eld reis die- ver- Ja- n- r in dem w Wust, Nie- ebte ge- tet, nde ge- ürzt wen bacht Jod- d dus nn Mor- Bild —5 D . 2. 1 5 — eben purlos ei am reiche halten, en im ten in 1anten Kk àus burger einem durck ungen. die Tä- uch ins ad hät- barsten ce, den Uhren ebesgut ne Virksam i Bam- das für spärlich er seine ne Lei- atte Ex- hoß das en. „da“ be- es„ilie- Namen de über- t hervor t kissef bestrit- Arncheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag geholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. 40 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Telefon 871216 Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Mil- meterzeile 18 Pfg. Ereisliste Nr. 2) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden. Nr. 30 Freitag, 22. Februar 1963 15.63. Jahrgang Holland will alte Streitfragen endlich begraben Generalvertrag vom niederländischen Parlament mit großer Mehrheit angenommen Bonn zahlt 280 Millionen Den Haag(dpa). Die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments hat am Don- nerstag dem Generalvertrag zugestimmt, der bisher ungelöste Probleme zwischen den Nie- derlanden und der Bundesrepublik regelt. Mit großer Mehrheit(84 zu 23 Stimmen) wurde damit die seit Kriegsende bestehende Hürde politischer, juristischer und materieller Mei- nungsverschiedenheiten überwunden, in deren Schatten aufkeimten. Durch seine Zustimmung hat das Parlament zu erkennen gegeben, daß es bereit ist, mit den alten Streitfragen aufzuräumen und den Weg in eine verständnisvollere Zukunft zu ebnen. Ein Teil der Sozialisten, Kommunisten und Pazifisten, die das Vertragswerk ablehn- ten, unterlag bei der Abstimmung der Mehr- Beit der Regierungsparteien. Nach der Zweiten muß sich jetzt die Erste Kammer, die mit dem Deutschen Bundesrat vergleichbar ist, mit dem Generalvertrag be- Fassen. Wenn die Erste Kammer ebenfalls zu- stimmt, kann die niederländische Regierung den Generalvertrag ratifizieren. Der am 8. April 1960 unterzeichnete Vertrag ist bereits vor zwei Jahren vom Deutschen Bundestag und von der Bundesregierung ratifiziert wor- den. Zwei Zusatzverträge, die am 14. Mai ver- gangenen Jahres unterzeichnet worden waren, bedürfen noch der Zustimmung durch den Bundestag und die Erste Kammer des nieder- Fndischen Parlaments. Während der zweitägigen Debatte im nie- derländischen Parlament hatten die Gegner des Vertrags vor allem die nach ihrer Ansicht „Veränderte Politik der Bundesregierung“ zur Sprache gebracht. Die Sozialisten warnten da- vor,„mit einem Deutschland eine Vertrags- Hartnerschaft einzugehen, das sich wesentlich von jenem Deutschland unterscheidet, mit dem die Ubereinkunft vor drei Jahren erzielt wor- den“ sei. Dabei wurde auf die Europapolitik der Bundesregierung im Zeichen der deutsch- Französischen Freundschaft angespielt. Der Generalvertrag sieht vor, daß die Bun- desrepublik den Niederlanden einen Betrag von 280 Millionen Mark zahlt. Davon sind 125 Millionen Mark als Wiedergutmachung für rund 65 000 holländische Verfolgte des NS- Regimes vorgesehen. Mit der Auszahlung soll voraussichtlich im kommenden Herbst begon- immer wieder alte Ressentiments nen werden. Einen Betrag von rund 2,2 Mil- liarden Mark hat die Bundesrepublik den Nie- derlanden im Laufe der Jahre bereits gezahlt. Der Vertrag regelt ferner die Frage der Grenzländereien. Dazu gehört das nach dem Kriege von den Niederlanden als Feindeigen- tum beschlagnahmte Traktatland, das deutsche Bauern auf niederländischem Gebiete bewirt- schafteten. Beide Länder haben außerdem in dem Vertrag ihre Interessen im Ems-Dollart- Gebiet abgegrenzt. Uber die Frage einer freien niederländischen Beteiligung am innerdeut- schen Rheinverkehr haben sie sich soweit ge- einigt, daß diese Frage dem Internationalen Gerichtshof zur Entscheidung vorgelegt wer- den kann. Der Vertrag enthält Richtlinien zur Regelung von Grenzwässerproblemen und für die Zusammenarbeit bei der Erdgasgewinnung in der Emsmündung. Die Unantastbarkeit nie- derländischen Vermögens in der Bundesrepu- blik wird zugesichert. Die Bundesrepublik erhält dafür die 1949 auf alliierten Beschluß der niederländischen Verwaltung unterstellten deutschen Grenzge- biete Elten und Selfkant zurück. In diesem rund 6400 Hektar großem Gebiet leben etwa 8000 deutsche Staatsangehörige und rund 1800 Holländer. Die Bundesrepublik verpflichtet sich, eine Autobahnverbindung Oberhausen— Emmerich herzustellen, die an die niederlän- dische Autobahn Utrecht Arnheim— Grenze anschließt. Die Frage der deutschen Reparationsschuld an Holland ist im Generalvertrag nicht ange- Schnitten worden. Die Reparationsforderungen der Niederlande werden auf rund 25 Millier- den Gulden(rund 27,5 Milliarden Mark) ge- schätzt. Gemeinsamer Kurs gesucht Kairo(dpa). Mit einer Botschaft des ira- kischen Revolutionsrates für Staatspräsident Nasser ist am Donnerstag in Kairo eine Re- gierungsdelegation aus Bagdad eingetroffen. Nach Mitteilung gut unterrichteter Kreise wollen die irakischen Politiker, zu denen die Minister für Inneres, Außenpolitik und Ver- teidigung sowie ein kurdisches Kabinettsmit- Slied gehören, die künftigen Beziehungen zwi- schen Kairo und Bagdad besprechen. Dabei soll auch der Kurs des Iraks in arabischen Fragen abgesteckt werden. Zur Zeit halten sich in Kairo auch inoffizielle irakische „Freundschaftsdelegationen“ guf, denen nas- ser- freundliche Politiker angehören. Deutsch- französischer Vertrag nahm erste Hürde Ziel des Beitritts Englands zur EW darf aber nicht aufgegeben werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn(D. Die Annahme des deutsch- fran- Zösischen Freundschaftsvertrages durch den Bundesrat ist gesichert. Der Auswärtige Aus- schuß und der Verteidigungsausschuß des Bundesrates, die am Donnerstag gemeinsam unter dem Vorsitz des Berliner Regierenden Bürgermeisters Brandt tagten, empfahlen die Annahme des Vertrages. Die Ländervertreter sprachen sich jedoch Wachsende Haushaltssorgen des Bundes Höhere Steuerschätzung und Anleihen sollen Loch stopfen helfen Bonn(dpa). Der neue Staatssekretär im Bundesfinanz ministerium, Walter Grund, hat Angekündigt, daß angesichts hoher Nachfor- derungen der Ausgleich des Bundeshaushalts 1963 außerordentlich schwierig sein werde. In seiner ersten Pressekonferenz sagte er voraus, daß die Problematik des Haushaltsausgleichs 1964 noch viel größer sein werde. Beim Bundeshaushalt 1963, der im Regie- Tungsentwurf mit 56,8 Milliarden DM ab- Schließt, ist nach Mitteilung Grunds die Dek- kung von vier Milliarden DM. noch nicht rest- 10s geklärt. Es sind die zwei Milliarden, die sich der Bund bei einer Neuverteilung der Einkommen- und Körperschaftssteuer von den Ländern erhofft, und rund zwei Milliarden Nachforderungen. Die Nachforderungen, deren Hauptposten 1,4 Milliarden zusätzliche Verteidigungsausga- ben und 240 Millionen DM Nachbewilligungen für den Grünen Plan sind, sollen nach Grunds Worten in erster Linie durch höhere Steuer- schätzungen, verstärkte Anleihen und Einspa- rungen ausgeglichen werden. Etwa 200 Millio- nen hoffe man durch Umwandlungen von Sperren in echte Kürzungen aufzubringen. Grund wies gleichzeitig darauf hin, daß es voraussichtlich nicht bei Nachforderungen in Höhe von zwei Milliarden DM bleiben werde. So sei noch offen, welche Belastung aus der Kriegsopferversorgung, den Wohnungsbeihil- fen und der Tarifkündigung für die Ange- stellten und Arbeiter des Bundes zu erwarten sei. Grund hofft, daß die Grundrenten für Kriegsopfer nicht allgemein erhöht— man würde dafür 1,2 Milliarden DM jährlich brau- chen— sondern nur Härten gezielt ausgegli- chen werden. In einem Uberblick über die vordringlichsten Gesetzespläne seines Ministeriums kündigte Grund ein steuerneutrales Bewertungsgesetz