Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 2.20, im Verlag abgeholt 1.80, durch die Post 1.80 zuzügl. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6= gespaltene Milli- 18 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf Meterzeile Preisliste Nr. 2) Zustellgebühren.— Einzelnummer 15 Pfg. Telefon 87 12 16 den Monatsersten angenommen werden. Nr. 78 Samstag, 18. Mai 1963 15.63. Jahrgang USA wünschen Liberalisierung des Welthandels Entwieklungsländer dringen bei der EWG auf Einfuhr- Erleichterungen— Erhard als Vermittler Genf(dpa). Auch am zweiten Tag der GAT T-Ministerkonferenz sah sich die EWG am Freitag einem starken Druck vor allem der Entwicklungsstaaten ausgesetzt, ihre Grenzen voll für die Einfuhr tropischer Produkte zu öffnen und diese weder durch Zölle noch durch fiskalische Maßnahmen zu belasten. Die Kaffee- Exportländer sind beispielsweise davon überzeugt, daß in der Bundesrepublik wesentlich mehr Kaffee getrunken würde, wenn Zölle und Steuern wegflelen. Staats- sekretär Westrick vom Bundeswirtschaftsmi- nisterium erklärte jedoch im Gespräch mit dpa:„Die Steigerung würde aufgrund ange- Stellter sorgfältiger Berechnungen höchstens 5 bis 10 Prozent betragen. Schließlich können Wir in der Bundesrepublik praktisch nicht viel mehr Kaffee trinken als wir es ohnehin tun.“ Ein großzügiger Verzicht auf Kaffeesteuern sei aber in Bonn für den Finanzminister im Au- genblick kaum möglich, da er bereits einen Fehlbetrag von zwei Milliarden DPM im Haus- halt habe. In der noch nicht abgeschlossenen Debatte über die Ausfuhrsteigerungen der Entwick- lungsländer betonten EWG- Vertreter, daß für die EWG Importsteigerungen nur dann in nennenswertem Maße möglich seien, wenn die EWG- Staaten zugleich ihre Exporte zu er- höhen vermögen, um die Importe bezahlen zu können. Bundeswirtschaftsminister Erhard hatte un- mittelbar nach seiner Ankunft in Genf am Freitag ein dreiviertelstündiges Gespräch mit dem französischen Wirtschafts- und Finanz- minister Giscard d' Estaing. Beide Minister Wollten ihr Verhalten auf der GAT T- Minister- konferenz abstimmen. Anschließend kam Er- hard mit dem Sonderbeauftragten des ameri- kanischen Präsidenten für Handelsfragen, Christian Herter, bei einem Essen zusammen. An dem Essen nahmen auf deutscher Seite auch die Staatssekretäre Westrick und Lahr, auf amerikanischer Seite der Unterstaats- Sekretär für Außenhandelsfragen, Blumen- De Gaulle bekennt sich zum Atlantik-Pakt Wunsch nach Koordinierung der Aktion mit Griechenland Athen(dpa). Ein Bekenntnis zum Atlantik Pakt legte der französische Staatspräsident General de Gaulle am Freitag, dem zweiten Tag seines viertägigen Staatsbesuches in Grie- chenland, vor dem Parlament in Athen ab. De Gaulle sagte, Griechenland und Frank- reich gehörten dem Atlantikpakt, der Europa mit Amerika verbindet, in der Uberzeugung an, daß es in der gegenwärtigen gefährlichen Lage für die freien Völker keine andere Friedensgarantie gäbe. Um gegebenenfalls sofort und mit allen Mitteln handeln zu können, habe man keine andere Erfolgschance, als gegenseitig vollstän- dig verpflichtet und organisiert zu sein. Kein Land begreife das besser als Griechenland, das ein Vorposten des Bündnisses sei, und Frankreich ermesse besser als irgend ein an- derer Staat, daß in dieser Frage jeder Zweifel an der Haltung des Westens zur Auflösung des Bündnisses führen könnte. Die Europaische Wirtschaftsgemeinschaft, die auch die politische Einheit Europas be- inhalte, bezeichnete de Gaulle als den Anfang eines großen Unternehmens und sagte, falls es mißlänge, werde jeder der beteiligten Staa- ten nur die Wahl haben zwischen der bloßen Verteidigung seiner Interessen innerhalb seiner Grenzen oder der Situation eines wirt- schaftlichen Satelliten. Die Freundschaft zwischen Griechenland und Frankreich trage zur Entwicklung Euro- pas und zur Verteidigung der freien Welt bel, aber wie eng dieses Bündnis und die Zu- sammenarbeit auch immer sein mögen, so be- hielten doch Frankreich und Griechenland trotzdem ihre Eigenständigkeit als Nation und Staat. Das aber sei der höchste Dienst, HILFSBERETTE HAV Halfen dem eitruu