1 8 1 8 E 214 * I id 1 9 * Erscheint: mittwochs, und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag montags, freitags abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 Anzeigenpreise: die 6 gespaltene 18 Pfg. Abbestellungen Milli- Preisliste Nr. 2) können nur bis 25. meterzeile auf den Monatsersten angenommen werden. 1 Mittwoch, 13. Juni 1962 14./62. Jahrgang Etatstreichungen sollen Tariferhöhungen ermöglichen Entwicklungshilfe sowie Straßen- und Wohnungsbau können betroffen werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Bundeskanzler Dr. Dienstagvormittag in einem Gespräch erhöhungen vorzunehmen. Die durch die Adenauer und Bundesfinanzminister Dr. Starke sind am unter vier Augen übe reingekommen, keine Steuer- Lohn- und Gehaltsforderungen im öffentli- chen Dienst entstehenden Mehraufwendungen sollen durch Abstriche an anderen Haushalts- Positionen ausgeglichen werden. Bundesfinanzminister Dr. Starke erklärte sich bereit, den Bundeshaushalt unter diesem Gesichtspunkt nochmals durchzukämmen. Es Wird erwartet, daß von den Kürzungen vor allem die Entwicklungshilfe sowie der Stra- Ben- und Wohnungsbau betroffen werden. Allerdings werden Tariferhöhungen bei der Bundespost nach wie vor für möglich gehalten, um auf diese Weise einen Teil der erhöhten Personalkosten abfangen zu können. Vor dem CDU/ CSU-Bundestags-Fraktions- vorstand hat Bundeskanzler Adenauer am Dienstag die Mehrausgaben durch die neuen Tarif vereinbarungen auf rund 500 Millionen DM beziffert. In diesem Betrag sind allerdings schon die Aufwendungen für die Verbesse- rung der Beamtengehälter eingeschlossen, über die erst noch verhandelt werden muß. Die Einigung zwischen dem Bundeskanzler und dem Bundesfinanzminister ist nicht zu- letzt unter dem Druck der öffentlichen Mei- nung und im Hinblick auf die am 8. Juli in Nordrhein- Westfalen stattfindenden Landtags- Wahlen zustandegekommen. In zahlreichen Briefen und Telegrammen hatten sich Bun- desbürger und Organisationen in den letzten Tagen entschieden gegen eine Heraufsetzung der Verbrauchssteuern, wie sie verschiedent- lich beabsichtigt worden war, gewandt. Die endgültige Entscheidung über die Deckung der Mehrausgaben soll in der heutigen Kabinetts- Sitzung fallen, der bereits am frühen Morgen eine Besprechung des CDU/CSU/FDP-Roali- tionsausschusses vorausgent. Allerdings wird in politischen Kreisen immer noch die Mög- lichkeit angedeutet, daß das Kabinett heute die von Bundesinnenminister Höcherl getrof- fenen Tarif vereinbarungen bestätigen, die letzte Entscheidung über Deckung aber erst Dach den Landtagswahlen in Nordrhein- West- alen fällen werde, In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß mit der Be- stätigung durch das Bundeskabinett die Tarif- Vereinbarungen für den und rechtskräftig Werden. Sie können dann auch nicht mehr durch den Bundestag, beispielsweise durch Verweigerung der Deckungsmittel, aufgehoben werden. Die durch die Erhöhung der Löhne und Gehälter für Angestellte und Arbeiter im öffentlichen Dienst entstandene Tarifsituation beschäftigte am Dienstag auch die FDP-Bun- destags- Fraktion, die zusammen mit dem Zundesvorstand der Partei tagte. In der über fünfstündigen, teilweise sehr lebhaft verlaufe- nen„Geheimsitzung“ versuchten die FDP und der ihr angehörende Bundesfinanz minister eine Marschroute zu finden, die es dem Mini- ster erlaubt, sein Gesicht zu wahren und an- dererseits der Partei den Makel nimmt. Geg- ner einer Verbesserung der Bezüge der Beamten, Angestellten und Arbeiter im öffentlichen Dienst zu sein. Vor allem die nordrhein- westfälischen Abgeordneten wiesen darauf hin, daß es sich die FDP angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen nicht leisten könne, die Beamten zu vergellen. Bis- her hatten sich Bundestags-Fraktion und Bun- desfinanzminister entschieden gegen eine Er- höhung dieser Bezüge in diesem Jahr ausge- sprochen und sie erst für 1963 in Aussicht gestellt. a Auch der SPD-Parteivorstand lehnte gestern alle Uberlegungen oder Pläne ab, die eine Deckung der Mehraufwendungen durch Steuererhöhungen zum Ziele haben. Dabei Wurde zugleich auf die bisher von der Bun- desregierung offensichtlich noch nicht näher untersuchten Möglichkeiten verwiesen, aus Einsparungen im laufenden Haushalt oder durch Aufnahme von Darlehen die neuen Aus- gaben abzudecken. Eindeutig stellte die SPD fest, daß die im Anschluß an die Erhöhung der Gehälter und Löhne für Angestellte und Arbeiter im öffentlichen Dienst auch die Ver- besserung der Beamtengehälter und die Auf- besserung der Kriegsopferrenten in Angriff genommen werden müßten, denn„eines geht micht ohne das andere“. 5 Ein Sprecher des SPD- Vorstandes pro- testierte energisch gegen etwaige Steuer- erhöhungen auch deshalb, weil es gegenüber den Beschäftigten im öffentlichen Dienst unfair wäre, sie für zwangsläufig gewordene Mehrausgaben zu Sündenböcken machen zu Wollen. Der Bundesfinanzminister habe wissen müssen, daß diese Ausgaben direkt und unabweisbar auf ihn zukämen und es eine Ubernahme der unguten Methoden des frü- heren Bundesflnanzministers Schäffer wäre, wenn auch der neue Ressortminister Dr. Starke zunächst solche Ausgaben nicht in den Etat aufnehme, dann mit seinem Rücktritt drohe und schließlich doch zustimme. Gärungsprozeß in der atlantischen Gemeinschaft Rusk sieht mit Optimismus auf bevorstehende Europa-Reise Washington(dpa). Der amerikanische Außenminister Dean Rusk sieht seiner am 19. Juni beginnenden Europa-Reise mit Opti- mismus entgegen. In einem Interview der „Stimme Amerikas“ sagte Rusk am Dienstag, für seine Diskussionen über die Berlin-Frage in Bonn und in anderen westlichen Haupt- städten erwarte er keine Schwierigkeiten. Alle westlichen Meinungs unterschiede be- Abkommen über„nationale Koalition“ perfekt „Bürgerkrieg in Laos überwunden“ Vientiane(dpa). Mit der Unterzeichnung eines Koalitionsabkommens haben die drei laotischen Prinzen am Dienstag ihre Verein- barungen über die Bildung einer„Regierung der nationalen Einheit“ besiegelt. Das Abkommen wurde vom neuen laoti- schen Minister präsidenten und Neutralisten- Tührer, Prinz Suvanna Phuma, dem Führer der prokommunistischen Pathet-Lao-Bewe- gung, Prinz Suvanna Vong sowie dem bisheri- gen rechtsgerichteten Minister präsidenten Bun Um auf der Hochebene der Tonkrüge in Zen- trallaos unterschrieben. Bun Um entsendet in die neue Koalitionsregierung, in der alle drei politischen Gruppen dès Landes vertreten sind, seinen„starken Mann“, General Nosavan, als stellvertretenden Ministerpräsidenten. Die gleiche Stellung wird auch Prinz Suvanna Vong in dem neuen Kabinett einnehmen. Nach der Unterzeichnung, der sowjetische und britische Diplomaten als Vertreter der beiden Ko- Präsidenten der Genfer Laos-Kon- ferenz sowie Delegierte der internationalen Labos- Kommission beiwohnten, erklärte Su- vanna Phuma, damit sei der Bürgerkrieg in Laos überwunden. Auf einer Pressekonferenz bezeichnete er die Bildung der Koalitions- regierung als„ersten Schritt“. Nach ihrer für den 18. Juni erwarteten Bestätigung durch König Savang Vatthana werde die erste Amtshandlung der neuen Regierung die Ent- sendung einer gesamt-laotischen Delegation nach Genf sein. Sie solle dort etwa Anfang Juli die Beschlüsse der Laos-Konferenz unter- zeichnen. Die Genfer Laos-Konferenz hatte sich auf die Bildung eines unabhängigen neutralen Laos geeinigt. Voraussetzung für die Verwirk- lichung ihrer Beschlüsse war aber die bis jetzt verzögerte Bildung einer Regierung der natio- nalen Einheit. Der bei der Pressekonferenz gleichfalls anwesende prokommunistische Prinz Suvanna Vong betonte, seine Bewegung habe„sehr wichtige