ASS dee dn FFP HBeneint: montags, mittwochs, freitags l samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag AAgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. gf Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 Anzeigenpreise: dle 6 gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Preisliste Nr. Y) 5 Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 25 Mittwoch, den 14. Februar 1962 14./ 62. Jahrgang Mos! 1 tau will Deutschland- Problem bis Mitte des Jahres lösen Shruschtschow drängt auf Konferenz mit Teilnahme Bonns und Pankows Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Der sowzetische Ministerpräsident Chruschtschow will für Ende April oder Anfang Mai dieses Jahres eine Ost-West- Konferenz erreichen, bei der die Berlin-Frage ge- löst werden soll. Nach Informationen aus diplomatischen Kreisen wird Chruschtschow hierzu auch die Teilnahme der Bundesrepublik und der sogenannten DDR fordern. Ein hoher sowietischer Regierungsfunktio- när äußerte, das Berlin-Problem müsse un- bedingt bis Mitte des Jahres gelöst sein. In Moskau werden, wie es heißt, daher Uber- legungen angestellt, mit welchen Mitteln den Westmächten„die Dringlichkeit der Berlin- Lösung nahegebracht oder ein weiteres Hin- ausschieben verhindert“ werden kann. Nach Berichten aus Moskau soll die sowzetische Regierung die Schaffung eines neuen Fait accompli nach dem Beispiel des 13. August erwägen. Hierfür dürften beispielsweise die Erklärung der„absoluten Souveränität“ des Ulpricht-Regimes oder Maßnahmen gegen die Luftkorridore in Frage kommen. Gleichzeitig bekräftigen die Sowjets, daß sie bei Ver- Handlungen über Berlin auf keinen Fall von Mrer Forderung nach Errichtung einer freien Schießerei an der Sektorengrenze Berlin(dpa). An der Weddinger Sekto- rengrenze, wo die Grenzposten der Volkspoli- zei in den letzten Tagen bereits wiederholt Westberliner Polizeistreifen provoziert hatten, kam es am Dienstagnachmittag zu einem ern- sten Zwischenfall. Ein Volkspolizist gab einen gezielten Schuß auf zwei Westberliner Poli- zisten ab, die an der Ecke Schwedter-Gleim- straße auf einem Holzpodest standen, von dem aus sie über die Mauer in den Sowjetsektor blicken konnten. Ein Westberliner Schutzpoli- zist schoß daraufhin zurück. Danach eröffnete noch ein zweiter Volkspolizist das Feuer. Ins- gesamt gaben die Westberliner Beamten bei dem Zwischenfall fünf Schüsse ab. Auf beiden Seiten wurde jedoch niernand verletzt. Stadt Westberlin abweichen werden. Hier gebe es keinen Verhandlungsspielraum. Die Frage des Friedensvertrages hingegen könne ohne Eile geregelt werden. Die sowjetisch- amerikanischen Sondierungs- gespräche bezeichnete der Regierungsfunk- tionär als gescheitert. Eine Grundlage für aussichtsreiche Verhandlungen erscheine so- mit nicht gegeben. Es habe sich gezeigt, daß westliche Konzessionen für das sowjetische Hauptziel— die Verhinderung der atomaren Bewaffnung der deutschen Bundeswehr— nicht über die Lösung der Berlin-Frage er- reicht werden könnten. Außerdem habe Thompson in den Sondierungsgesprächen mit Gromyko eindeutig zu erkennen gegeben, daß Washington zu keinerlei Zugeständnissen in der Sicherung der Zufahrtswege nach Westberlin bereit sei. Die Sowjetregierung habe trotz allem in den letzten Monaten eine geradezu geduldige Zurückhaltung bewahrt. Dieser Langmut sei aber nicht unbegrenzt. 