* 1 — Arzeheint: montags, mittwoclis, freitags mm samstags. Frei Haus 2.20, irn Verlag WMigeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 88 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 18 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim: Seckenbeim und Umgebung Telefon 8 62 16 25 Anzeigenpreise: die 86- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Preisliste Nr. 3) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 46 Freitag, 23. März 1962 14.62. Jahrgang Kernwaffen verhandlungen zum zweitenmal gescheitert Gromyko: Keine Regelung der Berlin- und Deutschland-Frage ohne Anerkennung der DDR Genf(dpa). Die Verhandlungen um ein Kernwaffenversuchsverbot zwischen den drei Atomgroßmächten ip Genf sind am Donnerstag gescheitert. Dies ist bereits der zweite Zusammenbruch dieser Bemühungen, nachdem die ersten mehrjährigen Verhandlungen am 29. Januar dieses Jahres ohne Ergebnis eingestellt wurden. Die Donnerstagsitzung dauerte nur 33 Minuten. Der Unterausschuß der drei Großmächte wird zunächst nicht wieder zu- sammentreten. Der sowjetische Botschafter Zarapkin gab die Schuld an dem Zusammenbruch der Ver- Handlungen den Westmächten. Für die So- Wwjetumion sei jede Art internationaler Inspek- non un annehmbar. Der britische Chef delegierte Wright erklärte später, es sei unmöglich, irgendeinen Fortschritt zu erzielen. Auch in den beiden anderen Hauptthemen der Genfer Konferenz, der Abrüstung und dem Berlin- Problem, ergab sich am Donners- dag ein wenig aussichtsreiches Bild. Während die größtenteils zweiseitigen Kontakte zwi- schen den Außenministern der Großmächte über Berlin trotz bisheriger Ergebnislosigkeit aufrechterhalten werden sollen, endete die Vollsitzung der Abrüstungskonferenz am Don- nerstag vormittag schon nach einer einzigen Grundsatzerklärung. Am Donnerstag nachmittag haben sich die Außenminister Rusk und Gromyko erneut zu einem Gespräch über Berlin getroffen. Dabei sollen die Sowjets dem Westen einen soge- nannten Arbeitsentwurf übergeben haben, der eine Garantie der Zufahrtswege nach Berlin durch die Sowjetzone in Zusammenarbeit mit einem internationalen Beratungsstab vorsieht. Schon jetzt haben amerikanische Delegations- Kreise durchblicken lassen, daß die sowjetische Haltung nichts Neues biete. Das zähe Ringen zwischen den beiden Ko- präsidenten der Konferenz. dem sowjetischen Auhenminister Gromyko und dem amerika- nischen Außenminister Rusk. über die Proze- dur-Fragen der Tagesordnung ist noch nicht beendet. Daher steht auch noch nicht fest, in welcher Form die Konferenz nach Abschluß der Generaldebatte ihre Arbeit fortsetzen wird. Die Sowjets fordern, daß die künftigen Ver- handlungen allein auf der Basis des sowjeti- schen Vertragsentwurfes erfolgen sollen. die Amerikaner erklären ihrerseits. der sowie- tische Vertragsentwurf sei nur eine program- matische Erklärung. Infolgedessen seien auch die von allen anderen Delegationen gemachten Vorschläge für die Arbeit der Konferenz heranzuziehen. Jun Po Sun zurückgetreten Seoul!(dpa). Der südkoreanische Staats- präsident Jun Po Sun ist am Donnerstag zu- Tück getreten. Der Chef der Militärregierung, Park Tschung Hi. hat ihn erfolglos gebeten, noch im Amt zu bleiben. Damit ist die schlei- chende Verfassungs- und Vertrauenskrise in Südkorea akut geworden. Die Sowjetunion hat bei allen bisherigen Genfer Gesprächen über Berlin keine Kon- zessionen angeboten und keine Vorschläge ge- macht., die in der Sache über die bisher be- kannten offiziellen Forderungen Moskaus hinausgehen Wie verlautet, hat sich das ganze bisherige diplomatische Ringen in Genf hin- ter den Kulissen hauptsächlich auf die Frage des freien Zugangs nach Berlin konzentriert. Die Außenminister der USA und Großbritan- niens versuchten immer wieder hartnäckig, Gromyko dazu zu bewegen, wenigstens die westlichen Vorschläge für eine internationale Behörde(Access Authority) für die Kontrolle des freien Zugangs nach Berlin im einzelnen zu prüfen. Der sowjetische Außenminister er- klärte sich mit dem Gedanken einer„Zu- Sangs- Behörde“ einverstanden, beharrte aber darauf, daß allein Pankow das Kontrollrecht und die Entscheidungsgewalt habe. Bei dem ersten Gespräch zwischen dem so- Waetischen Außenminister Gromyko und dem Abgesandten aus Ostberlin Bolz in Genf ging es im Rahmen der internationalen Abrüstungs- Verhandlungen insbesondere um das Berlin- Problem und die Frage eines„deutschen Friedens vertrages“. Wie von Ostblock-Seite am Donnerstagabend in Genf verbreitet wird, Sol! Außenminister Gromyko dem sowjietzo- nalen Außenminister Bolz eine harte und massive Zusicherung gegeben haben, daß eine Regelung des Berlin- und Deutschland-Pro- blems ohne vorhergehende Anerkennung der Sowjetzone durch die Westmächte nicht denk- bar sei. Gromyko soll nach den Darstellun- gen von kommunistischer Seite gesagt haben: „Ohne Anerkennung der DDR wird es zu kei- ner Vereinbarung zwischen der Sowjetunion und den Westmächten über das Berlin- oder Deutschland-Problem kommen.“ Rückkehr Perons gefordert Buenos Aires(dpa). Die durch den peronistischen Wahlsieg vom letzten Sonntag verursachte Staatskrise in Argentinien dauert an. Während Präsident Frondizi nach dem Rücktritt der Regierung seine Gespräche über die Bildung eines Koalitionskabinetts fort- Setzte, forderten die Peronisten die Rückkehr des Diktators als„einzige Möglichkeit zur Wiederherstellung des inneren Friedens“, Der argentinische Exdiktator„hofft stark“, in naher Zukunft wieder die Macht in Argen- tinien übernehmen zu können. Dies verlautete nach einem Bericht der Pariser Ausgabe der „New Vork Times“ aus der„unmittelbaren Umgebung“ Perons in Madrid. Peron, so be- richtet die amerikanische Zeitung am Don- nerstag weiter, habe nach zuverlässigen Ver- lautbarungen das amerikanische Verteidi- gungsministerium beschuldigt, sich in die in- nerpolitische Krise Argentiniens„einzumi- schen“. Warnend habe Peron darauf hinge- Wiesen, daß eine Einmischung der Vereinigten Staaten zu Gunsten der argentinischen Mili- tärs gegen die Peronisten möglicherweise eine sowjetische Intervention zugunsten des argen- tinischen„Volkes“ bewirken könne. O As erzwingt neue Machtprobe Frankreichs Generalstreik in Algier— Vorbereitungen für den Volksentscheid Algier/ Rabat(dpa). Eine neue Macht- probe mit der französischen Regierung hat die rechtsradikale französische Untergrund- bewegung OAS am Donnerstag in Algier her- ausgefordert. Auf Druck der OAS kam es in Algier zum zweiten Generalstreik seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe am Montag, und auch in Oran wurde die Arbeit niedergelegt. In der marokkanischen Hauptstadt Rabat trat