an. Dieses Gesetz, das die Berechnungsgrund- lage für zahlreiche Steuerarten bildet, soll nach Grunds Worten zunächst nur gegenwarts- nahe Einheitswerte enthalten. Die steuerli- chen Auswirkungen dieser neuen Einheitswerte Sollten zunächst ausgeschaltet und später ge- Setzlich festgelegt werden. Der Entwurf sei bereits im wesentlichen fertig und werde bald zm Bundeskabinett eingebracht werden. Das Bundesfinanzministerium wird außer- dem im Bundeskabinett bald den Entwurf für ine neue Vinanzgerichtsordnung vorlegen, einen Entwurf für ein Gesetz, das Strafverfahren der Finanzverwaltung auf die ordentlichen Gerichte überträgt. Schließlich sei beabsichtigt, die Entwicklungshilfe steuer- lich zu begünstigen, doch liege dafür noch kein Entwurf vor. Der Entwurf des Bundesfinanz ministeriums für die Umwandlung der gegenwärtigen Brut- to-Allphasen- Umsatzsteuer in eine Mehrwert- steuer mit Steuervorabzug wird nach Mittei- lung Grunds nicht vor April dem Bundes- kabinett zugeleitet werden können, da Zu- nächst noch alle zuständigen Spitzenverbände gehört werden sollen. Grund hofft, daß der Finanzausschuß des Bundestags die Arbeit an dem Entwurf von 76 Abgeordneten der CDU/ CSU für eine Mehrwertsteuer einstelle und der Regierung die Initiative überlasse. DIE ischEREIBOO E von drei e N am ostckinestschen Meer für eine Entschließung aus, die von je einem Vertreter der Länder Nordrhein- Westfalen und Hessen ausgearbeitet und am Vortage der Bundesratssitzung am 1. März dem Minister- Präsidenten vorgelegt werden soll. In dieser Resolution wird der Bundesrat voraussichtlich erklären, daß das Ziel des Bei- . Großbritanniens zur EWG nicht aufge- geben werden dürfe und die Bundesrepublik 828 wegs von ihrem bisherigen NATO-Kurs abweiche. Ein hessischer Antrag, dem sich die sozial- demokratisch regierten Länder anschlossen, eine Vorbehaltsklausel als Vertragszusatz ein- zubauen, wurde mit 6:5 Stimmen abgelehnt. In diesen Zusätzen sollte klargestellt werden, daß die Bundesrepublik diesen Vertrag nur dann annehme, wenn dadurch frühere inter- nationale Verpflichtungen, die sich vor allem aus dem Atlantikpakt und den europäischen Verträgen ergeben, nicht beeinträchtigt wür- den. Einer solchen Sonderklausel hatte sich Bundeskanzler Adenauer bereits energisch widersetzt. Die Bundesregierung wäre da- durch gezwungen gewesen, die französische Regierung noch vor der Ratifizierung des Vertrages über diesen Vorbehalt zu unter- richten. An der Ausschuß- Sitzung nahmen auch Bundesverteid Staatssekretär Amt teil. igungsminister von Hassel und Carstens vom Auswärtigen „„ den hier im Hafen von Tsckengsckan festgemacht, nachdem sie vom Fischfang dei den Tschu-San- Insein zuruckkehrten. Die Fischer kommen aus Tschekeiang, Fukien, Riangsu UI Vor dem„roten Konzil“ Von Hans Rolfs Der mus mächtigste Mann des Weltkommunis- Nikita S. Chruschtschow, erweist sick wieder einmal als politischer Seiltänzer. Hatte er vor einigen Wochen auf dem SED-Partei- tag in Ostberlin noch unversöhnliche Worte gegenüber seinem Rivalen Mao Tse Tung an- geschlagen, so gibt er sich jetzt wieder ganz versöhnlich. Er forderte den roten Mandarin in Peking zu einem zweiseitigen Gespräch über die Bereinigung der Differenzen Bin- sichtlich der Strategie des Weltkommunismus auf. Gleichzeitig erklärte sich der Kremlchef mit dem chinesischen Vorschlag einverstanden, eine Weltkonferenz der kommunistischen Parteien abzuhalten. Mit dieser Zusage zu einem„roten Konzil“, auf dem fraglos die alten ideologischen Ge- gensätze zwischen Moskau und Peking neu entflammen würden, hat Chruschtschow wie- der einmal gegenüber Mao zurückgesteckt. Schon in Ostberlin war er bereit, die öffent- liche Polemik einzustellen. Eine allgemeine Aussprache aber hatte er kategorisch abge- lehnt. Nun ist der Kremlchef trotz seiner dogmatischen Einstellung ein Pragmatiker. Wenn er innerhalb weniger Wochen seine Ansichten so radikal ändert, dann ist es an- gebracht, nach den Gründen dafür zu for- schen. Die Frage, ob ein solches Konzil, auf dem über 80 kommunistische Parteien der Welt vertreten wären, für Moskau Vorteile bringen könnte, muß verneint werden. Dieses Forum würde fraglos seine These von der friedlichen Koexistenz verwerfen, da die über- wiegende Zahl der kommunistischen Länder Asiens und anderer Entwicklungsländer mehr Sympathien für den militanten Kurs Pekings als für Chruschtschows„gemäßigte“ Vorstel- lungen hat. Der Kremlchef könnte also nur auf die Gefolgschaft des europäischen Ost- blocks mit Ausnahme Albaniens bauen. Aus dieser Erkenntnis heraus hat Chru- schtschow angeboten, vor dem Zusammen- treten eines„roten Konzils“ vorbereitende Gespräche mit den einzelnen Parteien zu füh- ren. Hier zeigt sich wieder einmal, dag der Kremlchef ein überaus geschickter Tektiker ist. Nachdem er erkannt hat, daß er auf dig Dauer eine Weltkonferenz der kommunisti- schen Parteien nicht verhindern kann, hat er jetzt eine Möglichkeit gefunden, in seinem Sinne auf die Führer der Kommunisten ein- zuwirken, Er versucht also, schon auf des Vorkonferenz seinem Rivalen in Peking dea Wind aus den Segeln zu nehmen. Sicherlich wird der Kreml dabei den einzelnen kommu- nistischen Ländern weitere Hilfe versprechen. Daß Moskau Peking fürchtet, läßt sich nicht länger verheimlichen. Das beweisen die For- mulierungen der„Prawda“, die in einem Ar- tikel Mao den Weg eines Zusammentreffens mit Chruschtschow zu ebnen versucht. Wieder einmal wettert man in Moskau über die„krie- gerischen Kreise“ im Westen, die„wahnwit⸗ zige Pläne zum Zurückrollen des Kommu. mus, derunter auch militärische, nicht aufg geben“ hätten. Mit einer solchen Sprache, die ganz der rotchinesischen Propaganda ent- Spricht, kann Peking zufrieden sein. Um diese Solidarität mit den chinesischen Kommuni- sten zu unterstreichen, sprach Chruschtschow kürzlich vor westlichen Journalisten Sogar von den„chinesischen Freunden“. Er zit:erte dabei ein russisches Sprichwort: Wenn gute Freunde miteinander streiten, tun sie es nu- zu ihrer Unterhaltung. Wie diese„Freundschaft“ allerdings in der Praxis aussieht, demonstrierte Peking, als die kommunistische Partei Stellung zu dem An- gebot des Kremls nahm. Unmig verständlich Wurde erklärt, dag die Bedingung für zwei- seitige Gespräche zwischen Moskau und Pe- King ein neuer Bruch der Sowjets mit Bel- grad sei. Der Spruch, der die modernen Revi- sionisten Jugoslawiens verurteilt, könne nicht umgestoßen werden. Das sei die einhellige Meinung der Rotchinesen. Diese Antwort bringt den Kremlchef in eine etwas gefähr- liche Zwickmühle; denn er ist jetzt vor die Entscheidung gestellt. entweder Tito erneut zu verstoßen oder sich weiterhin die unver- söhnliche Feindschaft Maos zuzuziehen. Die revolutionären Kräfte der Welt, so lieg Pe- king in Moskau ausrichten, werden unter kei- nen Umständen den Export der Konterrevo- lution durch die Tito-Gruppe dulden. Das ist eine neue Kampfansage der Stalinisten aus dem Reich der Mitte. Wird Chruschtschow einen Weg aus dieser Sackgasse finden? Oberländer in den USA 930 Bonn(dpa). Der frühere Bundesvertriebe- nen minister Theodor Oberländer hält sich gegenwärtig in den USA auf, um dort Ge- spräche mit ost- europäischen Exilpolitikern zu zübren. Dies wurde am Donnerstag in Bonn bekannt. Oberländer, der am Sonntag 8 den USA flog, will den früheren ee eee 8 Westeuropäische Steinkohle verlangt aktive Energiepolitik Mit steigendem Energiebedarf muß mit Verknappung des Erdöls gerechnet werden Kritische Entwieklung Essen(dpa). Die europäischen Gemeinschaften sowie die Regierungen der sechs EWG- Länder und Großbritanniens sollten durch eine aktive, vorausschauende Energiepolitik da- für sorgen, daß künftig auch in Zeiten von Energieverknappung