100 000 Pariser demons IM TRAUERZUG für die acht Opfer der blutigen Anti-OAS- Demonstrationen vom letz- ten Donnerstag war am Dienstagvormittag auch der frühere französische Ministerpräsi- dent Pierre Mendes-France(erste Reihe mit schwarzem Hut in der Hand) zu Nach Schätzungen der Polizei gaben fast 100 O0 Menschen den Opfern das Geleit. rierten gegen die OAS Grobe Trauerkundgebung für die Opfer vom Donnerstag Paris(dpa). Uber 100 000 Menschen— nach einigen Schätzungen sogar fast 200 000— beteiligten sich am Dienstagvormittag in Paris an den Trauerkundgebungen für die acht To- desopfer der Anti-OAs- Demonstration vom vergangenen Donnerstag. Die Kundgebungen verliefen entgegen vielfachen Befürchtungen ohne Zwischenfälle. Die Organisatoren hatten zu Disziplin aufgerufen. Adenauer über Verhältnis zu den USA besorgt „Flitterwochen sind vorbei“- Unfreundliche Stimmungskampagne Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Das deutsch- amerikanische Ver- hältnis hat sich in den letzten Monaten erneut merklich abgekühlt. Bundeskanzler Dr. Aden- auer betrachtet diese Entwicklung, wie aus seiner Umgebung zu hören ist, mit größter Besorgnis. Adenauer zeigt sich vor allem darüber be- unruhigt, daß er über die Absichten der ame- rikanischen Regierung in der Deutschland- und Berlin-Frage nur spärlich unterrichtet Wird. Die Amerikaner hingegen werfen der Bundesregierung vor, daß sie in dieser Frage zu wenig beweglich sei. So äußerte vor kurzem ein neu nach Bonn Sekommener amerikanischer Diplomat, die Deutschen müssen sich endlich daran ge- Wöhnen, daß„ihre Flitterwochen mit den Vereinigten Staaten“ vorbei seien. Mit dem Amtsantritt Kennedys sei die Zeit, in der die Deutschen„gehätschelt“ wurden, abgeschlos- sen worden. Es beginne jetzt eine Periode der Partnerschaft, die in der Politik nicht mehr m die Zukunft hinein versprochen, sondern in der Gegenwart ausgehandelt werde. Die Deutschen seien nicht mehr länger das„Nest- Räkchen“ der Amerikaner. Auch deutsche Beobachter in Washington berichten immer lauter von einer der Bun- desrepublik unfreundlich gesonnenen Stim- mungskampagne. So verbreitet zum Beispiel Frau Elionor Roosevelt unwidersprochen die infame Behauptung,„die Deutschen“ pilger- ten schon wieder in Massen zum Führerbun- ker in Berlin, obgleich ihr nicht unbekannt sein dürfte, daß der— übrigens zerstörte und eingeebnete— ehemalige Hitlerbunker im sowjetisch besetzten Teil der deutschen Hauptstadt liegt. Zur gleichen Zeit erlebte die französische Hauptstadt eine Art Generalstreik mit dem Ausfall aller öffentlichen Verkehrsmittel, mit Stromabschaltungen und verringertem Gas- druck. Zahlreiche Betriebsstillegungen, dem Nichterscheinen aller Zeitungen und dem Schweigen von Rundfunk und Fernsehen in der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr. Der Aufruf zur„nationalen Arbeitsniederlegung“ zum Ge- denken an die Toten der blutigen Zusammen- Stöße der letzten Woche zwischen Polizei und Anti-OAS- Demonstranten war von der kom- munistisch beherrschten OGS T- Gewerkschaft ausgegangen, aber auch von anderen Links- Sruppen weitgehend befolgt worden, Erst um die Mittagsstunde kehrte Paris zu normalem Leben zurück. Im Kampf gegen die OAs haben die fran- z6 sischen Ordnungsstreitkräfte in Frankreich und in Algerien die Kontrollmaßnahmen er- neut verschärft. Nachdem die blutige Terror- Welle in Algerien am Montag bei insgesamt 22 Atentaten 17 Tote und 14 Verletzte gefor- dert hatte, wurden bis Dienstagnachmittag drei neue Anschläge bekannt, bei denen fünf Personen getötet und vier verletzt wurden. Rusk hält Gipfeltreffen nicht für