888888 26 32 29 34 41 — 22 o DDS 8 85 8 N SSA qJ6ßJ6ü.. SS 2 0 7 8 2 0 Erscheint: montags, mittwochs, freitags 8 d 0 eutsche H 2 1 HII At eltun— 6 gespaltene Milli- und sar Frei Haus 2.20, im Verlag 1 N 8 8 f 8 8(Preisliste Nr. 2) abgeholt 190, durch die Post 190 zue. fiir Mannheim-Seckenheim und Umgebung i 1 0 Zustellgebühren.— Einzelnummer 15 Pfg. Telefon 87 12 16 tsersten angenommen werden. 3 Mittwoch, 3. April 1963 15/63, Jahrgang Europa-Krise Deutscher Vorstoß zur Ueberwindung der Europa-Krise Schröder legt in Brüssel Vier-Punkte-Plan vor— Neue Senkung der Binnenzölle beschlossen Brüssel(dpa). Die Bundesrepublik hat am Dienstag auf einer Sitzung des EWG-Mi- nisterrates einen entschiedenen Vorstoß zur Uberwindung der gegenwärtigen Krise Europas unternommen. In einer allgemeinen politischen Aussprache, die auf deutschen Wunsch hin- ter verschlossenen Türen geführt wurde, legte Bundesaußenminister Schröder einen Vier- punkte-Plan der Bundesregierung vor. Zur Uberwindung der inneren Krise der EWG müßten der Gemeinschaftsgedanke, die Gleichberechtigung aller Partner und der Wille zur Konzessionsbereitschaft gestärkt werden, sagte der Bundesaußenminister. Fer- ner setzte er sich aus„zwingenden politischen und wirtschaftlichen Gründen“ für den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft und für enge Beziehungen zu Anderen europäischen Ländern ein. Wenn die britische Voll mitgliedschaft auch jetzt noch nicht möglich sei, sagte er, so müßten doch enge Kontakte aufrechterhalten werden. Her deutsche Vorschlag sieht folgende Punkte vor: 1. Harmonische Entwicklung des Integrationsprozesses in allen Bereichen. 2. Eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Vor- und Nachteile für die einzelnen Partner- staaten. Schröder sorach sich dabei gegen zu- künftige Vorleistungen aus. 3. Eine Zusammen- fassung aller Prozedurfragen der europäischen Einigungsbemühungen. 4. Aufstellung eines konkreten Arbeitsprogrammes für dieses Jahr. Es solle alle Fragen umfassen, die von der Mehrheit der Mitglieder als wesentlich ange- sehen werden. Der Bundesaußenminister betonte, die EWG müsse im eigenen und im Interesse der freien Welt den Blick nach außen richten. Daher seien die bevorstehenden Verhandlungen in- nerhalb der„Eennedy-Runde“ gegenwärtig das dringendste Problem der Gemeinschaft. Die deutsche Initiative würde von allen üb- rigen EWG- Partnern positiv aufgenommen. Der französische Außenminister Couve de Murville begrüßte die Erklärung und setzte sich für eine baldige Regelung der EWG- Agrarfragen als günstige Voraussetzung für die Kennedy-Runde ein. Der belgische Au- Benminister Spaak unterstützte vorbehaltlos den deutschen Vorschlag, die EWG- Arbeiten zu synchronisieren und auf eine Politik der Vorbedingungen zu verzichten. Zum Abschluß seiner zweitägigen Bera- tungen hat der EWG-Ministerrat am Diens- tag einige wichtige Beschlüsse über die am 1. Juli dieses Jahres fällige Zollsenkung ge- faßt. Die vertraglich zu diesem Termin vor- gesehene Senkung der EWG-Binnenzölle für Industrieprodukte um zehn auf 60 Prozent des ursprünglichen Niveaus wurde bestätigt. Gleichzeitig damit werden die nationalen Au- Benzölle ein zweites Mal seit Bestehen der EWG an den gemeinsamen Außentarif der Gemeinschaft angeglichen. Bundeswirtschaftsminister Erhard sagte vor deutschen Journalisten, er hätte es lieber ge- sehen, wenn noch über die 20 Prozent hinaus- gegangen worden wäre. Der„eigentliche Durchbruch zur Kennedy-Runde“ sei damit noch nicht erfolgt. Es seien jedoch jetzt si- chere rechnerische Grundlagen für die Aus- arbeitung des neuen Außentarifs gewonnen worden. Sowjets beschossen britisches Flugzeu 0 gzellg Scharfer Protest Moskau bestreitet Flugrecht für Private Berlin(dpa). Zwei sowzetische Jäger haben am Dienstagnachmittag im südlichen Luft- Korridor nach Berlin ein britisches Privatflugzeug beschossen. Der britische Chefkontrolleur in der alliierte“ Luftsicherheitszentrale protestierte sofort in scharfer Form wegen dieses Zwischenfalls bei den Sowzets. Das britische Flugzeug, das dem kanadischen Bühnen- und Fernsehstar und Quizmaster Tughie Greene gehört und auch von ihm ge- steuert wurde, war nach Mitteilung eines bri- tischen Sprechers von den sowjetischen Pilo- ten zur Landung aufgefordert worden. Als Greene, der seinen Flug ordnungsgemäß in der Luftsicherheitszentrale angemeldet hatte, je- doch auf Kurs blieb, schossen die Sowiets vier oder fünf Salven an seiner Maschine vorbei. Greene setzte auch nach diesem Zwi- Vierte sowjetische Mondrakete gestartet „Mond vier“ soll in dreieinhalb Tagen am Ziel sein Moskau(dpa). Mit dem Abschuß einer vierten unbemannten Mondrakete setzten die Sowjets am Dienstag die Bemühungen um eine spätere Landung von Menschen auf dem Mond fort. Die neue Weltraumstation mit der Be- zeichnung„Mond vier“ soll ihr Ziel in drei- einhalb Tagen erreichen. Sie hatte sich arn Dienstag um 14 Uhr(MEZ) bei normaler Ar- beit aller Geräte an Bord bereits 50 500 Kilo- meter von der Erde entfernt. Zunächst wðwar die letzte Stufe der Trägerrakete auf eine Kreisbahn um die Erde geschickt worden. Von dieser Stufe aus war dann eine zweite Ra- kete mit einer 1422 Eilogramm schweren In- strumentenkapsel abgeschossen worden. Bis zum Dienstagnachmittag wurden keine offlziellen Angaben darüber gemacht, ob die neue Mondsonde auf den Mond landen oder den Planeten umkreisen soll. Westliche Be- obachter in Moskau vermuteten, daß„Mond vier“ einen Roboter auf der Mondoberfläche Absetzen soll. In der amtlichen Mitteilung über den Versuch hieß es, an Bord der Ra- kete befinde sich eine„automatische Appa- ratur“. Ein wissenschaftlicher Korrespondent der sowjetischen Nachrichtensgentur 1ASS8 er- lärte zu dem Versuch, die Wissenscheftler hätten die physikalischen Bedingungen zu klären, denen Weltraumfahrer ausgesetzt Sind. Ebenso müßte ergründet werden, wie die Landeschwierigkeiten auf dem Mond zu bewältigen und welche Vorbereitungen für einen längeren Aufenthalt auf dem Mond er- forderlich sind. Absicht des neuen Unterneh- mens sei es, die direkte Erforschung des Mondes fortzusetzen. Die Bochumer Sternwarte empfing die Funkzeichen der neuen sowjetischen Mond- Takete ab Dienstagmittag. Es war ein Dauer- ton, der offenbar als Peilsignal ausgestrahlt wurde. Chinesisch-sowietisches Gipfelgesprüch vorgeschlagen Moskau(dpa). Die Sowaetunion hat China vorgeschlagen, am 15. Mai dieses Jahres ein chinesisch- sowzetisches Gespräch auf hoher Ebene in Moskau anzuberaumen. Dieser Vor- schlag ist in einem Brief des sowzetischen Zentralkomitees vom 30. März an das Zen- tralkomitee der chinesischen Kommunisten enthalten. In dem Brief danken das Zentralkomitee und Ministerpräsident Chruschtschow für die chinesische Einladung, anläßlich einer Reise nach Kambodscha auch nach Peking zu kom- men. In dem Schreiben heißt es, Chru- schtschow„würde sehr gern die Volksrepu- plik China besuchen“. Es sei jedoch bereits geplent, daß das sowjetische Staatsoberhaupt Breschnew Kambodscha besucht. Anderungen dieser festgelegten Reisepläne seien nicht an- gebracht. Das Schreiben hebt hervor, daß der chinesische Parteichef Mao Tse-tung„als der Vertreter einer Bruderpartei und des brüder- lichen chinesischen Volkes“ jederzeit in Mos- kau einen herzlichen Empfang erwarten könne., Die beste Zeit für einen solchen Be- such wäre das Frühjahr oder der Sommer. Bürgerkriegsgefahr droht in Argentinien Konflikt zwischen zwei Gruppen der Streitkräfte ausgebrochen Buenos Aires(dpa). Ein neuer Konflikt zwischen zwei rivalisierenden Gruppen der Streitkräfte ist am Dienstag in Argentinien ausgebrochen. Die im September vergangenen Jahres aus der Macht gedrängten scharf anti- peronisti- schen„Gorilas“ bildeten ein Revolutions- triumvirat und forderten die Regierung Guido zum Rücktritt auf. Die regierungstreuen Ver- bände verlangten daraufhin unter Androhung militärischer Operationen ihre Kapitulation. Die Rebellen hatten vorübergehend einige Rundfunksender besetzt und Revolutionsauf- rufe verbreitet. Die Lage war am späten Dienstagabend noch unübersichtlich. Anführer der Rebellion Scheint ein Teil der Marine zu sein, dem sich verschiedene Einheiten des Heeres und der Luftwaffe anschlossen. Nach Ansicht politi- scher Beobachter besteht wie im vergangenen Herbst die Gefahr eines Bürgerkrieges. Als Mitglieder des Revolutionstriumvirats wurden der General Benjamin Menendes(Heer), Ex- vizepräsident Admiral Isaac F. Rojas(Ma- rine) und Kommodore Raul Lantinno Duft- waffe) genannt. 