„Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm-Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vormittags 9 Uhr. D. A. 1250. Dages · und Anzeigenb att für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblat: für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Berlagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Hauptſchriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 34, Jahrgang Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Es iſt nur natürlich, daß die große Rede des Volks⸗ kanzlers Adolf Hitler vor dem Reichstage diesmal in ihrer ganzen Nachhaltigkeit von Deutſchland und der Umwelt empfunden wird. Iſt ſie doch auf der einen Seite die Jahres⸗ bilanz einer Regierung, die auf allen Lebensgebieten der Na⸗ tion Gewaltiges und Neues geſchaffen hat. Der Führer, der über 93 Prozent Gefolgſchaft der mündigen deutſchen Wäh⸗ ler verfügt, kann in ſeinen Reden auch nur hundertprozenti⸗ ges geben. Die Größe ſeiner Bewegung und die Stärke der errungenen politiſchen Macht iſt ſeiner kompromißloſen Art zu verdanken. Non ſolcher Poſition aus kann man wahrhaft rückhaltlos ſprechen. Der Kanzler hat es getan gegenüber den Mächten der Verneinung im Innern, gegenüber den Wider⸗ ſtrebenden in Wirtſchaft, Kirche und Reaktion, und er ge⸗ braucht die Stimme unmißverſtändlicher Klarheit auch gegen⸗ über den Neugläubigen der eigenen Partei, die durch blinden Eifer die Bewegung ſchädigen und damit abſchreckend auf ſtille, ehrliche Mitarbeit wirken. Dieſe Wahrheit und Klar⸗ heit nach allen Seiten, dieſe Geſchloſſenheit und Entſchloſſen⸗ heit iſt die größte innere Stärke der deutſchen Poſition, die Adolf Hitler errungen hat. Alle die, die ſeine Kritik oder ſein Tadel traf, müſſen ſich ſchließlich davon überzeugen, daß jeder fernere Widerſtand nutzlos und ſeine weitere Verfolgung ver⸗ brecheriſch iſt gegenüber dem Willen der Nation. Zu dieſem ſtahlharten Willen geſellt ſich jene Beſcheidenheit, die die i aller wahrhaft großen Menſchen von jeher gewe⸗ en iſt. Gleichzeitig war dieſe Rede auch Begleitwort für einen neuen großen Schritt ins einige Reich. Das neue Ermächtigungsgeſetz regelt zunächſt ein wichtiges, oder beſſer geſagt das wiſttigſte Lebensgebiet des deutſchen Volkes. Es gibt jetzt keine Souveränität der Länder mehr, ſondern nur nach das Hoheitsrecht des Reiches. Zwar hieß es ſchon früher, daß die Gewalt vom Volke ausgehe, aber das deutſche Volk mußte es oft genug erleben, daß trotz einer papiernen Ver⸗ faſſung ſich ein Eigenwille gewiſſer Länder bemerkbar machte 1 55 Swbaden 55 Reiches und der Reichseinheit. Geſchrie⸗ bene Verfaſſungen ſind ja letzten Endes nur der Ausdruck der tatſächlichen Machtverhältniſſe, und niemand kann leugnen, daß heute die Macht des Führers, hinter dem ein geſchloſſe⸗ nes Volk ſteht. ſo groß iſt, wie es niemals in der deutſchen Geſchichte der Fall geweſen iſt. Darum be⸗ deuten die beiden Artikel des Geſetzes über den N eu auf.: bau des Reiches die wirkliche und tatſächliche Formung der Reichseinheit. Dieſe granitne Vorarbeit für die endgül⸗ tige Reichsreform iſt, hiſtoriſch geſehen, etwas ſo Gewalti⸗ ges, daß ſchon darum der Kanzlerrede und der Reichstags⸗ ſitzung dauernde geſchichtliche Bedeutung zukommt. Es wäre müßig, an die Verabſchiedung des Geſetzes nun ſchon Kom⸗ binationen über ö knüpfen zu wollen. Der Führer wird rechtzeitig entſcheiden, was weiter geſchehen ſoll, und das deutſche Volk kann die weitere Entwicklung in Ruhe und in der erhebenden Gewiß⸗ heit abwarten, daß hier Männer die Zügel in der Hand ha⸗ ben, die im richtigen Augenblick die richtigen Maßnahmen zu treffen wiſſen und die ſich voll und ganz klar darüber ſind, was ſie wollen. n Gegründet auf ein neuerrichtetes Reich und geſtützt auf eine neue und erneuerte Staats⸗ und Kulturauffaſſung ver⸗ mag der Kanzler nicht nur die inneren Aufgaben der Wirk⸗ ſchaftsrettung und Arbeitsbeſchaffung klar zu umreißen, ſondern im Bewußtſein ſeiner Erfolge und durch den Rück⸗ halt des Geſamtvolkes kann er auch zur Welt drau⸗ ßen erneut ſprechen. Das Echo ſeiner Worte, die er an die einzelnen Völker richtete, beweiſt zunächſt, daß die Ernſt⸗ haftigkeit ſeines Friedenwollens immer weniger in Zweifel gezogen werden kann. Ein geeintes Volk bietet unter einem tatbewußten Führer der Welt die Friedenshand. Er kann auch hier auf poſitive Taten verweiſen. Der Vertrag mit Polen iſt ein ſchlüſſiger Beweis unſeres friedlichen Wollens, aber auch gleichzeitig ein Beiſpiel, wie nur unter gegenſeitiger Achtung und Reſpektierung der eigenen Auf⸗ aſſungen eine Verſtändigung möglich iſt. Was er über unſern Vorſchlag zur Bereinigung der Saarfrage ſagte, verdient beſonders in Paris gehört zu werden. Die Beweg⸗ gründe unſerer Anregungen werden durch ſeine Worte be⸗ ſonders deutlich aus dem Dunſtkreiſe advokatoriſcher Dialek⸗ tik herausgehoben, in den ſie ein franzöſiſcher Außenminiſter zu ziehen ſuchte. Mäge der Widerhall der Welt der Motor werden zur Kerſtellung einer Verſtändigung der Nationen auf der Grundlage der Gleichberechtigung und der gegen⸗ ſeitigen Achtung. Die Kommentare, mit denen das deutſch⸗poini⸗ ſche Verſtändigungsabkommen in der internationalen Preſſe begrüßt wird, zeugen nicht nur für die Bedeutung dieſes Abkommens in ſeiner Auswirkung auf die beiden Kontrahenten, ſondern ſie zeigen, daß hier eine politiſche Tat geſchehen iſt, die die internationalen Verhältniſſe in gerade⸗ zu revolutionärer Weiſe berührt. Das Verſtändigungsabkom⸗ men, das zwiſchen Deutſchland und Polen auf die Dauer von zehn Jahren geſchloſſen worden iſt, zeigt in ſeinen gro⸗ ßen Linien die vollkommene A bkehr von den bisher die europäiſche Politik beſtimmenden Genfer Methoden. In Berlin und Warſchau hat man ſeit langem erkannt, daß dieſe Genfer Methoden nicht die Möglichkeiken gaben, Span⸗ nungen zu überwinden, die zwiſchen einzelnen europäiſchen Ländern beſtanden, daß vielmehr gerade auf dem Genfer Boden dieſe Spannungen weiter gediehen und von gewiſſen Kräften gefliſſentlich weiter genährt wurden. Die Beziehun⸗ gen zwiſchen Deutſchland und Polen haben unter dieſem Zuſtand gelitten, und diejenigen Männer, die nicht nur die die nächſten und weiteren Schritte Von Woche 1 Woche 9 3 Freitag, den 2. Februar 1934 Zur Dauerregelung des deutſchen Auslandsſchuldendienſtes. — Abſchluß der Berliner Beſprechungen. Berlin, 1. Februar. Ueber die in Berlin geführten Verhandlungen mit aus⸗ ländiſchen Gläubigervertretern wird folgende offizielle Ver⸗ lautbarung ausgegeben: Zwiſchen Vertretern der deutſchen Regierung und Be⸗ auftragten der amerikaniſchen und engliſchen Gläubiger haben Beſprechungen ſtattgefunden, die in erſter Linie den Inhalt der Transfer⸗Sonderabkommen zum Ge⸗ enſtand hatten, die zwiſchen der deutſchen e einer⸗ eits und der ſchweizeriſchen und holländiſchen Regierung andererſeits abgeſchloſſen werden ſollen. Im Laufe dieſer Erörterungen erwies es ſich als wünſchenswert, das Problem der deutſchen Auslandsverſchuldung unter allge⸗ meineren Geſichtspunkten zu beſprechen. An dieſem Teile der Verhandlungen haben auch Vertreter der Reichs⸗ bank teilgenommen. Hierbei ergab ſich allſeitiges Einverſtändnis darüber. daß die endgültige Löſung der Außenverſchuldung Deutſch⸗ lands abhängig iſt von einer Zunahme des Wellhandels und ſeiner enkſprechenden Verteilung ſowie darüber, daß nur eine logale Juſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und ſeinen Gläubigern die Vorausſetzungen ſchaffen kann für eine Ueberbrückung der gegenwärtigen Transferſchwierigkeiten und für die Aufſtellung eines Schuldenzahlungsplanes, der gleicherweiſe den Kealifäten, wie ſie in der Lage Deutſch⸗ lands gegeben ſind, und den vertraglichen und moraliſchen Rechten der Gläubiger Rechnung krägk. Es herrſchte ferner Uebereinſtimmung darüber, daß es vom Standpunkt einer ruhigen Entwicklung höchſt uner⸗ wünſcht iſt, das Problem des Schuldendienſtes