ch c Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 die 6- gespaltene MIIli- Preisliste Nr. 2) können nur bis 25. auf Anzeigenpreise: meterzeile 18 Pfg. Abbestellungen Monatsersten werden. den angenommen Mittwoch, 26. September 1962 14.62. Jahrgang Anklage gegen Ulbricht vor den UN erhoben Bonn begrüßt Beschwerde des Kuratoriums Unteilbares Deutschland New Tork(dpa). Das Kuratorium Unteilbares Deutschland hat am Dienstag vor der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen Anklage im Namen der Deutschen in Ostberlin und in der sowetisch besetzten Zone wegen„ständiger schwerster Verletzungen ihrer elementaren Rechte auf Leben und Freiheit, auf Freizü Freiheit“ erhoben. Das Kuratorium bittet die Mitglieder der! Namen aller Deutschen festzustellen, daß die igkeit und Auswanderungs- lenschenrechtskommission im unmenschlichen Zustände in der Sowjetzone und in Ostberlin eine„permanente Verletzung der Menschenrechte“ bedeuten. Der Delegation des Kuratoriums gehören der Vizepräsident des Bundestages, Dr. Thomas Dehler FDP), der stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen, Dr. Johann Baptist Gradl (ODU), der Berliner SPD-Abgeordnete Kurt Mattick sowie das DGB-Vorstandsmitglied Werner Hansen und der Geschäftsführer des Kuratoriums. Dr. Schütz, an. Dr. Schütz ist vor der Abreise nach New Vork von Bundes- außenminister Dr. Gerhard Schröder empfan- gen worden. Die Dokumentation enthält eine Aufzeich- nung der Opfer der Mauer und der Zonen Srenze. 40 Menschen haben danach vom 13. August 1961 bis 31. August 1962 den Ver- such, in den freien Teil Deutschlands zu ge- langen, mit dem Leben bezahlt. Die Zonen- regierung, so wird betont, verstößt mit ihren Gewaltmaßnahmen gegen Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit sowie gegen das Recht auf Leben und Freiheit, wie sie in der allge- meinen Erklärung der Menschenrechte fest- gelegt seien. Seit der Gründung der sogenann- ten DDR seien von 1949 bis 1961 fast vier Mil- lionen Menschen aus der Zone nach Westber⸗ lin und in die Bundesrepublik gekommen. Seit Errichtung der Mauer am 13. August in Westberlin sei es noch über 13 000 Menschen gelungen, sich in das freie Deutschland zu retten. sonders angeprangert werden in der Denkschrift des Kuratoriums die Schiegbe- fehle Ulbrichts und die harten Zuchthausstra- Stikker: NATO wird Berlin-Krise durchstehen Europa soll keine„dritte Macht“ Kopenhagen(dpa). Die Solidarität der NATO ist nach Auffassung von NATO-Gene- ralsekretär Dirk Stikker der beste Schutz für West-Berlin. Ini Kopenhagen erklärte Stikker am Diens- ungeachtet der gegenwärtigen sowjeti- n Zurückhaltung in der Berlin-Frage üsse man in diesem Zusammenhang für den kommenden Winter mit neuen politischen Erschütterungen rechnen. Die NATO aber Werde auch eine erneute Berlin-Krise durch- Stehen, wenn sie an der Solidarität festhalte, die bisher eine Berlin-Katastrophe abgewehrt Stikker, der zur Eröffnung der viertägigen Jahrestagung der atlantischen Vereinigungen der NATO-Länder sprach, nannte drei Punkte, in denen die NATO-Länder keinen Kompro- miß kennen und keinesfalls kapitulieren wür- den. Diese Punkte, über die im Westen volle Ubereinstimmung bestehe, seien 1. die Siche- rung des Rechts der Westberliner, hre Re- gierungsform selbst zu bestimmen und über ihre Zukunft selbst zu entscheiden, 2. das Festhalten an den freien Zufahrtsstraßen vom Westen nach Westberlin, 3. das Verbleiben be- Waffneter westlicher Streitkräfte in Westber- lin als Garantie der Freiheit der Stadt. In seiner Rede wies Stikker den Gedanken 11 Zwischen Ost und West werden zurück, das westliche Europa zu einer„drit- ten Macht“ zwischen Ost und West machen zu Wollen. Die Verteidigung der freien westli- chen Welt sei unteilbar, erklärte er. Die Ver- teidigungskosten würden in den kommenden Jahren steigen, aber die Versicherungsprämie, zu dem, was e NATO nic 4 S 4 Als Appell an das Weltgewissen fen, die insbesondere gegen Jugendliche ver- hängt werden. Der Direktor der Menschenrechtsabteilung des UN- Sekretariats, John Humphrey, nahm die Denkschrift des Kuratoriums für das UN- Sekretariat entgegen. Anschließend verlas er die Resolution der UN-Vollversammlung als Grundlage der Behandlung solcher Beschwer- den. Humphrey erklärte dann, daß die Be- schwerde des Kuratoriums ebenso wie andere bei der UN einlaufende Beschwerden wegen Verletzung der Menschenrechte behandelt werden wird. Die Bundesregierung begrüßte die Ubergabe einer Beschwerde des Kuratoriums Unteilba- res Deutschland an die UN als einen Appell an das Weltgewissen. In ihrer Erklärung heißt es:„Der Schritt des Kuratoriums Unteilbares Deutschland bei der Menschenrechtskommis- sion der Vereinten Nationen in New Vork ist uf die Initiative der in dieser Organisation zusammengeschlossenen politischen Parteien und Verbände zurückzuführen. Von amtlicher deutscher Seite ist dargelegt worden, warum Weder die Bundesregierung noch der Berliner Senat von sich aus eine solche Maßnahme ge- troffen haben.“ 8 Der Westen antwortete Moskau London(dpa). Die drei Westmäck 0 Dienstag auf die Vor- Z WI inhalt Nn In utwort reicht. Note vom Schuld an ge Mauer ge gen! Ul gen ben hatte. ten ihre Gespräche fort Laos und die Abrüstung waren Hauptthemen der Unterredung US-Außenr ister Bean jetische Außen am Dienstag drei Gromyko wöchiger echung ihrer Gespri wieder in K zusammengeko n, um ihre Beratungen über internationale Pro- bleme fortzusetzen. Die Unterredune ischen Rusk und myko dauerte als drei Stunden. Hauptthemen nannte ein amerikanischer legationsspree später Laos und die rüstungsfrage. n den allgemeinen Er- 81 Entgege Algerien für gute Zusammenarbeit mit Paris Ferhat Abbas Präsident der algerischen Nationalversammlung Paris(dpa). Die algerische Nationalver- sammlung hat am Dienstag bei ihrer ersten Arbeitssitzung in Algier den früheren Chef der algerischen Exilregierung, Ferhat Abbas, zu ihrem Präsidenten gewählt. Zu Vizepräsidenten wurden der europäische ehemalige Vizepräsident der provisorischen Exekutive, Roger Roth, und die Politbüro- mitglieder Hadi Ben Alla und M'amenckal du Hoggar Bey Ag Akhammouk bestimmt. Von den 196 am vergangenen Donnerstag auf Vor- schlag des FLN- Politbüros gewählten Abge- ordneten fehlte bei der Sitzung der ehemalige Mithäftling Ben Bellas, Mohammed Budiatf, der auf sein Mandat verzichtet hatte, jedoch trotzdem mitaufgerufen wurde. Der 6saährige neue Präsident der National- versammlung Ferhat Abbas Silt als Vertrau- ter Ben Bellas, für den er sich während der Führungskrise innerhalb der FLN stark ein- gesetzt hatte. Er gehört zu den ersten Alge Tlern, die die Unabhängigkeit ihres Landes anstrebten. Vor dem Algerienkrieg war er Apotheker in Setif. Eine Zeitlang vertrat er sogar sein Land in der französischen Natio- nalversammlung. Der FLN schloß er sich 1966 An. Von 1958 bis August 