* iner War „Wir chen tel che- Tür Zige griff probe. Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- Pfg.— Ereisliste Nr. 2) können auf 1 meterzeile 18 Abbestellungen nur bis 25. den Monatsersten angenommen werden. Nr. 95 Samstag, 16. Juni 1962 14.62. Jahrgang Gegen jedes Experiment in der Europa-Politik Mehrheit des Bundestages für Aufnahme Englands in die EWG Adenauers Sorgen nicht geteilt Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Am Vorabend des Besuches des britischen„Europaministers“ Heath in Bonn warnte der FDP- Vorsitzende Dr. Mende vor dem Vorstand seiner Partei vor Experimenten in der Europa-Politik. Mende, der damit zu den jüngsten Diskussionen über den Fort- gang der europäischen Politik Stellung nahm, sprach sich nachdrücklic klung der europäischen Zusammenarbeit aus. Der strich den Wunsch, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer bei ganzen Einfluß dahingehend geltend machen möge, um liche Weiterentwi „eine kontinuier- Barteichef unter- seinem Besen in Paris seinen die französische Regierung für eine Ausweitung der EWG und den baldigen Eintritt Englands und anderer Staaten in die Gemeinschaft zu gewinnen. Bundesaußenminister men mit dem die dem Eintritt Großbri- tanniens in die EWG gelten, versichern, daß die Bundesregierung einen solchen Aufnahme- antrag Großbritanniens beim Ministerrat un- terstützen werde. Bundeswirtschaftsminister Erhard erklärte in einem Aufsatz zum Be- such des britischen Europaministers, die Ent- scheidung über den englischen Beitritt zum Wird Zweifellos Auch Gem T habe„schicksalhafte Be- deutung für die p europas“. Trotz dieser positiven Stel render Koalitionspolitiker ist j 1 noch Bundeskanzler Dr. Aden- Unklar, Was auer über die Aufnahme Großbritanniens in die bisherige„Gemeinschaft der Sechs“ letzt- lich denkt. Zwar hat auch er sich wiederholt Positiv darüber geäußert, in letzter Zeit stellte er jedoch hauptsächlich die Hindernisse her- aus, die dem Beitritt Englands entgegen- Stehen. Offensichtlich will er Frankreich nicht aus der Schlüsselposition verdrängen, die es in dieser Frage einnimmt. Auch dürften sich bei ihm Zweifel regen, ob die europäische Ge- meinschaft nach der Aufnahme Großbritan- miens sich weiterhin zu einer so engen Zu- sammenarbeit entwickeln könne, wie sie ihm stets vorgeschwebt habe. Die Gedankengänge Adenau Frage 1 Wurden in diesen Pankow protestiert gegen Adenauer-Besuch „Kanzler unter fremder Flagge nach Westberlin eingeschmuggelt“ Zerlin(dpa). In gleichlautenden Noten an die Regierungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs hat die Sowietzonenregierung gegen das„provokatorische Auftreten Aden- auers in Westberlin“ protestiert. Bundeskanz- ler Adenauer wird am Sonntag, dem„Tag der Deutschen Einheit“, Westberlin besuchen und Auf einer großen Kundgebung sprechen. In einer Mitteilung der Presseabteilung des Zonen-Außenministeriums, die am Freitag von der Sowjetzonen-Nachrichtenagentur ADN Veröffentlicht wurde, heißt es, die Noten seien „Unter Inanspruchnahme der guten Dienste des Ministeriums für Auswärtige Angelegen- heiten der CSSR“ am 12. Juni an die Bot- schaften der drei Westmächte in Prag über- geben worden. Aus der„Tatsache des gegen- Wärtigen Besatzungsregimes der Westmächte in Westberlin“, so wird in den Noten festge- Stellt, ergebe sich für die Westmächte auch die Pflicht,„für die Einhaltung der Grundprin- zipien des allgemein anerkannten Völkerrechts auf dem von ig noch de facto ihnen vorläufig verwalteten Bruchteil deutschen Territoriums Sorge zu tragen.