i350 ie t= 835 el ö — 12 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 62 16 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.—(Preisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 122 Freitag, 3. August 1962 14./ 62. Jahrgang Vorläufiges Ende der Führungskrise in“ e Igerien Fünf Wochen Burgfrieden- Ubereinkommen zwischen den feindlichen Lagern Fall Boumedienne unklar Algier(dpa). Fünf Wochen Burgfrieden zwischen den beiden feindlichen Lagern der algerischen Führung— das ist das Ergebnis der zweiten Zusammenkunft des Ben-Bella- Beauftragten, Mohammed Khider, mit den beiden Chefs der nach der Hauptstadt der Kabylei benannten Tizi-Ouzou- Gruppe, Mohammed Budiaf und Belkassem Krim. Diese Vereinbarung setzt der achtwöchigen Führungskrise der FLN ein vorläufiges Ende. Sie wurde am Donnerstag in Algier von Mohammed Khider in Gegenwart von Budiaf, Krim, Rabah Bitat und Oberst Mohand ou el Hadi, dem Chef der Wilaja Kabylei, verkündet. Der Burgfrieden enthält folgende wesent- lichen Punkte: Budiaf und Belkassem Krim erkennen das 25 Tlemcen te von Ben Bella in proklami Politbüro der FLN vorläufig an. Krim Selbst gehört als einziger der Revolutionäre der„ersten Stunde“ dem Politbüro nicht an. Budiaf wird vorläufig darin mitarbei- ten. Der in Paris befindliche, von allen sei- nen Amtern zurückgetretene Ait Ahmed Soll gleichfalls zur Mitarbeit auf dem Bo- den dieser Regelung bewegt werden. Die in Oran befindlichen Mitglieder des Polit- püros, Ben Bella, Said Mohammedi und Ben Allah werden am Freitagabend in Al- ier eintreffen. Die ursprünglich für den 12. August vor- gesehene Wahl zur Verfassungsgebenden rationalversammlung wird nunmehr vor- aulssichtlich am 27. August stattfinden. Etwa eine Woche nach der Wahl Wird das oberste Gremium der FLN, der Nationalrat der algerischen Revolution(CNR, zu seiner ordentlichen Sitzung zusammentre- ten, um alle aktuellen Fragen der Partei zu überprüfen. Auf diesem Punkt scheint Budiaf hartnäckig bestanden zu haben. Gegenüber dem dpa- Korrespondenten tonte er, der ENRA könne dann völlig Souveraàn über die Beibehaltung des der- zeitigen Politbüros oder seine beliebige Umbesetzung entscheiden. a Bei dieser ENRA-Sitzung dürfte über das Schicksal des Burgfriedens vom Donnerstag entschieden. werden. Mit dem Beschluß, den Revolutionsrat unmittelbar nach den Wählen einzuberufen, scheint die Gruppe um Ben Bella eine Konzession gemacht zu haben. Sie matte zwar zu Beginn der Krise darauf be- standen, daß dieser Rat einberufen wird, aber sein Gutachten nach der Bildung des Polit- pürcs für unnötig erklärt. Der Ben-Bella- Gegner Budiaf dagegen betonte nach der Ver- lesung des Rommuniques, er halte weiter die Bildung des Politbüros durch Ben Bella für illegal. Aus diesem Grunde sei eine Tagung des Revolutionsrates unmittelbar nach den Wahlen notwendig, um diese Frage noch ein- mal durchzusprechen. Nicht erwähnt in dem Kommuniqué ist auch die Rolle, die die Regierung Ben Cheddas im neuen Algerien spielen wird. Ben Chedda 57 1 hatte sich während der Krise äußerst zurü naltend gezeigt. Seine Position schien mehr ind mehr geschwächt. Aus kürzlichen Erk la- rungen Ben Bellas geht jedoch hervor, daß die Provisorische 0 len bestehen bleiben soll. Die Einigung beider Gruppen wird in der algerischen Gffentlichkeit mit einem Seufzer der Erleichterung begrüßt. Zwei Stunden vor Ende der Beratungen räumte die algerische Wache in der Halle des Hotels„Aletti“— dem Zentrum der politischen Tätigkeit— un- auffällig ihre Posten. Der Leders auf dem Dach, in dem ein Soldat hinter seinem Ma- schinengewehr gesessen hatte, ist leer. Aus dem Schlußkommuniquè geht auch her- vor, welche Rolle der von der Ben-Chedd Regierung abgesetzte Oberbefehlshe der Algerischen Befreiungsarmee, Boume- Scharfe FDP- Kritik gegen„Kaninchen-Polit'k dienne, im neuen Algerien übernehmen soll. Seine Absetzung war kurz vor dem Referen- dum vom 1. Juli der äußere Anlaß für den Ausbruch der Krise. Boumedienne, der als Revolutionär gilt, befindet sich zur Zeit bei Ben Bella in Oran. Ob er mit ihm nach Algier kommt, ist ungewiß. Nach unbestätigten Be- richten soll die Gruppe von Tizi Ouzou um Belkassem Krim seine Ablösung durch den Wilaja-Chef des Kabylengebiets, Oberst Ma- hand ou el Hadi, verlangt haben. EI Hadi hat an den Verhandlungen von Algier teilgenom- men. Bombenanschlag auf Nkrumah Acer(dpa). Auf den Staatspr 5 von Ghana, Dr. Nkrumah, wurde in schaft in Norde übt. Der Präsident blieb unverletzt. Vier Men- schen, darunter ein Schuljunge und zwei Po- lizisten, kamen bei der Explosion ums Leben. 56 Menschen wurden Verletzt. Einzelheiten über den Mordanschlag sind noch nicht be- kannt geworden, da die Telephonleitungen nach Nordghana durch Regenfälle unterbro- n sind. Die von dem Attentäter geschleu- te Hendgranate War in einen Zug von nulkindern gefallen, die vor NRKrumah para- dierten. 25 „Gleichmut des Westens ermuntert die Zone und ihre Schutzmacht“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). In sckarfer Form kritisierte die Foy am Donnerstag in ihrem Pressedienst „die Politik des Abwartens“, auf die sich der Westen angesichts möglicher neuer Berlin- Aktionen der Sowzets wieder einmal verlegt habe. Wie ein„hypnotisiertes Kaninchen“ ver- folge man diesseits der Mauer gespielte oder ernstgemeinte Vorbereitungen der roten Funktionäre für eine neuerliche Aggression gegen das deutsche Volk. Obwohl Ostblockvertreter Maßnahmen an- gekündigt hätten, die zu einer weiteren v tiefung der Spaltung Deutschlands mit weit reichenden politischen Konsequenzen führen würden, sei das Echo aus dem Westen auf diese Ankündigungen gleich null gewesen. Es sei darum zu befürchten, daß dieser Gleichmut die sowjetzonale Spalterregierung und ihre Schutzmacht ermuntern werde, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Eisenhower wurde überall herzlich begrüßt Empfänge in der amerikanischen Botschaft und im Palais Schaumburg BO un(dpa). Zu einem zweitägigen Privat- besuch ist der frühere amerikanische Präsi- dent Dwight D. Eisenhower am Donnerstag in der Bundesrepublik eingetroffen. Eisenhower kam mit seiner Gattin und zwei Enkeln in einem Sonderwagen mit dem fahrplanmäßi- gen Skandinavien-Paris-Expreß aus Stock- Holm zunächst nach Köln, wo er sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Später reisten die amerikanischen Gäste in einem Sonderzug des amerikanischen Bot- Schafters durch das Rheintal zur Loreley und Weiter über Erbach nach Bonn. Dort traf Eisenhower bei Empfängen in der amerika nischen Botschaft und im Palais Schaumburg mit Bundeskanzler Adenauer zusammen. Am Freitag ist Eisenhower Gast von Bundespra- sident Lübke bei einem Mittagessen. Abends Fährt er von Köln aus nach Paris weiter. Uberall, wo Eisenhower und seine Angehö- rigen sich zeigten, wurden sie von der Be- völkerung herzlich begrüßt. Auf dem Kölner Hauptbahnhof hatten sich zu ihrem Empfang der amerikanische Gesandte, Brewster Mor- Tris, Staatssekretär von Herwarth. der Kölner Oberbürgermeister Theo Burauen und der Kölner Oberstadtdirektor Max Adenauer ein- gefunden. Mit einem Schnelltriebwagen der Bundes- bahn traf der frühere amerikanische Präsi- dent in der Bundeshauptstadt ein. Auf dem kleinen Bahnhof Mehlem in der Nähe der amerikanischen Botschaft in Bad Godesberg War eine Abordnung der Botschaft zum Emp- fang erschienen. Viele Einwohner von Bad Godesberg und Mehlem klatschten Eisenho- wer und seiner Begleitung freundlich zu. Eisenhower und seine Gattin stiegen erholt und braungebrannt aus dem Sondertriebwa- gen direkt in einen bereitstehenden amerika- nischen Straßenkreuzer. Als sich die Kolonne in Bewegung setzen wollte, mußte der Ex- Präsident allerdings noch einmal aussteigen: Er war vom„Kommandanten des Zuges“ ge- beten worden, sich bei dem Triebwagenführer und bei dem Koch noch einmal„öffentlich“ zu bedanken. Eisenhower schüttelte beiden lä- chelnd die Hand. AUF SEINER GEGENWARTITCEN EUROPAREISE traf der ehemalige amerikanische Prd- Die FDP räumt ein, daß die Positionen des Westens in der Berlin- und Deutschland- Frage heikel sind, aber sie seien dennoch kei- neswegs obne politisch- diplomatische Mög- lichkeiten. Nach Ansicht der Freien Demokra- ten wäre eine westliche Politik in der Lage, einmal selbst Ort, Zeitpunkt und Inhalt von Ost-West-Verhandlungen oder ganz allgemein den weiteren