egtl jentum ist in r Hen. Auvell Isptirer Has 9. 25 0 3 Erscheint: montags, mittwochs, freitags wn samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag nigeholt 1.80, durch die Post 1.50 zuzügl. a Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 13 FIfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 62 16 Anzeigenpreise: dle 6 gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Preisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden. Ne. 18 Freitag, den 2. Februar 1962 14./62. Jahrgang Drittes Berlin-Gespräch im Kreml Bonn sieht keine Anzeichen für sowjetische Kompromißbereitschaft Moskau(dpa). keiten für Berlin- Verhandlungen wurden am Die amerikanisch- sowjetischen Erkundungsgespräcke über Möglich- Donnerstag in Moskau fortgesetzt. US-Bot- schafter Thompson und der sowzetische Außenminister Gromyko führten ein etwa zwei- einhalbstündiges Gespräch, über das Einzelheiten nicht mitgeteilt wurden. Bisher wurde nur bekannt, daß der Termin für das nächste Dokumente seien nicht ausgetauscht worden. T über die Unterredung unterrichten und bald d Thompson war wieder von dem amerikani- schen Berlin- Sachverständigen Jenkins be- gleitet, während auf sowjetischer Seite der Leiter der Deutschland-Abteilung im Außen- ministerium, IIjitschow, teilnahm. Das Ge- spräch war das dritte der laufenden Serie von Berlin-Unterredungen in Moskau. Zum ersten Male hatten sich Thompson und Gro- myko am 2. Januar., dann noch einmal am 12. Januar getroffen. Vor dem dritten Ge- spräch hatte es geheißen, daß der Botschafter neue Direktiven aus Washington erhalten babe. Uber das Ergebnis der ersten beiden Molotow im Krankenhaus Moskau(dpa). Der 71 Jahre alte frühere sowjetische Außenminister Molotow befindet sich in einem Moskauer Krankenhaus. Er eidet an einer Herzkrankheit. Molotow war zm Anschluß an die während des 22. Par- zeitages der sowjetischen Kommunisten gegen mn gerichteten Vorwürfe im November vo- rigen Jahres von seinem Wiener Posten als sowjetischer Vertreter bei der internationalen Atombehörde nach Moskau zurückberufen worden. Gerüchte über ein gegen ihn einge- Jeitetes Partei- Verfahren fanden bislang keine offizielle Bestätigung. Eine Ankündigung des sowjetischen Außenministerium am 8. Ja- nuar, daß Molotow wieder nach Wien zu- rüickkehren werde, wurde einige Tage später dahingehend abgeändert, daß über die Pläne MHolotows keine Angaben gemacht werden könnten. Mongolei auf seiten Moskaus Ulan Bator(dpa). Der kommunistische Parteiführer der mongolischen Volksrepublik hat sich am Mittwoch im ideologischen Streit zwischen Moskau und Peking offen auf die Seite Moskaus gestellt. In einer Rede vor dem Zentralkomitee der Mongolischen Revolutio- nären Volkspartei(Kommunisten) erklärte der Erste Sekretär des Zentralkomitees. Tseden- pal, seine Partei sehe die Kritik der sowieti- schen KP und„anderer marxistisch-leninisti- Scher Parteien“ an der„antimarxistischen und Alitileninistishen Position“ der albanischen Kommunistenführer als„absolut korrekt“ an. „Aus diesem Grunde“, 80 betonte Tsedenbal, „können wir in dieser Frage nicht den Vor- behalten zustimmen, die zum Beispiel die De- jegation der Chinesischen Kommunistischen Partei auf dem 22. Kongreß der Kommunisti- schen Partei der Sowietunion machte.“ Gespräch gegenseitig vereinbart werden soll. hompson teilte mit, daß er sofort Washington ie westlichen Botschafter informieren werde. Gespräche wurde nichts bekannt, doch ver- lautete von unterrichteter Seite, daß Fort- schritte nicht erzielt worden seien. Diplomatische Kreise in Bonn beobachten sorgfältig die sowjetisch- amerikanischen Kontaktgespräche. Gegen eine Verbesserung der sowjietisch- amerikanischen Beziehungen werden grundsätzlich keine Einwände er- hoben. Die Bonner Diplomatie erwartet, daß ein besserer Kontakt zwischen Moskau und Washington automatisch zu einer Entschär- fung der Probleme, wie zum Beispiel der Berlin-Frage führt. Gegenwärtig sieht man im Bonner Aus- wärtigen Amt keine Anzeichen kür eine so- wWjetische Kompromißbereitschaft. Man er- wartet, daß der Kanzler nach Rücksprache mit seinen außenpolitischen Beratern die westlichen Verbündeten darauf hinweist, dag eine Anerkennung des„Status quo minus“ von der Bundesregierung nicht hingenommen Wird. Benfica Lissabon verdient mit 3:1 Toren. Auf Viertelfinale um den Europapokal der Fußball-Landesmeister Der 1. Fo Nürnberg gewann am Donnerstag im Nürnberger„Zabo“ das erste Spiel im gegen den Cupverteidiger unserem Bild sehen wir den Moment nach dem dritten Nürnberger Tor: Benfica-Torhüter Pereira liegt geschlagen am Boden, während links Torschütze Flachenecker und Mittelstürmer Strehl zubelnd die Arme hochwerfen.