inzwischen die algerische Exilregierung zur Beratung über das Algerien-Abkommen mit Frankreich zusammen. In Algier wurde der Streik von der Be- rufsverein gung für das Verkehrswesen und die Energieversorgung ausgerufen, doch war die Urheberschaft der OAS offenkundig. Als Grund für den Streik wurde die Verhaftung des Generalsekretärs der algerischen Eisen- bahner gewerkschaft, Cristobal Borja, angege- Neue Phase für Eneland- Beratungen der EWG Europaminister Heath wünscht schnelleres Verhandlungstempo Brüssel(dpa). In den seit fünf Monaten andauernden Gesprächen über einen Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschafts- Zemeinschaft hat eine neue Phase begonnen. Die Regierungen der EWG und Großbritan- miens sind am Donnerstag in Brüssel! über- eingekommen, daß im Mai die eigentlichen Verhandlungen beginnen sollen. Die Minister- Stellvertreter wurden beauftragt, bis dahin einen Gesamtüberblick über alle anstehenden Probleme zu erarbeiten. Hierbei handelt es sich um die Frage der Landwirtschaft, der Assoziierung der Commonwealth-Partner und die mit einer Wirtschaftsunion zusammenhän- Senden Probleme. Die Konferenz entsprach einem Wunsch der australischen Regierung, die besonderen Com- monwealth- Probleme Australiens den Mini- ster- Stellvertretern vorzutragen. Dem austra- lischen Antrag, einen ständigen Konferenz- beobachter an den Verhandlungen zu betei- Zen, wurde jedoch nicht entsprochen. Auf sei- ten der EWG wird befürchteét, daß dadunch der Kreis der Gesprächspartner zu groß wird. Wie aus niederländischen Kreisen verlautete, hat Europaminister Edward Heath in der Konferenz erneut den britischen Wunsch nach einem schnelleren Verhandlungstempo zum Ausdruck gebracht. Er sagte, seine Delegation Würde es begrüßen, wenn in den Hauptpro- blemen noch vor dem Beginn der parlamen- tarischen Ferien im August greifbare Ergeb- nisse vorliegen. Vor der England- Konferenz hatte der EWG- Ministerrat„unter sich“ eine Entscheidung über den beschleunigten Abbau der Binnen- 26lle zum drittenmal verschoben. Eine Eini- gung scheiterte an der deutschen Weigerung, bestimmte Agrarprodukte in die Beschleuni- gungsmaßnahmen einzubeziehen. Die deutsche Delegation stand in dieser Frage allein. Sie begründete ihre Haltung mit der Notwendig keit neuer Beratungen mit dem zuständigen Bundestagsausschuß. ben. Er gehört zu den zehn Personen, die im Anschluß an die Attentatswelle vom Mitt- Woch im Europäerviertel Bab-el-Oued von Algier in Haft genommen wurden. Seit Don- nerstagfrüh ist auch der gesamte zivile Flug- verkehr zwischen Frankreich und Algerien unterbrochen. Die Algerien-Debatte des französischen Parlaments war in der Nacht zum Donners- tag mit einem Sieg der Regierung zu Ende Segangen. Die gegen die Algerien- Vereinba- rung agitierenden Abgeordneten der extre- men Rechten und der konservativen Unab- hängigen waren nicht in der Lage, einen Migtrauensantrag gegen die Regierung ein- zUbringen. In Paris gingen indessen die Vorbereitun- gen der Regierung für die Einsetzung der neuen, in Evian beschlossenen Institution in Algerien und für den Volksentscheid vom 8. April in Frankreich weiter. Auf einer Sit- zung des französischen Ministerrats unter Vorsitz de Gaulles am Freitag wird voraus- sichtlich die endgültige Zusammensetzung der 2 Wölfköpfigen provisorischen Exekutive für Algerien beschlossen, deren Vorsitzender der algerische Anwalt Fares sein wird. Die vor- gesehene Amnestie für rund 20 000 algerische Häftlinge in Frankreich und Algerien wird ebenfalls in den nächsten Tagen erwartet. GENERAL TAYLOR. der militärische Berater des amerikanischen Präsidenten, schritt am Donnerstag nach seinem Eintreffen in Bonn in Begleitung des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Friedrich Förtsch, vor dem Verteidigungs ministerium eine Ehren- kompanie der Bundeswehr ab UPIL-Bild Festqefahren Von Erhard Hasehke Genau 33 Minuten dauerte die Sitzung am Donnerstag in Genf, um sich klar darüber zu werden, daß die Verhandlungen um ein Kern- Waffenversuchsverbot zwischen den drei Atom- Großmächten wieder einmal restlos ge- scheitert sind. Der sowjetische Vertreter Za- rapkin schob die Schuld für den kläglichen Zusammenbruch den Westmächten zu. Diese wiederum sind über die unnachgiebige Hal- tung Moskaus erbost und beschuldigen es, nur ein unwürdiges Spiel um diese bedeutsame Frage getrieben zu haben. Beide Seiten aber werfen sich gegenseitig vor, überhaupt kein Interesse an einem Atomversuchsstopp zu haben, um so die Möglichkeit und in jeder Hinsicht freie Hand für weitere Experimente zu haben, In einem Punkt aber ist man sich einig, daß das Scheitern an der Frage einer nationalen oder internationalen Inspektion erfolgt ist. Moskau steht dabei auf dem Stand- punkt, daß es für die Sowjetunion untragbar Sei, eine internationale„Schnüffelkommission“ im Land umherreisen zu lassen, die es sich zur Aufgabe stellen könnte, so nebenbei auch alle anderen Staats- und Militärgeheimnisse auszukundschaften. Die Angst der Sowjets, daß dabei Dinge an das Tageslicht gebracht Werden könnten, die bisher sorgsam gehütet worden sind, ließ das vielberüchtigte„Niet“ klar und deutlich im Genfer Konferenzsaal erschallen. Der Westen andererseits hält von einer so- Senhannten nationalen Inspektion nicht viel. Mit einem gewissen Recht weist man darauf hin, daß irgendwelche Explosionen von dem Partner, in dessen Land sie erfolgen, eine Motivierung erfahren könnten, die alles an- dere besagt, nur nicht ein Atomexperiment,. Die Gefahr ist durchaus gegeben und die Mög- lichkeit, daß ein Vertragskontrahent dem an- deren Potemkinsche Dörfer vormacht. nicht von der Hand zu weisen. So beharrt also auch Washington hartnäckig auf seinem Stand- Punkt. Diese beiden konträren Meinungen werden aber noch durch den Umstand be- lastet, daß zwischen den USA und Grohbri- tannien ebenfalls Differenzen in den Ansich- ten zu vermerken sind. Die genaue Form und der Umfang der Kontrolle, die der Westen der Sowjetunion als Minimalforderungen vor- legen will, sind zwischen den Engländern und den Amerikanern noch umstritten. Einige politische Kreise Washingtons verdächtigen London offen. Moskau um der Unterzeich- nung eines Abkommens willen soweit ent- gegenkommen zu wollen, daß es ebenfalls auf einige der für unbedingt notwendig gehalte- nen Kontrollen verzichtet. So zeigt sich auch hier wieder einmal die wenig rühmliche Un- einigkeit in der Marschroute des Westens. Das Kernwaffenversuchsverbot ist eines der Themen, die in Genf eine Lösung erfahren sollen. Was es aber besonders hervorhebt, ist die Tatsache, daß es eine primäre Stellung einnimmt. Kommt es hier zu keinem