Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer zuzügl. 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbheim-Seckenbheim und Um Telefon 8 62 16 debung 6- gespaltene Milli- Ereisliste Nr. 2) bis 25. auf werden. Anzeigenpreise: die 18 Pfg. Abbestellungen können nur meterzeile den Monatsersten angenommen Nr. 86 Freitag, I. Juni 1962 14.62. Jahrgang Berlin- Gespräche ohne Fortschritte Rusk und Dobrynin erörterten das Problem der Zufahrtswege Washington(dpa). US-Außenminister Rusk und Sowzetbotschafter Dobrynin führten am Mittwoch in Washington erneut ein beinahe zweistündiges Gespräch über die Deutsch- land- und die Berlin-Frage. Wie Rusk vor der Presse in Washington erklärte, hat das Ge- Spräch keine Fortschritte gebracht. werden. Zu dem vierten Berlin- Gespräch das letzte hatte am 27. April stattgefunden— Wurde Rusk von dem Leiter der Europa-Ab- teilung im US- Außenministerium, Foy Kohler, und vom Leiter der Deutschland-Abteilung des Außen ministeriums, Hillenbrandt, beglei- tet. Botschafter Dobrynin brachte das Mitglied der Sowjetbotschaft Kornijenko mit. Das neue Berlin-Gespräch hat nach Mitt lung voa maßgebender amerikanischer keinen der Punkte berührt, in denen 2 ischen Bonn Washington noch keine Einigung EN e. Der offizielle Sprecher des US- Außen ministeriums, Eineon White, erklärte, daß beide Seiten die Grundfragen des Berlin- Problems diskutiert hätten, und daß bei dem Gedankenaustausch die hinreichend bekannten Positionen der beiden Parteien respektiert worden seien, Der Sprecher lehnte jedoch die Beantwortung der Frage ab, ob damit ange- deutet werden solle, daß keinerlei Fortschritte erzielt worden seien. Dokumente wurden nicht ausgetauscht. Das Gespräch sei in einer nor- malen diplomatischen Atmosphäre verlaufen, te White hinzu. Bei dem vierten Gespräc—Dobrynin ist die Frage der Zufahrt nach Berlin generell angeschnitten worden, da es sich dabei. wie White sagte, um einen der Kernpunkte des Berlin- Problems handelt. Auch die Frage der Weltesrep Stationierung westlicher Truppen in Berlin wurde berührt. Die deutsch-emerikanischen Bemühungen, Differenzen über einen gemeinsamen Berlin- Plan der Allilerten auszuräumen, sollen wahr- scheinlich noch in dieser Woche fortgesetzt Werden. Botschafter Grewe will mit Kohler zusammentreffen. Uber ein angebliches Tref-⸗ fen Grewes mit Außenminister Rusk ist in Washington offiziell noch nichts bekannt. Ame- rikanische Pressemeldungen, nach denen die deutsch- amerikanischen Differenzen schwierig 5 zu Überbrücken sein würden, sind in den letz- ten Tagen sowohl von amerikanischen wie auch von deutschen diplomatischen Kreisen in Washington zurückgewiesen worden. Inzwischen hat die sowjetische Regierungs- zeitung„Iswestija“ in scharfem Ton erklärt, Wenn ein Friedensvertrag unterzeichnet sei, Paris(dpa). Frankreichs Staatspräsident de Gaulle will seine Algerien-Politik entschlossen fortsetzen. Dies ging aus Außerungen de Gaul- les vor dem französischen Ministerrat und aus einer Regierungserklärung hervor, die Algier- Minister Joxe vor der französischen National- DAS EHEPAAR WERNER, ist wieder in Rarls- ruhe. Die Sobjetunion hat das deutsche Ehe- dar dus Karlsruhe aus humanitären Grün- den“ vorzeitig aus der Haft entlassen. Adolf und Hermine Werner waren im September vorigen Jahres auf einer Autotour durck die UDieraine festgenommen und im November wegen angeblicher Spionage zu hohen Frei- gheitsstrafen verurteilt worden UPI-Bild Dennoch glaubte man Anzeichen dafür zu erkenn daß das Konzept einer Zufahrtsbehörde für die Berlin- Verbindungen von schen Botschafter nicht rundheraus abgelehnt worden ist. Die Gespräche sollen fortgeführt Ein neuer Termin wurde jedoch noch nicht festgesetzt. * dem sowzeti- Verlören die„westlichen Okkupanten ih! ohnehin überlebten Rechte, an den Ufern de Spree zu bleiben“. Der neue Berlin-Artikel ist nach Ansicht westlicher Beobachter im Ton Wesentlich schärfer als frühere Beiträge 2zu diesem Thema. 255 * Chruschtschow greift EWG scharf an Moskau(dpa). Einen scharfen gegen die Europäische Wirtschaft schaft richtete der sowjetische Ministerpr dent Chruschtschow bei einem Freundscha treffen mit der Regierungsdelegation Westafrikanischen Staates Mali im Mos! Kreml. In seiner Rede bezeichnete Ci schtschow den Gemeinsamen Markt als Abkommen der westeuropäischen„Fine Oligarchie“, das die lebenswichtige Inte 5 essen der Völker und den Weltfrieden ebenso bedrohe, wie es die„aggressiven Kreise des Imperialismus“ benutzten, um die NATO zu Ste ärken und das Rüstungsw- ettrennen zu be- schleunigen. Der Gemeinsame Markt sei a gegen die Sowjetunion und die anderen zialistischen Länder gerichtet. Für diese S ten bedeute er jedoch keine Gefahr. Anders Sei allerdings die Lage für die jungen Staa- ten in Asien, Afrika und Lateinamerika, die erst kürzlich politisch unabhängig wurden, die aber wirtschaftlich noch abhängig seien. 4 in Chile mit ö 2 der g mn Welt. 1 0 it„Affen“ 5 ndens: Gr. Waetu goslawien 2:0. Gr 8 Italien 0:0. Gruppe C(Vina del Mar) 1:0. Gruppe D(Rancagua) 00 im ersten Spi den 1 zeremonie im Stad 701 ag0 aufmarschiert sind. Brasilien—Meriko 2:0, Tschechoslowakei Spanien Argentinien einem Unentschieden gegen Italien el der Fußball- Welt meisterschaft die Mann- r. richtete der chilenische Staatspräsident e Fußballer aus 16 Nationen und an die Fuß- einen Spielmannszug chile- „Schwalbennestern“ auf den Die ruguay— Kolumbien 2:1, So- 3:1, Deutschland gegen ippe A(Arica): U niiago) C S e Schw 5 8 — Bulgari en 1:0 und Ungarn— England 2:1. 187 Todesopfer bei Unfällen in aller Welt Schweres Zugunglück in Italien- Bus stürzte in Indien Hamburg(dpa). Schwere Verkehrsunfälle haben am Himmelfahrtstag und am Tage zu- vor in verschiedenen Teilen der Erde minde- stens 187 Todesopfer gefordert. 191 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Schwerster Unfall in Europa war ein Eisenbahnunglück das sich am Donnerstagmorgen in Norditalien ereignete. Bisher wurden 62 Tote geborgen Außerhalb Europas war das schwerste Un- glück in Westindien zu verzeichnen, wo bei einem Busunglück 69 Menschen den Tod fan- den Tumultszenen in der Nationalversammlung De Gaulle will seine Algerien-Politik fortsetzen versammlung abgab. In der Nationalversamm- Iung kam es während der Regierungserklärung zu Tumultszenen, vor allem vonseiten der rechtsgerichteten Abgeordneten aus Algier, die einen Tadelsantrag gegen die Regierung ein- brachten, über den am Dienstag abgestimmt werden soll. Als Ersatz für das nach dem überraschend milden Urteil gegen den OAs-Chef Salan auf- gelöste hohe Militärtribunal beschloß der Mi- nisterrat die Bildung eines neuen Militärge- richtshofs. Außerdem wurde die Strafprozeßg- ordnung so geändert, daß politische Prozesse nicht verschleppt werden können. Der Prozeß gegen die Männer, die im September vergan- genen Jahres einen Anschlag auf de Gaulle verübten, wurde an das zivile Schwurgericht von Troyes verwiesen. Einer der Organisatoren des Attentats. Armand Belvisi,. wurde am Mittwoch in Paris unter dramatischen Um- ständen in einer Wohnung verhaftet. in einen Fluß Das schwere Eisenbabhnunglück spielte sich im Bahnhof von Voghera südlich von Pavia Ab. Kurz vor 2.30 Uhr am frühen Donnerstag morgen raste ein Güterzug, dessen Lokführer ein Haltesignal übersehen hatte, auf den im Bahnhof haltenden Personenzug Mailand Genua. Die Lok des Güterzuges, dessen Ge- schwindigkeit auf 60 bis 70 Stundenkilometer geschätzt wurde, bohrte sich dabei mit solcher Gewalt in den letzten Wagen des Personen- zuges, daß dieser völlig zertrümmert wurde. 