nützlich Macmillan: Wir begrüßen den Geist in Chruschtschows Brief Washington(dpa). Eine Gipfelebene für Abrüstungsverhandlungen habe keine gu- ten Aussichten, sagte der amerikanische Außenminister Dean Rusk in einem Fernseh- gespräch. Die Abrüstung sollte nach Ansicht Rusks zu- erst auf anderen Wegen erörtert werden, um den Regierungschefs Gelegenheit zu geben, erst dann einzugreifen, wenn Schwierigkeiten auftreten. Der amerikanische Außenminister betonte, daß ein Gipfeltreffen beträchtliche Gefahren und Nachteile mit sich brächten, und in Uneinigkeit und zunehmender Spannung enden könnte. Der britische Premierminister Macmillan begrüßte am Dienstag die grundsätzliche po- litische Haltung, die in dem Vorschlag Nikita Chruschtschows für ein 18-Mächte-Gipfel- treffen über die Abrüstung zum Ausdruck gekommen sei. Er äußerte aber, es komme Vor allem darauf an, daß ein„praktisches“ Treffen der drei Atom- Großmächte realisiert werde. In der Fragestunde des Unterhauses erklärte Macmillan:„Wir begrüßen den all- gemeinen Geist, der aus Chruschtschows Brief spricht. Das Problem ist jedoch, unsere prak- tischen Vorschläge mit den mehr allgemeinen Gedanken Moskaus in Einklang zu bringen.“ Ernste außenpolitische Kontroverse zwischen CDU und FDP Brentano rügt FDP- Forderung nach Bonner Initiative in der Deutschlandpolitik- FDP ist erstaunt Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Die in Berlin von den FDP-Führungsgremien angemeldete Forderung nach einer Initiative der Bundesregierung in der Deutschlandpolitik mit dem Ziel eines Friedens- vertragsabschlusses, ist am Dienstag von der CDU/CSU-Fraktion gerügt und zurückgewiesen worden. Dabei sprach CDU/ CSU- Fraktionschef Heinrich von Brentano erstmals von über- spitzten politischen Erklärungen der FDP-Außenpolitiker, die das Koalitionsverhältnis zwi- schen CDU/ CSU und FDP belasten. Brentano empfahl der FDP mehr Behut- samkeit und fragte, ob sie etwa die Meinung vertrete, die Außenpolitik der Regierung in den letzten zwölf Jahren sei falsch gewesen. Schließlich habe man sich in der Koalition auf Mmre kompromißglose Fortsetzung geeinigt. Brentano griff auch die Forderung der baden- württembergischen Jungdemokraten auf, sich an den kommunistischen Weltjugendfestspie- en in Helsinki zu beteiligen, und meinte, die Jungsozialisten hätten ſhre Beteiligung schon längt abgesagt. Brentano sagte abschließend: „Von den zornigen jungen Männern haben wir genug.“ Die Unionsfraktion applaudierte dazu sehr stark. Wie verlautet, wird diese Kontroverse zwischen den Koalitionspartnern zu einem Gespräch Brentano- Mende füh- ren, und auch im Koalitionsausschuß wird sie zur Sprache kommen. 5 Die Freien Demokraten sind über die neue Erklärung von Brentanos zur Berliner Deutschland-Erklärung der FDP sehr erstaunt. Ein FDP- Sprecher wies am Dienstagnachmit- tag in Bonn nachdrücklich darauf kin, daß die Erklärung von Bundesvorstand und Fraktion der FDP zur deutschen Frage in voller Uber- einstimmung mit den Koalitionsvereinbarun- gen stehe. Es sei völlig unerfindlich, wieso Brentano die auch in der Regierungserklärung gemeinsam bekräftigten Prinzipien nicht als Ausgangspunkt einer gemeinsamen Außenpo- litik der Bundestagsparteien betrachten wolle. „Der CDU/ CSU- Bundestagsfraktionsvorsit- zende von Brentano“, fügte der Sprecher hin- zu,„steht mit seiner Erklärung im offensicht- lichen Widerspruch sowohl zu maßgeblichen Vertretern seiner Partei in der Bundestags- fraktion als auch in der Bundesregierung.