in kurzen Zwiſchenräumen im er wieder neu zur Diskuſſion zu ſtellen, und es wurde deshalb der Vorſchlag gemacht, in der erſten Hälfte des April eine Juſammenkunft von Verkrekern aller lang- und mittelfriſtigen Gläubiger Deutſchlands einzuberufen. mit dem Ziel, eine Grundlage für die Handhabung des deut⸗ ſchen Schuldendienſtes zu ſchaffen, die geeignet iſt, die Schwä⸗ chen des gegenwärtigen Syſtems zu beſeitigen und gleichzei⸗ tig die Baſis für eine Dauerregelung abzugeben. Dabei wurde anerkannt, daß es aus prakliſchen Gründen im Intereſſe der Gläu⸗ biger liegen könnte, gewiſſe Opfer zu bringen, wenn dies nötig erſcheinen ſollte und dazu dienen würde, den Ungewißheiten und Zufälligkeiten der gegenwärtigen Lage ein Ende zu ſetzen. Hinſichtlich des Inhalts der Abkommen mit der Schweiz undden Niederlanden nahm die deutſche Regierung Kenntnis von der Auffaſſung der Gläubiger, hatte jedoch ihrerſeits gewiſſe praktiſche Gründe, die gegen eine ſofortige Beendigung dieſer Abkommen ſprechen. Die deutſche Regierung wünſche deshalb, dieſe Vereinbarungen bis zum 30. Juni 1934 fortzuſetzen, wobei feſtgeſtellt wurde, daß die für April in Ausſicht genommenen Verhandlungen ſich auf der Baſis der Gleichbehandlung aller Gläubi⸗ ger und der Beſeitigung von Sonderabmachun⸗ gien bewegen ſollen. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat die Reichsbank davon verſtändigt, daß dies die Auffaſſung der Regierung iſt. Um ein ſolches Uebereinkommen zu erleichtern und um für die Dauer des laufenden Halbjahres die Ungleichheit, die ſonſt zwiſchen der Befriedigung der ſchweizeriſchen und hol⸗ ländiſchen Beſitzer deutſcher Bonds und der anderer Nationa⸗ litäten beſtehen würde, auf ein Minimum zurückzuführen, iſt die Golddiskontbank bereit, eine feſte Verpflichtung einzuge⸗ Fuuſen Scrips, die die Konverſionskaſſe in Anrechnung auf Zinſen ausgibt, die während des laufenden Semeſters fällig werden und nicht unter die genannten beiden Sonderabkom⸗ men fallen, zu 67 v. H. anſtatt bisher 50 v. H. zu kaufen. Die Juſtimmung der Reichsbank zu dieſer Regelung be⸗ deutet nicht etwa eine Aenderung ihrer Schätzung vom Ende Dezember über die mutmaßliche Deviſenenkwick⸗ lung, ſondern ſoll, was ausdrücklich betont wird, ihre Be⸗ reitwilligkeit erkennen laſſen, bis zu einem gewiſſen Grade eine Mehrbeanſpruchung ihrer Goldreſerve in Kauf zu neh⸗ men, wenn ſie damit die baldige konſtruktive Regelung des ganzen Schuldenproblems beſchleunigen kann. Verantwortung. ſondern auch die Kraft für die Fuhrung der Politik ihrer Pölter aufgebracht haben, in Deutſchland die Männer des Nalionalſozialſsmus, in Polen vor allen Din⸗ gen der Außenminiſter Zeck und ſeine Mitarbeiter, haben deshalb entſchloſſen mit den Genfer Methoden gebrochen. Es iſt unſchwer zu erkennen, daß die Betrauung Dala⸗ diers mit der Miniſterpräſidentſchaft in Frankreich eine neue Regierungsweiſe eingeleitet hat. An die Stelle der Rückſichtnahme auf das Parlament iſt die Verantwor⸗ tung vor dem Geſamtvolk getreten. Noch regt ſich der Wi⸗ derſtand der Parteigrößen, aber Daladier iſt gewillt, die Kammer ſich gefügig zu machen. Indem die Abgeordneten wiſſen, daß er notfalls auch vor einer Auflöſung des Parla⸗ ments nicht zurückſchrecken wird, erzwingt er ſich Gefolgſchaft. Die Kommentare der Pariſer Preſſe zeigen deutlicher als die Haltung der Parteien, daß hier ein neuer Kurs geſteuert mird. Junächſt will er eine energiſche Säuberung von allen Elementen vornehmen, die irgendwie mit dem Staviſky⸗ Skandal oder mit anderen Affären zuſammenhängen. Hohe Beamte aus Juftiz und Polizei ſollen davon betroffen wer⸗ den wie ungetreue Abgeordnete oder angeſengte Miniſter. Eine Gläubigerkonferenz im April nationale Einigung bezüglich der Rüſtungen nur Nr. 28 Starke engliſche Befriedigung London, 1. Febr. Die ganze Preſſe begrüßt mit Be⸗ friedigung das Ergebnis der Berliner Verhandlungen zwi⸗ ſchen den engliſchen und amerikaniſchen Gläubigern auf der einen und den Vertretern der Reichsregierung und der Reichsbank auf der anderen Seite. Im„Daily Telegraph“ wird geſagt, das Ergebnis der Beſprechungen ſei entſchieden günſtiger für die britiſchen und amerikaniſchen Gläubiger, als Londoner Finanzkreiſe erwartet hätten.„Times“ ſpricht in einem Leitaufſatz von einem ſehr befriedigenden Abſchluß der Ver⸗ handlungen. Beide Seiten verdienten Glückwünſche wegen der gerechten Löſung einer Frage, die ſehr gefährlich zu wer⸗ den drohte. N 18 g 2 e e Die engliſche Denk ſchriſt Grundſätzliches und Praltiſches zur Abrüſtungsfrage. London, 1. Februar. Das engliſche Memorandum zur Abrüſtungsfrage, das am Montag in Berlin und in den Hauptſtädten der Groß⸗ mächte überreicht worden war, iſt, wie ſchon gemeldet, jetzt im Wortlaut amtlich veröffentlicht worden. Es iſt ein ſehr umfangreiches Schriftſtück, das in zwei Abſchnitte zer⸗ fällt: einen grundſäßglichen und einen prakti⸗ ſchen. Es macht zunächſt eine Reihe allgemeiner Ausfüh⸗ rungen, Feſtſtellungen und Betrachtungen, um dann im zweiten Teil die Abrüſtungsvorſchläge darzulegen.— Im allgemeinen Teil heißt es u. a.: 5 Wenn auch der diplomatiſche Meinungsaustauſch zweifellos zur Klärung der Lage beigetragen und die unge⸗ heure Größe und Schwierigkeit des Problems im vollen Um⸗ fange enthüllt hat, ſo kann trotzdem die in letzter Zeit be⸗ folgte Methode allein ein Ergebnis nicht zeitigen. Unter dieſen Umſtänden iſt die engliſche Regierung der Anſicht, daß die Jeitk gekommen iſt, ihren Standpunkt in der gegenwärtigen Lage. deren Ernſt ſedem denkenden Men⸗ ſchen klar ſein muß, darzulegen. Die engliſche Regierung will hierbei nicht unerreichbare Ideale formulieren, ſondern die Richklinien eines Kompromiſſes angeben, von dem ſie glaubk, daß es allgemeine Annahme finden könnte. Die engliſche Regierung hat ſtets den Zuſammenhang zwi⸗ ſchen dem Prinzip der Gleichberechtigung und dem Grundſatz der Sicherheit anerkannt. Aus dem gleichen Grunde begrüßt ſie es daß die Vorſchläge Hitlers ſich nicht nur mit techniſchen Rüſtungsfragen, ſondern auch mit politiſchen Garantien gegen einen Angriff befaſſen. Eine zwingende Schlußfolgerung Die engliſche Regierung hat mehr als einmal öffenk⸗ lich erklärt, daß eine internationale Vereinbarung, die auf dem anerkannten Grundsatz der Gleichberechtigung in einem Syftem der Sicherheit aufgebaut iſt, nolwendigerweiſe be⸗ deulet, daß innerhalb der in einem ſolchen Abkommen vor⸗ geſehenen Etappen eine Lage erreicht werden muß, in wel⸗ cher Waffenarten, die dem einen Staat geſtattet ſind, dem anderen nicht weiter verboken ſein können. Die Regierung 5 keine Möglichkeit ſich dieſer Schlußfolgerung zu enk⸗ ziehen. 5 Die enaliſche Regierung iſt der Anſicht, daß eine inter⸗ erreicht werden kann, indem man hinſichtlich der drei Hauptfragen: Sicherheit, Gleichberechtigung, Abrüſtung eine befriedigende Regelung trifft. Ein Beitrag zur Sache des Friedens und der Sicherheit wird durch die Bereitwilligkeit des deulſchen Keichs⸗ kanzlers zum Abſchluß von Nichkangriffspakten mit allen Nachbarn Deutſchlands geliefert. Die Fünfmächtekonferenz vom 11. Dezember 1933 hat in Zuſammenhang mit der Abrüſtungsfrage den Grundſatz der „Gleichberechtigung in einem Syſtem der Sicherheit für alle Nationen“ aufgeſtellt und erklärt, daß dieſer Grund⸗ ſatz in einem Abrüſtungsabkommen Verwirklichung finden ſoll, das eine weſentliche Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtungen herbeiführt. Von dieſer Erklärung iſt die engliſche Regierung niemals zurückgetreten und ſie beſtätigt jetzt aufs neue, daß ſie an ihr uneingeſchränkt feſthält. Die engliſche Regierung zögert nicht zu erklären, daß der Grundſaß der Gleichberechtigung in der Rüſtungsfrage nicht weniger weſenklich 5 12 5 der Grundſatz der Sicher⸗ eit. Die engliſche Regierung entnimmt mit Freude aus den Erklärungen des Herrn Hitler, daß Deutſchland darauf verzichtet, den Beſitz von„Angriffswaffen“ zu beanſpruchen und ſich auf eine„normale Verteidigungsbewaffnung“ be⸗ ſchränkt, wie ſie für die Armee benötigt wird, die in dem Abkommen für Deutſchland vorgeſehen würde. Ueberdies macht der deutſche Kanzler dieſen Vorſchlag in der Annahme, daß die ſchwergerüſteten Staaten nicht bereit ſind, auf Grund des Abkommens irgendeinen Teil ihrer jetzt beſte⸗ henden Waffen aufzugeben. Die engliſche Regierung iſt keineswegs bereit, ſich dieſe letzte Annahme zu eigen zu machen; ſie muß darauf beſtehen, daß nur eine Vereinbarung, die ſowohl eine Herabſetzung wie eine Beſchränkung der Rüſtungen enkhält, den Namen einer Abrüſtungskonvenkion verdient. Es folgen dann die praktiſchen Vorſchläge zur Abrüſtung, die bereits wiedergegeben wurden. 