7 .„ 1 — 1 7177 5 K 5 * ö ö a ö ö 5 ö ö ö 5 7 I 5 7 l 5 1 1 5 0 7 0 1 1 1 1 f Arzebeint: montags, mittwochs, freitags Mf samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag AAgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. an Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbheim und Umgebung Telefon 8 6216 Anzelgenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Preisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 61 Mittwoch, 18. April 1962 14.762. Jahrgang Politische Europaische Union ohne Fortschritte — Paris(dpa). Die Pariser Konferenz der EWG- Außenminister ist abgeschlossen worden. Uber das Ergebnis wurde 19.00 Uhr, früher als erwartet, gegen Zunac derartige mst nichts bekannt. Eine Konferenz der Regierungschefs Konferenz war ursprünglich für die nächste Zeit erwartet worden. Auch für am Dienstagabend wurde nicht festgelegt. Eine eine weitere Konferenz der Außenminister wurde kein neuer Termin genannt. europäis diplom schen Auf Handlungen üb tanniens in Brüssel. der ittenste Fra umstri das künftig vor ungelöst b deutschen Dele in der anderen frage te in der anderen itfrage keit des v enen Rats arne 7· 17 yggr en Regierungschefs in Fragen 8 eUropalsce DIE AUSSENMINISTER DER SECHS STAATEN DER EWE begonnen in Paris neue Ge- Sprãche uber ein Abkommen, das zur staatlichen Einigung Europas führen soll. Unser Bild zeigt die Außenminister(von lines) Spaalè(Belgien), Couve de Murville Frankreich), Schröder(Bundesrepublik), Segni(Italien), Luns(Niederlande) und Schauss(Luxemburg) vor hren Gespräch im Uhrensddl des französischen Außen ministeriums UPI-Bild Dean begrüßt Kompromißformel der Neutralen Genfer Konferenz erzielt weitgehend Einigung über Präambel Genf(dpa). Der amerikanische Chefdele- gierte Arthur Dean begrüßte am Dienstag auf der Abrüstungskonferenz in Genf den Kompromißvorschlag der acht blockfreien Länder in der Kernwaffenfrage. Zugleich bat er um nähere Einzelheiten des von den Neu- tralen vorgesehenen Kontrollsystems. Die blockfreien Delegationen hatten am Montag die Bildung iner internationalen Wissenschaftler- Kommission angeregt, die Alle Angaben von einem vereinbarten System von Beobachtungsposten sammeln und ge- gebenenfalls über eine Kernexplosion oder verdächtige seismische Vorgänge berichten soll. Dean wollte insbesondere wissen, ob bei den acht Neutralen eindeutige Klarheit über die Registrierungsmöglichkeit bei den heute vorhandenen seismischen, meteorologischen und sonstigen Beobachtungsstationen besteht. Ebenso bat er um Auskunft darüber, ob und Wo weitere solcher Stationen gebaut werden Sollen, damit alle Regionen ausreichend kon- trolliert werden können. Eines der wichtigsten Probleme schnitt Dean mit der Frage an, ob die vorgeschlagene Wissenschaftler- Kommission bei einer ver- Mmuteten Kernwaffenexplosion nur auf Ein- ladung beziehungsweise mit Zustimmung der betreffenden Macht ihre Inspektion durch- Führen könne. Weitgehende Einigung erzielte die Voll- Sitzung über den Entwurf einer Präambel für den Vertrag über eine allgemeine und totale Abrüstung. Von den sechzehn Absätzen Wurden die dreizehn ersten ganz, die Absätze vierzehn und sechzehn teilweise angenommen. ber den Absatz fünfzehn— einen Vor- schlag der Amerikaner— bestehen noch Mei- nungsverschiedenheiten mit den Sowjets. Die von der Vollsitzung angenommenen Absätze der Präambel besagen, daß der Ver- trag in Ubereinstimmung mit den Zielen und Grundsätzen der UN zu einer allgemeinen undd totalen Abrüstung unter einer wirksamen ternationalen Kontrolle führen und die Wirtschaftliche und soziale Entwicklung in allen Ländern der Welt erleichtern soll. Im Gegensatz zum Standpunkt der Sowjets, die der allgemeinen und totalen Abrüstung obne weiteres eine Sicherung des Weltfrie- dens auf Dauer sehen, wollen allerdings die Amerikaner zusammen mit einer