“ Das Auftreten Adenauers in Westberlin verfolge aber das Ziel, von West- berlin aus„die Revanche-Propaganda gegen die DDR und die anderen sozialistischen Staa- ten zu steigern“. Die Reise Adenauers durch den„Luftraum der DDR“ nach Westberlin in einem Militär- flugzeug einer der Westmächte„zum Zwecke der Revanchehetze“ bedeute einen groben Verstoß gegen die Normen des Völkerrecht über den Transitverkehr, he 8 5 Der Bundeskanzler werde auf diese Weise Sewissermaßen unter fremder Flagge nach Westberlin eingeschmuggelt“. Schüler an der Grenze erschossen Berlin(dpa). Bei einem Fluchtversuch nach Westberlin ist der 12jährige Schüler Wolfgang Glöde, wie am Freitag bekannt Wurde, am 10. Juni auf dem Gebiet der Kolo- nie Sorgenfrei in Treptow im Sowietsektor erschossen worden. Nach Informationen, die im Westberliner Polizeipräsidium vorliegen, War der Täter ein etwa 19jähriger Angehöri- ger der A ersten Abteilung der ersten Grenz- brigade der Zonen- Grenzpolizei. einmal deutlich, als er vor der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion die ganze Reihe der frü- heren französisch-russischen Verträge auf- zählte, deren letzter erst 1955 von der Sowiet- unjon gekündigt worden ist. Damit malte er Warnend das Schreckbild einer neuen Eini- gung zwischen der Sowjetunion und Frank- reich an die Wand, um die Notwendigkeit zu beweisen, ein unauflösliches Bündnis mit Pa- ris zu schließen, das auch der französischen Politik für alle Zukunft weder einen Anlaß noch eine Möglichkeit gibt, ein neues Bündnis mit Moskau zu schließen. Alle diese Sorgen werden allerdings von den meisten Politikern in der Bundesregie- rung und in den Parteispitzen nicht geteilt. Die große Mehrzahl der Minister wie auch die überwiegende Mehrheit des Bundestages tre- ten heute zweifellos für den Anschluß Groß- britanniens an die europäische Gemeinschaft ein, selbst wenn dafür wirtschaftliche Opfer gebracht werden müßten. Nicht einmal der Gedanke Adenauers, daß man die politische Einigung Europas bei einer Ausweitung der Wirtschaftsgemeinschaft auf einen kleineren Kreis von Staaten beschränken könnte, findet in Bonn Anklang. Dazu FDP- Parteichef Mende vor dem Par- teivorstand:„Wir können in der gegenwärti⸗ Sen Phase der Europa-Politik nichts weniger gebrauchen als leinsteurop Experi- mente, die uns Europäer bei unserem Eini- gungswerk zurückwerfen würden.“ Mende un- terstreiceht abschließend seine Uberzeugung, daß eine enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich beim Ausbau Europas zu einer umfassenden politischen und Wirtschaftlichen Gemeinschaft das Funda- nent für die Güte und Dauerhaftigkeit der deutsch-französischen Beziehungen sei. He che Strauß lobt de Gaulle New York(dpa). Die„Weitsicht und den Sinn für das Praktische“ General de Gaulles lobte am Freitag Bundesverteidigungsmini- ster Strauß in New Vork. Der Minister w in einer Pressekonferenz die Ansicht zurück, daß der französische Staatspräsident„anti- europäisch“ sei. Strauß erinnerte daran, daß de Gaulle der„stärkste Befürworter einer französisch-deutschen Aussöhnung“ sei. Sicherheitsorgane um de Gaulle besorgt Meuchelmörder lauern auf ihr Opfer- OAS sprengte Operationssäle Paris(dpa). Obwohl auch der dritte At- tentatsversuch auf Staatspräsident de Gaulle noch vorzeitig aufgedeckt werden konnte, wächst bei den Verantwortlichen des fran- zösischen Sicherheitsdienstes die Befürch- tung, daß das Vorhaben der OAs auf irgend- eine Weise doch noch gelingen könnte. MIT LEITERN UND KISTE kommen die Westberliner an den Wochenenden an die brutal verbarrikadierten Sehtorengrengen, um ihren Verwandten und Bekannten im kommuni⸗ Stisch beherrschten Stadtteil zuzu winken— das einzige, was den Berlinern an Kontakt- möglichkeit geblieben ist. Aber selbst die rührend- selbstlosen Beweise der Zusammen- gehörigkeit sind den Zonen- Machthabern ein Dorn im Auge. Vopos drängen die Ostberliner Weit von der Grenze zurück und schrecken nicht davor zuruche, mit brutaler Gewalt, Trä- nengasbomben und in letter Zeit sagar mit scharfen Schüssen gegen sie vorzugeken Ihre Bedenken wurden am Freitag durch Informationen gestärkt, daß sich eine Gruppe von 20 Mann eines kürzlich aus Algerien ge- kommenen Mordkommandos noch in dem Gebiet versteckt halten soll, das de Gaulle auf seiner gegenwärtigen Provinzreise durch drei ostfranzösische Departements besucht. Der Sicherheitsdienst glaubt Anhaltspunkte dafür zu haben, daß die OAS-Zentrale in Al- Serien alle Mitglieder der Terrororganisation in Frankreich angewiesen hat, jede günstige Gelegenheit zu nutzen, den Staatschef mög lichst noch bis zum algerischen Volksentscheid Am 1. Juli zu ermorden. Große Sorgen macht seinen Beschützern de Gaulle selbst, der es abgelehnt haben