8 2 9 5 78 7 Neckar: Bote Seckenbeimer Anzeiger, Noesbeimer Anzeiger, Deckarbauser Zeitung, Seckenbeimer Zeitung. FFC Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Aus der Zeit für die Zeit. Von Sieg zu Sieg! Da ſtaunt die Welt. Antwerpen iſt in deutſchen Händen! Der Gegner Haß und Lug zerfällt Und glücklich wird der Feldzug enden! England weis nicht mehr aus und ein: Bald ſinkt es vor uns in die Knie Schon ſteht am Meer die Wacht am Rhein Mit„Brummern“ made in Ger many Der Portugieſe macht mobil, Das Rückgrat ſteift ihm Albion, Wir Deutſchen aber bleiben„kühl“: Ein neuer Feind, was macht das ſchon? Wer deutſche Kugeln koſten möcht, Kann ſie bekommen ſpät und früh,— Sie ſchmecken wirklich gar nicht ſchlecht, Wie alles made in Germany Der Ruſſenzar Beſuche macht Bei ſeinen Truppen fern im Feld, Er wollt' ſte„ſtärken“ für die Schlacht, Gern präfentiert er ſich als„Held“. Wenn nur der Hindenburg nicht wär Mit ſeiner Teufelsſtrategie, Dann wär der Krieg nicht halb ſo ſchwer. So aber... made in Germany! Poincaré hat's nötig auch Sich vorzuſtellen bei dem Heer, Das vor dem deutſchen Sturmeshauch In Frankreichs Fluren liegt zur Wehr! Allein er blieb nicht lange dort, „Empfahl“ ſich möglichſt raſch und früh: Bordeaux iſt ein viel ſich'rer Ort, Ohn Furcht vor... made in Germany! Die Churchills, Kitcheners und French Mit ihrem großen Beefſteak⸗Maul Sind angſterfüllt und kaum noch Menſch,— Die flinken Deutſchen ſind nicht faul! Ach, Englands Schwert weiſt Scharten auf In dieſem Krieg, wie wohl noch nie! Die blanken Pennys gehen drauf Im Fluge... made in Germany! Erſt war's das kleine Boot„U 9“, „Das Albion in Schreck gebracht! Wie aber, gentlemans, wird's ſein, Wenn Zeppelin erſt Fahrten macht Hoch über Londons Rieſenmeer, Hoch über Englands Küſten? Wie? Dein Reich in allen Fugen kracht, 55 Britannia!—— Made in Germany! K. O. ——:?——ͤ——.... K e 8 Der Habermeiſter. Een Volkslied aus den bairiſchen Bergen. n Von Hermann Schmid. f 18. Fortſetzung..(Nachdr. verb.) Damit faßte er ihn mit beiden Händen am Kopf und drückte ihm ein paar herzhafte Küſſe auf Mund und Wangen.„So ſoll's ſein, wie Du geſagt haſt!“ rief er wieder.„Die Grünach ſoll die Grenz' ſein von heut' an! Wem's nit recht iſt, der hat's mit mir zu tun— der ſoll's nur ſagen, daß ich's ihm recht mach..“ 5 In der aligemeinen Freude hatte Niemand mehr auf den Amtmann geachtet, der ingrimmig beiſeiie ge⸗ treten und ſeiner Frau, die längſt in voller Entrüſtung ihr Skizzenbuch zugeklappt hatte, das Kaffeegeſchirr zu⸗ ſammen zu ſtellen behülflich war. So ſehr er innerlich vor Wut bebte, beſaß er doch Weltklugheit und Schliff genug, es zu verbergen; er fühlte, daß er ſich eine Blöße gegeben, daß er in Ton und Benehmen etwas einlenken müſſe, um die Scharte wieder auszuwetzen, die dem amtlichen Anſehen in empfindlicher Weiſe geſchlagen war. Der Bediente mit der Meldung, daß der Wagen zur Heimfahrt bereit ſei, bot eine willkommene Gelegen⸗ heit, einzulenken und den unangenehmen Vorfall abzu⸗ ſchließen.„Nun, meine lieben Leute“, ſagte er, an ihnen vorüberſchreitend, mit herablaſſendem Nicken und ſauer⸗ ſfüßem Lächeln,„mich rufen die Geſchäfte, überlegt immer⸗ hin den Vorſchlag dieſes jungen Mannes, es ſoll mich ſehr freuen, wenn er ſich zur Baſis für eine gütliche Ausgleichung eignet. Das Amt wird ſeinen Bericht dar⸗ nach einrichten und eine hohe Kreisbehörde nicht an⸗ ſtehen, einen ſolchen Vergleich von Curatel wegen zu genehmigen....“ i 85 „Gewiß, Herr Baron von Lanzfelt“, erwiderte Sixt, „und wenn wider Vermuten ſich noch ein Stein'l im Weg finden ſollte, giebt's über der Kreisbehörde moch einen Herrn, bei dem wir ſicher nit vergebens anklopfen!“ Seckenheim, Samstag, Einladung des Wirts Folge geleiſtet und noch einen kleinen Halt an dem gaſtlichen Hauſe gemacht hatten; term Bierkruge gehörig zu verarbeiten und auf ſein Beſtehen mit den Weſterbrunnern anzuſtoßen, von denen nes kleines Fenſter von ſchwachem Lichtſchimmer erhellt; es kam ans dem Stübchen, in welches Franzi die kranke Suſi 5 geleitet und wo 3 Hmtsblafi der Bfirgermeisfer ämter Seckenheim, Hoesheim, Mekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 1 Vom weſtlichen Kriegsſchauplatz. „GKG. Von der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze kommen fortgeſetzt verheißungsvolle Nachrichten. Welche Bedeu⸗ tung unſere Gegner dem Kampf an dieſer Stelle beimeſſen, verrät außer ihrem verzweifelten Widerſtand die Betei⸗ ligung der engliſchen Flotte vom Meer her mit Mitteln, die wie die Abſicht der Beſchießung Oſtendes, ſo rück⸗ ſichtslos ſind, daß ſelbſt die Verbündeten ſich dagegen auflehnen. Die Nachrichten betreffen wieder mehrere Schauplätze: vom Yerkanal her, alſo aus Belgien her⸗ aus, drängt der Meeresküſte entlang ein Teil der deutſcher⸗ ſeits hier angeſetzten Truppen auf Dünkirchen und Calais zu; ein anderer von Lille aus weſtlich demſelben Ziele zu. Zwiſchen drin halten Franzoſen und Belgier in Mpern noch einigermaßen eine Verbindung aufrecht. Von all dieſen 3 Schauplätzen meldet der Bericht des Haupt⸗ quartiers deutſche Fortſchritte, am entſchiedenſten ſcheinen ſie in der Gegend von Lille geweſen zu ſein.. „Neueſte“ Aufgabe der Unterſee boote. Chriſtiania, 22. Okt.(Nicht amtlich.) Aftenpoſten ſchreibt anläßlich der Verſenkung des englſichen Damp⸗ fers Glitra durch das deutſche Unterſeeboot: Daß Unter⸗ ſeeboote Handelsdampfer kapern, und verſenken, iſt die neueſte Seite der Wirkſamkeit dieſer modernen Kriegs⸗ waffe. Die Zerſtörung feindlicher Handelsſchiffe war bis⸗ her allein Aufgabe der Kreuzer. Vorläufig kann die Epi⸗ 1 1 der Glitra als einzig daſtehender Zufall genannt werden. 