NN 8 8 — 2 7 + Erscheint: mittwochs, freitags im Verlag montags, und samstags. Frei Haus 2.20, abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 8 6216 Bote Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Ereisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 155 Samstag, 29. September 1962 14.62. Jahrgang Volksabstimmung in Westberlin wird erwogen Adenauer und Brandt sollen bereits Fragestellung besprochen haben— Westmächte hegen starke Bedenken Von unserer Bonner Redaktion Bonn(). Adenauer und Berlins Regierender Bürgermeister Brandt bei Nach Informationen gut unterrichteter Kreise haben sich Bundeskanzler Dr. ihrem letzten Berlin- Gespräch in Cadenabbia darüber geeinigt, daß in nächster Zeit eine Volksabstimmung in Westberlin notwendig werden könnte. Adenauer und Brandt sollen auch bereits die Fragen besprochen haben, die den Westberlinern vorgelegt werden müßten. Sie betreffen die weitere Anwesenheit Westalliierter Truppen in Westberlin und die Bindungen Westberlins zur Bundesrepublik. In Bonn erinnert man daran, daß dieser Ge- danke hier bereits wiederholt für den Fall einer akuten Lageverschlechterung in der al- ten deutschen Hauptstadt erörtert, aber auf alliiertes Drängen immer wieder fallen ge- lassen worden sei. Die westlichen Großmächte verwiesen bisher darauf, daß man in beson- ders angespannten Zeiten durch eine plötz- lich proklamierte Volksabstimmung nur eine weitere Lagezuspitzung hervorrufen mißgte. In London erinnert man in diesem Zusam- menhang sogar an die katastrophalen Folgen der österreichischen Volksabstimmungsabsich- ten im Jahre 1938 und meint, der Gedanke an sich sei zwar nicht schlecht, doch könnte ein deutsches oder Berliner Plebiszit nicht ohne Zustimmung aller Vier für diese Fragen verantwortlichen Großmächte abgehalten wer- den. Auch Präsident Kennedy konnte sich bisher mit dem Gedanken nicht befreunden. Er vertrete, wie es heißt, den Standpunkt, daß die westliche Entschlossenheit, Berlins Frei- Beit, notfalls mit allen Mitteln, zu verteidigen, unabänderlich sei und dieses Faktum auch den besten Ausganspunkt zu weiteren Berlin- Ver- handlungen mit Moskau darstelle. Die deutschen Argumente für eine Abstim- mung in Westberlin dürfte Brandt bei seinem bevorstehenden Gespräch mit Präsident Ken- nedy in Washington vortragen. Dazu wird hier betont, niemand denke an ein provokatorisches Plebiszit in Berlin. Man glaube aber, daß man die Berlin-Frage nicht lösen könne, ohne da- bei die Meinung der dadurch am meisten be- troffenen Berliner Bevölkerung zu berücksich- tigen. Jedenfalls könnten die Westberliner mit mehr Berechtigung als etwa der sowie- tische Ministerpräsident Chruschtschow über ihr eigenes Schicksal beschließen. In Berlin und in der Bundesrepublik wisse man dabei sehr Hoch zu schätzen, daß die westlichen Alli- ierten sich zum Sprecher der wahren Interes- sen Berlins gemacht haben, man müsse aber auch den Osten darauf hinweisen, daß seine Berlin-Absichten keineswegs den Vorstellun- gen der Berliner gerecht würden und daher auch von ihnen selbst bis zum äußersten zu- rückgewiesen werden müßten In Bonner politischen Kreisen meint man, ohne Rücksicht darauf, wie die westlichen Konsultationen über diese Frage auch ausge- hen werden, sei die Tatsache, daß Adenauer und Brandt sich jetzt mit dem Gedanken einer Volksabstimmung beschäftigen, ein Gradmes- ser für ihre Befürchtungen in bezug auf den bevorstehenden östlichen Druck auf Westber- Iin. Brandts Ansicht über Drei-Mächte-Status Vor seinem Abflug in die Vereinigten Staa- ten hat der Regierende Bürgermeister von Berlin, Brandt, am Freitag noch einmal seine Ansichten über eine Drei-Mächte- Verantwor- tung für Westberlin erläutert. In einem In- terview des„Deutschlandfunk“ erklärte Willy Brandt, neben der Wieder vereinigung Deutsch- lands sei es jetzt eines der wichtigsten Ziele, den freien Teil Berlins durch eine„sehr schwierige Periode“ hindurchzubringen. Die- Ses Ziel sei ähnlich hart wie seinerzeit bei der Gründung der Bundesrepublik.„Wir werden die Spaltung Berlins nicht akzeptieren. Wir werden die Mauer innerlich nie hinnehmen können, aber wir müssen alles tun, damit uns nicht das freie Berlin durcheinandergebracht Wird, gefährdet wird, seine Entwicklung nicht über Gebühr gestört wird, um es zu erhalten, als einen der Faktoren, die auf eine Verände- rung der Dinge in Deutschland hinwirken kön- nen.