nachdem ies d Bord doe hhingsugtfägers den sie der Menschheit leisten könnten. Zuvor hatte de Gaulle Frankreichs Wunsch nach einer Koordinierung seiner Aktionen mit Griechenland unterstrichen und die Erfolge der griechischen Wirtschaftsentwicklung her- vorgehoben. Vor seiner Rede im Parlament hatte de Gaulle am Grabmal des unbekannten Solda- ten einen Kranz niedergelegt. Danach durch- brach er die Regeln des Protokolls und über- duerte die breite Straße, um unter dem Jubel einiger tausend Menschen vielen Griechen, die die Straßen säumten, die Hand zu schütteln. thal, teil. Professor Erhard sowie seine fræn- zösischen und amerikanischen Gesprächspart- ner äußerten sich über den Verlauf der Unter- redungen sehr befriedigt. Im Mittelpunkt des deutsch- amerikanischen Gedankenaustausches stand die von den USA gewünschte 50prozen- tige Zollherabsetzung. Während die USA, ge- stützt auf die„trade expansion act“, für eine Halbierung der vorhandenen Zölle eintreten, Wünscht die EWG den Wegfall der Zölle für tropische Produkte, Fünf-Prozent-Zölle für Halbfertigwaren und Zehn-Prozent-Zölle für Fertigwaren. Zunächst möchten die EWG- Länder die Zölle, die oberhalb dieser Sätze liegen, halbieren. Später sollen sie stufenweise den Geringstzöllen angenähert werden. Der amerikanische Delegationschef Chri- stian Herter trug den bekannten amerikani- schen Plan einer prozentmäßig gleichartigen linearen Senkung der Zölle in allen Ländern vor und bezeichnete als beste Basis eine 50 prozentige Senkung. Der luxemburgische Außenminister Schaus begrüßte in seiner Eigenschaft als Sprecher der EWG die von den USA vorgeschlagenen Maßnahmen zur Liberalisierung und Auswei- tunng des Welthandels. Er betonte aber Zzu- gleich, dag die EWG an der Tatsache des Vor- handenseins großer Zollunterschiede bei den einzelnen Staaten nicht vorbeisehen könne. Deshalb habe sie andere Vorschläge für die angestrebte Zollsenkung entwickelt. Schaus schlug vor, einen Arbeitsausschuß des GATT einzusetzen, der bis spätestens 15. August die Möglichkeiten einer Kombinierung und Har- monisierung der von den USA und von der EWG gemachten und etwaiger sonstiger Vor- schläge zu überprüfen hätte. Großbritannien unterstützte den amerika- nischen Vorschlag einer Halbierung der Zölle, denn eine solche 50prozentige Verringerung erscheine als die erfolgversprechendste Mag- nahme zur Belebung und Ausweitung des Welthandels. Wohlverdiente Ruhe für Astronaut Cooper Empfang bei Kennedy auf Dienstag verschoben K a p Canaveral(dpa). US- Weltraum- fahrer Gordon Cooper genoß am Freitag nach seiner erfolgreichen 22 fachen Erdumrundung wohlverdiente Ruhe auf dem amerikanischen Flugzeugträger„Kearsarge“. Das Schiff hatte ihn am Ende seines über 34stündigen Fluges am Freitagfrüh im Pazifik aufgenommen und befindet sich jetzt auf dem Weg nach Hawaii, wo der amerikanische Luftwaffenmazor von seiner Frau und seinen beiden Töchtern be- reits sehnlichst erwartet wird. Nach ersten offiziellen Begrüßungsfeierlich- keiten in Hawaii will sich Cooper zu einer kurzen Ruhepause mit seiner Familie zurück- ziehen, bevor er per Flugzeug nach Kap Ca- naveral Weiterreist. Dort erwartet ihn am Sonntag eine zweite Willkommensfeierlichkeit. Im Anschluß daran wird Cooper eine erste Pressekonferenz geben. rer Gordon Oooper aus seiner Kapsel, kurz irsarge“ gekievt worden war. Um dem Weltraumfahrer etwas mehr Ruhe zu gönnen, ist der große Empfang für ihn bei Präsident Kennedy in Washington um vier- undzwanzig Stunden auf Dienstag verschoben worden. Coopers Besuch in der US-Haupt- stadt wird dem eines Staatsbesuchs entspre- chen: der Präsident wird den erfolgreichen Piloten der Weltraumkapsel„Faith VII“ auf dem Rasen vor dem Weißen Haus formell be- grüßen und ihn dann mit der höchsten Aus- zeichnung für die amerikanische Luftfahrt dekorieren. Anschließend wird Cooper im Triumphzug, von Militärkapellen und Trup- Letzte Sportmeldung Meinhardt neuer Box-Meister Neuer deutscher Box-Meister im Mittel- gewicht wurde als Nachfolger von Peter Mül- ler(Köln), der seinen Titel niedergelegt hat, der 27 Jahre alte Hamburger Heini Mein- hardt(71,2 kg) durch einen