A A 2 o 1191 Meßeint: montags, mittwockis, freitags ul amstags. Frei Haus 220, im Verlag geholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 8 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 13 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 62 16 Anzelgenpreise: fle 6 gespaltene Milli: meterzeile 18 Pfg.— Preisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 28. auf nden Monatsersten angenommen werden. Nr. 77 Mittwoch, 16. Mai 1962 14./ 62. Jahrgang Amerikanische Truppen landen in Thailand Laotischer Kriegsschauplatz soll abgeschirmt werden Neue Offensive der kommunistischen verbände Bangkok/ Washington(dpa). Die USA sind entschlossen, ein weiteres Vordringen der Kommunisten in Südostasien zu verhindern, Sie haben am Dienstag ein neues Truppen oberkommando gebildet, das Thailand und Südvietnam unter den militärischen Schutz der USA stellen soll. 11 000 amerikanische Soldaten, unterstützt von Luftstreitkräften und den im Golf von Siam operierenden Einheiten der 7. US-Flotte, sollen den labtischen Kriegs- Schauplatz abschirmen und damit sicherstellen, daß die Kämpfe in Laos nidlit auf die anderen Staaten Südostasiens übergreifen. Während in Südvietnam bereits 6000 ame- Tikanische Soldaten stehen, werden in den nächsten Tagen insgesamt 5000 US-Soldaten nach Thailand entsandt werden. Ein Teil die- ser Verbände, 1800 Marinesoldaten, wird im Morgengrauen des Donnerstag(23.00 Uhr MEZ Mittwoch) an der thailändischen Küste landen. Der dramatische Schritt der USA zur Ein- dämmung der Laos-Krise wurde am Dienstag- nachmittag in Washington von Präsident Ken- nedy bekanntgegeben, Er teilte mit, daß sich die USA auf Wunsch Thailands entschlossen hätten, Truppen in dieses südostasiatische Kö- nigreich zu entsenden, um ein Ubergreifen der Kämpfe in Laos zu verhindern. Die USA seien zwar nach wie vor für eine friedliche Rege- lung der Laos-Rrise, doch sei es notwendig, Thailand gegen jede kommunistische Bedro- hung abzuschirmen. Dies sei eine defensive Maßnahme, die in Ubereinstimmung mit der UN-Charta und entsprechend den Verpflich- tungen erfolge, die die USA im Rahmen des Südostasien- Paktes(SEATO) übernommen haben. Die kommunistische Bedrohung Thai- lands sei für die USA Anlaß ernster Besorgnis. Wie das amerikanische Verteidigungsmini- sterium gleichzeitig mitteilte, sehen die mi- litärischen Pläne der USA in Südostasien fol- Sende Maßnahmen vor: Ausätzlich zu der 1000 Mann starken Ar- meekampfgruppe, die seit den jüngsten SEATO-Manövern bereits in Thailand steht und in Eilmärschen zur laotischen Grenze am Mekong-Fluß vorrückt, werden die USA eine 1800 Mann starke Marinekampfgruppe lan- den. Eine weitere Armeekampfgruppe in Stärke von 1200 Mann wird in Kürze aus dem pazifischen Raum nach Thailand verlegt. Die Marinekampfgruppe wird über eigene Luftverbände verfügen. Die Luftsicherung der Armeekampfgruppen werden taktische Luftverbände der pazifischen USA-Luftflotte übernehmen, auch etwa 1000 Soldaten.. Die in Südvietnam stehenden amerikani- schen Truppen und die Kampfgruppen in Thailand werden einem neugebildeten ge- meinsamen Militärkommando unterstellt, das der Befehlshaber der amerikanischen Trup- Den in Südvietnam, General Paul Harkins, befehligen wird. Der amerikanische Präsident sah sich zu dieser Demonstration der militör'eschen Mecht der USA gezwungen, nachdem die Sowet- Kommunistische Pathet-Lao- Streitkräfte auf dem Vormarsch union es abgelehnt hat, einen mä igen den Einfluß auf die Kommunisten in Laos auszu- üben. Unterdessen bereiten die kommunisti- schen Verbände in Laos offensichtlich eine neue Offensive vor. Nach Berichten aus der laotischen Hauptstadt Vientiane hat die mi- sche Aufklärung ergeben, daß die Rom munisten Truppen für einen Angriff auf Vientiane sowie auf die Iaotische Königsstadt Luang Prabang zusammenziehen. PI Klimaverbesserung aufder Abrüstungskonferenz Teilweise Annäherung der Standpunkte„Aufgeschlossene“ Sitzungen Genf(dpa). Auf der Genfer Abrüstungs- Konferenz wird seit geraumer Zeit sowohl von amerikanischer als auch von sowzetischer Seite eine Klima verbesserung festgestellt. Sprecher beider Seiten bezeichnen trotz aller Divergenzen und gegenseitigen B=Sscheldi- gungen die Atmosphäre der Konferene als „aufgeschlossen“. Frankreich besteht auf eigener Atommacht De Gaulle: Deutsch-französische