8 4 Seckenbeimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Noch iſt Ausſicht auf Frieden. Etwas beunruhigender, aber nicht hoffnungslos ha ſich in den letzten 24 Stunden die europäiſche Lage ge⸗ ſtaltet. Die offizielle Kriegserklärung g kam einigen Kreiſen überraſchend. Doch iſt ſie nicht dazu angetan, ſchwarzſeheriſchem Peſſimismus die Tore zu öffnen. Oeſterreich ſcheint offenbar Serbien noch Gelegen⸗ heit gegeben zu haben, umzukehren, und mit dem eigent⸗ lichen militäriſchen Schritt zunächſt gewartet zu haben. Die Wirkung auf Serbien blieb aus, mit dem 1. Mobil⸗ machungstag begann nun auch der Vormarſch, der durch 2 die gleichzeitige Veröffentlichung der ſerbiſchen Antwort⸗ te und des Doſſiers(Aktenſammlung) ſchlagend be⸗ gründet wurde. In den nächſten Tagen ſind jedenfalls Zuſammenſtöße auf dem Kriegsſchauplatz zu erwarten 5 Die einzige Bedeutung der offiziellen Kriegserklärung liegt darin, daß bei den ſchwebenden Verhandlungen ein Einſtellen der Feindſeligkeiten zwiſchen den beiden Kriegführenden ausgeſchloſſen iſt. Etwas mehr Beunruhigung rief hervor die Meldung von einer rruſſiſchen Mobiliſierung an der deutſchen ö Grenze. Während bisher nur von ruſſiſchen Truppenanſammlun⸗ gen an der öſterreichiſchen Grenze die Rede wir. tauch⸗ ken nun auch immer beſtimmter die Gerüchte von ähn⸗ lichen Bewegungen an der deutſchen Grenze auf. Der kuſſiſche Grenzbahnhof Wirballen ſoll danach durch eine ruſſiſche Brigade beſetzt ſein. Eine ſolche„Probe⸗ mobilmachung“, wie man es ſeither zu nennen pflegte, iſt natürlich in der gegenwärtigen Lage beſorgniserregend, wer darin ein Obſiegen der Kriegspartei in Petersburg herausleſen zu wollen, iſt ziemlich übertrieben. Von 8 luſſiſcher Mobiliſierung ſprach ja auch ſchon Sir Edward Grey im engliſchen Unterhaus, die aufzuhalten er vünſchte. Bei der langen Dauer, die eine ruſſiſche Mo⸗ dilmachung beanſprucht, kann es als eine erſte Vorſichts⸗ maßregel angeſehen werden, die dem Gedanken einer itwaigen Auseinanderſetzung mit Deutſchland Rechnung rägt. Damit aber jede Möglichkeit auf Ausſicht weiterer nplomatiſcher Verhandlungen für ausgeſchloſſen zu hal⸗ een, iſt ebenſo unrichtig wie aus der a f Autwort Deutſchlauds auf den engliſchen 8 Vermittlungsvorſchlag 1 jeſelbe Forderung zu ziehen. Sir Edward Greß kam es in der Hauptſache nur darauf an, eine diplomatiſche Aktion ins Leben zu rufen, die einzelnen Vorſchläge waren la nur im Augenblick improviſiert, ſie wollten keine un⸗ Aänderliche Form darſtellen, Grey hat ja ſelbſt er⸗ flärt, er ſei ſich wohl bewußt, daß er mit den Einzel⸗ f kiten da und dort auf Widerſtand ſtoßen könne. Deutſchland hat ſeine Bereitwilligkeit zu iner Vermittlung der Diplomaten aus⸗ Drücklich erklärt, nur von der Art und Weiſe, wie ich Grey dies vorſtellte, verſprach es ſich keinen Erfolg. Die erſte Pflicht im gegenwärtigen Augenblick iſt ſo kaſch als möglich zu einem Ziele zu kommen; daß dies iber weit mehr durch unmittelbaren Verkehr mit den Hauptſtädten der beteiligten Kreiſe krreicht wird, dem dürfte ſich auch Sir Edward Grey licht entziehen. Der eigentliche Beginn der militäriſchen Jperationen braucht keine wirkliche Erſchwerung der biplomatiſchen Arbeiten bedeuten, im Gegenteil, ein kaſcher, entſcheidender Schlag auf dem Schlachtfeld ver⸗ nag unter Umſtänden ſie erſt auf die richtig: Bahn zu ale Gerade die augenblickliche Ueberſchätzung der Ausſichten des Greyſchen Vorſchlags hat bewieſen, wie ſehr das Bedürfnis nach Erhaltung des europäiſchen Friedens allenthalben vorhanden iſt. Und die ſympathiſche Aufnahme des Greyſchen Vorſchlags in Wien beweiſt bur Genüge, daß man auch dort eine Verhinderung des 5 Wille chen. Kriegs ſehnlich herbeiwünſcht. Der gleiche Zille in Petersburg— und der Friede iſt erhalten. Die Diplomaten werden alſo ihr ganzes Mühen auf e einſtellen müſſen. Gelingt es ihnen, Ruß⸗ and dazu zu veranlaſſen, ſo werden ſie ihr Anſehen, das von Albanien ſtark erſchüttert wurde, wieder ſtärken. Dazu gehört aber auch, daß das Publikum nicht durch übertriebene Sentimentalitäten dieſe Arbeiten erſchwert. Die Mahnung zur Ruhe kann nicht dringend genug erhoben werden. Die kriegeri⸗ ſchen Kundgebungen am Samstag und Sonntag waren begreiflich, ja ſie waren vielleicht notwendig als ein Ausdruck der Bereitwilligkeit des deutſchen Volkes, ſeinem Bandesgenoſſen treu zur Seite zu ſtehen. ü . When ihren Eindruck auf das Ausland nicht verfehlt. Sie haben Na cher, der auf die Uneinigkeit des deutſchen Volkes Seckenheim öſterre Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilveskeim, Næarhansen Hnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. „Donnerstag, d * ä————— 2 8—— 2 N chiſch- ſerbiſche in dieſer Frage gepocht, ſah ſich ſchmählich enttäuſcht. Die Bezeugung der Bundestreue des ganzen deutſchen Volkes war für die Gegner eine Warnung vor dem Krieg. Umſo bedauerlicher iſt es, wenn nun eine überreizte ſo⸗ zialdemokratiſche Agitation eine Spaltung in das deutſche Volk hereinzubringen ſucht. Wir anerkennen gerne den zuten Willen dieſer Kreiſe, für den Frieden zu arbeiten; wenn ſie aber über die Enge des Augenblicks hinaus⸗ ehen würden, ſo müßten ſie doch einſehen, daß ſie durch ſolch frevelhaftes Spielen gerade das Gegenteil von dem erreichen, was ſie damit bezwecken wollen. Indem ſie einen Teil des Volkes von der Bereitwilligkeit, dem Bundesgenoſſen zu helfen, abtrünnig machen wollen, ſchwächen ſie die Poſition Deutſchlands und laſſen den Gegnern den Kamm ſchwellen. Seither hat der eine Wille Deutſchlands ſicher Rußland mit davon abge⸗ halten, in die Dinge aktiv einzugreifen. Sehen aber die Ruſſen Deutſchland uneinig und geſchwächt, ſo ſtei⸗ gen damit ihre Ausſichten und ſie werden viel eher ge⸗ neigt ſein, den Kampf aufzunehmen. Indem aber die Sozialdemokratie für den Frieden agi⸗ tiert, beſchwört ſie tatſächlich den Krieg herauf. Ebenſo gefährlich iſt aber auch das ewige Kreiſchen allzu begeiſterter Hurra⸗Patrioten. Was am Samstag und Sonntag, als es ſich darum handelte, die Kriegsbereitſchaft des deutſchen Volkes zu beweiſen, gut war, kann heute gefährlich ſein, da es den Willen Deutſch⸗ lands zur Erhaltung des Friedens bei den diplomatiſchen Verhandlungen ſtark in Zweifel ſetzt. Ruhe iſt jetzt jedes Bürgers Pflicht, dem es ernſt iſt mit der Erhaltung des Friedens. 5 * E 0. Erfolgreiche Kämpfe der Oeſterreicher. Aus Wien wird gemeldet: Die Serben haben Mitt⸗ woch früh 1.30 Uhr die Brücke zwiſchen Zemun(Semlin) und Belgrad geſprengt. Unſere Infanterie und Artillerie hat darauf im Verein mit den Donaumonitoren die ſerbi⸗ ſchen Poſitionen jenſeits der Brücke beſchoſſen. Die Serben haben ſich nach kurzem Kampfe zurückgezogen. Unſere Verluſte ſind ganz unbedeutend. Am Dienstag gelang es einer kleinen Abteilung Pioniere im Verein mit Mannſchaften der Finanzwache zwei ſerbiſche Damp⸗ fer, die mit Munition und Minen beladen waren, weg⸗ zunehmen. Die Pioniere und die Finanzwache überwäl⸗ kigten nach kurzem aber heftigem Kampfe die an Zahl überlegenen ſerbiſchen Schiffsbeſatzungen, ſetzten ſich in den Beſitz der Schiffe, ſamt der gefährlichen Ladung und ließen ſie von zweien unſerer Donaudampfer mitſchleppen. Erklärung Tiszas im ungariſchen f i Abgeordnetenhaus.. Miniſterpräſident Tis za unterbreitete am Mitt⸗ woch dem ungariſchen Abgeordnetenhaus einen Bericht über das Inkrafttreten der Ausnahmegeſetze und führte aus, anſtelle der Reden müßten nunmehr die Waffen treten. Mit Stolz erfüllt, weiſe er hin auf die Begeiſterung des Volkes ohne Unterſchied der Nationali⸗ tät. Sündhafter Leichtſinn habe beunruhigende Anſich⸗ ten über die Nationalitäten verbreitet. Die ganze Nation folge begeiſtert dem Rufe des Königs und werde den aufgezwungenen Kampf durchführen bis die Ehre der Nation und der Frieden für die Zukunft geſichert ſeien. Im Namen der Oppoſition erklärte Graf A p⸗ pon yi, alle ſeien davon durchdrungen, daß der Kampf aufgezwungen worden ſei. Die Nation ſei vollſtändig einig im Kampfe. Der Redner gab der Zuverſicht Aus⸗ druck, daß die Aktion von vollem Erfolg begleitet wer⸗ den würde und die Hoffnung beſtehe, daß der Kampf lokaliſiert bleibe. Aber wenn auch dieſe Hoffnung täuſche, ängſtige die Nation nichts, die auf die eigene Kraft und die bewährte Bundestreue vertraue. Sodann wurde ein Allerhöchſtes Rundſchreiben verleſen, durch das das ungariſche Parlament vertagt wird. Es herrſchte unausſprechliche Begeiſterung. Der Priſident flehte Gottes Segen auf König und Vaterlaud herab, worauf die Sitzung geſchloſſen wurde. 3 ö 8 Die Amueſtie.. Nach einer Mitteilung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſandtſchaft in Stuttgart erſtreckt ſich die angekün⸗ digte Amneſtie nur auf Stellungsflüchtlinge und Teſer⸗ teure, aber auf keine anderen Delikte. Der Telegrammwechſel zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem Zaren? d Die Nachricht, daß Kaiſer Nikolaus an den deutſchen Kaiſer ein Telegramm gerichtet habe, wird mit dem Hinzufügen beſtätigt, daß ſich dieſes Telegramm mit einer Depeſche des Kaiſers Wilhelm an den Zaren ge⸗ kreuzt habe. i s Die deutſchen Botſchafter unterhandeln. er deutſche Botſchafter in London, Fürſt von Noesbeimer Anxeiger, Deckarbauser Zeitung, en 30. Juli 1914. Seckenbheimer Zei PEPE ˙ Acc Inuſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt,. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 14. Jahrgang Lichnowski, hat am Mittwoch vormittag im Aus⸗ wärtigen Amt einen Beſuch abgeſtattet.— Der interimiſt⸗ iſche franzöſiſche Miniſter des Aeußern, Bienvenn Mar⸗ tin, hat Mittwoch vormittag den deutſchen Botſchafter, Frhrn. v. Schoen, empfangen. Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung für den Frieden. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ bemerkt in ihrer Mittwoch⸗ Abendausgabe zu der am Dienstag ausgegebenen amt⸗ lichen ruſſiſchen Mitteilung gegen die ausländiſchen De⸗ monſtrationen: Der friedliche Ton der amtlichen ruſſi⸗ ſchen Mitteilung vom 28. d. M. hat in Berlin lebhaften Widerhall gefunden. Die kaiſertiche Regierung teilt den Wunſch auf Erhaltung friedlicher Beziehun⸗ gen. Sie hofft, daß das deutſche Volk ſie durch ferneres Bewahren einer maßvollen und ruhigen Hal⸗ tung in ihren Beſtrebungen unterſtützen wird. Einſtellung des ültimohandels. In der Mittwoch früh abgehaltenen Sitzung des Börſenvorſtandes Frankfurt wurde beſchloſſen: Jeder Ultimo⸗Verkehr, auch per Monat Juli, iſt unterſagt. 12½—12½ Uhr waren keine Notierungen zu erhalten. Auch die Berliner Großbanken haben beim Börſen⸗ vorſtand die Einſtellung des Ultimohandels beantragt, Die Beratungen hierüber dauern noch au. Im Kaſſa⸗ verkehr und am Deviſenmarkt findet der Handel wie ge⸗ wöhnlich ſtatt. Auch auf dem Produktenmarkt iſt der offizielle Verkehr eingeſtellt. An der Fondsbörſe fand eine Ultimonotierung per Juli um ½12 Uhr ſtatt. Am Produktenmarkt findet der Verkehr wie üblich ſtatt, nach⸗ dem anfänglich auch die Einſtellung des amtlichen Handels in Erwägung gezogen worden war. Eine Notierung von Terminkurſen in Wertpapieren findet bis auf weiteres nicht ſtatt. Um die Abwicklung von laufenden Termin⸗ geſchäften per Ultimo Juli zu ermöglichen, ſoll am Mitt⸗ woch gleichzeitig mit der Feſtſtellung der Kaſſakurſe um ½ 2 Uhr ſoweit möglich eine Notierung der Terminkurſe per Ultimo dieſes Monats erfolgen.— Der Vorſtand der Hamburger Fondsbörſe hat beſchloſſen, den Termin⸗ handel bis auf weiteres einzuſtellen und per Kaſſe ab; geſchloſſene Geſchäfte zu notieren. Ferner wird der Pri⸗ vatverkehr an der Abendbörſe bis auf weiteres einge ſtellt. Die Zuckerbörſe beſchloß, mit Ausnahme der No“ tierungen per Juli und Auguſt, die offiziellen Notie⸗ rungen einzuſtellen. 1 Rückkehr des ruſſiſchen Votſchafters in Berlin Der ruſſiſche Botſchafter Swerbejew in Berlin is Mittwoch morgen von ſeinem Urlaub zurückgekehrt. Poincarés Ankunft in Paris. 0 Präſident Poincars iſt Mittwoch früh 7.15 Uhr in Dünkirchen und mittags 1.20 Uhr auf dem Nordbahnhof in Paris eingetroffen und von den Miniſter, ſowie dem ruſſiſchen Botſchafter Iswolski empfangen worden. Das Publikum bereitete ihm einen begeiſterten Empfang. ö Enugliſcher Miniſterrat. 1 Mittwoch vormittag 11.30 Uhr iſt in London ein Miniſterrat zuſammengetreten. 4 Das internationale Friedensbureau an Graf Berchtold. 18 An den Miniſtern des Aeußern, Grafen Berchtold, richtete das internationale Friedensbureau in Berlin fol⸗ gende Depeſche: Der durch die gegenwärtigen Ereigniſſe berurſachten ſchmerzlichen Bewegung Ausdruck gebend) bitten wir Ew. Exzellenz dringend, die Möglichkeit einer friedlichen Beilegung des Konfliktes nicht endgültig von der Hand zu weiſen und die noch ſtrittigen Punkte dem Entſcheid des internationalen Schiedsgerichtes in Haag oder der Großmächte zu unterbreiten. 1 Teilweiſe Mobilmachung Rußlands gegen Oeſterreich. 3 Wie das Reuter⸗Bureau in London erfährt, iſt Dienstag abend im Süden und Südweſten Ruß⸗ lands eine teilweiſe Mobilmachung angeordnet worden. Belgien mobiliſiert zur Abwehr eines i Durchmarſches. Tie belgiſche Regierung hat Mittwoch vormittag drei Klaſſen Reſerviſten einberufen. 1 Holländiſche Grenzſicherung. Angeſichts der internationalen Spannung hat die holländiſche Regierung bereits verſchiedene Maßnahmen getroffen, um die Grenze zu ſichern. Der Generalſtabs⸗ chef iſt aus Deutſchland zurückberufen worden. Ein Reihe anderer Offiziere iſt aus eigenem Antrieb nach Amſterdam zurückgekehrt. Die zu Uebungen einberufenen Reſerven werden einſtweilen unter den Waffen behalten. Ein Ueber⸗ gang der älteſten Reſervejahrgänge zum Landſturm, findel 1 3 55 1 2 calsu) ue, e 5 RU MAN! 2 8 JBl 5 8 i 5 ned 5 Ren im Augenblick nicht ſtatt. Sämtliche Schlepper in dei! Rheinmündung und im Hafen von Scheveningen ſind von der Regierung mit Beſchlag belegt worden. Die Walbrücke bei Nymwegen wird von Kolonialtruppen be⸗ ſetzt gehalten. Weitere Detachements Kolonialtruppen ſind nach Gennep und Mook zur Bewachung der Maas⸗ brücken abgegangen. Der Kriegsminiſter hat den Bür⸗ germeiſter von Winterſuyck angewieſen, etwa 80 Mann Vandſiurn einzuberufen zur Bewachung der Yſelbrücke! Es iſt bekannt gegeben worden, daß die Brücken unter Umſtänden in die Luft geſprengt werden. Die Bevölke⸗ rung hat Verhaltungsmaßregeln erhalten. Auch die Yſelbrücke in Zutphen wird militäriſch bewacht. Das Kort Pmuiden iſt mobiliſierrt. 