eee * d. H., einen rvös, n de- Druck über. Stets „, um nnen. Kopf- jonen u ver- haben enset- n be- KArzeheint: montags, mittwochs, freitags mi samstags. Frei Haus 2.20, irn Verlag AMgeholt 1.80, dureh die Post 1.80 zuzügl. In Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Telefon 8 62 16 Anzeigenpreise: fie 6 gespaltene Milli meterzeile 19 Pfg.— Preisliste Nr. 21 Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 54 Freitag, 6. April 1962 14./62. Jahrgang Auch die Opposition will Erhard unterstützen Dem Kampf der Löhne und Preise soll ein Ende gesetzt werden— Konjunkturdebatte im Bundestag Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Bundeswirtschaftsminister Erhard hat gestern im deutschen Bundestag seinen aukrüttelnden Reden über die Gefahren der deutschen Maßlosigkeit und seinen Appellen an die Vernunft des deutschen Volkes die Tat folgen lassen. Er kündigte eine Reihe von Maßnahmen der Bundesregierung an, die dem Kampf der Löhne und Preise vor allem dort ein Ende setzen sollen, wo die Konjunktur bisher am stärksten gewirkt hat, vor allem auf dem Bausektor. Außerdem soll ein Sachverständigenrat eingesetzt werden, der der Bundes- regierung, dem Parlament und der Offentlichkeit über Alle volks wirtschaftlichen Fragen ein klares Bild vermittelt, damit daraus die Konsequenzen gezogen werden können. Erhard ließ keinen Zweifel, daß diese Maß- nahmen ein letzter Versuch sein sollen,„die Dinge in voller Wahrung der Tarifautonomie zu bändigen“. Wenn aber auch alle diese Warnungen in den Wind gesprochen sein soll- zen, dann werde sich zeigen, daß Freiheit ohne Verantwortung nicht möglich sei. Der Bundes- regierung sei irnmer wieder der Vorwurf ge- macht worden, ihr wirtschaftspolitisches In- strumentarium nicht anzuwenden. Nun sei sie zum Handeln entschlossen. Minister Erhard, der seine Regierungserklärung als amtieren- ger Bundeskanzler abgab, legte folgende Mag- nahmen vor: Verkündung eines Baustopps für alle Re- Präsentations- und Verwaltungsbauten so- Wie für den Neu- und Weiterbau von Aus Stellungs- und Vergnügungsstätten bis vorläufig 1962. ber Wobnungsbauminister ist zu ermäch- tigen, durch Anderung des Wohnungsbau- gesetzes auch bereits bewilligte Mittel für den sozialen Wohnungsbau über das Haus- haltsjahr 1962 hinaus zu strecken. Ei heime und Eigentumswohnungen nach wie vor begünstigt gebaut werden. 9 1 bie Bundesregierung wird ermächtigt, 20 Prozent des Bauvolumens der öffentlichen Hand generell zu sperren. Länder und Ge- meinden sollen bewogen werden, mitzu- ziehen. Alle diese Maßnahmen, so erklärte Erhard, sollen den Baumarkt normalisieren, um Ar- deitskräfte für den Fall freizustellen, wenn der soziale Wohnungsbau weitergeführt wird. Inwieweit privater Wohnungsbau beschränkt werden soll, scheint noch nicht endgültig be- schlossen zu sein, da man bei der CDU/CSU immer noch an eine Lizenzierung denkt. Entschieden wies der Bundeswirtschaftsmi- mister den Vorwurf zurück, durch seine Rund- funk- und Fernsehrede das Parlament mig- achtet zu haben. Es sei in dieser Situation seine Pflicht gewesen, sich an das ganze deutsche Volk zu wenden und unmittelbar an das menschliche Gewissen zu appellieren. Erhard. der auch im Bundestag zahlreiche Warnungen aus seinen letzten Reden wieder- Bolte, unterstrich erneut, daß die Bundesregie- rund nicht mehr länger gewillt sei, dem„ver- derblichen Treiben Vorschub zu leisten“ Wenn uf dem eingeschlagenen Weg weitergegangen werde, müsse uns der Blick in die Zukunft besorgt sein lassen. Der Zeitpunkt sei gekom- men, in dem das deutsche Volk erweckt und erschreckt werden müsse. Eindringlich warnte der Minister nochmals vor Preiserhöhungen, die sich über die Wettbewerbsunfähigkeit letztlich auf die Gefährdung des Arbeitsplat- zes und die soziale Sicherheit durchschlagen werden. Die Oppositionsredner wan sich sehr scharf gegen die Panikmac ei und Schwarz- malerei Erhards, die nur die Unterlassungs- sünden der Regierung und die abhängig von den Löhnen steigenden Preise vertuschen soll- ten. So heftig die Spo den Wirtschaftsthesen rhards widersprach und die Gefahren auf die jahrelangen erhöhten Exportüberschüsse und die fortdauernden großen Investitionen zu- rück führte, so mitarbeitswillig gte sie sich, 2— um die wirtschaftliche Zukunft gemeinsam zu sichern. Zwischen dem SPD- Wirtschafts- experten Dr. Deist und Minister Erhard kam es am Nachmittag zu einem Rededuell. Dr. Deist warf Erhard vor, er rede gezielt gegen wertvolle fortschrittliche Kräfte, die die De- mokratie nicht entbehren könne, womit er die Gewerkschaften meinte, und strebe auf eine plebiszitäre Politik hin. Seine Reden schaden der konjunkturellen Entwicklung und seien unbegründet. Es bestehe keine akute Gefahr. Erhard wies energisch den Vorwurf zurück, er Wolle bestimmte Schichten diffamieren. MIT EINEM STURMISCHEN AUFT AKT begann am Donnerstag die ſconjunkturpolitische Debatte des Bundestages,. Schon wenige Minuten nach Beginn der Debatte kam es ⁊u tumultartigen Szenen, als Bundeswirtschaftsminister Erhard der SPD vorhielt, sie habe Seine Rundfunhrede öffentlich bewußt falsch ausgelegt UPI-Bild Große Mehrheit für de Gaulle erwartet Algerien- Volksentscheid am Sonntag Neue Attentate Paris(dpa). Rund 27 Millionen Wahlbe⸗ rechtigte in Frankreich und seinen über- seeischen Gebieten werden am kommenden Sonntag bei dem zweiten Referendum in Knapp fünfviertel Jahren über Algerien zu entscheiden haben, ob sie die jüngste Alge- rienpolitik de Gaulles billigen oder ablehnen. Der Staatschef selbst will sich damit das Siegel für seinen Algerienkurs, gleichzeitig aber auch einen Blankoscheck für die nächste Genfer Meinungsstreit um Kriegspropaganda Dean: Keine Einschränkung der Rede- und Pressefreiheit Genf(dpa). Auf der Genfer Abrüstungs- konferenz ist am Donnerstag ein neuer Mei- nungsstreit ausgebrochen: Was ist Kriegs- propaganda und wie kann sie verhindert wer- den, ohne daß die freie Nachrichtengebung unterdrückt wird, was die Kriegsgefahr ge- vade erhöhen könnte? Ausgangspunkt ist ein sowjetischer Plan, nach dem sich die Teilnehmer der Abrüstungs- Konferenz verpflichten sollen, durch Gesetz Jede Kriegspropaganda und jede gegen den Frieden und die Verständigung unter den Nationen gerichtete Propaganda zu verbieten. Alle anderen Länder der Welt sollen aufge- fordert werden, sich anzuschließen. US-Botschafter Dean verwies auf den tra- Ationellen Widerstand der USA gegen eine Einschränkung der Rede- und Pressefreiheit und schlug vor, daß sich die Länder gegen- seitig das Recht einräumen, die Bevölkerung des anderen Landes direkt über ihren Stand- punkt zu Fragen der Abrüstung aufzuklären. Er stellte also die in westlichen Ländern ge- Abte Praxis der gleichen Chance für gesneri- sshe Parteien zur Darlegung ihrer Ansichten n den Vordergrund. Außerdem gab er zu be- Lenken. daß es äußerst schwierig sein würde, den Begriff der Kriegspropaganda zu defi- mieren. Der britische Staatsminister Godber er- Märte, daß eine