Nr. 85 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 30. Mai 1962 Die halbe Welt im deutschen Warenkorb Das Ausland füllt unsere Speisekammern— 12 Milliarden DM für Lebensmittel Der deutsche Tisch ist reichlich gedeckt. Zum Frühstück essen wir Eier aus Holland, bestreichen den Toast mit Butter aus Frank- reich und trinken Kaffee aus Brasilien. Das Getreide für unser Brot kommt aus Kanada, dds Rumpsteak zum sonntäglichen Mittag- essen von einem Rind, das auf den Weiden m der Mündung des Kansas-River aufwuchs. Des Grill- Hähnchen im Restaurant kommt aus Polen, und die Apfelsinen des Nachtischs wärrden in Spanien gepflückt. Einer Studie des Bundesernährungsmini- steriums kann man jetzt interessante Auf- schlüsse über die deutschen Nahrungsmittel- importe entnehmen. So gaben wir im Vor- Jahr, um unsere Tische reichlich zu decken, die Speisekammern und Eisschränke mit ku- Iiarischen Genüssen füllen zu können, fast 12 Mrd. DM für Ernährungsgüter aus dem Ausland aus. Das sind mehr als 26% der west- deutschen Gesamtimporte. Der Wunsch des Bürgers, nicht nur komfortabler zu wohnen, sondern auch besser essen, schlägt sich auch in der Statistik nieder: 1961 lag der Wert der eingeführten Lebensmittel um 400 Mill. DM höher als 1960. Besonders augenfällig ist der gestiegene Ver- brauch bei Fleisch, Obst und Gemüse. Die Eleischeinfuhr nahm gegenüber 1960 um 6% zu. Offenbar erfreut sich besonders Geflügel bei uns immer größerer Beliebtheit. Wie sollte man es sonst erklären, daß 1961 32% mehr Hähnchen, Suppenhühner, Enten, Gänse, Pu- ter usw. eingeführt wurden als im Jahr da- vor? Insgesamt handelt es sich um Waren mit einem Gewicht von über 174 000 t. Den größ- ten Teil mit 33% lieferten die USA. Jeder Bundesbürger aß im Vorjahr 58,6 kg Fleisch aller Art, das sind 2,3 kg mehr als 1960. In der Butterlieferung ist Dänemark 1961 auf den zweiten Platz zurückgefallen: Unser Nachbar im Norden verkaufte ums„nur“ 5015 t, Während Frankreich mit 9100 t die Spitze hielt. An dritter Stelle liegen die Niederlande mit 4800 t. Im„Präsentkorb“ der deutschen Nahrungsmitteleinfuhren macht das Getreide einen der größten Posten aus. Fast 3 Mill. t wurden im Vorjahr eingeführt. Sie stammten überwiegend aus Kanada und den Vereinigten Staaten. Zur Gattung der„Einfuhrriesen“ ge- hören aber auch Obst und Gemüse. Vier Mill. t kamen per Wasser, Schiene oder Landstraße auf den Tisch des deutschen Verbrauchers, das sind 24% der Nahrungsmittel-Gesamt- einfuhr. 33% Frischobst mehr als 1960 wur- den importiert. Diese Liste ist nicht vollständig: Gewürze, alkoholische Getränke, Fischkonserven, Kàse und Milchprodukte und die zahllosen Speziali- täten anderer Völker, die in den Regalen der großen Lebensmittel- und Delikateßgeschäfte die Käufer locken, fehlen. Aber schon diese kleine Ubersicht der wichtigsten Nahrungs- mittelimporte zeigt, wie groß unser Waren- korb ist, mit dem wir Jahr für Jahr in Nord und Süd, in West und Ost einkaufen gehen. 7 759 000 Einwohner in Baden-Württemberg Nach Mitteilung des Statistischen Landes- amts wurden bei der Volkszählung am 6. Juni 1961— auf 1000 abgerundet 7 759 000 Ein- wohner in Baden- Württemberg ermittelt. Im Vergleich zur letzten Volkszählung von 1930 hat damit die Bevölkerung um 1 329 000 oder um gut ein Fünftel(20,7%) zugenommen. Im Bundesdurchschnitt war die Bevölkerungs- zunahme mit 11.0% nur etwa halb 80 Stark Wie in unserem Land. Wenn man vom Stadt- staat Bremen, der im gleichen Zeitraum eimen Bevölkerungszuwachs Von 26,4% aufweist absieht, so steht Baden- Württemberg mit Sei- ner Wachstumsquote von 20,7% unter den Bundesländern an erster Stelle. r Wie das Statistische Landesamt weiter mit- teilt, zeigt sich in der Bevölkerungszunahme unseres Landes von 1950 bis 1961 eine unter- schiedliche Entwicklung bei den beiden Ge- schlechtern. Während die Zunahme in diesem Zeitraum bei den Frauen 631 000 oder 18,3% ausmacht, beträgt sie bei den Männern 698 000 oder 23,4 9% Das zahlenmäßige Ubergewicht der Frauen hat sich demzufolge etwas ver- ringert: Im Jahr 1961 kamen auf 100 Männer 111 Frauen, während es 1950 noch 116 waren. Wer hat schuld? Natürlich will niemand schuld haben, wenn etwas Unliebsames Passiert ist oder eine Sa- che schiefging. Am wenigsten sucht man die Schuld bei sich selbst, auch wenn es offen Sichtlich auf der Hand liegt, daß man ganz Allein urid niemand anderes die Angelegen- heit verpatzt hat— man würde das nie rest- 108 zugeben, nicht wahr? Wir alle neigen dau, die Ursache für ein Versagen anderen Leuten oder allenfalls äußeren Umständen in die Schuhe zu schieben. Einem selbst muß die Schuld immer erst bewiesen werden, und auch dann bequemt man sich nur langsam dazu, sie kleinlaut auf sich zu nehmen. Nun, es ist wohl ein angeborenes Ubel, dag der Mensch einfach nicht bekennen kamm: Ich bin's gewesen! Denn das Leugnen einer Schuld beginnt, Wen auch völlig unbewußt, bereits im zartesten Alter beim Kinde, das doch noch Zar nicht den Unterschied zwischen Recht und Unrecht, zwischen Gut und Böse ermessen Kann. Lediglich das Gefühl der Angst ist schon vorhanden, der Angst vor der Bestra- fung, vor dem, was auf ein Schuldbekenntnis kolgt. Und diese Angst bleibt zeitlebens und Ist erst recht beim Erwachsenen vorhanden, der die Folgen seiner Handlungsweise vom Verstand her sieht, und deshalb lieber noch die Schuld des Leugnens auf Sich nimmt, an- statt der Frage nach der Schuld Wahrheitsge- mäß Antwort zu geben. . Schneller gent es nicht! ELLE b 1000 Ac BS-Frischdienstwagen sind taglich unterwegs. Einer davon bringt auch Ihrem kaufmann regelmäßig ganz röstfrischen JACOBS KAFFEE. c für Sie!