69 Menschen fanden in Westindien den Tod, als ein voll besetzter Bus von einer Brücke Z WöiIlf Meter tief in den Mahor-Fluß stürzte. Die Unglücksstelle liegt in der Nähe von Ka- padwanj, etwa 100 Kilometer von Ahmedabad im westindischen Unionsstaat Bombay ent- Ternt. 14 Tote und 44 Verletzte gab es am Mitt- Wochabend auch bei einem Omnibusunglück in der Nähe von Mexiko-Stadt. Der Omnibus, der sich auf der Fahrt von der mexikanischen Hauptstadt nach Puebla befand, raste auf ab- schüssiger Straße in einen KRombiwagen. Ein schweres Omnibusunglück ereignete sich auch in Jordanien. An einem Bahnübergang, 160 Kilometer südlich der jordanischen Haupt- stadt Amman stießen ein Güterzug und ein Omnibus mit türkischen Pilgern zusammen. Elf der Pilger, die von Mekka zurückkehrten, Wurden getötet. 29 erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Auf der Insel Mindanao in den südlichen Philippinen stürzte am Mittwoch ein Autobus von einer Brücke etwa 40 Meter tief in die Alalum- Fälle. Dabei sind wahrscheinlich 30 Menschen ums Leben gekommen, von denen bisher erst sieben geborgen werden konnten. Uebereinstimmune zwischen EWG und London Erste positive Ergebnisse der Beitrittsverhandlungen Großbritanniens Brüssel(dpa). Die Brüsseler Beitrittsver- handlungen zwischen der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft(EWO) und Großbritan- nien haben in sachlicher Verhandlungsatmo- sphäre und gegenseitiger Kompromißbereſt- schaft zu ersten konkreten Ergebnissen ge- führt. Zum Abschluß zweitägiger intensſver Beratungen sprach der italienische Handels- minister Colombo als Konferenzvorsitzender vor der Presse von„positiven Schlußfolgerun- gen“. Es wurde weitgehende Ubereinstimmung über Freßgen der Wirtschaftsunion im Rahmen der erweiterten Gemeinschaft erzielt. Hierzu gehören die Wettbewerbsregeln, das Nieder- lassungsrecht, die mengenmäßigen Beschrän- kungen im Handelsverkehr, die Freizügigkeit der 3355 die e die soziale · Sicherheit und die Liberalisierung des Kapi- talverkehrs., Auch über die Behandlung industrieller Er- zeugnisse aus den Commonwealth-Ländern Kanada Australien und Neuseeland ist man sich einig Unmittelbar gach dem britischen Beitritt werden die für diese Länder gewähr- ten Commonwealth-Zollvorrechte um 30 Pro- zent an den gemeinsamen EWG-Außentarif Anngenähert. In weiteren zwei Etappen werden bis 1970 die Vorrechte völlig angeglichen sein. Der französische Außenminister Couve de Murville hat inzwischen als derzeitiger Vor- sitzender des EWG-Ministerrats die Regie- rungen Schwedens, der Schweiz und Oster- reichs offiziell zu einer ersten Kontaktauf- nahme über die von diesen Staaten beantragte Assoziierung mit der Gemeinschaft eingeladen. Kanzlerkrise Von Georg Rothfessel In ergänzender Abrede zum Koalitionsver- 0 trag vom Oktober 1961 war vereinbart wor- den, daß Adenauer im Frühjahr 1963 auf sein Kanzleramt verzichtet. Damals, vor gut einem halben Jahr, glaubte niemand ernstlich an die Einhaltung dieses Versprechens. Heute steht fest, daß ein weiteres Amtsjahr die Kräfte des jetzt 86jährigen verzehren würde. Es ist zu befürchten, daß ein so terminierter Abgang dem Erinnerungsbild des Kanzlers schadet. Die Geschichtsschreibung geht nicht gerade Sanft mit Staatsmännern um, die das Datum Mres ehrenvollen Rücktritts verpassen, Aber nicht diese Uberlegung allein ist es, die jetzt in Bonn eine neue Kanzlerkrise heraufbe- schworen hat: SPD und FDP— die einen laut, die anderen leise— rufen nach einer neuen Regierung ohne Adenauer. Sie stellen den in der nächsten Woche beginnenden CDU-Par- teitag vor überraschende Probleme. Die Sozialdemokraten brauchen eine Kanz- lerkrise, um ein politisches Nahziel zu realisie- ren: Regierungsbildung mit der SpD unter Erhard, notfalls ohne die FDP. Die FDP selbst fürchtet, daß im Zuge politischer Ereignisse den Sozialdemokraten die Tür zu einer„Not- standsregierung“ geöffnet wird. Sie strebt an, Unter einem neuen Kanzler vorzeitig eine stabilere Koalitionsregierung zu bilden. Bun- desflnanzminister Starke, mit dem der Kanzler derzeit das gleiche Spiel treiben möchte wie jahrelang mit Bundeswirtschaftsminister Er- Hard, droht unverhohlen mit dem Rücktritt. Dieser würde eine Kabinettskrise auslösen und — vielleicht— zum Sturz des Kanzlers führen Vor diesem Unsicherheitsfaktor schrecken die Freien Demokraten jedoch zurück: Was wäre, Wenn sich die CDU/CSU auf dem Höhepunkt dieser Krise noch einmal— und sei es nur aus Prestigegründen— hinter Adenauer stellte? Es Sibt zur Stunde keinen Anhaltspunkt da- für, ob sich in der CDU jene von Willy Brandt Zitierten„65 Mann! fänden, die eine Koalition mit der SPD für die mit der FDP einhandeln möchten Aber die Möglichkeit einer Allpar- teienregierung ist nicht von der Hand 2u weisen. Das ist zugleich der Grund, warum die FIP nicht den ersten Schlag gegen den Kanz- ler führen will, Sie fürchtet, daß sie Geschäfte derer besorgen würde, die dann unter einem neuen Kanzler— mag er Erhard oder Schrö- der heißen— ins Kabinett nachdrängen, Das ist zugleich der Grund, warum man den Mini- ster Starke noch beschwichtigt, den vielleicht entscheidenden Schritt nicht zu tun. Auf diese Weise fällt die Initiative an die Sp, die das erste politische Krisenzeichen— wahrschein- lich kommt es aus Berlin— zum letzten gro- Ben Angriff auf Adenauer nutzen wird. Der kommende CDU- Parteitag ist für die Sozial- demokraten ein Test: Sie wollen wissen, wie stark der Adenauer-Flügel in dieser Partei ist und wie groß jener„Notstand“ sein muß, der eine tene Berit r ct mit der S 5 zwingt. 