Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 86216 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— EEreisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 158 Freitag, 5. Oktober 1962 14.62. Jahrgang . 1 2 ———— Starke: Haushalt der Besinnung soll Vorbild sein Bundesregierung verabschiedete Entwurf des Bundeshaushalts für 1963 Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Als einen„Haushalt der Besinnung“ bezeichnete Bundesfinanzminister Dr. Starke am Donnerstag vor Journalisten in zusammen mit dem Nachtragshaushalt für Bonn den Bundesetat 1963, der am Vormittag 1962 vom Bundeskabinett formell verabschie- det wurde. Der Haushalt, dessen Gesamtvolumen 56,8 Milliarden DM beträgt, weist jedoch auch in diesem Jahr wieder eine Deckungslücke von zwei Milliarden DM auf, die durch einen Länderbeitrag gedeckt werden muß. Grundgesetzänderung den Bundesanteil an von 35 auf 41 Prozent zu erhöhen. Der Bundesfinanzminister unterstrich den eisernen Willen zur Sparsamkeit, mit dem die Bundesregierung nach hartem Ringen diesen Bundeshaushalt erstellt habe. Der Bund habe damit eine konjunkturgerechte Haushaltspoli- tik eingeleitet, die beispielhaft für Länder, emeinden, Wirtschaft und Gewerkschaften sein müsse. Die Erhaltung des Geldwertes habe Vorrang vor allen anderen Fragen und Wünschen. Nur durch radikale Sparmaßnah- nen bei den einzelnen Ressorts sei es möglich geworden, Steuererhöhungen zu vermeiden, Was im Hinblick auf die Wirtschaftslage und im Interesse der Preisstabilität von aus- schlaggebender Bedeutung sei. Von den 2.8 Milliarden Mehrausgaben ge- genüber 1962 entfallen 2 Milliarden auf den Verteidigungshaushalt, der sich 1963 auf 17 Milliarden DM belaufen wird. Allerdings Würden auch hier von den Mehranforderungen 1,2 Milliarden DM gestrichen. Auch die So- zialausgaben sind um 232 Millionen DM auf 12,6 Milliarden DM gestiegen. Ein weiterer „Brocken“ des Etats von 4,28 Milliarden DM entfällt auf die Verkehrsausgaben, wobei für den Bau der Bundesfernstraßen der gleiche Betrag wie 1962, etwa 2,4 Millionen DM, zur Verfügung steht. Von dem Etat des Ernäh- rungsministeriums, der um 156 Millionen DM auf 3,9 Milliarden DM gestiegen ist, sind 2,1 Milliarden DM für den Grünen Plan vorge- sehen, Für Entwicklungshilfe stehen 800 Mil- lionen DM zur Verfügung und 670 Millionen für Kapitalhilfen. Hier hat das Kabinett eine Begrenzung von neuen Entwicklungshilfe- Ermächtigungen auf eine Milliarde beschlos- sen, deren Fälligkeiten im Rechnungsjahr Die Bundesregierung plant daher durch eine der Einkommen- und Körperschaftssteuer 1963 aber nicht über 20 v. H. hinausgehen dürfen. Die bisherigen Entwicklungshilfe- zusagen betragen bereits 7 Milliarden DM, von denen bisher 2 Milliarden DM ausbezahlt Wurden. Wissenschaft und Forschung erhalten 1963 Wesentlich mehr Mittel als im Vorjahr. So Wurde die Wissenschaftsförderung um 20 Mil- lionen auf 220 Millionen DM erhöht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft erhält 70 Millionen DM und die Max-Planck-Gesell- schaft 37 Millionen DM. Aufgestockt wurden auch die Mittel für die wissenschaftliche För- derung der Atomkernenergie-Forschung für zivile Zwecke. Für die Weltraumforschung werden 1963 mit 109,2 Millionen DM 74,1 Mil- Deckungslücke von zwei Milliarden lionen DM mehr ausgegeben als im Vorjahr. Bundesfinanzminister Starke Unterstrich, daß im Haushaltsgesetz alle bisherigen Bin- dungsermächtigungen und Sparvollmachten des Finanzministers erneut verankert wurden. Auch die 20prozentige generelle Sperre für alle Baumaßnahmen mit Ausnahme des Stra- Benbaues wurde aufrechterhalten. Dr. Starke erklärte abschließend, die Bundesregierung könne nach diesem Haushalt nunmehr mit dem besten Gewissen an Länder und Ge- meinden, an die Wirtschaft und die Gewerk- schaften appellieren, ihrem Beispiel zu fol- gen. Uber den Zwei- Milliarden-Beitrag der Länder wird Bundeskanzler Adenauer bereits in der zweiten Oktober-Hälfte mit den Mini- Ster präsidenten verhandeln. Ein Meisterstück ist der Bundesregierung beim Nachtragshaushalt 1962 gelungen, der sich auf 481 Millionen DM beläuft. Dureh Kürzungen von Etatposten im Haushalt 1962, die bisher nicht voll ausgeschöpft wurden, wurde die gesamte Summe eingespart, so dag das ursprüngliche Volumen von 54 Milliarden DM e nicht überschritten