3 A * 7 Gegenmaßnahmen.. Im Elſaß ſollen Gegenmaßregeln getroffen werden gegen die Beſchlagnahme deutſchen Privateigentums in ö Frankreich. Ter franzöſiſche Miniſter des Innern hat nämlich verfügt, daß jede bewegliche und unbewegliche Habe deutſcher und öſterreichiſcher Staatsangehöriger be⸗ ſchlagnahmt werde und auch die in franzöſiſchen Banken ruhenden Effektendepots deutſcher Bürger. Von dieſer Maßregel ſollen Polen, Tſchechen und Elſaß⸗Lothringer nicht betroffen werden. Da in Elſaß⸗Lothringen rieſige Werte angelegt ſind, viel Grundeigentum Franzoſen ge⸗ hört und viel franzöſiſches Hypothekengeld im Lande angelegt iſt, verlangt man eine ſofortige Sperrung und Beſchlagnahme dieſer Werte wie auch der zahlreichen Bank⸗ und Induſtrieaktien, die Franzoſen in elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Unternehmungen liegen haben. e Die Verluſte unſerer Feinde Ueber die Verluſte unſerer Feinde wird der„Kreuz⸗Zeſtung“ geſchrieben: e Gefangene haben wir bis Anfang Oßtober rund 300 000 ge⸗ macht. 150 00 0 Ruſſen ſind bei der Vernichtung der Narew⸗ und Wilnaarmee gefallen. Ferner gibt das franzöſiſche Finanz⸗ miniſterium ſelber zu, daß aus den Kämpfen zwiſchen Marne und Oiſe über 100 000 Verwundete zurückgeſchafft worden ſind. wie ſie etwa zur Zeit des Fauſtrechts vor dungen in ihnen wach würden. e eee eee f Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 5 14. Jahrgang Schon dieſe durchaus feſtſtehenden und unveſtreitvaren Zay⸗ len ergeben zuſammen 550 000 Mann feindlicher Verluſte. Dazu ſind aber noch zu rechnen die belgiſchen und engli⸗ ſchen Verluſte an Toten und Verwundeten, die Verluſte der Franzoſen an Toten und Verwundeten in ſämtlichen Kämpfen vor dem großen Ringen an der Linie Verdun— Reims und endlich diejenigen in den Gefechten zwiſchen Verdun und Toul. Wird man dieſe mit 200 000 zu hoch anſchlagen? Sicherlich eher weit⸗ aus zu gering! Und damit wird man zu dem ſicheren Schluß kommen, daß die Geſamtverluſte der Gegner allein im Kampfe mit Deutſchland mindeſtens dreiviertel Millionen Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen betragen. Und was un⸗ ſere tapferen Bundesgenoſſen in Galizien und Serbien hierzu noch hinzugetragen haben, wird die Million nicht nur voll machen, ſondern ſie auch noch bedeutend überſchreiten. Es liegt auf der Hand, daß das zahlenmäßige Uebergewicht unſerer Feinde durch dieſe Verluſte ganz erheblich an Ueber⸗ zeugungskraft verloren hat. Gar nicht zu gedenken des unge⸗ heuren, faſt unerſetzlichen Verluſtes, den beſonders die Ruſſe an Kriegsmaterial erlitten haben. 5 8 Die Völkerrechts⸗ Verletzung... WTB. Wien, 22. Okt.(Nicht amtlich.) Das Fremdenblatt ſagt, es mute wie ein ſchlechter Scherz an, wenn man ſich ange ⸗ Mur der flagranten Völkerrechtsbrüche, die ſich England in tarokko und in Aegypten habe zu ſchulden kommen laſſen, daran erinnere, daß England die angebliche Verletzung der Neutralität durch Deutſchland zum Vorwand nahm, um in dieſen Krieg ein⸗ zugreifen, in dem England bisher allerdings keine ſonderlich ruhm⸗ volle Rolle beſchieden geweſen ſei. Das Blatt 1 dann fort: Die engliſche Regierung hat die wüſten Ausſchreitungen gegen die Deutſchen in verſchiedenen bu Ach Städten ungehindert ge⸗ ſchehen laſſen und es hat e den Anſchein, als ob die aufreizende, niedrige Sprache der englischen 7 der Regierung erwünſcht wäre. Auch die in Frankreich verübten Konfiskationsmaßregeln gegen wehrloſe Privatleute ſchließen fich würdig dem gegen, die Deutſchen, Oeſterreicher und Ungarn verübten Progrom in Eng⸗ land an. Die von der deutſchen Regierung veröffentlichte Denk⸗ Fürth über die unerhörten Verletzungen der Genfer Konvention urch franzöſiſche Truppen und Freſſchärler, denen Greueltaten, ommen ſein mögen, 1 wurden, ſprechen ihrerſeits Bände. Im Gegenſatz zu England und Frankreich, die ſich als berufene Kulturträger aufzuſpielen pflegten, waren Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland bisher ſtets darauf bedacht, auf dem Gebiete der Humanität in die Praxis umzuſetzen, was ihnen in der Theorie als heilig galt. a 1555 iſt den beiden verbündeten Reichen fremd, obwohl es ihnen niemand verübeln könnte, wenn 12 Empfin⸗ 5 2 e 3 8* „Auch in Oeſterreich geht's vorwärts. Budapeſt, 22. Okt. Nach Blättermeldungen ſind die öſterreichiſch-ungariſchen Truppen, nachdem ſie die Ruſſen aus Sereth vertrieben hatten, gegen Cernowitz vorge⸗ drungen. Die Ruſſen haben Cernowitz verlaſſen und ſind in nordweſtlicher Richtung abgezogen.. Frankreich verweigert die Herausgabe des ent⸗ f lohenen italieniſchen Unterſeeboots. GKG. Rom, 21. Okt. Nach der„Idea Nazionale“ verweigerte, nach einer Meldung der„Frankfurter Ztg.“ die franzöſiſche Regierung die Herausgabe des aus Spezia nach Ajaccio entflohenen Unterſeebootes ohne vorausgegangenes Urteil eines franzöſiſchen Gerichtes. „Ja wohl, ja wohl,“ murmelte der Amlmaun zwi⸗ ſchen den Zähnen und fuhr dann, ſeiner Frau den Arm bietend und zu ihr gewendet, fort:„... es war im⸗ merhin eine angenehme unterhaltende Partie— es gab vielerlei Gelegenheit zu Studien über Land und Leute.... Nicht wahr, ma mie? Dieſer junge Bauer iſt ein Stück Volkstribun, ein ländlicher Gracchus oder Rienzi... was ſagen Sie dazu, ma mie?“ Die Dame machte mit dem feinen ſpitzenbeſetzten Battiſttuch eine abwehrende Bewegung, als wollte ſie ſich reine Luft zufächeln....„Fi donc“, ſagte ſie,„der Volkstribun duftet nach dem Kuhſtalle!