FErscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. G Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 62 16 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Ereisliste Nr. 2 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. N Nr. 92 Dienstag, 12. Juni 1962 14./ 62. Jahrgang igen⸗ bairer 5 f 85* 0 6 0 05 % Auch an Pfingsten Zwischenfälle am Eisernen Vorhang das wicarissTe von spogr * be- 8 W m Sern 01 ang Deutschland ausgeschieden der Brandt forderte Sowjetunion auf, Pankows Schießbefehl zu unterbinden— Scharfer UsS-Protest Durch eine 0:1-Niederlage gegen Jugo- slawien schied die deutsche Fußball- Hamburg(dpa). Die lange Reihe der Grenzzwischenfälle an der Berliner Sektoren- bei Werleshausen in Nordhessen. Unter star- nationalmannschaft im Viertelfinale der Sind grenze und an der Zonengrenze riß auch über die Pfingstfeiertage nicht ab. Der amerika- ker Sicherung überschritten mehr als zwanzig Welt meisterschaft aus. Gegner Jugosla- nische Stadtkommandant in Berlin, Generalmajor Albert Watson, hat den Sowzets vorge- Grenzpolizisten mit drei Offlzieren und Un- wiens im Halbfinale ist die Tschechoslo- n be worfen, ihre ständige Weigerung, die steigende Zahl von Gewaltakten in dem Gebiet unter terführern die Grenze, um etwa fünf Meter Wakei, die gegen Ungarn überraschend des ihrer Verantwortung zur Kenntnis zu nehmen, deute darauf hin, daß sie die Vorgänge hinter der Grenzlinie Buschwerk abzuschla- mit 1:0 gewann. Titelverteidiger Brasilien gutheißen. In einem Schreiben an seinen sowzetischen Kollegen, Generalmajor Solowiow, gen. Die Grenzpolizisten zogen sich erst zu- wurde seinem Ruf als Favorit für Chile ra mie Drotestiert Watson vor allem gegen die Beschießung des Ausflugsschiffes„Friedrich rück. als eine Einheit des Bundesgrenzschut- mit einem 3:1-Sieg über England gerecht. lliges Wolf“ durch Ostberliner Grenzposten. 2es eintraf. Brasilien trifft nun in Santiago auf Chile, Watson weist darauf hin, daß gezielte an der Bernauer Straße überwältigten Volks- Nur mit Badeanzug und Strickjacke be- 1515 921 en n 9997105 Schüsse auf Zivilpersonen, Frauen und Kin- polizisten einen Ostberliner, der wahrschein- kleidet mußten sich zwei 21 Jahre alte Ham- Koni 2 cillen der sowie Menschenraub schlimmste Verbre- lich in ein Sprungtuch der Westberliner burger Studentinnen einem mehrstündigen Nene Welttekoe e chen in allen zivilisierten Ländern seien und Feuerwehr springen wollte. Die Vopos hatten Verhör durch Volkspolizisten unterziehen. 9 8 tritt in vielen Ländern mit dem Tode bestraft Würden. Die Tatsache, daß die Täter solcher Verbrechen von dem ostdeutschen Regime noch mit Geldprämien belohnt und als Helden Sefeiert werden, lege Zeugnis von der Natur dieses Regimes ab. Uber die tollkühne Flucht der 14 Ostberliner mit dem Ausflugsdampfer „Friedrich Wolf“ am Freitagfrüh ist bisher Weder in der Ostberliner Presse noch im Sowjetzonen-Staatsrundfunk berichtet worden. Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt forderte am Pfingstsonntag, die So- Wjetunion solle dafür sorgen, daß der Schieß- befehl an die Volkspolizei aufgehoben werde. So könnten die Sowjets beweisen, daß sie mre Mitverantwortung für Berlin ernst näh- men. Die Verantwortung für die Zwischen- Fälle liege so eindeutig in Ostberlin, daß keine Note darüber hinwegtäuschen könne.„Es ist die Mauer, die provoziert, und es sind die Schießbefehle Ulbrichts, die den Ernst der Lage verschärft haben“, stellte Brandt fest. Auch an den Pfingstfeiertagen gelang Ost- Herlinern die Flucht über die Sektorengrenze nach Westberlin. Zwei Jugendliche im Alter von 15 und 18 Jahren hatten sich auf dem Friedhof der Sophien- Kirchgemeinde an der Bernauer Straße an die Grenze herangeschli- chen. Als sie über die Friedhofsmauer klet- terten, die hier die Sektorengrenze bildet, eröffneten Ostberliner Grenzposten das Feuer. Den Jugendlichen gelang trotzdem die Flucht, der 18jährige erlitt jedoch erhebliche Schuß- und Stacheldrahtverletzungen. Auch an der Neuköllner Sektorengrenze gelang einer Frau die Flucht nach Westberlin, obwohl sie von Wolkspolizisten beschossen wurde. An der Kreuzberger Sektorengrenze beob- achteten Westberliner Polizeibeamte, wie Zwei junge Burschen beim Versuch, über den Grenzzaun nach Westberlin zu kommen, von Volkspolizisten festgenommen und abgeführt wurden. Auf dem Dach eines Grenzhauses ihn bereits erreicht, ehe die von Augenzeugen alarmierte Feuerwehr eintraf. Eine schwere Grenzverletzung begingen An- gehörige der Zonenpolizei an der Zonengrenze Die beiden Studentinnen, die zu einer Ham- burger Reisegruppe gehörten, waren in der Lübecker Bucht aus Versehen auf Mecklen- burger Gebiet geraten. Ostblock-Treffen behandelt Deutschland- Frage Für Fortsetzung der sowjetisch- amerikanischen Sondierungsgespräche Moskau(dpa). Das politische Konsultativ- Komitee der Warschauer Pakt- Staaten hat sich— wie erst jetzt bekannt wurde— am vergangenen Donnerstag in Moskau getroffen und einen Bericht des sowietischen Außen- ministers Gromyko über die Sondierungsge- spräche zwischen der sowzetischen und ame- rikanischen Regierung über das Deutschland- Problem entgegengenommen. Bei dem Preffen haben sich,— der Ver- lautbarung zufolge— alle Teilnehmer für die Fortsetzung der Gespräche zwischen der amerikanischen und der sowjetischen Regie- rung ausgesprochen. Diese Gespräche sollten klären, ob„die Besatzungsmächte“ eine ver- einbarte Lösung der Frage eines deutschen Friedensvertrages und der Normalisierung der Lage in Westberlin herbeiführen könnten oder nicht. Eine negative Haltung der Westmächte in diesen Fragen könnte— so wird erneut be- tont— nicht verhindern, daß die Staaten, die gegen Nazi-Deutschland Krieg führten und einen Friedensvertrag abzuschließen wünschen, diesen Vertrag„bei allen damit verbundenen Folgen für Westberlin“ mit der Sowjetzonen-Regierung abschließen werden. Die bisherige sowjetische Position wird in der Verlautbarung bekräftigt, ebenso die Versicherung, daß die Mitgliedsländer des Warschauer Paktes eine Lösung des deutschen Problems durch friedliche Mittel, durch Ver- Laotische Prinzen bilden Koalitionsregierung Suvanna Phuma wird Ministerpräsident und Verteidigungsminister Hochebene der Tonkrüge(dpa). Die drei laotischen Prinzen haben am Montag eine„Regierung der nationalen Einheit“ ge- bildet. Bei einer Zusammenkunft in einem Armee-Klubhaus auf der zentrallaotischen Hochebene der Tonkrüge, 170 Kilometer nord- östlich der Hauptstadt Vientiane, einigten sich die Prinzen über die seit Monaten umstrittene außerdem entscheidend sein, ob sich die Kom- munisten an die Koalitions vereinbarungen halten oder ob sie die„Regierung der natio- nalen Einheit“ nur als Sprungbrett für die völlige Machtübernahme in Laos benutzen Würden. ))) ͥͤͤͤ ² ĩ Ä handlungen, wünschen. Es wird die Hoffnung ausgesprochen, daß die Westmächte dieselbe Einstellung zu diesem Problem zeigten. „Wenn jedoch die Antwort auf eine solche friedliebende Politik“, heißt es in der Ver- jlautbarung weiter,„Aktionen sind, die gegen ihre(der Warschauer Pakt- Mitglieder) Sicher- heit oder die souveränen Rechte der Deut- schen Demokratischen Republik gerichtet sind“, seien die Mitgliedsländer des War- schauer Paktes entschlossen, ihre Sicherheit und die Verteidigung des Friedens„mit allen innen zur Verfügung stehenden Mitteln“ zu sichern. ger der Leichtathleten gemeldet. In Ere- wan(Kaukasus) sprang der Russe Ter Owanesian 8,31 Meter weit. Ebenfalls im Weitsprung verbesserte die Russin Tatana Tschelkanova den Weltrekord der Frauen auf 6,63 Meter. In Leipzig stieß Tamara Press die Kugel 18,55 Meter weit, und in Los Angeles verbesserte der Amerikaner Jim Beatty den Weltrekord über zwei Meilen auf 8, 29,8 Minuten. Eine ausge- zeichnete Zeit erzielte auch der Kornwest- heimer Sprinter Peter Gamper, der in Berlin die 100 Meter in 10,2 Sekunden be- wWältigte. Das mit Spannung erwartete Ruderduell der Achter Ratzeburgs und des RC Ber- lins konnten die Ratzeburger Ruderer in Duisburg zweimal für sich entscheiden. Sieger der 45. Giro d'Italia wurde der Außenseiter Franco Balmamion Gtalien) vor seinem Landsmann