— für Ihre aromatische Tasse kaffee! f duk Ja Agupcister gs cüafr EIN HIEITERER ROMAN T VON RUDOLF ANDERL Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg, Wiesbaden 114. Fortsetzung) „Aber gewiß. Er starb ja erst neunzehn hundertsechzehn. Er war ein sehr gütiger Herr, der vieles ertragen mußte.— Aber was schwätze ich dal Sie werden über mich lachen!“ „Ich lache nicht über Sie“, nickte Bessie ihm zu, und das genügte, daß sein Herz schmolz und das Vorurteil, das er gegen die neue Be- sitzerin von Siebenlind in sich trug, zu schwin- den begann.„Sie werden mir sogar noch viel mehr erzählen müssen von dem guten alten Kaiser, von seiner Frau, von dem Kronprin- zen Rudolf, den man erschossen hat.“ „Ich erlaube mir zu widersprechen, gnädige Frau. Der Kronprinz wurde nicht erschossen, er hat, Gott sei's geklagt, Hand an sich ge- legt. Es war entsetzlich. Ich darf gar nicht daran denken— geben Sie acht, gnädige Frau, hier beginnen die Stufen.“ Die junge Dame lächelte, und dann ver- suchte sie, einigermaßen hoheitsvoll die breite Freitreppe hin aufzugehen. Oben dann, vor dem Portal, wandte sie sich um. Der Blick vom erhöhten Platz aus war herr- Hch: ganz nahe das sanfte Tal, der Park, ein blendendweiß zwischen Büschen schimmern der Pavillon, etliche Statuen und Statuetten, das schmale Band der Straße, zur Linken ein Hügel, über dem sich ein hoher Berg erhob, und zur Rechten der weite, weite Blick nach dem Hochgebirge. Dazwischen der blitzende Spiegel eines Sees.„Aber das ist wunder- schön!“ freute sich sich.„Und hier hat also die Tante meines Mannes..— wie glatt sie das sagte, wie selbstverständlich!—„.. die Tante meines Mannes viele Jahre gelebt. Ich verstehe das. Hier kann man es aushalten. Und hier hat Sascha einen Teil seiner Ju- gend verbracht— das stimmt doch?“ „Es ist möglich, gnädige Frau“, antwortete der Diener vorsichtig.„Ich bedaure, bekennen zu müssen, daß ich nicht weiß, wer der von Ihnen genannte Herr Sascha ist.“ „Aber das ist doch mein Mann] heißt doch soviel wie Alexander!“ „Soviel wie Alexander“, lächelte der Alte, nicht völlig überzeugt.„Unsere Frau Baronin nannte ihn nur Axel. Wie ich die Frau Baro- nin kannte— und ich kannte sie gut—, hätte sie niemals Sascha zu dem jungen Herrn gesagt.“ „Und er hörte sich auch gern so nennen— Axel?“ „Ja, gnädige Frau, sehr gern.“ Unter der Tür erschien in blütenweißer Schürze und mit einem gleichfarbigen Häub- chen eine betagte Frau, bei der es sich ohne Zweifel um Fräulein Murr handelte. Das ält- liche Fräulein machte einen reizenden, wenn auch etwas altmodischen Knicks und schien die Absicht zu haben, der neuen Besitzerin von Siebenlind einen Handkuß zu geben. Dar- über war Bessie so erschrocken, daß sie ihre Hand zurückzog. Gemeinsam betrat man das Haus, die junge Dame zuerst, dann Fräulein Murr, hinter ihr der Diener. ö Bessie bleib stehen. So also sah ein Schloß inn Europa aus! Sie hatte schon manches dar- über gelesen und schon viel in amerikani- schen Filmen gesehen, es gab also so etwas tatsächlich! Diese Teppiche, diese Säulen, die Bilder! Und eine Marmortreppe, die in schö- ner Windung nach oben führte!— Und all das gehörte ihrem Mann. Wem?. gehörte dem Schlagersänger Sascha Reader in Bridge- port bei New Vork, dessen Gattin sie hier zu spielen hatte. Nur zu spielen 5 Sie tat einen ganz tiefen Atemzug, sah sich noch einmal nach allen Seiten um und sagte dann:„Wissen Sie was, lieber Herr Seba- stian? Sie müssen mich nachher überall hin- führen und alles zeigen. Zuerst möchte ich doch gern ein Bad nehmen. Ich weiß natürlich nicht, ob in so einem alten Schloß ein Bad ist, zu jener Zeit. Sascha Der Diener verneigte sich und fiel ihr ins Wort:„.. zu jener Zeit, da Siebenlind gebaut wurde, gab es auch schon Bäder“, stellte er fest.„Sie waren freilich nicht so modern wie die von heute. Als Herr Baron von Weigl das Schloß käuflich erwarb, hat er zwei neue Bà- der einbauen lassen. Wenn Sie mir folgen wol- len, gnädige Frau— im ersten Stock bitte.“ Er machte eine vollendete Verbeugung. Bes- sie nickte ihm und auch Fräulein Murr zu, dann flog sie, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Stiege empor. Sebastian folgte ihr langsam. Und er sagte, als er wenig später zu Fräu- lein Murr in die Küche trat:„Das ist sie Also „Ja, das ist sie!!“ wiederholte die Angespro- chene.„So ähnlich habe ich sie mir vorge- stellt, wenn auch etwas älter. Das ist ja noch ein halbes Kind. Haben Sie gesehen, Seba- stian, daß sie eine Zigarette geraucht hat, als sie kam, und daß sie diese dann wegwarf?— Das sirid so Manieren! Und über die Treppe ist sie kinaufgelaufen wie ein ungezogener Bub, und die Füße hat sie geschmissen, daß man den Interrock gesehen hat. O Gott, o Gott! Wenn das unsere Frau Baronin noch erlebt hätte!“ „Dann würde sie sich gefreut haben“, ant- wortete der Weißhaarige, an einen Schrank tretend und diesem eine Flasche entnehmiend. „Dieser Kirsch ist gut.— Die Frau Baronin würde sich nicht gerade über die Zigarette und die rasche Gangart der kleinen gnädi- gen Frau gefreut haben, wohl aber über die Tatsache überhaupt, daß unser Axel sich doch noch zu einer Heirat entschloß. Erinnern Sie sich, wie unsere Frau Baronin einmal sagte: Mein Axel bleibt Junggeselle; er gehört zu den Männern, die sich wegen einer gelben Rübe nicht den ganzen Gemüsegarten ver- derben lassen.