Abrüstung die Zuständigkeit und die Befugnisse der UN zur Sicherung und Gewährleistung des Frie- dens in der Welt bauen. In einer kurzen Debatte um die künftige Tagesordnung setzte sich der stellvertretende PO he Außenmir Naszkowski mit Un- terstützung der Sowjets nachdrücklich dafür ein, daß der Gesamtausschuß der Abrüstungs- konferenz den Rapacki-Plan einer atomwaf- kenfreien Zone in Mitteleuropa beraten solle. Als Begründung führte er an, die Bundes- republik als Teil der NATO strebe deutlich den Besitz von Atomwaffen an, Bereits heute versuche Westdeutschland, Einfluß auf die Art der Verwendung der auf ihrem Gebiet stationierten amerikanischen Kernwaffen zu gewinnen, sagte Naszkowski. l Schröders Vorschlag fand keine Billigung— Französischer Sprecher: Abkommen war nicht möglich der Verteidigung und der Wirtschaft— er- zielt worden. Eine formelle Einigung steht aber auch über diese beiden Punkte noch aus. Ein deutscher Sprecher betonte nach der Sitzung, daß die Bundesrepublik ihre Kon- zeption, daß die politische Union Europas sobald wie möglich unterschriftsreif gemacht er vorantreiben werde. Der deut- schen komme es darauf an, die Dinge nicht auf sich beruhen zu lassen. Bundes- außenminister Schröder, der mehrfach ver- mittelnd in die Debatten eingriff, hatte unter anderem vorgeschla EWG-Regie- rungschefs im Juni den Vertrag unterzeich- nen sollten. Dieser Vorschlag wurde nicht angenommen. Ein französischer Regierungssprecher er- ärte im Anschluß an die Konferenz, es sei „nicht möglich“ gewesen, sich auch nur dar- über zu einigen, dag prinzipiell ein Abkom- men über eine politische europàisc Union zeschlossen wird. Man sei ü gekom- men, daß die verschiedenen rstellungen über den Vertrag für eine politische Union Großbritannien zur Kenntnis gebracht wür- en. Wenn die britische Regierung mit den immungen eines Vertrags einverstanden Sei, könnte er unterzeichnet werden. Zwei Delegationen— ohne es auszusprechen bezog sich der französische Sprecher damit auf Hol- land und Belgien— hätten die Ansicht ver- treten, de Vertrag über die politische Union sen werden könne, wenn abe Großbritannien dem Gemeinsamen Markt eigetreten sei. indesaußenminister Schröder gab eine Ausführliche Darstellung über die Entwick- lung in der De nd- und Berlin-Frage. D ging er auch die neuen amerika- sowjetischen Berlin- Sondierungen ein. Bei dem Konsultationsgespräch der Außen- minister sind darüber hinaus Fragen ange- Schmitten worden, die auf der NATO-Früh- jahrstagung Anfang Mai in Athen behandelt Werden sollen. Ohne einen Termin festzu- legen, kamen die sechs Außenminister über- ein, ihre seit einiger Zeit unterbrochenen Konsultationskonferenzen über allgemeine Fragen in etwa drei Monaten wieder aufzu- nehmen. Positive polnische Reaktion Warschau(dpa). Die am Wochenende bekanntgewordenen amerikanischen Berlin- Vorschläge für die neuen Verhandlungen mit der Sowjetunion haben erwartungsgemäß in Warschau ein positives Echo ausgelöst. Zwar liegen noch keine Kommentare von Politikern und der parteiamtlichen„Trybuna Ludu“ vor, doch stellte die offlziöse Warschauer Tages- zeitung„Zycie Warszawy“ am Dienstag die vier Punkte ausführlich heraus. 1500 Soldaten nach Neuguinea Den Haag(dpa). In den nächsten Tagen sollen 1500 niederländische Soldaten, Infan- terie- und Luftabwehreinheiten, mit Trans- portschiffen nach Neuguinea gebracht werden. Wie das niederländische Verteidigungsmini- sterium am Dienstag mitteilte, verläßt die „Zuiderkruis“ Hoek van Holland am 19. April mit 800 Soldaten an Bord. Anfang Mai soll das Passagierschiff„Waterman“ mit 700 Sol- daten folgen. Die Reise soll durch den Pa- nama-Kanal führen und wird etwa sechs Wochen dauern. Ausweg aus Argentiniens Krise fast unmöelich Frondizis Anhänger bestehen auf Wahlentscheidung vom März Buenos Aires(dpa). Der politische