Massignan. e ße Lotto: 13, 19, 23, 29, 36, 38(Zusatzzahl 39). Ende des OAS. Terrors wird bald erwartet Trotzdem noch über 50 Brandstiftungen und Plastikanschläge Paris(dpa). Obwohl die Terror- Organisa- tion OAS während der Pfingstfeiertage ihre Aktionen der verbrannten Erde mit größter Verbissenheit fortsetzte, sind in Algerien den- noch die Hoffnungen auf eine Aussöhnung zwischen Algeriern und Europäern und auf ein baldiges Ende der Gewaltakte stark ange- wachsen. Zur Beruhigung trugen weitgehend Erklä- rungen bei, die Dr. Mostefai, einer der FLN- Vertreter in der algerischen Ubergangsregie- Tung, nach Gesprächen mit der algerischen Exilregierung in Tunis in Rocher Noir bei Algier machte. Er kündigte an, daß der Mini- Sterpräsident der algerischen Exilregierung, Ben Khedda, in Kürze zum Volksentscheid sprechen und sich dabei ausdrücklich an die Europäer wenden werde. Es sei nicht unvor- sichtig, wenn man ein„baldiges Ende der Segenwärtigen Ereignisse“ voraussage. Die OAsS ließ ihrerseits in einer Piratensen- dung wissen, daß sie in aller Kürze in der Lage sein werde.,„noch rätselhafte Dinge“ aufzuklären. Es sei der größte Wunsch der O8, den Europäern sagen zu können, daß „die europäische Gemeinschaft und der Westen in Algerien gerettet“ seien. Im gleichen Atem- zug gab der OAs- Sprecher bekannt, daß die Politik der verbrannten Erde sich nur gegen militärische und wirtschaftliche Einrichtungen richte und daß die OAs seit einigen Tagen den Befehl gegeben habe, keinen einzigen Algerier amurühren. In ganz Algerien wurde am Pfingstsonmtag der Wahlkampf zum Volksentscheid des 1. Juli offlziell eröffnet. Auf einer von FLN-Ord- nungstrupps geschützten Zusammenkunft von 200 lberalen Europäern sagte einer ihrer Sprecher, daß es nach dem 1. Juli für die Europäer keme„Bartholomäusnacht“ geben 42 Kinder getötet Omnibus von Eisenbahn erfaßt Buenos Aires(dpa). Bei einem Zusam- menstoß zwischen einem Eisenbahnzug und einem mit kleinen Kindern besetzten Omnibus in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires wurden am Montag 42 Kinder und der Omni- bus- Chauffeur getötet sowie 70 Kinder, 35 von 9 Verteilung der wichtigsten Regierungsämter. 1 ee Ein l d v: 8 8 3 Wärter hatte offenbar vergessen, die Bahn- a We die sowietische l schranken herabzulassen, so daß der Omnibus ns! ASS meldet, besteht die neue Regierung aus bei dichtem Nebel auf dem Bahnüberga 5 zwölf Ministern und sieben Staatssekretären. dem faßt und über 100 8 5 ler Ihr gehören sieben Anhänger Prinz Suvanna 5„„FFFÜF( Ser Weir . Phumas, des Führers der laotischen Neutra-.. Wunibus„ Id listen, fünf der bisherigen rechtsgerichteten er u ee 8 7. 5 dechs Jahren * Re 18 11 FCCCCCCCCC 0 Waren und aus einem Elendsviertel der Stadt — e Pathet-Lao-Bewegung n 1 0 5 Bränden es 1 2 1 8 8 5 mu amit gerechnet werden, daß sich die 1 ee bezeichnete Anzahl der Todesopfer noch erhöht. 2 5 N In der neuen Regierung übernimmt Prinz Suvanna Phuma den Posten des Ministerprà- werde. Man solle vertrauensvoll mit den Alge- riern zusammenarbeiten. Für den Wahlakt werden rosarote und weiße Stimmzettel in einer Auflage von rumd 12 Millionen Stück ausgegeben und auf die etwa 4500 Wahlbüros in Algerien verteilt. Die weißen Stimmzettel Stellen die Ja-Stimmen für die Unabhäng:g⸗ Reit Algeriens und eine Zusammenarbeit mit Frankreich dar, während die rosaroten„Nein“ bedeuten. Auch während der Pfingstfeiertage legte die Oaàs in Algerien in ihrer systematisch betr e- benen„Politik der verbrannten Erde“ kene Ruhepause ein. In der Stadt Algier wurden über 50 öffentliche Gebäude, darunter wieder zahlreiche Schulen, die Kunsthochschule, das smerikanische Kulturzentrum, eine Schuh- tabrik, ein Wasserwerk, das Gebäude einer Versicherungsgesellschaft und die Verwaltung. eines Elektrizitätswerkes durch Brandstiftung oder durch Plastikanschläge in Schutt und Asche gelegt Zum ersten Male verübte die OAS auch einen größeren Sabotagenkt auf eine Erdölquelle in der Sahara bei H= 1 Touareg, die durch einen Plastikanschlag in Brand geriet. 5 8 5 sidenten und des Verteidigungsministers. Stellvertretende Ministerpräsidenten wurden Seneral Phumi Nosavan, der„starke Mann“ der Regierung Bun Um, und der Führer der Pathet-Lao-Bewegung, Prinz Suvannu Vong. General Phumi übernimmt gleichzeitig das . Finanzministerium, während Prinz Suvannu 451 f Vong Wirtschaftsminister wird. Zum Außen- 5 minister wurde Auinim Pholsena, zum Innen- minister Pheng Phonsavan ernannt. Beide wurden von TASS als Anhänger Suvanna Phumas bezeichnet. 5 In amerikanischen Regierungskreisen wurde 3 die Nachricht von der Prinzeneinigung mit * vorsichtigem Optimismus aufgenommen. Es 5 wurde darauf hingewiesen, daß die Bildung der EKoalitionsregierung nur eine der Fragen sei, die die Prinzen lösen müßten. Dazu ge- Röre auch die Frage. wie die Truppen der drei politischen Gruppen in Laos verschmol- zen werden könnten. Bisher liegen keine An- zeichen dafür vor, ob auch über diese Frage Einigung erzielt werden konnte. Politische Beobachter in Südostasien deton- den, ür die künftiges Entwicklung werde es DER WUNSCH ZAHLREICHER BUNDESBURGER, uber Pfingsten Verwandte und Freunde in Ostberlin zu besuchen, führte am Sonntag eu großen Stauungen an den für westdeut⸗ sche Besucher vorgesehenen Sektorenübergängen. Unser Bild zeigt westdeutsche Kraft- wagen, die in Dreierreihen vor dem Sektorenübergang Heinrick-Heine- Straße warten UI SpORT- RUNDSCHAU das Nelugstpest dee Ceicllallabelil-lyelteelaedle Ter-Owanesjan sprang 8, 31 Meter weit— Tamara Press stieß die Kugel 18,55 Meter Teilweise phänomenale Leistungen wurden über die Pfingstfeiertage in der Leichtathletik erzielt. Allein vier Weltrekorde wurden gebrochen, davon drei durch sowjetische Athle- ten. In Leipzig kam die Olympiasiegerin Tamara Press(Sowjetunion) als erste Kugel- stoßerin der Welt über die 18-Meter-Marke und stellte den neuen Weltrekord auf 18,55 Meter, Sie übertraf damit ihren vor zwei Jahren in Moskau erzielten Weltrekord um 77 Zentimeter. Die 17,29 Meter der Rostockerin Renate Garisch, die den zweiten Platz belegte, nehmen sich gegenüber dieser Klasseleistung geradezu bescheiden aus. Den zweiten Weltrekord in Leipzig gab es im Weitsprung durch Tatjana Schelkanowa (Sowjetunion) mit 6,53 Meter. Die Russin ver- besserte damit ihren eigenen vor elf Monaten in Moskau erreichten Weltrekord um fünf Zentimeter. Auch im Weitsprung der Männer gab es einen neuen Weltrekord. In Erewan sprang der 24 Jahre alte, jetzt in Moskau studierende Armenier Igor Ter-Owanesjan phantastische 8,31 Meter und verbesserte damit den am 16. Juli 1961 beim Moskauer Länderkampf zwischen den USA und der Sowjetunion von dem farbigen Amerikaner Ralph Boston auf- gestellten Weltrekord um drei Zentimeter. Der Olympiadritte von Rom erzielte den neuen Weltrekord nach einem Sprung von 8,14 Meter im anschließenden zweiten Versuch. Neuen Weltrekord über zwei englische Mei- len lief der Amerikaner Jim Beatty in Los Angeles mit 8:29,83 Minuten. Er übertraf da- mit sowohl den offiziellen Weltrekord des Australiers Thomas(8:32,00) als auch die inzwi- schen von Halberg Neuseeland) gelaufenen offiziell aber noch nicht anerkannten 8:30, 0 Minuten. EHRENGAST des diesjährigen Internationa- ten Berliner Stadionfestes war der ehemalige Nnnische„Wunderläufer“ Pauvo Nurmi, der mehr als zwei Dutzend Weltrekorde aufstellte und neun goldene und drei silberne olumpi- sche Medaillen gewann. Unser Bild zeigt ihn mit Karl Eyerłaufer FSV Frankfurt), Sieger zm I500O-m-Lauf, dem er als Ehrenpreis einen silbernen Spike überreichte UPI-Bild Zum vierten Male in diesem Jahre gelang dem Finnen Pentti Nikula in Helsinki eine Verbesserung des Europa-Rekordes im Stab- hochsprung. Uber 4,72 Meter, 4,75 Meter und 4,80 Meter verbesserte er sich nunmehr auf 4,85 Meter und blieb damit ebenso wie die Amerikaner Tork(4,92 Meter), Uelses(4,89 Meter) und Davis(4,83 Meter) über den be- stehenden Weltrekord des Amerikaners Bragg (4,80 Meter). Alle benutzten jedoch den um- Strittenen Glasfiberstab. Gamper lief 10,2 Im Zeichen glänzender Leistungen stand auch vor 15 000 Zuschauern am Samstag das Internationale