0 Bonn will keine neue„Affäre Kroll“ Auswärtiges Amt weist Chruschtschow-Außerungen zurück Bonn(dpa). Unklarheit herrscht in Bonn darüber, was der sowjetische Ministerpräsi- dent Chruschtschow tatsächlich Abwertendes über deutsche Diplomaten gesagt hat. Un- Wahrscheinlich erscheint es in Bonn, daß der deutsche Botschafter in Moskau, Dr. Hans Kroll, damit in Zusammenhang steht. In Zei- tungsberichten war die Rede davon, daß „Kroll in die Außerungen Chruschtschows gegen seine Bonner Diplomaten-Nachfolger verwickelt sei“. Kroll hat in einem Bericht an das Auswär- tige Amt lediglich über in Moskau schwir- rende Gerüchte berichtet. Der Botschafter selbst war nicht anwesend, als Chruschtschow im italienischen Ausstellungs-Pavillon in un- gewöhnlicher Form deutsche Diplomaten her- Absetzte, die als mögliche Nachfolger für Kroll in Frage kommen. Es gibt Stellen im Aus- Wärtigen Amt, die annehmen, daß Chru- Schtschow als Regierungschef kaum Kenntnis über derartige Einzelheiten von Personalien Bonner Diplomaten besitzen könne. Chru- schtschow könne aber durchaus auf entspre- chende Fragen geantwortet haben, die ihm „von interessierter Seite“ gestellt wurden. Da Botschafter Kroll schon bald seinen Po- sten in Moskau verläßt, hat das Auswärtige Amt auch wenig Interesse an einem„neuen Fall Kroll“. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes teilte mit, schon in absehbarer Zeit Werde um ein Agrément für einen Nachfolger Krolls bei der Sowjetregierung nachgesucht. Entschieden wies der Sprecher noch einmal die abwertenden Außerungen Chruschtschow — Wenn sie tatsächlich gefallen sein sollten— zurück.„Sie widersprechen jeder Form der internationalen Gepflogenheiten.“ Kroll verhandelte über Rückführung Moskau(dpa). In einer Verbalnote legte der Botschafter der Bundesrepublik in Mos- kau, Kroll, dem stellvertretenden sowjetischen Außenminister Semjonow noch einmal den deutschen Standpunkt zur Frage der Rückfüh- Tung Deutscher aus der Sowjetunion dar. Der Botschafter bat insbesondere um eine Erleich- terung der Ausreisebedingungen. Im Mai die- ses Jahres hat die Deutsche Botschaft 102 Sichtvermerke für Rückkehrer erteilt. Me bn Are Die Oder und die Weichsel will Polen durch einen 40 Kilometer langen Kanal ver- binden, der quer durch das oberschlesische Industriegebiet führen soll. Für den Kauf sowjetischer Mig-Düsen- zäger sprach sich das indische Unterhaus mit überwältigender Mehrheit aus; Verteidigungs- minister Menon erklärte jedoch,; in dieser An- gelegenheit sei noch nichts entschieden. Einen neuen Satelliten hat die US-Luft- Waffe in Vandenberg(Kalifornien) gestartet. Einzelheiten wurden noch nicht veröffentlicht. Einen überraschenden Linksruck brachten die niederländischen Gemeindewahlen; man führt die Ursachen für diese Tendenz auf Ressentiments gegen die Regierungspolitik bei der Ausein andersetzung mit Indonesien zurück. Gegen die Entsendung britischer Truppen nach Thailand protestierten 34 Labour-Abge- ordnete in einem im britischen Unterhaus eingebrachten Antrag. Ein gemeinsamer arabischer Markt ist das Hauptthema einer Wirtschaftskonferenz der Araberliga, die in Kairo eröffnet worden ist. Die Sozialdemokraten setzen ihren biskerigen Kurs fort Kölner Parteitag beendet— Steuer- und Finanzreform gefordert Für planvolle Energiepolitik Köln(dpa). Der Kölner Parteitag der So- Zzialdemokraten nahm am Mittwoch, dem letzten Tag des viertägigen Treffens, die vom Parteivorstand vorgelegten Entschließungen an, die den politischen Kurs der Partei fest- legen. Darin wurde, wie es Parteivorsitzender Ollenhauer ausdrückte, die in Godesberg be- Zonnene und in Hannover fortgeführte Linie der sozialdemokratischen Politik bestätigt und bekräftigt. Das unverrückbare Festhalten am Bündnis mit dem freien Westen, eine starke Verteidi- gungsbereitschaft im Rahmen der NATO 80-2 Wie eine Wirtschafts- und Sozialpolitik, die Wohlstand und Freiheit für alle sichert, sind die wesentlichen Forderungen dieses Partei- tages. Ferner spricht sich die SPD für eine gleichwertige und kontrollierte Abrüstung aus, durch die bessere internationale Voraussetzun- gen für Verhandlungen über Deutschland mit dem Ziel einer Selbstbestimmung für alle Deutschen geschaffen werden können. Die Sicherheit und die Lebensfähigkeit Westber- Iins betrachteten die Delegierten als gleichbe- deutend mit der Sicherheit der Bundesrepu- blik. Zur Förderung eines stetigen Wachstums der Wirtschaft befürworteten die Delegierten Sesetzliche wirtschaftspolitische Maßnahmen. In einem Jahreswirtschaftsbericht soll die Bundesregierung eine Ubersicht über die Ent- Wicklung geben. Außerdem solle ein vom Bundespräsidenten einberufener Sachverstän- digenrat für das abgelaufene Jahr die Ent- Wicklung aufzeigen und die mögliche Entwick- lung des bevorstehenden Jahres andeuten. Uberdies müsse eine Steuer- und Finanzreform in Bund, Ländern und Gemeinden gleicher- maßen gesunde Verhältnisse schaffen. Die SPP-Bundestagsfraktion soll den Kampf ge- gen Baulandnot und Bodenwucher verstärkt fortsetzen. Die Krise des Steinkohlenbergbaus mug nach den Vorstellungen der Delegierten durch eine planvolle Energiepolitik abgelöst werden, die eine organische Anpassung des Steinkoh- lenbergbaus an die veränderten Verhältnisse anstrebt. Weiter gehöre dazu die Verbesserung der sozialen Stellung der Bergarbeiter. Als Wesentliche Bestandteile einer grundlegenden Sozialreform bezeichnete der Parteitag eine zeitgerechte Gesundheitspolitik sowie eine ausreichende Alters- und Kriegsopferversor- gung. Weiterhin solle ein deutscher Bildungsplan jedem Menschen die gleichen Bildungschancen öffnen. Eine Notstandsgesetzgebung dürfe nicht die freiheitliche demokratische Grund- ordnung unterhöhlen und die freie Meinungs- augerung drosseln. In der Europapolitik hält die SPD die Erweiterung von EWG, Euratom und Montanunion für die vordringlichste Auf- gabe. Höhere Preise in der Sowjetunion Moskau(dpa). In der Sowzetunion steht eine rund 30prozentige Preiserhöhung für Fleisch und Butter bevor. Sie muß als Folge eines Rückschlags in der sowzetischen Land- wirtschaft und zugleich als kalte Dusche für den Anspruch angesehen zu werden, die USA Auf Iand wirtschaftlichem Gebiet zu überholen. Sowjetische Parteipropagandisten widmen sich der undankbaren Aufgabe, den Aktivisten auseinanderzusetzen, warum die sowjetische Hausfrau vom 1. Juni ab für das Kilogramm Fleisch rund 70 Kopeken, das sind fast vier DM, mehr bezahlen muß. Die Sowjetunion muß wenigstens ein Jahr lang ihre dezimier- ten Viehbestände schonen und Fleisch aus dem Westen, hauptsächlich aus Frankreich, ein- führen. Das ist die Folge ständigen Druckes auf die Landwirtschaft, hohe Ernten auf Ko- sten der Futtermittel zu erzielen. Keine Gnade für Eichmann Jerusalem(dpa). Der israelische Staats- präsident Ben Zwi hat am Donnerstagabend das Gnadengesuch für den zum Tode ver- urteilten ehemaligen