3 Kam raden eſſen aus einem Topf! Ehrt die Notleidenden durch das Einktoyfgericht! 2 Gauleitertagung in Berlin Berlin, 1. Febr. In Berlin begann in Anweſenheit des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, eine Tagung der Reichsleiter und Gauleiter der NSDAP. Die Vormit⸗ tagsſitzung war, wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, einer Beſprechung des Stabsleiters der PO, Dr. Ley, mit den Gauleitern vorbehalten. Am Nachmittag verſammelten ſich die Reichsleiter, Gauleiter und die Amtsleiter der PO zu einer gemeinſamen Ausſprache über eine Reihe von politt⸗ 250 Fragen, die zurzeit im Vordergrunde des Intereſſes ehen. Der Stellvertreter des Führers nahm Gele⸗ genheit, zu den aufgeworfenen Fragen im einzelnen Stel⸗ lung zu nehmen. Im Verlaufe dieſer Ausſprache nahm u. a. auch Reichsleiter Dr. Frick das Wort, der über die Aufga⸗ ben ſprach, die ſich für die Partei aus dem im Reichstag ein⸗ ſtimmig angenommenen Ermächtigungsgeſetz ergeben. Der Stabsleiter der Oberſten Leitung der PO, Dr. Ley, dankte am Schluß dem Stellvertreter des Führers, der der geſchloſ⸗ ſenen Einheit Ausdruck gab, mit der die politiſche Organiſa⸗ tion und SA gemeinſam die NSDAP verkörpern.— Die Tagung wird fortgeſetzt. Blutmäßige Neinheit— ein Grundpfeiler Am Donnerstag fand, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, die Gauleitertagung ihre Fortſetzung mit Vorträgen von weltanſchaulicher Bedeutung. Als erſter ſprach der Vor⸗ ſitzende des oberſten Parteigerichts, Reichsleiter Walter Buch, der in großen Zügen die Aufgaben und den Auf⸗ dau der Parteigerichtsbarkeit umriß. f Er bekonte dabei beſonders, daß die blutmäßige Rein⸗ heit einer der Grundpfeiler der Ns DA ſei. Reichsleiter Buch ging dann ausführlich auf die Einzel⸗ aufgaben der Parteigerichtsbarkeit ein. Inm Anſchluß daran nahm Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg Gelegenheit, kurz über die Aufgabe der geiſti⸗ gen weltanſchaulichen Erziehung der Partei, mit deren Ueberwachung er vom Führer beauftragt worden iſt, zu ſprechen. Als letzter Redner ergriff dann der Leiter des Aufklä⸗ rungsamtes für Bevölkerungspolitik und Raſſenpflege, Dr. Groß, das Wort zu eingehenden Ausführungen über die Notwendigkeit wirklich nationalſozialiſtiſcher und ſachkundi⸗ ger Bevölkerungs⸗ und raſſenpolitiſcher Arbeit durch die Partei. Es gelte hier nicht, einen Raſſenkampf zu führen oder anthropolitiſche Halbbildung zu züchten, ſondern es müſſe dem Menſchen wieder ein raſſiſcher Inſtinkt gegeben werden. Nach kurzen abſchließenden Worten des Stabsleiters der Po, Dr. Ley, in denen er die Bedeutung gerade dieſer im weſentlichen weltanſchaulichen Fragen gewidmeten Stun⸗ den unterſtrich, wurde die Vormittagstagung beendet. 3 — Ende der konfeſſionellen Studentenverbände Ein Schritt zweier katholiſcher Korporationen. Berlin, 1. Februar. Die Leiter des C. V. und des K. B. veröffentlichen folgende Erklärung:„Der C. V.(Cartellverband der farbentragenden katholiſchen deutſchen Studentenverbindungen) und die Ka⸗ tholiſche Burſchenſchaft(K. V. und RK DB.) haben das Be⸗ kenntnis zur nationalſozialiſtiſchen Revolution zur Grund⸗ lage ihrer Erziehungsarbeit genommen. Daraus ergibt ſich, daß die durch die Verhältniſſe des liberalen Staates der Vergangenheit gebildete konfeſſionelle Begrenzung ihrer Mit⸗ gliedſchaft im neuen Staat nicht mehr begründet iſt. Eigen⸗ art und Verfaſſung der beiden Verbände wollen auch in Zu⸗ kunft jedem Volksgenoſſen katholiſchen Bekenntniſſes die Bürgſchaft dafür geben, daß er ihnen angehören kann.“ Hierzu erläßt der Reichsführer der NSDStB. und DSt., Dr. Stäbel, einen Aufruf, in dem es heißt: Die Erklärung der Führer der großen katholiſchen Sku⸗ denkenverbände vom 31. Januar 1934 ſtellt den letzten Schritt zur Einigung der deutſchen Studentenſchaft auf echf natio⸗ nalſozialiſtiſcher Grundlage dar. Die konfeſſionellen Schran⸗ ken innerhalb der deulſchen Studenkenſchaft ſind mik dem heutigen Tage gefallen. Ich danke den Führern der beiden katholiſchen Verbände für ihre entſchloſſene nationalſozialiſtiſche Haltung und er⸗ warte von den 1 übrig bleibenden konfeſſionellen ſtudenti⸗ e eee aß ſie ſich dieſem Schritt in Kürze an⸗ ſchließen. —— O Gtraßburg.! 36) „Halt, noch eins... einem muß ich es ſagen dürfen! Leutnant Rocca! Erlauben Sie mir das?“ „Meinetwegen!“. f Spielmann ging, und es war höchſte Zeit, denn kurz nach ihm kam die Kommiſſion, zuſammen mit dem Ge⸗ neral. Der war erſt ſehr ungehalten, daß das ganze blinder Alarm geweſen war, aber er entſchuldigte es mit dem Schreck über den Eindruck, den Leutnant Kaſtell überkam. als er Schreibtiſch und Schränke aufgebrochen ſah. i Er war ſogar ſehr zufrieden, daß der Leutnant die Pläne doch im Treſor aufbewahrt hatte, und die Sache ging mit einem kleinen Verweis ab. 1 4 5 Spielmann kam wieder zurück. Leutnant Rocca er⸗ wartete ihn mit Spannung. „Nun.. Herr Spielmann?“ a „Alles in Ordnung, Herr Leutnant, Ihr Kamerad hat die Pläne im Treſor wiedergefunden. Er hatte ge⸗ glaubt, daß er ſie im Schreibtiſch, der erbrochen worden half gelaſſen hatte, dort fanden ſie ſich, als ich ihm ſuchen . al 0* 2 „Gottſeidank!“ ſagte Rocca aufatmend, aber dann ſah zer Spielmann fragend an und ſchüttelte den Kopf.“ 5 „Spielmann. das ſtimmt nicht, was Sie da ſagenk“ „Kann ich ſo ſchlecht lügen?“ a 5 „Sie haben die Pläne herbeigeſchafft?“ ö i „Ja! Aber Leutnant Kaſtell hat mir verſprochen zu ſchweigen!“ 5 a haus gehört es!“ Politiſches Allerlei Die Ueberwachung der Schulung. Der Führer hat folgende Verfügung erlaſſen:„Auf Vor⸗ ſchlag des Stabsleiters der PO beauftrage ich den Partei⸗ genoſſen Alfred Roſenberg mit der Ueberwachung der ge⸗ ſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Schulung und Er⸗ ziehung der Partei und aller gleichgeſchalteter Verbände ſowie des Werkes„Kraft durch Freude“. Die Funktionen des Reichsſchulungsleiters, Pg. Otto Gohdes, werden hierdurch nicht berührt.“ n Keine Einmiſchung in den Abſtimmungskampf Ein amtliches deulſches Verbot. Berlin, 2. Febr. Amtlicherſeits wird mitgeteilt: Der landesverräteriſche Teil der Preſſe des Saargebie⸗ tes weiſt immer wieder darauf hin, daß von deutſcher Seite aus in unzuläſſiger Weiſe in den Saarabſtimmungskampf eingeriffen werde. Es wird behauptet, daß zahlreiche Per⸗ ſonen aus dem Reiche in das Saargebiet kämen, um dort Terror zu verüben und vor allem die Bevölkerung zu be⸗ ſpitzeln. Dieſes Treiben gefährde die freie Abſtimmung und die Sicherheit aller„Nichtgleichgeſchalteten“. Dieſe Klagen werden zum Anlaß genommen, in Eingaben an den Völker⸗ bund und andere intereſſierte ausländiſche Stellen die Ver⸗ ſchiebung der Wahl für unbeſtimmte Zeit oder aber die Be⸗ ſetzung des Saargebietes durch internationale Polizei oder gar durch franzöſiſche Truppen zu fordern. Am dem Treiben der nokoriſchen Landes⸗ und Volks⸗ verräter auch den geringſten Vorwand zu enkziehen, wird erneut darauf hingewieſen, daß die Führung des Abſtim⸗ mungskammfes innerhalb des Saargebietes lediglich Auf⸗ gabe und Recht der Saarländer ſelbſt iſt. Jede Einmiſchung von Unberufenen, ſeien es Amts- oder Parkeiſtellen oder Privatperſonen in den Abſtimmungskampf im Saargebiek hal daher zu unterbleiben. Zukünftig wird unnachſichtlich gegen alle diejenigen vorgegangen werden, die ſich im Saargebiet in die politiſchen Angelegenheilen der Saarbe⸗ völkerung einmiſchen, beſonders wenn ſie, wie dies ſchon geſchehen iſt, in unwahrer Weiſe irgendwelche Beziehungen zu Amts- oder Parkeiſtellen vorſpiegeln. Emigranten bei der Paßkontrolle! Trier, 2. Febr. Die Paßkontrolle im Verkehr zwiſchen dem Reich und dem Saargebiet iſt bisher im Saargebiet ausſchließlich durch Landjäger ausgeübt worden. Da die Re⸗ gierungskommiſſion dieſe Kontrolle offenbar nicht mehr für ausreichend anſieht, werden für die Paßkontrolle ſeit kur⸗ zem Emigranten als„politiſche Beamte z. b. V.