soll, angesichts der ständigen Drohung seine jet- 2ige Reise abzubrechen oder wesentlich ab- zuandern. Die Begleitpolizisten in Zivil und Uniform standen auch am Freitag wieder vor Schweren Aufgaben, als der Präsident erneut in Dörfern und Städten Hunderte von Hän- den schüttelte oder seine Wagenkolonne an- halten ließ, um sich unter das Volk zu mi- schen. Mehrere Pariser Blätter veröffentlich- ten am Freitag Bilder de Gaulles auf einer Rednertribüne vor begeisterten Volksmassen, Sleichzeitig aber in Großaufnahme zwei ele- Sant gekleidete, athletische Zivilisten, die Alle umliegenden Häuserfassaden nach ver- dächtigen Bewegungen absuchten. In Algier sprengte die OAS am Freitag drei Operationsabteilungen des Zivilkranken- houses und äscherte im Stadtzentrum wieder Sire Schule ein. Für die ganze Familie Kleidung mit ENGSFLHORN GUALH ATEN Cigechorn: um Mannheim 05.4.6 Ruf an das Gewissen Von Erhard Hasch ke Als vor nunmehr neun Jahren die Ostber- liner Bauarbeiter zum Sitz der Sowjetzonen- Regierung zogen, geschah es nicht, um ledig- lich gegen die von der SED verfügte Normen erhöhung zu protestieren. Hier ging es um ein Aufbäumen— das in wenigen Stunden die anze Zone erfaßte— gegen ein unbarmher- ges Regime, das auch die primitivsten Men- schenrechte migachtet und das einzelne Indi- viduum zu einer willenlosen Kreatur zu degradieren versucht. Der Atem der Freiheit hatte die Menschen berührt. Waffenlos, wider alle Aussicht auf Erfolg erhoben sie sich, nicht um Blut zu vergiegen, sondern um ihre elementaren Rechte zu fordern, Sie wollten nicht länger Sklaven einer Staats- und Re- Sierungsform sein, deren oberstes Gesetz die nackcte, brutale Gewalt ist und deren Bestand nur auf den Spitzen von Bajonetten beruht. Sie Wollten eine Lebensform, in der wieder die Menschenwürde zu einem selbstverständ- lichen Garant erhoben wurde und das Leben Somit erst wieder lebenswert erscheint. In dem Feuer ihrer Peiniger brach der Aufstand zusammen und begrub die Hoffnung auf ein menschenwürdiges Dasein. Neun Jahre sind seit jenem denkwürdigen Tag vergangen, an dem mit aller Deutlich- keit der Welt vor Augen geführt wurde, dag einzig die Macht der sowjetischen Waffen das SED- Regime am Leben erhält. Mit einem Schlage wurde der Nebel kommunistischer Propaganda zerrissen und es offenbarte sich die ganze Kläglichkeit eines Systems, das sich anmaßt, den Völkern der Erde ein Paradies zu versprechen und dabei nicht einmal in der Lage ist, den von ihm unterjochten Menschen auch nur die mindeste Voraussetzung für ein solches zu geben. Daran hat sich und wird sich auch nie etwas ändern, trotz aller schö- nen Worte und eines ungedeckten Wechsels auf die Zukunft. Vom 17. Juni 1953 führt eine direkte Linie zum 13. August 1961. Denn die Mauer ist nichts anderes als das Einge- ständnis der Furcht, der Ratlosigkeit und des völligen Bankrotts, und der Versuch, den Zusammenbruch der Gewaltherrschaft der Zonenmachthaber zu verhindern. In diesem Bemühen hat man jede Maske fallen lassen und dem Terror eine Schärfe gegeben, wie er seinesgleichen bisher noch nicht aufzuweisen hatte. Erleben wir nicht täglich den gnaden- ag losen Meuchelmord an der Sektoren- und Zonengrenze, ausgeführt auf Befehl jenes Mannes, der als Statthalter Moskaus in der Sowjetzone eingesetzt, von jeher einer menschlichen Regung bar ist. Jenem Manne also, der am 17. Juni 1953 nicht den Mut auf- brachte, der Bevölkerung Rede und Antwort zu stehen, sondern sich dem Schutz der So- Wiets anvertraute. Der Widerstand unserer Schwestern und Brüder in der Sowjetzone gegen das kommu- nistische Regime konnte zwar durch drakoni- sche Maßnahmen eingeengt werden, zum Er- liegen aber kommt er nicht. Täglich aufs neue angefacht durch unmenschliche Methoden, schwelt er hinter der Fassade eines Staates weiter, der nur dem Rahmen nach existiert und dessen Bewohner nichts gemein mit ihm haben, weil Form und Inhalt dem deutschen Volke wesensfremd erscheinen. Aber nicht allein dieser Faktor ist es, der den in Frei- heit leben wollenden Menschen den Kampf Segen die Tyrannei ertragen läßt, sondern auch der Wunsch und Wille nach einer Wie- dervereinigung