überlegenen Punktsieg über Manfred Hass(Misfeld— 71.5 Kg). penverbänden begleitet, durch die Straßen Washingtons fahren, um sich der Bevölkerung zu zeigen. Bevor er sich zur Ruhe legte, schilderte Cooper an Bord der„Kearsarge“ Weltraum- Wissenschaftlern alle Eindrücke seines Fluges, so wie sie ihm frisch in der Erinnerung wa- ren. Flugleiter Chris Kraft berichtete zur gleichen Zeit vor Pressevertretern in Kap Canaveral, Coopers Weltraumschiff hätte bis zu sechs Tagen im Raum bleiben können. Es Wären nur zusätzliche Lebensmittel und Was- ser sowie mehr Batteriestrom und ein Koh- lendioxyd-Exhaustor notwendig gewesen, MEISTERSTOILZ- Kleidung: Melsterheftes Ergebnis unseres Bestrebens, das Kleidsamste und Preiswürdigste zu präsentieren. Monnheim 0516 Querschnitt der Woche Von Gustav Roeder Gordon Cooper ist unstreitig der Held dieser Woche, wenn nicht der Held des Jahres 1963. Auch wenn sein Weltraumflug nicht der größte ist, den die Erde bisher erlebt hat, so hat er doch mehr imponiert als alles, was bisher auf diesem Gebiet geleistet worden ist. Der Russe Pawel Popowitsch hat 48mal die Erde um- kreist, sein„Himmelszwilling“ Andrian Ni- Kkolajew sogar 64mal. Rein zahlenmäßig muten Coopers 22 Erdumrundungen dagegen wie die Leistung eines Anfängers an. Und doch sind Wir geneigt, Coopers Weltraumflug mehr zu bewundern. Denn die ganze Welt war„dabei“ als der amerikanische Astronaut am Dienstag fünf Stunden in seiner Kapsel mit dem viel- sagenden Namen„Glaube 7“ vergeblich auf den Start gewartet hat. Sie war auch dabei, als er dann am Mittwoch seine Reise ins All antrat, und sie erlebte über Rundfunk und Fernsehen die dramatische Landung in der Nacht zum Freitag mit. Für das Ansehen der Vereinigten Staaten hat es sich gelohnt, den Flug Coopers in aller Okfentlichkeit stattfinden zu lassen. Die USA haben dabei bewußt ein nicht geringes Risiko auf sich genommen, denn schon kleine Pannen Wie die am Dienstag aufgetretenen Mängel, die dann zur Verschiebung des Starts geführt haben, werden von der Welt als Minuspunkte gewertet. Nach gelungener Raumfahrt aber fügt sich auch dieses technische Versagen als ebenso bemerkens- wie liebenswerte Episode in das Gesamtbild ein. Was diese Raumfahrt so atemberaubend er- scheinen lieg, waren gerade die zu Tage ge- tretenen Mängel. Wurde doch damit deutlich, daß es sich hier nicht nur um die Demonstra- tion von technischen Meisterleistungen han- delt. um die Vorführung von Wundermaschi- nen, sondern auch— oder mehr noch— um den Kampf eines einzelnen, der mit Hilfe unzähliger Maschinen und Apparate in Räume vorstößt, die vor Kopernikus noch als endlich gegolten haben. Kurz bevor„Glaube 7“ zur Landung an- setzen sollte, wurde es mit einem Male offen- bar, wie wenig die Astronautik ohne den Menschen und wie wenig der Astronaut ohne komplizierte und bis ins letzte durchdachte Maschinen wert ist. Ein kleiner Fehler am automatischen Kontrollsystem hat es verhin- dert, daß die Bremsraketen von der Erde aus gezündet werden konnten. Die große Auf- regung in den Bodenstationen zeigte, daß die Techniker ihren automatischen Einrichtungen den unbedingten Vorrang vor einer Einschal- tung des Menschen geben. Das ist nicht nur symptomatisch für die Perfektion, die in der Raumfahrt entwickelt worden ist, sondern symptomatisch für unsere Zeit. Cooper hat das große Problem glänzend gelöst, indem er die richtigen Hebel zur richtigen Zeit bedient hat. Die einfachste und zugleich schwierigste Sache von der Welt. Seltsamerweise fallen die großen Erfolge im Weltraum meist mit jämmerlichen mensch- lichen, technischen oder politischen Migerfol- gen auf dieser unserer Erde zusammen. Kurz nach den Raumflügen Nikolajews und Popo- Witschs brachte uns der Mord an Peter Fech- ter die Brutalität eines Regimes in erschrek- kender Weise zum Bewußtsein, und während des Cooper-Flugs gab es in dem amerikani- schen Bundesstaat Alabama blutige Rassen- unruhen. Der Blick ins Morgen wird erheblich getrübt, wenn man gleichzeitig feststellen muß, daß das Gestern noch nicht überwunden ist. Fortschritt und Rückschritt in„Gottes eigenem Land“ Paradoxe Situationen sind aber nicht