Aus- schuß der argentinischen intransingenten ra- dikalen Frondizipartei(UCR) forderte am Dienstag in einem Neun-Punkte- Programm Staatspräsident Guido auf, Dr. Frondizi frei- zulassen und den Kongreß über die Gültigkeit der Wahlen vom 18. März entscheiden 2u lassen. Die URI antwortete als erste der politi- schen Parteien Argentiniens auf die Auffor- derung Guidos, Vorschläge zur Uberwindung der gegenwärtigen Krise in Argentinien zu machen. Damit ist deutlich, daß die Fron- dizi-Anhänger nicht auf die Forderung der Streitkräfte eingehen wollen, die Wahlen vom 18. März zu annullieren und die bei diesen Wahlen gewählten peronistischen Ab- geordneten zum Verzicht auf ihre Mandate zu bewegen. Politische Beobachter halten einen„legalen Ausweg“ aus der Krise für unmöglich, da sich auch die radikale Volkspartei für eine Anerkennung der Wahlen vom 18. März aus- gesprochen hat. Aus zuverlässigen Kreisen verlautet inzwischen, daß die Christlichen Demokraten versuchen wollen, die Peronisten zu einem freiwilligen Verzicht auf ihre Man- date aufzufordern, um einer Militärdiktatur in Argentinien vorzubeugen. Dieser Aktion werden jedoch nur geringe Aussichten einge- räumt. Die argentinische Regierung dementierte am Montagabend entschieden Gerüchte, daß der CGF-Gewerkschaftsbund unter Zwangs- verwaltung gestellt werden solle. Politische Beobachter schließen diese Maßnahme aber nicht für den Fall aus, daß die peronistischen Gewerkschaftler ihre Drohung wahr machen, bei der Nichtanerkennung der Wahlergebnisse ihre Amter niederzulegen, um auf diese Weise den kommunistischen Kräften in den Ge- werkschaftsorganisationen freies Spiel zu lassen. Nach Ansicht politischer Beobachter be- treibt die URI eine Verschleppungstaktik, um die bis zum 25. April befristete außer- ordentliche Kongreßsitzung an einer Entschei- dung über das Präsidentschaftsnachfolgegesetz zu verhindern und Guido zu zwingen, in den nächsten 30 Tagen Neuwahlen festzusetzen. Iraum Europa Von Erhard Has chke Nur große Optimisten konnten hoffen, daß die Pariser Konferenz der EWG-Außenmini- ster in der Frage einer politischen Europa- Lösung etwas greifbar Positives erzielen Könnte. Die hoffnungsvollen Erwartungen, mit denen man in Paris, Bonn und Rom dem Außenministertreffen entgegengesehen hatte, haben sich nicht erfüllt, und die Temperatur kühlte gleich zu Anfang merklich ab. Zwischen der frar hen, italienischen und der bun- des republikanischen Regierung war in den letzten Wochen eine weitgehende Verständi- Sung über die bisher strittigen Punkte, so hieß es in allen dementsprechenden Verlautbarun- gen, erzielt worden. Sowohl von de Gaulle, der eine politische Organisation Westeuropas auf der Basis weitgehender Aufrechterhaltung der nationalen Souveränitäten anstrebt, wie auch von den stark auf eine politische Integration drängenden Regierungen Italiens und der Bundesrepublik waren Konzessionen einge- räumt worden. Der französische Staatschef hatte zugestan- den, daß die in Angriff genommene Wirt- schaftsintegration Westeuropas durch die po- litische Organisation auf der Grundlage der Souveränität nicht beeinträchtigt werden sollte und den Brüsseler Organen wohl Empfehlun- Sen aber keine Weisungen gegeben werden dürften. Bonn und Rom hatten dagegen zugestanden, daß die geplante Europäische Union zwar auch gewisse Zuständigkei- ten für Militär- und Verteidigungsfragen haben, sich jedoch immer als Teil der NATO auffassen und innerhalb dieser wirken solle. Ungelöst blieben noch einige Fragen im Zu- sammenhang mit dem dritten Hauptpunkt, der sogenannten Revisionsklausel. Diese sollte den Zweck haben, spätestens fünf Jahre nach Gründung der politischen Union eine Revision der sich auf einer Basis nationaler Souveräni- tät vollziehenden politischen Einigung Europas in Richtung auf eine politische Integration zu