wird. Pompidou reagierte ungeschickt auf Attacke Parlamentarischer Großangriff auf de-Gaulle- Projekt- Heftige Debatten Paris(dpa). Mit einer von neutralen Beob- achtern als ungeschickt und politisch als nicht sehr klug beurteilten Rede hat Premiermini- ster Pompidou am Donnerstag in der Na- tionalversammlung auf die scharfen Attacken der gegen die Verfassungspläne de Gaulles auftretenden Opposition reagiert. Angesichts des Mißtrauensantrags, über den voraussicht- lich Freitagfrüh abgestimmt wird, verschlech- terte sich die Stellung der Regierung durch das Auftreten des Premierministers offen- kundig. Trotzdem liegen sich nach dem ersten Teil der entscheidenden Debatte über das Schick- sal der Regierung Pompidou noch keine ge- Schärfere Maßnahmen gegen Kuba beschlossen Bildung eines regionalen Verteidigungsbündnisses erwogen Washington(dpa). Die Außenminister von 20 Mitgliedern der Organisation ameri- kanischer Staaten(OAS) beendeten am späten Mittwochabend in Washington eine zwanglose zweitägige Erörterung der Kuba-Frage. Sie Torderten alle Mitgliedstaaten auf, strengere Kontrollmaßnahmen gegen das Castro- Re- gime anzuwenden. Bei dieser Gelegenheit be- tonten sie erneut ihre Entschlossenheit, alle Maßnahmen zu ergreifen, die durch die Ent- wicklung der Kuba-Frage notwendig erschei- nen könnten. Die Teilnehmer des Treffens äußerten den Wunsch, daß die Mitgliedstaaten entweder im Rahmen der OAS oder in anderer Form ihre Handelsbezienungen mit Kuba überprüfen und sich darüber klar werden, welche zusätzliche Maßnahmen gegen die Regierung Castro er- forderlich sein könnten. Sie äußerten außer- dem den Wunsch, daß Schiffe unter Kontrolle Amerikanischer Staaten davon Abstand neh- men, in Zukunft sowjetische Waffen oder Strategische Güter nach Kuba zu transpor- tieren. Die Außenminister bekräftigten erneut ihre Ansicht, daß die Länder im karibischen Raum, die von der Entwicklung auf Kuba besonders bedroht seien, das Recht haben, ein regionales Verteidigungsbündnis 2zu bilden. Besondere Aufmerksamkeit soll darauf ver- wendet werden, sich gegen das Einschleusen von Agenten zu schützen und Fonds zur Fi- Erfolgreicher Kongregabschluß Washington(dpa). Der amerikanische Kongreß ist in diesen Tagen mit fleberhafter Eile bestrebt, das noch verbleibende Gesetz- gebungsprogramm seiner gegenwärtigen Sit- zungsperiode zu erledigen. Präsident Kennedy kann mit seinem Erfolg zum Abschluß der Sitzungsperiode zufrieden sein. Man erwartet, daß ihm das Handelserweiterungsgesetz, das den Welthandel wesentlich liberalisieren und eine enge Zusammenarbeit zwischen den US und der EWG gewährleisten soll, voraussicht- lich schon am Freitag zur Unterzeichnung vor- gelegt werden wird. Sein Steuerrevisionspro- gramm, das zwar zusammengestrichen wurde, Aber die wichtige Initiative zu höheren Inve- Stitionen in den USA noch enthält, die Vor- lagen für die Erhöhung der Gehälter für Staatsangestellte und die Erhöhung der Post- 0 gebühren, mit denen die Gehaltserhöhungen bezahlt werden sollen, dürften ihm auch noch bis zum Wochenende übersandt werden. nanzierung umstürzlerischer Tätigkeit zu ent- decken. Vorsichtsmaßnahmen sollen außerdem gegen kubanische Versuche getroffen werden, junge Männer aus anderen Republiken für eine umstürzlerische Arbeit auszubilden. Die Außenminister äußerten die Hoffnung, daß Kuba wieder eine demokratische Regierungs- form annimmt. Sie unterstrichen ihre An- sicht, daß die Bedrohung durch Kuba jedoch nicht als Vorwand dafür dienen dürfe, dag andere Regierungen zu Unterdrückungsmaß- nahmen greifen oder erneut eine reaktionäre oder doktrinäre Politik treiben. Aus ameri- kanischen Regierungskreisen wird bekannt, daß die Vereinigten Staaten mit dem Ergebnis der Gespräche zufrieden sind. nauen Voraussagen machen, da in der breiten Oppositionsfront eine große Unbekannte blieb. Die starke Fraktion der Rechtsunabhängigen stellte— im Gegensatz zu den anderen Oppo- sitionsparteien— ihren Mitgliedern frei, für oder gegen den Mißtrauensantrag zu stimmen. Der Zorn der oppositionellen Parlamentarier gegen die Regierung und die als verfassungs- widrig bezeichnete Art der geplanten Verfas- sungsreform entlud sich während der Rede Pompidous in mehreren tumultartigen Szenen und mit Pultdeckel-Geklapper. Pompidou wird am Ende der Debatte