Konzessionen“ gemacht, um die fried- liche Lösung des Laos-Problems zu erleichtern. Der neue Ministerpräsident wurde ermäch- tigt, innerhalb von zehn Tagen über Zeitpunkt und Ort des ersten Zusammentretens der neuen Regierung zu entscheiden Nach dem Koalitionsabkommen sollen alle Entscheidun- gen der Regierung über wichtige innen- und „ US-Truppen bleiben in Thailand außenpolitische sowie militärische Fragen die Ubereinstimmung aller drei Koalitionspartner zur Voraussetzung haben. Die Vereinbarung zur Bildung der einheit- lichen Regierung in Laos wurde in den west- lichen Hauptstädten wärmstens begrüßt. Ame- Tikanische Regierungskreise deuteten jedoch gleichzeitig die Befürchtung an, daß die neue Regierung, zumindest in der ersten Zeit, zu schwach sein werde, um eine kommunistische Infiltration aus dem kommunistischen Nord- vietnam nach Laos und Südvietnam zu ver- hindern. Die amerikanischen Truppen würden deshalb bis auf weiteres in dem südostasiati- schen Königreich Thailand bleiben, wo sie vor einiger Zeit im Hinblick auf die Laos- Krise gelandet wurden. züglich der besten Berlin-Lösung seien klein im Vergleich zu der einmütigen Grundauffas- sung, daß die Rechte des Westens in der Stadt gewahrt werden müßten. Selbst die unter- schiedlichen Ansichten Frankreichs hinsicht- lich der Taktik für Berlin bedeuteten keine Abweichung von der gemeinsamen westlichen Grundeinstellung. Nach Rusks Angaben ist gegenwärtig noch kein Termin für eine neues Erkundungsge- spräch über Berlin mit dem sowjetischen Bot- schafter in Washington, Dobrynin, angesetzt. Es sei aber möglich, daß er noch vor seiner Abreise aus Washington mit dem Sowjet-Bot- schafter sprechen werde. Innerhalb der atlantischen Gemeinschaft sei in den letzten Monaten ein Gärungsprozeß zu verzeichnen gewesen, den er jedoch als Zeichen der Stärke und Vorwärtsbewegung in allen westlichen Ländern bewerte, sagte Rusk in dem Rundfunkinterview. Das äußere sich in lebhaften Diskussionen über eine Reihe von Problemen. Dies lasse seinen Besuch in Europa zu diesem Zeitpunkt wünschenswert erschei- nen. Als wichtige Themen, die er in den Hauptstädten Europas ansprechen wolle, nannte Rusk die durch neue Waffenentwieck- lungen diktierte veränderte Strategie der NATO, wichtige Fragen der Hilfe der atlan- tischen Gemeinschaft für die Entwicklungs- auch Fragen des gemeinsamen länder und Marktes. AUSSERST ZU FRIEDEN scheinen die laotischen Prinzen über das Abkommen der„Na- tionalen Koalition“ eu sein, das sie ure zuvor unterzeichneten. Unser UPI- Bild zeigt von lines nach rechts den kommunistischen Busen Subannu Vong. Prinz Bun Um, Prinz Suvanna Phuma und den bisherigen Veérteidigungsminister Bun Ums, General Nosavan, der in der neuen Regierung stellbertretender Minister präsident wird 5 i Hadre in der Suppe Von Dr. Waldemar Lentz, z. Z. Paris „Endlich haben alle begriffen: England in Zuropa und im Commonwealth!“ Schauplatz des triumphierenden Stohßseufzers einer bri- hen Seele war eine der vielen europäischen Versammlungen, deren Spezialitäten man Lesern und Politikern immer so schwer er- Klären kann. Die Bedeutung dieser WEU- Versammlung liegt jedenfalls darin, daß sie Parlamentarier Großbritanniens und der EWG-Länder schon seit langem zu intimen Debatten vereint, So kann man sich bei ihr Arn leichtesten vorstellen, wie es einmal sein wird, wenn England erst dabei ist. Die Reaktion der Parlamentarier auf das Kürzliche Wochenende Macmillan be Gaulle, Chruschtschows Attacke gegen die EWG, Un- terhausdebatte. Münchner Kongreß der Euro- päischen Bewegung, eine gute Besetzung deutscherseits Carlo Schmid, Erler(SPD), Kopf. Kliesing, Süsterhenn, Zimmer(CDU), Achenbach FDP), eine Rednerparade von Pompidou bis Heath erlaubten in den Kulis- Sen oder im Saal ein paar Feststellungen, die nach all den Jahren britischer und kontinen- taler Doppelzüngigkeit gemeldet werden müs- Sen: 1. Die Engländer sind jetzt wirklich und endlich überzeugt, daß„man sie will“,— und die Kontinentalen, daß„die Briten es ehrlich meinen“; 2. Die wirtschaftlichen Schwierig- keiten werden aufgebauscht,— um so zu tun, als sei man noch nicht entschlossen; 3. Eng- land will auch„politisch“ mitmachen, doch Will es von den Kontinentalen, wegen den Auseinandersetzung innerhalb Englands, noch nicht öffentlich gefragt werden. 5 Die schöngeistige Forderung der Europä- ischen Bewegung, von Spaak und Luns, die Engländer jetzt schon bei der Vorbereitung einer Politischen Union dabeizuhaben, stört also nur den Prozeß ihres Eintrittes in die EWG. Andererseits kommen superkluge Ar- tikel in so manchen Intelligenzblättern, ob Englands Beitritt für Europa auch„richtig“ Sei, zu spät. Es kann noch viel geschehen, aber in der Vorstellung sind die Würfel bereits gefallen. Es ist auch nicht gesagt, daß Eng- land die europäische Entwicklung nur stören Wird. Am europäischen Stil, insbesondere dieser Versammlungen, kann durch die Briten manches lebendiger werden. Aber das Haupt- politikum war doch die private Spekulation, Wie wohl der Eintritt Englands die große Po- litik beeinflussen werde. Uberall ist das in diesen Tagen das politische Gesellschaftsspiel. Sulzberger, in Paris ansässiger Hausphilosoph der New Vork Times, sagt eine Achse Lon don Bonn voraus und durch Londons Ein- fluß ein immer größer werdendes Europa, mit dem sich später auch Jugoslawien und Polen Arrangieren würden. Fontaine, Leitartikler der„Monde“, sieht ein Europa, in dem Deutschland„wegen seiner Vergangenheit und wegen seiner Teilung“ niemals strategische Waffen bekommt und deswegen die große Politik von einem Zusammenspiel Frankreich England abhängen werde. Offiziell beschäftigte sich die WEU- Ver- sammlung nur mit der Zukunft der euro- päischen Verteidigung. Doch beim Cocktail hörte man von einem englischen Minister, es gelte die englisch- französische Führung wie- der herzustellen. Ein Lobbyist des italienischen Olimperators Mattei meinte, daß mit der von Italien erstrebten englischen Führung,„die deutsche Hypothek nicht mehr so schwer wie gen werde“ und man endlich den Kultur- und, naturalmente, Handelsaustausch mit dem Osten intensivieren könne. Bisher hatte man sich mit gelegentlichem Unbehagen gefragt, wie lange wohl der Kopf Europas vom Osten zum Mittelmeer, nach Afrika und— wie der Jubelruf des jungen Konservativen bewies nach Ubersee gedreht bleiben sollte. Nun Sagte man uns, in aller Freundschaft, die Zukunft werde hinsichtlich Deutschlands bestenfalls so bleiben wie bisher, und man tat so, als ob wir das im Grunde ja auch wollten. Die deutschen Europa- Parlamentarier be- kamen einen lange nicht gehabten Schock. Auch die Wirtschaftler unter ihnen gaben zum ersten Male zu: wirtschaftlich sei Großgeuropa richtig, politisch könne es anders sein. In Paris erlebte man den Anfang einer ketzerischen Diskussion: Mit dem aus unseren engeren Nachbarn bestehenden Europa ist es bald vor- bei. Wenn England kommt, werden Wir statt 40 Prozent der Stimmen und des Gewichtes nur noch 25 Prozent haben. Da der ganze Westen uns immer braucht, geht das auch an. Beim albernen Achsenspiel könnte auf eins Achse Paris London eine Achse Bonn Was Shington neu entstehen. All das hat Zeit Ene Gewissensfrage entsteht aber für die prak- tische Europapolitik. Eine Politische Union mit dem Recht zu supranationalen Mehrheitsbeschlüssen“ War isher der Sclilachtruf der europäischen Pro- Pheten. De Geullee Vorstellung einer losen Stastenverbinduns, in der gfemoand über- (Fortsetzung aof Seite 2) Ministerialdirektor Otto Stallman vom Bun- desernährungsministerium wurde vom pol- nischen Außenhandelsminister Trampezynski in Warschau zu einer Unterredung über die Handelsbeziehungen zwischen der Bundesre- publik und Polen empfangen. Stallman leitet die deutsche Delegation bei der Posener Messe. 