12 ARRRS Fr und! gann, Erscheint: montags, mittwochs, und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. freitags Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbheim und Umgebung Telefon 871216 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene MiIli- meterzeile 18 Pfg.— Preisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. den Auf Monatsersten angenommen werden. Nr. 173 Mittwoch, 31. Oktober 1962 14./ 62. Jahrgang Indische Armee ist zum Gegenangriff angetreten Chinas Zangenbewegung soll entgegengewirkt werden— Stillhalteabkommen mit Pakistan angestrebt Neu Delhi(dpa). Zum erstenmal seit Beginn der chinesischen Invasion am 20. Oktober ist die indische Armee in den letzten 24 Stunden an mehreren Stellen der Nordostgrenze zum Gegenangriff angetreten. Der indische Lagebericht vom Dienstag läßt die vorsichtige Schlußfolgerung zu, daß der indischen Armeeführung in den jüngsten Tagen eine gewisse Konsolidierung der neuen Verteidigungslinien gelungen ist. In einem indischen Tagesbefehl wurde erklärt, daß die indischen Truppen die chinesische Angriffsoperation entlang der Nordostgrenze zum Stoppen bringen konnten. Ziel der jetzt im Nordostgrenzgebiet einge- leiteten indischen Angriffe ist es offenbar, der von den Chinesen in diesem Raum vorbereite- ten Zangenbewegung entgegenzuwirken. Die indischen Operationen wurden vor allem im Gebiet von Tawang an der Dreiländerspitze Bhutan— Tibet— Indien und in der Nähe der birmanischen Grenze im Raum von Walong vorgetragen. An beiden Stellen wurden die mdischen Sturmtruppen zum erstenmal von Artillerie und schweren Granatwerfern unter- stützt. Bei Tawang sollen die Inder das an der strategisch wichtigen Jeepstraße liegende Dorf Jang teilweise zurückerobert haben. Die günstigere Beurteilung der Situation der indischen Streitkräfte wurde von Beobachtern mit einer Verstärkung der Feuerkraft erklärt. In der indischen Hauptstadt verlautet, daß auch am Dienstag neue Waffen aus dem We- sten— Maschinenwaffen, Granatwerfer und Gebirgsartillerie— in Indien eingetroffen sind und sofort über eine Luftbrücke in die Kampfgebiete geflogen wurden. Nach den USA hat sich auch Kanada bereiterklärt, Indien militärische Ausrüstungsgegenstände zu lie- kern. Dabei ist daran gedacht, daß Kanada schwere Transportflugzeuge vom Typ„Ca- ribou“ zur Verfügung stellen wird, wie sie auch von den Us-Luftstreitkräften eingesetzt Werden. Nach pakistanischen Pressein formationen soll Indiens Ministerpräsident Nehru an Prä- sident Kennedy und Premierminister Macmil- lan appelliert haben, Pakistan dringend auf- zufordern, angesichts der gespannten Situa- tion im Himalaja den Waffenstillstand mit Indien im umstrittenen Kaschmir nicht zu brechen. Wie aus London verlautete, hat Mac- millan im Zusammenhang mit der chinesisch- imdischen Grenzkrise einen Brief an Präsident UN. Versammlung lehnt Aufnahme Pekings ab Trotz Kriegszustandes stimmte Indien für Chinas Eintritt New Vork(dpa). Die UN-Vollversamm- lung hat es am Dienstag erneut abgelehnt, die Volksrepublik China in die UN- Organisation Aufzunchmen. Der sowjetische Resolutionsentwurf, in dem die Entfernung des Tschieng Kai-Schek-Ver- treters und die Aufnahme des Peking-Regimes gefordert wurde, ist von der Vollversammlung mit 56 gegen 42 Stimmen bei 12 Enthaltungen abgelehnt worden. Im vergangenen Jahr war eine ähnliche Entschließung mit 48 gegen 37 Stimmen bei 19 Enthaltungen zurückgewiesen worden. Mit der Entscheidung vom Dienstag hat die UN- Vollversammlung die Aufnahme Chinas bereits zum zwölftenmal blockiert. Die Zulas- Sungsdebatten in der UN hatten seit 1951 sehr unterschiedliche Ergebnisse. Die Verschiebun- gen ergaben sich in erster Linie durch den Be- schluß der französisch- sprachigen Länder Afrikas, in diesem Jahr auf ihre Stimment- haltung zu verzichten und gegen die Auf- nahme Pekings zu stimmen. Von den sechs Nationen, die zum erstenmal an der China- Abstimmung teilnahmen. entschieden sich Al- gerien, Burundi und Uganda für Peking, wäh- rend sich Jamaika und Ruanda gegen die Re- solution stellten. Trinidad und Tobago enthiel- ten sich der Stimme. Laos, Tanganjika und Tunesien stimmten, im Gegensatz zum Vorjahr, für die Aufnahme der Volksrepublik China, während der Jemen sich diesmal für eine Ablehnung Pekings ent- schied. Großbritannien gab ebenso wie Pa- kistan und Dänemark die Stimme für Peking Ab. Indien trat ebenfalls für Peking ein, trotz der jüngsten Kämpfe an der Himalaja-Grenze. Ajub Khan von Pakistan geschrieben. Königin Elisabeth kündigte am Dienstag in ihrer Thronrede zur Parlamentseröffnung die volle Unterstützung der britischen Regierung für die Bemühungen Indiens an,„seine recht- mäßigen Grenzen“ zu verteidigen. Ein Gent- leman's-Agreement mit Pakistan würde etwa 500 000 indische Soldaten für die Abwehr des chinesischen Angriffes freimachen. In der innenpolitischen Situation deutet in Indien alles auf einen Rücktritt des Verteidi- gungsministers Krischna Menon in den näch- sten Tagen hin. Zum ersten Male ist die For- derung nach seinem Rücktritt jetzt auch von prominenten Mitgliedern des Fraktionsvor- standes der regierenden Kongreßpartei erho- ben worden. Die Kongreßpolitiker warnten Nehru, daß sich die Kritik der Bevölkerung gegen ihn persönlich richten könnte, wenn er nicht einem schnellen Wechsel im Verteidi- gungsministerium zustimmen werde. Bonn unterstützt Indien Bonn(dpa). Die Bundesrepublik unter- stützt die Haltung Indiens im Konflikt mit der Volksrepublik China nicht nur moralisch, sondern sie ist auch zu einer materiellen Hilfe bereit. Dies wurde in Bonn nach einer Unter- redung bekannt, die Bundeskanzler Aden- auer im Palais Schaumburg mit der Schwe- ster des indischen Ministerpräsidenten, Frau Lakshmi Pandit, führte. Der Bundeskanzler habe der indischen Politikerin erklärt, eine Hilfe der Bundesrepublik sei„im Rahmen der bestehenden deutsch-indischen Beziehun- gen und Abkommen“ möglich. Aus dieser Formulierung schließen politische Kreise in Bonn, daß eine militärische Hilfe ausge- schlossen, eine technische oder wirtschaftliche Hilfe für den indischen Staat durchaus mög- lich wäre. Moskau verlangt westliche Konzessionen Berlin- Problem jetzt wieder stärker im Gespräch Moskau(dpa). Die in westlichen Haupt- städten geäußerte Befürchtung, daß sich der sowzetische Ministerpräsident sein Einlenken in der Kuba- Frage möglicherweise durch westliche Konzessionen honorieren lassen möchte, ist durch Kommentare der parteiamt- lichen„Prawda“ und der sowzetischen Nach- richtenagentur Tass gestützt worden. In einer Analyse der neu entstandenen Lage schreibt TASS:„Der Austausch von Botschaf- ten zwischen Chruschtschow und Präsident Kennedy kann auch für die Lösung von ande- ren offenen Fragen von großem Nutzen sein — vorausgesetzt, daß die amerikanische Seite Entscheidende Gespräche U Thants in Havanna USA unterbrachen die Uberwachungsmaßnahmen Havanna/ Washington(dpa). Mit dem Eintreffen von UN- Generalsekretär V Thant in Havanna traten am Dienstagabend (MEZ) die Bemühungen um eine Verwirk- lichung der amerikanisch-sowzetischen Ver- ständigung über Kuba in ein entscheidendes Stadium. Noch vor der Abreise U Thants aus New Vork hatten die USA die Luftaufklärung über den sowjetischen Raketenstätzpunkten auf der Zuckerinsel vorübergehend eingestellt und die Teilblockade zur See unterbrochen. Die amerikanischen Maßnahme sollen U Thant Tür seine Verhandlungen in Havanna Zeit ge- ben. Außerdem habe U Thant die persönliche Zusicherung Präsident Kennedys mitgenom- men, daß keine Invasion Kubas geplant sei. Bei seiner mit Spannung erwarteten Begeg- nung mit dem kubanischen Ministerpräsiden- ten Fidel Castro begleiten U Thant 19 UN- Beamte, darunter drei Offiziere: Ein Inder, Athiopier und ein Schwede. Daraus wurden Schlüsse auf die voraussichtliche Zusammen- setzung der UN-Rommission gezogen, die den Abbau der Raketenbasen auf Kuba über- wachen soll. U Thant soll beabsichtigen. die Einladung Castros zu Gesprächen dahin zu er- weitern, daß er einen Teil seiner Begleiter bereits unmittelbar zur praktischen Organi- sation der Kontrolle auf der Zuckerinsel zu- rückläßgt. Mit der Rückkehr U Thants nach New Vork wird für Donnerstagfrüh GAE) gerechnet. 