noch einmal das Wort ergreifen. Der Premierminister beschränkte sich in seiner unglücklichen Abwehr gegen das Trom- melfeuer der Opposition fast ausschließlich auf juristische Argumente und suchte damit das Projekt de Gaulles— unmittelbare Wahl des Staatspräsidenten durch das Volk— zu rechtfertigen. Eine politische Würdigung de Gaulles, mit der Pompidou am Schluß seiner Ausführungen auf die Abgeordneten einzu- Wirken trachtete, quittierte die Opposition mit Buh-Rufen, Nur die Gaullistische UNR-Frak- tion zollte Pompidou erwartungsgemäß star- ken Beifall. Besonderen Widerhall fand bei der Oppo- sition der Sozialistenführer Guy Mollet, der mit großem Nachdruck die Rechtmäßigkeit der Anwendung des Volksabstimmungsartikels für eine Verfassungsänderung bestritt. Die Gefahr des Verfassungsbruchs sei um 50 schwerwiegender, als der Staatspräsident per- sönlich als höchster Richter über die strenge Achtung der Verfassung zu wachen habe. US.- Alternative für internationale Schiffahrt Versorgung Kubas durch den Ostblock soll erschwert werden Washington(dpa). Die amerikanische Regierung plant in Kürze Maßnahmen, um die Versorgung Kubas durch den Ostblock kostspieliger und schwerer zu machen. Regie- rungskreise bestätigten am Donnerstag in Washington, daß ein Ausschuß der amerikani- schen Regierung ein Vier-Punkte- Programm erarbeitet, das die internationale Schiffahrt nach Kuba erheblich einschränken soll. Dabei geht es um einseitige Maßnahmen der USA, die aber mit den befreundeten Nationen abgestimmt werden sollen. Praktisch stellt die amerikanische Regierung damit die Schiffe der freien Welt vor die Alternative, ob sie den Ostblock-Kuba-Verkehr dem Verkehr zwi- schen amerikanischen Häfen und anderen Ländern der freien Welt vorziehen. Ferner Soll die Möglichkeit der Sowjetunion einge- schränkt werden, sich weiterhin der Schiffe der freien Welt zu bedienen. Das Vier- Punkte- Programm sieht die folgenden Richtlinien vor, deren Einzelheiten und genaue Durchführungsbestimmungen während der nächsten 14 Tage ausgearbeitet werden sollen: 1. Amerikanische Häfen wer- den allen Schiffen eines Landes verschlossen Sein, wenn irgendein Schiff unter der Flagge dieses Landes Waffen nach Kuba befördert. Amerikanischen Regierungsstellen zufolge be- deutet dies, daß es zunächst nur sowjetischen Schiffen verboten sein wird, amerikanische Häfen anzulaufen, da ausschließlich sowie- tische Schiffe bisher für den Transport von Waffen nach Kuba verwendet worden sind. 2. Keinerlei Frachten der amerikanischen Re- gierung sollen durch eine ausländische Ree- derei befördert werden, wenn ein Schiff die- ser Reederei auch Frachten zwischen dem Ostblock und Kuba befördert. Bei diesen amerikanischen Regierungsfrachten geht es vornehmlich um Güter für die Auslandshilfe, für die verschiedenen Militärprogramme und um landwirtschaftliche Uberschußerzeugnisse. 3. Kein amerikanisches Schiff— ob unter amerikanischer Flagge oder in amerikani- schem Besitz— darf Frachten von oder nach Kuba befördern. 4. Alle amerikanischen Hä- fen werden für Schiffe geschlossen, die auf einer Rundreise zwischen dem Ostblock und Kuba auch einen amerikanischen Hafen an- laufen möchten, um neue Fracht zu über- nehmen. Mit diesem letzten Punkt wird nach Ansicht amerikanischer Fachleute der kuba- nisch- kommunistische Güteraustausch beson- ders erschwert werden. Regierungssprecher unterstrichen, daß die geplanten Maßnahmen nicht die schärfsten Schiffahrtsrestriktionen seien, die man gegen- über Kuba hätte verhängen können. Das Ziel der amerikanischen Pläne sei es lediglich, den Handel zwischen Ruba und dem Ostblock empfindlich zu treffen. Immerhin spielten sich heute 75 Prozerit des kubanischen Außen- handels mit dem Ostblock ab, und wegen Devisenmangels habe Castro wenig Möglich- keiten, das Exportgefüge neu zu orientieren. EINE EINTAGIGE WALLTAHRT unternahm Papst Johannes XXIII, nach Loreto und Assisi. Der aus neun Wagen bestehende Sonderzug des Papstes verließ um 6.30 Uhr den Bahnhof Vatikan. Johannes XXIII. will im Marienhei- lůgtum in Loretto und am Grabe des Heiligen Franziskus von Assisi für das Gelingen des ökumenischen Konzils beten, das in der kom- menden Wocke in Rom eröffnet wird. Unsen Bild zeigt den Heiligen Vater vor seiner Ab- fahrt im Fenster seines Salonwagens. PIT Gutes