SS-Obersturmbannfüh- rer Eichmann abgelehnt. Bis zum Donners- tagmittag waren in der israelischen Staats- kanzlei mindestens drei Gnadengesuche für Eichmann eingegangen. Sie kamen von Eich- manns Verteidiger Dr. Servatius, einem in Osterreich lebenden Bruder Eichmanns und der Ehefrau des ehemaligen SS-Offiziers. Au- Berdem hatten mehrere israelische Staatsbür- Ser um Begnadigung des Verurteilten ge- beten, da sie die Todesstrafe prinzipiell ver- Urteilen. Regierungskrise in der Türkei Ankara(dpa). Die türkische Regierungs- koalition aus Volkspartei und Gerechtigkeits- partei unter Ministerpräsident Inönũ ist zer- brochen. Inönü hat Staatspräsident Gürsel am Donnerstag seinen Rücktritt eingereicht. Der Entschluß Inönüs wurde von der Parla- mentsfraktion der Volkspartei gebilligt. Gür- sel hat Inönũ ersucht, bis zur Bildung einer neuen Regierung im Amt zu bleiben. Nach dem Rücktrittsentschluß Inönüs wurden noch in der Nacht zum Donnerstag umfangreiche Militärische Sicherungsmaßnahmen getroffen. Dem Rücktritt des Ministerpräsidenten gin- gen scharfe politische Spannungen zwischen den beiden Koalitionsparteien über die Am- nestie der inhaftierten Anhänger des frühe- ren Menderes-Regimes voraus. Während die Gerechtigkeitspartei eine Amnestie fordert, verhält sich die republikanische Volkspartei Inönüs in dieser Frage zurückhaltend. EIN HEHERER ROMANN/ VON RUDOLF ANDERL Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg. Wiesbaden (15. Fortsetzung) „Hm“, bemerkte der Diener, und dabei goß er sich noch einen Kirsch ein,„erstens war es nicht ihre Tante, sondern die Tante ihres Man- nes, und zweitens möchte ich eher sagen, daß sie flötet. Es könnte sich genausogut um einen Vogel handeln.“ „Was sage ich immer: Das Alter schützt vor Torheit nicht, und je älter die Männer werden, um so dümmer werden sie!“ Fräulein Murr war aufrichtig böse.„Ich sage Ihnen, Sebastian, ich werde nicht mehr lange in diesem Hause bleiben, Ich war gerne bei der Baronin, obwohl sie auch ihre Launen hatte, aber gepfiffen wurde hier nicht, und ich würde mich nicht wundern, wenn sich die Ahnen oben in der Bildergalerie die Gesich- ter verhüllten.“— Danach ließ sich die wak- kere Hausbesorgerin in einen Stuhl fallen und gab wehmütige Erinnerungen an ver- gangene Zeiten zum besten. Sebastian hörte ihr so gut wie schweigend zu und trank noch einige Schnäpse. „Dennoch“, meinte er nach einer längeren Weile,„dennoch, beste Murrin, werden Sie sich entschließen müssen, für unsere Gnädige so etwas wie ein kleines Willkommessen zu bereiten. Wir werden sie fragen, was sie Wünscht.— Da kommt sie übrigens, eben ist die Tür zum Badezimmer zugefallen.“ „Zugefallen? Sie meinen, sie wurde zu- geschlagen!“ ächzte Fräulein Murr. Dabei warf sie einen anklagenden Blick zur Küchen- decke empor.„Aber schön, gehen wir. Ich bin neugierig, ob ich diesen Tag überlebe.“ Die beiden Alten betraten soeben die Halle. In demselben Augenblick kam die reizende junge Dame die Treppe herunter. Sie hatte sich umgezogen, trug eine luftige weiße Bluse und eine karierte. ziemlich eng anliegende Hose Fräulein Murr sah das, und sie erstarrte zu 18. „Fräulein Murr möchte gerne wissen, ob die gnädige Frau etwas zu essen wünscht oder ob die gnädige Frau sonst irgendeinen beson- deren Wunsch hat“, fragte der Diener.„Ich selbst erlaube mir zu fragen, wo das grohe Gepäck der gnädigen Frau ist und ob ich es holen soll.“ „Die gnädige Frau“, lächelte die junge Dame, wobei sie sich bei dem Weißhaarigen E einhängte,„die gnädige Frau möchte im Augenblick nichts essen, sondern sie bittet den lieben Herrn Sebastian inständig, daß er sie im Haus und im Garten herumführt. Und Was mein großes Gepäck anbelangt, so habe ich gar keines, Ich nahm nur das Nötigste von drüben mit. Alles andere will ich mir hier kaufen. In Salzburg gibt es doch sicher- lich einige Modehäuser, und auch in Salz- burg wird man um Geld alles bekommen.“ „Doch“, bemerkte Fräulein Murr mit eisi- ger Stimme,„gewiß, für Geld wird man alles bekommen.“ Sodann machte sie so etwas wie eine Verbeugung, die aber gänzlich miß- glückte, tat einen Seufzer und rauschte da- von, der Küche zu. Die junge Dame und Sebastian gingen schweigend die breite Treppe hinauf. Oben, hinter einer kleinen Säule, blieb Bessie stehen.„Sagen Sie doch, Sebastian“. fragte sie den Alten, wobei sie zu spät merkte. daß sie das„Herr“ vor dem Namen verges- sen hatte,„dieses Fräulein Murr, das mag mich wohl gar nicht?“ Sebastian strich sich über das Haar.„Aber Wie kommen Sie darauf, gnädige Frau!“ „Das merkt man doch, Ich bin nicht blind und nicht taub. Sie hing wohl sehr an meiner — an unserer Tante?“ „Sie hing sehr an der Frau Baronin“, be- stätigte der Diener.„Aber ich bitte Sie herz- lich, gnädige Frau, Nachsicht mit Fräulein Murr zu haben, Sie trat mit sechzehn Jah- ren bei einem Fürsten Auerstädt in Wien als Kammerjungfer ein und war seitdem nur in dieser und zwei anderen hohen Familien tätig. Vor zwanzig Jahren holte Baron Weigl sie in sein Haus. Sie kennt nichts als diese Welt— ich weiß nicht, gnädige Frau, ob Sie mich verstehen.“ „Ich denke, doch. Diese Welt, ich meine die Welt Fräulein Murrs, ist eine andere als die meine, nicht wahr? Sagen Sie es nur ganz offen, Sebastian. Wahrscheinlich werde ich heute und morgen eine Menge Dinge tun, die man in einem solchen Hause eigentlich nicht tun sollte. Vielleicht“, die junge Dame schluckte ein bißchen, und dann mußte sie sich geschwind nneuzen,„vielleicht wäre es überhaupt besser, wenn ich gleich wieder meine Koffer nähme, nach einem Taxi telefo- nierte und nach Amerika zurückführe!“ „Gnädige Frau! Ich bitt' Sie!“ „Ich bleib' schon, Sebastian. Ich bleib' da, Weil— weil ich das Gefühl habe, daß Sie mich ein klein wenig gern haben— wenn das 80 recht gesagt ist. So ganz beherrsche ich Ihre Sprache auch nicht.“ „Diesmal aber doch“, lächelte der Alte. Er lächelte wirklich, und dabei merkte er leicht Verwirrt, daß er mit einmal feuchte Augen bekam.„Wenn ich das sagen darf, gnädige Frau, seien Sie mir aber nicht böse, ich bin ja wohl um gute fünfzig Jahre älter als Sie Sie haben recht. Das, was Sie vorhin gesagt haben, das ist so. Jeder hat's schwer, wenn er neu ist. Sie auch. Aber ich bin schon da. Der alte Sebastian ist schon da.“ Er wollte Weitersprechen, aber es ging nicht. Plötzlich beugte er sich nieder und küßte die Hand der hübschen jungen Dame. „Sebastian!“ Das klang fast erschrocken. „Gehört das so dazu, bei euch in Oester- reich?“ „Ja, gnädige Frau, es gehört dazu.“ Der Diener zog sein Taschentuch und gebrauchte es Viel länger und viel lauter, als das schick- lich war.