3 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm- Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. IV. 34 1225 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Tages und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſp e cher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Spiegelfechterei— Frankreich iut als ob Frankreich ſieht ein, in welche Lage es die Abrüſtungs⸗ konferenz durch die Halsſtarrigkeit Barthous gebracht hat. Es beeilt ſich nun, durch ein neues Manöver ſeine wahre Abſicht zu verſchleiern, um die Schuld am Scheitern der Kon⸗ ferenz anderen Mächten zuſchieben zu können. Es hat dem Präſidium einen Entſchließungsentwurf. eingereicht, der einige unverbindliche Redensarten und Vorſchläge enthält und ſo tut, als ob Frankreich in Sorge um den Gedanken der Abrüſtung wäre. 5 Mittwoch nachmittag trat das Präſidium der Ab⸗ rüſtungskonferenz zuſammen, und zwar wiederum in einer ſehr peſſimiſtiſchen Stimmung. Barthou begründete in län⸗ geren Ausführungen den franzöſiſchen Entwurf. Dieſer er⸗ klärt, von der Nolwendigkeit überzeugt zu ſein, die Konferenz⸗ arbeiten fortzuſetzen mik dem Ziel, ein allgemeines Abkom⸗ men für die Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtungen zu erreichen. Weiter iſt er mit Weiterführung der Vorarbeiten einverſtanden und wünſcht, daß verſchiedene Ausſchüſſe ihre Arbeiten wieder aufnehmen, beſondesr auch der Luftfahrtaus⸗ ſchuß. Sobald der Hauptausſchuß die dringendſten Aufgaben geklärt habe, ſoll der Präſident weitere Schritte unter⸗ nehmen. Wie von gewöhnlich gutunterrichteter Seite verlautet, hält man den franzöſiſchen Entſchließungsentwurf in engliſchen Konferenzkreiſen für unannehmbar. Auch der Präſident der Abrüſtungskonferenz ſcheint dieſes Dokument als wenig glücklich und erfolgverſprechend zu beurteilen. Der franzöſiſche Vorſchlag ‚iſt ſehr ſtark von der hier immer wieder ſicht⸗ bar werdenden Unnachgiebigkeit Barthous beeinflußt. Der Sicherheitsgedanke ſteht ganz im Vordergrund, wäh⸗ rend die Abrüſtung nur eine ſehr beſcheidene Rolle ſpielen ſoll. Präſidiumsſitzung in Genf ergebnislos Um 17.30 Uhr war die Sitzung des Pröſidiums, die ſehr ruhig und friedlich verlief, beendet. Eine Einigung iſt je⸗ Doch wieder nicht erzielt worden. Die Beratungen des Prä⸗ ſidiums wurden auf Freitag vertagt. Ein Redaktionsaus⸗ ſchuß zur Vereinheitlichung der Vorſchläge Henderſons und arthous wurde nicht eingeſetzt. Bis Freitag ſollen viel⸗ mehr weitere Ausgleichsverhandlungen geführt werden, um zu einem gemeinſamen Arbeitspro⸗ gramm zu kommen. Ob das gelingt, iſt eine andere Frage. Es wird aber offenbar noch verſucht, das Leben der Konferenz— und wenn es ſich auch nur noch in Ausſchüſſen forkſetzt— irgendwie zu erhalten. Am Deutſchlands Rückkehr „HeineTür iſt geſchloſſen.“— Eine formulierte Erklärung Barthous. In der Sitzung des Präſidiums der Abrüſtungskonfe⸗ renz am Mittwoch gab Außenminiſter Barthou eine for⸗ mulierte Erklärung ab, in der es heißt: Die Frage der Rückkehr Deutſchlands belaſtet die Ve⸗ ratungen. Kein Land würde ſich mehr als Frankreich be⸗ glückwünſchen, wenn Deutſchland zurückkehrte. Keine Tür iſt geſchloſſen. In der Saarfrage hat Frankreich ſeinen guten Willen bewieſen, an einem internationalen Abkom⸗ men teilzunehmen, an dem Deutſchland ebenfalls teil hat. Aber mehrere Vertreter haben die Meinung ausgedrückt, daß die Konferenz ohne Deutſchland ihre Arbeiten nicht fortſetzen könne. Die franzöſiſche Abordnung iſt nicht dieſer Anſicht. Im Hinblick auf dieſe Meinungsverſchieden⸗ heiten erkläre ich, daß es möglich ſein muß, auf einem Ar⸗ beitsprogramm beſtehen zu bleiben, bei dem die Regie⸗ rungen, die es für nötig halten ſollten, die diplomatiſchen Verhandlungen mit Deutſchland fortſetzen können, damit es ſeinen Platz wieder einnimmt. Ich erinnere daran, daß ich geſtern betont habe, daß man weder Bedingungen von Deutſchland annehmen, noch ihm ſolche auferlegen darf. Die Tür muß offen bleiben; es iſt nötig, daß Deulſchland durch ſie einkritt mit vollſtän⸗ diger Gleichheit der Rechte, indem es hier die