unseres deutschen Vaterlan- des. Sie gehören zu uns, wie wir zu ihnen. Wir sind eine Nation, ein einzig Volk von Brüdern. Trotz Spaltung und der These von den sogenannten zwei deutschen Staaten bleibt es eine unleugbare Tatsache, und kein noch so künstlich geformtes Gebilde kann einen so unnatürlichen, jedem Menschenrecht hohnsprechenden Zustand auf ewig ver- Ankern. Man kann auf die Dauer das Recht auf Selbstbestimmung, das man heute jedem neugeborenen afrikanischen Staat als Selbst- Verständlichkeit zubilligt, dem deutschen Volk nicht vorenthalten. Ein Frieden auf die- Ser Basis ist kein Frieden, sondern ein Diktat, das den Keim des Unfriedens in sich birgt, weil es dem Widernatürlichen zur absoluten Geltung verhelfen will. Man kann ein Stück Papier zerreißen nud in den Ofen stecken, mit einem Volk kann man es nicht. Wohl kann man es jahrelang knechten und zu Helotendiensten erniedrigen, den Willen zur Freiheit, zur Gewährleistung der Menschen- Würde und zur Wiedervereinigung aber kann man nicht auslöschen. Daran sollten auch Ul bricht und Chruschtschow denken, und. ob sie wollen oder nicht, aus den Vorgängen des 17. Juni 1953 für ihr weiteres Handeln eine Lehre ziehen. Aber auch für uns in der Bundesrepublik Sollte der 17. Juni mehr sein, als nur ein Ge- denktag. Dem unerschütterlichen Bemühen der Menschen in der Sowjetzone, der kommu- nistischen Uberfremdung nicht zu erliegen, Fortsetzung auf Seite 2) 4 — 8 schinenschrift! Ruf an das Gewissen Fortsetzung von Seite 1) muß auch auf unserer Seite der ebenso feste Wille entsprechen, uns mit der Spaltung unse- res Landes niemals abzufinden,. In den ver- gangenen Jahren ist zwar Viel in dieser Hin- sicht geredet worden. Doch schienen All diese Worte mehr einem Lippenbekenntnis ⁊zu Ahneln, als wirklich dem unerschütterlichen Willen Ausdruck zu verleihen. Wenn es auch uns ernst ist mit der Einheit unseres Vater- landes, so müssen wir mehr tun, als nur den Dingen mren Lauf zu lassen. Im Juni 1953 haben unsere Landsleute in der Zone spontan ihrer Uberzeugung Ausdruck verliehen, das eine freiheitliche Lebensordnung einen hohen Einsatz wert ist. Es liegt nun in unserer na- tionalen und menschlichen Verantwortung, dafür zu sorgen, daß diese Uberzeugung nicht enttäuscht wird. So sollte denn der 17. Juni eine ständige Mahnung und ein unablässiger Ruf an unser Gewiss en sein. 29 Flüchtlinge getötet Berlin(dpa). In der Zeit vom 4. August 1961 bis zum 10. Juni 1962 Wurden 29 Men- schen bei der Flucht aus Ostberlin und der Sowjetzone getötet. Zwölf Flüchtlinge wurden in diesem Zeitraum verletzt. Diese Angaben Sind in einer vom Westberliner Innensenator Heinrich Albertz am Freitag veröffentlichten Aufstellung enthalten. Politische Offensive nötig New Vork(dpa). Eine politische Offensive bei gleichzeitiger militärischer Defensive hat Bundesverteidigungsminister Strauß am Frei- tag für die Verwirklichung des Selbstbestim- mungsrechts der vom Kommunismus Unter- drückten Völker gefordert. In einer Ansprache zum Jahrestag des 17. Juni im New Lorker Hotel Waldorf-Astoria betonte der Verteidi- gungsminister, daß eine gewaltsame Lösung zur Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechts Als Mittel der Politik ausscheide. Erforderlich sei eine Politik des Verhandelns und Handelns, die den unterdrückten Völkern Hoffnung gebe und den totalitären Regimen den Glauben an den Erfolg ihres expansiven Strebens stück weise nimmt. Dadurch könne das Selbstver- trauen der freien Welt laufend gestärkt wer- den. Star! Die Kumpel an der Ruhr wollen streiken Uber 80 Prozent stimmten bei der Urabstimmung für„Ja“ Bochum(dpa). Die Bergarbeiter und An- gestellten des Ruhrbergbaus sind bereit, für ihre Lohnforderungen in den Streik zu treten. Bei der Urabstimmung am Donnerstag ent- schieden sich 81,39 Prozent der abstimmungs- berechtigten Mitglieder der 16 Bergbau und Energie und 84,7 Prozent der in der DAG or- ganisierten Bergbauangestellten für einen Streik. Von den rund 256 000 organisierten Berg- arbeitern haben sich nach Angaben der Indu- striegewerkschaft Bergbau und Energie 214 509 Geheimgespräch Mende- Smirnow Von unserer Bonner