„Ind was unsere gute Murrin an- betrifft, das brave Fräulein Murr, so neh- men Sie ihr's nicht übel. Sie ist nun einma! ein besonderer Schlag; aber glauben Sie mir, sie hat ein gutes Herz, man muß sie nur ver- stehen.“ e „Ich werde versuchen, sie zu verstehen“, beteuerte der Gast.„Aber, Sebastian, eigent- lich wollten Sieé mir ja das Haus zeigen und den Park und den weißen Pavillon. Kommen Sie. Und erzählen Sie nur. Ich bin ganz Ohr. Und sagen Sie mir, ich bitte Sie inständig, Wenn ich irgend etwas falsch mache. Denken Sie je nicht, daß ich etwa beleidigt wäre. Ich komme gerade von der Schulbank, da mußte man sich auch vieles sagen lassen.“ „Von der Schulbank, gnädige Frau?“ Bessie merkte, daß sie rot wurde.„So un- gefahr“, erwiderte sie um einen Hauch zu schnell.„Ich wollte ja eigentlich Lehrerin werden, Landwirtschaftslehrerin, und zu die- sem Zweck besuchte ich eine sehr bekannte Anstalt in Wisconsin. Kennen Sie Wisconsin, Sebastian?“ Der Alte bekannte freimütig, daß er von einem Ort dieses Namens noch nie etwas ge- hört habe. Sodann führte er sie als erstes in den gro- Ben Salon im ersten Stock, der seit der Er- bauung des Schlößchens vor rund zweihun- dert Jahren dessen Haupt-, Prunk- und Pa- radestück darstellte. Es war ein ziemlich gro- Ber, fast runder Raum mit vier mächtigen, gegen den Park weisenden Fenstern, vor de- nen sich ein mit zierlichen Gittern versehe- ner Balkon hinzog. Die junge Dame bestaunte alles sehr und ließ sich anschließend in den gelben Salon führen, den die verstorbene Baronin als Bou- doir benützt hatte; ihr Mann schien rauhere Sitten gehabt zu haben, wenigstens war in seinem Zimmer alles einfach und zweckmäßig gehalten. Gleich neben dem Bett stand ein Schrank, in dem sich eine große Anzahl Jagd- gewehre befand.—„Der Herr Baron ist ein eifriger Jäger gewesen“, berichtete der Die- ner,„und wenn er nach erfolgreichem Weig mannstag zurückkam in das Schlog, me nicht allein, so gab es in der Regel ein kr ges Zechgelage, an dem die Frau Baron in den seltensten Fällen teilzungb 1. Preis Geld 20 8 3* 85 Ein Prachtochse in 10-Pfennigstücken aufge- wogen= das ist der Hauptgewinn im großen Knorr-Ouiz 1962. Außerdem gibt's noch: 4 Geld- preise à DM 5000,, Fernseher, Kühlschränke und weitere Wertvolle Gewinne. Da lohnt sich das Mitmachen. Jeilnahmescheine ſiegen für Se bei ſhrem Kaufmann bereit. 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Seuf- zend steigt man in die dafür passende Klei- dung, packt ein paar Blümchen als„Freu- gemüse“ ein umd tut so, als hätte man sich wer weiß wie sehr auf den Abend gefreut. Nach dem Begrüßungsschluck bieten sich al- zerhand Themen an: die steigenden Preise, die politischen Kalamitäten, die Aussichten auf eine Gehaltserhöhung, die neue Mode, die letzten Lausbübereien der Kinder. Aber die Themen sind bald erschöpft. Mau stellt fest, daß mam in Zustimmung und Ablehnumg einig ist. Wozu also noch lamge debattieren? Glücklicherweise hat uns die Natur ein hema geschenkt,. das jede„Durststrecke“ durchhält: das Wetter. Geschickte Gastgeber merken, wann die Besucher das erste heim- liche Gähmen unterdrücken. Dann hilft unter Garantie der hingeworfene Satz:„Wenn sich das Wetter nicht bald bessert, müssen wir doch wieder nach Italien fahren statt nach Schweden!“ Und dann geht es los! Ehe man ſes sich versieht, ist Mitternacht gekommen. Man stellt beim Abschiednehmen fest, daß man sich noch nie so ausgezeichnet unterhal- ten habe, und dankt schon auf der Treppe dem Schicksal, daß es so etwas gibt, das sich schlicht— Wetter nennt. Ehepaar Werner in Karlsruhe eingetroffen Karlsruhe(sw). Das Ehepaar Werner, das in der Sowjetunion we urteilt und vor zwei T elassen worden war, ist na uhe nach bald eine Arbeit als Angestellter in einem Karls- ruher Warenhaus wieder aufnehmen. Uber- einstimmend berichteten die Eheleute erneut über die korrekte Behandlung in den sowie- üschen Haftanstalten. Hermine Werner be merkte, sie habe sich im April in der Haft- anstalt einer Blinddarmoperation unterziehen missen. Beide betonten, sie seien überglück- uch, wieder in Karlsruhe bei ihren Kindern zu sein und wollten sich jetzt erst einmal von den Strapazen der Reise erholen. Zu dem Spionageprozeß in Kiew und seiner Vorge- chte äußerten sie sich nicht. Unser Wetterbericht Nicht beständig Ubersicht: Die über unserem Gebiet ge- legene Hochdruckzone wurde rasch abgebaut. Cleichzeitig drangen in der Höhe ungewöhn- lich rasch feuchtwarme Luftmassen von Süd- desten vor, während gleichzeitig von Nord- . sten kühle Luftmassen sich nähern. In der bersangszone kommt es zu Bewölkung und Mederschlägen. *. O rhersage: Im Norden des Landes Fufgelockerte Bewölkung, leichte Schauernei- ung, kühl. Höchsttemperaturen um 15 Grad. im Süden des Landes zunächst bedeckt und feitweise Regen, bei Höchsttemperaturen noch iber 15 Grad. Später Temperaturrückgang. Sechzig Sänger des MG auf großer Alpenfahrt Am Mittwoch starteten sechzig Sänger des Männergesangvereins mit zwei großen Reise- bussen zu einer viertägigen Sängerreise in das Berchtesgadener Land. Diese Reise stellte gewissermaßen der letzte krönende Abschluß für die so aktiv wirkenden Mitglieder beim hundertjährigen Jubiläum im vergangenen Jahr dar. Die Fahrt führt über Ulm, München, Obermenzing, Hofoldinger Forst, Chiemsee, Siegsdorf, Traunstein, Bad Reichenhall, Bi- schofswiesen, Berchtesgaden zum Zielort sank. Von hier aus wurde dann am Don- nerstag eine Fahrt nach Berchtesgaden mit Besichtigungen angetreten und am Freitag stand eine große Vierseenfahrt nach Oester- reich auf dem Programm. Ueber Salzburg, Fuschl wurde der Wolfgang, Atter- und Mondsee angefahren und dann die Festspiel- stadt Salzburg auf der Rückfahrt besichtigt. Für den Samstag stand dann die Fahrt zum Königssee, eine Seilbahnfahrt auf den Jen- nergipfe!(1874 m) mit Rundblick auf das Berchtesgadener Land bevor, während am Sonntag dann die Heimfahrt über die Deutsche Alpenstraße nach Ramsau. Hinter- see, Weißbach, Innzell, Hammer, Traunstein, München führt. Sicher werden die sechzig Sänger vier erlebnisreiche Tage verbringen, über die wir berichten. Filmische Jubiläumschronik beim Verein für Hundesport Der Verein für Hundesport lädt seine Mit- glieder und Freunde für Samstag Abend zu einem Filmabend in das Vereinsheim ein. Dabei werden die sportlichen Großereignisse des erfolgreichen 50. Jubiläumsjahres in Film- streifen und Dias noch einmal Revue passieren und die Eerinnerung an die bedeutsamen Veranstaltungen ins Gedächtnis zurückgerufen. Dabei können die Hundesportler auch die schönen Erfolge ihres Mitglieds Betty Schäfer, Neuostheim feiern, die mit zwei„vorzüglich“ Noten von der großen Internationalen CACIB Ausstellung in Epinal zurückkehrte. Unter stärkster internationaler Beteiligung gelang ihr beim Wettbewerb um den schönsten Hund mit dem englischen Importrüden„Golden Fern of Lochnell'“' und dem Jungrüden „Lucki von Neuostheim“ jeweils die höchste Benotungsstufe„vorzüglich“ zu erreichen. Wir gratulieren Ihren 87. Geburtstag konnte gestern Don- nerstag Frau Katharina Weißling, geb. Stemmler, Max auerstraße 21, feiern. Der hochbetagten Jubilarin unsere besten Wünsche und einen geruhsamen Lebensabend. 