— nean S neessen Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung debung für Manmnbeim-Seckenbeim und Ums Telefon 8 62 16 Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.—(Preisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 105 Mittwoch, 4. juli 1962 14.762. Jahrgang 0 1 Adenauer drängt auf Europäische Wunsch nach baldigem EWG. Beitritt Großbritanniens Freimütige Aussprache des Kanzlers mit de Gaulle Paris(dpa). In einem ersten Gespräch unter vier Augen hat Bundeskanzler Aden- auer am Dienstag in Paris den französischen Staatspräsidenten de Gaulle auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, die Europäische Politische Union zu schaffen. Gleichzeitig hat Außenminister Schröder seinen französischen Kollegen Couve de Murville in parallel lau- fenden Unterredungen von dem Wunsch der Bundesregierung unterrichtet, Großbritannien möge möglichst bald der EW beitreten. Damit sind die deutsch- französischen Be- Sprechungen schon zu den Kernproblemen der Europapolitik vorgestoßen. Die politisch- diplomatischen Unterhaltungen in Paris wa⸗ Ten von dem glanzvollen und festlichen Ge- Präge begleitet, das die französische Re- gierung für den deutschen Gast auch am zwei- ten Tag des Besuches entfaltet hat. Nach einem Essen bei dem französischen Premier- minister Pompidou im Hotel Matignon be- suchte Adenauer eine für ihn persönlich zu- sammengestellte Ausstellung von Kunstwer⸗ ken im Louvre. Am Abend war der Bonner Regierungschef Gast de Gaulles im festlich erleuchteten Elysee-Palast. Das erste Treffen de Gaulles mit Adenauer Während des jetzigen Besuches— das elfte, seit sich beide Staatsmänner kennen— ver- lief nach Mitteilung eines deutschen Sprechers in der gleichen freimütigen Art wie alle vor- Angegangenen Begegnungen. Der Auftakt für das Europa- Gespräch war damit gegeben, daß de Gaulle den Bundeskanzler zunächst über Seine Pariser Aussprache mit dem britischen Premierminister Macmillan vor vier Wochen informierte. Gleich anschließend gingen die Erörterungen zu dem Kernpunkt der Politi- schen Europäischen Union über. De Gaulle überreichte dem Bundeskanzler beim Ab- Schluß des Gespräches im Elysee-Palast das Großkreuz der Ehrenlegion. Adenauer schenkte de Gaulle aus seinem privaten Besitz eine Holzschnittarbeit, die die heilige Magdalene zeigt, und Madame de Gaulle ein Meißner Teeservice aus dem 18. Jahrhundert. Hauptteil der Besprechungen der Außen- minister Couve de Murville und Schröder war das Problem des britischen EWG-Beitritts, der nach französischer und deutscher Auffassung die gesamte kommende Entwicklung entschei- dend beeinflussen wird. Das deutsch-franzö- sische Außenministergespräch wird heute zu 4 7 N 0 Politische Union IHRE POLETTISCHEN GES PRACHE haben am Dienstag Staatsprãsident de Gaulle und Bundeshanzler Adenduer aufgenommen. Unser Bild æeit ihres Gesprachs unter vier Augen im Elysee. Palast in Paris der Zeit fortgesetzt, in der auch de Gaulle und Adenauer erneut zusammenkommen. „Die Lage war noch nie so ernst“ Eine Panne passierte während des Louvre Besuches, als ein mit zwanzig Menschen ladener Fahrstuhl wegen Uberlastung stecker blieb. Unter den Eingeschlossenen, die über eine Stunde lang in stickiger Luft gedrängt stehen mußten, waren zwei Sekretärinnen des Bundeskanzlers. Durch einen Schlitz konnten sie Adenauer ein Hilfegesuch zukom- men lassen:„Die Lage war noch nie so ernst. Zwanzig Europäer befürchten ihre Mumiflzie- Tung. Erbitten Hilfe.“ Als man dem Bundes- Kanzler auf seine besorgte Frage nach der London zur Euratom-Mitarbeit bereit Militärische Interessen dürfen jedoch nicht berührt werden Brüssel(dpa). Die britische Regierung hat sich bereit erklärt, den Vertrag über die euro- Däische Atomgemeinschaft Euratom)„in sei- ner gegenwärtigen Form im wesentlichen an- Zunehmen“. Mit dieser Feststellung eröffnete der britische Europaminister Edward Heath am Dienstag in Brüssel die Verhandlungen über einen britischen Euratom- Beitritt. Genau wie Frankreich bei den seinerzeiti- gen Verhandlungen über den Abschluß des Euratom-Vertrages stellte Heath klar, daß seine Regierung nicht bereit sei, die militäri- Sowietspion Pripolzew entlassen Bonn(dpa). Die Bundesanwaltschaft hat den wegen Spionage zu vier Jahren Zucht- haus verurteilten Angehörigen der sowjeti- schen Handelsvertretung in Köln, Diplom- ingenieur Valerian Pripolzew, aus der Haft entlassen und aus der Bundesrepublik ausge- Wiesen. Das Auswärtige Amt begründete die Entlassung am Dienstag mit der Freilassung des deutschen Ehepaars Werner, das seiner- zeit in der Sowjetunion wegen Spionage ver- urteilt, vor einiger Zeit jedoch von den So- Wietbehörden freigelassen worden war. Das Auswärtige Amt äußerte die Hoffnung, dag die zuständigen sowjetischen Behörden nun auch noch die Heidelberger Studenten Naumann und Sonntag entlassen würden. Naumann und Sonntag verbüßen in der So- wetunion eine Gefängnisstrafe wegen Spio- Nag. 5 Keine neue Truppenverringerung Heidelberg(dpa). Der Oberkomman- dierende der amerikanischen Armee in Eu- ropa, General Paul L. Freeman, dementierte am Dienstag in Heidelberg entschieden Pres- semeldungen, wonach das Pentagon 40 000 Mann Pruppenverbände aus Europa zurück- ziehen wolle. Uber die vom Weißen Haus be- reits bekanntgegebene Zurückverlegung von 7700 amerikanischen Soldaten aus Turopa hinaus seien Verringerungen erst dann vor- gesehen, wenn sich aine Entzpannnng in Ber- In e schen Interessen Großbritanniens auf nuklea- rem Gebiet durch Euratom berühren zu lassen. In einer Erklärung vor den Regierungsver- tretern der sechs Euratom-Staaten Frankreich, Bundesrepublik, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg sagte Heath:„Unsere Kern- Waffenplanung wird außerhalb der Sphäre von Euratom bleiben.“ Der anglo- amerikanische Atomenergievertrag vom Mai 1959 über die Lieferung britischer Spaltstoffe an die USA müsse weiter gelten können. Außerdem müß- ten dritte Staaten die Möglichkeit haben, mit der um Großbritannien erweiterten Gemein- schaft weiter zusammenzuarbeiten. igt de Gaulle und Adenauer wahrend UPI-Bild Identität der Gefangenen antwortete, es han- dsle sich hau; ieh um Journalisten, meinte er lakonisch, dann sei es ja nicht so Schlimm. Alkohol-Grenze für Krufffuhrer: 1,5 Promille im Auto und 1,3 auf dem Motorrad Karlsruhe(dpa). Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes unterscheidet bei der unbedingten Fahruntüchtigkeit eines Angetrunkenen, ob es ein Auto- oder ein Motorradfahrer gewesen ist. Der Grenz- Wert beträgt bei einem Autofahrer 1,5 Pro- mille und bei einem Motorradfahrer 1.3 Promille. Mit dieser Erläuterung hat die Pressestelle des Bundesgerichtshofes am Dienstag erneut zu dem Grenzwert von 1,3 Promille Stellung genommen, der vor kurzem in einer Entscheidung des Zweiten Zivilsenates, die Aufsehen erregt hatte, ge- nannt worden war. In der Erläuterung wird darauf hingewiesen, daß der verur- teilte Fahrer ein Motorrad- und nicht ein Autofahrer gewesen sei. Im übrigen ent- falle bei einer Fahruntüchtigkeit, die auf Trunkenheit beruhe, nur der Anspruch auf die Unfallversicherungssumme. Seine Rechte aus der Haftpflichtversicherung be- halte der angetrunkene Kraftfahrer in der Regel bei. ed Unabhängigkeit Algeriens proklamiert Algerische Exilregierung kehrte zurück Zwistigkeiten dauern an Algier(dpa). Begrüßt von einer begei⸗ sterten Menschenmenge traf am Dienstag- nachmittag die algerische Exilregierung aus Tunis auf dem Flughafen von Algier ein. Mit dem Einzug in Algier hat die„provisori- sche Regierung der Republik Algerien“ Wie ihr offizieller Titel lautete— ihr beinahe vier jähriges Exil beendet. Der Ministerpräsident