Verankworklichkeiten übernimmt, die dann gemeinſame ſein werden. Die Abweſenheit Deutſchlands iſt kein Hinder ⸗ nis für die Forkſetzung der Arbeiten, aber die Anweſenheit Deutſchlands würde den Arbeiten ihren wahren Charakter geben und würde es vielleicht ermöglichen, zu einer Löſung zu gelangen. Frankreich hat mit Deutſchland Noten ausgetauſcht, die im Augenblick nicht zur Zuſtändigkeit der Konferenz ge⸗ hören, aber es iſt nicht möglich, daß die Regierungen in der Lage ſind, auf Deutſchland einzuwirken, um es zu bitten, die Schwelle zu überſchreiten. Frankreich habe nichts dagegen einzuwenden, und um die⸗ ſen Regierungen ihre volle Freiheit vorzubehalten, iſt in der Entſchließung der Satz über die beſonderen Verhand⸗ lungen eingefügt worden. Muſſolinis Dank an Atoiſi Rom, 6. Juni. Miniſterpräſident Muß olini empfing den Vorſitzenden des Saarausſchuſſes, Baron Aloiſi. Er beglückwünſchte ihn zu ſeiner Tätigkeit als Vorſitzender des Saarausſchuſſes, die eine Einigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich in dieler ſchwierigen Frage ermöglicht habe. Donnerstag, den 7. Juni 1934 Die 40⸗SStundenwoche Debatte auf der Inkernationalen Arbeitskonferenz. Genf, 6. Juni. Die Internationale Arbeitskonferenz begann am Mitt⸗ woch mit der allgemeinen Ausſprache über die Frage der 40⸗Stunden⸗Woche, mit der ſich ſchon zu Beginn des Jahres 1933 eine Sachverſtändigenkonferenz und vor dieſer auch ſchon die Arbaitskonferenz befaßt hatte. Der jetzigen Ausſprache liegen die Ankworten von den Regierungen zugrunde, die in der Zwiſchenzeit befragt worden waren. Die Ankworken ſind überwiegend ablehnend oder krikiſch ausgefallen. Der Vorſitzende der Arbeitgebergruppe der Konferenz, Oerſted⸗Dänemark, machte in der Sitzung nochmals die ſchon früher von Arbeitgeberſeite gegen die Ar⸗ beitszeitverkürzung vorgebrachten Gründe geltend. Er ſprach von einer Erhöhung der Geſtehungskoſten und da⸗ mit der Lebenshaltung ſowie von einer Schädigung der Ausfuhrinduſtrien und von dem jetzt ſchon beſtehenden Mangel an Facharbeitern. Der franzöſiſche Gewerkſchaftsführer Jouhaux warf den Arbeitgebern vor, daß ſie ſich ſeit 1919 in ihren Vor⸗ herſagen ſtets getäuſcht hätten. Nach den Berechnungen der franzöſiſchen Metallinduſtrie würden ſich bei Einführung der 40⸗Stunden⸗Woche die Geſtehungskoſten nur um 5. v. H. erhöhen. Bei der fortſchreitenden Mechaniſierung ließen ſich eben die Arbeitsloſen nur immer wieder durch Kürzung der Arbeitszeit in den Arbeitsgang ein⸗ ſchalten. Deshalb ſollten die Vertreter der Regierungen alles tun, um dieſes Werk der ſozialen Gerechtigkeit durch⸗ führen zu helfen. Neue Hetze an der Gaar Knox entzieht dem Bürgermeiſter von Saarlouis die Polizeigewalt. Saarlouis, 6. Juni. Der Präſident der Regierungskommiſſion hat unter Be. rufung auf die Ausnahmeverordnung vom 20. Mai 1933 verfügt, daß die Polizeigewalt der Stadt Saarlouis dem Bürgermeiſter Dr. Latz enlzogen und dem Landrat des Kreiſes Saarlouis, Arweiler, bzw. ſeinem Skellverkreter übertragen wird.. Die marxiſtiſche und ſonſtige Emigrantenpreſſe, die aus durchſichtigen Gründen Terrorakte der Deutſchen Front konſtruieren will, brachte in größter Aufmachung die Mel⸗ dung von der Beſeitigung einer Fahne von der Geſchäftsſtelle der SWV.(Saarländiſche„Wirtſchaftsver⸗ einigung) in Saarlouis und ähnlichen Vorfällen. Aus die⸗ ſen Berichten klingt der Vorwurf durch, daß die Saarpolizei Ausſchreitungen untätig zuſehe. Unter anderem wird von der Hetzpreſſe behauptet, daß der Beſitzer des Hauſes, in dem ſich das Büro der SWV. befindet, ein gewiſſer Goerg, kurz nach der Beſeitigung der Fahne in einer Gaſt⸗ wirtſchaft der Nachbarſchaft von Mitgiliedern der Deutſchen Front niedergeſchlagen und am Kopf ſo ſchwer verletzt wor⸗ den ſei, daß er ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Der Täter, der die Fahne heruntergeholt habe, ſei mittler⸗ weile bekannt geworden, aber von ſeinen Geſinnungsgenoſ⸗ ſen nicht verraten worden. Die Tatſache ſeiner Nichtverhaf⸗ tung habe er dazu benutzt, um gegen 9 Uhr abends die Fenſter des Büros der