Solidarität Eckpfeiler Europas Paris(dpa). Der französische Staatspräsi- dent de Gaulle stellte am Dienstag die deutsch- französische Solidarität als den Eck- Pfeiler für die Entwicklung Europas heraus. Von dieser Solidarität hänge nicht nur die Sicherheit der beiden Völker ab, sondern auch alle Hoffnungen auf eine Einigung Europas in Politischer, wirtschaftlicher und verteidigungs- politischer Hinsicht und damit letzten Endes das Schicksal ganz Europas„vom Atlantik bis zum Ural“. In seiner ersten Pressekonferenz seit Sep- tember vergangenen Jahres, die im Zeichen der Außenpolitik'stand, bezeichnete de Gaulle vor rund 700 Journalisten das Deutschland- Problem als das brennendste in der gegen- wärtigen Weltlage. Seine Lösung hielt er für dringend, doch warnte er den Westen gleich- zeitig davor, sich unter sowjetischem Druck voreilig auf Anderungen einzulassen. De Gaulle bekräftigte seine Skepsis gegen die Berlin- Sondierungen zwischen Washington und Moskau. Frankreich widersetze sich zwar nicht diesem Dialog, zumal anerkannt werden müsse, daß die USA die Hauptlast unter den Alliierten trügen und im Konfliktsfall auch die größten Anstrengungen unternehmen mlißten. 8 8 i Die Haltung Frankreichs zu anderen außen- Politischen Kernfragen umriß de Gaulle wie J0lgt: Frankreich hält an seiner Initiative für einen politischen Zusammenschluß der sechs europäischen Staaten fest, der zunächst im Gegensatz zu den Wünschen der Integrations- Anhänger locker gefügt sein und zu regel- mäßigen Treffen der Regierungschefs führen sollte. Nach Ansicht de Gaulles muß das atlantische Verteidigungsbündnis erhalten bleiben, solange der freſen Welt von Osten Gefahr droht. Frankreich besteht auf dem Auf- und Ausbau seiner eigenen atomaren Abschreckungsstreitmacht. die im internatio- nalen Rräftespisl zunehmende Bedeutung er- Balten wird. Frankreich hält sein Fernbleiben von den Genfer Abrüstungsbesprechungen weiterhin Tür gerechtfertigt, weil es dort nach Auffas- sung de Gaulles nicht zu konkreten Ergebnis- sen kommen wird. Es ist aber— ein Rückgriff auf de Gaulles bekennten Vorschlag— sofort bereit, an einer echten Abrüstungskonferenz der verantwortlichen großen Atommächte teil- zunehmen, das heißt an einer Konferenz der USA, Großbritanniens, der Sowjetunion und Frankreichs. Die OAS-Terrororganisation wird an der vertraglich abgesteckten Alger ent- Wieltlung nichts ändern. In Teilfragen beginnen sich tatsächlich die Standpunkte eimander anzunähern. Dies wurde auf der Dienstag- Sitzung der Konferenz deut- Iich. Sowohl Amerikaner wie Sowjets möch- ten das Risiko einer militärischen Nutzung des außer- atmosphärischen Weltraums durch Erdsatelliten mit Massenzerstörungsmitteln beseitigen. Auf beiden Seiten scheint eine grundsätzliche Bereitschaft zum Abschluß eines Vertrages darüber vorhanden zu Sein. Allerdings machte der sowietische Chef- delegierte Sorin eine entsprechende sowjeti- sche Zusage auf der Dienstag-Sitzüng davon Abhängig, daß zuvor die Gefahr eines Kern- Waffenkrieges auf ein Minimum reduziert Werde, also, daß die Amerikaner der sowieti- schen Forderung nach Abschaffung der Mi- litärbasen im Ausland zustimmen, Militäri- sche Erdsatelliten müßten nämlich mit be- stimmten Raketen von bestimmten Abschuß stellen auf ihre Umlaufbahn um die Erde gebracht werden. Auch in der Frage der in dem amerikani- schen und in dem sowjetischen Abrüstungs- Drei-Phasen-Plan vorgesehenen Ubergangs- fristen ist eine gewisse Annäherung zu ver- zeichnen. Salan ruhig und gefaßt vor seinen Richtern 2602 Attentate werden dem Exgeneral zur Last gelegt Paris(dpa). Ruhig und gefaßt erschien am Dienstag der 63jährige OAs-Führer und Putschgeneral Raoul Salan, einst einer der höchst dekorierten Generale Frankreichs, im Pariser Justizpalast vor seinen Richtern. Im überfüllten Schwurgerichtssaal, in dem vor einem Monat sein OàAS-Komplice Jouhaud von demselben neunköpfigen Sondertribunal zum Tode verurteilt worden war, richteten sich die Augen von Hunderten von Journa- listen auf den Terroristenchef, als er im eleganten anthrazitgrauen Zivilanzug, bewacht von vier Gendarmen, den Gerichtssaal betrat. Der Prozeß gegen Salan ist der größte po- tische Prozeß in Frankreich seit der Ab- urtellung der Führer des Vichy- Regimes kurz nach Kriegsende. Wie Petain und Laval wurde Salan aus Sicherheitsgründen