Subversion durch Anstiftung zum Aufruhr genau so gefährlich sei wie Kriegsdrohungen. Die Unterdrückung von Nachrichten und des freien Flusses von In- formationen sei ebenfalls eine Gefahr für den Weltfrieden, Die Unterzeichner der UN- Charta hätten schon erklärt, daß sie„sich jeder Gewaltandrohung enthalten wollten“. Großbritannien halte zwar eine neue Erklä- rung dieser Art nicht für nötig, würde aber bereit sein, sie zu prüfen. Zukunft geben lassen. Nach den bisherigen offlziellen Empfehlungen der französischen Parteien an ihre Anhänger wird nicht be— zweifelt, daß der Volksentscheid mit einem eindeutigen Erfolg des General- Präsidenten endet. Optimistische Prognosen gehen dabei bis zu mehr als 85 Prozent Ja-Stimmen, Im Gegensatz zum letzten Referendum vom Januar 1961, bei dem die Selbstbestimmung für Algerien zur Entscheidung stand, ist die algerische Bevölkerung und damit auch die fast eine Million starke gegen de Gaulles Al- gerien-Politik eingestellte europäische Volks- gruppe in Algerien, diesmal nicht zur Wahl aufgerufen. Die erwartete Mehrheit für de Gaulles Al- Serienkurs ergibt sich fast statistisch aus den offlziellen Empfelungen der französischen Parteien an ihre Anhänger. Neue Attentate in Algerien haben bis zum Donnerstagnachmittag mindestens neun To- desopfer und vier Verletzte gefordert. Am schwersten betroffen war Oran mit sieben Todesopfern, darunter eine junge Europäerin. Andere Attentate wurden in Algier und in Bone verübt. Weihnachtsinseln zum Sperrgebiet erklärt Vorbereitung für neue amerikanische Atomwaffenversuche Washington(dpa). Die amerikanische Atomenergiekommission und das britische Verteidigungs ministerium haben in getrennten Verlautbarungen das Gebiet der Weihnachts- inseln im Pazifik wegen der erwarteten Atomversuche der USA zum Sperrgebiet er- klärt. Schiffe und Flugzeuge wurden„im Hinblick auf die Möglichkeiten von Atomversuchen“ ersucht, diesem Gebiet fern zu bleiben. Die Sperrmaßnahmen sollen am 15. April in Kraft treten. In einer Erklärung des britischen Ver- teidigungsministeriums wird versichert:„Die Herausgabe dieser Warnung bedeutet nicht, daß die endgültige Entscheidung, die Versuche stattfinden zu lassen, schon getroffen worden ist.“ Londoner Beobachter sind jedoch der An- sicht, daß die amerikanischen Atomversuche jetzt als praktisch unausweichlich gelten müs- sen und daß keine Wendung bei den Genfer Gesprächen erwartet wird. die diese Versuche noch in letzter Stunde verhindern könnte. Die britische Weihnachtsinsel im Pazifik war bereits 1957 und 1958 der Schauplatz britischer Atomversuche. Sie wurde den Amerikanern für die bevorstehende Versuchsserie zur Ver- fügung gestellt. Präsident Kennedy hatte eine smerikanische Versuchsserie für den Fall an- gekündigt, daß innerhalb einer begrenzten Zeit eine Einigung mit den Sowjets über eine Kontrollierte Einstellung der Atomversuche nicht möglich ist. Gefahr gebannt? Von Erhard Has chke Temperamentvoll verteidigte Bundeswirt- schaftsminister Erhard im Bundestag seine Wirtschafts- und Konjunkturpolitik und legte dem Parlament das lang erwartete Konjunk- turprogramm der Bundesregierung vor. Außer- dem wiederholte er seine Aufforderung zum „Maßhalten“. Nachdem nun der Bundeswirt- schaftsminister seit Tagen immer wieder seine Warnungen an das deutsche Volk gerichtet hatte und man, um sicherlich wohl die Span- nung zu erhöhen, auch noch eine Nachrichten- sperre über die geplanten Maßnahmen ver- hängte, konnte man der Ansicht huldigen, daß nun endlich einmal etwas Positives und Um- fassendes geschehe. Man konnte also Maß- nahmer erwarten, die geeignet erscheinen, die vorhandenen und noch aufziehenden Ge- fahren, von denen der Bundeswirtschaftsmini- Ster spricht, und die auch jedem vernünftig denkenden Menschen einleuchten, zu bannen und zu verhüten. Umso größer mußte nun die Enttäuschung Wirken, als die Bundesregierung die Katze aus dem Sack lieg. Statt durchgreifende, sich auf das gesamte Wirtschaftsgeschehen er- sStreckende Maßnahmen zu unternehmen, ist das Resultat praktisch einzig und allein der Versuch einer Dämpfung der Baukonjunktur. Dieser Wille Erhards aber wird außerdem nun moch dadurch' abgewertet, daß sich die eigene Fraktion nicht für die Absicht ihres Ministers erwärmen kann. Gegen das Erhardsche Kon- Zzept, so kommentiert man hier, sprechen doch zu sehr verfassungsrechtliche und auch prak- tische Bedenken. Bei Betrachtung dieser Sach- lage mag es erscheinen, daß dem Wirtschafts- minister hier eine„Ohrfeige“ verabreicht Wurde, die noch dadurch weiter unterstrichen Wird, daß nicht dem Minister die zeitweilige Sperre auch zweckgebundener Mittel, sondern durch ein Initiativgesetzt der gesamten Regie- rung diese Verantwortung übertragen werden Soll. So zeigt der Schwall vieler und großer Worte im augenblicklichen Endeffekt nur ein Sehr mageres Ergebnis. Mit Reden und warnendem Finger aber kann man diese tatsächlich bestehende Gefahr weder meistern noch restlos beseitigen. Daran wird auch die Ankündigung des Bundeswirt- schaftministers, die Bundesregierung sei ange- sichts der Lage der Dinge entschlossen, so lange nichts zu ändern, bis man sich wirklich zum Handeln entschließt. Jetzt rächen sich auch hier auf dem Wirtschaftssektor alle bis- her übersehenen Unterlassungssünden. 80 mußte, man sollte es wenigstens annehmen, bei den verantwortlichen Stellen Klarheit dar- über herrschen, daß das System der Umsatz- steuerrückvergütung bedenkliche Schwächen aufweist. Ferner hätte durch eine wirksame Kartell- und Preispolitik eine katastrophale Preiserhöhung verhindert werden können. Ein weiterer Faktor ist der Mißbrauch der Preis- bindung der zweiten Hand und die Preisfor- derungen auf dem Bau- und Wohnungsmarkt. Wenn man allein auf diesen Gebieten die Preissteigerungen betrachtet, so darf es doch wohl einleuchten, daß nicht die Lohnforderuns gen allein an allem Unglück schuld sind. Man kann einfach nicht an der Tatsache vorbei gehen, daß die Regierung in manchen Punk ten der Wirtschaft eme etwas verfehlte Politik getrieben hat, vor allem aber, daß sie es bis- ber unterlhieß, Fehler und Mängel zu beheben und rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten, die die augenblickliche Situation von vornherein unmöglich gemacht hätten. Erhard hat weitere und, wenn man ihn recht verstanden hat, auch einschneidende Schritte der Regierung in Aussicht gestellt. Darüber hinaus will er den Versuch unter- nehmen, eine weitere Preissteigerung zu ver- hindern und der schleichenden Geldentwer- tung wirksam entgegenzutreten. Was der Mi- nister aber unausgesprochen ließ oder nur in verbrämten Worten andeutete, ist die Sorge und die große Gefahr, daß wir neben der politischen auch einer wirtschaftlichen star- ken Belastung entgegengehen. Nach Lage der Dinge dürfte damit zu rechnen sein, daß die Preise auch weiterhin anziehen werden, daß sich Maßnahmen als zu verspätet herausstel- jen und die gewünschte Wirkung ausbleibt. Die schwierige