“ Nach Ansicht Brandts werden„polemi- sche“ Gegenäußerungen in Bonn in Ameri Ka keinen Eindruck machen. SPD warnt vor Bundesbahn- Tariferhöhung „Weg zu weiteren Preisauftriebstendenzen frei“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Das Bundeskabinett wird erst am 4. Oktober entscheiden, ob es den von der Bundesbahn geforderten Tariferhöhungen zu- stimmt. Regierungskreise in Bonn sind jedoch nach wie vor der Ansicht, daß es zu dieser Zustimmung kommen wird, da im Falle einer Ablehnung der Bund das volle Defizit der Bundesbahn auf seinen Haushalt übernehmen müßte. In Bonn wird daher damit gerechnet, daß bereits ab 1. November die Fracht- und Personentarife erhöht werden. Die SPD hat die Bundesregierung deshalb gestern noch- mals eindringlich gewarnt, der Erhöhung zu- zustimmen. Es wäre ein Satyrspiel, erklärte der SPD- Abgeordnete Dr. Bleiß, wenn die Bundesre- Slerung in der gleichen Kabinettssitzung, in der sie über ein wirtschaftliches Stabilisie- rungsprogramm beschließe, dem Antrag auf Tariferhöhung zustimmen würde. Da die Bun- desbahn auch die Erhöhung der Expreßgut- beförderung verlangt, müßten dadurch wei- tere Preisauftriebstendenzen ausgelöst wer- den. Besonders scharf wendet sich die SPD gegen die Erhöhung der Sozialtarife, die sich auf die Arbeitermonats- und-wochenkarten auswir- ken und die auch für Körperbehinderte und kinderreiche Familien eine Senkung der Er- mähbigungen bringen soll. Diese Absicht dürfte auf keinen Fall verwirklicht werden, erklärte Neuer, starker Mann“ in jemenitischer Republik Grenzen und Flughafen geschlossen Gegenrevolution angekündigt Hamburg(dpa). Die neuen Machthaber in der„Jemenitischen Arabischen Republik“ ha- ben am Freitag eine Regierung, einen Revo- Iutionsrat und einen Präsidentschaftsrat ein- gesetzt. Der„starke Mann“ ist Ministerpräsi- dent Oberst Abdallah El-Sallal, der zugleich Präsident des Revolutionsrates und Oberkom- mandierender der Armee ist. In London kün- digte der als neuer Thronfolger geltende UN- Delegationschef Prinz Hassan an, er wolle die „Revolte“ niederschlagen. Der Revolutionsrat setzt sich aus sieben Offizieren, und der Präsidentschaftsrat aus Fünf Mitgliedern zusammen. Die wichtigsten Posten im neuen Kabinett nehmen ein: Muh- sin Ahmed El-Aini als Außenminister, Dr. Abderrahman El-Beidani als Minister für Wirtschaft und Mineralöl- Vorkommen, Ab- dallah Daifallah als Innenminister, El-Saijid El-Tureis als Verteidigungsminister und Ab- derrahman Jahja El-Urjani als Justizminister. Prinz Hassan, ein Onkel des angeblich er- mordeten Königs, erklärte in London, die Re- volte sei nicht vom Volk gestützt. Auf Fragen nach dem Schicksal des Königs sagte Prinz Hassan, er wisse nichts Genaues.„Er mag ermordet worden oder in Haft sein. Ich weis es nicht.“ Der Prinz sagte nicht. wann und auf welchem Wege er in den Jemen gelangen Wolle. Auf die Frage, ob er Hilfe anderer Arabischer Länder erbitten wolle, erwiderte Pyinz Hassan:„Ich glaube nicht, daß das not- wendig ist. Die Revolte ist die Aktion einer Gruppe, und das Volk selbst wird entscheiden.“ In einer von der Gesandtschaft des Jemen in Bonn herausgegebenen Erklärung hieß es, die Revolte sei zum Scheitern verurteilt. Die Gesandtschaft betrachtet Prinz Hassan als den rechtmäßigen Imam des Jemen. Er sei von hohen Offizieren und den Häuptlingen der Stämme zur Rückkehr nach dem Jemen und zur Vernichtung der Rebellen aufgefordert worden. Die Rebellen haben nach in London ein- gegangenen Berichten alle Grenzen und die Flughäfen des Landes geschlossen. Das neue Armee- Oberkommando kündigte eine Außen- politik auf der Basis der Solidarität mit den arabischen Ländern und der Festigung der Arabischen Liga sowie der Förderung der Wirtschaftlichen Beziehungen mit der arabi- schen Welt an. die SPD. Die Bundesregierung wird aufgefor- dert, die zunächst von ihr in den Haushalt 1962 eingesetzte Abgeltung für die verbillig- ten Sozialtarife, die später von der CDU/CSU gestrichen wurde, in den Nachtragsetat auf- zunehmen. In ganztägiger Sitzung hat das Wirtschafts- kabinett am Donnerstag die