“— Die Dämmerung brach ein, herbſtlich früh und kühl; hinter den Tannen zerfloß blaſſer goldgelber Abendſchein in einen duftig dunklen Himmel, welcher vermuten ließ, daß der Morgen die Fluren mit dem Vorläufer des Winters, mit weiß ſchimmerndem Reife bedeckt finden werde. Es war nicht mehr gut möglich, im Freien zu hauſen; von außen war es daher ſehr ſtill und einſam um das Wirtshaus an der Kreuzſtraße, aber die hell erleuchteten Fenſter des Erdgeſchoſſes ſandten ihren roten Schein weit hin in das Dunkel und verkündeten, daß ziemlich viele von den Bauern der galt es doch, das große Ereignis des Tages, den uner⸗ warteten Friedensſchluß der zwei Gemeinden, noch hin⸗ einige in der erſten Freude der Ausſöhnung den Um⸗ weg nicht geſcheut hatten und mit den wieder gewon⸗ nenen Nächbarn der Schenke zugewandert waren. In dem dunklen Giebel des Hauſes war ein einzel⸗ ſie ſich mit ihr eingeſchloſſen hatte. Vergeblich war der Wirt mehrmals an die Tür gekommen, hatte ſie gerufen und ſie aufgefordert, die 3 ſtehen, des Gaſtes wegen, Gäſte zu bedienen; Franzi öffnete nicht und rief nur heraus, der Wirt ſolle für heute nur einmal zuſehen, wie er allein zurecht komme, ſie könne die Kranke nicht mehr allein laſſen, weil ſie dringend ihrer Pflege bedürfe. Wütend ſtolperte der Wirt wieder die Stiege hinab, aber er wagte nicht, auf ſeinem Rechte zu be⸗ der unten eine tüchlige Rech⸗ nung anwachſen ließ; da die Kranke deſſen Schweſter war, mußte er wohl ein Auge zudrücken. 8 Waldhauſer und Meiſter Staudinger hatten 15 ganzen Nachmittag über getafelt und gebechert, daz: ſchen auch ſo viel vertraulich und eifrig geplaudert, chatten ſich ſo oft treuherzig die Häude geſchüttelt und mit den Gläfern angeklungen, daß es offenbar war, da hatte ſich ein ebenbürtiges Paar von ſeltener Gleich⸗ heit der Geſinnung zuſammengefunden. Der dicke Meg⸗ ger war ungemein redſelig geworden und ermüdete nicht, wenn auch mit immer ſchwererer Zunge, von den Ränken und Pfiffen zu erzählen, durch die es ihm ge⸗ lungen, manchen vorteilhaften Kauf, manches gewinn⸗ reiche Geſchäft abzuschließen.„Siehſt Du, Beüderk,“ lallte er,„ſo muß man's machen, wenn man auf ein grünen Zweig kommen will!.... ſtoß' an mit mir! Pfiffig muß man ſein!“ 5 „Freilich, freilich“ lachte Waldhauſer mit ſeinem Glaſe anklingend,„ſteht es denn nicht ſogar in der heiligen Schrift, daß man fromm ſein ſoll, wie die Tauben, aber auch klug wie die Schlangen? Ich bin mit dem ganzen Plan vollkommen einverſtanden— noch ſchaut immer etwas heraus bei dem Handel mit Holz und Vieh— aber zwei müſſen zuſammen ſtehen, ohne daß ein Menſch eine Ahnung daran hat; dann geht es und einer jagt dem andern die Gimpel in's Garn! Aber jetzt muß ich doch hinauf, muß nach mei⸗ ner Schweſter umſeh'n— nach dem zimperlichen Ding.“ Sortſezung folgt,) ———ͤ— 7 35 Dazu wäre eine Privatklage der Fiat ſan Giorgio⸗Werft auf Herausgabe nötig. Wie ſich die italieniſche Regie⸗ rung zur Sache ſtellt, teilt das Blatt nicht mit. Von an⸗ derer Seite erfährt der Korreſpondent der„Frkf. Ztg.“, daß der Führer des Bootes, Belloni, den franzöſiſchen Behörden erklärte, er habe das von Rußland beſtellte Schiff im Einverſtändnis mit der Fiat⸗Direktion nach Ajaccio gebracht. Darauf ſtützen ſich nun die franzöſi⸗ ſchen Behörden bei ihrer Verwei rung, ohne dem Stand⸗ punkt der italieniſchen Regierung Rechnung zu tragen, der ſich auf das Verbot der Ablieferung nach der Kriegs⸗ erklärung beruft. Der Fall wird in der Preſſe wenig be⸗ ſprochen, nimmt jedoch die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe in Anſpruch. Mobilmachung der italieniſchen Landwehr. „WTB. Berlin, 22. Okt. Die Mobilmachung der italieniſchen Landwehr, beginnend mit der Einberufung der Jahresklaſſe 1894, wird aus Turin gemeldet. WTB. Berlin, 22. Okt. Das„Berliner Tageblatt“ meldet aus Mailand: Ter Vorſtand der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei Italiens ſprach ſich in einem Manifeſt, das von ſämtlichen Mitgliedern des Parteivorſtandes unterſchrieben iſt, für abſolute Neutralität aus. Eine beſtimmte Antwort. 1 WTB. London, 22. Okt.(Nicht amtlich.) Tas Reuterſche Bureau meldet aus Konſtantinopel vom 19. ds. Mts.: Auf die britiſche Vorſtellung über die fort⸗ geſetzte Anweſenheit deutſcher Mannſchaften auf türkiſchen Kriegsſchiffen antwortete die Pforte endgültig, daß dies eine innere Angelegenheit ſei. Ein Zeugnis über die freundliche Aufnahme der ö Italiener in Deutſchland. WTB. Nom, 22. Okt. Das Giornale d'Italia ver⸗ öffentlicht einen Brief aus Dettingen in Bayern, der im Namen von 44 italieniſchen Arbeitern von dem italieni⸗ ſchen Arbeiter Angelo Paravia geſchrieben wurde und in dem gegenüber den von franzöſiſchen Blättern verbreiteten Gerüchten erklärt wird, daß die italieniſchen Arbeiter in Deutſchland gut behandelt würden. Diejenigen, die in die Heimat zurückzureiſen wünſchten, hätten bereitwilligſte Unterſtützung erfahren und der König von Bayern ſelbſt habe in der Nähe von München 400 Italienern ein Gaſtmahl gegeben. Paravia wünſcht, daß dieſer Brief veröffentlicht werde, um die falſchen Berichte der fran⸗ zöſiſchen Zeitungen zu widerlegen und die Familien zu beruhigen. Er ſchrieb, daß die bereits ſeit 7 oder 8 Jahren nach Deutſchland gekommenen italieniſchen Ar⸗ beiter immer die gleiche Behandlung erfahren hätten. Belgiſche Zeitungen nach London verlegt. 9 225 WB. London, 22. Okt. Das früher in Antwerpen erſchie⸗ nene Blat„Metropole“ erſcheint von heute ab in franzöſiſcher Sprache als Beiblatt des Londoner„Standard“, die„Inde⸗ pendence Belge“, die geſtern zum erſtenmal in London erſchien, veröffentlicht eine Zuſchrift des Premierminiſters Asquith, in der er den Wunſch ausſpricht, daß das Blatt bald wieder in Brüſſel und Oſtende erſcheinen könne. 5 15550„Emden“ an der Arbeit. WTB. London, 22. Okt.(Nicht amtlich.) Lloyds Agent in Colombo telegraphierte an die Admiralität, daß die britiſchen Dampfer Chilka, Troilus, Benmohr, Clan Crant, und der für Tasmanien beſtimmte Bagger Pon⸗ rabbel von dem deutſchen Kreuzer„Emden“ verſenkt und der Dampfer Exford gekapert worden iſt. 2 a Der japaniſche Raubzug. 