Stadionfest im Berliner Olym- pia- Stadion. Uber 400 m Hürden lief der ita- Ijenische Europa-Rekordmann Morale in der neuen europaischen Jahresbestzeit von 50,9 Sekunden den Sieg vor dem deutschen und Ex-Europarekordmann Helmut Jamz(Glad- beck) heraus, der vier Zehntelsekunden zu- rücklag. Die 100 m gewann mit kraftvollem Finish Peter Gamper(Kornwestheim) in her- Vorragenden 10,2 Sekunden(2,5 m/ Sek. Rük- kenwind) vor Antao(Kenia) 10,3. Uber 10 000 Meter schlug der Athiopier Wolde in 28:55, Minuten seinen Landsmann, den Marathon- Olympiasieger Bikila(29:00,8) und den Ber- liner Kubicki. Einen neuen deutschen Rekord für 400-m-Bahnen gab es schließlich in der Ax 100-m-Staffel durch Eintracht Frankfurt in 40,5 Sekunden, womit Frankreichs National- Staffel(40,7) geschlagen wurde. Von den Leichtathletik-Sportfesten über Pfingsten sind ferner folgende Leistungen er- Wähnemswert: Leipzig: Kugel: Denke(Chemnitz) 17,94 Me- ter, 3000 m Hindernis: Buhl(Ostberlim) 8:45, 6, Stabhoch: Preußger(Leipzig) 4,60 m. Berlim: 200 m: Antao(Kenia) 20,8, 400 m: Bruder(Schweiz) 46,6, 1500 m: Eyerkaufer (Frankfurt) 3:47, 1, Hammer: Thun(Osterreich) 61,28. Frauen: 80 m Hürden: Fisch Harmover) 10,9. Mainz: Speer: Herings(Leverkusen) 78,09 m, Hochsprung: Riebensahm(Mainz) 2,05 m. Ilia Hans mußte 1,63 m hoch springen In einem internationalen Rlubkampf schlug die TSG Backnang am Pfingstmontag den GSterreichischen TSV St. Pölten mit 61:50 Punk- ten. Für die besten Leistungen sorgten Bannert (St. Pölten) über 100 m mit 10,9 und Rasnjou (St. Pölten) im Hochsprung mit 1,88. Die beste Leistung der Platzherren erzielte Keil im Weitsprung mit 6,76 m. Bei der gleichen Ver- Anstaltung besiegte eine württembergische Frauenauswabl die Vertretung des Bezirkes Niederösterreich mit 44:27 Punkten. Die deut- sche Hallenmeisterin Ilia Hans(SpVgg Bissin- gen) mußte dabei im Hochsprung 1,63 im ersten Versuch meistern, um die Gsterreiche- rin Gudrun Sykora bei Höhengleichheit auf den Platz zwei zu verweisen. Die zweite Oster- Teicherin Lutz überquerte noch 1,58. Deutscher Sieg im Geher-Länderkampf Im siebenten Geher-Länderkampf Deutsch- land Schweiz gab es in Frankfurt für die deutsche Mannschaft einen klaren 32:12-Er- folg. In der Gesamtbilanz führen die Schwei- zer damit nur noch mit 4:3 Siegen. Im SO-Km- Gehen sorgten Müller und Bartels(beide Ein- tracht Frankfurt) für einen deutschen Doppel- erfolg. Obwohl Leiser(Schweiz) 15 km vor dem Ziel noch mit vier Minuten führte, lagen die taktisch sehr klug marschierenden Frank- Ffurter im Ziel 12,5 bzw. 8,5 Minuten vor dem erschöpften Eidgenossen, der im Endspurt so- gar noch den Müchner Krämer passieren las- sen mußte. Noch deutlicher flel der deutsche ue Bageen Münel'eu liauute gewinnen Ubrige deutsche Mannschaften büßten Punkte ein In der internationalen Toto-Runde um den „Rappan- Pokal“ kam am dritten Spieltag von den deutschen Mannschaften nur Bayern Mün- chen mit einem 4:3-(3:1)-Sieg über den hol- ländischen Meister Feijenoord Rotterdam zu einem Erfolg. Peter Grosser erzielte allein zwei Tore umd leitete die beiden anderen Tref- fer von Ohlhauser und Sieber ein. Der VHV Hildesheim unterlag der ungari- schen Mannschaft Dozsa Pecs durch einen Treffer des Mittelstürmers Török unverdient mit 0:1(0:0) und blieb damit weiter ohne Sieg. Ajax Amsterdam kam durch ein Tor in der Schlußminute zu einem knappen 5:4-(3:1)-Sieg beim 1. Fe Kaiserslautern, dem nach einem 2:3 und 3:4 der Ausgleich versagt blieb. Pulter (2), Settelmeyer und Richter schossen für den 1. FC Kaiserslautern die Tore. Ein verdientes 2:2(1:1) gab es in 8 Sen zwischen Rotweiß und dem FC Basel. Sie- mensmeyer und Feldkamp schossen die Tore für die Gastgeber, die damit die Tabellenfüh- rung in dieser Gruppe behaupteten. Weitere Fußballergebnisse Deutsche Amateur- Meisterschaft(Q tion): Tegel Berlin— SpVgg Büchenb. Sowietzonen-Pokalendspiel in Chemni Chemie Halle— SC Dynamo Ostberlin 371. Maliflka- 2 42 Auslbacli laute Snitacupeasitiau weites aus Nur zwei Spiele über Pfingsten in der Handball-Oberliga Süd Mit einem klaren 24:9-Sieg über den ent- Fuschenden TSV Zuffenhausen hat der TSV Ansbach über Pfingsten seine Spitzenposition in der Handball-Oberliga Süd weiter aus- bauen können. Mit 22:2 rangieren die Ans- bacher nunmehr deutlich vor den über Pfing- sten gleich anderen Mannschaften spielfreien Göppingern(16:2). Im zweiten Pfingstspiel gelang dem nordbadischen Neuling TSG. Ketsch mit dem überraschend deutlichen 20:13 über den TSV Zirndorf der zweite Sai- Sonsieg. Das erste der beiden Ausscheidungsspiele zwischen den Frauen-Handballmannschaften der Bundesrepublik und der Sowjetzone zur Ermittlung der Vertretung Deutschlands für die Weltmeisterschaft auf kleinem Feld in Rumänien wurde am Pfingstsonntag in Wien von der zweifellos stärkeren Vertretung der Sowjetzone mit 4:2(3:2) Toren gewonnen. Das entscheidende Rückspiel findet nunmehr am 16. Juni in Warschau statt. Nach einer Be- stimmung des internationalen Handballver- bandes qualifiziert sich die Mannschaft, die in beiden Spielen zusammen das bessere Tor- verhältnis erzielt. Toto= Lotto Alemannia Aachen— Bor. M.-Gladbach 6: Fortuna Düsseldorf— Bayer Leverk. 2: Sportfreunde Siegen— VfL Benrath 2: Rotweiß Essen— TSV Marl-Hüls 25 Preußen Münster— Spygg Herten 2¹ Bayern Münch.— Feijençord Rotterd. 4: Rotweiß Oberhausen— FC Base! 2: 1. Fe Kalserslaut.— Ajax Amsterdam 5 2 3 * 3 „ VkfV Hildesheim— Pecs Sc „OFK Belgrad— Lanerossi Vicenza FC Rijeka- PSV Eindhoven FO Naney— Tatabanya Sc Blau- Wit Amsterd.— FC Velez Mostar 5 Die Lotto-Gewinnzahlen 13. 19. 23. 29. 36. 36(Zusatzzahl 39). 0 3 0 0 0 3 2 5 . 1 1 2 2 Ai een R ² 1 Die Junioren-Manmschaften Hessens und des Niederrheins qualifizierten sich am Sams- tag für das Endspiel im Länderpokal des Deutschen Handballbundes, der seit seiner Gründung im Jahre 1954 zum neunten Male ausgetragen wird. In den beiden Vorschlußg- rundenspielen setzte sich der Niederrhein in Geislingen gegen die Vertretung von Würt- temberg mit 17:15(9:8) durch, während in Rüsselsheim Hessen über die Elf vom Mittel- rhein, die in der Vorrunde den Pokalvertei- diger Westfalen ausgeschaltet hatte, mit 13:10 (8: gewann. Inter-Toto-Runde: Bayern München— Fei- jenoord Rotterdam 4:3, Rotweiß Oberhausen gegen FC Basel 2:2, FC Kaiserslautern gegen Ajax Amsterdam 4:5, Blauwit Amsterdam ge- gen Velez Mostar 3:2, OFK Belgrad— Lane- ossi Vicenza 2:1, FC Nancy— Tatabanya 1:2, VfV Hildesheim— Dozsa Pecs 0:1, FC Rijeka gegen PSV Eindhoven 3:1, Sarajewo— Nimes 2:1, Dorog— FC Padua 3:1, Spartak Pilsen gegen Chaux de Fonds 1:1, Slovan Nitra gegen Servette Genf 0:0, Spartak Prag— Stade Francais 2:3. New Lorker Fußball-Turnier: SSV Reutlin- gen— America/ Brasilien 1:1, FC Dundee ge- gen FC Palermo 1:1. Privatspiele: Philadelphia: 1. FC Saarbrük- ken— Ukrainian Nationals 2:1, Toronto: Shef- fleld United— Eintracht Frankfurt 4:0, 8 jombo: Ceylon— Westdeutsche Auswahl 2 Stuttgart: Württemberg(Amateure)—. sterreich 415. Erfolg über 20 km aus, wo sich alle vier deut- schen Geher vor dem besten Schweizer placie- ren konnten. Nun auch Kipp 10,3 Württembergs Sprinter sind bereits pracht- Voll in Schwung. Im verbissenen Duell mit Alfred Hebauf(Eintracht Frankfurt) in Fürth Verbesserte sich der 23jährige technische Zeichner Heimz Kipp(Stuttgarter Kickers) auf 10,3. Auch Hebauf lief als Sieger 10,3. Im Sog dieser beiden erreichte Hans Jürgen Felsen (Stuttgarter Kickers) 10,4 Sek. Zehnkämpfer Werner von Moltke startete erstmals nach seiner Verletzung wieder und erreichte 46,52 m im Diskus und über die 110 m Hürden 15,1 Sek. Auf der 110-m-Hürdenstrecke imponierte Klaus Schieß(Stuttgarter Kickers) mit 14,6 als Zweiter hinter dem Nürnberger Stürmer(14,5). Lindner und Huth Meister Rudolf Lindner(Landshut) in der offenen Klasse und der Hamburger Heinz Huth in der Standardklasse holten sich bei den am Sams- tag beendeten diesjährigen deutschen Segel- flugmeisterschaften in Freiburg die Titel. Lindner überflügelte durch die zweitbeste Leistung im freien Streckenflug am letzten Wertungstag der Meisterschaften nicht nur den 24jährigen Vorjahresmeister Rolf Spänig (Speyer), sondern zusätzlich noch den bis da- hin stets an der Spitze liegenden Braun- schweiger Rolf Kuntz. Mit seiner Phönix war er in der letzten Tages konkurrenz bei Bel- mont-sur-Rance, gut 100 km nordöstlich von Toulon, gelandet. Er kam auf 610,8 km, er- hielt 569 Tagespunkte und errang den Titel mit insgesamt 4685,9 Punkten vor Rolf Kuntz (Braunschweig) und Rolf Spänig(Speyer). In der Standardklasse sicherte sich Heinz Huth Hamburg) mit 4148,7 Punkten zu seiner Weltmeisterschaft im Jahre 1960 zum fünften Male hintereinander den Titel eines deutschen Segelflugmeisters. Der lange Hamburger, der nach wie vor eine K 6 fliegt, war in der letz- ten Tageskonkurrenz auf eine Flugstrecke Von 478,4 km gekommen. HC Ludwigsburg in guter Form Seine gute Verfassung stellte der HC Lud- Wigsburg, der am Samstag in Oßgweil gegen den Berliner HC das Endspiel um die deutsche Hockey meisterschaft bestreitet, über Pfingsten beim internationalen Turnier anläßlich seines 50 jährigen Bestehens el unter Be- Weis. Die Ludwigsburger besiegten den sechs- Lachen Meister Uhlenhorst Mülheim, der aller- dings eine Kombination aus erster und Nach- Wuchself zur Stelle hatte, mit 2:0 sowie die holländische Mannschaft von Push Breda mit 5:0. Bei den Damen gefielen die Stuttgarter Kickers, die nach Siegen über den Schweizer Meister Sc Luzern(3:0) und AHC Wien(4:0) Shenfalls ungeschlagen durchs Turnier kamen. Kurze Sporimeldungen Mit 17:3 gewann Münchens Amateur-Box- staffel den Städte-Vergleich gegen eine stark ersatzgeschwächte Berliner Staffel. Einen Rugby-Länderkampf der Berufsspie- ler(13 Mann) gewann England in Sydney Segen Australien mit 31:12(7:9). Der am Ostermontag in Goodwood schwer Verunglückte englische Automobil- Rennfahrer Stirling Moss hat am Wochenende zum ersten Male im Londoner Krankenhaus wieder auf- Stehen und an die Luft gehen können. Die Genesung von Moss macht weiterhin gute Fortschritte. Auſtelasgitee g]. Hiea dalia Von 130 gestarteten Fahrern erreichten nur 47 das Ziel in Mailand Die 45. Italien- Rundfahrt, die mit Start und Ziel in Mailand in 21 Etappen über 4154 Km führte, endete am Samstag mit einem Uber- raschungssieg durch den 22;ährigen Italiener Franco Balmamion, der erst im letzten Jahr Profi geworden War. Balmamion von der italienischen Fabrik- mannschaft Carpano und damit Mannschafts- gefährte seiner zu den internationalen Assen zählenden Landsleute Conterno und Defilippis, hatte auf der 17. Etappe Graziano Battistini (Italien) das rosa Trikot des Spitzenreiters in der Gesamtwertung abgenommen und trug es nun als vielumjubelter Sieger des Giro in die Mailänder Vigorelli- Radrennbahn, obwohl er Keine einzige Etappe gewinnen konnte. Nur 47 von insgesamt 130 am 19. Mai an selber Stelle gestarteten Fahrern beendeten diese Radrundfahrt, die durch ihre winterli- chen Verhältnisse mit Schnee und Eisregen in Aclitee · Duelle ut deu Nataelutget Nl Zwei Siege über den Berliner RC- 45. Duisburger Ruderegatta Die 45. internationale Duisburger Ruder- Regatta, die am Pfingstsamstag und sonntag vor insgesamt 8000 Zuschauern bei sommer- lichen Temperaturen und guten Bahnverhält- nissen ausgetragen wurde, stand ganz im Zei- chen des Achter-Duells zwischen den Booten des Ratzeburger RC und des Berliner Vize- europameisters Berliner RC. Zweimal konnten sich dabei die Ratzeburger siegreich behaup- ten, jedesmal mit rund einer Länge Vorsprung. Die Schützlinge Karl Adams präsentierten sich in einer so ausgezeichneten Verfassung, daß sie vorerst als Deutschlands erste Anwär- ter in dieser Bootsklasse für die Luzerner Weltmeisterschaften anzusehen sind. Berlins Trainer Walter Volle glaubt allerdings, daß sich sein Achter in dieser Saison noch verbes- sern kann. Die Ergebnisse der Regatta: Einer: Samstag: I. Heidorn Hannover 1884) 7:55,83; 2. Krause- Wichmann(Saar Saarbrük- ken) 7157.9. Sonntag: 1. Krause-Wichmann 8:05,7; 2. Heidorn 8:06, 7. 5 Doppelzweier: Samstag: I. RG Polytechniker RC/RC Zürich CTLaubner/ Boshard) 7:18,66. 2. WSV Bad Honnef 7:27,5. Sonntag: 1. RG Poly- techniker RRC Zürich 7: 55,3. 2. Ratzeburger RC 7:57,8. Zweier ohne Steuermann: Samstag: 1. Neu- reus Amsterdam 7:55,1; 2. Neuber RV 813,4. Sonntag: 1. RV Gelsenkirchen(Renneberg/ Rnubel) 7:57,44; 2. Etuf Essen 8:08, 2. Zweier mit Steuermann: 1. Lübecker RG/1. Kieler RC(ThomatschekPreyl) 8:13,7. 2. RV Gelsenkirchen 8:20, 1. Vierer mit Steuermann: Samstag: 1. Lü- becker RG/1. Kieler RC 7:03,9; 2. Njoord Am- Sterdam 7:15,9. Sonntag: 1. Lübecker RG/ l. Kieler RC 6:53,4; 2. Njoord Amsterdam 7:01.38. Vierer ohne Steuermann: Samstag: I. Ratze- burger RC 700,1; 2. Lübecker RG 705,4. Sonntag: 1. Lübecker RG 719,8; 2. Berliner RC 7:24, 1; 3. Ratzeburger RC 7:30,8. Achter: Samstag: 1. 5 RC 6: 20.5; 2. Berliner RC 6:24, 2. Sonntag: 1„Ratzeburger RC 622,8; 2. Berliner RC 6:27,7. den Dolomiten zahlreiche als Giro-Favoriten betrachtete Fahrer wie Weltmeister Rik van Looy(Belgien), Charly Gaul Luxemburg) und Arnaldo Pambianco(Italien) zur Aufgabe be- Wegte. Der Erfolg von Balmamion, der erste eines Außenseiters seit dem Sieg des Schwei- zers Cleriei im Jahre 1954, wird dadurch je- doch nicht geschmäàlert. Die letzte Etappe, die von St. Vincent über 160 km nach Mailand führte, gewann der Ita- liener Guido Carlesi, der damit zu seinem zweiten Etappensieg kam, in 4:34:30 Stunden vor seinen Landsleuten Benedetti und Bildini. Das Abschluß-Gesamtklassement des Giro: 1. Franco Balmamion(Italien) 123:07:03 Stun- den. 2. Emerio Massignan(Italien) 3:57 1 8 ten zurück. 3. Nino Defilippis(Italien) 5:02. Vito Taccone(Italien) 5:21. 5. Vittorio 0 0 (Italien) 7:11. 6. Jose Perezafrances(Spanien) 7:29. 7. Ercole Baldini(Italien) 57:45. 8. Gra- ziano Battistini Italien) 8:05. 9. Guido Carlesi (Italien) 14:22. 10. Armand Desmet 1 125855 Radamateure siegten klar Die deutschen Radsportamateure gewannen am Samstag den Bahn-Länderkampf auf der Nürnberger ASN-Bahn gegen Gsterreich mit 4:0 Siegen. Die deutsche Mannschaft war ge- schickt zusammengestellt und erkämpfte in Allen vier Disziplinen die Siegespunkte. Die deutschen Sprinter Fuggerer(Herpersdorf) und Rohr(Mannheim) schlugen die Osterrei- cher Garschel und Binder sowohl in den vier Zweierläufen als auch im Viererlauf. Die deutsche Zweisitzer- Mannschaft Fuggerer/ Modrow gewann beide Rennen mit den her- vorragenden Spurtzeiten von 11,3 und 11,8 Sekunden für die letzten 200 Meter gegen Oberst/ Thuri. Neuen Bahnrekerd gab es im 4-kKm-Mannschaftszeitfahren durch die deutsche Mannschaft mit 4:48,9 Minuten. Die Osterrei- cher wurden um acht Sekunden Aistanziert. Die deutsche Mannschaft fuhr mit den Mann- heimern Rohr und May, dem Rosenheimer Hartl und Großimlinghaus(Kref elch), Auch im abschließenden War Deutschland mit May. Rohr und 3 den ersten Plätzen zu künden. 1 Mannschafts-Punktefahren „Dies Sportve jetzt e ball ge heim v stolz, nen al die da de wels zweite verban zweiter die Be staltun um Fr. Seite. imimu lachte lende Spielfr schafte man 8 als sch loch 11 veau s ropacu 522 Te wertvc das di gleiche lag di und de takt dischen Tagen schloss die si einer schied In Lände schmũ die te Samst: Nach gesang Sport Wort, Alfred Aenc 9 Wer tri nicht von h tung Das 25 jugenc digung reiche land! ländis deutsc schaft. tat„ e Ausländer gesucht. Naeh Jugendturnier hat festen Platz im deutschen Handball TG Haßloch holte sich den Turniersieg beim zweiten internationalen Jugendhandballturnier des SV 07 Sedtenheim „Dieses internationale Jugendturnier des Sportvereins 1907 Seckenheim hat sich schon jetzt einen festen Platz im deutschen Hand- ball gesichert und der Handballkreis Mann- heim wie der Badische Handballverband sind stolz, daß diese Initiative von einem der Klei- nen aber rührigen Handballvereine kommt, ie damit Ideallismus und Opferbereitschaft beweisen“, mit diesen Worten umriß der zweite Vorsitzende des Badischen Handball- verbandes Wilhelm Kehl zur Eröffnung des Weiten Jugendhandballturniers am Samstag de Bedeutung dieser Sportlichen Großveran- staltung. In diesem Jahr hatten die Mannen um Fritz Kern das Glück des Tüchtigen zur Seite. Während im Vorjahr jugendlicher Op- imimus dem