Nr. 89 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 6. Juni 1962 Untätigkeit verkürzt das Leben Probleme des Ruhestandes— Lebensalter bis 120 Jahre? N Die Vollbeschäftigung, die die letzten Ar- beitsmarktreserven beansprucht hat, zwing die Arbeitsämter zu immer neuen Uberle- gungen, wie noch weitere ganz oder teilweise brachliegende Arbeitskräfte aktiviert werder können. In diesem Zusammenhang werden auch in Kreisen der Industrie Uberlegunger darüber angestellt, ob es heute noch zu ver- anworten ist, daß an sich arbeitsfähige und Arbeitswillige Menschen bei Erreichen ihres 65. Lebensjahres aus dem Arbeitsprozeß aus- scheiden müssen. Sowohl die Uberlegung der Arbeitsämter Als auch die der Industrie bekommen einen Sanz neuen Sinn durch wissenschaftliche Er- kenntnisse auf dem Gebiet der Medizin. Die Statistik hat nämlich festgestellt, daß die Zah! der spontanen Erkrankungen des Kreislaufs und die Herzinfarkte gerade dann stark zu- nehmen, wenn der Einzelne bereits aus dem Arbeitsprozeg ausgeschieden ist und mit Scheinbar gesundheitlicher Schonung lebt. Zurück zu Methusalem? Der schmelle physische Verfall, bedingt durch Untätigkeit, hat seelische Ursachen Der Einzelne, der eben noch auf dem Höhe- punkt seiner beruflichen Karriere stand muß plötzlich erkennen, daß er nicht mehr zum Produktiven Teil der menschlichen Ge- sellscnart genort, sondern ein beschauliches Dasein führen muß, weil das Gesetz es ihm nicht mehr erlaubt. sich als Arbeitnehmer zu bewerben. Sehr viele Menschen, die heute vor der Tat- sache stehen, den gewohnten Arbeitsplatz und die gewohnte Umgebung verlassen zu müssen, sind noch gesund; denn durch ver- besserte Hygiene und die Fortschritte der Me- dizin steigt die Lebenserwartung der Men- schen ständig an. Während im Jahre 1800 in Deutschland nur 4,8 Prozent über 65 Jahre alt wurden, sind es heute bereits 10,6 Pro- zent. Wissenschaftler verkünden jetzt, daß es theoretisch bereits denkbar sei, daß Menschen in absehbarer Zeit das sozusagen biblische Alter von 120 Jahren erreichen könmen. Versuche der Industrie Die Frage, ob alte Menschen weiterhin vom Arbeitsprozeß automatisch ausgeschlossen Wer- den sollen, ist heute weniger eine sozialpoli- tische als eine sozialhygienische Frage. Ver- suche auf diesem Gebiet wollen jetzt Indu- striebetriebe machen. Es gibt bereits eine Reihe von Betrieben in der Bumdesrepublik, die bereit sind, ihre Tore für arbeitswillige Rentner offen zuhalten. Das gilt besonders für die chemische Industrie. Die aktivierten Alten sollen sich besonders mit solchen Arbeiten be- schäftigen, die viel Erfahrung voraussetzen, oder sie sollen in der Lehrlingsausbildung ta- tig werden. Diese Versuche der Industrie, die ein Vor- bild in einem großangelegten Versuch einer niederländischen Firma in Eindhoven haben. können ein soziologisches Spannungsproblem beheben; denn wie sehr Beruf und Arbeit im Mittelpunkt des Interesses und des Den- kens besonders der Menschen in Deutschland stehen, haben die Ergebnisse einer Meinungs- umfrage vor einigen Tagen erst wieder ge- zeigt. Demnach antwortete auf die Frage, worüber man am meisten zu Hause und in der Offentlichkeit spreche, die überwiegende Mehrheit: Uber den Beruf und die Probleme weiteren materiellen Fortkommens. HS. Keine Fristverlängerung für Kfz-Sicherheitsschlösser Die bis zum 1. Juli 1962 begrenzte Frist für den Einbau von Diebstahlssicherungen in Kraftfahrzeuge bleibt bestehen und wird nicht verlängert, erklärte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Bonn. Es be- stehe keinerlei Veranlassung, diesen Termin, Wie es der Deutsche Touring-Club gewünscht hatte, Wegen Lieferschwierigkeiten in der In- dustrie um mindestens ein halbes Jahr zu Verlängern. Es sei nach dem 1. Juli Sache der einzelnen Kraftfahrzeugbesitzer, der Polizei oder aber den technischen Uberwachungsstel- len glaubhaft zu machen, daß sie Wegen Lie- ferschwierigkeiten der Herstellerfirmen ein Sicherheitsschloß nicht tertningerecht hätten einbauen können. Touloner spenden Blut für Partnerstadt Mannheim dsw). Am 7. Juni trefßen 60 Mitglieder der„Vereinigung der freiwil- ligen Blutspender“ aus der französischen Ha- fenstadt Toulon in Mannheim ein. Während des dreitägigen Aufenthalts in ihrer Partner- stadt Mannheim wollen sich die französischen Gäste in den städtischen Krankenanstalten für eine Blutentnahme zur Verfügung stel- len, um auf diese besondere Weise die Ver- bundenheit der beiden Städte symbolisch zu betonen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, werden sich an dieser Aktion auch zahlreiche Mannheimer Bürger beteiligen. In der Haupt- sache wollen sich städtische Bedienstete als Blutspender zur Verfügung stellen. Die Tou- loner Gäste beabsichtigen ferner, während ihres Aufenthalts in Mannheim deutsche Per- Sömlichkeiten, die sich um das Zustandekom- men der Begegnung verdient gemacht haben, mit der Ehrennadel der französischen Blut- spender-Vereinigung auszuzeichnen. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 4. Juni Bullen A 115—130 MDurchschnittspreis 122,5), B 105118; Kühe A 94105, B 86-97 Durchschnitts- preis 90,9), C 77-87; Färsen A 112120, B 102 bis 109, Großvieh-Auftrieb 693; Bullen langsam, Kühe mittel, Färsen mittel, kleiner Uberstand; Kälber A 175—192, B 140—170, C 140155, Auf- trieb 246, mittel, geräumt; Schweine B 2 120 bis 134, C 124—135 Ourchschnittspreis 129,3), D 123134, E 120—131, Sauen G 1 108—115, G 2 95 bis 100, Auftrieb 2502, rege, ausverkauft; Läm- mer. Hammel und Schafe ohne Tendenz. T 5 — — 2 ——— Joo YAcosS-Wagen sind taglich unteriwegs! Einer davon bringt auch ſhrem kaufmann regelmdßig ganz röstfrischen JACOBS KAFFEE. Deshalb haben Sie es So leicht, immer ròstfrischen JACOBS KAFFEE im Hause 2 haben, ja immer eine aromatische asse kaffee zu trinken. InE DES KNFFEE A t Zarb ugeistthr ksctarr EIN HEIUTERER ROMAN/ VON RUDOLF ANDERL Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg, Wiesbaden (18. Fortsetzung) Der alte Herr lächelte. Er deutete höflich einladend auf eine gerade in der schönsten Sonne liegende Bank, und Bessie nahm tat- sächlich darauf Platz. Er setzte sich an ihre Seite, legte den eleganten Spazierstock über die knie und seinen Hut darauf.„Es hat einmal Leute gegeben, die sagten, ich sähe so aus, daß man mir gleich immer alles erzählen müßte“, erklärte er lächelnd.„Das war für manche meiner Kunden gar nicht so gut. Ich 3 bin nämlich pensionierter Polizist, um es ge- nau zu sagen: Kriminalrat. Aus Wien. Spe- zialität: internationale Hochstapler.“ Ex fuhr lächelnd fort: „Seit ich freilich für ganz in Salzburg Wohne, denke ich nicht mehr an meinen Be- ruf und lebe eigentlich nur noch für Salz- burg. Wobei es mir ein besonderes Vergnü- gen macht, anderen aus der Geschichte der 8 Stadt zu erzählen— wenn Sie so etwas zu bören wünschen.“ 5 „Ich wünsche es schon“, lächelte Bessie er- freut zurück. Der alte Herr War ihre erste Begegnung mit der Außenwelt von Sieben- lind. Sie fand ihn ausgesprochen sympathisch. Jetzt 20g er ein silbernes Zigarettenetui her- vor, entnahm ihm eine lange Zigarette, zün- dete sie mit Grandezza an und rauchte geniege- risch. Dabei berichtete er, auf das Schloß zur Seite zeigend, von jener schönen Frau, für die ein Kirchenfürst einst Mirabell erbauen ließ; und von Mirabell kam er auf die bischöfliche Residenz und von der Residenz auf die Roß- schwemme und von der Roßschwemme auf die Wasserspiele in Hellbrunn und von Hell- brunn auf die Festung und von der Festung zum Auszug jener dreigigtausend Protestan- ten, die Salzburg um ihres Glaubens willen verließen, und einer unter diesen Protestanten sei ein Vetter von ihm gewesen.— So be- * 1 eine Filmrolle in allernächster Zeit; denn wer richtete er freundlich, und ebe man sich's dachte, war es zwölf Uhr. Bessie hatte inzwi- schen einen schrecklichen Hunger bekommen. Sie gestand es dem alten Herrn mit verle- genem Lächeln. „Habe ich auch“, bekannte er schmunzelnd. „Es hat mich sehr gefreut, Sie kennengelernt zu haben. Sie verstehen sich großartig aufs Zuhören. Das ist auch eine Kunst, glauben Sie mir das.