De ie — Urscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbheim und Umgebung Telefon 871216 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 18 Pfg.— Ereisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 17 Mittwoch, 30. Januar 1963 15./63. Jahrgang England- Verhandlungen in Brüssel abgebrochen Deutscher vermittlungs vorschlag fand nicht Zustimmung Frankreichs- Auch USA schalteten sich noch ein Brüssel)“ Washington(dpa). Die Brüsseler Regierungskonferenz über den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ist am Dienstagnachmittag nach Zweitägiger Dauer an der unnachgiebigen Haltun Frankreichs gescheitert. Ein modifizierter deutscher Vermittlungsvorschlag fand zwar die Unterstützung von vier EWG- Partnern, aber micht die Zustimmung des französischen Außenministers Couve de Murville. Die britische Verhandlungsdelegation unter Leitung von Europa-Minister Heath wurde kurz nach der offiziellen Bekanntgabe des Scheiterns in den Konferenzsaal gebeten und von dem negativen Ausgang der Verhandlun- gen unterrichtet. In einer ersten Stellung- nahme sagte der belgische Außenminister Spaak:„Der europäische Geist ist dahin.“ Das Scheitern der Konferenz am Dienstag folgte zwei Wochen nach der Erklärung des Trarizösi- her Staatspräsidenten de Gaulle, er glaube nicht, daß Großbritannien schon poli- tisch und wirtschaftlich reif für eine EWG- Mitgliedschaft sei. Dieser Standpunkt wurde von einem französischen Sprecher nach der Konferenz am Dienstag wiederholt. Er sagte, dag Großbritannien nach I5 monatigen Ver- Bandlungen noch nicht fähig sei, dem Ge- meinsamen Markt beizutreten. Falls die Vor- aussetzungen hierfür vorhanden seien, könne Großbritannien EWG- Mitglied werden. Abgesehen von dem deutschen Kompromiß vorschlag ergriffen auch die USA am Diens- tag in letzter Minute die Initiative, um ein Scheitern der Konferenz zu verhindern. In separaten Botschaften appellerten die USA an die fünf FWG Partner Frankreichs, die Brüsseler Verhandlungen über eine Aufnahme Großbritanniens in Gang zu halten. Der Appell wurde von dem amerikanischen Bot- schafter bei der EWG, Tuthill, übermittelt, der bereits am Vormittag in einer Unterredung mit den in Brüssel weilenden deutschen Mini- stern Schröder und Erhard die tiefen Besorg- nisse der USA über den Stand der Verhand- lungen und die Folgen eines Scheiterns der Konferenz zum Ausdruck gebracht hatte. Bundeskanzler Adenauer wurde in Bonn telefonisch über die Demarche Tuthills und den Stand der Vernandlungen auf dem lau- fenden gehalten und konsultiert. Wie ver- lautet, hatte Adenauer am Vormittag noch eine Zusammenkunft zwischen Bundesaußen- minister Schröder und seinem französischen EKollegen Couve de Murville veranlaßt, die Aber ergebnislos geblieben war. Sowohl die Vormittags- als auch die Nach- mittagssitzung der Konferenz hatten in einer pessimistischen und ausgesprochen niederge- schlagenen Atmosphäre begonnen, da der französische Außenminister keine KRompro- miß bereitschaft erkennen lieg. Der modifi- zierte deutsche Vermittlungsvorschlag, der auf die Ablehnung der Franzosen stieß, aber die Unterstützung der anderen vier EWG- Partner gefunden hatte, sah vor, daß die EWG-RKom- mission innerhalb von drei Wochen einen Bericht über den Stand der Verhandlungen Wenig Erfolg für Rapacki in Neu Delhi Indische Deutschland-Politik wird nicht geändert Neu Delhi(dpa). Der vom Ostblock er- wartete Erfolg der jüngsten Verhandlungen zwischen dem indischen Ministerpräsidenten Nehru und dem polnischen Außenminister Rapacki in Neu Delhi ist ausgeblieben. Die bisherige indische Deutschland- Politik wird sich nicht ändern, obwohl der Ostblock mit Rapacki zweifellos seinen geschicktesten Un- terhändler in die indische Hauptstadt gesandt vatte. Während Chruschtschow auf dem SED-Par- teltag in Ostberhn noch einmal die sowjetische Deutschland- upd Berlin-Politik darlegte, versuchte der polnische Außenm'nister, den indischen Regierungschef mehr oder weniger mit gleichen Argumenten davon zu überzeu- Zen, daß die indische Haltung von nicht uner- heblicher Bedeutung für die Fortschritte in der Deutschland-Frage sei. Auffallend ist da- Dei, daß Rapacki in seinen Reden und Erklä- rungen in Indien genau wie der sowjetische Regierungschef immer wieder davon zu über- zeugen versuchte, daß wirkliche Fortschritte zm der weltweiten Abrüstung unlösbar mit der Schaffung eines psychologischen Vertrauens- verhältnisses zwischen Moskau und Washing- ton verbunden sind und daß das wichtigste Hindernis dafür immer noch die gefährlichen Spannungen in Mitteleuropa ist. Rapack! war sich seiner äußerst günstigen Verbandlungsposition n Neu Delhi bewußt. Es ist kein Geheimnis, daß der indische Mini- Sterpräsident dep Polen ihre immer wieder vorgebrachte angebliche Deutschenfurcht weit- gehend glaubt. Nehru hat sich auch wiederholt Tür eine Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze Kontroverse um Willy Brandt Bonn(dpa) Von einer Kluft zwischen dem Regierenden Berliner Bürgermeister Brandt und der Bonner SPD-Führung die sich seit Monaten ständig vertieft,. spricht die der CDU nahestehende„Politisch-Soziale Korrespon- denz“ Zu den Kontroversen über das nicht zustande gekommene Gespräch Brandt Chruschtschow e erklärt die PSK. es sei inter- essant zu untersuchen, wie es zu diesem Fehl- griff eines Mannes gekommen sei, der bei der letzten Bundestagswahl von der SPD als der geeignetste Kanzler der Bundesrepublik an- Zepriesen worden sei. Es sei schon seit eini- ger Zeit zu beobachten, daß Brandt von Män- nern seiner Umgebung ausgesprochen schlecht beraten werde. Der Regierende Bürgermeister von Berlin sei kein zweiter deutscher Regie- rungschef, der mit den Staatsmännern dieser Welt auf gleichem Fuße verhandeln köpne. Der Sprecher des SPD- Vorstandes in Bonn bemerkte zu diesem Artikel der PSK. die CDU/ CSU unternehme zur Zeit einen sorg- AAltig geplanten und gesteuerten aber nichts- destoweniger hoffnungslosen Versuch, Ver- Wirrung in die Reiben der SPD hineinzutra- gen. Die Behauptung, daß zwischen Willy Brandt und der 5 eine 5 5 durch die Bundesrepublik als Beitrag zur Spannungsminderung ausgesprochen. Die wichtigste Trumpfkarte, die Rapacki bei sei- nen Besprechungen mit Nehru in den Händen hielt. war die Tatsache, daß sich die Ansich- ten des indischen Ministerpräsidenten in der Abrüstungsfrage weitgehend mit den Auffas- sungen der polnischen Regierung decken. Nehru sieht in dem Rapacki-Plan für die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa den ersten konstroktiven Schritt auf dem Weg zur allgemeinen Abrüstung. Er hat daraus niemals ein Hehl gemacht. und es ist daher gewiß nicht verwunderlich, daß Nehru der polnischen Regierung seine volle Unterstützung zugesagt hat, falls der Rapack!