der Exilregierung, Ben Jussef Ben Chedda, und sein Kabinett wurden vom Chef der provisorischen Exeku- tive im algerischen Verwaltungszentrum Ro- cher Noir, Abderrahmane Farès, und kon- sularischen Vertretern vieler Länder, darun- ter dem deutschen Generalkonsul Siegfried von Nostitz, auf dem Flugplatz herzlich be- grüßt. Anschließend fuhren die algerischen Politi- ker in die Stadt Algier An den Zufahrtsstra- Ben stand eine unübersehbare Menschen- menge, die Ben Chedda und seinen Ministern sowie Farès begeistert zujubelte. Am Vormittag hatte der französische Staats- präsident de Gaulle Algerien zum unabhän- gigen und souveränen Staat erklärt und da- mit 132 Jahre französischer Herrschaft in die- gem Territorium beendet. De Gaulle würdigte damit dis Entscheidung des algerischen Vol- Res, das zich am Sonntag in einem Volks- entscheid mit mehr als 99 Prozent aller ab- gegebenen Stimmen für die Unabhängigkeit und eine künftige Zusammenarbeit mit Frankreich entschieden hatte. ö Jnzwischen haben eine ganze Reihe von Staaten, darunter die Bundesrepublik, die USA., die VAR, Tunesien und Italien, den neuen unabhängigen Staat Algerien aner- kannt. Die Sowjetunion und eine Reihe an- derer Ostblockstaaten hatten diese Anerken- nung bereits ausgesprochen, nachdem die Französisch- algerischen Vereinbarungen von Evian im März unterzeichnet worden waren. Damals hatte die französische Regierung diese Anerkennungen als„unfreundlichen Akt“ bezeichnet.. Uberschattet wird die Freude über die neu Sewonnene Unabhängigkeit von den Zwist keiten, die in den letzten Tagen zwischen der algerischen Befreiupgsfront FLN und der 31 gerischen Befreiungsarmee ALN offen zutage Setreten sind. Zum Wortführer der Armee machte sich der stellvertretende algerische Ministerpräsident Ben Bella, nachdem die FLN drei Generalstabsoffiziere der ALN ab- Sesetzi hatte. Es wird sogar behauptet, daß Ben Bella zusammen mit den abgesetzten Okflileren einen Putsch plante, um die Macht an sich zu reißen. Handel allein tut's nicht Von Dr. Waldemar Lentz Mitten in den europäischen Geburtswehen bt sich die Hoffnung nach vorn, daß der esten ja doch sehr bald zu einer größeren atlantischen Gemeinschaft werde. Die Frei- lassung Algeriens erleichtert nach Ansicht der Diplomaten hinfort gemeinsame Sache zwischen den„antikolonialen“ USA und Eu- ropa in Asien und Afrika. Die Schmelze im Amerikanischen Widerstand gegen eine fran- sische Bombe erleichtert nach Ansicht der lilitärs eine atlantische Strategie. Doch am meisten wird bejubelt, daß der amerikani- sche Kongreß nach 40 unheilvollen Jahren endlich dem Präsidenten die Vollmacht gab, die amerikanischen Zölle um die Hälfte zu nkem. Selbst Gl-, Textil- und Gewerk- tsabgeordnete stimmten dafür. Der Weg heint frei für eine Atlantische Union. Ken- Y darf Zölle ganz abschaffen, wo USA und OopA 80 Prozent des Welthandels beherr- n. Die Atlantische Gemeinschaft wird die ganze Welt sanieren. So muß es verblüffen, daß man in diesen gleichen Tagen statt von Gemeinschaft eben- So oft von bloßer atlantischer„Partnerschaft“ Europas und Amerikas hört, nicht nur à1s Verbeugung vor dem Eigensinn de Gaulles, sondern auch in Brüssel von Kaltblütlern wie Hallstein, oder in jener Proklamation, mit der vorige Woche das Aktionskomitee Jean Monnets für die Vereinigten Staaten von Europa in sieben Hauptstädten zugleich von die Offentlichkeit trat. Durch seine Freunde Dillon und Ball ist Monnet ebenso die Stimme WWäallstreets in Europa wie die Stimme Euro- Das in Washington. Wenn in diesem Munde nur von Partnerschaft gesprochen wird, ist eine handfeste ökonomische Wahrheit sicher dabei. Eine neuartige Untersuchung von Wirtschaftsexperten des Europarates beweist uns jetzt, daß uns„Atlantica“ keineswegs als Frucht einer Zollherabsetzung in den Schoß fallen wird, wie etwa„Europa“ durch die EWG. Die Zahlen sind trocken, aber auf- regend genug. Wohl„kontrollieren“ Nordamerika und Europa statistisch mehr als Zweidrittel des „Welt“-Handels. Doch leider entfällt die Hälfte davon auf Handel innerhalb Europas. Es gibt auch keine atlantische„Abhängigkeit“ vom Handel. Nur vier Prozent des amerikani- schen Nationaleinkommens beruhen auf Außenhandel, nur 1,5 Prozent auf Handel mit Europa. Zur Ausdehnung des atlantischen Handels ist keineswegs nötig, daß die EWG vergrößert wird: Der Handel der USA mit der EWG verdoppelte sich, der mit England sank auf ein Drittel herab. Nehmen wir trotzdem für die fernere Zu- kunft eine um England, Norwegen, Dänemark und viele andere vergrößerte EWG als wahr- scheinlich an, dazu eine Zollherabsetzung im atlantischen Raum und— via GArf— mit Aller Welt. Dann steigt natürlich jede Han- delskurve, doch leider ganz verschieden: der Handel der Industrieländer unter sich um ein Mehrfaches schneller als der mit der nicht- 8 oder gar unterentwickelten elt. Die dramatischen Schlußfolgerungen sind: Europa und USA könnten durchaus neben- einander existieren— oder wie Orwell in seinem Buch„1984“ schilderte, mit dem Sowietblock sogar in drei autarken, sich selbst genügenden Welten. Und was die Sanierung der Welt betrifft: Vorläufig entscheidet über das Schicksal der Entwicklungshilfe allein der Reichtum, den Europa und die USA bei Sich zu Hause aufbauen und dann spendieren, und nicht etwa ihr„Handel“ mit der unter- entwickelten Welt. Ist also wieder einmal alles anders, als man sich denkt? Nicht ganz. Von der Zollbefreiung und der Konkurrenz mit der EWG mögen nur 6 Prozent der amerikanischen Industrie betroffen sein. Zölle mögen weniger Bedeu- tung haben als Preise und Qualität— die Kunde vom sicheren Abbau der Zölle ver- andert trotzdem die Mentalität. Auch in Europa versetzte der Glaube an den kom- menden großen Raum Berge, bevor noch die EWG-Tinte trocken war. Allerdings, eine Automatik des atlantischen Fortschrittes hei gleichbleibender Kleinkariertheit der Gemü- ter gibt es nicht. Wenn man die Atlantische Gemeinschaft oder Hilfe für die Unterent- wickelte Welt politisch und strategisch braucht, kommt man um mors sche Faklofen wie Siegeswille und Größe der Konzeption nicht herum. Heinrich von Brentano in London Jondon(dpa). Der Vorsitzende der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, von Brentano, ist am Dienstag in Begleitung fes Ramburger CDU-Vorsitzenden Erik Blumenfeld zu einem mehrtägigen Besuch in London eingetroffen. Die Gäste wurden auf gen Plugzbaten von Botschafter Hasso von Fagpf und Vertre- tern des britischen Augenmintstsriums be- krüßi. 5 5 Acht Wochen Schlichtungsfrist zwischen einer Urabstimmung und dem Beginn eines Streiks will die FDP gesetzlich festlegen. Eine Annäherung an die SpD hat die Hoch- schulgruppe Bonn des Liberalen Studenten- bundes bei zwei Gegenstimmen beschlossen. Farbfernsehen wird es in der Bundesrepu- blik erst in einigen Jahren geben, wie die Fernsehexperten der Bundespost, der Rund- funkanstalten und der Rundfunkindustrie bei einer Besprechung im Bundespostministerium übereinstimmend sagten. 