Aufgabe der Konjunktur- Politik muß jetzt vor allem darin bestehen, daß gleichzeitig für die Aufrechterhaltung einer schnellen Expansion der Inlandsnach- frage gesorgt werden muß und verhindert wird, daß der Kostenanstieg zu starke Aus- maße annimmt. Denn ein solcher Kostenan- stieg wird nicht nur die normalen Preis- steigerungen verstärken, sondern auch nach- haltige Auswirkungen auf das Wirtschafts- wachstum haben. Es wäre verkehrt, wollte man sich trotz der drohenden, am fernen Horizont aufziehenden Gewitterwolken immer noch IIlusionen bin- Seben. Es wäre aber auch sträflicher feicht- 5 sinn gegen Volk und Staat. wenn wir den Fortsetzung auf Seite 2 8 g . IN nimmt Zonendenkschrift in Atomrüstungsumfrage auf Scharfer Protest der Bundesrepublik gegen Präzedenzfall— U Thant: Nichts zu ändern Ne deutschen Sowjetzone in eine vom UN- Sekretariat veröffentlichte Xork(dpa). Die Aufnahme einer unaufgefordert gelieferten Denkschrift der Umfrage zur Atom- rüstung hat in New Tork den scharfen Protest der Bundesrepublik und die ernsten Beden- ken westlicher Kreise ausgelöst. UN- Botschafter Knappstein sekretär der Vereinten Nationen, U Thant, übermittelte dem General- einen scharfen Protest gegen die Einbeziehung der Sowzetzonen- Denkschrift in ein UN- Dokument. U Thant haf der Bundesregierung bereits mitgeteilt, daß an der Sache selbst nichts mehr zu ändern sei. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Bonn erklärte dazu, die Bundesregierung prüfe weitere Schritte. Sie hoffe, dabei nicht die Entscheidung über eine Zehn- Millionen- Dollar-Anleihe der Bundesrepublik für die Vereinten Nationen rückgängig zu machen. Das UN-Generalsekretariat hat in der Nacht zum Donnerstag das Ergebnis der Umfrage, die von U Thant im vergangenen Januar an die 104 Mitgliedsstaaten gerichtet wurde, in Form eines Berichtes an die UN-Abrüstungs- Kommission veröffentlicht. Der Bericht ent- hält die Antwort von 44 Mitgliedsstaaten, die sich in der Mehrzahl für die Unterstützung eines Kernwaffenverbotes aussprechen. Die Beschwerde der Bundesrepublik richtet Sich vor allem gegen zwei Punkte: Daß Generalsekretär U Thant die Sowiet- zonen- Denkschrift überhaupt entgegen- nahm und sie in einem UN- Dokument ver- öfkfentlichte, wenngleich auch in einem be- sonderen Anhang. Damit sei ein Präzedenz- Fall geschaffen. Daß zum ersten Male in einer Veröffent- lichung des UN- Sekretariats die Bezeich- nung„Deutsche Demokratische Republik“ für die Sowjetzone auftauche. Bisher wurde auf Weisung des verstorbenen Ge- neralsekretärs Dag Hammarskjöld die So- Wietzone als„Ostdeutschland“ bezeichnet. Demgegenüber sieht sich das Generalsekre- Tariat durch die Resolution der Vollversamm- lung mit der U Thant am 4. Dezember 1961 zu der Atomwaffenfrage beauftragt worden War, gerechtfertigt. Diese Resolution spricht nicht wie sonst andere Resolutionen von UN- Mitgliedern oder Mitglieder von Sonderorga- nisationen der Vereinten Nationen, sondern von„Ländern, die keine Nuklearwaffen be- Sitzen“. Das UN-Sekretariat verweist darauf, daß der schwedische Außenminister Unden diese Resolution selbst verfaßte und sie ge- meinsam mit anderen neutralen Ländern wie zum Beispiel Osterreich einbrachte. Die Bedenken der deutschen Beobachtermis- sion und der westlichen Delegationen bei den Vereinten Nationen sind durch diese Argumen- tation des UN- Sekretariats nicht zerstreut. Man sieht in diesen Kreisen die ganze Ange- legenheit im Zusammenhang mit den Ver- suchen der Sowjetunion, die Anerkennung des Pankow-Regimes in der einen oder anderen Form durchzusetzen. Die neutralen UN-Mit- glieder seien ohnehin unter ständigem Druck der Sowjetunion, die deutsche Sowjetzone an- zuerkennen. Daher könne sich jede Anderung der bisherigen Praxis des UN- Sekretariats zu einer schneeballartigen Verstärkung die- ser sowjetischen Bemühungen entwickeln. General Clarke traf Konjew Berlin(dpa). Der Oberkommandierende der amerikanischen Truppen in Europa, Ge- neral Bruce C. Clarke, und der Chef der so- Neue Katanga-Vorwürfe gegen Leopoldville Kamitatu soll den Sturz Tschombes geplant haben Elisabethville(dpa). Katanga-Außen- minister Kimba beschuldigte am Donnerstag den kongolesischen Innenminister Kamitatu, den Sturz des Katanga-Ministerpräsidenten Tschombe geplant zu haben. Danach sollte Gas Katanga- Parlament zum 29. März einbe- rufen werden, um darüber abzustimmen, ob es Tschombe noch Vertrauen schenke oder micht. Tschombe sollte während der Tagung in Schutzhaft genommen werden,„um Un- ruhen in Elisabethville zu vermeiden“. Zum Beweis für seine Behauptung legte Kimba der Presse Fotokopien von zwei Brie- ten vor, deren Originale der Sicherheitsdienst von Katanga beschlagnahmt habe. Im ersten Brief habe Kamitatu die Entsendung von Truppen unter General Lundula aus Stanley- ville nach Katanga, eine Umbildung der Re- gierung und der Armee von Katanga sowie die Freilassung aller politischen Häftlinge vorgeschlagen. Der Leiter des kongolesischen Gefahr gebannt (Fortsetzung von Seite 1) Warnungen kein Gehör schenken wollten. Wir Sollten uns der Tatsache bewußt werden, daß wir, die im Strome des Wirtschaftswunders mit dahinschwimmen, die Pflicht und Schul- digkeit haben, das in unseren Kräften Mög- liche zu tun, um einen Sturz in einen gefähr- ichen Strudel zu verhindern. Von der Regie- rung aber müssen wir fordern, daß sie nun auch endlich einmal den Mut findet, nicht nur in Worten, sondern auch durch Taten zu be- weisen, daß sie vor Unpopularität nicht zu- Sicherheitsdienstes, Nendaka, habe empfoh- len, Polen, Ghana und Japan um Militärhilfe zu bitten. Die Abstimmung des Katanga- Parlaments über Tschombe sollte dem zweiten Brief zu- folge von einer Kommission vorbereitet wer- den. Dieser Kommission sollte auch der stell- vertretende kongolesische Ministerpräsident und Führer der Tschombe bekämpfenden Balubakat-Partei, Sendwe, sowie ein UN-Be- auftragter namens Harris angehören. Ein Sprecher der UN erklärte dazu, er habe von den in den Briefen erwähnten Plänen nichts gehört. Es gebe keinen UN- Bediensteten na- mens Harris im Kongo und Sendwe sei nicht in Elisabethville. Wjetischen Truppen in Deutschland, Marschall Iwan S. Konjew, haben am Donnerstag bei einem Treffen in Potsdam vereinbart, daß die Bewegungsfreiheit ihrer Militärmissionen am Freitag wiederhergestellt wird. Dies wird in einem am Donnerstagabend veröffentlich ten gemeinsamen Kommuniqué Ronjews und Clarkes mitgeteilt. Es heißt darin, die Ge- Sprächspartner seien übe reingekommen,„daß ihre Verbindungs sionen die normale Tä- tigkeit nicht später als 00.01 Uhr am 6. April 1962 wieder aufnehmen sollen und daß die zukünftige Tätigkeit der Missionen auf der Basis des Hüber-Malinin-Abkommens von 1947 fortgesetzt wird“. Keine geheimen Abreden Washington(dpa). Amerikanische Re- Slerungsbeamte wiesen am Donnerstag mit allem Nachdruck Presseberichte zurück, daß es zwischen der Sowjetunion und den USA eine geheime Abrede zur Lösung der Berlin- Frage