5 Z größeren Kampfhandlungen war es bis Dienstagabend nicht gekommen. Die Rebellen gaben an, sie hätten eine auf dem Weg nach La Plata befindliche Panzerkolonne bombar- diert. Sie haben in La Plata, der Haupstadt der Provinz Buenos Aires, nach ihren Anga- pen die Garnison des 7. Infanterieregiments besetzt. In Buenos Aires sperrte Marineinfan- terie das Marineministerium ab. Im Stadt- zentrum wurden Barrikaden und Maschinen- gewehrnester errichtet. schenfall seinen Flug fort und landete sicher auf dem Berliner Flughafen Gatow. Nach Auffassung der Westmächte können Flugzeuge ihrer Länder unbeschränkt die Luft- Korridore befliegen, falls diese Flüge bei der Luftsicherheitszentrale angemeldet worden sind. Die Sowjets sind dagegen der Auffas- sung, daß die Luftkorridore ausschließlich der Versorgung der westlichen Garnisonen in Berlin dienen. Kennedy fordert 4,5 Milliarden Dollar für Auslandshilfe Washington(dpa). Präsident Kennedy hat den amerikanischen Kongreß am Diens- tag aufgefordert, für das neue Finanzjahr Auslandshilfe in Höhe von 4,5 Milliarden Dol- jar bereitzustellen. Er hat damit 400 Millio- nen Dollar weniger verlangt, als er vor zwei Monaten ankündigte. Seine Wünsche liegen auch um 400 Millionen Dollar unter der For- derung des vergangenen Jahres. Laotischer Außenminister ermordet Vilentiane(dpa). Der laotische Außen- minister Quinim Pholsena ist in der laoti- schen Hauptstadt Vientiane ermordet wor- den. Ein Angehöriger der Wache des laoti- schen Außen ministeriums wurde als Mörder festgenommen. Es ist der etwa 20 jährige Kor- poral Tschy Kong. Er hat den Minister nach seinen Angaben erschossen, als dieser von einem Empfang im königlichen Palast zurück- kehrte. EINEN ERBARMLICHEN EINDRUCEK machen diese tibetanischen Flüchtlingshinder, die Von Erhard Hasch ke Als am 19. September 1946 Winston Chur- chill in seiner berühmt gewordenen Züricher Rede den Gedanken von den sogenannten Vereinigten Staaten von Europa äußerte, standen im Hintergrund jene furchtbaren Geschehen des zweiten Weltkrieges und deren Folgen. Durch einen Zusammenschluß der europäischen Staaten, so glaubte der britische Staatsmann, würde in Zukunft eine Wieder- holung jener gerade überstandenen Tragödie nicht mehr möglich sein. In Erkenntnis der in diesen Vorstellungen begründeten Wahrheit suchten Politiker in den folgenden Jahren nach Möglichkeiten einer Annäherung und Zusammenarbeit ihrer Völker. Am 25. März 1957 wurde dann in Rom der Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsge- meinschaft unterzeichnet. Große Hoffnungen begleiteten diesen Akt, und man war allge- mein trotz mancher skeptischer Kußerungen davon überzeugt, daß sich eine erfolgreiche Entwicklung anbahnen würde. Auf der 100. Ministerratssitzung dieser Ge- einschaft aber mußte Bundesaußenminister Schröder eingestehen, daß sich die gehegten Hoffnungen nicht erfüllt haben, daß die Ent- wicklung zu einem Stillstand gekommen ist und man sich nun genötigt sieht, von einer Krise zu sprechen. Man würde nicht den wirk- lichen Gegebenheiten gerecht, wollte man den Beginn der Krise mit dem Scheitern der bri- tischen EWG- Verhandlungen verknüpfen. Hier stand nicht nur die englische Regierung vor dem Scherbenhaufen einer unglücklichen Politik, die der Gemeinschaft dienen sollte, sondern die in der EWG selbst vorhandenen verschiedenen politischen Ansichten traten hier deutlich in das Rampenlicht der Offent- chkeit. So schön und nützlich auch immer der nke von einem Vereinigten Europa sein Nag, so hatte man in dem Bestreben, ein sol- ches zu schaffen, vergessen, daß die Ansichten der einzelnen Staaten nicht immer auf einen Nenner zu bringen sind. Es zeigte sich, daß tvotz allem guten Willen die zu einem solchen Werk unbedingt erforderliche Reife noch nicht vorhanden und er Gärungsprezeh nocli nich abgeschlossen ist, Dabei möge es dahingestellt bleiben, ob der Weg, den man eingeschlagen, um das erstrebte Ziel zu erreichen, der alleinig gangbare ist. Der„Europa-Bou“ man würde den Tatse teckt in einer Krise und n nicht gerecht, wollte man von einer bal 1 Uberwindung der aufgetürmten Schwierigkeiten sprechen und in naher Zukunft ein politisch geeintes Europa erhoffen. Wie groß in Wirklichkeit die Hürden sind, die übersprungen werden müssen, geht aus dem deutschen Vierpunkteplan hervor, den Außenminister Schröder dem Ministerrat der EWG erläuterte und der angetan sein soll, eine Lösung der Europakrise zu erreichen. Förderung des Gemeinschaftsgedankens, die 8 Gleichberechtigung aller Partner und der Wille zur Konzessionsbereitschaft werden darin als dringend erforderlich bezeichnet. Es (Fortsetzung auf Seite 2) von amerikanischen Militärmaschinen aus einem Lager in Ladalch nack Pathan kot(Indien) gebracht wurden. Von dort fuhren sie mit Omnibussen in ein Lager nahe bei Dharamsala, wo der Dalai Lama lebt. Der Dalai Lama bemünt sich, den Kindern, die vor drei Jahren waͤnrend der rotchinesischen Invasion in Tibet mit Erwachsenen nach Indien geflohen waren, in Westlichen Ländern— u. d. auch in der Bundesrepublik— eine Schul- und Berufsaus- bildung zu verschaffen, und sucht die Geeigneten dafür selber aus. dpa Bila Bundeskanzler Adenauer besprach in Ca- denabbia mit US-Unterstaatssekretär Tyler den für Juni Bonn. Adlai Stevenson, Schröder zusammentreffen wird. Erst nach einem Friedensvertrag mit Deutsch- land können Vergütungs- und Schadenersatz- geplanten Kennedy-Besuch in der amerikanische Bot- schafter bei den UN, traf in Bonn ein, wo er heute und morgen mit Lübke, Erhard und Von unserer Bo Bonn(Z). Die schwere Wahlniederlage dem Wunsch führender CDU/ CSU-Politiker festgelegt ist, vorzuverlegen. In der CDU/ CSU wird jedoch nicht damit gerechnet, daß Adenauer die Regierungs- ansprüche ehemaliger polnischer KZ-Häftlinge geschäfte vor den Staatsbesuchen des ame- gegen deutsche Firmen geregelt werden, ent- schied der Bundesgerichtshof. 