heimische Steinkohle in ausreichenden Mengen für die Energieversorgung Westeuropas zur Verfügung steht. In dieser Forderung gipfelt eine gemeinsame Studie „Die Energieversorgung Europas“, die der Studienausschuß des westeuropäischen Kohlenbergbaus in Brüssel und die britische Kohlenbehörde„National Coal Board“ in London am Donnerstag gemeinsam veröffent- lichten. In der Studie, die von britischen, französi- schen und deutschen Sachverständigen erar- beitet wurde, wird betont, daß mit steigen- dem Energiebedarf in der Welt in den kom- menden Achtziger Jahren gleichzeitig mit einer Verknappung des Erdöls gerechnet wer- den müsse. Dies bedeute, daß die Erzeugung aller übrigen Energieträger einschließlich der Steinkohle innerhalb der nächsten 20 Jahre mindestens verdoppelt werden müsse, wenn der Energiebedarf dann noch gedeckt werden Soll. Es sei damit zu rechnen, daß es in zehn bis zwenzig Jahren eher zu wenig als zuviel Energie gebe. Besonders kritisch erscheine die Entwick- lung für Westeuropa, das früher ein bedeu- tender Energielieferant gewesen sei, inzwi- schen aber zum größten Energie-Einfuhrgebiet der Welt geworden sei, selbst wenn für 1975 mit einer Steinkohlenförderung in Westeuropa in der gegenwärtigen Höhe gerechnet werde, ergebe sich zu dieser Zeit schon ein Energie- Einfuhrbedarf von 540 Millionen Tonnen Steinkohlen-Einheiten jährlich. Das sei mehr als 40 Prozent des gesamten für 1975 zu er- Wartenden Energieverbrauchs in diesem Be- reich. Würden vorausschauend die heimischen Steinkohlenreviere nicht erhalten und weiter ausgebaut, würde Westeuropa vor dem Hin- tergrund einer weltweiten Anspannung der Energieversorgung dann in eine preismäßige Abhängigkeit von nur wenigen Lieferanten geraten. In dieser Lage wird es für die europäische Energieversorgung und ihre Ko- sten entscheidend darauf ankommen, ob 200 Millionen Tonnen Steinkohle mehr oder we- niger verfügbar sein werden“. Der westeuro- päische Kohlenbergbau sei wahrscheinlich noch für einige Jahre äußerst verwundbar gegen die ausnehmend billigen Einfuhren von Erdöl, Erdgas und amerikanischen Kohlen. Es bestehe daher die Gefahr für ihn, durch diese Importe zu einer raschen weiteren Drosse- lung seiner Förderung gezwungen zu werden. Eine solche Einschränkung seiner Förderung Kkönmte aber später im Bedarfsfalle nicht wie- der behoben werden.„Nur eine aktive und vorausschauende Energie-Politik hat es daher in der Hand, ob zukünftig europäische Stein- Kohlen ausreichend zur Verfügung stehen. Gekapertes Schiff zurückgegeben Belem/ Brasilien(dpa). Die brasiliani- schen Behörden haben den von venezolani- schen Rebellen gekaperten Frachter„An- zoategui“ Venezuela wieder übergeben. Die Ubergabe wurde in Anwesenheit des vene- zolanischen Botschaftspersonals in Brasilien und den Schiffseigentümern vorgenommen. Die neun Rebellen, die vor einer Woche das Schiff auf hoher See gekapert und vor die brasilianische Küste gebracht hatten, sollen am Freitag nach Rio de Janeiro geflogen wer- den. Dort sollen sie nach einer vorübergehen- den Internierung politisches Asyl erhalten. WEL. Experten berieten Verteidigungsprobleme Meinungsaustausch konzentrierte sich auf Empfehlungen Paris(dpa). In zweitägigen gemeinsamen Beratungen, die am Donnerstag zu Ende gin- gen, erörterten der Verteidigungsausschuß der Versammlung der Westeuropäischen Union und die Vorsitzenden der Verteidigungsaus- schüsse der nationalen Parlamente der sie- ben WEU- Mitgliedsländer europäische und atlantische Verteidigungsprobleme. Der Meinungsaustausch konzentrierte sich besonders auf die von der WHU- Versammlung in den letzten Jahren auf dem Gebiete der Verteidigungspolitik angenommenen Empfeh- lungen. Die Aussprache, die in dieser Form zum ersten Male stattfand und von der sich alle Teilnehmer sehr befriedigt zeigten, soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Der Verteidigungsausschuß der WEU-Ver- sammlung, dessen Vorsitzender der deutsche Neue Führungsmannschaft der Labour Party Wilson will alle Richtungen der London(dpa). Die britische Labour Party hat am Donnerstag eine neue Führungsmann- schaft im Parlament erhalten. Der neue Op- positionsführer Harold Wilson bildete das bisherige„Schattenkabinett“ weitgehend um. Eine der wichtigsten Anderungen ist, daß der Abgeordnete Patrick Gordon Walker neuer außenpolitischer Sprecher im Unterhause wurde. Das„Schattenkabinett“ gibt gewisse Hinweise, wie eine Labour-Regierung nach einem Sieg der Partei bei den nächsten Wah- jen aussehen würde. Harold Wilson gab sei- nem unterlegenen Rivalen George Brown die Zuständigkeit für Fragen des Innenministe- riums und beauftragte ihn gleichzeitig mit der Koordinierung aller innenpolitischen Ressorts. George Brown bleibt stellvertretender Oppo- sitionsführer, er erhielt aber nicht, wie ge- wünscht, die Zuständigkeit für die Außenpo- litik. Neuer Sprecher für Verteidigungsfragen wurde der 45 jährige Abgeordnete Denis Hea- jey, der unter anderem durch seine Disenga- gement-Pläne in Europa bekannt wurde. Ri- chard Crossman wurde in das Schattenka- binett geholt mit der Zuständigkeit für Fra- gen des Ministeriums für Wissenschaften. John Strachey bleibt für Commonwealthfragen zu- ständig, Arthur Bottomley erhielt das Ressort für Kolonialfragen. Wilson bemüht sich offenbar, alle Richtun- gen der Labourfraktion im Schattenkabinett zu Wort kommen zu lassen. Der neue außenpoli- NR OMAN VON Lo IAS TEIN Copyright by„Litag“, Westendorf, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (13. Fortsetzung) Die beiden Menschen, die stumm und zer- quält beieinander sitzen, fahren zusammen, als draußen die Vorzimmertür geöffnet wird. Sie hören Hartmut in sein Zimmer gehen. Gleich darauf nähern sich seine Schritte der Tür zur Wohnstube. Mario springt auf.„Ich lasse dich mit ihm Allein, Mama!“ Er prallt mit dem Stiefvater zusammen, der inn groß und forschend anblickt. Und ob- leich Mario ihn jetzt zu hassen glaubt, ob- Wohl er den Vater für schlecht und schuldig hält, wendet der junge Mensch doch seine Augen in Beschämung und Angst von Hart- mut ab. Im Hinausgehen hört er die Mutter sagen: „Willst du immer noch behaupten, daß ich dich grundlos verdächtige7 Willst du mir wei⸗ er ins Gesicht hinein beteuern, daß dir diese Tora Heller gleichgültig ist? Jetzt habe ich den Beweis deiner Schuld in Händen, jetzt weiß ich, daß du mich auch diesmal wieder belogen hast.“ „Nichts weißt du, Bettina“, fälit die warme Stimme des Mannes beherrscht und bezwin- 15 ein.„Bei deinen Anklagen neulich abends te ick mich unschuldig. Nichts war gesche- nen, nichts! Heute bin ich zu dir gekommen, um dir selbst zu gestehen, was sich Heisnert hat. Und um dich zu bitten Mario läuft in sein Zimmer. Er will nicht 2 e wrerden. Will nichts mehr Fraktion zu Wort kommen lassen tische Sprecher Patrick Gordon Walker gilt Als ein Mann des gemäßigten rechten Flügels, der Intellektuelle Crossman steht dem linken Flügel nahe. Bundestagsabgeordnete Georg Kliesing ist, wird ohne die Vorsitzenden der Verteidi- gungsausschüsse der Parlamente der sieben Mitgliedsländer am 19. März in London er- neut zusammentreten. Dabei will er einen Bericht des holländischen Ausschuß-Mitglie- des Duynstee über das britisch- amerikanische Bahama Abkommen prüfen und einen Be- richt des britischen Verteidigungsministers Peter Thorneyeroft entgegennehmen. Die Londoner Zusammenkunft gilt gleichzeitig der Vorbereitung der nächsten Plenartagung des WEU- Parlamentes Anfang Juni in Paris. Die Mitglieder des WEU-Verteidigungsaus- schusses und die Vorsitzenden der nationalen Verteidigungsausschüsse, darunter für die Bundesrepublik Bundestags- Vizepräsident Ri- chard Jäger, wurden zum Abschluß ihrer ge- meinsamen Beratungen