gebe. Nach Mitteilung dieser Beamten haben auch die Genfer Besprechungen zwi- schen den Außenministern Rust und Gromyko die Lösung der Berlin-Frage nicht vorange- bracht. Die einzige Absprache, die getroffen worden sei, betreffe die Fortführung der 80 Wietisch- amerikanischen Berlin- Gespräche. Uber den Zeitpunkt, den Ort und die Ebene dieser neuen Berlin-Gespräche ist nach Mit- teilung der Regierungsbeamten immer nod nicht entschieden. Diese Fragen sollen zu- nächst unter den westlichen Alliierten weiter geprüft werden. Schloß setzte Empfehlungsschreiben selbst auf Kaumann hält Fibag- Projekt heute noch für realisierbar Bonn(dpa). Der Münchner Bauplaner Lo- thar Schloß hat das Empfehlungsschreiben des Bundesverteidigungsministers Strauß auf Vorschlag des Ministerialdirigenten Kaumann selbst entworfen. Vor dem Fibag-Ausschuß des Bundestages erklärte der Ministerialdirigent aus dem Bundesverteidigungsministerium am Don- nerstag, dieser Entwurf sei dem Minister Später mit einer empfehlenden Stellungnah- me zu dem sogenannten Fibag-Projekt vor- gelegt und von Strauß unterschrieben worden. Der Ausschuß untersucht, ob sich der Bun- desverteidigungsminister korrekt verhalten hat, als er das Architekturbüro Schloß den Amerikanern für den Bau von Wohnungen empfahl. Ministerialdirigent Kaumann sagte, er halte das Fibag- Projekt auch heute noch ür realisierbar. Das Bundesverteidigungs- ministerium habe das zuständige Finanzmini- Sterium über seine Verhandlungen mit Schloß nicht unterrichtet. Am Vormittag hatte sich der Ausschuß mit der früheren Tätigkeit und der Persönlichkeit des Bauplaners Lothar Schloß beschäftigt. Dabei erklärten Baubeamte übereinstimmend, daß sie mit den Arbeiten des Bauplaners zu- frieden gewesen seien. Der Leiter des Finanz- bauamtes Passau, Oberbaurat Bontmier, er- klärte vor dem Ausschuß, der Passauer Ver- leger Dr. Kapfinger habe Lothar Schloß bei ihm eingeführt. Der Bauplaner habe einen Vorentwurf für Kasernenbauten in Passau geliefert, sich jedoch später von dem Auftrag zurückgezogen. Der Vorentwurf sei über- durchschnittlich gut gewesen. Der Angestellte Walter David vom Bundes- kinanz ministerium bestätigte, daß eine pri- vate Interessentengruppe den Bau von Woh- mungen für die amerikanischen Streitkräfte, das sogenannte Fibag-Projekt, übernehmen Noch keine Anerkennung der Guido-Regierung Mittelamerikanische Staaten Buenos Afires(dpa). Die Regierungen Mexikos, Ecuadors, Panamas und Costa Ricas haben, wie am Donnerstag in Buenos Aires bekannt wurde, die Aufforderung des vene- zolanischen Staatspräsidenten Betancourt, die neue argentinische Regierung Guido nicht anzuerkennen, zustimmend geantwortet. Venezuela hatte bereits Ende März seinen Botschafter aus Buenos Aires als Protest ge- gen die Absetzung Frondizis zurückgezogen. Irgendeine diplomatische Anerkennung der Guido-Regierung durch einen ausländischen Staat ist bisber nicht erfolgt. Auch Bestäti- gungen einer argentinischen Note an die aus- schließen sich Venezuela an sind im argentinischen Außenamt noch nicht eingegangen. Im argentinischen Außenamt wird die Auf- fassung vertreten, eine besondere Anerken- nung der Guido-Regierung sei nicht erforder- lich, da die Regierung Guido durch den Ober- sten argentinischen Gerichtshof als legal er- klärt wurde. Die Guido-Regierung hat den Herausgeber der Zeitung„Correo de la Tarde“, Marnquieu, als Sonderbotschafter nach Venezuela entsandt. Er soll Betancourt zur Zurücknahme seiner Aufforderung bewegen. Marnquieu soll dann auch in den anderen latein amerikanischen Sollte. Es seien 5434 Wohnungen vorgesehen gewesen, die 280 Millionen DM Bausumme gefordert hätten. Da Lothar Schloß jedoch die Finanzierungspläne nicht vorgelegt habe, sei nichts weiter unternommen worden. Von der amerikanischen Botschaft habe er später erfahren, daß der Plan überhaupt fallen ge- lassen worden sei. Leitsätze des Journalistentages K ö6In(dpa). Der zweite deutsche Journa- listentag in Koln hat am Donnerstagabend berufs- und pressepolitische Leitsätze ver- abschiedet. In diesen Leitsätzen heißt es: Der Journalist erfüllt eine öffentliche Aufgabe. Er hat daher das Recht und die Pflicht, alle Ereignisse von öffentlichem Interesse in Wort und Bild wahrheitsgetreu wiederzugeben und sie nach seiner Uberzeugung im Rahmen der grundsätzlichen Haltung seiner Zeitung kommentieren und zu kritisieren. Der Jour- nalist darf nicht gezwungen werden, etwas gegen seine Uberzeugung zu schreiben. Er darf Wegen der von ihm redaktionell vertretenen Haltung keine Nachteile erleiden. Lebensfähigkeit Berlins stärken EHBIin gen(sw). In der Berlin-Frage geht es nicht um eine politische Aufgabe im enge ren Sinne, sondern um die Lebensfähigkeit der Stadt im umfassenden Sinne des Wortes“, erklärte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, als Präsident des Deut- schen Städtetages am Donnerstag in der öffentlichen Hauptausschußsitzung in Eßglin- gen. Zur Erhaltung der Lebensfähigkeit ge- höre das Programm der wirtschaftlichen Mo- dernisierung und Ausdehnung, das Wirt- schaftssenator Professor Schiller am Dienstag vor dem Berliner Abgeordnetenhaus begrün- det hat. Brandt meinte dazu, daß die größte Industriestadt zwischen Paris und Moskau noch moderner werden müsse. Warnung vor Verwandtentreffen Braunschweig(dpa). Dienststellen der Bundesrepublik warnten am Donnerstag Kraftfahrer davor, sich mit Verwandten aus Mitteldeutschland in Raststätten oder auf Parkplätzen an der Autobahn in der Sowiet- zone zu treffen. Anlaß für diese neue War- nung ist der Bericht eines Kraftfahrers, dem eine Geldstrafe von 100 DM auferlegt wor- den war, weil er sich auf der Fahrt von Ber- Un nach Marienborn mit seinem Kraftwagen auf einem Autobahn-Parkplatz in der So- Wjetzone mit Verwandten getroffen hatte. Am Grenzkontrollpunkt Marienborn mußte der Kraftfahrer seine Ehefrau und sein Kind im Auto zurücklassen, bis er sich das Geld zur Bezahlung der Strafe beschafft hatte. Erst dann durfte er die Fahrt ins Bundes- rückschreckt, wenn es um das Wohl unseres ländischen diplomatischen Vertretungen in Hauptstädten und in den SA die innerpoli- 0 Vaterlandes geht. Buenos Aires über den Regierungswechsel tische Situation Argentiniens darlegen. gebiet fortsetzen. U Mit dem praktischen Plastikauffänger ——— Eine gute Nachricht für alle Hausfrauen 22 — D 55 * Was g Diese gem eis n der krotzde daran e Kakao, mmer er Qu: zören f feigen, Korinth ere La men f dieser en dri Milchpr freunde ken Sie in Th zicht e Käse 2 deutsch Vielle ein zus gen. Da sämtlich allem V den im Und Schickei Geld ni Denn ge gere Lal geben d uns bre. Gabe, je notwene ben, nie U ber m Einf nd, da massen Erst im Besserur Vor h ils sch rature eundlic nd küh Radios Unbede Was gehört in unser Osterpäckchen nach drüben? Diese Frage läßt sich natürlich— je nach zem eigenen Geldbeutel und dem Empfänger n der Zone— verschieden beantworten. lrotzdem möchten wir Sie heute noch einmal zaran erinnern, daß Genußmittel(Kaffee, Tee, Cakao, Schokolade, Tabakwaren) drüben noch mmer knapp, teuer und von relativ schlech- er Qualitat sind. Zu den raren Artikeln ge- zören ferner sämtliche Südfrüchte: Bananen, feigen, Apfelsinen, Zitronen sowie Rosinen, Korinthen, Zimt, Mandeln. Deshalb sind un- ere Landsleute besonders dankbar, wenn wir men für den Osterkuchen wenigstens einige dieser Backzutaten schicken. Außerdem feh- en drüben nach wie vor Milch und alle Milchprodukte. Sollten Kleinkinder in Ihrem freundes- oder Bekanntenkreis sein, so pak- zen Sie bitte auch lertige Säuglingsnahrung n Ihr Osterpäckchen.