- Plan in der internationalen Abrüstungsdis- kussion wieder eine ernsthafte Rolle spielen sollte. Es besteht kein Zweifel, daß die Entsendung Rapackis wenige Wochen nach dem Staatsbe- such Lübkes und Schröders in Indien ein nußerst geschickter Schachzug der Sowjets War. Der polnische Außenminister konnte je- doch nur ein Ergebnis mit nach Hause neh- men er bekam noch einmal die Bestätigung, daß sich die Ansicht Warschaus und Neu Delhis in manchen internationalen Fragen deckt. Er muß aber Moskau und Pankow gleichzeitig berichten, daß es in Indien auch künftig nur einen deutschen Botschafter geben wird: den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland. hätte vorlegen sollen und anschließend inner- halb zehn Tagen die Konferenz zu siebt wie- der zusammentreten sollte. Ein französischer Sprecher bezeichnete den Vorschlag jedoch als unlogisch. In französischen Delegationskreisen hieß es nach der Vormittagssitzung, Frank- reich habe breite Schultern, um die Verant- Wortung für einen Zusammenbruch der Ver- handlungen zu übernehmen. FNF, SEC HS.. Mehr sind es nickt gewor- den. An den Fingern scheint Außenminister Schröder nach dem Scheitern der EWG- Ver- nandlungen mit Großbritannien die Zahl der EWG- Mitglieder abzuzdhlen. England und die EWG-Partner Frankreichs hatten auf Schrö- der die letzte Hoffnung gesetzt, dock nock im letzten Augenblick den franeösisckhen Wider- stand zu entscharfen. Aber vergeblich, die Ver- handlungen scheiterten UPI-Bild Gescheitert Von Erhard Has ohk e Die Verhandlungen über einen Beitritt Großbritann:ens in die EW sind geschei- tert. Berge von Papier, Bände voll Statisti- ken, Tausende von Kilometern, die die Mini- ster auf Reisen zwischen den europäischen Hauptstädten zurücklegten, mehrere Dutzende Sitzungen der Minister und ihrer Stellvertre- ter in Brüssel, das ist die Bilanz eines an- derthalbjährigen erfolglosen Bemühens. Die Enttäuschung über diesen Fehlschlag ist groß, und wenn man die ersten Reaktionen aus Po- litik- und Wirtschaftskreisen betrachtet, so will es scheinen, daß ein Ereignis von tiefer Tragik über die Weltbühne gerollt ist. Der Belgier Spask ließ sich sogar zu den pathe- tischen Worten verleiten: der Geist Europas ist tot. Es ist nicht zu leugnen, daß in der Haupt- sache die unverrückbare Haltung Frankreichs dazu beigetragen hat, daß die Verhandlungen, die sich seit einigen Monaten im Kreise dreh- ten, so jäh beendet wurden. Diese Tatsache sollte aber nun nicht dazu verführen, Paris eine Schuld aufzubürden, die den gegebenen Realitäten nicht gerecht wird. Wenn heute in London über den Ausgang in Brüssel Ver- wirrung und Bestüreung herrscht, so sollte sich die britische Re ing auch eingestehen, daß all dieses nicht nate zu geschehen brau- chen. Sie sollte sich aa eninnern, daß sie es beim Aufbau des Gemeinsamen Marktes bewußt vermieden bat, dieser Gemeinschaft wie die übrigen sechs Länder ebenfalls bei- zutreten. Der Weg stand durchaus offen, aber England hielt es damals für besser, als Ge- genstück die EFTA zu gründen. Als sich aber die Vorstellungen Londons in bezug auf die EFTA nicht in dem gewünschten Maße er- füllten, entdeckte man in London plötzlich das europsische Gewissen und stellte das Er- suchen um Aufnahme in die EWG. Mit die- sem Schiritt kam man dem Wollen der EWG- Länder, die ein festgefügtes Europa anstreb- ten, zwar entgegen, doch sollte es sich bald zeigen, daß England noch nicht bereit war, die Disziplin des EWG- Vertrages und vor e al- lem die der Agrarpolitik der Gemeinschaft zu Akzeptieren Die von Großbritannien geädußer- ten Sonderwünsche mußten naturgemäß, trotz allem Verständnis für Englands Lage, zu Spannungen führen. London versteifte sich zu sehr auf Forderungen, als daß es bereit Fortsetzung Seite 2 Raumordnung ohne Rücksicut auf Länderorenzen Auch län dliche Gemeinden sollen einbezogen werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn(D. Die Errichtung von„Regionen“, die Städte, Gemeinden und Landkreise um- fassen sollen, fordern in einer gemeinsamen Erklärung zur Verbesserung der Raumord- nung der Deutsche Gemeindetag und der Deutsche Landkreistag. Die wichtigste Aufgabe der neuen Region sol] darin bestehen, eine überörtliche Planung S cherzustellen, für die auch Landes- und Staatsgrenzen keine unumstößlichen Schran- ken bilden dürften. Damit soll zugleich dem Sog der großen Städte und der Ballungs- räume entgegengewirkt und die ungesunde Verteilung von Bevölkerung und Wirtschafts- Kraft gestoppt werden, Im Gegensatz zu der von maßgebenden Kreisen proklamierten Neue Runde der Atomstopp- Verhandlungen Zahl der Inspektionen weiterhin entscheidendes Problem DUN/ New Fork(dpa). Die amerikanisch- britisch-sowietischen Verhandlungen über einen nuklearen Versuchsstopp wurden ge- stern in New Vork im Gebäude der sowieti- schen UN- Botschaft wieder aufgenommen. Sie wurden in der vergangenen Woche in Wa- shington geführt, nachdem sie in der Woche davor auf zweiseitiger Basis, in direkten Ver- handlungen nur zwischen den USA und der Sowjetunion in New Lork geführt worden waren. Die drei Atommächte sind in New Vork durch dieselben Unterhändter vertreten wie in Washington: die USA durch den Direktor der US- Waffenkontroll- und Abrüstungsbe- hörde. William C. Foster, der bei den Ver- hendlungen in New Vork und Washington zum ersten Male direkt in die Verhandlun- gen über einen atomaren Versuchsstopp ein- griff: Großbritannien durch den britischen Botschafter in Washington, Sir Ormsby-Gore, der vor seiner Ernennung zum Botschafter als Staatsminister britischer Chefdelegierter bei den Abrüstungsverhandlungen in Genf war; die Sowjetunion durch den UN-Chef- delegierten Fedorenko und den Gene Un- 5 über einen atomaren Uber die bisherigen Verhandlungen haben alle Teile strenges Stillschweigen bewahrt. Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, dag die Verhandlungen bisher weder zu einem vollen Erfolg noch zu einem Stillstand führten. Präsident Kennedys Anordnung, die Untergrundexplosionen in Nevada zunächst nicht durchzuführen, wird als Zeichen gedeu- tet, daß der Präsident die Atmosphäre bei den gegenwärtigen Besprechungen nicht ver- schlechtern will Die Reise des US- Botschaf- ters in Moskau. Foy Kohler nach Washington, Angeblich mit einer neuen Botschaft Chru- schtschows an Kennedy, wird mit den im Gang befindlichen Besprechungen öber einen Versuchsstopp in Verbindung gebracht. Nach aligemeiner Meinung ist die ent- scheidende Frage bei den gegenwärtigen Be- sprechungen die Zahl der Inspektionen an Ort und Stelle und die Umstände. unter de- nen sie durchgeführt werden sollen Die USA verlangen weiterhin acht bis zehn Inspektio- nen im Jahr. während die Sowjetunion zwar „im Prinzip“ Inspektionen angenommen hat, aber höchstens drei im Jahr zugestehen will. Ebenfalls zur Diskussion steben Vorsichts- maßnahmen dagegen, daß solche de Inspektionen n pense Penützt wergen e Ballung e ein, In „Stadtregion“ würde diese neue Raumord- nungseinheit das Bundesgebiet gleichmäßig erfassen und auch die vielen ländlichen Ge- meinden in die Raumordnung einbeziehen. Zusätzliche Forderungen melden der Land- kreis- und der Gemeindetag für die Neuord- nung der sogenannten Ballungsräume an, Voraussetzung für eine Gesundung dieser Ge- biete sei daß der weitere Zuzug von Men- schen und Wirtschaftskraft eingeschränkt und die Abwanderung aus den ländlichen Gebie- UN reduziert Truppen im Kongo New Vork(dpa). Die UN-Truppen im Kongo werden Ende März auf 10 000 bis 13 000 Mann von dem gegenwärtigen Stand von 19 000 Mann reduziert werden, erklärte UN- Generalsekretär U Thant am Dienstag in einer Pressekonferenz in den UN. Die Anwe- senheit von UN-Truppen im Kongo werde bis auf weiteres unerläßlich sein, um Kämpfe zwischen den Stämmen zu vermeiden und der Zentralregierung im Kongo bei der Aufrecht- erhaltung von Gesetz und Recht zu helfen. Die Zentralregierung des Kongo sei gegen- wärtig noch nicht in der Lage, dies allein zu tun. aber Einheiten der kongolesischen Ar- mee würden gemeinsam mit den UN-Truppen diese Aufgabe erfüllen, und sie seien bereits in die genannte Zahl von 13 000 eingerechnet. Der Generalsekretär verwies darauf, daß da- mit die Ausgaben für den Kongo. zu denen er bis Ende Juni 1963 in der Höhe von 40 Mil- lionen Mark im Monat ermächtigt sei, bereits vor Jum verringert würden. CCC 0 00000 ã ͤVVdddwbbbGbwPbwpGPpPpPPPPfPGPfwfpGc cc c( ten durch entsprechende Maßnahmen gestoppt werde Außerdem müßten in genügender Ent- fernung zu dem Ballungsraum Mittelpunkt- gemeinden weiter entwickelt oder sogar neu geschaffen werden, die die Kerngebiete von dem Bevölkerungsdruck und von einer zu starken Wirtschaftskonzentration