Verlauf der Auseinandersetzun- gen über die Deutschland- und Berlin-Frage zu bestimmen. Politische Beobachter haben in diesem Zu- sammenhang am Donnerstag Bemühungen von Regierungskreisen mit Interesse ver- merkt, die darauf abzielen, die westlichen Al- liierten zu veranlassen, eine eventuelle Ein- ladung der Sowjetunion zu einer Friedens- konferenz anzunehmen. Wie es beißt, sollten die Westmächte eine Einladung zu einer Frie- denskonferenz aller an dem Krieg gegen Hit- ler-Deutschland teilgenemmenen Staaten nicht rundweg ablehnen. Sie sollten bei einer sol- chen Konferenz jedoch von vornherein ein- deutig klarmachen, daß ein Friedensvertrag mit keinem der beiden Teile Deutschlands, sondern nur mit einer aus freien Wahlen her- Vorgegangenen Regierung Gesamtdeutsch- lands abgeschlossen werden könnte. Damit, so hofft man in diesen Kreisen, werde die Deutschland-Frage erneut in den Vorder- grund gestellt. ident Dwight D. Eisenhower zusammen mit seiner Gattin zu einem zweitägigen Besuch der Bundesrepublix auf dem Rölner Hauptbahnhof ein. Zahlreiche Kölner bereiteten dem prominenten amerikanischen Gast ein herzliches Willkommen. Unser Bild zeigt Eæ-Prdsi- dent Eisenkower und seine Gattin mit Blumen überhäuft bei der Ankunft auf dem Kölner Hauptbahnhof dpa- Bild Zweites Versdilles? Von Erhard Has ch ke e unerwartete Reise Ulbrichts zu Chru- tschow kann nur unter dem Aspekt der rage„deutschen Friedensvertrages“ rden. Die Berlin-Krise ist in eine aue Phase getreten und strebt einem ent- 8 denden Höhepunkt zu. Es scheint, als seien den Sowjets vier Jahre seit ihrem Ber- lin-Ultimatum genug. Sie spielen jetzt hart, Sehr hart. Da sich in den Reden sowjetischer Politiker und in den Kommentaren sowieti- scher Publizisten in letzter Zeit die Erklärun- gen mehren, man könne nicht ewig auf den Abschluß eines Friedensvertrages warten, er- scheint es nicht ausgeschlossen, daß sich Ul- bricht jetzt mit seiner Forderung bei Chru- Schtschow durchsetzen kann. Obgleich es si- cherlich dem sowjetischen Ministerpräsiden- ten nicht leicht fallen dürfte, dem Begehren Pankows nachzugeben, da er dadurch ein für ihn nützliches Druckmittel gegenüber dem Westen verliert. Aber er wird doch nicht um- hin können, Schritte in Erwägung zu ziehen, die seinen sowjetzonalen Statthalter einiger- maßen befriedigen. Diese Aktion wird ihm umso weniger Kopfzerbrechen bereiten, da alle bisherigen, von einigen völlig nutzlosen Protesten abgesehen, glatt und reibungslos über die Weltbühne gegangen sind. Außer- dem ist er sich seiner vorteilhaften Stellung in dem Berlin- und Deutschland-Problem voll bewußt, und er würde sich selbst ver- leugnen, wenn er alle die für ihn positiv sbrechenden Faktoren ungenutzt vorüberge⸗ Ben lassen wollte. Angesichts der auf uns zukommenden Er- eignisse fragt man sich nun in der freien Welt, wann der Westen denn nun endlich den drohend fordernden Sowjets ein Paroli bieten Wird und die Gegenforderungen präsentiert, Wir haben allen Grund, die besorgte Frage zu stellen, denn bisher hat der Westen nichts getan, was eine ermutigende Perspektive dar- stellen würde. Rat- und tatlos sah er dem Gemetzel vom 17. Juni und der Niederwal- zung der ungarischen Freiheitskämpfer zu. Rat- und tatlos nahm er die Errichtung der Mauer hin, und bitteres Nichtstun ist seine Reaktion auf die Morde, die Moskaus Hand- langer in der Sowjetzone, in Berlin und ent- lang der Zonengrenze verüben, In Genf lie- Ben sich die Außenminister der Westmächte brav die Diskussionsthemen vorschreiben. Ja, selbst die von Gromyko in den Westen lan- cterte Ankündigung von einem„neuen 13. August“ scheint noch immer keine Initiative bei uns ausgelöst zu haben. Stets hört die Welt nur die Sowjets tönen und trommeln und sieht sowjetische Handlungen, die der Westen dann stillschweigend akzeptiert. Wie- der aber scheint man abwarten und auch den angedrohten„Friedensvertrag“ auf sich zu- kommen lassen zu wollen. Mit großen Worten und einigen Hoffnungen gingen die sogenannten Sondierungsgespräche in Szene, die dann heillos verfahren in einer Sackgasse endeten. Zwar wurde nach Rusks Pressekonferenz vom 13. Juli in Washington geäußert, die amerikanische Regierung werde nun beharrlich auf die Erörterung von Fragen bestehen, die den Kommunisten nicht genehm Seien. Doch schon dauert das Schweigen wie der Wochen. Statt dessen haben die Sowjets die Unverfrorenheit besessen, den Abzug der Westmächte aus Westberlin zu fordern. War- um, so fragt man sich, stellt der Westen nicht auch einmal Gegenforderungen. Auf das s- Wjetische Ansinnen, Westberlin zu räumen, Sollte die Antwort automatisch lauten, dann gebt uns die halbe Zone zurück, denn diese War ja das Tauschpfand für Westberlin. Fer- ner verpflichteten sich bei Kriegsende die So- wjets und die Westmächte, gemeinsam für die deutsche Wiedervereinigung Sorge zu tragen. Die Erfüllung dieser Verpflichtung wäre jetzt einzuklagen. Wegen des Friedensvertrages endlich sollte man Moskau auf sein eigenes Wort festlegen, denn seinerzeit sagte Molotow: „Bevor man überhaupt von einem Friedens- Vertrag für Deutschland reden kann, ist es notwendig, die Frage der Einsetzung einer Allgemeinen deutschen Regierung zu lösen.“ Gerade dieser Punkt ist heute von besonderer Bedeutung. Ein Friedensvertrag kann nicht mur mit einem Teil Deutschlands geschlossen werden. Das ist nicht nur unnatürlich, son- dern einem wirklichen Frieden in jeder Weise Abträglich. Daran sollte sowohl der Osten wie der Westen denken und zu den vielen began Senen Fehlern nicht noch einen neuen und in Seiner ganzen Auswirkung noch unüberseh⸗ baren hinzufügen. 5 erscheint die Haltung des 1 estens, unverständlich und besonders be- 45 die Reaktion der Bundesrepublik, reigensten Sache. Wenn Moskau seine Wünsche und Forderungen erfüllt be- kommt, und wie es im Augenblick den An- schein hat, liegen für die Sowjets keine un- Hortsetzung auf Seite 2) 2 Von unserer Bonner Redaktion Bonn O. Bundesverkehrsminister Seebohm fürchtet für die finanzielle Deckung seines 2. Vier jahresplanes für den Straßenbau, der am 1. Januar 1963 beginnen soll. Mit scharfen Worten wandte sich Seebohm am Donnerstag vor der Presse in Bonn gegen die Absicht des Bundesfinanzministers, die im November 1961 zugesagten 13 Milliarden DM um drei Mil- Iliarden DM zu kürzen. Seebohm warf seinem Kabinettskollegen vor, daß er damit versuche, die Zuwachsrate aus der Mineralölsteuer ihrem Zweck, dem Stra- Benbau, zu entfremden. Durch solche willkür- liche Anderungen würden die vom Bundestag beschlossenen Sondergesetze zu einem Spiel- ball in der Hand des Finanzministers. Nach den Worten Seebohms bedeute die Kürzung der Straßenbaumittel„eine Handgranate in das feinmaschige Netz der Straßenbauplanung zu werfen“. Der Bundesverkehrsminister, der erst vor kurzem eine vierwöchige Besichtigungsfahrt durch das Bundesgebiet beendet hat, erklärte, daß von einer Uberhitzung im Straßenbau keine Rede sein könne. Selbst in den Bal- lIungsräumen würden auf alle Ausschreibun- gen genügend Angebote abgegeben.„Man schlägt sich noch um die Aufträge“, meinte Seebohm. Der Minister sieht daher auch kei- nen Grund dafür, Mittel für den Straßenbau zu kürzen. Er will im Oktober erneut ver- suchen, die Aufhebung der vom Bundestag gebilligten 20prozentigen Sperre der Straßen- baumittel zu erreichen. Seebohm kündigte an, das gesamte Bun- desstraßennetz bis zum Jahre 1970 so auszu- bauen, daß es den Anforderungen des Jahres 1975 entspreche. Die Erreichung dieses Zieles sei schon deshalb notwendig, weil ab diesem Zeitpunkt die EWG im vollen Umfang be- ginne. Die volle verkehrsmäßige Erschließung des Bundesgebietes sei aber eine der Voraus- setzungen, daß die Bundesrepublik in der EWG wirtschaftlich bestehen könne. Hierfür sei die geplante„Hansa-Linie“ von besonde- rer Bedeutung, da sie eine unmittelbare Ver- bindung zwischen dem norddeutschen Raum mit seinen Hafenstädten und dem Ruhrge- biet herstellt. Von ähnlicher Bedeutung sei auch die Auto- bahn Bad Hersfeld— Würzburg, die für den Verkehr aus Skandinavien und dem Groß- raum Hamburg nach Süden und umgekehrt Wesentliche Verkürzungen bringe. Eine be- achtliche Entlastung für den Verkehr zwi- U Thant wird mit Chruschtschow sprechen Abzug der sowjetischen Truppen UN/New Fork(dpa). UN-Generalse- kretär U Thant wird am 24. August zu Ge- sprächen mit