“ * erkennen. PL De Gaulles Bomben Von Georg Rothfessel Mit Skepsis wurde die Ankündigung des Generals de Gaulle, Frankreich werde in Kürze eine Atommacht sein, von Freund und Feind kommentiert. Westalliierte Militärstäbe verweisen auf die Tatsache, daß die französi- sche Armee bisher nicht einen einzigen Atom- bombenabwurf erproben konnte. Dennoch macht man sich in diesen Tagen, da die Un- tergrundorganisation OAS zum großen Schlag gegen de Gaulle ansetzt, über Frankreichs Atompotential Gedanken. Anlaß ist eine Un- tersuchung, nach der die französischen Produ- zenten in der Lage sind, Jahr für Jahr vier Bomben der gegenwärtigen Erprobungsreihe in die Arsenale zu legen. Bis heute haben die Franzosen etwa 12 bis 15 Atombomben herstellen können., Setzt man die in der Sahara auf einem Stahlturm zur Explosion gebrachten ab, bleiben rund zehn bis zwölf vorhandene Sprengkörper von der Wirkungskraft der Hiroshima-Bombe. Sie werden an verschiedenen geheim gehaltenen Orten gelagert. In militärischen Kreisen ver- mag man nicht zu sagen, ob die OAS auch hier ihre Verbindungsleute sitzen hat. In of- fiziellen Erklärungen wird die Zahl der einge- lagerten Bomben verschwiegen. Aber auch etwas anderes unterlägt man zu sagen: Jede dieser Bomben ist„einsatzfähig“, jedoch mit Sicherheit nur— am Boden. Das heißt: Die Franzosen haben einen zünd- fähigen Spaltungssatz gefunden, der aber nicht mit Raketen transportiert werden kann. Der dazugehörige Zündmechanismus ist so primi- tiv, daß er die Beschleunigung eines Raketen- abschusses nicht überstehen würde. Die durch diesen Mechanismus mehr als„unhandliche“ Bombe kann praktisch nur in einem größeren Flugzeug transportiert werden, wobei nicht vorhergesagt werden kann, ob der Zündme- chanismus den Abwurf überlebt. Bei den Sa- hara- Versuchen fiel dieses Bedenken fort: Die Bombe wurde auf einem Stahlmast gezündet und veränderte vom Augenblick der Einstel- lung bis zur Explosion ihre Lage in keiner Weise. Eine derartige„Einsatzmöglichkeit“ ist im Ernstfall jedoch kaum gegeben. Nichtsdestoweniger wird die„nationale Bombe“ weiter produziert, vier Stück im Jahr. Die Franzosen hoffen, in ein bis zwei Jahren eine bessere Zündmöglichkeit zu erfinden. Bis dahin liegen die gefährlichen Sprengkörper noch harmlos in irgendwelchen unterirdischen Kasematten der Fünften Republik, die leicht eine sechste werden könnte. Der Verdacht, daß deutsches Kapital an dieser Entwicklungsar- beit beteiligt sein könnte, wird von den Fran- zosen ungewöhnlich scharf zurückgewiesen. Die deutsch- französische Zusammenarbeit er- streckt sich auf die Entwicklung anderer Waf⸗ fenarten, wozu natürlich auch diverse Zünd- mechanismen gehören. Aber wer kann in der Waffentechnischen Forschung heute noch „konventionelles“ Zubehör auseinanderhalten? In zwei bis drei Jahren kann Frankreichs Atombewaffnung interessant sein. Sie kann das gesamte Kräfteverhältnis in Mitteleuropa verändern. Aber zur Stunde weiß man noch nicht einmal, ob die gegenwärtige französi- sche Regierung das Monatsende ohne Schaden überstehen wird. Und was aus den einsatzfä- Fortsetzung auf Seite 2) e ö 1 ö f hat am Dienstag Bundespräsident Lübke Bundeskanzler Adenauer zu einem Gespräch empfangen, bei dem außen- und innenpoliti- sche Fragen erörtert wurden. Bundeskanzler Adenauer wird am Donmners- tag die Vorsitzenden der Fraktionen des Bun- destages zu einer Aussprache empfangen. Neue Tarifverhandlungen für die Metall- industrie in Nordrhein- Westfalen