5 Nach einer Meldung aus Tokio hat Japan die Marſchall⸗, Maxianen⸗ und Karolinen⸗Inſeln aus militäriſchen Gründen be⸗ 0 Zur Beſetzung dieſer deutſchen Inſelgruppen in Ozeanien chreibt die Neue Freie Preſſe in Wien: Anfangs hätten die Japaner verkündet, daß dieſe Beſetzung nur vorübergehend ſein ſoll, die jetzt veröffentlichte Erklärung laſſe aber die Zukunft der Beſitzfragen völlig im Dunkeln. · Die Beſetzung der drei Inſelgruppen richte ſich aber in erſter Linie gar nicht gegen Deutſchland, ſondern gegen die Vereinigten Staaten und Auſtra⸗ lien und ſomit gegen England. Das ſei das tragikomiſche des engliſch⸗japaniſchen Bündniſſes. f ö N Weitere Nachrichten. 8 Aus der Schweiz, 22. Okt. Es iſt die Frage alf geworfen worden, ob Verwundete der kriegführenden Staa⸗ ten zur Heilung oder Rekonvaleszenz ſchweizeriſche Kur; orte aufſuchen dürfen, ohne befürchten zu müſſen, inter⸗ niert zu werden. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat be⸗ ſchloſſen, es ſeien die ſchweizeriſchen Kurorte den Ver⸗ wundeten und Kranken zu öffnen, wobei es als ſelbſt⸗ verſtändlich gilt, daß dieſe Perſonen in der Schweiz Zivil⸗ kleidung tragen. Man ſpricht davon, daß das neue deutſche Sanatorium in Agra im Kanton Teſſin, das ſich wegen ſeiner ſüdlichen Lage ſehr gut zu einem Winteraufenthalt eignet, von deutſchen Verwundeten benützt werden ſoll. Ein Neffe des Kaiſers in engl. Gefangenſchaft. WTB. Frankfurt a. M., 22. Okt.(Nicht amtlich.) Die Frankfurter Zeitung meldet: Prinz Maximilian von Heſſen, der zweite Sohn des Prinzen Friedrich Karl von Heſſen, iſt, wie wir erfahren, in engliſche Gefangen⸗ ſchaft geraten. Er war, wie bereits gemeldet, durch einen Schuß in den Oberſchenkel verwundet worden. ö 55 Der chineſiſche Proteſt gegen Japan. Amſterdam 22. Okt. Tie chineſiſche Regierung hat nach dem„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ folgendes Rundſchreiben an ihre Vertreter im Auslande gerichtet: „Mit Rückſicht auf die Feindſeligkeiten, die ſich im Gebiet von Schantung zwiſchen Engländern, Japanern und Deutſchen abſpielen, und mit Rüglſicht auf die freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen dieſer Mächte zu China hat die Regierung ähnlich wie im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege allen Mächten mitgeteilt, daß ſie eine„militäriſche Zone“ von beſtimmter Ausdehnung abgeſteckt habe, die als notwendig für die Feindſeligkeiten erachtet wird. Sofort nach der Landung der japaniſchen Truppen zu Lunkau hat die chineſiſche Regierung erklärt, daß die japaniſchen Trup⸗ pen nicht bis Weiſien vordringen dürften und daß die Eiſenbahnlinie Tſinanfu— Weiſien deshalb durch chine⸗ ſiſche Truppen beſetzt werde. Vor einigen Tagen jedoch haben die Behörden von Schantung wiederholt tele⸗ Hater piöglic in 8 5 mehr——. 5 5 en plötzlich in Weiſien eing en ſind und die Eiſ bahnſtation beſetzt haben. Der Vertreter Japans in Peking hat folgende Erklärung gegeben:„Da die Eiſenbahn von Kiautſchou 192 Tſinanfu Eigentum der Deutſchen i und durch die japaniſchen Trup K 0 werden muß, hat die iapaniſche Werten die ii 7 1 25 — ECT 2 unverzugrich Truppen zur der Sie akkreditiert ſind.“ ſtationen bis Tſinanfu abzuſenden.“ Tie chineſiſche Re⸗ gierung bemerkt zu dieſer Erklärung, daß die Eiſenbahn von Kiautſchou nach Tſinanfu einer chineſiſch⸗deutſchen Geſellſchaft gehört und daß die auf unbeſtreitbar neus tralem Gebiet gelegene Eiſenbahn von Weiſien nach Tſinanfu ſehr weit von Kiautſchou entfernt iſt und in keinerlei Hinſicht mit den Kriegsverrichtungen im Zu ſammenhang ſteht. Die japaniſchen Truppen beſezen jetzt unter dem bereits genannten Vorwand die Eiſenbahn und rücken vor, eine Tatſache, die eine deutliche Verletzung unſerer Neutralität darſtellt. Da die chineſiſche Regie⸗ rung dieſe Handlungsweiſe unmöglich dulden kann, ſo hat ſie dagegen bereits offiziell prokeſtiert und ihren Ver⸗ treter in Tokio beauftragt, bei der japaniſchen Regierung vorſtellig zu werden. 5 e eee e — Um zu vermeiden, daß die mit China befreündeten Mächte zu einem Irrtum verleitet werden, teilen wir dieſe Tatſache mit und erſuchen, ſie zur Kenntnis des Mini⸗ ſteriums des Aeußern der Regierung zu bringen, bei 5 Klar zum Gefecht! Klar zum Gefecht! Feinde ringsum!„ Frühwind ſtreicht um die Hügel Scharf, mit ſchattendem Flügel, Tod geht um 5 8 * Klar zum Gefecht! Rötlich ſchimmern die Fernen,“ Seh a und echt 8 Strahlt unſer heiliges Rechtl enn 8 5 Thereſe KL. 5 ee eee nee are. 2 3 Kriegsſit zung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes Berlin, 22. Okt. Das Haus iſt ſtark beſetzt. Di Tribünen ſind überfüllt. Den Platz des auf dem Felde der Ehre gefallenen Abgeordneten Haſenclever(natl.) ziert ein mit einer ſchwarzen Schleife geſchmückter Kranz. Der Abg. Dr. Brett(freikonſ.) iſt, mit dem Eiſernen Kreuz geſchmückt, mit ſlark verbundenem Kopf im Haus erſchienen. Eine große Anzahl der Abgeordneten iſt in feldgrauer Uniform zugegen. Am Miniſtertiſch: Vize⸗ präſident des Staatsminiſteriums Dr. Delbrück, von Loebell, von Beſeler, v. Breitenbach, v. Trott zu Solz, Lentze und Sydow. Der Abgeordnete Freiherr v. Malt⸗ zahn(konſ.), der auf dem Schlachtfeld verwundet wurde, wird im Rollſtuhl in den Situngsſaal gefähren. Präſi⸗ dent Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet die Sitzung mit einem Nachruf für die ſeit den letzten Sitzungen ver⸗ ſtorbenen Abgeordneten und erbittet und erhält die Er⸗ mächtigung, der Kaiſerin die Glückwünſche des Hauſes zu ihrem heutigen Geburtstage zu übermitteln. Erſter Redner war der Vizepräſident des Staatsminiſteriums, Staatsſekretär Delbrück. Er übermittelt dem Hauſe zu⸗ nächſt einen Gruß des Kaiſers und erläutert dann die Vorlagen in ruhiger, ſachlicher Weiſe; mit der wichtigſten derſelben, die ſich beſcheiden„Abänderung des Etats⸗ geſetzes von 1914“ bezeichne, werde ein Kredit von 1¼ Milliarden gefordert. Die Bewilligung einer ſolchen For⸗ derung bedeute allerdings einen Akt ganz beſonderen Vertrauens. Die erforderlichen Mittel werden, wie der Staatsſekretär annimmt, vom Reich wieder erſtattet wer⸗ den. Redner ſagt zum Schluß u. a.:„Während draußen unſere Heere bluten, iſt es unſere Pflicht, das Land in allen Teilen arbeitsfähig zu erhalten. Wir müſſen durch⸗ halten, bis der Sieg unſer iſt.