270 000 Verbrechen und Vergehen im vergangenen Jahr Zunahme um vier Prozent— Die Großstädte„führen“ Stuttgart(sw). Fast 270 000 Verbrechen und Vergehen sind im vergangenen Jahr in Baden- Württemberg begangen worden. Ge- genüber dem Vorjahr bedeutet das eine Zu- nahme um vier Prozent, wie das Landeskrimi- nalamt Baden- Württemberg in der polizeili- chen Kriminalistik 1961 feststellt. Auf die Re- Sierungsbezirke umgerechnet, liegen Nord- baden um etwa sechs Prozent und Nordwürt- temberg um ein Prozent über dem Landes- durchschnitt, während Südwürttemberg⸗ Hohenzollern um 14 Prozent und Südbaden um zwei Prozent darunter liegen. Auffallend stark, nämlich um 40 Prozent, hat 1961 im Vergleich zum Vorjahr vor allem die Zahl der Abtreibungen zugenommen. Auch der Anstieg der Urkundenfälschungen ist mit 25 Prozent sehr groß. Wesentlich abgenommen haben hingegen Verbrechen und Vergehen im Amt(um etwa 46 Prozent), Körperverletzung mit tödlichem Ausgang(39 Prozent), sowie neben anderen zahlenmäßig weniger bedeu- tenden Delikten Ruppelei und Zuhälterei (17 Prozent). Obwahl in den Großstädten des Landes nur 18.9 Prozent der Bevölkerung wohnen, ent- fallen auf sie fast 30 Prozent der gesamten Kriminalität. Auf 100 000 Personen kommen mier 5509„Fälle“, Diese Häufigkeitsziffer sinkt bei den Mittelstädten mit 4363, den Kleinstäd- ten mit 3187 und dem Landgebiet mit 2418 immer stärker ab. Bei der Aufklärung von Was sind das für Frauen? Sie haben Kinder, sie führen eine normale EFhe und nichts unterscheidet sie von den Millionen anderen in ihren Hoffnungen, in ihrem Glück. Aber eines Tages erscheint ihr Bild in den Ilu- sStrierten, man sieht in ihre Gesichter und Wundert sich. Sie heißen Frau Glenn, Frau Gagarin oder Frau Titow, vielleicht auch Frau Sheppard und jeder fragt: Was sind das für Frauen die ihre Männer so kaltblütig Oder so großberzig in den Weltraum schießen lassen. In der NEUEN Illustrierten Nr. 22 erzählt die Frau des amerikanischen Raum- fliegers Glenn über ihre Ehe. Die NEUE wird nicht zuletzt deshalb geschätzt, weil sie wie hier in Nr. 22 stets darauf bedacht ist, die notwendige Mischung für Leser und Leserin- nen zu finden. Für die Männer ist es das große Sportereignis, das Weltmeisterschafts- turnier in Chile. 22 Spieler sind angetreten. Wirklich einzige exklusive Steckbrief der Chilefahrer, ein zweiseitiges Foto— so wie Fußballfreunde es sich lange wünschten— ist der„Schlager“ mit dem die NEUE aufwartet. Fotos und Berichte von den Reportern der NEUEN IIlustrierten über die Situation in Laos und die vorzüglichen Tatsachenberichte Wie„Die Wittelsbacher und ich'', nicht zu vergessen auch der vorzügliche Roman„Eine Frau in den besten Jahren“, runden das Bild dieser Nummer zu einem in jeder Beziehung erfolgreichen Heft ab. Möbl. Ein- oder Beilagenhinweis Der heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma„Schallplatten- Studio- Rheda Westf.“ bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. 194 733 Straftaten wurden 1961 fast 200 000 Personen, also 2,6 Prozent der Gesamtbevöl- kerung, als Täter festgestellt. Rumd 154 000 Erwachsene, 25 000 Heranwachsende im Alter von 18 bis 21 Jahren, 15 000 Jugendliche(14 bis 18) und 4000 Kinder waren die Täter. Unter innen waren rund 174 000 männlichen und 25 000 weiblichen Geschlechts. Im Jahre 1961 haben 1342 Personen in Ba- den- Württemberg Selbstmord verübt. Gegen- über dem Jahr zuvor bedeutet dies einen Rückgang um 0,4 Prozent. 62 Prozent der Selbstmördeer waren Männer. Hauptmotive bildeten unheilbare Krankheiten, Schwermut und Nervenleiden. 6070 INS AN G Von brennendem Isoliermittel überschüttet Mannheim(sw). Bei der Arbeit mit dem Schneidbrenner ist auf einer Baustelle in Mannbeim-Wallstadt ein 18 jähriger Hilfsmon- teur schwer verletzt worden. Er war damit beschäftigt, ein Eisenfaß zu zerschneiden, in dem sich Reste eines Isoliermittels befanden. Dabei fing der Inhalt des Fasses Feuer und explodierte. Der Monteur wurde von der bren- nenden Masse überschüttet und erlitt lebens- gefährliche Verbrennungen. iden- Urlaubsreisen zt zu Uuelle-Preisen Pimatie Die vollautomatische Marken- Kamera. Lichtstarkes Objektiv Steinheil-Culminon 121, 9/18 mm Blendenautomatik der Fa. Metrawatt. Einzelbildschaſtung. Groß- bildsucher 1:1. . on 218. Anzahlung Prinz 150 DM 43.— Mansfield-8- Zoom Die Gummilinsen- Kamera zum sensationellen Quelle-Preis. 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Während am Mittwochnachmittag bei der Eröffnungsfeier strahlender Sonnenschein über dem Nationalstadion in Santiago lag, herrschte am Donnerstag vor Beginn des Gruppen- spiels Deutschland Italien herbstliche Kühle. Die nahegelegenen Kordilleren waren von tief hängenden Wolken verdeckt und nicht zu erkennen. Etwa 50 000 Zuschauer in win- terlicher Kleidung verloren sich im weiten Rund. Die„Carabineros“ und eine Musik- kapelle des Heeres unterhielten mit deutscher Marschmusik die fröstelnden Zuschauer, Beim Abspielen der Nationalhymnen zogen die Söhne des verstorbenen Vorsitzenden des Organisationskomitees Carlos Dittborn Wie täglich— die Flaggen an den Masten hoch. Pünktlich um 14.50 Uhr betraten beide Mann- schaften unter herzlichem Beifall der Zu- schauer das Spielfeld. Die Mannschaften: Deutschland: Fahrian— Nowak, Schnellinger— Schulz, Erhardt, Szy- maniak— Sturm, Haller, Seeler, Brülls, Schäfer. Italien: Buffon— Losi, Robotti Salvadore, Maldini, Radice— Ferrini, Rivera, Altafini, Sivori, Menichelli. Schiedsrichter: avidson(Schottland). In der ersten Halbzeit waren beide Mann- schaften derartig nervös, daß sie nicht zu ihrem Spielsystem fanden. Vielleicht lag es daran, daß die chilenischen Zuschauer sofort nach der von Erhardt gewonnenen Seiten- Wahl ins deutsche Lager überschwenkten. Sie hatten auch allen Grund, gegen die Italiener eingestellt zu sein, da die„Azzurri“ mit Re- gelwidrigkeiten aufwarteten, wie man sie in Länderspielen nur selten zu sehen bekommt. Der schottische Schiedsrichter Davidson war aber den Italienern gegenüber sehr nachsich- tig. So unterblieb auch ein Pfiff, als Haller im Strafraum gelegt wurde. Thre stärkste Zeit hatte die deutsche Mann- schaft von der 11. bis 18. Minute: Seeler traf nach einem Freistoß die Latte, Schäfer schoß über das