“ zur Kon⸗ trolle der ins Saargebiet einreiſenden Perſonen verwandt. Die Antwort an Oeſterreich Widerlegung und Zurückweiſung der„Beſchwerde“. Berlin, 2. Februar. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, hat Donnerstagnachmittag den öſterreichiſchen Geſandten, Herrn Tauſchitz, zu ſich gebeten und ihm die Antwort der Reichsregierung auf die am 17. vorigen Mo⸗ nats überreichte Note ausgehändigt, worin die Beſchwerden der öſtereichiſchen Regierung über angebliche Einmiſchun⸗ gen Deutſchlands in die inneröſterreichiſchen Angelegenheiten enthalten waren. Die deutſche Antwort ſtellt noch einmal die grundſätzliche Haltung der Reichsregierung gegenüber dem öſterreichiſchen Problem feſt und widerlegt auf Grund der angeſtellten Er⸗ mittlungen Punkt für Punkt die einzelnen öſterreichiſchen Beſchwerden. 3 leich bringt die Antwort zum Ausdruck, daß nach Anſiche der Reichsregierung das Problem einer inkternakſonalen Behandlung nicht zugänglich iſt und auf dieſem Wege nicht gelöſt werden kann. Kurzmeldungen Auf holzwirtſchaftlichem Gebiet iſt eine bedeut⸗ Berlin. jame Entſcheidung gefallen. Der Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft hat im Einvernehmen mit dem Reichs wirtſchaftsminiſter die Berufung eines Reichsausſchuſ⸗ ſes für Holzwirtſchaft beſchloſſen. Berlin. Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels hielt vor den Offizieren und Waffenſchülern der Infanterieſchule in Dresden einen Vortrag über den Nationalſozialismus. „Meines Schweigens ſind Sie genau ſo ſicher, Spiel⸗ mann. was ſind Sie für ein Kerl. Gehen da einfach mal fort und nach zwei Stunden ſind die Pläne da!“ g „Dafür iſt was anderes fort!“ „Was denn?“ 7 „Die Courbonnet! Abgereiſt nach Frankreich!“ „Die Courbonnet?“ ſtieß Rocca hervor, und wurde weiß wie eine Wand.„Spionin.. Frankreichs und Sie.. haben ſie laufen laſſen?“ f „Ja! War es nicht richtig?“ „Nein, nein!“ ſagt Leutnant Rocca in tiefſter Em⸗ pörung.„Dieſes gemeine Frauenzimmer.. ins Zucht⸗ „Herr Leutnant, wenn ich ſie dem Staatsanwalt über⸗ geben hätte, dann hätten wahrſcheinlich ein gutes Dutzend junger anſtändiger Offiziere den Rock ausziehen müſſen!“ „Wieſo?“ Rocca iſt ganz bleich. 1 i „Rund zwei Dutzend oder noch mehr Offiziere ver⸗ kehrten im Salon der Courbonnet. Keiner von ihnen hat beſtimmt etwas verraten. Aber. wenn die Courbonnet vor Gericht käme, dann würde ſie erklären, daß ſie von den Offizieren allerhand erfahren habe, und trotz alles Ableugnens wäre den Offizieren, die ihr Haus betreten haben, nichts übrig geblieben, als den Rock auszuziehen. Das wollte ich vermeiden.“ Rocca nimmt ſeine Hand und ſagt mit einem tiefen Aufatmen:„Ich danke Ihnen. lieber, lieber Spielmann! Jetzt erfaſſe ich erſt, was Sie für uns getan haben!“ Sie waren von dieſer Stunde an wirklich Freunde. 5 Der Frühling kam ſieghaft über das Land und die Sonne zauberte tauſend bunte Farben in die Landſchaft, die herrlich aufblühte. In und um Straßburg wurde es grün. Spielmann war es, als ſei er von einer Laſt befreit, richtig leicht wurde ihm jetzt, wenn er im Sonnenſchein durch die Straßen, an den Gärten, den Plätzen vorbeiging. Er benutzte jede freie Zeit zu Wanderungen in die Wieder Kirchenfriede in Württemberg Stuftgart, 2. Febr. Im württembergiſchen Innenmi⸗ niſterium fand auf Veranlaſſung von Präſident Dr. Mat⸗ theiß eine Ausſprache zwiſchen Vertretern der Kirche, des Staates und den Führern der verſchiedenen religiöſen Gruppen über die Lage in der deutſch⸗evange⸗ liſchen Kirche Württembergs ſtatt. Die unter dem un⸗ mittelbaren Eindruck der Rede des Führers in /verſöhnli⸗ chem Geiſte geführten Auseinanderſetzungen können als der Abſchluß des kirchenpolitiſchen Streites in Württemberg be⸗ trachtet werden. Von allen Anweſenden wurden in einer einſtimmig gebilligten Erklärung Richtlinien aufge⸗ ſtellt, nach denen die Beziehungen der verſchiedenen Gruppen endgültig geregelt werden ſollen. Die photographierte Vollmacht Starhembergs. Im niederöſterreichiſchen Landtag kam bei der Beratung einer Geſetzesvorlage über das Verbot der Betätigung von Gemeindeärzten für die NSDAP der ſozialdemokratiſche Landesrat Schneidmadl auf den Fall Alberti zu ſprechen. Er führte aus, daß der Landesführer des niederöſterreichiſchen Heimatſchutzes, Alberti, eine Vollmacht des Bundesführers Starhemberg zu Verhandlungen mit den Nationalſozialiſten beſeſſen habe. Dieſe Vollmacht ſei Alberti bei der Verhaftung in der Wobnung des Gauleiters Frauenfeld abgenommen worden. Alberti ſei aber ſo vorſichtig geweſen, dieſe Voll⸗ macht photographieren zu laſſen. Verhaftet ſei Alberti wor⸗ den, damit er über die Verhandlungen zwiſchen der Regie⸗ rung, dem Heimatſchutz und den Nationalſozialiſten nicht weiter reden könne. Wiener Univerſitätsball verboten. Die Polizeidirektion Wien hat die Abhaltung des fur den 2. Februar geplanten Univerſitätsballes verboten. Das Verbot wird mit den Kundgebungen an den Wiener Hoch⸗ ſchulen vom 30. Januar und damit bearündet, daß die Ver⸗ anſtalter es unterlaſſen hätten, Mitglieder der Regierung zum Ball einzuladen. 1 Dollar gleich 2,48 Reichsmark Die Stabiliſierung erfolgt. Waſhington, 1. Februar. Nach dem Inkrafttreten des Goldreſervegeſetzes hal Pra- ſident Rooſevelt von den ihm durch dieſes Geſetz erteilten Vollmachten Gebrauch gemacht und den geſetzlichen Goldweri des Dollars mit 59,06 Cenks feſtgeſetzt. N 8 2 . In Reichsmark bei dem Friedenskurs von 4,197 Mark umgerechnet ergibt ſich demnach, daß der jetzt ſtabiliſierte Dollar einem Gegenwert von 2,48 Reichsmark entſpricht. Berlin. Die erſte Sitzung des Landeserbhofgerichtes in Celle findet am 8. Februar ſtatt. Berlin. Vor dem Berliner Sondergericht begann der Prozeß gegen 18 Kommuniſten wegen der Ermordung des SS⸗Mannes von der Ahe. München. Der Reichsſtatthalter hat den ſeines Dienſtes enthobenen früheren Präſidenten der Polizeidirektion Mün⸗ chen, Julius Koch, auf Grund des Geſetzes zur Wiederherſtel⸗ lung des Berufsbeamtentums mit Wirkung vom 1. Februar 1934 entlaſſen. g Hamburg. Bei der Einſetzungsfeier der Elbe⸗Reedereien⸗ Vereinigung von 1934 hielt der Reichsverkehrsminiſter Frei⸗ herr von Eltz⸗Rübenach eine Rede. Paris. Die Banque Cooperative de Paris mußte ihre Schalter ſchließen. Warſchau. Zwiſchen dem polniſchen Außenminiſter Beck und dem deutſchen Geſandten von Moltke fand der Austauſch der Ratifikarionsurkunden des deutſch⸗polniſchen Luftfahrt⸗ abkommens ſtatt. 