(Milchkonserven sind nicht erlaubt!) Butter, gute Margarine und [Käse aber helfen allen Bewohnern Mittel- deutschlands. Vielleicht können Sie darüber hinaus noch ein zusätzliches„Osterei“ in Ihr Päckchen le- gen. Dann denken Sie bitte daran, daß Sie mit samtlichen Lederwaren und Textilien(Vor allem Wollsachen und Damenstrümpfen) drü- pen immer Freude bereiten. Ind zum Abschluß noch diese kleine Bitte: Schicken Sie überhaupt etwas, auch wenn Ihr geld nur für ein kleines Päckchen reicht! penn gerade zu den Festtagen empfinden un- ßere Landsleute schmerzlicher als im Alltags- eben die drückende Isolierung, die sie von uns trennt. Deshalb ist jede noch so kleine Gabe, ja jede Zeile von uns ein für sie lebens- zotwendiger Beweis, daß sie nicht abgeschrie- den, nicht vergessen sind. 1 Unser Wetterbericht ö Veränderlich Ubersicht: Süddeutschland bleibt noch m Einflußbereich des Tiefs über Norddeutsch- nd, das auf seiner Rückseite kühlere Luft- massen von den britischen Inseln heranführt. Erst im weiteren Verlauf kann sich eine leichte Perserung zeigen. Vorhersage: Wechselnd w Olkig, einzelne eile schauerartige Regenfälle. Mittagstem- peraturen unter zehn e Samstag etwas reundlicher, aber noch leicht veränderlich md kühl. Radioaktivität. n Luft: Vier Picocurie nbedenklichkeitsgrenze 220). Uberraschendes Geständnis im Gefängnis Mannheim Gdsw). Ein zur Zeit wegen Betrugs im Mannheimer Landesgefängnis in- haftierter 34 Jahre alter Arbeiter hat vor der Kriminalpolizei ein überraschendes Geständ- nis abgelegt. Danach hatte er sich kurz vor Weihnachten 1961 in einer Kantinenbaracke in Ludwigshafen mit einer 25 Jahre alten Frau aufgehalten, mit der er Streit bekam. Der Ar- beiter sagte nun aus, die Frau habe im Zorn an der Holzwand der Baracke mit Dachpappe einen Brand entfacht. Er habe zwar versucht, das Feuer zu löschen, doch sei die Baracke Schließlich doch vollkommen niedergebrannt. Ermittlungen der Kriminalpolizei in Ludwigs- hafen haben ergeben, daß dort tatsächlich am 16. Dezember vorigen Jahres eine Kantinen baracke im Werte von 13 000 DU durch Feuer zerstört worden War. ieder nue rein, wie clie Natur Zweimotoriges Flugzeug abgestürzt Mannheim dsw). Auf dem Flugplatz Mannbeim-Neuostheim ist eine in Privatbesitz befindliche zweimotorige„Piper-Apache“ bei einem Ubungsflug aus niedriger 29118 abge- Stürzt umd völlig ausgebrannt. Nach Mittei- lung der Flugplatzleitüng wurden die beiden Piloten durch Schnittwunden im Gesicht leicht verletzt. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt. Kurz vor dem Absturz Waren die beiden Piloten dabei, den soge- nannten„Einmotorflug“ zu üben. Zeitungsauto in Brand geraten Heldelberg(sw). Auf der Autobahn zwischen Heidelberg und Bruchsal ist ein Lastwagen der Frankfurter Allgemeinen Zei- tung, der die für Bayern und Wü ettemberg bestimmte Donnerstagausgabe des Blattes nach Stuttgart bringen sollte, in Brand ge- raten. Dem Fahrer gelang es gerade noch rechtzeitig, den Wagen rechts auf einen Grün- Streifen zu fahren. Gleich darauf griffen die Flammen auf das Führerhaus über. Trotz der Verwendung mehrerer Feuerlöscher brannte die gesamte Ladung mit etwa 20 000 Zeitun- Sen aus, ehe die Heidelberger Feuerwehr zur Stelle WðWar. Die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Noch Wintersportmöglichkeiten im Hochschwarzwald Gipfellagen des südlichen Hoch- Wintersportler noch ausreichende In den Schwarzwaldes finden die eine für den Sportbetrieb Schneedecke vor. Oberhalb 1000 Meter liegt der Schnee 50 bis 100 Zentimeter hoch. Die Schneeoberfläche ist pulvrig, aber vielfach durch Sturm verweht. Die untere Schnee- grenze liegt bei etwa 800 Meter. Die einzelnen Stationen melden(Schneehöhe in em): Feld- berg 120, Belchen 80, Schauinsland-Halde und Schluchsee-Aule 60. Rinken 50, Altglashüt⸗ ten 40. Hinterzarten 5. Eigenes Kreditbüro im Hause Horgen, Samstag, durchgehend 15 8 Vom einheimischen Sport Handball TV 98 Seckenheim— 86 Nußloch 828 Die in der Vorschau für dieses Spiel ge- hegten Befürchtungen haben sich leider teil- Weise bewahrheitet. Nach dem mühsam er- rungenen Unentschieden bleibt die Sd Nuß loch weiterhin der Angstgegner der 98er. Die 1. Halbzeit verlief ausgeglichen, wobei es beide Mannschaften in der Hand hatten einen größeren Vorsprung bis zur Pause herauszu- arbeiten. Durch unkonzentriertes Schießen vergaben die 98er in dieser Zeitspanne 3 tod- sichere Chancen, während die Gäste 3 mal nur Latte und Pfosten trafen. In der 2. Halb- zeit schienen sich die Einheimischen frei 2u — machen und schaften einen 7:5 Vorsprung. Aber Nußloch kämpfte sich wieder heran und erreichte bis zum Schlußpfiff den nicht un- verdienten Ausgleich. Der Verlust des einen Punktes ist weniger der nicht allzu sattel festen Abwehr als dem Sturm zuzuschreiben, der an diesem Tag ohne Linie und Konzen- tration spielte. Durch viel zu langes Ball- tippen und Zögern beim Abspiel gab man immer wieder der kämpferisch grohartigen eingestellten Abwehr Nußlochs Gelegenheit sich zu formieren. Was dann noch auf den Kasten kam wurde eine Beute des ausge- zeichneten Gästetorhüters. Pech für die 98er War es, daß nach 2 verwandelten 14 Meter der dritte und vielleicht entscheidende Straf- Wurf vergeben wurde, Die 2. Mannschaft ge- Wann auch ihr 3. Spiel mit 10:7. Die Ib Mannschaft dagegen konnte sich wie erwartet nicht durchsetzen und verlor hoch mit 2:16 gegen Ketsch Ib. TV 64 Schwetzingen— Jahn Seckenheim 87 Mit dem geringen negativen Torverhältnis von 18:20 Toren aus 3 Spielen dem Turnerbund trotzdem erst einen auf der Habenseite zu buchen. Aus Tatsache ist ersichtlich, daß alle nen knappen Ausgang hatten. So War es auch am Vergangenen Sonntag in Schwetzingen wieder der Fall. Zum dritten gelang es Punkt dieser Spiele ei- Male wurden nun schon ca. 10 Minuten vor Spielende eine lamtr. Freiwurf ausgelassen, der von spielentscheidendem Einfluß war. Wie jedes Spiel begann auch dieses nicht ge- rade verheißungsvoll für die Einheimischen, denn schon nach wenigen Minuten sahen sie sich genötigt einen 3:1 Vorsprung des Geg- ners aufzuholen. Nachdem dies nach der Hause gelungen und sogar eine 6:7 Führung erkämpft war, kam nochmals durch obener- Wähnten ausgelassenen I4Amtr. Freiwurf eine Wende ins Spiel. Der Gastgeber konnte auf Srund krasser Dęeckungsfehler der einheimi- schen Hintermannschaft, die sich an diesem Sonntag überhaupt mehrere