5 Radio Havanna kündigte für Donnerstag anne Runen ang erden prs er lee Castros über die„gegenwärtigen Probleme Kubas“ an. Gleichzeitig wurde bekanntge- geben, daß die kubanische Marine am Mitt- zwoch viertägige Manöver begonnen allerdings auf einen kleinen Abschnitt vor der kubanischen Nordküste beschränkt sein sollen. Fidel Castro besichtigte nach den Angaben am Wochenanfang verschiedene kubanische Kampfeinheiten, die mit„weitreichenden Ar- tilleriewaffen“ ausgerüstet sein sollen. Der indische Ministerpräsident Nehru hat den sowjetischen Regierungschef Chru- schtschow am Dienstag telegrafisch zu seiner „staatsmännischen Weisheit“ beglückwünscht, die er bei der Kuba-Krise gezeigt hahe, be- richtete die sowjetische Nachrichtenagentur 1AS8S. Y THAN(lines) wurde auf seiner Reise nach Havanna von seinem militärischen Berater Brigadier I. J. Rikhye, dem UN-Sekretdr fur Information, Dr. Hernane Tavares de Sa, und dem UN- Sekretär für hat, die politische Angelegenheiten, Omar Loutſi(von lines nach rechts) be- ebenso viel guten Willen beweist, wie ihn die Sowjetunion gezeigt hat.“ Als derartige„offene Fragen“ hat sowohl Chruschtschow als auch die sowjetische Presse im Laufe der letzten Monate unter anderem immer wieder das Berlin- Problem bezeichnet. Die„Prawda“ betont am Dienstag, daß die noch bestehenden Schwierigkeiten nur dann überwunden werden könnten,„wenn die Staatsmänner der USA ebenso weise handeln, wie die Sowjetunion, indem sie nicht vom Standpunkt der Stärke, sondern vom Stend- punkt der Vernunft ausgehen“. In diesem Zusammenhang verdient Beach- tung, daß auch das sowjetische Staatsober- haupt Breschnew den Abschluß eines Frie- densvertrages mit Deutschland gefordert hat. Westliche Hoffnungen, daß auf der Genfer Abrüstungskonferenz und speziell bei den Dreier- Verhandlungen über eine Einstellung der Kernwaffenversuche auf Grund gewisser Indizien in der Kuba-Krise eine Anderung eintreten könnte, haben sich nicht erfüllt. Der sowjetische Delegationschef auf der Kernwaf- fenkonferenz, Botschafter Zarapkin, schloß sich zwar am Dienstag den allgemeinen Wün- schen nach einem erfolgreichen Abschluß der Konferenz an, fügte jedoch im gleichen Atem- zug hinzu, daß die festgefahrene Konferenz nicht wieder in Gang kommen könne, solange der Westen auf seiner„unrealistischen For- derung“ nach einer internationalen Kontrolle bestehe. fortzusetzen“ Die indische Nechnung Von Dr. Karl Megerle In der Stunde der Wahrheit fallen die Illu- sionen. In Indien die Illusionen, daß der Neu- tralismus friedliche Koexistenz zwischen den Mächtigen bedeutet. Die Großen kümmern sich nicht darum, daß die Kleineren sich heraus- halten möchten. Und wo sind die Freunde in der Stunde der Gefahr? Wo sind die Nasser, Tito, Nkrumah, Touré, Keita, Sukarno? Wo ist die Stimme Kambodschas, von Laos und Burma? Aus den Urwäldern tönt Stille. Einer der Neutralen hat sich bescheiden gemeldet, Nasser. Er will„vermitteln“, aber nicht die Chinesen reizen. Man kann dem großen Bru- der in Peking nicht zumuten, seinen Raub vorher herauszugeben. Wozu gab es die Kon- ferenzen von Bandung, Belgrad und Kairo, denen gerade Indiens Weisheit durch den Mund von Nehru Glanz und Bedeutung ver- lieh? Geschwätz der Vergangenheit, vom Winde der Realität verweht. Heute weiß es jeder: Der Neutralismus hat Indien in die Isolierung geführt. Könnte es wenigstens, wie heute Nordamerika, nach dem Grundsatz handeln, daß der Starke am mäch- tigsten allein ist! Aber die indische Neutralität hat die eigene Verteidigung vernachlässigt, die Ubermacht Chinas ignoriert, den Willen der Kommunisten mit dem guten Willen der ästhetischen Intellektualität beantwortet. Nehru hat die fünf Grundsätze der friedlichen Ko- existenz proklamiert und sie in den Tibet- Vertrag mit dem roten China geschrieben. Die ganze Welt sollte zuschauen. Die Welt hatte ihr Spektakel: sie mußte mit ansehen, wie Tibet unterworfen wurde. Dazu kommt, daß dieser so würdig und laut vertretene Neutralismus der Afro-Asiaten einen doppelten Boden hat. Man erlebte es bei dem Freiheitskampf in Ungarn und in Tibet. Man sieht es bei dem Kampf der Deutschen um Einheit und Freiheit. Wo die kräftige Ty- rannei des Ostblocks verstößt, ist Ruhe im Wald der Neutralen. Verteidigt der Westen einmal kraftvoll seine Rechte, erhebt sich ein Weltweites Geschrei„neutraler“ Solidarität. Soll in den UN das Ungarn-Problem auf die Tasssordnung gesetzt werden, stimmt die Mehrheit der afro- asiatischen„Neutralen“ da- gegen. Man will Rußland nicht kränken. Ein Unrecht, das allzu kräftige Muskeln hat und Sie anwendet, wird gern übersehen. An solchem Verhalten hat sich auch Indien lei- der viele Jahre hindurch beteiligt. Es hat dazu beigetragen, den vernünftigen Gedanken der Neutralität, den Gedanken einer unpartei- ischen Gerechtigkeit zu korrumpieren. Und nun macht Indien die Erfahrung, daß sich solcher Neutralismus nicht rentiert, wenn es ernst wird. Man muß sich seine Freunde recht- zeitig suchen. Mit platonischen Diskussionen ist in der großen Politik nur Schaum zu schla- gen. Chruschtschow, mit dem Delhi lange flirtete, Hat in diesen ernsten Tagen seine Liebe zum rotchiniesischen Bruder wiederentdeckt. Auch das pflegt in der Politik so zu sein: die legiti- men Zeziehungen besitzen, wenn es hart auf hart geht, Vorrang vor den Ferienbekannt- schaften. Moskau meint jetzt, Nehru solle sich mit Mao doch verhandelnd einigen. Solche Ratschläge sind weniger als ein Dienst, sie sind ein perfider Spaß. Die indische Krise hat den Gedanken der Neutralität ad absurdum geführt, jedenfalls einer Neutralität, die glaubt, wenn man nichts tue, werde einem nichts getan. Die Welt scheint sich weiterhin zu zerteilen. Das ist ein schrecklicher Vorgang. Aber es ist besser, ihn klar zu erkennen, als ihn bagatellisierend zu verschlimmern. Es gibt gewiß auch eine echte Neutralität. Aber dort, Wo sie sich opportunistisch den Verantwortun- gen entzieht, wo sie von der Gerechtigkeit Spricht, um mit ihr Geschäfte zu machen, ist sie das genaue Gegenteil nobler Unabhängig- keit. Und alle Rechnungen sind zum Schluß ohne den Wirt gem ht. gleitet. In einer Botschaft an Fidel Castro sagte U Thant, er hoffe, daß einige seiner Begleiter in Kuba bleiben önnen,„um unsere ge- meinsamen Anstrengungen zur friedlichen Lösung des Problems doa-Bild Dr. Heinrich Weitz, Ehrenpräsident des DRK, gestorben Duisburg(dpa). Minister a. D. Dr. Hein- rich Weitz, der frühere Präsident des Deut- schen Roten Kreuzes, starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 72 Jahren in einem Duisburger Krankenhaus an Magenkrebs. Der derzeitige DRK- Präsident, Ritter von Lex, erklärte am Dienstag, Weitz habe sich unvergängliche Verdienste um den Aufbau des Deutschen Roten Kreuzes und um das ganze deutsche Volk erworben. Mit seinem Namen bleibe die weltweite Zusammenarbeit der Rot-Kreuz- Organisationen auf interna- tionalem Gebiet verbunden.