ermöglichen. Aber gerade in diesem Punkt hat de Gaulle wohl doch schwerwiegende Be- denken in die Waagschale geworfen, die— das Sollte man ihm zugestehen— nicht aus un- verständlicher Starrheit aufgeworfen wurden, sondern denen realistische Uberlegungen zu- grunde liegen. Der französische Staatspräsident, der zwar in erster Linie als Franzose, und das sollte ihm hoch angerechnet werden, die politische Linienführung sieht, schiebt hier in seine Be- denken aber mögliche Aspekte ein, die früher oder später alle in der Europäischen Union verhafteten Staaten berühren können. Eine starre Formel könnte dann hier mehr Unheil anrichten als sie nützlich ist. Unverständli- cherweise stößt er auch hier auf den harten Widerstand Belgiens und Hollands. Dieses Verhalten könnte eine logische Erklärung darin finden, wenn man speziell Holland als einen verlängerten Arm Englands betrachten Will. Denn Großbritannien müßte alle seine politischen Prinzipien über Bord werfen, wenn es an der Gestaltung Europas keinen direkten Einfluß mehr ausüben wollte. Die britische These von dem sogenannten„Gleichgewicht in Europa“ Sisch hat auch heute noch nicht seine Gültigkeit verloren. So sehen sich also die Dinge heute für den außenstehenden Betrach- ter an. Aber neben den sichtbaren gibt es noch andere und wohl die mit entscheidenden Fak- toren, die unausgesprochen bleiben, welche aber weder einen Fortschritt noch eine Eini- gung ermöglichen. Der Gedanke eines vereinigten Europas ist nicht neu. Oft schon wurden solche Gedanken- Sänge geäußert. aber es zeigte sich dann meist, daß jene, die diese Gedanken gebaren, recht bald einsehen mußten, daß das Wollen leichter als die Durchführung war. Auch heute scheint es in dieser Hinsicht noch nicht viel anders geworden zu sein. Der Wunsch nach einer Europäischen Union ist angesichts der bolsche- wistischen Machtfülle, wie sie sich gegenwärtig Abzeichnet, verständlich. Abgesehen von der Tatsache, daß die augenblicklichen EWG“ Staaten noch nicht ganz Europa repräsentie- ren, sind die politischen Interessen dieser Staaten so verschieden, die Mentalität ihrer Völker so unterschiedlich, daß jene Reife, die für ein vereinigtes Europa unbedingt Voraus- 11 sein muß, heute noch nicht vorhanden St. Angesichts dieser Tatsache soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, daß Bonn, das sich zum großen Fürsprecher des Europagedankens macht. sich hinsichtlich dieser Angelegenheit doch noch einigen tieferen Uperlegungen hin- geben sollte. Wir sind uns doch wohl alle dar- über im klaren, daß Moskau niemals einer im festen Staatenverband verankerten Bundes- republik die Wieder vereinigung unseres Vater- landes gestatten würde. Hier liegt für uns eine Sroße nationale Aufgabe, die— s0 sollte es uns scheinen— doch erst einer dringenden LG- sung bedarf. Das ganze Deutschland-Problem hängt in der Luft und wir mit ihm. Sollten Fortsetzung auf Seite 2) 1 Libanon interessiert sich für die EWG Brüssel(dpa). Bei der Europäischen Wirt- schafts gemeinschaft in Brüssel werden die Voraussetzungen für die Schaffung einer stän- digen diplomatischen Vertretung des Libanon beim Gemeinsamen Markt geprüft. Der Liba- non ist der erste Staat des Mittleren Osten, der den Wunsch nach engeren Kontakten mit der EWG äußerte. Diplomatische Kreise in Brüssel stellten sich am Dienstag die Frage, ob der libanesische Wunsch eine arabische Reaktion auf die israelischen Kontaktversuche mit der EWG darstellt. Die in Brüssel bekanntgewordene Darstel- lung der libanesischen Zeitung„EI Chiad“ widerspricht diesem Gedanken. Das Blatt Hatte bereits Mitte März die Regierung des Libanon zur Fühlungnahme mit der EWG auf- gefordert. Gleichzeitig warnte das Blatt vor einem arabischen Boykott der EWG wegen der israelischen Fühlungnahme. Eine solche Drohung sei politisch zwecklos. Der EWG-Ministerrat hat