entlasten. Eine wichtige Forderung gilt dem Verkehrs- netz, das so gestaltet werden müsse, daß es 5 die einzelnen Teile des Ballungsraumes 1 einander verbindet. Keinesfalls dürften Verbindungen allein auf die. Eisenbahner kündigen Lohntarife Frankfurt(dpa). Der Hauptvorstand der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutsch- lands(GdED) hat am Dienstag in Frankfurt einstimmig beschlossen, die Lohn- und Ge- haltstarife für die rund 240 000 Arbeiter und Angestellten der Bundesbahn sowie für die Beschäftigten der nichtbundeseigenen Eisen- bahnen zum 31. März dieses Jahres zu kündi- gen. Außer einer Erhöhung der Löhne und Gehälter wird eine Verkürzung der regelmä- Bigen wöchentlichen Arbeitszeit von bisher 45 auf 43 Stunden verlangt, an der später auch die Beamten teilhaben sollen. Ferner hält es die Gewerkschaft für erforderlich, daß die nach den sogenannten Dienstdauervor- Schriften bisher noch mögliche wöchentliche Höchstarbeitszeit von bisher 56 auf 50 Stun- den herabgesetzt wird. Uber die Höhe der Lohn- und Gehaltsforderungen war noch nichts zu erfahren. Adenauer möchte in die Villa Hammerschmidt Erneute Ambitionen auf das Amt des Bundespräsidenten— Zuvor will er Erhards Kanzlerschaft verhindern Von unserer Bonner Redaktion Bonn(Z). Konrad Adenauer will sich nach seinem Ausscheiden als Bundeskanzler nicht aus dem politischen Leben zurückziehen. Wie aus der Umgebung des Kanzlers ver- lautet, spielt der 87 Jahre alte Regierungschef erneut mit dem Gedanken, im September 1964 für das Amt des Bundespräsidenten zu kandidieren. Erste Sondierungsgespräche mit führenden CDU- Politikern hätten bereits ergeben, daß Adenauer in seiner eigenen Par- tei mit diesem Wunsch kaum auf große Widerstände stoßen dürfte. Adenauer hatte sich bereits 1959 für die Ubernahme der Bundespräsidentschaft entschieden, seine Zusage dann aber wieder zurückgezogen. Obwohl die Mehrheit in den Unionsparteien auf einen raschen Kanzler wechsel drängt, möchte man in der CDU nicht auf die Per- Sönlichkeit und die Erfahrungen Adenauers verzichten. Hinzu kommt, daß der„alte Herr“ als Bundespräsident noch einige Zeit„schüt- Verbesserungen des Unfallversicherungsrechts Sozlalexperte Schellenberg sagt lebhafte Auseinandersetzung voraus Bonn(dpa). Der sozialdemokratische So- zlalexperte Ernst Schellenberg sagte am Dienstag in Bonn vor Journalisten, die rund 150 vom Sozialausschuß des Bundestags be- schlossenen Anderungen des Unfallversiche- rungsrechts bedeuteten eine Verbesserung, aber keine Reform der Unfallversicherung. Schellenberg sitzt auch dem Sozialausschuß des Bundestags vor. Der Bundestag will am 7. Februar den Ent- wurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung verabschieden. Schellenberg sagte lebhafte Gescheitert Fortsetzung von Seite 1) gewesen wäre, einige Pflöcke zurückzustecken. Dieses hätte doch wehl um so leichter fallen müssen, wenn der Gedanke an ein politisch und wirtschaftlich festgefügtes Europa die Grundlage des englischen Vorgehens in Brüs- Sel gewesen wäre. Es wäre in der Einschätzung des Abbruchs der Brüsseler Gespräche zu weit gegangen, wollte man darin eine ernsthafte Niederlage kür die atlantische Einigkeit und Stärke des Westens sehen. Sollte diese nur da- von abhängen, daß England unter allen Um- ständen Mitglied der EWG ist, so wäre es um den Europa-Gedanken nicht gut bestellt. Wenn schon ein solches Gebilde aufgebaut werden soll, so muß es in seinen Grundfesten standhaft und selbständig lebensfähig sein. Eine solche Konzeption schwebt auch dem kranzösischen Staatspräsidenten de Gaulle vor. Mit Recht vertritt er den Standpunkt, daß Europa eine eigene Kraft darstellen muß und nicht die Rolle eines von Amerika stets abhängigen Partners zu spielen hat. Hierin liegt die Diskrepanz de Gaulles und Kenne- dys, und es ist daher kein Wunder, daß die USA über das Scheitern der EWG-Verhend- lungen mit London verärgert sind. Werden doch dadurch für Washington Probleme auf- geworfen, die durchaus nicht vorgesehen wa- ren und eine Konstellation hervorgebracht haben, die der politischen Zielsetzung Wa- shingtons zuwiderläuft. Europa aber will und muß leben und kann, wenn es seine Eigen- ständigkeit nicht aufgeben will, nicht nur auf Direktiven aus den Vereinigten Staaten rea- gieren. Europa als eine starke Kraft muß gebaut werden, um der Zukunft ruhig entgegensehen zu können. Die Basis muß aber rein europa- isch sein. Falls England wirklich uneinge- schränkt den europäischen Weg gehen will, Wird niemand seinem Beitritt zur EWG im Wege stehen. Bei London liegt jetzt die Ent- scheidung, ob es den europäischen Gedanken Akzeptieren will, oder ob es, wie bisher, nur mit halbem Herzen Europa zugehören will. Auseinandersetzungen um die endgültige Fas- sung der Vorlage voraus. Seiner Partei werde es vor allem darum gehen, daß das fertige Gesetz Betriebe bestimmter Größe zwingt, hauptamtliche Sicherheitsingenieure und hauptamtliche Betriebsärzte zu bestellen. 3 1 75 ner wünscht die SPD, daß zur Erforschun von Unkfallursachen sowie der Möglichke iten zur Verhütung von Unfällen ein Kuratorium für Unfallverhütung gebildet wird. Als eine der wesentlichsten der 150 Verbes- serungen des Unfallversicherungsrechts nannte Schellenberg, daß die Verdienstgrenze für die Berechnung von Unfallrenten auf mindestens 36 000 DM(bisher 98000 DM) fest- gesetzt werden soll. Für Schwerverletzte, de- nen ein Arbeitsunfall die Erwerbsfähigkeit genommen hat und die keine Rente aus der Alters versicherung erhalten, soll die Rente aus der Unfallversicherung um zehn Prozent erhöht werden. hläge des Sozialausschusses vom Plenum gebi Higt werden, statt bisher ein Fünftel künftig drei Zehntel des Jahresar- beitsverdienstes betragen. Hat der Vers wegen einer Berufskrankheit zu Lebzei eine Unfallrente von 50 Prozent und mehr erhalten, sell seine Witwe grundsätzlich eine Rente bekommen. Die Zwangsabfindung von Rentenberechtig- ten soll nach dem Gesetzentwurf zur Neure- gelung des Unfallversicherungsrechts nur noch Auf Antrag des Verletzten möglich sein. Zwangsabfindungen bei Renten unter 30 Pro- zent entfallen. Bei Wiederverheiratung will man zur Abfindung grundsätzlich das Fünf- fache des Renten-Jahresbetrages ohne Rück sicht auf das Alter gewähren. Renten junger Menschen will man so bemessen, daß sie sich an den tariflichen Entgelten höchstens des 25. Lebensjahres orientieren. Derartige Ren- ten sollen den Verdiensterhöhungen angepaßt werden, wenn der junge Verletzte nicht mehr erwerbstätig sein kann. Hundhammer angezeigt Der Tierschutzverein München hat bei der Oberstastsanwaltschaft der bayrischen Lan- deshauptstadt Strafantrag gegen den bayri- schen Landwirtschaftsminister Dr. Hundham- mer gestellt. Nach Ansicht des Tierschutzver- eins hat Hundhammer als Jagdherr mit der Preibjagd am 12. Januar gegen die Jagd- gesetze verstoßen, weil das Wild wegen der strengen Kälte in einem Notstand sei. Auch der Präsident des Deutschen Tierschutzbun- des, Dr. Stolting Hamburg), hat in einem Telegramm gegen die Jagd protestiert, die vom bayrischen Landwirtschaftsministerium im Ebersberger Forst bei München veranstal- tet wurde. Unfall-Witwenrenten sollen, zend“ seine Hand über seinen Nachfolger hal- ten und die Kontinuität der deutschen Poli- tik gewährleisten könnte. Im übrigen scheint sich Adenauer damit abgefunden zu haben, daß er im Herbst die- ses Jahres die Regierungsgeschäfte nieder- legt. Wie es heißt, brütet der Kanzler nur noch darüber, wie er Erhard als seinen Nach- folger verhindern kann. Ein Versuch, den CDU/ CSU-Fraktionschef von Brentano ins Spiel zu bringen, scheint vorerst gescheitert, nachdem Brentano kürzlich erklärt hat:„Der Vorschlag meiner Fraktion für den neuen Kanzler wird Ludwig Erhard heißen. Das wird auch mein Vorschlag sein.