am Donnerstag nach- mittag im Hauptquartier in Fontainebleau von dem Oberbefehlshaber der verbündeten Streit- kräfte im Abschnitt Mitteleuropa, General Jacquot, empfangen. Der französische Gene- ral und der Oberbefehlshaber für die Luft- Streitkräfte Mitteleuropa, General Earl of Bandon, unterrichteten sie in Vorträgen über die Verteidigungsorganisation in diesem wich- tigsten europäischen Abschnitt. Bonn bekommt Europas modernstes Parlament Modell für neues Regierungsviertel ist fertig und fand Zustimmung Von unserer Bonner Redaktion Bonn(TJ). Der deutsche Bundestag will in den nächsten Jahren in Bonn Europas modern stes Parlament bauen. Mittelpunkt eines neues Regierungsviertels, das sich fast bis zur Stadtgrenze von Bad Godesberg hinzieht, soll ein 268stöckiges Hochhaus werden, das die Räume für die Abgeordneten, die Sekretariate und die Sitzungszimmer aufnehmen wird. Ein neues Bundeshaus mit modernem Plenarsaal, den dazugehörigen Nebenräumen steht eben- so wie ein Fraktionsbau und ein Gebäude für den Bundesrat auf dem Neubauprogramm. Das bisherige Bundestagsgebäude bleibt teilweise erhalten, die schon älteren Teile der früheren pädagogischen Akademie, die seit 1949 dem Bundestag für seine Arbeit dienen, werden jedoch abgerissen. Außer diesen Bau- ten für das Parlament sollen in dem gleichen Viertel in den nächsten Jahren auch die zahl- reichen Bundesministerien, die bisher im Bonner Raum verstreut sind, angesiedelt Werden. Das Modell für das neue Bonner Regierungsviertel ist jedenfalls schon fertig und die vom Bundesschatz ministerium aus- gearbeiteten Baupläne für das Parlament haben bereits die Zustimmung des Bundes- tagspräsidenten und des Vorstandes des Bundestages gefunden. Der raschen Verwirklichung dieser Pläne stehen aber nicht nur finanzielle Schwierigkei- ten entgegen— der Bau der Parlamentsge- bäude wird von Fachleuten auf über 200 Mil- lionen DM geschätzt— auch der vom Bundes- tag beschlossene Baustopp ist zur Zeit noch ein Hemmnis. Außerdem gilt es auch noch den Widerstand der Stadt Bonn zu überwinden, die für die Pläne des Bundes ihre großräu- mige Sportplatzanlage am Rhein opfern muß. In diesem Punkt scheint sich jedoch eine Eini- gung anzubahnen, da Bonn letztlich befürch- tet, der Bund könnte mit seinem Regierungs- Viertel nach Bad Godesberg ausweichen. entgleiten droht, und sie versuchen mit jedem Die Kanzlernachfolge beschäftigt die Neue Zürcher Zeitung“. Das Blatt schreibt:„Es ist immer noch offen, ob Adenauer zu einem reibungslosen Wechsel an der Spitze im kommenden Herbst selber die Hand reichen wird. Es gibt darüber man- cherlei Spekulationen, zum Beispiel die, daß Adenauer versuchen werde, sich auf den Herbst hin noch einmal außenpolitisch unentbehrlich zu machen, oder daß er noch einmal das Spiel mit der Sozialdemakratie aufnähme und sidz als Kanzler einer großen Koalition bestätigen lasse. Das zeigt, daß man dem„Großvater der Füchse“ noch immer viel und vor allem raffi- nierte Züge zutraut.“ Will Chruschtschow den Vatikan besuchen; fragt die römische„II Tempo“. Ausgehend von der Tatsache, daß die Prager Behörden überraschenderweise die vom Papst für tsche- choslowakische Kirchen bestimmten Kerzen ohne Schwierigkeiten ins Land ließen, schreibt die Zeitung:„Man fragt sich, wohin diese Pe- litik der Kommunisten, die in der Vergangen- heit die Kirche dermaßen bekämpften und ver- leumdeten, zielen soll. Warum bloß ist der Erz- bischof Slipyf freigelassen worden: Warum hat man dem Kardinal Mindszenty so nachdrück- lich die Freiheit angeboten? Warum hat man gestattet, daß die geweihten Kerzen des Pap- stes zu den Gläubigen Böhmens und der Slo- Wakei gelangten? Hie und da wird diese Hal- tung mit dem ideologischen Konflikt zwischen Moskau und Peking in Verbindung gebracht. Es gibt auch Leute, die meinen, daß Chru- schtschow die Voraussetzungen für seine Reise nach Rom, ja sogar für einen Besuch im Va- tikan, schaffen will.“ Die EFTA- Beschlüsse kommentiert die Wiener Presse“:„Im Augenblick ist wichtig, daß Gsterreich nun auch von der EFTA das Recht zugestanden worden ist, den Weg nach Brüssel eventuell allein zu versuchen. Nun geht es darum, wann und wie er zu beschreiten ist, ob eine Asso zijierung oder vorerst doch nur ein umfassen- des Handelsabkommen erreicht werden kann, ob Brüssel die Osterreicher demonstrativ ein- treten oder weiter vor der Tür warten lassen Wird.“ „Kuba und Umgebung“ überschreibt„Avanti“, das Parteiorgan der italienischen Nenni-Sozialisten, seinen Leit- artikel.„Der internationale politische Augen- blick ist delikat. Die Ultras“ von Washington und die Konservativen des kommunistischen Blocks wissen, daß ihnen die letzte Gelegen- heit, den Lauf der Geschichte zu ändern, zu Mittel, den Kalten Krieg wiederherzustellen. In Europa bietet ihnen de Gaulle einen festen Halt. Nichtsdestoweniger sind die Tatsachen tröstlich. Chruschtschow entschärft für Ken nedy eine zweite Zündschnur am Pulverfaß Kuba, und Kennedzy bemüht sich, auch Chru- schtschow etwas in die Hand zu geben, indem er für den Fall eines— wie man hofft, nahe bevorstehenden— Atom-Waffenstillstands die Zahl der Kontrollinspektionen— die Sowiets bestehen auf drei— auf fünf verringert. Im Blick auf Berlin schließlich stehen wir viel- leicht am Vorabend einer Wiederaufnahme der Verhandlungen, trotz der unbeugsamen Oppe- sition der beiden alten Selbstherrscher ven Paris und Bonn.“ Die Verteidigung Europas ist das Thema eines Leitartikels von„La. Suisse“: In Washington ist das Verteidi- gungsministerium der Auffassung, daß die Auslandsbasen bereits bald von immer geris- gerer Bedeutung sein werden. Die neue Stra- tegie, deren Anwendung bereits begonnen hab, ist auf drei Dinge aufgebaut: den beschleunig- ten Bau von interkontinentalen Raketenbasen in den Vereinigten Staaten, die Schaffung einer bedeutenden, mit Polaris-Raketen ausge- statteten Unterseebootsflotte, die Indienststel- lung von interkontinentalen Uberschallbom- bern, die das sowjetische Territorium ohne Zwischenlandung erreichen können. Der Rück- zug der Weltstrategie auf die Vereinigten Staaten selbst hat bei de Gaulle die Vorstel- lung geschaffen, daß Europa von den Euro- päern notfalls mit einer eigenen Atomstreit- macht verteidigt werden muß.“ e beruhigt er sein ieee Ge- Wissen. Lange, sehr lange dauert die Unterredung der Eltern. Ein paarmal dringt die laut wei- nende Stimme der Mutter zu Mario. Ihre Worte kann er nicht verstehen. Will es auch nicht. Er wirft sich auf sein Bett. Wühlt den Kopf in die Kissen. Bleibt so liegen. Als er sich endlich aufrichtet, leise auf den Korridor hinausgeht, ist es ganz still in der Wohnung. Die Mädchen sind schon zur Ruhe gegangen. Im Ordinationszimmer und im An- kleidezimmer der Mutter brennt Licht. Er horcht an der Tür. Auch da drinnen ist alles still. Er klopft und fragt leise: „Mama, bist du allein?“ „Ja, komm nur herein, Mario.“ Bettina sitzt an ihrem alten Sekretär aus Birke und schreibt. Sie wendet dem Sohn ihr Gesicht zu, und er erschrickt. Es ist aufgedun- sen, dick verschwollen, rot und fleckig vom Weinen. Fanatisch glühen die Augen in die- sen entstellten Zügen. Irgend etwas ist in dem Blick, das den jungen Menschen erschauern läßt. „Du schreibst, Mama?“ „Einen Brief an die Großmutter. Ich bin fertig. Nur noch die Adresse. So.“ Sie faltet den Bogen und steckt ihn in den Umschlag. „Wenn du morgen früh fortgehst, Mario, Wirf ihn in den Kasten. Nicht vergessen.“ „Bestimmt nicht.— Wie ist eure Unter- redung verlaufen? Was hat Papa gesagt?“ „Er konnte nicht leugnen. Diesmal nicht! Behauptete, er sei mit der Absicht gekom- men, mir alles zu gestehen. Er hat mich ge- beten, ihn Trelzugeben für ein Leben— mit zu diesem AMadchen zieht, wie sie ihn schon umählige trieben hat? Er ist mein e es bleiben, solange ich lebet“ Wird „Und er?