hat Ge- samtmetall der IG Metall Vorgeschlage a- mit ist eine geplante Urabstimmung hinfällig geworden. Bundestagspräsident Gerstenmaier, der zur Zeit Tanganjika besucht, wohnte am Dienstag einer Sitzung des Parlaments in Dar-es-Sa- laam bei. 26 politische Häftlinge, die nach dem Aus- tritt Syriens aus der VAR verhaftet wurden, Sollen in den nächsten Tagen freigelassen Werden. Nach längerer Krankheit starb am Dienstag der ehemalige Labourschatzkanzler Lord Dal- ton im Alter von 74 Jahren. Der Start des US-Weitraumfahrers Glenn ist für heute vorgesehen, obwohl die Wetter- bedingungen nicht gerade günstig sind. König Saud von Saudi rabien traf am Dienstagabend zu einem eintägigen Besuch in Washington ein. Mende: Deutsch- sowjetische Gespräche keine Sensation FDP-Vorsitzender beharrt auf seinen außenpolitischen Vorstellungen Status quo nicht als ewig hinnehmen Berlin(dpa). Der FDP- vorsitzende Mende hat sicli am Dienstag in Berlin erneut für deutsch-sowaetische Gespräche für den Fall eingesetzt, daß sich die Sondierungen des Moskauer amerikanischen Botschafters Thompson festfahren und zu keinem Ergebnis führen sollten. Zum Abschluß der zweitägigen Sitzungen der FDP- Führungsgremien in Berlin unterstrich Mende, daß diese deutsch-sowzetischen Sondierungsgespräche nur im Einvernehmen mit den westalliierten Bündnispartnern der Bundesrepublik erfolgen dürften. Mende sagte vor Pressevertretern, sein Vorschlag sei keine Sensation. Es sei das Einfachste und Normalste, wenn Botschafter mit den Regierungschefs, bei denen sie ak- kreditiert seien, sprechen. Der deutsche Bot- schafter in Moskau, Kroll, ist nach Meinung Mendes durch seine Verbindung zu Nikita Chruschtschow besonders zu einem solchen Gespräch geeignet. Kroll genieße besondere Sympathien des sowjetischen Partei- und Re- Sierungschefs. Er, Mende, sei vom sowieti- schen Botschafter in Bonn, Smirnow, wieder- holt gefragt worden, warum die Bundesregie- rung dies nicht nutze. Der FDP-Vorsitzende wandte sich ent- schieden dagegen, daß sein Vorschlag als „Rapallo-Gespenst“ apostrophiert werde. Es werde sich zeigen, daß man sehr bald zu einem solchen Mittel kommen müsse, wenn andere Wege scheitern. Was in solchen deutsch- sowjetischen Sondierungsgesprächen besprochen werden soll, eigne sich nicht für eine öffentliche Diskussion. Es gebe aber durchaus solche Fragen wie die Auswirkun- 0 7 0 0 221 CDU will 15 Tage Mindesturlaub einführen Neue Vorschläge zur verstärkten Eigentums- und Vermögensbildung Von unserer Bonner Redaktion BOnn(Z). Der Sozialexperte der CDU, Schmücker, teilte in Bonn mit, daß die CDi/ CSU nun auch selbst einen Initiati Antrag zur Urlaubsregelung einbringen werde. Sie plädiert darin einen Mindesturlaub Von 15 Tagen, der auf 18 Tage erhöht werden Soll, wenn der Arbeitnehmer entweder be- reits fünf Jahre auf demselben Arbeitsplatz Arbeitet oder aber das 35. Lebensjahr erreicht hat. Die CDU/ CSU wird den Entwurf notfalls auch ohne Zustimmung der FDP einbringen. Sie kann dann mit Sicherheit auf die Unter- stützung der SPD rechnen, die ihrerseits einen Entwurf eingebracht hat, der mindestens 18 Werktage Urlaub vorsieht. Auch der in der vorigen Legislaturperiode vom Bundes- Arbeitsministerium vorbereitete Entwurf sah 18 Werktage vor. Neue Vorschläge zur Eigentumspolitik will die neue Arbeitsgruppe„Eigentum“ der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion unterbreiten. Wie auf der konstituierenden Sitzung der Gruppe beschlossen wurde, will man zunächst