strömenden Regen trotzte, lachte über dem ersten Pfingstfeiertag strah- jende Frühajhrssonne und gab damit der Spielfreude aller zwölf beteiligten Mann- schaften erheblichen Auftrieb. Durchweg sah man spannende und faire Begegnungen und als schließlich der Vorjahreszweite TG Haßb- loch in einem schnellen und auf hohem Ni- veau stehenden Endspiel die Jugend des Eu- ropacupsiegers Frischauf Göppingen klar mit 6:2 Tore nschlagen konnte ging ein sportlich wertvollees und gehaltvolles Turnier zu Ende, das die aktiven Sportler wie die Zuschauer gleichermaßen begeisterte. Ueber allem aber lag die Fairnis der beteiligten Mannschaften und der herzliche und freundschaftliche Kon- takt zwischen den deutschen und auslän- dischen Jugendmannschaften. An diesen zwei Tagen wurden neue Freundschaften ge- schlossen und alte Freundschaften erneuert, die sicher einen wertvollen Aktivposten in einer echten Verständigung der Jugend ver- schiedener Nationen darstellen. In dem mit den Fahnen der beteiligten Länder, Blumen und bunten Wimpeln ge- schmückten Saal des badischen Hof wurden die teilnehmenden Mannschaften bereits am Samstag Abend herzlich willkommen geheißen. Nach einem frohen Sangesgruß des Männer- gesangvereins nahm der Vorsitzende des Sportvereins 1907 Stadtrat Otto Bauder das Wort, um die Alfred Blümmel, den zweiten Verbandsvor- Jugendmannschaften, Stadtrat Senden Wilbelm Kehl und den KFreisver- der Otto Schreck zu begrüßen. Bauder un- Strich die Wichtigkeit dieses Turniers, das mieht nur den Sport pflegen solle, sondern von höheren Idealen getragen auch die Hal- tung der jungen Menschen mitformen müsse. Das zweite Treffen der internationalen Sport- jugend sollte erneut eine Brücke der Verstän- digung sein, da sich die Völker die Hände reichen müßten, wenn das westliche Abend- land Bestand haben sollte. Er bat die aus- ländischen Mannschaften Vertrauen zu der deutschen Jugend zu haben und ihr freund- schaftlich die Hände zu reichen. Mit dem Zi- tat„Unser die Erde, unser der Weg in das blühende Land, daß eine glückliche Mensch- heit werde, reiche der Bruder dem Bruder die Hand. 5 Im Namen des Oberbürgermeisters, Bürger- meister Krause und des Gemeinderats be- grüßte dann Stadtrat Alfred Blümmel die Mannschaften und Gäste. Der Gemeinderat sei dem Sportverein 1907 besonders dankbar, daß er dieses Turnier gewagt hat, dessen Ruf in der Zwischenzeit weit hinausgedrungen sei. Der Gemeinderat wisse um den Ideallismus und die Opferbereitschaft, die zur Vorbe- reitung eines solchen Turniers notwendig sei und das sich jetzt schon würdig neben das Nvesheimer Fußballturnier der Jugend stel- len könne. Blümmel unterstrich besonders die völker verbindenden Kontakte, die von diesem Turnier ausgingen, und betonte, daß Mannheim sehr viel durch seine Partner- schaftspflege für europäische Verständigung leiste, daß aber die Verständigung der Sport- jugend in Seckenheim geleistet werde. Des halb werde die Stadt dieses Turnier weiterhin nach besten Kräften fördern. „Der Badische Handballverband ist stolz auf den Sportverein 07 Seckenheim“, be- tonte Wilhelm Kehl. Man habe zunächst über die Pläne von Fritz Kern gelächelt, aber jetzt habe das Turnier schon einen festen Platz im deutschen Handball Erfreulich sei die Ge- meinschaft der Seckenheimer Vereine bei diesem Turnier, die man sich bei allen Ge- jegenheiten wünsche. Der Organisator des Turniers Fritz Kern betonte, wie stolz er auf diesen Tag nach der opfervollen Vorbereitung des Turniers sei. Er bedauerte, daß in letzter Minute die dänische Mannschaft abgesagt habe und dafür der TVW Edingen eingesprungen Sei. Kern dankte dantr besonders der Stadt Mannheim, dem Handballverband, der Braue- rei Pfisterer und der Pepsi Cola für die nam- hafte Unterstützung und hoffte zum Abschluß daß alle Mannschaften den besten Eindruck von der sportlichen Unterstützung und der Gastfreundschaft der Seckenheimer mit nach Hause nehmen würden. Kern überreichte dann allen Mannschaften den Stadtwappenanhänger und das Sportbuch der Stadt Mannheim. In herzlichen Worten dankte dann der Mannschaftsführer der Hol- länder Henk van den Beld für die überaus herzliche Aufnahme, die sicherlich zur gu- ten Verständigung zwischen der holländi- schen und deutschen Jugend beitrage. Nach einem Volkslied des Männergesangvereins. sprach dann noch der Leiter des Sport- amtes Oberamtmann Arthur Adler. In Secken- heim würden die Mannschaften die Gast- freundschaft in besonderer Weise genießen. Dieses Turnier würde einmal Geschichte im Mannheimer Sportleben machen, denn die Jugend würde sich in Kameradschaft finden und als Freunde scheiden. 1 Verkäufe 5 0 Vereins-Kalender. ö 1 5 0 Stragula am dug o 1.95 mit Winzig. Schͤnheitsfehlern öb. 7000 qm Auswahl. FRICK KG, Mhm, nur F 4, 1 Nähe Paradeplatz). Möbl. Zimmer Kuratorium Heimatfest. um 20 Uhr findet im Kaiserhof eine Vollsitzung statt, Wozu alles eingeladen wird. Wir vollzählig zu erscheinen. Am Donnerstag, den 14. Juni bitten dringend, erfragen im Verlag ds. Bl. Mefaſl, Flekfro, Holz, Bau TAGES KURS Volksschüler in 22 Wochen Technſter u. Werkmeister anerk. Zeugnis v. Diplom TEWIFA- 2268 Stockach srl aUs Mir Wiarschafrsssraiks aof os KAssE guf 228 SEE ATU e EFS EN ER gesucht die schönste Troptsteinhöhls S0dd., 271 mg., m. unberührten Bärenknochenfeſdern, ond Kinderspielplatz an der Schwäb. Albstraße „ REUtIIN SEN RUF 296 UNνEẽt N Schon die Gruppenspiele brachten eine Reihe von Ueberraschungen. In der Gruppe I setzte sich der TV Rot gegen den TV Edingen mit 3:2 durch und trennte sich vom TV 98 Seckenheim 4:4 Unentschieden. Nachdem die Edinger den TV 98 Seckenheim mit 2:1 schlagen konnten, wurde der TV Rot mit 3:1 Punkten und 7:6 Toren Grup- pensieger vor dem TV Edingen mit 2:2 Punkten und 4:4 Toren, während der TV 98 Seckenheim nur den dritten Platz mit 1:3 Punkten und 5:5 Toren belegen konnte. In der zweiten Gruppe wäre um ein Haar eine Sensation fällig gewesen, denn nur um ein Tor schlechter schied der TB Jahn Secken heim gegen Frischauf Göppingen aus. Göp- pingen schlug die Arnheimer Mannschaft mit 6:3 und remisierte gegen den TB Jahn mit 3:3 während der TB Jahn Arnheim mit 7:5 besiegte. Göppingen wurde damit mit 31 Punkten und 9:6 Toren Gruppensieger vor den punktgleichen Seckenheimern, die 10:8 Tore aufzuweisen hatten. Die große Ueberraschung in der dritten Gruppe bildete die körperlich starke Mann- schaft des SV Ilvesheim, die Mutterstadt knapp mit 7:6 schlagen konnte und Zürich mit 5:3 keine Chance ließ. Mutterstadt schlug anschließend noch die tapferen Schweizer mit 5:2. Mit 4:0 Punkten und 12:9 Toren wurde Jlvesbheim Gruppensieger vor den Schweizern mit 0:4 Punkten und 5:10 Toren. Eine klare Rolle spielte der Vorjahres- zweite Haßloch in der vierten Gruppe. Die Pfälzer schlugen den Wiener Sportelub mit 9:0 und den SV 07 Seckenbeim mit 6:0, wäh- rend die Wiener den SV 07 Seckenbeim mit 6:1 besiegten. Mit 4:0 Punkten und dem besten Torverhältnis von 15:0 wurden die Haßlocher Gruppensieger vor Wien mit 2:2 Punkten und 6:1 Toren und der jungen Mannschaft des SV 07 die auf 0:4 Punkte bei 1:12 Toren kam. In der Endrunde dominierten die deutschen Mannschaften. So zogen gleich vier deutsche Mannschaften in die Endrunde ein, nachdem die. Holländer, Schweizer und Oesterreicher in den Gruppenspielen auf der Strecke geblie- ben waren. Im ersten Spiel schlug nach einer 3:1 Hausenführung Frischauf Göppingen den TSV Rot sicher und verdient mit 6:3 Toren, Während im zweiten Spiel die Jlvesheimer der TG Haßloch großen Widerstand entgegen- setzten aber gegen das wuchtige und quirlige Spiel der Pfälzer doch nicht ganz aufkamen,. Zur Pause lagen die Haßlocher schon mit 3:1 in Front und da beide Mannschaften nach der Pause nur noch ein Tor erzielten blieben die Haßlocher mit 4:2 Sieger. Im. Spiel um den dritten Platz waren die Jlves- heimer die klar bessere Mannschaft und lagen bald in Front. Zwar kamen die Roter durch einen Zwischenspurt noch einmal he- ran aber zur Pause stand mit 4:2 der spätere Sieger schon fest. Beide Mannschaften schossen im zweiten Durchgang noch ein Tor und so wurden die lvesheimer mit 5:3 Dritter. Im anschließenden