für die Dauer des Verfahrens im Justizpalast untergebracht, wo eine Sonderzelle für ihn eingerichtet wurde. Laut Anklageschrift hat sich Salan wegen seiner Beteiligung am Algierputsch und vor allem wegen seiner Rolle als Gründer und Führer der OAs-Terroror ganisation zu ver- antworten. Gegen ihn als OAS-Führer führt die Anklageschrift den Hochverratsparagra- phen und den Artikel des französischen Straf- gesetzbuches an, der für die Führung einer bewaffneten Revolte gegen die Staatsgewalt die Todesstrafe vorsieht. Nach in der Anklage- Schrift zitierten Polizeistatistiken sind der von Salen gegründeten OAS 2602 Attentate zu- zuschreiben, bei denen 415 Menschen ums Leben kamen und 1045 verletzt wurden. Unter den von den vier Verteidigern Salans benannten 133 Zeugen sind zahlreiche fran- 268ische Politiker, darunter Staatspräsident de Gaulle und der bisherige Premierminister Debré. Außerdem möchte Salan alle französi- schen Generäle zu seiner Entlastung verneh- men lassen, die seit 1957 einen Posten in A= gerien inne hatten. Der Pariser Justizpalast glich zu Beginn des Verfahrens einer Festung. Im Innenhof park ten mehrere gepanzerte Polizeiwagen und der Palast selbst konnte nur mit Sonderausweisen und nach scharfen Durchsuchungen betreten werden. Auf den Dächern hielten schwerbe⸗ waffnete Sicherheitsbeamte Wache. Explosives Südostasien Von Erhard Haschke Die Lage in Laos, die sich praktisch über Nacht gefährlich zugespitzt hat, veranlaßt nunmehr den amerikanischen Präsidenten, eine große militärische Demonstration in Süd- Ostasien zu starten. Bisher hat die amerika- nische Regierung in dem untergründigen Ringen in und um Südostasien, speziell um Laos, wenig Glück gehabt. Die Tatsache liegt im allgemeinen an den Umständen, in beson- derem aber an den Fehleinschätzungen, zu denen sich Washington immer wieder Hat ver- jeiten lassen. In Verkennung der Dinge, die sich in diesem explosiven und gefährdeten Raum abspielen, hat sich die USA in den Gedanken verrannt, daß in Laos eine neutra- listische Koalitionsregierung die einzig trag- bare Lösung bedeute. Nachdem der prowest- liche Politiker Bum Um sich weigerte, diesem Weg zu folgen, da er klar voraus sah, dag diese Art von Neutralisierung des Landes gleichbedeutend mit einer verdeckten Ab- Wanderung ins kommunistische Lager sein Würde, entzog Washington der Regierung Bun Um die amerikanische Hilfe. Diese Entwick⸗ lung kam den laotischen Kommunisten nur sehr gelegen. Die kommunistischen Partei- gänger setzten nun mit größerer Kraft ihre Eroberungen fort, unterstützt von sowjetischen Waffenlieferungen. Sie haben die Grenze nach Thailand, das Ufer des Mekong erreicht. An- gesichts dieser Situation fragt man sich nun, wo denn der politische Raum für die auf dem Papier entworfene Koalition noch bleibt. Laos ist von den Kommunisten zweifellos Als das Sprungbrett für ihre Pläne in die an- liegenden Staaten gedacht, vor allem nach Südvietnam, Thailand und Kambodscha. Der Boden dafür scheint sowohl in Kambedscha als auch in Burma einigen Nährboden aufzu- weisen, da diese Staaten ohnehin zu weit- gehender Rückversicherung bei den Rom- munisten neigen. Diese unleugbare Tatsache Tesultiert daraus, daß man der laut verkün- deten amerikanischen Hilfe mit viel MigB= trauen begegnet. So will man lieber rechtzeitig Wohlwollende Verbindungen anknüpfen, als am Ende plötzlich sich zwischen zwei Stühlen Sesetzt zu sehen. Die Vorgänge in Laos und das mehr oder mindere Versagen Washingtons in dieser Frage sind ebenfalls nicht dazu angetan, die Asiaten von der allbeherrschen- den Machtstellung Amerikas zu überzeugen. So ist im allgemeinen gesehen die Lage der SA im südostasiatischen Raum nicht gerade besonders rosig zu betrachten. Nachdem nun die USA scheinbar zu der Ansicht gekommen sind, daß Laos in abseh- barer Zeit einem prokommunistischen Re- Sime anheimfallen wird, hat Kennedy nun, Wie es scheinen will, etwas spät, den Versuch unternommen, ein weiteres Vordringen der Kommunisten zu verhindern. Die Entsendung von Truppen nach Thailand ist ein Schritt in dieser Richtung. Ein Versuch wird es 80 lange bleiben, solange die Gärungskräfte nicht rest- Ios abgeschirmt und ein Ubergreifen auf an- dere Staaten unmöglich geworden ist. Wenn es auch Washington nicht gerne wahrhaben möchte, so ist doch an der Tatsache nichts zu