Ministerpräsident Chruschtschow in Moskau eintreffen. Erwartet wird, daß beide Fragen der Weltpolitik, den Abzug so- woetischer Truppen aus Ungarn und die Er- nennung U Thants zum ständigen UN-Gene- ralsekretär erörtern werden. Bisher hatte sich Moskau einer Verlängerung der Amtszeit von UThant widersetzt und stattdessen verlangt, das Generalsekretariat der UN einer Drei- Mann- Führung zu übertragen. Daß U Thant in Moskau die Frage des Ab- zuges sowjetischer Truppen aus Ungarn vor- bringen will, schließen politische Beobachter aus der Tatsache, daß U Thant, wahrscheinlich mach seinem Moskau-Besuch, auch Ungarn be- suchen wird. Seitdem die Sowjetunion die* ungarische Rebellen im Jahre 1956 nieder- Schlug, hat die UN- Vollversammlung 14 Ent- Schließungen angenommen, in denen die so- Wjetische Aktion verurteilt und eine Wieder- Zweites Versailles? Fortsetzung von Seite 1) überwindlichen Hindernisse auf diesem Weg, so wird Deutschland ein Zweites Versailles erleben, dessen Auswirkungen schlimmer und gefahrvoller sein werden als es 1918 der Fall War. Scheinbar gelähmt und jeder Reaktion unfähig, blickt der Westen nach Osten und läßt die Dinge, die dort gebraut werden, auf sich zukommen. Wieviele Chancen bleiben kür uns eigentlich noch übrig, um wenigstens das zu ertragende Los einigermaßen noch er- ſträglich zu gestalten? Das Gefährlichste an diesem ganzen Spiel ist, daß mittlerweile keine Seite mehr eine Rückzugsmöglichkeit besitzt, die das Gesicht wahren kann. Aus solchem Dilemma sind in der Vergangenheit Kriege entstanden. Noch sind die Würfel nicht end- gültig gefallen. Noch liegen gewisse Möglich- keiten im politischen Kartenspiel. Wird sie der Westen in letzter Minute noch nutzen oder eine Politik des permanenten Zurückweichens Vor Moskau weiter folgen? aus Ungarn soll erörtert werden herstellung der ungarischen Unabhängigkeit gefordert wurde. Der UN- Generalsekretär gab auf einer Pressekonferenz am Donnerstag ferner be- Kannt, daß er für Mitte August unter seiner Aufsicht formelle Verhandlungen zwischen Indonesien und den Niederlanden in der Neu- Suinea-Streitfrage erwartet, um die in den Vorbesprechungen erzielten Vereinbarungen Auf der Basis des Vermittlungsvorschlages des früheren US- Botschafters in Indien, Ellsworth Bunker, zu besiegeln. Brüssel(dpa). Mit einer grundsätzlichen Ubereinstimmung über die Assoziierung von abhängigen Commonwealth-Gebieten Afrikas und Westindiens kam es am Donnerstag zu einem kleinen Teilerfolg der Beitrittsver- handlungen zwischen EWG und Großbritan- nien. Diese Frage war allerdings in den Vor- Verhandlungen der Ministerstellvertreter so- Weit vorgeklärt, daß an einer Annahme kaum noch zu zweifeln war. Sonderregelungen wurden vereinbart für Gebiete, die besondere wirtschaftspolitische Probleme aufwerfen beziehungsweise für die in absehbarer Zeit die Unabhängigkeit zu er- warten ist. Hierunter fallen zum Beispiel die britischen Protektorate Betschuanaland, Swa- si-Land und Basuto-Land, ferner Uganda, Trinidad, Jamaika, die neue Föderation Ma- Iaysia, Hongkong, Gibraltar und Malta. Groß- pritannien will mit diesen Gebieten Konsul tationen aufnehmen und im Herbst mit der EWG erneut darüber beraten. Das Kernproblem der Konferenz die Agrarausfuhren der„weißen Commonwealth- länder“ ist nach wie vor das größte Hindernis für den Fortgang der Verhandlungen. Wie es heißt, fordert Europaminister Heath in der 7 7 Scharfe Angriffe Seebohms gegen den Finanzminister Bundesverkehrsminister fürchtet für die Deckung seines 2. Vierjahresplans- Gegen die 3-Milliarden-Kürzung schen Frankfurt und Darmstadt sowie zwi- schen Mannheim und Stuttgart dürfte sicher- lich auch von den neuen Querverbindungen Rüsselsheim— Darmstadt und Heilbronn— Mannheim ausgehen. Im zweiten Vierjahresplan soll das Netz der Autobahnen um rund 1000 Kilometer auf 4000 Kilometer erweitert werden, was einen Ko- stenaufwand von 3600 Millionen DM erfor- dern wird. Daneben sind in diesem Plan noch nahezu 400 Millionen DM für die Instandset- zung älterer Bundesautobahnstrecken vorge- sehen. Von den rund 2100 Kilometer Bundes- autobahnen am Ende des Krieges müssen 80 Prozent von Grund auf erneuert werden. Verkehrsminister Seebohm unterstrich, dag der Ausbau der Bundesstraßen aber keines- Wegs hinter dem der Autobahnen zurückste- den dürfe. Der zweite Vierjahresplan sieht denn auch hier Bauvorhaben von über 5200 Millionen DM vor, zu denen noch 1700 Millio- nen DM für die Unterhaltung und den Zwi- schenausbau der vorhandenen Bundesstraßen Hinzukommen. Die Planungsziele des zweiten Vierjahres- planes bestehen nach den Worten Seebohms in erster Linie in der Besserung der Ver- kehrsverhältnisse in den Ballungsräumen, der Weiteren Verdichtung des Autobahnnetzes, dem Ausbau der Verkehrsbeziehungen in den Randgebieten, dem bevorzugten Ausbau der sogenannten Europastraßen sowie einem Zwi- schenausbau der Bundesstraßen, die aus fi- nanziellen Gründen vorerst noch nicht end- gültig fertiggestellt werden können. 2 Zone bewacht ihre Teilnehmer in Helsinki Keine Bewegungsfreiheit- Junger Mann wollte seine Braut sprechen 1 Helsinki(dpa). Die sowäetzonalen Teil- nehmer an den kommunistischen Weltjugend- festspielen können sich auch in Helsinki nicht frei bewegen. Wie am Donnerstag bekannt wurde, wollte ein junger Deutscher, der vor einem Jahr aus der Sowjetzone in die Bun- desrepublik gekommen war, seine noch in der Sowzetzone lebende Braut in der finnischen Hauptstadt treffen. Das Mädchen gehört einem Chor der sowjetzonalen Delegation an. Nach einer vorherigen Verabredung er- schien der junge Mann mit einem Taxi vor einem Veranstaltungslokal, in dem der Chor auftreten sollte und seine Braut stieg in das Auto. Trotz aller Vorsicht wurde sie aber von den anderen Chormitgliedern bemerkt, die das Taxi umstellten, das Mädchen wieder her- auszerrten und mit sich schleppten. Der junge Deutsche wandte sich nach die- sem Vorfall an finnisch- christliche Kreise um Hilfe. Diese verwiesen ihn an die zuständige Vertretung der Bundesrepublik. Die finnische Kriminalpolizei und das finnische Außenmi- nisterium sind in den Vorfall eingeschaltet Worden. Das Mädchen wurde inzwischen wie der in den Reihen des Chores gesehen. Der Bräutigam des jungen Mädchens fordert, daß Teilerfolg bei EWG. Beitrittsverhandlungen Agrarausfuhr nach wie vor das größte Hindernis für einen Erfolg von den sechs EWG-Ländern erbetenen Stel- lungnabhme eine klare Definition der gemein- schaftlichen Preispolitik. Einzelheiten wurden nicht bekannt. Die Ungewißheit über den Fortgang der Konferenz, die bis Samstag an- dauert, besteht vorerst weiter. Die britische Delegation stand am Donnerstag in ständiger Verbindung mit London. Von deutscher Seite wurde auf die politi- schen Folgen eines eventuellen Fehlschlages der Konferenz hingewiesen. Die Bundesregie- rung wolle alles tun, um in der Beitrittsfrage zu vermitteln. Eine Fortsetzung der wirt- schaftlichen Spaltung Europas könne nur für Moskau von Vorteil sein. Die EWG und Großbritannien haben sich am Donnerstagabend noch überraschend über die Finanzierung der gemeinsamen Agrarpo- litik geeinigt. Die Briten nahmen nach mehr- stündigen Beratungen die von den sechs EWG- Staaten im Januar dieses Jahres ausgehan- delte Lösung ohne Einschränkung an. Sie 20 Sen frühere Vorbehalte als einen„Irrtum“ zu- rück. Die britische Konzessionsbereitschaft ist auf die EWG, nicht ohne Eindruck geblieben. Die Finanzierungsfrage zählte nach überein- stimmender Auffassung zu den„heißen Eisen“ der Konferenz. 5 Aae eectalr EIN HEIUTERER ROMAN/ vON RUDOLF AN Copyright by Europäischer Kulturdienst Salzburg durch Verlag von Graberg& Görg, Wiesbaden 61. Fortsetzung) „Diesmal ist es nicht schwer, Kritiker zu sein“, sagte Dr. von Willemer, der besonders begeistert geklatscht hatte.„An dieser Auf- führung gibt es nichts zu tadeln; sie verdient ein einziges Lob!“ „Das glaube ich auch“, stimmte sie bei.„Ich verstehe ja wohl nicht soviel davon wie Sie, Herr Doktor.. Uebrigens, da fällt mir ein, haben Sie das nicht auch gehört— es haben doch ein paar Leute Ritter oder so ähnlich gerufen?“ a „Täuschung!“ lachte der Alte, klatschte noch immer. „Wahrscheinlich haben Sie ‚Wieder' gehört, was hier im Festspielhaus soviel wie Da capo. bedeutet, also wiederholen, man wollte eine Dreingabe erzwingen, Doch da kennt man den Geist dieses Hauses nicht, und da kennt und er man Sörensen nicht!