„In seinem Glau- ben wurzelnd hat er Weite des Denkens mit echter Toleranz gegenüber jedermann ver- bunden.“ Zum Tode von Dr. Heinrich Weitz hat Bundespräsident Lübke den Angehörigen ein Beileidstelegramm gesandt. Darin unter- streicht er die Verdienste, die sich Dr. Weitz um die Rückkehr der Kriegsgefangenen er- worben hat,. Unzählige Vertriebene und Ver- schleppte verdankten Dr. Weitz ein glückliches Wiedersehen mit ihren Angehörigen, betont der Bundespräsident. Treffen Brandt- Adenauer Berlin(dpa). Der Regierende Bürgermei- Ster von Berlin, Willy Brandt, wird voraus- Sichtlich mit Bundeskanzler Dr. Konrad Aden- auer vor dessen Reise in die USA am 7. No- vember zusammentreffen. Wie ein Senatsspre- cher am Dienstag mitteilte, steht ein Termin für die Zusammenkunft noch nicht fest. Die Begegnung wird voraussichtlich erst in der nächsten Woche stattfinden, da Brandt in die- ser Woche nach London reist. Eine Zusam- menkunft war zwischen Brandt und Adenauer bei einem Gespräch auf dem DGB-Kongreß in Hannover verabredet worden. Kroll wird Ostberater Bonn(dpa). Der frühere deutsche Bot- schafter in Moskau, Dr. Hans Kroll, wird am 1. November seine Tätigkeit als Ostberater der Bundesregierung aufnehmen. Vor seiner Ab- berufung aus Moskau hatte die Bundesregie- rung entschieden, Kroll mit dieser Aufgabe in Bonn zu betrauen. Nachdem die„Deutsche Soldstenzeitung“ vor einigen Wochen ein an- gebliehes Interview mit Kroll veröffentlicht hatte, war in Bonn die Vermutung aufge- taucht, daß die Bundesregierung künftig auf die Mitarbeit Krolls verzichten werde. Fleisch wird noch knapper Bonn(dpa). Der seit Monaten andauernde Tiefstand in der Fleischversorgung der So- Wjetzone wird sich nach Ansicht des sozial- demokratischen„Ostspiegels“ in den kom- menden Wochen noch verschlechtern. Das über Vorgänge in der Sowjetzone meist gut informierte Organ des SPD- Pressedienstes teilte am Dienstag in Bonn mit, diese Er- kenntnis habe sich selbst im Zentralkomitee der sowjietzonalen SED durchgesetzt. Beratung über Notstandsgesetz Bonn(dpa). In einer Sondersitzung will das Bundeskabinett am Mittwoch über die Notstandsgesetzgebung beraten. Zu den Ent- Würfen, mit denen sich die Bundesregierung nunmehr beschäftigen wird, gehören das Notstandsverfassungsgesetz, das Schutzbau- gesetz, das Selbstschutzgesetz, ferner das Ge- setz zur Regelung des Aufenthalts der Zivil- bevölkerung im Verteidigungsfall Aufent- Haltsregelungsgesetz) sowie die drei Sicher- stellungsgesetze auf den Gebieten der Ernäh- rung, des Verkehrs und der Wirtschaft. Eine Alliierte Stellungnahme zum Notstandsver- fassungsgesetz liegt bisher dem Bundeskabi- nett immer noch nicht vor. Man will jedoch nicht mehr länger mit der Beratung über den Entwurf warten. dec 1 „Spiege Affäre wird sich noch weiter ausdehnen Bis jetzt keine Bundeswehroffiziere verhaftet-„Spiegel“ Redakteur im SPD. Sicherheitsausschuß Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Die Polizeiaktion gegen das Nachrichtenmagazin„Der Spiegel“ und die sich daraus ergebenden Konsequenzen waren am Nummer eins. Gerüchte, nach denen am Dienstag drei Dienstag in Bonn weiterhin Gesprächsthema hohe Offiziere der Bundeswehr verhaftet worden seien, wurden am späten Nachmittag vom Bundesverteidigungsministe- rium nach Absprache mit der Bundesanwaltschaft als nicht zutreffend zurückgewiesen. Nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert wurden vom Sprecher des Bundesverteidi- gungs ministeriums, daß Offiziere der Bundes- wehr im Zusammenhang mit der„Spiegel“ Affäre vernommen wurden. In Bonn wird damit gerechnet, daß sich die Affäre schon in Kürze weiter ausdehnen wird. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage aufge- worfen, inwieweit neben Offizieren der Bun- deswehr und Beamten des Verteidigungs- ministeriums auch Abgeordnete des Bundes- tages in die gesamte Affäre verwickelt sind, die heute schon über den Fall„Fallex 62“ hinauszugehen scheint. Bis zur Stunde blieb die Vermutung un- widersprochen, daß der erste Reserve-Bri- gadegeneral der Bundeswehr, Freiherr Dr. Friedrich August von der Heydte, Staats- rechtsprofessor in Würzburg, die Landes- und Geheimnisverratsanzeige gegen den„Spiegel“ erstattet habe. Der„Spiegel!-Verlag bestä- tigte, daß er mit von der Heydte prozessiert. Vor kurzem sei von der Heydte auf Antrag des Verlags gerichtlich untersagt worden, Weiterhin beleidigende Behauptungen über den„Spiegel“ zu verbreiten. Der SPPD-Presse- dienst bezeichnete von der Heydte als„sehr eifrigen Abendländer“, der vor Jahren vorge- schlagen habe, man solle unter Umständen gewisse Bundeswehreinheiten konfessionell aAufgliedern. In politischen Kreisen der Bundesbaupt- stadt hat die Tatsache Aufsehen erregt, daß der„Spiegel“-Redakteur Schmelz, der sich zur Zeit in Ungarn befindet, Mitglied des Sicherheitsausschusses beim Parteivorstand der SpD ist. Schmelz gehört dem Bonner Büro des Nachrichtenmagazins an. Im Sicher- heitsausschuß der Sp sitzen auch mehrere SPD-Mitglieder des Verteidigungsausschusses des Bundestages. Ein weiterer besonderer Akzent kam, wie dpa meldet, durch die Diskussion über die Verhaftung des stellvertretenden„Spiegel“ Chefredakteurs Conrad Ahlers in Spanien in die„Spiegel“-Affäre. Wie der Rechtsvertreter des„Spiegel“ Verlegers Rudolf Augstein, Rechtsanwalt Dr. Josef Augstein, erklärte, ist ihm versichert worden, daß Ahlers in Spanien nicht auf Veranlassung der Bundes- anwaltschaft verhaftet wurde. Ahlers und seine Frau seien nach ihrer Festnahme in unwürdiger Weise behandelt worden. Die Nacht hätten beide in einer Art Ziegenstall, in dem sonst Betrunkene zur Ausnüchterung einquartiert werden, verbracht. Frau Ahlers habe einen Herzanfall erlitten. Die„Aufbrin- gung“ von Ahlers in Malaga nannte der SPD- Pressedienst am Dienstag„sehr ominös“. Ah lers befindet sich ebenso wie Rudolf Augstein und Chefredakteur Jacobi noch in Haft. Die Redaktionsräume des„Spiegel“ sind immer noch versiegelt. Der„Spiegel“-Verlag teilte ferner mit, er wisse nicht und könne auch nicht pröfen, ob die Mitteilung der Bundesanwaltschast rich- tig sei, daß man beim„Spiegel“ Geheimpro- tokolle des Verteidigungsausschusses des Bun- destages gefunden habe. Der Tatbestand des Landesverrates sei jedoch auch dann nicht er- füllt, wenn diese Behauptungen zuträfen. Der Landesverratsparagraph 100 des Strafgesetz buches stelle in seinem Absatz 1 denjenigen unter Strafe, der ein Staatsgeheimnis verrät, und in seinem Absatz 2 demjenigen, der sich ein Staatsgeheimnis verschaffe, um es zu ver- raten. Ein Staatsgeheimnis in Besitz zu ha- ben, stehe nicht unter der Strafandrohung des Landesverrates. In einer Verfassungsbeschwerde des Nach- richtenmagazins, die am Dienstag in Karls rube eintraf, wird das Bundesverfassungsge- richt zu der Feststellung aufgefordert, daß die Beschlagnahme der