“ „Hat mir versprochen, von ihr zu lassen, sie nie wiederzusehen.“ Wenn es so ist, war es dann nicht wirklich nur eine Laune? Nur Verliebtheit? grübelt der Jüngling. „Willst du nicht zur Ruhe gehen, Mama? Du siehst zu Tode erschöpft aus.“ „Ich warte auf Papa. Er sagte, er hätte noch etwas Wichtiges zu erledigen. Geh du nun auch zu Bett, Mario. Es war ein schlimmer Tag.“ Hartmut Rainer sitzt währenddessen vor seinem Schreibtisch. Auch er schreibt einen Brief: „Tora! Alles war vergebens. Alles umsonst. Ich habe heute klarer als jemals zuvor erkannt, von meiner Frau loskommen daß ich nie dele ee mdten Fefe ge kann. Sie wird mich niemals lassen und mich überallhin verfolgen. Es gibt kein Entrinnen vor ihr. Vor ihrer Liebe und vor ihrem Haß. Ich habe mir von Bettina das Versprechen erpressen lassen, dich nie wiederzusehen. Kannst Du meine Verzweiflung ermessen? Wenn ich nun vielleicht etwas tue, was vor Gott und in den Augen der Welt verwerflich und unverzeihlich ist, dann verzeihe Du mir, Du geliebte Seele. Hartmut.“ Er kuvertiert den Brief und bleibt noch eine Weile starr und reglos sitzen. Dann tritt er vor seinen Apothekerschrank, prüft den Be- stand seiner Medikamente. Einzelne Flaschen nimmt er heraus, hält sie unschlüssig in der Hand. Ein Schauer überläuft ihn. Er stellt sie schnell an ihren Platz zurück, verschließt den Schrank und wirft sich dann aufstéhnend in Kleidern auf den Diwan in seinem Zimmer. . 2 bim Batista ten, als Doktor Rainer von enbesuchen heimkommt, ist seine a upsttlägerig und krank. Mario kommt ihm aufgeregt entgegen. Die Mutter hat sich heftig übergeben, liegt jetzt in N Hartmut setzt sich zu Bettina und blickt sie korschend an.„Typische Vergiftungserschei- nungen.“ „Hast du ohne Papas Wissen etwas einge- nommen?“ fragt Mario. Die Leidende stöhnt. sein?““ „Wenn wir gestern abend etwas Verdorbe- nes gegessen hätten, so müßten sich doch die gleichen Erscheinungen bei uns und den Mäd- chen zeigen“, überlegt Mario. 8 Hartmut holt schweigend Pulver und eine Medizin. „Was ist mit Mama?“ forscht Mario, als sie sich etwas später beim Essen gegenübersitzen. „Noch nicht zu sagen. Es sieht nach einer leichten Vergiftung aus. Ich denke, morgen wird alles wieder gut sein.“ Das Mädchen nimmt die Speisen unaage- rührt wieder in die Küche. „Hast du etwas für heute vor, Mario?“ „Nein, ich bleibe zu Hause. Wolltest du fort- gehen?“ Wenn ich nicht noch abgerufen werde, nein. Sie belauern einander. Sprechen nur das Notwendigste. Es ist ein strahlender Sonntag im Mai. Aber hier im Hause ist alles grau und trübe. Zuweilen geht Mario zu Bettins ins Zim- mer, um nach ihr zu sehen, zuweilen Hart- mut. Sie hat immer noch Schmerzen und „Was sollte das wonl Brechreiz, aber gegen Abend wird ihr Zustand allmählich besser. Mit einem Schlafmittel schlummert sie schließlich ein. Nun hat Tora den Brief, denkt Hartat Montag früh, während er sich nach einer wie- derum schlaflos verbrachten Nacht müde an- kleidet. 4 Bettina geht es anscheinend besser. Aber sie sieht noch elend aus und ist matt. „Ich rate dir, heute liegenzubleiben“, gagt Hartmut. Und e nur Zwieback und Tee.. ee erklärt er ihr 2 einer 1 6 e 1 5 t. Durch Demütigungen zu der Tat getrieben efrau durch neun Messerstiche getötet Fünf Jahre Zuchthaus Mannheim(sw). Mit fünf Jahren Zucht- us wegen Totschlags hat das Mannheimer Schwurgericht die Bluttat des 25jährigen Hilfsarbeiters Roland Rehbein gesühnt, der m Abend des 31. Juli vorigen Jahres seine um zwei Jahre jüngere Frau in einem Wald- stück bei Friedrichsfeld durch neun Messer- ztiche getötet hatte. In der zweitägigen Ver- handlung wurden 20 Zeugen und zwei Sach- verständige gehört. Sie schilderten den An- geklagten fast übereinstimmend als einen gutartigen, im allgemeinen arbeitsamen, aber etwas einfältigen Menschen. Nur durch die monatelangen Demütigungen seiner untreuen Fhefrau sei es zu der furchtbaren Tat ge- zommen, die das Gericht nach eingehender zeratung entgegen der ursprünglichen An- Mage nicht als Mord, sondern nur als Tot- gchlag wertete. Schon der Staatsanwalt hatte zu einem eineinhalbjährigen Plädoyer die gleiche Ansicht vertreten. Der Angeklagte war viereinhalb Monate ang von seiner Frau mit einem Italiener be rogen worden. Nach zwei mißglückten Selbst- pordversuchen lauerte er an jenem Julitag zeiner Frau, die sich mit dem Fahrrad auf em Weg von Friedrichsfeld nach Schwetzin- gen befand, zu einer letzten Aussprache auf. im Verlauf der Unterredung zog er dann ein Brotmesser und brachte seiner Frau die Stiche dei, an deren Folgen sie eine Stunde später im Krankenhaus starb. Im Anschluß an seine kat versuchte Rehbein, mit Hilfe von Schlaf bletten aus dem Leben zu scheiden. Spür- zunde der Polizei fanden ihn jedoch bewußt os in einer Sandgrube. Im Krankenhaus er- e er dann am nächsten Tag das Bewußt n wieder —— Unser Wetterbericht Wieder stärkerer Nachtfrost Upersjeht: Durch den Zustrom der Faltluft ist die für unser Gebiet mit ergie- en Schneefällen verbunden gewesene Tief- guckzone zum Mittelmeer abgedrängt wor- Eu. Die Ausdehnung des Hochs von West- ech Mitteleuropa läßt in der Folge eine Ab- ehme der Niederschlagstätigkeit erwarten. Vorhersage: Stark bewölkt bis be⸗ kckt und vereinzelt noch Schneefall, vor al- im Süden des Landes. Samstag wechselnd olkig und meist niederschlagsfrei. Nachts Asiger bis strenger, tagsüber leichter Frost. Wieder Rathaussturm der Seckenheimer Narren Höchster Staatsbesuch wird zum Seckenbheims Narrenwelt fiebert den großen Ereignissen des tollen Faschingsfinales ent- gegen. Aus dem närrischen Hauptquatier des Elferrates gleichlautend mit den offizi- ösen Verlautbarungen vom Hofe Marias I. vom Sommerdamm wurde amtlich gemeldet, daß die Narrenschar des Sängerbundes am Samstag Abend um 19.11 Uhr zu einem kon- zentrischen Sturm auf das Rathhaus ansetzen wird und Schlüsselgewalt tig an sich zu haussturm wird reißen. aber Dieser von dem Seckenhei mer und Herrschafts- in Seckenbheim endgül- närrische Rat- Seckenhei- Landjugend im kxamen Die Mannheimer Landjugend stand in der Vergangenen Woche wieder im Examen des Berufswettkampfes auf der Kreisebene. Die- ser Kreisentscheid, der am gleichen Tag in allen ländlichen Kreisen des Bundesgebiets durchgeführt wurde stellte die erste Vorstufe zu dem alljährlichen Bundesentscheid dar, an dem die besten Jugendlichen aus dem Bun- desgebiet teilnehmen. Unter den 40 Jungen, die auf dem Rosenhof ihre Arbeiten absol- vierten konnte bei den Jüngsten(bis zu 16 Jahren) Herbert Seitz Seckenheim einen gu- ten dritten Platz belegen. Wir gratulieren. Punktespiele abgesetzt Die Punktespiele der I. und 2. Amteurliga Nordbaden sind vom Gesamtspielausschuß ab- gesetzt worden, weil die Plätze zum größten Peil durch den starken Schneefall und die darunter befindliche Eisdecke unbespielbar Sind. Auch der südbadische Fußballverband hat 5 8. alle für das kommende Wochenende angesetzten Punktspiele der 1. liga Südbaden abge- d 1 esen, daß setzt. Der Verbs Fernsen- Abendschau vom 22. Februar Von 18.50 bis 19.20 Uhr bringt die Abend- schau des Fernsehens: 1. Arbeitsminister der Bundesländer tagen in Mainz. 2. Sind IIlu- strierte ein Geschäft? Gespräch mit Verleger Dr. Franz Burda. 3. Ist Twist gesundheits- schädlich? 