die Hallstein- Kommission mit der Ausarbeitung eines Me- morandums über die Möglichkeiten engerer handelspolitischer Beziehungen zwischen Israel und der EWG beauftragt. An eime Assoziie- rumg Israels denkt aber keine der beiden Sei- ten. Zusammenarbeit erörtert Bonn(dpa). Die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der Entwicklungshilfe wurde am Dienstag vom Innenministeriellen Ausschuß für Entwicklungspolitik unter Vor- Sitz des Staatssekretärs des Bundesministe- riums für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Prof. Dr. Friedrich Karl Vialon, in Bad Go- desberg erörtert. Bessere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen gefordert Vorschläge des Deutschen Gemeindetags— Wichtige Bereiche sollen abgestimmt werden Bad Godesberg(dpa). Vorschläge für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden hat der Deutsche Gemeindetag am Dienstag in Bad Godesberg veröffentlicht. Mit seinen Empfehlungen für eine verstärkte„interkommunale Zusammenarbeit“ will der Gemeindetag den Kommunen helfen, gemeinsame Probleme in den wirtschaftlichen Bal- lungsräumen zu lösen. Der Deutsche Gemeindetag begründet seine Empfehlungen damit, daß sich durch die Zu- sammenballung der Bevölkerung in vielen Teilen der Bundesrepublik die Aufgaben der einzelnen Gemeinden vielfach überschneiden und verflechten. Daher sollten die Gemeinden in den Ballungsräumen wichtige Bereiche ihrer Tätigkeit aufeinander abstimmen. Diese Zusammenarbeit, meint der Gemeindetag, stärke die Verwaltungskraft der einzelnen Kommune und damit das Prinzip der kommu- nalen Selbstverwaltung. Die Eingemeindung sei keine ideale Lösung für die vorhandenen Großraumprobleme. Sie würde zu einer un- übersehbaren administrativen Ausweitung führen und„von blühendem Eigenleben er- füllte Gemeinden“ vernichten. Der Deutsche Gemeindetag empfiehlt, daß die Gemeinden verschiedene Einzelprobleme, wie zum Beispiel Schulwesen, Verkehr, Kran- kenhauswesen und Industrie- Ansiedlung, ge- meinsam lösen und dabei besonders in der Planung zusammenarbeiten sollten. Voraus- setzung dafür sei jedoch, daß die Gemeinden Selbständig und völlig gleichberechtigt blei- ben. Die Interessen der beteiligten Gemeinden OAS-Kommandos griffen Algerier-Gruppe an Wieder 20 Tote- Fouchet zur Berichterstattung in Paris eingetroffen Paris(dpa). Der französische Hohe Kom- missar für Algerien, Christian Fouchet, ist am Dienstag zur Berichterstattung in Paris eingetroffen. Er hatte Unterredungen mit Al- gerilenminister Louis Joxe und Premiermini- ster Pompidou. Der Terror in Algerien wütete auch am Dienstag weiter. In der Hafenstadt Oran, seit langem ein neuralgischer Punkt, wurde die ganze Innenstadt abgesperrt. In einem Vor- ort von Oran griffen OAsS-Kommandos eine Sowjetunion bleibt expansionistische Macht Grewe: Zonenanerkennung stabilisiert Lage in Europa nicht Washington(dpa). Die Sowzetunion wird in ihrer Deutschlandpolitik nach Ansicht von Botschafter Professor Wilhelm Grewe eine expansionistische Macht bleiben. Ein Kompromiß in Berlin, die Anerkennung der Sowietzonenrepublik und ähnliche Konzes- sionen könnten darum die Lage in Mittel- europa nicht stabilisieren. Der Botschafter der Bundesrepublik in Washington äußerte diese Auffassungen in einem Vortrag vor Studenten der LVale-Uni- versität in New Haven(Connecticut), in dem er zum 40. Jahrestag des Rapallo- Vertrages über die Rolle Deutschlands in den Ost-West- Beziehungen sprach. Grewe wies die Ansicht zurück, daß die Ostpolitik der Weimarer Re- publik eine finstere Verschwörung gegen den Westen gewesen sei, und charakterisierte den Rapallo-Vertrag als einen Versuch, normale Beziehungen und friedliche Koexistenz mit der Sowjetunion herbeizuführen. Auf die heutige Lage übertragen würde eine deutsche Rapallo-Politik nach Ansicht Grewes darauf hinauslaufen, eine