Redaktions- und Ver- lagsräume sowie die Vorzensur der jüngsten Ausgabe durch Polizeibeamte verfassungs- widrig sind. Der Verlag beantragte gleich- zeitig eine einstweilige Anordnung, mit der das Gericht in Karlsruhe die Redaktions- räume des„Spiegel“ freigeben und jede Vor- zensur unterbinden soll. Der Rechtsausschuß des Deutschen Bundes- tages wird sich mit der„Spiegel“-Affäre erst dann beschäftigen können, wenn ihm diese Frage vom Parlament überwiesen worden ist. Eine Sitzung dieses Ausschusses, die von des- sen Vorsitzenden Hoogen(CDU) schon für Freitag angesetzt war, hat Bundestagspräsi- dent Pr. Gerstenmaier unter Berufung auf die Geschäftsordnung des Parlaments untersagt. Macmillan: Super-München wurde vermieden Scharfe Worte für das Vorgehen Pekings- Frieden der Welt sichern London(dpa). Regierung und Opposition Großbritanniens zogen am Dienstag eine Bi- lanz der Kuba- Krise. Premierminister Mac- millan plädierte dafür, neue Bemühungen in den Verhandlungen mit den Sowjets über in- ternationale Streitfragen, besonders auf dem Gebiet der Abrüstung, zu unternehmen. Mit allem Nachdruck stellte sich Macmillan Breschnew fordert Friedensvertrags- Abschluß Botschafter Gröpper überreichte sein Beglaubigungsschreiben Moskau(dpa). Das sowjetische Staats- oberhaupt Leonid Breschnew hat am Diens- tag den„dringenden Abschluß“ eines Frie- densvertrages mit Deutschland und die„Nor- malisierung“ der Lage in Westberlin auf der Grundlage eines solchen Vertrages gefordert. Wie die sowjetische Nachrichtenagentur TASS meldete, erhob Breschnew diese Forderung in einer Unterredung mit dem neuen Botschaf- ter der Bundesrepublik in Moskau, Horst Gröpper. In der Unterredung mit dem Botschafter, die 40 Minuten dauerte, sagte Breschnew, in dem Abschluß eines Friedensvertrages und der„Normalisierung“ der Lage in Berlin liege der Schlüssel für die Verminderung der„ge- fährlichen Spannung“ in Europa und die Kon- solidierung der Grundlage des Friedens in Europa und der Welt. Gröpper hatte Bre- schnew am Dienstag im Kreml sein Beglau- bigungsschreiben überreicht. Breschnew vertrat den bekannten sowieti- schen Standpunkt in der Deutschlandfrage und meinte, eine deutsche Friedensregelung werde eine Annäherung und friedliche Zusammen- arbeit zwischen zwei souveränen deutschen Staaten ermöglichen und dazu beitragen, daß die Frage der Wieder vereinigung zwischen ih- nen geregelt werde. Das sowjetische Staatsoberhaupt versicherte, daß es sich für eine Verbesserung der Bezie- hungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland einsetzen werde und daß diese Bemühungen auf das Ver- ständnis und die Unterstützung des Präsi- diums des Obersten Sowjets und der Sowiet- regierung stießen. 5 Botschafter Gröpper erwiderte laut TASS: „Die Bundesregierung hat wiederholt betont, daß sie eine Verbesserung der deutsch-sowjie- tischen Beziehungen anstrebt.“ Er erklärte, eine Verbesserung des gegenseitigen Ver- ständnüsses zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion werde nicht nur den Be- ziehungen zwischen den beiden Staaten zu- gutekommen, sondern auch günstige Auswrir- kungen auf den Frieden in Europa und in der gamzen Welt haben. Dreijährige Konzildauer Vatikanstadt(dpa). Papst Johannes XXIII. rechnet, wie am Dienstag aus seiner Umgebung verlautet, neuerdings mit der Möglichkeit, daß das Vatikanische Konzil etwa drei Jahre dauert. Bisher glaubte man all- gemein, das Ende der Kirchen versammlung für Dezember 1963 erwarten zu können. Al- lerdings müßte dann das gegenwärtige Tempo der Arbeiten erheblich beschleunigt werden. uneingeschränkt hinter den Präsidenten der USA. Sowohl der Premierminister als auch Oppositionsführer Gaitskell verurteilten die Täuschungsversuche Moskaus. Macmillan meinte aber, dies sei kein Grund um jetzt 27 nisch zu werden und den Sowjets nichts mehr zu glauben. Er nannte die wünschenswerte Haltung„praktischen Optimismus“. Deutlich klang die Erinnerung an die Er- fahrungen der Dreißiger Jahre an, als Mac- millan sagte:„Eine Kapitulation vor den So- wzets in Kuba wäre ein Super-München ge- Weser und hätte leicht zum Zusammenbruch der freien Welt führen können.“(Münchner Konferenz mit Hitler über Vorgehen gegen die Tschechoslowakei). Der britische Reglerungs- chef bestätigte erneut, daß auch Großbritan- nien einen„Ausverkauf der Türkei“— das zunächst von Chruschtschowy vorgeschlagene TFauschgeschäft, Abbau der sowjetischen Stütz- punkte auf Kuba gegen eine Beseitigung der US-Stützpunkte in der Türkei— abgelehnt habe. Er fügte hinzu:„Man kann eine Gefahr für sich selbst nicht dadurch vermeiden, daß man ein schimpfliches Geschäft auf Kosten eines Verbündeten macht.“ Der Premierminister versprach, daß Groß- pritannien alles tun werde, wozu es von sei- nem Commonwealthpartner Indien zur Ab- wendung der chinesischen Aggression ersucht Wird. Macmillan fand scharfe Worte für das Vorgehen Pekings. Er sprach von eimem „plötzlichen brutalen Angriff auf der Grund- lage unverhüllter Machtpolitik.“ Der Führer der Labour Party beschuldigte die Sowjets eines Vertrauensbruchs in der Kuba-Krise wegen ihrer Behauptungen, es seien keine Angriffswaffen auf Kuba. Gaits- Kkell forderte den Westen auf, nicht an allen Fronten einfach nur Unnachgiebigkeit gegen- über den Sowjets zu zeigen. Er sprach seine Besorgnis darüber aus, daß Großbritannien vor den amerikanischen Entscheidungen nicht konsultiert wurde. Zur Entspannung Bären-Marke. ihre hohe Konzentration machen sie so gehaltvoll und ergiebig. Schon ein kleiner Schuß Bären-Marke erschließt das reiche Aroma ihres Kaffees, macht ihn so verlockend goldbraun und vollendet den Kaffeegenuß. Bären-Marke ist in der geschlossenen Dose nahezu unbegrenzt haltbar. Machen Sie es sich bequemer: Ein größerer Vorrat im Haus erspart ihnen Zeit und Wege. Nicnts gent uber Bren- Marke · Baren- Mar gönnen Sie sich gern ein Tagchen Kaffee. Sie schätzen seine belebende Wirkung und seinen aromatischen Geschmack. i 5 Es liegt an der richtigen Zubereitung ſhres Kaffees, ob sich das Aroma auch ganz entfalten kann, und- an der Milch. Zum guten Kaffee die wirklich gute Dosenmilch: Die reiche, würzige Kraft von Krãutern und Gràsern des Allgaàus und des fruchtbaren bayerischen Oberlandes ist ebenso We das gesunde Vieh die Grundlage für die „ Wiertwolle Rohmilch der Bären-Marke. hr Reichtum an natürlichen Nährstoffen und taus- weit Chri Vorb gläu! dem ihre Sch in From Aber Man 85 und Jahre Brau, entzü Mit Warm Aller 80 88. . mag, alter heilig mer nehm Sonn den —— NexzüccgERTE CODE MS, 8 Allerheiligen Die große Stille kehrt ein mit diesem Mo- nat, der ais elfter im Kreis des Jahres geht, und still und als fromme Fei begeht die katholische Christenheit schon seinen ersten Tag: Allerheiligen. Die Stunden richten das Gedenken auf alle Heiligen und Seligen, die Wie eine Fackel den Glauben durch die Jahr- tausende trugen, das Licht des Christentums weiterzugeben— auch wenn sie für dieses Christentum ihr Leben dahingeben mußten. Vorbild und Verpflichtung zugleich sind jene gläubigen Männer und Frauen für uns, die dem Willen Gottes gehorchten, bis seine Gnade ihre Seelen zu sich nahm. Schon im vierten Jahrhundert beging man im Morgenlande diesen Tag. Ludwig der Fromme führte ihn im Jahre 835 bei uns ein, Aber schon einhundert Jahre zuvor gedachte man in England an diesem Tage der Heiligen, und da er mit dem Beginn des keltischen Jahres zusammenfiel, war dort noch lange Brauch, am 1. Nov ber lodernde Feuer zu entzünden. Mit Allerheiligen geht für den Bauern das Warme Halbjahr endgültig zu Ende: Nach Allerheiligenmess ist der Winter gewiss!