Uber- einkommen, so ist mit Sicherheit damit 2u rechnen, daß nicht nur der Atomschrecken nicht von der Menschheit genommen wird, sondern die atomaren Vernichtungskräfte noch furchtbarer, noch er folg versprechender entwickelt werden. Allein schon aus diesem Grund darf es in dieser Frage kein„Entwe⸗ der-Oder“ geben. ES wäre ein Wahnsinn, Wenn sich Ost und West in der Kontroll- Systemfrage so festbeißen würden, daß man dabei die Größe der Gefahr Vollkommen übersehen könnte. Wie klein und nicht g würde das Gezänk um die Kontrollmethode in dem Augenblick, wo ein rasendes Inferno die Menschheit und den Erdball vernichten Würde. Die. Lösung dieses Problems darf in unser aller Interesse nicht daran schei- tern, dag das Migtrauen Standpunkte zu un- Abänderlichen Fakten werden läßt. Die Welt- Politische Situation gebietet, ein„Modus vi- vendi“ zu finden. Diesem Gebot Unterliegen de USA ebenso wie die Sowjetunion, denn die Weltgeschichte wird dereinst nicht ver- härtete. eigensinnige Ansichten Werten, son- dern einzig und allein den Willen, der jedęr Acht zugrunde liegt. Bei den eigentlichen Abrüstungsverhand- lungen, die den Hauptinhalt der Genfer Be- sprechungen darstellen sollten, ist der tote Punkt jetzt ebenfalls erreicht worden, Dabei Send die Grundsatzerklärungen der einzelnen Delegationen noch gar nicht beendet; die Kon- terenz hat noch nicht einmal damit begonnen, de Abrüstungsfragen im einzelnen zu beraten. Stattdessen ist ein zähes Ringen um die Fa- Sesordnung zwischen Ost und West m Gange. Auch hier erhitzen sich die Gemüter um Fak- toren, die zwar zu einer Konferenz gehören, aber keinen entscheidenden Bestandteil der- Selben bilden sollten. In Anbetracht der augen- blicklichen Lage gewinnt man den Eindruck, daß die Sowiſets durch das Verhalten des Westens ungewollt ermutigt werden, ihr Ziel (Fortsetzung auf Seite 2) * 5 Kein Punktsystem Bonn(dpa). Für die Eintragungen in die Verkehrssünderkartei besteht kein Punkt- system, teilte Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm am Donnerstag im Bundestag mit. Eingetragen werden nur Maßnahmen auf Grund richterlicher Entscheidungen, wie Ent- ziehung der Fahrerlaubnis und Bestrafungen wegen verkehrswidrigen Verhaltens. Gebüh- renfreie und gebührenpflichtige Verwarnun- gen werden nicht erfaßt. Wer mindestens drei- mal innerhalb von zwei Jahren in die Ver- kehrssünderkartei eingetragen worden ist, Wird der zuständigen Verwaltungsbehörde, die den Führerschein ausstellt, gemeldet. Alteste Bürgerin Baden- Württembergs gestorben Weinheim(sw). Die älteste Einwohnerin Baden- Württembergs, die 107/jährige Frau Berta Karrillon, ist in Weinheim verstorben. Sie war die Witwe des bekannten Landarztes und Odenwalddichters Dr. Adam Karrillon, der zu seinen Lebzeiten auf Grund seiner literarischen Verdienste Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Waldmichelbach im Oden- wald und der Stadt Weinheim wurde. Zum 107. Geburtstag waren Frau Karrillon, die bis zuletzt erstaunlich gesund war, zahlreiche Ehrungen zuteil geworden Vorlage gegen Ueberhitzung der Baukonjunktur i FDP befürwortet allgemeinen Baustopp der öffentlichen Hand Von unserer Bonner Redaktion Bonn C). n einer mehrstündigen Sitzung hat die CDU/ CsU-Fraktion am Donnerstag beschlossen, mit der FDP über eine Koalitions- vorlage zu beraten, die die Uberhitzung der gegenwärtigen Baukonjunktur radikal ab- bauen soll. Die Vorschläge der dabei auf eine gungspflicht bis Unionsfraktion zielen bau wirtschaftliche Genehmi- 31. Mai 1964 in allen jenen Gebieten ab, in denen eine Uberhitzung der Baukonjunktur f ststellbar i jedoch derart weit; nahmen schläge zur Dis punkt, daß sie, FDP nicht mög 8 Vorstellungen dune Aber be 1 8 uten werden sc zuzust immen. 10 Hand soll E n sein. Sie habe in dem G Durchführung ihrer vorübergehenden Baustopp führen können, verlieren am 31. Mai 1964 ihre Gültigkeit. Die FDP hat diese Vorschläge am Donners- tag vorerst als d isch und n 5— rechtlich überaus ich lehnt, bed sie in erster Linie auch die nachteiligen würden. Die FDP degressive Umsatzsteuer aber an erster Stelle ar 0 weitgehenden allgemeinen fen li chen n Bund en e und Wend Für der tags Vorlag Unternehmer mit betroffen würden Erlaß des Gesetz 5 eise wirken. Macmillan: Bauaufträgen zen könne der auf die Kkurzfristie I folgede nicht dämpfend SED fordert Durchreise visa für Westberliner Bei Auslandsreisen verlangt— Anlagen zum Personalausweis Berlin(dpa). Der Staatssekretär im So- waetzonen- Außenministerium, Otto Winzer, hat am Donnerstag mitgeteilt, daß die Sowiet- zonenbchörden von Westberlinern, die ins Ausland reisen wollen, ein Durchreisevisum verlangen. einer Meldung der Sowjietzonen-Nach- enagentur ADN wurde gleichzeitig er- es sei nicht geplant, für Westberliner Zürger bei Reisen durch die DDR“ generell Visazwang einzuführen. Zu den Berichten über den Visazwang hat Winzer— ADN zufolge erklärt, die Re- glerung der„DDR“ habe Anfang September 1960 beschlossen, Westberliner Bürgern für die Erteilung von Du beisevisa bei Auslands- reisen Anlagen zum Personalausweis auszu- Stellen. Der Beschluß der Sowjietzonen-Regie- rung war seinerzeit erfolgt, weil die Panko- Wer Behörden den Bundespaß für Westberli- ner Bürger als illegal und damit ungültig ansehen. Seit dem 15. nach den Angaben September 1960 haben sich Winzers 19 132 Westberli- ner für Auslandsreisen die geforderten„An- lagen zu ihrem Personalausweis durch die Konsularabteilung des Ministeriums für aus- Wärtige Angelegenheiten der DDR ausstellen lassen“. Die gleiche Regelung, nalausvo Anlagen zum Perso- is mit einem Transitvisum auszustel- len, gelte auch für Westberliner, die ihren ständigen Woh im Ausland haben und nach Westberlin reisen. Winzer sagte, staaten lose Einwohner Westberlins ohne Personal- ausweis hätten von den Westberliner Polizei- dienststellen besondere Aufenthaltsbescheini- Sungen erhalten, damit sie sich von den Or- ganen der„DDR“ die Anlagen für die Visa- Erteilung ausstellen lassen könnten. Damit haben sogar die Westberliner Polizeidienst- stellen die von der Regierung der DDR ge- troffene Regelung für Auslandsreisen von Westberliner Bürgern faktisch anerkannt“, sagte Winzer. Er fügte hinzu, mit der„Aus- übung ihrer Paß- und Visahoheit“ gewähr- leiste die„DDR“ den normalen Verkehr von und nach Westberlin. Servatius verlangte Aussage Globkes Sensation am ersten Tag der Berufungsverhandlung gegen Eichmann Jerusalem(dpa). In der Berufungsver- handlung vor dem obersten israelischen Ge- richtshof gegen den zum Tode verurteilten früheren Ss Obersturmbannführer Adolf Eichmann beantragte am Donnerstag Eich- manns Verteidiger, Dr. Servatius, die