“— Das sagte sie, ich habe es nicht vergessen. Und nun hat er also doch die gelbe Rübe gefunden.“ g „Sie haben Ausdrücke, Sebastian!“ „Nicht ich habe sie, die Frau Baronin hatte sie. Um aber auf die gelbe Rübe... auf die kleine Frau zurückzukommen, meine Liebe, so habe ich dazu zu sagen, daß sie mir gefällt.“ „Aha!“ „. daß sie mir gefällt. Es stimmt, sie ist jung, aber jung zu sein ist wunderbar. Man muß bedenken, daß sie aus Amerika kommt, Wo andere Sitten herrschen. Aber, gestehen Sie doch, sie hat reizende Augen. Und dieser kleine Mund! Anmutig, las ist wohl das tref- fende Wort.“ Fräulein Murr stemmte die Arme in die Hüften, betrachtete den Diener und langjäh- rigen Hausgenossen mit einem Blick voll tie- ter Entrüstung, wackelte dazu mit dem Kopf und sagte:„Ueber euch Männer kann man immer wieder nur staunen. Ob ihr hundert Jahre alt seid oder fünfzehn, da braucht nur ein Lärvchen zu kommen, und schon fliegt ihr darauf wie die Fliege auf das Marmeladenbrot. Haben Sie gesehen, daß sie die Lippen ge- schminkt hat und daß sie so gut wie keine Haare hat? Wie kann man sich die Haare abschneiden lassen! Man weiß gar nicht ein- mal genau, ob es ein Bub oder ein Mädel ist. Geben Sie acht, Sebastian, eines Tages läuft Ssje hier in unserem Schlößglein in einer Hose nerum, so wie man das in Salzburg sehen kann. Wenn ich irgend etwas nicht ausstehen kann, dann sind es diese Frauenzimmer, die diese neumodischen langen oder gar kurzen Hosen tragen und womöglich noch die Hände inn den Taschen haben, dazu pfeifen und..“ Fräulein Murr unterbrach sich: es war nicht zu überhören, daß vom ersten Stockwerk her- ab unverkennbar das zu vernehmen war, was man mit Pfeifen bezeichnet, wenn es auch nicht übermütig oder gar frech klang, son- dern eher zärtlich flötend. Da sich im Augen- blick außer den beiden in der Küche nur noch eine Person im Hause befand, konnte dieses Pfeifen auch nur von dieser einen Person herkommen. „Sebastian!“ ächzte das Fräulein.„Sie pfeift! Sie hat tatsächlich so wenig Respekt vor unserem Schlößchen und vor dem Anden- ken ihrer Tante, daß sie pfeift!“ (Fortsetzung folgt) N Wise ei. 7 Im Haushalt braucht man beide: Denn Zöpfli und birelli schmecken grundverschieden, Sie müssen es ein- 1 1 1 mal probieren. Zuerst die herzhaft-kernigen Z6pfli, genau richtig au einem saftigen Stück Braten und dann, übermorgen vielleicht, mit einer krünlings⸗ haft leichten Beigabe wie Tomaten und Käse, birelli zartwandig und luftig gedreht. 0 5 Nicht umsonst heißt 28 daher: i Zöpfli und birelli 55 f Die Hausfrau weiß, in flaushalt braucht man beide! Und noch etwas werden Sie schmecken: Zöpfli und birelli sind Birkel“ Nudeln mit hohem Eigehalt und das bedeutet bei Birkel den Gehalt von 400 goldgelben Hidottern auf 100 kg besten Hartweizengrieg. b 4 Am zettel n der tör einmal monat, nensche den Ve Nun, einzige Traditi lich sci auch v. irre mi Sah es stirn g Schleie müdlic 50 ließ übrig mungs! warme angetan —— Fi da 58 ten, G Ehre c auch d der an Tagen man m unfreu auf de jem U. rundet. über, merkte grauen auf de — unc neint E tragen 5 1— en deen S FFB FFI S Mai ohne Sonnenschein Am liebsten möchte man den Kalender- zettel wieder anhängen, die man in den letz- ten Wochen und Tagen abgerissen hat, in der törichten Hoffnung, dann den Mai noch einmal erleben zu können einen Maien- monat, wie man ihn sich wünscht, mit Son- nenschein und Himmelblau, mit zwitschern den Vögeln und aufblühenden Blumen. Nun, die Piepmätze waren so ziemlich das einzige, was uns der Wonnemond nach alter Tradition brachte, sie zwitscherten unermüd- ch schon im Morgengrauen und ließen sich zuch von noch so düsteren Regenwolken nicht irre machen. Mit dem Sonnenschein dagegen sah es nicht so rosig aus, das leuchtende Ge- stirn guckte nur selten zwischen den grauen Schleiern hervor, die der Regengott mit uner- mücllichem Eifer an den Himmel hängte. Und 50 ließ denn auch die Wärme zu wünschen übrig— das mußten schon die unterneh- mungslustigen Maiausflügler spüren, die mit warmen Pullovern und winterlichen Mänteln angetan ihrep Spaziergang ins Grüne mach- Führend im Reformhaus das Köstliche kaltgepreßte Sonnenblumenöl aus dem Reformhaus — 2 ten, Grün war es allerdings, das muß zur Ehre des Malenmonats gesagt werden, und auch die Frühlingsblumen kamen eine nach der anderen aus der Erde. Doch an manchen Tagen sahen sie recht jämmerlich aus, und man merkte es ihnen an, wie sehr sie bei der unfreundlichen Witterung froren. Pünktlich auf den Kalendertag erschienen dann zu al- jem Ubel auch noch die Eisheiligen 80 rundete sich der Wonnemond und ging vor- über, ohne daß wir ihn eigentlich recht be- merkten. Doch tragen wir ihm seine vielen grauen Tage nicht nach und freuen wir uns auf den Juni— noch immer ist ja Frühling — und wenn sie draußen auch nicht so oft meint, wie wir das wünschen, so wollen wir och Wenigstens in unseren Herzen die Sonne lagen Schöne Erfolge beim Gauleiditathletikfest Richard Möll bewährte sich wieder als vorzüglicher Organisator Das diesjährige Gauleichtathletikfest in Sandhofen stand unter nicht gerade glück- lichen Vorzeichen. Einmal hielt die Schluck- impfung die TSG Weinheim und die Aktiven des TV Schwetzingen ab, zum anderen aber erkrankte der Vorsitzende des ausrichtenden TSV 1887 Sandhofen kurzfristig und da keine