Schnitzer er- Jaubte, noch zwei Treffer anbringen, die ihm Sieg und Punkte einbrachte. Obwohl spiele- risch gleichwertig, mußten die Turnerbünd- ler geschlagen das Spielfeld verlassen, und nur raten in Zukunft mit mehr Ehrgeiz und mit einer besseren takti⸗ schen Einstellung in die weiteren Spiele zu gehen. Die II. Mannschaft gewann ihr Spiel mit 10:5 Toren TB Reilingen Trotzdem man am man kann ihnen 07 Seckenheim 12:7 Sonntag die zur Zeit Stärkste Elf aufbieten konnte, reichte es nicht in Reilingen zu einem Punktgewinn zu kommen. Ausschlaggebend für das etwas zu hohe 1 War mangelnde Kon- dition der O7er. Nachdem man in der ersten Halbzeit nach fest mitmischte, Halbzeitstand 64 kür die Platzherren, konnte man sich im 2. Durchgang aufgrund Konditionsmangel nicht mehr steigern und mußten so die Ueber legenheit des Gegners anerkennen. Dazu kam noch, daß die Reilinger Spieler in ihren Ab- wehrmitteln nicht gerade zimperlich waren und der Schiri großzügig darüber hinweg sah, sonst war die Leistung des Unparteiischen gut. Eine wesentlich bessere Kunde kann man von der eigenen B-qugend bringen. Ihr gelang es am Samstag gegen die B-Jugend des TV 98 9:4 zu gewinnen und ist somit noch unge schlagen in ihrer Gruppe. Ke. Fußball FV Hirschacker— Fygg. 98 Seckenheim 0:2 Die Revanche für die Vorspielniederlage ist gelungen. Durch eine gute Gesamtleistung konnte das letzte Ausw ärtsspiel der Verbands- runde siegreich abgeschlossen werden. Vor allem Hildebrand im Tor zeigte gute Para- den, unter anderem hielt er einen Elfmeter, außerdem war es wieder Linksaußen Raule der dem Sturm die nötige Durchschlagskraft verlieh. Derselbe Spieler war es auch der in jeder Spielhälfte ein Tor erzielen konnte und damit den Seckenheimer Sieg sicher stellte. Die II. Mannschaft verlor ihr Spiel 3:2, das Spiel der I. Schüler gegen Edingen ist ausgefallen und die 2. Schüler gewann in TSV Schönau 2:1. Das Spiel der A-Jugend brachte für die Seckenheimer eine gewaltige Abfuhr. Nur bis zur Pause konnten die 8er einigermaßen Inithalten Beim Stand von 1:2 für Mann- heim wurden die Seiten gewechselt. Dann nahm das Verhängnis seinen Lauf, Durell 2 schnelle Tore außer Konzept gebracht und eine sehr schwache Leistung von Mittelläufer Veit trugen wesentlich dazu bei, daß die Niederlage schließlich zweistellig ausfiel. Kundendienst bestellabteilung Sammel- Nummer 277 88 „ bekommst ein neues Kleid!“ Mutti weiß auch, wo sie es kauft. In unserer Fachabteilung„Alles für das Kind“ ist nicht nur die Auswahl groß, sondern alles schön beieinander, Was Mädchen und Jungen jeden Alters brauchen, von der Wäsche bis zur Kleidung von Kopf bis Fuß. In aller Ruhe kann man wählen, prüfen und anprobieren, fachkundige Verkauferinnen geben gern jeden Rat. Und der Kleine weiß: Wenn Mutti erst die hübschen Knabensachen sieht, wird auch er stolz in einen neuen Frühjahrsanzug steigen können. Machen Sie Ihren Kindern die gleiche Freude! Verlangen Sie bitte unseren Spezial- Prospekt! Wohnungsbauprämie beantragen Letzter Termin: Frist für Abgabe der Einkommensteuererklärung Bausparer können für ihre Einzahlungen auf einen Bausparvertrag wahlweise eine Wohnungsbauprämie nach dem Wohnungs- bau-Prämiengesetz oder eine Steuervergünsti- gung nach den Bestimmumgen des Einkom- mensteuergesetzes in Anspruch nehmen. Die Frist zur Beantragung der Wohnungsbauprä- mie für im Jahr 1961 auf einen Bausparver- trag geleistete Einzahlungen läuft voraussicht- uch am 31. Mai 1962 ab. Hierauf macht der Gemeinschaftsdienst der deutschen Bauspar- kassen vor allem die neuen Bausparer des Jahres 1961 aufmerksam, die erstmals eine Wohnungsbauprämie beantragen wollen. Nach den Bestimmungen des Wohnungs- bau-Prämiengesetzes ist der Antrag auf Ge- Währung einer Wohnungsbauprämie spätestens zu dem Zeitpunkt zu stellen, an dem die all- gemeine Frist für die Abgabe der Einkom- men steuererklärung für das Kalenderjahr ab- Huft, in dem die prämienbegünstigten Auf- wendungen erbracht worden sind. Der An- trag ist an die Bausparkasse zu richten, an die die Bausparverträge gezahlt worden sind. Für die Wahl zwischen Wobnungsbauprämie und Einkommen-(Lohnsteuer) Vergünstigung sind im allgemeinen die Höhe des Einkom- mens und die Größe der Familie des Bau- Sparers ausschlaggebend. Von Ausnahmen ab- gesehen ist für den Bausparer mit niedrigen Binkommen die Wohnumgsbauprämie gün- Stiger, für Bausparer mit höherem Einkommen dagegen die Steuervergünstigung durch Ab- setzung der Bausparbeiträge als Sonderaus- Saben.(Dbk) Des daures grobe Kinderstube Der launische und oft so unneunducne Mo- nat April, aul den die meisten Menschen nur schlliplen, nat von der Natur eine besondere Aulgabe ernalten, dle er in jedem Jahr ge- eulen erlullt, Er soli die grobe Funderstude des Jalres sein.. Oberau m Wald und held maunzen, piepen und winselin jetzt die Tier- Kinder, dle ganze Welt scheint eine einzige robe Wiege zu sein, die der Fruhhung lachelnd und behutsam mit seinen Blütenranken be- Kranz! Im weichen Moosnest legen eng aneinan- dergekuschelt die jungen ꝶichhörnchen und schauen mit großen, schwarzen Knopfaugen erstaunt in den hellen Himmel, im Erdbau stupst Frau Remecke die jungen, kecken Füchse mit der Nase an, wenn sie zuviel Larm machen, und die Kanmnchen und Maulwurfe, die Fischottern und Biber erleben ebenfalls ihr Elterngluck. irgendwo, in Schlupfwinkeln, die nur der Wirkuche Naturfreund und der Alte Jager wissen, sind die jungen Iltisse und Marder zur Welt gekommen, legen winzige Kleine Igelkugemn neben ihrer besorgten Mut- ter. Im Keller aber, unter der Treppe, erzählt die scheue Mausemutter mren Kleinen, die rosig und nackt im Nestchen frieren, immer Wieder, daß vor dem Loch die Katze wartet und die Menschen Fallen stellen, in denen auch der Herr Papa so jämmerlich zugrunde- ging. Im Stall werden Fohlen und Kälb- chen verwöhnt, Zicklein versuchen das erste Meckern, Ferkel stolpern quiekend in die Futtertröge, und selbst die freundlichste Hün- din knurrt argwöhnisch, wenn man sich der Hütte nähern will, in der sie ihre Jungen Saugt. Des Jahres große Kinderstube sie ist das Vorzimmer zu dem festlich ge- schmückten, leuchtenden Thronsaal des Früh- lings 5 Knochen von„Zeitgenossen“ des„homo Heidelbergensis“ gefunden Heidelberg(sw). In der berühmt ge- wordenen Sandgrube in Mauer bei Heidelberg, in der 1907 in 24 m Tiefe der Unterkiefer des „homo FHeidelbergensis“ gefunden worden War, sind dieser Tage bei Baggerarbeiten in einer Tiefe von rund 14 m KRnochenreste von Tieren entdeckt worden, die nach Ansicht des Landesgeologen Professor Dr. Becksmann vom geologischen Landesamt in Freiburg aus dem gleichen Zeitabschnitt stammen dürften. Der Unterkiefer des„homo FHeidelbergensis“ gilt als ältester europäischer Menschenrest aus der ersten Zwischeneiszeit. Bei den jetzt entdeck- ten Knochenresten handelt es sich nach den ersten Untersuchungen von Professor Becks- mann wahrscheinlich um Teile des Becken- knochens eines Elefanten oder eines Rhino- zeros sowie um einen Kieferteil, der ebenfalls von einem Rhinozeros oder auch von einem Elch stammen könnte. Der 31 Zentimeter lange Kiefer weist riesige, sehr gut erhaltene Zähne auf. Deutsche Tischtennis-Damen Europameister Jugoslawien schlägt im Endspiel der Männer Schweden mit 5:1 Mit dem Treffen der Damen zwischen Deutsch- land und England fiel in Berlin die erste Ent- scheidung bei den Tischtennis-Europameister- schaften. Vor annähernd 1000 Zuschauern ge- lang Deutschland ein 3:1-Sieg und damit zum erstenmal der Gewinn des Rumänien- Pokals der Damen. 