Ver- nehmune des Staatssekretärs in Bundes- als Sachver- Dieser Antrag wurde als erste Sensation der am gleichen Tage eröffneten Berufungs- Bemerkungen korrekt dieses Ver Ber ufun; 8 verhandlung betrachtet, da in der früher eingereichten des Verteidigers 1961 ergangene Gemäß dem Staatssel 2 Ur Servatius son aussagen, daß die Nürnber tze für Eichmann verbindlic Waren und s dieser der Ausführung dieser Gesetze nicht habe entzi ehen können. Serva- tius argumentierte in diesem Zusammenhang folgendermaßen: Wenn es— wie das israeli- sche Distriktsgericht angenommen habe unerheblich sei, ob Eichmann selbst getötet Oder nur Befehle weitergeben habe, so seien 8 8 Globke Schulen oder andere 2 auch diejenigen schuldig, die bei der Abfas- Störung der Baumarktlage künrte Bau- sung der nationalsozialistischen Gesetze mit- genehmigungen für die Bundesbahn und Verteidigung des Bundeskanzlers gegen Vorwürfe des Unterhauses gewirkt haben. Bundespost soll die Bundesre f 8 8 8 1 8 f Eingangs hatte Servatius am Donnerstag Sie sollen eb London(dpa). Der britische Premiermini- sagte der Kanzler lediglich, nicht alle Com- noch einmal die Frage der Entführung und und für Bauten. ster Macmillan hat am Donnerstag Bundes- monwealth- Länder könnten eingeschlossen der Zuständigkeit eines israelischen Gerichts der gewerblichen V men, Vor a1 kanzler Adenauer gegen die Vorwürfe in werden, da dies so weitreichende Anderungen angeschnitten, die Vernehmung von zwei an Anderen Ansuchen werden. Diese Schutz genommen, die im britischen Unter- in der Struktur des Gemeinsamen Marktes der Entführung beteiligten Tsraelis beantragt Maßnahmen, die unter Umständen zu einem haus im Zusammenhang mit einem II i erforderlich machen würde, daß ein solcher und zu verstehen gegeben, Eichmann werde in der französischen Zeitung„Le Weg kaum möglich sei. gegebenenfalls unter Berufung auf die Charta Festgefahren gegen ihn erhoben 5. Ein Labour- Abgeordneter bezeichnete das der Men 1 an die Vereinten Natio- 8 5 Macmillan erklärte jedoch, daß die in dem Interview, das in Großbritannien viel Staub nen appellieren, Ein israelisches Gericht, 80 (Fortsetzung von Seite) Interview zum Ausdruck gebrachten Ansichten aufgewirbelt hat, als„unverschämt“ Er ver- argumentierte Servatius, sei für Eichmann — ein Gipfeltreffen zu erwirken— mit for- über das britische Commonwealth einen er- langte, daß Dr. Adenauer seine Außer ungen nicht zuständig, da dieser seinerzeit illegal eierter Kraft ansteuern. Aber das ändert folgreichen Abschluß der Verhandlungen über widerruft. Macmillan berief sich auf den offi- aus Argentinien entführt worden sei. Ein Ge- nichts an der Tatsache, daß es nur noch wenige einen Beitritt Großbritanniens zum Gemein- ziellen Text und sagte, keiner habe vorge- richt im Bundesgebiet werde aufgefordert Chancen gibt, eine westöstliche Koexistenz zu samen Markt unmöglich machen würden. schlagen, daß alle Mitglieder des Common- werden, das Außenministerium der Bundes- retten. Sollte die Rettung nicht gelingen, 80 Nach der Version der„Le Monde“ hatte weslth der EWG beitreten sollten. Deswegen republik zur Intervention wegen der Entfüh- ist das Urteil über die Menschheit gefällt. Adenauer in dem Interview erklärt, die Auf- sei die Bemerkung Adenauers absolut korrekt,. rung Fichmanns zu veranlassen. Wenn dieser Genf sollte man sich deshalb darüber klar rechterhaltung des Commonwealt 6 in seiner Der Premierminister fügte hinzu, er sei nicht A.. nicht stattgegeben werde, werde Werden, daß von dem Ausgang der Konferenz jetzigen Form würde bei einem Beitritt Groß- der Ansicht. d f m Interview Dr. Aden- gemäß Artikel 25 der Charta der die endgültige Entscheidung über Weltkrieg britanniens zur EWG sicherlich nicht möglich auers Verae das Commonwealth echte an die Vereinten Nationen oder Weltfrieden abhängen wird. sein. Nach dem off deutschen Text spreche. 5 „Ja, das ist möglich— und du bist schuld Martins Ma reiner i mit zum Schlob. Mit schneller zu schlagen begann Sicher war auch — 2 VON Copyright by„Litag“, Westendorf durch Verlag v Graberg& Görg, Wiesbaden (25. Fortsetzung) So fuhren Judith und Johann von Kless Wieder nach Hause. Fast wehmütig nahm Judith von der Pension am Meer Abschied. Als sie aber im Zug saß. freute sie sich doch Wieder auf das heimatliche Tal und auf das Schloß. zu dessen vollkommenem Kennenler- nen sie ja bis jetzt noch nicht die Zeit und die Gelegenheit gehabt hatte. Das jungvermählte Paar wurde feierlich empfangen. Auch Martina Mareiner stand am Bahnhof und blickte prüfend in das Gesicht ihrer Tochter, Sie fand nichts darin, das sie hätte beunruhigen können. Die Leute vom Dorf aber schauten fast bestürzt in Judiths Gesicht Es schien sich gewandelt zu haben Am nächsten Tag ging sie den gewohnten Weg zur Kirche. Sie schritt langsam durch die Gräberreihen. Plötzlich aber blieb sie ruckhaft stehen, Ihre Hand fuhr hoch und preßte sich unwillkür- lich auf das wild klopfende Herz. Mit weit gufgerissenen Augen, in denen sich Entsetzen ausdrückte, blickte sie auf einen dunklen, polierten Granitstein Er blitzte nagelneu. GREGOR ERTL stand darauf, und darun- ter Herr, gib ihm die ewige Ruhe! Konnte das denn möglich sein? Narrte sie nicht vielleicht ein Spuk? Judith schloß die Augen und öffnete sie Wieder Aber die Schrift auf dem Stein blieb. Unverrückbar, mit goldenen Buchstaben stand der Name eingemeißelt Es war kein Traum— keine Täuschung Es war Wirklichkeit, harte, bittere Wirklichkeit, Gregor Ertl war tot. Judith stand mit wild pochendem Herzen. Fast schmerzhaft fühlte sie seine Schläge hin- ter der Brust und in den Schläfen. Wie ist das nur möglich? dachte sie und wußte nicht, daß sie es laut gesagt hatte. * daran!“ Judith fuhr herum. bäuerin im schwarzen Gewand, mit lem, verhärmtem Gesicht. „Du bist schuld daran!“ sagte sie noch ein- mal. und ihre Augen glühten in unverhoh- lenem Hag„Oben von der Falkenwand hat er sich heruntergestürzt, weil du einen an- deren genommen hast!. Er hat dich gern ge- habt, er wollte dich heiraten, Er hat mir er- zählt, daß du einverstanden warst! Aber dann ist der andere gekommen., der vom Schloß, der reiche Graf, und du hast den genommen! Das hat der Gregor nicht verwinden kön- nen!“ Judith wollte sich verteidigen, wollte sagen, daß sie Gregor doch nicht versprochen hatte, seine Frau zu werden, Aber diese Augen, die voll von Haß in ihr Gesicht blickten, flößten ihr Furcht ein und schnürten ihr die Kehle zu. Sie konnte kein Wort hervorbringen. „Und uns hast du den Sohn genommen, den einzigen Sohn!“ fuhr die Reiterbäuerin fort. „Aber es wird dir kein Glück bringen, ver- lag dich darauf! Ich weiß es ganz genau. Du wirst sie noch einmal büßen müssen, diese Schuld, die du uf dich geladen hast. Sie wiegt schwer vor unserem Herrgott und..