Beispiel Von Hans Kiefer Rund ein Zehntel dessen, was die einzelnen Bonner Ressorts vom Bundesfinanzminister haben wollten, fiel dem Rotstift zum Opfer. Mit der„Zementierung“ des Haushalts für 1963 auf 56,8 Milliarden gab die Bundesregie- rung ein Beispiel, das nun von den Ländern und Gemeinden, aber auch von den Sozial- partnern schleunigst nachgeahmt werden sollte. Das Maßhalten ist nicht mehr blasse Theorie, sondern in Zahlen zum Ausdruck kommende Wirklichkeit. Niemand kann jetzt dem Bund noch vorwerfen, er lasse es an einem Modell fehlen, nach dem sich alle übri- gen richten könnten. Es scheint, daß das Bonner Vorgehen bereits die Nachdenklichen in den anderen Bereichen Unseres öffentlichen Lebens auf den Plan ge- rufen hat. So ließ 2. B. die IG Bergbau und Energie verlauten, sie werde zwar alles tun, um für den Bergmann die Spitze des Real- lohns zu sichern, doch halte sie die Methode laufender Lohnerhöhungen für untauglich. Eine solche Erkenntnis gibt zu denken. Wir Wollen in dieser Hinsicht nicht allzu optimi- Stisch sein. Aber es ist durchaus klar, daß eine Haushaltspolitik neuen Stils geeignet ist, den Wettlauf zwischen Löhnen und Preisen schon vor dem Start abzublasen. Die Wirkung, die vom Bund ausgeht, ist natürlich noch immer eingeschränkt durch die Möglichkeiten, die den Interessenverbänden in einer pluralistischen Gesellschaft wie der Unsrigen gegeben sind. Wir wollen nicht von einer„Staatsraison“ reden. Es spricht sich je- doch herum, daß heute nur noch eine Trumpf Karte sticht: Das Allgemeinwohl geht den Wünschen der Interessengruppen vor! Dar- über können auch Machtkämpfe, die immer Wieder angezettelt werden, nicht hinwegtäu- schen, ob sie mit oder ohne Erfolg enden. Die Okkentlichkeit— und das ist die Gesamtheit der steuer zahlenden Bürger— ist in dieser Beziehung hellwach geworden. Sie spürt seit langem, daß sie die Kaufkraft der Mark nicht mehr gleichbleibend für mehrere Jahre in ihren Haushalt einsetzen kann. Diese Of- fentlichkeit wünscht aber dringend, daß nach Möglichkeiten gesucht wird, die zur Stabi- lität der Währung führen. Die Verbände mögen sie heißen wie sie wollen— spüren dieses Verlangen. Sie werden ihm nachgeben müssen, auch wenn es ihren Interessen zu- Widerläuft. a Die sparsame Haushaltspolitik des Bundes wird uns Steuererhöhungen ersparen. Vor- aussetzung dafür ist, daß Bundestag und Länderparlamente mitziehen. Voraussetzung ist ferner, daß der Bundesbürger in seinen Forderungen an den Staat maßvoll bleibt und begreift, daß er aus der Staatskasse nicht Fortsetzung auf Seite 2) 2 5. * 5 Schröder gegen Dehler Wiesbaden(dpa). Zum Auftakt der zehn- ten Tagung des evangelischen Arbeitskreises der CDV/ CSU in Wiesbaden wandte sich Bun- desaußenminister Dr. Gerhard Schröder am Donnerstag in scharfer Form gegen die Auße- rung des FDP- Politikers Dr. Thomas Dehler, die Gründung der CDU sei ein einziger Irr- tum der evangelischen Menschen gewesen. Dr. Dehler hatte kürzlich in einer Wahlveran- staltung in Kiel erklärt, die politische Zusam- menführung von Katholiken und Protestanten in der CDU sei gescheitert, weil der Ruf nicht an den Staatsbürger, sondern an Katholiken und Protestanten ergangen sei. * Volksabstimmung noch nicht aktuell Berlin(dpa). Zu der in der Berliner Offentlichkkeit aufgeworfenen Frage einer Volksabstimmung in Berlin wird im Berliner Senat erklärt, ein Referendum dieser Art sei noch nicht aktuell. Wie ein Senatssprecher auf Anfrage mitteilte, gebe es schon seit über zwei Jahren Erörterungen über eine Volksab- Stimmung in Berlin, mit der die Bevölkerung ihren Willen kundtun soll. Auch Bundeskanz- ler Adenauer habe bei einem Besuch in Ame- ika diesen Gedanken aufgeworfen. Zu gege- bener Zeit werde man auch in Berlin auf eine solche Volksabstimmung zurückkommen. Der Senat habe aber noch keinen Beschluß gefaßt, in diesem Jahr die Bevölkerung zu einer Volksabstimmung aufzurufen. Beitrittsantrag begrüßt Luxemburg(dpa). Der Antrag Groß- britanniens um Aufnahme in die Montan- union ist von den Regierungen der sechs Mit- gliedstaaten am Donnerstag zu Beginn der Beitrittsverhandlungen nachhaltig begrüßt worden. Beamten- Gehälter ab Januar um sechs Prozent erhöht Auch die Ortszuschläge werden ab 1. April 1963 um sechs Prozent verbessert Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Die