nur auf die US beschränkt. Das Schlechte liegt so nah. Die Maßhalte- Schreier haben sich selbst Lügen gestraft. Während laut verkün- det wurde, das Wachstum des Sozialprodukts betrage voraussichtlich 3,5 Prozent. und dem- zufolge dürften auch Löhne um nicht mehr Als 3,5 Prozent steigen, stieg das Ausgabevolu- men des Bundeshaushalts um rund sechs bis sieben Prozent. Das liegt wait über dem Ein- nahmevolumen, und niemand weiß, wie das Zwei- Milliarden-Loch im Bundeshaushalt ge- stopft werden soll. Und zu gleicher Zeit bil- ligte ein Bundestagsausschußg eine weitere Preiserhöhung: die Trinkmilch soll künftig 50 statt 44 Pfennig kosten. Maßhalten! In der Bundesrepublik war die fast ein- mütige Billigung des deutsch- französischen Vertrags durch den Bundestag das heraus- ragende Ereignis. Die anfängliche Leiden- schaftlichkeit, mit der dieser Vertrag im Ja- nuar debattiert worden ist, ist einer nüchter- nen Betrachtung gewichen, Man hat erkannt, daß damals das unglückliche Zusammentref- fen des Vertragsabschlusses mit de Gaulles Alkfront gegen England doch nur Zufall war, und in der Zwischenzeit hat Bonn mehrfach bewiesen, daß deutsch- französische Freund- schaft nicht notwendigerweise einen anti- angelsächsischen Akzent haben muß. Heidelberg(dpa). Mit 21 Salutschüssen empfing am Freitag eine Artillerieabteilung des US- Hauptquartiers in Heidelberg Bundes- prãsident Lübke zu dessen erstem Besuch beim Oberkommando der amerikanischen Armee in Europa. Es war das erstemal, daß ein Ehrensalut von 21 Kanonenschüssen über den Parade platz der Heidelberger Campbell-Kaserne hallte. Zuletzt erwies das US- Hauptquartier am 14. März Bundesverteidigungsminister von Hassel mit 19 und im August 1962 dem Ober- kommandierenden der sowjetischen Truppen in der Sowjetzone, General Jakubowski, mit 17 Salutschüssen seine Reverenz. Der Bundespräsident war Gast des Haus- herrn im Heidelberger Hauptquartier, des Vier-Sterne-Generals Freeman, der das deut- sche Staatsoberhaupt mit allen militärischen Ehren empfing. Unter den Klängen des Ge- neralmarsches sowie der deutschen und ame- rikanischen Nationalhymnen rollte eine far- Adenauer würdigte deutsch- französischen Vertrag Bonn(dpa). Als einen Tag von entschei- Gender Bedeutung in der Geschichte Deutsch- Tands und Frankreichs und in der Geschichte Europas bezeichnete Bundeskanzler Dr. Aden- auer am Freitagabend im Deutschen Fern- sehen die Verabschiedung des deutsch- franzö- sischen Vertrags im Bundestag. Die Abstim- mung sei eine überzeugende Kundgebung des Willens des ganzen deutschen Volkes zur Freundschaft und Solidarität zwischen Frank- reich und Deutschland gewesen. Der Bundes- Kanzler richtete im Namen des deutschen Vol- kes seinen Dank an das französische Volk und an Staatspräsident de Gaulle für das Zustan- dekommen dieses Werkes des Friedens und der Freundschaft. USA um Laos besorgt Washington(dpa). Die amerikanische Besorgnis um die Lage im hinterindischen Königreich Laos hält an. Der Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte am Freitag, daß die prokommunistische Pathet Lao den Feld-Flugplatz Muong Phanh, das derzeitige Hauptquartier des neutralistischen General Kong Lee, beschossen hat. Die Kong-Lee- Truppen erwiderten das Feuer nicht. Der Sprecher sagte, die USA warteten immer noch auf Beweise, daß Chruschtschow sein Ver- sprechen einlöst, seinerseits auf die Pathet Lao einzuwirken, das Genfer Waffenstill- standsabkommen für Laos zu achten. Neue Sowjetnote Moskau(dpa). Die Sowjetunion hat der Bundesrepublik und Frankreich am Freitag nach Angaben von unterrichteter Seite eine neue Note zum deutsch- französischen Vertrag übersandt. Die neue Sowjetnote, die am Frei- tag in Moskau überreicht Wurde, stellt nach Angaben aus Quellen der Botschaft der Bun- desrepublik in Moskau eine Antwort auf die Bonner Note vom 29. März dar. Darin hatte die Bundesregierung die sowjetischen Vor- würfe zurückgewiesen, wonach der deutsch- Französische Vertrag aggressive Ziele verfolge. Demgegenüber war in dem damaligen deut- schen Schriftstück betont Worden, der Elysee- Vertrag diene der französisch-deutschen Ver- Söhnung. US-Heerschau