Endspiel zeigten die Haß locher, daß sie noch stärker wie im Vorjahr geworden waren. Sie spielten einen schnellen und druckvollen Handball, getragen von ei- ner ausgezeichnet arbeitenden Läuferreihe. Vom Anspiel weg gingen die Pfälzer in Front, Während die Göppinger defensiv blieben. Nach einem Pfostenschuß Göppingens schaffte Haßloch den zweiten und durch einen zügigen Angriff über den rechten Flügel, bevor dann Göppingen vor der Pause auf 3:1 verkürzen konnten und einen weiteren Pfostenschuß zu verzeichnen hatten. Nach der Pause trafen die Haßlocher den Pfosten und die Göppinger verkürzten mit einem Flachschuß auf 3:2 bevor dann die Pfälzer zu einem wirbelnden Endspurt ansetzten, der noch drei Treffer zum 6:2 brachte. Bürgermeister Walter Krause überreichte den strahlenden Haß- lochern den Siegerpokal der Stadt Mannheim und mahnte die jungen Sportler weiter nach besten Kräften für die internationale Ver- ständigung zu arbeiten, während der Vor- sitzende der Interessengemeinschaft Secken- heimer Vereine Hanns Maier dem Wiener Sportelub den Fairnispokal überreichte. Ab- schluß des sportlich gehaltvollen Tages bil- dete dann im Seckenheimer Schloßsaal ein großer internationaler Sportlerball, der mit einem gut gelungenen Programm und frohem Tanz zu den Klängen der Kapelle Kühner den jungen Sportlern noch einmal ausgiebig Gelegenheit bot in Frohsinn und Freude die- ses große Zusammentreffen zu beschließen. Ein Versehen des Schrankenwärters Mannheim(lsw). Durch das Versehen eines Schrankenwärters wurden in Mamn- heim-Neckarau zwei Insassen eines Personen- wagens schwer verletzt. Der Schrankemwärter hatte die Schranken, nachdem ein Zug passiert War, geöffnet, um das wartende Auto durch- fahren zu lassen. In diesem Augenblick jagte ein zweiter Zug heran, der das Auto erfaßte umd zertrümmerte. Der Fahrer, ein 30 Jahre alter Mann, wurde schwer verletzt, seine Be- gleiterin, 21 Jahre alt, liegt mit lebensgefähr- lichen Verletzungen im Krankenhaus. Krachend und splitternd ins Rathaus Neulußheim, Kr. Mannheim sw). Ein stürmischer Besucher erschien dieser Tage im Rathaus der Gemeinde Neulußheim. Auf sein Erscheinen wurden die Gemeindebediensteten durch ein Krachen und Splittern im Erdge- schoß aufmerksam. Sie verließen daraufhin ihre Zimmer und brachten sich in Sicherheit. Der ungestüme Besucher war ein Bulle, der durch die Hintertür ins Rathaus eingedrungen war und dort zwei andere Türen demolierte. Das Tier sollte hinter dem Rathaus von einem Metzger gewogen werden. Dabei riß es sich los und suchte ausgerechnet das Rathaus für seine Entdeckungsreise aus. Nachdem es sich dort einige Zeit ausgetobt hatte, lieg es sich bereit- Willig zur Waage zurückführen. Die ersten Kirschen Heidelberg(sw). Bei der Großgmarkt- gesellschaft Heidelberg sind dieser Tage die ersten Kirschen eingeliefert worden, die zu- nächst noch ausgesprochene„Liebhaberpreise“ erzielten. Für Heidelberg handelt es sich um einen ziemlich späten Kirschentermin. Von der Bergstraße kommen mit die frühesten Kirschen deutscher Ernte. Walldürner Wallfahrtskirche wurde Basilika Walldürn(sw). Walldürn und seine ka- tholische Pfarrgemeinde erlebten am Pfingst- montag eine große Uberraschung. Während der Feierlichkeiten verlas Erzbischof Dr. Schäufele eine Bulle von Papst Johannes XXIII., durch die die 600 Jahre alte Barock Kirche„Zum heiligen Blut“ zur Basilika Minor erhoben wurde. Mit der Erhebung der Wall- dürner Wallfahrtskirche zur Basilika, neben dem Konstanzer Münster der zweiten in der Erzdiézese Freiburg, wurde die Bedeutung Walldürns als Wallfahrtsstätte von höchster Kirchlicher Seite hervorgehoben und aner- kannt. Unser Wetterbericht 0 Wieder unbeständig ö Ubersjeht: Mit dem Zustrom kühler Meeresluft nach Deutschland hat sich das Azorenhoch etwas ostwärts ausgedehnt. Sein Einfluß wird bei uns jedoch nur wenig zur Geltung kommen, da vom Atlantik sich ein Tief nähert, dessen Regenfront bald auch Sückdeutschland streifen wird. Vorhersage: Zunächst meist heiter. Später wieder zunehmend bewölkt. Strich Weise Niederschlag, zum Teil in Gewitter schauern, Tagsüber nur in wolkenarmen Ge- bieten Erwärmung bis 20 Grad. f N Sg dun tat gsa EIN HETTEHER HOMAN/ RODOLF ANDEHIL. Sopyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg, Wiesbaden (21. Fortsetzung) Morgen werde ich ausreiten. Herr Sebastian ist sehr nett“, sie unterstrich das„sehr“ zwei- mal, während ich bei Fräulein Murr immer 50 das unbehagliche Gefühl habe, als passe ihr irgend etwas an mir nicht. Natürlich Kann mir das einerlei sein.— Heute habe ich von meinem Mann( ih schon einen Brief be- kommen aus Spanien; in den nächsten Tagen Wird auch noch Geld kommen. Was soll ich da- mit nur machen? Bei meinem ernsthaften Ent- schluß, sparsam zu sein, bringe ich nicht viel davon unter die Leute.“ Bessie lehnte sich zu- rück und sah lange zur Decke und schrieb dann weiter: Wenn mir das jemand vor ein paar Wochen gesagt hätte, das Ganze da, dann hätte ich ihn für Lerrückt erklärt. Es ist jedenfalls mein schönster Urlaub. Die Luft hier ist ganz anders als bei uns drüben. Wenn ich noch eine Weile hier bin, werde ich wohl gar nicht mehr heim wollen.“ Wieder eine Pause.„Dies für heute. Ich hoffe, Mama, daß Du Dich wohl fühlst und daß es auch der Tante wieder besser geht. Schreiben kannst Du mir nach Salzburg, Hauptpostamt, unter meinem Namen, die Post kann nur von mir selber abgeholt werden.— Nun habe ich aber Schlaf, Die Nacht ist sehr schön. Viele Sterne Vom Park herauf duftet es, und man hört einen Bach rauschen. Uebrigens, morgen möchte ich reiten. Gute Nacht, Mama. Es ist mir nicht immer ganz Wohl, aber die Idee war gut. Nochmals gute Deine Bessie“ Nachdenklich las sie ihren Brief noch ein- mal durch und fand, daß er ein bißchen Ropf- los geschrieben war; aber das schien unter den obwaltenden Umständen auch kein Wunder. Sie faltete den Bogen sorgfältig und steckte in ebenso sorgfältig in den bereits frankier- ten Umschlag. Dabei gähnte sie, denn sie war Wirklich müde. Immerhin sah sie noch eine Zeitlang aus dem Fenster, horchte nach dem Bach und erschrak über den Ruf eines Kau- 268, der nah am Söller vorbeistrich. Als sie sich endlich niederlegte, kam auch der Mond hervor, der sein Kommen schon seit geraumer Zeit durch einen hellen Schein über dem Wald auf der anderen Talseite angekündigt hatte. In dieser Nacht träumte Bessie nicht mehr von einem strahlenden Ritter auf einem Schimmel, aber der bärtige Don Giovanni er- schien ihr doch, diesmal zu Fuß, großartig den Arm hebend und mit schmetternder Stimme eine Arie singend, deren Inhalt von Liebe, Tod, Schmerz und Schwrüren strotzte. Es war Abend, und die Sonne schickte sich eben an, in das Meer hinabzutauchen, wobei sie den Himmel purpurrot und die Wasser violett werden ließ, als ein unerhört langer und sehr moderner Wagen in rascher Fahrt — die Straße war allerdings nicht so gut, als daß der Motor sein Letztes hätte hergeben können— auf das kleine Dorf Punta Maria zusteuerte. An der Kirche angekommen, erkundigte sich der Fahrer unter Zuhilfenahme eines Wörterbuches nach dem Haus des ehrenwer- ten Sefior Perez, das sich seinen Informa- tionen nach in der Nähe befinden mußte. Perez, riefen sofort einige Männer mit süd- ländischem Temperament, Senior Perez be- sitze ein Haus, ein großartiges Haus, ganz nahe dem Meer; was heiße ein Haus— ein Schloß! Da lag auch schon das Schloß. Seine Front zeigte gegen das Meer. Die alte und hohe Mauer war zum Großteil zugewachsen. Bei näherem Hinsehen erkannte man, daß hier zweifellos ein modernes Gebäude auf uralten Grundsteinen errichtet worden war. 3 Es dauerte eine Weile, bis ein älterer, sehr vornehmer und sehr reserviert aussehender Mann erschien, ohne Zweifel so etwas wie ein Diener.—„Mr. Reader?“ wiederholte er den Namen, den der Autofahrer genannt hatte.— Ja, Mr. Reader sei da.— Das Eng- lisch des Alten klang gebrochen, aber man verstand es zur Not.— Wen er melden dürfe? Der Gast gab eine Karte ab, der Diener ver- schwand, und gleich darauf hörte man aus dem Innern des Hauses eine sich rasch nähernde Stimme:„Tom!— Nein, wirklich, Tom!