1961 war er Präsi- dent der algerischen Exilregierung zunächst in Kairo und dann in Tunis. Er wurde auf diesem Posten von dem jetzt völlig aus dem politischen Leben Algeriens ausgeschalteten Ben Khedda abgelöst. In seiner Eröffnungsrede betonte Ferhat Abbas vor der Nationalversammlung, Alge rien rechne sich künftig zu den nicht engagier- ten Staaten und wende sich gegen die Auf Fassung, daß die Welt in zwei feindliche Blöcke geteilt sei. Er setzte sich für ein gutes Ver- hältnis und eine„fruchtbare Zusammenarbeit“ mit Frankreich ein. Jetzt, nach der Beendi- gung des Krieges und dem Abschluß der Evian-Verträge, stehe nichts mehr einer soli- den Freundschaft zwischen den beiden Län- dern im Wege. Den Europäern versicherte er, das künftige Algerien gehöre ihnen ebenso Wie den Moslems. Als wichtigste Aufgabe be- zeichnete er den Kampf gegen die„mittelalter- lichen Verhältnisse“ in Algerien. Er schloß mit einem dringenden Appell an alle Abge- ordneten zur Einheit. DIE PROBLEME um den Beitritt Großbritanniens zur Europdischen Wirtschaftsgemein- Wartungen wurde danach das Berlin- Problem nicht angeschnitten. Bei der Abrüstungsfrage ging es nach Mit- teilung des Spreche. sächlich um die Zinstellung der Atomwaffenversuche. Beim Problem stand die vereinbarte Zurück- ziehung aller ausländis Truppen aus dem neutralen Laos im Mittelpunkt. Einzelheiten über den Verlauf des G achs teilte der Sprecher nicht mit. Bevor Rusk mit Gromyko zusammentraf, beriet er nacheinander mit dem griechischer Auhbenminister Averoff und dem österrei- chischen Außenminister Kreisky. Wie schon am Vortage bei seinem Gespräch mit dem norwegischen Außenminister Lange, suchte dusk auch in der Unterredung mit Averoff Unterstützung für den amerikanischen Wunsch zu finden, daß der Transport strate- gischer Güter nach Kuba auf Schiffen unter Westlicher Flagge unterbunden wird. Für Dienstag nachmittag hatte Rusk eine Bespre- chung mit den Aubenministern der zentral amerikanischen Staaten auf seinem Pro- gramm. schaft waren bekerrschendes Thema bei dem ersten Gespräch, zu dem Außenminister Dr. Schröder den britischen Europa-Minister Heath im Bonner Auswärtigen Amt empfing. Un- ser Bild zeigt von linles den britischen Europa-Minister Heath, Bundesernuhrungsminister Sch war, Bundeswirtschaftsminister Erhard und Bundesaußenminister Schröder dpa-Bild Schwenkt london um? Von Wolfgang Adler Die im wsesentlichen gemeinsame Politik, zu der sich die Bundesrepublik und Frank- reich in der Diskussion über die Grundfrage des westlichen Bündnisses bekennen, beginnt — allen Widrigkeiten zum Trotz— Früchte zu tragen. In Ger Sorge, vor der verschlosse- nen Tür der politischen Union Europas stehen gelassen zu werden, zeigt London in letz Zeit mehr Verständnis für die sicherhei politischen Interessen des Kontinents als bis- her und bemüht sich, solches Verständnis auch in Wasgington zu wecken. Darin liegt ein bemerkenswerter Fortschritt. Er dürfte aus der britischen Erkenntnis re- Sultieren, dag sich England die Widerstände aus Paris und Bonn vor allem selbst zuzu- schreiben hat. Stand es doch— als Junior- Partner der USA— in der Aussprache über die Frage der künftigen Atompolitik fast stets an der Seite der Vereinigten Staaten, je im Gegensatz zu den europäischen Erfor- dernissen auf ihrer nuklearen Hegemonial- stellung beharrten. Das mußte auf dem Kontinent Zweifel wek⸗ ken, zu einer engeren französisch-deutschen Zusammenarbeit führen und schließlich den konkreten Plan eines Kerneuropas hervor- rufen, das— kraft seines politischen Gewich- tes— den britischen Einfluß in der NATO bedeutend reduzieren würde. Die Politik de Gaulles und Adenauers drängte Macmillan mehr und mehr in die Defensive und scheint ihn nun zu einer Anderung seines Kurses zu Anzeichen hierfür sind die Informatio- nen über die Besprechungen des britischen Verteidigungsministers Thorneyeroft mit sei- nem iKanischen Kollegen MacNamara, Die Delegation Englands— so heißt es in den Vorsichtigen Andeutungen der Diplomaten— Habe dabei Sympathie für die französischen Atompläne erkennen lassen und bekundet, daß europaische Atomstreitkräfte die Strate- ie der Abschreckung stärken könnten. Das nid neue Töne aus der britischen Hauptstadt. Was sie besagen sollen, hat Lord Avon— als Anthony Eden einst Premierminister Grog britanniens— dieser Tage in einem Artikel ausgedrückt, der in der Zeitschrift„Foreign Affairs“ erschien:„.. Vielleicht lautet die Antwort letztlich Europäische Atomstreit- macht,, die durch amerikanische, britische und Französische Beiträge entstehen könnte.“ Das britische Denken scheint sich somit einer L- Sung zu nähern, die der politischen Uni Europas Kraft geben und zugleich partne schaftliche Beziehungen zwischen der Alten und der Neuen Welt herstellen würde. Eine ähnliche Deutung könnte einem tikel des Kennedy- Beraters MeGeorge B. in der gleichen Ausgabe der„Foreign Affa gegeben werden, obgleich er das vop Lerd Avon behandelte Thema nicht intensiv unter- sucht, sondern nur berührt. Der Verfasser, der im Weißen Haus starken Einfluß ausübt und zur Zeit in der Bundesrepublik ist, tritt tür neue, bessere Beziehungen zu Frankreich ein, spricht von einer„Achse Paris Was 8 ton“ und betont, daß die gemeinsamen IDter- essen, die beide Länder verbänden, weit ge- Wichtiger seien als ihre Divergenzen. Mari Wirbt also um das vor einigen Wochen noc! in den USA 50 arg geschmähte Frankreich, Was der nordatlantischen Gemeinschaft ig ihrer Gesamtheit gut bekommen dürfte. Es sei freilich nicht verschwiegen, daß sich hinter solchen Erklärungen aus England und aus den Vereinigten Staaten auch die Absicht Londons und Washingtons verbergen kann, munmehr auf den einstigen Vorschlag de Saulles einzugehen, der die Bildung eines „Dreier- Direktoriums“ vorsah, also einer Herrschaft der drei Atommächte USA, Eng- land und Frankreich über die NATO. Das Wäre mißlich und müßte die Politik Bonns auf den Plan rufen. Da dies jedoch nicht im Interesse der Partner— insbesondere Eng- jands und Frankreichs— liegen kann, ist kaum anzunehmen, daß die englisch-amerika- mischen Gespräche tatsächlich darauf hinaus- gelaufen sind. Kanadischer Abrüstungsappell New XO r k(dpa). Der kanadische Außen mister Howard Green appellierte am Diens- tas an die Großmächte, sich ernsthaft um Vereinbarungen über die Abrüstung und die Einstellung aller Atomversuche zu bemühen. In der Generaldebatte der N- Vollversamm- lung vertrat Green die Auffassung, die Grog mächte sollten auf dem Gebiet der Abrüstung „annehmbare Kompromisse“ suchen. Die Atomwaffenversuche müßten zum Anfang des nächsten Jahres eingestellt werden. Besonders besorgt zeigte sich Green über die andauernde radioaktiwe Verseuchung der Atmosphäre. Er schlug darum vor, daß auf weltweiter Grund- lage wissenschaftliche Messungen vorgenom- men werden, um eine genaue Ubersicht