Einzelheiten des wirtschaftlichen Stabilisierungsprogramms festgelegt, das einen Katalog von 24 Einzel- maßnahmen enthalten soll. Die Bundesregie- rung hofft, durch diese Maßnahmen, die sie am kommenden Donnerstag billigen will, ein Weiteres Anschwellen der Preise und Löhne zu verhindern. Wichtigster Punkt wird dabei der gesetzliche Zwang zu einer„Abkühlungs- pause“ sein, der zwischen Tarifverhandlungen nd Streikbeginn liegen soll. Wie in Bonn inzwischen bekannt wurde, sind sich führende Gewerkschaftskreise darin einig geworden, dem Maßhaltebeispiel von Bundesregierung und Bundesverband Deut- scher Industrie nicht zu folgen. Weitere For- derungen nach Lohnerhöhungen und Arbeits- zeitverkürzungen, so heißt es, seien in naher Zukunft zu erwarten. Uber S-Bahngelände einig Berlin(dpa). Der Berliner Innensenator Heinrich Albertz hat am Freitag Spekulationen zurückgewiesen, daß zwischen dem Berliner Senat und den westalliierten Schutzmächten Meinungsverschiedenheiten über das Vorge- hen der Westberliner Polizei auf dem unter Ostberliner Verwaltung stehenden S-Bahn- gelände in Westberlin bestünden. In einem Gespräch mit einem dpa- Korrespondenten er- klärte Albertz, die Sorgen des Senats über die Sicherheit auf dem Eisenbahngelände würden in vollem Umfang von den Alliierten geteilt. Albertz bestritt, dag der Senat von der neuen alliierten Rechtsordnung über die Befugnisse der Westberliner Polizei auf dem Bahngelände in Westberlin enttäuscht sei und sich mit weitergehenden Forderungen nicht habe durchsetzen können. UBERRASCHERD DIE REPUBLIK AUSGERUHEx hat in 1 5 1 streng ſeudalistisch regierten sũdarubischen Königreich Jemen die Armee. Bei der Revolte wurde der bisher absolut regierende Rönig Cmam), der erst vor einer Woche den Thron bestiegen hatte, er- mordet. Unser Bild zeigt linſes den Imam Mohammed und rechts Soldaten der jemeniti- scken Armee dpa-Bild Querschnitt der Woche Von Gustav Roeder Der Appell an das Weltgewissen, der in der Eingabe des Kuratoriums Unteilbares Deutsch- land an die Menschenrechts kommission der Vereinten Nationen enthalten ist, scheint die Diskussionen der UN- Vollversammlung be- reits zu beeinflussen. Während in den ersten Tagen der jetzigen Sitzungsperiode jeder Red- ner, auch der amerikanische Sprecher, gewis- sermaßen nur im Vorübergehen auf das heiße Eisen Berlin gezeigt hat, wird es jetzt ange- Packt: der britische Außenminister forderte die Sowjets auf, nicht länger künstliche Kri- sen in Berlin zu schaffen, und sein australi- scher Kollege meinte sarkastisch, die Mauer ersetze Hammer und Sichel als Symbol des Kommunismus. Selbstverständlich ist sich auch das Kura- torium Unteilbares Deutschland darüber im klaren, daß seine Beschwerde über die Vor- gänge an der Mauer keine allzu großen Wir- kungen materieller Art zeitigen wird. Sicher- lich aber werden Wirkungen ideeller Art nicht ausbleiben; vor allem wird die Beschwerde eine Gelegenheit bieten, den teilweise zwi- schen Ost und West hin- und hergerissenen jungen UN- Mitgliedern ein eindrucksvolles Bild von der Situation in Berlin zu vermitteln und auf diese Weise etwaige spätere Entschei- dungen der Vereinten Nationen zu beeinflus- sen. Es ist unverständlich, daß die Bundesregie- rung selbst gezögert bat, diesen Schritt zu tun, und daß sie das Kuratorium vorgeschickt hat. Diese Organisation ist zwar offiziös, aber es ist den in raffinierter Propaganda wohler fahrenen Ostblockländern durchaus zuzu- trauen, daß sie das Kuratorium als rechts- radikale, militante oder gar militaristische Or- ganisation hinstellen, wodurch selbst bei gut- meinenden neutralen Staaten die ernsthafte Beschäftigung mit der Beschwerde mindestens durch Vorurteile erschwert ist. Es ist dieselbe Politik der Halbheiten, die auch bei der Wiederaufnahme der Versuche, mit gewissen Ostblockstaaten in engeren Kon- takt zu kommen, zu beobachten ist. Die ersten Fühler nach Ungarn hat nicht etwa ein Re- gierungsbeamter, sondern der Kruppbevoll- mächtigte Berthold Beitz ausgestreckt. Man schickte einen Industrie-Manager vor, der ein vitales Interesse an der Ausweitung der Han- delsbeziehungen seiner Firma hat. Damit hat auch die Unterbrechung der in Bonn aufge- nommenen Regierungsverhandlungen andere Akzente