“ Juditb preßte die Handflächen an die Oh- ren. Sie konnte die keifende Stimme nicht mehr hören, die von Schuld sprach und sie anklagte. Sie wandte sich ab. lief so schnell sie konnte in das Gotteshaus. Und die Kirche war wie eine Zufluchtsstätte für sie. Aber das Gesicht des Gekreuzigten verhieß heute keinen Trost. Auch das Antlitz Marias kam ihr seltsam verändert vor Die geschnitz- ten Heiligen standen so, als hätten sie ihr Gesicht von ihr abgewandt. Das Ewige Licht lockerte, als bewege es ein Windhauch. Die Luft roch dumpf, nach verbranntem Wachs und verwelkten Blumen. Durch die bemalten Scheiben drang nur träge das Licht des Ta- ges. Das war nicht mehr die Bauerntochter Ju- dith Märeiner! Das war eine Wirkliche Dame, die da aus dem Eisenbahnwagen Stieg! Da stand die Reiter- schma- geradem Rücken und ihrem alten hochmüti- gen Gesicht saß sie im kleinen Speisesaal an der Tafel, Ihr dunkles Bauerngewand fiel in tiefen Falten bis zu den Knöcheln herun- ter. Es ging ein Hauch von Kälte von ihr aus. Judith fühlte sich erleichtert, als die Mut- ter wieder auf den Hof zurückkehrte. Und Plötzlich fühlte sie eine tiefe Dankbarkeit, daß Johann von Kless sie aus deren Umgebung fortgeholt und in eine andere Welt gebracht hatte. Wie Waren doch die Kirchen im Süden an- ders gewesen! Voll stiller Heiterkeit, voll Wärme, voll strahlender Farben! Hier aber Waren Schatten, Traurigkeit und Wehmut. Oder schien es nur so? Machte das das Be- Wußtsein der Schuld, von der die Frau dort draußen am Grabstein gesprochen hatte? Judith bedeckte das Gesicht mit den Hän- den. Als sie später das Gotteshaus verließ, zwang sie sich dazu, nicht nach rechts zu schauen, dorthin, wo auf dem polierten Stein der Name Gregor Ertl stand. Als sie durch das Dorf ging, bildete sie sich ein, daß die Leute sie mit vorwurfsvollen Blicken musterten. Sie atmete auf, als sie endlich wieder im Schloß anlangte. Sie 20g sich in ihr Zimmer zurück, setzte sich in einen der Sessel und schaute durch die weit offenen Fenster hinaus auf das dunstige Blau der Berge. Hier und da werf sie einen Blick auf die Madonna an der Wand. Diese blickte gütig wie immer, mit dem zarten Lächeln auf dem Gesicht * Ueber ein Jahr war vergangen, als Fer- dinand von Kless sein Kommen durch einen Brief ankündigte. Judith hatte wieder sein Gesicht vor sich, wie es gewesen War, als sie ihn zum letzten Male gesehen hatte. Schien es nicht unendlich lange her zu sein? Sie fuhr mit Graf Johann zur Bahn. Judith fühlte unterwegs, wie ihre Hände vor Erregung feucht wurden, wie das Herz ihr Gesicht sehr blaß. könne es merken Sie standen noch eine Weile auf dem win zigen Bahnhof, bis endlich der Zug schnau- fend. Dampf und Rauch speiend, einfuhr. Es Waren nur wenige Reisende, die aus den Wagen stiegen. Judith sah Ferdinand sofort. Groß ind schlank, mit einem schmalen, braun- gebrannten Gesicht, die lederne Reisetasche in der Hand. sprang er die Stufen herab und kam auf sie zu. Gleich darauf lag er in den Armen seines Vaters und stand dann gerade aufgerichtet vor Judith. War das denn noch die kleine Judith Ma- reiner, auf die er früher meistens spöttisch herabgeblickt und später einmal in seinen Armen gehalten und geküßt hatte? Sie kam ihm fremd und schön vor mit der schwarz glänzenden Zopfkrone auf dem Haupt. Ja, sie war ja nun kein Mäd- chen mehr mit Hängezöpfen! Sie war eine Frau geworden! Sie fürchtete, ihr Mann Ganz plötzlich empfand Ferdinand von Kless dort, wo das Herz saß, einen feinen Stich. Sie war eine Frau geworden, und der Vater hatte sie dazu gemacht! „Mama brauche ich ja wohl nicht zu sagen, das Wäre ja lächerlich“, sagte er lächelnd, „also bleibt es bei Judith!“ „Aber selbstverständlich!“ lachte Graf Jo- hann und klopfte seinem Sohn auf die Schul- ter. Judith sagte noch immer nichts, Sie schaute nur in diese hellen Augen, von denen sie in den langen Nächten oft geträumt und die sie schon immer geliebt hatte. Wie eine schmer- zende Wunde spürte sie plötzlich wieder diese Liebe. „Nun— willst du Ferdinand nicht begrü⸗ Ben?“ hörte sie die Stimme ihres Mannes wie aus weiter Ferne. Judith streckte Ferdinand ihre Hand hin, die dieser ergriff und einen Ruß darauf drückte. Fortsetzung folgt 2 Die Post denkt an morgen NNI OH Und was hat die Post damit zu tun? In einer Woche wissen Sie es ganz genaus * Zuc das Jetz Erfa Me de mist noc Das große Sängerfest in akustischer Erinnerung Der Männergesangverein 1861 lädt alle Mit glieder und Freunde, darüber hinaus aber alle interessierten Seckenheimer für Samstag in den Löwen ein, wo das große hundertjährige Sängerfest noch einmal in akustische Erin- nerung treten wird. Mit modernen Tonauf- nahmegeräten wurde auf speziell synchroni- sierten Tonbändern Teile des Festbanketts und das ganze Festkonzert aufgenommen und soll auf modernen Lautspreche noch ein- mal übertragen werden. Sicher rden viele Festbesucher die Gelegenheit wahrnehmen, die festlichen Stunden in Muse noch einmal nachzuerleben. Wir gratulieren Hochzeit“ feiern stein, und Frau in Ilvesheim, Das neute Kathe „Goldener Rings Stammt von Eir 1 J und seine Gemahlir eckenk in Son 1 Jübelpaar unsere besten Landjugend zwischen Hoffnung und Resignation Jahreshauptversammlung im Zeichen der Existenzbedrohung für die künftigen Hoferben Helmut Bühler trat zurück— Werner Schertel neuer Vorsitzender Die in den letzten Monaten so deutlich ge- wordene Existenzbedrohung durch die stän- cligen Landeinbußen hat sich auch deutlich auf die Arbeit der Landjugend des Kreises Mannheim ausgewirkt. Wie die Generalver- sammlung der Landjugend im Seckenheimer Löwen zeigte, schweben die künftigen Hof- erben je nach ihrer Lage zwischen Hoffnung und Resignation. Wer mag es den angehen- den selbstständigen Landwirten verdenken, daß sie sich Sorgen machen, ob sie in ei- nigen Jahren noch als freie Bauern auf der Scholle ihrer Väter arbeiten können, oder ob sie den Weg in die Fabrik antreten müs- Sen. Gerade für die Landjugend in den Mann- heimer Vororten zeichnet ich kein hoff- nungsfrohes Zukunftsbild Während die Gruppen in den Landgemeinden weniger von dem Sog Straßenbaues und der Ausweitung 2 der Industriegroßstadt betroffen sind. Die kommenden Jahre werden schwer werden, diesen Tenor hatte der Jahresrückblick des bisherigen Kreisjugendreferenten Helmut Büh ler, Seckenheim. Leider habe sich die akute Existenzbedrohung schon auf die Landjugend- 1 nstal- arbeit ausgewirk la man einige v tungen des 8 Landjugendseminars wegen zu wacher Beteiligung mußte. Man hofft ledis lich, daß es meinsamen Zusammenwir 5 