(Aus- kührlicher Bericht im Innern des Blattes) UPI-Funkbild Holland will nicht der Gewalt weichen U Thant empfing indonesischen und New Fork(dpa). UN- Generalsekretär U Thant hat in New Vork die UN- Botschafter Hollands und Indonesiens zu getrennten Ge- sprächen empfangen. Es War bereits die dritte Unterredung, die der Generalsekretär der Weltorganisation mit den Vertretern der bei- den Länder zur Schlichtung des Westneu- guinea-Konfliktes führte. Uber den Inhalt der Gespräche bewahrten alle Seiten strengstes Stillschweigen. Die niederländische Regierung hat in einem Schreiben an das Parlament erneut ihre feste Entschlossenheit bekundet, in Westneuguinea nicht der Gewalt zu weichen. Sie erachtet es als ihre Pflicht, heißt es in dem von Minister- präsident Professor de Quay unterzeichneten Brief, Leben und Eigentum ihrer Untertanen in diesem Gebiet nötigenfalls mit der Waffe zu verteidigen. In dem Schreiben, das die Ent- Wicklung der Neuguinea-Krise seit Anfang Ja- nuar näher beleuchtet, wird darauf hinge wie- sen, daß die niederländische Regierung Vor- bereitungen getroffen hat, gegebenenfalls Frauen und Kinder aus Neuguinea„zeitweise“ zu evakuieren. Die Möglichkeit des Gelingens direkter Ver- Freie Fahrt für„Operation Nenni“ Anhänger Moros und Fanfanis Neapel(dpa). Der Christlich- Demokra- tische Parteitag in Neapel endete am späten Mittwochabend mit einem Verfahrensbeschluß, der das Signal für die„Operation Nenni“ und damit für eine Linksschwenkung der italieni- schen Politik endgültig auf freie Fahrt stellte. Das Plenum des Parteitags stimmte dem Vor- schlag zu, die Zahl der Sitze im Nationalrat (erweiterter Vorstand) von 90 auf 120 zu er- höhen. Ferner sanktionierte es eine interne Absprache über die Verteilung dieser Sitze. Damit werden Uberraschungen bei der Wahl ausgeschlossen. Wie Arbeitsminister Sullo, der dem àußersten linken Parteiflügel angehört, bestätigte, ist damit garantiert. daß sich der z Wwaählende Nationalrat an die Mehrheits- tendenz des Parteitages hält und das Bündnis Mit den Nenni- Sozialisten in Angriff nimmt. Wie zuverlässig verlautet, wurde vereinbart, daß den Anhängern Moros 52 Sitze im Natio- nalrat zufallen, den„Fanfanianern“ 28. dem nalbrechten und rechten Flügel um Scelba, Andrectti und Gonella 22 und den linken Gruppen 18. Krise in Buenos Aires Buenos Alires(dpa). In Argentinien 38t wegen der argentinischen Haltung auf der mter amerikanischen Konferenz in Punta del Este eine innenpolitische Krise ausgebrochen. Die argentinischen Militärs sind darüber em- pört, daß sich Argentinien bei der Abstimmung ber den Ausschluß Kubas aus der Organisa- Bon Amerikanischer Staaten der Stimme ent- alten hat. Sie haben die Regierung Frondizi Mtimativ aufgefordert, die diplomatische Be- mebengen Argentiniens zu Kuba abzubrechen. 1 setzten sich in Neapel durch Siegreiche Entschließung ist die gemeinsame Resolution von Moro- und Fanfani-Anhän- gern, die gemäß dem Referat Moros ein sozial- kortschrittliches Programm aufzeichnet. Es soll die Fühlungnahme mit den Nenni- Sozialisten erleichtern, ist aber elastisch gehalten und be- kennt sich in der Außenpolitik zur atlanti- schen Allianz und Europa. Der Entschliegung zufolge wird eine Füh- lungnahme mit den Nenni- Sozialisten für „möglich und wünschenswert“ erklärt. Dabei solle mit Vorsicht, aber auch mit Vertrauen vorgegangen werden. Es solle versucht wer- den, eine Regierung aus Christlichen Demo- kraten und Republikanern zu bilden, der die PSI Nennis ihre direkte oder indirekte Unter- stützung geben würde. niederländischen UN-Botschafter handlungen mit Indonesien zur Lösung des Neuguineakonfliktes betrachtet die Haager Re- gierung in ihrem Schreiben als„äußerst ge- Ting“. Deshalb habe sie Verhandlungen im größeren Rahmen vorgeschlagen. Sie lege hierbei besonders großen Wert auf die Bemü- hungen des UN- Generalsekretärs Thant. der sich bereit erklärt babe, Verhandlungen 25 führen, wenn keine der beiden Parteien Vor- bedingungen stelle. Holland wolle sich aller Maßnahmen enthalten, welche