über die Gefahren zu gewinnen, die der Mensch- heit jetzt und in Zukunft durch diese Ver- seuchung entstehen. Ar- mdy Bundy: Berliner haben Recht auf eigene Vorschläge Berlin(dpa). Der Berater des amerika- nischen Präsidenten für Fragen der nationa- len Sicherheit, Medeorge Bundy, hat in sei- mem Gespräch mit dem Regierenden Bürger- meister Willy Bremdt Verständnis dafür be- Kumdet, daß in Berlin eigene Vorstellungen zur Situation in der Berlin-Frage entwickelt werden. Nach Mittellung eines Senatsspre- chers hat Brandt den Eindruck gewonnen, daß Bundy eine innere Beziehung zur Stadt und ren Problemen habe. Bundy habe außerdem voll gewürdigt, daß die Verantwortlichen in Berlin nicht nur in Passivität verharren hin- sichtlich dessen, was andere über sie beschlie- Ben oder nicht beschließen, sondern sich eigene Gedanken machten. Ausdrücklich habe Bundy versichert, daß die Amerikaner in Berlin nicht weich werden. England für gutes Ende der EWG- Besprechungen Heath konferlerte mit Schröder, Erhard und Schwarz- Politische Union muß Zeitlich zurückstehen Bonn(dpa). Der britische Europaminister Heath hat der Bundesregierung am Dienstag in Bonn versichert, daß England die Beitrittsverhandlungen in Brüssel„so bald wie mög- lich zu einem guten Ende zu führen“ beabsichtigt. Heath, der die britische Delegation in Brüssel führen wird, hatte am Dienstag Besprechungen mit Bundesaußenminister Schrö- der, Bundes wirtschaftsminister Erhard und Bundesernährungsminister Schwarz. Die Zusicherung Heaths ist in einer Mit- teilung des Auswärtigen Amtes über die Be- sprechungen erwähnt. Es wurde unterstrichen, dag die britische Regierung gegenüber den Regierungen der Commonwealth-Länder keine neuen Verpflichtungen eingegangen sei. Daher prauchten die bisherigen Verhandlungen in Brüssel nicht umgeworfen zu werden. Auf britischer Seite hoffe man,„daß in eini- gen Fällen die Brüsseler Ergebnisse den Wün- Zum Austausch von Handelsmissionen bereit Wirtschaftliche Stärkung Westeuropas soll Osthandel beleben Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Die seit längerer Zeit im Schoße der Regierungskoalition geführte Diskussion über die Möglichkeiten zur Verbesserung der deutschen Ostbeziehungen hat durch eine Er- klärung des Vorsitzenden des Außenpoliti- schen Arbeitskreises der CDU/ CSU, Ernst Ma- Joniea, am Dienstag eine positive Wendung erfahren. Majonica lehnt den Austausch von diplo- matischen Vertretungen unter den gegebenen Umständen ab. Eine Verständigung unter Werzicht auf deutsche Lebensinteressen, Wie etwa der Wiedervereinigung, sei undenkbar. Dagegen tritt der prominente Unionspolitiker zm„Deutschland-Union-Dienst“ am Dienstag Für die gegenseitige Errichtung von Handels- missionen, insbesondere mit Polen ein. In der Bundesrepublik gäbe es eine große Bereit- schaft zur Aussöhnung, stellte der Abgeord- nete fest. Dieser Wille sei ein Symptom für einen tiefgehenden politischen Wandlungsprozeg, der in der deutsch- französischen Freundschaft Sichtparen Ausdruck gefunden habe. Majonica Erinnert an das Auslaufen des deutsch-pol- mischen Handelsvertrages zum Jahresende und An die östlichen Befürchtungen, die Euro- Pariser Vorschläge erwartet Paris(dpa). In Paris erwartet man, daſs französische Vorschläge für eine Intensivie- rung der deutsch- französischen Zusammen- Arbeit in Kürze der Bundesregierung in Bonn zugehen werden. Man ist überzeugt, daß diese Vorschläge so gut wie fertiggestellt sind. Zu- Ständige Pariser Regierungskreise lehnen eine Bestätigung dieser Informationen Ab, solange der Bundesregierung die Vorschläge nicht vor- egen. Insbesondere wurde in diesen Kreisen weder bestätigt noch dementiert, daß Paris zweimal im Jahre Konsultationen auf der Ebene der Regierungschefs und alle drei Mo- nate Treffen der Verteidigungsminister und der Außenminister vorschlagen werde. Sowjetunion schließt Konsulate Peking(dpa). Die Sowietunion hat be- schlossen, ihre noch vorhandenen zwel Konsu- date in der Volksrepublik China„aus Wirt- schaftlichen Gründen“ Ende Oktober zu schlie- Sen. Nach Verlautbarungen zuverlässiger Ge- wWährsleute haben Sowietdiplomaten erklärt, daß die beiden Konsulate— sie befinden sich in Schanghai und Charbin—„nicht mehr ge- rechtfertigt“ seien. Die sowjetische Konsular- Arbeit in China soll in Zukunft von der So- Wjetischen Botschaft in Peking mit wahrge- nommen werden. päische Wirtschaftsgemeinschaft würde sich auf die Dauer gegen den Osthandel Auswir- ken, was der Abgeordnete allerdings zurück- weist. Eine wirtschaftliche Stärkung West- europas müßte auf die Dauer auch den Ost- handel beleben, allerdings dürfe diese Bele- bung nicht durch politische Erklärungen aus den Ostblockstaaten politisch unmöglich ge- macht werden. Majonica empflehlt deshalb Vorerst mit Polen, später jedoch mit allen an- deren Ostblockstaaten den Austausch von Han- delsmissionen, die mehr erreichen könnten Al Tallweise Besuche von Regierungsabordnun- gen. Wie aus Bonner informierten Kreisen ver- lautet, habe Majonica mit dieser Stellung- nahme tatsächlich die Einstellung der Koali- tionsmehrheit in dieser Frage zum Ausdrucke gebracht. Deshalb sei auch nach Informatio- nen aus außenpolitisch unterrichteten Krei- Sen schon in nächster Zukunft mit deutschen Erkumdungen in Warschau, Budapest und an- deren Ostblockhauptstädten in dieser Rich- tung zu rechnen. Sollten die Antworten keine politischen Bedingungen enthalten, die für die Bundesrepublik unannehmbar wären, könnte mit dem Zustandekommen der gegen- seitigen Handelsmissionen in absehbarer Zeit gerechnet werden. schen der Commonwealth-Länder angepaßt werden könnten. Dabei handelt es sich um Wünsche“, so heißt es in der Mitteilung,„die die Substanz der Brüsseler Vereinbarungen ncht berühren.“ Die deutschen Gesprächspartner haben nach Mitteilung des Auswärtigen Amts dem Ver- treter der britischen Regierung übereinstim- mend erklärt, daß die kommenden Brüsseler Verhandlungen zwar noch„sachlich schwierige Fragen“ betreffen, aber die noch offenen Pro- bleme gelöst werden könnten. Der britische Minister hat auf die Befürch- tungen„einiger Commonwealth-Länder“ hin- gewiesen. Eine dieser Befürchtungen sei, daß sich die EWG in der Praxis gegen dritte Län- der abkapseln und dadurch den Welthandel beeinträchtigen könne. Eine zweite Befürch- tung betreffe den Absatz der Industrien, die jetzt in den Entwicklungsländern aufgebaut werden. Von deutscher Seite wurde eine Aufspaltung Afrikas als nicht wünschenswert bezeichnet. Die Bundesregierung hoffe daher, daß die Zu- rückhaltung einiger afrikanischer Staaten ge- gen eine Assoziierung überwunden werden könne. Uber Spezialfragen der Wirtschaft und der Landwirtschaft diskutierte Heath am Dienstagnachmittag in besonderen Besprechun- gen mit den Ministern Erhard und Schwarz. Wie aus diplomatischen Kreisen bekannt wurde, ist auch die