SWV. zu zerſchlagen. Gemeinſam mit„einem großen Haufen zuſammengerotteter Menſchen, nationalſozialiſtiſcher Geſinnung“ ſei er dann in das Haus eingedrungen. Die wie wild wütende Menge habe die Ak⸗ ten aus den Regalen geriſſen und zuſammen mit den Möbeln auf die Straße geworfen. Die tatſächlichen Vorgänge Ueber die tatſächlichen Vorgänge liegt eine amtliche Mitteilung vor, in der es heißt: Am Montag gegen 13 Uhr wurden in Saarlouis zwei der auf der Geſchäftsſtelle der SW. gehißte Saarfahnen durch bis jetzt unbekannte Täter abgeſchnitten und entfernt. Zeugen des Vorfalles, die etwas über den oder die Täter hätten ausſagen können, konnten bis jetzt nicht ermittelt werden. Der Geſchäfts⸗ führer der SWV., Richard Goerg, an deſſen Haus die Flagge beſeitigt worden war, kehrte gegen 18 Uhr in einer Stehbierhalle in der Bahnhofſtraße ein und traf die Er⸗ werbsloſen Heinrich Fries und Georg Klein, die ſchon den ganzen Tag beim Zechen waren. Fries ſtellte den Goerg wegen einer Aeußerung zur Rede. Es entſtand ſodann ein Wortwechſel, der in eine Schlägerei ausartete, wobei Goerg der Leidtragende war. Goerg erſtattete ſofort An⸗ zeige bei der Polizei, die dann Fries und Kiehn ſofort ver⸗ nommen hat. Darnach kehrte Fries wieder in die Steh⸗ bierhalle zurück. Gegen 21 Uhr kamen die beiden— an⸗ ſcheinend ſchwer betrunken— auf dem Nachhauſeweg an der Wohnung Goergs vorbei und ſetzten ſich auf den Treppenſtufen nieder. Nach einer Weile ſtand Fries plötz⸗ lich auf und ſchlug die Fenſter der Geſchäftsſtelle ein, ohne daß irgendein neuer Streit vorangegangen wäre. Fries iſt als raufluſtiger Menſch bekannt, wenn er ſtark dem Al⸗ kohol zugeſprochen hat, was ja an dem fraglichen Abend der Fall war. Er iſt wegen ähnlicher Vergehen ſchon ver⸗ ſchiedentlich vorbeſtraft. Fries und Kuhn ſind für ſolche Streitigkeiten und Händel ortsbekannt. Sie waren bis zum Herbſt vorigen Jahres Mitglieder der Kommuni⸗ ſtiſchen Partei, traten dann bei Gründung der S WV. dieſer Vereinigung bei und ſind vor etwa ſechs Wochen ausgeſchieden. Bei dem ganzen Vorfall wur⸗ den politiſche Dinge überhaupt nicht berührt. Nr. 130 Fries und Kiehn wurden ſofort dem Schnellge⸗ richt vorgeführt. Der Staatsanwalt ſtellte feſt, daß noch keineswegs erwieſen ſei, ob wirklich die Sachbeſchädigung durch die Angeklagten erfolgt ſei. Aus dieſem Bericht geht einwandfrei hervor, daß die Polizei voll und ganz ihre Pflicht getan hat. Offenbar iſt die Entſcheidung des Präſidenken der Regierungskommiſ⸗ ſion infolge der Hetzkampagne der Separakiſten überall ge⸗ ſroffen worden. Denn die Verhandlungen vor dem Schnell- richter und die Feſtſtellungen des Staatsanwalts, die den ganzen Vorfall als Angelegenheit betrunkener Perſonen bezeichnet hallen, hätten für eine derart weikgehende Maß ⸗ nahme Knox keine ausreichende Grundlage geben können. Proteſt der Stadtverordneten Eingabe an den Präſidenten der Regierungskommiſſion Saarlouis, 7. Juni. Die Stadtverordneten von Saarlouis haben an den Präsidenten der Regierungskommiſſion eine Eingabe ge⸗ richtet, in der es heißt: Der Präſident der Regierungskommiſſion hat durch Verfügung vom 5. Juni 1934 unter Berufung auf Arti⸗ kel 1 der Verordnung betreffend die Ausübung der Poli⸗ zeigewalt vom 20. Mai 1933 dem Bürgermeiſter der Stadt Saarlouis die Polizeiexekutive entzogen und ſie dem Landrat des Kreiſes Saarlouis übertragen. Die in der Deutſchen Front zuſammengeſchloſſenen Stadtverordneten erheben gegen dieſe durch nichts be⸗ gründete Maßnahme ſchärfſten Proteſt, denn ſie erblicken in dieſer Anordnung nicht nur eine Maßregelung des Bürgermeiſters, ſondern darüber hinaus eine Maßrege⸗ lung und Schikanierung der geſamten Bevölkerung der Stadt Saarlouis. Ruhe, Ordnung und Sicherheit waren in keinem ein⸗ zigen Moment in der Stadt Saarlouis gefährdet. Die Bürgerſchaft war ſich gerade mit Rückſicht auf die kom⸗ mende Abſtimmung ihrer beſonderen Pflicht, Ruhe und Ordnung zu halten, zu jedem Zeitpunkt bewußt. Klei⸗ nere Vorfälle, wie ſie immer wieder im täglichen Leben ſich abſpielen und die naturgemäß auch dann eine arößere