bekommen; es sieht jetzt so aus, als ob die von der Industrie eingefädelten Ge- spräche von der Bundesregierung nicht ge- Wünscht werden. Wären sie von Regierungs- seite eingeleitet worden, so hätten die politi- schen Argumente, die zur Unterbrechung ge- führt haben, stärkeres Gewicht. Man hörte, daß die Gespräche an dem„Alles oder Nichts“ Standpunkt der Ungarn gelitten haben, also daran, daß Ungarn nicht nur die Errichtung von Handelsmissionen, sondern auch den Aus- tausch von Botschaftern und außerdem noch die Anerkennung Pankows gewünscht habe. Es ist wirklich bedauerlich, daß nicht schon vor Jahren der vom damaligen Botschafter in Belgrad, Pfleiderer, propagierte„Schritt nach vorn“ getan worden ist. Damals war der Osten noch unsicherer, die Ulbricht- Regierung ist noch nicht so konsolidiert gewesen wie heute, und deshalb wären die Bedingungen der öst- lichen Partner nicht so hart ausgefallen wie heute. Inzwischen ist jedoch die Hallstein- Doktrin zum Dogma der Bundesregierung er- hoben worden, und dag man bedacht hätte, daß der Politik, die ja die Kunst des Mög- lichen ist, Dogmatismus schlecht ansteht. Es ist freilich leichter, eine Doktrin zu haben, als Botschafter, die auf schwierigen Posten für ihr Land noch etwas herausholen können. Un- ter der jetzigen Diplomatengarde der Bun- desregierung ist niemand zu entdecken, der Wendig genug wäre, etwa den Belgrader Po- sten zu bekleiden, also in einem kommunisti- schen Staat zu wirken, der, vor allem nach dem jetzigen Breschnew Besuch., als Vorhof des Weltkommunismus gelten muß. Kleidung mit ENGEIHORN Q UATLTHTAT EN Peking säubert Peking(dpa). Zu schwerwiegenden ideo- logischen Auseinandersetzungen ist és Ofen- Sichtlich innerhalb der Parteiführung der chi- mesischen Kommunisten gekommen. Wie am Freitag in Peking armntlich bekanntgegeben wurde, hat das Zentralkomitee der chinesi- schen komunistischen Partei auf einer drei- tägigen Sitzung beschlossen, zwei Mitglieder des Sekretariats der Partei auszuschließen. An ihrer Stelle wurden drei neue Mitglieder auf- genommen. Im Kommuniqué über die ZK Sitzung heißt es, daß die Partei nicht nur ge- gen die„Klassenfeinde im Ausland und in China“ kämpfen, sondern auch„wachsam und woll entschlossener Gegnerschaft gegenüber verschiedenen opportunistischen ideologischen Tendenzen innerhalb der Partei“ sein müsse. Gerüchte über Ermordung Nkrumahs nicht bestätigt London(dpa). Gerüchte über eine Er- mordung des ghanaischen Staatspräsidenten Nkrumah, die am Freitagabend in London Zirkulierten, wurden von offizieller Seite nicht bestätigt. Ein Sprecher des britischen Com- monwealth- Ministeriums sagte am Frei abend:„Außer den Gerüchten gibt es keine Anhaltspunkte.“ Die ghanaische Regierung Führte am Freitag eine Zensur für alle Nach- richten und Berichte ein, die ins Ausland gehen. 0 Zusammenarbeit vereinbart Washington(dpa). Der Bundesminister Für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Scheel, hat am Freitagmittag seine fünftägigen Ge- spräche mit Vertretern der Weltbank in Wa- Shington beendet. Zum Abschluß seines Be- suches wurde ein Kommuniqué berausge- geben, in dem es hieß, daß Ubereinstimmung über eine enge Zusammenarbeit der Bundes- republik mit dem amerikanischen Entwick- Aungsprogramm für Lateinamerika, der Al- lianz für den Fortschritt, erzielt worden sei. Durch diese Zusammenarbeit soll eine enge Anpassung der deutschen Hilfsmaßnahmen in Lateinamerika in das amerikanische Pro- gramm erzielt werden. Außerdem wurde auch eine enge Zusammenarbeit bei der wirt- schaftlichen Entwicklung Afrikas in Aussicht genommen. „Bonn strebt nach Hegemonie in/ esteuropa Rapacki: Deutscher Friedensvertrag„keine bloße Formalität“ UN- New Vork(dpa). Der polnische Au- Benminister Adam Rapacki sagte in der UN- Wollversammlung, die Lösung des deutschen Problems könne nicht länger verschoben wer- den. Die„sozialistischen Länder“ könnten nicht weiter passiv zusehen, bis die Situation der Welt eine„extreme Lage“ erreicht habe. Rapacki klagte auf der Freitagssitzung die Westmächte und die Bundesrepublik an, dag Ble jahrelang versucht hätten, die deutsche Frage als einen„Trumpf ihrer Politik der Stärke gegen die sozialistischen Länder“ zu benutzen. Diese Konzeption, sagte der Außen- minister, habe sich als„unrealistisch“ erwie- sen. Wenn keine andere Lösung als die eines „gleichzeitig legalen und politischen Aktes“ Zustande käme, würden die sozialistischen Länder einen Friedensvertrag mit der„DDR“ Abschließen. Rapacki fügte hinzu:„Dieser Friedensvertrag wird sicherlich keine bloße Formalität sein.