anderen„Verantwortlichen“ des Vereins vor- handen waren, sah sich Gauleichtathletikwart Richard Möll, TV 98 Seckenheim, auf sich allein gestellt. Daß unter diesen Umständen eine Wiederholung des im vergangenen Jahr im Stadion vom Turnverein 1898 so vorzüg- lich organisierten Festes nicht möglich War, versteht sich am Rande. Richard Möll und den tapferen Aktiven war es zu danken, daß die Veranstaltung überhaupt durchgeführt wurde und die vorzüglich organisatorische Leistung Richard Mölls führte dann zu einem „Achtungs- und Punktsieg“ Schöne Siege gab es für die Seckenheimer Teilnehmer. Im Haupftkampf siegte zwar über legen der Schriesheimer Zebhnkampfmeister des Kreises Fritz Fuhrer aber im Dreikampf der Turner konnte Klaus Riesenacker vom TB Jahn den ersten Platz belegen. Einen. ersten Platz holte sich bei den Alten Herren Albert Treiber, TV 98, vor Arthur Scherer, TB Jahn und Albert Huber TV 98, wobei Albert Möll mit einer grobartigen Schleuder- balleistung aufwartete. Im Fünfkampf der Jugendturner A belegte Wolfhart Bühler TB Jahn den dritten und beim Dreikampf der Jugendturner B Günther Kölsch TB Jahn den zweiten Rang. Im Fünfkampf der Ju- gendturnerinnen A holte sieh Ingrid Scharfen- berger TV 98 überlegen den ersten Platz und gewann auch den 100 m Einzellauf in 14,1 Se- kunden. Bei den Jugendturnerinnen B wurde Ingrid Bühléer TB Jahn Sieggerin, sodaß alle Weiblichen Jugendmehrkämpfe von Seecken- heimerinnen gewonnen werden konnten. Theo Schmift gewann TB Jahn-Tischfennis- Turnier Zum Abschluß der Tischtennissaison trug die Tischtennisabteilung des TB Jahn ein Vereinsinternes Turnier aus, an dem in drei Leistungsgruppen 25 Spieler der Aktiven und Jugend beteiligt waren. In der Gruppe I in der die stärksten Spieler aufeinander trafen, konnte sich Theo Schmitt ohne Niederlage gegen Alfred Gropp mit einer und Hugo Wal- tenberger mit zwei Niederlagen durchsetzen. In der zweiten Gruppe, in der jeweils die Spieler der zweiten Mannschaft und Ersatz- spieler an die Platten gingen, gewann nach zwei Ausscheidungsspielen unter den drei punkt gleichen erstplazierten Spielern Rudolf Wag- ner vor Fodor und Paulus. In der dritten Klasse schließlich bei der noch nicht 80 leistungsstarke Spieler und die Jugend Zu- sammengefaßt waren setzte sich schlieblich Claus Kreutzer vor Hermann Schussmann und Gerhard Eckert durch. Das an sechs Platten im Schloß ausgetragene Turnier brachte für jeden Gruppensieger einen Wanderpreis, den er bei der ständig geplanten alljährlichen Veranstaltung dieses Turniers zu verteidigen Hat. Handball TSV Grötzingen— TV 98 Seckenheim 6:9 Die 98er müßten einmal mehr die Er- fahrung machen, daß jede Mannschaft der Verbandsklasse bestrebt ist, gerade gegen den Spitzenreiter möglichst gut abzuschneiden und es hat den Anschein, daß der PSV Grötzingen immer wenn es gegen die 98er geht zu einer guten Form findet. So war es auch am ver- gangenen Sonntag wieder als die Einheimi- schen erbitterten Widerstand brechen mußten bevor es zu dem obengenannten FErgebnis kam. In der 1. Halbzeit waren die Gast- geber sogar leicht tonangebend und führten 4:1 ebe die 98er bis zum FHalbzeitpfiff auf 5:4 herankamen. Nach dem Wechsel war das Spiel ausgeglichener und bis zum Stande von 6:6 blieb man hübsch beisammen. Erst in der letzten Spielphase gelang dann den Einheimischen der entscheidende 3 Torevor- sprung der dann doch noch Sieg und Punkte sicherstellte. Dureh die Niederlagen von Edingen und KRnielingen hat sich damit der Vorsprung der 98er vor dem nach Minus- punkten nächstplazierten TSV Rot auf 5 Zähler erhöht. Die Ib Mannschaft bestätigte durch einen verdienten 6:9 Erfolg beim SV 50 Ladenburg ihre aufsteigende Form. Auszug aus dem Geschäftsbericht 1961 der Badischen Kommunalen Landesbank Die Entwieklung der Badischen Kommuna- len Landesbank im Jahre 1962 war durch eine bemerkenswerte Steigerung gekennzeichnet. Die Blianzsumme der Bank nahm um 356 Mio DM ist 20,7 Prozent auf 2079 Mio DM zu. Sie überschritt damit erstmalig die 2-Mͤrd- Grenze. Die Belebung sämtlicher Sparten unseres Geschäftes führte zu einem Anstieg des Gesamtumsatzes um 16 Prozent auf 64,5 Mrd. DM. Die Gesamteinlagen bei der Bank erhöhten sich im Jahre 1961 um 104 Mio DM(14,5 Pro- zent) auf 823,5 Mio DM. Auf Sicht- und Ter- mineinlagen der badischen Sparkassen ent- fielen hiervon 436,1 Mio DM. Das entspricht einer Zunahme um 89,4 Mio DM ist 25,8 Pro- zent. Die Bank hat im Interesse eines höchst- möglichen Liquididätsgrades und unter Be- achtung ihrer besonderen Aufgabe die Ein- lagen der Sparkassen in möglichst liquiden Werten angelegt. Das Privatkreditgeschäft zeigte wiederum eine erfreuliche Aufwärtsbewegung. Das ge- samte kurzfristige Kreditvolumen nahm um 13 Prozent auf 441,1 Mio DM zu. Zu der Stei- gerung trug das Peilzahlungskreditgeschäft angemessen bei. Der Scheckeinzugsverkehr nahm in dier Stückzahl um 5,5 Prozent(i. V. 7,9 Prozent) und in den Summen um 13,7 Prozent(i. 17,9 Prozent) zu. Der Reingewinn der Bank ist in Angleichung an das höhere Geschäftsvolumen und trotz verschiedener ertgagsmindernder Faktoren um 9,9 Mio DM auf 7,7 Mio DM gestiegen. Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe ist ein Preis- ausschreiben„Glück und Glanz mit Spüli“ für die Hausfrauen beigelegt, das wir der be- sonderen Beachtung empfehlen. Bellagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett schein des WB-Totos und WB-Lottos bel, den Wir der besonderen Beachtung unserer Lesen empfehlen. Heute Mittwoch Ein großer Musik- und Liebesfilm aus der Festspielstadt Salzburg Schlußakk ord(Farbfilm) Es singt„Mario del Monaco“ 222 Donnerstag(Himmelfahrt) 18 u. 20.30 1 Donnerstag, 15.30„Die Gänsemagd“ Farbfilm Aktiva BAD IS CHE KOMMUNALE LAN DESBANK-GIROZENTRALE- Offentliche Bank- und Pfandbriefanstalt MANNHEIM Bilanz zum 31. Dezember 1961 Freiburg i. Br. in gekörzter Form und unter Fortſssung der beetposttionen un Karlsruhe d Vermerke PpaSSILIYd Heute Mittwoch Donnerstag de Sica in dem Farbfilm: „sehenswert“! 20.15 Uhr 18 und 20.30 Uhr f Clark Gable Sophia Loren- Vittorio Es begann in Neapel Ein Film mit dem Prädikat postscheckguth Suthaben bei K Schecks Wechsel — b —. 1 — Kassenbestond 5 — — IIA Wertpopfere, s Gothaben bei der Deutschen Bundesbank fällige i Zins- ond Dividendenscheine DM 2 628 748,28 44.149 895,2 Einlogen 5 3 723 51152 ſinslitoten lesttogofbeben 55 95 21725 Aufgenommene langfristige Darlehen 481 228 685,06 1 110.485,] Scholdverschreibongen im Umlouf 35332923 156,03 154 707 642,51 Aufgenommene Gelder(Nostroverpflich tungen). 135 247 841,61 Zinsen von Scholdvefschreibungen im Umlgof und OM 823 487 193,30 N S— x e Med. Badeanstalt Drlonta wabner im Hause der fröheren alten Apotheke, Kehlerstr. 8 Ab J. Joni täglich geöffnet.“ — gehandlung jedoch nach Vereinbarung— dorch indiwict geile, sorgfältige eee fahtschule stätter modem eingerichteter lehrraum Heibls fr. 5 fel. 4 02 47 Lagerarbeiter und Reinemacheffau sofort gesucht von Möbelauslieferungslager Galwas Seckenheim, Hauptstraße 129— 133— Telefon 8 69 80 Schatzwechsel und onverzinst e 20 319 738,97 e ade ee e aufgenommenen langfristigen Darleben 9 809 814,49 auszuweis 8 106 828 743,82 Dorch laufende Kredite(nur Trebhand geschäfte) 13886 078,95 Ausgleichs 99 1 bclocoekotsef ungen gegen e 2 öſfenſſiche fend. 68 5 JH. 20 000 000,— Se, le erschtelbongen 208 23) 75 75 böcklogen noch 9 1. CWꝰW„ 59 36562 Langfristige A 1 en 8 8 1 067 780 564,55 Sonstige Röck FB 683 180,16 e 1959 Ausleihungen 5 6 700 666,37 e dife(aur Trebhandgeschöéfte] 1 Rück ieſſüing ese 8 17 056 34/7 n e e 3 454 8948) Sonsfige Poss„ ii. 360 519,8 80 278 105 Sescheftsaussfellung 5 Rechnongsgbgrenzungspos fen. 10596 48702 onstig 85„ 55 enzungsposten 8 650,10 Reingewinn einschl. Vortrag 7739 271,14 Rechnungsab Somme der Aktiyg 2 079 197 950,93 Summe der Passiva 2079 197 950,93 7 A fn g 885 Winn- und Verlustrechnung für das Jahr 1961 Erfrog DM DM Geschöffs- und Verwalfongskosten 5 10 858 168,15 Zinsöberschoß und Provisionen 1 5 55 21 42 971,63 ge e 5 8 2 751 495.— Zinsen- und Verwaltungskostenbeiträge von c 37 490 086,56 Zinsen för deckongspflicht ae Velbinlietfeiten 5 3100 158,97 Darlehens provisionen und andere einmalige Einnahmen 8 9 5 3 1 9857 qus dem Darlehens geschäft 1635 995,50 Röckstellungen VVV 952 327 Erträge aus Beteiligungen„ 7 450,.— Soc ee J agne JJ 8 5 424 55 Kursgewinne guf Wertpapiete, deidzen und Sorfen 681.856,73 81 liene a fesendobgen FVV 549 008,75 Sonslige Erttͤge VVV 260 434,30 Gewinn des Geschäftsjohres èinschl. Vortrag. 7692 596,91 Außerordentliche 89% VVV 127 714,17 61 618 445,99 —— Mannheim, den 15. Mörz 1962 Die ungekötzte Bilonz mit Gewinn- und Verlustrechnung, die im Bundesgnzeiger veröffentlicht Wird, frägt den oneingeschrönkten Bestäfigungsvermerk der mit der Abschlußprüfung becuftrogten Deutschen Revisions- und Trebhend-Aktiengesellschaft, Wirtschoftspröfongsgesellschaft, Frankfort(Main]. BADISCHE KOMMUNALE LAN DESBANK Dr. Herbold Dold Schreiber Dduble 1 0 Vereins-Kalender Sportverein 07. Wir suchen für sofort Welbl. Saal. ung Hüchennien Tarifliche Bezahlung— Geregelte Arbeit und Freizeit Meldung bei: Frau Völker, Snack Bar Loretto Kaserne Mhm.-Seckenheim Telefon 8 64 66 „ Die gehbehinderten Mitglieder des SV 07, die mit zum Vereinsausflug nach Rippenweier(Christi Himmelfahrt) wollen, fahren ab um 10.25 Uhr am OEG/ Bahnhof mit einem Rundzug nach Großsachsen. Von dort aus sofort Anschluß an einen Postbus nach Rippen- Weiler, sodaß der Mittagstisch dort eingenommen werden kann. Treffpunkt: 10,15 Uhr am OEG-Bahnhof. Turnerbund„Jahn“. Abfahrt zum Vereinsausflug an Christi- Himmelfahrt 7.45 Uhr ab Schloß. Wanderung ab Hirschhorn nach Heddesbach. Dortselb im Gasthaus „Zur Krone“ Gemütliches Beisammensein mit Tanz. Rückfahrt gegen 19.30 Uhr. Es sind noch einige Plätze frei. Der Ausflug findet bei jeder Witterung statt. Klein-Anzeigen können Sie telefonisch aufgeben Ruf 1 6 Neben modernen Wohnzimmern sehen Sie in meinen Schaufenstern Ein elegantes Zeitloses Schlafzimmer Schreinerei und Möbelhaus Josef Katz Okfenburger Straße 20 Bellaria bei fimini Hotel Moderno, direkt am Meer, deutsche u. ital. Küche, Voll- DL Weinmann bis 25. Joni 1962 verreist. R. 3 — Verkaufe Inserieren a hingt gewinn bach Perles ö Fagule am Mug b mit Winzſg. Schönheitsfehlern öb. 7 Ie Mhm, gur FR . pension 9.50, deutscher Bes. 405 dase Opliuis uus pe Teeppeu gegen Malie Herberger: Wir wissen, was uns bevorsteht— Kaum eine Chance für die„Eidgenossen“ Heute wird in Arica Uruguay— Kolumbien), Santiago(Chile— Schweiz), Vina del Mar Brasilien— Mexiko) und Rancagua(Argentinien— Bulgarien) die 7. Fußball-Weltmei- sterschaft angepfiffen. Deutschland wird erst morgen auf den Gruppen-Favoriten Italien treffen. Für alle 16 teilnehmenden Länder geht es im ersten Spiel um einen guten Start. Wer verliert, kann schon abgeschlagen sein. Die nervöse Spannung