“ Auch des Kanzlers Vertrauter, Sonderminister Krone, hat sich in den letzten Wochen mehrmals für Erhard als Nachfolger ausgesprochen. Seit neuestem scheint Adenauer in seinem „Kampf gegen Erhard“ sogar auf seinen frü- heren Verteidigungsminister und CSU-Par- teivorsitzenden Strauß zu setzen, dessen Ver- hältnis zu Erhard sich seit kurzem merklich „abgekühlt“ haben soll. Mit gewissen Hoff- nungen dürfte den Kanzler das Ergebnis einer Meinungsbefragung erfüllt haben. die erstmals einen beachtlichen Einbruch in die Popularitätskurve des Bundeswirtschaftsmi- nisters aufzeigt. Führende CDU-Politiker drängen allerdings darauf, das Rennen um die Kanzler-Nach- folge noch vor den Sommerferien des Parla- ments zu entscheiden. Ob dieser Versuch Slückt, ist jedoch mehr als fraglich. Politische Beobachter in Bonn zweifeln jedenfalls dar- an, ob diese Rechnung ohne den Kanzler ge- macht werden kann. Baupreise werden steigen HOYA(dpa). Die Baupreise in der Bun- desrepublik würden demnächst wieder stei- gen, prophezeite der CDU-Bundestagsabge- ordnete Artur Mißbach am Dienstag in Alten- bücken(Kreis Hoya). Nach seiner Meinung ist eine Anhebung der Indexzahlen um minde- stens zehn Prozent zu erwarten. Je kürzer die Bausaison dieses Jahres werde, desto grö- Ber würden Nachfrage und Aufpreis, meinte er. qede Woche Frost verteure die Bauvorha- ben. Die Unternehmer wollten versuchen, den infolge der Witterung entstandenen Ausfall mit Uberstunden und Zusätzlichen Arbeits- Kräften auszugleichen. Mietpreisbindung wird behutsam abgebaut Lücke rechnet nicht mit unvertretbaren Mietpreissteigerungen Bonn(dpa). Die überholten Mietpreisbin- dungen für ältere Wohnungen werden nur schrittweise und behutsam abgebaut. Wie Bun- deswohnungsbauminister Lücke dem Deut- schen Gewerkschaftsbund in einem Schreiben versicherte, wird das neue Miet- und Wohn- recht nur insoweit an die Stelle des bisherigen starren Mieterschutzes treten, als der noch bestehende Mangel an Wohnungen in einzel- nen Gebieten beseitigt werden kann. Lücke nahm in seinem Brief gleichzeitig zu der gewerkschaftlichen Untersuchung über die„Wohnungsnot der Arbeiterfamilien und die bevorstehende Mietfreigabe“ Stellung. Bei verantwortungsbewußter Zusammenarbeit al- 1er am Wohnungsbau Beteiligten, betonte Lücke in seinem Schreiben, werde es bis 1965/ 1966 durchaus möglich sein, die zur Zeit noch akute Unterversorgung mit Wohnungen weit- gehend zu beseitigen. Lücke will sich weiter- hin entschieden dafür einsetzen, den sozialen Wohnungsbau solange fortzuführen, bis die Bevölkerung ausreichend mit Wohnungen Versorgt ist. Der Block von mehreren Millionen Sozial- . n werde auch nach der schrittweisen Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft an die Kostenmiete gebunden bleiben. Dieser Block kostengebundener Mietwohnungen, die nach Lage und Ausstattung oft einen höheren Wohnwert als viele alte Wohnungen hätten, werde einen dämpfenden Einfluß auf die Künftige Mietentwicklung ausüben. Bei sorg- kältiger Abwägung der übersehbaren Tatbe- stände und Entwieklungstendenzen könne er nicht die Besorgnis teilen, schrieb Lücke dem DGB, daß sich das Mietenniveau nach der Mietpreisfreigabe in einem sozial nicht ver- tretbaren Ausmaß nach oben entwickeln werde. Lücke betonte nachdrücklich, daß nach der gebietsweisen Freigabe der Mieten und Auf- hebung des Mieterschutzes in seiner bisheri- gen Form Mieterhöhungen gegen den Willen des Mieters nach den Vorschriften des Bür- gerlichen Gesetzbuches BGB) nur durch Kün- digung des Vermieters und Abschluß einer neuen Mietvereinbarung durchgesetzt werden könnten. Die Kündigungsfristen seien jedoc durch die BGB- Vorschriften bis zu einem Jahr gestaffelt, so daß sich der Ubergang zu markt wirtschaftlichen Verhältnissen nicht nur Cebietsweise unterschiedlich vollziehe, sonders sich auch innerhalb der maßgebenden Gebiete auf einen längeren Zeitraum erstrecke. Indien möchte Wirtschaftshilfe von Moskau Neu Delhi(dpa). Indien versucht gegen- wärtig, im Zusammenhang mit dem Grenz- konflikt von der Sowietunſon nicht nur indi- rekte politische, sondern auch direkte wirt- schaftliche Unterstützung zu erhalten. Mos kau von der Notwendigkeit einer solchen Un- terstützung zu überzeugen, war die Haupt- aufgabe des Generalsekretärs im indischen Außenministerium, R. K. Nehru, der nack einem mehrtägigen Aufenthalt in der sowie- tischen Hauptstadt wieder nach Neu Delhi zurückgekehrt ist. Die Reise des Generalse- Kretärs erfolgte augenscheinlich im Bestre- ben Nehrus, das Pendel der indischen Ost- West-Politik wieder genau ins Gleichgewicht zu bringen. USA für Zollkonferenz Genf(dpa). Der Sonderbeauftragte des amerikanischen Präsidenten Kennedy für Zollverhandlungen. Christin Herter, haette am Dienstag in Genf eine Reihe von Bespre- chungen mit Delegationen des allgemeines Handels- und Zollabkommens(Gar) und mit EFTA-Mitgliedstaaten über die Einberu- kung einer neuen Zollsenkungskonferenz. Herter ließ erkennen, daß die USA eine möglichst rasche Einberufung einer solchen Konferenz wünschen. Vor Pressevertreters deutete Herter an, daß die USA einen linearen Abbau der Zölle in den meisten Warengrup- pen um 50 Prozent anstreben. Herter wich der Frage aus, ob er bei seinen Kontakten mit der EW in Brüssel ein gleiches Interesse an einer solchen Konferenz habe feststellen kön- nen. För die vielen Beweise herzlicher Antfeilnaohme, die vielen Kranz- und Blomenspenden anläßlich des Heimgonges unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Alfred Söllner scgen Wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer John för seine trostreichen Worte, den Schulkameraden för ihre Kranz- niederlegung und all denen, die ihm das letzte Geleit gaben. lm Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ella Söllner geb. Volz Familie Heinz Treiber Mannheim-Seckenheim, 30, Januar 1963 Kloppenbeimer Stroße 41 Durch die Möbeln bieten. Ausstellungsräume kann ich Ihnen eine große Aus Wahl an Sehreingrei u. Möbelnaus KAT Zz Offenburger Straße Erweiterung meiner aller Art Prämiierungen um kommenden Samstag, 2, Februar, 20.1! Uhr Großer öffentlicher Maskenball“ in der Turnhalle des ITV 98 (am Of- Bahnhof) Motto,„Fasching in München“ Eintritt: 2.50 DM Es ladet ein: Männergesangverein 1861 e.V. sucht ab 1. Februar möhbl. Liedertafel 1907. Morgen Donnerstag 20 Uhr Probe. Berufst. junger Mann] Straguta am dun o 1.95 Zimmer Adresse an den Verlag ds. Bl. mit winzig. Schönheitsfehler üb. 7000 qm Auswahl. FRick Kk, Mhm, nur F 4, (Nähe Paradeplatz). Guterhaltener Wir suchen zum baldigen Eintritt: und Altersversorgung. Unterlagen erbeten. perfekte Stenotypistin * rs bieten: DOquerstfellung, gute Bezahlung, Fahrgelderstattung, 5. Tage- Woche 1 0 Bewerbungen oder gſeich persönliche Vorepre nsb 8 nach felef. Vereinbarung auch samstags) mit den obſichen e 5 55 8 orb. Werke,. FAT Scheune oder Lagerplafz zu mieten gesucht. Adresse an den Verlag ds. Bl. Moped- Anhänger zu kaufen gesucht. Adresse an den Verlag ds. Bl. 1 eingetroffen. e Landesprodukte Alex. Schmich Legeben werden. Mleln-Anzeigen können auch telefonisch auf- * Ruf 87 12 16 und Vermäplungoſcaren NECKAR-BOTE-DRUcR EREI Terlobungo- Glaccmunochſtarlen lertigt an Die in london 0 gner Schillerp! lang Sent Agen l weodor 828 1954 6 fahre an Geiste Sc Fünstleris elnes K. Fortschrit gert habe In der er Dr. I kestakt i Schau 933 ein g höchst mrolljer ine groſ ank bar c feifender zähne ur ſonnen v nger Int en zwa! fünstlerl Der Fes rägerin künstleris ens aus den, fanc ach den guten Be eit statt ſemeinde haft sag lückkehr Ind,„We gugleich n Beke ſerte, di. enn die erstumm pert ne Ersc bens, v/ ger Jah forte ké leser Pe und 1 