125 Richter und Staatsanwälte in der Bun- desrepublik wollen sich nach den neuesten Erhebungen wegen inrer Tätigkeit in der na- tionalsozialistischen Justiz vorzeitig pensio- nieren lassen. Eisenhower wird am 2. August zu einem in- offiziellen Besuch in die Bundesrepublik kommen. Raul Castro, der kubanische Verteidigungs- minister und Bruder von Fidel Castro, wurde in Moskau von Chruschtschow empfangen; an dem Gespräch nahm auch Marschall Ma- Iinowski teil. 1000 amerikanische Marineinfanteristen und einige Bodenpersonal-Einheiten der US-Luft- streitkräfte verließen Thailand, um sich wie- der der im Pazifik stationierten 7. US-Flotte amuschließen. Rund 4000 Mann US-Truppen bleiben noch in Thailand. Japans Ministerpräsident Ikeda hat einen überraschend großen Sieg bei den Oberhaus- wahlen errungen; seine Liberaldemokratische Partei gewann fünf Sitze hinzu, die sie im Wesentlichen den Demokratischen Sozialisten Zone soll Kreditwünsche präzisieren Erste Pressekonferenz von Eckardts in Berlin Berlin(dpa). Die Ostberliner Regierung soll nach den Worten des neuen Bundesbevoll- mächtigten in Berlin, Dr. Felix von Eckardt, ihre Kreditwünsche schriftlich präzisieren. Auf seiner ersten Pressekonferenz in Berlin erklärte von Eckardt am Dienstag, bisher sei man bei den Kreditwünschen der Sowjetzone über ein lockeres Gespräch nicht hinaus- gekommen. Wenn von der Zone ein Kredit in dem bisher bekannten Umfang gewünscht werde, dann ber Schritt zu einem positiven Ergebnis ge- tan worden. Clay wieder in Berlin Berlin(dpa). General Lucius D. Clay, Sonderberater Präsident Kennedys für Ber- Iin, ist wieder für einige Tage nach Berlin gekommen. Er wurde am Dienstagnachmittag auf dem Flugplatz Tempelhof vom Regieren- den Bürgermeister Willy Brandt und dem amerikanischen Stadtkommandanten, Gene- seien das Geschäfte, die nicht gesprächsweise geregelt werden könnten, meinte von Eckardt. Der Bundesbevollmächtigte, der sein Amt in Der abnahm. 5 reiburg. Der Hauptgeschäftsführer der Einzelhandelsverbände Baden und Südbaden. Dr. Paul Istwann(Freiburg), feiert dieser Tage sein 40 jähriges Berufsjubiläum. Friedenskomitee- Funktionäre müssen„sitzen“ Urteile rechtskräftig Nur eine Revision hatte Erfolg Karlsruhe(dpa). Der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat am Dienstag die Revisionen von fünf Funktionären des„West- deutschen Friedenskomitees“(WFK) gegen ire Verurteilung verworfen. Damit werden die am 8. April 1969 gegen sie vom Landge- richt Düsseldorf ausgesprochenen Urteile rechtskräftig. Das WFK wurde in der Bundesrepublik am 2. März 1959 als kommunistische Tarnorga- nisation verboten. Fast alle Verurteilten wa- ren Mitglieder der KPD. Der Pfarrer im Wartestand Johann Ober- hof, Stuttgart, hatte wegen„Rädelsführer- schaft in einer verfassungsfeindlichen Ver- einigung“ drei Monate Gefängnis erhalten. Gegen den ehemaligen Pfarrer Erwin Eckert (Stuttgart), der als KPD- Funktionär aus der Kirche ausgetreten und nach dem Kriege Ab- Seordneter im südbadischen Landtag und einige Zeit im baden-württembergischen Landtag war, lautete das Urteil auf neun Mo- nate Gefängnis. Für den Gärtnereibesitzer Brandt fordert erneut: S-Bahn unter Westberliner Kontrolle Berlin(dpa). Der Regierende Bürger- meister von Berlin, Willy Brandt, erhob am Dienstag erneut die Forderung, die Eisen- bahnanlagen in Westberlin, die in technischer Hinsicht auf Grund einer Viermächte-Verein- barung der Reichsbahndirektion in Ostberlin unterstehen, der Kontrolle der Westberliner Polizei zu unterstellen. Vor dem Westberliner Abgeordnetenhaus sagte Brandt, das S-Bahn- gebiet in Westberlin sei kein Hoheitsgebiet der Zone. Es dürfe nicht zugelassen werden, daß dieses Gelände als kommunistisches Auf- marschgebiet benutzt werde. Gerhard Wohlrath(Neurath im Kreis Greven- broich) und den kaufmännischen Angestellten Gustav Thiefes Oüsseldorf) waren sechs und fünf Monate Gefängnis verhängt worden. Der Versicherungsangestellte Erich Kompalla (Oberotterbach bei Bergzabern) hatte eine Geldstrafe von 500 DM erhalten. 5 Lediglich die Revision des Dolmetschers Walter Diehl Hilden) hatte Erfolg. Das gegen ihn ergangene Urteil von einem Jahr Ge- kängnis wurde im Strafausspruch aufgehoben und sein Fall insoweit an das Landgericht Düsseldorf zurückverwiesen. Berlin am Montag angetreten hatte, erklärte, das Bundeskabinett könne keine Entscheidung treffen, ohne die von der Sowjetzone schrift- lich vorzulegenden Wünsche in Händen zu ha- ben. Mit dem gegenwärtigen Interzonenhan- del, der keinesfalls eingeschränkt werden Solle, steht der Kreditwunsch Pankows nach Ansicht von Eckardts in keinem echten Zu- sammenhang. Dieser Wunsch habe einen star- ken politischen Akzent. Die Zone verlange von der Bundesrepublik ja nicht Lebensmit- tel- oder Arzneimittel-Lieferungen, sondern eine echte Beihilfe zum Aufbau ihrer Wirt- Schaft. Zur politischen Lage sagte der neue Bundes- bevollmächtigte, trotz der in letzter Zeit von östlicher Seite häufig geäußerten Drohung über den Abschluß eines Separat-Friedensver- trages mit der Zone halte er jahrelange Ver- handlungen zwischen West und Ost über das Deutschland-Problem für durchaus möglich. Er wage keine Prognose darüber zu stellen, ob die Sondierungsgespräche erfolgreich ver- laufen würden. Bisher sei noch nicht ein hal- Blessing: Konjunkturlage ist undurchsichtig Lohn- und Preissituation wird sich beruhigen— Kritik am Wohnungsbau München(dpa). Als„undurchsichtig“ bezeichnete der Präsident der Deutschen Bun- desbank, Dr. Karl Blessing, nach einer Sit- zung des Zentralbankrates am Dienstag in München vor Journalisten die gegenwärtige Konjunkturlage. Dies gelte vor allem in psy- chologischer Hinsicht. „Jetzt ist nicht der Augenblick, kreditpoli- tische Maßnahmen zu treffen. Wir müssen Rücksicht auf das Ausland nehmen.“ Wenn notwendig, werde die Bundesbank auf jeden Fall Maßnahmen ergreifen. Bei kreditpoliti- schen Maßnahmen in der heutigen Zeit er- hebe sich die Frage, ob dann nicht wieder zu viel Kapital aus dem Ausland in die Bundes- republik fließt. Zur Lohn- und Preisentwicklung sagte Blessing, daß nicht alle Schuld auf die So- Zialpartner geschoben werden sollte. Hier hät- ten sich vor allem Ausstrahlungen vom Bau- sektor her bemerkbar gemacht.„Wenn man lange sündigt, dann muß man irgendwann eee tt EH ER ROMAN/ VON RUDOLF AND ERL it by Europäischer Kulturdienst Salzburg Joerlag von Graberg& Görg, Wiesbaden (34. Fortsetzung) „Richtig. Die Dame ist aber, nach Saschas Berichten, argwöhnisch und geschwätzig. Stel- len Sie sich vor, diese alte Giftmischerin— des ist vielleicht zuviel gesagt—, die alte Hlatschbase wittert Unrat hinter unserem Zusammenkommen, verfaßt einen dummen Brief und schickt ihn an Ihren Mann. Ihr Mann wiederum bekommt es womöglich in die falsche Kehle und ärgert sich. Das möchte ich vermeiden. Ich bin zwar davon über- zeugt, daß er sich auf seine junge Frau voll umd ganz verlassen k ani. „Das kann er auch!“ fiel Bessie mit Ernst ein.„Damit Sie es nur wissen: Ich liebe ihn schrecklich und er mich ebenso!— Haben Sie gerade gelächelt? Glauben Sie das etwa nicht?“ „Aber, aber!“ gab er zur Antwort, und. dann faßte er ganz plötzlich— es war ihm, als müsse er das tun!— ihre kleine Hand und drückte sie an die Lippen.„Doch, doch, natürlich, ich glaube es Ihnen— ich glaube Ihnen vor allem das eine, daß Sascha Sie Uebt, daß Sascha Reader Sie herzlich liebt!“ Während er das sagte, würgte es ihn selt- samerweise in der Kehle, und er hatte Mühe, nicht ins Stottern zu kommen. Jetzt erst merkte er auch, daß er immer noch ihre Hand in der seinen hielt.„Verzeiung. Ich bin sonst ein verdammt nüchterner Bursche, das bringt schon mein Beruf mit sich Aber immer, wenn ich in dieses Land komme, in dieses alte Oesterreich, dann überfallt es mich, und das geht so weit, daß ich sogar Hand- küsse gebe. Es ist furchtbar!“ „Glauben Sie?“ mre Augen waren auf ihn Jichtet, große, sehr schöne Augen.„Ich finde var nicht so furchtbar. Mir gefällt es es ist so ritterlich. Die Frau aber dafür bezahlen. Wir haben 1960 alles getan, Was Kreditpolitisch möglich war, aber die Kapitalzuflüsse aus dem Ausland haben uns die Waffe aus der Hand genommen“, sagte der Bundesbankpräsident. Einen starken Einfluß auf die Konjunktur erwartet der Bundesbankpräsident von Ein- fuhren, die auf die Preise, Gewinnspannen und die Investitionspolitik drücken. Sie könn- ten ein konjunkturelles Klima schaffen, das Lohnerhöhungen in dem bisherigen Umfang nicht mehr ermögliche.