— Es war ungeheuer- lich! Es war unwahrscheinlich! Das werde ich nie mehr vergessen!“ Die beiden warteten, bis das Theater fast leer war; dann bat Dr. von Willemer seine Dame, sich einen Augenblick zu gedulden, eilte nach der Garderobe und kam wenig später mit ihrem Pelz zurück. Er bot seiner reizenden Be- gleiterin ritterlich den Arm und verließ mit ihr das Theater. Eben fuhr ein Taxi vor. Der Kriminalrat winkte den Wagen heran 8 gab Auftrag:„Zu Tovanelli!“ e sagte sie a0gernd- eigentlich. Doktor 8 85 „Bitte. Was eigentlich?? „Eigentlich ist es doch schade, Wenn wir nach einer solchen Aufführung in ein Café gehen.“ „Und ich habe mich den ganzen Tag wie ein Schneekönig darauf gefreut!“ beteuerte N Dr. von Willemer, und damit log er gar nicht einmal. 5 e habe ich e einen Tisch „Kommen Sie, ich bitte darum.— 4 N 80 dab wir Kür uns 1 8 5 Was mich betrifft, so könnte ich nach einem solchen Ge- nuß gar nicht sogleich in mein freudenleeres Junggesellenheim zurückkehren und zu Bett gehen. Ich brauche da immer einen Ueber- gang, ein Ausklingen des Erlebten.— Sie nicht auch? Ich habe Sie beobachtet, wie Sie zubörten, hingerissen, glücklich; manchmal Wußte ich wirklich nicht: sollte ich nach der Bühne schauen oder Sie betrachten!“ „Herr Doktor“, drohte sie, über und über rot werdend,„wie glatt müssen Ihnen erst in Ihrer Jugend die Schmeichelworte vom Munde gegangen sein! Wahrscheinlich waren Sie damals auch so etwas wie in Don Juan!“ „Ein wenig— vielleicht. In die Hölle hat's mich jedenfalls noch nicht gerissen“, lachte er. Der Wagen hielt vor dem„Tovanelli“. Wunschgemäß hatte der Besitzer einen Tisch in einer vom Hauptraum etwas abgetrennten Nische kreigehalten. Allerdings saß dort schon jemand, ein etwa fünfzigjähriger gutaus- sehender Herr, der mit Dr. von Willemer be- freundet war. Dieser stellte ihn als Regie- rungsrat Kaindl vor und lud ihn ein, ihnen Gesellschaft zu leisten. 5 Bald stand auch schon der erste, von dem alten Herrn mit Kennermiene ausgewählte Wein auf dem Tisch. Sie stießen an, und da auch Kaindl in der Aufführung gewesen War, hatte man sogleich einen uten Gesprachs- stoff. Es wurde recht gemütlich. Auf dem freien Stuhl neben der reizenden jungen Dame lagen etliche Zeitungen; die nahm Dr. von Willemer wie von ungefähr weg und legte sie auf den Nebentisch hinüber. Mit einmal entstand draußen im großen Raum Bewegung. Man hörte Rufen und Klat- schen. Hier allerdings, in der Nische, konnte man vorerst nicht sehen, was los war, bis man eine Stimme hörte, die dem Hausherrn Tovanelli gehörte. „Meine Damen und Nee verkündete er.„Ich kann Ihnen eine ganz außergewöhn- liche Freude bereiten. Der Künstler, der an diesem Abend im Festspielhaus die Titelrolle des Don Giovanni 9 9 ä uns 5 Ehre, ein Lied aus der Oper vorzutragen. Ich kenne den Sänger seit Jahren, und nur dieser Tat- sache schreibe ich diesc ungewöhnliche Aus- zeichnung zu!“ „Das ist ja großartig!“ flüsterte der Krimi- nalrat, sich vorbeugend.„Don Giovanni— tatsächlich! Noch dazu im Kostüm! Darauf darf sich Tovanelli etwas zugute tun!“ Auch der Herr Regierungsrat hatte sich er- hoben und war nach vorne getreten, um den Künstler nicht nur hören, sondern auch sehen zu können. 0 Da waren die ersten Anschläge auf dem Flügel. Nun erhob sich eine Stimme.— g Plötzlich fühlte sich Dr. von Willemer am Arm gepackt. Er drehte sich um.— Bessie stand neben ihm, fassungsloses Staunen im blassen Gesicht. 5 „Doktor!“ stieß sie hervor, dem alten Herrn eine Zeitung hinhaltend.„Sagen Sie mir, ob das wahr ist!“ „Was soll wahr sein, snädige Frau?“ fragte der Kriminalrat und spielte den Ah- nungslosen. Ihre Hand zitterte, während Dr. von Wille- mer umständlich nach seinem Monokel angelte. „Hier!“ sagte Bessie, bleich und mit heiserer Stimme.„Hier!“ Und ihre kleine, schöne Hand Wies auf einen fettgedruckten Artikel folgen- den Wortlauts: „.. ist es Intendant Dr. Maisgruber gelun- gen, buchstäblich im letzten Augenblick einen Sänger zu finden, der für Sörensen ein- springen wird. Es handelt sich um den ge- bürtigen Amerikaner Sascha Reader, der einst in München, Wien und Prag als Alexander Ritter bereits Triumphe feierte, ehe er wieder nach den Staaten zurückging und dort in er- ster Linie als Interpret moderner Musik be- kannt wurde. Ritter lebte in den letzten Mona- ten in Spanien, studierte wieder Klassische Musik und kam erst in jüngster Zeit nach Salzburg, wo er sich unerkannt aufhielt. In- tendant Dr. Maisgruber aber entdeckte ihn. Der Zufall wollte es, daß Ritter gerade den Don Giovanni einstudiert hatte. Wenn 3 nun heute abend im Festspielhaus den Part worfen haben.— Schade, bis jetzt hat alles Gela folg diesem in Gegenwart der finnischen Behörden und eines offiziellen Vertreters der Bundes- republik Gelegenheit gegeben wird, eine freie, unbeeinflußte Willenserklärung über den Ver- bleib in der Sowjetzone oder den Wechsel in die Bundesrepublik abgeben zu können. Ein weiterer Fall von Freiheitsberaubung Wurde am Donnerstag in der finnischen Hauptstadt von Zeugen beobachtet. Ein jun- ger Mann versuchte im Zentrum der Stadt, Vor einer Gruppe von Festivalteilnehmern zu flüchten. In einer Toreinfahrt wurde er von seinen Verfolgern gestellt, zusammengeschla- gen und in das Zentrum der Weltjugendfest- spiele geschleppt. USA: Sowjets für Flugsicherheit verantwortlich Washington(dpa). Der Sprecher des US-Außenministeriums betonte am Donners tag, daß die Sowjetunion für die Sicherheit aller Flugzeuge verantwortlich sei, die ent- sprechend den alliierten Rechten in den Luft- Korridoren nach Berlin oder über Ostberlin liegen. Er sagte, die Sowjetunion trage die Verantwortung für die Flugsicherheit über den von ihr kontrollierten Gebieten. Auf eine Frage teilte der Sprecher mit, daß gegenwär- tig nicht die Absicht bestehe, diese Dinge, die von den Stadtkommandanten in Berlin be- handelt werden, auf eine höhere Ebene Zzu verlagern und einen Protestschritt in Moskau zu unternehmen. Moskau riskiert Verärgerung Neu Delhi(dpa). Moskau ist augenschein- lich bereit, dem Einfluß auf die technische Ausrüstung der indischen Luftstreitkräfte und damit dem Bruch des Westmonopols größere Wichtigkeit beizumessen, als der Verärgerung des chinesischen Bundesgenossen. Die zur Zeit in Moskau verhandelnden Experten der indi- schen Luftstreitkräfte wollen nach Verlaut- barungen aus Neu Delhi jetzt auf eine schnellstmögliche Lieferung weiterer Hub- schrauber vom Typ MIL, MI-4 drängen. Die- ses Hubschraubergeschäft ist bereits vor eini- ger Zeit unterzeichnet worden. Prado in Paris eingetroffen Paris(dpa). Der ehemalige Präsident von Peru, Manuel Prado, ist am Donnerstag auf dem Luftwege in Paris eingetroffen. Bei einer Zwischenlandung in London hatte er sich ge- weigert, eine Erklärung Abzugeben. Bevor er in Begleitung seiner Gattin von Lima aus die Reise ins Exil antrat, hatte er die Präsident schaftswahlen in Peru vom 10. Juni, die von der Armee für ungültig erklärt worden Waren, Als legal bezeichnet,. Prado war von der Ar- mee am 18. Juli festgesetzt worden. des Don Juan singen wird, dann werden un- Zzählige seiner Stimme lauschen und Vergleiche anstellen können. 7 „Ist das alles wahr? fragte Bessie, und das Blatt in ihrer Hand zitterte. „Aber, gnädige Frau.., suchte von WII- lemer zu erklären. „Ob das Wahr ist, Will ich wissen!“ begehrte Sie auf. „Ja, gnädige Frau“, räumte der Kriminal- rat ein. Das Blatt fiel zu Boden. „Also Sie haben darum gewußt, Herr Dok tor?“ „Ja, ich hab's gewußt“, gab er endlich zu. In der nächsten Sekunde drängte sich Bessie zwischen den beiden Herren durch, lief quer durch den Raum, an dessen Stirnseite ein spanisch gekleideter Künstler stand und sang, 7 riß die Tür auf und war auch schon ver- schwunden. 5 Der Sänger brach plötzlich mitten in seinem Vortrag ab. Die Zuhörerinnen und Zuhörer begannen zu flüstern. Der Mann am Flügel raufte sich die Haare. „Doktor!“ rief da der Don Giovanni alias Sascha Reader und eilte auf den Kriminalrat zu, ihn derb am Arm packend. a „Doktor! Was soll das heigen? Wo will sie hin?“ 5 „o antwortete der alte N nicht eben geistreich, aber wahrheitsgemäß. 8 und da- von] In die Nacht hinaus!“ „Und warum?“ „Sie hat eine Zeitung erwischt, in der zu lesen war, daß statt Sörensen ein gewisser Alexander Ritter den Don Giovanni 5 würde.