17 Pfennig mehr Lohn erhalten die Dach- decker und Gerüstbauer in der Bundesrepu- blik nach den Bestimmungen eines Tarifver- trags, der jetzt mit zweijähriger Laufzeit ab- geschlossen worden ist. Die Urabstimmung beantragt die Große Ta- rif kommission der Bezirksleitung Hessen der IG Chemie, Papier, Keramik für die insge- samt 150 000 hessischen Chemiearbeiter. rikanischen Präsidenten im Juni und des französischen Staatspräsidenten de Gaulle, der die Bundesrepublik im Juli besuchen will, niederlegen wird. Wie aus Kreisen der CDU verlautet, haben der geschäftsführende CDU- Bundesvorsit- zende Dufhues und der CDU- Fraktionschef von Brentano in einem Gespräch am Freitag vergangener Woche volle Ubereinstimmung über eine schnellere Entscheidung in der Nachfolgefrage erzielt. Nach den bisherigen „Sondierungsgesprächen“ wird angenommen, Zonen-Grenzpolizist gibt Todesschuß zu Ein halbes Jahr nach der Tat floh er selbst- Verfahren eingeleitet Stuttgart(dpa). Zum ersten Male seit dem Bau der Mauer in Berlin und der An- legung der Minenstreifen entlang der Zonen grenze zur Bundesrepublik muß sich ein Grenzpolizist in der Bundesrepublik wegen des schweren Verdachts rechtfertigen, einen Flüchtling erschossen zu haben. Die zentrale Erfassungsstelle der Landes- justizverwaltung in Salzgitter hat den 22 Jahre alten ehemaligen Grenzpolizisten Fritz Hanke unter Anklage gestellt. Hanke, der im Februar in die Bundesrepublik geflüchtet und am letzten Wochenende in Stuttgart verhaftet worden war, hat gestanden, am 5. Juni 1962 im Wurmberggebiet(Oberharz) einen jungen Arbeiter aus der Sowjetzone erschossen zu haben, als dieser in die Bundesrepublik flüchten wollte. Europa-Krise Fortsetzung von Seite 1) mag dabei eigentümlich anmuten, daß hier Faktoren erwähnt und anempfohlen werden, die bei einer Gemeinschaft eigentlich als eine Selbstverständlichkeit von vornherein voraus- gesetzt werden müßten. Wie soll eine Gemein- schaft gedeihen, wo allein schon der Gemein- schaftsgedanke nicht sehr ausgeprägt er- scheint? So scheinen die Forderungen im deut- schen Plan doch ein Zeichen dafür, daß die EWG doch wohl noch eine gewisse Zeit be- nötigt, um zu einem harmonischen, gut funk- tionierendem Ganzen zu werden. Angesichts dieses Umstandes erscheint es verwunderlich, daß man jetzt unbedingt be- müht ist, die Entwicklung der EWG in einem Maße zu forcieren, ohne die augenblicklichen Möglichkeiten gebührend in Rechnung zu stel- len. Mit übertriebenem Eifer ist noch kein Standhaftes Gebilde geschaffen worden, jede Frucht braucht seine Zeit zur guten Reife. Ge- rade diese Uberlegung sollte man im Hinblick auf die gemachten Erfahrungen beachten und das Handeln danach einstellen. So erfreulich auch der deutsche Plan sein mag, so stellt man sich doch die Frage, warum ausgerechnet Bonn in diesem Augenblick die Initiative ergriffen hat. Durch unsere bisher erbrachten Vorlei- stungen haben wir doch schon wiederholt bewiesen, wie sehr uns die Europäische Ge- meinschaft am Herzen liegt. Eine Triebkraft ist gut, doch sollte ihre Anwendung wohl überlegt und allen gegebenen Faktoren wohl- abgewogen angepaßt sein. Hanke setzte sich in die Bundesrepublik ab, weil er angeblich die Zustände in der Sowjet- zone nicht mehr ertragen konnte. Er geriet schnell in den Verdacht, der Todesschütze ge- Wesen zu sein, dem der junge Arbeiter zum Opfer gefallen war. Mehrere vor ihm aus der Sowjetzone geflohene Grenz- und Volkspoli- zisten hatten in der Bundesrepublik über eine Schießerei im Wurmberggebiet berichtet, die auch von Zollstreifen in der Bundesrepublik gehört worden war. Dabei wurde Hanke mehrmals als Todesschütze genannt. Bei seinen polizeilichen Vernehmungen sind Hanke die schriftlichen Aussagen seiner ehe- maligen Kameraden unterbreitet worden. Er legte daraufhin ein Geständnis ab. Das Ver- fahren gegen Hanke ist von der zentralen Er- fassungsstelle der Länderjustizverwaltung zu- nächst an die Staatsanwaltschaft in Stuttgart abgegeben worden, die es dann an die Staats- anwaltschaft Hanau weitergab. Wie die Justizpressestelle der Stuttgarter Staatsanwaltschaft bekanntgab, gehörte der Stabsgefreite Hanke der achten sowietzonalen Reservekompanie an und war im Zonengrenz- gebiet bei Schierke stationiert. Kurz nachdem er am 5. Juni 1962 den Flüchtling an der De- markationslinie beschossen und tödlich ge- troffen hatte, wurde Hanke von seinem Re- gimentskommandeur mit der Grenzdienst- medaille und einer Geldprämie von 200 Ost- mark ausgezeichnet. Adenauers antritt, bereits kurz nach Ostern fallen. Außerdem soll versucht werden, Einvernehmen mit Adenauer den Termin des Kanzlerrücktritts, der für Anfang Oktober 2 Pex᷑ntscheidung über Adenauer-Nachfolge soll bald fallen Führende CDU-Politiker drängen auf früheren Rücktritt des Kanzlers- Strauß nicht nach Cadenabbia nner Redaktion der CDU in Rheinland-Pfalz hat dazu geführt, daß die CDU/ CsU die Frage der Kanzlernachfolge früher als beabsichtigt klären will. Nach soll die Entscheidung, wer die Nachfolge Dr. im daß die Wahl der„Kanzlersucher“ auf Wirt- schaftsminister Erhard fallen wird, vor al- lem nachdem sich der Eindruck verstärkt, Auhenminister Schröder werde kaum gegen Erhard kandidieren. Allerdings tritt in jüngster Zeit eine klei- nere Gruppe von CDU-Abgeordneten dafür ein, den Rücktritt Adenauers auf einen spä- teren Zeitpunkt zu verschieben. Einige Ab- geordnete sind sogar der Meinung, der Kanz- ler solle die Regierungsgeschäfte bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahre 1965 fortführen. Diese Forderung hat jedoch bis jetzt in der CDU/ CSU kaum eine Resonanz gefunden. In Bonn halten sich auch hart- näckig Gerüchte, daß der Kanzler erst kürz- lich erklärt haben solle, er werde nicht zu- rücktreten, wenn Erhard seine Nachfolge an- treten werde. Außer dem CDU/ CSU- Fraktionschef von Brentano wird auch der CSU- Parteivorsit- zende Strauß am Donnerstag von den Koali- tionsbesprechungen mit Adenauer und Schrö- der in Cadenabbia fernbleiben. Strauß be- gründete seine Absage mit wichtigen Termi- nen in München. Die FDP, die nach dem Fernbleiben Brentanos zuerst ebenfalls eine Absage erwogen hatte, wird in Cadenabbia durch ihren Parteivorsitzenden Mende, die Abgeordneten Zoglmann, Schulz, Kühlmann- Stumm und Achenbach sowie Entwicklungs- minister Scheel vertreten werden. Die CDU/ CSU- Delegation setzt sich aus den beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Lem- mer und Schmücker sowie den Abgeordneten Jaeger, Majonica und Stiller zusammen. Erhard liegt vorne Schwäbisch Hall dsw). Bundeswirt- schaftsminister Erhard hat nach wie vor die meisten Aussichten, im Herbst der Nachfolger Adenauers zu werden. Bundestagspräsident Gerstenmaier vertrat diese Ansicht bei einer CDU-Versammlung in Schwäbisch Hall. Ger- stenmaier betonte, der Kanzler habe ihm in die Hand versprochen, daß er um den 1. Ok- tober zurücktreten werde. Auch Paris für Zusatzerklärung Paris(dpa). Auch die französische Regie- rung will die Ratifizierung des deutsch-fran- zösischen Vertrags mit einem Bekenntnis zur EWG und zur NATO verbinden. Von maßgeb- licher Pariser Seite wurde am Dienstag mit- geteilt, daß dies im Rahmen der Gesetzesvor- lage zur Vertragsratiflzierung durch die Na- tionalversammlung oder in anderer parlamen- tarischer Form geschehen werde. Lübke: Kostensteigerung bringt ernste Gefahren Der Bundespräsident appelliert an die„königlichen Kaufleute“ Frankfurt(dpa). Die verminderte Zu- wachsrate in der deutschen Warenausfuhr ist nach den Worten von Bundespräsident Lübke weniger alarmierend als die ständige Steige- rung der Kosten im Wirtschaftsbereich der Bundesrepublik. Es sei höchste Zeit, sich darüber klar zu werden, daß diese Entwicklung die internatio- nale Konkurrenz in eine immer günstigere Situation und„uns alle in ernste Gefahren zu bringen droht“, mahnte Lübke am Diens- tag in der Frenkfurter Paulskirche die Teil- nehmer an der Jahrestagung des Gesamtver- bandes des deutschen Groß- und Einzelhan- dels. Handels- und Gewerbefreiheit sowie die Freiheit der Konsumwahl seien Bestandteile einer demokratischen Lebensordnung, sagte Lübke. Wie die politische Freiheit setzten sie jedoch eine Bindung an ethische und soziale Prinzipien voraus. Freiheit dürfe nicht mit Bindungslosigkeit verwechselt werden. Die Kennedy-Runde günstige Gelegenheit für EWG Zollverhandlung kann zum Markstein in der Weltwirtschaft werden Brüssel(dpa). Bundeswirtschaftsminister Erhard bezeichnete die bevorstehenden Zoll- verhandlungen EWG USA im Rahmen des GATT als günstige Gelegenheit für die Ge- meinschaft, ihren weltoffenen Charakter zu bekunden.