Gehälter der Bundesbeamten werden ab 1. Januar 1963 um sechs Prozent erhöht. Außerdem erhalten die Beamten der unteren Besoldungsgruppen A 2 bis A 3(Ober- amtsgehilfe bis Regierungsassistent) vom gleichen Zeitpunkt an eine monatliche Zulage von 12 bis 25 DM. Ab 1. April 1963 sollen darüberhinaus auch die Ortszuschläge um durch- schnittlich sechs Prozent verbessert werden. Diese Erhöhungen gelten auch für die ver- sorgungs-Empfänger des Bundes. Das sieht der Entwurf des 3. Besoldungs- Erhöhungs- gesetzes vor, der am Donnerstag vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Wie Bundespressechef von Hase anschlie- Bend vor Journalisten erläuterte, gilt das Besoldungs-Erhöhungsgesetz als Zwischenlö6- sung bis zum Inkrafttreten der zur Zeit in Vorbereitung befindlichen Harmonisierungs- Novelle, die eine Anpassung der Beamten- bezüge in Bund, Ländern und Gemeinden bringen soll. Auch die monatliche Zulage für Beamte der unteren Besoldungsgruppen sei ein Vorgriff auf die Verbesserung der Be- soldungs-Struktur, die in der neuen Novelle grundsätzlich geregelt werde. Die Anhebung der Ortszuschläge soll erst am 1. April 1963 wirksam werden, weil zu diesem Zeitpunkt die Tarifverträge für die Angestellten im öffentlichen Dienst auslaufen und man hier dann zu einer Koppelung kom- men möchte. In diesem Zusammenhang wies der Regierungssprecher darauf hin, daß sich die Bundesregierung bereits bei den letzten Tarifverhandlungen bemüht habe, auch die Arbeiter in die Verbesserung der Ortszu- schläge einzubeziehen, um auch hier eine familiengerechte Lösung zu erreichen. Die Gewerkschaften hätten diesen Vorschlag aber abgelehnt. Die Bundesregierung werde eine solche Regelung bei künftigen Tarltverhand- lungen jedoch erneut anregen. Spannungen zwischen Indien und Nepal 7 Neu Delhi(dpa). Die Beziehungen zwi- schen Indien und dem Himalaa- Königreich Nepal haben sich erneut wesentlich ver- schlechtert. Die Atmosphäre, die durch per- sönliche Gespräche zwischen dem nepalesi- schen König Mahendra und Ministerpräsident Nehru im Frühsommer dieses Jahres wesent- Iich entspannt worden war, ist durch ver- schiedene Ereignisse während der letzten Wo- chen wieder„schwer vergiftet“. Die indische Regierung ist beispielsweise schwer darüber verärgert, daß König Mahen- dra den bisherigen Außenminister Rischikesch Schah demonstrativ abgelöst und durch den als indien- feindlich geltenden Dr. Tulsi Giri ersetzt hat. Schah galt besonders indien- freundlich und hatte unmittelbar vor seiner Absetzung mehrtägige Gespräche mit der indi- schen Regierung zur weiteren Verminderung der Spannungen. Außerdem ist in den letzten Tagen eine verschärfte anti-indische Propaganda-RKam- Pagne zu beobachten, wobei erneut Vorwürfe erhoben werden, daß Neu Delhi nicht nur eine Wirtschaftsblockade Nepals vorbereiten, son- dern auch in verstärktem Maße nepalesische Rebellen aktiv unterstütze, die den Sturz des Gutes Beispiel Fortsetzung von Seite J) mehr herausholen kann, als er hineintut. Außer Zöllen und Monopoleinnahmen liegt kein Zehnmarkschein in ihr, der nicht aus Steuer- einnahmen stammte. Der Bund hat mit dem Maßhalten begonnen. Jetzt kommt es darauf an, daß alle anderen Instanzen, vorweg die Länder und Gemeinden, ebenfalls zum Maß- halten entschlossen sind. Wenn ja, werden uns Steuererhöhungen erspart bleiben. Neu Delhi wird beschuldigt, eine Wirtschaftsblockade vorzubereiten Regimes von König Mahendra mit bewaffne- ter Gewalt erzwingen wollen. Diese Behauptung wird vor allem sicherlich dadurch ausgelöst, daß die Rebellen aus den Reihen der verbotenen nepalesischen Kon- greßgpartei in den letzten Wochen ihre bewaff⸗ neten Uberfälle auf Stützpunkte der dem König ergebenen nepalesischen Armee und der Polizei verstärkt haben. Der Grund dafür dürfte jedoch sicherlich nicht in einer indi- schen Unterstützung für die Rebellen liegen, sondern einfach in der Tatsache, daß die Zeit der Monsunregen zu Ende ist und wieder günstigere Wetter verhältnisse für Guerilla- Operationen in den nepalesischen Dschungel- gebieten bestehen. Die Kosten für die sechsprozentige Erhö- hung der Beamtenbezüge werden sich nach Angaben des Regierungssprechers im Jahre 1963 auf 200 Millionen DM. belaufen, wobei die Erhöhungen für Beamte der Bundespost, der Bundesbahn und der Bundeswehr nicht