“ an die Zeitung?“ e gestand der alte* zerlenirscht. „Ich schaute nur einen Augenblick weg, das heißt, ich hörte Ihnen zu, und da muß sie wohl zufällig einen Blick auf das Blatt ge- 80 ausgezeichnet eeklapptf. „Wie war das denn. Wie Kam sie 2 Fall, 8. derblie bestanc daß de andere Die En deutet, rersche Gelfäng sonder: chen spürba argum durch zeuge dem p brauch opfer e Schade 2 Schwarzfahrer müssen mit schweren Strafen rechnen Unverbesserliche Schwarzfahrer müssen Künftig damit rechnen, als gefährliche Ge- wohnheitsverbrecher bestraft zu werden. Der Verkehrssenat des Bundesgerichtshofes be- tont in einem Grundsatzurteil, das Begriffs- merkmal der Gefährlichkeit eines Täters setze nicht unbedingt voraus, daß erheblicher Scha- den verursacht wurde. Es genüge, daß die strafbaren Handlungen des sogenannten Hangtäters die Gefahr solcher Schäden mit sich brächten und damit den Rechtsfrieden nicht unerheblich störten. Im vorliegenden Fall, so urteilte das Gericht, habe der ver- derbliche Hang des Täters zum Autofahren bestanden. Dieser Hang sei soweit gegangen, daß der Verurteilte Leben und Gesundheit anderer rücksichtslos aufs Spiel gesetzt habe. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofes be- deutet, daß künftig wegen Fahrens ohne Füh- rerschein nicht mehr nur Geldstrafen oder Gefängnisstrafen bis zu zwei Monaten drohen, sondern daß die Gerichte bei unverbesser- ichen oder rückfälligen Sündern erheblich spürbare Strafen verhängen können. Haftung für Autobesitzer Verleiht ein Kraftfahrzeughalter sein Auto, 50 bleibt seine Halterhaftung auch dann be- stehen, wenn der Entleiher das Kraftfahr- zeug unbefugt einem Dritten zur Benutzung für eigene Zwecke überläßt. Diese grundsätz- liche Feststellung enthält ein Schadenersatz- urteil des 6. Zivilsenats beim Bundesgerichts- hof. Ein Autobesitzer hatte sich auf den Standpunkt gestellt, er könne für den mit seinem Fahrzeug angerichteten Schaden nicht verantwortlich gemacht werden, weil der Un- fall von einem Dritten und nicht von dem Fahrer verursacht worden sei, dem er das Auto geliehen hatte. Der Bundesgerichtshof argumentierte: Der Gesetzgeber mute dem durch die Pflichtversicherung für Kraftfahr- zeuge geschützten Halter die Belastung mit dem personellen Risiko des Vertrauensmigß- brauches zu, um dem betroffenen Verkehrs- Opfer einen auch wirtschaftlich durchsetzbaren Schadensersatz zu sichern. 9 das 187 N fiir hohe N anspriiche f n Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 500 000 DM, Gewinnklasse 2 Zz(5 und Zusatzzahl) 169 038, 30 DM, Gewinnklasse 2(5) 3919,65 DM, Gewinn- klasse 3(4) 72,55 DM, Gewinnklasse 4(3) 4,05 DM. Unser Wetterbericht Zunächst warm— später gewittrig U bersicht: Bei flacher Druckverteilung andert sich die Wetterlage zunächst nur we- 1 Ng. Kleinere Unregelmäßigkeiten bei nicht r einheitlichen Luftmassen können sich ater durch aufkommende Gewitterneigung bemerkbar machen. Vorhersage: Heiter bis wolkig, trok- ken, warm. Höchsttemperaturen um oder über 25 Grad. Am Freitag teilweise schwül und örtlich gewittrig. Höchstens leichter Tempe- raturrückgang. Radioaktivität pro ebm Luft: Vier Picocu- rie(Unbedenklichkeitsgrenze 220). parkfest mit gebratenen Hähnchen Am Samstag und Sonntag führen die Sek- kenheimer Geflügelzüchter auf ihrem Zucht- gelände wieder eine Jungtierschau mit Hähn- chenessen durch. Dem Verein ist es gelungen Platz für ein größeres Zelt zu schaffen, sodaß nicht Besucher wegen Ueberfüllung des Zel- tes wieder umkehren müssen. Ein Programm mit einigen bewährten Künstlern und ein Or- chester sorgen für gute Unterhaltung. Am Sonntagmorgen wird in Verbindung mit der Jungtierschau eine Tierbesprechung durch- geführt. Am Nachmittag spielt wieder das Unterhaltungsorchester. Da der Eintritt frei ist, können die Parkfestbesucher umso mehr die Tombola beanspruchen, um ein lebendes Hähnchen oder sonst einen schönen Gegen- stand mit nach Hause zu nehmen. Frohe Stunden mit den jungen Engländern verspricht morgen Abend im Schloß ein bun- ter Unterhaltungs- und Tanzabend, zu dem neben den Mitgliedern des Turnerbund Jahn die Seckenheimer Bevölkerung recht herz- lich eingeladen ist. Dabei werden auch einige turnerische Darbietungen gezeigt, um den jungen Gästen einmal einige Ausschnitte aus der Arbeit eines deutschen Turnvereins zu geben. Natürlich ist auch Hermann Ruf mit von der Partie, der sich dabei sicher auch wieder mit einigen alten Freunden gemütlich unterhalten kann. Es wäre sicher nett, wenn viele Seckenheimer an diesem Abend ihr Interesse an dem Gastbesuch aus England be- kunden würden, um damit den jungen Men- schen zu zeigen, daß man ihrem Freundschafts- besuch nicht zur Beachtung schenkt, son- dern daß man die völker verbindenden Ak- zente, die dieser Besuch setzt, wohl zu schätzen und zu würdigen weiß. personenwagen raste gegen Hoftor Heute morgen gegen 2 Uhr prallte ein PKW, Marke DKW, in der Freiburgerstraße gegen das Hoftor von dem Anwesen Josef Schreck Wwe. Das Fahrzeug ist mit erheb- licher Geschwindigkeit von Richtung Wasser- turm kommend auf der rechten Seite in der Höhe des Lebensmittelgeschäfts Gimber ge- streift und dann nach weiteren 50 Meter auf der linken Seite gegen das Hoftor von Josef Schreck Wwe. geprallt. Die durch den starken Lärm herbeigeeilten Leute sahem, einen stark demolierten Wagen, in dessen Inneren der Fahrer des DKW stark blutend eingeklemmt lag. Wie uns von der Polizei mitgeteilt wurde, entstand ein Schaden Wahrscheinlich durch zu schnelles Fahren und in angetrunkenem Zustand des Fahrers- Der Fahrer wurde mit einer Gehirnerschüt- terung, Platzwunden und Hautabschürfungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Sach- schaden ca. 2600. DM. 2 Erholungszentrum im Bungalowstil Karlsruhe(sw). Auf einem etwa fünf Hektar großen Gelände in Bärenthal im fran- 2z6sischen Departement Moselle will der Karls- ruher Stadtjugendausschuß ein Jugenderho- lungszentrum im Bungalowstil mit einem Ge- meinschaftshaus als Mittelpunkt errichten. Außerdem sollen ein Sportplatz und ein Zelt- platz angegliedert werden. Die Entwürfe da- für hat der Karlsruher Architekt Professor Erich Schelling ausgearbeitet. Wie der Vor- sitzende des Stadtjugendausschusses, Stadtrat Walter Wäldele, jetzt mitteilte, wird das Fr- holungszentrum 400 000 bis 500 000 PM kosten. Den Ankauf des Geländes in Frankreich be- gründete Wäldele u. a. mit den hohen Grund- stückspreisen im Schwarzwald und im Boden- Seegebiet, die eine Jugendorganisation nicht aufbringen könne. Uberlegt handeln bei Verkehrsunfällen! Zuerst Uberblick über die Situation gewinnen — Ubrige Verkehrsteilnehmer warnen Mit einem Unfall auf der Straße muß jeder rechnen. Seltener trifft es ihn, sehr oft aber andere. Das ist kein Trost, sondern eine Ver- pflichtung, sich darüber rechtzeitig Gedanken zu machen, was man bei einem Verkehrsun- fall zu tun und zu unterlassen hat. Wer über- legt handelt, kann oft Verletzten das Leben retten oder doch Unfallfolgen in engen Gren- zen halten. Nicht weniger wichtig ist es, zu Wissen, wie man bei einem Unfall weitere Unfälle verhindert. Wo immer ein Unfall geschieht, ist es erste Pflicht, andere Verkehrsteilnehmer zu War- nen. Nur in zwei Fällen muß anders reagiert werden: T. Jeder Brand ist unverzüglich zu löschen. 