— so sagt man, aber man setzt von altersher da- zu:: wenn er dann noch nicht kommen mag, so die lert's bis zum Martinstag! Nach alter Wettererfahrung kann es um den Aller- heiligentag noch so etwas wie einen Nachsom- mer geben, eine ganze Reihe von Lossprüchen nehmen darauf Bezug: Allerheiligen geht die Sonne mit in die Kirche Nun, wir wür- den darüber nicht gerade böse sein! 8 BIENE NM HONIG Frein, Wie die Notur ihn gibt . 0 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 29. Okt. Ochsen A 100109. Bullen A 106120, B 96 bis 106. Kühe A 86-100. B 78-88, C 7078. Färsen A 103114, B 96—103. Grohviehauftrieb 851; schleppend, geräumt,. Kälber A 175200, B 160 bis 170, C 140155; Auftrieb 142; schleppend, ge- räumt. Schweine B 1 130148, B 2 130149, C 133 bis 150, D 133149, E 126—140; Sauen G1 112 bis 125. G 2 100110; Auftrieb 2679; langsam, kleiner Uberstand. Lämmer und Hammel A 100115, Schafe A 90, B 7578; Auftrieb 43; Läm- mer, Hammel und Schafe obne Tendenz. Seckenheimer Probleme im Vordergrund des Aussprache-Abends Seckenheimer Probleme standen im Mittel- punkt eines Ausspracheabends der Mannheimer Liste am Montag Abend in der Turnhalle. Be- Zirksbeirat Richard Möll konnte zu diesem Abend die Stadträte Bußjäger und Fleiner und die Kanditaten Engelbert Augenthaler, Motz, Spiegel und Dr. Knoll begrüßen bevor Stadtrat Bußjäger in grundsätzlichen Aus- führungen die Haltung der Mannheimer Liste in ihrer bisherigen Arbeit und Zukunftsplan- ung unterstrich. Der Mannheimer Liste gelte es das bürgerschaftliche Element in Mann- heim wieder zu mobilisieren, die Nichtwähler an die Urne zu bringen und Entschei- dungen über die kommunalen Probleme ohne Parteisicht zu lösen. Deshalb werde die Mann- heimer Liste von den Parteien besonders aufs Korn genommen, weil sie dieses belebende und starke Element neu erwachenden Mann- heimer Bürgersinns nicht mögen. Sie würden der Mannheimer Liste Kirchturmspolitik vor- werfen, ohne jemals diesen Begriff erklärt zu haben. Bußjäger wandte sich dann dem Flugplatzproblem, der Polizeifrage und dem oft gehörten Vorwurf des fehlenden Drahtes nach oben“ zu. Es habe sich immer wieder gezeigt, daß die Gemeinden in ihren Wün- schen sich selbst gegenüber Land und Bund besser vertreten können als die Mitglieder in den Parlamenten. Bußjäger bedauerte, dag heute Ressortehefs der Stadtverwaltung ihre Arbeit, die sie als Bedienstete einer Verwal- tung Leistung als reine persönliche und Parteileistungen hinstellen len. In letzter Konzequenz seien alle Leistungen von der Gemeinsamkeit getragen. Buß er erläuterte dann die einzelnen Plänen, die von der Mann- heimer Liste aufgestellt wurden und die deut- lich zeigen würden, daß die Mannheimer Liste in die Zukunft zum Wohle aller Bürger plane. Anschließend wandte sich der Seckenbeimer Kanditat Engelbert Augenthaler den kommu- nalen Problemen zu. Auch er betonte, daß die Mannheimer Liste den 5 sinn fördern Wolle. Zur Lösung des Verkehrsproblems sei eine Umgehungsstraße notwendig. Sie müsse Aber entlang des Neckars gebaut werden. Eine Enteignung des land wirtschaftlichen Geländes könne nicht stattfinden, solange eine andere durchführbare Möglichkeit vorhanden sei. Die Lösung der Sportplatzfrage sah Augenthaler im Wald, wo neben einem Bezirkssportzen- trum, dem Rennplatz aueh ein Schwimmbad entstehen könne. Für einen Kinderhort solle ein neues Gebäude errichtet werden. Er be- dauerte bei einem Rückblick auf das Bauge- lände, daß noch heute die Bebauung der Läm- mertränke noch immer binausgezögert werde. In der folgenden Diskussion wurde nech ein- mal in aller Deutlichkeit das Sportplatzprob- lem Seckenheims angesprochen. Dabei kam man vonseiten der vertreter der Landwirt- schaft wie des Turnvereins 98 zur Aufassung, daß endlich für den TV 98 ein Sportplatz ge- schaffen werden müsse. Es bestand auch da- rüber Uebereinstimmung, daß bei der Verlesg ung der Umgehungsstraße entlang des Neckars trotzdem das jetzt projektierte Sportplatz- zentrum gegenüber der Kaserne errichtet wer- den könne. Dabei wurde dann bekannt, daß mit dem Pferdezucht- und Rennverein Be- sprechungen wegen der Erweiterung der Renn- bahn geführt wurden und dabei erneut die Sportplatzfrage aufgetaucht sei. Deshalb regte Stadtrat Fleiner an, daß recht bald eine Be- Zirksbeiratssitzung in Seckenheim stattfinden müsse, bei der alle Vereine gemeinsam das Problem erörtern sollten, wie man die Sport- plätze auch in den Rahmen einer Rennbahn einfügen könne. Der Pferdezucht und Renn- verein sollte offen Farbe bekennen, ob er bei einer Erweiterung seiner Babn selbst eine Möglichkeit sehe, die Seckenbheimer Sport- vereine dort noch aufzunehmen., Von land- wirtschaftlicher Seite wurde betont, dab man 1 5 der Mannheimer Liste im Wörtel einen Geländeverlust für dieses Projekt die bereits noch über Seckenheimer Probleme entscheidend tragen habe. beim Bau eines Bezirkssportzentrums in Kauf nehmen würde, daß man aber eine Lösung im Wald viel lieber sehe, weil sie sich schneller und dauerhafter realisieren ließe. Man könne daun geplanten 100 000 DM verwenden. Nachdem Kanditat Motz die Wichtigkeit der grünen Lungen um Mannheim sprach, die sich mit der Er- haltung des land wirtschaftlichen Geländes ver- binden sprach Richard Möll die Hoffnung aus, daß dieser Ausspracheabend zur Klärung der beige- Sparen Sie am richtigen Ende? Ihr Kaufmann wird es Ihnen bestätigen: im richtigen Einkauf liegt der Gewinn. Auf Zzweikache Weise sparen Sie, wenn Sie all die Dinge, die Sie in Ihrem Haushalt täglich brau- chen, in preiswerteren Großpackungen kaufen: durch den Mehrinhalt sparen Sie bares Geld, und weil Ihr Vorrat länger reicht, erübrigt sich mancher zusätzliche Einkaufsweg. Das Spülwunder Pril gibt es jetzt in der neuen Riesen-Sparflasche. Sie ist preiswert und reicht fkür viele Wochen, auch wenn Sie mehrmals täglich spülen. Denken Sie beim nächsten Ein- Kauf daran: Das Spielwunder Pril ist jetzt noch preiswerter- in der neuen Riesen-Sparflasche. FUSSBALL 98 Seckenheim- Germania Mannheim 1:1l:0 Eine der schwächsten Leistungen in der Sai- sion boten die 98er auf eigenem Platze im Punktespiel gegen Germania Mannheim. Der Gegner, der gerade erst anfing Fußball zu spielen, ließ die Einheimischen nicht zur Ent- kaltung kommen und nahm verdient einen Punkt mit. Viel zu umständlich und mit viel zu wenig Elan wurde gekämpft. Wenn auch das Mittelfeld beherrscht wurde, so war es aber doch vor dem Strafraum bereits mit der Kunst am Ende. Dazu kam noch, daß einige Spieler völlig außer Form waren. Der halb- linke Dausch brachte die Seckenheimer dureh Elfmeter in der 35 min. in Führung. Mit dem ein Tore Vorsprung schien man sich zu be- Snügen, jedoch es kam wie es kommen mußte. Acht Minuten vor Spielende war die Sensation komplett, den Mannheimern gelang der Aus- Sleich. Alle Anstrengungen das Blatt noch zu Wenden blieben trotz gewaltigen Endspurts ohne Erfolg. Im Vorspiel besiegte die A Jugend der 98er Sc Blumenau boch mit 10:0 Toreg. E* Hallenkreismeisterschaft A Jugend in Ketsch Am letzten Samstag begannen