„Die befriedigende Gestaltung ihrer Außenbeziehungen ist für die Zukunft der EWG von entscheidender Bedeutung.“ Erhard sprach im Anschluß an einen poli- tischen Meinungsaustausch des EWG-Minister- rates, der im kleinsten Kreise stattfand, auf einer Vollsitzung des Rates in Brüssel. Erhard und Schröder hatten miteinander abgestimmt, den politischen und wirtschaftspolitischen Teil der deutschen Vorschläge zur Wiederbelebung der EWG getrennt vorzutragen. Erhard sagte: „Unter den gegenwärtigen Verhältnissen ist es wichtiger denn je, daß sich die Gemein- schaft zu einer liberalen, den Erfordernissen einer modernen Weltwirtschaft entsprechen- den Rahmen der internationalen Organisatio- nen insbesondere des GATT aktiv an der Verwirklichung dieses Zieles mitwirkt.“ Die künftigen Zollverhandlungen der soge- nannten Kennedy-Runde, über die vom 16. bis 21. Mai erstmalig eine vorbereitende GAT T- Ministerkonferenz in Genf stattfindet, können nach den Worten Erhards zu einem„Mark- stein in der Weltwirtschaft“ werden. Neben den USA, die sich auf das Handelserweite- rungsgesetz stützen, falle der EWG dabei„die entscheidende Verantwortung“ zu. Regulative, die durch staatliche Gesetzgebung — zum Beispiel in dem Außenwirtschaftsge- setz— gegeben werde, und die Ordnungs- funktionen, die die berufsständischen Organi- sationen ausübten, könnten selbstverantwort- liches Denken und Handeln nicht ersetzen. Mit dem alten Begriff des„ehrwürdigen königlichen Kaufmanns“ sei ein ungerechtfer- tigtes Ausnutzen der Konjunktur nicht in Ein- klang zu bringen, besonders dann nicht, wenn — wie im vergangenen Winter— die ver- stärkte Nachfrage durch höhere Gewalt her- Vorgerufen werde. Gegen eine„Politik der Gefälligkeitsge- schenke“ sprach sich der Präsident des Ge- samtverbandes des deutschen Groß- und Außenhandels, Fritz Dietz, aus, der am Diens- tagvormittag von der Generalmitgliederver- sammlung seines Verbandes erneut in seinem Amt bestätigt worden war. Keine Einigung im Steuer- Streit Bonn(dpa). Auch in der zweiten Runde der Ausein andersetzung um die Steuerneuver- teilung zwischen Bund und Ländern wurde auf der Sitzung der aus acht Mitgliedern be- stehenden Bund-Länder- Kommission keine Einigung erzielt. Die teilnehmenden Bundes- und Landesminister vereinbarten, dag die Ministerpräsdenten der Bundesländer auf einer Sitzung am kommenden Freitag in Bonn eine Entscheidung über die Steuerneuvertei- lung fällen sollen. Heath erhält den Karlspreis Aacher(apa) Der britische Lordsiegelbe- Wahrer und Euzerammister Heath wird in diesem Jahr den internationalen Karlspreis der Stadt Aachen erhalten. Er hat die Aus- zeichnung angenommen Der Preis wird dem britischen Politiker traditionsgemäß am Him- melfahrtstag, 23. Mai, im Krönungssaal des Aachener Ratheuses feierlich überreicht. Heath hatte für Gioßbritannien die Beitrittsver- handlungen zur EW geführt. i„ . 3 N AN VON Copyright by„Litag“, Westendorf, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (36. Fortsetzung) Der Brief, den Hartmut Rainer Tora Heller geschrieben, verrät seine Selbstmord-, nicht seine Mordabsichten. Verbrechen pflegt man nicht schriftlich anzukündigen. Daß er mit der Ausführung seines geplanten Freitodes zau- derte, spricht nicht gegen die an diesem Abend bestandene Absicht. Daß er noch einmal zu Tora Heller ging, als sie ihn rief, ist aus seinem Gefühl menschlich begreiflich und er- klärlich. Bei dieser Unterredung soll der Mord an Frau Bettina beschlossen worden sein, erklärt die Anklage. Hätte Doktor Rainer töten wol- len, so hätte er dazu wohl sofort nach der Aussprache mit seiner Frau Gelegenheit gehabt. Ihre leichte Erkrankung am Sonntag, mre Besserung am Montag und Dienstag und der neue Anfall am Dienstagabend, der zum Tode führte, sprechen ganz einwandfrei für die Unschuld des Angeklagten. Denn ein so maßlos ungeschicktes Vorgehen kann einem R O Arzt nicht zugetraut werden. Warum sollte er Seiner Frau zuerst etwas Gift geben, sie be- handelt und gesund gemacht haben, um ihr dann erst drei Tage später eine neue töd- che Dosis zu verabfolgen? Doktor Stolz entwirft nun ein genaues Bild des Charakters der Verstorbenen, das in allen Punkten von dem abweicht, das die Zeugen gemalt haben. Es stützt sich auf die Aussagen der beiden Angeklagten, es ist nicht nachweisbar, aber alles kann sich so zugetra- gen haben, wie er es schildert, ebenso, wie alles so vorgefallen sein kann, wie der Staats- anwalt es sieht. Zum Schluß führt Doktor Stolz noch einmal Prozesses bereits angedeutet hat:„Stets Sachverständigen, der Staatsanwalt und die zn allen Einzelheiten aus, was er im Verlauf des ö und an den Menschen, die den Selbstmörder enttäuschten und in den Tod getrieben haben. In einer gefährlichen Naivität überantwor- teten diese Menschen sehr oft ihre Angehö- rigen einer lebenslänglichen Gewissensqual und ewigen Selbstvorwürfen. Zuweilen aber, wie im Fall Rainer, wenn die Rachedrohung vorher ganz offen ausgesprochen wird, gehen die Selbstmörder mit dem Willen und Wunsch in den Tod, den Menschen, der sie so weit getrieben hat und den sie zugleich hassen und lieben, zu treffen und zu bestrafen. Dabei ist es fraglich, ob Frau Doktor Rainer nur an die Gewissensstrafe oder wirklich daran gedacht hat, wie der Angeklagte meint und wie es auch den Anschein hat, ihn an ihrem Tod schuldig erscheinen zu lassen und den Gerichten zu überantworten. Erklärbar ist ihre Handlungsweise, ob sie nun bewußt oder halb unbewußt gewesen sein mag, aus dem krankhaften Zustand einer schwer psychopathischen Frau, die ihren Mann abgöttisch, aber mit blinder Eifersucht liebt und die, als dieser Argwohn wirkliche Nah- rung, als ihr jahrelanger Verdacht endlich handgreifliche Beweise gefunden hat, in die- sen Tagen vor ihrem Tode im höchsten, ge- fährlichsten Maße überreizt und nicht mehr für ihre Gedanken und Taten verantwortlich zu machen war.