“ Rapacki behauptete, Bundeskanzler Aden- auer benutze die„Träume vom Ruhm“ seines Kranzösischen Partners, um nach einer„Hege- monie in ganz Westeuropa“ zu streben. Die Bundesrepublik sei die„zäheste und aggres- sloste Kraft“ des Kalten Krieges geworden und verhindere eine realistische Lösung des Deutschlendproblems. Auch bei der Erwäh- CSU wünscht Minister Erhard als Kanzler-Nachfolger Eine Reihe von Ergänzungen zum Programm Bonns zur Stabilisierung der Wirtschaft erhofft Kirchheim/ Schwaben(dpa). Die CSU-Landesgruppe im Bundestag hat sich bei ihrer Herbsttagung auf Schloß Kirchheim in Schwaben für Bundeswirtschaftsminister Erhard als Nachfolger Adenauers erklärt. Bundestagsabgeordneter Dollinger sagte am Freitag in einer Pressekonferenz, diese Entscheidung sollte nicht gegen den Kanzler, sondern mit dem Kanzler getroffen werden. Die Frage der Amtsdauer des Bundeskanzlers sollte in den öffentlichen Diskussionen zur Ruhe kommen. Außerdem sei dies eine Frage des Taktes. Für die Amtsdauer sei der Brief des Kanz- lers an Krone und Mende nach den Koalitions- ster Höcherl am 4. Oktober vom Bundeskabi- nett verabschiedet werden. Die CSU-Landes- verhandlungen des vergangenen Jahres Grund- gruppe betonte zur Frage der Beamtenbesol- lage. Dollinger sagte, er glaube, daß die Mehr- dung, daß die finanzielle Gleichstellung von heit der CSU die gleiche Ansicht über die Bundes-, Länder- und Gemeindebeamten und Kanzlernachfolge durch Erhard vertrete. eine soziale Staffelung das Ziel sein müsse. Die CSU-Landesgruppe wünscht eine Reihe Die Krankenversicherungsreform, die Lohn- von Ergänzungen zum Programm der Bun- fortzahlung und die Ubernahme des Kinder- desregierung zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft. Bundeswirtschaftsminister Erhard Will dieses Programm am 9. Oktober vor dem Bundestag verkünden. Dr. Dollinger erläuterte dazu, die Landes- gruppe werde wieder den Gedanken ei Lizensierungsgesetzes aufgreifen, das alle Bad Kiss ingen(dpa). Auf der Mitglie- öfkentlichen Bauten auf ein Mindestmaß dervesammlung des Verbandes der Deutschen beschränkt und das Bauprogramm der Wirt- Automobilindustrie in Bad Kissingen kam in schaft an die gegebenen Kapazitäten anpaßt. den Referaten der führenden Vertreter der gro- Die Bestimmungen des Baustopp- Gesetzes gen deutschen Automobilwerke immer wieder reichten dafür nicht aus. die Sorge um die Konkurrenzfähigkeit der deut- Das geltende Sparförderungsgesetz sollte schen Automobilindustrie zum Ausdruck. ausgebaut werden, um die Eigentumsbildung 8 5 5.. preiter Schichten voranzutreiben und gleich- Die Firmenchefs 5 5 allem über 88 zeitig zusätzliches Kapital für Investitionen steigenden Material- und Lohnkosten und über zu beschaffen. Es sollte geprüft werden, mög- den wachsenden Konkurrenzkampf 8 liche Steuersenkungen mit der Spar förderung ander aber auch im Hinblick auf die unglel- zu Koppeln. che Wettben lage im EWG-Bereich besorgt. Bei der Aufklärung der Verbraucher sollte Der Hauptes Aktskührer des Verbandes der pesonderes Augenmerk auf den Warentest ge- Automobilindustrie, Wilhelm Vorwig, Wies fer- legt werden. Doch müsse der Verbraucher ein ner auf die wachsende Konkurrenz der japa- möglichst objektives Bild erhalten. Ein mög- Hischen Automobilproduktion bin. Ex kriti- licher Migbrauch dieser Tests durch Interes- sierte scharf die„unverständliche kalten sengruppen müsse verhindert werden. von Bundeswirtschaftsminister Erhard in der Die Landesgruppe prüft zur Zeit eine Reihe Diskussion um die VW- Preiserhöhung. steuerpolitischer Vorschriften, um sie den Der Generaldirektor der VW- Werke, Prof. Kkonjunkturellen Notwendigkeiten anzupassen. Dr. Heinz Nordhoff, sagte, daß von einer Ge- meinschaftlichkeit, wie sie der Name EWG“ Das Stabilisierungsprogramm müsse durch 125. 