die Lage ver- schärfen könnten. Andererseits könne es aber nicht auf das elementare Recht der Selbstver- teidigung verzichten, wenn es angegriffen werde. Kriegsdienstverweigerer werden in der Zone bestraft Bonn(dpa). Das Ministerium für Gesamt- deutsche Fragen stellte am Donnerstag auf einer großen Pressekonferenz in Bonn sechs in den letzten drei Wochen geflohene Ange- hörige der Volksarmee, der Bereitschaftspoli- zei und der Grenzpolizei der Sowzetzone vor. Im Scheinwerferlicht und unter dem Sum- men der Film- und Fernsehkameras bestätig- ten die 18. bis 20 jährigen Männer zögernd und manchmal unbeholfen, daß die Stimmung in der Truppe„saumäßig“ sei. Die ehemaligen Soldaten bestätigten, daß für zivile Flüchtlinge der Befehl„Anruf, Warnschuß, Zielschuß“ gilt. Kriegsdienstverweigerer werden in der So- Wjetzone bestraft. In einer Sendung des Ost- Fernsehens kündigte der Präsident des Ober- sten Zonengerichts. Heinrich Teoplitz(Zonen- CDU), an, daß auch Kriegsdienstverweigerer, die aus der Bundesrepublik vor Erlaß des Wehrpflichtgesetzes der Zene in die„DDR“ übertraten, mit Strafe bedroht werden. Das Wort„Kriegsdienstverweigerer“ gelte für die Zone nicht. sagte Toeplitz. Wer den Wehr- dienst in der„Volksarmee“ verweigere, unter- stütze objektiv die„Feinde des Friedens“. Ohne Rücksicht auf die Viermächteabkommen über Berlin teilten die SFED-Propadandisten mit, daß das Zonenwehrpflichtgesetz auch alle Wehrpflichtigen im Sowjetsektor Berlins betreffe. Bulgarischer Flieger unter Spionageanklage Es wird mit einer Freiheitsstrafe über 15 Jahre gerechnet ROom(dpa). Die italienischen Behörden haben am Donnerstag den 22 Jahre alten bulgarischen Fliegerleutnant Miluse Solakov, der am 20. Januar in der Nähe von Bari an der Südostküste Italiens mit seinem Düsen- flugzeug abgestürzt war, formell der Spionage angeklagt. Nach Auffassung der italienischen Polizei hat sich der Flieger der Verletzung des Arti- kels 257 des italienischen Strafgesetzbuches schuldig gemacht. Danach wird militärische oder politische Spionage mit einer Freiheits- strafe von 15 Jahren bis lebenslänglich ge- ahndet. Das Flugzeug, das eine vollständige foto- grafische Ausrüstung an Bord hatte, stürzte in der Nähe einer Raketen-Basis der NATO, etwa 640 Kilometer von der bulgarischen Grenze entfernt, ab. Die italienischen Behör- den vermuten, daß der Pilot mit der Auskund- schaftung der Anlagen des Stützpunktes be- auftragt war. Leutnant Solakov hatte sich bei dem Absturz Verletzungen zugezogen und war in das Gefängniskrankenhaus von Bari einge- liefert worden. Obgleich das bulgarische Au- Benministerium unmittelbar nach Bekannt- werden des Vorfalls jeden Spionageauftrag bestritt, sind die italienischen Behörden davon überzeugt, daß der Raketenstützpunkt Ziel des Fluges war. 5 5 Gespräche Von Erhard Hasch ke Zum dritten Male haben sich der amerika- nische Botschafter in Moskau, Thompson, und der sowjetische Außenminister Gromyko zu den sogenannten Sondierungsgesprächen ge- troffen. Nach Kennedys Worten ist bisher dabei nicht viel herausgekommen., Solange Gespräche geführt werden, wird nicht ge- schossen, dieser alte Grundsatz hat seine ge- wisse Berechtigung, aber er darf nicht als ein- ziges Allheilmittel angesehen werden, und vor allen Dingen nicht in dem zur Diskussion stehenden Berlin- und Deutschland-Problem. Einmal muß diese Frage einer Lösung zuge- führt werden, denn der augenblickliche Zu- Stand ist auf die Dauer unhaltbar. Abgesehen von der Tatsache, daß damit immer ein hoch- exploswer Zündstoff zwischen Ost und West vorhanden ist, dessen Hauptleidtragende wir Deutschen sind. können auf weitere Sicht ge- sehen Faktoren auftreten, die dann am Ende eine Verschiebung der Aspekte verursachen, die einer gerechten Lösung sehr Abträglich werden können. Diese Gefahr ist so lange ge- geben, solange die Gespräche keine positiven Momente aufzuweisen haben, die zum Ge- dethen zu bringen, es sich lohnt. Washington und Moskau, so scheint es, sind nun zu der Uberzeugung gekommen, daß sich ein bewaffneter Konflikt um Berlin nicht lohnt. weil damit eine Kettenreak- tion ausgelöst werden kann, deren Ausgang kein Mensch vorauszusagen wagt. Es kann als ziemlich sicher angenommen werden, dag Chruschtschow alle nur möglichen Wege aus- zuschöpfen gedenkt, die geeignet erscheinen, eine friedliche Regelung dieser Angelegenheit zu