Redaktion BoOonm(Z). Unter strengster Geheimhaltung traf FDP- Parteichef Dr. Mende am Mittwoch mit dem sowjetischen Botschafter in Bonn Smirnow zu einem dreistündigen Gespräch unter vier Augen zusammen. Mende unter- richtete anschließend den Bundeskanzler über die Unterredung und überbrachte ihm, wie vertraulich verlautet, ‚einige freundliche Wünsche Smirnows“. Politische Beobachter in Bonn sind jedoch der Ansicht, daß sich der sowjetische Botschafter der Vermittlerrolle Mendes nicht nur für die Widerherstellung seines unterbrochenen persönlichen Kontaktes zu Adenauer bedient hat. Die politische Wich- tiskeit des Mende-Smirnow- Gesprächs wird noch dadurch unterstrichen, daß der FDP- Parteichef zu Beginn der nächsten Woche auch Bundesaußgenminister Schröder über die Un- terredung berichten wird. (83,64 Prozent) an der Urabstimmung ligt. 97,5 Prozent von denen, die ihre Stimme Abgaben, entschieden sich für einen Streik. Von den etwa 8000 abstimmungsberechtigten Bergbauangestellten beteiligten sich nach Mit- teilung der Berufsgruppe Bergbau in der Deutschen Angestelltengewerkschaft rund 90 Prozent an der Urabstimmung. Insgesammt sind auf den Ruhrzechen über 367 000 Arbeiter und Aligestellte beschäftigt. e vertraut auf Einsicht der Bevölkeru ing „Eine Bundesfinanzreform steht in den Sternen geschrieben“ Berlin(dpa). Bundesfinanzminister Dr. Heinz Starke sprach am Freitag vor der Ber- liner Pressekonferenz die Uberzeugung aus, daß sich in der Bevölkerung der Bundes- republik die Einsicht verstärke, daß Maßhal- ten in den Lohnforderungen notwendig ist und daß das Erhaltene verteidigt werden müsse, statt auf die Dauer über die Verhält- nisse zu leben. Eine Ordnung in der Finanz- wirtschaft sei nur aufrechtzuerhalten, wenn man bei dem vorgesehenen Weg bleibe. Ein erstes„Umfallen“ ziehe eine Kette von neuen Forderungen nach sich. Die für Berlin vorgesehenen Steuerpräfe- renzen, die das Bundeskabinett beschlossen nat und die in Kürze dem Bundestag vorge- legt werden, sind nach Angaben Starkes im Prinzip klar. Während seines Aufenthaltes in Berlin werde er mit der Industrie- und Han- delskammer Besprechungen über die Erhal- tung und Stärkung der Wirtschaftskraft Ber- lins führen, erklärte der Minister. Starke sagte vor der Berliner Pressekon- ferenz, mit seinem Einsatz für Vermeidung von Steuererhöhungen habe er sein Wahlver- Sprechen eingehalten. Nach wie vor gelte für ihn dieser Grundsatz. Eine Bundesfinanz- reform steht nach Meinung Starkes in den Sternen geschrieben. Sie bedeute eine Ver- Tassungsänderung, die nur über die etwas schwierige Hürde der Zustimmung der Op- position zu erreichen sei. 1962 habe er aus Not und Zeitmangel die Länder gebeten, beim Ausgleich des Bundesetats mitzuhelfen. Eine gleichartige Wiederholung lasse sich 1963 Allerdings kaum ermöglichen. Abschließend vermerkte Starke, er wolle auch 1963 ohne Steuererhöhungen auszukommen versuchen. betei- Vorsorge- Untersuchungen Der für die Abstimmung zuständige zweite Vorsitzende der IG Bergbau, Fritz Dahlberg, bezeichnete am Freitagmorgen die Beteili- gung als ausgezeichnet. Bereits vor der Ab- stimmung hatte die Gewerkschaft bekannt- gegeben, daß sich rund 15 Prozent ihrer Mit- glieder wegen Krankheit oder Urlaubs nicht beteiligen könnten. Dahlmann wies darauf hin, daß zur Einleitung von Kampfmaßnah- men nur die Zustimmung von 75 Prozent der 1e erforderlich war. Nach seiner Ansicht ist das E bnis ein Be- Weis für die in den Betrieben des Ruhrberg- baus herrschende Unruhe. Die IG Bergbau verlangt eine zehnprozen- tige Lohn- und Gehaltserhöhung. Die DAG hat keine linearen Forderungen aufgestellt. Sie wünscht Verbesserungen im Gehaltsgrup- pen-Katalog, verbunden mit gezielten Ge- haltserhöhungen in einzelnen Gehaltsgrup- pen. Der Unternehmensverband Ruhrbergbau hat erklärt, die Bergwerksgesellschaften an der Ruhr könnten in der gegenwärtig schwie- rigen Situation keine Tariferhöhungen bewil⸗ ligen. Nach der Urabstimmung im Ruhrbergbau sollen auch die Bergleute im Aachener Revier entscheiden, ob sie ihre Lohnforderungen mit einem Streik durchsetzen wollen, Als Termin für die Urabstimmung im