2. Wo anderen eine akute Lebens- gefahr droht, muß diese zuerst beseitigt wer- den. Dann aber gilt auch hier: Schnell zur nächsten Kurve oder zum nächsten Hügel oder wenigstens 200 bis 300 m in Fahrtrichtung laufen und dort auffällige Warnzeichen ge- ben! Es muß auf alle Fälle verhindert wer- den, daß aus einem Unfall eine Unfallserie Wird. Geht man auf die Unfallstelle zu, dann ver- gewissere man sich, daß keine Feuers- oder Explosionsgefahr besteht. Es darf niemals offenes Feuer entfacht oder geraucht werden. Läuft in dem Motorraum Treibstoff aus, dann öfkne man mit aller gebotenen Vorsicht die Haube und streue Sand oder Kies über Mo- tor und Vergaser. Als Brandschutz können auch ein Rock oder eine Decke benutzt wer- den. Wo es möglich ist, benetze man sie vor- her mit Wasser. Auf alle Fälle ziehe man den Zündschlüssel, um auf diese Weise die Brand- gefahr zu mindern. Leichtverletzten helfe man aus dem Wagen oder lege ihnen im Wagen einen Notverband an. Niemals aber sollte man Schwerverletzte, sofern ihnen im Wagen nicht noch eine neue Gefahr droht, aus dem Fahrzeug auf die Straße zerren. Es besteht immer der Verdacht, dag sie Rückgratschäden oder Rippenbrüche erlitten haben. Vielfach sind Fahrer bei einem Unfall am Lenkrad eingeklemmt. Um sie zu befreien, versuche man zuerst, den Sitz nach hinten zu verschieben. Mit Schweigbrennern an die Ret- tungsarbeit zu gehen, sollten Laien nicht ver- suchen, denn hier ist die Gefahr, daß Feuer entsteht und dann noch mehr Unheil ange- richtet wird, besonders groß. Stellt man bei Verletzten starke Blutungen fest, wie etwa Pulsader verletzungen, dann gehe man sofort daran, das verletzte Glied abzubinden. Das ist natürlich nur an Armen und Beinen mög- Iich. Was jedermann tun kann, auch eine vom Schreck geschüttelte Mitfahrerin, ist: den Verkehr umdirigieren, damit die Helfer an der Unfallstelle nicht in Gefahr schweben, Selbst in gefährliche Zusammenstöße verwik- Kelt zu werden. Dann aber ist es höchste Zeit, Polizei und Krankenwagen berbeizurufen. Wer immer an einem Unfallort Hilfe leistete, weil aus Erfahrung, wie wichtig es ist, jeden Arzt im Bundesgebiet mit allem auszurüsten, Was er braucht, um an Ort und Stelle zu ret- ten. Was zu retten ist.(NP) Mannheims Finanzlage nicht rosig Mannheim(sw). Ein Rückgang der Ge- Werbesteuereinnahmen, der vor allem durch die Gewerbesteuer-Anderungsgesetze zurück- geführt wird, ist in Mannheim festgestellt Worden. Während in den zurückliegenden Jahren der Voranschlag meist um zwei bis drei Millionen DM übertroffen wurde, wird er dieses Mal, wie Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke mitteilte, nur mit knapper Not erreicht werden können. Im nächsten Jahr sei sogar mit einem Rückgang der Einnahmen zu rechnen. Arbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege Zwischen den Verbänden der öffentlichen und der freien Wohlfahrtspflege in Baden- Württemberg wurde eine Arbeitsgemeinschaft gegründet und von Innenminister Dr. Filbin- ger mit dem Hinweis begrüßt, daß die großen Aufgaben der Sozialhilfe nur gelöst werden können, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und der Eindruck gegenseitiger Rivalität„peinlichst vermieden“ wird. Der neuen Arbeitsgemeinschaft gehören einerseits die in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossenen Verbände wie Innere Mission und Hilfswerk der Evangelischen Landeskirche, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband und die IsS- raelitische Kultusvereinigung, andererseits die überörtlichen Träger der öffentlichen Sozial- und Jugendhilfe, wie die Landesfürsorgever- bände, die Landesjugendämter und die Kom- munalverbände an. Vom Ehemann erstochen Schwetzingen(sw). Eine 23 Jahre alte Frau, die mit mehreren schweren Stichverlet- Zungen in der Nähe von Schwetzingen ster- bend aufgefunden worden war, ist von ihrem Mann, dem 25 Jahre alten Bohrhelfer Roland Rehbein aus Mannheim- Friedrichsfeld, ersto- chen worden. Rehbein hatte nach der Tat einen Selbstmordversuch verübt und war be- wußtlos im Schwetzinger Wald aufgefunden Worden. Er wurde inzwischen von Mannheim in die psychiatrische Klinik in Heidelberg ge- bracht. Die Polizei fand bei ihm einen Ab- schiedsbrief, in dem er die Tat zugibt. Er habe seiner Frau aufgelauert, als sie zu ihrer Schwester nach Schwetzingen fahren wollte und sie aus Eifersucht überfallen. Nach den Ermittlungen der Polizei war die Eifersucht nicht unberechtigt. In der Wohnung Rehbeins Wurde inzwischen auch ein Plakat gefunden, auf das der Mann mit seinem eigenen Blut 1 hatte:„Ich liebe Dich bis zum Reisezahlungs mittel aller Währungen in bor uncl Reiseschecks Raiffeisen- Kreditinstitute DiE SANKT EN FOUNHAHEDERM ANN durch die Als örfliches Raiffeisen- Kreditinstitut bedient Sie die Spar- u. Kreditbank Seckenheim e. G. m. b. H. Vier Jahre Zuchthaus für Kassenschreck Mannheim(lsw). Zu vier Jahren Zucht- Haus hat die Erste Große Strafkammer beim Darmstädter Landgericht den 30jährigen Wolfgang Lade aus Mannheim wegen schwe- ren Rückfalldiebstahls in 20 und versuchten schweren Diebstahls in vier Fällen verurteilt, Lade hatte vom Herbst vergangenen Jahres bas zu seiner Verhaftung im Januar Büro- und Kassenräume im Raum Mannheim, Worms und Frankfurt unsicher gemacht. Da- bei waren ihm Bargeld und Schmuck im Wert von rund 20 000 DM in die Hände gefallen. Lade konnte nach einem Einbruch in ein Büro in Darmstadt gefaßt werden. Die Kriminal- polizei spürte ihn in einem Darmstädter Hotel auf und verhaftete ihn aus dem Bett heraus. eee (12) 5 Diese Woche 2 Stunden lachen u. Fröhlichkeit 3 mit dem Herzensbrecher PEIER ALEXANDER 0 Das Süle Leben d. Grafen Bobby Turnerbund„Jahn“ 1899 e. V. Mapnheim-Seckenheim Jus itht Gunlitut jn Spät:„In brutalen Händen“(dames Mason) 35 D. u. Mittw: Haye der Großstadt(5 Sonntag qugend um 15.30„Sraf BobBY — Der kühlste Aufenthalt jetzt im Kino— Freitag 20.15 Uhr und Samstag 22.30 Uhr „ebufelskerle in Fernost“(18) Farbf. 2 88.-Montag: Wo. 20.15, So. 18 und 20.30 Uhr Die unsichtbaren Krallen 1 des Dr. Mabuse de Dr. Mabuse holt zum größten Soblag aus! Beginn: 20 Uhr Samstag, 4. August 1962 im Seckenheimer„Schloß- Saal“ Iternalionale Tanz-Tarlh EECCCbCbCCoCbcGbTPTGTGTPTPTPTTTTT mit Einlagen— Kapelle: F Sonny's“ dus Anlaß des Besuchs unserer englischen Gäste aus peterborough. Zusi Aut Gus Ait Gas litnt Gunka tut Teppich kngelhardt „ Preisvürdiggest Teppieb Engelhardt. S rresscürgigrei t:? KHannng 18 9 2 annne 18 nannhe in Teppich Fugeiharde Qunrttat 5 Preiswürdigkeit 9 reppieh Enger hardt Kannen Prestsvurdaggeit, Teppion Engelhardt, Hanne in Fretgut Teppich Bagel hürdt 8 Treppen Eugel hardt K Orohausvahl in Soamer- Gch! At „Jetzt nur noon: 0 6/3 See ee aim Sonmer-Sehiug-“ „Jetzt dur noch: 06,3 orobauavanl il So er-Sehius-Verss 1 in Soaser-hchlus-Verkaut bel; e deter nur noch: 0 5,3 Im Sommer- einige Beispiele: Tanken duslätät. Fressturd ze 1 bet: Toppioh Eugelbarat. Tanken dualität, Freisudrasek t del: roppich Eugerbhardt. 0 lLanken-Ounlitüt, Proeisuürdigk t do: Toppiob Engelhardt. tanken duszatät„ Preisvurg ig des; Teppich Engeibardt Ttangen- Sualttät A Tavurd gkeit Ibarat; fannne ie „ retszürd isset Angerhurdt„kannn in preisturd igkeit e Bugelbardt Haunne zg ſergschlüs-Verkaut bei: 0 6% an den 2 anken An den pa „nur non: 0 6,3 an den Planken Schlug-Verkauißz Morgen Samstag bis 18 Uhr geöffnet Eintritt: DM 2. VELOUR-TEPPICHE, durchgewebt, in schönen Persermustern Aparte VELOUR- BETT VORLAGEN 105/50 m 8.20 Die Seckenheimer Bevölkerung ist zu dieser Veranstaſtung Ein Teufel in Menschengestalt— unüberwindlich! 199 110 e 8. 8 i f f 170 em. 75 em bre 3.90 2.90 1. 3 Di. und Mittw.: 3 duf nackten Steinen“(18) 22 herzſich eingeladen. 225/175 m 39.50 TREVIRA-TULLE 2 220/310 em„ 69.— in feiner Qualität, per qm 2.30 22— JJJJCCEFFFFCTFFCCCCCTTTTTTT HAARGARN-TEPPICHE —-n un. 5 5 8 Schwere VELOUR-BETT- Markenfabrikate EE BBE UMRANDUN CEN 69.— 39.— 230/350 Ern„ TWEED-TEPPICHE in modernen Farben 250/300 mM 200/300 ‚ mW 50/100 W- 70/ 40 em 98.— 79.50 69.50 200/300 m 190/290 m— 165/235 m„ Schwere 6.90 9 e 2.90 220%90 m E IN Z EL STUCK E: HAARGARN e 250/350 165/235 Saubere, ehrliche Putzfrau für Konditorei- Café täglich vormittags 2-3 Stunden auf 15. September gesucht. — Fahrgeld wird bezahlt Adresse im Verlag ds, Blattes 125.— 98.— 1 Verkäufe f 1 Stragula am due o 7.95 mit winzig. 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Der 20 jährige Westfale gilt nicht nur als Favorit über 1500 Meter für die Ausscheidungskämpfe mit der Zone, sondern ist auch für Medaillen bei den EZuropameisterschaften in Belgrad gut dpa lheeden uus die ⁊ auen-Allaleten deu aug a SORT-RUNDS SHAI 7 außen? 2 Gute Leistungen von Hamburg lassen wieder hoffen- Die Chancen bei den Ausscheidungskämpfen Noch vor den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten am vergangenen Wochenende in Hamburg wurden die Chancen unserer Läufer, Springer und Werfer bei den Europamei- sterschaften in Belgrad als nicht sehr rosig bezeichnet. Nach den Hamburger Titelkämpfen jedoch machte sich verständlicher Optimismus breit. Unsere Leichtathleten hatten sich zum erstenmal in diesem Jahr in die Karten schauen lassen. Asse waren zwar noch dünn gesät, doch kam manch unerwarteter Trumpf zum Vorschein. Allgemein Leistungsspitze unserer Athleten. Vor Belgrad kann man noch weitere Le überraschte die breite stungssteigerun- gen erwarten. Dies vor allem, wenn es durch die Mühle der Ausscheidungskämpfe mit den Sowzetzonenathleten in Malmö und Prag geht. Am 11., 12. und 13. August werden in Malmö und Prag die Würfel für die gesamt- deutsche Auswahl für Belgrad fallen. Beide Verbände haben inzwischen ihre Meldelisten für die Ausscheidungskämpfe bekanntgegeben. Die wichtigste Frage bei diesen Ausschei- dungskämpfen ist: Werden die westdeutschen Athleten von ihren sowietzonalen Konkurren- ten überspurtet? 