ation Se ir sie k. Ser In ihrer e nehme n Name egen. Sie pielt. Sck ger eine sten TI e Schille Nach de chauspie abe sie len Kon en und geist aus brochen. + gchillerpreis für Elisabeth Bergner Festakt zu Ehren der Schauspielerin in Mannheim bie in Wien geborene und gegenwärtig in london lebende Schauspielerin Elisabeth bergner hat den mit 10 000 Mark dotierten Schlllerpreis der Stadt Mannbeim in Emp- ang genommen. Sie ist nach Mary Wigman, ürgen Fehling, Friedrich Dürrenmatt und wpeodor Eschenburg die fünfte Trägerin die- 1954 gestifteten Preises. Er wird alle zwei gahre an Persönlichkeiten verliehen,„die im Zeiste Schillers entweder durch ihr gesamtes künstlerisches Schaffen, oder durch ein ein- ines künstlerisches Werk den kulturellen fortschritt in hervorragender Weise geför- gert haben“. i In der Ehrenurkunde, die Oberbürgermei- lter Dr. Hans Reschke der Preisträgerin beim kestakt überreichte, wird Elisabeth Bergner ils Schauspielerin gefeiert, die bis zum Jahre 933 ein Jahrzehnt lang ein großes Publikum böchst individuell gestalteten Bühnen- und Uumrollen begeistert und erschüttert hat. ine große Gemeinde sei Elisabeth Bergner ankbar dafür, daß sie nach 1945 mit der er- keifenden Eigenart ihrer Kunst der deutschen ne und dem deutschen Film wieder ge- jonnen wurde. Die Laudatio sprach der Göt- auger Intendant Heinz Hilpert, der schon in en zwanziger Jahren in Berlin mit der künstlerin zusammenarbeitete. Der Festakt. an dem der Gatte der Preis- agerin sowie viele Persönlichkeiten des ustlerischen. geisti und politischen Le- a eckar-Raum teilnah- im Rittersaal des zen wiederaufge- schen 8, des imer Bürger- vor allem die nach Deutsch- nen verneigen“, ugleich sei die Bergner Bekenntnis„die die zmen wird, 1 ſerte, die Sie 2 i i und Kultur nicht enn die Stim en Bühnen- nen zwan-— wesen sei. cken, was von lagie ausgegangen und irmamer noch ausgehe. Aus der Emi- ation sei„die Bergner“ zurückgekehrt,„wie ir sie kannten, nur etwas gewandelt, etwas ser“. In ihrem Dankeswort sagte Frau Bergner, e nehme den Preis in dankbarer Freude und Namen aller deutschen Schauspieler ent- egen. Sie habe nur wenige Schillerrollen ge- pielt. Schiller aber habe in ihrem Leben im- der eine bedeutende Rolle gespielt. Bei ihrem sten Theaterbesuch als Zehnjährige habe e Schillers„Jungfrau von Orleans“ gesehen. Nach der Aufführung entschloß ich mich, chauspielerin zu werden.“ Fünf Jahre später abe sie in Wien und dann in Zürich die er- jen Kontakte zu Theaterleuten aufgenom- en und dabei immer schillerische Rollen. geist aus der Jungfrau von Orleans, vorge- D 19 forte könnten ni leser Persönlicl Solide Vereinsentwicklung bei der Liedertafel Gesangspädagoge Jakob Zill übernahm den Dirigentenposten Die Generalversammlung der Liedertafel am Samstag im Kaiserhof stand ganz im Zeichen einer soliden und stetigen Entwicklung des Chors und der Mitgliedschaft. Diese Tatsache wurde besonders in dem umfassenden Jahres- rückblick des ersten Vorsitzenden Karl Volz unterstrichen, der die einzelnen veranstal- tungen einer besonderen Würdigung unterzog. Besonders herausgestellt wurde die konstante Mitgliederbewegung, die als besonderes Zei- chen der Treue der Sänger gebührende Aner- Kennung fand. Der Protokollbericht von Emil Fuchs bot das gleiche Bild, und der Kassen- bericht den Hans Uster gab überzeugte durch Seine solide und gute Kassenführung. So konn- te der Vorstandschaft für das abgelaufene Ge- schäftsjahr Entlastung erteilt werden. Da die Vorstandschaft jeweils auf 2 Jahre gewählt wird und die Neuwahl im vergangenen Jahr vorgenommen wurde, standen die vakanten Vorstandsposten nicht zur Wahl. Die Aktiven des Vereins beschlossen anschließend ein- stimmig um den bevorstehenden Aufgaben ge- recht zu werden eine Beitragserhöhung. Wei- ter wurde beschlossen die geplante Sänger- reise nach Salzburg Anfang Juni durchzu- führen. Im Zusammenhang mit der General- versammlung wurde auch die Neuverpflich- tung des Gesangspädagogen Jakob Zill be- Kkanntgegeben, der den Chor für den wegen seiner dienstlichen Versetzung nach Ham burg ausscheidenden H. Michel übernehmen Wird. Der Tod eines Korpsstudenten Er starb nach Mensur auf dem Weg ins Krankenhaus Nach einer Mensur in einer Seckenheimer Gaststätte verstarb am Samstagabend der 25 jährige Student Dieter Großwiele auf dem Transport ins Krankenhaus. Dieter Großwiele stammt aus dem Kreis Münster und wohnte Ini Mannheim, wo er an der hiesigen Wirt- schaftshochschule studiert. Großwiele gehörte der schlagenden Ver- bindung Rheno-Nicaria an, die am Samstag ab 14 Uhr in Seckenheim gegen die Heidel- berger Korporation Hermunduria“ eine Be- stimmungsmensur“ mit 40 Gängen zu je fünf Schlägen austrug. Großwiele hatte zuvor an sechs Mensuren teilgenommen. Während seiner Partie am Samstag wurde beobachtet, daß er taumelte(die Folge eines Verkehrsunfalls vom letzten Jahr, wurde von Rheno-Nicaria hierzu erklärt). Der Student bat gegen 18 Uhr im Verlauf seines Ganges um eine Pause. Er wurde schließlich ohnmäch- tig, und auch zwei während der Mensur an- Wesende Aerzte konnten ihn nicht mehr zu sich bringen. Man leitete künstliche Atmung ein und verabreichte ihm eine Herzspritze. Bei Dieter Großwiele wurden im Kranken- haus keinerlei Verletzungen festgestellt. Die Obduktion ergab als Todesursache einen Herz- und Kreislaufkollaps. Also kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Tod und Fechten mit scharfer Waffe. Fernsch- Abendschau vom 30. Januar Von 18.50 bis 19.20 Uhr bringt die Abend- schau des Fernsehens: 1. Müssen Bundespost- Omnibusse teurer sein? 2. Stadtboten fahnden nach unversteuerten Hunden. 3. Reihe„Aus Kunst und Wissenschaft“: Die Ausgrabungen in Eglingen und Spielplanprobleme unserer Theater. Die endgültigen Toto-Gewinnquoten 1ger-Wette: 1. Rang(13 richtig) entfällt, Ge- Winnausschüttung dem 2. Rang zugeschlagen, 2. Rang(12) 6105,05 DM. 3. Rang(11) 233,05 PM. 4. Rang(10) 24,65 DM. 10er-Wette: 1 Rang(10 richtig) 18 675,55 DM, 2. Rang(9) 296,40 DM. 3. Rang(8) 30 DM. Auswahlwette 6 aus 36: 1. Rang(6 Gewinn- Spiele) 77 256 DM 2. Rang(6 Gewinnspiele und Zusatzspiel) 1650,75 DM, 3. Rang(5 Gewinn- Spiele) 277,0 DM, 4. Rang(4 Gewinnspiele) 8,55 DM. Die Gewinnquote des 2. Ranges der Iàer- Wette wird mit dem Vorbehalt bekanntgegeben, daß innerhalb der vorgeschriebenen Wartefrist kein Gewinner mit 13 richtigen Voraussagen an- erkannt werden muß.(Ohne Gewähr) Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 500 000 DM. (Ohne Gewähr). Unser Wetterbericht Anhaltender Frost U bersicht: Am Südrand der Hoch- druckzone, die über Mitteleuropa das Hoch- druckgeblet über England mit dem russischen Hoch Verbindet, dringt von Nordosten her er- neut Festlandkaltluft nach Süddeutschland Vor. Ein Ausläufer des Nordmeertiefs schwächt die Hochdruckzone ab, greift aber Vorerst nicht stärker auf unseren Raum über. Vorhersage: Wechselnd Wolkig, ver- einzelt Schneefall. Mittagstemperaturen um minus fünf Grad. Tiefsttemperaturen nachts Zwischen minus zehn und minus 15 Grad. Donnerstag nicht beständig, weiter kalt. Radioaktivität pro ebm Luft: acht Picocurie (Unbedenklichkeitsgrenze 220). Uhren und Schmuck im Spargelacker Mannheim dsw). In einem Spargelacker Versteckte ein 36 Jahre alter Mann etliche Uhren und Schmuckstücke, die er Kurz zuvor aus der Auslage eines Juweliergeschäfts in Mannbeim- Sandhofen gestohlen hatte. Bei dem Diebstahl War er jedoch von einigen jun- gen Männern beobachtet und ein Stück weit Verfolgt Worden. Als sie ihn nicht einholen Konnten, meldeten sie ihre Beobachtungen und die äußere Erscheinung des Diebes der Polizei. Diese konnte den Mann festnehmen. Uhren und Schmuck wurden aus dem Spargelfeld 5 bel ernte „Seerntet. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 28. Jan. Bullen Spitze 130, A 105—122(114,3); Kühe Spitze Bullen Spitze 130. A 105—122(114,3); Kühe Spitze 105, A 80—95, B 72—82(76,2), C 70—75; Färsen Spitze 116, A 100114. Großvieh-Auftrieb 604, langsam, kleiner Uberstand; Kälber Spitze 195. A 150180. B 125146. C 100—120. Auftrieb 290, schleppend, geräumt; Schweine B 1 115136, B 2 115—143. C 117-145(132.6), D 119—143, E 100 bis 130, Sauen G 1 94— 108. G 2 85-90, Auftrieb 2503, Mittel, ausverkauft: Lämmer und Hammel Spitze 115, K 100—114. Auftrieb 42. Gedenkfeier für Rosemeyer Vertreter der Automobilclubs, der Motorsport- verbände und der Automobilindustrie gedachten am Montagvormittag des vor 25 Jahren bei Rekordversuchen auf der Autobahn Darmstadt in der Nähe der Abfahrt Langen mit seinem Rennwagen tödlich verunglückten Bernd Rose- meyer. An der Gedenktafel am Rande der Autobahn wurden zahlreiche Kränze niederge- legt. An der Feier nahm auch die Witwe des auf der Höhe seines Ruhmes jäh aus dem Leben gerissenen deutschen Rennfahrers, die Sport- kliegerm Elly Beinhorn teil. Bernd Rosemeyer War am 28 Januar 1938 am Kilometerstein 9.2 im Alter von 28 Jahren verunglückt. als er ver- suchte. auf einem Autounion-Rekordwagen den kurz zuvor von dem Mercedes-Spitzenfahrer Ru- dolf Caracciola aufgestellten absoluten Weltre- kord von 432,7 Kmist zu brechen. Eine Windbs besiegelte das Schicksal des hoffnungsvollen Fahrers. Grischin lief Weltrekord Der sowjetische Weltrekordler Eugen Grischin erzielte am Montag bei den internationalen Eis- schnellauf- Wettkämpfen in Alma Ata mit 39.5 Sekunden über 500 Meter bei drei Grad Wärme einen neuen Weltrekord. Damit verbesserte Grischin seinen eigenen alten Rekord von 39,6 Sekunden, den er bereits am Sonntag in Alma Ata einstellte, um eine Zehntelsekunde. Dukla Prag im Europapokal- Halbfinale Die tschechische Armee-Mannschaft Duke Prag qualifizierte sich mit einem 21:11(13:4 ge- Sen die DHFK Leipzig als erste Vertretung für das Halbfinale im Hallenhandball-Europapokal. Dukla trifft dort aller Voraussicht nach auf den Pokalverteidiger Frischauf Göppingen, der im Vergangenen Jahr die Tschechen im Semifinale mit 1378 ausschalten konnte. Die Leipziger hat- Beilagenbinweis Der heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des Staatl. Zahlen-Lotto bei, wir verweisen auf diese Notiz. ten geglaubt, daß der Fünf-Tore- Vorsprung aus dem ersten Spiel(14:9) in Prag ausreichen würde. Aber Wie schon beim 18:12 gegen den deutschen Meister THW Kiel lief Pula vor eigenem Publikum zu einer großen Leistung auf, spielte jedoch darüber hinaus sehr hart, 5 & O M A N VON LOLA STEIN Copyright by„Litag“, Westendorf, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 1 Doktor Hartmut Rainer bleibt überrascht vor der Zimmertür stehen, als das helle La- chen seiner Frau zu ihm dringt. So heiter hat er Bettina lange nicht mehr gehört. Er- innerungen an glücklichere Zeiten überfallen 9 mn. Auf der Couch neben seiner Frau lehnt ein junges Mädchen, das er nicht kennt. Sie scheint eine lustige Geschichte zu erzählen, denn Bettinas Züge sind gelöst und fröhlich, und auch Mario, der den Damen gegenüber- Sitzt, lacht. Bei Doktor Rainers Erscheinen verstummt der plaudernde Frauenmund. Drei Augen- paare wenden sich ihm überrascht zu. Mario springt auf und eilt seinem Stiefvater stür- misch entgegen. »„Famos, daß du wieder da bist, Papa!“ Er umarmt ihn.„War es unterwegs interessant?“ Ramer küßt seiner Frau die Hand und ver- deugt sich vor dem jungen Mädchen. Darf ich Ihnen meinen Mann vorstellen, liebes Fräulein Doktor? Meine neue Aerztin, Hartmut. Fräulein Doktor Tora Heller.“ „Sie sind gewiß erstaunt, mich hier als Eindringling zu finden, Herr Doktor“, sagt dle junge Medizinerin ein wenig befangen, aber Bettine Rainer unterbricht sie: volch fühlte mich entsetzlich elend, als du vel Tage fort warst, Hartmut Mußte einen Arzt haben. Ich bat Professor Heller zu mir.“ „Und statt seiner bin ich gekommen“, rt Tora Heller lächelnd fort.„Papa war ämlich auch auf dem Kongreß in Wies- en.“ »Professor Hellers Tochter also?“ Hartmut freudig überrascht.„Aber da sind wir doch alte Bekannte, Fräulein Doktor. Eine Vorstel- lung war also ganz überflüssig.“ „Da Sie mich nicht erkannten, doch nicht“, lächelt sie. „Jetzt bei näherer Betrachtung erinnere ich mich. Sie waren damals ja auch noch ein Kind. Und was ist inzwischen aus dem klei- nen Mädelchen geworden!“ Seine Augen ru- hen in offener Bewunderung auf ihrem schönen Gesicht. „Sie haben sich überhaupt nicht verändert in den zehn Jahren, Herr Doktor Rainer.“ Er lachte ungläubig.„Wissen Sie denn noch, Wie ich damals aussah?“ „Ich weiß es ganz genau“, erwidert sie ernst. „Aber wieso hast du Fräulein Doktor zehn Jahre nicht mehr gesehen, wenn ihr euch früher gut kanntet?“ will Mario wissen. „Gut ist zuviel gesagt. Ich war damals ein junger Arzt. hatte mein praktisches Jahr un- ter Professor Heller gearbeitet und war glück- lich, als er mich privatim ein wenig heranzog. Dann kam so viel in mein Leben. Ich lernte Mama und dich kennen, Mario, Vor Verlo- bung und Heirat trat alles andere zurück. Hin und wieder bin ich mit Professor Heller noch zusammengekommen, in der medizini- schen Gesellschaft, auf Kongressen, aber er ist ja so sehr von seiner Praxis und seinen Wissenschaftlichen Arbeiten in Anspruch ge- nommen, daß er fast niemals außerberuflich Zeit hat.“ „Das ist auch der Grund, warum Papa mich fortgegeben hat“, erzählt Tora.„Damals, als Sie zu uns kamen, Herr Doktor, war meine Mutter gerade gestorben. Papa fand es hier zu einsam für mich und schickte mich zu meiner Tante nach Weimar. Dort blieb ich bis zum Abitur. Dann habe ich drei Semester in Heidelberg studiert und den Rest in Ber- Iin.“ „Haben Sie hier Ihr praktisches Jahr ab- Solviert?“ „Ja, im Virchow- Krankenhaus. Vor einem halben Jahr habe ich mich als praktische Aerztin niedergelassen und warte nun auf Patienten.“ Sie lacht. „Ihre Tüchtigkeit wird sich schnell genug herumsprechen“, meint Bettina Rainer über- zeugt und sehr warm.„Ich jedenfalls bin froh, daß Sie gekommen sind.“ „Aber zuerst waren Sie enttäuscht. Ich kann das auch sehr gut verstehen. Wenn man einen berühmten Professor erwartet, und statt dessen kommt so eine junge Anfängerin. Es War vielleicht eine Keckheit von mir, aber Papa hatte mich doch nun einmal mit sei- ner Vertretung betraut.“ „Was sehr klug von ihm war“, erklärt Mario. Hartmut Rainer sieht von s er Frau auf seinen Stiefsohn. Beide scheinen entzückt und ganz erfüllt von dieser jungen Aerztin, die aus Bettina in unglaublich kurzer Zeit eine andere Frau gemacht hat. Reizend ist sie! fühlt er und erinnert sich plötzlich, daß damals der kleine schmale, blasse Backfisch mit den schönen Augen, die so traurig blick- ten, ihm auch sehr gefallen hatte. Aber daß einmal eine so strahlende Schönheit aus dem Mädelchen werden würde, hatte man nicht ahnen können. Sie hat ja goldene Augen, denkt der Mann betroffen, als ihr Blick ihn groß und warm trifft. Und das herrlichste Haar, das ich je gesehen habe! Die weichen, üppigen, das sehr weiße Gesicht wirkungsvoll umrahmenden Wellen zeigen ein sattes Kastanienbraun. „Es ist merkwürdig“, erzählt Hartmut Rai- ner,„daß Ihr Herr Vater und ich uns jetzt in Wiesbaden gerade wieder angefreundet haben. Wir unterhielten uns einige Male ein- gehend miteinander, stellten fest, daß es doch sehr schade ist, daß man sich so aus den Augen verloren hat, und beschlossen, in Ber- lin wieder mehr zusammenzukommen.“ „Das ist allerdings seltsam“, meint Tora er- freut.„Papa vergräbt sich viel zu sehr. Es wäre gut, wenn er etwas mehr herauskäme.“ „Dann werden wir also die Freude haben, Sie beide recht bald bei uns zu sehen“, bittet Bettina wieder sehr herzlich.