garantieren, Im Hinblick auf die innerpoli- tische Krise in der Sowietunjon, die jeden Tag schwerwiegende Formen annehmen kann, und die Ausein andersetzung mit Peking wird es der Kreml-Chef tunlichst vermeiden, die Berlin-Krise auf des Schwertes Spitze zu treiben. Bei dieser Uberlegung sollte man aber nicht den Faktor außer acht lassen, daß diese Garantie bei Chruschtschow sehr wahr- scheinlich ist, aber nicht auch unbedingt auf seinen Nachfolger ohne weiteres zu über- tragen ist, Weder das sowjetische Militär noch die im stalinistischen Fahrwasser schwim- mende Gruppe wird geneigt sein, die Ideen Chruschtschows zu übernehmen. So sollte man sich hüten, auf einen Nachfolger zu sbekulieren, von dem dann unter Umständen recht unangenehme Uberraschungen beschert Werden könnten. Wenn der sowjetische Ministerpräsident an seinen aufgestellten Forderungen hinsichtlich der Berlin- und Deutschland-Regelung in den Hauptpunkten festhält, so liegt das in der Natur der ganzen weltpolitischen Konzeption und in den politischen Vorstellungen des Eremls. Würde Chruschtschow diese über den Haufen werfen, so würde das nicht nur sei- ner eigenen Mentalität zuwiderlaufen, son- 5 der Ast, auf dem er sitzt, wäre abge- sägt. Obwohl er diktatorische Vollmachten be- sitzt, ist er doch dem kommunistischen Regime s0 verhaftet, daß er der Gefangene seiner eigenen ideologischen These ist. Nicht nur die Rücksichten auf sein eigenes Volk binden ihn, sondern auch Peking übt einen großen Einfluß auf seine politischen Handlungen in starkem Fortsetzung auf Seite 2) 5 Lübke möchte seinen offiziellen Patenkindern 100 DM statt bisher 50 DM schenken; er hat deshalb auf eine Verdoppelung des entsprechenden Etat- Postens nachgesucht. Zur CDU-Fraktion übergetreten sind drei Bundespräsident Künftig niedersächsische Landtagsabgeordnete der Deutschen Partei; die DP im Hannoverschen Landtag hat sich nicht zu einer Fraktion mit dem BHE zusammengeschlossen. Den Eiffelturm in die Luft sprengen wollte die OAsS-Untergrundbewegung, wie sich aus den Aufzeichnungen eines verhafteten OAS- Mannes ergab. Der Turm sollte unmittelbar vor der Rundfunk- und Fernsehansprache de Gaulles am kommenden Montag„hochgehen“. Die westindische Insel Jamaika will aus der britischen Kolonie„Westindischen Föderation“ austreten und am 1. August unabhängig wer- den. Brandt lud Burgiba ein Tunis(dpa). Der tunesische Staatspräsi- dent Habib Burgiba wird voraussichtlich Ende Mai Berlin besuchen. Der Regierende Bürger- meister von Berlin, Willy Brandt, hat bei einem Zusammentreffen mit Burgiba in Tu- nis den tunesischen Staatschef zu einem Be- such in der deutschen Hauptstadt eingeladen. Brandt ist am Donnerstag von seinem drei- wöchigen Urlaub nach Deutschland zurück- gekehrt. Adenauer immer noch nicht im Amt Rückkehr ins Bonner Palais Schaumburg hängt von der Witterung ab Bonn(dpa). Bundeskanzler seiner ursprünglichen Absicht leramt verlautete, cher, getroffen, Die anberaumten Besprechungen mit seinen engsten Mitarbeitern wird Adenauer in sei- nem Rhöndorfer Haus führen. Wie bekannt wurde, geht es dabei in erster Linie um die westlichen Sondierungsgespräche in Moskau und um die Frage, ob und wie das Sowjetische Memorandum beantwortet werden soll. In- nenpolitisch interessiert sich der Kanzler vor allem für den Fortgang der Gespräche zwi- schen Bund und Ländern über die Verteilung des Steueraufkommens. Am Donnerstag hat Adenauer hat am Donnerstag seine Amtsgeschäfte entgegen nocht nicht wieder aufgenommen. Wie aus dem Bundeskanz- wurde diese Entscheidung von seiner Hausärztin, Frau Dr. Bebber-Bu- weil in Bonn seit Donnerstagfrüh starkes Schneetreiben herrscht. Adenauer in Rhöndorf Bundesminister Krone und Staatssekretär Globke empfangen, heute Wird FDP-Vorsitzender Mende erwartet. Wann der Bundeskanzler ins Palais Schaum- burg zurückkehrt, kann noch nicht gesagt Werden. Dies hängt von der Wetterlage ab. Adenauer war vor zehn Tagen an einer fie- brigen Erkältung erkrankt und von seiner Hausärztin unter„Hausarrest“ gestellt wor- den. Der Kanzler hatte von Rhöndorf Aus je- doch die wichtigsten Vorgänge bearbeitet. Pankow präsentiert einen„Agententunnel“ S-Bahn-Züge brachten einen Teil zum Einsturz„Erbauer“ unbekannt Berlin(dpa). Einen„von Westberliner Banditen“ angeblich auf dem Gelände des S- Bahnhofs Wollankstraße vorgetriebenen Stol- len