1 Der eſtländiſche Generalſtab unter Anklage. Reval, 1. Februar. Die Unterſuchung über den Verkauf der eſtländiſchen Kriegsſchiffe an Peru hat eine Reihe von Korrupkionsfällen ergeben. Die eſtniſche Regierung beſchloß daher, den Vizemi⸗ niſter der Wehrmacht und Chef des Generalſtabes, Gene Toerwand, ſeines Amtes zu entheben und gegen ihn eine— richtliche Ankerſuchung wegen Mißbrauchs der Amksgewalt einzuleiten. N Kairo. Die 10. Tagung des Weltpoſtvereins wurde durch i Kronprinzen anſtelle des erkrankten Königs eröffnet. Rheinaue. Er wollte das Land kennen lernen, und drum ſuchte er es auf. Ueberall fühlte er ſich wohl und fand ſich mit den Menſchen zurecht, ob es Rheinſchiffer, Winzer oder Hand⸗ werker waren. Es war hier unten im Südweſten eine ganz andere Luft wie im Sachſenlande. Der Himmel ſchien viel mehr Heiterkeit auszuſtrahlen, das Lachen kam mehr aus dem Innern, die Leute konnten lachen ohne ſcheinbaren Grund, ohne daß ein Witz gemacht war, hier war das Lachen noch die klare, eindeutige Bekundung von Lebens⸗ wohlgefühl. Auf der anderen Seite waren die Menſchen wieder ſtreng in ſich gekehrt, in der Erfüllung ihrer religiöſen Pflichten. Begnadetes Land! dachte Spielmann manchmal. Land, dem der Herrgott das heitere Lachen der Freude ſo reichlich gab wie den Ernſt tiefſter Religioſität, Land, das alles barg in ſeinem Schoß, was der Menſch brauchte, Land, auf dem jede Getreideart gedeiht, das einen präch⸗ tigen Wein reifen läßt und würzigen Hopfen, Land, ge⸗ ſegnet mit Erzen vieler Art, mit Kohle, und Holz in den Wäldern. Glückliches Land.. und doch nicht glücklich. So dachte Spielmann manchmal. In der Kaſerne ging der Dienſt ruhig weiter. Die Ausbildung war in der Hauptſache vorüber als der Som⸗ mer kam, es wurde für den einzelnen leichter. Im Sommer machten die Ausmärſche Spaß. Mit klingendem Spiel gings auf den Polikon, gings auf die Schießplätze von Ochſenwört und Kläpenau, und man wetteiferte um die Siegespalme. Die 5. Kompagnie ſchoß ausgezeichnet. So ausgezeichnet, daß ſie Hauptmann von Schlüch⸗ tern für das große Kaiſerpreisſchießen nannte. Dann wurde er krank und ein Hauptmann von Ge⸗ orgenbach war ſein Vertreter. Georgenbach war unbe⸗ liebt. Er kümmerte ſich herzlich wenig um die Kompagnie. 8 F 7 nd 5 Aus clem ladioclien Caude Fünf Helfershelfer Zwingers vor Gericht Wie dem Mörder zur Flucht verholfen wurde. ) Karlsruhe, 1. Februar. Das Karlsruher Schöffenge⸗ richt verhandelte gegen den Hilfsarbeiter Heinrich Vogel, den Taglöhner Otto Geiger, den Bäcker Erwin Vogel, den Maurer Friedrich Lohner und deſſen Ehefrau Katharina Lohner, alle aus Karlsruhe, die angeklagt waren, an den Einbruchsdiebſtählen des 23 jährigen Schloſſers Franz Zwinger aus Straßburg, die von Juni bis Oktober letz⸗ ten Jahres im Hardtwald verübt wurden, beteiligt geweſen zu ſein, ſich der Hehlerei ſchuldig gemacht und den Mörder Zwinger auf ſeiner Flucht begünſtigt zu haben. Es han⸗ delt ſich um Einbrüche in das Vereinshaus des Fußball⸗ Hubs Union, in das Lager eines Geflügelhändlers in der Oſtendſtraße, in die„Fliegerklauſe“, das Waldheim der Hitlerjugend und in das Schützenhaus, wobei Lebensmittel, Hasen, Hühner, Gewehre, Matratzen, ein Fernglas, Bett⸗ decken und Bargeld erbeutet wurden. Bei einer am Morgen des 5. Oktober von der Kriminal⸗ Polizei durchgeführten großangelegten Razzia wurde Zwin⸗ ger mit ſeinem Komplizen Ott im Faſanengarten von drei Kriminalbeamten geſtellt. Zwinger gab mehrere Schüſſe ab, durch die Kriminalkommiſſar Rumpf getötet und der Kriminalaſſiſtent Kuch verletzt wurde. Während Ott feſtge⸗ nommen werden konnte, gelang es Zwinger, zu flüchten. Er begab ſich zunächſt in die auf dem Neureuther Feld ge⸗ ſegene Hütte des Lohner, in der er ſich umzog und mit ei⸗ nem Fahrrad Lohners die Flucht fortſetzte. Zwinger iſt zunächſt nach Frankreich entkommen. Von Paris entwich der Mörder nach dem Saargebiet. Als ſaarländiſche Gen⸗ darmeriebeamte ihn feſtnehmen wollten, erſchoß er einen zweiten Beamten. Am letzten Freitag hat ihn dann das Schickſal ereilt. Er wurde im Kampf mit ſaarländiſchen Polizeibeamten erſchoſſen. Die Angeklagten waren bekannt mit Zwinger und mit feinem Treiben vertraut. Die Angeklagten Vogel und Gei⸗ ger wirkten bei den Diebſtählen mit, während die Eheleute Lohner ſich von dem Diebesgut geben ließen. Die geſtohle⸗ nen Sachen wurden zum Teil in der Hütte Lohners aufbe⸗ wahrt. Die Lohner Eheleute verſchwiegen den Kriminal⸗ beamten, daß der flüchtige Zwinger am Tatmorgen in ih⸗ rer Hütte war, ſich umgezogen hatte und mit Lohners Fahr⸗ rad die Flucht fortſetzte, wodurch die Verfolgung des Mör⸗ ders erſchwert wurde. Zum Teil haben die Angeklagten ihre Verfehlungen zugegeben. Der Staatsanwalt beantragte gegen Heinrich Vogel 5 Jahre Zuchthaus, gegen Erwin Vogel 2 Jahre Zuchthaus, gegen Geiger 2 Jahre Gefäng⸗ nis, gegen die Eheleute Lohner 2 Jahre Gefängnis. Das Schöffengericht verurteilte Heinrich Vogel zu 4 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt, Otto Geiger zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, Erwin Vogel zu 1 Jahr b Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt, Fried⸗ rich Ludwig Lohner zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und die Ehefrau Katharina Lohner zu 1 Jahr Gefängnis. U Aglaſterhauſen(Amt Mosbach).(Rücktritt vom Amt.) Nach 24jähriger erfolgreicher Wirkſamkeit zum Wohle der Gemeinde wird Bürgermeiſter Friedrich Sold auf 1. April 1934 in den Ruheſtand treten. (0 Neuweier(Amt Bühl).(DLDiamantene Hoch⸗ zeit.) Die Eheleute Philipp Haſel und Barbara geborene Haſel konnten das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit feiern. Die Eheleute ſtehen im 89. und 84. Lebensjahre. (0 Pforzheim.(Fahrläſſige Tötung.) Wegen fahrläſſiger Tötung erhielt der Kaufmann Hans L. fünf Monate Gefängnis. Er hatte am 28. Oktober vorigen Jahres abends 11 Uhr an einer Straßenbahnhalteſtelle bei der Brauerei Beckh mit ſeinem Auto eine Frau, die gerade aus der Straßenbahn ausgeſtiegen war, angefahren und zu Boden geſchleudert. Die Frau trug einen ſchweren Schädelbruch davon, brach außerdem 11 Rippen und ſtarb nach zwei Tagen. O Freiburg.(Verurteilter Straßenräuber.) Vor der Strafkammer des Landgerichts hatten ſich der Schloſ⸗ ſer Karl Neu aus Neukirchen(Pfalz) und der Kaufmann Reinhard Heimayer aus Sigmaringen wegen Raubes zu verantworten. Beide hatten im November einen Wirt aus Altental, von dem ſie wußten, daß er etwa 120 Mark bei ſich trug, ein Stück Wegs begleitet. In der Nähe von Karthaus hatte ſich dann Neu an den Wirt herangemacht und holte ihm den Geldbeutel aus der Hoſentaſche, während Heimayer auf der anderen Seite in den Taſchen des Ueberfallenen ſuchte. Nach anfänglichem Leugnen legten die Angeklagten ein Ge⸗ ſtändnis ab. Sie wurden wegen vollendeten Straßenraubes nter Berücksichtigung mildernder Umſtände zu je zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. 5 Neues aus aller Welt Todesſturz von der 30 Meter hohen Gtreckbrücke Pirmaſens, 1. Febr. In den frühen Morgenſtunden hat lich der 17jährige Ludwig Becker von Pirmaſens in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht die 30 Meter hohe Streckbrücke hinunter⸗ geſtürzt und blieb mit zerſchmetterten Gliedern tot liegen. Zwei junge Leute, die um ſechs Uhr morgens die Straße unter der Brücke paſſierten, ſtießen auf die durch das ſtarke Schneetreiben um dieſe Zeit bereits zugeſchneite Leiche. Die Tat muß erſt kurze Zeit vorher begangen worden ſein, da noch Körperwärme feſtzuſtellen war. Sie verſtändigten ſofort die Polizei, die nach der Tatbeſtandsaufnahme die Ueber⸗ führung der Leiche ins Leichenhaus veranlaßte. Was den jungen Mann zu ſeinem Schritt veranlaßte, ſteht noch nicht feſt. Er wurde am Vorabend von ſeinem Vater beauftragt, eine Bohrmaſchine zu holen. Er verließ daraufhin das päter⸗ liche Haus und kehrte nicht mehr zurück. Es iſt auch nicht be⸗ fannt, wo er ſich während der Nacht aufgehalten hatte. Todesurteil in Hamburg Sühne für Mord an einem Hitlerjungen. hamburg, 2. Febr. In dem Prozeß wegen des kom⸗ muniſtiſchen Feuerüberfalls am Lockſtedter Weg am 26. Fe⸗ bruar 1933 fällte das Hanſeatiſche Sondergericht das Urteil. Der Angeklagte Retslag wurde wegen vollendeten Mordes an dem Hillerjungen Bloecker ſowie des verſuchten Mordes zum Tode verurteilt. Weiter wurden verurteilt 12 Angeklagte wegen verſuchten Mordes zu insgeſamt 197 Jahren Zuchthaus, einer zu elf Jahren Zuchthaus Vier weitere Angeklagte wurden zu Gefängnisſtrafen bis zu 23 Monaten rerurteilt. Zwei Angeklagte wurden freigeſpro⸗ ö chen. Schneeſturm über der Waſſerkante 9 Hamburg, 1. Febr. Ueber dem ganzen