„Dann wird sich die Lohn- und Preissituation beruhigen.“ Nach Ansicht Blessings ist das Ansteigen des Le- benshaltungsindexes in diesem Jahr vor al- lem auf die erhöhten Preise der Agrarwirt- schaft zurückzuführen. Kritisch äußerte sich Blessing zum Woh- nungsbau.„Solange wir jährlich 20 Milliarden in den Wohnungsbau und 15 Milliarden in andere Bauten investieren, ist es nicht mög- Iich, den Bauzins herunter zubekommen.“ ralmajor Albert Watson, willkommen gehei- Ben. Am Mittwoch will Clay in der Gneisen- austraße vor dem Kreuzberger Rathaus eine Parade zum amerikanischen Unabhängig- keitstag abnehmen. Er will drei Tage in Ber- Iin bleiben und mit Vertretern des Senats und des Abgeordnetenhauses sprechen. Algel“ nur stellenweise stuchlig Hamburg(dpa). Die„Aktion Igel“ bei der Post zeigte sich am zweiten Tag in den Städten und auf dem Lande recht unterschied- lich: Des Igels Panzer war nur stellenweise stachlig. Häufig bildeten sich— vor allem in den großen Postämtern— lange Schlangen, die jedoch zu Monatsanfang bei der üblichen Fülle der Einzahlungen keine Seltenheit sind. Unterschiedlich beurteilten am Dienstag- morgen die Oberpostdirektionen in Hamburg und Kiel und die Deutsche Postgewerkschaft die Situation in diesem Bezirk. Während die Oberpostdirektionen erklärten, der Betrieb sei nur unwesentlich gestört, soll laut Post- gewerkschaft eine„zweistellige Zahl von Wag Sons“ auf dem Hamburger Bahnpostamt nicht rechtzeitig entladen worden sein. Von einer Verschärfung der Situation berichten die nie- dersächsischen Oberpostdirektionen. Vor allem bei den Briefzustellämtern stauten sich die Rückstände vom Montag. Strauß verlangt Schadenersatz Nürnberg(dpa). Die schon mehrfach verschobene„Hauptsache- Verhandlung“ zwi- schen Bundesverteidigungsminister Strauß und dem Nachrichtenmagazin„Der Spiegel“ wurde am Dienstag nach drei Verhandlungs- minuten erneut verschoben. Nachdem sich die Anwälte der beiden Parteien mit einem kur- zen Wortgeplänkel zufrieden gegeben hatten, setzte Landgerichtsdirektor Dr. Mayer den neuen Termin für den 25. September an. Von Strauß-Anwalt Cramer war am Vortag der Gegenseite ein 15 Seiten langer Schriftsatz Zugestellt worden. Dr. Ziegler vom„Spiegel“ beantragte deshalb Vertagung, um Zeit für eine Erwiderung zu haben. In dem Schrift- satz hatte Strauß durch Dr. Cramer gefordert, daß der Spiegel bestimmte Behauptungen, die in dem worden waren, zu unterlassen habe. Darüber hinaus verlangte Strauß in einem neuen An- trag Schadensersatz für den ihm„durch den Artikel entstandenen immateriellen Schaden“. „Endkampf“-Artikel veröffentlicht möchte ich sehen, der Ritterlichkeit an einem Manne nicht gefiele!“ „Sieh an!“ staunte er.„Haben Sie solche Worte auf der Landwirtschaftsschule in Wis- consin gelernt?“ „Gewiß nicht. Aber seit ich hier wohne, noch dazu in dem alten Schlößchen, habe ich viel Neues mitbekommen. Die Männer hier sind anders als drüben, wenigstens ein gro- Ber Teil davon.— In Wisconsin konzentrierte sich unser Interesse viel mehr auf Zuchttiere und neue Dünger methoden. Dafür war unser Institut berühmt. Namentlich unsere Schafe und Widder hatten Weltruf.— Warten Sie. ich muß doch ein paar nette Aufnahmen von damals bei mir haben!“ Sie nestelte in ihrer Tasche und brachte mehrere Fotos ans Licht. die sie und etliche andere hübsche junge Mäd- chen inmitten stattlicher Schafböcke zeigte. „Sehen Sie, Mr. Rubby, das hier bin ich. Und da bin ich auch. Und das hier ist Stuff, der größte und schönste Bock, der in Wisconsin je geboren wurde. Er ist mittlerweile nach Texas verkauft worden.“ a „Sehr interessant!“ lächelte er und betrach- tete jedes einzelne der Bilder mit außer- ordentlichem Interesse.„Ich kann mir gar nicht vorstellen, Mrs. Reader, daß Sie einmal solch einen Overall trugen. Wenn ich's sagen darf: Im hellen Kostüm gefallen Sie mir schon tausendmal besser.— Ah, da kommt ja Wind auf.“ Er deutete nach dem See hinaus, über dessen blanke Fläche zwei Boote mit gebläh- ten Segeln glitten.„Ind da oben ein paar Wolken! Es wird sich doch um Gottes willen das Wetter nicht ändern!“ 5 5 „Das wäre mir gar nicht recht!“ erschrak sie.„Ich möchte doch so gerne eine Bergfahrt machen. Man hat mir den Dachstein empfoh- len; er soll gar nicht schwer sein, wenn man auf dem Weg bleibt.“ 8 „Das ist er auch nicht.“ 5 „Woher wissen Sie denn das nun schon wieder? Waren Sie eigentlich überall?“ N „Nicht gerade, aber ich kenne einiges.“— Er half ihr galant in die Jacke.„Sie gestatten mir, daß ich bezahle— keine Widerredel Ich werde doch um Gottes willen noch Kaffee und Kuchen für Saschas Gattin auslegen dürfen!“ Er rief die Kellnerin heran, legte den Betrag auf den Tisch und führte seinen hübschen Gast zum Wagen. 5 8 Bessie winkte ihm noch, als sie bereits ein schönes Stück auf der Straße war. Er sah ihr noch lange nach. Als nächsten Treffpunkt hatten sie den gleichen Platz, und zwar schon am Spätnachmittag des kommenden Tages, Vereinbart. 5 Von ihrem Auto war nun nichts mehr zu sehen als eine kleine Staubwolke. Sascha z0g seine Brieftasche, entnahm ihr ein Bild und betrachtete es aufmerksam und sichtlich ver- snügt. Dieses Foto zeigte eine lachende und Winkende junge Dame zwischen zwei Schafen. Es war dieselbe junge Dame, die eben in Richtung Salzburg davongefahren war. Im eifrigen Geplauder hatte Mrs. Reader nicht gemerkt, daß der so seriös aussehende Herr neben ihr das Bildchen regelrecht gestohlen hatte. Sascha strich liebevoll über die Aufnahme. um sie erneut in seiner Brieftasche zu ver- wahren. Dann ließ er sich noch einmal einen doppelten Kognak bringen.„Wisconsin“, mur- melte er vor sich hin, während er zu seinem Wagen ging, nat.“— Das dürfte ja nun wohl genügen, um zu erfahren, wer die Rolle der jungen ihm angetrauten Frau spielte und wohin die gute Frau Hofer verschwunden war. Entge- gen seiner sonstigen Gewohnheit fuhr Sascha diesmal gemächlich heim, so daß er bis Salz- burg mindestens zehnmal überholt wurde. Den Vorort Glan konnte er erreichen, ohne die Innenstadt zu berühren. Er brachte das Auto in die Garage und ging in sein Zim- mer hinauf. Dort stand er, was er sonst nur Selten tat, lange am Fenster und starrte nach dem nahen Wald und nach dem Untersberg. der sich hoch und mächtig und massig gegen Südwesten erhob. Schließlich begab er sich an seinen Schreibtisch, legte das Bild des Mäd- chens zwischen den Schafen neben sich, be- trachtete es nochmals lange und schrieb dann an seinen Freund Dween Sooftly einen Brief. — Er habe ganz geschwind und aus dringen- „Landwirtschaftsschule, Inter- den Gründen nach Oesterreich fahren müs- sen, hieß es darin, und zwar so Hals über Ropf, daß er sich in Madrid nicht einmal von seinem liebenswürdigen Gastgeber Senor Pe- rez und erst recht nicht von dessen schöner Gattin habe verabschieden können. Im übri- gen müsse er, Sascha, seinen bewährten Freund Dween ersuchen— und zwar drin- gendst—, ihm einen Freundschaftsdienst be- sonderer Art zu erweisen: er möge nämlich auf allerschnellstem Wege feststellen, wen die junge Dame auf dem Bild darstelle, das dem Brief beiliege. Er, Sascha, wisse mit Bestimmtheit von der äußberst reizenden Person nicht mehr, als das Sie bis vor kurzem die Landwirtschaftsschule in Wisconsin besucht habe, Sobald der Name des Mädchens festgestellt sei, solle er ihm per Flugpost mitgeteilt werden. Es gebe über- Wie das Mädchen heiße. Es folgten noch ein paar allgemeine Be- merkungen, Sascha klebte den Umschlag zu und brachte den Brief persönlich zur Post. Wenn alles ordrungsmäßig verlief— und auf keinen Freund der Welt konnte man sich mehr verlassen als auf den guten Dween— War dessen Antwort spätestens in einer Woche da. Und dann würde man sehen, wer die Reader auszugeben. Geradezu unfaßgbar, den- ken zu müssen, daß ein so liebenswürdiges Geschöpf wie dieses eine Betrügerin se- könnte! Die für Sascha Reader so interessante junge Dame kam zu derselben Stunde ara Parktor von„Siebenlind“ an. Sie hatte sich in Albaching aufgehalten und dort im Kr merladen der Frau Aloisia Seligsberger ver-. schiedene Kleinigkeiten eingekauft, eine ge- schäftliche Transaktion, die die Händlerin mit . * haupt im Augenblick nichts Wichtigeres für den Absender dieses Briefes, als zu erfahren, 1 grenzenlose Frechheit besaß, sich als Mrs. mancherlei Redensarten zu begleiten pflegte, Sanz abgesehen davon, daß sie alle Neuigkei- ten in der näheren und weiteren Umgebung Crortsetzung folg / Coe Vorige, II e 8 . 