Frage der Bildung einer politischen Union ebenfalls kurz erörtert wor- den. Man sei sich darüber einig gewesen, daß Sie in ihrer zeitlichen Bedeutung vor den Be- mühungen um einen britischen Beitritt in den Gemeinsamen Markt zurückstehen müsse. Die politische Aktivität werde in nächster Zeit auf die Beitrittsverhandlungen konzentriert wer- den. Weitgehende Ubereinstimmung Straßburg(dpa). Die Europadebatte, die am Dienstag zu Ende ging, hat überraschend viel Ubereinstimmung gezeigt. Die EWG wird von der Beratenden Versammlung aufgefor- dert, mit England und den anderen Antrags- ländern so großzügig wie möglich zu verhan- deln und dabei keine Zeit mehr zu verlieren. Starken Eindruck hinterließ der stellvertre- tende neuseeländische Ministerpräsident Mar- shall, der erklärte, Neuseeland sei Europa eng verbunden. Es bejahe die politische Konzep- tion eines einigen Europas unter Einschluß Großbritanniens. Neuseeland habe in Europa für die Freiheit gekämpft, jetzt kämpfe es für die Grundlagen seiner Existenz, die der Handel mit England darstelle. Bonn will künftig den Geldsack zuhalten Bundesregierung wird britische und US-Forderungen zurückweisen Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Bonn will sich im nächsten Jahr auch von den USA und Großbritannien nicht mehr in den Geldsack greifen lassen. Obwohl man erwartet, daß beide Verbündeten auch in Zukunft mit verstärktem Druck versuchen werden, deutsche Finanzhilfe in Form zu- Sätzlicher Vorauszahlungen zu erhalten, will die Bundesregierung hart bleiben und an ihrer„Sparsamkeits-Politik“ festhalten. Wie es heißt, habe die Bundesregierung so- gar die Absicht, die Verbündeten in höflicher Form darauf aufmerksam zu machen, daß es von ihr als diskriminierend empfunden werde, Neuer amerikanischer Berlin-Plan vorgelegt Bedingung:„Unterdrücker-Regime“ der Zone muß ersetzt werden Paris(dpa). Der amerikanische Experte für internationale und Wirtschaftsfragen, Ja- mes P. Warburg, hat der US-Regierung einen Berlin-Plan vorgelegt, der als Ubergangs- regelung für einen Zeitraum von zehn Jahren gedacht ist und unter UN- Oberaufsicht ver- wirklicht werden soll. Den Sowjets soll der Plan erst vorgeschla- gen werden, wenn das„Unterdrücker-Regime“ der Sowjetzone durch ein„gemäßigtes“ er- Setzt ist. Wie die„New Vork Times“ in ihrer Europa-Ausgabe mitteilte, hat Warburg an- geregt: 1. Die Anerkenmung der„De-facto-Existenz“ der Sowjetzone und der Dauerhaftigkeit ihrer Ostgrenzen an der Oder-Neiße, während sich West- und Ostdeutschland innerhalb einer Zehnjahresperiode um eine Wiedervereini- gung bemühen. 2. Berlin wird als potentielle Hauptstadt eines vereinigten Deutschlands behandelt. Die gegenwärtigen Garnisonen der vier Groß- mächte bleiben als Beauftragte der Vereinten Nationen in der Stadt. Die kommunistischen Länder garantieren den westlichen Zugang nach Berlin. Beide Seiten sollen sich jeder auf Berlin gestützten Subversionstätigkeit enthalten. 3. Falls Deutschland wiedervereinigt wird, Werden alle ausländischen Truppen zurückge- zogen, vorausgesetzt, daß sich das Land zu ständiger Neutralität verpflichtet. 4. Wenn sich die beiden deutschen Staaten binnen zehn Jahren nicht über die Wieder- vereinigung verständigen können, wird den Einwohnern Westberlins die Umsiedlung nach Westdeutschland gestattet, und sie werden von Ostdeutschland für alles unbewegliche Eigentum entschädigt. Sowjets flogen US-Maschine an Berlin(dpa). Ein Flugzeug der amerika- nischen Luftwaffe ist am Dienstag auf dem Wege von Berlin in das Bundesgebiet von zwei sowjetischen Jagdmaschinen angeflogen worden. Ein amerikanischer Sprecher teilte mit, die Amerikaner hätten gegen diesen Zwi- schenfall Protest eingelegt. wenn man ihr zumuten wolle, mit deutschen Geldern Versäumnisse anderer Regierungen in deren Ländern finanziell auszugleichen. Kein anderes Land der Allianz werde zu ver- gleichbaren Zahlungen herangezogen, wie die Bundesrepublik. Derartige Sonderleistungen würden sich letztlich auch nachteilig auf die psychologische Widerstandskraft der Bevölke- rung des NATO- Partners Bundesrepublik aus- Wirken, weil sie von der Bevölkerung als ge- tarnte Fortzahlung der Besatzungskosten empfunden und migbilligt würden. Die Bundesrepublik will zu erwartende amerikanische und britische Forderungen auch dann zurückweisen, wenn sie noch so über- zeugend mit Begründungen wie Stationie- rungsunkosten, Entwicklungshilfe oder Dol- jarstabilisierung versehen seien. Bonn will bei seinen Verbündeten vielmehr Verständnis dafür wecken, daß es im Westen niemanden nützen würde, wenn die deutsche Währung aus Mangel an Rückgrat der Bundesregierung aufweichen sollte. Um den Forderungen der Verbündeten wiz- kungsvoll begegnen zu können, hat die Bun- desregierung bereits Gegenvorschläge ausge- arbeitet: Die Verbündeten möchten sich im eigenen Land zu ähnlichen Sparmaßrahmen wie die Bundesregierung in Deutschland ent- schließen. 2. Die Verbündeten sollten sndlick: der wiederholten Anregung Bonns nachkom- men, auf einer großen Konferenz à1 westlichen Wirtschaftsgebiet gehörenden La der langfristige Maßnahmen und Beformen zur Stabilisierung der freien Währung zu de- Schliegen. Kein britisches Kuba-Embarge London(dpa). Die britische Regie ung Hat Washington davon unterrichtet, daß Groß- britannien im gegenwärtigen Zeitpunkt beine Möglichkeit sieht, sich einem Handelsembarg gegen Kuba anzuschliehen. pmellns qpoge IU ROMAN VON LOLA SFT EI Copyright by„Litag“, Westendorf, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (29. Fortsetzung) Sie blickt gehetzt umher. Kann sie nicht doch noch entfliehen? Die Eltern.— Alf.— Der Skandal.— Der Kummer der geliebten, leidenden Mutter. Die sie doch schon zu sehr enttäuscht hat. Irmelin weiß keinen Ausweg mehr. Auf das erneute Klopfen des Mädchens öffnet sie. „Ich habe das Kleid schon zurechtgelegt, Fräulein Irmelin.“ Jetzt, als das helle Licht das schöne, be- hagliche Zimmer durchflutet, sieht Irmelin das weiße Spitzenkleid, das sie heute abend tragen soll, auf dem Bett ausgebreitet. Die Schuhe, die Wäsche, der Schmuck— alles Megt zurecht. Dieser Schmuck, den Rainer ihr vor einigen Tagen als Fochzeitsgeschenk brachte, wahrscheinlich darum,„weil es 80 Sitte ist“. Sie will inn nicht tragen. Doch das würde auffallen. Ihm, den Eltern. So läßt sie es geschehen, daß Marie ihr die Schuhe Anzieht, das Haar ordnet, das Kleid über- streift und beim Anlegen des Schmucks hilft. „Fräulein Irmelin sind zu blaß. Sie sollten etwas Rot auflegen.“ 2INTFII Irmelin zuckt müde die Achseln.„Ich habe nichts.“ „Ich hole schnell etwas von der gnädigen Frau.“ Die Wangen sind jetzt nicht mehr so bleich. Auch auf die Lippen hat sie einen Hauch Rot gewischt. Aber dennoch sieht sie zum Erschrecken aus, findet Irmelin selbst, als sie sich im Spiegel betrachtet. „Endlich“, seufzt Frau Agnes erleichtert, als die Tochter ins Zimmer tritt.