1958 noch fuhren 50 Leicht- athleten aus West- und 24 aus Mitteldeutsch- and zu den Europameisterschaften. 1960 in Rom war das Verhältnis noch hauchdünn 47:46 zu unseren Gunsten. Wird uns die Zone 1962 den Rang ablaufen? Nach den Hamburger Titel- kämpfen kann man diese Frage mit„nein“ beantworten. Unsere Stärke sind weiterhin die Sprinter. Zwar haben wir keinen Armin Hary mehr, auch Manfred Germar hat von seinen Quali- täten eingebüßt, doch scheint unsere neue Sprintergarde stark genug zu sein, die zonalen Läufer abzuhängen. Schumann, Hebauf, Ro- derfeld, übrigens die angenehmste Sprinter- neuentdeckung von Hamburg, und Gamper über 100 Meter, sowie Germar, Schumann, Ulonska und Kipp über 200 Meter haben ihre stärksten Gegner in dem Leipziger Erbstösser (100 m in 10,4) und Wallech(200 m in 20.9). Auch in den Mittelstrecken ist die west- deutsche Uberlegenheit nicht zu übersehen. Am deutlichsten tritt dies über 400 Meter zu Tage, wo Kinder, der nach Belgrad nur noch 800 Meter laufen will, sowie Reske, Kaiser und Schmitt allesamt in diesem Jahr eindeutig schnellere Zeiten als ihre ostdeutschen Kon- kurrenten gelaufen sind. Uber 800 Meter hat „Oldtimer Schmidt“ rechtzeitig zu einer guten Form gefunden. Auch die Neuentdeckung in dieser Disziplin, Schmidts Hörder Clubkame- rad Nürnberger, traut man einen Platz im ge- samtdeutschen Aufgebot zu. Der Ostberliner Krause(3:42,8) und Altmeister Valentin(3:44, 2) sind die stärksten Gegner unserer 1500-Meter- Läufer. Das wohl zur Zeit größte deutsche Jus Suden weden wenige Kaes verfeflielitet Die„Großen“ halten sich für gut gerüstet für die neue Saison Die Vereine der Oberliga Süd verstärkten sich im Gegensatz zu denen aus dem Westen und Norden in weitaus geringerem Maße mit namhaften Spielern, sondern gaben in erster Linie jungen Amateuren Verträge. Insgesamt stehen bei den 16 Südoberligisten 313 Spieler unter Vertrag. Aufsteiger TSG Ulm 1846 hat mit 24 die größte Zahl von Vertragsspielern, während der FC Schweinfurt 05 mit 14 Vertragsspie- lern auskommen will. Den prominentesten Neuzugang hat Bayern München mit dem 49 fachen Nationalspieler Herbert Erhardt zu verzeichnen. Die SpVgg Fürth wird das Aus- scheiden ihres Stoppers ebenso schwer ver- Kkraften können, wie der BC Augsburg den Abgang von Helmut Haller, der bekanntlich beim italienischen Grohverein Fe Bologna Profi wurde. Wenn man bedenkt, daß von der nächsten Salson an doch wenigstens fünf süddeutsche Vereine in die Bundesliga aufrücken werden, dann sind die Neuzugänge an einsatzfähigen Aktiven recht dünn. Offenbar halten sich die „Großen“ für gut gerüstet. Beim 1. FC Nürn- berg hat Maxl Morlock altershalber seinen Platz als Kapitän und Spielmacher geräumt. Für ihn soll der Berliner Engler, der seither bei Tasmania 1900 spielte, die Aufgabe über- nehmen. Im übrigen stützt sich der„Club“ auf den bewährten Stamm, bei dem es sich fast durchweg um sehr junge Leute handelt, die noch steigerungsfähig sind. Die Frankfurter Eintracht, seit jeher schon gut bestückt, hat sich diesmal mit dem Ex- Münchner Erich Hahn eingedeckt, der zuletzt bei Hessen Kassel spielte. Hahn ist ein tech- nisch außerordentlich begabter Mann, der Allerdings einer straffen Führung bedarf. Er dürkte den weggehenden Kreuz(zum HSV) ohne weiteres ersetzen. Da Lutz(Verteidiger) von seiner Verletzung wiederhergestellt ist, Und auch der frühere Münchner Nationalspie- ler Landerer nun spielberechtigt ist, sind die Frankfurter vor allem in der Abwehr wieder Sehr stark. Das Torwartproblem konnten die Riederwälder dadurch befriedigend lösen, daß sie vom FSV Frankfurt Eisenhofer übernah- men, der einmal Loy ablösen kann. Als Anwärter auf die Bundesliga gelten Karlsruher Sc, VfB Stuttgart und Kickers Offenbach. Erstaunlicherweise haben diese Vereine keine nennenswerte Neuzugänge. Der VfB gab Nationalspieler Geiger ab und be- gnügte sich mit der Neuverpflichtung bisher wenig hervorgetretener Amateure, zu denen noch Ender(Torjäger von Borussia Fulda) kam. Der KSC konnte das Wegengagieren seines Nationalspielers Herrmann nach Ita- lien verhindern; die Karlsruher stützen sich auf eigenen Nachwuchs, unter innen Wild und Kahn, die schon in der deutschen UEFA Jugendelf standen. Die Offenbacher Kickers haben sich aus dem Westen Schäfer Fortuna Düsseldorf) und Süß VfL Benrath) verpflich- tet, zu denen noch mehrere Nachwuchsspieler alis eigener Zucht kommen. Nach der Erfolgsskala“ der letzten zehn Jahre hätte kein Münchner Verein Aussicht, in die Bundesliga eingereiht zu werden. Aber das besagt noch nichts, denn letztlich haben die Münchner die guten„finanziellen“ Vor- Aussetzungen zu bieten, die wahrscheinlich ausschlaggebend sein werden. Die Münchner Rothosen haben mit Stopper Erhardt einen dicken Fisch an Land gezogen, außerdem auch noch den spritzigen Wodarzik von Reutlingen geholt, so daß Helmut Schneider eine ausge- zeichnete Kampfmannschaft verfügbar hat. Bei den„Löwen“ sind mehr abgegangen als neu dazugekommen. Benthaus, Simon, Feigen- sban sind die wichtigsten der neun Abgehen- den. Als prominenten Mann haben die 1860er nur den jugoslawischen Torwart Radenkovic (Zuletzt Worms) verpflichten können. Hessen Kassel gab seinen Torwart Faze- kas an FC Anderlecht(Belgien), außerdem den Stürmerstar Erich Hahn an Eintracht Frankfurt ab. Die Lücken sollen die Schalker Assmy(früher Berlin), um den es im„Fall Schalke“ so viel Wirbel gab, und Kuster, außerdem Simon(1860 München) und Zatopek Sforzheim) auffüllen. Viel Wechsel verzeich- nete man auch beim SSV Reutlingen, der Dulz (HSV), Scheurer(Oberhausen) und Wodarzik (Bayern München) verlor und dafür einige Leute einhandelte, von denen der frühere Dortmunder Kasperski Gzuletzt Kaiserslau- tern) am bekanntesten ist.(sk) Läufertalent Harald Norpoth sowie Jahres- bestzeitinhaber Eyerkaufer(3:41,88) sind hier unsere besten Waffen. In den Langstrecken steht der Ostberliner Subermedaillengewinner Hans Grodetzki auf einsamer Höhe. Gefährlich werden könnte ihm höchstens Doppelmeister Kubicki(Berlin). Hermann(Halle), sowie die Westdeutschen Floßgbach, Disse und Watschke sind dahinter die nächsten Anwärter auf die ersehnten Bel- grad- Fahrkarten. In den Hürdendisziplinen scheint sich dagegen ein Plus für Westdeutsch- land abzuzeichnen. Einen Nachfolger Lauers allerdings konnte man auch in Hamburg nicht entdecken. Schlecht sieht es dagegen für die westdeut- schen Leichtathleten in den technischen Dis- ziplinen aus. Im Stabhochsprung, Hochsprung, Feerati will veeleeeuen Diskus-, Speer- und Hammerwerfen werden unsere Athleten wenig zu erben haben, Zu groß ist hier die Leistungslücke, die zwischen Ost- und Westdeutschland klafft. Ein Licht- blick ist Münchens Kugelstoßriese Urbach, der seine Fahrkarte nach Belgrad schon so gut wie in der Tasche hat. Auch unsere Weitspringer könnten ihren Zonenkonkurrenten den Rang ablaufen. Dr. Steinbach und der Meister- schaftszweite Klein, sowie Molzberger und der Neuling Becher(Köln) haben allerdings in Frester, Kluge, Beer und Schmöller Springer gegen sich, die alle für 7,60 Meter gut sind. Die größten Favoriten die Ausschei- dungskämpfe, die Zehnkär r und Staffeln, sind auch in Belgrad für Medaillen gut. für 51 Extraklasse bei den Frauen ist Jutta Heine, die über 100 und 200 Meter an der Spitze des gesamtdeutschen Aufgebotes stehen sollte. Auch in den übrigen Frauendis nen, aus- genommen Hochsprung, Diskuswerfen und Kugelstoßen ist man nach den Leistungen der letzten Wochen im westdeutschen Lager über- aus optimistisch. sonders der neuen 400 Meter-Meisterin Henning GGannover) kann man durchaus eine Endlaufchance in Bel 7 15210 ZzUtrauen. Be „Großer Preis von Deutschland“ mit den Renn-Assen der Welt Sechs Werkmannschaften mit den Renn- n der Welt nehmen am Sonntag beim „Großen Preis von Deutschland“ über 15 Nür- burgring-Runden im sechsten Lauf zur Auto- mobil-Weltmeisterschaft den Kampf um die von F ern und