“ Zusammenfassend sagt der Verteidiger: „Nach allem, was wir von Hartmut Rainer wissen, nach allem, wie sein Leben sich von Anfang an bis zu seiner Verhaftung gestaltet hat, kann er kein Mörder sein. Kein einziger Beweis, nur Indizien liegen gegen ihn vor. Es ist gefährlich, auf Grund solcher Indizien ein Menschenleben zu vernichten. Das einzig Greifbare, das Schlimmste, das ihm vorge- worfen werden kann, ist die Verschleierung der Todesursache. Und gerade die spricht für ihn. Für sein weiches und gutes Herz, das sofort an den Schmerz anderer Menschen bei jedem Geschehnis denkt, das nicht wollte, daß sein von ihm heißgeliebter Stiefsohn das tra- ische Ende seiner Mutter erfährt. Auch ein 3 selbstsüchtiges Motiv hat Doktor Rainer dabei geleitet, wenn man Liebe als Selbstsucht an- Sprechen darf. Er wollte die Zuneigung seines Stiefsohnes, an der ihm unendlich viel lag, die durch die Geschehnisse, durch die Liebe der beiden Männer zu der gleichen Frau schwer getrübt war, nicht ganz verlieren. Und er fürchtete, daß dies geschehen würde, wenn Mario Kunhardt die Wahrheit erfuhr. Darum. nur darum wurde der Totenschein falsch aus- Sestellt. Keinem wurde mit dieser Verschleie- rung geschadet, die alte Mutter, der junge Sohn der Toten sollten in ihren Gefühlen geschont werden. Daß Hartmut Rainer vor allem in jener Nachtstunde an andere Men- schen dachte, nicht daran, was seine Hand- lungsweise für ihn selbst für Folgen haben könmte, ist ihm zum Verhängnis geworden. Meine Herren Geschworenen, ich warne Sie vor einer Verurteilung auf Grund der vorhan- denen Indizien, die dem Herrn Staatsanwalt überzeugend genug erscheinen, um die Todes- strafe für einen bisher unbescholtenen hoch- geachteten Mann, der ein einwandfreies Leben führte, zu verlangen. Ich hoffe, daß Sie im Verlauf des Prozesses zu der Ueberzeugung von der Unschuld meines Klienten gekommen sind, die für mich außer jedem Zweifel steht. Doktor Hartmut Rainer hat das Verbrechen, dessen er angeklagt ist, nicht begangen. Er ist unschuldig. Ich bitte um seine Freisprechung.“ * Der junge Rechtsanwalt Doktor Zahn steht auf. Er wirft seiner blassen Klientin, die ihn aus großen schwermütigen Augen ansieht, einen aufmunternden, zuversichtlichen Blick zu. Dann beginnt er: N „Meine Herren Geschworenen! Ein junges Mädchen unserer Tage, aus einer ersten Gelehrtenfamilie stammend, vollendet den Werdegang der tüchtigen, berufstätigen, arbeitsfreudigen Frau. Sie lernt mit Eifer, studiert mit Hingabe, macht ihre Examina mit Auszeichnung, wendet sich dem Be- ruf des geliebten und verehrten Vaters au. Gattin nicht aufzugeben. Will gleich ihm zum Helfer an der leidenden Menschheit werden. Sie bewährt sich in ihrem Praktischen Jahr, ihre Lehrer und Vorgesetz- ten sind gleichermaßen entzückt von ihrem reinen, klaren, gütigen Menschentum und ihrer starken Begabung, ihrer Klugheit und Tüchtigkeit. Sie kennt nur ihre Arbeit, ihr Streben, Vorwärtskommen., ihren Beruf. Da- neben ist sie in ihrer Freizeit eine gute. be- liebte Sportkameradin, hilfreiche und begehrte Freundin. Aber allzuviel Muße lassen ihr Stu- dium und der Drang, weiter zukommen, nicht. Jeder, der sie kennt, sagt das Allerbeste über sie aus, jeder wünscht, mehr mit ihr zusam- men zu sein. Männer drängen sich an sie her- an. Sie ist für keinen Flirt zu haben. Heirats- anträge weist sie ab. Liebe spielt in diesem arbeitsreichen, ganz auf Ehrgeiz und ernst- haftes Ringen gestellten Frauenleben keine Rolle. Bis mit der Berufung zu einer neuen Patientin und dem Wiedersehen mit Doktor Hartmut Rainer, für den der kleine Back- fisch vor vielen Jahren schwärmte, zum ersten- mal die Liebe groß und gebietend über das bisher unberührte und daher um so aufnahme- fähigere Herz hereinbricht. Aber der Mann, dem diese erste tiefe Empfindung gilt, ist der Ehemann der Patientin, Also unerreichbar für die Aerztin. Zuerst, als sie sich ihrer Ge- fühle noch nicht vollends klar ist, läßt sie sich nur zu gern auch freundschaftlich in das Haus ziehen, glaubt, daß es nur die fachwissen- schaftlichen und ernsten Gespräche sind, die sie die Nähe des Kollegen suchen lassen. Dann, als er ihr von dem Unglück seiner Ehe er- Zählt, das sie, die die schwer neuropathische Frau behandelt, nur zu sehr begreift, kommt sie selbst zur Klarheit über sich. Mit Ent- Schlossenheit und Energie bietet sie dem Mann an, sich zurückzuziehen, um keinerlei Anlaß für Eifersuchtsszenen zu bieten. Denn sie wein nun aus dem Mund des Freundes, daß seine nervenkranke Frau ihn mit beinahe jeder anderen Frau verdächtigt. Aber er selbst bittet sie dringend, die Behandlung seiner crortsetaung folgt) 15 5. Apri und wage und Vier bis leist 2. Apr. kehr Mär (Mor Mon 90. Apr Ant. Jahr amt Lau fern dure — Ube zone, d eleuro anfang tief be des H verlau- reichen Vor elocke Fester ſemper leichten nerstage Nieder Unsere. Wettscl Stuttga Steuertermine für April . April: Lohnsteuer und Kirchenlohnsteuer. Anmeldung und Abführung der im März einbehaltenen Lohnsteuer und ev., ak. und ck. Kirchenlohnsteuer(Monatszahler) Vier- teljahreszahler für die Monate Januar bis Marz. Die aufgrund des Lohnsteuer-Jah- vesausgleichs erstatteten Beträge sind ab- zusetzen.— Umsatzsteuer- Voranmeldung für Monat März abgeben und Vorauszah- zung entrichten(Monatszahler), Vierteljah- veszahler für die Monate Januar bis März — zahlbar bis 16. April 1963.— Getränke- und Vergnügungssteuer. Steuererklärungen für März einreichen und Steuer entrichten. 10. April: Beförderungssteuer im Personen- und Gepäckverkehr mit Personenkraft- wagen. Nachweisung für März einreichen und Steuer entrichten(Mortiatszahler), Vierteljahreszahler für die Monate Januar bis März. Grundsteuer. Vora hlung leisten für April. 2. April: Beförderungssteuer im Güterver- kehr mit Lastkraftwagen. Nachweisung für März einreichen und Steuer entrichten (Monatszahler), Vierteljahreszahler für die Monate Januar bis März. 30. April: Letzter Termin zur Einreichung der Anträge auf Lohnsteuerausgleich für das Jahr 1962. Vordrucke sind bei den Finanz- amterp erhältlich, die Anträge sind im Laufe des Monats April einzureichen, so- fern die Arbeitgeber den Ausgleich nicht durchführen konnten. — SiENEN HONIG rein, wie die Notur ihn gib: Unser Wetterbericht Wenig Temperaturänderung [Ubpersjcht: Am Südrand der Hochdruck- zone, die sich vom russischen Hoch über Mit- eleuropa südwestwärts erstreckt, machen sich mfangs noch Störungsreste vom Mittelmeer- el bemerkbar. Bei leichter Abschwächung des Hochdruckgebiets kann uns im weiteren verlauf ein Ausläufer des Nordmeertiefs er- reichen, der aber nur wenig wirksam wird. Vorhersage: Trüb, zum Teil auch auf- gelockerte Bewölkung. Niederschlagsfrei. Mit- Nigstemperaturen fünf bis zehn Grad. Tiefst- ſemperaturen nachts um null Grad. Ortlich leichter Frost oder Bodenfrost möglich. Don- gerstag wechselnd wolkig, kein wesentlicher Niederschlag. Temperaturen wenig verändert. Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Lotto- wettschein der Staatlichen Sport Toto GmbH., stuttgart bei. Wir bitten um Berücksichtigung Mit Blaulicht und Marfinshorn zum Unfallorf DRK Krankentransport Tag und Nacht im Einsatz Das Deutsche Rote Kreuz führt zur Zeit eine Haus- und Straßensammlung in Baden-Würt- temberg durch. Wir haben beim Landesverband in der Stuttgarter Neckarstraße einen Besuch gemacht, um uns über die Arbeit des Roten Kreuzes berichten zu lassen. Wenn die grauen Krankentransportwagen des DRK mit Blaulicht und Martinshorn durch den dicksten Großstadtverkehr fegen, dann darf man sicher sein, daß Lebensgefahr zur Eile treibt. Wer sollte auch schneller an einen Unfallort, bei einem lebensgefährlich Erkrank- ten oder bei einem mit einem Herzinfarkt zusammengebrochenen Mitbürger sein als die Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes? In diesen und vielen Fällen gilt es, die Gefähr- deten auf kürzestem und schnellstem Wege dorthin zu bringen, wo vielleicht am voll- kommensten Hilfe gewährt werden kann ins Krankenhaus. Man kann sich auf diese DRK-Sanitäter in jeder Beziehung verlassen. Sie sind für ihren Einsatz hervorragend ausgebildet, sie stehen aus Berufung in ihrem schweren Einsatz, ihr menschliches Mitgefühl ist ausgeprägt und ihre Fahrzeuge verstehen sie meisterhaft zu steuern. Viele von ihnen stehen seit Jahrzehn- ten im Dienste des DRK. Um einen von ihnen zu nennen: der Sanitäter August Ströbele ist 56 Jahre alt. Er dient der