4. Tischtennis-Länderkampf in Piv- masens Oeutschland- Frankreich). — 9 Vereins-Kalender e Mefaff, Flektro, Hotz, av AGES KURSE Voltsschöler in 22 Wochen lugerbund 1865. Heute Abend 20 Uhr Probe. innergesangverein 1861. Heute Freitag 19 Uhr Probe. treffen sich um 21 Uhr im Löwen zu ein er närrischen Singstunde. Unsere Mitglieder mit Angehörigen 2 Techncer u. Wermeister LI Stragula am ug o 1.95 1 Angebote unter Nr. Ie an den Verlag ds. Blattes 1 für Ein- odd. Zweifomilienheus gegen bar zu kaufen. mit winzig. Schönheitsfehlern öb. 7000 qm Auswahl. FRI CK KS, Mhm, gor F 4, 1 (Nähe Paradeplatz]. cid Rhein · Decken MANIA Bausta- Decken ersparen Schalung und Bauzeit — Turnverein 98 e. V., Mannheim-Seckenheim am OEG Bahnhof Eintritt: 3. DM es ladet ein Rosenmontag, 25. Febr. 20.11 Uhr in unserem Vereinsheim . Sroßes Kostfümfest mit humoristischen Einlagen Kepelle: Scheiry Der närrische Nat Am Sonntag, 24. Februar, 15.00 Uhr Kinder- Maskenball Bheinbau C. m. b. H. 68 Mannheim 0 7, 14 Telefon 26171 Gummistempel liefert Neckarbote · Druckerei Bekanntmachung — Eine erz 1963 ab geöndert. neben Fohrpreise sind dus den bei den Bahnhöfen und 5 stellen qusliegenden Fahrpreisverzeichnissen chiſich. Dort können quch die gednderten farifbestimmungen be dee esehen Werden. Mennheim, Köfertalerstr. 9-11 . und Fahrpreisänderungen im Kraffagenverkehr der berrdeinischen kisenbahn- Gesellschaft AS db J. März 1963. Cenehmigung des Fegierungspräösidiums Nordbaden— be e 1 51/ö139/8! vom 14. 2. 1963— Werden ele Tarife upd Fahrpreise für den Krafwagenverkehr vom Oberrheinische kisenbahn-Gesellscheft AG ANZEIGE in Ihrer Heimatzeitung ist immer erfolgreich! Altere das b Anker großen Sängermaskenball erwartet mer Bürgermeister“ Albert Erny mit Gelas- senheit erwartet, da er durchaus willens zu sein scheint vor dem Charme der Prinzes- sin und der närrischen Gesinnung des Elfer- rats rasch zu kapitulieren. Ueber die Kapi- tulationsverhandlungen muß allerdings auf zwei Ebenen— Prinzessin und Elferrat ver- handelt werden. Daß diese Kapitulationsbe- Teitschaft so rasch erfolge ist Wohl darauf zurückzuführen, daß Albert Erny zum letzten Mal in seiner aktiven Dienstzeit einen sol- chen Rathaussturm erlebt und sicher deshalb auch von den Narren für seine Unterstüt— zung in den vergangenen Jahren auch ge- bührenden Dank erwarten darf. Eine besonders frohe Kunde aber kommt ebenfalls aus der närrischen Nachrichten- quelle. Prinzessin Gaby I. von Axalien und Prinz Dieter I. von Allianza— das Mannhei- mer Prinzenpaar also- haben huldvoll die Einladung zum großen Sänger maskenball im Schloß angenommen u. haben durch den Hof sekretarius bestätigen lassen, daß sie für eine Stippvisite nach Seckenheim ins Schloß kom- men werden, um sich von dem großen när- rischen eiben zu überzeugen. Seckenheims Narren können sich also über diese beiden Nachrichten ebenso freuen, wie über die Fül- 1e von närrischen Veranstaltungen über die letzten drei tollen Tage, über die wir schon berichteten. Rosenmontagsball bei der Fußballvereinigung veranstalten die 98er Fuß- en Hof“ ihren Rosenmon- Tradition baller im tagsball.. Diese staltung, die sich schon seit Jahren besonderer Beliebtheit erfreut, wird auch in dieser Kampanie wieder das halten was man von ihr verspricht. Bewußt wurde heuer auf ein Motto ve tet, dafür aber ein Treffpunkt aller ne Sportler angeschrie Dabei kann jede ne jecken tten Ryth- m Schluß 1 t die auch im Narrenschiff 11 im Morgengrauen seinen Varianten 8 zt wäh men und leckeren G sein. Selb 5 erst Werfen wird. Frau Holle deckt uns ein Bis heute war meine Lieblingsfarbe weiß. Ich ergötzte mich geradezu an Winterland schaften. Das fröhliche Geschrei der rodeln den Kinder ging mir süß ein. Ich wachste die Ski mit Begeisterung und stapfte am Wochen- ende vergnügt durch die schneeverwehten Wälder. Es störte mich wenig, daß die Schuhe vom Streusalz angegriffen wurden und— man muß ja etwas gegen das frostige Wetter tun die Kognakflasche leerer und leerer 8 würde. Das hat sich jetzt aber schlagartig geändert. Denn heut Morgen kamen Kohlen. Das wäre zwar weiter nicht schlimm. Aber es kam gleich die Rechnung mit. Die vierte in diesem Winter. Mich fröstelte. Selbst wenn ich es nun mit passionierten Wintersportlern zu tun bekomme: Der Winter reicht mir jetzt. Frau Holle aber lächelt und läßt sich in ihrer Arbeit nicht stören. Ohne Rücksicht auf Uberstunden deckt sie uns ein. Nach den Wo- chen des Kklirrenden Frostes ist es zwar etwas milder geworden, dafür ist diese„milde Kälte“ mit einer so reichlichen Menge Schnee gar- niert, wie wir sie nur selten in unseren Breitengraden beschert bekommen. Und wenn es stimmt, was die Meteorologen behaupten, wird es in Bälde zwar wieder weniger schneien— dafür aber wieder kälter werden. Man sieht, selbst der Winter ist nicht ein- könig. Doch wie gesagt, meine Freude an die- sem variantenreichen Spiel ist dahin durch die konstanten Kosten, die es verursacht. Doch laßt uns trotz der weißen Decke auf den Straßen, den Häusern und den Autos nicht schwarz sehen. Laßt uns den Slogan des Kohlenhandels„Der nächste Winter kommt i t“ in den hoffnungsvollen Ruf„Das ichste Frühjahr kommt bestimmt“ abwan- 1. In vier Wochen ist es soweit. Hoffent- hält sich Frau Holle den Zeitplan. Y Horst Werner, 5 24 J., Stabsunteroffizier am Anflugradargeràt Dieser Unteroffizier ist Controller auf einem Fliegerhorst der Luftwaffe. Er leitet nach Sicht oder Radar den Flugbetrieb in Flughafennähe und auf dem Platz. Mit den Flugzeugen steht er mittels Funksprechverbindung oder Signalschein- Werfer in Kontakt. Die verschiedenen Rollbahnen werden für Starts und Landun- gen von ihm freigegeben. Er sorgt für reibungslosen, sicheren und flüssigen Verkehrsablauf. Der Controller übt eine Tätigkeit aus, die Zuverlässigkeit, schnelle Reaktion sowie selbständiges Denken und Handeln verlangt. Ein Beruf voller Verantwortung. Luftwaffe an. Der Unteroffizier erhält eine Ausbildung, die ihn befähigt, die ihm anvertraute Gruppe in Theorie und Praxis als Lehrer und Ausbilder, als Fachmann und Meister zu führen. Diese Ausbildung ist dem letzten Stand der Technik angepaßt und so vielseitig und gründlich, daß der Unteroffizier als hochwertiger Spezialist gilt. DIE SUNDESWEHRN Stellt zu Beginn eines jeden Quartals Bewerber für die Laufbahngruppe der Unteroffiziere und Mannschaften im Alter von 17 bis 28 Jahren ein. Wer sich über die vielseitige Ausbildung und Verwendung, uber Berufs- förderung und Besoldung unterrichten will, fordere mit diesem Coupon Merkblätter und Prospekte Über die Bundeswehr, insbesondere die —. 8 An das Bundeswehramt, 582 Bad Godesberg, Postfach lch erbitte informationsunterlagen uber die Unteroffizſer- und Manmschaftsfaufbahn in der Luftwaffe Name: Vorname: Geb.- Dat.: Schulbildung: Mittl. eite. Volles chuföe. Fachschule Beruf: 6 0%½27 0515 Ort: Straße: 1 Zutreffendes anhreuzen. SpohrT- RUNDSCHAU Nabę to abęs bali laugeuttieet sich jelat auf die Taue Der Kölner besitzt drei Regenbogentrikots— Am 3. März Genua-Nizza— Rennrad zum Weihnachtsgeschenk Durch seinen Sieg in Calais hat sich Rolf Wolfshohl am letzten Sonntag zum dritten Male das Regenbogentrikot der UCI im Querfeldeinfahren geholt. Er besitzt damit die gleiche Zahl von Weltmeisterschaften wie Rudi Altig, der in der Bahnverfolgung dreimal als Erster durchs Ziel ging. Mit seiner 1,68 m Größe und 63 kg Körper- gewicht ist Rolf Wolfsbohl bei weitem nicht mit der Herkules-Figur eines Rudi Altig aus- gestattet. Aber als Radsport-Profl ist der 24 jährige Keélner nicht weniger erfolgreich. Das Talent brachten beide mit. Nur was Rudi Al- tig mit seiner Bullenkraft macht, erreicht der Fast grazile Rolf Wolfshohl durch seine Ge-. schmeidigkeit. Vom Cyelo-Cross wollte Rudi Altig noch nie etwas wissen. Er kam von der Bahn und fühlt Sich, obwohl er längst zum Weltklasse-Straßen- fahrer avancierte, auch heute noch im Winter bei den Sechstagerennen zu Hause. Ganz an- ders Rolf Wolfshohl. Er verzichtet auf die lu- Kkrativen Gagen für die Jagden in rauchigen Hallen und sammelt lieber bei Querfeldein- rennen Kraft und Kondition in der Natur für