“(Lebhaftes Händeklatſchen.) Aus dem Hauſe nahm, wie angekündigt, nur der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Hirſch⸗Berlin das Wort und gab in einer Erklärung die Wünſche kund, die die Sozialdemokratie noch gehabt hätte; insbeſondere der Wunſch auf Ausbau des Mittellandkanals und Aufhebung aller Ausnahmegeſetze. Herr Hirſch ſagte namens ſeiner Partei die Zuſtimmung zu den Geſetzen zu und ſchloß mit dem Wunſche, daß das Ende des Krieges dem deut⸗ ſchen Volke und der Menſchheit zum Heil dienen möge. Dann wurden die Vorlagen einſtimmig angenommen und nach einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf den Kai⸗ ſer ging das Haus auseinander. a.„* Die Bürgerausſchußwahlen in Württemberg. „Stuttgart, 22. Okt. Nach einer Bekanntmachung des Miniſteriums des Innern ſoll im Dezember ds. Is. die Erneuerungswahl für die im Jahre 1910 gewählten Mitglieder des Bürgerausſchuſſes vorgenommen werden. Eine allgemeine Verſchiebung dieſer Wahl iſt nach dem Ergebnis der hierüber vorgenommenen amtlichen Erhe⸗ bungen nicht veranlaßt. Dagegen wird es vorbehaltlich der ſpäteren Regelung der Angelegenheit durch ein be⸗ ſonderes Geſetz von Auſfſichts wegen nicht beanſtandet werden, wenn in denjenigen Gemeinden, in denen infolge der durch den Krieg geſchaffenen Verhältniſſe die Vor⸗ nahme der Wahl im Monat Dezember nicht tunlich er⸗ ſcheint, die Wahl auf Grund eines Beſchluſſes der Ge⸗ meindekollegien bis auf weiteres verſchoben wird. In den Gemeinden, in denen hiernach die Bürgerausſchußwahlen im Dezember nicht ſtattfinden, haben die ausſcheidenden Mitglieder ihr Amt bis zum Amt der ſpäter neu zu wählenden Mitalieder weiter zu führen. — 0 14 . alten Wrangel in folgenden Worten 2 Herrn der Heerſcharen uno vugegen machen? Gewiß ronnte es ſeinen uomraren den Befehl erteilen, die deutſche Flotte aufzuſuchen und zum Kampfe zu zwingen. Aber mit der Ausführung dieſes Befehls wäre es ſchlecht beſtellt. Zunächſt ſteht Helgoland mit ſeinen gewaltigen Befeſtigungen im Wege, das einem Dutzend Dreadnoughts die Wage hält, denn„eine Kanone zu Land wiegt drei zur See auf“, dann kommen Cuxhaven, Brunsbüttel und die Küſten⸗ forts der Elbemündung, alle mit ſchweren Kanonen und Mörſern armiert, die auf den Weg, den eine angreifende Flotte nehmen müßte, genau eingeſchoſſen ſind. Daß auf dieſem Wege Minen zu Hunderten lauern, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Daß die deutſchen Tauchboote, die dieſe Küſten⸗ gewäſſer von Grund auf kennen, nicht müßig bleiben werden, ebenfalls. Die Ausſichten der engliſchen Flotte, ihr Ziel durch eine Forcierung der Elbemündung zu er⸗ reichen, wären alſo äußerſt gering. Der Angriff würde wahrſcheinliech unter dem Feuer der Küſtengeſchütze zum Stocken kommen und mißlingen, genau wie der Angriff der japaniſchen Flotte auf die Befeſtigungen von Port Arthur, denen die der deutſchen Nordſeeküſte weit über⸗ legen ſind. e e e eee Zu ähnlichen Ergebniſſen kommt man, wenn man die Ausſichten unterſucht, die ſich der hritiſchen Flotte bei einem Angriff in der Oſtſee bieten. Zunächſt müßte die Einfahrt durch die däniſchen Meerengen bezwungen werden, eine Aufgabe, die nicht ſo leicht zu löſen iſt, wie ſie ausſieht, ſelbſt wenn man die Minengefahr aus dem Auge läßt. iſt nämlich ſeiner geringen Waſſertiefe(ſieben bis acht Meter) wegen für Dreadnoughts und neuere Panzer⸗ kreuzer, alſo für das Gros der engliſchen Flotte, un⸗ paſſierbar. Die engliſche Flotte wäre alſo auf die beiden Belte angewieſen. Davon iſt der Große Belt mit Sand⸗ bänken, Untiefen, Klippen und kleinen Inſeln geradezu überſät, ſomit die Durchfahrt namentlich für größere Schiffe ſehr gefährlich. Der Kleine Belt, der an der ſchmalſten Stelle nur 650 Meter breit iſt, weiſt heftige Strömungen und viele Krümmungen auf, weshalb ihn die Schiffahrt faſt gar nicht benützt. Zieht man dazu noch in Betracht, daß alle Seezeichen entfernt worden ſind, und daß das Fahrwaſſer den däniſchen Angaben nach mit Minen geſpickt iſt, ſo ergibt ſich, daß eine die däniſchen Engen forcierende engliſche Flotte ſehr ge⸗ ringe Ausſichten hat, wirklich in die Oſtſee zu kommen, und damit ſchwindet die Geſamtausſicht Englands auf eine Bezwingung der deutſchen Flotte überhaupt, da hinzu⸗ kommt, daß letztere durch den Kaiſer-Wilhelm⸗Kanal im⸗ mer die Möglichkeit hat, Ausgleiche in der Nord- und Oſtſee in kürzeſter Zeit vorzunehmen.. Aus den Kämpfen um Arras. Der Kriegsberichterſtatter der„Times“, der während des ſchweren und laugen NRingens um Arras ſich in der Stadt be⸗ fand und mit der franzöſiſchen Artillerie im Feuer war, ſendet ſeinem Blatt einen langen Bericht über die Kämpfe in den erſten Ohktobertagen, aus denen wir einige packende Schilderungen herausheben. Er war am 30. September über das völlig ruhige und tote Arras bis nach Vitry hinausgegangen, mußte aber am frühen Morgen des nächſten Tages in aller Haſt den Ort ver⸗ laſſen, da die Deutſchen heranrückten. Als er nach Arras urückkam, war unterdeſſen die Stadt zu einem großen militäri⸗ ſchen Mittelpunkt geworden, in deſſen Straßen ſich Artillerie und Infanterie ſtauten. Die Schkacht tobt ſchon in der Um⸗ egend, und als die Dunkelheit hereinbricht, ſtrömten ermüdete, be chmutzte