„Aber als Arzt brauche ich Ihren Herrn Vater nicht mehr, seit ich Sie habe, Fräulein Doktor.“ „Auch meine Besuche bei Ihnen sind ja in Zukunft überflüssig, liebe Frau Doktor Rai- ner, da Ihr Gatte nun zurück ist“, meint Tora Heller und erhebt sich. Bettinas zartes Gesicht verdüstert sich jäh. „Sie sind absolut nicht überflüssig“ erklärt sie entschieden.„Ich möchte Sie bitten. mich Weiter zu behandeln. Das hat mit meinem Mann nichts zu tun. Er ist ja kein Nerven- arzt. Ich habe auch früher schon andere Aerzte konsultiert, Sie wissen doch, daß Ihr Herr Vater mich behandelte.“ „Ja, als das Leiden sich zum erstenmal ernstlich bei Ihnen zeigte. Aber Sie haben mir auch erzählt, daß Papa nur wenige Male bei Ihnen war und daß dann Ihr Gatte die Behandlung übernahm, Ich möchte nicht Bettina fällt ihr ins Wort. Hektische Röte liegt auf ihren Wangen. Mit dem Eigensinn hysterischer Frauen erklärt sie:„Es geht um meine Gesundheit, um mein Wohlergehen. Sie tun mir wunderbar gut mit Ihrer Be- handlung. Ich wil! Sie als Arzt behalten, Fräulein Doktor!“ Tora Heller ist peinlich berührt. Sie blickt auf Hartmut Rainer. Aber der bleibt ganz ruhig und nickt seiner Frau begütigend zu. „Du hast vollkommen recht, Bettina. Ich sehe, daß Fräulein Doktor Heller die rich- tige Aerztin für dich ist. Selbstverständlich wird sie dich weiter behandeln, wie du es wünschst.“ Ist er wirklich nicht gekränkt? Es scheint So. Nur etwas verwundert sieht er aus. Aber nicht über Bettina ist Hartmut erstaunt, de- ren Launenhaftigkeit und Eigensinn er kennt. Nur über Mario, der sonst stets seine Par- tei nimmt, wenn seine Mutter ungerecht ge- gen Hartmut ist, und der ihr heute zuzustim- men scheint. Aber auch das ist zu begreifen. Denn Marios Augen hängen in schwärmeri- scher Verzückung an Tora Hellers schönem Gesicht. Mutter und Sohn scheinen in glei- chem Maße von ihr fasziniert. Es ist kein Wunder! denkt Hartmut Rainer. „Also, ich darf Sie morgen erwarten. Fräu- lein Doktor?“ forscht Bettina, immer noch mit erregter Stimme. Forts. folgt) 1 Srogimporte bester Kaffeesorten garantieren die gleic Keitsfeld aus anderen Großstädten Europas bezeichnet unter diesem Namen eine Gruppe vor allem die von Touristen und Provinzlern b Es sind zumeist Männer von ungefähr 40 Jahren, weltgewandt, elegant gekleidet, die in großen amerikanischen Wagen herumfah- ren und selbst den Vorsichtigsten das größte Vertrauen einzuflößen verstehen. Sie haben eine unübertreffliche Technik entwickelt, minderwertige Uhren als letzte Schöpfung der berühmtesten Schweizer Uhrenfirmen zu verkaufen und einen Aufnehmer als einen Tweedstoff an den Mann zu bringen. Diese Gaunerei ist uralt. Der ganze Trick liegt in der Art, die Opfer anzusprechen. Dabei wen- den die Gauner zwei neue Taktiken an. Bei der ersten geht es darum, einem harmlosen alten Mann eine wertlose Jacke als Wildleder zu verkaufen. Die Gauner arbeiten zu zweit. In einem großen amerikanischen Wagen su- chen sie ihr Opfer und stellen sich als kana- dische oder amerikanische Offiziere vom At- Iantischen Hauptquartier Shape vor. „Unser Großvater“, sagen sie, hat den Krieg 1914/18 in Frankreich mitgemacht, wo er verwundet und sehr gut gepflegt wurde. Als Zeichen seiner Dankbarkeit hat er uns beauftragt, einem alten Frontkämpfer ein Geschenk zu machen.“ Dann übergeben sie Unübertreffliche„Verkaufsteehnik“ Die G Auf den Polizeikommissariaten der vornehmen Viertel von Paris und des Vergnügungs- viertels Pigalle regnet es wieder Anzeigen: Die„Bande der Neapolitaner“ „Bande der Neapolitaner“ macht Paris wieder unsicher auner arbeiten mit den raffiniertesten Tricks hat ihr Tätig- jeder nach Paris verlegt. Die Pariser Polizei von Gaunern neapolitanischer Herkunft, die esuchten Stadtteile unsicher machen. den heute abend unsere überflüssigen Sachen verkaufen, haben Sie nicht Lust, ein gutes Geschäft zu machen?“ Dann kommt eine glänzend aussehende„Wildlederjacke“ zum Vorschein.„Die ist 800 Frances wert, aber WIr lassen sie Ihnen für 400.“ In den meisten Fäl- len zückt der alte Frontkämpfer, sehr einge- ihn:„Kennen Sie die Adresse der General Motors hier?“ Natürlich kennt der Tourist die Adresse nicht, aber der Komplice zu Fuß kennt sie und tritt wie zufällig zu den beiden heran. Man plaudert am Rande des Gehsteigs und schließlich steigt das Trio in den Wagen. Der Tourist begleitet die beiden als Dolmet- scher. Am Bestimmungsort angekommen, erscheint der Gauner nach kurzer Zeit wieder aus den Büros der General Motors und erklärt völlig untröstlich:„Ich sollte diese drei oder vier Uhren für einen Direktor besorgen, aber er HALB ANGSTLICEH, halb erstaunt starrt die fünf jahrige Jill Moore auf diesen riesigen Panda- Bdren und den Teddy, die jetæt auf einer Spielzeugausstellung in Brighton in England gezeigt wurden. Für ihr Kinderbett chen sind die zwei Meter hohen Tiere Wohl. ettoas zu groß UPI-Bild Lutz Cetto wehrt ein Stoffpaket. Der alte Mann zeigt sich vol- ler Dankbarkeit, die Unterhaltung kommt in Gang und wird in einem benachbarten Café oder selbst in der Wohnung des Opfers fort- gesetzt. „Unsere Dienstzeit in der Armee ist morgen zu Ende“, sagen die Gauner dann.„Wir wer- sich verzweifelt Vorsitzender: Er weicht wie eine Qualle nach allen Seiten aus Für Lutz Cetto(22), einen der Hauptange- klagten im zweiten Prozeß gegen die„Al- Capone“ Bande, scheint es schlecht zu stehen. Verzweifelt setzte er sich am Dienstag gegen die bohrenden Fragen des Schwurgerichtsvor- Sitzenden und des Staatsanwalts zur Wehr. Die Anklage wirft ihm vor, in der Silvester- nacht 1960/1 den damals 49 jährigen Hütten- wart Karl Wertz ermordet zu haben. Als erster wurde am Dienstagmorgen der Bandenchef Bernhard Kimmel(26) zu dem Uperfall auf die„Heller“-Hütte vernommen. Bei diesem Uberfall war Kimmel selbst, wie er àusssgte überrascht, mit einem Stock an- gegriffen und zu Boden geworfen worden. Dabei habe er seine Pistole verloren. Sekun- den später hätten Schüsse gekracht, und der Angreifer habe von Kimmel abgelassen. Spa- ter habe er seine Pistole wiedergefunden und den Rückzug seiner Komplicen gedeckt. Unterwegs habe man dann über den Vorfall gesprochen, wobei Cetto ihm erklärt haben soll:„Ich habe jemanden in die Beine ge- schossen, er hat die Beine gespreizt und dann habe ich höher gehalten.. Wenn ich nicht geschossen hätte, hätten sie dich totgeschla- gen.“ Von all dem und seinen eigenen Aussagen in der Voruntersuchung wollte Cetto am Dienstag nichts mehr wissen. Er suchte in Ausflüchten sein Heil.„Ich habe mir nur ein- geredet, daß ich jemanden ins Bein getroffen habe Kimmel hat mir das eingeredet“ oder:„Weil es keiner gewesen sein will, habe ich es auf mich genommen!“, worauf der Schwurgerichtsvorsitzende erwiderte:„Das ist aber sehr großzügig und selbstlos.“ Cetto mußte sich auch von einem Beisitzer vorhalten lassen, er habe in der Vorunter- suchung zu Protokoll gegeben:„Ich fühle mich als Mörder.“ „Herr Staatsanwalt, es hat keinen Sinn, Cetto etwas vorzuhalten, er weicht wie eine Qualle nach allen Seiten aus“, sagte der Vor- Sitzende Lendgerichtsdirektor Erich Barbier. Der Vorsitzende erwiderte damit die Einlas- sung Cettos, er habe es auf sich genommen, Karl Wertz getroffen zu haben, weil kein an- derer es gewesen sein wollte. Tilly Dohn, die Verlobte Kimmels erklärte: „Kimmel hat auf dem Rückweg von der Hel- jer-Hütte nach Lambrecht mit Cetto se- MIT 30 GRAD SchLadsITE liegt a er deutsche Frachter„Christof schimpft, weil er den Mann vor der Hütte getroffen habe.“ Der 24jährige Matrose Bruno Veit schil- derte, schon bei der Suche nach Kimmels Pi- stole, die er im Ringkampf verlor, habe Cetto gesagt:„Ich glaube, ich habe jemanden ge- troffen.