vor dem Bundespräsidenten US-Armee empfing Lübke im Hauptquartier mit 21 Salutschüssen benprächtige Zeremonie ab, deren Höhepunkt der Vorbeimarsch einer Ehrengarde war. Eine Heerschau amerikanischer Panzer, Am- phibienfahrzeuge, Geschütze und Flugabwehr- raketen vom Typ„Honest John“ und„Cor- Poral“ erwartete am Freitagnachmittag auf dem Ubungsgelände des fünften amerikani- schen Corps bei Hanau den Bundespräsiden- ten und seine Begleitung, die mit vier Hub- schraubern von Heidelberg herübergekommen waren. Hunderte von deutschen und amerika nischen Zuschauern beobachteten das mili- tärische Schauspiel. Zuvor war der Bundes- präsident in der Nähe von Frankfurt Zeuge einer Uberquerung des Mains durch ameri- kamische Pionier- und Infanterie-Einheiten. Bei Hanau fuhr Lübke in einem mit dem Stander des Bundespräsidenten geschmückten Jeep die zur Schau gestellten militärischen Geräte ab. Anschließend flog er mit einer Hubschrauber zum Rhein- Main- Flughafer nach Frankfurt, von wo aus er den Rückflug nach Bonn antrat. Kritik am Verhalten des Geschäftsführen- den CDU- Vorsitzenden Dufhues während des Arbeitskampfes in der Metallindustrie übte der nordrhein- westfälische Arbeits- und So- zialminister Grundmann(CDC). Die Konstruktion der in der Bundesrepublik entwickelten U-Boote sei erstklassig, ver- sicherte Bundesverteidigungsminister von Hassel nach einem Besuch des Marinestütz- punktes in Wilhelmshaven. Konsultationen über die Bildung der neuen Regierung begann der italienische Staatspräsi- dent Segni am Freitagabend. So gut wie sicher ist ein Besuch des SOWIE tischen Ministerpräsidenten Chruschtschow ir Skandinavien, wie am Freitag aus dem schwe- dischen Außenministerium verlautete. Der jugoslawische Präsident Tito wird i Herbst dieses Jahres Brasilien und andere lateinamerikanische Länder besuchen. Ermäßigung für Kriegsgräberfahrten Die Deutsche Bundesbahn gewährt für den Besuch von Kriegsgräbern wieder 50 Prozent Fahrpreisermäßigung. Vorübergehend waren nur 33,3 Prozent bewilligt worden. Bundes- innenminister Höcherl hat diese Neuordnung zwei hessischen SpD-Bundestagsabgeordneten mitgeteilt. Aunser Wellerbericht S Kühl U bersicht: Süddeutschland liegt in der östlichen Randzone eines umfangreichen und beständigen atlantischen Hochdruckgebietes. Die an seiner Nordseite über England nach Osten und Südosten ziehenden atlantischen Störungen streifen Süddeutschland zeitweise und bringen leicht veränderliches Wetter. Dabei herrscht im wesentlichen die Zufuhr Kühler Meeresluftmassen vor. Vorhersage: Mittagstemperaturen nur wenig über 15 Grad. Wechselnde Wolkenfel- der, höchstens geringfügiger Niederschlag. Sonntag unverändert kühl, meist wolkig und auch wieder leichter Regen möglich. Radioaktivität pro ebm Luft: Acht Picocurie (Unbedenklichkeitsgrenze 220). Vom einheimischen Sport HANDBALL. HSV Hockenheim— TV 9s Seckenheim Morgen treffen die Einheimischen auf den Aufsteiger HSV Hockenheim, der in seinen bisherigen Spielen mit unterschiedlichen Er- folgen spielte. Die 98 er, die als klarer Favo- rit in das Spiel gehen, müssen sich daher vor- sehen, um eine überraschende Niederlage zu vermeiden. Bei der Spielweise, die am ver- gangenen Sonntag beim Spiel gegen Durlach praktiziert wurde, dürfte ein deutlicher Sieg gegen den Aufsteiger herausspringen. TB Jahn Seckenheim— S Ilvesheim Zum fälligen Verbandsspiel treffen sich schon beute Abend auf dem Waldsportplatz oben genannte Gegner. Die Platzmannschaft die in dieser Runde noch nicht so recht Tritt fassen konnte, gilt auch in diesem Spiel nur als Außenseiter, zumal es immer noch nicht möglich ist, in stärkster Besetzung an- zutreten. Die bisher durchgeführten Spiele haben aber auch gezeigt, daß die Ilvesheimer nicht unverwundbar sind. Möge ein guter Schiedsrichter die Gewähr für einen ein wand freien Verlauf des Spieles geben, dann soll nach kameradschaftlichem und faipen Ein- satz der Bessere durch einen Sieg belohnt sein. Es wäre wünschenswert, wenn heute Abend recht viele Zuschauer unserer Mann- schaft durch ihre Anwesenheit den für ein Lokalspiel notwendigen Rückhalt geben wür- den. Zuvor spielen die