Anzahl Neugieriger anlocken, können unter keinen Umſtänden als Kundgebung. Demonſtration und Provo⸗ kation angeſprochen werden. Wir ſind mit der geſamten Bürgerſchaft darin einig, daß die Polizeiverwaltung Saar⸗ louis' und ihre Orgone jederzeit die Lage beherrſchen. Wenn der Präſident der Regierungskommiſſion aller⸗ dings glaubte, den Darſtellungen einer kleinen Min⸗ derheit, die ſich zum größten Teil aus Leuten frag⸗ würdiger Vergangenheit und ſehr zweifelhaften Charakters zuſammenſetzt, mehr Gewicht beimeſſen zu können, als der Meinung der geſamten Bevölkerung, dann müſſen wir ge⸗ gen eine derartige verletzende Entſcheidung den ſchärfſten Widerſpruch erheben. Wir verlangen von der Regierungskommiſſion endlich Maßnahmen, die das Gros der Bevölkerung gegen das provokakoriſche Verhalten und Auftreten dieſer Elemente ſchützen, der Elemente, die zum größten Teil von den Steuergroſchen der Bürgerſchaft ernährk werden müſſen. Wir haben gerade aus den letzten Vorkommniſſen die Ueberzeugung gewonnen, daßz man bewußt der Bevölke⸗ rung und auch der Polizeiverwalkung der Stadt Fallen ſtellen will. um die„Terrorakte“ zu ſchaffen, die für durchaus durchſichkige Zwecke benötigt werden. Wir als die verantwortlichen von der überwältigen⸗ den Mehrheit gewählten Vertreter der Bürgerſchaft erwar⸗ ten von der Regierungskommiſſion, daß ſie ihre Erhebun⸗ gen nicht nur bei Angehörigen der deutſchfeindlichen Grup⸗ pen anſtellt, ſondern daß ſie einmal, um ein wirklich kla⸗ res und einwandfreies Bild über die Vorkommniſſe in der Stadt und das Verhalten der Bürgerſchaft zu gewinnen, auch Angehörige der Deutſchen Front zu Wort kommen läßt. Wir ſind der Ueberzeugung, daß eine ſolche gewiſſen⸗ hafte Nachprüfung und eine gerechte Würdigung aller Vorgänge zu einer Aufhebung der Verfügung führen kann. Kurzmeldungen Der Neichspräſident in Neudeck Rieſenburg(Weſtpreußen), 6. Juni. Reichspräſident von Hindenburg traf Mittwoch, im Sonderzuge von Marienburg kommend, gegen 8 Uhr auf dem Bahnhof Polken⸗Seeburg der Strecke Rieſenburg⸗Freyſtadt ein. In ſeiner Begleitung befand ſich ſein Sohn, Oberſt von Hindenburg, Zum Emp⸗ fang hatte ſich auf dem Bahnhof der Adjutant des Reichs⸗ präſidenten, Rittmeiſter von der Schulenburg, eingefunden. Eine offizielle Begrüßung fand nicht ſtatt. Der Reichs⸗ präſident begab ſich ofork im Kraftwagen nach Neudeck. Hikler in der Ausſtellung„Deutſches Volk— Deutſche Arbeil“. Adolf Hitler beſuchte in Begleitung von Reichsminiſter Dr. Goebbels die große Schau deutſchen Schaffens am Kaiſerdamm„Deutſches Volk— Deutſche Arbeit“, die nach dieſem Beſuch ihre Tore ſchloß. Aus Anlaß des Abſchluſ⸗ ſes der Ausſtellung fand eine große Schlußkundgebung ſtatt. Staatsrat Johannes Engel wies in einer Anſprache darauf hin, das Bedeutſamſte an dieſer Ausſtellung ſei geweſen. daß ſie lediglich den Zweck gehabt habe, den Wert und die Sauberkeit der deutſchen Arbeit darzutun, nicht aber der Reklame einzelner Firmen zu dienen. Ein Volk, das ſeine Arbeiter nicht ehre, habe auch keinen Anſpruch auf Achtung der anderen Völekr. ren, drei zu je fünf Jahren, Politiſches Allerlei Dr. Goebbels nach Warſchau eingeladen. Im Namen der polniſchen Intellektuellen⸗Union hat Profeſſor Zielingſki Reichsminiſter Dr. Goebbels zu einem Vortrag nach Warſchau eingeladen. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels wird dieſer Einladung Folge leiſten und in Warſchau über die Ideologie des neuen Deutſchland ſprechen. Dieſer Vortrag findet vorausſichtlich am 13. Juni in der Aula der Warſchauer Univerſität ſtatt. Der Beſuch des Reichs⸗ miniſters in Warſchau und Krakau wird ſich auf den 13., 14. und 15. Juni erſtrecken. Deutſch⸗holländiſches Abkommen unterzeichnet. Im Auswärtigen Amt iſt das kurz vor Pfingſten im Haag vereinbarte Abkommen über den Warenverkehr zwi⸗ ſchen Deutſchland und Niederländiſch⸗Indien unterzeichnet wor⸗ den. Gleichzeitig wurde ein Vortrag zur Abänderung des deutſch⸗niederländiſchen Zoll- und Kreditvertrages vom 26. November 1925 unterzeichnet, durch den der ſogenannte Holland⸗Kredit um drei