Aachener Revier ist der 19. Juni in Aussicht genommen. Am 20. Juni will der Hauptvorstand der IG Bergbau den Streiktermin festlegen, wie die Pressestelle der Gewerkschaft am Freitag mitteilte In einer Presseerklärung warnte die 18 Bergbau die Unternehmer und Politiker davor, den Ernst der gegenwärtigen Situation zu unterschätzen. Regierung will Sozialgesetzentwürfe vorlegen Bonn will Preissteigerungen zu verhindern versuchen Bonn(dpa). Die Vorlage neuer Gesetzent- würfe zur Sozialpolitik hat Bundesarbeitsmi- nister Blank am Freitagvormittag in der mit Spannung erwarteten Sozialdebatte des Deut- schen Bundestages für die Zeit nach den Som- merferien angekündigt. Die Entwürfe betreffen das Kindergeld, die Krankenversicherung und die Lobnfortzah- lung im Krankheitsfall. Der SPD-Sozialexperte Professor Schellenberg griff in der auf An- frage seiner Partei zustandegekommenen De- batte die Außerungen Blanks scharf an und bezeichnete die Antwort des Ministers als „dürftig und kläglich“. Sprecher der Koali- tions-Parteien stellten sich dagegen vor den Minister. An der im allgemeinen sachlich ge- Führten zweistündigen Aussprache nahm auch Bundeskanzler Dr. Adenauer teil, ohne jedoch in die Debatte einzugreifen. Aus ihrem„Sozialpaket“ will die Regierung Gesetzentwürfe vorlegen, in denen die Gleich- Stellung der Arbeiter und Angestellten im Krankheitsfall behandelt und die volle Lohn- ortzahlung eingeführt wird; die Finanzierung der gesamten Kindergeldzahlung aus allge- meinen Haushaltsmitteln des Bundes, die Er- höhung der Einkommensgrenze beim Zweit- Kindergeld und Leistungsverbesserungen vor- gesehen sind; die Erkenntnisse der modernen Medizin, besonders bei der Früherkennung von Krankheiten, einschließlich zahnärztlicher bei der Neurege- lung der Krankenversicherung berücksichtigt werden und in erforderlichen Fällen die Ge: währung von Vorsorge-Kuren vorgesehen ist. Die Bundesregierung wird nach den Wor- ten von Bundesernährungsminister Werner Schwarz alle Möglichkeiten ausschöpfen, um nach Inkrafttreten der EWG-Marktregelungen Auch Schröder gegen separates Dreier- Statut Der Außenminister tritt nachdrücklich für Politische Union der Sechs ein Kloster Beuron(dpa). Ein Sonderstatut in der EWG zwischen Frankreich, Italien und der Bundesrepublik hält Bundesaußenminister Dr. Gerhard Schröder nicht für zweckmäßig. Er würde es nicht für glücklich halten, sagte der Minister am Freitag, wenn sich die Bun- desrepublik aus den Planungen der Gemein- schaft der Sechs heraushalten würde. Schröder trat dagegen nachdrücklich für eine politische Einigung unter den sechs EWG-Ländern mit dem Ziel der Offnung der EWG für den Beitritt Großbritanniens ein, den er als die„beherrschende Tatsache“ be- zeichnete. Dr. Schröder schlug auf der fünften Begeg- 5 7 nung katholischer Publizisten aus Frankreich und Deutschland in der Benediktinerabtei Beuron vor, die sechs EWG- Staaten sollten sich möglichst bald über den politischen Grund- riß des Zusammenschlusses mit dem Ziel der Aufnahme Großbritanniens unterhalten. Er verspreche sich von dem Beitritt Groß- britanniens durchaus positive Wirkungen, betonte der Minister. Er ließ dabei keinen Zweifel daran, daß das politische Leben in der Bundesrepublik auf die dauernde, feste und aufrichtige Freundschaft mit Frankreich ge- gründet sei. Die deutsch- französische Aussöh- nung habe einen hohen Wert für ganz Europa und gleichzeitig für das europäisch-amerika- nische Verhältnis. am 1. Juli ein Ansteigen der Verbraucher- preise zu verhindern. Bei der ersten Lesung der EWG-Anpassungsgesetze im Bundestag, die nach kurzer Debatte an die zuständigen Ausschüsse überwiesen wurden, sagte Schwarz am Freitag, der Preis für das inländische Brot- getreide werde im FHauptverbrauchsgebiet unverändert bleiben. Soweit durch die Ab- schöpfung die Preise für einige wichtige Im- port-Getreidesorten höher sein sollten als bisher, werde die Bundesregierung die Ver- Draucherpreise subventionieren. Das gelte vor allem für Qualitätsweizen, Hartweizen und einige Industrie-Getreidesorten, die zur Her- stellung von Teigwaren und Nährmitteln ver- wendet werden. SPD stimmt