II. Mannschaften. FUSSBALL 07 Seckenheim— SC Reilingen Die Einheimischen haben viel gut zu machen. Gehen wir der letzten Niederlage aus dem Weg u. hoffen, daß auch die 7er in der Lage sind mindestens einigen Gegnern in ihrer Klasse ein Bein zu stellen. Wir möchten uns keines- wegs zu der Behauptung versteifen, daß die Reilinger die Seckenheimer Hürde leicht und ohne viel Umstände nehmen würden. Wir sind sogar überzeugt, daß das Gegenteil der Fall sein wird. Die Platzelf muß nervlich un- belastet in die Begegnung gehen, wobei nicht gesagt sein soll, daß sie den Ergeiz zu Hause läßt. Vorbedingung ist auch, die Ausreißen des Gegners scharf zu überwachen und was immer wieder betont werden muß— ein setzen, spielen und schießen-, Den Mitglie- der und Sportfreunde bitten wir recht zahl- reich zu erscheinen. Ba. SG Mannheim— Fvgg. Seckenheim Ein schweres und entscheidendes Auswärts- Spiel hat die Fußballvereinigung beim Tabel. lenzweiten S Mannbeim zu bestreiten. Der Sieger dieser Begegnung hat neben Hocken- heim die besten Aussichten in Aufstieg und Meisterschaft ein ernsthaftes Wort mitzu- reden. Der Verlierer kann aus eigener Kraft nicht mehr zur Spitze vordringen. Gegen SG Mannheim konnten in der Regel immer gute Ergebnisse erzielt werden, hoffen wir, daß das Ergebnis am Sonntag ebenfalls ein Gutes sein wird. Die Jugend muß in VfL Neckarau antreten. TURNEN TV 98 Seckenheim— ITV Edingen Heute Abend findet in der Turnhalle des TV. 98 der dritte Wettkampf der diesjährigen Verbandsrunde der Mittelstufe gegen den TV Beide Mannschaften sind in Edingen statt. den bisherigen zwei Kämpfen ohne Sieg ge- f blieben, sodaß dieser dritte und letzte Kampf über Verbleib in der Mittelstufe, oder Abstieg in die Unterstufe entscheidet. Da mit Edingen ein gleichwertiger Gegner. antritt, so dürfte es bis zum letzten Gerät ein spannendes Ringen geben. Die Seckenhei- mer Mannschaft turnt mit Roland Hertlein an der Spitze, der auch Chancen auf den Ein- zelsieg hat. Weiter turnen noch Gunter. Würthwein, Werner Schmid, Karl Kollnig u. Volker Back. Da für beide Mannschaften der Sieg wichtig ist, darf man einen interessanten Verlauf des Wettkampfes erwarten. Das Opfer im Kofferraum entführt Berner Gericht verurteilte Deutschen zu hoher Zuchthausstrafe Offenburg sw). Wegen qualifizierten Raubes, Freiheitsberaubung und widerrecht- licher Einreise in die Schweiz hat das Berner Obergericht den 37jährigen Deutschen Hugo Wösner zu acht Jahren Zuchthaus, acht Jah- ren Ehrverlust und zehn Jahren Aufenthalts- verbot für die Schweiz verurteilt. Wösner war Anfang 1962 mit seinem deutschen Komplicen Albin Baier trotz einer gegen ihn verhängten Einreisesperre in die Schweiz gekommen, ver- mutlich um einen illegalen Waffenhandel zu tätigen. Da dieses„Geschäft“ nicht gleich zu- stande kam, benutzten die beiden die Ge- legenheit, um einen Schweizer Autohändler, den Wösner flüchtig kannte, zu berauben. An einem Waldstück bei Toffen im Gürbe- tal flelen sie über den Ahnungslosen her, schlugen ihn bewußtlos, wickelten ihn in einen Teppich und verstauten ihn kurzerhand im Kofferraum eines Kraftwagens. Dann fuh- ren sie mit dem Auto zur Wobnung des Op- fers, wo sie einen Kleinen Geldtresor vorfan- den, den sie ebenfalls in dem Kraftwagen ver- stauten, ehe sie die Flucht ergriffen. Unter- Wegs erwachte der im Kofferraum eingeschlos- sene Autohändler aus der Bewußtlosigkeit. Es gelang ihm, das Batteriekabel zu unterbre- chen, worauf der Wagen stehen blieb. Wäh- rend die beiden Gangster flohen, konnte der Schweizer sein enges Gefängnis aufbrechen und die Polizei alarmieren, die Wösner bald darauf festnahm. Baier, dem die Flucht nach Deutschland gelang, wurde später dort festgenommen und vor kurzem in Offenburg zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. ö Protest gegen Raffinerie-Abgase Karlsruhe dsw). Gegen eine„gesundheits- schädliche Geruchs- und Geräuschbelästigung“ durch die beiden Karlsruher Großraffinerien der DEA und der Esso hat in einer Sitzung des Kreisrats des Landkreises Karlsruhe das Kreisratsmitglied Killius FDP) im Namen der nördlichen Hardt-Gemeinden Protest er- hoben. Killius bat die