Tor und Haller ging es genauso. Die Italiener waren zwar feldüberlegen, aber das Geburtstagskind Fahrian im deut- schen Tor hatte nur in der 25. Minute einen scharfen Schuß von Altafini abzuwehren, den er großartig meisterte. Der Ulmer hatte schon in der 7. Minute Glück gehabt, als er einen Schuß von Rivera abprallen lieg, was jedoch keine Folgen hatte. Die beiden„Ausländer“ in der italienischen Elf, Altafini und Ori, flelen besonders un- angenehm auf. Altaflni wurde in der 33. Minute ermahnt, als er bei einem gegen Ita- lien verhängten Freistoß den Ball vor der Ausführung Haller in die Beine schoß, Sivori leistete sich kurz vor dem Pausenpfiff ein schweres Foul an Schulz. In den zweiten 45 Minuten nahm das Spiel noch an Dramatik zu. Es wurde ein Pokalkampf, bei dem auf beid scharf gedeckt wurde. So kam es zu vi privaten Zweikämpfen zwischen Erhardt und Altafini, Schulz und Sivori sowie Salvadore und Seeler. Die deutsche Mannschaft hätte in den zwei- ten 45 Minuten einige Male in Führung gehen Niegeltaltill dee Sehueim leiebt uiellt Staud verdienter 3:1-Erfolg Chiles— Gastgeber hatten größere Energie Mit einem verdienten 3:1(1:1) gewann das Gastgeberland Chile vor 70000 Zuschauern im Nationalstadion in Santiago sein erstes Gruppenspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft gegen die Schweiz. Die physisch stärkeren Gastgeber spielten temperamentvoller und verfügten über eine ungeheure Energie. Die Schweizer hielten mit ihrer Riegel- Taktik und mit viel Glück bis zur 43. Minute eine 1:0-Führung. Der Angriff der Eidgenos- sen hatte zu wenig Druck, um das Ergebnis günstiger zu gestalten. Chile hatte die besten Leute in Rojas und Leonel Sanchez. Bei den Schweizern verdiente sich Torwart Elsener die beste Note. Dem englischen Schiedsrichter Aston stell- ten sich die beiden Mannschaften in folgender Aufstellung: Chile: Escuti; Eyzaguire, Na- varro; Contreras, Raul Sanchez, Rojas; Rami- ez, Toro, Landa, Fouilloux, Leonel Sanchez. Schweiz: Elsener; Morf, Schneiter; Grobety, Tacchella, Weber, Antenen, Wüthrich, Esch mann, Pottier, Allemann. Die kraftvollen Gastgeber starteten mit stürmischen Angriffen, aber das erste Tor in Santiago schossen die Schweizer. In der 7. Mi- Nute leistete sich Chiles Halbrechter Toro bei einem Schweizer Angriff einen Fehlpaß. Der Ball landete vor den Füßen Wüthrichs, der eine Lücke in der Abwehr erspähte und aus 25 Metern unhaltbar für Escuti einschoß. Die- Ser Treffer stachelte den Ehrgeiz der Chile- nen an. Mit entschlossenen Angriffen setzten sie die Deckung der Eidgenossen unter Druck. Zunächst war aber der großartig funktionie- rende„Schweizer Riegel“ nicht zu durchbre- chen. Außerdem stand den Schweizern in dem temperamentvollen Spiel, das manchmal die Grenzen des Erlaubten überschritt, das Glück zur Seite. Der Pechvogel Rojas traf einmal den Pfosten und zweimal streiften seine Schüsse die Latte. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel flel dann aber der Ausgleich. Linksaußen Leonel Sanchez schoß auf das Tor und von dem Pein eines Schweizer Ab- ohrenbetäubenden Jubel der Zuschauer ins Netz. Bereits zehn Minuten nach der Pause war das Treffen zugunsten der Chilenen entschie- den. In der 51. Minute schoß Rechtsaußen Ramirez eine Musterkömbination zwischen Landa, Fouilloux und ihm mit dem zweiten Preffer ab. Vier Minuten später brach der gefährlichste Stürmer Leonel Sanchez auf dem linken Flügel durch und schoß scharf aus 20 Metern. Elsener parierte großartig, konnte den Ball aber nicht festhalten, so daß San- chez das Leder zum 3:1 ins Netz schickte. Mit gelegentlichen Angriffen versuchten die Eid- genossen dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Die Chilenen wurden aber von Minute zu Minute überlegener und spielten in der letzten Viertelstunde nicht einmal mehr mit voller Kraft. Dagegen machten die Schwei- zer gegen Spielende einen erschöpften Ein- druck. könmen. In der 51 Minute jagte Haller aus fünf Metern Entfernung— etwas seitlich vom Tor stehend— den Ball über die Quer- latte. Sieben Minuten später schoß auch See- ler nach einem erfolg versprechenden Allein gang über das Tor. Kurz darauf hatte Fahrian zweimal Gelegenheit, sich bei gefährlichen Schüssen von Menichelli und Radice auszu- zeichnen. In der 73. Minute sah es gefährlich für die Deutschen aus, als Altafini, nachdem er drei Mann umspielt hatte, das Leder ne- ben den Pfosten setzte. Schulz krümmte sich am Boden Alle Bemühungen beider Mannschaften, in den Schlugminuten noch zu einem Erfolg zu kommen, blieben vergebens. Drei Minuten vor Schluß beging Sivori das zweite schwere Foul gegen Schulz, der sich vor Schmerzen am Boden krümmte. Erneut blieb der Schiedsrichter Davidson nachsichtig und ließ den Italiener auf dem Felde. In der Schluß minute winkte Deutschland ein Erfolg. Ita- liens Torwart Buffon hatte eine Flanke Schäfers fallen lassen, aber Seeler kam nicht mehr rechtzeiti g an den Ball. Fufßball-Weltmeisterschuft in Zahlen Gruppe A— Arica Uruguay— Kolumbien 2:1(0:1) Sowjetunion— Jugoslawien 2:0(0:0) 1. Sowjetunion 1 2·˙0 2:0 2. Uruguay 1 271 2:0 3. Kolumbien 1 132 0:2 4. Jugoslawien 1 0.2 0:2 Gruppe B— Santiago Chile— Schwei: 3 Deutschland— Italien 00 1. Chile 1 8 2·0 2. Deutschland 1 0.0 1:1 2. Italien 1 0:0 121 4. Schweiz 1 18 02 Gruppe C Vina del Mar Brasilien— Mexiko 2:0(0:0) Tschechoslowakei— Spanien 1:0(0:0) 1. Brasilien 1 2˙0 20 2. Tschechoslowakei 1 1·0 2:0 3. Spanien 1 9 1 912 4. Mexiko 1 0·˙2 0:2 Gruppe D Rancagua Argentinien— 11 1:0(1:0) Ungarn— England 2:1(1:0) 1. Argentinien 1 1:0 2:0 2. Ungarn 1 27-¹ 2:0 3. England 1 1·2 0¹˙2 4. Bulgarien 1 0:1 92 Deutschlaud lau mit eite Nallet aufeieden sc Gleich das erste Treffen der deutschen Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Chile hat gezeigt, wie schwer der Weg ins Viertelfinale sein wird. Das torlose Unent- schieden gegen die ausgekochten italienischen 121 kann s als ein Erfolg ge- Berufsspisler land die wahrscheinlich Aufgabe in den Gruppenspielen erlage hinter sich brachte. Zwar gelang es nicht, nach 23 Jahren wieder zu einem Sieg über die„Azzurri! zu kommen, aber in dem harten und oft sehr unsauberen Spiel waren die Tor möglichkeiten auch nur schr gering. Die Italiener waren als Favorit in das Spiel gegangen Es War bekannt, daß die durch Ferrini verstärkte Abwehr nur schwer zu bezwingen sein würde, Dae auch Deutschland mit einer defensiven Einstellung begann— Sturm spielte ständig weit zurückgezogen— entwickelten sich auf beiden Seiten nur wenige gefährliche Angriffe. Das wird dadurch be- wiesen, daß Fahrian nur zehnmal uud Buffon nur achtmal einzugreifen brauchte. Dennoch war die deutsche Mannschaft dem Sieg näher. Seelers Lattenschuß und die beiden großen Chancen von Haller und S kurz nach dem Seitenwechsel hätten zu Toren führen können. Zu keiner Phase des Spiels fand die deut- sche Elf ihre aus den let wohnte Form. Die Zurückne Mme in die Ab r und der Ausfall 11 machten den deutschen Angriff zu einer stumpfen Waffe. Auch Schäfer konnte sich 8 5 nicht wie gewünscht durch- rer Bewachung erfreute sich auf den sich stets drei Gegner stürz- ten, wenn er Salvadore einmal überlaufen hatte. So blieb Faller als bester Stürmer übrig, der aber bei den unsauberen Methoden der italienischen Abwehr schnell seine an- fängliche Spielfreude verlor. In der Abwehr standen mit Schnellinger, Schulz, Erhardt und Fahrian die besten deutschen Kräfte. 