5 2 — 259. O„% 508. Os 100 U 3 Kaffkk Schnelle Zubereſtung günskiger preis und vor allem sein köstliches, volles Atoma Uber 2 ä—— Der F. Samen F einer G Exster nende u die Not schen v oder KI. Sollte e wahren. chen e Aber di staaterei daran d mit sich Dimensic Vaterlan innerte auf dem Wunsch nung, da dervereis Europas Weit es gewe men und säumten, über 2¹ Zuggrupf Bewegun mehr be schauung mat o sehr Wechsel oder abe beteiligte noch ni verfolgte ester B meister dingen repräsen de dacht we 1 Konzepti Vereinen Robert J beimern matgesch eigener begeister laut. Die lich gro 1 als Selb allen be kurz auf verein, Turnvere verein 19 Tienzucht nütziger diesport, taubenve 5 eine, Sch gärtner Sängerbu erübrigt imponier — die Not unserer Der Festsonntag wurde nach dem gemein- samen Kirchgang in beiden Pfarrkirchen mit einer Gedenkstunde am Denkmal eröffnet. Erster Bürgermeister Dr. Ratzel fand mah- nende und besinnliche Worte. Er erinnerte an Vorfahren bei den kriegeri⸗ schen Verwicklungen. Jeder Krieg ob groß oder klein sei schrecklich und jeder Tag den Frieden Zzu habe schon im Zei- sollte eine Mabnung sein wahren. Die Fehde 1462 chen eines großen Umbruches gestanden. Aber dieser Umbruch brachte die Klein- staaterei und so sollten wir heute immer daran denken welche Not dieser Egoismus mit sich brachte. Heute gelte es in größeren Dimensionen zu denken und das gemeinsame Vaterland Europa zu schaffen. Dr. Ratzel er- innerte auch an die Gründung Friedrichsfelds auf dem hitsorischen Boden. Abschließender Wunsch des Bürgermeisters war die Hoff- nung, daß dieses Land bald ein Teil des wie- dervereinigten Deutschlands und des großen Europas werde. 5 Der Festzug, ein einmaliges imponierendes Ereignis Weit über zehntausend Menschen mögen es gewesen sein, die die herrlich mit Blu- men und vielen Fahnen geschmückten Straßen säumten, als sich pünktlich um 14 Uhr der über zwei Kilometer lange und aus Vierzig Zuggruppen bestehende historische Festzug in Bewegung setzte. Man wußte nicht, was man mehr bestaunen sollte— das großartige An- schauungsbild der Entwieklung unserer Hei- mat— die exakte Zugordnung, das optisch so sehr wirksame Bild mit dem ständigen Wechsel zwischen Fußgruppen und Wagen— oder aber die herrliche Kostümierung aller beteiligten Menschen. Das war in Seckenbeim noch nie da. Vom Balkon des Rathauses verfolgten Oberbürgermeister Dr. Reschke, erster Bürgermeister Dr. Ratzel, die Bürger- meister Schläfer, Neckarhausen, Walter, Edingen neben den Stadträten und weiteren repräsentativen Vertretern der Stadt diesen dem allgemein höchstes Lob gezollt 2 ug, 1 urde. An dieser Stelle muß des Mannes ge- — dacht werden ,‚der die gesamte Planung und Konzeption dieses Zuges entwickelt und allen Vereinen die notwendigen Unterlagen lieferte, Robert Fuchs aus Ketsch, der uns Secken- heimern diese großartige Demonstration hei- mat geschichtlichen Anschauungsunterrichts aus eigener Kraft bot. Immer wieder wurden begeisterte Zurufe und Beifallskundgebungen laut. Die Seckenheimer hatten in zwei wirk- ich großen Stunden ihre Heimat sozusagen als Selbstporträt überlegt. Ein hohes Lob Allen beteiligten Vereinen, die noch einmal kurz aufgezählt sein sollen: Kaninchenzucht- verein, Turnerbund Jahn, Fußballvereinigung Turnverein 1898, Geflügelzüchterverein, Sport- verein 1907, VdK, Männergesangverein, Kana- Tlenzucht- und Vogelschutzverein, Gemein- nütziger Verein Suebenheim, Verein für Hun- desport, Pferdezucht- und Rennverein, Brief- taubenverein Lufthote, die beiden Anglerver- eine, Schützenverein, Ortsbauernschaft, Klein- gärtner Sommerdamm, Liedertafel 1907 und Sängerbund 1865. Eine Darstellung der Wagen erübrigt sich,: da alle Seckenheimer diesen imponierenden und großartigen Zug gesehen ben Ebenso eine Beurteilung der einzelnen 5. agen und Gruppen, da jeder Verein die ihm zugewiesene Aufgabe mit hervorragender Ar- beitsleistung bewältigte. Sicher mag das eine Oder andere Thema reizvoller in der Dar- stellung gewesen sein, aber die Vereine Waren durch die Vorschläge und Pläne an mre Aufgaben fest gebunden und lösten sie jeder auf seine Weise in großartiger Weise. Zwischen den einzelnen Wagen und Gruppen zogen die prächtig uniformierten historischen Fanfarenzüge von Schriesheim, Neckarau, Mühlhausen besonders reizvoll mit dem klei- nen Ponyreiter, der Reiter- und Fanfarenzug Handschuhsheim mit Kesselpauken und Fan- faren, wie die Musikvereinigung Neckarhau- sen. Aber auch der zweite Teil des Festzuges unter dem Thema Landwirtschaft, Hande! und Handwerk im Wandel der Zeiten war ausgezeichnet gestaltet und zeugte von großer Phantasie und Liebe im Aufbau. Die Sroße Radfahrergruppe leitete diesen Teil ein, dem der Wagen Blumen und Mode(Rall und Elser- Spieß) die Dorfschmiede u. 1800 Klumb) reizenden Rokokodamen(Gärtnerei Gropp), die große Backstube der Seckenheimer Bäcker, der Wagen der Brauerei Pfisterer mit dem großen Sudhaus und die gut gestaltete Jagd- hütte mit einem Jagdhornquartett folgten. Immer wieder bekundete vom Rathausbalkon herunter der Oberbürgermeister durch Bei- Ffallklatschen und Blumenwürfe seine Be- geisterung über dieses einmalige Ereignis. Auf einer hohen Stange wurde ihm auch vom Wagen der Brauerei ein Kasten mit Bier und zwei Ergebenheitsadressen in künstler. Ge- staltung Überreicht, die dem Oberbürger- meister von Mannheim und dem Bürgermei⸗ ster yon Seckenheim galten. Es war in der Tat ein einmaliges und großes Erlebnis dieser Festzug und viele Menschen bemühten sich den Zug in den verschiedenen Ortsstraßen mehrmals zu sehen. Man wird von diesem Festzug des Heimatfestes sicher noch sehr lange reden. 