zuständigen Behörden, dafür zu sorgen, daß diese Störungen unter- bunden werden. Landrat Groß kündigte an, daß der Umfang der Belästigungen durch die Gesundheitspolizeibebörde festgestellt werden S011. Muttertag kostete 300 Tulpen Konstanz(sw). Der Muttertag hat der Stadt Konstanz auch in diesem Jahr wieder erhebliche Blumenschäden gebracht. Im Stadt- garten und an anderen von der Stadtgärtnerei betreuten Stellen sind in der Nacht zum Mut- tertag über 300 blühende Tulpen von den Bee- ten verschwunden. Selbst im Garten des Kon- Stanzer Städtischen Krankenhauses wurden in den frühen Morgenstunden des Mutter- tages kast 100 Tulpen abgerissen. Lenz Che Heim ROMAN VON HANS ERNST Copyright by Bechthold, Faßberg durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (13. Fortsetzung) „Komm, lassen wir das dumme Gerede.“ „Das ist kein dummes Gerede. Ich habe ge- sagt, du sollst zu deinem Wort stehen. Denke ja nicht, daß du dich feige davon drücken kannst.“ Da erwachte etwas wie Trotz in ihm. „Zwingen kannst du mich nicht dazu“, sagte er. „Du hast es mir doch geschworen“, flammte sie auf.„Du kannst doch nicht meineidig werden?“ „Was heißt geschworen! Schwören kann man nur vor Gott. Das ist ja kindisch, was du sagst. Und außerdem, so einfach ist es nicht. Der Vater hat gemerkt, daß zwischen uns beiden was los ist.“ „Ja— und? Warum hast du ihm dann nicht gleich gesagt, was los ist? Du nennst es nicht einfach. Aber es war einfach, mir etwas vorzulügen. Pfui Teufel! Ihr seid doch alle gleich. Zuerst hast du gewinselt, dag ich dich gernhaben soll. Dann hab' ich jahrelang auf deinen Hof geschaut, als ob es der mei- nige wäre. Gesund gemacht hab' ich dich wie- der. Und jetzt stehst du da und sagst mir, daß es kindisch wäre, was ich sage.“ „Reg dich doch nicht so auf“, versuchte er sie zu beschwichtigen.„Du tust ja grad, als Ob edler Himmel einfallen würde, wenn ich dich nicht heiraten kann. Der Vater hat sich halt einmal in den Kopf gesetzt, daß die Wölfert Regind von Kulbing Bäuerin vom Ried wer- en s0ll.“ „So, dein Vater nat sich das in den Kopf ge- gtzt! Und du Waschlappen, du läßt dich ein- zen verhandeln wie ein Stück Vieh!“ „Was will ich denn machen? Schließlich ist er ja doch der Vater?“ „Und ich? Wer bin ich? Die Magd am Hof, nach der man treten kann und die man weg- schieben kann, wenn man sie nicht mehr ha- ben will.“ „Geh, was redest denn da? Selbstverständ- lich bleibst du auch nachher am Hof.“ „Ach so meinst du es“, lachte sie schmerz- lich auf.„Ich müßte dir jetzt eigentlich ins Gesicht schlagen. Aber du bist mir zu schlecht. Ich war die längste Zeit am Ried, das mußt du dir merken.“ Sie rannte von ihm fort ins Haus und schlug krachend den Riegel an ihrer Kammertüre vor. Diesmal konnte sie nicht einmal weinen. Nur ein grauenhafter Zorn schüttelte sie. Haß und Wut gegen alle Menschen, die nur darauf ausgingen, auf ihrem Leben herum- zutreten. Das also war der Dank für alles, Was sie an Opfern für diesen Hof gebracht hatte! Zum zweitenmal endete es also mit einer Enttäuschung... damit aber sollte nun end- gültig Schluß sein. Nicht sie wollte mehr enttäuscht werden, sondern sie wollte enttäu- schen. Diese letzte Enttäuschung aber stieß zugleich das Tor zu einem neuen Leben vor ihr auf. Ganz zielbewußt wollte sie den Weg betreten, der sie endgültig aus den Niederun- gen, in denen sie bisher gelebt hatte, befreien und nach oben tragen sollte. Sie wußte nicht, wWwo das Ziel lag. Ihre sehn- Süchtige Seele sah es nur irgendwo in der Ferne leuchten. Sie wußte nur um die Macht, die ihr gegeben war, um sie auf die Männer auszuüben. Sie hatte diese Macht bis jetzt nur nicht angewandt. Nun aber wollte sie es tun und mit ihr den Weg nach oben suchen. Dort, wo Anton Steger lebte, dehnte sich der Wald kilometerweit unter den Flanken der Berge hin. Dunkle Fichten erhoben sich hoheitsvoll über wucherndem Beerenkraut. Wo Axt und Säge den Wald gelichtet hat- ten, schoß gleich wieder das Leben jung und üppig aus dem Boden. Eulen und Füchse ni- steten im verschwiegenen Unterholz. Ein paar Lärchen standen noch dort, einzelne Wetlerzöhren, dürr und krumm, von Wettern zerschunden, aber