— Bleiben Sie länger in Salz- burg— wenn ich so neugierig sein darf?“ „Sie dürfen. Ja, ich werde länger bleiben; ich wohne in der Umgebung. Ich warte auf meinen Mann; er ist zur Zeit in Spanien.“ „Ein Barbar! Wie kann man in Spanien sein, wenn man eine so entzückende Frau im Salz- kammergut hat!“ Die junge entzückende Frau errötete, und dann gab sie dem netten Erzähler schnell die Hand und wollte sich verabschieden. Doch der andere hielt sie fest?„Vielleicht liegt Ihnen einmal daran, zu wissen, wie Sie mich er- reichen können. Ich wohne in Gnigl, einem Vorort Salzburgs, in einer kleinen Villa. Ich bin allein. Die einzige, die auf mich aufpaßt, ist eine uralte Haushälterin.— Hier ist meine Karte. Ich habe auch Telefon. Bei meinem Alter darf man das alles sagen, da braucht man sich nichts mehr dabei zu denken. Viel- leicht aber treffe ich Sie einmal von unge- Fähr, wenn Sie öfter in die Stadt kommen.— Und nun leben Sie wohl. Dem Zufall, der Sie mir zuführte, werde ich sehr dankbar sein.“ Er zog den Hut, verbeugte sich tief und ging in sehr aufrechter Haltung die Treppen hinab und durch den Park der Stadt zu. Bessie folgte ihm nach einiger Zeit. Sie aß in einem kleinen Restaurant am Fuße der Festung sehr gut zu Mittag, trank später in einem anderen Lokal Kaffee— wo- bei sie sich nur schwer eines jungen Gecken erwehren konnte, der ihr in zudringlicher Weise den Hof machte— und kaufte schließ- lich in einem kleinen, aber guteingerichteten Laden der Stadtmitte ein Salzburger Dirndl Kleid, das sie sogleich anprobieren konnte. Die Verkäuferin klatschte überrascht in die Hände und versprach ihrer neuen Kundin so aussehe wie das gnädige Fräulein, könne keinen Regisseur kalt lassen. Das Einkaufen bereitete Bessie große Freude. Sie wählte gleich noch die rechten Schuhe und den zum Dirndl. passenden Schmuck, Zum Schluß ließ sie sich sogar zu einem lustigen Hut mit Fe- der verleiten. Es war ein hübsches Paket zusam- mengekommen. Bessie, die junge Herrin von Siebenlind, zahlte mit der Bemerkung, man solle das Gekaufte zurücklegen, sie werde Später mit dem Wagen vorbeikommen. Darüber war es drei Uhr geworden. Um vier hatte sie sich mit Sebastian verabredet. — Was gab's noch zu besorgen?— Richtig: den Ring. Komisch, wie sehr ihr das Herz klopfte, als sie kurzentschlossen einen Juwelierladen betrat! Mußte sie eigentlich einen Ring kau- fen? War man denn wirklich erst dann ver- heiratet, wenn man so einen kleinen goldenen Reif am Finger hatte? Der Besitzer fragte nach ihrem Begehr.— Einen Ring?— Ringe habe er in sehr großer Auswahl. Ob es etwas Teures oder etwas Bil- liges sein solle.— Der Preis spiele keine Rolle, lächelte die Kundin schüchtern, es sei auch kein Ring für sie, sondern für eine Freundin. — Nein, nicht mit einem Stein, ein ganz ein- facher goldener Ring.— Also ein Verlobungs- ring? Ein Ehering?— Ja, so heiße das wohl.— Der Juwelier nickte verbindlich, griff in eine andere Schublade und stellte ein samtgefüt- tertes Etui mit einer großen Anzahl steinloser Ringe auf die Glasplatte. Man müsse natür- lich schon die richtige Größe wissen, gab er zu bedenken.— Das sei nicht schwierig, ant- Wortete Bessie, wobei sie sich bemühte, ihrer Stimme einen gleichgültigen Klang zu geben, ihre Freundin habe die gleiche Hand und die gleichen Finger wie sie; wenn also ein Ring ihr passe, passe er auch der Freundin. Der Juwelier nickte diensteifrig, suchte und fand sogleich das Richtige: einen schmalen, blitzenden Reif, der auch sofort paßte. Bessie streifte ihn wieder ab, beschaute sich das Schmuckstück, lächelte etwas hilflos und fragte dann nach dem Preis. Dieser war Wirk- lich nicht hoch.— Ob die Dame den Ring gleich anbehalten wolle?— Aber wo er hin- denke! Der Ring gehöre doch nicht ihr, son- dern der Freundin! Hier sei das Geld, und vielleicht habe sie bei Gelegenheit ein- mal wieder einen Wunsch. Behutsam legte der Juwelier das gold Symbol in ein hübsches Etui, verpackte kunstvoll und begleitete seine Kundin höflichen Worten vor die Tür. „Kommt auch nicht häufig vor, dass Mädchen einen solchen Ring für eine Freun din kauft“, sagte er zu seiner Frau, die hin- ter einer Samtportiere gesessen hatte.„Hast du gesehen, was das für ein hübsches Ding War? Wahrscheinlich Ausländerin. Kauft einen Ehering für eine andere! Es gibt schon sonderbare Menschen!“ Bessie aber hatte in diesem Augenblick plötzlich wirkliche Sorgen. Da stand sie nun auf der ziemlich belebten Straße und wußte nicht mehr, wie sie den mit Sebastian ver- einbarten Platz wiederfinden sollte. Sie hatte ihren Wagen nicht in der Stadtmitte, sondern etwas außerhalb abgestellt. Die Lage war für Sie gar nicht so einfach; sie wußte nur noch, daß sich in der nächsten Nähe des kleinen Parkplatzes eine Kirche mit einem schmalen Eingang befunden hatte, über dem in einer Nische eine Madonna thronte, die gerade der Zchlange den Kopf zertrat. Gleich an der nächsten Ecke war ein Kino, in dem der Film „Heise Herzen“ lief. Das konnte ein Finger- zeig sein.— Aber wen sollte sie nach diesem Film oder nach diesem Kino fragen? „Wie kann man nur solche Falten auf der Stirn haben, wenn man so jung und so hübsch ist!“ sagte da eine Stimme hinter ihr, und da stand auch schon wieder wie aus dem Boden gezaubert dieser Dr. von Willemer neben ihr. „Es ist seltsam, daß wir schon wieder zu- sammentreffen. Haben Sie vielleicht etwas vergessen? Oder verloren? Oder kennen Sie sich nicht aus? Ich helfe Ihnen gerne, wenn ich das kann— und wenn ich darf.“ Er hörte sich an, was ihm die Ratlose erzählte. Fortsetzung folgt) 5 Wuündtich- eigen 2 — Das ist eine echte Bereicherung mhres Küchenzettels. Heute auf den Tisch gebracht: Die kernig-herzhaften Zö6pfli, vielleicht mit einem saftigen Stück Braten— so richtig was für Männer— und übermorgen dann, so ganz anders schmeckend, birelli— zartwandig, luftig gedreht, mit einer frühlingshaft bunten Beilage, wie wäre es mit Tomaten und Käse. Doch mit Zöpfli und birelli buchen Sie noch einen Vorteil für sich: Beides f sind Birkel-Nudeln mit hohem Eigehalt und das bedeutet bei Birkel den Gehalt von 400 goldgelben Eidottern auf 100 kg besten Hartweizengrieß. Nudel-Doppelsensation Setat sich durch! GW „Patenkind“ einer schottischen Hexe Die„Cutty Sark“ Englands letzter Teeklipper— ging in der Themse vor Anker-„Vollblut“ mit 29 Segeln Heute, im Zeitalter der Düsenflugzeuge, überquert man in sechs Stunden den Atlan- tik, und die australische Stadt Sydney ist nur noch 36 Flugstunden von Europa entfernt. Aber noch vor weniger als hundert Jahren brauchte das schnellste Segelschiff der dama- ligen Zeit 71 Tage von Neweastle in Neu- südwales bis Dungeness in Kent. Diese Re- kordleistung vollbrachte im Jahre 1888 ein schmucker kleiner Klipper mit dem seltsamen Namen„Cutty Sark“. Im Zeitalter der Segelschiffahrt waren die Elipper die schnellsten Wasserfahrzeuge. Doch von all den berühmten Schiffen, die um die Welt fuhren, ist nur noch eines erhalten, um zu zeigen, wie schön sie waren: die„Cutty Sark“, Sie war mit dem Blick auf Schnellig- keit gebaut, und es muß eine Augenweide gewesen sein, wenn sie den Aermelkanal her- aufkam; ein vollgetakeltes Schiff mit den graziösen Formen eines Vollbluts. Wenn all re 29 Segel gehißt waren, betrug die Segel- äche etwa 3000 qm. Diese riesige Fläche er- gab, wenn das Schiff mit 17 Knoten hart am Wind gefahren wurde, eine Antriebskraft von 3000 PS. Heute liegt der berühmte Klipper für im- mer im Trockendock in Greenwich, nur einen Katzensprung entfernt vom Royal Naval Col- lege, 0 viele bedeutende Seefahrer die Na- vigationskunst erlernten. Stolz und elegant erhebt er sich neben der Themse als Denkmal für die Kaufleute, die durch ihren Uebersee- handel zu Großbritanniens Position als füh- render Seemacht beigetragen haben. Die Geschichte der„Cutty Sark“ ist bald erzählt. Sie lief im November 1869 1 Dum- barton