5 Im Zuge eines interalliierten militärischen Austauschprogramms machen, wie die Ber- Iiner US-Brigade bekanntgab, einige ameri- kanische Offiziere und Unteroffiziere Dienst bei französischen und britischen Einheiten in Berlin. Die„Gorch Fock“, das Segelschulschiff der deutschen Marine, wird im August an einer internationalen Segelregatta vor der süd- englischen Hafenstadt Torquay nach Rotter- dam teilnehmen. Tauziehen um Anpassungsgesetze für EWG- Agrarmarkt SPD gegen Verabschiedung am Freitag- Mommer: Schwerwiegende Bonn(dpa). Die rechtzeitige Verabschiedung der vier Gesetze zur Anpassung der deutschen Agrarpolitik an die EWG- Vereinbarungen bis zum 1. Juli, dem Inkrafttreten des Europäischen Gemeinsamen Agrarmarktes, ist in Frage gestellt. Die SPD- Bundestags- fraktion hat sich am Dienstag im Altestenrat des Bundestages dagegen ausgesprochen, die Gesetze bereits am Freitag in zweiter und dritter Lesung zu verabschieden. Die erste Lesung soll heute sein. Nach den Brüsseler Vereinbarungen über die gemeinsame Agrarpolitik der EWG Staaten vom 14. Januar müßten die Anpas- sungsgesetze bis zum 1. Juli vom Bundestag verabschiedet werden, um auch für die Bun- desrepublik die Auswirkungen des EWG- Agrarmarktes sicherzustellen. Wie den parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Karl Mommer, am Diens- tag vor der Presse mitteilte, sind nach An- sicht der SPD mit diesen Gesetzen jedoch so UN- Korps soll den Frieden sichern helfen „Möglichkeiten eines Angriffs auch nach Abrüstung“ Genf(dpa). Das Problem der Friedens- sicherung in einer abgerüsteten Welt stellte der britische Staatsminister Godber am Diens- tag auf der Genfer Abrüstungskonferenz in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Die abgerüsteten Nationen, erläuterte der britische Delegationschef, würden außeror- dentlich leicht verwundbar und gleichzeitig auch unfähig sein, sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Deshalb müßten gleichzeitig mit der Verwirklichung der Abrüstung zwei In- Stitutionen geschaffen werden: 1. Eine Organi- sation zur gewaltlosen Beilegung von Streit- Fragen zwischen den einzelnen Ländern. 2. Ein UIN-Friedenskorps, das genügend stark und modern bewaffnet ist, um jedem Angreifer sofort wirksam entgegentreten zu können. Die Möglichkeit eines Angriffes ist Godber zufolge auch nach erfolgreich abgeschlossener Abrüstung nicht von der Hand zu weisen. Er könne einmal von einem Staat geführt wer- den, der seine Vertragsverpflichtungen nicht erfülle und beimlich Kernwaffen gehortet habe. Zum anderen sei ein solcher Angriff durch ein Land denkbar, das sich nicht an einem internationalen Abrüstungsabkommen beteiligt.„Auch in einer abgerüsteten Welt muß gesetzliche Ordnung herrschen. Es hat keinen Wert, eine Welt zu schaffen, die Be- tätigungsmöglichkeiten für Banditen läßt“, betonte Godber. Der brasilianische Delegationschef de Mello- Franco meinte zu der von Godber vorgetrage- nen Sorge, es gehe dem Westen weniger dar- um, daß in einer abgerüsteten Welt plötzlich ein Staat über Kernwaffen verfügen könnte, der sie bisher nicht besessen habe. Zu 90 Pro- zent erklärten sich die westlichen Besorgnisse daraus, daß einer der Vertragsstaaten seine Vertragsverpflichtungen nicht einhalte und heimlich Kernwaffen behalten könnte. Diese Besorgnisse könnten zerstreut werden, wenn Haare in der Suppe (Fortsetzung von Seite J) stimmt werden darf, erschien als ein Verrat. Nun, Mehrheitsbeschlüsse einer Union weni- ger Nachbarn, die geistig und geographisch mit uns in einem Boot sitzen, das war eine Sache. Aber was wird, wenn nach England auch noch Norweger und Dänen in die Po- litische Union kommen— und bei der EWG noch andere mitzureden haben? Wie würde Wohl das Abstimmungsergebnis einer großen Union aussehen, wenn Chruschtschow für ein bißchen Frieden eine Anerkennung der Zone und ein bißchen Neutralisierung Westdeutsch- lands vorschlagen würde? man zu einer wirksamen Kontrolle gelange. Die politischen Probleme der Kontrollfrage könnten von der Abrüstungskonferenz selbst behandelt werden, sagte de Mello-Franco. Pa- rallel dazu sollten jedoch im Rahmen der Genfer Konferenz Studien der technischen Probleme durch qualifizierte Fachleute statt- Anden. Morgen wird sich die Abrüstungskonferenz auf einen Monat bis zum 16. Juli vertagen, Vorher sollen noch zwei Vollsitzungen statt- finden. Adenauer denkt an politisches Dreier-Europa Bonn(dpa). Bundeskanzler Adenauer denkt an die Möglichkeit der Bildung eines „Politischen Dreier-Europas“ zwischen Frank- reich, Italien und der Bundesrepublik als erste Stufe einer europäischen Union. Aden- auer hat sich darüber mehrfach in kleinem Kreis geäußert. Ein Sprecher der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion betonte am Dienstag, der Kanzler habe davon nicht vor dem Fraktions- Vorstand gesprochen. Der Kanzler habe jedoch ausführlich auf seinen bevorstehenden Staatsbesuch Anfang Juli in Frankreich hin- gewiesen. „schwerwiegende Probleme“ für die Lebens- mittelpreise in der Bundesrepublik verbun- den, daß sie zunächst genau geprüft werden müßten. Die SPD-Fraktion behalte sich für die erste Lesung eine Debatte über diese Fragen vor. Eine große sozialpolitische Debatte wird der Bundestag voraussichtlich am Freitag führen. Mommer äußerte die Erwartung, daß Bundesarbeitsminister Theodor Blank dann die Große Anfrage der SPD-Fraktion zur Sozialgesetzgebung beantworten werde. Das hatte der Minister bisher abgelehnt. Das Bun- deskabinett wird heute die letzte Entschei- dung darüber treffen. Die Bundesregierung soll auf Wunsch der SPD ihre Pläne für die Lohnfortzahlung für Arbeiter im Krankheitsfall, die Reform der Krankenversicherung und die Kindergeld- regelung bekanntgeben. Debatte über Mittelstandsfragen Heute will sich der Bundestag in einer län- geren Debatte mit Mittelstandsfragen be- schäftigen. Der Debatte liegen Anträge aller Fraktionen zugrunde. Die CDU/ CSU-Fraktion hat einen Antrag zur Kreditversorgung des Mittelstandes gestellt. Von der SPD-Fraktion Probleme für Lebensmittelpreise liegt ein Antrag zur Förderung der Mittel- schichten vor. Die Koalitionsparteien haben außerdem einen Antrag eingebracht, der eine stärkere Berücksichtigung des Mittelstandes bei der Vergabe öffentlicher Aufträge vor- Sieht. 5 Montanunion lädt Großbritannien ein Luxemburg(vwd). Die Verhandlungen über den britischen Beitritt zur Montanunion Werden aller Voraussicht nach in einigen Wo- chen eröffnet. Der Ministerrat hat am Diens- tag beschlossen, die britische Regierung zu einer ersten Sitzung über den britischen Bei- tritt zur Kohle- und Stahl- Gemeinschaft ein- zuladen, die in der ersten Juli-Hälfte in Luxemburg stattfinden soll. Auf dieser ersten Konferenz soll die britische Regierung Ge- legenheit erhalten, ihre Vorstellungen über die Einbeziehung der britischen Kohle- und Stahlindustrie in die Montanunion darzulegen. Routine-Note Paris(dpa). Die französische Regierung mihßt der jüngsten Sowjetnote, in der Moskau gegen angebliche Ubergriffe aus den West- sektoren auf Ostberliner Gebiet protestiere, offenbar keine allzu große Bedeutung bei. In Kreisen, die dem französischen Außenmi- nisterium nahestehen, bezeichnete man das sowjetische Schriftstück als eine„Routine Note“..— Welle der OAsS-Sabotageakte ebbte ab Konferenz über Sicherheit Algeriens— Anschlag auf Sahara-Anlagen? Paris(dpa). Maßnahmen für die Sicherheit und öffentliche Ordnung in Algerien nach der Unabhängigkeit des Landes waren am Diens- tag Gegenstand von Beratungen der zustän- digen Stellen im Verwaltungszentrum Rocher Noir bei Algier. Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt, doch Verlautete, daß die Sitzung in einer„Atmo- sphäre vollständiger Herzlichkeit“ stattfand. An der Konferenz hatten der französische Hohe Kommissar, Fouchet, der französische Oberkommandierende, General Fourquet, der „Friedensvertrag wäre Mauer in Paragraphen“ Brandt:„Wir könnten ihn nicht als etwas Rechtmäßiges respektieren“ Berlin(dpa).„Die Drohung mit dem se- Paraten Friedensvertrag haben wir zu oft ge- hört, als daß sie schrecken könnte“, erklärte der Regierende Bürgermeister von Berlin. Willy Brandt, am Dienstag gegenüber dpa. Er nahm damit zur Moskauer Ankündigung der Warschauer Paktmächte Stellung, ein se- Parater Friedensvertrag mit der Zone werde Zustandekommen, falls das amerikanisch sowjetische Gespräch nicht zu einem deut- schen Friedensvertrag und zur„Normalisie- rung der Lage in Westberlin“ führe. Brandt sagte ferner:„Die Sowjetunion Weiß selbst, daß ein separater Friedensver- trag ihr keine westliche Unterschrift für die deutsche Spaltung bringt. Ein separater Frie- densvertrag wäre die Mauer in Paragraphen gefaßt. Er hätte die gleichen Folgen, wie die Mauer. Ein separater Friedensvertrag Würde die Spannungen verschärfen. Wir könnten uns nicht mit ihm abfinden. Wir Könnten ihn nicht als etwas Rechtmäßiges re- Ssbektieren.“ Die Sowjetunion wisse genau, warum sie ihn bisher nicht beschlossen habe. Sie könne nicht Rechte der Westmächte, Rechte, die ihr nicht gehörten, auf die Zone übertragen. Die Sowietunion werde wohl auch nicht das Ri- siko laufen wollen, zum Gefangenen„des Scharfmachers Ulbricht“ zu werden. Das möge der Grund sein, betonte Brandt, weshalb die Sowjetunion zuerst ein Abkommen über Ber- lin haben wolle.„Zu einem Abkommen, das Unsere Rechte sichert, das unsere Lebens- fähigkeit garantiert, das den freien Zugang Wirklich frei macht für uns und unsere west- lichen Freunde, zu einem solchen Abkommen sind wir bereit. Wir sind nicht bereit zu einem Abkommen, das uns unserer Freunde beraubt.“ Brandt hob hervor, es gebe Nachrichten, Wonach die alliierten Truppen in Berlin ihre Uniformen ausziehen und Polizeiuniformen Anziehen sollten. Sollte das ein sowjetischer Vorschlag sein, so wäre es um das Papier schade, auf das er geschrieben wurde. „Schließlich sind die Zeiten der Kostümbälle, vorüber; und für uns würde ein russischer Soldat auch dann ein russischer Soldat blei- ben, wenn er in die Uniform eines sowjeti- schen Verkehrspolizisten gesteckt würde.“ Präsident der Ubergangsregierung, Fares, und der FLN- Vertreter in der Ubergangsregierung, Mostefai, teilgenommen. Außer den Sicher- heitsfragen wurden auch andere wichtige Probleme im Zusammenhang mit der Uber- gabe der Souveränität Algeriens von Frank- reich an lokale Organe besprochen. Die Welle der Attentate und Sabotageakte durch die französische Terrororganisation OAS ebbte am Dienstag auffallend ab. Bis zum Nachmittag wurde lediglich ein Attentat ge- meldet, bei dem ein Algerier tödlich verletzt Wurde. In einem Transportunternehmen in Algier brach ein Brand aus. N Die französischen Gewerkschaften sehen mit einer gewissen Beunruhigung möglichen Attentaten der OAS auf die Erdöl- und Erd- Sasanlagen in der Sahara entgegen. Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, daß diese An- lagen vor einer Ubergabe Algeriens unter die Herrschaft der FLN von der Untergrundorga- Nisation unbrauchbar gemacht werden sollen. Im französischen Mutterland trafen in den letzten 24 Stunden nahezu 7000 Algerien- Flüchtlinge ein. Der Flughafen Orly bei Paris erlebte am Pfingstmontag einen Rekordver- Kehr von 18 Flugzeugen, die 1300 Passagiere Aus Algerien brachten. Uber 1000 davon waren Frauen und Kinder. Nahezu 1400 Rückwan⸗ derer trafen auf dem Schiffswege in Mar- Seille ein, über 4000 auf dem Flughafen von Marseille. „Größere Gruppe von Flüchtlingen“ 5 erreichte Westberlin Berlin(dpa). Am Dienstag ist es„einer größeren Gruppe von Flüchtlingen“ gelungen, Westberliner Gebiet zu erreichen. Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, das dies bekanntgab, fügte hinzu, es Sei„ach Absprache mit den zuständigen Stellen des Senators für Inneres und der Polizei nicht bereit, Einzelheiten über die Fluchtwege mit- Zzuteilen“. Aus dem Süd weſten Kölner Millionendiebe vor Gericht Diebesbeute für rund eine Million Mark— Sicherheitsmaßnahmen im Gerichtssaal Karlsruhe(sw). Einer der größten Ein- brecherprozesse der Nachkriegszeit hat vor der Ersten Großen Strafkammer des Landge- richts Karlsruhe begonnen. Auf der Anklage- ank sitzen zwölf Männer im Alter zwischen 21 und 37 Jahren sowie eine Frau. Sie müssen sich wegen gemeinschaftlich begangenen schweren Diebstahls, meist im Rückfall, und Wegen gewerbsmäßiger Hehlerei verantwor- ten. 0 Von den Angeklagten, die aus Köln stam- men, befinden sich 15 in Haft. Sie wurden vor Beginm der Verhandlung unter starker Poli- zeibewachung mit Handschellen in den Ge- richtssaal geführt. Auf ihren Streifzügen durch Nordrhein- Westfalen, Hessen; Rhein- Iand-Pfalz, die Saar, Baden- Württemberg und Bayern von Sommer 1960 bis Frühjahr 1961 Hatten die mit großen Personenwagen ausge- statteten Einbrecher in kleinen Gruppen bei über hundert Einbrüchen Waren im Wert von rund einer Million Mark gestohlen und diese dann zu Schleuderpreisen an Hehler verkauft. Bevorzugte„Objekte“ waren Leder- und Pelz- geschäfte, Textilgeschäfte und-fabriken so- Wie Tabakwarengeschäfte.. Im ersten Teil des Prozesses müssen sich eine Gruppe von 11 Eimbrechern, deren Haupt- täter der 31 Jahre alte Max Becker war, sowie wei Hehler verantworten. Der 32 Jahre alte Wolfhart Gehrke und ein weiterer Angeklag- ter werden am 22. Juni für 24 weitere Ein- bpbprüche zur Rechenschaft gezogen. Die übrigen Fälle sind von der Staatsanwaltschaft einge- en orden a Die Einbrechergruppen wurden ausgehoben, als im Oktober 1960 nach einem Einbruch in Bruchsal ein Oberschüler die Täter erkannte umd im Dezember bei einem gewaltsamen Ein- dringen in ein Karlsruher Pelzgesäft ein Mit- glied des Diebesquartetts auf frischer Tat er- tappt wurde. Die vier hatten bereits Pelze und Pelzmäntel im Wert von 117 00 DM in einem bereitstehenden Auto verstaut. Der An- führer Olfhart Gehrke war während der „Arbeit“ seiner Komplicen mit zwei schwar- zen Pudeln spazieren gegangen. Als die Poli- Zei erschien, bog er um die nächste Ecke, be- stieg seinen Wagen und fuhr davon. 0 Im Gerichtsaal sind umfangreiche Vorsichts- maßnahmen getroffen worden. Einige der An- geklagten hatten bereits versucht, aus der Untersuchungshaft zu flüchten. Becker war es gelungen, in Stuttgart unter Verwendung einer Stahlsäge zu entkommen. Er konnte je- doch nach kurzer Zeit wieder ergriffen wer- den. 5 Der 36 Jahre alte, ledige Hilfsarbeiter Fried- rich Koll, der als erster Angeklagter zur Per- son vernommen wurde, begründete die zahl- reichen Wohnungseinbrüche, auf die er sich spezialisiert hatte, mit der Feststellung:„Ich verdiente zu wenig, deshalb griff ich zur Brechstange.