emp- fehlen, den Paragraph 7e des Einkommen- Steuergesetzes, der besondere Steuererleichte- rungen für Arbeitgeberzuschüsse für den Wohnungsbau vorsah, wiederaufleben zu las- sen. Ferner will man anregen, das Sparprä- miengesetz in Richtung auf das Bausparprä- miengesetz zu verbessern und unbefristet zu Verlängern sowie das Recht der Kleinaktio- für 1ur näre innerhalb der Aktienrechtsreform zu De Gaulles Atombomben Fortsetzung von Seite]) higen, aber unerprobten Atombomben von Uberseekoffer-Größe würde, wenn die OAS die Macht an sich risse— wer wagt das schon zu prophezeien? Nur eines stimmt nachdenk- ich: So wie Frankreich unter Aufbietung aller Kräfte an das Atomgeheimnis zu kommen ver- sucht, wird es in ein paar Jahren auch ande- Ten Staaten möglich sein, die gefährlichste al- ler Bomben— mit allen Kinderkrankheiten Zu produzieren. Vor diesem Tag darf uns grau- sen. verbessern und weiteren Bundesbesitz zu Privatisieren. Dabei denkt man auch an die Veräußerung von Liegenschaften des Bundes. Uberprüfung des Brotpreises Kalserslautern(dpa). Noch in diesem Jahr müssen die 54 000 Bäckereien in der Bun- desrepublik und Westberlin erneut ihre Kal- Kkulation überprüfen, da die am 1. Juli 1962 in Kraft getretene Getreidemarktordnung für die EWG eine Preiserhöhung für Qualitätsweizen aus Ubersee vorsieht. Ob die vorgesehenen Weizenpreise zu einer neuen Brotpreiserhö- hung führen, könne heute aber noch nicht ge Sagt werden, erklärte Geschäftsführer Gerd Lübbering(Bad Honnef) vom Zentralverband des Deutschen Bäckerverbandes nach einer Sitzung des Gesamtvorstandes in Kaiserslau- tern. gen der Entstalinisierung, die in solchen Ge- sprächen erörtert werden könnten. Die deutsch- sowjetischen Sondierungsgespräche sollten auch nicht nur in Moskau, sondern auch in Bonn zwischen Adenauer und Bot- schafter Smirnow geführt werden. Eindeutig stellte Mende jedoch fest, diese Gespräche dürften keineswegs zu zweiseitigen Verhand- lungen führen, die die vier Mächte aus ihrer Höhere Löhne im Oeffentliche Gewerkschaften verlangen 9 Prozen Stuttgart(dpa). Für die Arbeiter und Angestellten des Offentlichen Dienstes in der Bundesrepublik fordern die Gewerkschaften eine neunprozentige Lohn- und Gehaltserhö- hung. Ein entsprechender Beschluß wurde von der Großen Tarifkommission der Gewerk- schaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr(GT) in Stuttgart sowie von den zuständigen Gremien der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands(Gap) und der Deutschen Postgewerkschaft Dp), die beide ihren Sitz in Frankfurt haben, gefaßt. An der Sitzung der Großen Tarifkommis- sion der GTV am Dienstag in Stuttgart nah- men auch Vorstandsmitglieder der GdFD und der DPG teil. Die Große Tarifkommission stimmte einmütig dem Vorschlag des G TV- Hauptvorstandes zu, eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um neun Prozent zu fordern. Für die Arbeiter würde eine der- artige Lohnerhöhung bedeuten, daß der Grundlohn um 22 Pfennig und die Zulage um sieben Pfennig heraufgesetzt werden, Dies entspräche einer Verbesserung des Ecklohnes um insgesamt 29 Pfennig. Nach dem Beschluß der Tarifkommission soll für die Arbeiter die Ortslohnklasse III wegfallen. Bei den Ange- stellten soll die Lebensaltersberechnung um ein Jahr zurückgestuft werden, außerdem verlangt die GTV den Wegfall der Tarif- klasse IV für den Ortszuschlag und die Be- seitigung der Ortsklasse B. Eine allgemeine Besoldungserhöhung um 7,7 Prozent und den Wegfall der