nordweſtdeut⸗ ſchen Küſtengebiet kamen ſtarke öſtliche Winde auf, die ſich in der Nacht zu vollem Sturm entfalteten. Es wurde in einzel⸗ nen Böen Orkanſtärke erreicht. Der Sturm war von heftigem Schneetreiben begleitet. Auf der Horner Rennbahn wurde das große hölzerne Dach der Tribüne 2 vom Sturm abgeriſ⸗ ſen. Die Trümmer wurden gegen Häuſer und Schuppen ge⸗ ſchleudert und verurſachten erheblichen Schaden. Zwei Schiffe auf Strand getrieben. Der 3000 Tonnen große Dampfer„Elbe“ wurde in der Nacht durch eine Schneeböe auf der Elbe bei Staderſand auf Strand geworfen. Dem Dampfer war vorher bei einem Ma⸗ növer die Ankerkette geriſſen. Das Schiff konnte trotz Schlep⸗ perhilfe bis jetzt noch nicht freikommen. Etwas weiter ſtrom⸗ abwärts in der Nähe der alten Schwinge iſt ein mit Spreng⸗ ſtoff beladenes Motorſchiff, dem Anker und Kette verloren gegangen ſind, gleichfalls auf Strand geraten. f Drei Todesopfer durch Dynamitexploſion Görz, 1. Jebr. Bei Lucinico ereignete ſich ein Explo⸗ ſionsunglück, das drei Todesopfer forderte. Ein Schranken⸗ wärker hankierke mit einer Röhre, ohne zu wiſſen, daß ſie Dynamit enthielt. Plötzlich erfolgte eine Exploſion, durch die der Eiſenbahnbeamke und zwei in dieſem Augenblick vor⸗ übergehende Frauen getötek wurden. Außerdem wurde die kleine Tochter des Schrankenwärkers verletzt. Der Berliner Spielhöllenſkandal Beſtochene Polizei und Marxiſtengrößen. Berlin, 1. Febr. In einem Prozeß gegen den früheren Leiter des Spieldezernates bei der Berliner Kriminalpolizet, Kriminalpolizeirat Schloſſer, machte ein Zeuge ſenſatio⸗ nelle Ausſagen über die ſeinerzeitigen Zuſtände innerhalb des Spieldezernates. Der Polizei fehlte damals nicht nur jedes Handwerkszeug zur Bekämpfung der Spielklubs, ſondern die Beamten wurden auch außerordentlich ſtark beſtochen. Als die Beamten einmal den Spielklub Schnabel aus⸗ gehoben hatten, wurde ihnen empfohlen, eine Treppe höher zu gehen, wo ſie den Polizeivizepräſidenten finden würden. Die Kontrolle mußte aber dort unterbleiben, weil es ſich um einen ſogenannten beſſeren Klub handelte. Wie ſtark das Beſtechungsunweſen ausgebildet war, geht daraus hervor, daß nach Feſtſtellung des Zeugen auch der frühere Polizeipräſident Richter von dem Vor⸗ ſitzenden des Allgemeinen Deutſchen Sportvereins Geld be⸗ kommen habe. Der Abgeordnete Pfeiffer habe ſogar Hunderttauſende bezogen. Auch an das Polizeipräſi⸗ dium Charlottenburg ſeien große Beträge gefloſſen. Ebenſo habe der Bruder des früheren Vizepolze prä⸗ ſidenten, Konrad Weiß, 50000 Mark erhalten, ebenſo wie die Frau des früheren Polizeipräſidenten Grzeſinſki bedeutende Geldbeträge erhalten habe. f Die eigenartige Rolle des Vizepräſidenten. Beſonders bemerkenswert iſt ferner die Ausſage Krimi⸗ nalrat Greiners, der der Nachfolger Schloſſers in der Leitung des Spielerdezernats war. Im Jahre 1927 hat er einen umfangreichen Kampf gegen die Ekarte⸗Klubs begin⸗ nen wollen, wurde dabei aber insbeſondere ſtark geſtört durch die Gegenarbeit des Regierungsdirektors und ſpäteren Polizeivizepräſidenten Weiß. Die Anklage, ſo ſagt Krimi⸗ nalrat Greiner, richtet ſich nicht allein gegen Schloſſer, ſon⸗ dern gegen das ganze damalige Syſtem. Er habe mit Weiß immer im harten Kampf um die Spielklubs geſtanden. Weiß aber habe immer wieder Mittel gefunden, ein energiſches Eingreifen zu verhindern. Als er einmal ge⸗ gen den Klub des Weſtens vorgehen wollte, habe Weiß ge⸗ ſagt, das gehe auf keinen Fall, denn dort verkehre ja Ge⸗ org Bernhard(). Der damalige Vizepolizeipräſident Friedensburg habe übrigens angeordnet, daß keiner der beſſeren Klubs ohne vorherige Meldung zu kontrollieren ſei. Oer Abſturz der Stratoſphärenflieger. Moskau, 1. Febr. In der Sitzung des kommuniſtiſchen Parteikongreſſes der Sowjetunion machte der erſte Sekre⸗ tär im Bundeshauptvollzugsausſchuß über den Abſturz des Stratoſphärenballons folgende Mitteilungen: Dienstag zwiſchen 15,30 Uhr und 17 Uhr ſtürzte die in be Gondel des Stratoſphärenballons„Oſſoaviachim 1“ in der Nähe des Dorfes Oſtrog, etwa acht Kilometer ſüdlich von der Station Kadoſchk der Bahnlinie Moskau— Kazan, ab. Beim Aufprall löſte ſich die Ballonhülle und flog davon. Die Gondel mit den drei tödlich verunglückten Fliegern wurde aufgefunden. Aus Bekundungen von Augenzeugen ergab ſich folgendes Bild der Kataſtrophe: 5 Beim Abſturz löſte ſich plötzlich die Hülle des Ballons, wobei zwei laute Exploſionen zu vernehmen waren. Die Leichen der drei verunglückten Sktratoſphärenflieger wurden in der Gondel liegend aufgefunden. Eine davon iſt bis zur Ankenntlichkeit verſtümmelt. Sämtliche Geräte und Gegen⸗ ſtände in der Gondel ſind zerkrümmerk. Von dem verunglückten ruſſiſchen Stratoſphärenballon will, wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion mitteilt, ein Radioamateur in der Umgebung von Memel am 30. Januar ungefähr um 13,00 Uhr folgenden Funk⸗ ſpruch aufgefangen haben: i „... ſpricht Skrakoſphärenballon, mikleilt dies ballon geriet in Zone, Niederſchläge vereiſte, wir befinden uns auswegloſer Lage.... eisbedeckk fallen wir zwei meiner Genoſſen iſt ſehr übel ö Ueber die Urſache des Unglücks wird angenommen, daß der Ballon durch ſtarke Luftſtrömungen aus der Moskauer Gegend fortgetragen worden und in großer Höhe in über⸗ aus ungünſtige atmoſphäriſche Verhältniſſe geraten iſt. i Die Leichen in Moskau. i Wie aus Moskau gemeldet wird, trafen die ſterblichen Ueberreſte der drei verunglückten Stratoſphärenflieger am Donnerstag in Moskau ein. Eine Ehrenwache der Roten Armee erwies den Toten militäriſche Ehren. Die Beiſetzung findet Freitag auf dem Roten Platz in Moskau ſtatt. An einer Trauerfeier nahmen Vertreter der Regierung und der Partei teil. Funkmaſt in Flammen London, 1. Febr. Der 165 Meter hohe Maſt der Funk⸗ ſtation der Admiralität in Waltham bei Grimsby iſt in Brand geraten. Das Feuer, das ungefähr 10 Meter vom oberen Ende des Maſtes entfernt begann, frißt ſich langſam herunter. Es iſt unmöglich, dem Brande Einhalt zu tun und man befürchtet, daß der Maſt jeden Augenblick einſtürjen und auf die Verwaltungsgebäude fallen wird, in denen ſich die Apparate befinden. Der Maſt beſteht aus Stahl, der mit Holz verkleidet iſt. 5 2 e Lolcale Nuudocliau Eintopf⸗Opfermahl So wie es ein Volksbrauch geworden iſt, an jedem Frei⸗ tag im Gedenken an den Kreuzestod Chriſti zu faſten oder wenigſtens nur Fiſch zu eſſen, ſo iſt auch das Eintopfgericht in kurzer Zeit ein deutſcher Volksbrauch geworden. Die deutſche Nation begeht dieſe ernſte Feier zum Gedächtnis an die Toten des Weltkrieges, in deſſen Granatfeuer die Volksgemeinſchaft aller Menſchen deutſchen Blutes geboren wurde. So wie damals Offizier und Mann, Arbeiter und Akademiker aus einem Keſſel ſpeiſten, ſo vereinigt uns auch heute einmal im Monat das Eintopfeſſen zu einer Gemein⸗ ſchaft, die keine Unterſchiede der Klaſſe oder des Standes kennt. Das Eintopfgericht iſt jedoch nicht nur eine ſchöne Geſte, eine ſentimentale Erinnerung an vergangene Zeiten. ſondern es iſt ein Opfermahl, in dem immer wieder aufs Neue der Gedanke der Volksgemeinſchaft erlebt und ver⸗ wirklicht wird. Das Eintopfeſſen vereinigt bereits in vielen Skädlen Deulſchlands an jedem erſten Sonnkag im Monat zahlrei- che Volksgenoſſen zu einem gemeinſamen Eſſen in einem öffentlichen Saal, Erwerbsloſe und hohe Beamte, Handwer⸗ ker und Akademiker ſitzen in bunter Reihe an einem Tiſch. Das Eintopfeſſen ſoll für diejenigen, die ſich nicht täglich mit einem Eintopfgericht begnügen müſſen, ein gewiſſes Opfer ſein. Darum hat es ſeinen Sinn verloren. wenn es ſo üppig zubereitet wird, daß es nur noch der Form nach ein Eintopfeſſen iſt, und es hat auch keinen Sinn, wenn nicht das erſparte Geld wirklich für die notleidenden Brüder ge⸗ opfert wird. Das Eintopfgericht iſt die Faſtenſpeiſe der deutſchen Nation. So wie gläubige Chriſten ſich zum heili⸗ gen Abendmahl im Dienſte ihres Herrn