Jahre verlängert wird. Sprengkörpererploſion bei Salzburg. ö In der Nacht explodierten bei dem Max⸗Reinhardt⸗ Schloß in Leopoldskron bei Salzburg drei Sprengkörper. Durch die Exploſion wurde erheblicher Sachſchaden ange⸗ baftet Drei der Tat verdächtige Perſonen wurden ver⸗ aftet. Belgiſche Regierung zurückgetreten Brüſſel, 7. Juni. Die Regierung Broqueville iſt zurückgetreten. Der Rück⸗ kritt iſt auf Grund der Abſtimmungen in der Kammer er⸗ folgt, bei denen die Regierung bei zwei Regierungsvorlagen in der Minderheit geblieben war. Bei den Geſetzesvorlagen handelte es ſich um einen Ent⸗ wurf zur Neuregelung der Familienunterſtützung und um eine Vorlage über die Grenzpolizei. Moskau. Ende Juni trifft in Moskau eine zweite 5 Gruppe öſterreichiſcher Marxiſten und Schutzbündler ein, die ſich in Rußland niederlaſſen wollen. Dieſe Marxiſten werden in Rußland als Arbeiter ohne beſondere Privile⸗ gien beſchäftigt werden. Madrid. Trotz der umfaſſenden Maßnahmen der Re⸗ gierung und deren weitgehendem Entgegenkommen konnte der Generalſtreik der Landarbeiter nicht unterbunden werden. Gleiwitz. Am Mittwoch nachmittag traf Reichsminiſter Dr. Goebbels in Begleitung des Prinzen Schaumburg⸗ Lippe im Flugzeug in Gleiwitz ein. Dr. Goebbels unter⸗ nahm dann mit ſeinem Gefolge eine Kraftwagenfahrt in das Induſtriegebiet, um ſich über die Arbeits⸗ und Wohn⸗ verhältniſſe zu unterrichten. Sechs bekrügeriſche Beamte zum Tode verurkeilt. Moskau, 6. Juni. Wie amtlich aus Kiew gemeldet wird, wurde das Urteil in dem Prozeß gegen die betrügeriſchen Beamten gefällt. Es wurden verurteilt ſechs Angeklagte zum Tode durch Erſchießen, acht Angeklagte zu je zehn Jah⸗ drei zu je drei Jahren und einer zu zwei Jahren Gefängnis. Neun Angeklagte erhiel⸗ ten je ein Jahr Zwangsarbeit. 5 * Neues aus aller Welt A Tödlicher Sturz von der Stiege. Die 36jährige Maria Samereier in Holzen bei Gern(Bayern) fiel ſo unglücklich von einer kleinen Stiege, daß ſie tot liegen blieb. Die von der Kirche zurückkehrenden Angehörigen fanden die Verun⸗ glückte als Leiche vor. ö A Drei Perſonen vom Blitz getroffen. Bei einem ſchwe⸗ ren Gewitter wurden in Eckersdorf(Bayern) drei Perſonen von einem Blitz getroffen. Eine Frau mit einem Kind und ein SA.⸗Mann gingen auf der Dorfſtraße, als ſie plötzlich von einem Blitzſchlag niederſtürzten. Der SA. Mann erlitt Brandwunden auf dem Rücken, die Frau ſcheint an den Beinen am ſchwerſten getroffen zu ſein, während das Kind leichter verletzt wurde. Der Blitz hatte zuerſt in einen Baum geſchlagen, war von dieſem auf eine Schiene über eſnremgen und traf dann die drei Perſonen. A Schalke einer Juan Roman von Liane Sanden 6 Michaels Leben war ein verzweifeltes Warten auf dieſen Augenblick. Es überſchattete alles. Die glücklichen Stunden mit Stella und den Glauben an ihre Liebe. Er hätte es nicht ertragen, hätte er nicht etwas gehabt, was ihm immer wieder Stunden der Sammlung und des Vergeſſens geſchenkt hätte. Aber das wußte außer ihm niemand. In ſeinem Schreibtiſch ruhten verborgen Manuſkripte. Schon in ſeiner Schauſpielerzeit an den kleinen Wander⸗ theatern und Schmieren hatte er begonnen zu ſchreiben. Getrieben von ſeinem inneren Geſicht hatten ſich ihm Worte geformt, Verſe, Novellen. Wäre er damals nicht Stella begegnet, die ein Gaſtſpiel auf der Schauſpielbühne von S. abſolvierte, vielleicht hätte er weiter gearbeitet. Aber da hatte er das Wunder von Stellas Kunſt und ihrer Liebe erlebt. Da war es ihm ſo ganz klar geworden, wie wenig er war und wie hoch oben ſie ſtand. Die Liebe zu ihr hatte ihn als Mann beſeligt, aber der Menſch in ihm fühlte zu ſtark den Abſtand von ihr, wurde immer mutloſer. Wenn Michael jetzt zurückdachte, erkannte er, die Begegnung mit Stella, das war der Augenblick ge⸗ weſen, da er in ſeiner Kunſt gehemmt wurde. Denn niemals konnte er das erreichen, was Stella war. 0 And warum hatte er niemals zu ihr von dieſen Ar⸗ beiten geſprochen? Er war ein mittelmäßiger Schau⸗ ſpieler. Gut, damit hatte er ſich abgefunden. Aber er mochte nicht noch in einer anderen Kunſt wie ein Nichts⸗ könner vor ihr ſtehen. Dieſe Aufzeichnungen, die er in einſamen Stunden machte, waren ein Geheimnis ſeiner Seele. Er hütete es ſchamhaft. Er hatte den Wagen, den Stella ihm geſchickt, zurück⸗ geſandt. Nach der überhitzten ſtaubigen Atelierluft war ihm ein Stück Wanderung Befreiung. Außerdem, immer wieder hatte er ein peinliches Gefühl, wenn er ohne Stella in dem weißen Rolls Royce durch die Straßen fuhr. Man kannte ihren Wagen, den ein filmbegeiſterter Auto⸗ mers zufloſſen. Er ai In die Schienen geralen. Am Ausgang von Brohl (Rhein) geriet ein Motorradfahrer mit ſeinem Rad in die breiten Schienen der Brohltalbahn und ſtürzte. Er wurde von einem Perſonenkraftwagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. i i„Skraßenſchlacht“ mik Betrunkenen. Im Altſtadt⸗ viertel in Aachen kam es zu einer großen Schlägerei. In einem Hauſe hatte man bei einer„Wiederſehensfeier“ für einen heimgekehrten Häftling dem Alkohol reichlich zu⸗ geſprochen. Die durch das„Feuer⸗Waſſer“ mutig gewor⸗ denen Teilnehmer an der Feier pöbelten auf der Straße Paſſanten an und im Nu entſtand eine allgemeine Keilerei. Die verſtärkte Polizei ſah ſich ſchließlich genötigt, mit Gum⸗ miknüppeln und Seitengewehren vorzugehen. Dabei wur⸗ den zahlreiche Perſonen erheblich verletzt. I Im Regenwaſſer⸗ Sammelbecken ertrunken. In Aachen fiel der neunjährige Schüler Hans Goebel beim Spiel auf dem Hof in ein Regenwaſſer⸗Sammelbecken, in dem ſich Waſſer in etwa 1,40 Meter Höhe befand. Im Kran⸗ kenhaus iſt der Junge geſtorben. i Schwerer Verkehrsunfall durch eine Biene. Ein aus der Richtung Düſſeldorf kommender Perſonenkraftwagen verließ bei Elberfeld plötzlich die Fahrbahn, fuhr zwei Bäume und einen Laternenpfahl um und überſchlua ſich. Der Fahrer gab an, ihm ſei eine Biene ins Auge geflogen und habe ihn geſtochen. wodurch er die Gewalt über das Steuer verloren habe. Die Biene wurde ſpäter im Wagen gefunden. a. Juchthausrevolte. In Naſhville(Tennesſee) ent⸗ waffneten drei Sträflinge. die im dortigen Zuchthaus eine bewaffneten langjährige Strafe verbüßten, den Wärter, ſich und nerbarrikadierten ſich in einem Flügel des Zucht⸗ hauſes. Dort hielten ſie etwa ſieben Stunden lang rund 100 Wärter und Poliziſten in Schach. Erſt als die Be⸗ lagerer ſich anſchickten, den Teil des Zuchthauſes zu ſtürmen, ergaben ſich die Verbrecher. 4 53 auf dem Waſſerm e 1 9 4 Teurer Schlaf im Straßengraben. Als dieſer Tage ein Korbmacher aus Achdorf(Bayern) nach reichlichem Biergenuß mit ſeinem Fahrrad heimkehren wollte, über⸗ mannte ihn der Schlaf. Der Mann legte ſich in den Straßengraben und ſchlief ein. Beim Erwachen mußte er die Feſtftellung machen, daß ſein Fahrrad und das ſeiner Frau, das er mitgeführt hatte, verſchwunden waren. a Glockenſchwengel löſen ſich. Während des Feſtgeläu⸗ tes anläßlich der Prozeſſion löſten ſich plötzlich die Schwen⸗ gel der beiden großen Kirchenglocken in der Pfarrkirche Prutting(Bayern). Einer der Schwengel mit einem Ge⸗ wicht von nahezu zwei Zentnern fiel unter die an dieſer Glocke ziehenden Burſchen, ſchlug an der Mauer auf, prallte zurück und kam knapp vor den Füßen der Burſchen zu liegen, die wie ein Wunder mit dem Leben davonkamen. I Todesſturz aus der Schaukel. Auf der Feſtwieſe in Deggendorf ereignete ſich ein ſchwerer Unfall, der leider ſchlimme Folgen hatte. Die Dienſtmagd Katharina Freiſin⸗ ger ſtürzte aus halber Höhe aus der Schiffsſchaukel und brach ſich den Oberſchenkel. Die Verunglückte wurde in das Krankenhaus gebracht, wo ſie verſtarb. Mit dem Leitungsmaſt umgeſtürzt. Ein 18 Jahre alter Elektrotechniker war mit Arbeiten auf einem Leitungsmaſt in der Nähe von Garching(Bayern) beſchäftigt. Der Maſt, der über dem Boden morſch war, ſtürzte um. Mit ſchweren Verletzungen wurde der junge Mann in das Krankenhaus Schwabing eingeliefert: dort iſt er geſtorben. ai Auto fährt in Gruppe Spaziergänger. In Merch⸗ weiler fuhr ein Perſonenwagen, deſſen Führer durch den Lichtſchein eines entgegenkommenden Motorrads geblendet wurde, in eine Gruppe Spaziergänger. Der 64 Jahre alte Bergmann Zentz erlitt eine ſchwere Beinverletzung, wäh⸗ rend eine 35jährige Frau einen Schädelbruch davontrug, an deſſen Folgen ſie verſchied. tonig ihr nach der Premiere eines Großfilms geſchenkt hatte.