am Clyde vom Stapel und wurde in London registriert. Ihr seltsamer Name, der „kurzes Hemdchen“ bedeutet, ist Robert Burns Gedicht„Tam o' Snhanter“ entlehnt, Worin eine mit einem kurzen Hemd bekleidete Hexe Nannie vorkommt. Die Galionsfigur des Schiffes ist eine sehr wild ausschauende Nan- nie mit drohend erhobener Faust. Als Koltopfei lebendig begraben Klosterleben in Hinterindien bei den Settas— Langmut der Behörden In Hinterindien gibt es nicht weniger als 163 Klöster und ebenso viele Mönchsorden. Die einzelnen Klöster werden von 80 bis 250 Mönchen bewohnt, die sämtlich einer der zahlreichen indischen Glaubensrichtungen mit mren verschiedenen Auslegungen nahestehen. Das älteste und wohl sonderbarste Mönchs- Kloster ist das der Settas bei Purnea, etwa 250 Kilometer nördlich Kalkutta. Hier woh- nen 170 Inder, die an das Leben nach dem Tode glauben und das Gelöbnis abgelegt ha- ben, zeitlebens über die Riten ihres Ordens zu schweigen. Doch schon vor acht Jahren brach Mönch Badgh das Schweigen und ver- anlaßte die Behörden zum Einschreiten gegen die Settas. Badgh berichtete nämlich, Abt Olo, der Vorsteher des Klosters, lasse Sterbende beerdigen, noch bevor sie den letzten Atem- zug getan hätten. Nach dieser Enthüllung blieb den Mönchen nichts anderes übrig, als nach vorangegange- ner 24stündiger Buße der das Kloster auf- suchenden Kommission zu beichten, daß es zu mrem Glauben gehöre, Sterbende bereits wäh- rend der Agonie zu begraben.„Der Tod darf mur unter der Erde kommen, wenn uns Leben- den am jüngsten Tage die Sünden vergeben werden sollen“, ereiferte sich Abt Olo.„Die Settas werden Selbstmord begehen, wenn ihnen der Kult verboten wird oder sich in die Wildnis zurückziehen und dort getreu ihrem Glauben leben.“ f Nun, den Settas wurde nicht verboten, ge- wissermaßen Lebende zu begraben. Sie muß- ten sich lediglich der Vorschrift beugen, die 23 bereits in Agonie befindlichen Mönche im offenen Sarge in der durch einen Gang zu- gänglichen Totengluft aufzubahren, bis ein Amtsarzt den tatsächlichen Tod festgestellt hat. Da der Behördenarzt nicht zu den Settas gehört, gab Abt Olo die Einwilligung; denn ihn kümmert es wenig, wenn nach seinem Glauben„Verdammnis“ über einen außenste- henden Neugierigen kommt. Aber es hat noch einen anderen Grund, daß die zuständigen Behörden den Settakult wei- ter erlaubten. Diese Mönche haben nämlich trotz ihrer sonderbaren Anschauungen einen beträchtlichen Einfluß auf die Einheimischen. Arzt Dr. Dadock behandelte— natürlich obne Wissen Olos— bereits fünf Mönche sozusagen im Grabe mit modernen Medika- menten und entrang sie dem Tode. Ein Sol- cher„Wiederkehrender“ verursacht unter den Setta-Mönchen jedesmal helle Aufregung. Er muß das Kloster sofort verlassen und darf sich nie wieder in seiner Umgebung sehen lassen.„Diese wissen zuviel vom Tode, meint Olo,„sie würden die Heiligkeit unseres Klosters und unsere Reinheit zerstören.“ Der letzte aus der Agonie dem Leben wie- dergegebene Mönch Jandar Matisse machte kürzlich als abgeschieden vom Setta-Kloster in Kalkutta lebender„Wiederkehrender“ die Enthüllungen vor der Oeffentlichkeit, wonach Abt Olo sich am Eigentum Ster nder berei- chert hätte, ja sogar für den iod von fünf Mönchen verantwortlich sei. Das geheimnis- volle Kloster wird deshalb in Kürze eine Kriminalinspektion„zu Gast“ haben. Der Kipper wurde für Captain John Willis gebaut, der von der Mannschaft den Spitz- namen„Old White Hat“ erhalten hatte, und Sollte dessen großen Rivalen, die„Thermo- pylae“, in dem harten„Teerennen“ zwischen Schanghai und Start Point schlagen. Denn damals führten die Handelsschiffe einen har- ten Konkurrenzkampf, wer von ihnen zuerst Tee der neuen Erute aus China anlanden würde. Nar einmal trafen sich die beiden Teeklipper unter gleichen Bedingungen. Bei diesem Artlaß hatte die„Cutty Sark“ einen Vorsprung von 400 Meilen, als sie unglück- licherweise im Sturm ihr Steuerruder verlor. Der Zimmermann des Schiffes, der gefürch- tete Henry Henderson, wollte sich nicht ge- schlagen geber und zimmerte mit hervor- ragendem Geschick ein Ersatzruder. Doch das Glück war gegen ihn. Die„Thermopylae“ überholte ihre Nebenbuhlerin und schlug sie um eine volle Woche. Noch vor Fertigstellung der„Cutty Sark“ wurden immer mehr die Dampfschiffe Träger des Teehandels mit China, und die Teeklipper mußten sich notgedrungen auf den Wollhan- del rait Australien umstellen. Als Wollklipper stach die„Cutty Sark“ all ihre Rivalen aus, zuch die„Thermopylae“, und galt als eines der schnellsten Segelschiffe überhaupt. Einmal legte sie 363 Meilen in 24 Stunden zurück. Es war nicht zu vermeiden, daß auch der Wollhandel allmählich von den Dampfern übernommen wurde, und da„Old White Hat“ keine Möglichkeit sah, die„Cutty Sark“ ren- tabel zu beschäftigen, verkaufte er sie 1895 an eine portugiesische Firma. Unter dem Namen „Ferriera“ segelte das Schiff 25 Jahre lang durch alle Meere und wechselte danach in die Hände einer anderen portugiesischen Firma über, die wiederum seinen Namen änderte. Die Mannschaft aber nannte es weiterhin liebevoll„El Pequina Camisola“. Der schmucke Klipper fand jedoch einen Liebhaber, der entschlossen war, das Schiff nicht in irgendeinem fremden Hafen dem Ver- tall preiszugeben. 1922 ging es in den Besitz von Captain Wilfred Dowman aus Falmouth in Devon über, der die„Cutty Sark“ gesehen hatte, als sie einige Jahre zuvor im Hafen von Falmouth überholt wurde, und sich auf den ersten Blick in das graziöse Kleine Schiff Verliebt hatte: Zusammen mit seiner Frau, die seine Be- geisterung für die„Cutty Sark“ teilte, ging Captain Dowman daran, aus dem herunter- gekommenen Schiff wieder den alten stolzen EKlipper zu machen. Die Portugiesen hatten die Takelage nur notdürftig erneuert, und das Schif? war im ganzen stark vernachläs- sigt. Man warf den portugiesischen Reedern Gleichgültigkeit vor; aber das ist unfair an- gesichts der Tatsache, daß ein Schiff vom Typ der„Cutty Sark“ damals schwerlich ge- Die Schiffsglocke der„Cutty Sark“, des letzten englischen Teeklippers. nug Arbeit finden konnte, um sich selber zu tragen, und es ist weitgehend den Portugie- sen zu verdanken, daß das Schiff nicht schon längst abgewrackt worden war. Unter Captain Dowmans Aufsicht wurde die„Cutty Sark“ restauriert und erhielt ihren alten Namen zurück, Nach seinem Tod im Jahre 1938 machte seine Witwe das Schiff dem Thames Neutical Training College zum Geschenk, und der ehemalige Teeklipper wurde dem alten Zweidecker„H. M. S. Wor- cester“ in Greenwich als Schulschiff für Ka- detten der Königlichen Marine und der Han- delsmarine zugesellt. Die Reise zur Themse war die letzte große Seefahrt, denn hinfort sollte die„Cutty Sark“ nur noch die Wasser der Themse kennen. 1951 war das Schiff so Weit Wiederhergestellt, daß es am„Festival of Britain“ teilnehmen konnte und sich als große Volksattraktion erwies. 1957 erhielt sie ihren permanenten Platz im Trockendock von Greenwich. Im Juni desselben Jahres übergab Königin Elizabeth das Schiff der Oeffent- lichkeit zur Besichtigung. Der Anblick der hehen Masten und der sick verjüngenden Rahen begeistert stets aufs neue die Besucher Londons, wenn sie in Ver- gnügungsbooten die Themse hinunterfahren. Zwar liegt zwischen heute und den Tagen, da die„Cutty Sark“ noch in See stach, eine lange Zeit; doch wenn man auf dem blank gescheuerten Deck steht und den Schrei der Möwen über dem Fluß hört, kann man sich leicht ein Bild von der„Cutty Sark“ machen, Wie sie vor hundert Jahren war: das schnell ste Segelschiff seiner Zeit, dessen Namen auf allen sieben Meeren bekannt war. ANZEGENT EIL. Kinderleicht- einst und heute Kinderleicht— unter diesem Motto stand schon der erste Elmo- Staubsauger, den das SLIEMENS- Hlektromotorenwerk im Jahr 1924 in Serie auf den Markt brachte. Wirklich kinderleicht zu be- dienen sind die Handstaubsauger Rapid, von de- nen in diesen Tagen einer als 5-millionster Staub- sauger überhaupt und zugleich 3-millionster Hand- staubsauger in Bad Neustadt vom Band lief. Ende der 20er Jahre kam der„flüsternde“ Superstaubsauger heraus, und bereits 1928 ver- Hehen über 1000 Staubsauger täglich das Werk. 1935 erschien der praktische Handstaubsauger Rapid, der in immer größeren Stückzahlen ge- Jertigt wurde. Bis 1939 stieg die Produktionszahl auf 1½ Millionen Geräte; die übrigen 3½ Millio- nen sind seit 1945 m Elektromotorenwerk Bad Neustadt vom Band gelaufen. 