berücksichtigt sind. Der Deutsche Beamtenbund hat die vorge- sehenen Besoldungsmaßnahmen der Bundes- regierung begrüßt und sie als Ergebnis seiner unermüdlichen Bemühungen gewertet. Wenn man von dem Zeitpunkt des Inkrafttretens absehe, erklärte der Beamtenbund, seien die Besoldungsregelungen des Bundes sogar noch günstiger als die der Länder, die lediglich die Grundgehälter ab 1. Juli 1962 erhöht hatten. Nach wie vor stehe jedoch die Frage einer Ausgleichszablung für das Jahr 1962 noch offen. Auch die Anhebung der Ortszuschläge müßte ab 1. Januar 1963 in Kraft treten. Der Beamtenbund erwarte jedoch vom Bundestag, daß er diese Fragen im Sinne der Gerechtig- keit für die Bundesbeamten alsbald löse. Streik- Paragraph aufgenommen Stuttgart(dpa). Auf ihrem sechsten ordentlichen Gewerkschaftstag in Stuttgart hat die Industrie- Gewerkschaft Druck und Papier am Donnerstag einen über den Arbeitskampf in ihre neue Satzung aufgenommen. Darin wird der Streik als das letzte und schärfste Mittel zur Durchsetzung gewerkschaftlicher Forderungen bezeichnet. Er sol! besonders angewendet werden, um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erreichen oder soziale Verschlechterungen ab- zuwehren. Nach dem neuen Paragraphen müssen vor Eintritt in einen Streik alle tarif lichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Minister-Klassenausflug nach Cadenabbia Reste des„Stabilisierungsprogramms“ sollen gerettet werden Von unserer Bonner Redaktion BoOnn(D). Zu einem Klassenausflug nach Cadenabbia, dem Urlaubsort des Bundes- kanzlers und derzeitigen Bonner Regierungs- nebensitz, starten am Freitag fünf Bundes- minister und des Kanzlers Staatssekretär Dr. Globke. In Geheimverhandlungen mit Aden- auer wollen sie die Reste ihres seit Wochen lautstark angekündigten wirtschaftlichen Sta- bilisierungsprogrammes retten. Wie bereits berichtet, sind von den ur- sprünglich rund 20 Punkten, mit deren Hilfe Wirtschaft und Währung der Bundesrepublik stabilisiert werden sollten, außer Appellen zum Maßhalten fast alle anderen den Auseinander- setzungen im Bundeskabinett und den Ein- sprüchen des Kanzlers zum Opfer gefallen. Die„Stabilisierer“, wie die fünf Bundesmini- ster von Bundespressechef von Hase gestern genannt wurden, wollen den Kanzler nun dazu bringen, daß er noch einige andere Mag- nahmen auf dem Programm stehen läßt, weil sich sonst die Regierung hoffnungslos blamie- ren müßte. Den Flug nach Ca- de- nossia treten an: Vize- Kanzler und Wirtschaftsminister Erhard, Fi- nanzminister Starke, Wohnungsbauminister Lücke, Arbeitsminister Blank, Sonderminister Höhere Tarife bei Bundesbahn und Post Regierung hat bisher keine Anderungsbeschlüsse gefaßt Bonn(dpa). Bei der Bundesbahn und der Bundespost ist in absehbarer Zeit mit höheren Tarifen zu rechnen. Der Antrag der Bundesbahn auf Tariferhö- hung im Personen- und Güterverkehr ist praktisch genehmigt, da das Kabinett bis zu dem gesetzlich vorgesehenen Termin vom 4. Oktober keine Anderungsbeschlüsse gefaßt hat. Ein Termin für die Tariferhöhungen liegt noch nicht fest. Die Bundesregierung strebt an, die neuen Tarife bei Bahn und Post möglichst am gleichen Tag in Kraft treten zu lassen. Bei der Bundesbahn erhöhen sich die Nor- maltarife für die erste und zweite Klasse, die Tarife für Wochen- und Monatskarten im Be- rufsverkehr und die Preise für Militärfahrkar- enn groge LE O MAN VON LO LA Copyright by„Litag“, Westendorf, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (34. Fortsetzung) Als sie immer noch schweigt, beginnt er Wieder:„Aber du bist doch kein launen- hafter, kein unwahrhaftiger Mensch, Irme- Iin! Das alles sind Eigenschaften, die dir, meiner Ansicht nach, fremd sind!“ Sie zuckt die Achseln.„Wer weiß? Was weißt du denn überhaupt von mir, Rainer?“ „Ich weiß, was du für mich tatest. Diese Tat kettet uns aneinander. Dieses Band hält! Soll halten! Ich will nicht, Irmelin, will nicht, hörst du wohl, daß es wieder zerrissen wird. Ich lasse nicht mit mir spielen, du bist meine Frau und wirst es bleiben.“ „Warum?