Andern, daß hinter all diesem Peking steht. So sind nicht die prokommunistischen Grup- Pen die Gefahr, sondern der Feind, dem sich die USA in diesem Raum gegenübersieht, heißt China. Unter diesem Gesichtspunkt be- trachtet, ist nicht die Pathet Lao der voraus- sichtliche Gewinner, sondern Peking. im Rin- gen der Kräfte kann nun Mao einen weiteren Pluspunkt für sich buchen. Ohne sich öffent- lich zu engagieren, hat Rot-China es verstan- den, neben einen bedeutsamen Bodengewinn ein neues Aktionsteld für weitere Kommuni- stische Unternehmungen zu schaffen und dem amerikanischen Ansehen in den Augen der Asiaten zweifelsohne einen Verlust zuzufügen. Für eine direkte Intervention Amerikas in Laos ist es jetzt zu spät und es wäre ein sehr gefährliches Risiko, das Kennedy wohl nicht auf sich nehmen kann. Welchem Sefahrvollen Spiel sich Amerika in Ostasien Segenübersieht, ist allein schon aus der ganzen dort vorherrschenden Situation zu ersehen, Während Washington eine mili- tärische Demonstration veranstalten muß, um Seine Macht zu zeigen, hat der Kommunismus solche Mittel nicht notwendig. Seine Faden laufen anders, ihm stehen andere, ebenso wirksame Mittel, wie es der Fall Laos zeigt, zur Verfügung. Das Tauziehen zwischen Pe- king und Washington scheint nun in Sine Phase einzutreten, wo der ostasiatische Eck- Pfeiler westlicher Konzeption sehr bedenklich bedroht ist. Gewinnen die asiatischen Völker die Ansicht, daß Amerika dabei den kürzeren Zieht und die mächtigeren Herren in Peking und Moskau sitzen, so werden Folgen Kata- sStrophalen Ausma nicht unmöglich sein. Das Weltbild würde dann eine Verschiebung aller politischen Kräfte aufweisen, wobei es unumgänglich werden würde, alle Aspektg einer grundlegenden Revision zu unterzlehes, Lübke tordert geistige Erneuerung des deutschen Volkes Cloppenburg/ Südoldenburg(dpa). Eine geistige Erneuerung des deutschen Volkes Torderte Bundespräsident Lübke am Dienstag im oldenburgischen Museumsdorf Cloppen- burg, wo er den wiederaufgebauten Quat- mannshof einweihte. Lübke warnte die Deut- schen, vor allem die Jugend, vor einem allzu materiellen Berufsdenken. Eine Stätte wie das Museumsdorf lasse ahnen, aus welchem Geist und welcher Gesinnung die Vorfahren Werke Wie den Quatmannshof geschaffen hätten. Arbeitsaufnahme an der Saar Saarbrücken(dpa). Von heute 6 Uhr an drehen sich nach acht Streiktagen die Ra- der der Fördertürme in den Saar-Kohlengru- ben wieder. Nur 64,1 Prozent der abstim- mungsberechtigten organisierten Saarberg- leute die von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten, sprachen sich bei der Urabstimmung am Dienstag über die in Vermittlungsver- handlungen des saarländischen Ministerprä- sidenten Dr. Röder erreichten Vereinbarungen der Tarifpartner gegen den Abbruch des Streiks aus. Fraktionssitzung endete mit Niederlage Adenauers Eindeutige Vertrauenserklärung für Erhard- CDU/CSU beschließt Zollsenkung Bonn(Z). Zum erstenmal seit vielen Jahren mußte Konrad Adenauer am Dienstag in den sauren Apfel beißen und sich einem Mehrheitsbeschluß der CDU/ CSU-Bundestags- fraktion fügen. Die CDU/ CSU-Fraktion bestätigte ihren Beschluß von dem vergangenen Dienstag und forderte das Bundeskabinett erneut auf, in der Sitzung am heutigen Mitt Woch die Senkung der Einfuhrzölle für Personenwagen über 800 cem aus dem EWG- Raum zu beschließen. Erhard strahlte— Adenauer dagegen machte ein zerknittertes Gesicht. Pausenlose Bespre- chungen zwischen führenden CDU/ CSU-Poli- tikern und dem Bundeskanzler, die sich bis Kurz vor Beginn der Fraktionssitzung hinge- zogen hatten, waren der Niederlage Aden- auers vorausgegangen. Kanzler-Intimus, Son- derminister Dr. Krone, hatte die undankbare Aufgabe übernommen, Adenauer„weich zu machen“. Nach seinem letzten Gespräch mit, dem Kanzler verkündete er den, CDU-Frak- tionsgewaltigen:„Adenauer schludtet alles.