1. Amateurliga Nordbaden Neckarau vor der Meisterschaft Bereits am Sonntag kann in Nordbaden die Meisterschaftsentscheidung zu Gunsten von VfL. Neckarau fallen. Voraussetzung hierzu sind ein Sieg des Spitzenreiters auf eigenem Platz gegen den Neuling FV Hockenheim und eine gleich- zeitige Niederlage des direkten Verfolgers VfR Pforzheim bei der SpVgg Sandhofen. In der Abstiegsfrage dürfte die endgültige Entschei- dung noch einmal hinausgeschoben werden, da kaum anzunehmen ist, daß Phönix Mannheim beim FV Daxlanden und der ASV Eppelheim bei den KSC-Amateuren zu Punkten kommen. Dagegen gehen die Forchheimer Sportfreunde micht aussichtslos in das Heimspiel gegen die SpVgg Ilvesheim. Aber selbst ein Sieg dürfte die Forchheimer kaum vor dem bitteren Weg in die 2. Amateurliga bewahren. Heimerfolge soll- ten bei den Spielen KFV gegen SV Sandhausen und ASV Feudenheim gegen SG Kirchheim her- ausspringen. Offen ist dagegen der Ausgang des Treffens FC Neureut gegen Fœ Birkenfeld. Neue Rollhockey-Niederlage Bei der Rollhockey-Welt meisterschaft in San- tiago de Chile mußte die deutsche Mannschaft ihre dritte Niederlage einstecken. Uruguay ge- wann das Spiel knapp mit 4:3(1:2). Der deut- sche Sturm zeigte sich vor dem gegnerischen Tor wieder recht schwach. Rose, der beruflich bereits seit sechs Monaten in Amerika ist, bot eine schlechte Kondition und war nach zehn Minuten ausgepumpt. Er wurde aber immer Wieder aufgestellt, obwohl sich der Reserve- mann Kowolik ausgezeichnet bewährte. Die Uberraschung brachte Italien, das sich nach zwei unentschiedenen Spielen mit 2:1(1:1) gegen Spanien durchsetzte und den Spaniern dabei die erste Niederlage im Verlauf der Welt- meisterschaft beibrachte. Dieses Ergebnis un- terstreicht die Favoritenstellung der Portugiesen, die beim 9:1(2:0) über Argentinien keinen Zwei- fel an ihrer Sonderklasse ließen. Leistungsfutter von Wiesen und Weiden In besonders nassen Jahren werden vom Grün- land zu wenig Mineralstoffe aufgenommen, wenn nicht rechtzeitig eine ausreichende Mineraldün- gung der Wiesen und Weiden erfolgt. Die Lei- stungen an Milch und Fleisch sind bei Manges an Nähr- und Mineralstoffen, insbesondere an Phosphor, unzureichend, auch läßt die Frucht- barkeit der Herde zu wünschen übrig. Die Futteranalysen in mehr als hundert Her- den mit gleichen Umweltbedingungen, aber ver- schiedener Fruchtbarkeit ergab u. a. bei den fruchtbaren Herden einen Phosphorüberschuß Von 12%, bei den mangelhaft fruchtbaren da- gegen ein Phosphordefizit von 18 Xx 35% sowie ein zu weites KNa- Verhältnis. Wiesen düngt man allgemein mit 4 dzyha, Wei- den dagegen entsprechend der notwendigen hohen Stickstoffgabe mit 5-6 dzyha THOMASPHOS- PHAT. Die Kali-Düngung kann entweder gleich- zeitig mit der P-Düngung— u. U. in Form von Thomaskali 10 x 20, Thomasphosphatkali 10x 15 oder auch in Form eines NR-Düngers, z. B. RUS TI- KALI(Stickstoffkali) 16& 28 bzw. 18 X 24 ausge- bracht werden. Der Stickstoffanteil ist zu ½ Form von Salpeter und zu/ als Ammoniak enthalten. Rusti-Kali ist gut gekörnt, streut sich vorzüg- lich, er enthält außer N noch 28 bzw. 24% KeO. Gute Dauerwiesen des Gräsertyps düngt man mit 60—80 kg/ha Reinstickstoff, solche mit hohem Kleeanteil mit 40 kg/ha, einschnittige Wiesen mit Nachweide ebenso mit 40 kg/ha N bei normal versorgtem Boden. Weiden können nur als Intensivweiden mit vielen kleinen Koppeln und hohen N-Gaben ren- tabel genutzt werden; 160—200 kg/ha N bei aus- schlieglicher Beweidung, bei einmaligem Mähen sonst Beweiden 160 kg/ha sind Durchschnitts- gaben. Bei intensiven Beregnungsweiden werden 240 kg/ha N gut verwertet. Um der Weidetetanie vorzubeugen, gibt man Kali besser in geteilter Gabe. RU STI-KALI 18& 24 als N-K-Dünger ist hier für die Frühjahrsdün- gung sehr beliebt. Natürlich ist eine Nachdüngung mit N wäh- rend des Sommers auf der Weide eine notwen- dige Maßnahme, um das nachlassende Wachs- tum der Gräser anzuregen. RUSTI-KORN(Kalk- ammonsalpeter) ca. 20,5% N, zur Hälfte als Am- moniak und zur Hälfte als Salpeter- Stickstoff, bewährt sich auf allen Böden stets wieder. Bei hohem Kalkgehalt der Weideböden empfiehlt es sich jedoch, Rusti-Ammomak anzuwenden, da durch die physiologisch saure Reaktion dieses Düngers eine Blockierung der für die Fruchtbar- keit der Tiere so wichtigen Phosphorsäure und des Mangans verhindert wird. bc Un Copyright by„Litag“, Westendorf durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (33. Fortsetzung) Die Sonne stand schon tief im Nachmittag, als er wieder erwachte. Aber er fühlte sich nicht erfrischt, Im Kopf stach und brannte und in den Beinen und Armen wühlte es. Er hatte Fieber Es mußte ziemlich hoch sein, denn er spürte es an seinen trockenen Lip- pen. Wenn er die Augen öffnete und hoch- schaute, dünkte es ihm, als befände sich der Himmel in einer ewig kreisenden Bewegung. Ferdinand vermochte sich nicht mehr aufzu- richten und nach dem Rucksack zu langen. Warum waren die Retter noch nicht da? Sie mußten doch schon hier sein! Er versuchte, in die Stille zu horchen, ob er nicht vielleicht etwas hören könnte, das ihm sagte, daß die Retter nah seien. Aber er hörte nur das Rauschen und Brausen an seinen Ohren. 5 Langsam überkam ihn Gleichgültigkeit gegenüber seiner Lage und dem Schicksal. Viel- jeicht hatte es Gott 50 gewollt, daß er hier oben umkam. Am Spätnachmittag kam vom Westen her eine Wolkenwand auf, die nichts Gutes ver- hieß. Ferdinand sab sie mit Besorgnis. Für das Tal bedeutete es Regen, aber für hier oben— Schnee. Und Schnee wiederum be- deutete für ihn den Tod. Es war nun der vierte Tag, daß er von zu Hause fort war, aber auf jeden Fall erst der erste Tag, daß sie ihn vermißten. Vor morgen konnten also die Retter gar nicht hier sein. Starker Wind kam auf und trieb die Wolken- wand schnell über den Himmel hin. Ferdinand 20g, so gut es ging, das Zelt ganz über den Kopf. Und dann war er auch schon da— der Schnee. In tollen Wirbeln jagte ihn der Wind über die Gipfel. Ferdinand wußte nicht mehr, ob es noch Tag oder schon Nacht war. Er hörte nur noch das Heulen des Windes. Er brüllte und jaulte, er pfiff und zischte. Mit allen Gedanken, deren Ferdinand noch fähig war, dachte er daran, auf keinen Fall einzuschlafen. Der Durst quälte ihn, und er glaubte, die Zunge läge ihm wie ein dicker, geschwollener Klumpen im Mund. An alles hatte er gedacht, nur nicht an das Fieber, das immer mehr Besitz von seinem Körper ergriff. Und dann wußte er nicht mehr, was mit ihm und um ihn geschah. Er fühlte nur noch, Wie er in eine bodenlose Leere stürzte. Die seltsam dumpfen Glocken dröhnten ganz nah. Er hob die Hände und hielt sich die Ohren zu. Warum läuteten nur die Glocken so schreck- lich laut? Daß die Leute das hören konnten! Aber Ferdinand von Kless hatte die Hände gar nicht erhoben und an die Ohren gedrückt. Sie lagen steif gegen seinen Körper gedrückt, wie schon seit Stunden. Aber er wußte es nicht mehr. Als Judith am Frühstückstisch saß, erfuh sie von ihrem Mann, daß Ferdinand das Schloß schon verlassen hatte, um aufs Toten- joch zu steigen. „Ich weiß nicht“, sagte Graf Johann und big in ein Honigbrot,„er kam mir gestern reichlich seltsam vor. Ueberhaupt hat er sich in der letzten Zeit verändert.