“— Und es erschien Mister Sascha Reader, in enger schwarzer Hose, blütenweißem bauschigem Hemd und roter knopfloser Weste.„Tom!“ Es fehlte nicht viel, und er wäre dem Freund um den Hals gefallen.„Tom!— Das ist aber eine Ueberraschung! Du hier in Spanien!“ „Das ist mein Freund Tom Tawer“, sagt er gleich darauf zu Pedro, dem Diener,„er ist reich, aber sehr nett, und wir wollen ihn bei uns behalten, solange es ihm gefällt.“ Dann wandte er sich wieder an den Freund. Du bist gerade rechtzeitig gekommen, Tom, ich habe noch nicht gegessen.— Mensch! Nun sage schon, wWwo du herkommst!“ „Aus Sevilla“, erwiderte der junge Millio- när, während er sich von Sascha in den Vor- raum zwischen Mauer und Villa ziehen ließ. „Aus Sevilla, Ich fand das Haus des Sefior Perez bald, aber ich fand nicht dich. Ich mug schon sagen, daß es leicht übertrieben ist, wenn du sagtest, Sevilla liege am Meer!— Es ist noch eine ganz anständige Strecke bis hierher!“ J „Ich wußte es zuerst auch nicht“, lachte der Sänger.— Pedro holte inzwischen den Mantel des Gastes und das Gepäck aus dem Wagen und trug alles mit der Würde eines Oberpriesters in das Haus. Du wirst dich zuerst frisch machen und auch umziehen wol- len, Tom; ich erwarte dich in der Halle, und dann mußt du erzählen, Alles. Von Gloria, von Ann, von Mary. Wie geht es den lie- ben Kindern?“ „Schlecht“, erwiderte der Besucher,„sie sind samt und sonders traurig und böse auf dich.“ „Böse? Auf mich?— Ah, ich verstehe. Das mußt du ganz genau berichten; ich bin schon so gespannt!“ 5 5 Pedro führte den Besucher zuerst in das Bad, später dann in das Gästezimmer, von dem man auf einen breiten Balkon hinaus- treten und so die Aussicht auf das Meer vor- trefflich genießen konnte. Das prächtige Far- benspiel zwischen Himmel und Wasser wirkte Uberwältigend; selbst auf einen doch so ver- wöhnten und weit herumgekommenen Men- schen wie Tom machte es starken Eindruck. Umgezogen und frisch erschien Tom in der Halle, wo Sascha schon ungeduldig auf ihn Wartete. „Und nun“, sagte Tom, sich gegen Sascha neigend,„nun könntest du ja endlich mit dei- ner Versteckspielerei aufhören und sagen, daß sie kommen soll! Schließlich bin ich dein bester Freund!“ „Wer soll kommen?“ 8 „Tu nicht so komisch— deine Frau natür- lich.“ „Aha, meine Frau!“ Der Sänger grinste. „Du wirst es nicht glauben, aber sie ist nicht Hier.“ „Du mußt mich doch für einen ausgemach- ten Trottel halten, Saschal— Lebst noch 80 ungefähr in den Flitterwochen und willst mir einreden, daß du allein nach Spanien in eine einsame Villa gefahren bist, um hier deine traurigen Tage und deine noch traurigeren Nächte allein zu verbringen!“ 5 „Ufk!— Wer sagt dir, daß ich meine Nächte allein verbringe, auch wenn meine Frau nicht Hier ist?“ Nachdem Tom tief Atem geholt hatte, ant- Wortete er:„Du bringst mich noch so Weit, daß ich dich für einen Wüstling halten muß. Wie kann ein jungvermählter Mann so etwas auch nur andeuten!“ „Andeuten, gewiß— es stimmt nämlich nicht, denn ich lebe hier wie ein Mönch, stehe früh auf, stürze mich ins Meer, frühstücke, gehe wieder ins Wasser, musiziere, lese, singe, esse eine Kleinigkeit zu Mittag, bilde mich in der spanischen Geschichte weiter, singe wie- der, esse zu Abend, mache einen langen Spa- zlergang und falle ins Bett. Dies, so wahr ich Sascha heiße, ist mein Tagesablauf, Ich bin 80 ausgefüllt, daß ich gar nicht wüßte, was ich mit einer Frau anfangen sollte.“ 5 Fortsetzung folgt) SPORT-RUNTDb SCHAU dee Teaum ist aus„Jugos schlagen Deutschlaud Knapper 1:0-Sieg Jugoslawiens— Erschreckend harmloser deutscher Sturm Schnellinger überragte wieder Durch ein Tor des rechten Läufers Radakivic fünf Minuten vor dem Abpfiff gewann Ju- goslawien am Sonntag vor 40 000 Zuschauern im Nationalstadion zu Santiago das Viertel- finalspiel zur Fußball- Welt meisterschaft gegen die deutsche Nationalmannschaft. Mit dieser Niederlage schied die deutsche Elf aus dem weiteren Wettbewerb aus. Sie tritt am Dienstag den Rückflug an, der über New Lork führt. Beide Mannschaften spielten in diesem Treff- fen mit der gleichen Taktik. Neben vier Deckungsspielern ließen sie zwei Verbinder und nur vier Stürmer operieren. Die deutsche Mannschaft fand in den ganzen 90 Minuten nicht zu ihrem System. Besonders der Angriff war harmlos und wußte auch in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit mit den besten Chancen nichts anzufangen. Gegen die tech- nisch reiferen Jugoslawen war mit einer reinen Defensivtaktik nichts auszurichten. Kurz vor Spielbeginn stellte sich heraus, daß Jugoslawien mit Kovacevie als Rechts- außen antrat, da der ursprünglich vorgesehene Ankovie an einer flebrigen Erkältung litt. Herberger und der jugoslawische Mannschafts- führer Lovrie einigten sich vor Spielbeginn darauf, das Treffen nicht mit dem chileni- schen, sondern mit dem schwedischen Ball auszutragen, Dem peruanischen Schiedsrichter Lamasaki stellten sich folgende Mannschaften: Deutschland: Fahrian; Nowak, Schnel- linger; Schulz, Erhardt, Giesemann; Brülls, Haller, Seeler, Szymaniak, Schäfer. Jugoslawien: Soskic; Durkovic, Jusufi; Radakivie, Markovic, Popovic; Kovacevic, Se- Külarac, Jerkovic, Galic, Skoblar. Nachdem Fahrian kurz nach dem Anstoß gegen Jerkovie klärte, traf Seeler im Gegen- zug den Pfosten. Jugoslawien bestimmte 25 Minuten lang eindeutig das Spielgeschehen, da Szymaniak mit dem agilen Sekularac nicht fertig wurde und Schulz auf der anderen Seite viel Mühe mit Galie hatte. Da Schäfer und Szymaniak neben Haller immer wieder in der Abwehr aushelfen mußten, war Seeler gegen den baumlangen Markovic zu oft auf sich allein gestellt. In der 21. Minute sah es nach dem Füh- rungstor der Jugoslawen aus. Jerkovice schoß freistehend vom Elfmeterpunkt, aber Fahrian riß geistesgegenwärtig die Hände hoch und bewahrte Deutschland vor einem Verlusttref- fer. Pech hatte Seeler in der 32. Minute, als DAS WAR DAS ENDE. Unser Bild zeigt das entscheidende Tor, dußch Radakovie aus vol lem Lauf aus zwölf Metern Entfernung geschossen. Diese Bombe war unhaltbar für Fah- rian, der sich hier noch vergeblich nach dem Ball zu strechen versuchte Der Gruppenzweite von Santiago, die gast- gebenden Chilenen, spielten sich durch ein 2:1 (2:1) über den Gruppensieger von Arica, die Sowjetunion, in Arica in die Vorschlußrunde. Die schon seit zwei Wochen in Arica befind- lichen Sowzets galten für diese Begegnung als Favorit. Sie mußten aber schon in der elften Minute durch die offensiv spielenden Chile- nen den ersten Gegentreffer durch L. San- chez hinnehmen. Als Tschislenkos Ausgleichs- treffer(26. Minute) im Gegenzug durch ein zweites chilenisches Tor von dem besten Spie- ler Rojas beantwortet wurde, war die Ent- scheidung bereits gefallen. Sowjetunion: Jaschin; Tschoheli, Mas- lenkin; Woronin, Ostrowski, Netto; Tschislen- ko, Iwanow, Ponedelnik, Mamykin, Meschi. Chile: Escuti; Eyzaguirre, Navarro; Con- treras, R. Sanchez, Rojas; Ramirez, Toro, Landa, Tobar, L. Sanchez. Was ein paar Millionen Chilenen wünschten, aber kaum zu hoffen wagten, traf in der Wü- stenstadt Arica ein: Chile schlug die Sowjet- union und qualifizierte sich für die Vorschlußg- Weltmeister Brasilien nie in Gefahr Der Titelverteidiger Brasilien ließ sich auf seinem Marsch ins Endspiel in Vina del Mar auch von England nicht aufhalten und siegte sicher mit 3:1(1:1). Den brasilianischen Füh- rungstreffer durch Garrincha nach einer hal- ben Stunde glichen die Engländer neun Minu- ten später durch Hitchens zwar aus, aber nach dem Wechsel erreichte der Weltmeister inner- halb von drei Minuten durch Treffer Vavas und Garrinchas schnell die Entscheidung. Brasilien: Gylmar; P. Santos, N. Santos; Zito, Mauro, Zozimo; Garrincha, Didi, Vava, Amarildo, Zagalo. 6 0 England: Springett; Armfleld, Wilson; Moore, Norman, Flowers; Douglas, Greaves, Hitchens, Haynes, Charlton. 8 Mit einem hochverdienten 3:1(1:)-Sieg wurde Weltmeister Brasilien gegen England seiner Favoritenrolle gerecht. Die Briten hat- ten sich zwar viel vorgenommen und spielten 45 Minuten lang gegen die technisch brillanten Brasilianer geschickt aus der Abwehr heraus. Der Erfolg war ein Pausenstand von 1:1. Gyl- man mußte sogar einige gute Chancen der Eng- Jander zunichte machen Nach dem Wechsel verschärften die Brasilianer das Tempo und erzwangen schmell die Entscheidung. dpA-Bild, Nesgelitlase Claibeueu stopnteu Sa ,ẽ.