“ Kurz nach 15 Uhr brach der Bundeskanzler dann auch von vorneherein den zu erwarten den hitzigen Diskussionen die Spitze ab. Mig gestimmt teilte er der Fraktion mit:„Ieh Werde mich, ganz gleich wie diese Diskussion Unstimmigkeiten wurden restlos bereinigt Adenauer: Mein Verhältnis zu Kennedy so gut wie 1961 Bonn(dpa). Bundeskanzler Adenauer hat am Dienstag vor der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages betont, daß sein Verhältnis zu USA-Präsident Kennedy, auch sein persön- liches,„jetzt auch genauso gut ist, wie nach meinen beiden Besprechungen im November 1961 in Washington“. In einem außenpolitischen Lagebericht vor der Fraktion sagte der Bundeskanzler, die 5 Kein Fortschritt Genf(dpa). Auf der Genfer Kernwaffen- Konferenz konnten die Verhandlungen je- doch nicht in Fluß gebracht werden, obwohl sich die Vertreter der beiden Westmächte darum bemühten. Der sowjetische Botschaf- ter Zarapkin hielt den Westmächten entge- gen, sie würden weiterhin ihre Forderung nach einer internationalen Kontrolle in der Sowjetunion aufrecht erhalten und demgemäaß das Kompromiß-Memorandum der acht an der Genfer Abrüstungskonferenz teilnehmen- den Neutralen willkürlich auslegen. Der bri- tische Staatsminister Godber und USA-Bot- schafter Stelle forderten demgegenüber Za- rapkin auf, zunächst über diejenigen Punkte des Memorandums zu verhandeln, bei denen sich die Standpunkte des Westens und der Sowjetunion annäherten. Ferner regten sie die Bildung einer gemeinsamen Sachverstän- digenkonferenz über technische Fragen der Kontrolle an. Zarapkin lehnte dieses Sach- verständigengremium jedoch ab. 5 * 3 Zweites Fernsehprogramm läuft ohne Unterbrechung weiter Mainz(dpa). Die Fernsehteilnehmer der Bundesrepublik werden nach dem 1. Juli auf ein zweites Programm nicht verzichten müs- sen. Die Bildschirme bleiben auf diesem Kanal nicht leer. Nach einer Besprechung zwischen dem Mimisterpräsidenten von Rhein- land-Pfalz, Dr. Altmeier, und dem Stuttgar- ter Intendanten Dr. Bausch wurde in Mainz am Dienstag bekanntgegeben, auf jeden Fall dürfte jetzt sichergestellt sein, daß dem deut- schen Fernseher auch über den 1. Juli hinaus ohne jegliche Unterbrechung ein zweites Fern- schprogramm geboten wird. Wie in Mainz verlautet, sollen Altmeier und Bausch neuen Verhandlungen zwischen der Arbeitsgemein- schaft und Prof. Holzamer den Weg geebnet haben. Unstimmigkeiten der jüngsten Zeit im deutsch- amerikanischen Verhältnis seien nach dem Gespräch mit dem amerikanischen Bot- schafter Dowling am Montag restlos bereinigt. „Es ist für ums alle eine Selbstverständlich- keit, daß ohne die Vereinigten Staaten die freie Welt nicht gerettet werden kann.“ Nach der Auffassung des Bundeskanzlers Sollte man in einem Bündnis auch seine eigene Meinung sagen. Präsident Kennedy habe es sogar gern, wenn man eigene Ansichten ver- trete. Bei den nächsten deutsch- amerikani- schen Kontakten geht es um die Präzisierung der deutschen Vorstellungen für eine Zusam- mensetzung der Berlin-Zugangsbebhörde. Eine Entscheidung über einen möglichen deutschen Vorschlag ist noch nicht gefallen, obwohl Wa- Shington darauf drängt. Der SPD- Pressedienst vertrat am selben Tag die Ansicht, was dem Bundesbürger und den Freunden der Bundesrepublik derzeit zu- gemutet werde, sei der Ausdruck einer völ- ligen Führungslosigkeit und der sichtbare Ver- fall der Staatsautorität. Mit einem gewaltigen Aufwand habe man notdürftig die kompro- mittierenden Risse im deutsch- amerikanischen Verhältnis geflickt. Das blamable Hin und Her in der Automobilindustrie, ja um die gesamte Wirtschaftspolitik, erinnere an das aufgeregte Flattern von verscheuchten Hühnern, die nicht wüßten, ob sie geschlachtet werden sollten Oder Eier legen dürften. ausgeht, dem Mehrheitsbeschluß der Fraktion unterwerfen.“ Mit einem leisen Anflug eines Lächelns fügte er noch hinzu:„Ich bin ein guter Demokrat.“ Zwar diskutierte die CDU/CSU-Fraktion daraufhin noch eineinhalb Stunden, das Pul- Ver, das mehrere Abgeordnete in diese Sit- zung mitgenommen hatten, konnte aber nach der Erklärung Adenauers nicht mehr gezün- det werden. Nachdrücklich setzte sich Erhard, für den dieser Beschluß der Fraktion eine eindeutige Vertrauens-Erklärung bedeutet, nochmals für die Zollsenkung ein. Die Preis- erhöhung der Automobilindustrie nannte der Bundeswirtschaftsminister ein Fanal für die Preis- und Lohnsteigerung. Staatssekretär Hettlage unterrichtete die CDV/ CSU-Fraktion davon, daß er seinen Auf- sichtsrat posten im Volkswagenwerk zur Verfü- gung gestellt habe. Begründet wird dieser Schritt damit, daß er entgegen den Behaup- tungen Nordhoffs keine rechtzeitige Kenntnis von der Erhöhung des Volkswagenpreises er- halten habe. Kein Wort wurde gestern in der CDU/CSU Sitzung über den vom Bundeskanzler ange- kündigten Einbau