5 Die Zitadelle von Belgrad. Die alte Türkenfeſtung Belgrad, deren Verteidi⸗ gung die Serben im Hinblick auf das Verge liche eines Tuns unterließen, beſteht in der Hauptſache aus der rieſigen Zitadelle. Die gut armierte, aber gegen moderne 5 5 Geſchütze hilfloſe Feſtung zerfällt in die obere Feſtung mit Kommandantur(früher Reſidenz des Paſchas), eini⸗ gen Kaſernen, Militärhoſpital und bombenfeſten Kaſe⸗ matten, in denen Sträflinge untergebracht ſind, und in die untere Feſtung mit großen Magazinen und Kaſernen. Lebendig begraben. elle von Stanislaus Graf Grabowski. . FJiortſetzung. Nachdruck verboten. Den Ring legte ſie ſofort ab, denn er ſchien ihr den Finger zu verbrennen, auch fürchtete ſie dadurch eine zu⸗ fällige Entdeckung, doch verwahrte ſie ihn ſorgfältig. Das ganze milde Weſen Berta's, ihre Ratloſigkeit und Hilfsbedürftigkeit gewannen ihr die Liebe und An⸗ hänglichkeit der Koplowsky's ſo ſehr, daß dieſe nicht daran dachten, ſie aus ihrem Hauſe zu weiſen; indeſſen ſah ſie, daß die armen Leute um ihretwillen doppelte An⸗ ſtrengungen machen mußten, und ihre körperliche Schwäche verhinderte ſie, ihnen dafür Gegendienſte zu leiſten. Feſter als je entſchloſſen, nicht den geringſten Au⸗ ſpruch an Graf Gregor zu erheben für ihn und die Welt, die ſie bisher umgeben hatte, tot zu bleiben, marterte ſie ſich mit Gedanken ab, wie ſie den armen Leuten die Laſt abnehmen ſollte. f 5 f In dieſer großen Verlegenheit— ſie befand ſich ohne alle Geldmittel— hegte ſie eine Woche lang, wie ſie mir nachher ſagte, die Idee, ſich ſchriftlich an mich zu wenden, ihren einzigen Freund. Was konnte ich in⸗ deſſen tun?— Sie mit Geld unterſtützen?— freilich! — aber mußte es ihr nicht widerſtreben, die materielle Hilfe eines jüngeren Offiziers in Anſpruch zu nehmen, der, wie ſie ohne Zweifel ahnte oder wußte, ihr ſogar noch ſchwärmeriſche Empfindungen zugetragen hatte?— und ließ ſich nicht ſicher annehmen, daß ich trotz aller ihrer Bitten, es für meine Pflicht halten würde, das begangene Verbrechen aufzudecken und ihr zur Wieder⸗ erlangung ihrer Rechte zu verhelfen? Dieſe Erwägungen ließen ſie von dieſem Gedanken abſtehen, und ſie gab ſich einem anderen Plan hin. Die Kenntniſſe, welche durch ihre Jugenderziehung gepflegt worden, konnten ihr einen, wenn auch nur beſcheidenen Lebensunterhalt verſchaffen; ſie mußte weit fort von die⸗ ſer Gegend ſich eine Stellung als Lehrerin, Gouvernante oder dergleichen ſuchen; nur an zwei Grundb. N 2 — dazu fehlte es noch, an der Geſundheit und an einer ſie durfte doch darauf hoffen. edingungen — N Die Dislokationen im nahen Orient: Oeſterreich-Ungarn, welches ja nur eine teilweiſe Mobiliſierung eintreten ließ, verfügt über eine Wehr⸗ macht von 16 Armeekorps mit insgeſamt 49 Infanterie⸗ truppendiviſionen, davon 16 der Landwehr, 10 Ka⸗ valleriediviſionen, einſchließlich 2 der Landwehr, ſowie ſchwocre Artillerie des Feldheeres, Feſtungsartilleie“ Ver⸗ kehr⸗, Luftſchiffer und Fliegertruppen in angemeſſener Stärke. Die Gebirgstruppen ſind in 14 Infanterie⸗ und 3 Artilleriebrigaden gegliedert und zumeiſt den Korps in Bosnien, der Herzegowina und in Tirol⸗-Kärnten zuge⸗ teilt. Das Armeeborps beſteht normal aus 2 Infanterie⸗ Diviſionen und 1 Landwehrdiviſion und hat eine Stärke von etwa 50 00070 000 Mann. Die ſerbiſche Armee iſt in 10 Diviſionen gegliedert, im Kriege zählt die mit einer guten Artillerie berſehene Armee rund 260 000 Mann, zu denen noch 40000 Montenegriner ca. drei Diviſionen(ohne Kapallerie) ſtaßen ae a Poltiſche Rundſchau. Deutſches Reich. 4. * Sturm im bahriſchen Landtag. Zu heftig er regten Szenen kam es in der Mittwochſitzaug dez baheriſchen Abgeordnetenkammer bei der Beratung des Eifenbahnetats, als der Verkehrsminiſter mit Rückfich auf die Tendenzen des Süddeutſchen Eiſenhah⸗ ner verbandes die Frage ſtellte: Wolien wir di, Herrſchaft über das Perſonal und damit über den Betriel und das Wohl und Wehe des Vaterlandes einem Tr Süß heim und Roßhaupter überlaſſen? und dann forkfuhr „Die Angriffe dieſer Herren berühren nicht einmal meine Fußſohlen.