„Was ist nur mit dir, Kindchen?“ Irmelin nimmt sich mit beinahe über- menschlichen Willen zusammen, lächelt die Eltern an. Begrüßt Rainer Wehrt, der ihr seinen Freund Doktor Gruber vorstellt. „Ich freue mich, Ihnen heute meine Be- wunderung und Verehrung aussprechen zu können, mein gnädiges Fräulein“, sagt der Mann und beugt sich tief über Irmelins heiße Hand.„Seit ich Sie zum erstenmal sah, hatte ich den Wunsch, Ihnen zu gestehen, wie sehr ich Sie bewundere und wie sehr es meine Hoffnung ist, mit der Zeit auch Ihre Freund- schaft zu erwerben.“ Sie blickt ihn scheu, erstaunt, ein wenig ängstlich an. Macht er sich über sie lustig? Aber seine ernsten, offenen, klugen Augen hinter der Brille liegen so warm, so voll Wirklicher Verehrung auf ihren Zügen, daß es wWie ein linder Strom durch ihr Herz geht. Lutz Gruber weiß, was sie getan hat. Aber er sieht nicht mit spöttischer Ueberlegenheit auf sie herab. Seine Worte sind ernst ge- meint. Und sie tun wunderbar wohl. „Ich danke Ihnen“, versetzt sie leise. Ihre Stimme zittert. Stehen wirklich Tränen in ihren Augen? Doktor Gruber sieht es mit tiefem Erschrecken. Was ist hier geschehen? Irgend etwas stimmt nicht. Das junge Mäd- chen ist krankhaft erregt. „Fehlt Ihnen etwas, Fräulein Walden?“ fragt er in aufrichtiger Besorgnis. „Mir ist nicht ganz wohl, verzeihen Sie.“ Sie fährt sich über die Augen. Bemüht sich zu lächeln. Aber diesmal wird es nur eine Verkrampfung des Mundes. Rainer Wehrt tritt zu ihnen heran. Lutz Gruber hält noch immer die feine Mädchen- hand zwischen seinen Fingern. „Schließt ihr gleich Freundschaft fürs Le- ben?“ fragt Rainer lächelnd in seinem ge- wohnten, leicht spöttischen Ton. Der Rechtsanwalt antwortet ernst, beinahe feierlich:„Ich hoffe es, Rainer.“ „Nanu, so tragisch, Lutz.“ „Ich bin mir der Wichtigkeit des Augen- blicks, in dem ich deine künftige Frau, die ich hoch verehre, kennenlerne, voll bewußt. Und ich wünsche nichts sehnlicher, als ihre Freundschaft zu erringen.“ „Gut für mich, wenn ihr Freunde werdet. Komm, darauf wollen wir gleich anstoßen.“ Der Diener serviert Sherry. Irmelin weicht Rainers Augen aus, als ihre Gläser zusam- menklingen. Sie sieht Lutz Gruber nachdenk- lich, sehr aufmerksam und beinahe flehend an. Er versteht ihren Blick nicht ganz. Hat eine Bitte in ihm gelegen? Jetzt endlich erscheint Alf. Ein wenig ver- stört begrüßt er die Anwesenden.„Ich bitte tausendmal um Eritschuldigung, daß ich 80 spät komme und allein. Edda hat sich zu Bett legen müssen; wir haben Doktor Stöver ge- beten, nach ihr zu sehen. Aber ich wollte euch nicht länger warten lassen. Lieber Gru- ber, wie nett, daß Sie heute schon gekommen Sind. Eine hübsche Ueberraschung für mich.“ Sie schütteln einander noch einmal die Hände. „Was hat deine Frau denn, Alf? fragt der Vater. „Wenn ich das wüßte, Papa! Plötzlich ra- sende Migräne.“ „Das scheint in der Luft zu liegen. Auch Mama hat den ganzen Tag gelegen, und Irmeli klagt über Kopfschmerzen. Hoffent- lich wird es bei Edda keine Grippe.“ „Hoffentlich nicht, Papa! Ihr seht übri- gens beide sehr elend aus“, wendet er sich an Mutter und Schwester. Man geht zu Tisch. Es ist ein festliches Essen wie am ersten Abend, als Rainer Wehrt in das Waldensche Haus kam, denkt Irme- Iin. Nur daß damals Edda an seiner ande- ren Seite saß. Heute, in ihrer trostlosen Stimmung, in ihrer abgründigen Verzweif- lung, gibt ihr die Nähe des fremden Mannes, neben dem sie sitzt, eine gewisse Beruhi- g. Oder ist es nur der Zwang, sich in der Gesellschaft dieses Fremden auf keinen Fall gehen zu lassen, sich um jeden Preis zu beherrschen? Es ist doch wohl mehr. Die warmen Augen, die bewundernd und in fra- gender Teilnahme auf ihr liegen, geben ihr Kraft, diese Mahlzeit, bei der sie fast nichts genießt, diesen Abend zu überstehen. Eine frohe Stimmung kommt nicht auf. Die Eltern sind bedrückt durch den nahen Ab- schied von Irmelin. Alf ist besorgt G. Frau. Rainer und Lutz Gruber bestreite, Unterhaltung bei Tisch zum größten Teil. Anwalt erzählt allerlei Interessantes; er 18 beinahe ein so guter Gesellschafter wie sein Freund Wehrt. Nach dem Essen finden die vier Herren sich wieder in einem Männergespräch. Irme- lin sitzt neben der Mutter ein wenig ab- seits. Immer wieder fühlt sie auch jetzt die Augen des Fremden. Oft, viel öfter als iE Verlobter, blickt er zu ihr herüber. „Meine Kleine Irmli.“ Agnes streichelt ihre Hand.„Ich hab' mir deine Hochzeit ganz anders gedacht. Nic weinen, Kind, um Gottes willen, so War es nicht gemeint! Es sollte kein Vorwurf für dicti sein. Wir haben beschlossen, an die Ven- gangenheit nicht zu rühren, und wollen es auch nicht tun. Schließlich sind die Aeußer- lichkeiten, an denen ich nun einmal durch Ex- ziehung und Tradition hänge, nicht So furcht- bar wichtig. Wirklich wichtig ist nur eins: daß du glücklich wirst.“ 5 Irmelin vermag nicht zu antworten. Sie lehnt ihren blonden Kopf an die Schulter der Mutter, verbirgt ihr Gesicht. Schweigt. „Ist dir etwas, Irmli? Hast du— Rummer?“ „Nein, Mutti, nein! Es ist— die Trennung von euch, die mir schwerfällt.“ Frau Agnes nickt. Rainer, dieser vom Schicksal und von den Frauen verzogene, ver- wWöhnte Mann, wird kein leichter Ehepartner für ihr Kind sein. So glatt wie bisher wird das Leben ihres Töchterchens nicht verlaufen. So wie sie und der Papa wird niemand sich in Zukunft um ihre kleine Irmli bemühen. Nun, sie selbst at ihr Los gewollt, sie hat sich in diesen Mann rettungslos verliebt, mehr als das, sie liebt ihn. Ist nur erfüllt von ihm. Schmerz- lich hat es Frau Agnes in diesen drei Wochen immer wieder empfunden. Daß jetzt, am Vorabend der Trennung, Wehmut und Trau- rigkeit das Kind überfallen, scheint der Mut ter nur natürlich zu sein und tut ihrer benden Herzen gut. 5 Fortsetzung U HF IB 8 ig aA i A ei ine 100 Jahre Mannheimer Produktenbörse Führende Stellung bis in die Gegenwart gehalten Mannheim dsw). Die Mannheimer Pro- agaktenbörse hat dieser Tage ihr 100jähriges Bestehen gefeiert. Bei einem Festakt im Mo- zurtsaal des Rosengartens überbrachte der ba- en- württembergische Wirtschaftsminister Pr. Leuze dem Institut die Grüße und Glückwün- sche der Landesregierung. Oberbürgermeister Pr. Reschke, der den Beitrag der Produkten- börse zum europaischen Ansehen Mannheims 4 Handelsstadt würdigte, sprach die Glück- wünsche des Gemeinderats und der Stadtver- waltung aus. Für die deutschen Börsen gratu- nierte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft geutscher Warenbörsen, Rennscheid, Köln, für die Börse des benachbarten Auslandes der Früäsident der Straßburger Warenbörse, Bern- kein. In seiner Rede wies Dr. Leuze auf die über- gionnale Bedeutung Mannheims als Börsen- platz hin. Die Mannheimer Produktenbörse gabe ihre führende Stellung bis in die Ge- gen wart halten können und durch ihre Initia- ive dazu