Tarifklasse IV und der Orts- „Der Spiegel“ dreht den Spieß herum Einstweilige Verfügung gegen Bundesminister Strauß beantragt Hamburg(dpa). In der sogenannten„Fi- bag“-Ausein andersetzung zwischen Bundes- Verteidigungsminister Strauß und dem Nach- richtenmagazin„Der Spiegel“ folgt jetzt Schritt auf Schritt. Der Herausgeber des Nach- richtenmagazins, Augstein, hat am Dienstag gegen den Bundesverteidigungsminister beim Landgericht Hamburg eine Einstweilige Ver- fügung beantragt, nachdem Strauß einen Strafantrag gegen den„Spiegel“ angekündigt hatte, der inzwischen auch gestellt worden ist. Mit der Einstweiligen Verfügung des Ham- burger Nachrichtenmagazins soll Strauß die Wörtliche oder sinngemäße Behauptung unter- Sagt werden, der„Spiegel“ habe seine journa- listischen Sorgfaltspflichten, seine Wahrheits- Pflicht und das Gebot sachlicher Berichterstat- tung bei der Veröffentlichung des Artikels über die„Fibag“ dadurch verletzt, daß er im Rahmen einer Kampagne gegen Strauß aus unwahren Behauptungen Kapital zu schlagen versuche. Dem Bundesverteidigungsminister Soll bei Meidung einer Geld- oder Haftstrafe die Behauptung untersagt werden, daß es sich bei den Vorwürfen des„Spiegels“ um eine raffiniert angelegte Verleumdung großen Stils handele. Uber den Antrag des„Spiegel“-Her- ausgebers soll am Montag mündlich verhan- delt werden. Strauß wurde am Dienstag von der CDV/ CSU-Bundestagsfraktion in der„Fipag“-Affäre verteidigt. Ihr Vorsitzender, von Brentano, betonte, Strauß habe in diesem Fall geprüfte Vorhaben weitergeleitet, die auch von ande- ren Bundesministerien als ordnungsgemäß be- funden wurden. Der Verteidigungsminister sei Weder direkt noch indirekt an dem„Fibag“ Bauvorhaben für Angehörige der amerikani- schen Streitkräfte beteiligt. Brentano bedau- erte in diesem Zusammenhang, daß der Rechtsschutz für Männer im öffentlichen Le- ben nicht ausreiche. Verantwortung für Berlin und Deutschland entlassen. Auf die Frage, ob er Möglichkeiten sehe, daß Ulbricht das Vertrauen Moskaus verlie- ren könnte, sagte Mende, wenn Ulbricht nich mehr der oberste Kommunist der Zone sei, werde sich gesellschaftspolitisch nichts än- dern. Die mitteldeutsche Bevölkerung brau- che jedoch Hoffnung, und eine Ablösung Ulbrichts wäre eine solche Hoffnung. Viel- leicht gebe es zwischen Moskau und Peking langfristige Spannungen; vielleicht lasse sich die Sowietunion dann in Europa etwas ein- fallen.„Ich weigere mich, den Status quo als Swig hinzunebhmen; ich glaube an die Dyna- mik in der Politik“, sagte Mende. 1 4 V 12 2 Dienst gefordert t mehr für 1,7 Millionen Beschäftigte klasse B fordert die Gewerkschaft deutscher Bundesbahnbeamten und-anwärter im Deut- schen Beamtenbund. Sprecher der GTV, GdED und DPG erklär ten vor der Presse, die Angehörigen des Gf- fentlichen Dienstes hätten ein Recht darauf, daß ihre Löhne und Gehälter an die in der Privaten Wirtschaft angepaßt werden. Auck die Steuermehreinnahmen bei Bund, Länder und Gemeinden rechtfertigten es, für Ange- Stellte und Arbeiter des Offentlichen Dienstes „anlsständige Löhne und Gehälter“ zu ver- langen. Von den Tarifkündigungen der drei Gewerkschaften sind insgesamt rund 17 Mil- lionen Beschäftigte betroffen. Nach Mitteilung der Gewerkschaft OTV betragen die Ecklöhne bei Bund und Ländern seit dem 1. April 1961 DM 2.32 und den Gemeinden von DM 2,38 bis DM 2,48. Die Zulagen liegen gegen- Wärtig bei 13 Pfennig. 