eines Radiogerätes in den Volkswagen verloren. Inzwischen hat sich auch in Bonn herumgesprochen, daß dieses „Märchen“ auf die Initiative des Bundes- Kkanzlers zurückzuführen ist. Der CDU-Abge- ordnete Pferdmenges, der angeblich dieses Zugeständnis Nordhoffs dem Bundeswirt- schaftsminister mitgeteilt hat, zog es aller- dings vor, an der Fraktionssitzung nicht teil- zunehmen. Nach dem gestrigen Beschluß der CDU/CSU Bundestagsfraktion ist nun damit zu rechnen, daß das Bundeskabinett heute, wenn auch Botschaftergespräche in Bonn Bonn(dpa), Rege diplomatische Aktivität herrschte am Dienstag in Bonn. Der Bundes- Kanzler führte mit dem französischen Bot- schafter Seydaux auf dessen Wunsch ein län- geres Gespräch im Palais Schaumburg. Wie Verlautet, wurden dabei die jüngsten deutsch- amerikanischen Mißverständnisse um die Ber- Iin-Frage besprochen. Uberraschend empfing Bundesaußenminister Dr. Schröder den sowie- tischen Botschafter Smirnow zu einer ein- stündigen Aussprache. Der Sowjietbotschafter hatte um dieses Gespräch nachgesucht. Ein- zelheiten darüber wurden nicht bekanntge- geben. Die OAs schlug in Algier brutal zurück Eine neue Kette von Attentaten— Wieder zahlreiche Tote Paris(dpa). Eine neue, nicht abreißende Kette von Attentaten der OAS war am Diens- tag in Algerien die infernalische Begleitmusik des Salan-Prozesses. Am gleichen Tage, an dem in Paris vor dem Obersten Militärtribunal die mit Spannung erwartete Gerichtsverhandlung gegen den Putsch-General und ehemaligen höchsten OAsS-Chef begann, schien die OAS- Terror- organisation beweisen zu wollen, daß sie die künftige Zusammenarbeit mit Algerien um jeden Preis zu sabotieren entschlossen ist. In der Stadt Algier, die am Vortag zum ersten Male Schauplatz zahlreicher Vergeltungsaktio- nen algerischer Uberfallkommandos war, hol- ten die europäischen Terroristen am Dienstag zu einem massiven Gegenschlag aus. Im Ver- lauf weniger Stunden flelen dieser Aktion 51 Algerier und zwei Europaer zum Opfer. Elf Algerier und ein Europàer blieben nach einem Blutbad verletzt auf der Straße liegen. Etwa alle 15 Minuten hallten die Schüsse der Attentäter durch die Straßen. Bis zum späten Abend stieg die Zahl dieser Anschläge auf 74. In der Fremdenlegionärsstadt streck- ten OAs- Kommandos zehn Algerier nieder. Im Seine-Hafen Conflans-Saint Honorine bei Paris explodierte am Dienstagfrüh auf einem TPankschiff, das 300 000 Liter Dieselöl geladen hatte, eine Plastikbombe. Eine Katastrophe wurde nur dadurch verhindert, daß die Gl mengen, die sich infolge der schweren Be- schädigung des Tankers über das Schiff er- gossen, nicht in Brand gerieten. thüringischen Gemeinde kamen gegen die Stimmen der FDP- Minister, eine Verordnung erläßt, die die Halbierung der Zollsätze für die Einfuhr von Personenwagen aus dem EWG-Raum in Kraft setzt. Obwohl man über die Wirksamkeit einer solchen Maß- nahme auch in der CDU/CSU noch geteilter Meinung ist, hofft man, nun wenigstens das Gesicht gewahrt zu haben. In einer Stellungnahme begrüßte die SPD, daß sich die CDU/ CSU nun endlich dazu auf- gerafft hat, die Zollsenkung zu beschließen, die von der SPD bereits vor Wochen in einem im Bundestag eingebrachten Antrag gefordert worden war. Schulklasse kam über die Grenze Eschwege(dpa). Sechs Kinder aus einer über die Zonengrenze nach Hessen. Von ihrer ganzen Dorfschulklasse war nach ihren Worten nur ein Mädchen zurückgeblieben. Die Jungen und Mädchen im Alter von zwölf und drei- zehn Jahren krochen bei Regenwetter durch den Stacheldraht und meldeten sich völlig durchnäßt beim nächsten Zollgrenzkommissa- riat. Hausbesitzer wollen höhere Mieten Nürnberg(dpa). Der Zentralverband der deutschen Haus- und Grundbesitzer hat Bundesregierung und Parlament dringend er- sucht, unverzüglich die Mieten an die„unver- hältnismäßig gestiegenen und ständig weiter steigenden Hausinstandsetzungs- und Bewirt- schaftungskosten“ anzugleichen. Ferner soll die Vertragsfreiheit für die Wohnungspartner Sofort hergestellt und„in letzter Minute“ die rechtliche, finanzielle und wirtschaftliche Voraussetzung für eine umfassende Moder- nisierung und Instandsetzung der Wohnge- bäude geschaffen werden. Das künftige Miet- recht soll nach Ansicht der Haus- und Grund- besitzer für Vermieter und Mieter in gleichem Maße„sozlalgerecht“ gestaltet werden. Vorzeitiger Abbau