und verwundete Scharen in endloſen Reihen in die Stadt. Stundenlang liegt der dumpfe Lärm in der Luft, das Rattern der Wagen, das Dröhnen der durch die Stadt fahrenden Kanonen, das Getrappel der Pferde und das Stampfen der Regimenter. Um 10 Uhr iſt die Stadt ruhig, aber die ganze Nacht klingt in dem hellen Mondlicht von Südoſten und Oſten der dumpfe Donner der Kanonen herüber. Ein nebliger, düſterer Morgen bricht an. Angſtvoll ſtehen einige wenige Ein⸗ wohner herum. Der Donner der Kanonen wird immer deut⸗ licher, erſcheint immer gefährlicher. Verwundete werden gebracht, die während des Nachtkampfes ihr Schickſal ereilte. Das Schlachtenglück war den Franzoſen nicht hold; ſie müſſen zurück. Cambrai il evacuiert; ob die Deutſchen es ſchon genommen haben, 5 ungewiß. Die Lazarette füllen ſich immer mehr in Arras. ie Deutſchen, die bedeutende Verſtärkungen haben ſollen, ſind o weit vor, daß ihre Granaten bereits wenige Kilom von er Stadt explodieren. Die folgende Nacht ſind große Trup⸗ pendurchmärſche. Schwadron auf Schwadron reiten ermüdete Dragoner durch die Straßen. Am nächſten Morgen nimmt der Berichterſtatter wieder ſeinen Platz in dem Cafe nahe am Bahnhof.„Wir ſehen die Munitionswagen, die aus der Feuer⸗ linie fahren, ſehen die Verwundeten, die hereingebracht werden. Ueber die Eiſenbahnlinie weg können wir nach der deutſchen Stei⸗ lung im Südoſten blicken. Plötzlich iſt ein Flugzeug am blauen Himmel aufgetaucht. Es zieht ſeine Kreiſe über die Stel⸗ lung des Feindes. Zwei Blitze am Himmel und zwei Wölkchen grünlich⸗gelben Rauchs, die deutſchen Kanonen haben Schrapnells nach oben geſchickt. Sie explodieren weit von ihrem Ziel. Der unerſchrockene Flieger ſchraubt ſich höher und höher. Nun kommt ein anderes Flugzeug in Sicht, es iſt eine deutſche Taube. Ein aufregender Kampf in der Luft ſetzt ein. Die Flug⸗ zeuge nähern ſich und eröffnen das Feuer aufeinander, aber ohne Erfolg. Das deutſche Flugzeug kreiſt dann tiefer über der fran⸗ zöſiſchen Stellung. In einem Augenblick iſt es von den Flam⸗ men und Rauch umſchloſſen; jſechs Schrapnells explodieren hinter⸗ einander rings um die Maſchine: doch ſie wird nicht herabgeholt. ſondern unversehrt jtiegt ſie wieoer fort, und auch unſer Flie⸗ ger kehrt zurück. Der Feind rückt vor; das Kanonenfeuer läßt nach. Wir ſind jetzt im freien Feld. Keine Hecken verſperren die Ausſicht, und eine großartige Schlachtſzene entfaltet ſich vor uns. Gerade uns gegenüber am ſüdlichen Horizont ſchlägen die Flammen aus einem in Herbſtlaub gebetteten 8 Wie Trauerfahnen flattern die Rauchſchwaden im Abendhimmel. Ein ſchmaler Weg läuft ſüdöſtlich durch das Gelände. Da iſt eine franzöſiſche Batterie in Tätigkeit. Durch unſere Gläſer können wir die Artilleriſten mit den dunkelblauen Uniformen ſehen, wie ſie die Kanonen bedienen. Weiter im Südoſten, wo Cambra liegt, ragt ein Gehölz gegen den en Hinter dieſem Gehölz geht franzöſiſche Infanterie vor. auchwölkchen 5 am Himmel, Flammen zucken über den Wald wie Blitze, ie in den Baumgipfeln tanzen. Der Feind veſchießt das Ge⸗ ölz mit Granaten, um die Infanterie herauszutreiben. Wir chauen wie feſtgebannt. Da auf einmal ein Donnerſchlag, der ie Erde zittern macht. 200 Meter von uns ſteigt eine große Rauchwolke auf. Die Deutſchen beſchießen fetzt die Batterie in der Nähe von uns. Nun iſt es Zeit, zu gehen. „ i——— 1% n 3 . Vermiſchtes. „ Nächſt dem Herrn der Heerſcharen.. Die Gottes furcht der Hohenzollernfürſten hat ſich auch in dieſem Kriege wieder offenbart: faſt jedes Kaiſertelegramm, das eine 5 meldet, gibt zuerſt Gott die Ehre. Dieſe Frömmigkeit zeichnete die Preußenkönige von jeher aus. Eine bezeichnende Anekdote dafür gibt Krafft von Hohenlohe in ſeinen Denkwürdigkeiten zum beſten. Als nämlich ber Sieg von Düppel erſtritten war, gab der 3 jeinem Dank an den usdruck:„Nächſt dem ö anke ich dieſen Erfolg Meinen tapferen Der alte Feldmarſchall war über dieſen königlichen ank durchaus nicht erbaut; er war zwar nicht eitel, aber er eere!“ f alaubte doch ein gewiſſes Anrecht darauf erworben zu haben, 2 CC RARE Der ſüdliche Ausgang des Sundes eee eee * — auch mir einem personlichen Hank erwähnt zu werden. Er war alſo verſtimmt, daß ſein König ſeiner gar nicht gedacht hatte und machte aus ſeiner Verſtimmung kein Hehl. Da verfiel einer der Adjutanten auf den erlöſenden Gedanken, den Feld⸗ herrn darauf hinzuweiſen, daß er ja in der Depeſche erwähnt ſei, es heiße doch„nächſt dem Herrn der Heerſcharen“... na, und wer könne der„Herr der Heerſcharen“ anders ſein als eben der Feldherr des ſiegreichen Heeres? Mit dieſem Troſte gab ſich der greiſe Held zufrieden. Ein intereſſanter Flieger⸗Hefangener. Wie der„Tägl. Korreſp.“ mitteilt, iſt es den auf Kund⸗ ſchafftsritt ausgeſandten Truppen des 3. Gardedragonerregiments am 5. Oktober gelungen, einen intereſſanten Fang zu machen: Wir erfahren davon durch das Abenteuer italieniſcher Journa⸗ liſten, die verſuchten, in der Nähe von Arras in Nordfrank⸗ reich von der deutſchen zur franzöſiſchen Front zu wechſeln. Sie waren auf ihren Rädern in die Nähe von Brebieres ge⸗ kommen, als ſie endlich die Farben der franzöſiſchen Republik in der Ferne ſahen. Schnell hielten ſie darauf zu, aber ſie mußten bald die Täuſchung gewahr werden, rings um die Triko⸗ lore waren die Feldgrauen geſchart, deutſche Dragoner! Sie zeigten den Deutſchen ihren Vorweis und wurden von ſeinem Offizier in höflichſter Weiſe behandelt.„Kommen Sie nur! Kommen Sie nur! Wir haben eben einen franzöſiſchen Aero⸗ plan mit zwei lebenden Aviatikern gefangen genommen. Der eine der Gefangenen iſt der Graf Renaud de la Gregoliere, der im letzten Winter noch zuſammen mit dem deutſchen Kron⸗ prinzen in Davosplatz Sport trieb, ja im ſelben Bobsleigh mit dem Kronprinzen ſaß!