20% aller Geräte gehen ins Ausland. Trotz verhältnismäßig guter Marktsättigung im Inland(67/) ist der Absatz der Geräte weiter gut, denn heute schon sind 18% aller Neuanschaffungen Ersatzkäufe. Werkbild SIEMENS Warmes, heißes, kochendes Wasser- Kennzeichen moderner Hauswirtschaft! Ein modernes, leistungsfähiges Heiß wasser- gerät gehört heute ebenso zum neuzeitlichen Haushalt wie der Herd, der Kühlschrank oder die Waschmaschine. Die Zeit, als die Hausfrau den Topf mit Wasser füllte und auf den Herd stellte, wenn sie warmes Wasser brauchte, sollte Aufwand und Mühe installieren. Und es paßt sich jeder Umgebung an, ohne zu stören; denn neben einer hohen technischen Reife wurde auf eine zeitlos-schöne Form besonderer Wert ge- legt. Und noch etwas: Die elektrische Heißwas- serleitung ist sauber, sicher und wirtschaftlich. BAUKNECHT Thermoboy endgültig vorbei sein. Die Frau von heute for- dert mit Recht auch für ihr„Reich“ den tech- nischen Fortschritt. Ob im Stadt- oder Landhaushalt, ob in der Neu- oder Altbauwohnung die mit allem erdenklichen Komfort verbundene Heißwasser- versorgung ist doch so einfach— einfach in der Anschaffung, in der Installation und in der Be- dienung BAUKNECHT, bekannt als Hersteller vieler moderner Elektro- Haushaltgeräte, liefert ein komplettes Heißwassergeräte- Programm: Das Kochendwassergerät„Thermoboy“ bereitet in we- nigen Minuten bis zu 5 Liter kochendes Was- ser; die BAURNECHT Durchlauferbitzer liefern sofort und unbegrenzt heißes Wasser für die Küchenspüle, für Dusche, Handwaschbecken und Badewanne. 5- und 8-Liter-Kleinspeicher eignen sich ideal für die Einzelversorgung von Spüle und Waschbecken; die 15 und 30-Liter-Speicher sind vor allem für die Duschecke bestimmt— sowohl im Haushalt wie in Betrieben, und die 80-Liter-Speicher sowie der Badeboiler Sleicher Größe garantieren, daß die Badewanne jeder- zeit benutzt werden kann. Ein modernes Heißwassergerät von BAU- KNECHIT läßt sich auch nachträglich ohne viel Hausfrau und Streikrecht Rationalisierung der Küchenarbeit durch tellerfertige Gerichte Heiter und gelassen steht die heutige Hausfrau ipmitten der Hilfsmittel, die ihr der tech- mische Fortschritt bietet, und beherrscht sie. Je- den Tag löst sie Dutzende von kniffligen Auf- gaben und macht nicht einmal viel Aufhebens davon. Aber bei allem technischen Fortschritt— 186 Millionen Hausfrauen im Bundesgebiet wis- sen, daß 8-Stunden-Tag und 5-Tage- Woche ein Privileg der Berufstätigen ist. Keine Gewerk- schaft geht für sie auf die Barrikaden. Sie hat kein Streikrecht und will es auch nicht haben. mr Tarif ist die Anerkennung, eine glückliche Famille hre Tarifwünsche sind Entlastungen, die sie sich vom technischen Fortschritt erhofft, vor allem bei der Küchenarbeit. 8 5 Dine Hausfrau scheut keine Mühe, wenn es um ihr Kind geht, um seine Gesundheit, seine Erziehung und sein Glück, und für jeden brauch- daren und verantwortungsbewußten Rat ist sie deshalb dankbar. Für eine Rationalisierung in der Küche durch tellerfertige Kindergerichte haben jetzt Spezialisten im Taunusort Fried- 1 richsdorf gesorgt. Sie entwickelten MILUVIT, eine gesunde und schmackhafte Kinder-Breinah- rung, die in der Lage ist, die Ernährung unserer Jüngsten von Grund auf zu revolutionieren und die Arbeit der Mütter zu erleichtern. Diese Kin- der-Breinahrung, die aus Honig und ausge- suchten sonnengereiften Weizensorten besteht, wird auf heiße Milch in den Teller gegeben und ohne zu kochen auf dem Eßtisch d Sekunden- schnelle zubereitet. a Damit ist wieder ein Schritt zum idealen Haushalt getan, und die„Mutti“ freut sich auch darüber, daß nicht nur den Kindern dieses tel- lerfertige Gericht schmeckt. Sie selbst wird an MILUVIT auch ihre Freude haben; denn die Nährleistung läßt sich mit der Forderung an eine schlanke Pinie vereinbaren. Die moderne Hausfrau macht sich gern die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zu Nutze, vor allen Din- Sen, wenn sie die Erhaltung der Gesundheit und das Bewahren der Schönheit berücksichtigen. . Stadtverkehr 1963/64 Jeder von uns kann es täglich sehen: Der Ver- kehr auf den Straßen nimmt zu. Die Parkplätze nehmen ab. Aus den Zweierreihen an belebten Kreuzungen sind Viererreihen geworden, und aus stillen Seitenstraßen wurden enge Durch- fahrtsröähren mit beidseitig spalierstehenden Automauern. Es bedarf nicht der Gabe der Pro- phetie, um vorauszusagen, daß sich das Bild in den kommenden Jahren noch verdichten wird. Gewig, wer fährt schon dauernd im Stadtver- kehr? Und doch sind die Städte das eigentliche Ziel unserer Fahrbemühungen! Hotels, Fabriken, Behörden und Warenhäuser liegen nun einmal nicht vereinsamt in lauschigen Tälern oder auf abgelegenen Hochebenen Mehr oder weniger zu- versichtlich stürzt sich jeder Autofahrer irgend- wann in das Getümmel des Stadtverkehrs. Das Mehr oder Weniger an Zuversicht hängt dabei von der Größe seines Autos ab. Angetan mit einem Straßenkreuzer kann man die Hoffnung auf einen Parkplatz in der Stadt weitgehend be- graben. Mitunter sogar die Hoffnung, mit vier heilen Kotflügeln nachhause zu kommen. Warum wohl geht der Trend beim Automobil- bau weg vom Straßenkreuzer und hin zum Kom- paktwagen: Die Gründe liegen auf der Hand. Und das ist sogar wörtlich zu verstehen, Ein koräpakt gebauter Wagen mit beherrschten Di- mensionen ist auch in seiner Handlichkeit und Wendigkeit beherrschbar im Stadtverkehr. Daß Wendigkeit und Kompaktheit heutzutage nicht mehr mit einerg knapp bemessenen Innenraum erkauft werden müssen,— dafür gibt es präch- tige Beispiele aus der modernen Automobilbau- kunst 3 D 8 Der NSU-Prinz 4 zum Beispiel bietet seinen Pas- sagieren einen Innenraum, der auf den Zenti- meter genau die Maße bekannter Mittelklasse- wagen aufweist Und das im Hinblick auf die Länge, die Breite und auch die Höhe des Fahr- gastraumes Auch der Fahrkomfort— nicht zu- letzt anhand einer umfangreichen und attraktiven Innenausstattung— kommt bei einem Wagen wie dem NSU-Prinz 4 nicht zu kurz. Be- denkt man schließlich noch die Wirtschaftlich- keit des kompakten Wagens mit robustem M So spricht eigentlich sehr wenig dafür, im tigen Dichtverkehr ein Wagenmonstrum ren zu fahren, das auch nicht mehr bietet Restet nur Zeit, Nerven und sehr viel Gels Die Geschichte des Rechnens wird lückenlos im Brunsviga-Rechenmaschi- nen-Museum in Braunschweig gezeigt. Die jungen Damen im Bild versuchen gerade, eine Aufgabe von Adam Riese mit dem russischen Rechenbrett und der Rechenmaschine von Jo- hann Helfreich Müller aus dem Jahre 1783 zu lösen. Schneller geht es natürlich heutzutage mit dem modernen Olympia-Rechenautomaten. OLNYVMPIA- Pressebild Rationalisierung im Büro Bis zu sechs Teilnehmer können sich an die neue TELEFUNKEN-Diktatanlage anschlie- Ben. Jeder dieser Teilnehmer wird lediglich mit einem Stielmikrophon ausgerüstet, in dem alle notwendigen Bedienungsorgane unterge- bracht sind. Ein Kabel verbindet über An- schlußstellen mit der Diktatzentrale, die mit dem bekannten Bürodiktatgerät„707“ ausge- stattet ist. Dieses System ermöglicht, mehrere „Wenigdiktierer“ in rationeller Weise im Wechselbetrieb über nur ein Diktatgerät ar- beiten zu lassen. 