„Der Wagen der Hollmers“, hieß er überall. Ja, es war ihr Wagen. Alles gehörte ihr. Und er war in den Augen der Menſchen ein etwas lächerliches An⸗ hängſel. Weiter nichts. Andere hätten vielleicht ſkrupel⸗ los all den Glanz, den Reichtum und die Ehrungen mit für ſich in Anſpruch genommen, welche Stella Holl⸗ 4 1 vermochte es nicht. Immer wieder drückte ihn das alles nur um ſo tiefer in ſeiner Selbſt⸗ achtung. Freilich, vor den anderen verſuchte er die Maske des glücklichen Menſchen zu tragen. Aber dahinter war Verzweiflung. —— Zweites Kapitel. Er wurde aus ſeinem trüben Sinnen aufgeſtört. In einer der Haustüren ſtand ein halbwüchſiger Junge. Aus dem mageren Geſicht ſahen zwei Augen mit krankem Glanz. Es war ein Glanz, wie ihn Fieberkranke haben, oder, es flog Michael durch den Sinn, Hungrige. Der Junge in einem fadenſcheinigen, aber ſehr ſau⸗ beren Anzug ſtreckte eine magere Hand aus, flüſterte etwas. Es war die gewohnte Gebärde des Bettelns. Michael kannte ſie von all den vielen her, die in einer Zeit der Not und Arbeitsloſigkeit an den Straßen- ecken ſtanden. Aber etwas ſo Schamhaftes war in dieſer Gebärde, daß er ſtehen blieb und ſagte: „Haſt du zu mir geſprochen, mein Junge? Willſt du etwas?“ 5 Die Lippen des Jungen formten ein paar Worte, woll⸗ ten etwas ſagen. Aber es war nur ein Flüſtern, das Michael nicht verſtand. 5 Hatte es geklungen wie Hunger? Schon zog Wichael ſeine Geldtaſche. a 1 Da ſah er, wie der Junge zuſammenſchrak. Seine angſt⸗ vollen, glänzenden Augen ſchauten dem Schupo entgegen, der da langſamen Schrittes die Straße herabkam, nun vor den beiden ſtand. „Hier wird nicht gebettelt“, ſagte er barſch, maß den Knaben. Der ſchlug die Augen nieder, murmelte wieder etwas und ging vorwärts. Schon ſchritt der Schupo weiter mit ſeinen breiten, gleichmäßigen Schritten. Michael ſchaute dem Jungen nach. Wie eigentümlich er ging. So locker im ganzen Körper, als hätten die Knochen nicht rechte Kraft. und nun wirklich: er ſchwankte, taumelte, lehnte ſich kraftlos an die Wand eines Hauſes. Aus den Nachbarländern — Calw.(Handtaſchenmarder gefaßt.) Wäh⸗ rend der Bahnfahrt zwiſchen Liebenzell und Ernſtmühl enk⸗ wendete ein zurzeit in Bad Liebenzell ſich aufhaltender Mann einem Fräulein die auf der Bank liegende Handtaſche mit 40 Mark Inhalt. Der Dieb verließ den Zug in Ernſtmühl und begab ſich zu Fuß nach Calw. Auf dem Rückweg wurde er zwiſchen Hirſau und Ernſtmühl von dem Bahnwärter er⸗ kannt, der ſeine ſofortige Feſtnahme veranlaßte. — Friedrichshafen.(Aus dem Auto geſchleudert und tödlich verunglückt.) Ein tragiſches Kraftwagen⸗ unglück mit tödlichem Ausgang ereignete ſich auf der Kurve der Straße von Oberteuringen nach Blankenried. Um dieſe Zeit befand ſich die in den 40er Jahren ſtehende Arbeiters⸗ frau Horn aus Kehlen im Kraftwagen eines Verwandten mit ihren zwei Kindern, vom Grab ihres erſten Mannes in Ober⸗ teuringen kommend, auf der Heimfahrt. Aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Urſache geriet das Kraftfahrzeug über die Fahr⸗ bahn in den Straßengraben, wobei die Frau herausgeſchleu⸗ dert und gegen einen Baum geworfen wurde. Dabei trug ſie außer einem Kieferbruch ſchwere Kopfverletzungen davon, denen ſie in der folgenden Nacht im hieſigen Karl⸗Olga⸗ Krankenhaus erlag. Bingen.(Unfreiwilliges Bad.) Eine humor⸗ volle Szene ſpielte ſich dieſer Tage in Genſingen a. d. Nahe ab. Ein Kulturbaubeamter in Bingen wollte die Belegſchaft auf einer Brücke fotografieren. Als er„Achtung“ rief, brach ein Teil des Brückengeländers durch und drei Arbeiter ſtürzten in den Fluß. Sie wurden von ihren Kameraden herausgezogen. Neunköpfige Familie verbrannt Furchtbares Brandunglück in Württemberg. Schramberg(Württemberg), 6. Juni. Die Höhengemeinde Aichhalden bei Schramberg wurde Mittwoch früh kurz nach 3 Uhr von einem ungewöhnlich ſchweren Brandunglück heimgeſucht. Das Anweſen des Be- ſitzers Karl Lambrecht