“ Das merkwürdige an der Sache iſt, daß ihnen der Flieger beinahe noch entwiſcht wäre; denn er trug zwar die franzöſiſchen Farben am Flügel, doch ging er anſchei⸗ nend ſo unbekümmert in ihrer Nähe nieder, daß ſie meinten, es ſei ein deutſches Flugzeug, das lediglich, um den Jeind irre zu führen, die fremden Flaggen führte; trotzdem ritten ſie näher, da ihnen nicht bekannt war, daß ein deutſches Flügzeug in der Nähe mit franzöſiſcher Flagge kreuzte und ſie fanden, daß der Flieger wegen einer Panne hatte landen müſſen. Der höfliche Offizier, mit dem unvermeidlichen Einglas im Auge, ſtellte ſich dann noch weiter vor:„Ich bin der Rittmeiſter Graf Levetzow vom 3. Gardedragoner-Regiment, demſelben Regiment (wie er lächelnd hinzufügte), das früher der Kaiſerin von Ruß⸗ land gehörte.“— Der faſt unverſehrte Aeroplan war ein Voiſindoppeldecker. Die tüchtigen Erſatzreſerviſten. Der Ausbildungsoffizier eines Erſatzbataiklons ſprach ſich dieſer Tage einem Mitarbeiter des„Tägl. Korr.“ gegenüher über die JFeldtauglichkeit der Erſatzreſerviſten aus. Er bemerkte da⸗ bei, daß die Leute einen geradezu unglaublichen Eifer zeigten; er habe ſich zuerſt faſt ein wenig davor gefürchtet, die Leute auszubilden, ſo ſeien in einer Abteilung neben den Landbe⸗ wohnern auch einige Regierungsbaumeiſter und ein Profeſſor als gemeine Soldaten eingezogen; aber gerade dieſe Schreibtiſchmen⸗ ſchen, denen man am allerwenigſten Geſchicklichkeit in körper⸗ lichen Uebungen und überhaupt im Felddienſt zutrauen ſollte, hätten ſich am vorzüglichſten bewährt. Es ſei burchaus unange⸗ bracht, etwa die Tauglichtzeit der jüngeren Jahrgänge, der ſo⸗ genannten Kerntruppen zu ungunſten der Erſatzreſerven zu über⸗ ſchätzen. Die Erſatzreſerviſten leiſteten im Ernſtfalle gewiß das gleiche. Das hätten auch die Schießerfolge bewiesen. Er habe mit einer Abteilung beim Scharfſchleßen auf weite Entfernung und kaum ſichtbares Ziel ſogar ſieben Prozent Treffer erzielt, was weit über dem Durchſchnitt ſtehe. Die drei Franzoſen und die ſieben Deutſchen. Wie dem„Tägl. Korreſp.“ geſchrieben wird, erzählt man ſich jetzt in Paris die folgende kleine Geſchichte von der„Tap⸗ ferkeit“ dreier Franzoſen. Die Helden lagen in der vorderſten Schützenlinie, wo die Verpflegung nicht gerade am allerbeſten iſt und ſo beſchloſſen ſie, ein benachbartes Wirtshaus aufzu⸗ ſuchen, um dem Magen einige Genüſſe zu verſchaffen. Von dem⸗ elben Drange beſeelt, hätten aber auch ſſeben Deutſche dies irtshaus aufgeſucht. Beide Parteien beläſtſtten ſich während der Mahlzeit nicht. Aber nachher forderten die drei franzöſi⸗ ſchen Helden die Uebermacht ihrer Jeinde auf, ſich zu ergeben. Die Deutſchen wieſen erſt auf ihre Ueberzahl hin, bekamen dann Angſt und folgten den tapferen drei Männlein ins franzöſiſche Lager, wo die Helden mit Begeiſterung empfangen wurden.— Hübſch— erfunden, nicht? 1 . Baden. Karlsruhe, 22. Okt. Von der Zulaſſung der Poſtpakete ins Feld wird vom Publikum in reichlichem Maße Gebrauch gemacht, bis jetzt ſind in Karlsruhe allein über 10 000 Pakete eingegangen. (Karlsruhe, 22. Okt. In der heutigen Sitzung des badiſchen Roten Kreuzes wurde eingehend über die Ausführung der Liebesgabenzüge vom 10. und 17. Ok⸗ tober berichtet: die Gaben ſind richtig in die Hände 7 iſt der beſte Beweis der Leiſtungsfä Preiſe zu haben, darin liegt die unerreichte Leiſtu,gsfäh Winterſchuhen bringe ich Ihnen eene große Auswahl und kann es Ihnen nicht ſchwer fallen, bei mir das Richtige zu finden, zumal meine Preiſ und beſtes Tragen meiner Schuhwaren garantiere Ihnen. Kaufen Sie in mannnbeim keine Schuhwaren, bevor Sie sich nicht von der Güte meiner Artikel und der enormen Reichhaltigkeit meines Lagers überzeugt haben! Grüne Rabattmarken. Eigene Reparatur mer der badiſchen Truppen gelangt. Wie ferner mitgeteilt wurde, ſehen die badiſchen Truppen gut aus und ſind auch in guter Stimmung. Sehr nötig ſei bei kommen⸗ 5 Liebesgabenſendungen Beleuch l ungsmittel mitzu⸗ ſenden. 5 13 enaliſche Dampfer verſenfl. Unſere ſchnellen Kreuzer an der Arbeit. WTB. Berlin, 24. Oktober. Nach einer Reuter⸗ meldung aus Las Palmas vom 23. Oktober lief der deutſche Dampfer Crefeld in Teneriffa ein mit den Mann⸗ ſchaften von dreizehn britiſchen Dampfern an Bord, die der deutſche Kreuzer)„Karlsruhe“ verſenkt hatte. Die Geſamttonnage der Schiffe betrug ſechzigtauſend. Gottesdienst⸗Ordnung. der evang. Kirchengemeinde. der kath. Rirchengemeinde Sonntag 25. Okt. 1914. Sonntag, 25. Okt. 1914. 20. Sonntag n. Trin. 21. Sonntag nach Pfingſten 5 5 ½10 Uhr Hauptgottesdienſt ann en e Predigt. 7½1 Jugendgottesdienſt. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt 1 Uhr Chriſtenlehre für die 1 Uhr Chriſtenlehre. männliche Jugend. ½)2 Uhr Bittandacht mit Segen. 7 Uhr Roſenkranz. Donnerstag, 8. Oktober. 8 Uhr Abends Kriegsand. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim gut und billig kaufen Sie bei Bouis Bandauer el Mannheim Q 1.! Illeiderstoſſe, Damen-: und Hinder. Monfektion Baum twollwaren, IVeisstoaren und sche. Gardinen, Leppiehe und eiten. S————ä— Kath. Arbeſtefgefein Seckenheſm. Nächten Zonntag, den 25. ds. Mt., nach, mittags ½4 Uyr findet im Gaſthaus zum„Stern D er sammlung ſtatt. Hierzu werden unſere Mitglieder, ſowie die Mit⸗ glieder des Männer⸗ und Jünglings⸗ Vereins freundlichſt ingel 8 eingeladen Der Vorſtand. Der Erfolg higkeit. Die größte Auswahl am Platze und billige igkeit meines Unternehmens. In e bekannt billig ſind. Igarren& Ligaretten Rauch-, Kau- u. 