die kräftezehrende Straßen- Saison. Rolf Wolfshohl ist der erste Cross-Spezia- list, der es auch als Straßenfahrer zur Welt- Klasse gebracht hat. Alle seine Vorgänger als Querfeldein- Weltmeister, weder Roger Ron- deaux(Weltmeister von 1951 bis 1953), André Dufraisse(1955 bis 1958) noch Renato Longo 4959 ui 1 1962) machten ernsthafte Versuche, auch erstklassige„Routiers“ zu werden. Selbst Jean Robie muß man dazu zählen, denn als der Franzose 1950 die erste Querfeldein-Welt- meisterschaft gewann, hatte er schon eine groß- artige Karriere als Straßenfahrer hinter sich und sogar im Jahre 1947 die Tour de France gewonnen. Auch Rolf Wolfshohl träumt von einem Sieg in der größten und bedeutendsten Straßenprüfung der Welt. Das WM- Rennen war für den Kölner eines der letzten Cyelo-Cross-Rennen in diesem Winter; vielleicht bestreitet er noch die WM- Revanche in Paris, aber dann geht es auf die Straße. Heuer will er sich ganz auf die Tour de France konzentrieren und seine Kräfte et- was überlegter einteilen als im Vorjahr, wo er mit etwas mehr Erfahrung noch größere Er- folge hätte erringen können. Aber auch die Siege im Großen Preis von Eibar Nordspa- nien), beim Ardennen-Wochenende und in der Tour de Aude, der dritte Platz bei Paris Nizza und der vierte Rang bei der Weltmei- sterschaft in Salo konnten sich sehen lassen. In diesem Jahr wird Rolf Wolfshohl weni- ger Etappenrennen vor der Tour de France, dagegen sämtliche klassischen Eintagsrennen fahren. Erstmals geht er am 3. März bei Ge- nua Nizza an den Start. An Rundfahrten sind vor der Tour de France nur Paris-Nizza(10. bis 17. März) und Dauphiné vorgesehen. Be- kanntlich fährt Wolfshohl jetzt im Peugeot- Team, dem auch Charly Gaul Luxemburg), Simpson(England), Deams und Vannitsen Belgien) angehören. Was Karl Ziegler für d Entwicklung von Rudi Altig bedeutete, vollbrachte bei Rolf Wolfshohl Jupp Arents, der vor dem Kriege Deutscher Meister der Berufs-Straßenfahrer War. Beim Re„Luga“ Köln-Kalk entwickelte sich Wolfshohl; Jupp Arents trug auch dazu bei, daß Rolfs großer Wunsch nach einem Rennrad zu Weihnachten 1953 in Erfüllung ging. Damit gewann er ungefähr 75 Rennen als Jugendfahrer, u. a. auch den Jugendbesten- Wettbewerb 1953. 1957 wurde er auf Anhieb Zweiter der Deutschen Querfeldein-Meister- schaft und belegte bei der Weltmeisterschaft in Edelaire Belgien) den siebten Platz. Ein Jahr später hieß der Deutsche Meister bereits Rolf Wolfshohl und diesen Titel hat der Kölner bis heute nicht mehr abgegeben. Bei der WM in Limoges Frankreich) wurde er Dritter und ein Jahr später in Genf Zwei- ter. In Tolosa(Spanien) schlug dann 1960 die große Stunde, als Rolf Wolfshohl zum Welt- meister ausgerufen wurde. In Hannover gab es 1961 eine erfolgreiche Titelverteidigung. Im letzten Jahr mußte Wolfshohl in Esch(Luxem- burg) wegen einer Erkältung aufgeben, doch diesmal war die„Gazelle vom Rhein“ in Ca- lais wieder nicht zu schlagen. Rolf Wolfshohl ist ein idealer Radsportler und ein vorbild- licher Berufsfahrer. Sicherlich wird dieser Teufelskerl auch im Sommer durch Erfolge Wieder für Schlagzeilen sorgen. iSK Shitrenteitee I860 bei den Stultgaetes Iliclees , Dritte süddeutsche Pokalrunde— Vfg beim Freiburger FC S Die meisten süddeutschen Vertragsspieler- vereine sind am Samstag mit Pokalspielen be- schäftigt. Neun Vereine der Oberliga und sie- ben Mannschaften der zweiten Liga qualifi- zierten sich für die dritte Runde. Dabei stehen sich bis auf die Begegnung in Nürnberg jeweils ein Verein des Oberbauses und ein Club der 2. Liga gegenüber. Im Stutt- laewegeus„ Miudliunde“ iu Jahau uu schlaglat Günter Traubs Ziel: Ein Platz unter den ersten zehn Zum zweitenmal in der Geschichte des Eis- schnellauf-Sportes werden am Wochenende im Lande der aufgehenden Sonne die Welt- meisterschaften entschieden. Nach Sapparo (1954), das sich nunmehr auch für die Olym- pischen Spiele 1968 bewirbt, ist von Donners- tag bis zum Sonntag Karuizawa, 160 km von Tokio entfernt, Schauplatz der Eisschnellauf- Weltmeisterschaften der Männer und Frauen. Bei der 66. Welt meisterschaft der Männer besteht nach dem Ausgang der Europameister- schaft vor drei Wochen in Göteborg eigentlich kaum ein Zweifel daran, daß Norwegen mit seinem schier unerschöpflichen Reservoir an Läufern wiederum den Machtkampf gegen die Sowjetunion für sich entscheiden und erstma- lig seit 1957 wieder den Weltmeister stellen Wird. Völlig offen dagegen ist die Frage, welcher Norweger sich die Krone im Eisschnellauf Sport erobern wird. Europameister wurde der 24 Jahre alte Nils Aaness, der mit 180,560 Punkten Inhaber des Vierkampf-Weltrekor- des ist und in Göteborg Norwegens letzten Weltmeister, den vier Jahre älteren„Kup- pern“ Johannessen, nur knapp schlagen Konnte. Aber auch Per Ivar Mö und Magne Thomasson, die nächstplacierten Norweger von Göteborg, könnten durchaus Ansprüche auf diesen höchsten Titel erheben, der über die vier Strecken der in der Gesamtwertung der Rennen über 500, 1500, 5000 und 10 000 m vergeben wird. Norwegens Quartett könnte allerdings nicht nur durch das sowjetische Aufgebot mit Titelverteidiger Viktor Kosit- schkin und Boris Stenin an der Spitze sowie durch die schwedischen Brüder Ivar und Johnny Nilsson gefährdet werden; auch die neues Sellagee ius aumetilauischeu Baugeschü pl WM-Kampf„Sonny“ Liston gegen„Großsprecher“ Cassius Clay Nicht der Champion Sonny Liston, sondern der blutjunge Olympiasieger im Schwerge⸗ wicht, Cassius Clay, stand in letzter Zeit in den Staaten im Mittelpunkt der Boxsport- Publicity. Der 20 Jahre junge kraushaarige Neger mit den römischen Vornamen Marcel- Ius Cassius wurde vom allmächtigen Box- Experten Nat Fleischer in der Weltrangliste hinter Floyd Patterson an zweiter Stelle der Herausforderer für Liston eingestuft. Jeder Schulbub in Amerika weiß, daß Cas- sius Clay geschworen hat, bis zu seinem 21. Lebensjahr Weltmeister aller Klassen zu sein. Diesem großen Ziel ist der etwas großhspre- cherische Farbige nun ein beträchtliches Stück nähergekommen. Dann steht einem Pitel- kampf zwischen Liston und Clay eigentlich nichts mehr im Wege. Ubrigens leckt sich je- der amerikanische Promotor nach dieser Paa- rung alle zehn Finger, denn ein Titelfight zwischen diesen beiden Boxern dürfte jede Arena in den Staaten bis auf den letzten Platz füllen, Noch ist es indes nicht soweit. Zunächst Wartet auf Marcellus Cassius Clay der Welt- ranglistenmann Doug Jones, bei uns in Deutschland durch sein Unentschieden gegen Ex- Europameister Erich Schöppner in bester Erinnerung! Sollte Clay den Farbigen Jones schlagen— und keiner zweifelt daran— dann hat Clay in ununterbrochener Reihenfolge 17mal gegen mehr oder weniger gute Ameri- kaner in seiner Profikarriere gesiegt. Eine wirklich eindrucksvolle Siegesserie nach sei- nem Olympiasieg von Rom! Es ist ein„Spleen“ von Cassius Clay, den Ausgang seiner Kämpfe vorauszubestimmen. Mehr als einmal hat er damit Glück gehabt. So auch gegen den Box-Methusalem Archie Moore. Damals schrieb Cassius in einer ame- rikanischen Zeitung in Reimen:„Fommt mir nicht zu spät. Steht mir nicht in der Tür. Ich schlage den alten Archie in Runde Nummer vier!“ In der vierten Runde lag Archie tat- sächlich ausgeknockt am Boden. Archie Moore kennt Marcellus Cassius Clay Vielleicht am besten. In seiner Boxschule in San Diego hat er dem jungen Neger die Tricks bracht, Clays Sieg war die beste Anerkennung für Archies Fähigkeiten als Lehrmeister. 3 2 essen des Profl-Boxsports beige- Moore warnt allerdings seinen früheren Schützling vor einem vorzeitigen Titelkampf mit Liston.„Ein Jahr mußt du noch wach- sen“, meinte er zu Cassius.„Dann kannst du Sonny schlagen!