vor den ersten Begeg- nungen, dazu eine Niederlage, das kann eine Mannschaft schon demoralisieren. Die deutsche Elf, monatelang von Sepp Her- berger auf diese Aufgabe aufgebaut und aus- gerichtet, geht mit„gedämpftem Optimismus“ in das schwere Treffen gegen den zweifachen Weltmeister. Die„Azzuri“ haben der deut- schen Elf noch nie recht gelegen. Es kommt somit nicht von ungefähr, daß es seit 23 Jah- ren(5:2 in Berlin) keinen Sieg gegen die Ita- liener mehr gab. Aber weder die italienischen Trainer Mezza und Ferrari nehmen das als gutes Omen, noch läßt sich Herberger durch dieses„Gesetz der Serie“ aus der Fassung bringen:„Wir wissen. was uns bevorsteht“, sagte Herberger unlängst. Diese Worte verwen- det er seit Monaten, aber sie unterstreichen moch einmal die Gefahr, die Deutschland durch Italien droht. Herberger nannte 15 Spieler Bundestrainer Sepp Herberger hat noch nicht die endgültige Aufstellung Deutschlands für das Spiel gegen Italien bekanntgegeben. Der Bundestramer nannte folgende 15 Spie- ler, aus denen die Mannschaft gebildet wird: Tilkowski, Fahrian, Nowak, Schnellinger, Schulz. Erhard, Szymaniak, Koslowski, Hal- ler, Uwe Seeler, Brülls, Schäfer, Wilden, Kraus und Sturm. Strehl und Vollmar gehören nicht mehr zum Vorläufigen Aufgebot. Von den 15 genannten Spielern laboriert Koslowski noch an einer alten Verletzung, und Szymaniak muß noch einmal genau überprüft werden. Jürgen Werner fällt aus Wegen eines Mittelhand-Knochenbruchs, wenn auch nur ein einfacher in der linken Hand, muß Jürgen Werner für die Gruppen- Spiele ausfallen. Er ist darüber alles andere als begeistert. Schließlich hat er ein Semester Studium geopfert, um in Chile dabei zu sein. Auf die deutsche Abwehr ist Verlag. Sie sollte Altafini, Sivori und Rivera an die „Kette“ legen können. Die Entscheidung muß der deutsche Angriff erzwingen, denn Italiens Abwehr. von Mittelläufer Maldini organisiert, gehört zu den stärksten aller Endrundenteil- nehmer. Das ist die voraussichtliche deutsche Elf: Tilkowski— Nowak, Schnellinger— Schulz, Erhardt, Szymaniak— Koslowski, Haller, Uwe Seeler, Schäfer, Brülls. Sepp Herberger gab auf einer Pressekonfe- renz freimütig auf alle Fragen der anwesen- den Journalisten Antwort. Als er gefragt Wurde, ob er auch Südamerikaner in seiner Mannschaft gebrauchen könne, meinte Her- berger, daß er sich in seinen Wünschen meh- rere Spieler vorstelle, die gut in die deutsche Elf passen würden.„Wenn ich so an Pele und leuliug llauau das ⁊ũugleiu au dee Waage Ulm oder Pforzheim als Aufsteiger?— Aschaffenburg erwartet Kickers Besser konnte es in der 2. Liga Süd gar nicht laufen. Bis zum letzten Spieltag stehen noch zwei wesentliche Entscheidungen offen. Am Sonntag muß sich nun klären, wer Hes- sen Kassel in die Oberliga begleiten kann und wer mit dem ASV Cham und der SpVgg Bay- reuth in die Amateurklasse absteigen muß. Die Oberligafrage wird dabei weitgehend vom spielstarken Neuling Hanau 93 beant- Wortet werden, der den Tabellendritten 1. FC Pforzheim daheim erwartet. Nur ein Sieg würde die Pforzheimer ins Oberhaus bringen, denn in diesem Fall würde bei Punktgleich- heit mit dem derzeitigen Tabellenzweiten Ulm 46 das bessere Torverhältnis den Aus- schlag für die Goldstädter geben. In Hanau wird man an diesem Sonntag nicht nur mit einer„Goldgräber- Invasion“. sondern auch mit einer Schar fanatischer„Spatzen“ aus Ulm rechnen müssen, Es ist mit einer Partie auf Biegen und Brechen zu rechnen. In der Abstiegsfrage bilden gleich drei Ver- eine das Zünglein an der Waage. Viktoria Aschaffenburg erwartet die Stuttgarter Kik kers, die zur Rettung unbedingt ein Unent- schieden benötigen. Spitzenreiter Hessen Kas- sel geht zum bedrohten Exoberligisten Jahn Regensburg einen fast ebenso schweren Gang, wie die als Absteiger feststehende SpVgg Bayreuth zum wieder hoffenden SV Wiesba- den. Der Blick auf das Punkt- und Torver- hältnis der drei Abstiegskandidaten läßt die verschiedensten Spekulationen zu. 14. Stuttgarter Kickers 59760 27:39 15. Jahn Regensburg 54:72 27:39 16. SV Wiesbaden 36:67 26:40 Es ist auch denkbar, daß die drei Mann- schaften punktgleich durchs Ziel gehen und das Torverhältnis entscheidet. Endspiel der süddeutschen Amateure Das August-Klingler-Stadion in Daxlanden bei Karlsruhe wird am Sonntag(15 Uhr) Aus- tragungsort des Endspiels um die süddeutsche Fußball- Amateur meisterschaft zwischen dem nordbayrischen Meister SpVgg Erlangen-Bü- chenbach und dem nordbadischen Zweiten VfR Pforzheim sein. Der Sieger dieser offenen Partie tritt eine Woche später im Berliner Poststadion gegen den Berliner Meister zum Qualifikatio spiel für die Endrunde zur deutschen Amateurmeisterschaft an. Sollte das Spiel in Daxlanden auch nach Verlängerung unentschieden enden, so wird es eine Woche später vermutlich im nordbayrischen Raum Wiederholt. In diesem Fall würde das Berliner Qualifikationsspiel ebenfalls um eine Woche zurückverlegt werden. Der VfR Pforzheim erreichte das Endspiel mit einem klaren 4:0 Sieg über den Hessenzweiten TSV Heusen- stamm, während die SpVgg Büchenbach dazu den württembergischen Vizemeister Union Böckingen mit 2:1 aus dem Rennen warf. „Russen sind Favorit, Toro denke. Den Regen, der in Chile ein- gesetzt hat, begrüßt der Bundestrainer sehr, denn seiner Meinung nach profitieren vor al- lem ältere Spieler von einem regennassen Bo- den, da sie dann bei dem schneller werden- den Ball ihre Erfahrung besser ausspielen können. 