immer wieder grün und le- bensfroh, wenn der Sommer kommen wollte. In dieser Gegend also lebte Anton Steger, seit er aus dem Kriege heimgekommen war. Er hauste in einer grobgezimmerten Hütte aus Baumstämmen mit einem Dach mit Rin- den. Ein warmes, geräumiges Haus war es für den einsamen Burschen. Hinter der Hütte floß frisches Quellwasser, das auch bei trok- kenem Sommer nicht ausblieb. Anton hatte die Quelle in einem kleinen Rohr aufge- fangen. Manchmal hatte er schon daran gedacht, die Quelle so zu stauen, daß er die Kraft des Wassers ausnützen könnte für eine kleine Lichtanlage, gerade soviel, daß es seine zwei Räume erhellte. Aber Hütte und Quelle Se- hörten dem Sägewerkbesitzer aus Ruhen- pendling, in dessen Diensten er stand. Nun konnte es doch einmal sein, daß ihm der Dienst gekündigt wurde— in solch unsiche- ren Zeiten mußte man mit allem rechnen—, dann müßte er Hütte und Lichtanlage zu- rücklassen. Nein, da behalf er sich lieber mit der Petroleumlampe, die er im Sommer so- Wieso kaum brauchte, die aber im Winter Wohlige Wärme gab. Anton Steger war Holzknecht. Er fällte mit einem anderen Kameraden, der im Weiler Schittach verheiratet war, die Stämme, die der Schnitzler für sein Sägewerk aufgekauft hatte. Es war eine einfache und bescheidene Welt, in der er lebte. Nichts Grogartiges spielte sich in ihr ab. Aber er führte kein Schlechtes Leben in seiner Art unter den Bäumen des Waldes, die in seine Träume hineinrauschten, aus denen er sich ums Mor- Sengrauen erhob. Dann bereitete er sich am Feuer eine Brennsuppe, die bis zum Mittag anhalten mußte. Der Tabaksbeutel wurde mit billigem Krüllschnitt gefüllt, die Hütte Sorg kältig versperrt, die Axt geschultert, und dann Sing es in den FHolzschlag. Es war ein kö⸗ nigliches Beben in seiner Art, durch nichts beschwert und belastet. Da kam nun eines Tages ein Mädchen über das Gebirge her. Sie kam wie das Schicksal selber über den Berg, nichts weitel als ein großes Bündel in der Hand, aber stolz und schön. Sie stieg langsam über das dürre Som- mergras zum Holzschlag nieder, aus dem ihr der Klang der Axtschläge entgegenhallte. Sie wollte eigentlich nichts dort, oder viel- leicht nur nach dem Weg fragen, von dem sie abgekommen war. Als sie das getan, und nicht von Anton Steger, sondern von seinem Kameraden erschöpfend Auskunft er- halten hatte, fiel ihr ein, daß sie sich auch ein wenig niedersetzen und rasten könnte. Sie hatte doch seit dem Morgen schon einen Weiten Weg unter den Füßen. Das Ried, von dem sie kam, lag weit hinter ihr. So setzte sie sich auf einen der vielen Baumstämme, nahm ein Stück Schwarzbrot aus dem Bündel und biß herzhaft hinein. Dabei schaute sie auf die beiden Männer hin, die gerade einem neuen Baum zu Leibe gingen. Tief hatte sich die Säge bereits ins weise Mark gefressen. Nun richteten sich die beiden Man- ner auf und schlugen mit klingendem Rhyth- mus ein paar Eisenkeile in den Einschnitt. Bei jedem Schlag zitterte der Baum bis in die Krone hinauf. Es war eine Lust, zuzusehen, besonders die- sem jungen, starken Menschen dort, dem bei jedem Schlag die dunkle Stirnlocke S0 wider- Spenstig in die Stirn fiel. Bei ihm sah sich diese schwere Arbeit nur wie ein leichtes Spiel an. Juta Freibergers Augen hingten unverwandt an diesem braungebrannten Gesicht. Als er einmal aufplickte, traf sein Blick den ihren. Wie in einem leichten Staunen zogen sich seine Brauen hoch. „Bin ich im Weg?“ fragte Juta.„Fällt Baum nicht hierher?“ „Der Baum fällt immer dorthin, wohin es haben will, antwortete er. Es klang durch- aus nicht überheblich; es hörte sich ganz glaubhaft an, daß sich seinem Willen die ster- benden Baume unterzuordnen hatten. Der andere sagte gar nichts. Er lehnte am Stamm und stopfte sich seine Pfeife. Dann bückte er sich wieder nieder. Anton spuckte in die Hände und faßte den Griff der Sägs. Fortsetzung folgt) D Utren nen in Donnerstag 1 (Himmelfahrtstag) 23. Mai 1963, 15% Uhr Jotobetrieb mit Dreierwetten Badens Ja gdrennen 6000. DM, 360m 5 Preis von Rheinland-Pfalz 5000, DM, 1800m * . 7ͤ‚„‚F‚„„„! d ̃—n“n;ngn?ͤ „2%•é6eWar p ̃ ß]§—mũt.c ĩ ᷣ ß ꝗ ́. ⅛—0':::. ̃ F S enn eee. reed eee. 2