“ Der Miniſter betonte, die Rechtsfrage liege ganz klar. Das Streikrecht könne dem Eiſenbahnperſona nicht gewährt werden, auch nicht dem Straßenbuhnperſo⸗ nal. Die Worte des Miniſters fanden beim Zentrum leb⸗ haften Beifall und riefen bei den Sozialdemokraten große Unruhe und Pfuirufe hervor. N ö Rückkehr der deutſchen Flotte. Die deutſche Flotte iſt in ihre Heimathäfen zurück⸗ gekehrt und zwar die Nordſeeſchiffe Dienstag abend nach 5 und die der Oſtſee Mittwoch früh nach Kiel. 125 3 1 3 — 1 us land Zum Freiſpruch der Frau Caillaux. Frau Caillaux und damit auch Joſeph Caillaux haben Glück gehabt. Die Ereigniſſe der auswärtigen Politik haben das Intereſſe der Franzoſen von den inne⸗ ren Parteihändeln weggelenkt und das kam auch dem Pro⸗ zeß Caillaux zuſtatten. Von Tag zu Tag wandte ſich das Blatt zugunſten der Angeklagten. Der Kampf um die Briefe, der Kampf um die Aerzte. alles war für ſie 0. gunſtig, ſo daß man ſchon den Tag vor der Urteilsver⸗ kündigung mit einem Freiſpruch rechnen mußte. Der Gegenanwalt hatte auf überlegten Mord plädiert, aber ſelbſt der Generalſtaatsanwalt nahm nur vorſätzliche Tö⸗ tung an und billigte ihr wegen des gehäſſigen Feld⸗ zugs des„Figaro“ noch mildernde Umſtände zu. Der Verteidiger Labori, bekannt aus dem Dreyfußprozeß, hat die Situation weit beſſer beherrſcht als ſeine Gegner; wenn er nun den Prozeß gewonnen, ſo nicht, weil er eine gerechte Sache verteidigt, ſondern, weil er die Blößen ſeiner Gegner auszunützen wußte. Und als der pathetiſche Redner ſeine glänzende Zſtündige Verteidigungsrede mit den Worten ſchloß:„Sprechen Sie Frau Caillaux frei, ſparen wir unſern Zorn für unſere äußeren Feinde auf und verlaſſen wir alle dieſen Saal mit dem Entſchluß, uns einträchtig gegen die Gefahr zu wenden, die uns droht“, da hakte er die Geſchworenen vollends für ſich gewonnen. Sie ſprachen Frau Caillaux frei. Eine Tragödie mit glücklichem Ausgang hat damit ihren Abſchluß gefunden. Frau Caillaux, deren Kräfte unter dem Eindruck der ſchweren Stunden ſtark gelitten, wird nun den Sommer im Bad zubringen können und feugekräftigt nächſten Herbſt nach Paris zucückkehren. Caillaux ſelbſt, der ſich während der Verhandlung ganz ausgezeichnet gehalten und ſeines Geiſtes Schärfe blitzen ließ, ſteht mit reinem Bruſttuch da. Er wird künftig ohne Zurückhaltung ſein Finanzprogramm verteidigen und ſicher wieder einmal Miniſter werden. Frankreich würde einer ſeiner klugſten Männer für die Politik erhalten, vielleicht ſein größtes Finanzgenie zur Zeit. Der Eindruck des Freiſpruches auf die Pariſer geh aus folgender 1 f 2. 1 „Dienstag abend herrſchte auf den Boulevards in Paris große Erregung. Neugierige ſammelten ſich vor den Bureaus der Zeitungen an. Das Ucteil im Cail⸗ lauxprozeß wurde mit lauten Gegenkundgebungen aufge⸗ nommen. Auch die auswärtige Lage war der Gegen⸗ ſtand lebhafteſter Erörterungen. Vor den Türen zum Juſtizpalaſt und bei der Polizeipräfektur kam es zu leb⸗ haften Aeußerungen und Kundgebungen für und wider Frau Caillaux, ſowie für und wider den Krieg. Ein heftiger Zuſammenſtoß zwiſchen der Polizei und den De⸗ monſtranten war die Folge. N ſammelten ſich aber wieder und drangen in die Rut Richelieu. Die Polizei hatte Mühe, die Unruheſtifter zu zerſtreuen. Mehrere Polizeibeamte und Temonſtran⸗ en wurden verletzt und zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Kundgebungen dauerten alsdann noch den ganzen Abend an, aber es kam nirgends mehr zu größeren Ruheſtörungen. 1 g Verluſte der Franzoſen in Marokko. Der Kampf, den die Kolonne Gouraud am 26. Juli zu beſtehen hatte, war erbittert und mußte in ſchwierigem Gelände geführt werden. Die Aufſtändiſchen gehörten 1 Stamme der Riata. Die Truppen gingen mehr⸗ ach mit dem Bajonett vor. Am Abend machten die Riata einen neuen Angriff. In dem Kampfe, der ſich nun entſpann, hatten die Franzoſen 56 Tote und 90 Verwundete. Es fielen 20 Europäer, unter ihnen 3 Offiziere. Verwundet wurden 37 Europäer Die Börſe in Barvelona geſchloſſen. i Infolge der Erregung unte den Beſuchern der Börſe in Barcelona kam es am Dienstag bei der Eröffnung des Börſenverkehrs zu lärmenden Auftritten. Die Börſe mußte geſchloſſen werden. e a . Turkhan Paſcha kehrt heim. 71 1 Deer albaniſche Miniſterpräſident Turkhan Poſcha iſt am Mittwoch von Wien nach Turazzo abgereiſt. Ende der holländiſchen Miſſion in Albanien. Der Agenzia Stefani wird aus Durazzo vom 28. ds. gemeldet: Heute vormittag begaben ſich die Offiziere der holländiſchen Miſſion zum Fürſten, um ihm die Unmög⸗ lichkeit auseinanderzuſetzen, ihr Mandat zu erfüllen. Der Fürſt behielt ſich ſeine Entſcheidung vor. In Rom geht das Gerücht, daß die holländiſchen Offiziere ihr Ent⸗ laſſſungsgeſuch der Kontrollkommiſſion überreichen würden. 