und Heilandes ver⸗ einigen, ſo feiert das nationalſozialiſtiſche Deutſchland dieſes Opfermahl als Gelöbnis der unerſchütterlichen Volksge⸗ meinſchaft. — Freimarken mit Hakenkreuzwaſſerzeichen. Die Deutſche Reichspost läßt künftig alle Freimarken auf Papier mit dem Waſſerzeichen Hakenkreuze drucken. Sie gibt auch wieder Poſt⸗ karten mit Antwortkarte zu 5 und 5 Pfennig für den Orts⸗ verkehr aus, die bei denjenigen Poſtanſtalten zum Verkauf bereitgehalten werden, bei denen ein Bedürfnis dafür vor⸗ handen iſt. — Vervielfältigungen als Druckſachen. Nach einer jetzt im Wortlaut vorliegenden Verfügung des Reichspoſtmini⸗ ſteriums wird hinſichtlich der als Druckſache zugelaſſenen Vervielfältigungen künftig inſofern eine Milderung der bis⸗ herigen Beſtimmungen eintreten, als ſolche als Druckſache zu⸗ gelaſſenen Vervielfältigungen ſtatt bisher in 20 nur noch in mindeſtens 10 Sendungen eingeliefert zu werden brauchen. Ferner wird bei Vervielfältigungen, die bei der erſtmaligen Einlieferung mit 10 oder mehr Sendungen zur oſt ge⸗ geben wurden, die nachträgliche Einlieferung in einer ge⸗ ringeren Zahl als 10 Stück verſuchsweiſe zugelaſſen, und zwar unter folgenden Bedingungen: Der Abſender hat bei der erſten Einlieferung von bedingt zugelaſſenen Verviel⸗ fältigungen, die ſpäter in weniger als 10 Sendungen als Druckſache verſchickt werden ſollen, ein ſogenanntes Pflicht⸗ ſtück der Vervielfältigung vorzulegen. Dieſes Pflichtſtück wird mit dem Tagesſtempel bedruckt und mit der Unterſchrift des Beamten an den Einlieferer zurückgegeben. Es iſt dann bei weiteren Einlieferungen der gleichen Vervielfältigungen in weniger als zehn Sendungen jedesmal vorzulegen. UI„Das Mädchen aus dem goldenen Weſten“. Puccknis Oper„Das Mädchen aus dem goldenen Weſten“ kommt am Montag zur Mannheimer Erſtaufführung. Muſikaliſche Leitung: Ernſt Cremer, Regie: Richard Hein: Die tragenden Partien ſingen Hedwig Hillengaß, Wilhelm Trieloff und Max Reichart. Gerichtszeitung. u Ausübung des Berufs unterſagt. Jer 57 Jahre alte Ingenieur Heinrich Habermann in Ladenburg verbrauchte ver⸗ ſchiedene Autozubehörteile, die er in Kommiſſion erhielt, für ſich. Insgeſamt handelt es ſich um einen Wert von 400 Mark. Der Angeklagte iſt geſtändig und ſchützt Not vor, da er für eine große Familie ſorgen müſſe. Gegen den erheblich Vor⸗ beſtraften lagen weitere Anklagen in gleicher Richtung vor. Der Einzelrichter verurteilte Habermann zu vier Monaten Gefängnis und unterſagt die Berufsausübung auf die Dauer von einem Jahre. Die Möglichkeit dazu iſt durch die am 1. Januar 1934 in Kraft getretene Beſtimmung gegeben. i Ein Jahr Gefängnis für einen Betrüger. Der 1901 in Hochlor geborene Heinrich Fuug hatte ſich wegen Betrugs vor dem Einzelrichter zu verantworten. Er hat bereits 14 Vorſtrafen. Er erklärte einem Mädchen, er wolle ihren Ring prüfen und veranlaßte es dadurch, ihm dieſen auszuhändigen. Der Angeklagte gab den Ring aber nicht mehr zurück, ſondern verſetzte ihn und verbrauchte das Geld. In einem anderen Falle handelte er ähnlich. Er erhielt eine Gefängnisstrafe von einem Jahre. 11 Dieb verurteilt. Der 27 Jahre alte Friſeur Ludwig Gmelin hatte kurz nach Verbüßung einer Gefängnisſtrafe in kurzen Abſtänden fünf Herrenmäntel, Hüte und Leder⸗ handſchuhe aus Wirtſchaften entwendet. Seine Ehefrau be⸗ ſchuldigte er fälſchlich der Hehlerei. Den Erlös aus den Diebſtählen ſetzte er in Alkohol um, ſtatt der Anterhaltspfli ſeiner Frau gegenüber nachzukommen. In einer Wirtſcha machte er ſich des Zechbetrugs ſchuldig. Das Einzelgeri erkannte ihm für ſeine Straftaten eine Gefängnisstrafe von 0 Jahr ſechs Monaten zu. Die Ehefrau wurde reigeſpro⸗ m. 5 1 ö Mannheimer Theaterſchau f Im Nationaltheater: Freitag, 2. Februar: Miete F 16, Sondermiete F 9: Die Fledermaus. Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30 Ahr. Ende 22.30 Ahr. Samstag, 3. Februar: Nachmittagsvorſtellung für Schüler höherer Lehranſtalten. Ohne Kartenverkauf: Das Huhn auf der Grenze. Volksſtück von Heinz Loreng⸗ Lambrecht. Anfang 15 Uhr. Ende 17 Uhr.— Abends: Miete B 15, Sondermiete B88: Zar und Zimmer⸗ mann. Komiſche Oper von Albert Lortzing. Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 4. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Deutſche Bühne, Ortsgruppe Mannheim. Abt. 101 bis 105 und Deutſche Jugendbühne Mannheim und Gruppe 1 D Nr. 1 bis 350: Die Fledermaus. Operette von Johann Strauß. Anfang 14.30 Uhr. Ende nach 17.30 Ahr.— Abends: Miete C 17. Zum letzten Male: Aid a. Oper von Verdi. Anfang 19.30 Abr. Ende gegen 22.4 4 * Landwirtſchaftlicher Schulungskurs in Ladenburg. An dem von der Landw. Schule in Ladenburg und den Kreisbauernſchaften Mannheim und Weinheim ver⸗ anſtalteten Schulungskurs am Mittwoch nahmen ca. 6-700 Bauern teil, darunter auch viele Seckenheimer, die damit ihr Intereſſe an den wichtigen Tagesfragen bekundeten. Die Leitung hatte Oekonomierat Dr. Krumm. Als erſter Redner ſprach Vizepräſident Schmitt⸗ Leutershauſen über„Agrarpolitik“. Er betonte, daß es die Hauptaufgabe unſerer Regierung iſt, Angebote und Nachfrage der bäuerlichen Erzeugniſſe zu regeln; und dies iſt ihr zum großen Teil bis heute auch ſchon gelungen, Heute braucht der Bauer ſich nicht mehr um die Börſe zu kümmern, er weiß ſchon bei der Ausſaat, was er etwa im Herbſt für ſeine Frucht bekommt, die Margarine⸗ und Fettwirtſchaft wird bereinigt und auch an der Regelung der Viehwirtſchaft werde gearbeitet, um hier endlich eine vernünftige Preisſpanne zwiſchen Produktion und Verbrau⸗ cher zuſtellen. Ebenſo werde die Händlerfrage eine gerechte Löſung erfahren gemäß dem Grundſatz: Großer Umſatz, kleiner Nutzen. So wie bei der Induſtrie, muß es auch beim Landwirt kommen, feſte Preiſe, denn nur dieſe können die Grundlage zur Kalkulation geben. Auf vollkommen neue Grundlage wurde der Voll⸗ ſtreckungsſchu tzgeſtellt(Erbhofgeſetz). Eine fühlbare Laſten⸗ ſenkung durch Ermäßigung der Grund- und Gewerbeſteuer ſowie der Umſatzſteuer iſt ebenfalls eingetreten. Ein wei⸗ terer Vorteil für die Landwirtſchaft ſei die ſchon z. T. durchgeführte Feldbereinigung. Der Liberalismus und der Händlergeiſt muß verſchwinden, wenn das Bauerntum ſeine Aufgabe, die Zukunft der Nation ſichern will. Die Frage, was ſoll der 2. und 3. Sohn werden, iſt überflüſſig. Auf dem Wege der Siedlung und der Aufteilung der großen Güter können viele Bauernſöhne untergebracht werden. Im Oſten unſeres Vaterlandes harren noch weite Gebiete ihrer Erſchließung. Die Ehepolitik muß eine andere werden. Dey Unterlehrer, der die Bauerntochter heiratet, muß ſich damit abfinden, daß das geſunde Blut ſeiner Frau mehr wert iſt als ihre Aecker, die er jetzt ja nicht mehr bekommt Es darf keine Aecker⸗ und Familienheiraten mehr geben. Die Unterſtützung von Seiten der Regierung beweiſt, welch große Rolle der Nährſtand in Deutſchland ſpielt und nach der Zeit des Niederganges und der Verelendung geht es wieder aufwärts und bald wird der deutſche Bauer wieder feſt auf ſeiner Scholle ſitzen. Erbhof und Entſchuldung. Als zweiter Redner referierte Verbandsdirektor Ru vp über„Erbhof und Entſchuldung“. Entſchuldung bedeutet nicht, wie ſo vielfach angenommen wird, Schuldenſtreichung. Entſchuldung kann nur durchgeführt werden bei Betrieben, die größer oder kleiner als ein Erbhof ſind und die bis zur Mündelſicherheit verſchuldet ſind. Das Geſetz ſieht zwei Wege zur Entſchuldung vor. Einmal die gütige Regelung mit den Gläubigern, und dann das gerichtliche Verfahren, das ähnlich wie das Konkursverfahren durchgeführt wird. — Beßüglich der Feſtſetzung der Ackernahrung eines Erb⸗ hofes erwähnte der Redner, daß dieſe nach Anſichten offi⸗ zieller Perſönlichkeiten nicht zu nieder angenommen wer⸗ den ſoll, und zwar bei gutem Boden nicht unter 7 und grundſätzlich überhaupt nicht unter 5 Hektar. Beſonders erwähnenswert iſt noch, daß bei Feſtſetzung der Ackernahrung der Tabakbau