“ Seinen ersten Einbruch ver- übte Koll im Sommer 1946. Er kam in der Folge häufig mit dem Gesetz in Konflikt, wurde zeitweise auch in Heil- und Pflegean- stalten eingewiesen und 1953 schließlich als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zu drei- einhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Fast 200 000 Einreisen in drei Tagen 5 Uberaus lebhafter Grenzverkehr 8 LörTrach Gdsw). Rund 200 000 Reisende haben von Samstag bis Pfingstmontag die Grenzübergänge in der Dreiländerecke aus Richtung Schweiz passiert. Wie das Grenz- schutzamt des Paßkontrolldienstes in Lörrach mitteilte, lag die Zahl der Ausreisen in diesen drei Tagen bei annähernd einer halben Mil- lion. Den weitaus stärksten Verkehr hatte der am Ende der Bundesstraße 3 gelegene Grenz- übergang Weil- Otterbach. Dort wurden über die Pfingsttage 73 000 Einreisen registriert, die Zahl der Ausreisen wurde auf etwa 150 000 4 geschätzt. In Weil-Otterbach war der Verkehr zeitweise so stark, daß die Landespolizei die Fahrzeuge über Weil Friedlingen nach Basel leitete. In Friedlingen wurden 23 000 Einreisen verzeichnet, während die Ausreisen um 150 Prozent höher gelegen haben dürften. In Lörrach Stetten gab es fast 50 000 Einreisen und in Grenzach Horn rund 20 000. Auch an diesen Ubergängen lag die Zahl der Ausreisen Weitaus höher. Im Badischen Bahnhof Basel, WO 28 000 Einreisen verzeichnet wurden, lag der Ausreiseverkehr in fast gleicher Höhe. Uberaus lebhaft war der Grenzverkehr auch an den drei großen Grenzübergängen am Hochrhein. In Rheinfelden wurden rund 50 000, in Säckingen und Waldshut je etwa 30 000 Einreisen verzeichnet. Durch den Gegenverkehr irritiert Lahr, Baden(sw). An der Autobahnaus- fahrt Lahr in die Bundesstraße 36 ereignete Sich! ein schwerer Verkehrsunfall. Ein aus Richtung Westen kommender Autofahrer, der in die Autobabhneinfahrt Lahr in Richtung Karlsruhe einbiegen wollte, wurde vermutlich durch den starken Gegenverkehr irritiert und stieß mit einem aus Richtung Lahr kommen- den Wagen zusammen. Beide Fahrzeuge wur- den bei dem Zusammenprall gegen einen drit- ten PKW geschleudert, der von der Autobahn- ausfahrt in die Bundesstraße 36 einbiegen Wollte. Durch den Zusammenstoß der drei Fahrzeuge wurden acht Personen verletzt, davon drei schwer. Eime der Schwerverletzten, eine 55 Jahre alte Frau aus Oberbrüdern im Kreis Backnang, erlag ihren Verletzungen kurz nach der Einlieferung in ein Krankenhaus. Bei den anderen zwei Schwerverletzten be- Steht noch Lebensgefahr. In Mannheim herrschten die„Rothäute“ Mannheim dsw)., Drei Tage lang wur- den Teile der Stadt Mannheim von Indianern und Cowboys beherrscht. Auf einem ehema- ligen Pionier-Ubungsgelände zwischen Neckar und Neckarkanal flogen Messer, wirbelten * 8 2 1 Lassos und tanzten Rothäute um prasselnde Lagerfeuer, Während andere Gruppen mit Hillbilly-Liedern die„Greenborns“ in Stau- nen versetzten. Aufmerksame Lauscher konn- ten jedoch feststellen, daß sich die Indsmen und Westmen privat— je nach Herkunft— auf bayrisch, schwäbisch, sächsisch und in Allen möglichen anderen nichtindianischen Dialekten unterhielten. Es waren die Mit- Slieder von 36 Indianer- und Cowboyclubs in der Bundesrepublik, die sich über die Pfingst- tage zum zwölften Male um ihr alljährliches „Indian Council“, zu deutsch Ratsfeuer, ver- sammelten. Amerikanische Geschichte in Bildern Heidelberg(sw). Dramatische Bege- benheften der amerikanischen Geschichte, dar- unter Ereignisse aus dem Koreakrieg, werden in eimer Ausstellung dreidimensionaler Bilder deutlich gemacht, die zum ersten Male am 16. und 17. Juni aus Anlaß des„Tages der guten Nachbarschaft“ in Frankfurt gezeigt werden. Die Ausstellung ist im Auftrag der Abteilung für Gkkentlichkeitsarbeit beim Hauptquartier der amerikanischen Armee in Europa(Usareur) zusammengestellt worden. Die sogenannten Dioramas werden hauptsach- lich nach Bildern der amerikanischen Maler H. Charles MeBarron jr. und Mal Thompson hergestellt. Sie sollen im sommer auch in Augsburg, Nürnberg, Bamberg, Würzburg, Berlin, Baumholder/ Pfalz, Kaiserslautern, Stuttgart, München und Heidelberg gezeigt werden. f N Schlechteste Erdbeerernte seit Jahren Staufenberg, Kreis Rastatt(sw). Im „Erdbeerdorf! Staufenberg fand mit sechs Wochen Verspätung der erste diesjährige Erd- beermarkt statt, bei dem 200 Körbe umgesetzt wurden. Der Preis betrug 1, 40 bis 1,60 Mark Pro Pfund. Der Ernteertrag ist infolge der anhaltend kühlen Witterung sehr gering. Man rechnet für dieses Jahr nur mit einem Zehn- tel der Normalernte. e Frau Lübke informiert sich über„Aktion Gemeinsinn“ Mannheim(sw). Die Gattin des Bum- despräsidenten, Frau Wilhelmine Lübke, wird Am 25. Juni Mannheim besuchen. Sie will sich dort dart der iber informieren, was im Rahmen „Aktion Gemeinsinn“ erreicht werden konnte, die im vergangenen Jahr vom Bun- despräsidenten W lin zu A fre W ins Leben gerufen worden ar. Mannheim gehört neben Köln und Ber- den sogenannten Teststädten dieser it ihr soll erreicht werden, daß auf Basis alten Menschen geholfen als Einrichtungen geschaffen wer- Ktion. ird und den, mit deren Hilfe alte und kranke Men- Sch Wieder in die Gemeinschaft einbezogen Das tändige Referat des Mann- Nat! s hatte vor kurzem mitge- ir viele Freiwillige, vor allem Hilfe für alte Menschen ge- In mehreren Stadtteilen wurden in den letzten Monaten n, Vor allem Tagesstätten, für Unöbertroffen mit allen Wirkstoffen Ui N 5 das bekömmliche 14 kaltgepreßte. Sonnenblumenöl aus dem Reformhaus „Erdbeerdorf“ Wochen Verspätung der erste diesjährige Erd- beermarkt statt, bei dem 200 Körbe umgesetzt wurden. Der Preis betrug 1,40 bis 1,60 Mark pro Pfund. a anhaltend kühlen rechnet für dieses te 2264; mittel, später trieb 13, ohne Ten Schlechteste Erdbeerernte seit Jahren Staufenberg, Kreis Rastatt dsw). Im Staufenberg fand mit sechs Der Frnteertrag ist infolge der itterung sehr gering. Man Jahr nur mit einem Zehn- der Normalernte. vom 12. Juni B 84—96, C 8 Sroßvieh- zen langsam, Uber- Auftrieb 1705 e BI 114 bis 2 0137 C. 125—138, D 128137, E 125 bis 135; Sauen G1 115-120. G2 105—110; Auftrieb stark abflauend, Schafe Auf- % ui TER 2 elf* Auszug aus dem Standesregister Geborene: 3. Mai Waldemar Günter Bopp und Frau Maria, geb. Günter, Seckenheim, Hochstätt 5, e. S. Rolf Michael— 21. Mai Siegfried Otto Karl Zielske und Frau Christa, geb. Sommer, Setekenbeim, Spargelweg 2, e. T. Carsten 24. Mai Hans-Helmut Friedrich Schindler Frau Gabriele Toni, geb. Herrmann, „Auf dem Kegel 8, e. S. Karlheinz 8 aheschliebungen: 4. Mai Dieter Herold, Neckarhausen, Hilda- aße 1 und Ingrid Kraft, Seckenheim, Meß- erstraßse 66— 11. Mai Fritz Michael Ank, Mannheim, J 2, 19 und Irmgard Elisabeth Koob, Seckenheim, Freiburger Straße— Mali Karl Erich Bauer, Feudenheim, Hö- hnenstraße 18 und Gertraud Else Rudolphi, Secktenheim, Hochstätt 9 18. Mai Klaus Richard Wagner, Mannheim, M 5, 12 und Mo- nika Elisabetha Sieber, Seckenheim, Bonn- dorferstraße 35— 25. Mai Helmut Stiepani, Seckenheim, Meßkircherstraße 32 und Monika Amalie Katharine Körber, Seckenheim, Haupt- 55 Straße 21 Verstorbene: 3 Mai Marie Lauinger, geb. Boschert, Kenheim, Zähringer Straße 48— 8. Mai Karl Friedrich Scholl, Seckenheim, Offen- burgerstraße 2— 22. Mai Katharina Maier, geb. Bauder, Seckenheim, Bonndorferstraße 52- 23. Mai Karl Hermann Hänel, Secken- heim, Meersburgerstraße 41— 25. Mai Mar- Johannes Straße 5. tin Heinrich Wilhelm Seckenheim, Konstanzer Gellert, Fußball FC Oberabsteinach— Fgg. 98 Seckenheim 4:3 Beim frischgebackenen A-Klassenmeister Oberabsteinach trugen die 98er am Pfingst- samstag ein Freundschaftsspiel aus. Nach bei- derseits guten Leistungen unterlagen die 98er knapp mit 4:3. Die Tore erzielten Ries E. 2 und Raule. Unentschieden 3:3 trennten sich die 2. Mannschaften. Einen großen Erfolg konnte die der Fußballvereinigung beim Pfinę des FV 1911 Oftersheim erringen. stärkste Konkurrenz wurden die 98er Tur niersieger. Am Pfingstsamstag wurde der Gruppensieg errungen indem man SG Retsch mit 2:0 besiegte und dem Kreismeister VfR Mannheim ein 0:0 abtrotzte. In der Endrunde am Sonntag wurde zunächst gegen Oftersheim mit 4:0 gewonnen und dann Eintracht Plank stadt 1:0 geschlagen. Damit war der Turnier- Jugend tturnier Gegen 0 sieg geschafft, Strahlend nahm Spielführer Preibisch den schönen Wanderpokal in Empfang und wurde anschließend von seinen glücklichen Kameraden vom Platz getragen. Glücklich war auch Jugendleiter Kettner dem es in erster Linie zu danken ist, daß die Fuß- ballvereinigung eine Jugendabteilung hat die sich sehen lassen kann. Bellagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett- schein des WB-Totos und WB-Lottos bel, den Wir der besonderen Beachtung unserer Lese empfehlen. 