7 a einen auf übergeordnete Gesichtspunkte ab- ausdrücke, auf dem Gebiet des Automobilbaus keine Rede sein könne. Nach Nordhoffs Worten können die zur Zeit erreichten Produktions- zahlen in Deutschland vorerst nicht mehr ge- steigert werden. Auch die Lohnkosten hätten eine für die Leistungs fähigkeit der Automo- pilwerke absolute Grenze erreicht. Kein Un- ternehmen könne heute noch die Preise erhö- Ben, ohne seine Konkurrenz fähigkeit auf dem Weltmerkt in Frage zu stellen. Nordhoff er- klärte, eine Umfrage bei seinen Arbeitern in Wolfsburg habe ergeben, daß die Mehrzahl von ihnen lieber feste Lebensmittelpreise als höhere Löhne haben wolle. Bundesverkehrsminister Seebohm deutete an Freitag in Bad Kissingen erstmals an, daß unter Umständen schon im nächsten Jahr ein anderer auf seinem Sessel sitzen könne. Im gestellten Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern ergänzt werden. Der Entwurf über die Beamtenbesoldung wird nach den Worten von Bundesinnenmini- nung der wirtschaftlichen Integration richtete Rapacki Angriffe gegen die Bundesrepublik. Die wachsende Rolle der Bundesrepublik in- nerhalb der EWG und ihr„Programm des Kalten Krieges“ kann nach Ansicht Rapackis die Bedenken gegen die EWG nur verstärken. 2 0 15 9 1 1 N 1.5 0 0 4 Verstärkte politische Aktivität Adenauers Heath, Bundy, Erhard, Blank und Starke werden in Cadenabbia erwartet tag, daß der Reiseverkehr nach Cadenabbia „Weiter sehr intensiv“ sein werde. Bonn(dpa). Die letzte Urlaubswoche des Bundeskanzlers in Cadenabia wird wieder von politischer Aktivität gekennzeichnet sein. Wie verlautet, werden auch Bundeswirt- Am Montag wird Adenauer den britischen schaftsminister Erhard, Blank und Bundesfi- Europaminister Heath empfangen, um mit ihm nanzminister Starke am 5. Oktober nach Ca- unter vier Augen vor der Wiederaufnahme denabbia fahren und mit dem Bundeskanzler der Brüsseler Verhandlungen über den briti- vor allem die Fragen des Stabilisierungspro- schen EWG. Beitritt noch einmal die deutsche gramms erörtern. In der Regierungserklärung Haltung zu erläutern. Wie ein Regierungsspre- vor dem Bundestag Will die Bundesregierung cher am Freitag in Bonn mitteilte, werden am 9. Oktober die Maßnahmen zur Wirt- keine Mitglieder der Bundesregierung zu die- schaftsstabilisjerung bekanntgeben. Das Ge- sen Besprechungen nach Cadenabbia reisen. samtkabinett wird sich nach Angaben eines 8 In der nächsten Woche wird auch der Son- Regierungssprechers am 4. Oktober abschlie- derberater Präsident Kennedys, Bundy, den Bend nach dem Programm befassen. Der Bun- Kanzler in Cadenabia aufsuchen. Für diesen deskanzler, der am 7. Oktober nach Bonn zu- Besuch ist noch kein Termin vereinbart wor- rückkehrt, wird also bei seiner Regierungser- den. Staatssekretär von Hase betonte am Frei- klärung von Kabinettsbeschlüssen ausgehen. geldes auf die Bundeskasse müsse aus sozial- politischen und wirtschaftspolitischen Grün- den in Angriff genommen werden. In einer Stellungnahme zur Energiepolitik heißt es, der deutsche Kohlebergbau müsse als heimi- sche Energiequelle wettbewerbsfähig erhalten Werden. An der Konferenz nahmen rund 50 Mitglie- der der CSU-Landesgruppe mit den Bundes- ministern Höcherl, Balke und Stücklen teil. Außerdem waren die bayrischen Staatsmini- ster Hberhard, Goppel und Dr. Schedl vertre- ten. Als einziger CDU-Minister war Bundes- Wirtschaftsminister Erhard anwesend. Auto- Industrie kãmpft um Konkurrenzfähigkeit Uber Wettbewerbslage im EWG-Bereich besorgt- Kritik an Erhard Verlauf seiner mehr als einstündigen Aus- führungen über die Straßenbaupläne in den kommenden Jahren bestritt der Bundesver- kehrsminister energisch eine Konjunkturüber- Hitzung im Straßenbaugewerbe. Wenn am En- de dieses Jahres der erste Vierjahresplan für den deutschen Straßenbau auslaufe, werde man 606 Kilometer neue Bundesautobahn, und 1532 neue Bundesstraßen dem Verkehr über- geben haben. Außerdem seien 4000 Brücken errichtet und 4000 Kilometer Landstraßen Er- ster Ordnung zu Bundesstraßen aufgestuft Worden. Uber USA-Haltung verärgert Belgrad(dpa). Tiefgreifende Rückwir- * zen auf die Beziehungen zwischen Jugo- wien und USA werden nach Ansicht Bel- grads entstehen, wenn der Beschluß einer gemischten Kommission des amerikanischen Senates und Repräsentantenhauses. Jugosla- Wien die Meistbegünstigungsklausel im Han- del zu