Brüssel(dpa). Der EWG- Ministerrat be- schloß in Brüssel, die Binnenzölle für Indu- strieprodukte zusatzlich um zehn Prozent auf 50 Prozent des Auslandsniveaus zu senken. Eine bestimmte Anzahl von land wirtschaftli- chen Erzeugnissen für die die gemeinsame Agrarpolitik keine besonderen Regelungen vorgesehen hatte, wurde ebenfalls in den sogenannten Beschleunigungsplan einbezogen. Für diese Warengruppen wurden die Binnen- 26lle um fünf Prozent gesenkt. Sie liegen nun- mehr um 35 Prozent niedriger als zu Anfang der EWG. Die Zollsenkungen werden am 1. Juli dieses Jahres in Kraft treten. Chruschtschow optimistisch Sofia(dpa). Der sowjetische Minister- Präsident Chruschtschow, der sich gegenwär- tig zu einem einwöchigen Besuch in Bul- garien aufhält, nannte am Dienstag die in- ternationale Position der Sowjetunion gut. Die sowjetischen Waffen seien besser als die der„Imperialisten“. Wasserturm mußte weichen Berlin(dpa). Von dem Wasserturm am Bahnhof Gesundbrunnen im framösischen Sektor von Berlin ist nichts mehr zu sehen, In wochenlanger Arbeit haben Reichsbabnarbei- ter den Turm abgerissen und das Gelände Planiert. Nach dem 13. August hatten die so- Wjetzonalen Behörden den renovierten Turm an mehreren Seiten mit den Buchstaben „DDR“ bemalen und zu einem Stützpunkt ihrer Transportpolizei ausbauen lassen. Nach- dem die französische Besatzungsmacht beim sowjetischen Stadtkommandanten protestiert hatte, war ein„D“ der Aufschrift übermalt worden. 0 Aus dem S Südweſten Schüsse auf flüchtenden Dieb KE oOnstanz sw). Selbst scharfe Schüsse einer Funkstreife der Polizei hinderten einen in Konstanz auf frischer Tat ertappten Ein- precher nicht, die Flucht zu ergreifen. Der Dieb war gegen vier Uhr morgens im Kon- Stanzer Stadtteil Petershausen von Passanten min einer Autowerkstätte bemerkt worden. Als die sofort alarmierte Polizei erschien, war er gerade dabei, mit Hammer und Meißel einen Wandpanzerschrank zu knacken. Ohne auf die Anrufe und Warnungen der Polizisten zu achten, rannte der junge Mann über den Hof der Werkstatt, sprang über eine steile B6- schung und verschwand in der Dunkelheit. Die Schüsse der Beamten, die den Flüchten- den noch ein Stück weit verfolgten, singen fehl. Allerdings konnte sich der gestörte Dieb ur noch kurze Zeit der Freiheit erfreuen. rund einer genauen Beschreibung wurde och im Laufe des Vormittags ermittelt von Kriminalbeamten festgenommen. Es delt sich um einen bereits vorbestraften 9 Jahre alten Hilfsarbeiter aus Berlin, der vorübergehend in Konstanz aufhielt. Einbrecher hausten in einer Villa Konstanz(sw). Wie die Vandalen hau- m zwei Einbrecher, die sich in eine Villa chwelzerischen Bodenseeufer bei Kreuz. gen eingeschlichen hatten. Sie waren durch eingeschlagenes Fenster in das Haus ge- und brachen dort die abgeschlossenen mer und Schranktüren gewaltsam Auf. eise zertrümmerten sie sogar die Wände. Besitzer des Hauses war auf einer Reise Rheinland. Die noch unbekannten Ein- von denen die Polizei annimmt, daß Deutschland kamen, liegen sich in der 5 zuslich nieder. Sie verpflegten sich aus handenen Vorräten und benützten auch tten. Es steht noch nicht fest, was sie A else alles mitgehen ließen. N Treffen christlicher Politiker im Elsaß Freiburg(sw). Mitglieder der südbadi- schen CDU mit Innenminister Dr. Filbinger und dem Landesvorsitzenden, Regierungsprä- sident Anton Dichtel, an der Spitze hatten dieser Tage in Colmar/ Elsag eine Begegnung mit politischen Gesinnungsfreunden aus dem Elsaß und aus Basel. Die Zusammenkunft, an der auch der Colmarer Bürgermeister Joseph Rey teilnahm, diente der persönlichen Füh- lungnahme. Bereits seit längerer Zeit be- stehen zwischen der südbadischen CDU und der oberelsässischen MRP enge Verbindungen. Sie seien darauf gerichtet, die freund- nach- barlichen Beziehungen am Oberrhein zu ver- tiefen, erklärte Dichtel dazu am Montag in Freiburg. Die Schweizer Vertreter christlicher Parteien nahmen erstmals an einer solchen Begegnung teil. Antisemit vor dem Schöffengericht Rastatt(sw). Wegen Beleidigung der in Deutschland lebenden Juden hat sich ein 52 Jahre alter, verheirateter Kaufmann am Mitt- woch vor dem Rastatter Schöffengericht zu verantworten. Der aus Elbing stammende Mann hatte am 6. Juli 1961 in einer Gastwirt schaft in Bietigheim im Kreis Rastatt erklärt, es seien viel zu wenig