DRK- Organisation seit 1934, ging freiwillig als DRK-Sanitäter nach Rußland(1941) und kehrte 1944 wieder nach Stuttgart zurück. Seit 1946 fährt er Kran- kentransporte von der Zentrale des DRK-Lan- desverbandes Baden- Württemberg in der Nek- Karstraße aus. Ströbele fährt durchschnittlich 12 bis 14 Einsätze und während seiner langen Tätigkeit hat er wohl alles mitgemacht, was vorkommt. Er hat schon geholfen, im Sanitäts- wagen zu frühe! Kinder zu entbinden, er kührte erfolgreiche Wiederbelebungsversuche bei Gasvergifteten durch, er machte Blut- plasma-Ubertragungen. List und gute Worte kühren bei Nervenkranken— so sagt er uns— eher zum Erfolg als die Handschließen und bei manchen schwierigen Patienten erwarb er sich dadurch mehr Vertrauen, daß er sie über steile Treppen nicht auf der Trage, sondern auf sei- nen Armen transportierte, Aus dem gleichen Holz wie August Ströbele sind seine Kamera- den geschnitzt, und sie alle sichern sich die Sympathien aller Kranken und Schwerver- letzten dadurch, daß sie ihr menschliches Mit- gefühl nicht verbergen. Diese Männer haben den besten Kontakt zu dem Leiter des Krankentransportwesens Dr. Helmut Klingen. Zum ersten Male seit Beste- hen des Krankentransportes steht ein Arzt dieser wichtigen DPRR-Einrichtung vor. Neben seiner Praxis war Dr. Klingen über 30 Jahre lang ehrenamtlich als Kreisarzt des DRK in Mannheim tätig. Im Juli 1962 folgte er der Berufung des DRK-Präsidenten Dr. Arnulf Klett nach Stüttgart und ging sCfort ans Werk. Um den Krankentransport noch weiter auszu- bauen und auf die höchste Stufe der Einsatz- Hereitschaft zu bringen. Bei der heutigen nohen Zahl von Verletzungen durch Unfälle aller Art müssen seine Sanitäter an Ort und Stelle sachkundige Hilfe leisten können. Sie müssen auch die immer moderner werdenden Apparaturen und Geräte für diese ersten Hilfeleistungen beherrschen: Sauerstoffgeräte. Geräte für künstliche Beatmung, Infusions- bestecke für Schockbekämpfung, Absaugevor- richtungen und andere, mit denen ein Sanitäts- Krankentransporter ausgerüstet ist. Mit regel- mäßigen Kursen fördert Dr. Klingen das Wis- sen seiner Sanitäter. In der Zentrale in der Stuttgarter Neckar- straße stehen für Groß-Stuttgart 10 Kranken- transportwagen und 3 PRW zur Verfügung, die mit Sprechfunk ausgerüstet sind. Uber diese Anlage ist eine enge und gute Zusammen- irbeit nicht nur mit der Zentrale, sondern zuch mit der Polizei möglich. Uber den Sprechfunk kann auch schnellstens das Kran- genhaus ermittelt werden, das für eine Not- zufnahme bereit ist. 23 Männer stehen im Tagesdienst des Kran- transportes, nachts 8 Sanitäter. Schwere Einsätze fährt Dr. Klingen selbst mit. Im Nachtdienst steht stets ein Arzt zur Verfügung. der von der Arztekammer dazu ausersehen ist. Dr. Klingen obliegt auch die Betreuung und Ausbildung von Schwesternhelferinnen und Zaänitätern in den Sanitätsschulen des DRK- Landesverbandes Baden- Württemberg in Möh- ngen(Stuttgart) und Pfalzgrafenweiler im Warzwald. An der Ausbildung der Schwe- rnhelferinnen, deren 1000. Helferin kürzlich onders beglückwünscht wurde, hatte Dr. lingen erheblichen Anteil. HR. Fernseh-Abendschau vom 3. April Von 18.45 bis 19.15 Uhr bringt die Abend- schau des Fernsehens: 1.„Der Löwe von Cherkassy“ kämpft um ein Grundstück— Zu einem Prozeß zwischen General Lieb und der Stadt Freudenstadt. 2. Schiffs- und Flug- Mo dellausstellung in Freudenstadt. 3.„Fliegender Mittagstisch“ in Mainz. 4. Kreis Wolfach: Konfirmation in alten Trachten. Wir gratulieren Seinen 89. Geburtstag feiert heute Herr Johann Georg Rudolph, Meßkircherstraße 33. Dem Jubilar und treuen Leser unseres Neckar- Bote die allerbesten Glückwünsche und noch einen schönen geruhsamen Lebensabend. Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Lese- probe der beliebten Wochenzeitung WOOCHEN- ENI) bei. Bitte beachten Sie den Anfang des ungewöhnlichen Romans WAIJ AC“. „Brandenburger Tor“ zum 17. Juni Zum 17. Juni, dem Tag der Deutschen Ein- heit, wil! das Kuratorium Unteilbares Deutschland ein neues Abzeichen mit dem „Brandenburger Tor“ bei Straßensammlungen zum Kauf anbieten. Ferner sind das bekannte Abzeichen„Brandenburger Tor“ in rein sil- berner Ausführung zum Preis von einer Mark Sowie eine Autoplakette von den Straßen- Sammlern zu haben. Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten zewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) DM 500 000, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen u. Zusatzzahl) DM 86 673,15. Gewinnklasse 3 6 Gewinnzahlen) DM 2931.20, Gewinnklasse 4(4 Gewinnzahlen) DM 860. Gewinnklasse 5(3 Gewinnzahlen) DM 3.— Vie endgültigen Toto-Gewinnquoten 13er- Wette: 1. Rang(13 richtige) DM 10 888,58, 2. Rang(12 richtige) PM 327,65, 3. Rang(11 rich- tige) DM 286,50, 4. Rang(10 richtige) DM 4.—. 10er-Wette: 1. Rang(10 richtige) DM 741,90, 2. Rang(9 richtige) DM 41,75, 3. Rang(8 rich- tige) DM 4.35 Auswahlwette 6 aus 36: 1. Rang(6 Gewinn- spiele) entfällt, Gewinnausschüttung wird dem 2. Rang zugeschlagen 2. Rang 6 Gewinnspiele 4 zspiel) PM 234 344.90. 3. Rang(5 Ge- und win DM 2343,50. 4. Rang(4 Gewinnspiele) DN Die Gewinnquote des 2 Ranges der ette 6 aus 36 wird mit dem Vorbehalt n. daß innerhalb der vorgeschrie- t kein Gewinner mit 6 richtigen kannt werden muß.(Ohne Morgen in lhrer Zeitung das neue . Klarer Fall: Feine Kuchen mit Gustin von DR. OETKER Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 1. April Bullen A 116-130, B 107113; Kühe A 90 bis 102, B 84—95, C 70—83; Färsen A 112—120, B 105110. Großvieh-Auftrieb 697; langsam, Kleiner Uperstand; Kälber A 170190, B 150165, C 135 bis 145; Auftrieb 215; langsam, geräumt. Schweine BI 102135, B2 105142, C 110143. D 110143, E 108138, Sauen G1 98108, G2 90—95; Auftrieb 1; schleppend, geräumt. Lämmer und Hammel 103115; Auftrieb 15 Schafe; Lämmer, Ham- me und Schafe ohne Tendenz. — — luna — 1 5 Höchstleistungen bol Tiefsttemperaturen n harten Wintermonaten behinderten Schnee, Eis, Frost und Nebel den Verkehr. Die DEUTSCHE BUNDESBAHN als RUCKGRAT DES VERKEHRS volbrachte dabei eue REKOHD LEISTUNGEN Die planmäßig vorangetriebene MODERNISIERUNG der DB durch sinnvolle INVESTIHTIONEN war VORAUSSETZUNG hierfür. Diese ODERNISIERUNG muß WEITERGEFUH RT werden, denn die DB ist unentbehrlich! Deutsche Bundesbahn Werden Sie selbst Hausbesitzer! Warum sollten Sie nicht schaffen, was an jedem Arbeitstag 150 Wösten⸗ rot- Bausparer[meist Ar- beiter und Angestellte) erreichen: ein hübsches eigenes Heim. Nutzen Sie die Vorteile, die lhnen der Stadt und Wüstenrot bie- ven. Gendue Auskunff und Wertvolle Iips gibt Ihnen Beratungsdienst Mannheim, CI, 5 Jelefon 23386 Größte deutsche Bausparkasse Wöstenrof Sommersprossen meiner Hitern, herzlichen Dank. Mannhbeim-Seckenheim, 3. April 1963 Siedlung, am Sandhang 20 Ffir die anläßlich meiner Konfirmation überreichten Geschenke und Aufmerksamkeiten, auch im Namen Wolsans Seitz. verschwinden rasch durch Merzweiss- Creme. Gesicht, Dekollete und Arme Werdenrein undzart. 