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Röſch, langjähriger Werkmeiſter in Firma Kramer, Abt. Seckenheim. Achtungsvoll! Erich p aul. (663 Bekanhingchüng Diejenigen Neurottwaldſtücke, für welche bei der Ver⸗ 5 c am 14. ds. Mts. die Tape nicht geboten wurde, ſind nicht genehmigt. Wiederholte Verpachtung findet daher am Montag, den 26. Oktober 1914, vor- mittags 9 Uhr im Rathausſaal dahier ſtatt. Zum nochmaligen Ausgebot kommen folgende Grund⸗ ſtücke die wiederum nur bei Erreichung der Taxe zuge⸗ ſchlagen werden können: Gewann J. Nr. 8, 30, 69, 70, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 88, 84, 86, 86. 87, 88, 89, 90, 91 und 92. Gewann II. Nr. 96, 97, 98, 99, 100, 101, 111, 112 113, 114, 117, 119, 120, 121, 122, 128, 124, 125, 129 130, 134, 173, 176 und 178. Gewann III. Nr. 199, 201, 202, 204, 211, 217, 218, 229, 234, 244, 245, 272, 273, 274, 275, 276, 277 281, 289, 290 292 und 293. Seckenheim, den 19. Oktober 1914. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Mahnung. Diejenigen Kirchenſteuerpflichtigen, welche mit Zahlung ihrer Kirchenſteuerſchuldigkeit für 1914 noch im Rückſtande ſind, werden an Zahlung innerhalb 14 Tagen er- innert bei Vermeidung perſönlicher Mahnung. Die Kaſſe bleibt dieſerhalb am Lonntag, den 18. ö und Fountag, den 25. Oktober l. Js. ausnahms⸗ weiſe bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Seckenheim, den 17. Oktober 1914. Euangel.** Schmitt.(652 Wekanntmachung. Das Sammeln von Eicheln bett. Die Forſt⸗ und Domänendirektion Karlsruhe hat zwecks Nutzbarmachung der in dieſem Spätjahr in ein⸗ zelnen Landesgegenden reichlich vorhandenen Eichelmaſt für die Schweinehaltung in den Nomänenwaldungen mit nennenswertem Eichelertrag das unentgeltliche Sam⸗ meln von Eicheln durch die ſchweinehaltende Bevölkerung unter näheren, von den Großh. Forſtämtern feſtzuſetzen⸗ den Bedingungen geſtattet. Auch für die Gemeinde⸗ und Körperſchaftswaldungen wurde die forſtpolizeiliche Erlaubnis zur Gewinnung von Eicheln erteilt, Das Großh. Forſtamt Mannheim hat nun folgendes ohne ſonſtige Einſchränkungen wegen des Sammelns an⸗ geordnet: Das Beſteigen der Bäume, das Abbrechen oder Her⸗ unterziehen von Aeſten iſt verboten, ebenſo die Anwen⸗ dung von Rechen ete.; es darf nur von Hand geſammelt werden. Mannheim, den 19. Oktober 1914. Groſih. gezirkamt Abt. Il b. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 23. Oktober 1914. ee 1 olz och. Sekanntmachung. Unfere Jugendwehr, die Eintrittskarten zur Feier am Sonntag Nachmitiag zu Mannheim hat, wird gemäß telefoniſcher Anordnung Gr. Bezirksamts hierdurch erſucht, morgen Mittag um 2 Uhr zur Empfangnahme einer Armbinde beim Gr. Bezirksamt, Zimmer Ar. 56 2. Stock vorzuſprechen. Ohne Armbinde hat Niemand zur fragl. Feier Zutritt. Seckenheim, den 24. Oktober 1914. „ 7 Földpostkarten Gg. Zimmermann, Hlldastrasse 68. elderrürck ranch lng. Es wird gebeten, den Landwirten bekannt geben zu wollen, daß dem Proviantamt jetzt wieder ohne weiteres Heu und Stroh von magazinmäßiger Beſchaffenheit zuge⸗ führt werden kann. Preis je nach Beſchaffenheit 66 bis 70 Mk. die t Heu, bis 45 Mk. die t Stroh frei Maga⸗ zin Landwehrſtraße. Bei Bahnſendungen Zielpunkt Mann⸗ heim⸗Käfertal. Abfuhrkoſten 3,50 Mk. die t. Maßgebend iſt das vom Amte feſtgeſtellte Gewicht. Mannheim, den 21. Oktober 1914. Proviantamt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 23. Oktober 1914. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Jakob Kolmer, Hildg- traße 22 die Fchweineſenche und Schweinepeſt ausgebrochen iſt. Stallſperre iſt verfügt. Seckenheim, den 22. Oktober 1914. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. HBekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Georg Spies, Frie- drichſtraße 86 die chweineſeuche ausgebrochen iſt. Seckenheim, den 23. Oktober 1914. Roithallen- Cesolschaſt Seckenheim. Sämtliche Wagen müssen bis längstens montag Abend aus der Reithalle entfernt sein.(61 Der Vorstand. D chung! morgen Jonntag irh treffen Nn 20 belgiſche Arbeits-Pferde 1 und leichten Sdilages ein. Friedrich Hochstädter Mannheim-Feudenheim. Teleion 4788. Zu Allerheiligen empfehle mich im Aupflanzen und Unterhalten von Grabſtätten; ferner empfehle blühende§tiefmütter⸗ chen, Mafliebchen, Erica und weiße Alter, ge⸗ ſchmakvoll gebundene Kränze in allen Preislagen. Georg Peter Schwarz, Gärtner, am Friedhof. (662 664) Graßjer 5 erstklassige Belgier Arbeits⸗ Pferde zchweten und mittleren Schlages ist wieder eingetroffen. Theod. Bohrmann Pferdehandlung Ludwigshafen a. Rh. Bismarckstrasse.- Telephon Nr. 40. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſchafl. Winterſaat-Gerſte liegt noch etwas auf Lager. Die Verkaufszeit der Genoſſenſchaft findet vor- mittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr ſatt. Geschäfts⸗Cröffnung Einer titl. Einwohnerſchaft, Kundſchaft zur gefl. Kenntnis, daß ich eine Wurſt-Ciliale eröffnet habe und bitte um gütigſte Unterſtützung. Hochachtungs voll Frau Engelhardt, Friedrichstrasse 90. bereſn Hundesport Seckendeim (612 ſowie meiner werten (660 Sonntag, den 25. ds. Mts., nach⸗ mittags ½,3 Uhr im Gaſthaus zum *„Schwanen“ Besprechung zwecks Zuſendung von Liebesgaben an unſere im Felde ſtehende Mitglieder. Pünktliches und vollzähliges Erſchei⸗ nen wird erwartet. Der Vorſtand. bsüfg-DorbfH„Tloderfafel goonpelm. Samstag, den 24. ds. Mts., abends ½9 Uhr im Lokal zum„Schwanen“ Besprechung zwecks Zuſendung von Liebesgaben an unſere im Felde ſtehenden Mitglieder. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen aller noch zurückgebliebenen Mitglieder iſt dringend erforderlich. Der Vorſtand. Tele Turnerschaft Seckenheſm. Ne, Wir bringen hiermit unſeren Mitglie⸗ e dern zur Kenntnis, daß wir unſere Uebungsstunden wieder aufgenommen haben und zwar: — Dienstags und Freitags von ½9 bis 10 Ahr. Außerdem alle Fonntag von 3 Uhr ab Spiele auf unſerem Platze auf den Wörtelwieſen. Anmeldungen in den 5 J. A.: A. Kauſt. 6