Grundgesetzänderung nicht zu Keine Ubereinstimmung in Baden-Frage Karlsruhe(dpa). Die baden-württem- bergische SpD wird den von Ministerpräsi- dent Kiesinger vorgesehenen Weg einer Grundgesetzänderung zur Lösung der Baden- Frage nicht mitgehen, so daß in Kürze vor- aussichtlich Bundesinnenminister Höcherl den seit einiger Zeit vorbereiteten Gesetzentwurf für eine Volksabstimmung in Baden im Bun- deskabinett einbringen wird. In einem ab- schließenden Gespräch mit Ministerpräsident Kiesinger am Freitagnachmittag in Karlsruhe haben die Vorsitzenden der SPD-Landtags- Traktion Dr. Veit und Walter Krause erklärt, die Landtagsfraktion könne der SPD- Bundes- tagskraktion die Zustimmung zu einer Ande- rung des Grundgesetzes nicht empfehlen. Wie aus einem Kommuniqué der SPD-Fraktion vom Freitagabend hervorgeht, hat der Mini- Sterpräsident erklärt, gegenwärtig könne eine Stellungnahme der beiden badischen Landes- verbände der CDU zum Südweststaat nicht herbeigeführt werden. Damit ist der Forde- Tung der SPD nicht entsprochen, die CDU als Stärkste Regierungspartei müsse zunächst ein- mal ein„eindeutiges Bekenntnis zum Bestand des Landes Baden- Württemberg“ ablegen Gipfeltreffen der Casablanca- staaten Kairo(dpa). Staatspräsident Nasser er- ökknete am Freitag das Treffen der Mitglieder der sechs Casablanca- Staaten in Kairo. An der Konferenz, für die keine feste Tages- ordnung Vereinbart wurde, nehmen der Staatschef Agyptens, König Hassan II. von Marokko, die Staatschefs von Guinea und Mali sowie der Chef der algerischen Exil- regierung teil. Der ghanaische Staatspräsident Nierumah Wird durch seinen Außenminister Ako Adjjei vertreten. 5 Saadeunestek ksta EIN HET TERER ROMAN 7 VON RUDOLF A Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg. Wiesbaden (24. Fortsetzung) Sebastian bemüht sich sehr, aus mir eine Dame nach dem Vorbild des österreichischen Hochadels zu formen.— Ob er's N Nun muß ich schließen. Ich wünsche Dir recht viele Fortschritte bei Deinen Gesangsstudien. Spanien muß ein schö- nes Land sein, nicht wahr?— Vielleicht zeigst Du es mir auch einmal. 5 Aber es ist weit bis dorthin. Diesen Brief bringe ich selbst nach Salzburg. Es geht schneller, die Post in Albaching läßt sich so arg viel Zeit. Hier lägt man sich Überhaupt viel Zeit. Es freut sich Sehr Auf Dein nächstes Lebens- zeichen Deine Bessie“ Bessie das war sie!— Sie Schrieb nett, aber kühl. Wer solche Sätze formte, war Wirk lich nicht mehr jung. Außerdem diese Ma- Aber reiten konnte sie. Und kochen, enn davon auch 1 im Brief 2⁊u 5 lesen Sa 8 Tom. zusammen— man hörte ein 5 dumpfes Krachen und 17 88 ein kräftiges Schimpfen. Wenn nicht es täuschte, stammte sowohl das e wie das Schimp- fen vom Hausherrn. Tom mußte sich beeilen. Schnell zog er sein Notizbuch und schrieb mit fliegenden Fingern:„Bessie Reader. Salzburg. Salzkammergut. Albaching. Siebenlind.— Das genügte.— Dann schob er das Schreiben schnell in den Umschlag und ließ ihn neb und sah sich einem Sascha Reader Hier!“ N der 5 N. du denn für einen Lärm?— Und ich dachte, du wolltest Sekt bringen! Ich wäre in der Zwischenzeit beinahe verdurstet oder einge- schlafen!“ Tom öffnete die Tür zum Korridor gegen- über, der einen ziemlich zerstörten Eindruck machte. Er rief:„Mensch! Wie siehst du aus!“ Es stellte sich heraus, daß der Hausherr beim Erklettern der sehr steilen Kellertreppe einen Fehltritt getan hatte und nach rückwärts wie- der dorthin gefallen war, von wo er sich eben mit erheblichen Schwierigkeiten empor- gearbeitet hatte. Dabei zerbrach die eine der beiden Sektflaschen in viele Scherben. Da Sascha wieder in diese Scherben fiel, schnitt er sich mehrfach in die Hand. Um das Blut zu stillen, band er sich ein Taschentuch um. Die zweite Flasche kam dann noch heil mit nach oben, auch wenn er mit ihr beim Be- treten der Hallenfliesen hinfiel. Kurz gesagt: Sascha Reader war betrunken wie kaum je zuvor. Immerhin trugen ihn seine Füße doch noch in das große Zimmer, wenn auch Tom be- trächtliche Hilfe dabei leisten mußte. Sie ent- korkten die Flasche mit vernehmbarem Knall, und dann tranken sie. Tom hielt eine kleine improvisierte Rede auf Saschas Gattin, Was diesen so rührte, daß er zu weinen begann. Um sich die Tränen tronen zu können, brauchte er ein Taschentuch; er nahm das, Womit er sich eben noch verbunden hatte; 80 kam es, daß sich Blut und salziges Wasser en Wangen vermischten. Wie von 8 schaute er auf den Fuß- 0 das dort. Kuvert. dem Stuhl, auf dem der Freund gesessen e hatte, auf den Boden fallen. Niemand sah es dem blütenweißen Kuvert mit den auslän dischen Marken an, daß ein Unrechter 85 in 5 den Händen gehabt hatte. 