2 5 1 3 1 ——— — kleinen Summe Geldes, um die Reiſekoſten und andere nötige Ausgaben zu beſtreiten. 0 Die Geſundheit kehrte gar zu langſam zurück, aber In betreff des an⸗ deren Punktes ging ſie energiſch zu Werke; während des Sommers 1849 beſchäftigte ſie ſich fleißig mit feinen Handarbeiten, die ihr Koplowsky unter dem Siegel der Verſchwiegenheit aus der Stadt beſorgte und daſelbſt wieder verkaufte, und gegen Ende des Jahres war ſie in der Lage, ihren Plan auszuführen. Die braven Leute nahmen durchaus keine Entſchä⸗ digung von ihr an, und ſie konnte ihren Dank nicht an⸗ ders abtragen, als daß ſie ihnen ſpäter, als ſie in der Würckert'ſchen Familie ein anſtändiges Salair bezog, zuweilen anonym Geld ſandte. Sie wollten ſie ſogar anfänglich gar nicht von ſich gehen laſſen, gaben aber endlich ihren Vorſtellungen nach. Gegen Ende des Jahres reiſte Berta nach einer ent⸗ fernten größeren Stadt ab, und hier war es, wo ſie mit Frau Würckert zuſammen traf und ſich für mehrere Jahre eine ſichere und angenehme Lebensſtellung gewann. Noch immer wußte ſie nichts von ihrem Gemahle, und bei der weiteren Entfernung wäre es noch bedeutend ſchwieriger für ſie geworden, darüber Erkundigungen ein⸗ zuziehen, was ſie überhaupt nicht wagte. Daß auch nicht eine Spur von warmen Gefühlen für ihn in ihrem Her⸗ zen mehr exiſtieren konnte, wird wohl niemand bezwei⸗ feln; war ſchon vor der Hochzeit kaum wahre, innige Neigung für ihn dageweſen und hatte ſie ihm eigentlich nur die Hand gereicht, um der ſterbenden Mutter den Todeskampf zu erleichtern, ſo hatte ſie die kurze unglück⸗ liche Ehe ihm noch mehr entfremdet,— und dann jene furchtbare Kataſtrophe!— Wie konnte da noch von Vergeben und Vergeſſen, auch in dem ſanfteſten Herzen die Rede ſein? Dennoch hielt ſie ſich für ihre Perſon durch jene nur ſcheinbar gelöſte Ehe gebunden für alle Als ſie nun Horſt's Gefühle verſtehen lernte, geſtand n 85 7 7 F Letztere wurden zerſtreut. 1 s 5 Zeit, es ſei denn, daß ſie die ſichere Kunde von ſeinem Tode empfangen hätte ſie ſich auch bald, daß ſie dieſelben gern teilen würde, ja daß ſie dies ſchon kat. Wie konnte ſie ihm aber ihr Geheimnis anvertrauen?— auch er wäre, wie ſie es früher von mir annahm, nicht im Stande geweſen, das⸗ ſelbe zu verſchweigen. Es wäre dann unfehlbar zu einer ſchweren Unterſuchung gekommen, in der man vielleicht ihre ſicheren Wahrnehmungen für Viſionen im Schein⸗ tode erklären und ſie wieder an Graf Gregor ſchmieden konnte, im beſten Falle zu einer Verurteilung desſelben und Mademoiſelle Jaquot's als Mörder, und vor einem ſolchen Prozeſſe ſcheute ihr weibliches Gefühl zurück. Danach mußte ſie ihre Entſchlüſſe faſſen, und es geſchah wahrlich unter den ſchwerſten Kämpfen, wenn ſie dem ſich ihr darbietenden Glücke entſagte. Mit dem ſchwerſten Herzen reiſte ſie nach Nizza, und die Er⸗ holung, die ſie dort fand, war nur ſcheinbar; wenigſtens brach die ſchwache Ruhe, die ſie gewonnen hatte, unt ſo ſchneller zuſammen, ſobald dazu eine Veranlaſſung ge⸗ geben wurde. Dieſe war das Wiederſehen Mademoiſeele Juquots auf der Promenade Anglaiſe, und da ſie die Livrcze der Diener Graf Gregor Jelinski's gut genug kaunke, durfte ſie nicht daran zweifeln, daß jene ihre Stelle eingenom⸗ men hatte;— aber noch ſchlimmer!— ſie mußte ver⸗ muten, der Graf halte ſich in Nizza auf, und wie leicht konnte ſie ihm begegnen, er ſie wiedererkennen!— Faſt ſicher erſchien es nach dem Benehmen Helenens, daß dieſe ſie erkannt hatte. Und was dann?— Den beiden mußte alles daran liegen, ihr Verbrechen durch ein neues zu verdecken; ſie hatte die Erfahrung gemacht, wie weit jene darin gehen konnten, und eine entſetzliche Augſt bemächtigte ſich ihrer. Hätte ſie ſich jetzt doch ganz offen der wackeren Familie Würckert anvertraut!— Toch ſie bebte vor ſolchen Ge⸗ ſtändniſſen zurück, ſie ſuchte alles Heil in der ſchnellſten Flucht aus der Nähe ihrer Feinde, die ſie ſo ſehr fürchtete. Man hat ſchon gehört, welche zufälligen Umſtände ihre ſofortige Abreiſe von Nizza verhinderten.(Fortſ. folgt.) der unter ben Veroachr ram, der Morder von Lurrheim e zu ſein. Die Staatsanwaltſchaft Colmar veröffentlichte ein Ausſchreiben, wonach am 10. Juli ein Mann, der den Dialekt der Freiburger Gegend ſprach, in ein Frei⸗ burger Trödelgeſchäft kam, eine hellgraue Joppe kaufte und erklärte, die Kratzwunden, die er auf der linken Backe trug, habe er ſich am Abend zuvor durch einen Sturz von dem Fahrrad zugezogen. Eine alte Joppe nahm er, in ein braunes Papier eingewickelt, mit.— Wie der Polizeibericht mitteilt, iſt auf Grund dieſes Ausſchreibens ein lediger Taglöhner aus Künheim im Elſaß unter dem Verdacht, den Raubmord in Türkheim begangen zu haben, verhaftet worden. (Freiburg, 29. Juli.