in Ketsch die Spiele um die FHallenkreismeisterschaft der A Jugend. Die Mannschaft des TB Jahn er- wischte einen guten Start. Mit 8:0 Punkten und 26:8 Toren liegt die Jugend nach dem ersten Spieltag in Führung. Im ersten Spiel wurde der TV Rheinau mit 6:1 geschlagen. Im zweiten Spiel wurde der SV 07 mit 90 besiegt. Gegen den Kreismeister im Feld, JI vesheim, wurde das wichtigste Spiel des Ta- ges mit 4:3 Toren gewonnen. Auch das Spiel gegen TV Edingen konnte allerdings erst dureh einen starken Endspurt mit 7:4 gewonnen wer den. Dadurch hat sich die Jugend des TB Jahn eine gute Ausgangsposition geschaffen. Hohe Ehre für Suebenheims Kleintierzüchter Der Präsident des Bundesverbandes W. Zieberts, Duisburg war prominentester Besucher Der Kleintierzuchtverein Suebenheim fand eine besondere Ehrung und Auszeichnung bei seiner diesjährigen Lokalschau in der Gaststätte zum Dünenrand durch den überraschenden Besuch des Präsidenten des Bundesverbandes der deutschen Rassengeflügelzüchter W. Zieberts Duisburg- Hamborn, der zusammen mit dem Landesverbandsvorsitzenden Josef Bock Feu- denheim die zahlenmäßig gegenüber dem Vor- jahr zwar kleinere aber qualitätsmäßig we- sentlich stärkere Lokalschau besuchte und den beteiligten Züchtern ein hohes Lob für ihre intensive Arbeit spendete. Insgesammt kamen 110 Tiere(70 Geflügel und 40 Kanin- chen) zur Ausstellung. Wie Vorsitzender E. Urbanek betonte, war bei allen Rassen ein Qualitätsanstieg festzustellen, der bewies, daß die Züchter im vergangenen Jahr die zahl- reichen Instruktionen befolgten. Als Preisrich- ter fungierten für Geflügel Rösch Graben u. für Kaninchen Stegmeier Bammental. Die Ver- eins meisterschaft ging wie in den Vorjahren beim Geflügel an Walter Schwarz(Zwerg⸗ hühner Silber) und bei den Kaninchen An Adam Zink(Lug). Die Ausstellung war von Richard Marzenell. Vorbildlich aufgebaut, litt im Besuch aller- dings etwas unter den vielen Ausstellungen, die im Kreisgebiet zu gleicher Zeit stattfanden und natürlich auch unter der unfreundlichen Witterung. Die gut ausgestattete Tombola fand guten Zuspruch und zum Abschluß waren die Suebenheimer Züchter natürlich ganz beson- ders stolz, daß ihnen ihr Bundespräsident“ an diesem Tag die Ehre gegeben hatte und innen damit die höchste Ehre die einem Ras- segeflügelzuchtverein ⁊uteil Werden kann, erwies. Unser Wetterbericht Veränderlich U bersicht: Der heute langsam über Süddeutschland hinwegziehende Ausläufer des Nordmeertiefs hat erneut die Zufuhr polarer Luftmassen eingeleitet. Im Bereich der kühlen Luftmassen ist das Wetter vorerst leicht ver- änderlich. Vorhersage: Anfangs bedeckt und zeit- weise Regen. Dann Ubergang zu wechselnder Bewölkung mit einzelnen Schauern. Nieder- schläge in höheren Lagen zum Teil als Schnee. Mittagstemperaturen unter zehn Grad. In Auf- klarungsgebieten leichter Nachtfrost. Don- nerstag noch leicht veränderlich, gelegentlich Schauer. kühl. 5 Die endgültigen Lotto- Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) DM 500 000, Gewinnklasse 2 66 Gewinnzahlen u. Zusatzzahh DM 253 951,90, Gewinnklasse 3 66 Gewinnzahlen) DM 6112,10, Gewinnklasse 4(4 Gewinnzahlen) DM 88,15, Gewinnkl. 5(3 Gewinnzahlen) DM 4, 10. Die endgültigen Toto-Gewinnquoten 1Zer-Wette: 1. Rang(13 richtige DM 123 744, 30, 2. Rang(12 richtige) DM 1438,85, 3. Rang(11 richtige) DM 86,45, 4. Rang(10 richtige) DM 9,55. 10er-Wette: 1. Rang(10 richtige) DM 9477,25, 2. Rang(9 richtige) DM 246,60, 3. Rang(8 rich- tige) DM 18,55. ———— Rheuma Arthritis Gichf. Gliederreißen Scholterschmerz sowie andere theum. Beschwerden be- kämpft fogal gof zweifache Weise: Die Spezial-Wirk- Fon bn en in Togal verschafft rasche Schmerzlin- 195 und fördert gleichzeitig wirksam den e 5 5 N Inserieren bringt Gewinn 0 Stoff ogal normalisiert den Harnsäure- Stoffwechsel un viert die Hormonsekretion der Nebennierenrinde. Selenk- schwellungen gehen zurück, Muskelverkrampfungen werden gelöst. Unschädlich för Magen v. Herz. in Apotheken. DM 1.60 u. 3.90. naesche Hilfe bringt Möbliertes Doppelbettzimmer für Ehepaar gesucht. Adresse im Verlag ds. Blattes. 1 Verkzufe 1 Stragula an Mun o 1.95 mit Winzig, Schönheitsfehlern öb. 7000 qm AUS HI, FRICK KG, Mhm, nor F 4, Möbl. Zimmer zu vermieten. Adresse im Verlag ds. Blattes Nhe Poradeplatz). Gummistempel liefert Neckarbote- Druckerei. Klein- Klaviere, Flügel Stimmungen— Reparaturen Musiknaus Ehret os. Mannheim, R I, 7. Tel. 25062 Gehen Sie doch auch zu Wüstenrot Turnerbund Jahn 1899 e. V., M.-Seckenheſm uf dem Waldsportplatz Handballspiele (Kurzspiele nach feldart) Wir bitten um zahlreichen Besbch. Sonntag von 9-12 Uhr und 14-16 Unr um den Pfisterer-Pokal Schülertreffen und Schöler. Jahrgang 1930/37 3. November, 20 Uhr im Bad. Hof. Herzliche kinladung an alle ehemaligen Schölerinnen als 70 Ländern stets quszeichnet. Der entscheidende punkt Sitzt miften gouf der Wohlbekannten SNALCO. Flasche und verdankt seine Weltweite Aner- kennung einzig o. allein der Spitzenqualität, elche SNALCO seit 60 Jahren und in mehr SINALCO, das zaubert die köstliche Ge- schmacksfölle sonnengereifter Citrusfröchte guf den Saumen, ja da spört man die er- lesenen Früchte! Deshalb: Achten duch Sie immer quf die Flasche mit dem roten Punkt beim Getränkeeinkauf! Durch diese größte deutsche Bausparkasse kommen Werk- täglich 160 Familien zum ei- genen Heim. Sie brauchen nu einen Teil der Baukosten an- zuspdren. Dabei erhalten Sie Prämien bis 400, UM oder Stevernachlaß und können eines Iages öber ein zinsgün- stiges Darlehen verfügen. Reit undd Auskunft gibt ihnen gern Berotungsdenst Monnheim, C J, 5 Telefon 23386 Wöstenrotf 2 Möbelkauf leicht gemacht Artur Hauck Zähringer Straße 1 9 1 45 Ich kann nicht anders Vor 445 Jahren ist es gewesen, und der Stadtschreiber von Wittenberg malte mit dem Gänsekiel den 31. Tag im Oktober anno 1517 auf die Urkunden, die dem fahrenden Volk der Händler die Erlaubnis erteilen sollten, zum FKirchweihmarkt vor Allerheiligen ihre Buden aufzuschlagen und den aus der ganzen Umgebung herbeiströmenden Leuten ihre Wa- ren anzubieten. Durch das bunte Treiben der ankommenden Menschen und Wagen eilte um den Mittag dieses Tages mit schnellen Schritten ein Mann in der Kutte der Augustinermönche, der eine Pergamentrolle in den Händen trug: Dr. Mar- tin Luther. Später, als man von ihm schon als Reformator sprach, hat Luther immer Wie- der erklärt, daß er sich eigentlich der Bedeu- tung seines Weges zur Schloßkirche von Wit- tenberg, an deren Tor er seine 95 Thesen an- schlug, überhaupt nicht bewußt gewesen Wäre. Er wollte lediglich das tun, das unter den Ge- lehrten zu Wittenberg von jeher üblich ge- wesen war: seine Gedanken einem breiten Publikum schriftlich kundtun und damit die ihn bewegenden Fragen zur Diskussion stellen. Ungewöhnlich freilich waren die kompro- mißlose Form, in der Luther seine Thesen auf- stellte, und die offenen Vorwürfe, die er gegen den Ablaß richtete. Seine Freunde versuchten, inn umzustimmen, sie flehten ihn an, die The- sen von der Kirchentür zu entfernen„ehe sie Schaden gestiftet“. Dr. Martinus aber schüttelte den Kopf, und in dieser schweigenden Ant- wort lag schon das Wort, mit dem er später zu Worms vor dem Reichstag seinem Kaiser antwortete:„Hier stehe ich; ich kann nicht anders; Gott helfe mir! Amen!