8 „Wied Mar Hans V des M. Mai in usa zühn 1 Mes e die Au War. D namen men je unter vor de arbeite hochscb waltun Landge bracht Mark Land des rie Sind. ——— M Zeit der Rosen Natürlich, Sie haben recht: Man kann das e Jahr über Rosen bekommen; die Ge- wächshäuser und der Import sorgen schon dafür, dab wir uns zu jeder Zeit an der Kö- nigin aller Blumen erfreuen können. Am schönsten aber sind die Rosen doch im Juni, wenm sie zum ersten Male wieder draußen in unseren Gärten und Parks erblühen, die reiche Pracht ihrer fast unendlichen Farben- palette vor uns ausbreiten und ihren betören- den Duft verströmen. Es geht dann nicht nur jene majestätische Anmut von ihnen aus, die wir so an der Rose bewundern, sondern sie scheinen uns auch freundlich zuzurufen: Seht, ich schenke euch den Sommer! Freut euch der frohen Zeit, die mein Blühen mit sich bringt Seit siebentausend Jahren blühen die Rosen für die Menschen. Bei den Ausgrabungen der Tschudengräber am Altai, deren Alter man auf fünftausend Jahre vor der Zeitenwende schätzt, fand mam eine Münze mit der Dar- stellung einer Rose. Sie ist damit die älteste bekannte Zierpflanze überhaupt. Unzählige verschiedene Arten sind seither gezüchtet worden. Zu allen Zeiten hat es Züchter ge- geben, die ein Leben lang all ihre Sorgfalt und Pflege dem Gedeihen einer neuen Rosen- art gewidmet haben. Eine der schönsten Ro- sensorten gelangte im Jahre 1825 aus China nach Europa: die Teerose, die aller Rosen, die betörend ist wie eine schöne Frau Kköstlichste „Wiedererbauer“ des Mannheimer tritt in den Ruhesta; Mannheim Hans Wingler, der des Mannheimer leitet, 5 Mai in den R d. Als Wingler Zufgabe nach dem Krieg übernahm, war das ühmte Barocks j kes so stark zerstô die Aufgabe eines„Wiedererbauers“ gestellt War. Dies hat ihm im Volksmund den Spitz- namen„Carl Philipp“ eingetragen, den Na- men jenes Kurfürsten des 18. Jahrhunderts, unter dem das Schloß gebaut wurde, Die jetzt vor dem Abschluß stehenden Wiederaufbau- arbeiten am Schloß, in dem die Wirtschafts- hochschule, der baden- württembergische Ver- waltungsgerichtshof, das Finanzamt sowie das Landgericht und das Amtsgericht unterge- bracht sind, haben bisher über 20 Millionen Mark gekostet, die in der Hauptsache vom Land Baden- Württemberg, dem Eigentümer 1 5 riesigen Bauwerks, aufgebracht worden sind. Man nimmt es immer wieder 8 3 das kaltgepreßte 2 Sonnenblumenöl aus dem Reformhaus Unser Wetterbericht Noch zu kühl U bersicht: Auf der Ostseite des Hochs, das von der Nordsee bis nach Finnland reicht, gelangt vorerst noch kühle Luft nach Mittel- europa. Dabei dauert der Hochdruckeimfluß über Süddeutschland an, doch körmen Wol- kenfelder von Störungen im Osten gelegent- nich auch unseren Raum erreichen. Vorhersage: Heiter bis wolkig, nieder- Schlagsfrei. Mittagstemperaturen über 15 Grad. Tiefst bemperaturen nachts unter fünf Grad, in empfindlichen Lagen auch geringer Boden- rost. Donnerstag keine wesentliche An- nut wenig wärmer. Die Sängerreise des Männergesangverein 1861. starte um die Mitternachtsstunde zum Himmelfahrtstag. Am Rathaus wurde von 58 Sänger zwei Omnibusse bestiegen zu einer A-tägigen Sängerreise. Bis zum Morgengrauen ging es in den Bussen ziemlich lautlos her, dann wurde es lebhafter. Auf der Autobahn über Ulm wurde um 5.20 Uhr München er- reicht. Nach einer Kaffeepause und späterem Frühstück weitere Fahrt nach Siegsdorf, Traunstein, Bad Reichenhall, Bischofswiesen, Berchtesgaden zum Standquartier nach Jlsank. Während der Himmelfahrtstag vom Wetter- gott bestens begünstigt war, öffnete Petrus kreitags und samstags ab und zu seine Schleusen, konnte aber dem reiselustigen Män nergesangverein in seinem weiteren vorhaben keinen Abbruch tun. Nach einer kurzen Kon- trolle an der österreichichen Grenze ging es über Salzburg, dort Besichtigung des Doms und der Peterskirche. Die mächtigen Seen Wie Fuschl-See, Wolfgangsee, Attersee, Mond- see, Hintersee, und Königsee, die von den Sängern alle mittels Busfahrt bereist wurden, War für jeden einzelnen ein Erlebnis. Am Samstag um halb 11 Uhr wurde mit einem 120 Personen fassenden Dampfer eine Fahrt auf dem Königsee unternommen. Er ist 8 km lang, 1250 meter breit und eine Tiefe von 170 bis 200 Meter. Nach dem Vortrag des Fahrleiters soll im Jahre 1688 auf dem Kö- nigsee infolge eines schweren Gewitters ein Dampfer gesunken sein, wobei 60 Passagiere ertranken und eine Person konnte sich retten. Seit dieser Zeit ist kein Unglück mehr. passiert. Erwähnenswert ist noch, daß ein Trompeter vom Dampferpersonal herrliche Weisen in die umliegenden hoben Berge bließ, sodaß der deutlich hörbare Widerhall als ein weiteres Erlebnis zu verzeichnen war. Es ist ferner iynteressant, daß die schwerste Forelle die aus dem Königsee gefischt wurde 53 Pfund wog und daß bei strenger Kälte der See eine Eisdecke von 30 bis 40 em Stärke erreicht. Nach sorgfältiger Ueberprüfung wird dann die Eisdecke nicht nur für die Schlitt- schuhläufer sondern sogar für den Motor- radsport freigegeben. Im elften Jahrhundert sol! der Königsee durch einen Bergsturz teilweise getrennt worden sein. Es wurde ferner der Obersalzberg und das Salzberg- werk besichtigt, wozu die Teilnehmer mit Bergwerkskleidung versehen wurden. Ein bun- ter Abend im Standquartier beschloß die auf- schlußreichen Tage und am Sonntag früh um 9.10 Uhr setzten sich wieder die Busse zur Heimfahrt über die deutsche Alpenstraße mit einer einstündigen Unterbrechung in Augs burg in Bewegung Es ist auch angebracht, den sehr gewissenhaften Fahrern des Un- ternehmers Richard Bauer aus Ilvesheim Dank zu sagen, die uns ohne den geringsten Zwischenfall am Sonntag um 19 Uhr wieder nach Seckenheim brachten. FH B 8** Sportjugend aus fünf Nationen an Pfingsten in Seckenheim Das zweite internationale Handballjugendturnier des Sportverein 1907 schlägt erneut Brücken über die Grenzen Ueber Pfingsten wird Seckenheim im Zei- chen der Begegnung der Sportjugend aus fünf europäischen Nationen stehen. Was vor zwei Jahren noch als Utopie erschien und bei der Planung im vergangenen Jahr oft ange- Zweifelt wurde hat sich als dauerhaft er- wiesen. Trotz der wenig ansprechenden Wit- terung waren die Jungens aus fünf Nationen im vergangenen Jahr beim ersten Internatio- nalen Jugendhandballturnier mit Begeisterung bei der Sache. Aber nicht allein von den sportlichen und menschlichen Begegnungen waren diese jungen Menschen angetan, son- dern in viel stärkerem Maß von der ausge- zeichneten organisatorischen und technischen Betreuung des gastgebenden Sportvereins 1907, und auch von der großartigen Gastfreund- schaft der Seckenheimer Bevölkerung. Aus dieser Begegnung haben sich zahlreiche freundschaftliche Bande entwickelt, die heute noch Bestand haben und die auch zur Ein- ladung des Gastgebers nach Holland führten, sodaß auch die Seckenheimer Jungens einen gewissen Dank für ihre Gastfreundschaft er- fuhren. In diesem Jahr sind nun an ausländischen Mannschaften Horsens aus Dänemark, Arn- heim aus Holland, Wollishofen-Zürich aus der Schweiz und der Wiener Sportelub aus Oesterreich am Start, während von deutscher Seite her namhafte Gegner aus Süddeutsch- land die Stärke der ausländischen Teams prüfen werden. Allen voran die Jungens des Europacoupsiegers Frischauf Göppingen, TSV Rot, TSG Mutterstadt und TG Haßloch, zu denen sich die Mannschaft des SV Jlves- heim und die drei Seckenbheimer Mannschaften TV 98, TB Jahn und Gastgeber Sportverein 07 gesellen. Diese zwölf Mannschaften spielen am Pfingstsonntagvormittag und am Nach- mittag die Gruppensieger aus. Anschließend spielen dann die Gruppensieger gegeneinander Während dann anschließend das Endspiel an- gepfiffen wird. Neben der rein sportlichen Begegnung steht vor allen Dingen die menschliche Kontakt- pflege im Mittelpunkt dieses Geschehens. Am Samstag Abend werden die vier auslän- dischen Mannschaften und Vertreter der deutschen Teams im Badischen Hof durch den gastgebenden Verein, den Badischen Hand ballverband und Vertreter der Stadt offiziell begrüßt. Am Sonntag Abend nach den Tur- mierspielen ist dann die Sportjugend allge- mein zu einem großen internationalen Sport- lerball in das Schloß eingeladen, das den re- präsentativen Rahmen für eine solche Ver- anstaltung abgibt. Am Pfingstmontag haben die ausländischen Mannschaften dann noch Gelegenheit Mannheim und die nähere Umge- bung kenflenzulernen, bevor sie dann wieder die Heimreise antreten. Der veranstaltende Sportverein 1907 hat für diese zweite inter- nationale Begegnung der Sportjugend in fried lichem Wettstreit wieder alles aufgeboten, um auch diesem internationalen Turnier zu einem vollen Erfolg zu verhelfen und man hofft natürlich neben einem guten Wetter vor allen Dingen auf das Interesse der sportlich be geisterten Bevölkerung damit besonders den ausländischen Gästen die Anerkennung für die Teilnahme deutlich bewiesen wird. Steuertermine für Juni 12. Juni Lohnsteuer und Kirchenlohnsteuer: Anmeldung und Abführung der im Mai einbehaltenen Lohnsteuer und ev., ak. und Tk. Kirchenlohnsteuer nur Monatszahler). — Umsatzsteuer- Voranmeldung für Monat Mai abgeben und Vorauszahlung entrich- ten(nur Monatszahler)— zahlbar bis 15. Juni.