beigetragen, daß es zur Gründung der ersten europäischen Warenbörse vor eini- gen Jahren in Straßburg gekommen sei. Mann- eim und Straßburg hätten darüber hinaus die erste deutsch- französische Schiedsgerichtsbar- keit für Streitfälle geschaffen. Die Manmhei- mer Preisnotierungen fänden, wie Dr. Leuze betonte, nicht nur in der Bundesrepublik, son- dern auch in den Nachbarländern allgemeine Beachtung. Ein Beweis für die kaufmännische Redlichkeit, mit der an diesem Institut gear- beitet werde, sei die Tatsache, daß das an der Börse vorhandene Ehrengericht noch niemals vor der Notwendigkeit gestanden habe, zu ta- geri. Die Geschichte der Mannheimer Produkten- börse ist, wie aus der Festschrift hervorgeht, zugleich ein Stück Geschichte des deutschen Jetreidehandels. Er spielt in Mannheim nach wie vor eine wichtige Rolle im Börsengeschäft, wenngleich das Braugerstegeschäft inzwischen melleicht noch bedeutender geworden ist. Der Aufstieg der Börse im vorigen Jahrhundert el mit der allgemeinen wirtschaftlichen Bele- bang im deutschen Reich zusammen. Als End- damals platz Deutschlan eim Firmen g der Rheinschifffahrt wurde Mannheim zum zweitgrößten Getreideumschlag- In dieser Zeit sind in Mann- gründet worden, die Mann- im internationale Geltung als Handelsplatz Ferschafften und zu den Gründern der Börse len. Nach dem ersten Weltkrieg ging die führen- de Rolle Mannheims als Getreideumschlag- platt durch die Schiffbarmachung des Ober- meins zurück. Mannheim aber erfülle nach wie vor wichtige Funktionen, denn es blieb auch in den 20er Jahren ein Zentrum der Verarbei- fungsindustrie für land wirtschaftliche Produk- be. Mit etwa 500 Mitgliedern, die zum großen Tei in der nahegelegenen Pfalz beheimatet ind, ist die Mannheimer Produktenbörsè auch gegenwärtig eines der bedeutendsten Institute rer Art in Deutschland. Außer in Berlin und Lamburg sind nur in unheim sogenannte Pekulative Termingeschäfte zugelassen. punkt Was sagt Frau Kirnbauer zur Vorratshalfung? Frau Susi Kirnbauer aus Köln berichtet:„Für mei- nen Z-Personen-Haushalt nabe ich für cd. 14 Tage Vorräte zu Haus... Meine Vorräte kaufe ich nur per Kilo oder Pfund. Das ist einfacher zum Austau- e schen. Verstehe nicht, dab Leute glauben, Vorrat kostet mehr. Ich glaube das Gegenteil: man kann besser ineinander wirtschaften.“ En, 21. II. 62 Susi Kirnbauer Solche Außerungen liegen aus direkten Befragungen im gauren Bundesgebiet vor. Beginnen Sle am besten mit einem Crundvorrat, z. B. mit Reis, Teig- varen, Zucker, Fett, Fleisch- und Hsch-Vollkonserven, und ergänzen zie ihn je nach Bedarf mit anderen RAutharen Lebensmitteln. Denke drein- schaff Vorrat an schaft Vorrot on Bellagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett- zehein des WB-Totos und WB-Lottos bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Lese mpfehlen. Vom einheimischen Sport Fußball 98 Seckenheim— 86 Mannheim 3:2 Ein wichtiger Sieg ist gegen SG Mannheim geglückt, der hart erkämpft werden mußte, nachdem gleich nach der Halbzeit die bei- den Halbstürmer vom Platz gestellt wurden. Die Mannheimer, eine ausgezeichnete Mann- schlaft, verstanden es dann trotz der nur mit 9 Mann spielenden Seckenbeimer nicht das Spiel für sich zu entscheiden. Die 98er mach- ten es besser und kämpften unverdrossen und mit letzter Kraftreserve.. Vorbildlich der Einsatz jedes einzelnen Spielers, ganz be- sonders der gesamten Hintermannschaft, so- wie Rechtsaußen Steinlein und Mittelstürmer Schmitt. Mit ausschlaggebend für den knap- pen Sieg War, daß Torwart Hildebrand wieder mit von der Partie war, welcher der ganzen Mannschaft den nötigen Rückhalt gab., Das Spiel begann sehr temporeich und keine der Mannschaften sah sich zunächst im Vor- teil. Der agilste Stürmer Steinlein war es dann der die Einheimischen im Anschluß an einen Freistoß von Raule getreten, in der 14 Min. in Führung brachte., Bereits 4 Min. später fiel der bis dabin verdiente Ausgleich durch ein herrliches Tor der Mann- heimer Mittelstürmer, In der 27. Min, war das 2:1 fällig, das auf Flnake von Montag wie- derum Steinlein mit Kopfball erzielte., Durch feine Abwehrparade verhinderte kurz vor dem Wechsel Wesch das 2:2 Nach der Pause dann die ger leicht im Vorteil, bis die er- Wähnten Ausschreitungen kamen was der Gegner geschickt zum Ausgleich ausnützte. Wer nun glaubte die Seckenbeimer seien der Verliererstraße sah sich getäuscht. Die Mannschaft raffte sich zu einem zähen End- spurt auf, der mit einem Tor von Schmitt belohnt wurde und mit einer Abwehrschlacht endete wie sie nicht anders zu erwarten war. Die II. Mannschaft verlor ihr Spiel mit 5: J., die Privatmannschaft verlor 4:1 und die A-Jugend gewann 3:1. Spvgg. Sandhofen— Jahn Seekenheim 6:8 In einem äußerst spannenden Spiel er- kämpften sich die Turnerbündter gegen die sehr spielstarke Sandhofer Elf peide Punkte. Nachdem es zu Beginn noch nicht s klappen wollte, stellten sie in einem imponierenden Endspurt den knappen aber jederzeit verdienten Sieg sicher. Für die Gastgeber, die wieder auf ihren früheren Spielmacher Ewald zurückgegriffen hatten, War dieser Spieler der Angelpunkt des An- griffes, der es immer wieder verstand seine Nebenleute glänzend ins Spiel zu bringen. Ehe man sich versah, lag der Gegner mit 3:0 in Front und unkonzentrierte Torwürfe richtig (zwei 14 mt Bälle) verhinderten zunächst Gegentreffer der Einheimischen. Trotzdem gelang ihnen sofort nach der Pause der 5:5 Ausgleich, der dann die Wende in die- sem Spiel herbeiführte, Die Abwehr hatte sich nun ebenso gut auf den Gegner eingestellt Wie es der Sturm besser verstand die ihm gebotenen Chancen zu nutzen. So fielen bis zum Schluß noch drei Treffer, denen Sand- hofen nur noch einen entgegensetzen konnte. Wären die Turnerbündler schon zu Beginn der Runde mit diesem Fhrgeiz und Kampfeswillen in die Spiele gegangen, hätten wohl nur wenige gegner zum Punktgewinn kommen Können. Die II. Mannschaft verlor ihr Spiel mit 14:9 Toren. Bereits am Samstag gestaltete die A-Ju- gend auch ihr zweites Spiel um die Kreis- meisterschaft im Herzogenried-Park gegen Käfertal erfolgreich und gewann mit 17:8. Obwohl der Sieg mit diesem Ergebnis sehr überlegen ausfiel, dürfte man mit dem ei- genen Spiel nicht so ganz zufrieden gewesen sein. Neben schönen Spielzügen und herrli- chen Toren gab es auch manchen Leerlauf. Während im Sturm mehr die Flügel ein- gesetzt werden sollten, um das Angrffsspiel mehr in die Breite zu ziehen, müssen vor allen Dingen in der Abwehr noch etliche Mängel behoben werden, will man am kom- menden Samstag im Spiel gegen den wohl schwersten Gegner der Gruppe Birkenau er- folgreich bestehen. Handball 07 Seckenheim— ITV Schwetzingen 10:16 Die Platzherren mußten für dieses Spiel 6 Stammspieler ersetzen, was natürlich die Mannschaft nicht verkraften konnte. Daß es dadurch nicht zum Sieg reichte ist wohl. verständlich. In der ersten Halbzeit konnte man noch mit den Gästen mithalten, denn mit 5:5 wurden die Seiten gewechselt. Als nach Wiederanspiel die Schwetzinger Turner einen energischen Zwischenspurt ansetzten waren die Platzherren nicht mehr in der Lage diesen Stand zu halten und mußten Sieg und Punkte dem Gegner überlassen. Zu erwähnen ist die gute Leistung des Secken- heimer Torwarts der die Mannschaft vor einer höheren Niederlage bewahrte. Brandaris-Versicherte Den Geschädigten, die Ansprüche aus ei- nem Verkehrsunfall mit einem Mitglied der amerikanischen Streitkräfte gegen die Nie- derländische Versicherungsgesellschaft„Bran- daris“ haben, wird empfohlen ihre Forde- rungen vorsorglich bei dem zuständigen Amt kür Verteidigungslasten anzumelden. Für den Stadt- und Landkreis Mannheim ist die Stadt Mannheim— Amt für verteidi- gungslasten Mannheim, Qu 7. 