Juden vergast worden. Er hatte noch hinzugefügt, die quden müßten auch jetzt noch vergast werden, da sie immer noch Schächten und auch vor der Ermordung von Kindern nicht zurückschreckten. Der Oberrat der Israeliten Badens hat sich der Anklage als Nebenkläger angeschlossen. Prälat Maas besuchte Ben Gurion 8 eidelberg Sw. Der Heidelberger Pra- lat D. Hermann Maas, der sich seit vielen Jahrzehnten für die Brüderlichkeit aller Men- schen über die Konfessionen hinweg einsetzt und sich besonders als Mittler zwischen Juden und Christen verdient gemacht hat, ist in Je- rusalem vom israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion empfangen worden. Prälat Maas, der namentlich auch in der Zeit des National- . e Juden seholfen hat. 8 schaktsgesellschaft DLG), war anläßlich seines bevorstehenden 85. Ge- burtstages am 5. August nach Israel einge- laden worden. Maas unterhielt sich bei dem Empfang mit Ben Gurion in hebräischer Sprache, die er vorzüglich beherrscht. Dr. Reschkes Beschluß begrüßt Mannheim dsw). Alle drei Fraktionen des Mannheimer Gemeinderates, CDU, SPD und„Mannheimer Liste“, haben den Ent- schluß des Oberbürgermeisters, nicht in den Dienst des Deutschen Städtetages zu treten, sohdern in Mannheim zu bleiben, in Erklä- rungen begrüßt. CDU und Mannheimer Liste erklären in einer gemeinsamen Stellung- nahme, daß sie nach wie vor geschlossen hin- ter Dr. Reschke stünden, der auch künftig der „Oberbürgermeister res Vertrauens“ bleibe. Sie wüßten, daß sie sich damit in Uberein- stimmung mit der überwiegenden Mehrheit der Mannheimer Bevölkerung befänden. Die SPD betont, daß sie mit Dr. Reschke immer gut zusammengearbeitet habe. Es sei nach- wWeisbar, daß Pr. Reschke auf viele Initiati- ven der SPD-Fraktion in kommunalen Ange- legenheiten eingegangen sei. Er habe oft nur dank der Haltung der SpD im Gemeinderat „neuralgische. e kön- nen. * Spitzenparade deutscher Weine 755 Ergebnisse der Bundesweinprämiierung der DLG im Kurfürstlichen Schloß Mainz Gsw). Eine Spitzenparade deutscher Weine war auch in diesem Jahr die Bundes- weinprämiierung der Deutschen Landwirt- deren Preisträger im Mainzer Kurfürstlichen Schloß verkündet Wurden. Ausgezeichnet wurden Weiß- und Rotweine der Jahrgänge 1958, 1959 und 1960. Wie im Vorjahr dominierten die Gewächse aus dem„Jahrhundertjahrgang“ 1959. In den Probiersaälen der Verwaltung der staatlichen Weinbaudomäne in Mainz waren vom 2. bis 5. April die 1505 zu dieser umfang- reichsten Bundes weinprämiierung nach dem Krieg angemeldeten— 1219 Weiß- und 186 Rotweine— probiert und bewertet worden. 220 Gewächse erhielten den„Großen Preis“, 517 eine„silberne Preismünze“ und 433 die „bronzene Preismünze“. Mit 178 Weißweinen und 180 Rotweinen lag die Beteiligung aus Württemberg- Nordbaden an der Spitze der deutschen Weinbaugebiete. Aus Südbaden kamen 203 Weiß- und 48 Rot- weine. Die Pfalz lieferte 275 Weißweine und sechs Rotweine. Vom Siebengebirge, dem nördlichsten Weinanbaugebiet der Welt, stammten zwei Kreszenzen und von der Ahr. 26 Rotweine. Das Mittelrheingebiet lieferte 20 Weißweine, die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer hatten 131 Weißweine gestellt, aus dem Rheingau gab es 127 Weiß- und sieben Rot- weine, aus Rheinhessen 182 Weiß- und 16 Rot- weine, aus dem Frankenland 45 Weiß- und ein Rotwein in den typischen Bockbeutelfla- schen und von der Nahe 58 Gewächse. Unter den Ehrenpreisträgern befinden sich aus dem Weinbaugebiet Württemberg-Nord- baden die Landeszentralgenossenschaft Württ. Weingärtnergenossenschaften, Stuttgart- Un- tertürkheim, die staatliche Rebenveredelungs- anstalt Karlsruhe- Durlach und die Weingärt⸗ nergenossenschaft Flein, aus Südbaden die Sräflich Wolff Meternich'ssche Verwaltung 8 und die Winzergenossenschaft Wald- ulm Gtller in Frankfurt gefaßt Muß ba e h, Er Neustadt(rs). Der 31 Jahre alte Hilfsarbeiter Hans Georg Göller aus Mai- kammer(Pfalz), der wegen Mordes steckbrief- lich gesucht wurde, ist in Frankfurt festge- nommen worden. Göller steht im dringenden Verdacht, die 47 Jahre alte Witwe Hildegard Becker, die am Samstag in ihrem Schlafzim- mer in Mußbach(Kreis Neustadt/ Weinstraße) 8 erdrosselt aufgefunden wurde, ermordet zu haben, Göller hatte nach Angaben der Haus- 8 bewohner die Wohnung der Witwe, mit der er mehrere Monate„„ am Frei- tagmittag verlassen. 3 * 5—5