präsentierten die Ostberliner Behörden am Donnerstag auf einer Pressekonferenz Journalisten aus West und Ost. Der S-Bahnhof Wollankstrage liegt im So- Wietsektor an der Grenze zum französischen Sektor von Berlin. Auf der Pressekonferenz Gespräche Fortsetzung von Seite 1) Maße aus. Es ist kaum anzunehmen, dag China jedem Ubereinkommen zwischen Mos- kau und den USA zustimmen wird, aus dem die USA vollkommen aus der Spannung- sphäre Ost-West entlassen sein könnte. Die- sem Faktor muß der sowjetische Ministerprä- sident Rechnung tragen, wenn er nicht riskie- ren: will, daß zwischen Peking und Moskau Komplikationen entstehen, die für die Sowiet- union von schwerwiegender Natur sein kön- nen. Aber gerade, weil diese Spannungen vor- handen sind, wünscht Chruschtschow eine möglichst schnelle friedliche Regelung mit dem Westen, unter dem Vorbehalt, dag Mos- kau dabei sein Gesicht behält. Dieser Situation sieht sich Kennedy gegen- über. Trotz der entmutigenden Ergebnisse, die die Gespräche bisher gezeigt haben, WiIli er alle Türen offenlassen. Auch ihn drängt es, eine baldige friedliche Regelung zu erzielen und die Gefahren auf ein Mindestmaß herab- zudrücken. Auch auf Washington kommen jetzt politische Faktoren zu, die es wünschens- wert erscheinen lassen, in der Berlin- und Deutschland-Frage nicht vollkommen engagiert Zu sein. Dieser Wunsch ist umso dringender, da die sich abzeichnenden Aspekte unmittel- bar die amerikanischen Lebensinteressen be- rühren. So ist es zu verstehen, daß der US- Präsident nicht nur seinen Pressechef auf die Reise geschickt hat um mit dem Pressechef des Kremls Kontakte aufzunehmen, sondern auch nicht zögert, die Anwesenheit des Schwiegersohnes Chruschtschows in Amerika für ein Gespräch auszunutzen. Da die Berlin- und Deutschland-Frage sich auf einer Dreh- scheibe befindet, ermöglichte diese Unterre- dung eine über die Sondierungsgespräche mit Moskau hinausgehende Direktinformation. In wie weit all diesem Bemühen ein Erfolg be- schieden sein wird, das muß die Zukunft er- Weisen. In dem Dschungel diplomatischer Gesprä- che aber hält sich der Teil, um den hart ge- rungen wird, heraus. Bonn beobachtet zwar mit Interesse die Moskauer Gespräche, über- läßt es aber dem US-Botschafter allein, einen modus vivendi“ zu finden. Das Angebot Mos kaus, auch mit der Bundesrepublik zusätzli- che Gespräche zu führen, ist in Bonn auf keine Gegenliebe gestoßen. Unter dem Vorwand, man wolle durch eigene Gespräche kein MiB trauen bei unseren Alliierten erzeugen, wird man eine angebotene Chance wieder nutzlos vorübergehen lassen, Es ist nicht recht einzu- schen, warum gleich ein Mißtrauen entstehen sollte, wenn man in eigener Sache auch etwas zur Bereinigung beiträgt, und es nicht nur Seinen Freunden überläßt. Wenn das Verhält- Nis umter Alliierten auf einer so schwanken den Basis aufgebaut ist, daß sofort das Miß trauen in den Vordergrund drängt, so scheint doch dieser Umstand zu einigen Bedenken Anlaß geben zu können. Bonn sollte sich doch auch einmal zu der Tatsache durchringen, daß Politik durchaus keine Gemütsangelegenheit ist. Wäre ja auch nur die einfachste gesell- schaftliche Moral in ihr ausschlaggebend ge- Wesen, 90 Prozent und noch mehr allen histo- rischen Geschehens hätte unterbleibea oder anders ausgehen müssen. Deutschland glaubt mit seinem Gemüts-Idealismus das Recht vor aller Welt zu erweisen und kann dadurch nur ein moralisches Fiasko erleiden. behauptete ein Ostberliner Sprecher, durch den Stollen habe man„Agenten und Diver- santen“ in den Sowietsektor einschleusen wollen. Beamte der Zonen-„ Reichsbahn“ hatten nach Mitteilung der Westberliner Polizei einen von Unbekannten gegrabenen Tunnel entdeckt, der unter dem Grenzbahnhof Wol- lankstraße in Richtung Sowzetsektor führte. Die Polizei vermutete, daß der Stollen Ost- berlinern die Flucht nach Westberlin ermög- lichen sollte. Der Stollen wurde entdeckt, als unter den Erschütterungen von vorbeifah- renden S-Bahnzügen ein Teil einbrach und das Pflaster des Bahnsteiges etwa einen Meter tief einsank. Unter starken Sicherheitsvorkehrungen von Zonensoldaten und Volkspolizisten, die mit Maschinenpistolen ausgerüstet waren, wur- den die zu der Pressekonferenz geladenen Journalisten zu dem angeblichen Stollenein- Sang unter dem Bahnhof Wollankstrage ge- führt. Westliche Pressevertreter durften We der Kameras noch