— Einkommensteuer und Kir- chensteuer, Körperschaftssteuer: Entrich- tung der vierteljährlichen Rate gemäß des den Veranlagten zugegangenen Bescheides. — Getränke- und Vergnügungssteuer: Die Steuererklärungen für Mai einreichen und Steuer entrichten.— Beförderungssteuer im Personen- und Gepäckverkehr mit Personenkraftwagen: Nachweisung für Mai einreichen und Steuer entrichten(Monats- zahler). 15. Juni Grundsteuer: Vorauszahlung leisten für Juni. d 20. Juni Beförderungssteuer im Güterverkehr mit Lastkraftwagen: Nachweisung für Mai einreichen und Steuer entrichten(Monats- zahler). Die endgültigen Lotto-Gewinnduoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 500 000 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen mit Zusatzzahl) 23 785,10 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen) 2523,25 DM, Gewinnklasse 3(4 Gewinnzahlen) 47,50 DM, Gewinnklasse 4(3 Gewinnzahlen) 2,70. Die endgültigen Toto-Gewinnquoten 18er-Wette: 1. Rang(13 richtig) 111 051,25 DM, Rang(12) 5552,55 DM, 3. Rang(11) 253,50 DM, Rang(10) 26,90 DM. 10er-Wette: 1. Rang(10 richtig) 15 799,50 DM, Rang(9) 401.— DM. 3. Rang(8) 23.25 DM. N 0 TV 98 Seckenheim— TSV Rot 7:3 Die 98er haben sich mit diesem Sieg über den alten Rivalen TSV Rot nicht nur mit 6 Punkten Vorsprung die Halbzeitmeisterschaft in der nordbadischen Verbandsklasse gesichert sondern haben sich damit auch für die alles entscheidende Rückrunde eine gute Ausgangs- position geschaffen. Die Einheimischen über- nahmen sofort nach Spielbeginn das Kom- mando und erzielten bis zur Halbzeit eine knappe 3:1 Führung. Nach Halbzeit setzten die Gäste dann alles auf eine Karte und er- zielten den Ausgleich, scheiterten dann aber an der diesmal einschließlich Torwart gut gestaffelten 98er Abwehr. Der eigene Angriff biß sich immer mehr an der guten Roter Deckung die Zähne aus und konnte erst in der Schlußphase des Spieles den entscheiden- den Torvorsprung herauswerfen. Es war also ein Spiel der Abwehrreihen, die die jeweili- gen Stürmorreihen mehr oder weniger klar beherrschten. Als Fazit einer gesunden Fritik muß geagt werden, daß trotz des schönen Er- folges diesmal das Spiel des einheimischen Angriffs, zumindest für den Kenner nicht befriedigen konnte. Während die Roter Stür- mer zeitweise wenigstens den Ball blitzschnell laufen ließen, aber die früher so gefürchteten Torschüsse gänzlich verlernt zu haben schei- nen, suchten die 98er Stürmer ihr Heil mit wenig sinnvollem Balltippen und Fummeln, das einer guten Abwehr kein Kopfzerbrechen bereitet, Das schnelle Abspiel und spritzige Freilaufen ohne Ball, das jedoch nicht effekt- voll genug zu sein scheint, als das Spiel mit dem Ball(2), wird anscheinend immer mehr verpöhnt, ist aber das ABC einer jeden er- folgreichen Handballmannschaft, So leigern Sie Ihren Lebensmittel- Vorrat gut Dunkel, trocken, luftig, kühl und auf alle Fälle frostsſcher! ln jedem Haushalt findet sich ein platz, Wo Sie Ihren Grund- und Er- gänzungsvorrat so lagern können. Ein got gelagerter Lebensmittel-Vor- rat hãlf sich besser und bleibt frisch. Denke dran- schaff Vorrat an Beilagenhinweis Beachten Sie bitte die heutige Beilage der GULDENMOOR- GESELLSCHAFT, Bad Pyr mont, über das neue Moorheilverfahren bei Gelenkleiden, Bandscheibenschäden, Rheuma, Gicht, Ischias, Hexenschuß, chron. Fuß kälte, Leber- und Gallenleiden. TB Reilingen— IB Jahn Seckenheim 7:7 Wie schon so oft in dieser Runde mußten die Turnerbündler in diesem Spiel noch in letzter Minute dem Gegner einen Punkt über- lassen. Der Hauptgrund hierfür War die übergroße Nervosität der Einheimischen die sich unverständlicherweise gerade zu einem Zeitpunkt bemerkbar machte, als man eine beruhigende Führung herausgespielt hatte. Das Spiel begann recht verheißungsvoll für die Turnerbündler, konnten sie doch über ein 0:2 das Halbzeitergebnis auf 2:4 stellen. Nach dem 5 Treffer sofort nach Wiederanspiel er- zielt, riß plötzlich der Faden ab, und durch teilweise völlig kopfloses Spiel der Stürmer- reihe, das den Gegner immer wieder in Ball- besitz kommen ließ, kam es schließlich zu dem Malheur, daß man zusammen mit dem Schlußpfiff den Ausgleich hinnehmen mußte. Badenia Feudenheim— 07 Seckenheim 9:10 In einem bis zur letzten Minute spannenden Spiel gelang es 07 im letzten Auswärtsspiel der Vorrunde aus Feudenheim 2 Punkte zu entführen. Man muß den O7ern zu ihrem Ein- satz, mit dem man den bestimmt nicht schlechten Gegner auf eigenem Platz nieder- kämpfte, gratulieren. Das Spiel begann wenig verheißungsvoll für die Gäste, denn schon nach den ersten Minuten kam man mit 3:1 in Rückstand, konnte diesen aber bis zur Halb- zeit wieder wettmachen, sodaß der Halb- zeistand von 6:6 den gezeigten Leistungen gerecht wird. Nach Wiederanpfiff legten die Feudenheimer wiederum zwei Tore vor aber. auch dieses konnten die konditionsstarken Gäste aufholen und von sich aus auf 10:8 in Front ziehen. 9 Minuten vor dem Schluß- pfiff konnten die Feudenheimer noch auf 10:9 rankommen aber den Sieg ließen sich die O7er nicht mehr entreißen. Bellagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett- schein des WB-Totos und-WB-Lottos bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Lese empfehlen. Er ist eines der schönsten Spielgeräte. Er springt, fliegt und rollt. Er regt auf und reißt mit, jeden und alle. Er kann aber auch zum Geschoß werden. Nie wird ein Erwachsener mit so viel Hingebung spielen, daß er sich dabei vergißt. Aber Kinder tun es. Junge Menschen sehen alles anders, zu groß oder zu klein oder- über- haupt nicht. Sie wissen noch nicht, daß man keinen Augenblick lang seine Umwelt und die Gefahren, die überall lauern, vergessen darf. Imen fehlt die Erfahrung, die erst das Leben bringt. Aber muß sich jedes Kind einmal brennen, bevor es das Feuer scheuen lernt? Für wie- Viele Kinder und Jugendliche kommt die Erfahrung zu spät, wieviele Bezahlen sie mit ihrer Gesundheit, Mit ihrem Leben. Die Verantwortung liegt bei uns, bei den Erwachsenen, Laßt uns nicht Spielen Sie noch Ball? müde werden, jungen Menschen unsere Erfahrungen zu vermitteln, sie zu warnen, sie zu schützen. Und nicht nur die eigenen Kinder! Laßt uns immer daran denken: An jedem Unfall, den ein Kind erlei- det, ist immer irgendwie ein Erwach- sener, sind wir alle mitschuldig. Gefahr erkannt Gefahr gebannt * * — N SPORT- RUNDSCHAU Claile uud llugaen Siud die geleimtius pute die l/ Deutscher Sieg über Chile kaum zu erwarten Noch hoffen Italien und Uruguay Nach den ersten vier von zehn Spieltagen bei der siebenten Fußball-Welt meisterschaft in Chile haben von den 16 teilnehmenden Ländern nur Mexiko, die Schweiz und Bulgarien talle 0:4 Punkte) keine Chance mehr, das Viertelfinale zu erreichen. Theoretisch kann sogar noch Kolumbien nach dem sensationellen 4:4 gegen die Sowjetunion die nächste Runde er- reichen. Aber daran glaubt niemand. Die einzigen, denen das Viertelfinale nicht mehr strei- tig gemacht werden kann, sind Chile und Ungarn. Die Chilenen, die über die physisch stärkste Elf der WM verfügen, können sich gegen Deutschland(3:0) am Mittwoch sogar eine Nieder- lage erlauben, ohne daß ihnen damit der Eintritt in die nächste