24 Stunden vor dem Spiel Deutschland— Italien wird die deutsche Elf ein sehr auf- merksamer Beobachter des Treffens Chile— Schweiz sein. Nur wenige Experten geben da- bei den„Eidgenossen“ eine Chance, zumal Trainer Rappans„Riegel“ beim O:5-Probespiel gegen die Ungarn(über 70 Minuten) so gar nicht funktionierte. Keine Aussichten werden Kolumbien in der Arica-Gruppe gegen Uruguay eingeräumt. Europaische Trainer. wie etwa Vitlacil und Herrera, trauen sogar den„Urus“ gegen Ju- goslawien oder die Sowjetunion einen Erfolg zu. Das Treffen zwischen den Jugoslawen und der Sowjetunion kann schon eine wich- tige Vorentscheidung am 31. Mai bringen. Die aber die Jugoslawen haben es bisher immer verstanden, sich auf das Spiel der Sowjets einzustellen. Eine Nie- derlage der Sowjetunion wäre also keine Sen- sation. Die technisch gute, aber doch sehr überal- terte Elf aus Bulgarien wird in der Ranca- gua-Gruppe nicht ernst genommen. Darum rechnet man im ersten Spiel gegen die Argen- tinier, die eine junge und europäisch trai- nierte Elf aufbieten, mit einer glatten Nieder- lage. Ungarn, in gewisser Hinsicht ein„Angst- gegner“ für die Engländer, hat keine Sorge vor dem Spiel gegen die Briten. Wieviel Tore schießt Brasilien? Wieviel Tore wird Brasilien in Vina del Mar gegen Mexiko zum Auftakt schießen? Diese Frage wurde uns oft an der pazifischen Küste gestellt. Werden es wirklich so viele Werden? Die Mexikaner sind stärker als 1954 und 1958 und außerdem haben die Brasilia- ner in den Trainingsspielen gegen einheimi- sche Mannschaften oft das Toreschießen ver- gessen, bei aller Eleganz ihres Spieles. Die Entscheidung im Kampf um den zweiten Platz in dieser Gruppe könnte schon im Treffen Spanien Tschechoslowakei fallen. Keines- wegs eine sichere Angelegenheit für die Spa- nier, die sich noch nicht über die richtige Be- setzung ODi Stefano fraglich) im klaren sind. N DIE GROSSEN AM ARS IN CHILE sind ohne Zweifel die brasilianischen Spieler mit rem Trainer Moreira. Ihre Favoritenrolle tragen die Yitel verteidigen mit ausgesprochener Ge- lassenkeit. Wie sicher sie sich ihres neuer- Ucken Sieges sind, zeigt die Außerung von Trainer Moreira:„Keiner Mannschaft wird es gelingen, Brasilien den Weltmeisterschaftstitel zu entreißen.“ Unser dpa-Bild zeigt die bei- den Großen des brasilianischen Teams, Frai- ner Moreira und seinen Starspieler und Wun- derstürmer Pele auf dem Weg zu einem Trai- ning ganz in ein taletisckes Gespräck versunken Die ersten Vorrundenspiele in Chile Mittwoch, 30. Mai Gruppe A: Uruguay— Kolumbien Gruppe B: Chile— Schweiz Gruppe CE: Brasilien— Mexiko Gruppe D: Argentinien— Bulgarien Donnerstag, 31. Mai Gruppe A: Sowjetunion— Jugoslawien Gruppe B: Deutschland— Italien Gruppe CE: Spanien— Tschechoslowakei Gruppe D: Ungarn— England Die Vorrundenspiele der Gruppe A finden jeweils in Arica, der Gruppe B in Santiago, der Gruppe C in Vina del Mar und der Gruppe D in Rancagua statt. Fuſtball- lyeltneisteeschaſt veesetat Milliaueu iu Zegeistecuug Bilanz der bisherigen Titelkämpfe Erster WM-Pokal ging an Uruguay Mehr als je zuvor setzt der Fußball Million en von Anhängern in der gangen Welt, beson- ders in Sudamerika und Europa, in Begeiste rung. Höhepunkt im Kampf um das runde Leder sind die Weltmeisterschaften, die bisher von 1930 bis 1958 sechsmal ausgetragen wurden. Bereits 1903 wollte die„Federation Inter- nationale de Football Association“(FITA) Welt-Titelkämpfe austragen, aber sie blieben nur ein Wunschtraum, doch niemand konnte die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung Stellen. So begnügte man sich mit den Olym- pischen Spielen, deren erste Goldmedaille 1908 England holte. Im Anschluß an die Olympischen Spiele 1928 in Amsterdam wurde wieder die 1905 von der FIFA angeregte Weltmeisterschaft be- sprochen und jetzt auch beschlossen. Alle Länder, ob Profis oder Amateure, sollten dar- an teilnehmen können. Uruguay wurde dazu auserwählt, die ersten Titelkämpfe abzuwik- keln. Uruguay überschlug sich. Das„Cente- mario Stadion“ wurde gebaut. Hunderttau- sende von Dollars wurden in die Vorberei- tungen gesteckt, aber die Enttäuschung war mehr als groß, als die zugkräftigsten europä- ischen Länder, darunter Spanien, Osterreich, Tschechoslowakei, Ungarn und England ab- sagten. Nur Jugoslawien, Rumänien, Belgien und Frankreich reisten rund drei Wochen per Schiff nach Uruguay. 13 Länder, darunter auch die USA, nahmen an der„Rumpf- Welt- meisterschaft“ teil, Jugoslawien erreichte so- gar das Semifinale, scheiterte aber an dem Akrobatischen, unwiderstehlichen und schnel- len Spiel von Uruguay mit 1:6. Argentinien hatte die USA mit dem gleichen Ergebnis aus- geschaltet. Im dramatischen Endspiel hieß es DER ERSTE GEGNER der deutschen Fußball nationalelf in Chile in der Gruppe B, Italien, trainierte eifrig in Santiago. Unser dpa-Bild zeigt italienische Spieler beim Sprung-Lauf- Praining in der Fliegersckhule von Santiago. Vorn in der Mitte der italienische Star-Stür- mer Omar Sivori, ein Eæ- Argentinier, dessen Schuß kraft allgemein gefürchtet ist(mit durck- gehendem Trainingsanzug) zum Schluß 4:2 für Uruguay, nachdem die „Argentinos“ erst 2:1 in Führung lagen. Italien war 1932 Gastgeber der Weltmeister- schaftsspiele. Titelverteidiger Uruguay war Aber nicht gekommen, da die„Azzurri“ 1930 nicht den Weg nach Montevideo gefunden hatten. Argentinien und Brasilien schickten nur sogenannte„Reisemannschaften“. So