5 Del Protest führt ins Zuchthaus Berlin(dpa). Ihr drastischer Protest ge- Sen das Sowjetzonen-Verteidigungsgesetz hat drei Oberschülern aus der mecklenburgische Stadt Anklam schwere Zuchthausstrafen ein- gebracht. Das Gericht verurteilte den 18 Jahre alten Oberschüler Rainer Penzel aus der Klasse 12 b der Oberschule in Anklam z fünf Jahren Zuchthaus. Zwei Mitschüler Pen- Zzels erhielten je dreieinhalb Jahre Zuchthaus. Die drei Oberschüler erschienen am 21. Sep- tember, als die örtliche SED-Presse das soge- nannte Verteidigungsgesetz der Sowjetzone veröffentlicht hatte, in schwarzen Anzügen zum Unterricht. Sie drapierten das Lehrer- Pult mit einem schwarzen Tuch und legten darauf das rote SED- Parteiabzeichen. Der Fachlehrer für Staatsbürgerkunde, der àn diesem Tag die dritte Unterrichtsstunde in der Klasse 12 b hielt, fragte die Schüler, was das solle. Er erhielt zur Antwort:„Wir tra- Sen unsere Zukunft zu Grabe.“ Der Lehrer sah darin eine„bewußte Provokation“, die er sofort anzeigte. N Treibjagd auf Jungarbeiterinnen Bonn(dpa). Unmittelbar nach der Ver- kündigung des Sowjetzonen- Wehrpflichtge- Setzes hat in Mitteldeutschland eine„Treib- jagd“ auf Jungarbeiterinnen eingesetzt, un sie zu einer Dienstverpflichtung im Aufgaben- bereich der„Nationalen Volksarmee“ zu er- Pressen. Diese Angaben macht der über Vor- gänge in der Sowietzone meist gut unterrich- tete„Ostspiegel“ des SPD-Pressedienstes in Bonn. Der Beschwichtigungsversuch des FDA Zentralrats, die 18 bis 25 jährigen Mädchen würden von der sowjetzonalen Wehrpflicht Praktisch kaum betroffen, habe sich bereits als Ablenkungsmanöver erwiesen. eee NAs1unossmVSsIZ ud eee Bausparvertrage uber 225000 DM! Wege zum Glückshaus(3. Folge). Die Preise: Fünf voll eingezahlte Bausparverträge uber 45000 DM(Bar- wert 18000 O-. Vorige Wocßte haben wir noch ein- mal damit begonnen, in unseren Anzeigen Teile des Glückshauses abzubilden, Die insgesamt fünf Teile müssen Sie ausschneiden und so zusammenfügen, daß dieses Hlaus entsteht. Aber: Sie haben das Haus nur dann richtig zusammengesetzt, wenn die dabei Waage Zwei Nascher auf frischer Tat ertappt? Nun, Mufti nimmt's nicht übel. Sie freut sich doch, wenn ihre Kochkunst so viel Beifall findet. Man muß eben wissen, Wie's gemacht wird, zum Beispiel, daß MAGOCI Klare Fleischsuppe dem Essen einen besonders herzhaften Fleisch- geschmack gibt— und mehr wertvolle Fleischkraft! Haben Sie das schon einmal ausprobiert? recht stehenden Wäörter, von oben nach unten gelesen, einen wichtigen Werbetext aus unseren Anzeigen er- geben. Sehen Sie sich unsere Anzeigen gut an— oder den Karton mit MAG] Klare Eleischsuppe, der bei Ihrem Kaufmann steht. Schicken Sie hre Lösung(Post- karte mit dem richtig aufgeklebten Haus oder einfach mit den Lösungsworten) bitte bis zum 28. 2. 1962 an: MAGGI Gmbfi, Preisausschteiben, Hameln/ Weser. PREIS auSsScH²HREISBEN PREIsausscREIBEN PREISAusscHREIBENM PREIsauSsScHREISEN PREISAUS SCHREIBEN PREIS ausscHREIBEN J So gut schmechets eben nur bei Mutti] 5 — — — — 2 —— 5 Noch mehr Fleischkraft MAGGI KinRE FlEISCHñSUnDE in der Packung mit dem weißen Rindskopf — — 8 5 — 5 1344018 dN SOSSEN E Bel mehr als fünf richtigen Einsendun- gen entscheidet das Los. Die Auslosung orfolgt unter notarieller Aufsicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Ge- winner Werden direkt benachrichtigt. geder Haushalt ist nur einmal gewinn-⸗ berechtigt. 5 Angestelſte der Firma Magde und de- ren Angehörige sind von der Teilnahme am Prelsausschreſben ausgeschlossen. — KLARE FLEISCHSU — 2 — 8 — — — — 6. I — — . 2.7