“ „Weil ich es will! Mug ich das n denn noch weiter begründen? Du hast dich zu mir bekannt. Alles, was dann geschehen ist, war nur die Folge. Aber daß es geschehen mußte, ist das Wichtige, das für uns Entscheidende. Wir sind Mann und Frau geworden. Daran wird nicht gerüttelt! Schon manche Ehe, die nicht aus übermäßiger Liebe oder Leiden- schaft geschlossen Wurde, ist sehr Slücklich verlaufen. Und in unserem Fall. Irme- Un, und wenn du es heute zehnmal Willst — Warum verstehe ich nicht nie wirst du mich glauben machen, dag du deine Tat nicht aus großer, alles Vergesgendler Liebe 1 8 0 getan hast.“ 8 Sie preßte einen Kubenblicke die Hande 80118 Herz. So muß sie denn zu dem letzten Mittel greifen, zu der Lüge. Denn der Mann hat 5 wieder nur von ihrem Gefühl gesprochen. Auch in dieser Stunde, da er sie halten WIII, täuscht er ihr keine Liebe vor, die nicht in er— ich 3 das alles gar Rent ihm ist. 5 schen den Geschlechtern. Es gibt noch eine f andere 8 des 5 Er plelbt e N 3 9 Sie immer verständnisloser an.„Was sagst du? Nicht für mich? Ja, um Gottes willen, für wen denn?““ „Du vergißt, daß noch ein Mann gefähr- det war. Nicht in seiner Freiheit und in sei- nem Leben, aber in allem, was sein Glück ausmachte. Sein Glück stand auf dem Spiel. Ich kenne ihn so genau. Weiß, wie er seine Frau liebt, daß sie alles für ihn bedeutet. Und daß für ihn alles aus und zu Ende ge- wesen wäre, wenn er die Wahrheit erfahren hätte. Ich— liebe ihn über alles in der Welt! Mehr als Vater und Mutter! Er sollte nicht zerbrechen, nicht zugrunde gehen. Darum durfte das Urteil nicht erst verkündet wer- den, darum sprach ich schon vorher, was dich damals wunderte, um deinem Geständnis auf jeden Fall zuvor zukommen. Begreifst du mich nun?“ Er setzte sich ihr wieder gegenüber. Sein Gesicht hat sich sehr verändert. Es ist finster und verschlossen. Sie hat ihn bei seiner emp- findlichsten Stelle, bei seiner Eitelkeit, ge- packt. Auch ihm ist in diesem Augenblick etwas in Trümmer gesunken, eine Illusion, über die er gespottet, doch die ihn tiefinner- lich glücklich gemacht hat: Der Glaube an die seltene, große, reine und opferbereite Liebe dieses Mädchens, dieser jungen Frau, die sich ihm in dieser nächtlichen Stunde zum erstenmal zeigt, wie sie wirklich ist. Ganz anders, als er sie beurteilt und gesehen hat. Er stützt den Kopf in die Hand und be- trachtet sie in höchster Aufmerksamkeit. Sie hält seinem 3 stand. Nur noch bleicher wird sie. „Das War es 188 in Wahrheit, Irmelin?““ 1 das war l 5 „Und darum das alles? Die Kalsche Aus- sage! Dein Bloßstellung vor der 5 5 Reit. Ich begreife nicht.. „Du begreifst eben nicht, wie sehr ich An liebe. ES Sibt doch nicht nur die Liebe 2 I- ten. Uber Tariferhöhungen bei Bahnbussen sowie bei Sammel- und Expreggut wird zur Zeit noch verhandelt. Bei der Post sind mit Päckchen, Paketen, Briefen, Drucksachen und Zeitungsdienst zwar die Dienstzweige, in denen die Gebühren er- höht werden, festgelegt, noch nicht aber das Ausmaß der Tariferhöhungen. Ende Oktober werden nach dem Bahn-Post-Abkommen die Tarife mit der Bundesbahn abgestimmt. Auch die Tarife für Bahn- und Postomnibusse kön- nen heraufgesetzt werden. Schließlich ist noch die Zustimmung des Postverwaltungsrates nötig. Voraussichtlich Mitte Oktober will das Präsidium der Bundesbahn mit den Hambur- ger Verkehrsbehörden über eine Abstimmung der Tarife der S-Bahn mit den anderen Ham- burger Verkehrsmitteln verhandeln. 1 Und N 8 8 das Ganze nicht. Für mich— fühltest du also gar nichts?“ Sie lächelte ein wenig mit verzerrtem Mund. „Merkwürdige Frage! Dann wäre das alles doch wirklich nicht möglich gewesen. Ja, Rainer, auch du warst mir teuer. Ich ver- ehrte dich als Dichter. Ich— schwärmte für dich.“ „So ist es also gewesen. Für uns beide Seltsames, unergründliches, geheimnisvolles Wesen du! Aber mir sagtest du damals, du hättest ohne Ueberlegung, ganz instinktiv, schlaf wandlerisch beinahe gehandelt.“ „Ich habe nicht gelogen. In der Nacht zu- vor hatte ich mir klargemacht, daß die Wahrheit Alfs Lebensglück vernichten würde. Wenn er überhaupt noch leben wollte, falls alles ans Tageslicht käme. Das schien mir sehr zweifelhaft. Ich sann und sann, wie ich ihm helfen könnte. Aber ich kam zu keinem Entschluß. Im Gerichtssaal dann habe ich wirklich ohne weitere Ueberlegung, wie im Traum oder Schlaf, gehandelt.“ „Aber wirklich für ihn, Irmelin? An mich dachtest du nicht?“ „An dich auch! Doch erst in zweiter Linie.“ „Und gar nicht an die Zukunft?“ „Bestimmt nicht! Mit keinem Gedanken!