und Land gelingt, die schw zu vermeiden und besonders delung den jungen Landwirten 2zu garantieren. en durch eine ammenar- beit mit den Behörden und ändischen Organisationen feststellen. Schriftführer Wer- ner Schertel, Feudenheim, gab einen Ueber- blick über die Arbeit der Landquger 1 der Bekanntgabe des Kassen- und schaf tsberichtes durch Helmut Bühler der bishérigen Vor dschaft einstimm lastung zuteil. Geschäftsführer Augenthaler, Landwirtschaftsrat Maag und Abteilungsleiter Rechen- wurde Ent- Ausführlich wurde über die Beteiligung an der diesjährigen Maimarktwoche gesprochen. Dabei will man versuchen wie im ver- gangenen Jahr wieder eine Ausstellung zu ge- stalten und sich mit einer Volkstanzgruppe an den Abendveranstaltungen zu heteiligen. Um diese Beteiligung zu klären, wurde ein Ausschuß gebildet, der neben der Vorstand- schaft die Vertreter des Landwirtschaftsamtes Maag und Lie beskind Helmut Bühler und Erika Krone-Nietsch, Ladenburg, angehören. dieser Diskussion wurde noch einmal die Re- signation unter den jungen Bauern deutlich, da von einigen Stimmen gefordert wurde zu zeigen, was die jungen Landwirte in den kom menden Jahren erwartet. Zum Abschluß ap- pellierte der zurückgetretene Landjugendre- ferent Helmut Bühler an die Jugendlichen Weiterhin Kontakt zu halten und den Zu- sammenhalt zu pflegen, während sein Nach- kolger Werner Schertel der Hoffnung Aus- druck gab, daß es gelingt die kommende schwere Zeit durch ein unverbrüchliches Zu- zu überwinden. sammenhalten e ENENHO NIE rein, wie die Notur ihn gibt ein Heer emsiger zen Frage vieler Men- Iters, was das Schick- für bereithält. Münze schlägt Freud Sie Sal an und Leid Allein in Münschen, der Hochburg bundes- deutscher Wabrs Tei, wollen täglich etwa tausend Bürger einen Blick hinter den Schleier der Zukunft tun. In einem mehrseitigen Bild- bericht leuchtet die NEUE JIlustrierte in die Werkstätten der Zukunftsdeuter von eigenen Smaden. Sie kommt zu dem skeptischer Schluß„Wers glaubt wird selig“. Jahrzehntelang schien für Europa die Furcht Mannheim. Der bisherige Präsident des Verwaltungsgerichts in Karlsruhe, Dr. Emil Schott, ist von Ministerpräsident Kiesinger zum Vizepräsidenten des baden-württember⸗ ischen Verwaltungsgerichtshofes in Mann- heim ernannt worden. se guf zu dir— ß — Vollweri-fellnohrung aus dem Reformhaus Unser Wetterbericht 5 Immer noch leichter Nachtfrost N 9 bersie ht: Zwischen einem Hochdruck- Sebiet über Nordwesteuropa und einem Tief 157 Mittelmeer bleibt ddeutschland in einer bergangszone, in der sich nur schwache Stö- rungen aus dem Nordmeer in geringem Maße aliswirken und die Luftmassenverteilung Sich nicht wesentlich ändert. V Oo rhersa ge: Bewölkungsschwankungen, Mittagstemperaturen Wenig über fünf Grad. Jamstag freundlich und Niederschlagsneigung Zering, Temperaturverhältnisse unverändert. Immer noch leichter Nachtfrost. „Radioaktivität bro Kubikmeter Luft: Vier Picoceurie(Unbedenklichkeitsgrenze 220). C410 Amann appellierten an die Landjugend in der jetzigen entscheidenden Phase nicht zu re- signieren, sondern die Arbeit in der bisheri- gen Weise fortzuführen. Dabei wurd immer wieder auf die ausgezeichnete Leistung in den vergangenen fünf Jahren unter der. Lei- tung von Helmut Bühler verwiesen, der nicht mehr kandidierte, So wurde schließplich vor den Pocken endgültig der Vergangenheit anzugehören. Jetzt flackert plötzlich in unse- ren Lande die hochgradig ansteckende Krank- heit wieder auf,. Die Serie„Wie Deutschlands Städte starben“ erregt seit Wochen unvermin- dert die Aufmerksamkeit des Lesers, der aber auch die leichtere und dennoch gute Unter- Beilagenhinweis Unserer heutigen Auflage liegt eine Werbe- Beilagenbinweis 5 5 5 beilage für die bekannten Moor- und Sole-Prä Der beutigen Ausgabe liegt ein Werbeblatt 5 n ee über HERREN BEKLEIDUNG von der Anker in geheimer Abstimmung Werner Schertel, haltung nicht zu entbehren braucht: Der neue parate der Firma Kreuzmoor Gesellschaft Kaufstätte Mannheim bei, Wir bitten um Be- Feudenheim, zum neuen Kreisjugendreferen- Roman„Hotelärztin Dr. Julia Moreni“ wird mbH., Bad Kreuznach bei, um deren Be- ach ten gewählt. vor allem den Frauen gefallen, achtung wir unsere Leser bitten. achtung. 5 1 3 8 5 e N ch bin meine R 40k Erkältung los- so kreuen sich jetzt wieder viele Menschen, denen eses uralte Hausrezept rasch spürbar geholfen hat: 12 FPglöffel Klosterfrau Melissengeist in heißem Zuck oder Tee beim Zube nen genommen- wie herrlich wohl das tut- und wWie oft ist schon am nächsten Morgen die Erkältung besiegt! letzt droht Erkältungsgrippe! Schützen sie sich! Nutzen auch Sie die Frfahrungen yon Millionen Menschen; 3* täglich 12 Teelöffel Klosterfrau eist in Wasser verdünnt oder auſ Zucker genommen das schützt vor Ansteckung und tut dem ganzen Orga- nismus ũwohl- Kopf, Herz, Magen, Nerven] Besorgen Sie sich sollten auch Sie das ausgezeichnet wirksame Togal-Liniment gebrauchen, Dieses hervorra- gend bewährte Einreibemittel dringt tief in die Hautpartien ein, erweitert die Gefäße u. wirkt besonders rasch schmerzlin- dernd, entzündungshemmend u. heilend. Uberzeugen auch Sie sich durch einen Versuch von der wohltuenden Wirkung! In allen Apotheken erhältlich. DM 3.50 59 em Großbild- Fernseher mit allen Programmen Verlangen Sie danach in Ihrer Apotheke oder Drogerie emen e e eee FFF Bis Montag je 20, So. 18 u. 20.30 Uhr f Guterhalte ner Der fliegende Paucker 6) f Kinderwagen Das tollste was an Lustspielen je da war. Wer hier nicht lacht, ist selber schuld! In Spät: Die Zeitmaschine(16) 70 4 0 4. gegend abe ede eker, 7 7 Nur bienstag 20 Uhrnoghmals:„bie Zeitmaschine“ 8 Alles för die Schole Mittwoch Sonder veranstaltung!“ VOn Freitag 20.15 Uhr und Samstag 22 30 Uhr 33 0 RAU LE Der Henker(Western) 0 5 Hauptstr. 127 Dieses elegante Fernseh-Jischgeräàt in moderner Edelholz- Ausführung garantiert lhnen mit seiner 59 om Großbildröhre und vielen techni- schen Raffinessen einen gestochen scharfen, brillanten Fernseh- Emp- fang, der Sie immer Weder von neuem begeistern wird. Kommen Sie bald in die Ouelle- Agentur. Es lohnt sich, auch wenn Sie ein älteres Gerät besitzen: mit dem Ouelle-UHF-Corverter für nur DM 118. machen Sie jeden Fern- seller empfangsbereit für das 2. und billig zu verkaufen. Zähringerstr. 88 ö Tischgerät 59 em UH Dieses Qualitätsgerät in moderner technischer Komfort- Ausstattung kann ſhnen die Quelle zu diesem augerge wöhnlichen Preis bieten. An- zahlung nur DM 120.(Rest in be- quemen Monatsraten). Die Quelle liefert lhnen diesen perfekten Fern- seher, empfangsbereit für alle Pro- gramme, frei Haus. Fachmännische Aufstellung und Wartung innerhalb der Garantiefrist ohne zusatzliche Samstag 20. 