5 Die vorläufigen Toto-Gewinnquoten 13er-Wette: 1. Rang(13 richtige) DM 2191,.—, 2. Ralig(12 richtige) PM 67.—, 3. Rang(11 rich- tige) DM 6,95, 4. Rang(10 richtige) DM 1.45. 10er-Wette: 1. Rang(10 richtige) DPM 96,.—, 2. Rang(9 richtige) DM 5,80, 3. Rang G richtige) DM 1.25. Die vorläufigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) DM 500 000, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen und Zusatz- zahl) DM 30 000, Gewinnklasse 2(6 Gewinn- zahlen) DM 2700, Gewinnklasse 3(4 Gewinn- zahlen) DM 50, Gewinnklasse 4 8 Gewinn- zahlen) DM 2,90. Unser Wetterbericht. Warm bis schwül U bersicht: Eine vom Azorenhoch a5. Selöste Zelle wandert langsam über Süd- deutschland nach Osten. Damit erhält unser Gebiet jetzt Zustrom von Warmluft, in der es bäter bei Einschub feuchterer Luftmassen zur Bildung von Gewitterherden kommen Wird. Vorhersage: Teils heiter, teils wolkig mit Höchsttemperaturen örtlich über 20 Grad. Donnerstag stärker bewölkt und strichweise Gewitter. Schn kommt. Von Ende Mal bis Ende full, ist die Blütezeit der Gräser und Sträucher. Dann schwirren in der Luft Milliarden. feinster Zlütenstäubchen— Pollen ge- nannt. Die Pollen verursachen bei Per- sonen mit überempfindlichen Schleim- häuten eine Reizung und Schwellung der Nase, des Rachens und der Augen. Die Folgen sind Niesanfälle, lucken im Rachen und in den Augen., Fleber und Kopfschmerzen sind oft die Begleit- erscheinungen. Bisher ist es noch nicht gelungen, den kleuschnupfen zu ver- hindern. 5 Elne Linderung können sich jedoch dle 80 Gequaſten mit den bekannten„Spalt- Tabletten“ verschaffen. 1 bis 2 u Spalt · Tabletten“ lassen oft in einigen Minu- ten den juckrelz und die Nlesanfäſſe Na ͤ Klar nur HAVVAI! DM 1,25 HAWAI- ein guter Tabak Nur echt mit dem Hawai Mädchen erträglich Werden. Auch bel Rheuma, Grippe, Muskel- und Zahnschmerzen, Neuralgie, Migrane und Sonstigen Schmerzen haben sich„Spalt Tabletten“ ausgezeichnet bewährt. 20 Stück DOM 1,50 Nur in Apotheken erhältlich. V 9 und Vermöpbplungsſearten NECKAR BOTE- DRUCKEREI N Derlobungs- Gludcwunsdb anten fertigt an Ii agg uncsete kast. EIN HEHTERER ROMAN/ vod RUDOLF ANDPERL Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg. Wiesbaden (22. Fortsetzung) „Du machst mich lachen“, erwiderte der junge Millionär, under lachte wirklich.„Du sprichst wie ein Jüngling mit Heiligenschein; aber du bist keiner.— Uebrigens habe ich da in Sevilla, als ich dich im Hause Perez suchte, eine Frau gesehen, die Gattin des Besitzers. Mann eine Schönheit! Nun versuche du mir einzureden, sie sei noch gar nicht hier gewesen!“ „Doch, schon ein paarmal.“ „ha! Du fängst an zu gestehen!“ „Da ist nichts zu gestehen. Sie ist verhei- ratet, und ihr Mann hat Augen wie ein Luchs. Außerdem ist er ein Meister im Pistolenschie- Zen. Er ist zum zweitenmal verheiratet; die erste hat er nebst Liebhaber erschossen.“ „Großer Gott!“ „So ähnlich sagte ich mir auch. Dabei habe ich so das dumpfe Gefühl, als ob ich ihr nicht gleichgültig sei. Sie hat mir sogar schon ein- mal eine Rose ins Bett gelegt, eine rote Rose. Das war aber auch alles, Ich kann nachden- ken, solange ich will, doch ich glaube nicht, daß ich schon einmal länger als drei Minuten mit ihr allein war. Entweder Senor Perez steht wie ihr Schatten neben ihr, oder die alte Schildkröte kriecht in der Nähe herum.“ „Welche Schildkröte?“ Ihre Base Dona Vincenta, ein Fossil von einer Frau, häßlich wie die Nacht und wach- sam wie ein Jagdhund. Unter solchen Um- ständen wird man zurückhaltend, mein— 5 ber, und bleibt allein. Ganz und gar allein. In diesem Hause lebt außer dem Diener nur noch eine Köchin; sie ist eine Göttin in der Küche, außerhalb dieses Raumes aber nur mit einem scharfen Schnaps zu genießen.— Weill ich gerade davon spreche: Was darf ich dir anbieten?— Wein oder Whisky?— Sag, daß du einen Whisky willst, ich habe ordent- lich Verlangen danach, denn seit ich hier bin, kam kein Tropfen davon mehr über meine Lippen.“ Tom gab zu, sehr gerne etwas trinken zu Wollen. Der Diener Pedro erschien auf ein Glockenzeichen, brachte Flaschen und Gläser und entfernte sich wieder lautlos. Sascha goß ein.„Ah das tut gut! Es geht wie Feuer ein. Man wird gleich ein an- derer Mensch.— So, und nun erzähle! Ge- steh vor allem, daß du den Mund nicht ge- halten und es allen möglichen und unmög- lichen Menschen erzählt hast, daß ich gehei- ratet habe!“ „Ich hab's nicht getan!“ verteidigte sich der Besucher.„Aber ich vermute, daß Dween ge- schwätzig war. Jedenfalls bekam ich schon am zweiten Tag einen Anruf.— Von Ann. Sie Wollte es nicht glauben, und als ich es ihr bestätigen mußte, drohte sie zuerst mit Salzsäure, dann mit Schlaftabletten und end- lich mit Erschießen. Ich fuhr sofort zu ihr und tröstete sie. Das war mit Unkosten ver- bunden, Freund; aber ich tat es für dich.“ „Welch ein Edelmut!“ nickte der Hausherr, sich ein neues Glas eingießend.„Hauptsache, sie lieb sich trösten. Ich danke dir.— Und Gloria?“ „Bekam einen Wutanfall und war so ver- rückt, daß sie zur Polizei ging; aber man Sagte ihr dort, daß in den USA jedermann und vor allem jeder Mann heiraten könne, Wen er wolle. Sie ist aus New Vork ver- schwunden und lebt jetzt bei ihrer Tante auf dem Lande. Ich fürchte, sie hat dich sehr geliebt; fast noch mehr als Mary, die ganz einfach sagte: Ein Mann wie Sascha wird es niemals bei einer einzigen lange aushalten, und dann wird er wieder auf mich zurück- kommen.““ „Wieder auf sie zurückkommen“, wiederholte der Sänger, trank und erging sich anschlie- gend in längeren Betrachtungen über die Frauen im allgemeinen und über die drei letztgenannten im besonderen. Tom saß dabei und sah zu, wie der Freund mindestens das Doppelte trank wie er. „Ha!“ rief Sascha endlich, sich erhebend. „Was meinst du, wie mir hier die Arbeit von der Hand geht! Wie ich wieder singel Wie in meiner besten Zeit. Wenn ein Impresario käme und mich fragte, ob ich an der Metropolitan als Giovanni gastieren wolle, ich könnte ohne Bedenken ja sagen. Weil wir vom Impre- sario sprechen: Was macht eigentlich mein guter Sullivan?“ „Er vertrottelt“, antwortete Tom schonungs- los.„Er behauptet, du habest Verträge ge- brochen.“ „Ein Lügner! Ich habe sie nur nicht unter- schrieben!“ „Gut. Nicht unterschrieben.— Und du hät- test zu ihm gesagt, daß er doch versuchen solle, selbst zu singen. Sein Gesicht paßte hervorragend zu einem Clownsänger; wenn er nur den Mund aufmachte, wäre er eines don- nernden Gelächters sicher. Und was tut er? Er geht auf deinen Rat ein. Er singt. Ich habe mir sagen lassen, daß er schon aufgetreten Sei, in einer kleinen Stadt bei Washington. Er soll sogar Erfolg gehabt haben. Vielleicht Wird er gar noch berühmt.“ „Meinen Segen hat er! Was mich betrifft, Tom, so sehe ich rot, wenn ich den Namen Sullivan nur höre. Er war in meinem rast- losen Leben so etwas wie die Peitsche. Hier im Haus am Meer werde ich wieder ich selbst — warte einmal: ich werde dir etwas vor- singen! Du wirst staunen!“ Er erhob sich, ging ins Nebenzimmer und trat an den Flügel, wobei er, was nicht zu übersehen war, leise schwankte. Er machte nicht ohne einige Mühe den Deckel über den Tasten auf und ließ ihn wieder zufallen, wo- bei er sich ein paar Finger einklemmte.