“ „Wenn das alles für in geschah und nicht für mich, dann begreife ich eher, daß du an die Zukunft so wenig dachtest, was mir bisher unvorstellbar war. Aber nun ver- stehe ich wieder nicht, daß du nicht stärker darauf bestandest, unsere Verlobung, die ohne dich geschlossen worden War, zu lösen.“ „Der Skandal war schon grog genug. Mir taten die Eltern, die doch an alten Formen und Heußherlichkeiten hängen, leid. Ich wollte nicht gern neues Aufsehen, Ja, wenn du auf meinen Vorschlag eingegangen wärest, dann natürlich. So aber „Und an dem Tag war dir schon klar, das du in Wirklichkeit meine Frau nicht werden wolltest?“ Sie sieht ihn sinnend an.„Nein 8 War ich mir darüber nicht gehört, abzugehen Krone und Kanzler- Staatssekretär Dr. Globke. In Bonner politischen Kreisen wurde zu dem „Klassenausflug“ der fünf Bundesminister mit Befremden darauf hingewiesen, daß Adenauer noch am Mittwochabend nach den Trauerfei- erlichkeiten für seinen Freund Robert Pferd- menges sofort wieder nach Cadenabbia zurück- geflogen ist, ohne den Mitgliedern seines Ka- binetts die Möglichkeit zu geben, ihm ihre brennenden Sorgen vortragen zu können. In Bonn fragt man sich, wie sich solches Tun des alten Herrn mit der Aufforderung der Bun- desregierung zum Maßhalten in Einklang bringen läßt. Man zeigt wenig Verständnis dafür, dag der Kanzler nach wochenlangen Urlaubstagen nun noch einmal für drei Tage den Rückflug nach Cadenabbia angetreten hat. Besorgte Parteifreunde Adenauers meinen so- gar, der Kanzler hätte sich bei seinem hoben Alter nicht noch einmal dem Klimawechsel und der beschwerlichen Flugreise aussetzen sollen. Auch in dieser Hinsicht würde ihm „maßzhalten“ sicherlich gut tun. 5 Chruschtschow gratulierte Moskau(dpa). Der sowjetische Minister- präsident Chruschtschow, hat US-Präsident Kennedy ein Telegramm geschickt, in dem er dem amerikanischen Volk zu dem erfolgrei- chen Weltraumflug Fregattenkapitän Schirras gratuliert. Wie die sowjetische Nachrichten- agentur TASs am Donnerstag noch hinzufügt, spricht Chruschtschow darin die Bitte aus, dem UsS-Astronauten herzliche Gratulationen und beste Wünsche zu übermitteln. Gromyko bleibt negativ London(dpa). Mehrere Unterhaltungen des britischen Außenministers Lord Home mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko über das Berlin-Problem sind nach Informa- tionen von zuständiger Stelle in London völ- lig negativ verlaufen. Die beiden Minister trafen sich bei der UN- Vollversammlung in New Vork, Nach der Darstellung unterrich- teter Stellen in London hielt Gromyko starr an der alten sowjetischen Ausgangsposition Test, so daß jede Diskussion unmöglich wurde. Er zeigte keinerlei Neigung, von den sowjeti- schen Maximalforderungen, zu denen der völ- lige Abzug westlicher Truppen aus Berlin nicht. nicht, wie sich alles entwickeln würde.“ Du meintest, wir würden uns in der Brautzeit meinander verlieben?“ „So ungefähr habe ich es mir wohl ge- dacht.“ „Damals also hieltest du es für möglich, daß du mich lieben könntest?“ „Sonst hätte ich nicht so gehandelt. Th kann's nur immer wiederholen.“ „Und jetzt nicht mehr? Ich habe dich also enttäuscht, Irmelin, ich bin anders, als du dich mir vorgestellt hast?“ „Du quälst mich mit deinen Fragen, R= ner.“ „Du weichst mir aus. Aber so muß es N So ist es! Du bist von mir enttäuscht.“ 5 Er versinkt in Sinnen. Es ist ihm noch niemals begegnet, daß er eine Frau, die Sympathie oder mehr— und hier war es doch mehr— für ihn empfand, beim näh ren Kennenlernen enttäuscht hat. Das, W. ihm dieser bisher so scheue Mädchenmun heute eingesteht, hat ihm noch keine Frau gesagt. Er hätte es auch keiner gegla N Dieser muß er allmählich glauben. Denn ihr Handlungen sprechen für ihre Worte. Dieses kleine Mädchen, diese Irmelin, will alSO Wahrhaftig von ihm fort. Er Wunde sich, wie grog, wie lastend die Enttäuschu kür ihn ist. Statt froh zu sein, daß er Seine Freiheit, die vielgeliebte und oft vert gar nicht herzugeben braucht, statt gl ich zu sein, ist er tiefinnerlich seltsam ver! ttert, unfroh, beinahe schmerzerfüllt. 5 Er stützt den Kopf in die Hand. „Rätsel du! Merkwürdige, seltsame, 8 bheimnisvolle Frau!“ „Ist das alles wirklich 80 geheimmisv ll »Es entspricht nicht meinem Wisse menschlichen Gefühlen, was du tatest, lin. Für einen 8 5 H. kenmtnis läßt Psychologie v klar. Ich wußte ja„Was Paragraphen Kannte dich noch so wenig. Ahnte