(Von der Univerſität.) Geh. Hofrat Dr. Meineke wurde auf Anſuchen aus dem Staats⸗ dienſt entlaſſen. Sein Nachfolger, Prof. Dr. Felix Nach⸗ fal, wird am 1. Oktober die ordentliche Profeſſur übernehmen. Prof. Extraordinarius Georg Franz Knoop iſt die etatmäßige ao. Profeſſur für phyſiolgiſche Chemie übertragen worden. Prof. Dr. Joſef Gramm(phil. Fa⸗ Lokales. Seckenheim, den 30. Juli 1914. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 28. Juli 1914. „ Entſprechend dem Angebot der Firma Bopp und Reuther ſollen 12 Waſſermeſſer Naßläufer Größe je 6 zu 4/„und 1“ angekauft und bei den in Vorſchlag gebrach⸗ ten Abnehmern eingeſetzt werden. f Taglöhner Leonhard Weißling wurde laut Ent⸗ ſchließung Großh. Amtsgerichts Mannheim vom 21. Juli 1914 wegen Trunkſucht entmündigt. Der Vertrag mit Fleiſchbeſchauer Dr. Bühler wird vollzogen. An Töpfer Friedrich Schmitt wurde die Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft zum Bierkeller erteilt. Der Gemeinderat übernimmt für den Fleiſchbeſchau⸗ ſtell vertreter die Koſten für die Teilnahme an den Ver⸗ ſammlungen des Be zirksfleiſchbeſchauervereins und für die Haltung der bad. Fleiſchbeſchauzeitung. * Laut Zuſchrift Großh. Forſtamts Mannheim vom . ds. Mts. iſt in der Zeit vom 1. November bis 31. Dezember das Abreißen dürrer Aerzte an ſtehenden Bäu⸗ men des Gemeindewaldes mittelſt Holzhaken verſuchsweiſe in jederzeit wiederruflicher Weiſe geſtattet. f Am 18. Auguſt 1914 Nachmittags 7 Uhr findet Bürgerausſchußſitzung ſtatt und wird die Tagesordnung dafür feſtgeſtellt. . 5 Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Für Waſſerentnahme zum Dreſchen durch die Dampf⸗ dreſchgenoſſenſchaft ſollen auch künftighin Scheine abge⸗ geben werden. Letzte Nachrichten.* * Berlin, 29. Juli. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Wie bekannt, werden von dem Berliner Polizei⸗ präſidium die öffentlichen Umzüge, die während der letz⸗ ten Tage Unter den Linden und in anderen Straßen ſtattgefunden hatten, nicht mehr zugelaſſen. Die Not⸗ wendigkeit und Zweckmäßigkeit dieſer Maßregel hat ſich geſtern abend erwieſen, wo die beabſichtigten ſozialiſti⸗ ſchen Straßendemonſtrationen durch rechtzeitige Abſper⸗ rungsmaßxregeln im weſentlichen verhindert wurden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich das durch Verkehrsrückſichten veranlaßte polizeiliche Verbot auch auf die patriotiſchen Umzüge der letzten Tage erſtrecken mußte, ſo erfreulich dieſe Aeußerungen von Vaterlandsliebe an ſich auch ſind. ( Hohenheim, 29. Juli.(Erdbeben.) Die Juſtru⸗ mente der hieſigen Erdbebenwarte haben geſtern abend ein ziemlich ſtarkes Nahbeben aufgezeichnet. Der Herd liegt in einer Entfernung von 150 bis 200 Kilometern. Die erſte Erſchütterungswelle traf um 11 Uhr 16 Min. kultät) iſt auf Anſuchen für Winterſemeſter 1914/15, Pri⸗ 29 Sekunden ein. Darauf folgten zwei Hauptausſchläge vatdozent Hans Schelble(med. Fakultät) für W. S. die durch einen Zeitraum von 7 Sekunden von einander 1914/15 und S. S. 1915 auf Wunſch vom Unterrichts⸗ getrennt waren. Die Richtung des Bebens ſteht noch miniſterium beurlaubt worden. nicht feſt.„„ 5 („Freiburg, 29. Juli.(Badiſcher Geometerverein.) 5 a Am Sonntag fand hier im Rathausſaal die Hauptver⸗ ſammlung des Badiſchen Geometervereins ſtatt, die die zahlreichſt beſuchte war ſeit der hier vor 25 Jahren ſtatt⸗ 9 gefundenen Gründung. 5— Wetterbericht. i 8 Der Luftwirbel im Norden zieht nach Rußland ab. Von Weſten dringt Hochdruck vor. Für Freitag und namens der Stadt die Erſchienenen. Die Amtsführung Samstag iſt trockenes und warmes Wetter dur—— des Vorſtands wurde einmütig gutgeheißen und Bezirks⸗ Derantwortlich fir die Nedaktion Gg. immer Senheim geometer Görling⸗Bruchſal wurde einſtimmig wieder zum ö 1. Vorſitzenden gewählt. ö. ( Freiburg, 29. Juli.(Prieſterausbildung.) Die Prieſter der Erzdiözeſe Freiburg müſſen ſich anſtatt wie bisher 6 Semeſtern Univerſitätsſtudium und 2 im Prie⸗⸗ ſterſeminar in St. Peter vom nächſten Winterſemeſter an 8 Semeſtern Univerſitätsſtudium und dann noch 2 Se⸗ meſtern im Prieſterſeminar unterziehen. ( Baden⸗VBaden, 29. Juli.(Beſuch des Aerzte⸗ tags.) Am geſtrigen Tage unternahmen die Teilnehmer der in Heidelberg ſtattfindenden 12. Tagung der Führer und Aerzte deutſcher Sanitäts⸗Kolonnen vom Roten Kreuz a einen Ausflug nach unſerer Bäderſtadt. Bei der, Ankunft 22 Fu. Von der Uaiwerſttee)) am Deo em en des bieten Münnerhil e Ber Der als Herausgeber der Zeitſchrift für altteſtamentliche den 8 des hieſigen eee Wiſſenſchaft und als Verfaſſer zahlreicher Werke aus dem⸗ 75 dein 8 e e F 1 5 ſelben Gebiet in Gelehrtenkreiſen bekannte Pfarrer in Um 5 Uhr verſum melken ſich die Teilnehmer 52 1 1 Hirſchborn am Neckar, Profeſſor D. Erwin Preuſchen, einsamen Mittagsmahl im Kurhaus, an N auch 4 hat ſich bei der theologiſchen Fakultät unſerer Hochſchule[ der Groh. a9,. 