5 N Der Festnachmittag und Abend Der Festnachmittag wurde eingeleitet mit dem großartigen Auftreten der am Festzug beteiligten Spielmannszüge im Festzelt und in der Halbzeit des Handballspiels. Dieses Spiel wurde zu einem wahrhaft sportlichen Leckerbissen und mit rasanten Spielzügen schaften. Die Mannschaft des Turnvereins“ 1898 zeigte eine außergewöhnlich große Lei- stung vor einem stattlichen und begeistert mitgehenden Publikum und gewann verdient mit 16:13 Toren. Wenn man je von einer Werbung für den Handballsport mit all seiner das den Menschen sichtlich Freude der Blütenwagen aus früherer Zeit mit drei und Sroßartigen Leistungen der beiden Mann- Historischer Festzug war ein einmaliges Frlebnis Uber zehntausend Menschen erlebten die lebendige Demonstration der Heimatgeschichte Frohe Unterhaltungsabende setzten den Schlußpunkt Schönheit sprechen kann, dann War es dieses Spiel. Am Nachmittag erwies sich das Fest- zelt bereits als zu klein und am Abend mußten gar hunderte von Menschen um- kehren weil sie keinen Platz mehr fanden. Richard Praetzel zeigte sich bei seiner flot- ter. Ansage in allen Sätteln gerecht, wäh- rend Walter Sohns mit seinen großartigen Persiflagen bestach und Lachsalven am lau- fenden Band heraufbeschwor. Kurt Dehn der große Pfälzer Barde sang seine bekannten Weinlieder aus der Pfalz und fand ein sehr dankbares Publikum, während Musikdirektor Hans Rudolf Johner erneut seinen Zabbe- marsch dirigierte. Die Turnerinnen boten wie der ihren hübschen Volkstanz und nachdem die Musikvereinigung Neckarhausen mit ihren flotten Weisen und Märschen bis nach 23 Uhr erfreut hatte bot dann die Mitternachtsschau des Männergesangvereins und der Turnerin- nen den großartigen Schlußpunkt unter das gefällige und nette Unterhaltungsprogramm, brachte. Frohe Stimmung zum Abschluß Einen fröhlichen Abschluß fand dann das Heimatfest am Montag Abend. Zunächst stan- den sich in sehr gefälligen und auf guter Stufe stehenden Spiel die Altfußballer von Seckenheim und Pfingstberg gegenüber nach- dem die Friedrichsfelder Mannschaft nicht verpflichtet werden konnte und so auch die Ursprünglich gedachte„Kleine Schlacht“ aus- fiel. Die Seckenheimer lagen bei der Pause bereits 3:1 in Front und gewannen schließ- lich verdient mit 4: 2, wobei Bergmann, Kern, Daub und der 51jährige Verteidiger Vogt die Tore erzielten. Richard Praetzel hatte als Unparteiischer kein schweres Amt. An- schließend begrüßte dann Rudolf Schmid im Festzelt die wieder zahlreich erschienenen Gäste mit herzlichen Worten und flotten Rhythmen def Kapelle Schary, die fleißig aufspielte. Werner Kämmerer mit prächtigen Einfällen zeigte sich Solo und auch mit Helga Kolb zusammen als echter Feuerioner und die Bawett vun de Filzbach(Günther Thomas vom Feuerio) löste ununterbrochen Lachsalven besonders mit ihrer Arie aus. Das Doppelquartett des Männergesangvereins sorgte für heitere Stimmung und die hüb- schen Turnerinnen des TB Jahn wirbelten eine flotte Mazurka auf die Bühne, Die„Mit- ternachtsschau“ des Männergesangvereins zeigte diesmal acht Scheiche in leuchtendem Burnus mit dem Schlager vom Café Oriental, dem Heinz Ries als Solist einige lokale Verse anhängte. Als er dann das Lied vom schön- sten Tag in seinem Leben anstimmte sang das ganze Zelt voller Begeisterung mit. Dankworte und Todesschatten Mitten in den Sielen des Heimatfestes starb in der Nacht vom Sonntag auf Montag Fri- seurmeister Josef Günther. Günther, der vie- len Vereinen beim Maskenbildnen half, hatte sich auch den Sonntag über unermüdlich in den Dienst des Heimatfestes gestellt und- leistete bei der Vorbereitung und bei der Ab- wieklung der Maskenbildnerarbeit hervorra- gende Arbeit. Beim Nachhauseweg schon vor seiner Wohnung muß ihn ein Unwohlsein oder ein Schlaganfall betroffen haben, denn am Montag Vormittag fand man den 57-Jäh- rigen Josef Günther mit einem Schädelbruch tot am Fuß der Treppe. Spontan erklärte sich das Kuratorium des Heimatfestes bereit Josef Günther die letzte Ehre mit einer Kranzniederlegung zu beweisen. Herzliche Worte des Dankes und der An- erkennung für die Seckenheimer Vereine und für die gesamte Bevölkerung fand am Diens- tag Abend im Festzelt der Präsident des Ku- ratoriums Heimatfest Carl Lochbühler. Er lobte die großartige Gemeinschaftsarbeit der Vereine und den Gemeinschaftsgeist aller Seckenheimer. Als Junge habe er mit seinem Vater 1912 das Geländer des Denkmals der Schlacht bei Seckenheim repariert und schon damals sei ihm der Gedanke gekommen des 500. Jahrestages dieser Schlacht zu gedenken. Vor zwei Jahren habe er diesen Gedanken dann erstmals mit dem Vorsitzenden der In- teressengemeinschaft erörtert, der ihm dann auch seine Hilfe zugesagt habe. So sei nun dieses große Heimatfest zu einem wirkli- chen Beweis echter Heimatliebe geworden und die Jugend habe ein Wirkliches Beispiel tätiger Arbeit im Dienst der Heimat erhalten, sodaß die altere und die junge Generation jetzt eine gleichbleibende Erinnerung haben werden, die sicherlich nicht 80 rasch ver- blassen Wird. Alle Fotografen ind zum Wettbewerb aufgerufen Das Kuratorium des Heimatfestes schon jetzt alle Fotografen ob Berufs- oder Amateurfotograf— schon jetzt alle Aufnahmen, Dias oder Fllme bis in etwa 10 bis 12 Tagen fertigzustellen. Zu diesem Zeit- punkt wird dann zum Fotowettbewerb auf⸗ gerufen. Eine sachverständige Kommission wird alle Arbeiten sichten und dann für ei- nen großen Film- und Fotoabend über das Seckenheimer Heimatfest auswählen. Bel die- 5 sem großen Foto- Heimatabend haben dann die Besucher selbst die Möglichkeit mit Stimmzetteln die Entscheidung zu treffen welche Bilder, Dias und Filme jeweils aus- gezeichnet werden. Das schon heute um eine starke Beteiligung, da- mit ein möglichst lückenlioses Bild über die großen Ereignisse entstehen kann, das sicher- lich die ganze Bevölkerung interessieren wird. * bittet Seckenheimer, die Kuratorium bittet Vom einheimischen Sport TV 98 Seckenbheim— Kickers Offenbach 16: 13 Um es vorweg zu nehmen, dieses Spiel wurde am Sonntagnachmittag vor einer statt- lichen Zuschauerkulisse auf dem Platz des SV 07 zu einer echten Werbung für den Handballsport. Im bisher besten Spiel der Saison gelang es den 98ern auch den Tabellen zweiten der Oberliga Südwest Kickers Offen- bach glatt zu besiegen und damit weiter- hin in diesem Jahr unbesiegt zu bleiben. Die 98er gingen vom Anpfiff an sofort in Führung und gaben diese auch bis zum Schlußpfiff nicht mehr ab. Durch raumgreifende, schnelle und auch sehr flüssige Kombinationen, die mit glasklaren Torschüssen abgeschlossen wur den, stand mit 12:8 der Sieg der 98er bei Halbzeit beinahe fest. Eine 1. Halbzeit, schön und erfolgreich zugleich, wie man sie nicht oft zu sehen bekommt. Die Offenbacher sorg- ten mit ihrer Routine jedoch dafür, daß das Spiel nie einseitig wurde und der 2-3 Toreabstand während des ganzen Spieles bei- behalten wurde und damit die Spannung blieb. Im Gegensatz zu den g98ern, die an diesem Tag vor jugendlichem Elan sprühten, Wirkten die ätwas ältere Mannschaft aus Offenbach bedächtig und routiniert und ver- stand, es immer wieder durch zwar nicht schnelle, jedoch geschickt und raffiniert an- selegte Spielzüge die einheimische Deckung auszuspielen. Aber so sehr sich die Offen- bacher bemühten, die 98er waren an diesem Tage nun eben 3 Tore besser und haben auch mit dieser prächtigen und lobenswerten Mannschaftsleistung den Sieg redlich ver- dient. Nach diesem Spiel ist man geneigt zu sagen, daß der in dieser Form spielenden 98er Mannschaft mit einem Durchschnitts- alter von ca. 22 Jahren eigentlich die Zu- kunft gehören müsse. Die Ib Mannschaft verlor auf eigenem Platz gegen 50 Ladenburg überraschend hoch mit 14:5. TV Hemsbach— 07 Seckenheim 10:11 Im besten Spiel der Runde gelang es den ern dem TV Hemsbach die erste Heimnie- derlage der Saison zu bringen. Während der ganzen Spielzeit hindurch führten die Gäste und nur nach der Verletzung von Sälzler der mit einem Wadenbruch ins Kranken- haus eingeliefert werden mußte, gelang es den Hemsbachern, die O7er, die in den letzten 10 Minuten nur noch 10 Mann auf dem Feld hatten, in die Enge zu treiben, aber an den Sieg war nicht mehr zu rütteln, es ist dies ein großartiger Erfolg der ganzen Mannschaft. Das Spiel begann für die Gäste vielver“ sprechend, man konnte bereits zwei Treffer vorlegen, bevor Hemsbach den Anschlußtref- fer erzielen konnte. Die O7er bleiben weiter am Drücker und konnten bis zur Halbzeit mit 7:4 ihre Führung weiter ausbauen. Nach Wiederanspiel das selbe Spiel, die Gäste ließen sich die Inititative nicht aus der Hand nehmen und so stand es bereits 10:7 als der traurige Vorfall mit Sälzler passierte, der die O7er auf 10 Mann reduzierte. Hemsbach Warf