Tonbandgeräte mitnehmen. Die Vertreter der Zonenpresse hatten dage- Sen ausgiebig Gelegenheit, Foto-, Film- und Funkaufnahmen zu machen. „Aus Sicherbeitsgründen“ durften die Jour- nalisten den Stollenvortrieb jedoch nicht be- treten. Nach Schätzungen von Zonenfunktio- nären ist der Stollen etwa 25 bis 30 Meter lang. Der stellvertretende Zonen-Außenminister Otto Winzer hat nach einer Meldung der so- Wietzonalen Nachrichten-Agentur ADN im Zusammenhang mit dem Stollen ein Protest- schreiben an den französischen Stadtkom- mandanten von Berlin gerichtet. Zweieinhalb Jahre für Euratom-Spionin Der„Führer“ der Agentin erhielt das gleiche Strafmaß Karlsruhe(dpa). Der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat am Donnerstag die 41 Jahre alte Biologin Dr. phil, nat. Ursula Maria Nenninger, zuletzt Bibliothekarin bei der Europäischen Atomgemeinschaft in Brüs- sel, wegen verräterischer Beziehungen zum Sowietzonen-Ministerium für Staatssicherheit Ms) zu zweieinhalb Jahren Gefängnis ver- urteilt. Der 35jährige Dozent für Philosophie, Heinz Werner aus Ostverlin, der vom MFs als„Führer“ der Agentin eingesetzt war, er- hielt ebenfalls zweieinhalb Jahre Gefängnis. Beiden wurde die sechsmonatige Untersu- chungshaft angerechnet. 2200 DM, die die Agentin von Ostberlin als Entgelt erhielt, wer- den eingezogen Beide Verurteilte hatten ihre Beziehungen zum Ms unabhängig voneinan- der 1956 aufgenommen. Dr. Nenninger war aus der Bundesrepublik 1948 in die Sowijet- zone übergesiedelt und acht Jahre später in die Bundesrepublik zurückgekehrt. Vor ihrer Rückkehr hatte sie sich als Agentin verpflich- bet. Ihre Berichte lieferte sie zuerst aus dem Max-Planck-Institut in Heidelberg, dann aus eimer industriellen Arbeitsgemeinschaft für den Bau von Reaktoren in Mannheim und seit J. Januar 1961 aus der Euratom in Brüssel. Die Biologin habe die Erlaubnis, in die Bundesrepublik zurückkehren zu dürfen, mit einer Verpflichtung zur Agententätigkeit für das MFS bezahlen müssen, meinte Senatsprä- sident Jagusch. Der Dozent Werner sei mit Hilfe der SED- Parteidisziplin zur Spionage gebracht worden. Das sei nur möglich unter einem Regime,„das den Menschen dazu er- zieht, der Wolf seines Mitmenschen zu sein“. des Tunnels Dieinlllig des Auslands Hart mit den Deutschen sein rät der Militärkorrespondent des„Daily Er Press“, Chapman Pincher. Er schreibt über die deutsch-britischen Verhandlungen zur Redu- zierung der Devisenkosten für die Rhein- Arme:„Außer einigen unklaren Versprechun- gen, mehr britische Waffen und Schiffe zu kaufen, ist nur die Einrichtung von zwei Un- terausschüssen erreicht worden, die das Fehl schlagen der Mission des stellvertretendes Schatzkanzlers Brocke verbergen sollen. BG gab nur einen Weg, D-Mark-Beträge aus den berstenden Truhen in Bonn herauszuquetschen — nämlich den Deutschen zu sagen, daß die britischen Truppen in der Bundesrepublik ver- minderf oder ganz zurückgezogen Würden, wenn die Deutschen jetzt nicht zahlten. Aber Premierminister Macmillan, Außenminister Lord Home und Schatzkanzler Lloyd haben Angst davor, Adenauer zu verletzen, denn er könnte sich ja mit de Gaulle verbünden, um Großbritannien aus dem Gemeinsamen Marit herauszuhalten,. Die britischen Truppen müs- sen also zumindest so lange als Geiseln Deutschland bleiben, bis Großbritannien 88 fest im Gemeinsamen Markt ist, daß Aden- auer es nicht wieder berausstoßen könnte. Man darf sicher sein, daß, falls es doch noch ein Waffenlieferungsabkommen geben sollte, die Amerikaner kommen und uns unterbieten Werden. Und die Deutschen werden das an- nehmen, denn die Amerikaner sind hart mit den Deutschen.“ Wieder eine Hoffnung der Menschheit zerstört hat die kommunistische Welt, meint die kon- servative„Daily Mail“ zum Zusammenbruck der Genfer Verhandlungen über die Einstel- lung von Kernwaffenversuchen. Das Blatt schreibt:„Jede Seite macht die andere für den Fehlschlag verantwortlich. Aber die Tab sachen zeigen, wo die Verantwortung liegt. Wann immer eine Einigung in Sicht kam, wick die Sowjetunion sofort aus und wendete sick ab. Rußland sagt, daß westliche Inspektoren Spione! auf ihrem Gebiet sein würden. E meint, daß es sein eigenes, von der Außen- Welt abgeschlossenes Land nicht zu öffnen Wagt. Die eingefleischte Ignoranz und das Mißtrauen der kommunistischen Welt haben wiederum eine Hoffnung der Menschheit zer- stört. Was