“ „Ja?“ sagte Judith und rührte bedächtig in ihrer Tasse. Sie hob den Blick nicht.„Vielleicht bildest du dir das auch nur ein. Ich hab' nichts bemerkt. So ein bißchen still und in sich gekehrt war er doch schon immer, so- weit ich ihn als Bub kannte.“ a „Da hast, du recht. Aber trotzdem— es ist irgend etwas in seinem Wesen, das früher nicht da war. Ich möchte fast sagen, es sieht So aus, als bedrücke ihn irgend etwas.“ „Bedrücken? Was sollte denn Ferdinand schon bedrücken?“ erwiderte Judith eifrig. „Spielschulden hat er bestimmt keine, weil er nicht spielt. Und irgend etwas anderes kame doch bei einem so jungen Mann nicht in Frage.“ Judith strich sich ein Brot und biß hinein. Sie fühlte, daß ihre Hand ganz leicht zitterte. Schnell legte sie das Brot auf den Teller zu- rück. „Meinst du?“ fragte Graf Johann mit einem ganz leichten Unterton in der Stimme.„Was Wäre denn das Nächstliegende bei einem so jungen Mann?“ Er blickte lächelnd in Judiths Gesicht. Ihre Augen blickten ihn groß und unverständlich An. „Ich sehe, du kommst nicht darauf. Ich meine natürlich ein Mädchen!“ Judith fuhr zusammen. Sie senkte schnell den Blick, beugte sich vor und schaute in die Kanne, ob noch Kaffee darin sei. „Ein Mädchen?“ fragte sie dann. „Natürlich, Er kann doch irgendwie eine un- glückliche Liebe haben! Das hat es doch bei jungen Männern schon früher gegeben, und das wird es auch noch weiter geben, meinst du nicht auch?“ „Das schon, aber— „Du wirst sehen, daß ich recht habe. Viel- leicht hat er sich in eine verliebt, die zehn Jahre älter ist als er, oder in eine, die schon verheiratet ist!“ Judith spürte, wie das Klopfen ihres Her- zens langsam gegen den Hals heraufstieg. „Eine verheiratete Frau?“ fragte sie und versuchte, ihrer Stimme einen unbefangenen Klang zu geben. „Ja! Anders kann ich mir sein Verhalten nicht erklären. Wäre es ein Mädchen aus gu- ter Familie, in der alles in Ordnung ist, brauchte er doch nichts zu verschweigen. Also ist eben nicht alles in Ordnung!“ „Und— und was willst du tun?“ Judith fragte es voll Angst. „Gar nichts!“ lächelte Graf Johann.„Das geht wieder vorüber. So wie ich Ferdinand kenne, begeht er bestimmt keine Dummheiten, daß er mit dieser Person vielleicht zusammen- zuleben beginnt oder sonst etwas. Da habe ich gar keine Sorge. Er findet sich schon wieder. Am besten, man rührt nicht daran. Ich wollte mich nur mit dir darüber aus- Sprechen.“ et Judith atmete auf. Sie mußte unbedingt mit Ferdinand sprechen, wenn er wieder zu- rückkam. Er durfte sich nicht so gehen lassen Das war gefährlich. Am Nachmittag besuchte sie ihre Mutter auf dem Mareinerhof und ging mit ihr zur Kirche. Als sie an dem Grab Sregor Ertis vVorüberkam, schaute sie geradeaus. Sie konnte einfach nicht dorthin blicken, wo sein Name stand. Das Grab war wie eine Mahnung an Sie, wie eine Anklage. Stumm saß sie in der Kirche in der Bank und blickte auf den Altar. Aber sie betete nicht. Ihre Gedanken waren bei Ferdinand. Und so blieb es auch den ganzen nächsten Tag. Die Räume im Schloß kamen ihr leer und die Stunden ohne Inhalt vor, in denen er nicht da war. Als er am dritten Tag noch nicht zurück war, wurde sie langsam unruhig. Sie teilte ihre Besorgnis Graf Johann mit. Aber er lächelte. „Was denkst du denn, Judith“, sagte er, „die Tour auf das Totenjoch ist schließlich kein Spaziergang. Ich war früher öfter mit Ferdinand da hinauf, als er noch ein Bub War. Die erste Nacht muß man auf der Blau- seealm zubringen, damit man den frühen Morgen des nächsten Tages zum Aufstieg hat. Ich weiß ja nicht. wie er gegangen ist, aber wenn er über die Wand stieg, dann kann er unmöglich schon zurück sein.“ Judith wenig trösten. Innerlich fühlte sie, wie ihre Angst und Besorgnis wuchs. Am Abend saßen sie in der Bibliothek in den tiefen Ledersesseln. Graf Johann las in diesen Stunden gern ein Buch. Die Regale waren bis zur Decke hinauf mit Büchern ge- füllt, doch Judith fand keine rechte Beziehung zu ihnen. Auf dem Mareinerhof hatte man nicht gelesen, Da waren die Abende mit Ar- beit ausgefüllt, bis man schlafen ging. Aber hier im Schloß war es natürlich anders. Die Magd brachte den Kaffee, den Judith in die Tassen goßg. Immer wieder warf sie einen Blick auf die große Standuhr in der Ecke. Die Stunden schlichen endlos dahin, und Ferdinand kam nicht. Gorts. folgt) — ̃—-—-— f Bis Montag je 20, So. 18 u. 20.30 Uhr Frühstück bei Tiffany(16 Ein Volltreffer des Humors mit Audrey Hepburn 5 Wochen Grogerfolg in Mannheim ö g. 2 in Spät:„Heimkehr nach Monte nristo“ 23 Sonntag 13.30 Märchen:„Kaspers Abenteuer“ Sonntag 15.30„fleimkehr nach Monte Christo“ 22 Dienstag u. Mittw.:„dungfrauen von Rom“ Ein grandioser Monumentalfilm in Farben 1 Freitag 20.15 und Samstag 22.30 „Legt inn nicht um“(Farbfilm) 3; err Inge da.-Montag: Wo. 20.8, 8d. 18 und 20.30 Die Irrfahrten des Herkules de) kin Monumentalfim in Cinemascope und herrlichen Farben! Tollkühn und verwegen! 80. 15.30 Jugend:„Arrfahrten des Herkules“ Dienstag u. Mittwoch:„Insel der harten Männer“(16) Der Kampf von fünf japanischen Soldaten um eine Frau. ů——„- 2 die große, Aktuelle Wochemeiturg jeden Mittwoch neu beim —— ließ sich mit diesen Worten ein reren I le eee e l e nnn n n ee 2 reren ahne Mannheim-Seckenheim, 6. April 1962 Ottenhöfer Straße Fur die Gludtwunscbe und S anlꝭplich meiner Aonfirmalion bedanſte ich mich, aucb im Namen meiner Gltern, recht herælicb. Jurgen Mess. „ eee NEU! Eip techn. Meisterwerk bei einer kleinen Sicherheitsleistung von 250. DN bringt hnen eine Nebeneinnohme von cd. 500 UM Fin erstkl. Werk- dienst arbeitet för Sie, fachkröfte weisen Sie ein, gußerdem unterstützen wir Sie in der unverbindliche Beratung unter Nr. 124 an die Geschäftsstelle ds. Bl. NEU! Eine solide Existenz durcn Einrichtung einer ip hrem Heim. Kundenwerbung— Fordern sie umgehend unsere — 125 fl. 5 Vereins N d 0 Sängerbund 1865. Heute Abend 20 Uhr Probe. 3 Männergesangverein 1861. Heute Abend 20 Uhr Probe. liefert schnellstens Summistempel 5 5 Sehr guterheltener Kühlschrank f(Alaska) 5 8 gegen Oelofen zu tauschen gesucht. 8 1 Adresse an den Verlag ds. Bl. 5 1 leicht gemacht 8 5 aARTruR Hauck NEU modernen Mangelstube e eee