nun alles in die Waagschale um viel- leicht doch noch eine Wendung herbeizufüh- ren, 2 verwandelte Vierzehnmeter brachte Hemsbach auf 10:9 heran aber Erny W. konnte mit einem Alleingang das wichtige alles entscheidende 11 Tor erzielen. Hemsbach konnte noch einen Treffer anbringen aber an dem verdienten Sieg der Gäste war nichts mehr zu ändern. Leider ist die Verletzung von Sälzler so schwer, er Natur, daß er wohl für eine Aufstellung im nächsten halben Jahr nicht mehr in Frage kommen wird, man muß nun abwarten, wie die Mannschaft die- sen schweren Ausfall verkraften wird. Ke. Opernchor stürzte in die Tiefe Mannheim(Isw). Zwölf Mitglieder des Mannheimer Opernchores sind während einer Opernaufführung verletzt worden. Aus noch nicht geklärten Gründen brach Plötzlich eine Behelfsbühnentreppe zusammen. Der gesamte Chor stürzte zweieinhalb Meter in die Tiefe. Neun Chormitglieder konnten nach ambulan- ter Behandlung entlassen werden, drei muß ten a Knochenbrüchen im Krankenhaus bleiben. Wie die Intendanz das Nationalthea- ters mitteilte Wurde die Aufführung für eine halbe Stunde unterbrochen. Anschließend wurde sie ohne Mitwirkung des Chors zu Ende geführt. Unser Wetterbericht Kühl Ubersfeht: Süddeutschland bleibt im Eimflußbereich eines Tiefs über dem Ostsee- raum, das mit kühleren Luftmassen seiner Rückseite unser Wetter bestimmt. Vorhersage: Wechselnd wolkig, einzelne Schauerartige Regenfälle, Höchsttemperaturen um 15 Grad. Donnerstag unbeständig, kühl. Radioaktivität pro ebm Luft: 3 Picocurie. (Unbedenklichkeitsgrenze 220). Bellagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett- schein des WB-Totos und WB-Lottos bel, den wir der besonderen Beachtung unserer Lese empfehlen. Mannheim-Seckenheim, 2. Joli 1962 Offenburger Straße 3 Nach einem arbeitsreichen, von Sottf gesegnetem Leben, ist unsere liebe Tante bes Marie Herrmann geb. Schwòõöbel im Alter von 89 Jahren im Frieden heimgegangen. Beerdigung hebote Mittwoch, 14.15 Uhr, Friedhof Seckenheim. In stiller Frauer: Die Verwandten Plötzlich und unerwartet för uns alle verstarb mein lieber Mann, unser goter Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Josef Gb Friseurmeister im Alter von 57 Jahren. In stiller Trauer: Mari Günther Kinder und Angehörige Mannhbeim-Seckenheim, 2. Joli 1962 Hauptstraße 131 Beerdigung am Freitag, 14.00 Uhr, Friedhof Seckenheim i nther 2 bb. mmer zu vermieten. Adresse im Verlag ds. Blattes. 10d. 2 Zimmer und Küche von kinderl. Ehepaar zu mieten gesucht. Adresse im Verlag ds. Blattes Gutgehende daslolrtschalt in guter Lage in Mhm.- Friedrichsfeld zu verpachten. Adresse an den Verl. ds, Bl. Verkäufe Das Kuratorium fleimatfest gibt bekannt: Zwecks Abrechnung bitten wir die Geschäftsleute, Rech- nungen die das Heimatfest betreffen, noch im laufe dieser Stragula am vun o 1.95 mit winzig. Schönheitsfehlern db. 7000 m Auswahl. FRICK K, Mhm, nor F 4, 1 (Nahe Fargde platz, Woche bei Herrn Arch. Würthwein, Uhldinger Straße 6— vorzulegen. daran interessiert sind, daß Ihre Ver- Wandten oder Bekannten die zum Heimatfest nicht anwesend sein konnten, eine Festschrift erhalten, werden gebeten, im Gemeindesekretariat die Adressen aufzugeben. Junghühner- und Jungenten- Verkauf morgen Donnerstag, 5. gulli ab 7.80 Unr bis 1 Uhr beim Rathaus. fahtschole allet klassen mannheim- neos th. Geflügelhof Satfler Hockenheim Ferkel deu verkaufen. Freiburter Sirch 15 eiblstr. 85 fel. 40247 Drucksachenabfertigung funktioniert nicht Mängel bei der Post— Existenzgefährdung für Betriebe Durch Beschwerde bei der zuständigen In- dustrie- und Handelskammer wollen Betriebe, die täglich termingebundene Drucksachen ver- senden, erreichen, daß die seit längerer Zeit auftretenden schwerwiegenden Verzögerun- gen bei der Bearbeitung von normal frankier- ten Drucksachen abgestellt werden. Wie Un- ternehmer, die durch die mangelnde Lei- stungsfähigkeit der Poststellen geschädigt Sind, erklären, gibt es bereits seit vielen Jah- ren immer wieder Anlaß zu Klagen, So kommt es nicht selten vor, daß normal frankierte Drucksachen— also nicht Massensendungen — mit 8 bis 10 Tagen Verspätung eintreffen. Der Inhalt dieser Sendungen ist dann in der Regel wertlos geworden, und der Schaden, der den Firmen dadurch bereits entstanden ist, läßt die Frage ihrer Existenzgefährdung akut werden. Verschiedene Reklamationen bei den zustän- digen Sachbearbeitern der Post sowie bei der Oberpostdirektion führten zu keiner positiven Anderung des Zustandes. Die verantwortli- chen Stellen konnten noch nicht einmal ver- bindlich zusagen, daß ihnen eine Abstellung der Mißstände in absehbarer Zeit möglich sei. Private Untersuchungen der Auflieferer von Drucksachen haben ergeben, daß auf manchen Postämtern Drucksachen mit normalem Porte Wie Massensendungen behandelt werden, die bekanntlicherweise verbilligtes Porto haben und meistens nur zu Reklamez wecken verschickt werden. Der eigentliche Fehler liegt bei der Drucksachen-Verteilstelle, deren Aufgabe es ist, vollbezahlte Drucksachen von Massendrucksachen zu unterscheiden. Die Vollbezahlten Drucksachen müßten würden die postinternen Vorschriften eingehalten— Wie normale Briefe behandelt und so schnell Wie diese zum Empfängerpostamt befördert werden., Sei es aus Arbeitskräftemangel— Wie die Post behauptet—, oder sei es wegen organisatorischer Fehler im Postwesen: Die Vollbezahlten Drucksachen werden meistens in einen Beutel für Massenbeförderung ge- füllt und nicht an den Bestimmungsort, son- dern un die für den Empfängerort zuständi- ge Druccsachenventeilstelle transportiert. Da diese Ver erstelle in der Regel auch über Arbeitskräftemangel klagt, ist der Grund für die Verzögerung eindeutig. Den Schaden hat der Postkunde. Anderung der bostordnung Das Beförderungsmonopol, das die Deut- sche Bundespost hat, verpflichtet sie zu einer sachgemäßen und auch schnellen Beförderung der ihr anvertrauten Güter. Man konnte in den ersten Nachkriegsjahren wegen der be- trächtlichen Zerstörungen, die die Anlagen der Post durch Kriegseinwirkung erlitten hatten, durchaus verstehen, wenn für normale Ver- hältnisse ungewohnte Unregelmäßigkeiten bei der Postzustellung auftraten. Erstaunlicher- Weise nimmt aber jetzt auf verschiedenen Sektoren des Postwesens die Leistungsfähig keit der Bundespost ungefähr in dem Maße Ab, wie die Modernisierung und Rationalisie- rung ihres Betriebes nach amtlichen Angaben zunimmt. Die bevorstehende Anderung der Postordnung soll u. a. die Einführung einer neuen Brief-Drucksache bringen, Postkunden, die die Laufzeit mancher Briefe kennen, fürchten, daß die Brief-Drucksache nur eine Portoerbhöhung bedeutet. ns. Größere Ernte bei Kernobst Wachstumsstand der Reben gut bis zufrieden- stellend Die Landwirtschaft kann in diesem Jahr bei Kernobst mit einer größeren Ernte rech- nen als im Vorjahr, wogegen bei Steinobst die Aussichten uneinheitlich sind. Während hier bei Süßkirschen mit 45 000 Doppelzentner mehr als im Vorjahr und viel mehr als im Durchschnitt der Jahre 1956 bis 1961 zu er- Warten ist, werden namentlich Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden nicht 50 günstig abschneiden wie im Vorjahr. Nach einer Mitteilung des Statistischen Landes- amtes wurde die Blüte, die verhältnismäßig spät, aber sehr gut einsetzte, durch Regen und Wind stark beeinträchtigt. Wegen des kalten und regnerischen Wetters lieh zudem auch der Insektenflug zu wünschen übrig. Größeren Schaden richtete stellenweise auch die Frostnacht vom 30. April auf 1. Mai an. Insgesamt kann nach den Unterlagen des Sta- tistischen Landesamts, wenn nicht erneut sehr Widrige Umstände eintreten, mit einer guten Kernobst- und Beerenernte und mit einer guten bis zufriedenstellenden Steinobsternte gerechnet werden. 