nun? Der Westen muß sich das Recht vorbehalten, seinerseits Kernwaffenver- suche in der Atmosphäre wieder aufzunehmen“ Nicht von außen her zerstört werden kann das von Castro errichtete Regime, steik das„Journal de Geneve“ zu dem Ausschluß Kubas aus der Organisation Amerikanischer Staaten(OAS) fest Das Blatt kommentierte „Dieser Beschluß hat für Kuba keine unmit- telbaren Folgen Kuba wird ganz sicher ke ne Unterstützung der USA erbalten, die am Be- Sinn einer großen und langen finanzielles Hilfsaktion zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der amerikanischen Länder ste- hen. Aber die Insel hat in der letzten Zek kast ihren gesamten Außenhandel mit den Kommunistischen Staaten abgewickelt. Das von Castro ervichtete Regime kann nicht mehr von außen her zerstört werden. Es wird erst an dem Page fallen, an dem die bereits zur Enthaltsamkeit gezwungene Bevölkerung die Unterdrückung satt hat.“ Eine große Verantwortung lastet nach Ansicht der„New Lork Times“ au Frankreich und Algerien. Das Blatt schreibt zum Algerien-Problem, daß die Franzosen sehr weitgehende Zugeständnisse gemacht hät- ten.„Die noch vorhandenen Meinungsverschie- denheiten betreffen hauptsächlich die franzé- sische Gemeinde in Algerien. Auf diesem Ge- biet muß Paris günstige Abmachungen tref- fen, um die schreckliche Drohung der gehei- men Armee- Organisation und ihrer Steigbü⸗ gelhalter in Frankreich und Algerien so welk Wie möglich zu mindern.“ Das Blatt betont, daß auf beiden Parteien eine große Verant- Wortung laste„Von beiden hängt es jetzt ab, ob die blutigen, chaotischen Vorgänge in AL gerien ein Ende nehmen und ob Frankreick eine geeinte und stabile Kraft bleibt, die im stande ist. eine wichtige und konstruktive Aufgabe in Nordafrika zu erfüllen.“ Aus dem Südweſten Seebohm vermindert Bedenken gegen Hochrheinprojekt Präsident Schneider verabschiedet— Teil- ausbau zu überlegen Freiburg dsw). Den Teilausbau des Hochrheins bis Waldshut und möglichst auch bis zum schweizerischen Grenzort Eglisau hat Bundesverkehrsminister Dr. Hans-Christoph Sesbohm in Freiburg als überlegenswert be- zeichnet. Damit wurden auch die vom Natur- und Gewässerschutz angemeldeten Bedenken gegen die Schiffbarmachung des Hochrheins zunächst gegenstandslos oder wenigstens ver- mindert. Der Minister versicherte erneut, daß die Bundesregierung eingehend die mit diesem Wasserstragenprojekt zusammenhängenden Fragen prüfen werde Ebenso bezeichnete Mi- nisterialdirigent Schneider vom baden-würt⸗ tembergischen Innenministerium ein schritt- Weises Vorgehen beim Hochrheinausbau als wünschenswert. Bei einem Teilausbau bis Waldshut und Eglisau könnten vor allem auch im Hinblick auf die Schwierigkeiten und heik- jen Fragen, die der Anschluß des Bodensees an die Rheinschiffahrtsstraßge aufwerfe, wert- volle Erfahrungen gesammelt werden. Schneider wies darauf hin, daß das Schiff- tahrtsprojekt durch den Kraftwerkbau am Hochrhein nunmehr in ein entscheidendes Stadium getreten sei Die baden-württember⸗ sische Landesregierung würde baldige Ver- handlungen mit der Bundesregierung über dieses Vorhaben begrüßen. Anläßlich der Verabschiedung des Präsiden- ten der Freiburger Wasser- und Schiffahrts- direktion, Dr. Gustav Schneider. äubgerte sich Seebohm auch zum weiteren Ausbau des Mit- telrheins. Er nannte dieses Vorhaben eine europäische Aufgabe, die von den an der Ver- tiefung der Fahrrinne interessierten fünf Staaten gemeinsam verwirklicht werden sollte. Beim Bau des Rheinseitenkanals am Ober- rhein zwischen Breisach und Straßburg seien jetzt nur noch Routinearbeiten zu bewältigen. Uber die Baumaßnahmen sei zwischen den beiden Ländern stets Einigung erzielt worden. Ein Schiedsgericht habe man bisher nicht an- zurufen brauchen. g 5 150 000 DM Brandschaden in Ottenheim Ottenheim, Kr. Lahr(ISV Y). In einem großen Wirtschaftsgebäude der Ottenheimer Mühle brach ein Brand aus, der mit rasender Geschwindigkeit um sich griff. Nachbarn, die das Feuer bemerkten, alarmierten die Otten- heimer Feuerwehr, die mit Hilfe der spater zusätzlich herbeigerufenen Weckerlinie der Lahrer Feuerwehr ein Ubergreifen der Flam- „Sire, geben Sie Varrenfreiheit- mMren Unmut darüber, daß der diesjah- rige Fastnachtsumzug der Schioestern⸗ stãdte Mannheim Ludwigshafen wegen der deraeitigen politischen Lage in Berlin ab- gesagt wurde, haben Mannheimer