29— zuständig. Erntedankgaben werden abgeholt Am Sonntag, den 30. 9. 1962 feiert mit der Landeskirche auch unsere evang. Gemeinde das Erntedankfest. In den vergangenen Jah- ren haben wir mit den reichlichen, Gaben unserer Landwirte die Kirche festlich aus- schmücken und hernach manchem Bedürftigen mit diesen Opfergaben eine Freude machen könner. Wäre es nicht schön wenn wir das auch in diesem Jahr wieder tun könnten? Um den Landwirten die Mühe des Bringens zu ersparen hat sich eine Gruppe unserer Bubenjungschaar bereiterklärt am Samstag den 29. 9. in der Zeit zwischen 15 und 16 Uhr die für diesen Zweek gedachten und bereitge- stellten Erntedankgaben in den einzelnen Bauernhöfen abzuholen Das Evang., Pfarramt dankt allen Spendern schon im voraus für diese der Kirche zugedachten Gaben. Beilagenbhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt der Anker-Kaufstätte Mannheim bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. Wiederaufnahme der Schloßfestspiele Der neue Intendant der Städtischen Bühne Heidelberg, Hans-Peter Doll, will die Heidel- berger Schloßfestspiele wieder aufnehmen. Vor dem Kulturausschuß des Gemeinderats Wies Doll darauf hin, daß diese Festspiele nur dann erfolgreich sein könnten, wenn erstklas- sige Schauspieler auch von auswärts mitwirk- ten. Die städtische Bühne Heidelbergs sei al- lein nicht in der Lage, diese zusätzliche große Aufgabe zu bewältigen. Auch der Bund und das LDand müßten Mittel dafür bereitstellen. Die Heidelberger Schloßfestspiele waren vor dem Krieg international anerkannt. Der Kul- turausschuß des Heidelberger Gemeinderats wird sich mit den Plänen Dolls, der zur Zeit noch als Dramaturg in Bremen tätig ist, dem- nächst näher befassen. Vie endgültigen Toto-Gewinnquoten 13er-Wette: 1. Rang(13 richtig) 3127,10 DM. 2. Rang(12) 173,45 DM, 3. Rang(11) 18,95 DM, 4. Rang(10) 3,25 DM. 10er- Wette: 1. Rang(10) 488,90 DM,. 2. Rang 26.95 DM, 3. Rang(8) 3,90 DM. Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 500 000 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen und Zusatz- zahl) 31 404,60 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinn- zahlen) 3863,20 DM, Gewinnklasse 3(4 Gewinn- zahlen) 70,80 DM, Gewinnklasse 4(3 Gewinnzah- len) 4,10 DM(ohne Gewähr). Unser Wetterbericht Warm 8 Ubersient: Uber dem Festland hat sich jetzt die wärmere Südströmung durchgesetzt, Während die Hochdruckzone über Mittel- europa nach Osten zurückweicht. Später er- reicht uns wieder eine Strömung von Süd- westen her, die aber kaum kühlere Luftmas- sen heranführt. Vorhersage: Bis zum Abend überwie- gend heiter und niederschlagsfrei, dann Be- Wölkungszunahme. Höchsttemperaturen über 20 Grad. Donnerstag nicht ganz beständig. Noch verhältnismäßig warm. mer efalog. en mt 150 kerbigen pflonzenbildern anfordern bei BAUM SCHULEN K. ULMER RAE 785 WWE ITE TM JE 1 Verkäufe 1 Stragula am Nun ou 1.95 mit Winzig. Schönheitsfehlern b. 7000 qm Auswahl. 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Dieser aromatische Puderkaffee ist durch seine hohe Qualität so beliebt ge- worden, daß sich seine Umsätze in dieser Zeit Brand in einem Sägewerk Dberlingen sw). Ein Sägewerk in der Gemeinde Bambergen ist von einem Groß- feuer zerstört worden. Trotz des Eimsatzes von 80 Feuerwehrmännern aus Bambergen und Uperlingen brammte das Sägewerk völlig aus, Während die dazugehörende Mühle und das Wobnhaus gerettet werden konnten. Der Säge- Werksbesitzer befand sich zur Zeit des Bran- des auf Urlaub in Osterreich. Die Höhe des Schadens konmte noch nicht ermittelt werden, verschiedene hohe Bretterstapel wurden ein Raub der Flammen. 5 N„de 95000 sahen die„Große Schau der Bücher Frankfurter Buchmesse beendet Aussteller voll zufrieden Die„Große Schau der Bücher“ in Frankfurt ist vobei. Am Dienstagnachmittag, als nach sechs Ausstellungstagen die Tore zur 14. In- ternationalen Frankfurter Buchmesse geschlos- sen wurden, hatten sich 95 000 Besucher— eine Rekordzahl— über das Neueste aus der Welt des Buches informiert. Und die Ausstel- ler waren mit dem geschäftlichen Erfolg voll zufrieden. Die Besucherzahl lag nach Mittei- lung der Messeleitung um zwei Drittel über der bei der Buchmesse 1961. Besonders hoch War diesmal der Anteil der Buchmesse-Besu- cher aus dem Ausland. Zum geschäftlichen Erfolg der Messe erklär- te die Messeleitung, es seien„nicht unerheblich mehr“ Aufträge abgeschlossen worden als bei den Frankfurter Buchmessen der vergangenen Jahre. Die belletristischen Verlage berichteten von guten Umsätzen, darunter zusätzlichen Hinkäufen für die Vor weihnachtszeit durch die Sortimenter aus allen Ländern. Die Fachver- lage stellten während der Messe ihre ange- kündigten Neuerscheinungen vor und verzeich- neten wachsendes Käuferinteresse. Ein wesentlicher Faktor für das gute Messe- Regenmacher in Japan Farbiger Regen flel in Tokio vom Himmel. Fünf Tage lang spritzte ein Flugzeug zwei Tonnen gefärbtes Wasser in die Wolken. Es Sollte diese abkühlen und bis zum Regen kit- zeln. Japans Hauptstadt leidet seit langem unter chronischem Wassermangel. Wissen- schaftler wollten mit Hilfe des farbigen Re- gens feststellen, ob die neue Methode der „Regenmacher“, kaltes Wasser in die Wolken zu sprühen, erfolgreich sei. Das Ergebnis des Experimentes ist noch nicht bekannt gewor- den. Neuer Alpentunnel vorgeschlagen Nach der Einweihung des Straßentunnels unter dem Mont Blanc, der 1964 offiziell dem Verkehr übergeben werden soll, hat Italien der französischen Regierung den Bau eines neuen Alpentunnels für den Autoverkehr Vorgeschlagen. Er soll parallel zu dem bereits bestehenden Mont-Cenis- Eisenbahntunnel die französische Grenzstation Modane mit dem italienischen Ort Bardoneche verbinden. 