15 U. Sonntag 18 u 20.30 Uhr Uisus„ Rachel dec Stlanen 5 Ein Monumental-Farbfülm in Einemasgope f Frau för Gärtnerei Sonntag 15 30 Jugend: Ursus Rächer d. Sklaven Di. u. Mitt. der werfe den ersten Stein(ganz- oder halbtags) . 77 gesucht. Berechnung. folgende Programme. Zu erfragen im Verlag ds. Bl. Unser großes Fernseh- Sortiment umfaßt viele sehr prelsglinstige Geräte neuester Bauart. Kundendlenst am Ort- bequeme Teilzahlung Ein gebrauchter Küchenschrank günstig abzugeben. Schreinerei KATZ Okkenburger Straße 20 9 merwonnung in Seckenbheim od. Ilvesheim gesucht Neue Tapeten Aus der heben Kollektion 462 steht Ihnen in unserem neu errichfeten Lager eine reiche Aus- Wahl schönster Tapeten zor Verfügung. kin un- verbindlicher Besuch Wird Sie davon überzeugen. Drogerie Farben Tapeten KO GER Seckenheim, Hauptstraße 124—felefon 8 60 89 Vereins-Kalender 0 Männergesangverein 1861. Heute Abend 20 Uhr Probe. Sängerbund 1865 Heute Abend, 20 Uhr Probe. Morgen Abend 20 Uhr findet im„Hirsch“ unsere Generalversammlung statt. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. 8 Mannheim, O 7, 13 guf den Planken/ Telefon 27663 Quelle AcM,jr Heute Freitag und morgen Samstag Fischessen im Gasthaus„Zum Hirsch“ Familie Zwingenberger. Angebote unter Nr. 197 an den Verlag ds. Bl. Flugplatzverlegung gefordert Mannheim dsw). Die, Mannheimer Liste“, die im Gemeinderat durch einige Stadträte vertreten ist, hat dem Stadtparlament einen Antrag zugeleitet, in dem die Verlegung des jetzt von der Taxiflug-GmbH sowie von Sport- Hiegern benutzten Flugplatzes in Mannheim Neuostheim gefordert wird. Der Flugplatz be- Andet sich an der Autobahnausfahrt Stadt- mitte und damit in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums. Die Stadtverwaltung soll nach dem Antrag vom Gemeinderat beauftragt werden, einen geeigneten Ausweichplatz im Nordwesten Mannheims zu suchen. Der An- trag wendet sich ferner gegen die angeblich geplante Erweiterung des Platzes in Neuost- heim sowie gegen den Bau von Hallen und Gebäuden. In den letzten Tagen war es des- wegen bereits zu einer Protestversammlung Neuostheimer Bürger gekommen. Bei dieser Gelegenheit hatte der zuständige Bürgermei- ster erklärt, daß der geplante weitere Ausbau des Flugplatzes vor allem der Erhöhung der Flugsicherheit gelte. Es sei keineswegs vorge- schen, den Landeplatz zu einem Flughafen auszubauen. Baupreise sind weiter gestiegen Der Preisindex für Wohnungsgebäude hat sich in Baden- Württemberg von November 1961 bis Februar 1962 nach vorläufigen Be- rechnungen um 1,8 Prozent auf 132,7(1958 100) erhöht. Nach den Feststellungen des Statistischen Landesamts gab es in nahezu allen Leistungsgruppen Verteuerungen. Im Durchschnitt zogen im Berichtsvierteljahr die Preise für Erd- und Grundarbeiten um 2,7 Prozent, für Rohbauarbeiten um 2,0 Prozent, für Ausbeuarbeiten um 1,8 Prozent sowie für haustechnische Anlagen um 1,1 Prozent an. Innerhalb dieser Hauptgruppen war die Preis- entwicklung zum Teil uneinheitlich. In der Aufgliederung nach Bauwerksarten bewegte sich der Indexanstieg zwischen 2,0 Prozent für land wirtschaftliche Betriebsge- bäude und 1,4 Prozent für gewerbliche Be- triebsgebäude. Das Bauen von Bürogebäuden wurde um 1,7 Prozent teurer. In der Zeit von Februar 1961 bis Februar 1962 hat sich der Preisindex für Wohngebäude um 10,4 Prozent erhöht. Die Preise für haus- technische Anlagen zogen im Mittel um 7,7 Prozent und für Ausbauarbeiten um 11,2 Pro- zent an. Für Erd- und Grundbauarbeiten lag Reisen planen— leicht gemacht 3400 Hotels, Gasthöfe und Pensionen, die schönsten Straßen und die bekanntesten Land- schaften Südwestdeutschlands enthält das Unterkunftsverzeichnis„Baden- Württemberg“, Ausgabe 1962/63, das jetzt, rechtzeitig vor Be- ginn der Reisezeit, erschienen ist. Das 116 Sei- ten starke Verzeichnis ist vor allem ein wertvoller Helfer bei der Planung von Ferien- reisen. Eine neugestaltete, mehrfarbige Uber- sichtskarte enthält zum ersten Mal auch die Straßen im Vogesenraum und die neuen Grenzübergänge nach Frankreich. Interessante Straßen für den Autotouristen sind besonders kenntlich gemacht. Die Schrift ist in allen Reisebüros und bei den Fremdenverkehrsver- bänden in Freiburg, Stuttgart und Heidelberg zu bekommen. 4321 erkrankt, 3255 gelähmt, 248 gestorben Traurige Bilanz der Kinderlähmung— Die Angst vor der„schrecklicnen Spritze“ forderte Opfer Uberall in der Bundesrepublik hat die Schlucgimpfungsaktion gegen Finderlanmung begonnen oder beginnt in den nacusten Wo- chen. Die Gesundneltsministerien der Lander, Arzte und Fursorgeorganisaulonen naben die Bevolkerung aurgeruten, mogucnst zanlreich an der Implung teizunenmen. Denn die Zahl der in den letzten Jahren an KEinderlanmung Erkrankten ist alarmierend. Wanrend 1960 313/ Menschen von der Kin- derlamnung befallen wurden, waren es im Vorzanr bereits 430l. Davon starben 248, bel 3255 wurden Lähmungserscheinungen festge- Stellt. Wenn man die Sevolkerungszanlen zu- grunde legt, dann werden in der Bundesrepu- lik 50- bis 60mal soviel Menschen von der Krankheit heimgesucht wie z. B. in Holland, Danemark oder Schweden, und es sind immer noch menr als zehnmal soviel wie in Grog britannlen. Obgleich diese Angaben erschrek- kend genug sind, konnten sieh bei uns nur Verhalmismabhig wenig Menschen zur bisher üblichen Impfung durch Injektionen mit dem sogenannten Salk-Serum bereitfinden. Selbst von den besonders gefährdeten Kleinkindern erfaßte die Impfung in der Bundesrepublik bisher kaum 8 Prozent. In Holland dagegen wurden 87 Prozent, in Dänemark 98 Prozent und in Schweden 70 Prozent der Kleinkinder geimpft. Der oben angeführte Vergleich des Befalls in diesen drei Ländern mit der Bun- desrepublik zeigt allein schon, wie wirksam eine vorbeugende Impfung ist. Der Name„Kinderlähmung“ ist nicht ganz zutreffend und daher irreführend. Denn von der Krankheit werden keineswegs nur Kin- der befallen. Das Kritischste Stadium liegt vielmehr in der Zeit vom sechsten Lebens- monat bis zum 40. Lebensjahr. Bei Alteren werden zwar auch noch Krankheitsfälle fest- gestellt, sie sind aber verhältnismäßig selten und bilden Ausnahmen. Die neuartige Schluckimpfung will vor allem das Vorurteil gegen die„Spritze“ aus- schalten und somit erreichen, daß möglichst viele Menschen an der Impfung teilnehmen, die hre„Schrecken“ weitgehend verloren haben dürfte. Gesundheitsbehörden und For- scher gehen dabei von der Tatsache aus, daß ein wirklicher Erfolg im Kampf gegen die Krankheit nur errungen werden kann, wenn das Virus, das die Seuche von Mensch zu Mensch überträgt, keinen neuen Ansatzpunkt für sein oft todbringendes Wirken findet, weil