-e Chilenischer Traum ging in Erfüllung- 2:1-Sieg über die UdssR runde, in der am Mittwoch in Santiago der Titelverteidiger Brasilien der Gegner ist. Für viele internationale Beobachter galt die UdSSR als einziger ernsthafter Konkurrent für Brasilien. Chile setzte nun hinter die sowjetischen Er- Wartungen einen unerwarteten, aber klaren Schlußgpunkt. Die Chilenen spielten obne Respekt. Mit schnellen Angriffen übernahmen sie das Kommando und versetzten die so- Wietische Deckung wiederholt in große Ver- Wirrung. Es stellte sich schon bald heraus, daß dem sowjetischen Sturm vor dem chileni- schen Tor der letzte Druck fehlte. Die immer wieder durch Rojas angekurbelten chilenischen Angriffe führten schon in der elften Minute zum Führungstor durch L. Sanchez. Tschis- lenkos Ausgleichstreffer wurde umgehend durch Chiles zweites Tor(Rojas) beantwortet. Soskic seinen Kopfball glänzend parierte. Deutschland kam zwar in der letzten Viertel- stunde der ersten Halbzeit etwas auf, aber es blieb beim 0:0. Haller mußte zwei Minuten vor Halbzeit mit einer leichten Platzwumde am linken Auge behandelt werden. Die erste Hälfte endete mit einem großen Gewühl vor dem jugoslawischen Tor im Anschluß an die Zweite deutsche Ecke. In den ersten 15 Minuten nach der Pause hatte die deutsche Mannschaft mehrere Mög- lichkeiten zum Führungstreffer. Aber Soskic, der ausgezeichnete jugoslawische Torhüter, hielt schwere Schüsse von Brülls und Haller sowie einen abgefälschten Freistoß Giese- manns. Auf der anderen Seite hatte Fahrian im deutschen Tor großes Glück, als Schnellin- ger in der 65. Minute innerhalb von zehn Se- kunden Schüsse von Jerkovie und Sekularac auf der Torlinie abwehrte. Nach der Pause verließ sich die deutsche Mannschaft auf nur zwei Stürmer: Seeler und Brülls. Das war zu wenig, da die sehr beweg- liche jugoslawische Abwehr aus der Tiefe heraus gefährliche Gegenstöße einleitete. Aus einem dieser Gegenangriffe fiel dann auch das entscheidende Tor. Der weit in den deut- schen Strafraum vorgedrungene rechte Läufer Radakivie schoß den Ball in vollem Lauf aus zwölf Metern Entfernung unhaltbar zum 1:0 ein. Der letzte deutsche Ansturm verpuffte. Der Angriff ließ seine sonstige Gefährlichkeit vermissen und wirkte erschreckend harmlos. — WEINEVD wird hier der Fürther Herbert Erhardt von seinem Mannschaftscameraden Hans Sturm nach der Miederluge gegen Jugo- slawien vom Platz geführt UEI-Bild Deulsehe Eg leius unauusthaßptliehe Ciulieit Die gute Leistung der Jugoslawen kann durch die schwache Partie der deutschen Elf, vor allen Dingen des Angriffs, nicht geschmä- lert werden. Vergleiche zu 1954 und 1958 sind nicht gegeben. Damals war die deutsche Elf eine geschlossene Einheit, diesmal nicht. Zu viele Lücken klafften zwischen Abwehr und iff. Weder Szymaniak noch Haller oder Schäfer konnten diese Verbindung herstellen. An der deutschen Abwehr, die schon in den ersten 45 Minuten oft unter Druck stand, lag s nicht, daß der Sieg an Jugoslawien ging. Erhard, Schnellinger und Nowak verdienten Sich die besten Noten. Schulz wurde hingegen mit Galic schwer fertig. Der deutsche Angriff War nur ein Torso. Gegen Jugoslawien war deutlich erkennbar, daß so wichtige Spieler wie Haller und Schäfer zur Zeit nicht in Bestform sind. Dennoch wäre ein Sieg noch t den Jugoslawen zieht eine Mannschaft ie Vorschlußrunde ein, die das Zeug be- itzt, auch bis ins Endspiel vorzustoßen. Das ist der einzige Trost, den Deutschland hat. Einzelkritik der deutschen Spieler Fahrian traf keine Schuld an der Nieder- lage, denn an dem Schuß von Radakivie war nichts zu halten. Es fiel erneut auf, daß der Ulmer bei Faustabwehren zu spät auf die Torlinie zurückkam. Nowak löste seine Aufgabe zur Zufrieden- und ließ Skoblar nur wenig Spielraum. ellinger war mit seinem einzigartigen Mtionsvermögen neben Erhardt der beste Mann. Nach der Pause schaltete er sich oft in den deutschen Sturm ein. Dabei wäre ihm mit einem Freistoß in der 83. Minute beinahe das Führungstor geglückt. Schulz gab sich zwar alle Mühe, aber der technisch bessere Galic überlistete ihn oft. 0 Der Schalker war nicht immer sauber in sei- nen Mitteln. Erhardt gelang es voll und ganz, mit seiner großartigen Kondition den gefährlichen Tor- jäger Jerkovie zu halten. Der Fürther war der ruhende Pol in der Abwehr. Welt meisterschaft in Zuhlen Arica: Chile— Sowietunion 281 Santiago: Jugoslawien— Deutschland 1·8 Vina del Mar: Brasilien— England 31 Rancagua: Tschechoslowakei— Ungarn 1·8 Die Semifinal-Spiele: Vina del Mar: Jugoslawien— Tschechoslowakei Santiago: Brasilien— Chile Giesemann beeindruckte wieder als ausge- zeichneter Kämpfer, doch war er nicht schnell genug für Kovacevie. Außerdem sind seine technischen Mittel begrenzt. Brülls blieb bei seinen Alleingängen mehr- fach an Jusufi hängen. Oft war er mit Seeler der einzige deutsche Stürmer. Haller hielt den Ball viel zu lange. Von sei- ner Klasse sah man bei seinem zaghaften Spiel nur sehr wenig. Seeler muß mit Abstand als der beste Stür- mer bezeichnet werden. Dem Hamburger fehlte etwas Glück, sonst hätte er schon in der 2. Minute das 1:0 geschossen. Szymaniaks spielerische Mittel übertrafen die der meisten seiner Mitspieler, doch be- hagte ihm anscheinend die Rolle als Halb- stürmer nicht so recht. Schäfer bot die schwächste Leistung im Sturm. Für die Führung des deutschen An- griffs unternahm er nur wenig. Er stand auch nur gelegentlich frei, um zugespielte Bälle anzunehmen. Shea beachte Magnaten aue Heenei ua CSSR-Torhüter hielt einfach alles- Ungarn mit 0:1 ausgeschaltet Der unerwartete 1:0(1:0)-Erfolg der Tsche- choslowakei in Rancagua über Ungarn war in erster Linie das Verdienst des tschechoslowa- kischen Torwartes Schroif. Er rettete den Sieg für seine Mannschaft und damit den Einzug in das Semifinale. So groß die ungarische Feld- überlegenheit in den 90 Minuten auch gewesen sein mag, Schroif hielt alles. TROTZ DER VIEDEREAOGE gegen Jugoslawien hinterließ der Kölner Verteidiger Schnel- Unger, für den inæwischen Real Madrid 1,2 Millionen DM geboten haben soll, wieder den Eindruck eines Weltklassespielers. Hier versuckt er den Jugoslawen Galic abauwehren, im Hintergrund Schul UPI-Bild Der einzige Treffer flel in der 14. Minute durch den Halbrechten Scherer, der in ab- seitsverdächtiger Stellung dem Ball nachsetzte und ihn ins Netz schoß. Der von den ungari- schen Spielern erwartete Abseitspfiff des so- Wäetischen Schiedsrichters Latischew blieb aus. Ungarn: Groscis; Matrai, Sarosi; Soly- mossi, Meszoely, Sipos; Sandor, Rakosi, Albert, Dr. Fenyvesy. SSR: Schroif; Lala, Novak; Pluskal, Po- ulhar, Masopust; Pospichal, Scherer, Kadraba, Kvasnak, Jelinek. Der ungarische Sturm, der durch das Fehlen von Göröes seiner inneren Bindung entbehrte, lieg während des Spiels unzählige Gelegen- heiten aus. Mittelstürmer Albert fühlte sich von seinen Nebenspielern oft im Stich gelas- sen. Besonders Rakosi konnte sich in das Quintett nicht richtig hineinfinden. Die von Popluhar ausgezeichnet dirigierte Hintermannschaft der CSSR konnte bei den stürmischen Angriffen der Ungarn viele Tor- schüsse nicht verhindern, aber sie konnte sich Auf ihren Torwart Schroif verlassen, der an diesem Tag einfach nicht zu bezwingen war. Herberger: Immerhin Gruppensieger Bundestrainer Sepp Herberger nahm am Montagvormittag mit einer Pressekonferenz Abschied von der siebten Fußballweltmeister- schaft. Er bedankte sich für die nette Zu- sammenarbeit mit der deutschen Presse, die auch hoffentlich in Zukunft die Arbeit des deutschen Fußballs unterstützen wird.„Wir sind immerhin Gruppensieger geworden und unter die letzten acht gekommen. Wir haben gegen eine gute jugoslawische Mannschaft 0.1 verloren, das ist durchaus keine Schande“, meinte der Bundestrainer, der ausführte, daß, man sich mit den Unterlegenen des Viertel- Finale: Ungarn, England und vor allen Du- Sen mit der hoch favorisierten Sowiernunion „guter Gesellschaft“ befinde. 8