“ Der Augusti- nermönch von Wittenberg ging seinen Weg der Protestantismus wurde geboren. Kriegsopfer fordern Erhöhung der Grundrenten Singen dsw). Eine fühlbare Erhöhung der Grundrenten forderten 1500 Kriegsbeschädigte und Soldatenwitwen aus dem Kreis Konstanz bei einer Kundgebung in der Singener Schef- fel-Halle. VdK-Bezirksgeschäftsführer Walter Nothelfer(Tübingen) kritisierte scharf die Haltung von Bundesarbeitsminister Blank in dieser Frage. Die Kriegsopfer könnten nach 17 Jahren erwarten, daß sich die Regierung zu ihren sozialen Verpflichtungen bekennt. Höhere Mittel für den Fremdenverkehr Stuttgart dsw). Die Vielzahl der Frem- denverkehrseinrichtungen in Baden-Württem- berg, das stark angewachsene Bedürfnis nach Erweiterung und Modernisierung der Kur- und Bade- Einrichtungen und das Steigen der Baupreise erfordern künftig weit höhere Staatliche Mittel zur Förderung des Fremden- Verkehrs, heißt es im Geschäftsbericht des Wirtschaftsministeriums zur Beratung des Staatshaushaltsplans 1963. Dem vermehrten Bedarf auf dem Gebiet der Förderung des Fremdenverkehrs solle mit der im Planent- wurf für 1963 beantragten Aufstockung der Darlehensmittel um 2,3 auf 3,5 Millionen Mark, der Zuschußmittel um 1 auf drei Mil- lionen Mark und einer Bindungsermächtigung in Höhe von zwei Millionen Mark Rechnung getragen werden. Bellagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma Radio Kaibel Mannheim bei. Wir bitten unsere Leser um Beachtung. „Spiegel“-Affäre ein„Politikum ersten Ranges“ Stuttgart Gdsw). Der Vorsitzende der Jungdemokraten in Baden- Württemberg, Horst Klesäcker, hat die Ansicht vertreten, daß die Aktion gegen den„Spiegel“ geeignet sei, die Pressefreiheit in der Bundesrepublik zu zer- schlagen. Eine„Zertrümmerung“ des„Spie- gels“ käme zudem der Auflösung der Opposi- tion in der Bundesrepublik nahe. Es gehe in dieser Affäre nicht nur um straf- und presse- rechtliche Fragen, sondern um ein Politikum ersten Ranges. Die Offentlichkeit müsse be- achten, zu welchen Schlägen die staatliche Ge- Walt selbst ohne Notstandsrecht in der Lage sel. Die Jungdemokraten erwarteten von der Bundesregierung eine eingehende Stellung- nahme, betonte Kiesäcker. Sofern sie es über- haupt könne, werde sie den Verteidigungs- minister von dem Verdacht befreien müssen, er habe die Verfolgung betrieben, um eine ihn persönlich hindernde Hürde zu beseitigen. Beilagenhinweis Der heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des Staatl. Zahlen-Lotto bei, Wir verweisen auf diese Notiz. „Herrenmühle“ für Universität Heidelberg dsw). Die sogenannte„Her- renmühle“, ein großräumiger Baukomplex am Ende der Hauptstraße in der Nähe des Karlstores in Heidelberg, soll vom Land Ba- den- Württemberg gekauft und für Zwecke der Universität verwendet werden. Wie im Rathaus mitgeteilt wurde, sollen die Ver- handlungen über den Kauf der Mühle Anfang November beginnen. Noch steht im einzelnen nicht fest, für welche Zwecke die Mühle, die einer Aktiengesellschaft gehört, verwendet werden soll. Fest steht aber, daß sie abge- rissen und für Universitätsneubauten der geisteswissenschaftlichen Fakultäten verwen- det werden soll. Aussaat der Wintersaaten oft verzögert In diesem Jahr macht die Verzögerung der Ernte bei verschiedenen Kulturen die Winteraus- saat großenteils schwieriger bzw. sind hierfür bezüglich der Mineraldüngung besondere Uber- legungen angebracht. Die häufig zu nasse und ungünstige Witterung hat durch Verhärtung der Böden und Auslaugung von Nährstoffen die Struktur verschlechtert. Für Spätsaaten wird man eine spätsaatverträgliche Getreidesorte wählen, die sich dann noch befrie- digend vor Winter entwickelt. Zur Verbesserung der geschädigten Bodenstruk- tur hilft eine kräftige Thomasphosphat- g A be. Struktur und Phosphatzustand des Bodens hängen eng zusammen. Die Phosphorsäure ist nicht allein Pflanzennährstoff. sondern ebenso wichtig als Bakterienfutter. Thomasphosphat Kann jederzeit ausgebracht werden Man sollte diesen billigen und vielseitigen„Dünger der Boden- fruchtbarkeit“ durch die Ackerarbeiten gut mit der Krume vermischen, da die Phosphatsäure im Boden wenig beweglich ist. Stiekstoff und Kali sind zeitig im Früh- jahr auszubringen 2 B durch Rus tic a- Stick- sStoffkali(Kaliammonsalpeter). Dieser bewährte körnige Mehrnährstoffdünger wird durch die Ruhr- Stickstoff AG jetzt in zwei extremen Nähr- stoffverhältnissen geliefert: neben 16 7½0 28 ist auch die Sorte 20 0 20 erhältlich. Der Stickstoff liegt in beiden Stickstoffkali-Sorten zu 8 Als Salpeter- und zu/ als Ammoniak- Stickstoff vor, also in etwa den gleichen Anteilen wie in dem vielseitig verwendeten Kalkammonsalpeter. Kali ist. wie in den meisten Kalidüngern. als Kalium- chlorid enthalten. Zu Getreide streut man 4 bis 6 dz/ha. Auf Acker und Grünland wird Rustica- Stick- stoffkali gern als Ergänzungsdünger für jährliche oder besonders für in mehrjährigen Abständen Sieben Aussiedlerhöfe ohne Wasser 55 Fütz en, Kr. Donaueschingen(Usw). Steben Aussiedlerbhöfe in der Nähe der Schweizer Grenze bei Fützen sind seit einigen Tagen ohne Wasser. Die Höfe, die an eine eigene Wasserversorgung angeschlossen sind, hatten schon seit einiger Zeit unter der anhaltenden Trockenheit zu leiden. Nun hat die Schüttung rer Quelle fast ganz ausgesetzt. Täglich müssen die Hofbesitzer abwechselnd das Was- 5 Ser für 35 Personen und über 100 Stück Groß. vieh aus der etwa vier Kilometer entfernten Fützener Ortswasserleitung in ihr Reservoir fahren. als Vorrat verabreichte Phosphatgaben ver- Wendet. Man streut z. B. Thomasphosphat im Sommer auf die Stoppeln oder im Herbst, Stick stoffkali entsprechend der jeweiligen Kulturart Während der Vegetationszeit. Den kühlen Tagen„ein Schnippchen“ schlagen Auch in diesem Jahr erleben wir es wieder: kühle, regnerische Tage; unfreundlich und unge- 1 mütlich. Die Heizperiode steht also vor der Tür und mit Unbehagen denken viele Hausfrauen an die Plagen und Mühen mit dem alten Ofen im letzten Jahr. Ihr natürlicher Wunschtraum: man müßte im Handumdrehen ein warmes Zimmer haben. Und sie kann es! Nur ein bißchen Mut und endlich den überalterten Ofen„an die frische Luft setzen“ und durch den modernen Glofen ersetzen. 8. Millionen Hausfrauen haben sich das Leben bereits durch einen Olofen leichter gemacht. So ein Glofen ist eben genau das ideale Heizgerät für ein behagliches Heim. Er trägt nicht nur zur Entlastung von der Heizarbeit bei, sondern liefert auch Bequemlichkeit, und außerdem ist er sehr sparsam. f Fülltür und Aschenkasten braucht der Glofen nicht, weil Heizöl von selbst in den Brenner fließt und ohne Asche verbrennt. Der Oltank im Olofengehäuse faßt bis zu 151 Heizöl. Damit kann man zum Beispiel im Winter einen 30 m großen Wohnraum ca. 45 Stunden heizen. 6 Gerade jetzt— während der kühlen Tage im Herbst und Spätherbst— ist die richtige Zeit, an die Anschaffung eines neuen Ofens zu denken. Und da die Bedienung eines Olofens das reinste Kinderspiel ist, bewährt er sich auch gerade in dieser Zeit, wo man den Ofen gelegentlich nur für ein paar Stunden anmachen will. 1 Feinste Spitzenkaffees aus den besten Anbaugebieten der Welt schenken ihm seinen erlesenen Wohlgeschmack meln gpoge L MAN VON LOLA S8 T Oopyright by„Litag“, Westendorf, urch Verlag v Graberg& Görg, Wiesbaden (49. Fortsetzung) Wie hat sie das einen Augenblick vergessen können? Nicht vergessen— aber sie hat wohl geglaubt, sie könne diese unselige Liebe über- winden. Und um so leichter, wenn ihr ein Mensch dabei hilft. Ein naher, ergebener, zu- verlässiger Mann. Nun aber, nachdem sie Rai- ner wiedergesehen hat, weiß sie, daß es diese Hilfe nicht gibt. Kein innerliches Loskommen von Rainer. Und niemals die Flucht vor ihm zu einem anderen Mann.