1985: 22 Millionen New Lorker Einem neuen Einwohnerrekord strebt New Vork entgegen: Die Planungsbehörde der Stadt schätzt, daß 1985 rund 22 Millionen Menschen hier leben werden. Heute bewoh- nen 16 Millionen Bürger den Groß-New- Vor- ker Raum. Fernsehen aus der— Melkmaschine Zu den wenigen schwedischen Dörfern, die noch keinen Strom haben, gehört der Weiler Vrangtjärn. Trotzdem braucht man dort jetzt nicht mehr aufs Fernsehen zu verzichten. Der Gutsbesitzer Erik Wallin fand einen Ausweg: Er schloß das Fernsehgerät an den benzinge- triebenen Generator seiner Melkmaschine an. Nun hat Wallin jeden Abend das ganze Dorf bei sich zu Besuch. Selbstmörder hatte Pech Der 60cſjährige ehemalige Beamte Julio Co- sta aus Lissabon, der sich vor kurzem zur Ruhe gesetzt hatte, war des Lebens über- drüssig und wollte Selbstmord begehen. Sorg- Sonderschichten auch bei NSU Seit Beginn der Prinz-4- Produktion im Herbst vergangenen Jahres werden— wie die Verwal- tung jetzt mitteilt— bei NSU in Neckarsulm an Allen Wochenenden Sonderschichten eingelegt. Die große Nachfrage und der ansteigende Export machten diese Maßnahme, an der etwa ein Fünf- tel der Belegschaft beteiligt ist, bis auf weiteres notwendig. Dadurch gelang es NSU, die Produk- tion des Prinz gegenüber dem Vorjahr um über 40 Frozent zu steigern, geschäft waren nach den Feststellungen der Messeleitung Exportaufträge, vor allem be den Neuerscheinungen in allen Sachgruppen. Neben den Direktaufträgen sei der lebhafte Austausch von Titeln als Lizenzvergabe und die Vergabe von Rechten bemerkenswert ge- Wesen. Toter hing im Stahlgitter Eine schreckliche Entdeckung machte ein Straßenpassant in Kassel: Er fand eine auf dem Stahlgitter eines Vorgartens aufge- spiegßte männliche Leiche. Der Unbekannte, der nach Mitteilung der Kriminalpolizei an inneren Verletzungen verblutet ist, hatte keine Ausweise bei sich. Sein Alter wird auf etwa 20 Jahre geschätzt. teilen zur Schau stellen, Fünfzig Aussteller Die Kriminalbeamten sind sich noch nicht klar darüber, ob ein Verbrechen vorliegt. Sie halten es auch für möglich, daß der Unbe- kannte bei einem Einbruchsversuch in eines der Häuser hinter dem Vorgarten von einem Vordach abstürzte, in dem Stahlgitter hän- genblieb und verblutete. Verteidiger forderte Freispruch Zehn Jahre JIguendstrafe wegen Mordes hat der Staatsanwalt im Westerländer Mordprozeß am Dienstag gegen den 19 Jahre alten Ham- burger Lehrling Detlef Mohr beantragt. In seinem Plädoyer, das sich ausschließlich auf Indizien stützte, vertrat der Staatsanwalt die Ansicht, Mohr habe im Juli 1961 den 18 Jahre alten Isolierlehrling Rolf Lühmann aus Hamburg ermordet. Nur Mohr komme als ter in Betrach kein Ze fältig zerriß er seine gesamten Ersparnisse im Werte von 25 000 DM, die er in großen Geld- * Für die Tat selbst sei zwar U. scheinen gesammelt hatte. Dann schnitt er ge vorhanden, doch die Funde und sich die Pulsadern auf. Julio Costa wurde Zeugenaussagen liegen nur den Schluß zu, daß Mohr Lühmann tötete. Als Motiv der Tat nannte der Staatsanwalt Haßgefühle Mohrs gegen seinen Freund Lüh- aber noch rechtzeitig entdeckt und ins Kran- kenhaus gebracht. Die Frage, wovon er jetzt leben soll, weiß niemand zu beantworten. AMERIRAS FIRST LADY und Eintrittspreise bis zu tausend Mark— zeichneten das glänzende gesell schaftliche und musikalische Ereignis der Eröffnung der neuen„Phkilhur- monie Hall“ in New Vorte aus. Prominentester Gast der eleganten Gdsteschar von rund 2600 Persõnlickkeiten in Frac und Abendhleid war die Gattin des amerikanischen Prasi- denten, Jaqueline Kennedy in bodenlangem vrosenholæfarbenen Seidenroch und schwarger, eurgürmeliger Pailletten besticæter Samtbluse dpa-Bild ZELHUNDERTTUNFTZ IG WERKE aus vierzehn Läͤndern werden auf der 5 nalen Fahrrad- und Motorradausstellung(FMA) in Franlefurt, die Reute von Bundesver- ſcehrsminister Dr. Seebohm eröffnet Wird, ihr Angebot an Zweiradfahrzeugen und Zubehör- e kommen aus dem Ausland. Unser Bild zeigt ein„Auto-Motorrad, d. h. ein Liliput-Motorrad, das man im Auto mitnehmen kann Internatio- dy Zehn Jahre Jugendstrafe für Mohr beantragt 9 5 Angeklagter: Ich bin unschuldig mann. Mohr habe im gemeinsamen Urlaub den Ton angeben wollen, jedoch habe sick Lühmann nicht untergeordnet. Die Kriminalpolizei hat nach den Worten des Staatsanwalts 57 Hinweise auf andere mögliche Täter verfolgt. Es hätten sich jedoch keine Anhaltspunkte für einen anderen Täter oder für eine Mittäterschaft ergeben. In dem Verhalten Mohrs erblickte der Staatsanwalt Frau bellte Hund an Eine Familie Hendricles aus Lafayette bei San Franzisleo hat ihre Nachbarin a 60 000 Dollar(240 OOO DMH) Schadenersatz verlagt. Begründung: Die Nachbarin habe den Schũferhund der Familie durch den brennenden Zaun„angebellt“ und iam Würstchen vorgehalten, die er nicht errei- chen honnte. Durch diese Provokationen sei, behauptet die Familie Hendricks, der Hund„äußerst nervös“ geworden. Krasse Selbstsucht und Heimtücke, so daß von einem Mord gesprochen werden müsse. Er beantragte, dem Angeklagten von der erlit- tenen Untersuchungshaft sechs Monate auf die Strafe anzurechnen. Vor dem Plädoyer des Staatsanwalts hatte Mohrs Mutter ihren Sohn eingehend geschil- dert. Auch nach dem Tode Lühmanns sei er fröhlich wie immer und völlig ruhig gewesen. Sie sagte:„Das kann kein Mörder sein. Ich bin auch heute fest davon überzeugt, daß Det- jef unschuldig ist.“ Der Angeklagte folgte den Ausführungen seiner Mutter und dem Pla- doyer des Staatsanwalts mit gesenktem Kopf und ohne sichtbare Anteilnahme. Mohrs Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Wer- ner Kuntze, forderte Freispruch für seinen Mandanten. Die Möglichkeit, daß ein Dritter — Vielleicht sogar der Bauarbeiter Krause die Tat in einem sexuellen Exzeß oder in Trunkenheit begangen haben könne, sei groß, Zahlreiche schwerwiegende Indizien, die für diese Annahme sprächen, sollte das Gericht nicht einfach übergehen. Andererseits Sprä- chen auch manche Indizien für den Angeklag- ten. Das vom Staatsanwalt angenommene Tatmotiv bezeichnete der Verteidiger als ab- Wegig. Ein echtes Mordmotiv fehle bei Mohr. In seinem Schlußwort sagte Mohr:„Ich bin utschuldig, wie ich es immer gesagt habe.“ Das Urteil soll heute um 16 Uhr verkündet werden. 2 — Nichts geht uber Baren- Marke · Saren- Marke zum Kattee Sachkunde und Erfahrung gehören zur Herstellung guten Kaffees. Durch fein abgestimmten Röstprozeg und Wohl komponierte Mischungem entsteht hr Lieblingskaffee. Es legt an der Zubereitung, ob sich das volle Aroma ihres Kaffees auch ganz entfalten kann und- an der Milch. Ihrem guten Kaffee zuliebe— Bären- Marke. Dis reiche, würzige Kraft von Krãutern und Gräsern des Allgàus und des fruchtbaren bayerischen Oberlandes ist ebenso wie das gesunde Vieh die Grundlage für die Wertvolle Rohmilch der Bären-Marke. Ihr Reichtum an natürlichen Nährstoffen und ihre hohe Konzentration machen sie so gehaltvoll und ergiebig. Schon ein kleiner Schuß Bären-Marke erschließt das reiche Aroma Ihres Kaffees, Macht ihn so verlockend goldbraun und vollendet den Kaffeegenuß. 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