“ Er halte Cetto für den Todesschüt- zen. N Mord aus Trotz Ein dreijähriges Kind mußte sterben, weil seine Eltern ihrer Hausgehilfin nicht erlaub- ten, die Stelle zu wechseln. Die hübsche 19 jährige Conception Moreno Verdugo war in Valencia bei einem Fhepaar beschäftigt, das im achten Stock eines Hochhauses wohnte. Wie ihre Eltern es verlangt hatten, wurde sie streng überwacht, was ihr ganz und gar nicht geeiel. Sie beschloß daher, sich eine andere Stellung zu suchen. Als man ihr das verwei- gerte, packte sie das dreijährige Töchterchen ihres Arbeitgebers und warf es aus dem Fen- ster. Gleich darauf sprang sie hinterher. Beide waren auf der Stelle tot. NP) Nur Kauschke unversehrt Die erste Freude der Münchner Seilschaft Siegert, Kauschke und Uhner über den Gip- felsieg in der Nordwand der Großen Zinne in den Dolomiten ist verflogen. Nachdem bei Unner starke Erfrierungen an beiden Füßen festgestellt worden und die Zehen des rech- ten Fußes bereits aufgebrochen sind, haben sich nun auch bei Peter Siegert Erfrierungen gezeigt. Sie stellen jedoch nach Ansicht des behandelnden italienischen Arztes keine ernstliche Gefahr dar. Der einzige, bei dem Sich noch keine Folgen der strapaziösen Tour eingestellt haben, ist Reiner Kauschke. Haarpilz- Erkrankung breitet sich aus Schon über 200 Kinder sind in Duisburg erkrankt Die Zahl der in Duisburg an Haarpilz (Mikrosporie) erkrankten Kinder hat sich auf über 200 erhöht. Die Arzte rechnen damit, daß noch mehrere hundert Kinder von der Krank- heit heimgesuckt werden. Bes Gesundheitsamt der Stadt hat inzwi- schen bei der Gesundheitsabteilung des Düs- Seldorfer Innenministeriums eine größere Zahl fer Oldendoriſ- im Ha- fen von Calais. Während die Holzladung des Schiffes in ſieberkafter Eile gelöscht wird, laufen die Pumpen auf Hochtouren, um den sinkenden Frachter zu retten UPI-Bild nachdem der Pilot plötzlich ohnmächtig ge- 0 war. Der Pilot starb später im Kran- 31 Kühe lagen tot im Stall enhaus. Nach der Landung berichtete der 5 5 f in „Pilot wider Willen“, es habe so ausgesehen, 1958 8 5 tot aufgefunden. Die Tiere sind nach Angaben der Polizei vermutlich durch einen elektri- schen Schlag ums Leben gekommen. ö Fünf Tote bei Gasexplosion . Eine schwere Gesexplosion im Zentrum der von Quarzlampen angefordert. Unter der japanischen Hauptstadt hat mindestens fünf Qusrzlampe kann festgestellt werden, ob ein Todesopfer gefordert. 15 Menschen erlitten Kind an Mikrosporie erkrankt ist. schwere Verletzungen. als sich das ausströ- Die Haarpilz-Erkrankung war am 21. Ja- mende Gas entzündete und mehrere Häuser in nuar in Duisburg bei 150 Kindern festgestellt Brand setzte. worden, die sofort unter Quarantäne gestellt Schwere Uberschwemmungen Wurden. Von der Krankheit werden fast aus- Schließlich Kinder und Jugendliche bis zu 16 Ein sintflutartiger Monsunregen hat in wei⸗ Jahren befallen. Sie wird von Lajen meist erst ten Teilen Indonesiens und der Philippinen 20 nach Monaten im späten Stadium bei begin- schweren Uberschwemmungen geführt. Allein nendem Haarausfall erkannt. Die Krankheit in den Bezirken nördlich von Diakarta wur- wirkt jedoch schon vorher ansteckend. Er- den Tausende von Menschen obdachlos. Krankte Kinder müs meh Woch u 2 2 3 3 b e 8 5 Zwei Tote bei Schießerei Hause bleiben und werden vorwiegend mit antibiotischen Mitteln behandelt. Bei einer Schießerei im Londoner Vergnü⸗ Im vergangenen Jahr waren in Süchteln am gungsviertel Soho gab es zwei Tote. Vol Niederrhein 250 Kinder an Mikrosporie er- einem chinesischen Restaurant auf der beleb krankt. Nach Ansicht der Krzte kann die ten Dean Street im Herzen Sobos brachen de Krankheit von hier nach Duisburg einge- Besitzer des Striptease-Lokals„Bus- Stop schleppt worden sein. und mehrerer anderer Clubs dieses Viertel a Tony Mella, und der Geschäftsführer d Hoch zu Roß durchs Rasernentor Striptease-Lokals, Alfred Melvin, tot zusam Ein einzigartiger Lehrgang ging jetzt im men. Die Täter konnten unbehelligt entkom Lüneburger Standort der 3. Panzerdivisſon men. Eine halbe Stunde nach der Schießer zu Ende. Die„Interessengemeinschaft zur Wurden neun Mädchen aus dem Lokal„Bus Förderung des Reitsports und des Moderner Stop“ mit einem Polizeifahrzeug zum Verh. Fünfkampfes“, in der unter Leitung von auf die Polizeiwache gebracht. Major i. G. Kulau sowoh! Soldaten aller 35 P 3 3 Dienstgrade wie auch zivile Reiter zusammen- Mit Füusten gegen einen Hui geschlossen sind, hatte dazu eingeladen. In einem Kampf auf Leben und Tod gelan 14 Tage lang genossen die Kursusteilnehmer es einem australischen Journalisten, sein in der Reithalle der Schlieffen-Kaserne das künftige Braut aus den Zähnen eines Haie Glück auf dem Rücken der Pferde. Ihr pro- zu retten. Der 38 jährige Fred Knight war my minenter Lehrmeister war der bekannte Tur- der 33jährigen Fernsehansagerin Margia Ha nierreiter Oberleutnant a. D. Hans-Heinrich thaway, mit der er sich Anfang Februar ve Brinckmann. In der alten Reiterstadt Lüne- loben wollte, im seichten, nur einen Mete burg steht das Pferd trotz Vollmotorisierung tieten Wasser, als der Hai angriff. Mit Hände auch bei der Truppe noch hoch im Kurs Hier und Füßen schlug Knight auf das Tier ein kommt es noch vor. daß ländliche Wehr- Schließlich gelang es ihm, den Hai zu ven Pflichtige hoch zu Roß durchs Kasernentor treiben.„Das Wasser war rot von Blut, d N reiten. wenn der Dienst sie ruft Sie dürfen, ich habe nicht geglaubt, daß ich sie ihm ab wie andere Kameraden die eigenen Mopeds den Zähnen reißen könnte“, sagte er. Die und Autos, ihre vierbeinigen Freunde mit- en Beinen schwer Verletzte starb allerding bringen. kurz darauf. i g a nommen von seinen neuen großzügigen; 1 3 Freunden, die Brieftasche. Und wenn er fest- 801105 1 5 e 8 5 Ich N nun san, f 9 f Spritzpistole raffiniert gefälschte schlechte. 88 c 0 b„ Stoftjacke ist, ist es zu spät. 1 auch“, sagt der Tourist in der Hoffnung, 1 2 ein gutes Geschäft zu machen und zahlt Frs. Der zweite Trick der Bande der Neapolita- 300 bis 400 für eine Uhr, die ganze Frs. 25 ner ist nicht weniger raffiniert. Um eine min- wert ist. derwertige Uhr als ein großes Wertstück an Die Pariser Polizei unternimmt alle An- den Mann zu bringen, fährt der eine der Gau- strengungen, die Gauner hinter Schloß und ner in einem großen Wagen und der andere Riegel zu bringen. Bisher konnte sie erst A hält sich zu Fuß in der Nähe. Der Autofahrer einen festnehmen und das war— die Aus- spricht einen Touristen an und Stellt sich als nahme, die die Regel bestätigt— kein Nea- 5 amerikanischer Flugzeugpilot vor. Er fragt politaner, sondern ein Piemonteser. 5 5 9. 5 Ver Unt NA der Nu der ec pri Ben 8 u 00 Klä Sch D0 du: W n Zu As. 1. der e 1 Me De. GANZ ENGLAND LAH- und ist neidisch auf John Gletuos, dem die seit Wochen an- 5 haltende, sibirische Kälte auf der Insel wohl als einzigem kein Kopfzerbrechen macht. Der Al 19;ährige Zimmermann aus Wales hatte dauernd Arger mit seinen Arbeitgebern, weil er De morgens nie aus dem Bett kam und er schlief in den letzten zwei Jahren grundsätzlich in ke einem wasserdichten Schlafsack im Freien. Diese Methode half und pünktlich wird er jetat de wacn— und selbst Temperaturen unter zehn Grad minus machen ihm, im Gegensatz 2 seinen in normalen Betten frierenden Landsleuten, nichts aus dpa-Bild E 80 Actuelleg 5 Sr Gegacbelet 2 des Passagier brachte Flugzeug sicher zu Boden als ob der Flugzeugführer eingeschlafen war. 15 Einer der drei Insassen eines einmotorigen Als er ihn wachrütteln wollte, fiel er zur Seite. an Flugzeuges brachte die Maschine in Cheyenne 2D ergrift ich die Schalthebel und zog die St im Us-Staate Wyoming sicher zur Landung, Maschine hoch. um eine Bruchlandung zu ver- Fit meiden, um später sicher zu landen.“ 1 „ N e s g ners E n