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Postkarte Gummistempe liefert schnellstens Ne ckarbote- Druckerel Möbel-Kummle 7867 Wehr Versand und Eigenherstelſung Vier Rettungsmannschaften suchen 20 vermißte Skifahrer Suche wird durch Lawinengefahr und Schneetreiben erschwert Die suche nach zwanzig Skiläufern, die seit Samstag im Steinernen Meer bei Berchtes- gaden vermißt werden, war am Dienstag von dichtem Nebel und Schneetreiben außer- ordentlich erschwert. Trotz Lawinengefahr sind vier Rettungsmannschaften aus verschie- denen Richtungen in das Steinerne Meer aufgebrochen. Sie suchen eine 16köpfige Skifahrer gruppe, zehn davon aus Linz, darunter ein Mädchen, und vier Bergsteiger aus Berchtes- gaden. Unter den Vermißten sind drei Angehörige der Bundeswehr und ein Beamter der Landpolizei. Das Suchgebiet erstreckt sich von der Hohen Routez zur Großen Reibe, vom Jennerhaus über den Schneidstein zum Funtenseehaus. Die Rettungsmannschaften, die mit Funkge- räten und Lawinensuchgeräten ausgerüstet sind, bewegen sich in Richtung Funtenseehaus und Ingolstädter Haus sowie zu den Teufels- Hörnern. Das im Plateau des Steinernen Mee- res gelegene Suchgebiet liegt in rund 2000 m Höhe. Der Einsatz von Hubschraubern war bis Dienstagmittag nicht möglich. Wie die Berg- Wacht Berchtesgaden mitteilte, stehen in der Gebirgsjägerkaserne in Berchtesgaden- Strub Zwei Bundeswehr- Hubschrauber für Einsätze bei besseren Wetter verhältnissen bereit. Der Pilot eines Bundeswehr- Hubschraubers hatte am Montag bei der Wasseralm in der Röth, die annähernd in der Mitte der Strecke Tor- rener Joch—Funtenseehaus liegt, frische Ski- Spuren gesichtet. Es ist möglich, daß sie von einer der beiden Gruppen stammen. Die Suche nach den im Steinernen Meer vermißten Skifahrern wurde am Dienstag bei Einbruch der Dämmerung abgebrochen. Zwei österreichische Suchmannschaften erreichten unabhängig voneinander das EKärlingerhaus und das Riemannhaus, wo die Gesuchten un- ter Umständen hätten unterkommen können. Beide Häuser, das eine auf deutschem, das andere auf österreichischem Gebiet, waren jedoch leer. Inzwischen hat sich noch eine fünkte Suchkolonne aus deutschen und öster- reichischen Bergrettungsmännern aufgemacht. EINE„STADT“ IN FUNF TURMEN entsteht zur Zeit in Chicago. Diese Stadt in der Stadt, „Marina-City“ genannt, wurde von dem Ar- chiteleten Bertrand Goldberg entworfen. Jeder dieser 65 Stockwerlce koken Zylinder-Bauten gliedert sich in drei Teile. Die unteren 19 Etagen bilden ein Parkhaus, dann folgen Ge- schäfte, Büros, ein Theater, ein Schwimmbad, eine Boboling-Bahn und eine Eislauf fläche. Daruber schließen sich 40 Etagen mit einzel- nen Wohnungen an. Der Außenbau, an dem vor allen Dingen die unzähligen Ballons ins Auge fallen, wurde aus Beton gebaut. Durch die Verwendung von Fiber-Glas für Zwi- schenwände und einzelne Saulen wurden von den Baufirmen erhebliche Beträge eingespart. dpa-Bild Eine sechste Gruppe ist aus Linz eingetrof- fen. Sie will sich am Mittwoch in die Suche einschalten. Ebenfalls am Mittwoch wollen fünf Hubschrauber von Berchtesgaden-Strub aufsteigen, soweit es das Wetter ermöglicht. Suche nach Verschütteten eingestellt Bergwacht und Grenzpolizei haben am Montagabend die Suche nach dem am Sonntag am Breitenberg bei Pfronten durch eine La- wine verschütteten 27 jährigen Lokomotiv- führer-Anwärter Rudi Thoma aus Augsburg ergebnislos eingestellt. Da die Lawine in einer Rinne zusammengepregßt wurde, erreichte der Schnee an der Unglücksstelle eine solche Höhe, daß es nach Ansicht der Bergwacht so gut wie aussichtslos war, den Verunglückten zu finden. Es müsse als sicher angenommen werden, daß er nicht mehr lebt. Thoma und der inzwischen tot geborgene 23 jährige kaufmännische Angestellte Werner Eberle aus Pfronten im Allgäu hatten vom 1800 Meter hoben Breitenberg die Abfahrt auf der Standardstrecke direkt nach Pfronten- Steinach gewagt und eine riesige Lawine aus- gelöst, die beide verschüttete. Der Bergwacht-Abschnitt Allgäu warnte am Dienstag vor Skitouren ins Gebirge, da die Lawinengefahr außerordentlich groß ist. Selbst an sonst völlig gefahrlosen Hängen sei mit Lawinen zu rechnen. Verfahren gegen Polizeirat Graurock eingestellt Keinerlei Hinweise auf Beteiligung an Polizistenmord Der Generalstaatsanwalt beim Westberliner Landgericht hat das Ermittlungsverfahren ge- gen den Polizeirat Wilhelm Graurock einge- stellt. Die Berliner Justizpressestelle teilt da- zu mit, Graurock sei verdächtig gewesen, als SsS-Hauptsturmführer am 31. Januar 1944 in Kopenhagen den dänischen Polizisten Falkenaa ermordet zu haben. Die in Deutschland und Dänemark durch- geführten Vernehmungen von 23 Zeugen, un- ter denen sich auch frühere Mitarbeiter Grau- Twist- Weltrekord Mit 60stündigem ununterbrochenen Twi- sten hat ein finnisches Paar einen neuen Weltrekord im Twisttanzen aufgestellt. Die 16 jährige Tuula-Kaija und der 21jährige Seppo FHaltsonen gingen als Sieger aus einem Wettbewerb hervor, der am Wochen- ende an acht verschiedenen Stellen in Hel- sinki veranstaltet wurde und am Montag- abend ein Ende fand. Von den 17 teilneh- menden Paaren mußten elf Tänzer vom Dauertanz erschöpft in ein Krankenhaus gebracht werden. rocks befanden, hätten keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung Graurocks an der Tat er- geben. Auch die kurz nach dem Zusammen- bruch von den dänischen Behörden vernom- menen Zeugen hätten keine belastenden An- gaben machen können. Graurock, der 52 Jahre alt ist, war Mitte März 1962 wegen Mordverdachtes verhaftet, aber bereits zwei Wochen später freigelassen worden, weil nach Auffassung des Gerichtes kein ausreichender Tatverdacht vorlag. Polizeirat Graurock wird seine Tätigkeit bei der Westberliner Polizei auch nach der Ein- stellung des Ermittlungsverfahrens noch nicht wieder aufnehmen. Ein Sprecher des Senators für Sicherheit und Ordnung teilte auf An- frage mit, daß zunächst der Wortlaut des Be- schlusses abgewartet werden müsse. Für die Königin das N 15 3 IM KUHLRAUNM EIN GESCHLOSSEN. Ein dausgekungerter und vor Kälte zitternder Ha- fenurbeiter vom Persischen Golf wurde am Montag(1. April) im Kühlraum des schwedi- schen Frachters„Hainan“ entdeckt, wo er als unfreiwilliger blinder Passagier die l6tägige Reise von Khorramshahr nack Kopenhagen mitgemacht hatte. Der Arbeiter, dessen Iden- litt nicht bekanntgegeben wurde, war beim Beladen des Schiffes im Kühlraum eingesckla- fen und eingeschlossen worden. Niemand hörte seine Hilferufe. Während der ganzen Fahrt Ratte er weder Nahrung noch Wasser. Unser Bild zeigt den Arbeiter an einem Bull- auge der„Haiman“, die udeder nach Khkor- ramshar auslaufen wird. PL Rathaus geschrubbt Fünf Jungen beschämten die Stadtväter von Sydney- Der Dank blieb aus Einen ungewöhnlichen Anblick bietet seit kurzem das ehrwürdige Rathaus von Sydney. Wie historische Patina bedeckt eine dicke Schmutzschicht die Mauern. Nur neben dem Eingangstor strahlt dem Betrachter neuer- dings eine überraschend helle Wandpartie entgegen. Auch der Königin Elizabeth II. von England wird dieser Unterschied aufgefallen sein, als man ihr auf der Rundreise durch das Commonwealth im Rathaus der australischen Millionenstadt einen feierlichen Empfang be- reitete. Großbritanniens Monarchin konnte nicht ahnen, daß ausgerechnet ihr Besuch fünf Australische Jugendliche zu einer überraschen den Reinigungsaktion angeregt hatte, aus der Sckutell e gene bleł Vierzehn Frauen erlitten Gasvergiftung In höchste Lebensgefahr gerieten in einer Schürzenfabrik in Salzgitter-Bad 14 Frauen Sie erlitten durch ausströmendes Leuchtgas Vergiftungen und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ursache des Unfalls Wird vom Städtischen Gesundheitsamt unter- sucht. Tonband mit Trauungs-Ja als Ehehilfe Auf Tonband können künftig Brautpaare ihr Trauungs-Jawort aus der evangelischen Kirche von Nürnberg-Mögelsdorf mit nach Hause nehmen. Pfarrer Friedrich Wolf hat seiner Gemeinde