Kar- nevalisten jetzt auf eine ungewöhnliche Art und Weise zum Ausdrucſe gebracht. Sie hängten dem Schiller-Denſemal in der Mannheimer Innenstadt einen Brief- umschlag um, in den sie folgenden Vier- zeiler gelegt hatten:„Warten o. will ick im windigen Wetter, geduldig und hof fend,/ lausckend den Klängen und Lie- dern der Narren, die gern ich vernom- men,(wenn sie die heiteren Straßen des freundlichen Mannheim durcheogen,/ gebt mir ein Schnupftuck, inr Götter, und laßt fur euch alle mich weinen“ Darunter war zu lesen:„Der Schiller steht im Zug und friert, weil kein Fastnachtszug passiert“. Auf einem riesigen Schild, dag am lin een Arm des Monuments king, kieß es frei nach dem Don Carlos“. Zitat:„Sire, geben Sie Narrenfreiheit“. men auf weitere Teile des großen Wirtschafts- komplexes verhindern konnte. Dank der Mit- hilfe der Bevölkerung konnten der größte Teil des Schweinebestands— es befanden sich 60 Schweine in dem Gebäude— sowie das Klein- vieh und ein Pferd gerettet werden. Zwei Schweine verbrannten, zwei weitere mußten notgeschlachtet werden. Neben Geräten und Futterbeständen verbrannte auch ein mit Mehl beladener Lastwagen. Der Sachschaden beläuft Sich nach vorläufigen Schätzungen auf etwa 150 000 DM. Folgenschweres Abenteuer Lö r Tach Gdsw). Mit einem doppelten Ober- schenkelbruch endete das Abenteuer einer 40 jährigen Frau, die bei Brennet im Kreis Säk Kingen einen Kraftfahrer um Mitnahme nach Lörrach gebeten hatte Kurz vor Lörrach bog der Wagenlenker von der Straße in ein Wald- stück ab und versuchte, sich an der„Anhalte- rin“ zu vergehen. Der Frau, die sich heftig zur Wehr setzte, gelang es Schließlich, aus dem Wagen zu entkommen. In ihrer Angst lief sie hilfesuchend direkt auf die Bundesstraße 34. Wo sie von einem vorüberfahrenden anderen Kraftwagen erfaßt und zur Seite geschleudert Wurde. Während sich der Lenker um das ver- letzte Opfer kümmerte, konnte der andere Autofahrer, der die Frau vergewaltigen wollte, unerkannt entkommen. Jugendlicher Dieb schlug Frau brutal nieder Sechs Jahre für 1gjährigen Beinahe wegen versuchten Mordes verurteilt Konstanz(Isw). Mit knapper Not ent- Sing ein 19 Jahre alter Elektroschweißer aus Düsseldorf, der sich wegen einer ganzen Rethe von Straftaten vor einer Konstanzer Straf- kammer zu verantworten hatte, einer Verur- teilung wegen versuchten Mordes. Das Ge- richt fand ihn neben Betrug, schwerem Dieb- stahl in zwei Fällen und fahrlässiger Brand- stiftung des schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig und verurteilte ihn zu sechs Jahren Jugend- strafe. Der junge Mann, der unter Mitnahme von 700 DM aus der Ladenkasse seines Vaters daheim ausgerissen und schließlich in Kon- stanz hängengeblieben war, hatte am 5. August 1961 in den Nachmittagsstunden seine Zim- merwirtin mit einem Hammer niedergeschla- gen und sie anschließend bis zur Bewußt losigkeit gewürgt, als sie ihn bei einem Dieb Stahl in ihrer Wohnung überraschte. Danach hatte er in der Küche, wo er sich das Blut von den Händen wusch, die Handtasche Sei- nes Opfers geraubt. Die Frau mußte mit schweren Kopfverletzungen und einer Ge- hirnerschütterung längere Zeit im Kranken- haus liegen.. Trotz der Brutalität, mit der die Tat verübb worden war, sah das Gericht den der An- klage zugrundeliegenden Tatbestand des ver- suchten Mordes als nicht erwiesen an, 80n- dern erkannte lediglich auf gefährliche Kör- Perverletzung. Vor dem Raub hatte der 19. jährige bei zwei Einbrüchen im Klubhaus des Konstanzer Tennisvereins Geld und Lebens- mittel gestohlen. Beim zweiten E'nbruch ver- ursachte der Dieb beim unvorsichtigen Han- tieren mit offenem Licht einen Brand, der das Klubhaus Völlig zerstörte. Der Schades belief sich auf 15 000 Mark. Relfenbrand mit Sekt gelöscht Bretten Gsw). 30 Flaschen Sekt sind die- ser Tage von findigen Polizeibeamten ais „Handfeuerlöscher“ eingesetzt worden, als an einem Lastzug, der das edle Naß befördert auf der Brettener Umgehungsstraße ein Rei- fenbrand ausbrach. Weil die Flammen den von der Polizei mitgeführten Löschgeräten trots- ter wurde mit Einverständnis des Fahrers eis Teil der eigentlich zum Löschen anderer „Brände“ bestimmten Ladung„zweckentfrern- det“ Das ungewohnliche Löschwasser tat sei- nen Dienst, und der gerettete Lastzug konnte seine Fahrt bis zur nächsten Reparatur werk statt fortsstzen. N FS ir 1 A e Fr An end nene 3 5 Pee