8* Seeler, hecleigungsuabbee cg dee souietischeu kl Jugoslawien mußte sich mit 0:2 Toren geschlagen geben Der Europapokalsieger Sowjetunion, in Süd- amerika als einer der größten Favoriten be- trachtet, kam in seinem ersten Spiel in der Arica-Gruppe zu einem verdienten 2:0-Sieg über die starke jugoslawische Nationalelf. Sie vermochte mit ihrer ausgezeichneten Hintermannschaft bis zum Wechsel die sehr schnelle sowjetische Sturmreihe zu stoppen. Nach Wiederanpfiff durch den deutschen Schiedsrichter Albert Dusch stellte die So- Wzetunion dann aber durch zwei Treffer von Taclꝛulee Cacfa ab latte„lau seud laude Brasilien kam gegen Mexiko erst in der 56. Minute„zum Zug“ Der Titelverteidiger Brasilien behauptete sich in der Gruppe C der Fußball- Weltmei⸗ sterschaft in Vina del Mar gegen den Außen- seiter Mexiko mit 2:0(0:0). Obwohl der Weltmeister mit derselben An- griffsformation wie beim Endspiel 1958 in Stockholm gegen Schweden antrat, hielt die mexikanische Deckung das Spiel bis zur 56. Minute torlos. Für Weltmeister Brasilien wollte in der ersten Halbzeit nichts klappen. Der Star- Angriff spielte schon vor der Pause eine Un- menge Chancen heraus, aber es reichte nur zu einem Lattenschuß Peles in der 24. Minute. Die ständig unter Druck stehende mexikani- sche Abwehr wußte sich immer zu helfen. Torhüter Carbajal schien„tausend Hände“ Wehrspielers zischte das Leder unter dem zu haben. Wie eine Erlösung ging es durch DER WOHL BESTE SCHWEIZER SPlELER gegen Chile war Torwart Elsener. Hier lenlet der Cerberus der Eidgenossen einen chilenischen Scharfschuß zur Ecke. Mitte und rechts die beiden Schweizer Morf Verteidiger) und dpa-Bild Grobeti(Laufer, die brasilianischen Anhänger, als in der 56. Minute der von Pele geschickt freigespielte Zagalo zum 1:0 einschoß. In der 73. Minute erhöhte Pele zum 270. CSSR-Erfolg über Spanien Di Stefano war nicht mit von der Partie Die Tschechoslowakei besiegte im Spiel der Gruppe C in Vina del Mar Spanien mit 1:0 (0:0). Die Spanier nahmen den Kampf ohne ihren Mittelstürmer di Stefano auf, den sie durch Martinez ersetzten. Die systematisch auf die Weitmeisterschaft vorbereiteten Tsche- chen wurden ihrem Ruf als Geheimtip ge- recht und erzielten in der 80. Minute durch Stibrany den entscheidenden Treffer. Iwanow und Ponedelnik ihren so überaus wertvollen Sieg über die aufopfernd kämp- fenden Jugoslawen sicher. Die Mannschaften: qugslawien: Soskie; Dur- kovie, Matus; Markovic, Jusufi, Popovic; Se kularae, Mufic, Jerkovic, Galie, Skoblar. So- Wjetunion: Jaschin; Dubinski, Ostrowski; Wo- ronin, Maslenkin, Netto; Metreweli, Wanow, Poonedelnik, Kanewski, Meschi. Uruguay war zuerst im Rückstand Der zweifache Weltmeister der Jahre 1930 und 1950. Uruguay, gewann das erste Grup- penspiel der Gruppe A der Fußball- Weltmei- sterschaft 1962 in Ariea gegen Kolumbien mit 2:1(0:1). In dieser Wüstenstadt war es heiß und es wehten unangenehme böige Winde. In der Elf von Uruguahn standen zahl- reiche Spieler, die auch beim 0:3 gegen die deutsche Mannschaft in Hamburg dabei Wa- ren. Sie zeigten technische Kabinett-Stück⸗ chen, aber von einem wirkungsvollen Mann- schaftsspiel konnte keine Rede sein, Zunächst gab es einen schweren Schock, als der unga- Tische Schiedsrichter Dorogi in der 19. Mi- nute einen Foulelfmeter gegen Uruguay ver- hängte, der von Emilio Alvarez verwirkt wurde. Kolumbiens rechter Läufer Zuluala verwandelte zum Führungstor. Nach dem Ausgleich durch Luis Cubilla in der 56. Minute, der nach einer guten Kom- bination flel, dauerte es immer noch bis eine Viertelstunde vor Schluß, ehe der beste Stür- mer Sadia den Siegtreffer erzielte. lun gaeus ſnittebstue met lalłe Sieg gegen ᷑uglaud Magyaren lieferten ihr bestes Spiel seit Jahren Mit einem schwererkämpften 2:1-(1:0)-Sieg über England startete Ungarn am Donnerstag in Rancagua in die siebente Fußball- Weltmei⸗ sterschaft. Die Magyaren lieferten dabei ihr be es Spiel seit Jahren. 5 atschieden wurde die auf hoher techni- scher Stufe stehende Begegnung durch den S egestreffer von Mittelstürmer Albert in der 73 Minute. Die Mannschaften: England: Springett; Aimfield. Wilson; Moore, Norman, Flowers; Douglas, Greaves, Hitchens, Haynes, Charlton. Ungarn: Grosics; Matrai, Sarosi; Solymosi, Meszoely, Sipos; Sandor, Rakosi, Albert, Ti- 1255 Dr. Fenyvesy. Schiedsrichter: Horn Hol- a e Begegnung zwischen England und Un- gi n in Rancagua stand auf hoher Stufe. Allgemein wurden den Engländern größere S egeschancen eingeräumt. Aber bereits nach einer Viertelstunde lagen die Magyaren in Front, als Tichy eine Flanke von Rakosi auf- nahm und aus 25 Metern überraschend ins Netz setzte. Die agilen englischen Stürmer verpaßten bis zur Pause durch Charlton und Greaves, der enttäuschte, gute Ausgleichs- möglichkeiten. Zu Beginn der zweiten Halb- zeit reklamierten die Ungarn einen Elfmeter, als Albert im Strafraum gelegt wurde. In der 49. Minute rettete Grosies bravourös gegen den allein durchgebrochenen Greaves. Der Ausgleichstreffer der Engländer resultierte aus einem von Flowers verwandelten Elf- meter, nachdem ein ungarischer Abwehr- spieler den Ball mit der Hand zurückgeschla- gen batte. Die Entscheidung flel in der 73. Minute. Mittelstürmer Albert nahm ein Zu- spiel von rechts auf, umspielte drei englische Deckungsspieler und schob den Ball an dem herauslaufenden Springett vorbei ins Tor. Nur knappes 1:0 der Argentinier Nur knapp mit 1:0 d:0) behauptete sich Argentinien in der Gruppe D der Fußball- Weltmeisterschaft in Rancagua gegen Bulga- rien. Den einzigen Treffer des Spiels schoß Rechtsaußen Facundo bereits in der vierte Minute. 8 75 Die Entscheidung flel schneller als es sich die 22 Spieler auf dem Felde dachten. Bere in der 4. Minute hatte Facundo zum 1:0 Argentinien eingeschossen(es war der erste Treffer der Fußball- Weltmeisterschaft 1962 Die Argentinier machten zwar mit dem Bal die schwierigsten Kunststücke, aber ver Tor versagten sie. e 8 VCC rt e „ N 2 nee