— Als Irmelin am nächsten Vormittag ihr Zim- mer verläßt und zum Frühstück hinunter- kommt, hört sie vom Hausmädchen, daß der Herr schon sehr früh seinen Kaffee genom- men hat., Es ist also offensichtlich, daß er eine Begegnung mit ihr vermeiden will. Sie ist in der langen, meist schlaflosen Nacht nun auch zu festen Entschlüssen gekommen. Zuerst muß sie Lutz Gruber aus seinen Hoffnun- gen reißen. Wenn er ihr dann zürnt, wenn er ihr nicht länger zur Seite stehen will, so muß sie eben allein ihren Weg gehen, wenn er auch schwer und in seiner Einsamkeit trau- rig sein wird. Ach, das ganze Leben, vor wenigen Wo- chen noch heiter und schön, scheint ihr sinnlos geworden zu sein.— 1 Etwas nach zwölf Uhr fährt Irmelin mit mrem Wagen in die Stadt. Sie weiß, da Lutz Gruber, der vormittags meistens auf dem Gericht zu tun hat, um diese Zeit am leich- testen zu treffen ist. Sie will kein Telefon- gespräch, keine Anmeldung und keine Vor- bereitungen. Will ihm die Wahrheit schnell agen, um wenigstens mit dieser Sache fertig zu werden. 5 Doktor Gruber ist zwar noch in einer Konferenz, als Irmelin sein Büro erreicht, aber sie braucht nicht lange zu warten. Dann steht sie vor ihm, und als sie die helle Freude in seinen Augen hinter den Brillengläsern sieht, das glückliche Lachen seines Mundes, die ausgestreckten Hände, mit denen er ihr entgegenkommt, da hat sie Mühe, ihre Trä- nen, die jetzt so locker sitzen, zurückzuhal- ten. Sie schluckt, upd der Mann erkennt an dem Ausdruck ihrer Augen, was sie ihm bringt. „Irmelin, Se kommen selbst— und so bald schon!“ „Weil ich nicht will, daß Sie denken— daß Sie offen sollen, lleber Doktor Gruber. Ich kann nicht.. So lieb und wert Sie mir sind, S0 geri ici Sie habe. Ich— kann es nicht.“ „Gestern dachten Sie anders, Irmelin“, sagt der Mann, dessen Gesicht sich verfinstert hat und der an seiner ungeheuren Enttäuschung würgt. „Ja, in dem Augenblick, als Sie mich durch das Geständnis überrumpelten, als Sie so gut, so lieb zu mir sprachen, glaubte ich wirklich, Sie könnten Zuflucht und Rettung für mich sein. Dann aber habe ich Rainer wiederge- SSH „Er hat mit Ihnen gesprochen?“ forscht er Hastig. „Nein. Ich sah ihn nur in Ihrer Gegenwart. Fünf Minuten. Dann nicht wieder.“ „Doch, es ist seinetwegen, Irmelin?“ Sie neigt den Kopf sehr tief. „Ja. Seit ich ihn wiedergesehen habe, weiß ich, daß es keinen Ausweg für mich aus dieser hoffnungslosen Liebe gibt.“ Sie ist nicht hoffnungslos, denkt der Mann. Aber er ist jetzt zu enttäuscht und zu ver- bittert, um es auszusprechen. Diesem Rainer, der nichts dazu tut, fällt die große, starke, aufopferungsfähige Liebe dieses süßen jun- gen Geschöpfes zu, bleibt ihm auch dann noch, als Irmelin fest entschlossen ist, sich äußer- lich von ihm zu trennen. Und ihm, der sich die größte Mühe um sie gegeben hat, ent- gleitet sie in dem Augenblick, als sie den an- deren nur sieht. „Ich könnte sehr gut verstehen, wenn Sie nun nicht mehr mein Anwalt und Freund sein wollen. Doktor Gruber.“ „Das ist in diesem Augenblick sehr schwer zu beantworten, Irmelin. Lassen Sie mir Zeit. Ich muß mich prüfen, ob ich Ihnen in Zu- kunft noch der ganz zuverlässig ergebene Be- rater sein kann, den Sie unbedingt brauchen. Jetzt muß ich erst mit meiner Enttäuschung fertig zu werden versuchen. Verzeihen Sie mir!“ „Ich habe Grund zu dieser Bitte“, versetzt sie ergriffen.„Lieber Doktor Gruber, ich bin 80 traurig, daß das alles gestern zwischen uns zur Sprache gekommen ist.“ „Liebe Irmelin, wäre es anders, wenn ich mein Gefühl verschwiegen hätte? Für Sie Wohl. Ich Egoist denke nur an mich.“ „Sie sind kein Egoist“, widersprach sie sehr lebhaft.„Sie sind ein guter Mensch. Und darum gerade tut es mir entsetzlich weh, Ihnen Schmerz zufügen zu müssen.“ „Muß es denn sein, Irmelin?“ „Ich kann nicht anders.“ 5 Sie reicht ihm abschiednehmend die Hand. „Ich höre noch von Ihnen, Doktor Gruber?“ Nun muß ich also als einigermaßen an- ständiger Mensch und Freund Rainer be- richten, daß Irmelin mich ausgeschlagen hat und daß es— seinetwegen geschehen ist, überlegt Lutz Gruber, als er allein ist. Es ist schwer für ihn, diese beiden Menschen ein- ander zuzuführen, was durch sein Geständ- nis ja nun wohl geschehen wird. Doch er will nicht zum Schuft an Rainer werden. Und will dieser holden, kleinen Irmelin— wenn es auch furchtbar weh tut— trotz allem helfen. In Rainer Wehrts Haus wird ihm gesagt, daß er nicht anwesend ist und daß er ohne Bescheid, wann er zurückkommen wird, fort- gegangen sei. „So sagen Sie Herrn Wehrt, er soll sofort, wenn er zurückkommt, versuchen, mich zu erreichen. Entweder in meinem Büro oder im Gericht. Es ist dringend, bestellen Sie ihm.“ Er gibt die Nummer an, unter der er zu tref- fen ist. Nun hat er getan, was er kann. Als Irmelin die Tür des Rechtsanwaltbüros hinter sich schließt, prallt sie fast mit einem Mann zusammen, der es betreten will. Sie 1 nimmt ihren Arm. Komm, Irmli, ich geh starrt in tiefem Schreck und überwältigen- dem Glück fassungslos in Alfs Gesicht. „Irmelin!“ ruft er in demselben srenzen- losen Staunen. Und schon hat er sie jubeln in die Arme gezogen und bedeckt ihr Gesicht mit zärtlichen Küssen.. „Schwesterlein! Du hier? Und— bei Lutz?“ Sie hören Leute die Treppe heraufkommen. Er läßt sie frei. Sie stehen sich gegenüber und freuen sich einer am Anblick des anderen Und als Irmelin nun in die guten, offenen geliebten Züge des Bruders blickt, der ihr bis vor kurzem der liebste von allen Men- schen auf Erden war. als sie alle Vorkomm- nisse der letzten Zeit, die mit Alfs Person se eng verstrickt sind— ohne daß er es ahnt- in tragischer Schwere empfindet, da kommen ihr wieder die Tränen. Stürzen heiß und schmerzhaft aus ihren Augen und rieseln lautlos hre Wangen herab. 15 „Aber Kindchen. Irmli! So nervös! So Warst. du doch sonst nicht. Was ist denn mit dir geschehen, mein Herz?“ 4 Sie trocknet hastig die Augen.„Ach, es ist nichts. Die dummen Nerven.“ „Hast du die Folgen deiner Krankheit im- mer noch nicht überwunden?“ „Daran denke ich gar nicht mehr. Du— Willst zu Doktor Gruber?“ 1 „Ja, ich Wollte zu ihm, Seinen Rat in einer geschäftlichen Sache einholen, da ich beruf- lich für einige Tage hier bin. Euch hier zu kinden, hatte ich allerdings nicht erwartet. Ich glaubte euch irgendwo in der Schweiz.“ Er 3 5 natürlich jetzt mit dir.“ „Und deine Besprechung. Alf?“ Er lacht. Du bist mir im Augenblick wich tiger als alle Besprechungen der Welt Oi hat bis zum Nachmittag oder bis morgen Zeit. Nun aber sag mir, was wolltest du denn bei Doktor Gruber?“ 5 Sie gehen langsam nebeneinander die Trep pen hinunter. Irmelin wird befangen un errötet.. „Ich, ach— du weißt doch, daß Lutz Gru— ber unser Freund ist.“ 5 5 Gortsetzung folgt) 1 Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. 1 8 N N 60 Ii Staczts wahl spischen heut Mitwoch, hen 3. Oktober 1962 um 20 Uhu im Badſschen Hof, Haun stabe! Stadtrat Heinrich Starke and Stadtratskandidat Carl Hetzel Freie Demokratische part