5 5 N l 1 der Großſh. Amtsvorſtand Geh. Oberregierungsrat Frhr. als Privatdozent für neuteſtamentliche Wiſſenſchaft und von Nen a e Fieſer e welche Kirchengeſchichte habilitiert. 1 1 5 Stadtbaumeiſter Butz begrüßte Baden. Mannheim, 29. Juli.(Großfeuer) brach heute in der Walzmühle von Imhof und Stahl aus. Der Brand entſtand in einem Lager, in dem Säuren und Emballagen i aufbewahrt werden. Die Urſache iſt noch nicht aufgeklärt. Es handelt ſich anſcheinend um Selbſtentzündung. Der N aden iſt ſehr bedeutend. ö Eſchen Schlafzimmerein⸗- richtung, ſowie eine ſchöne Kücheneinrichtung. 2 Bett⸗ stellen mit Patentröſt und Kapokmatratzen u. 2 Nacht⸗ ſchränkchen hierzu, 1 Damen- und 1 Diplomatenſchreibtiſch, ſowie ein Fahrrad m. Frei⸗ Dinner und Füche nebſt kleiner Werkſtätte mit Hofeinfahrt zu mieten ge⸗ ſucht. Zu erfragen unter Nr. 556 an die Exp. ds Bl. 2 Zimmer und Küche „ 8 N f 5 0 beide die Teilnehmer mit herzlichen Worten begrüßten 1. 1 0(J Heidelberg, 29. Juli.(Revolverheld.) Hier und ihnen in Baden⸗Baden ein Verleben froher Stunden 1 10 51 3 ee — am es zwiſchen einem Schirmflicker und einem Gipſer ſ wünſchten. Später wurden Ausflüge unternommen und nebſt Gartenanteil zu verm.] bel Albers. 1 zu einem Streit, in deſſen Verlauf der Schirmflicker auf verſchiedene Sanatorien, beſonders die Einrichtungen der Ferner* „ einen Gegner einen Revolverſchuß abgab, der ihm in den Großh. Badanſtalten, beſichtigt, die in ihrer Vollkommen⸗ 2 5 3 2 bis 3 * luulen Oberſchenkel ging.. heit auch bei dieſer Gelegenheit wieder allgemeine Be⸗ Zimmer und Küche Zimmer⸗Wohnung 5 22 e Freiburg, 29. Juli.(Der verdächtige Raub⸗ wunderung erregten. Abends traf man ſich bei Konzert am Staatsbahnhof zu verm. 0 5 mörder.) Vor einiger Zeit iſt in Türkheim im Elſaß und italieniſcher Nacht, veranſtaltet vom ſtädtiſchen Kur⸗ L. Volz, Haugeſchäft. mit elektr. Licht, per 1. Au⸗ c eine Frau von einem Unbekannten ermordet und beraubt komftee, im Kurgarten und kurz nach 10 Uhr wurde die guſt zu mieten geſucht. 8 1 worden. In Freiburg wurde, nun ein, Daun diebe- üdreiſe, nacb, idee dee 5 Wer, ſagt die Expdt. d. Bl. Jesangbereſn Liedertafel Seckenbeim. 3 Gefunden. A Sti! a A 700 1 dem 050 fun Nr. 7 abzuholen iſt ein P fe 1 Im 0 t 0 15 auf Sountag, den 2. Anguſt ds. As. 7 5 8 rrad.(teil. eſtgeſetzte 3 0. e 29. Juli 1914. er Liter 20 und 25 Pfg. franko 685 1 f 9 1 n Haus, bei größerer Abnahme billiger ald- Te 5 olz. 8 f 3 1 1 empfiehlt muß und zwar mit Rückſicht auf die bisher ungünſtigen 3 . 1 Obſtverſteigerung. 1 Sintbehinger pfolweinkelterel gear 1882 Witterungsverhältniſſe auf Sonntag den 16. Auguſt g 23 Die Verſteigerung des Gemeſndekrühobstes(4 Loſe) 5 1914 verlegt werden.. 8 — findet am Famstag, den 1. Auguſt 1914 Mittags von 6537 Näheres hierüber werden wir noch an dieſer Stelle 1 1— 1 an Ort und Stelle ſtatt. Zuſammenkunſt am Jakub Daeimann bekannt geben. Der Vorſtand. a 5 At i 4 5 Seen,— 30. n Tel. os. schwetzingen. Mannheimerstr. 48/0. Famstag Abend ½9 Uhr e 4 5 3 Ratbol. Jungſt in Seckenbel Tan 1 1 Volz Koch Junglingsberein Seckenheim. 6 5 8 Don Famstag morgen 9 Uhr ab wird Unſere regelmäßige 8 1 0 1 erVversamm Ul 3 Schweinefleiſch u. Wurſt ane un 60 bis. and Me ft vtb. 70 Pts 48, ehauen(559 . Geiger, Bäckerei, Wörthſtraße 21. Achtung. Durch günſtigen Abſchluß verkaufe Feder dung Wegen wichtiger Angelegenheit iſt das Erſchelnen aller Mitglieder notwendig. D. O. Turn-Stunde 1 Dienstag und Freitag Abend ½9— 10 Uhr tatt. f Mittwoch und gamstag Training der Sechſer⸗ und Tamburinmannſchaft. Der Vorſtand. . 2. Grosse Wohltätigkeits- Geldlotterie g i d. Bad. Frauenvereins 5 für Säuglings- Fürsorge Ziehung garantiert 12. Aug. 2327 Geldgew. ohne Abzug. 5 27 000 MK. . nnt ſi⸗ A N ſoweit Vorrat zu 1.50 Mk. pro Ztr. Beſtellungen Hauptgewinn bar: 5 auf Wollstaub kann gemacht werden. 658 10000 Mk. Carl Arnold Seckenheim. 5 Sbinat- nd peldsdlaf- Samen Stoppelrüben od. Herbst-Weiss⸗ rübsamen u. zw. Lange rotköpf. oder grünköptige echte Ulmer; Runde rotköpf.; Runde gelbe PPPPPPUPPPUUↄ Prima Existenz auch als Nebenverdienſt finden tüchtige Leute durch Ueber⸗ Lose à 1 Mark, 11 Lose 10 M., Porto und Liste 5 25 Pf. empfiehlt Lott.-Unterneh. 5 177 Strassburg i E. f J. Stürmer Langstrasse 107 Filiale Kehl a. Rh. 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