mitgeteilt, daß das Pfarramt auf Wunsch Trauungen auf Tonband auf- nimmt und den jungen Eheleuten für einen Unkostenbeitrag überläßt. Es könne nicht schaden, wenn die Eheleute in späteren Jah- ren noch einmal die Trauungsansprache des Pfarrers und ihr eigenes Ja vor dem Altar hören können, meinte der Geistliche zu der Neuerung. Brennendes Schiff im Südchinesischen Meer Im Südchinesischen Meer, etwa 230 See- meilen südlich von Hongkong, ist das pana- maische Schiff„National Glory“ in Brand geraten. Nach den aufgefangenen Funksprü- chen hat der britische Frachter„Laomedon“ 29 Uberlebende aufgenommen. Er sucht noch Kriegerwitwe gewann über eine Viertelmillion „Jetzt gehe ich erst einmal zur Kur“, war der erste Kommentar Nur mit einem kleinen Gewinn hatte eine 55 Jahre alte Witwe gerechnet, die aus Ost- berlin geflüchtet ist und in Hamburg im Fuß- balltoto wettete. Wie die Nordwest-Lotto und Toto- GmbH am Dienstag mitteilte, kassierte die Frau in der neuen Wette„6 aus 36“ 284 000 Mark. Sie gehört zu den Gewinnern des zweiten Ranges, die in der vergangenen Woche„aòf- stiegen“, da keiner der Fußball-Toto- Wetter alle sechs Gewinnspiele richtig vorausgesagt hatte. Die Kriegerwitwe, die in Hamburg durch Nebenbeschäftigungen zu ihrer Rente kür die berufliche Weiterbildung ihrer Kinder sorgte, hatte nur mit einem Gewinn im vier- ten Rang gerechnet.„Jetzt muß ich erstmal wegen meines kranken Herzens zur Kur“, sagte sie, als ihr der Gewinn von mehr als einer Viertelmillion Mark übergeben wurde. Aufregung um Gus Backus Viel Aufregung gab eès in Essen um den Schlagersänger Gus Backus. Der Sänger, der nach einem Auftritt in der Essener Gruga- Halle noch mit Lou van Burg und der Schla- gersängerin Angeèle Durand im Restaurant eines Hotels zusammensaß, geriet unter bisher nicht ganz geklärten Umständen in eine Aus- ein andersetzung, die in Tätlichkeiten aus- artete. Der Geschäftsführer des Hotels soll da- bei versucht haben, Gus Backus aus dem Raum zu weisen. Ein angetrunkener Gast mischte sich ein und schlug mit der Faust auf Backus ein. Nach Darstellung der Polizei hat Backus von einem Schlag ins Gesicht Schwel- lungen unter einem Auge davongetragen. Backus hat gegen den Geschäftsführer und den Gast Strafanzeige erstattet. — nach einem Rettungsboot, in dem sich neun Seeleute des brennenden Schiffes befinden sollen. Gastarbeiter stach vier Männer nieder Mit einem zwölf Zentimeter langen Messer stach ein italienischer Gastarbeiter vier Män- ner in einer Gaststätte in Schweinfurt nieder. Mit dem Italiener war es zu einer Auseinan- dersetzung gekommen, weil er mehrere Frauen belästigt hatte. Einer der Männer wurde durch sechs Stiche in den Unterleib lebensgefährlich Verletzt. Zwei andere Deutsche und ein Gast- arbeiter erlitten schwere Unterleibsverletzun- gen. Revision im Kulmhof- Prozeß Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Ur- teil des Bonner Schwurgerichts im Kulmhof- Prozeß Revision eingelegt, wie die Justiz- Pressestelle des Bonner Landgerichts bekannt- gab. In diesem Prozeß hatten sich zwölf ehe- malige Angehörige der SS- und Schutzpolizei- Wachmannscheft des Vernichtungslagers in Kulmhof der Beihilfe zum Mord an 152 000 Juden zu verantworten. Die Verteidiger wer- den ebenfalls Revisionsanträge stellen. Sechs Kirchendiebe gefaßt Die bayrische Landpolizei hat sechs„orga- nisierten“ Kirchendieben das Handwerk ge- legt. Bisher konnten ihnen zwölf Kunstdieb- stähle aus Kirchen und Kapellen nachgewie- sen werden. Im Interesse weiterer Ermittlun- gen lehnte das Landpolizeipräsidium nähere Auskünfte ab. 17 Kinder wegen Ruhrverdachts in Quarantäne Wegen Ruhrverdachts stehen 17 Kinder im Orthopädischen Kinderheim„Sonnehalde“ in Wallgau bei Garmisch- Partenkirchen unter Quarantäne. Wie die Heimleitung mitteilte, War diese Maßnahme notwendig, nachdem ein Kind an leichter Ruhr erkrankte. Das kranke Kind befinde sich jedoch nicht mehr im Heim. Hohe Honorare für„geistige Operationen“ Dentist reparierte„Dachschaden“ für 300 Mark „Geistige Operationen“ für hohe Honorare führte ein 70 jähriger Dentist aus, der dieser Tage vom Schöffengericht Kaufbeuren wegen Vergehens gegen das Heilpraktikergesetz und Betrugs zu neun Monaten Gefängnis mit Be- Währung verurteilt wurde. So hatte der Dentist eines Tages eine Pa- tientin angerufen und ihr mitgeteilt, daß er sie in der letzten Nacht„durch eine geistige Operation von ihren Gallensteinen befreit“ habe, Ene die Frau die gesalzene Rechnung jedoch bezahlte, wollte sie sich bei einem Arzt Gewißheit verschaffen. Die Röntgenauf- nahme ergab, daß sie noch in vollem Besitz ihrer Gallensteine war. Einem schwer erziehbaren Lehrling ver- abreichte der Dentist auf Wunsch der Mutter „auf geistige Weise“ eine Tracht Prügel und „reparierte“ bei diesem„einen Dachschaden“. Dafür stellte er ihr 300 Mark in Rechnung. Vor Gericht behauptete der Angeklagte, er könne Tote lebendig machen. Auch die Höbe der Honorare sei ihm„von oben eingegeben“ worden. Die über 20 Zeugen, die aufgeboten werden mußten, um den Sachverhalt zu klä- ren, sagten jedoch übereinstimmend, sie fühlten sich von dem Angeklagten nicht ge- schädigt, auch eine Bäuerin nicht, der er für eine„geistige Heilung“ 2000 Mark abgenom- men hatte. i 8 Bild zeigt Prinzessin Margaret ein Teil der Rathausfassade in strahlender Helligkeit hervorging. „Es ist eine Schande, die Königin in einen solch schmutzigen Haus zu empfangen“, klag- ten die Jungen.„Der Stadtrat soll endlick Geld für eine gründliche Reinigung der Town Hall herausrücken.“ Um ihrer Forderung ge- bührenden Nachdruck zu verleihen, erschienen die fünf eines Morgens mit Schrubbern und Eimern vor dem Rathaustor. Keiner der vor- beihastenden Passanten beachtete sie. Nicht einmal zwei in der Nähe Dienst tuende Po- lizisten fanden es verwunderlich, daß die fünf Jungen plötzlich die schmutzige Fassade zu schrubben begannen. Stadtverordnete, die zu ihren Sitzungen strebten, schenkten dem un- gewöhnlichen Scheuerkommando keinen Blick. Die Jungen selbst waren höchst erstaunt, daß man sie ruhig gewähren lieg. Mit Feuereifer und Seifenwasser rückten sie dem geschwärz- ten Sandstein zu Leibe. Nach zwei Stunden harter Arbeit hielten die freiwilligen„Raumpfleger“ ermattet, dock zufrieden inne. Das Stück, das ihrer Reini- gungswut zum Opfer gefallen war, hob sick leuchtend weiß vom Grau der übrigen Fassade Ab.„Wir wollten nur zeigen, wie unser Rat- haus nach einer gründlichen Säuberung aus- Sieht“, erklärte der 21jährige Robert Slattery als Sprecher des Scheuerkommandos. Auf Sydneys Oberbürgermeister Harry Jen- sen machte diese ungewöhnliche Dosit-your- Self-Aktion jedoch keinen großen Eindruck. „Die jungen Herren hätten ihre überschüssige Kraft sinnvoller verwenden sollen“, meinte das Stadtoberhaupt grollend.„Solche Aktio- nen können meine Entscheidungen nicht be- einflussen.“ Nach seiner Meinung braucht Sydney die 200 000 Mark, die man für eine Reinigung des Rathauses ausgeben müßte, für dringendere Anliegen. DIE STANDIGE VERFOLGUNG durch Foto- grafen hat Prinzessin Margaret ſcurzlich in ihrem Wintersporturlaub zu der Drokung ver- anlaßt, sie werde ihren Aufenthalt im Kur- ort Davos abkürzen müssen. Unmittelbar danach beschloß die Schweizer Regierung auf Drängen der britischen Botschaft in Bern, alle Fotografen, die„den Urlaub der Prinzessin stõren, mit Ausweisung und Beschlagnahme ikrer Ausrüstung zu bedrohen. Unser dpa- und Graf Snoꝛoden in Davos auf der Flucht vor den Fotografen.