“ Kurt Boyst Scholz boxt gegen Von Clay Den Hauptkampf der Berufsboxveranstal- tung am 29. März in der Berliner Deutsch- landhalle wird der frühere Mittelgewichts- europameister Gustav Scholz gegen den ame- rikanischen Halbschwergewichtler Von Clay bestreiten. Clay hatte am 26. Januar in Dort- mund bei seiner Punktniederlage gegen Erich Schöppner einen beherzten Kampf geliefert und Schöppner erheblich verletzt. Starter aus der Volksrepublik China werden zu beachten sein. 1962 in Moskau konnten immerhin zwei Rotchinesen, Wang und Lo, unter die ersten Sechs gelangen, während Norweger, als Mut- terland dieses schnellen Sports. keinen ein- zigen Läufer in die Placierung brachte. Der vierfache Triumph von Göteborg zeigt aber, daß die Norweger sich nicht unberechtigt Hoffnungen machen, endlich an die großen Glanzzeiten des dreimaligen Weltmeisters Hjalmar Andersen anknüpfen zu können. Der Sieg eines Nicht-Norwegers in Karuizawa wäre auf jeden Fall eine Uberraschung. Um die Chancen der Läufer aus der Bun- desrepublik und der Sowjetzone sieht es nicht besonders gut aus. Die größten Hoffnungen tragen der 23 Jahre alte Schweinfurter Gün- ter Traub, Neunter der Europameisterschaft in Göteborg, und der Ostberliner Helmut Kuhnert, sensationeller Dritter der Weltmei- sterschaft 1960 in Davos hinter Stenin und Kouprianoff(Frankreich), der wegen seiner schlechten Leistung von Göteborg nicht nach Japan durfte. Traub glaubt. mit ein wenig Glück unter die ersten Zehn des Vierkamp- fes zu gelangen, was ein großartiger Erfolg für den Schweinfurter wäre. Aiualeute gelten uichts- Neapis alles Us- Publikum nannte unter den Besten des Jahrzehnts nur Profis Auch im Sport ist Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem jedes Jahr neue Superathleten wie Pilze aus der Erde sprießen. Obwohl bisher keine Flagge so oft am olympischen Siegesmast hochstieg wie das Sternenbanner und kein anderes Land sich rühmen kann, so viele Träger leuchtender Namen im Amateursport hervorgebracht zu haben, liegt die Publikumsgunst, das zeigte erneut die Leserumfrage einer großen ameri- kanischen Zeitung, nicht bei den international erfolgreichen Amateursportlern. Bei der Umfrage nach dem erfolgreichsten amerikanischen Sportler des letzten Jahr- zehnts erschienen Namen, die Nichtamerika- ner kaum kennen. So landete auf dem ersten Platz der Berufs-Goifspieler Arnold Palmer, der sich bereits vor acht Jahren(1955) 259 967 Dollar zusammenspielte und heute noch 40 000 Meilen im Jahr auf Reisen ist, wobei das Jahr für ihn im Januar in Los Angeles beginnt und im Dezember in Florida endet. Es folgen die Basketballspieler Cousy, der Baseballspieler Willie Mays, der Automobil- rennfahrer Ward, der mit mehr als 3000 Sie- Sen erfolgreichste amerikanische Jockei Eddie Arcaro, der Trabrennfahrer Miller, der Foot- MEISTER UND LEHRLING stunden sich im Ring gegenüber. Daß Lehrling Cassius Clay (rechts) von seinem Lehrmeister Archie Moore(links) viel gelernt hatte, bewies sein K.o. Sieg in der vierten Runde. PI-Bud 31 urrinchu jetzt aueh Filmstur Der berühmte Rechtsaußen der brasiliani- schen Weltmeisterschaft, Garrincha, der beim WM-Turnier in Chile vier Tore erzielte, spielte die Hauptrolle in dem Film„Garrin- cha la Guerillero“(Scharfschütze Garrincha, Dieser 70-Minuten-Streifen, der sich mit dem Leben des ballverliebten Burschen aus dem Dorf Pao Grands beschäftigt, wurde in Nio für 300 000 Mark gedreht und ist gegenwärtig der große Schlager in den brasilianischen Ki- nos. Garrincha, der eigentlich Manuel Fran- eiseo dos Santos heißt, ist mit 30 Prozent an den Kino- Einnahmen beteiligt. garter Neckarstadion gibt der Oberliga-Spit- zenreiter 1860 München gegen die zur Zeit i Suter Form befindlichen Stuttgarter Kickers die Visitenkarte ab, wobei die ehrgeizigen Stuttgarter ihrem großen Partner das Letzte abverlangen werden. Leichter haben es jedenfalls der Karlsruher So gegen 1. FC Pforzheim, Bayern Hof gegen FC Haßfurt und Hessen Kassel gegen SpVgg Neu-Isenburg. Trotz seiner derzeitigen Unbe- ständigkeit startet auch der deutsche Pokal sieger 1. FC Nürnberg gegen BC Augsburg ab Favorit. Von den auswärts spielenden Ober- lüigateams müßten sich Eintracht Frankfurt beim VfR Heilbronn und die Offenbacher Kik kers beim Fœ Hanau durchsetzen. Noch nicht gewonnen hat dagegen der VfB Stuttgart beim Freiburger FC. Chance für„Bayern“ In der süddeutschen Fußballoberliga steht am Wochenende nur das Spiel Bayern Mün- chen gegen SSV Reutlingen auf dem Pre- gramm. Ein Sieg der Münchener, die dadur Wieder auf die zweite Tabellenposition vor Nürnberg kämen, sollte dabei herausspringen. Darmstadt prüft SV Waldhof Im einzigen Spiel der zweiten Liga Süd Sieht sich der Tabellenführer SV Waldhof am Samstag bei seinem Darmstädter Namens- vetter keiner leichten Aufgabe gegenüber. Die Gastgeber wollen unbedingt ihren Platz in der vorderen Tabellenhälfte behaupten, um nach ihrem Wiederaufstieg in die zweite Liga im kommenden Jahr auch in die Regionalliga zu kommen. Fahrian bleibt in UIm Der achtfache Nationaltorhüter Wolfgang Fahrian(21) hat seine Bundesligapläne auf- gegeben und seinen Vertrag bei der 1788. Ulm 46 ein weiteres Jahr verlängert. ballspieler Brown, die„Eishockey-Rakete“ Maurice Richard, von dem der amerikanische Literatur-Nobelpreisträger William Faulkner schrieb:„Maurice Richard— das ist ein Blitz auf Schlittschuhen.“ Hinter diesem Eishockey- spieler folgt der Baseballspieler Spahn und dann erscheint der Berufskegler Don Carter, der beim„Kugelschieben“ lukrative Prämien für Sieg und Teilnahme erhält. An letzter Stelle erscheint der auch für den Europäer be- kannte Schwergewichts- Weltmeister im Bo- xen, Rocky Mareiano. Diese Sympathie für den Berufssport ist aber nicht neu, denn die Amerikaner bauten schon früher, in der Zeit, als die ersten Be- rufs-Sechstagefahrer stundenlang im„Nudel- topf“ kreisten, riesige Hallen für die Vergnü- gungsindustrie„Berufssport“. Später fanden die Baseball-, Rugby- und Basketball-Profis noch mehr Anklang, Obwohl der Berufssport in Amerika Trumpf ist, sprach sich die amerikanische Offentlich- keit bisher noch nie so überwältigend für die Profis aus, wie es diesmal der Fall war. Uber- Wältigend deshalb, weil bei dieser Umfrage die Namen des Zehnkämpfers Rafer Johnson, der„schwarzen Gazelle“ und Sprinter-Köni- gin Wilma Rudolph ebenso fehlten, wie die Namen Tom Kono(Gewichtheben), O'Brien, Bill Nieder(Kugelstoßen), und Patricia MeCormick(Turmspringen) oder Bob Richards(Stabhochsprung). iSK Frischauf nach Madrid Mit einem beruhigenden Vorsprung von neun Toren fliegt der Hallen-Handball-Euro- Papokal- Sieger Frischauf Göppingen am We- chenende zum Viertelfinal-Rückspiel geges Atletico Madrid. Die Göppinger hatten das erste Treffen am 20. Januar souverän mit 19:10 gewonnen und können sich in der spa- nischen Hauptstadt sogar eine Niederlage mit einem Unterech ed von acht Toren erlauben. Das ist aber nur Theorie. Frischauf ist auch in Madrid Favorit, obwohl die spanische Na- tionalmannschaft vor einem Monat beim 11:13 gegen Deutschland der deutschen Mannschaft nicht nur hartnäckigen Widerstand leistete, sondern auch übertrieben hart spielte. „Coupe Kongsberg“ in Neustadt Mit dem Springen um Kongsberg- Trophäe und Kongsberg-Pokal erlebt der Schwerzwald am Samstag und Sonntag eine der bedeu- tendsten internationalen Sprunslaufveran- staltungen überhaupt. Die sechs mitteleuro- päischen Alpenländer Deutschland, Frenk- reich, Italien, Jugoslawien, Osterreich und die Schweiz haben nach dem Krieg den Coupe Kongsberg ins Leben gerufen und verpflich- teten sich, alljährlich ihre besten National- mannschaften zu dieser tung zu schicken. Parry Carol Heiss(Eiskunstlaufen), Otis Davis(400m- Lau), Sprunglaufveranstal- N A b i e G W or Heer He eee N err s CCC c E% A