entziehen, Gesetz werden sollte. Ein Sprecher des jugoslawischen Außenministe- riums, der dies am Freitag erklärte, fügte hinzu, der Beschluß sei eine einseitige ameri- kanische Handlungsweise, die Jugoslawien nicht nur wirtschaftlich, sondern auch poli- tisch diskriminieren wolle. Die jugoslawische degierung sehe sich jetzt veranlaßt, ihr Ver- is zu den USA ‚Funter sämtlichen Ge- tspunkten“ einer Prüfung zu unterziehen, Nur eine Etappe Paris(dpa). Als eine„Etappe bei der Bil- dung Europas“ bezeichnete am Freitag der Sprecher des französischen Außen ministeriums die künftige Intensivierung der französisch- deutschen Zusammenarbeit. Vor der ausländi- schen Presse erklärte der Sprecher, die der Bundesregierung zugeleiteten französischen Vorschläge sowie die diplomatischen Gesprä- che zur Realisierung der engeren Zusammen- Arbeit zwischen den beiden Ländern sollten dazu führen, daß die Konsultationen künftig „besser vorbereitet“ werden. Er räumte ein, daß die Zusammenarbeit Bonn Paris zwar über den bisherigen Rahmen der internatio- nalen Kooperation hinausgehe, betonte aber, daß sich diese Zusammenarbeit gegen nie- mand richte. 5 Heftige Attacke gegen Tito Peking(dpa). In einem Kommuniqué des chinesischen Zentralkomitees werden die ju- Sosla wischen Kommunisten scharf angegrif- Ten. Es wird erklärt, die„modernen Revisioni- sten, vertreten durch die Tito- Clique“, seien Verräter an der Sache des Kommunismus und dienten den Bedürfnissen des Imperialismus. Der Revisionismus sei die Hauptgefahr für die internationale kommunistische Bewegung, und es sei die Hauptaufgabe der chinesischen Kommunisten, sich ihm entgegenzustellen. Aus dem Sůüdweſten Freispruch für angeklagten Kriminalbeamten Lörrach dsw). Vom Vorwurf der Begün- stigung im Amt ist ein 46jähriger Kriminalbe- amter nach mehr als zehnstündiger Verhand- lung vom Schöffengericht Lörrach freigespro- chen worden. Der Anklage zufolge sollte der Beamte nicht rechtzeitig dem Hinweis eines Landespolizisten machgegangen sein, der beobachtet Hatte, daß sich ein 14 jähriges Mädchen und ein 15 jähriger Bursche allein in der Wohnung trafen, wenn die Mutter des Mädchens als Gaststättenange- Stellte bis Mitternacht abwesend war. Weil es dem Landespolizisten zu lange dauerte, bis der EKripo-Kollege Anzeige bei der Staatsanwalt schaft erstattete, brachte er die Angelegenkeit Selbst ins Rollen, gleichzeitig aber auch das Verfahren wegen Begünstigung im Amt gegen den Kriminalbeamten. Der Staatsanwalt, der besonders hervorhob, daß der Kriminalbeamte die Mutter des Mäd- chens kannte und sie daher vielleicht schonen Wollte, beantragte zwei Monate Gefängnis ohne Bewährungsfrist. Der Beschuldigte verteidigte sich damit, daß ihm die verdächtigen Begeg- mungen der Jugendlichen erst kurz vor seinem Jahresurlaub gemeldet worden seien. Er habe seiner vorgesetzten Dienststelle keine Meldung gemacht, weil er nach Ferienende die Angele- genheit selbst weiter untersuchen Wollte. Bei Wiederaufnahme des Dienstes sei er jedoch mit einer Fülle anderer Ermittlungsarbeiten„ein- gedeckt“ worden. Das Schöffengericht begründete seinen Frei- spruch damit, daß dem Angeklagten nicht mit Letzter Sicherheit habe nachgewiesen werden Können, daß er nicht doch habe etwas unter- nehmen wollen. Außerdem seien die Zeugen- mussdgen nicht widerspruchslos gewesen, Was denten Kiesinger eröffnet worden. Der Mini- sterpräsident wies darauf hin, daß das Land seit Jahren schon beträchtliche Anstrengun- gen unternehme, um Wirtschaft und Kultur 5— In allen Gebieten Baden- Württembergs zu für Tötung der Ehefrau fördern. Kiesinger kündigte an, daß im Staats- Karlsruhe dsw). Zu sieben Jahren Zucht- haushalt 1963 über den Finanzausgleich hin- haus wegen Totschlags im Zustand erheblich aus ein Betrag von 40 Mͤillionen Mark für verminderter Zurechnungsfähigkeit hat das das Sonderregional-Förderungsprogramm vor- Karlsruher Schwurgericht den 49 Jahre alten gesehen sei. 9,3 Millionen Mark davon werde Schiffsführer Walter Kämmer aus Karlsruhe das Oberrheingebiet erhalten. An Sonder- verurteilt. Die eineinhalbjährige Untersu- mitteln habe das Land bereits über 50 Mil- chungshaft wurde dem Angeklagten angerech- lionen Mark in den letzten Jahren für dieses net. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hatte Gebiet zur Verfügung gestellt. Der Land- lebenslänglich Zuchthaus wegen Mordes bean- schaft àm Oberrhein, die auch bei der Lan- tragt. desplanung eine vorrangige Rolle spiele, stellte Der Verurteilte hatte am 16. April 1961 seine der Ministerpräsident in dem ssich formieren- von ihm getrennt lebende Ehefrau nach einer den Europa eine Fünstiss brosnose. Wenn Auseinandersetzung erdrosselt. Wie das Ver- die europäische Einigung gelinge, dürfe sich fahren ergab, warf er die Leiche in ein Abfall- 2 55 Landschaft eine gute Entwicklung er- loch und deckte sie mit einem Mantel zu. Nach Hoffen. einem mißlungenen Selbstmordversuch konnte Den gleichen Optimismus zeigte auch der Rämmer noch am Tattag festgenommen wer- Offenburger Oberbürgermeister Karl Heitz, men. der unter den Gästen Vertreter der ameri- In seiner Urteilsbegründung hob Landge- kanischen und französischen Behörden in' der richtsdirektor Erich Mader hervor, daß Käm- Bundesrepublik begrüſdte. Heitz wies darauf mer nach der Trennung von seiner Ehefrau hin, daß bieher nur selten eine Regionalmesse unter depressiven Zuständen gelitten habe und de mn Okkenburg das Silberzubilaum habe kaum ansprechbar gewesen sei. Selbstmord feiern können. Aus der 1924 ins Leben ge- und Mord hätten in seinem Gehirn herumge- rufenen Ortenauer Herbstmesse sei inzwi- gespukt. Das Gericht sah es als erwiesen an, schen eins Fr... ͤ ieee e te am 16. April 1961 eine Be. den die zur ee e gegnung mit seiner Frau suchte. Als er sie strahle. Die Namensänderung trage dieser dann traf, sei es zu einer Ausein andersetzung Entwicklung Rechnung. Nicht zuletzt habe 2 die umwälzende Anderung der politischen und schließlich zu dem Mord gekommen, Wo. Verhältnisse am Oberrhein den Anstoß zur bei Kämmer jedoch zuzubilligen sei, daß er Ne 5 5 3. ugestaltung der Offenburger Messe auf 5 N aus niedrigen Beweggründen einem neuen und wesentlich Srögeren Messe- .. gegeben. Man 488 5 erwarten, daß a as Oberrheintal einer der blühendsten Be- Kiesinger eröfinete zirke der Europäischen Wirtschaftsunion „Oberrheinische Messe“ Werde. Offenbur ISW). Die 25. Ortenauer 5 5 Herbstmesse A. d ale jetzt den Na- Jähzorniger Gastarbeiter abgeschoben men„Ober rheinische Messe“ führt, ist durck Freiburg dsw). Kurzen Frozeß hat die den baden-württembergischen Ministerpräsi- Freiburger Ausländerpolizeibehörde mit einem zugunsten des Angeklagten habe berücksich- tigt werden müssen. Sieben Jahre Zuchthaus 23 jährigen italienischen Gastarbeiter gemacht, der wiederholt seinem jähzornigen Tempera- ment die Zügel schießen ließ. Nachdem er einem Hotelier, der ihn als Küchenhelfer be- schäftigte, einmal einen Faustschlag versetzt und ihn bei anderer Gelegenheit mit einem Küchenmesser bedroht hatte, wurde er jetzt zwangsweise in seine Heimat abgeschoben. Außerdem verhängte die Behörde gegen ihn ein Aufenthaltsverbot für die Bundesrepublik. Dank an die südbadische Landwirtschaft Freiburg dsw). Aus Anlaß des bevor- stehenden Erntedankfestes hat der Präsident des badischen land wirtschaftlichen Haupt- verbandes. Lambert Schill, in Auftrag des Hamburger Bauernverbandes den südbadi- schen Landwirten für ihre Spenden zugunsten der im Februar von der Flutkatastrophe be- troffenen norddeutschen Bauern gedankt. Der Hamburger Verband habe ihm versichert, daß die Hilfe aus Südbaden nicht nur materiell Wohlgetan habe, sondern auch eine große mo- ralische Unterstützung in der Verzweiflung gewesen sei. Die südbadische Landwirtschaft hatte mehr als 80 000 Mark gespendet. Böhringer Schulleiter-Stelle wieder besetzt B6GhTin gen, Kreis Konstanz dsw). Nach einem Dreivierteljahr ist die Stelle des Schul- leiters in Böhringen wieder besetzt, die im Anschluß an den Schulstreik im November und Dezember vergangenen Jahres durch die Versetzung des damaligen umstrittenen Schul- leiters frei geworden war. Neuer Schulleiter Wurde Oberlehrer Walter Meßmer, der bisher 13 Jahre an der Volksschule von Talheim im Hegau tätig war. Karlsruhe. Eine erfreuliche Entwick⸗ lung des Fremdenverkehrs wurde im Ferien- monat August in Karlsruhe registriert. Mit 86 847 Besuchern wurde ein neuer„Fremden- rekord“ erzielt. Die Zahl der Ubernachtungen betrug 46 800. 4 1 *