Regelung für Mit- teleuropa durch Anerkennung zweier deut- scher Staaten und der Oder-Neiße-Linie als Grenze zu erreichen. Grewe bezeichnete dieses Konzept als unrealistisch, weil es davon aus- gehe, daß das deutsche Volk für immer auf Traum Europa (Fortsetzung von Seite J) Wir nicht vorher erst unsere ganze Kraft die- Sem Aspekt zuwenden? Denn hier liegt unsere und Europas und darüber hinaus der Welt Lebensexistenz. So erfreulich das Drängen Bonns nach einer politischen Einigung Euro- Pas sein mag, so nützlich wäre aber auch eine ähnlich lebhafte Initiative zur Lösung der Deutschland-Frage. seine Einheit verzichten und daß die Sowjets ihren„expansionistischen Imperialismus“ auf- geben würden.„Es ist nicht wahrscheinlich, daß diese beiden Voraussetzungen in abseh- barer Zukunft Wirklichkeit werden.“ Eine expansionistische Deutschlandpolitik der Sowjetunion ist nach Grewes Ansicht not- Wendig, weil das kommunistische Regime in der Sowjietzonenrepublik nur mit Gewalt auf- rechterhalten werden könne und weil dies wiederum eine Politik der friedlichen Ko- existenz ausschließe. Gruppe von Algeriern an und töteten 20 Per- sonen. Die Armee mußte einschreiten. In Al- gerien sind allein am Dienstagvormittag min- destens fünf Algerier von Europäern umge- bracht worden. Sieben wurden verletzt. Mit- ten im belebten Stadtzentrum entwaffnete ein OàAsS- Kommando einen französischen Po- lizeiofflzier, der ein Attentat untersuchen Wollte. In den Redaktionsräumen „Journal d' Algier“ explodierte eine starke Plastikbombe. Menschen kamen nicht zu Schaden. Ein bewaffnetes OAS- Kommando war in das Zeitungsgebäude eingedrungen und hatte alle Journalisten und Angestellten aufgefordert, das Haus zu verlassen. Die OAS- Angehörigen legten dann ihre Bombe vor das Arbeitszimmer des Direktors. Durch die Explosion wurden drei Etagen fast völlig zerstört. Gendarmerie-Einheiten haben in den frü- hen Morgenstunden des Dienstags das Stadt- zentrum von Algier hermetisch abgeriegelt, um in Ruhe Untersuchungen über die Ursache und Verlauf der Schießereien vom 26. März nachzuprüfen, bei denen es fast 50 Todes- opfer gegeben hatte. Bei Kontrollmaßnahmen sind am Sonntag und Montag 500 Wohnungen durchsucht und erhebliche Waffenvorräte ge- funden worden. der Zeitung Außenminister Gromyko von Tito empfangen Politische Gespräche werden am Freitag in Belgrad fortgesetzt Belgrad(dpa). Der sowjetische Außen- minister Gromyko, der sich seit Montagmittag zu einem fünftägigen Besuch in Jugoslawien aufhält, wurde am Dienstagnachmittag vom jugoslawischen Staatspräsidenten Tite emp- fangen. Diese Begegnung fand nicht in Titos Palais, dem„Weißen Schloß“ statt, sondern in dem neuen Monumentalbau des jugoslawischen Bundesexekutivrates in Neu- Belgrad. Am Vormittag hatten im Belgrader Außenministe- rium die politischen Gespräche zwischen Gro- myko und seinem jugoslawischen Kollegen Popovic und ihren Mitarbeitern begonnen. Diese Gespräche werden nach der Rückkehr Gromykos von einem Besuch Dubrovniks an der Adria am Freitag in Belgrad fortgesetzt werden. An die Arbeitssitzung am Dienstag scfiloß sich ein offlzielles Frühstück Popovies für Gromyko an. In einem Trinkspruch sagte der jugoslawische Außenminister, die Beziehungen zwischen Jugoslawien und der Sowjetunion hätten sich erfolgreich entwickelt und der Aufenthalt Gromykos in Jugoslawien werde zweifellos zu einem noch besseren Verstehen beitragen. In seiner Antwort sagte der so- wWjetische Außenminister, der letztjährige Mos- kauer Besuch Popovies und die dabei geführten offenen Aussprachen seien bedeutungsvoll für den guten Verlauf der Beziehungen beider Staaten seither gewesen. Er könne mit Befrie- digung feststellen, daß in der Beurteilung der internationalen Hauptprobleme die Auffas- sungen beider Regierungen übereinstimmen oder sich nahe seien. Er hoffe