war Osterreich der große Favorit, denn nach dem sensationellen Abschneiden im Dezember 1932 im„Match des Jahrhunderts“ in London ge- gen England(3:4)— ein Jahr vorher hatte Spanien mit Zamorra dort 1:7 als erstes kon- tinentales Team verloren— bezeichnete man die Osterreicher als„Wunderteam“ Der erst- malig teilnehmenden deutschen Mannschaft, von Otto Nerz in Kursen geschult, hatte man kaum Aussichten eingeräumt, zumal das Team sehr jung war. Dennoch schlug sich die deut- sche Elf ausgezeichnet. Belgien wurde mit 5:2 besiegt, Schweden 2:1 geschlagen, ehe Lehner, Sifkling, onen, Noack und Kopierski ver- geblich im Semifinale versuchten, den tsche- chischen Weltklasse- Torhüter Planicka mehr Als einmal zu schlagen. Mit 3:1, wobei Kress im deutschen Tor versagte, zogen die Tsche- chen in das Finale gegen Italien, das zuvor über Osterreich mit 1:0 triumphiert hatte. Im Finale waren die Tschechen zwar die technisch bessere Elf, aber die Italiener, von Pozzo geformt, spielten beim 2:1 nach Ver- längerung moderner, wuchtiger, raumgrei- fender und härter. Deutschland schaffte einen großartigen dritten Platz mit einem 3:2 gegen den Favoriten Osterreich. 1938 griff Deutschland zum zweiten Male in die Weltmeisterschaft ein. Mit einer„groß- deutschen Mannschaft“(einschließlich der Wie- ner Stars) sollte der„große Wurf“ gelingen. Aber nach den Qualifikationsspielen gegen Finnland(2:0), Estland(4:1) und Schweden (5:0) gab es in Paris im Achtelfinale nach einem 1:1 gegen die Schweiz im Wiederho- lungsspiel eine 2:4-Niederlage. Italien vertei- digte mit Erfolg den Titel. Nach dem 2:1 über Brasilien im Semifinale schlugen die„Az zurri“ souverän, technisch brillant aufspie- lend, Ungarn mit 4:2. Die vierte Weltmeisterschaft fand unter leidenschaftlicher Anteilnahme 1950 in Brasi- lien statt. Nach 20 Jahren ging die„Coupe Jules Rimet“ wieder nach Uruguay. 0 Stolzester Tag der deutschen Fußballgeschicht Was niemand vorauszusagen wagte, wurde bei der fünften Weltmeisterschaft in der Schweiz Wirklichkeit: Der 4. Juli 1954 wurde zum stolzesten Tag in der deutschen Fußball- Geschichte. Im Finale wurde der hohe Favorit Ungarn, der fast vier Jahre lang von keiner Mannschaft der Welt geschlagen wurde, nach dramatischen 90 Minuten 3:2 besiegt. Nicht nur die deutschen Schlachtenbummler in Bern, sondern auch Millionen von Fernsehzu- schauern in Deutschland bangten mit Sepp Herberger, als die Ungarn mit 2:0 in Füh- rung lagen. Aber es gab in dem von Fritz Walter meisterhaft geführten deutschen An- griff und in der konsequenten und keinen Meter Boden mehr preisgebenden Deckung, mustergültig von Werner Liebrich organisiert, keinen schwachen Punkt. Verbissen wurde gekämpft, und als es„Maxl“ Morlock gelang, einen Fehler des ungarischen Torhüters Grocesis zum Anschlußtreffer auszunutzen, da bahnte sich die Sensation an. Die bis dahin erstaunlich starke Abwehr der„Magyaren“ wurde langsam zermürbt. Im Sturm konnten Hidegkuti, Czibor, Kocsis und der immer wü- tender werdende Puskas nur selten ihre seit Jahren gewohnten Kreise ziehen. Deutschland War nicht nur physisch, sondern auch psy- chisch an diesem 4. Juli stärker. Rahn War es, der Deutschland das 2:2 brachte. Dann ging es in die Pause. Herberger, der Chef des Teams, war zufrieden. Das war ein Spiel nach seinem Herzen, voller Kampfkraft, Schnelligkeit, technischer Finessen und Härte: „Macht weiter so, nicht nachgeben, ihr könnt es schaffen“, sagte Herberger seinen Männern bei der Halbzeit, und seine Männer schafften es wirklich. Sechs Minuten vor Schluß kam Helmut Rahn an das Leder, jagte an drei Gegnern vorbei und schoß scharf etwa von der Strafraumgrenze aus zum 3:2 ein. Elf Spieler flelen sich in die Arme, während die Ungarn mit hängenden Köpfen diese „Schmach“ noch nicht fassen konnten. Noch gut fünf Minuten waren nach diesem Tor zu spielen: Die Ungarn stürmten wie wild, aber die deutsche Elf hielt den Vorsprung. Als der englische Schiedsrichter Ling das Spiel ab- Pfiff, war es Wirklichkeit: Deutschland, der Außenseiter, war Weltmeister. Die Weltmeisterschafts-Elf: Turek— Posi- pal, Kohlmeyer— Eckel, Liebrich, Mai Rahn, Morlock, Otmar Walter, Fritz Walter, Schäfer. 1958 bei der WM in Schweden, konnte Deutschland nur noch Eckel, Rahn, Fritz Wal- ter und Schäfer aus der WM-Elf von 1954 aufbieten. Mit einem 3:1 gegen Argentinien, Und jeweils 2:2 gegen die CSR und Nordir- land, zog Deutschland in das Viertelfinale ein, in dem Jugoslawien 1:0 besiegt wurde. Dann scheiterte die deutsche Elf im„Hexenkessel“ von Göteborg gegen Schweden(1:3). Mit stark ersatzgeschwächter Elf(ohne Herkenrath, Fritz Walter und Seeler) ging auch der Kampf um den dritten Platz gegen ein sehr hart sbielendes französisches Team 3:6 verloren. Im Endspiel zeigte dann Brasilien, das Frankreich vorher mit 5:2 besiegte, beim 5:2 gegen Schweden im Stockholmer Rasunda- Stadion Fußball in Vollendung. Niemals zu- vor hat eine Weltmeister-Elf einen so tech- nisch perfekten, ideenreichen, individuellen und doch So mannschaftsdienlichen Fußball gespielt, wie diese Fußballartisten aus Rio und Sao Paulo. Der damals 17jährige Pele so- wie Didi, Garrincha und Bellini, waren die Asse des WM- Teams, die auch in Chile den Titel mitverteidigen werden.“ eee Vollbſutrennen in Haßſoc Donnerstag(Himmelfahrtstag] 31. Mai 1962, 155 Uhr Totobetrieb mit Dreier wetten Badenia-dagdrennen 6000. DOM, 3600m Preis von Rheinland-Pfalz 4000. DMͤ, 24.