Firmen gleichermaßen be- gehrten Wertungspunkte auf. Selten verlief die Weltmeisterschaft so aus- geglichen wie in diesem Jahr. Nach fünf von insgesamt neun Läufen hat sich noch keine Vorentscheidung abgezeichnet, konnte kein Fahrer und kein Fabrikat eine Vormachtstel- lung erringen. Graham Hill(19 Punkte), Jim Clark(18), Bruce Mearen(16), Phil Hill(14) und John Surtees(13) liegen dicht zusammen, so daß jeder dieser Fahrer noch reelle Titel- chancen hat. Selbst der Porsche-Spitzenfahrer Dan Gurney ist mit neun Punkten noch nicht hoffnungslos abgeschlagen. Daß die Acht- Zylinder-Motore von Climax, BRM und Porsche gleichwertig sind, beweist der Verlauf der bisherigen fünf Wertungsläufe, die Lotus- Climax zwei Siege, Cooper- Climax, BRM und Porsche je einen Grand-Prix-Erfolg einbrach- ten. Nur Ferrari und Lola gingen leer aus. Das Überrascht gerade bei den italienischen Wagen, die jahrelang das Geschehen auf den interna- tionalen Rennstrecken bestimmt hatten. Aber die Italiener haben die Hoffnungen noch nicht aufgegeben, auch in diesem Jahr in der Fahrer-Welt meisterschaft noch ein Wort mitzureden. Mit vier Werkswagen wol- len sie auf dem Eifelkurs verlorenen Boden wieder gut machen. Ein neuer Acht-Zylinder- Motor, an dessen Fertigstellung in Modena fleberhaft gearbeitet wird, soll die Voraus- setzung dazu schaffen. Aber auch die Ferrari- Sechs-Zylinder haben Verbesserungen am Motor und am Fahrgestell erhalten, so daß Weltmeister Phil Hill, der Mexikaner Ricardo Rodriguez und die Italiener Lorenzo Bandini und Giancarlo Baghetti auf den ersten Saison- Sieg rechnen. Als fünften Fahrer hat Ferrari den Belgier Willy Mairesse in Reserve. Mit einem ebenso starken Aufgebot von Formel-I-Rennwagen will auch Porsche seine Chancen auf der 342,15 Kilometer-Distanz Wahrnehmen. Nach dem Erfolg in Rouen gab. es zwar in Aintree einen Rückschlag, der je- doch von den Zuffenhausenern auf einen Ma- terialfehler zurückgeführt wird. Auf dem Ring sollen die beiden neuen Acht-Zylinder mit Gurney und Joakim Bonnier, die bei Pro- befahrten vor kurzem Rundenzeiten unter 8:45 Minuten erzielten, wieder topfit an den Start gehen. Ein dritter Wagen mit dem neuen Mo- Nalteescis liat Nespelit var Sauu Listan Floyd trainiert wie wild Bruder Ray soll sein Nachfolger werden Schwergewichts- Weltmeister Floyd Patter- son hat großen Respekt vor den boxerischen Qualitäten seines Herausforderers Sonny Li- ston. Schon zwei Monate vor dem Titelkampf am 25. September in Chikago steht der Cham pion im Training„unter Volldampf“. Patter- son und sein Trainer Dan Florio erklärten, für keinen Fight hätten sie bisher eine intensivere Vorbereitung betrieben.„Ich will für diesen Kampf eine bessere Kondition haben als in allen früheren. Ich habe Liston in seinen bei- den letzten Fights gesehen, und ich muß ein- gestehen, daß ich von ihm beeindruckt war“, sagte Floyd mit ernster Miene.„Deshalb nehme ich ein hartes Training auf mich.“ Der Meister aller Klassen meinte:„Ich weiß nicht, wie es ausgehen wird. Aber ich glaube, der Fight wird vor der Zeit enden.“ Patterson hat gegenwärtig drei Sparringspartner: sei- nen Bruder Ray, Willie Jackson und Wilson Hannibal. Er hat sein Trainingslager in einem abseits gelegenen Landklub an der Route 32 nördlich von New Lork aufgeschlagen. Nur Wenige Neugierige finden ihren Weg dorthin. 5 möchte schon jetzt ungestört blei- n. Anläßlich der Herausgabe von Pattersons Biographie wurden zahlreiche Boxsportjour- nalisten in das Trainingslager eingeladen. Für die Experten gab Floyd eine überzeugende Vorstellung im Ring. Seine Aktionen waren So resolut und voller Kraft, wie sie sonst nur in der letzten Woche vor einem großen Kampf Waren. Anschließend beantwortete Patterson, in einen fadenscheinigen blauen Bademantel gehüllt, die Fragen der Presseleute. Er über- rascht mit einem für Boxer außergewöhnlich höflichen Ton und einer ausgesuchten Aus- drucksweise. Aber er scheint das Lächeln zu verlieren, je näher der Liston-Kampf heran- rückt. a Patterson lehnt es ab, die Stärken und Schwächen seines Gegners an Hand von Fern- sehfilmen zu studieren. Er hat schon sein Konzept für den 25. September und will sich durch nichts mehr davon abbringen lassen. „Ich könnte in einer Aufzeichnung etwas sehen, was mich zu einer Anderung der Tak- tik verleiten könnte. Das könnte mein Konzept verderben, oder ich würde Liston am Ende sogar unterschätzen“, gab er vorsichtig an. Floyd sieht drei Stärken Listons: seine Schlag- kraft, seine Beweglichkeit und seine Ausdauer — in dieser Reihenfolge. Der Weltmeister ließ durchblicken, daß er im Falle einer Entthro- nung im verstärktem Maße seinen Bruder Ray fördern will, der im August ins Profillager übertritt und das Zeug haben soll, später ein Weltmeister zu werden. SR tor ist so weit fertiggestellt, daß er in Re- serve bereitsteht. Außerdem wird Pors 2 wei der erfolgreichen Vier- Zylinder-Vers mit den Privatfahrern Graf de Beaufort Hol- land) und Heinz Schiller(Schweiz) einsetzen. England stellt die großen Konkurrenten von Porsche und Ferrari: BRM mit dem in der Weltmeisterschaft knapp führenden Graham Hill und dem Amerikaner Richie Ginther, die durch ihre vorzügliche Straßenlage gerade auf dem kurvenreichen Nürburgring sehr hoch einzuschätzenden Lotus-Rennwagen mit dem in der Wertung nur einen Punkt hinter Hill liegenden Jim Clark und seinem englischen Landsmann Trevor Taylor, die Lola- Werks- mannschaft mit dem erfolgreich von der Renn- maschine auf den Rennwagen umgestiegenen mehrfachen Motorrad weltmeister John Su- tees und dem Engländer Roy Salvadori sowie den Werks- Cooper mit dem Neuseeländer Bruce MeLaren und dem Südafrikaner Tony Maggs am Steuer. Parade des Nachwuchses Einen Uberblick über den Leistungsstandard des deutschen Leichtathletik- Nachwuchses Wird das Wochenende bringen. In Weinheim an der Bergstraße treten 449 weibliche und 806 männliche Jugendliche zum Kampf um die 31 begehrten deutschen Jugendmeistertitel an. Angesichts der teilweise hoch angesetzten Qualifikationsgrenzen ist das eine verblüf- fende Zahl. So wurden über 100 m nur Ju- gendliche zugelassen, die unter einwandfreien Bedingungen 11,1 und besser gelaufen sind. Diesen Leistungsnachweis erbrachten nicht Weniger als 64 junge Sprinter. Im Weitsprung übertrafen 44 Jugendliche die Qualifikations- marke von 6,60 m, im Diskuswerfen meister ten 43 die geforderten 40 m. Das sind u. a. ein- drucksvolle Beweise einer guten Breitenarbeit, die in Weinheim im Kampf Mann gegen Mann die Basis für eine Serie hervorragender Lei- stungen bilden dürfte. Staffeln proben für Prag und Malmö Im Rahmen der Jugendmeisterschaften wer- den auch die Sprintstaffeln des DLV ihre Vor- bereitungen auf die gesamtdeutschen Aus- scheidungen treffen. Dazu werden folgende Sprinter bzw. Sprinterinnen eingeladen: Männer: Bender, Hebauf(beide Eintracht Frankfurt), Gamper(Salamander Kornwest-⸗ heim), Schumann(Werder Bremen), Germar, Uonska(beide ASV Köln), Kipp(Stuttgarter Kickers) und Roderfeld RW Oberhausen). Frauen;: Heine, Schlundt(beide ASV Köln), Bronnsack(US Heidelberg), Collin Wupper- tal), Pensberger(1860 München), Rumpel(VfB Gießen), Herms(Mainz), Fisch(Hannover 96). Sowjets in Forest Hill An den Internationalen Tennismeisterschaf- ten der Vereinigten Staaten, die alljährlich den Abschluß der bedeutenden Turniere bil- den, nehmen Anfang September zum ersten Male sowjetische Spieler und Spielerinnen teil. Die Sowjets— offenbar ermutigt durch das achtbare Abschneiden in Wimbledon— gaben eine definitive Zusage für zwei Herren und z wel Damen ab. Die Namen der Cracks sollen erst nach den UdsSR-Tennismeisterschaften im August bekanntgegeben werden. Es be- steht aber kein Zweifel daran, daß Spitzen- spieler Thomas Lejus nach Forest Hills kom- men wird. Alle Titelverteidiger am Start Die deutschen Kanumeisterschaften, die am Wochenende in Mannheim stattfinden, haben mit 1500 Kanusportlern aus 115 Vereinen eine sehr gute Besetzung erfahren. In allen Wett- bewerben sind die Titelverteidiger am Start. Bei den Langstredtenkonkurrenzen gibt es im Einer-Kajak über 10 km in Weltmeister und Titelverteidiger Fritz Brie! Rheintreue Düsseldorf) einen klaren Favoriten, Im Einer- Kanadier dürfte die Entscheidung zwischen Vor jahresmeister Koschik, Klißmann(beide Hamburg), Lange(Sterkrade) und Lewan⸗ dowsky(Berlin) liegen. 5 8