Runde verwehrt werden kann. Chile gehört neben den Ungarn, die wie Chile in der Rancagua-Gruppe 4:0 Punkte aufweisen und das wichtigste Spiel gegen England(2:1) bereits hinter sich gebracht haben, zu den Geheimtips der Welt meisterschaft. Die Ungarn, die beim 6:1 gegen Bulgarien erstmalig nach langer Zeit wieder mit dem ge- fürchteten Innensturm Göröcs— Albert— Tichy antraten, haben zwar nicht die„große Mannschaft“ der 50er Jahre beisammen, die in 44 Länderspielen ungeschiagen blieb und erst von Deutschland im WM-Finale 1954 mit 3:2 gestoppt wurde, aber sie verfügen über ein Team, das organisch gewachsen ist und neben dem großen Ehrgeiz auch genügend Können besitzt. um für eine Uberraschung sorgen zu können. Deutschland braucht einen Punkt Ein Blick auf die Santiago-Gruppe zeigt, daß Deutschland unbedingt einen Punkt aus dem Treffen gegen Chile am Mittwoch be- nötigt, um das Viertelfinale zu erreichen. An einen deutschen Sieg wagen wir gar nicht zu denken, zumal die bisherigen Leistungen ge- gen Italien(0:0) und gegen eine geschwächte Schweizer Elf(2:1) nicht dazu angetan sind, um übertriebenen Optimismus hervorzurufen. Natürlich haben auch wir große Lücken in der Abwehr der Chilenen gesehen, die wiederholt, aufgrund ihrer offensiven Spielweise, die Deckung vernachlässigt, aber erst einmal muß der starke Sturm der Chilenen gehelten wer- den. Das wird nicht ganz einfach sein, auch Wenn unsere Abwehr keinen schwachen Punkt hat, obgleich Schulz mit seiner Energie die technischen Mängel nicht verdecken kann und auch Szymaniak bei weitem noch nicht in be- ster Form ist. Aber Herberger wird mit der Deckung keine Sorgen haben. Ganz anders sieht es mit dem Angriff aus. Gegen Italien mußte der Sturm der Taktik geopfert werden, denn einen Punkt brauchte die deutsche Elf unbedingt gegen die „Azzurri“. Aber gegen die Eidgenossen blieb im Angriff nur wenig von dem früheren Glanz. Lag es daran, daß Herbergers Schützlinge un- bedingt gewinnen mußten oder daran, daß die Angst, auf keinen Fall den sportlichen Rah- men zu verletzen, für die Spieler belastend war? Fest steht jedenfalls, daß der Angriff die vielen Chancen wieder einmal nicht aus- zunutzen verstand. Es fehlte dem Angriff aber auch an Vitalität, die unbedingt notwendig ist, wenn man sich von den Chilenen den Einzug in das Viertelfinale nicht verbauen lassen will. Ein deutscher Sieg käme nach Lage der Dinge auf jeden Fall nicht erwartet, es sei, die deutsche Mannschaft ist wirklich in der Lage, ihre Form beträchtlich zu steigern. Ein Allheilmittel, um den Angriff wieder zu einer scharfen Waffe zu machen, gibt es nicht, denn Mühe geben sich unsere Spieler genug, aber nicht alle Spieler(Szymaniak, Schäfer, Haller, Uwe Seeler) sind in Hochform. Ich wäre schon mit einem Punkt gegen Chile zufrieden, auch wenn dieser den 2400 Kilometer weiten Weg in die heiße Wüste von Arica nicht ersparen würde. Einen Rat geben Kenner von rica dem Bundestrainer: Auf keinen Fall früher als einen Tag vor dem Spiel an die peruanische Grenze fliegen! Aber noch ist es nicht so weit—, Kampfmoral und Physische Bereitschaft sind dafür die Voraus- setzungen. Nalieuee beuũtigeu die ililpestelbuug Chiles So hoher Favorit Chile für den Gruppen- sileg in Santiago ist, so gering sind die Chan- cen für die beiden zweifachen Weltmeister Italien und Uruguay, noch das Viertelfinale zu erreichen. Die Mannschaft der Squadra Azzurri kann es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Sie benötigt einmal die Hilfestellung der Chi- jenen, die Deutschland schlagen müssen und andererseits darf Italien dann keinen Punkt gegen die Schweiz verlieren. Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, daß die Chance der Italiener gleich„null“ ist, zumal den Chilenen — sie sind auf die Italiener nach den Vorfäl- jen am Samstag sowieso nicht gut zu sprechen — ein Punkt zum Gruppensieg genügt. Ahnliche Sorgen wie die Italiener haben die Uruguayer in Arica. Wer kann es ihnen ver- übeln, nachdem Kolumbien mit dem 4:4 gegen die hoch favorisierte Elf der Sowjetunion nach einem 1:4-Rücstand noch ein 4:4 herausholte. Uberraschungen liegen in Arica näher als an- derswo, dafür sorgt schon das heiße, trockene Wüstenklima. Ist es da verwunderlich, daß die „Urus“ nach dem 4:4 der Sowjets davon über- zeugt sind, daß sie sich gegen die Sowjetunion. für das 0:5 in Moskau revanchieren werden? Für mich steht es trotzdem fest, daß die So- Wietunion Gruppensieger wird, und zwar vor den Jugoslawen, die gegen Kolumbien mächtig auf der Hut sein werden, um sich nicht über- raschen zu lassen. Sowjetunion Nummer 1 und Jugoslawien Nummer 2 in Arica, das würde bedeuten, daß, eine dieser Mannschaften im Viertelfinale auf Feita l /altee puliete den deutsehen tut ua Probespiel gegen die Schweiz Nicht berücksichtigte Spieler eingesetzt Vierundzwanzig Stunden nach dem 2:1 im Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen die Schweiz hatte Bundestrainer Sepp Herberger die Eidgenossen in das deutsche Quartier ein- geladen. Die bisher kaum berücksichtigten Spieler trugen über zweimal vierzig Minuten ein Spiel auf dem Platz der Militärschule aus, das von den Deutschen mit 3:1(2:1) gewon- nen wurde. Die Schau stahl Fritz Walter den deutschen Spielern, denn der„alte Fritz“ führte den Pele und Fouilloux vorläufig nicht einsatzbereit Randnotizen von der Fußball- Weltmeisterschaft In deutscher Sprache feuerte der tschechi- sche Trainer Vitlaèil seinen Linksaußen Jeli- nek im Spiel gegen Brasilien an:„Jelinek vor“, rief der aus Wien stammende Vitlaeil, als seine Stürmer zu sehr in der Defensive waren. * Die Hand des ungarischen Torhüters Groseis ist immer noch verletzt. Im Spiel gegen England wurde Groscis bei einem Zusammen- stoß mit Mittelstürmer Hitchens getreten.„Ich glaube, am Mittwoch gegen die Argentinier Schon wieder dabei sein zu können“, meinte Groseis, das einzige Mitglied der großartigen ungarischen Mannschaft der 50er Jahre. * Der 21jährige Pele, Star des brasilianischen Sturms, wird am Mittwoch gegen Spanien auf keinen Fall einsatzbereit sein. Er muß mit seiner Muskelverletzung im privaten brasilia- nischen Hospital, das der Weltmeister eigens aus Rio de Janeiro mitbrachte, noch einige Tage das Bett hüten,„Ich hoffe aber. daß ich am Sonntag im Viertelfinale wieder dabei bin“, sagte Pele dem dpa- Korrespondenten am Montag. Pele ist davon überzeugt, daß es auch ohne ihn am Mittwoch gegen Spanien 2 eir m sicheren Sieg kanst, 8 Auf keinen Fall 9 e nne irn letzten Gruppenspiel gegen Deutschland den ausge- zeichneten Halblinken Fouilloux einsetzen. Tine alte Knöchelverletzung macht ihm zu schaffen, so daß die Arzte den Fuß erst einmal n Gips legen mußten. deutschen Angriff. Wenn auch die Luft nicht mehr über die volle Distanz von 80 Minuten reichte, unverkennbar waren noch seine gro- Ben spielerischen Qualitäten. Es gab keinen deutschen Stürmer, der in den Treffen gegen Italien und die Schweiz die Pässe so mustergültig servierte, wie Fritz Wal- ter es nun tat. Allerdings muß man berück- sichtigen, daß nicht mit einem derart gro- Ben Einsatz wie bei der Welt meisterschaft ge- spielt wurde. Eins hat das Spiel gezeigt: Erstklassige Ab- Wehrspieler hat Deutschland genug. Heraus- ragend Giesemann, der sich mit dem Schwei- zer Torschützenkönig Fatton großartige Zwei- kämpfe lieferte. Eine gute Leistung boten auch Kurbjuhn, Sturm und Werner. Im Angriff empfahl sich eigentlich nur Kraus für das Treffen gegen Chile. Strehl(18 Minute), Hermann(35. Minute) und Kraus(58. Minute) erzielten die deutschen Tore. Den Führungstreffer der Schweiz hatte Quinche in der 12. Minute geschossen. Die deutsche Mannscheft: Tilkowski; Giese- mann, Kurbjuhn; Sturm,. Wilden, Werner; Kraus, Strehl, Fritz Walter, Hermann, Voll- mar. Schweiz: Permunian; Morf, Rösch; Kehl, Meier, Kernen; Quinche(2 Halbzeit Stettler), Rey, von Landen, Fottier, Fatton. Deutschland trifft. Uns wäre da sicher schon Jugoslawien lieber, denn zweimal hat die deutsche Elf Jugoslawien bei der WM im Viertelfinale ausgeschaltet. Und bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei Spanien will Brasilien schlagen Mit je 3:1 Punkten liegen der Titelverteidi- ger Brasilien und die CSSR in Vina del Mar an der Spitze, gefolgt von Spanien(2:2). Die Spanier, auch beim glücklichen 1:0 gegen die gegenüber 1958 weitaus stärkeren Mexikaner (Torhüter Carbajal ist der einzige Spieler in Chile, der von 1950 bis jetzt alle Weltmeister schaften bestritt). Auch ohne„Don Alfredo“— di Stefano— haben die Spanier noch keines- Wegs aufgesteckt. Puskas, der unbestritten beste Stürmer der Spanier, sagte mir:„Wir können die Brasilianer am Mittwoch ausspie- len, wenn es nur ein wenig läuft. Ohne Pele ist der Weltmeister nur halb so stark.