ausſcheidet, da man hier ja nicht weiß, ob er in einigen Jahren den Preis gilt wie heute. Maß⸗ gebend iſt nur der Ertrag von Kartoffeln, Getreide uſw. Ueber Neuordnung der Milchw'irtſchaft ſprach Präſident Mayer. Die Milchwirtſchaft als ſolche hat eine bedeutende Stellung in der geſamten deutſchen Wirtſchaft. Welchen Wert die Regierung der Milchwirtſchaft beimißt, beweiſt die Errichtung eines Reichs⸗Milchkommiſſariats. Das Milch⸗ geſetz als ſolches wurde von früher gefordert, aber erſt der nationalſozialiſtiſchen Regierung war es beſchieden, es durchzuführen und die Konkurrenz der Margarine, deren Rohprodukte zum größten Teil eingeführt werden mußten, zurückzudämmen. In Baden haben wir 6 Milchverſorgungs⸗ Verbände, denen auch die Pfalz angeſchloſſen iſt. Deren Aufgabe beſteht darin, den Verkehr mit der Milch ſowie die Verdienſtſpanne zu regeln uſw. Da wir in Baden noch einen großen Ueberſchuß an Trinkmilch haben, wäre ohne Regelung dur chden Verband eine ſtarke Konkurrenz der Milchzentrale eingetreten. Darum iſt auch notwendig, daß der Ausgleichsbetrag bezahlt werden muß. Die Verein⸗ fachung in der Verwaltung der Milchzentralen wird zur Folge haben, daß ſich auch die Preisſpanne zwiſchen Produ⸗ zent und Verbraucher noch ſenken wird. Auch die Milch⸗ händler ſind in den Milchwirtſchaftsverband eingegliedert. Milchhändler ſind notwendig und müſſen dieſe auch einen Verdienſt haben, mit dem ſie leben können. Durch den Milchverband werden alle Erzeuger erfaßt. Die Paſteu⸗ riſierung muß ebenfalls beibehalten werden. Der 3. Zt. noch beſtehende Ueberſchuß an Butter wird durch das neue Geſetz ebenfalls geregelt. Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meißner behandelte das Thema: Der Tabakpflanzer 1934. Für die hieſige Gegend hat der Tabakanbau 1934 ganz beſondere Bedeutung. Je⸗ doch darf man von Tabakbau nicht alles Seelenheil er⸗ warten. In erſter Linie hat der bodenſtändige Bauer das Recht, Tabak zu bauen. Dies kann aber erſt dann anerkannt werden, wenn jeder einzelne nur gutes Erzeugnis liefert, denn es geht nicht um Quantität ſondern Qualität, ein Erzeugnis, das dem Ausländiſchen mindeſtens gleichwertig iſt. Das Reichs nährſtand⸗Geſetz hat für die Landwirtſchaft große Bedeutung. Viel mit dieſen werden aber auch Pflichten übernommen. Die Getreidefläche muß dem bäuerlichen Bedarf angepaßt werden. Es iſt nicht damit getan, wenn man verlangt, die Tabakeinfuhr einzudämmen, dies hängt wieder mit anderen Gewerbszweigen(dem Tabakgewerbe) zuſammen und die Regierung erklärt, daß die Einfuhr nicht größer ſein ſoll, als unbedingt notwendig. Auch hier liegt es wieder in der Hand der Bauern, durch Erzeugung von Qualitäts- ware Gleichwertiges zu bieten. Um dies zu erreichen, wird Recht wird dem Bauer zugebilligt, der Freibau vollſtändig verſchwinden, es wird nur noch Qualitäts⸗Tabakbau⸗Vereine geben. Jeder muß dafür ſorgen, daß der Tabakbau zu einem ehrbaren Geſchäft wird und die, die das Reichsnährſtand⸗Geſetz umgehen wollen, müſſen die Folgen tragen. Im kommenden Jahr wird die Tabak⸗ verteilung nach vorgeſchriebenen Richtlinien erfolgen, das Kontingent wird kleiner ſein. Die Durchführung der Ver⸗ teilung geſchieht durch den Pflanzenausſchuß, den die Ge⸗ meindebehörde auf Vorſchlag des Ortsbauernführers er⸗ nennt. Wer Nebeneinkommen beſitzt bezw. noch ein anderes Gewerbe neben der Landwirtſchaft betreibt, muß von ſeiner Fläche abtreten oder darf überhaupt keinen Tabak mehr bauen. Verheiratete Bauern, die kinderlos ſind, müſſen ebenfalls abtreten, ebenſo Witwen, Junggeſellen ſowie Minderjährige. Wer keinen Qualitätstabak erzeugt, deſſen Kontingent wird fürs nächſte Jahr herabgeſetzt. Alle dieſe Mahnungen ſind notwendig, da die Jungbauern aus dem freiwerdenden Kontingent berückſichtigt werden müſſen. Wer überbaut, dem wird die 10fache Fläche abgezogen. Auch der Anbau von Geiztabak wird für die Folge nicht mehr zugelaſſen werden. So bringt das neue Geſetz im erſten geſehen manche Härte, für die Zukunft, jedoch wird es dem Tabakbau zum Segen gereichen. Mit der Mahnung, bleibt deutſch in allem was ihr denkt, deutſch ſein heißt treu ſein, treu ſich ſelbſt und ſeinem Vaterland, ſchloß der Redner ſeinen lehrreichen Vortrag. Ueber„Wichtige bäuerliche Rechtsfragen“ ſprach zum Schluß Rechtsanwalt Schmitt⸗Bretlen und gab manchen zu beachtenden Fingerzeig aus der Praxis für die Praxis des ſo vielſeitigen bäuerlichen Betriebes. Alle Ausführungen der Redner wurden mit großem Beifall aufgenommen. Nach kurzen Dankesworten des Leiters ſchloß dieſer mit einem Siegheil auf die Reichs⸗ regierung um 5 Uhr die Tagung. 5. abcus evg 0 D Soforliger seuipnenlsehe le Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 98. Heute abend Training(Reithalle) zu den feſtgeſetzten Zeiten. Fußballſchuhe mitbringen. Anſchließend Spielerverſammlung. Tv. 98. Heute Freitag abend nach der Turnſtunde Spieler⸗ verſammlung. i Medizinalver band Mhm.⸗Seckenheim. Einladung. Sonntag, den 4. Februar 1934, 15 uhr, findet im „Prinz Max“ unſere Heneral versammlung ſtatt, wozu alle Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Der Vorſtand. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein. u Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen werden entgegengenommen auf: Amoniak, 20 und 40 proz. Kali, Nitrophoska, Super⸗ phosphat, Saatgerſte, Saathafer, Saatkartoffeln, Kohlen und Brinetts. Der Vorſtand. MANN HET J 19 11 Kundendienst garantiert für jsderzait prompte Bedienung! lac Hammelfleisch! Zum Eintopfgericht la Ochsenfleisch, Schweinefleisch und Kalbfleisch dilligst. Zum Abendbiot vorzüglichen Schinken und Aufschnitt sowie sämtliche Wurstwaren in bekannter Güte und Preiswürdigkeit Lebensmittels cheine werden angenommen Gefunden ein evang. Geſaugbuch gez. B B 1919. Abzuholen gegen Einrückungsgebühr bei Zwei Schinken zu verkaufen. Näheres der Geſchäftsſtelle ds. Bl. in Ruf, Lahrerſtraße 41. Ein großes helles Zimmer mit Telefonanſchluß, als Büro geeignet, zu vermieten. Zu erfragen in d. Geſchäfſtsſt. d. Bl. 3 Timmer und Küche zu mieten geſucht. Räheres in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. heute frisch vom Röster % Pfund von 48 Pfg. an Mischkaffee 00% ½ Pfund-Paket 40 Pfg und 8% Rabatt. Jakob Würthwein Nähmaschinen aller Systeme werden gut und billig repariert. Adresse abgeben im„Bad. Hof“. f 8 1 N 2 2 3 Kanarienhähne von 4.— Mk. an zu verkaufen N (auch Tauſch gegen Haſen). Reuthinger, Staufenerſtr. 11. liefert Neckarbote-Druckerei Nur noch wenige Tage: Inventur-Verkauf Weeeeeeeeeeeeeceeeeeeeeeememamaodomdomndwados; bei Liebhold Aua IIuuuuuauuuudububububdbuunm Fir getten, Bettwaren, Steppdecken, Wäsche, Aussteuern, Schlaf- decken, Bettuchbiber etc. die außerordentliche Einkaufs- gelegenheit, die auch Sie nicht missen dürfen. Die Ersparnisse sind ganz ungewöhnlich Mannheim H 1. 2 H 1. 4 H 1. 13 H 1. 14 Holzscineiden empfiehlt ſich i Fritz Wallmann.* Anmeldungen können bei F. Hauck, ö Leon Hbirier Breiſacherſtraße 30, erfolgen. 98 Taglohn-Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben im Derlag des flechar⸗Bole. 5 Die sparsame Hausfrau kauft ihre Bett-, Tisch-, W Morgenröcke, Schlafanzüge, Kinderkleidchen und Wäsche, Woll-, Stepp-, Daunendecken nur im Leib-Wäsche, RK AU F be WEIDNER& WEISS, N Mannheim 2, 8 Eines der ſchönſten Abenteuerdramen. Märchenhaft ſchön! Eine moderne Robinſonade. Der Hauptdarſteller iſt der Urwald mit ſeinen unerſchöpflichen Sen⸗ ſationen und Abenteuern. Schiffsbrüchige bewohnen als einzige Menſchen eine Inſel, wo ſie mit wilden Tieren aufwachſen. Naturaufnahmen von ſelten geſehener Pracht. Tempo— Senſation— Spannung das alles ſind die hohen Eigenſchaf⸗ ten, die von der geſamten deutſchen Preſſe anerkannt find. Ein hoher Genuß ſteht Ihnen 3 Tage bevor. Der Film kann nur bis Sonntag je abends 8 Uhr gezeigt werden. Duſtiges Beiprogramm und Ufa⸗ Ton woche. N Palaſt⸗Theater.