warum? Es sind doch noch andere Ma- dels ihres Alters hier.“ Diane hob den Kopf. hre olivgrünen Augen sahen Mark scharf an. i „Du hast also herausgefunden, dab ich dich ein wenig angeschwindelt habe.“ Mark schwieg Er überlegte, was Diane be- Wogen hatte., das so ohne weiteres zuzugeben. War es nur, weil sie sich in die Enge ge- trieben fühlte, oder war es, weil es ihr jetzt gleichgültig war, ob er ihr richtiges Alter wußte oder nicht?. 5 Er glaubte, die Lösung zu haben, als er daher wehte der Wind Sam war älter, Sam War Anfang Vierzig, iam e sie a vorzumachen.. 5 enen D S d e tes een