„Ver- dammt!“ schimpfte er.„Nun mag ich auch schon nicht mehr! Du kommst um einen gro- Ben Genuß, Tom. Ich will nicht überheblich sein, aber ich bin wirklich über mich selbst hin ausgewachsen. Und das alles in ein paar Wochen! Gestehe, dag das einmalig ist!“ „Es ist einmalig“, nickte der Gast,„und es ist ein Grund, daß wir darauf trinken!“ Sie tranken. „Wenn nun aber deine Frau schon nicht hier ist“, begann der junge Millionär ebenso vorsichtig wie hartnäckig,„dann muß sie doch Woanders sein, wie?“ Das habe er tadellos erraten, lachte Sascha. Wenn Tom aber meine, er werde etwas ver- raten, so täusche er sich ganz gewaltig! Wie sie dann wohl heiße? Ob er, Sascha, das nicht wenigstens sagen wolle? Die Preisgabe des Namens allein sei doch noch kein Verrat! „Den Namen sollst du wissen!“ grinste Reader, sein Glas wie einen Pokal schwen- kend.„Um es kurz zu machen: Bessie!— Ein ungewöhnlicher Name, was?— Schlicht und einfach und doch klangvoll: Bessie! Bist du nun zufrieden?“ „Ein bißchen.— Also Bessie. Der Name ist darum originell, weil ich ihn im Zusammen- hang mit einem gewissen Sascha Reader noch nicht hörte.“ „Aber möglicherweise hörst du ihn von jetzt an öfter, teurer Freund. Denn immerhin— sozusagen— nicht wahr— ist es der Name meiner lieben Frau! Fast könnte ich trüb- sinnig werden, wenn ich daran denke, daß ich eine brave Frau habe und so entsetzlich allein bin!“ Tom nickte und stellte fest, daß die erste hisky-Flasche bereits leer war; also ent- Kkorkte er eine zweite. „Wenn du schon hier so allein sitzt, Sascha, und also auf die Anwesenheit deiner dir An- getrauten keinen Wert legst, warum hast du dann überhaupt geheiratet?“ Der Sänger strich sich durch das Haar, daß es ihm wirr in die Stirne hing; dann stützte er das Kinn in die eine Hand, wäh- rend er mit der andern eine Zigarette aus dem Etui zu nehmen versuchte.„Ich will dir etwas verraten, Tom, mein Freund“, begann er endlich, und es war unschwer festzustellen, daß er schon so etwas wie einen leichten Zungenschlag hatte. . orssetzung folgt) röstfrisch verbraucht. Frischdienst onnegleichen 5 durch den taglichen Einsatz von 000 ACO BS-Wagen! Deshalb kann ihnen auch Ihr kaufmann immer röst- — frischen JACOBS KAFFEE bieten. Röstfrisch gekauft. * dafur erfüllt ACO BS KAFFEE alſe Voraussetzungen! InguRHs KHFFEE Ein romantischer Beruf stirbt aus Technik verdrängt die Sektrüttler— Transvasierverfahren ist rationeller Der romantische Beruf der Sektrüttler in den großen traditionsreichen Seltkellereien im Rheingau stirbt allmählich aus. Es gibt nur nock wenige Kellereien, die einen Rüttelmeister beschäftigen, der täglienm mit einem Stab von Kollegen seine Wanderung durch die von Seletduften erfüllten Rüttelkeller antritt. Hier lagern, mit dem Korken nach unten, Tau- sende von dicken Sekt flaschen auf den schrägen Riittelpulten, wo sie sechs bis acht Wo- chen lang täguch von den Rüttlern in einem tig geruͤttelt werden, wobei eine Vorgang fachmännisck hockgekoben und ſeräf- Markierung auf dem Flaschenboden jedesmal um, eine Achteldrehung weiterbewegt wird. Dieser Rü ttelprozeß wird so lange wiederholt, bis die bei der vorangegangenen Vergärung freigewordene Hefe sich von der Flaschenwand gelöst und am Korken angesammelt hat. Durch die fortschreitende Mechanisierung ist auch dieses handwerkliche Verfahren zum Aussterben verurteilt. Immer mehr setzt sich in den Sektkellereien das Transvasierverfah- ren durch. Der Sekt wird hierbei noch in der Flasche vergoren, aber das Rütteln von Hand wird durch das Pransvasieren ersetzt. Der Sekt wird über einen Transvasierapparat un- ter Gegendruck auf einen Sammelbehälter gedrückt. hier filtriert und dosiert und an- schließend auf die Flaschen abgefüllt. In Fach- Kreisen bezeichnet man dieses neue Verfahren als sehr schwierig, aber wesentlich rationeller als das Rütteln. Mit dem Rüttler schwindet 2 WIEDER AUF RADERN. Stirling Moss geht es besser. Der britische Rennfahrer, der am Ostermontag auf dem Goodwood-Rennſcurs schwer verunglückte, darf im Garten des Atkinson-Morley-Rrunlcenkauses in Wimble- don schon wieder feleine Ausfahrten unterneh- men— zwar noch im Rollstuhl, aber immer- hin auf vier Rädern UPI-Bild unvermeidlich ein Stück alter Romantik aus den Sektkellereien, die sich durch die starke Nachfrage nach dem Krieg bereits weitgehend von den alten Herstellungsverfahren gelöst haben. Die klassische Sektbereitung wie vor 200 Jahren hat in der zukünftigen Sekther- stellung nur noch wenig Chancen, da die da- mit verbundenen veralteten Herstellungsver- fahren zu viel Zeit und Raum beanspruchen. So ist man auch schon in vielen Sektkelle- reien von dem alten Flaschengärverfahren, das von dem französischen Mönch Dom Perig- non vor 275 Jahren im Kloster Hautvillers entwickelt wurde, abgekommen und zu dem Tankgärverfahren übergegangen. Uber die Sektqualität bei dem neuen Verfahren ist man in Fachkreisen allerdings noch geteilter Meinung. Pie fortschreitende Weiterentwicklung des Gärtanks wird jedoch wohl auch traditions- gebundene Sekthersteller, die noch das Fla- schengärverfahren als unübertroffen bezeich- nen, im Laufe der Zeit für die moderne Me- thode gewinnen, während nach wie vor Spit- zensekte unter der als besondere Qualitäts- bezeichnung geltenden Garantie der Flaschen- gärung angeboten werden dürfen. Argentinien trauert um Opfer des schweren Bus-Unglücks Trauer und Empörung herrscht in Argen- tinien über das schwere Verkehrsunglück, das nach letzten Meldungen 43 Menschenleben ge- fordert hatte. Ein vollbesetzter Bus mit Kin- dern zwischen drei und sechs Jahren war in Buenos Aires auf einem Bahnübergang, des- sen Schranken nicht geschlossen waren, bei dichtem Nebel von einem Dieselzug erfaßt und über 100 Meter weit mitgeschleift worden. 41 Kinder, eine Kindergärtnerin und der Chauf- feur des Busses fanden den Tod. 70 Kinder wurden verletzt, über 20 von ihnen schwe- ben noch in Lebensgefahr. Staatspräsident Guido und Bürgermeister Giralt besuchten die Krankenhäuser in der argentinischen Haupt- stadt, in denen die Verletzten untergebracht Sind. Sie sagten außerdem den Eltern der Op- fer großzügige Staatshilfe zu. In der Offent⸗ lichkeit ist neben dem Mitgefühl für die Opfer auch Empörung über die Fahrlässigkeit der Behörden laut geworden, die wegen fehlender Sicherheitsmaßnahmen schon wiederholt zu schweren Unfällen geführt hat. Ein Seebad in der Lüneburger Heide? Botaniker fand viele Strandpflanzen Eine bemerkenswerte Entdeckung machten Botaniker und Geologen am Stadtrand von Lüneburg. In dem 35 m tiefen Kalkbruch an der Straße nach Hamburg fanden sie Pflanzen Aller Art, die sonst nur an den Küsten der Nord- umd Ostsee wachsen. Diese erstaunliche Tatsache stellte die Lüneburger Stadtväter vor die micht alltägliche Frage, ob man in der Heide, ein paar hundert Kilometer von der Küste entfernt, ein Badeparadies anlegen solle. Der Vorschlag kommt von dem Botani- ker Roßmägßler, der anregte, die ungewöhn- liche Fundstelle zu einem Solbad und Salz- floragarten umzugestalten. Ein Seebad gleich vor der Haustür, das wäre doch etwas! Noch dazu mit der vollständigen Pflanzenwelt von Norderney oder Westerland. Wo sich heute der Kalkbruch tief in die Landschaft schneidet, wurde um die Jahrhun- dertwende Kalk abgebaut. Die Wissenschaftler vermuten, daß ein Salzsumpf mit zunehmen- dem Abteufen der Grube versickerte und den Nährboden für die in der Heide seltene Sg flora schuf. Eine Salzquelle. d. Ses speist 1 199. Eketragödie in Holzminden Durch sieben Schüsse tötete der Jahre alte Architekt Kurt W. seine 31jährige Frau in seiner Wohnung in Holzminden und erschoß sich dann selbst. Wie die Kriminalpolizei mut- 35 —Kalkbruch mit starkem Salzwasser lien gut gedeihen. Roßmäßler stieß bei Seinen Kollegen zunächst auf ungläubiges Staunen, Als er den Katalog der Lüneburger Strand- pflanzen vorlegte. Da finden sich Salzmiere, Salzbinse, Stranddreizack, Strandmelbe, Salz- egge, Salzhornklee und Froschbinse. Der Gedanke, inmitten der Lüneburger Heide ein reizvolles Seebad anzulegen, ist gar micht so abwegig. Denm der See im Kalkbruch hat einen Salzgehalt von 14 000 bis 21 000 Milligramm je Liter. Um dieses Kristallklare Strandbad soll eim natürlicher botanischer Garten gedeihen, der mit seinen Gesteinsfor- mationen selbst für Geologen höchst auf- schlugreich ist. Alle Voraussetzungen sind also gegeben, daß die Salzstadt Lüneburg auch ein Seebad werden könnte— nur das Geld dazu fehlt vorläufig. Wird deshalb der Wunsch, hier ein neuartiges Frholungsparadies zu schaffen, leider nur en Fraum bis zen?