auf eine Ent- faltung des guten Verhältnisses beider Staaten auf einer breiten Ebene. Die Belgrader Presse hat entgegen sonst üblichen Gepflogenheiten dem Besuch bisher noch keinen Kommentar gewidmet. Der pro- tokollarische Ablauf des Gromyko- Besuches hält sich peinlich genau an jenes Protokoll, das im Juli 1961 von sowjetischer Seite beim Moskauer Besuch von Popovic angewandt wurde. müßten ausgeglichen werden, so unter an- derem auf finanziellem Gebiet. Dieser Aus- gleich sei vor allem zwischen Industriege- meinden und ausgesprochenen Wohngebietes erforderlich. Als Rechtsform für solche Zu- sammenschlüsse schlägt der Deutsche Gemein- detag Arbeitsgemeinschaften, öffentlich-recht- liche Verträge oder Vereinbarungen sowie Zweck- und Planungsverbände vor. Durch Sondergesetze sollten die Großraumprobleme nur dann geregelt werden, wenn sich keine andere Möglichkeit mehr bietet. Da die Bundesrepublik einen einheitlichen Wirtschaftsraum bildet, fordert der Gemein- detag möglichst übereinstimmende gesetzliche Regelungen für die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden in allen Bundesländern. Neben der„interkommunalen Zusammenar- beit“ hält der Gemeindetag raumordnerische Maßnahmen von Bund und Ländern für unerläßlich, um die Ballungsprobleme zu J6sen. Durch wirtschafts- und steuerpolitische Maßnahmen müsse der Staat verhindern, daß die Ballungsgebiete noch anwachsen. Dadurch sollten gleichzeitig die wirtschaftlich schwa- chen Gebiete gefördert werden. Postgewerkschaft warnt Bonn Hamburg(dpa). Der Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft warnte am Diens- tag auf einer Lagung in Hamburg die Bundes- regierung davor, Verhandlungen über eine Erhöhung der Gehälter und Löhne für die Beamten, Angestellten und Arbeiter der Bun- despost hinauszuzögern. Die Unruhe unter den Postbediensteten habe schon in vielen grogen Städten des Bundesgebietes zu Protesten ge- Führt. Der Postgewerkschaft lägen bereits zahlreiche konkrete Vorschläge zu gewerk- schaftlichen Aktionen vor. Es sei empörend, betonte der Hauptvorstand, daß ein vom Bun- desminister zugesagter Verhandlungstermin bisher noch nicht festgelegt werden konnte, Weil sich der Minister und der zuständige Staatssekretär bereits im Osterurlaub be- Tänden. UN will Lebensmittel-Reserven für Notfälle bilden UNE New Lor k(dpa). Die Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der UN beschloß am Montag ein 100-Millionen-Dollar- Programm, durch das Lebensmittel aus Uber- schußgländern an die Entwicklungsgebiete ver- teilt werden sollen. Ein Drittel der freiwilli- gen Beiträge zu diesem Programm wird in Bargeld geleistet, während der Rest aus Wa- renlieferungen und Dienstleistungen besteht. Das Programm soll Vorsorge dafür treffen, daß in Notfällen genügend Nahrungsmittel Zur Verfügung stehen. Aus diesem Grunde sollen Lebensmittel-Reserven angelegt wer- den. Abbud in Berlin eingetroffen Berlin(dpa). Der sudanesische Staatsprä- sident General Ibrahim Abbud traf am Diens- tagnachmittag in Berlin ein. Auf dem Flug- hafen Tempelhof wurden er und seine Be- gleitung von dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt mit einem„Großen Bahnhof“ empfangen. Für Abbud ist auch ein Empfang beim Präsidium der Industrie- und Handels- kammer zu Berlin sowie der Besuch der Sie- menswerke vorgesehen. Der Gast wird sick in das Goldene Buch der Stadt Berlin ein- tragen und einer Einladung des Regierenden Bürgermeisters und des stellvertretenden Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Ber- lin, Wolfram Müllerburg, zu einem Essen Folge leisten. Am Donnerstagvormittag wird der Gast mit einem Sonderflugzeug nack Stuttgart weiterreisen. 5 1 4 Mit dem praktischen Plastikaufnhanger 8 4 705. 5 2 7 Eine gute Nachricht für alle Hausfrauen . Das Spülwunder Pril jetzt noch preiswerter in der neuen en 1 9 N