5 Wieder erklang draußen ein e und dann donnerte eine machtvolle Stimme: „Tom! Tom! Alter ae N steckst du enn! . a ten ganz un waere ancrce ende 21 2 e das 125 immer wie- der darüber erröte.— Prost.“— Er fuhr fort: „Sie hat Glut in den Adern, das kann ich dir nur sagen. Ihre Briefe könnten von einer Dichterin geschrieben sein. Ich habe in mei- nem Leben, weiß Gott, schon viele Briefe er- halten, aber nicht einer davon kann sich mit denen meiner Frau vergleichen.— Sag einmal, Bursche, warum grinst du eigentlich?“ „Wie käme ich dazu, zu grinsen?!“ antwor- tete der Freund ausweichend. Dann lenkte er das Gespräch ab und meinte, der Sekt sei gut, aber dennoch habe er nach langer Reise nun doch das unstillbare Verlangen nach Schlaf. Wenn es Sascha recht sei, wolle er sich schla- fen legen. Sascha War es gar nicht recht, aber schließ- lich mußte er sich doch fügen, nicht, ohne den Rest in der Flasche noch auszutrinken. Dann erhob er sich, steckte den Brief in die Tasche, hängte sich bei Tom ein und N der Tür 2. „Morgen“, bemerkte er dabei, e werde ich dir die Gegend zeigen. Sie ist zaub. Ich kann doch dieses verdammte Wort mient finden!“ „Vielleicht meinst du zauberhaft?“ lächelte der andere. „Sehr richtig: zauberhaft. Wir nehmen ein Boot, und dann lassen wir uns nach Santilla rudern. Dort wohnen die reizendsten Mäd- chen, und dort gibt es auch den besten Wein. Er hat einen komischen Namen, er heißt Ca- damos oder so ähnlich. Warum wackelst du eigentlich, Freund? Du hast zuviel getrunken. Ich wundere mich. Du benimmst dich un wür. einfach un wür 8 du, mir kiele das Wort ein?“ i 8 „Unwürdig.“ „Ausgereichnet.— GW acht, hier ist eine Treppe, so ist es gut. Dein Zimmer weißt du ja. Schlafe, solange es dich freut, und lasse dich nicht stören, wenn ich schon am Morgen singel Aber dieser Don Gio Don Gio „Don Giovanni“, vollendete Tom das schwie- rige Wort und dann nahm er den Freund kurzerhand unter den Arm und N Ibn e sein Zimmer. Sascha leistete nur schwachen Widerstand. Er lieg sich auf sein Bett fallen, versuchte die Schuhe auszuziehen, fand dies aber zu be- schwerlich und fiel in einen schönen Schlum- mer, ohne sich ausgezogen zu haben. 5 Tom betrachtete ihn noch eine Weile, grinste dann listig und verließ den Raum. Im Gang brannte gedämpftes Licht. Schweigend lag das Haus. ES war 50 Still, daß man das Rauschen der Meeresbrandung Hören konnte. Die Sonne stand Schon noch am Himmel, als Sascha Reader erwachte. Als er den Kopt erheben wollte, sank er sogleich mit einem Wehlaut wieder in die Kissen zurück. Es lieg sich nicht leugnen, daß er einen Kater hatte. Mit tiefer Erschütterung stellte er fest, dag er angezogen im Bett lag. Er versuchte, dar- über nachzudenken, was nach einigen mit Schmerz verbundenen Bemühungen auch ge- lang. Da war doch gestern dieser Tom Tawer gekommen, und sie hatten zu Abend geges- sen und anschließend einiges getrunken, Bier“ zuerst, dann Whisky und endlich Sekt. Wermn er sich recht erinnerte, wollte er mit Tom heute auf das Meer hinausfahren. Und das bereits am frühen Morgen.— Sascha heftete seine Augen lange und vorwurfsvoll auf die Armbanduhr und stellte kest, daß es bereits Mittag war. Er gab sich einen innerlichen Ruck und setzte sich aufrecht. Er hatte schon oft einer Brummschädel gehabt, einen solchen 5 kaum., Im Spiegel sah er ein bleiches, blu, Verschmiertes Gesicht.— Bin ich das? dacht er.— Wieso blutverschmierf? Wie kam Blu in sein Gesicht? Aber da war ja auch im Bett, an seiner Hand. Was, um mels Willen, war geschehen? Nicht ohne Anstrengun drück knopf, der die Elingellei des ehrenwerten 5 3 machte eine den Herrn und sagte, 88 merken 2u las 1