(IP) tellte, war es in der jungen Ehe von Anfang an zu heftigen Auseinandersetzungen 82. kommen. Die Scheidung War bereits einge reicht, die Vollstreckung jedoch zur Bewäh- rung für ein halbes Jahr ausgesetzt. Das Ehe- oaar hinterläßt zwei Kinder im Alter von drei and sechs Jahren.: IHR ERSTER SCHNEE. Der Präsident des jungen Keita, seine Gattin und etwa 40 Begleiter b War es fur einige Mitglieder der Delegation sie sich leindlich freuten. Zweiter von links: Die Monroe muß gehen Mali, Modibo 5 die Zugspitze. Außerhalb des gastlichen Schneeferner-Haus es trafen sie nur Nebel und Schnee an. Doch. afrikanischen Staates esuchten von Garmisch aus der erste Schnee in mrem Leben, über den Staatsprasiĩdent Keita dpa-Bild Dean Martin geht mit Film wird aufgegeben Zwei Millionen DM Schadenersatz gefordert Amerikas Filmstadt Hollywood hat wieder einmal Gesprächsstoff über einen ihrer Stars: Marilyn Monroe wurde von der Filmgesell- schaft 20th Century Fox aus der, Hauptrolle in dem Film„Ssomething's got to give“ entlassen, weil sie— nach Angaben der Gesellschaft— nur an 12 der 32 Drehtage zu den Aufnahmen erschienen sei. Der blonde Kurvenstar hatte zwar Krank- heitsgründe als Entschuldigung genannt, aber in den Ateliers wies man darauf hin, daß Ma- Tilyn Monroe an der Geburtstagsfeier für Prä- sident Kennedy teilgenommen habe, Außer- dem sei sie in Nachtklubs gesehen worden. Die Dreharbeiten für den Film wurden be- reits am letzten Montag unterbrochen, weil Marilyn Monroe die soeben noch eine Schwimmszene im Evaskostüm gedreht hatte wieder einmal ferngeblieben war, Es heißt, daß die Filmgesellschaft durch die häufige Abwesenheit des Stars bereits zwei Millionen Dollar(acht Millionen DM) eingebüßt habe. 500 000 Dollar(zwei Millionen DM) werde die Gesellschaft vermutlich als Schadenersatz we- gen Vertragsbruches fordern. In einer Sympathie-Erklärung für die Schauspielerin hat ihr Partner Dean Martin angekündigt, daß er von seinen Verpflichtun- gen für den Film zurücktreten werde.„Ich habe unterschrieben, um mit Marilyn Monroe zu fllimen, und ich werde es mit niemand an- derem tun“, ließ der amerikanische Schau- spieler wissen. Marilyn Monroe hatte ihn als Partner ausgewählt. Die amerikanische Filmgesellschaft Twen- tieth Century Fox hat darauf verzichtet, den Film„Something's got to give“ zu Ende zu drehen, nachdem sie Marilyn Monroe aus ihrem Vertrag entlassen hatte und Dean Mar- tin von seiner Verpflichtung als Partner der Monroe zurückgetreten war. Inzwischen haben Hautenge Hosen siegten Der„Hosen-Konflilet“ in dem Automobil- zweigwerle von General Motors in der Nahe von Toronto endete mit einem Sieg der weiblichen Belegsckaftsmitglieder. Die Fir- menleitung nahm ihr Verbot zurück, wo- nach Mädchen und Frauen bei der Arbeit eine hautengen Hosen tragen dürfen. Ein- undwanzig weibliche Belegschaftsmitglie- der, die in diesem Zusammenhang von der Firmenleitung ausgesperrt worden waren, sind inzwischen an die Arbeit zurückge- kehrt. Die Werksleitung wollte nur Röcke und normale Damenhosen als Arbeitsklei- dung akzeptieren. Eines der verärgerten Mädchen antwortete darauf:„Offensickt⸗ lich sind kautenge Hosen nach Ansicht der Werlesleitung für Frauen gefährlich und lenken die Aufmerksamkeit der Arbeits- kollegen ab.“ Mitarbeiter des Studios, die für diesen Film beschäftigt waren, Geld für eine Zeitungsnotiz zusammengelegt. Sie soll lauten:„Wir danken Ihnen, Marilyn und Dean, daß Sie uns arbeits- 10s gemacht haben.“ 0 Sckuelle g a bereitet Taxi- Uberfall mit„Korkenzieher-Pistole“ Einen als Pistole getarnten Korkemzieher drückte ein aus Berlin stammender Mam einem Bonner Taxifahrer bei einem Uberfall in den Rücken. Der Fahrer ließ sich geistes- gegenwärtig aus dem Wagen fallen und alar- Mierte dle r d ö N 8 nn. Beim Baden im Neckar ertrunken Manheim(sw). Ein 19 Jahre alter Ma- crose eines holländischen Motorschiffes er- trank beim Baden im Neckar unweit der Mannheimer Kurpfalzbrücke. Eimem Taucher der Berufsfeuerwehr gelang es etwa nach zehn Minuten, den Matrosen zu bergen. Wie- derbelebungsversuche blieben jedoch obme Er- folg. Täter verfolgt umd gefaßt wurde. Er Hatte Sich, wie er bei der Polizei zugab, durch den Uberfall Geld beschaffen wollen, weil er durch Besuch von Spielbanken in hohe Schulden ge- raten war. Kinder in der Wolga ertrunken . Vier Kinder kamen ums Leben, als bei Rui yschew an der Wolga ein Landungssteg u der Last zu vieler Ausflügler zusammenb 2 Die sowjetische Jugendzeitung Komsomol skaja Prawda“ macht die örtlichen Behörden für den Unglücksfall verantwortlich, da der Landungssteg verfault gewesen sein soll und man es außerdem versäumt hätte, den An- 8 8 8 der Ausflügler unter Kontrolle zu hal- en. 10 Vereins-Kalender 1 Kuratorium Heimatfest. Am Donnerstag, um 20 Uhr findet im Kaiserhof eine Vollsitzung statt, bitten dringend, Wozu alles eingeladen wird. Wir vollzählig zu erscheinen. den 14. Juni Ja, Do brauchst Die Bibel sagt doch Dir: Sud an lulu, durch indleiguelle, sorgföllige ausbildung fahrschule stditer mode eingerichteter lehrraum Aeiblstr. 5 tel. 4 02 47 junghühner- und jungenten-Verkauf am Freitag, 18. Junl, vor- Zu ertragen im Schlofstelle ab sofort zu vermieten. Verlag ds. Bl. Was steht bevor? Das große zeben Gegenwart und mittags v. 9-10 Uhr in der Nähe vom Rathaus Seckenheim 1 Verkäufe Geflügelhof Saffler Hockenheim Auswahl. (Nähe Poradeplatzj. Stragula am Nun on 1.95 mit winzig. Schönheitsfeblern öb. 7000 qm FRICK Kk, Mhm, nor FE 4, 1 den Herrn Jesus Diese Schrift hat jetzt schon eine Auflage von 1½ Buchformat. Sie Wird zur Zeit in unserem Lande sehr gelesen. Hier eWM²Zas dus Woher stammt die gibel? Were ist eigentlich Gott? Naturetscheinungen im Uchte der Bibel Was sogt die ßibef über die Zokonfts Heutige Zeichen der beginnenden Endzeſt Wie endet diese Zeit? Spät ist's an der Weltenohr Sibt es einen neuen Krieg? Zukunft Brücke, Weg und Ziel för ſeden Menschen Weit qu auch dieses schon? Bitte, bestelle auch Du heute noch bei mir diese Broschüre. Sie wird von mir versandt und gehört in jedes Haus! Werner Heukelbach, 3281 Wiedenest Gerade Du brauchst Jesus! dringend als Deinen Wer nicht an Jesus Christus glaubt Wer sich also dem Herrn Jesus nicht unterwirft-, der wird verdammt Werden! Markus 16, J6 Jerzlich bitte ich alle Christen, zur Verbreitung folgender Broschüre beizutragen: Das harrt Ihrer! auf dieser Erde? Es kommt ein furchtbares Erwachen! Die Weissagung eines gibellebgners Das Ende kommt! Eine ernste Jatsache Wehe donn der Erde! Der Weltuntergang Ein Blick ip den timmel Ein Blick in die Hölle Was ist Wohrheit? 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