“ Ehrlich gesagt, ich kann mir nach den Leistungen ge- gen die CSSR(0:1) und Mexiko(1:0) nicht vor- stellen, wie die zeitlupen-fußballspielenden Spanier trotz aller technischen Raffinements die Brasilianer schlagen wollen, obwohl der Titelverteidiger Pele Muskelzerrung) vermis- sen wird. Aber die Brasilianer haben mit C Ou .— Pe ebe erstkele assige 2 Satzle ute. Oder er fin 5 „Schmollwinkel“ 1211 er 5 3 nn. fredo“ aus seinem und zieht die Schuhe Wird der Titelverteidiger gestopp Nehmen wir einmal ich W 0 1 9 98 15 heraus gegen Brasilien an? an, die Spanier steigern großartige Form und die „Womit 8„ 6 ien abspie elfechtereien. Wer die gegen die CSSR sah, Meinung 3 lie besten Chancen auf verteidigung hat. Von den Abwehrschwächen des Weltmeisters war nämlich nicht viel zu entdecken, selbst der Mannschaftskapitän von 1958, Bellini, hat mit Mauro auf dem Mittel- läuferposten einen großartigen Nachfolger ge- funden, und Zito, Zocimo und Djalmar sowie Nilton Santos sind ebenfalls nur schwer aus- zuspielen. Spanien wird vergeblich auf das Wunder von Vina warten. Die sich großartig haltenden Tschechen, die bisher taktische Leistungen gegen Spanien (1:0) und Brasilien(0:0) boten und über eine Slänzende Abwehr verfügen, sind nur nock theoretisch aus der nächsten Runde zu„bo- xen“. Bei aller Wertschätzung der Mexikaner — die starke Deckung der CSSR, mit dem stellungssicheren Schroiff im Tor sowie der glänzend aufeinander abgestimmten Läufer- reihe mit dem„Schwerstarbeiter“ Masopust, dem wuchtigen Popluhar und dem wendigen Pluskal sollte der Garant für den tschechi- schen Sieg gegen Mexiko sein. Keine Chance mehr für Argentinien In der Rancagua-Gruppe hat Argentiniens Mannschaft nur noch auf dem Papier mit 2:2 Punkten die gleichen Aussichten wie England, das Viertelfinale zu erreichen. Die„Argenti- nos“, elf Einzelspieler, unerfahren und ohne Spielmacher, haben praktisch keine Chance mehr. Sie müßten die großartig aufgelegten Ungarn schlagen. Aber wer rechnet schon da- mit?. Und England, gegen Argentinien(3:5 endlich einmal zweckmäßig und stark spielend, hat von Bulgarien nichts zu befürchten. Wal- ter Winterbottom, der seine Elf für weitaus Stärker als in Schweden hält, ist sogar davon überzeugt, daß Englands Elf noch ein wich- tiges Wort bei der Vergebung der WM mit- Sprechen wird. Noch ist nichts entschieden. Chile und Un- gara haben sich fürs Viertelfinale qualiflziert. Ef Mannschaften hoffen noch, darunter auch Deutschland.„Mögen uns die Sterne günstig stehen“, meinte Sepp Herberger, womit er an- deutete, daß Können allein bei dieser Welt- meisterschaft nicht unbedingt zur Erringung des Titels genügen wird. Gewiß, etwas Glück gehört dazu. Aber Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige. Heinz Engler, Santiage MACHTLOs war der Schweizer Torhüter Elsener gegen diesen Bombenschuß Uwe Seelers (ganz lines). Wird Deutschlands Mittelsturmer auck gegen Chile so zum Zuge kommen, daß er den chilenischen Schlußmann bezwingen kann? Zu wünschen wäre es dpa-Bild leelecgee uit deus Hugeiſ uielt außeieden Chile ein„schwerer Brocken“ „Ich wußte, daß es mit der Schweiz sehr schwer sein würde. Unser Sturm hat viele taktische Fehler gemacht.“ Das sagte Bundes- trainer Sepp Herberger auf einer Pressekon- ferenz im deutschen Lager. Mit Befriedigung stellte Herberger aber fest, daß es am Sonntag keine ernsthaften Verletzungen gegeben hat. Der Bundestrainer betonte, nach seiner An- sicht hätten die Chilenen beim 2:0 gegen die Italiener taktisch noch schlechter gespielt als die Deutschen gegen die Schweizer. Szymaniak habe eine gute Leistung gegen die Schweiz geboten. Zur Frage, wie er mit Schäfer zufrie- den sei, meinte der Bundestrainer: Schäfer habe zu Hause besser gespielt, es klappt nicht so recht, auch nicht das Verständnis mit Brülls, zumal Brülls ein guter Einzelspieler ist. sich aber nicht immer genügend anpassen kann. Feetiui wuede van det F F pe eiu Suiel gespetet David und Sanchez erhielten strenge Verwarnungen volle 24 Stunden brauchte das Organisa- tionskomitee des Weltfußballverbandes(FIFA), um zu den turbulenten Zwischenfällen beim Spiel Chile— Italien am Samstag Stellung zu nehmen. Dreimal wurde die Pressekonferenz, bei der man mitteilen wollte, was bei den lan- gen Beratungen herausgekommen ist, verscho- ben. Als es dann endlich mit einer weiteren halben Stunde Verspätung so weit war, er- fuhren die 200 Pressevertreter, daß viel Lärm um nichts gemacht wurde. Hier der Weisheit letzter Schluß zu den skandalösen Vorfällen beim Treffen Chile— Italien: Das Organisationskomitee der Weltmeister- schaft gewährt den Schiedsrichtern volle Un- terstützung in dem Bemühen, unfaires Spiel zu verhindern. 3 richtet gleichzeitig einen Ap- pell an die Chefs der Delegationen der teil- nehmenden Länder, an die Trainer, sonstigen Offiziellen und an die Spieler selbst: Es wür- den energische Maßnahmen ergriffen werden, Wenn sich solche Ereignisse wiederholten. Die FIFA verhängte folgende Strafen: Il. Der italienische Spieler Ferrini wird für ein Spiel gesperrt. 2. Der Italiener David erhält eine strenge Verwernung wegen gefährlichen Spiels. 3. Der chilenische Linksaußen Leonel Sanchez, der im Gegensatz zu de Itallenern vom Schisdsrichter Aston n die Verantworklichen der teil ehme un einer Besprechung zusemmes kann nicht riskieren, auf einen Weltmeister- 5 ing Mittelläufer Maldini sowie auf Radice und Ro- land) keinen e wurde auf ie Spiel eben- Sorge macht dem Bundestrainer das chiſenisde Publikum, das am Mittwoch wie ein Mann binter seiner Mannschaft stehen werde. „Italien kann noch Weltmeister werden“ Nur Lob hatte der Bundestrainer für die Abwehr, die in ihrer Gesamtheit bisher Groß- artiges geleistet habe. Sorgen macht Herber- ger die Torhüterfrage. Er gab unumwunden zu, daß Tilkowski, vor zwei Wochen noch Deutschlands Torhüter Nr. 1,„etwas sauer“ sei,„aber ich werde ihn schon wieder mora- lisch hochpäppeln“, meinte Herberger. Für ihn sei es nach den Trainingsleistungen keine Frage gewesen, Fahrian das Tor anzuver- trauen. Selbst der Fehler beim Fausten gegen die Schweiz, der zum Gegentreffer der Eidge- nossen führte, kreidete Herberger dem Ulmer nicht an. Er meinte, es habe„viel mehr“ Fehler im deutschen Spiel gegeben. Das letzte Gruppenspiel gegen Chile hält der Bundestrainer für„ungemein schwer“. Aber die Moral der Mannschaft sei so stark, daß man mit einem guten Abschneiden re-: nen könne. Uber die Mannschaftsaufstellung gegen Chile äußerte sich Herberger noch nicht: „Man macht sich nach zwei Spielen immer Ge- danken, ob man die Mannschaft ändern soll, zumal man doch eine Reihe ausgeruhter Spie- ler besitzt“, meinte der Bundestrainer. Fest dürfte stehen, daß die Abwehr nicht geändert wird. Verwunderlich wäre es allerdings nicht, wenn Vollmar oder Sturm im Angriff auf- tauchten. »Ich mache nicht in Pessimismus, aber für mich kann Italien— bei einem Sieg und einer deutschen Niederlage— immer noch Weltmei-⸗- ster werden. Die Italiener haben die stärkste Mannschaft aller 16 Teilnehmer. Sie haben nur den Fehler begangen, die zweite Garnitur in der Abwehr gegen Chile aufzustellen. Man zu verzichten“, war Herbergers Meinung m Endstand in der Santiago- Gruppe. Etwys