eben die gefährdeten Personen geimpft, d. h. gegen die Krankheit immun geworden sind. Es genügt also nicht. wenn besorgte Eltern nur ihre Kinder impfen lassen. Die Gesund- heitsbehörden propagieren vielmehr eine so- genannte„Familienimpfung“, Von Skeptikern wird— da die Methode des Schluckimpfens bei uns ziemlich neu ist— immer wieder die Frage nach den möglichen Folgen gestellt. Da- zu erklären die Gesundheitsbehörden, daß Komplikationen nach der Schluckimpfung wesentlich seltener sind als bei der Spritz- impfung Reaktionen, wie Fieber, Kopfschmer- zen oder Verdauungsstörungen, klingen schnel!] ab und sind ungefährlich. Schon bei der Spritzimpfung z. B. klagten von über 600 000 Impflingen in der Bundesrepublik nur zwei Prozent über eine kurze, meist leichte Un- päglichkeit. Abgesehen von dem Aufruf zur— freiwil- ligen— Impfaktion weisen die Behörden dar- auf hin, gerade in den Sommermonaten, in denen die Krankheit verstärkt auftritt, auf Hygiene und Sauberkeit zu achten. Denn die Ansteckung erfolgt sowohl durch unmittelbare Ubertragung von Mensch zu Mensch als auch mittelbar durch verunreinigte Nahrungsmittel und verunreinigtes Wasser. Das Virus dringt vom Magendarmkanal ins Blut und von hier aus in das Nervengewebe. Es zerstört oder schädigt die Nervenzellen im Rückenmark oder im Gehirn. Lähmungen sind die Folge. Auch die für das Atmen und Schlucken wich- tigen Muskeln können gelähmt werden., Dann besteht Lebensgefahr, weil der Patient zu er- Sticken droht. Allerdings werden nicht alle Kranken gelähmt. Aber jeder 13. Gelähmte stirbt, und ein großer Teil der Gelähmten bleibt zeitlebens ein Krüppel. Peinliche Sau- berkeit kann also bis zu einem gewisser Srad vor der Krankheit schützen. Das sicherste Mittel aber ist und bleibt, betonen die Ge- sundheitsbehörden, die rechtzeitige Schutz- impfung. ehe es zu spät ist. Impfzwang für Spanien-Reisende nur aus Infektionsgebieten Bei der Einreise nach Spanien benötigen deutsche Touristen keine Pockenimpfbeschei- nigung, sofern sie nicht aus den Infektions- gebieten in der Eifel und Düsseldorf kom- men. Dies teilte die spanische Botschaft in Bonn mit. Wenn neue Pockenfälle aus ande- ren Gebieten der Bundesrepublik bekannt würden. müßten auch Reisende aus diesen Gebieten ein Impfzertiflkat vorweisen. Unterkunftsverzeichnis„Baden- Württemberg“ Das 116 Seiten starke Unterkunftsverzeich- nis„Baden- Württemberg“, Ausgabe 1962/63, mit vielen wissenswerten Angaben über mehr als 3400 Hotels, Gasthöfe und Pensionen in den Städten und Kurorten des Landes, ist ein Wertvolles Hilfsmittel für die Planung von Ferienreisen in den deutschen Südwesten. Die inhaltsreiche Schrift, die die bekannten Rei- selandschaften vom Bodensee und Schwarz- Wald bis zur Bergstraße und den Taubergrund umfaßt, ist mit einer neugestalteten, mehr- farbigen Ubersichtskarte ausgestattet, die erstmals auch die Straßen im Vogesenraum und die im zurückliegenden Jahr neu geschaf- fenen Grenzübergänge nach Frankreich (Rheinbrücken und Rheinfähren) enthält. In- teressante Straßen für den entdeckungsfreu- digen Auto-Touristen sind in der Karte be- sonders kenntlich gemacht. Die Schrift ist in allen Reisebürés, beim Badischen Fremden- verkehrsverband in Freiburg/ Breisgau, beim Landesverkehrsverband Württemberg in Stuttgart und beim Landesfremdenverkehrs- verband Nordbaden in Heidelberg zu bezie- hen.(Schutzgebühr 50 Pfg.). Neues Organisationsstatut steht im Mittelpunkt SPD-Landesparteitag in Mannheim Neuwahl des Vorstandes Mannheim dsw). Zum Parteitag des SPD- Bezirks Südwest am Samstag und Sonn- tag in Mannheim werden 334 stimmberech- tigte Delegierte erwartet. 200 Delegierte waren in den einzelnen SPD-Kreisen gewählt wor- den, während sich die übrigen Delegierten aus den Mitgliedern des Bezirksvorstands und der Landtagsfraktion sowie den Kreisvorsitzenden zusammensetzen. Im Mittelpunkt des Landes- parteitages steht die Beschlußfassung über den Entwurf eines neuen Organisationsstatuts, das auch die Umbenennung des bisherigen „SPD-Bezirks Südwest“ in„SPD-Landesver- band Baden- Württemberg“ vorsieht. Außer- dem finden die Neuwahlen des aus dem ersten Vorsitzenden, zwei stellvertretenden Vorsit- zenden und 18 Vorstandsmitgliedern bestehen- den Landesvorstands statt. Erster Vorsitzen- der seit 1947 ist Bundestagsvizepräsident Er- win Schoettle; seine beiden Stellvertreter sind gegenwärtig Landtagsvizepräsident Rudolf Gehring und der Heidelberger Bundestagsab- geordnete Dr. h. c. Alex Möller. Die Sozialdemokratische Partei verzeichnete am 1. Januar 1962 in 749 Ortsvereinen Baden- Württembergs 39 408 Mitglieder, darunter 5421 Frauen. Im Jahresbericht für die Jahre 1960 bis 1962, der den Delegierten des Parteitages vorliegt, wird die Aufwärtsentwicklung des Mitgliederstandes in den vergangenen zwei Jahren als langsam und steig bezeichnet. Während 1960 721 und 1961 648 Mitglieder aus der Partei austraten, belief sich die Zahl der Neu-Eintritte in beiden Jahren auf jeweils über 2000. Bei den Neuzugängen ist mehr als die Hälfte der Mitglieder unter 40 Jahre alt. Da der Zugang an weiblichen Parteimitglie- dern bereits seit Jahren stagniert, soll künftig der Gewinnung von Frauen als Wählern und Mitgliedern mehr Interesse geschenkt werden. Zur Party kam es nicht Karlsruhe Gsw). Die Absicht, mit ge- stohlenen Spirituosen, Schokolade und Ta- bakwaren eine Party mit Freunden zu ver- anstalten, konnten zwei neunzehnjährige Bur- schen aus Karlsruhe nicht mehr in die Tat umsetzen. Sie wurden von der Kriminalpoli- zei nach tagelanger Fahndung festgenommen. Die Diebe, die beide gut verdienten, hatten zunächst einen Zigarettenautomaten ausge- räumt. Danach brachen sie in Kioske im Stadtgebiet von Karlsruhe und in Durlach ein und entwendeten Spirituosen, Tabakwaren, Schokolade und Süßigkeiten im Gesamtwert von über 2000 DM. Den letzten Einbruch ver- übten die beiden in einer Gaststätte, wo sie Genußmittel im Wert von 600 DM stahlen. Handball in Baden Neue Auswärtshürde für TSV Rot Der aus der Handball-Oberliga abgestiegene TSV Rot steht am zweiten Spieltag der nord- badischen Handball- Verbandsliga beim 17S Grötzingen erneut vor einer heiklen Auswärts aufgabe. Zu einem weiteren Sieg sollte der TV 98 Seckenheim beim Neuling TSV Bretten kom- men. Gute Erfolgsaussichten dürfen aàuch Tur⸗ nerschaft Durlach gegen TSV Oftersheim und TV Großsachsen gegen TV Knielingen einge- räumt werden, Offen ist der Ausgang der Spiele zwischen Sg Nußloch gegen TV Edingen und TSV Rintheim gegen Karlsruher SC. Mit dem praktischen Plastikaufhänger Eine gute Nachricht für alle Hausfrauen 989/ U as Spübhwunder Pril jetzt noch preiswerter in der neuen