5 Der Wachstumsstand der Reben war nad. Mitteilung des Statistischen Landesamtes An- kang Juni gut bis zufriedenstellend. Infolge der kalten Witterung haben die Reben sehr spät ausgegetrieben. Dennoch war der Aus- trieb in 40 Prozent der Bestände gut, in 60 Prozent mittelmäßig. Im Vorjahr sei der Aus- trieb etwas besser gewesen, wenn auch die Holzreife nicht ganz so gut war wie in die- sem Jahr. Die Wachstumslage ist nach den statistischen Unterlagen, wenn man von eini- gen kleineren Weinbaugebieten absieht, ziem- lich einheitlich, obwohl die Aussichten in den südbadischen Anbaugebieten etwas besser als in den nordwürttembergischen sind. Stratbestimmungen der StVZO nichtig Der Paragraph 71 der Straßenverkehrszulas- 5 sungsordnung(StVZO), der die Strafbestim- mungen für zahlreiche Verkehrsdelikte ent- hält, verstößt gegen das Grundgesetz und ist daher nichtig. Diese Entscheidung verkündete das Bundesverfassungsgericht in Karls rue. Nach Paragraph 71 StVZO kann zu Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bestraft wer den, wer gegen die Vorschriften dieser Ver- ordnung fahrlässig oder vorsätzlich verstöst. Zu den nach dieser Vorschrift strafbaren De- Ükten gehört die Trunkenheit am Steuer in Fällen, in denen kein R. 5 sacht worden 50t. Weniger Brotgetreide mehr Kartoffeln Infolge der großen Auswinterungsschäden, die besonders unsere wichtigste Brotfrucht, der Weizen, erlitt, ist nach Mitteilung des Sta- tistischen Landesamtes in diesem Jahr mit einer um etwa 12 bis 13 Prozent kleineren Brotgetreidefläche als 1961 zu rechnen. Ob- wohl man im Herbst viel mehr aussäte als in Normaljahren, wird nun nach Abzug der um- gepflügten Bestände(mehr als 200 000 Hektar Weizen) sogar mit einer um 18 Prozent klei- neren Fläche als im Vorjahr zu rechnen sein. Dagegen ist die Roggenanbaufläche(mehr als 27 000 Hektar) nur um 3,3 Prozent kleimer, die Wintermenggetreidefläche(9200 Hektar) aber um 14,5 Prozent größer als voriges Jahr. Da man die umgepflügten Winterungsflächen meistens mit Sommergerste, Sommermengge- treide und Hafer bestellte, wird die Fläche für Sommergetreide(einschließlich Industriege- treide) insgesamt mit rund 324 000 Hektar um ein Fünftel größer sein als 1961. Das Statistische Landesamt teilt weiter mit, dals voraussichtlich die Anbauflächen von Kar- toffeln um 2,3 Prozent, von Zuckerrüben um 16,2 Prozent und von Glsaaten um 2,2 Prozent erweitert wurden. Zum Halten ganz rechts ranfahren BGH tritt Oberlandesgerichten entgegen Ein Auto muß zum Halten soweit wie mög- lich an die rechte Begrenzung der Straße her- angefahren werden, auf Einbahnstraßen gilt das gleiche für den linken Randstreifen. Mit dieser Auslegung der Straßenverkehrsord- nung ist der Verkehrssenat des Bundesge- richtshofes BGT) einigen Oberlandesgerichts- Entscheidungen entgegengetreten. Dort hatte man sich auf den Standpunkt gestellt, nach der Straßenverkehrsordnung könne ein Fahr- zeug überall auf der rechten Straßenseite, so- gar an der Straßenmitte, halten. Der Bundes- gerichtshof meint dagegen, der fließende Ver- kehr brauche zu seiner Sicherheit und Schnel- ligkeit einen möglichst großen, durch keiner- lei Hindernisse besetzten Fahrbahnquerschnitt. Durch Fahrzeuge, die nicht ganz rechts hal- ten, könnten gefährliche Verkehrsstockungen entstehen. Die Rücksichtnahme auf die Ver- kehrsbedürfnisse gebiete es, die Straßenmitte möglichst dem fliegenden, schnellen Verkehr freizuhalten. Die Entscheidung geht auf einen Auffahrunfall zurück, der durch einen unvor- schriftsmäßig haltenden Personenwagen ver- Ursacht wurde. Aktenzeichen: 4 Str 93/62. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 2. Juli Bullen A 115—128 Ourchschnittspreis 121, 7). B 100115; Kühe A 90—103, B 80-90 Durch- schnittspreis 84,4), C 75—82; Färsen A 109—120, B 102108, Großvieh-Auftrieb 564, langsam, in allen Gattungen ausverkauft; Kälber A 170—197, B 150—165, C 125—140, Auftrieb 215, schleppend, geräumt; Schweine B 2 108136, C 115—138 urchschnittspreis 127,8), D 118—137, E 110—134, Sauen G 1 100—110,& 2 90—98, Schweine-Auf- trieb 2542, langsam, kleiner Uberstand; Lämmer und Hammel A 95—105, Auftrieb 12 Schafe. Zu wenig Geld für die Forschung Hannover(dpa). Wichtige Schwerpunkt- programme muß die Deutsche Forschungsge- meinschaft nach Angaben ihres Präsidenten, Professor Dr. Gerhard Heß, zurückstellen, weil die im Finanzierungsplan für 1962 vor- gesehene Summe von 97 Millionen DM nicht erreicht wurde. Auf einer Vortragsveranstal- tung in der Technischen Hochschule Hanno- ver sagte Heß, der Bund habe fünf und die Länder hätten drei Millionen Mark weniger Als erwartet gegeben. Unter anderem hätten die wichtigsten Schwerpunktprogramme der Kariesforschung und Migbildungsforschung zurückgestellt werden müssen. VOLK SWRGEN WERK AKTIENGESELLSCHRET WOIFSBUROG Jahresa bschluß 1961 in Kurzfassung Aktiva Sachanlagen Vorräte. Forderungen u. Flüssſge Mittel Anlagevermögen Ejnenz anlagen 8 26.5 Langfristige Darlehen 5 21,2 Bilanz zum 31. Dezember 1961 (in Millionen DMW) 8 5 145,0 55 8 0.2 Passiva Grundkapital. 1502,7 Rücklagen Rückstellungen Verbindlichkeiten u. d. 396.7 Reingewinn 2 092,8 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember Aufwendungen Materlalverbrauch einschl. Fremdleistungen Löhne und Gehälter, Sozieslauf wendungen Abzinsung langfristiger Darlehen) Steuern, Vermögens abgabe. Andere Huf wendungen 3 Einstellungen in Rücklagen 8 Reihgg. 8 3 (in Millionen DM) 2 788,3 645,0 Abschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen 357,4 Abschreibungen auf Forderungen u. à.(einschl. f 11˙3 95 313,1 . 66.5 8 72.2 Erträge isst sss Bestandserhöhung und 5 Eigenſeistungen Andere Frireg s Gewinnvortrag aus dem Vorjahr Entnahmen aus Rücklagen 4 878,3 Die upgekürzte Fassung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 1961 ist mit dem uneingeschränkcten Bestätigungsvermerk der Deut- schen Revisſons- und Treuhand-Aktiengesellscheft, Hapnover, versehen und im Bundesenzeiger vom 3. juli 1962 veröffentlicht worden. 4422.7 65,7 4 573,3 Wichtige Kennzahlen des Jahres 1961 VW. PRODUKTION in der Bundesrepublik Personenwagen Transporten in Brasilien Persohen wagen. Transporter 3 S Seit Kriegsende über 5000 000 Volks- Wagen gefertigt. Arbeitstägliche Gesamtfertigung an Volkswagen Ende 19 Anteil der deutschen VW. Produktion an der Automobil- Erzeugung der INVESTITIONEN(in Millionen DNV in Sach- und Finanzanlagen bei der Volkswagenwerk AW seit Währungsneu ordnung Bundesrepublik 8 807 488 152 285 31025 16315 1007 118 FAHRZEUCG VERKAUFE der VolkswagenwWerk AG Ini 1 Peboiklk 3 der Volkswagen do Brasil S. A. 8 WW. Anteil an den N im Bundesgebiet bei Personenwagen Sowie Kombinations- und Uiefer- Wagen bis 1,25 t Nutzlast Exportanteil am Wagerverkauf der Volkswagerwerk KMW VW-Anteil am Kraftwagenexport der Bünddesrepunbllle KONZERNUM SATZ(in Millionen D nach Aussonderung der konzerninter- r davon Auslandsumsatz 8 SELEGSCHAFET 8 8 Volkswagerwerk AW. No frfrü 427 451 533 420 47 320 960 90 855% 53,0 0% 5 190 3 13 69 446 80 764 e Staetsseſcretar&. D. Dr. Dr. h. c. Hans Busch, Vorsſtzer: Minister A N stelbe. Vorette nes Abers, stelly. Vorsftzer; Otto Brenner, stell. Vorsitzer: Dr. Josef Hust, stellv. Vorsltzer; Hugo B Frt⁊ Butschkau: Siegfried Ehlers; Frau Elgin Gertner- Amrhein: Ninister Cerio Graaff; tans Grimm: Walter He Staatssekretär Prof. Dr. Karl- Maria 8 Heinz. Dr. Horst fmeinfels; Dr. dieren Flichter; Peter Dr. Wilhelm Valſenthin. 5 Vorstand: prof. pr. ing. E. h. Heinen Norchef, e Ent Frede 8 Kurt bheaf fiene nien, .. 9 1 8 Ornch: Julius Paulsen: Dr. N Siebert.