brannte vollſtändig nieder. Die ganze Familie mit neun Köpfen, Vater, Mutter und ſieben Kinder im Alter von zwei bis vierzehn Jahren, kamen in den Flammen um. Waſſermangel erſchwerte die Löſcharbei⸗ ten. Das Feuer wurde erſt ſehr ſpäk bemerkt, da dichter Nebel die Sicht verhinderte. Die Eltern verſuchten noch die Kinder zu rekten, ſind ſedoch im Zimmer im Rauch erſtickt. Furchtbare Aufklärung: Der Vater wars! Die Urſache der Brandkatfaſtrophe iſt nunmehr aufge⸗ klärt. Die noch vermißten Kinderleichen ſind geborgen worden. Der Vater Karl Lambrecht wurde in einem nahen Walde erhängt aufgefunden. Er ſtand im Verdacht, in letz⸗ ker Zeit wiederholt kleinere Einbrüche und Diebſtähle be⸗ gangen zu haben. Zweifellos hat er ſein eigenes haus in Brand geſetzt. Man vermutet, daß er an der eigenen Jamilie zum Mörder wurde, weil die Schädeldecken Schlag⸗ narben aufweiſen ſollen. Am Gteuer verbrannt Anglücksfall oder Verbrechen? Bamberg, 7. Juni. In der Nähe der Stadtgrenze wurde der Perſonenkraftwagen des Fabrikanten Rammel aus Hirſchaid brennend aufgefunden. Der Beſitzer, der den Wagen lenkte, kam dabei ums Leben. Ein Augenzeuge, ein Nürnberger Ingenieur, befand ſich mit drei Freunden im Kraftwagen auf der Heimfahrt nach Nürnberg. Als ſie Bamberg paſſiert hatten, bemerk⸗ ten ſie den brennenden Wagen. Der Wagen ſtand vor⸗ ſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſeite, ſo daß die Vermutung naheliegt, daß er ſchon vor Ausbruch des Brandes angehalten worden war. Dadurch, daß der Wagen hauptſächlich außen brannte, wurde auch der Ein⸗ druck erweckt, als ſei er mit Benzin übergoſſen worden. Das eine der beiden Vorderräder lag einen Me⸗ ter weit von der Achſe entfernt. Die Achſe ſelbſt war weder verbogen noch beſchädigt. Nach dem Erlöſchen des Brandes ſah man den Lenker in normaler Haltung kokal verbrannt am Steuer ſitzen. Der Augenzeuge ſpricht die Möglichkeit aus, daß man es, nach den eigenartigen Umſtänden zu ſchließen, hier mik einem Verbrechen zu kun habe und daß der Anglücksfall nur vorgekäuſchf worden ſei. 5 * Michael eilte nach, ſtand vor dem Jungen. Der hatte die Augen geſchloſſen. Grünlich⸗bleich waren ſeine Züge. Dunkle Schatten gingen von der Naſe zum Mund. b „Holla“, ſagte Michael Heinſigk,„nicht ſchlapp machen, mein Junge. Hunger?“ Der Knabe vermochte nicht zu ſprechen. Er nickte nur. Michael überlegte einen Augenblick. Dann winkte er eine Autotaxe heran, die gemächlich vorüberfuhr. „So, nun komm erſt einmal mit. Ich ſorge dafür, daß du etwas in den Magen bekommſt, armer Kerl. And dann reden wir weiter.“. Er faßte den Jungen, der nur mit aller Gewalt die Augen öffnete, unter den Arm, ſchob ihn in die Droſchke, gab die Adreſſe eines kleinen ſtillen Lokals an, in dem er ab und zu zwiſchen zwei Proben einen Imbiß zu ſich zu nehmen pflegte. b Der Junge ſaß neben ihm zuſammengeſunken. Er ſprach nichts. Nur ab und zu klirrten ſeine Zähne wie im Froſt aufeinander. Wichael faßte beſorgt nach ſeiner Hand. Nein, Fieber hatte er nicht. Die Hand war kühl. Es war offenbar nur der Hunger, der dieſen ſcheinbaren Fieberzuſtand in ihm erzeugte. Nun öffnete der Junge die Augen, verſuchte zu ſprechen. Aber Michael wehrte ab. 5 „Jetzt wird erſt gegeſſen und dann geredet, erzählen kannſt du mir ſpäter noch genug.“ l Sie hielten vor dem kleinen Veſtaurant. Michael half dem FTaumelnden ausſteigen. Schon ſaßen ſie in der kleinen Niſche des Lokals. Es war in dieſer Stunde ganz menſchenleer. Die Büfettdamen hinter der Theke und die Kellner ſahen erſtaunt auf Michael, den ſie kann⸗ ten, und auf den eigentümlichen Gaſt, den er da mehr hereintrug, als daß er neben ihm ging. 8 »Eine Bouillon mit Ei“, ſagte Michael zu dem Kellner, noch ehe er ſaß,„aber etwas ſchnell. Für mich ſuche ich dann noch aus.“ 8 Der Junge ſaß in der Ecke. Seine Augen waren auf einmal mit einem beinahe wilden Glanz auf den Bröt⸗ chenkorb gerichtet. Michael ſah, wie er den Mund öffnete, wie die Zähne ſich zuſammenbiſſen, wie die Hand eine unwillkürliche Bewegung nach dem Brötchenkorb machte, um dann erſchreckt wieder zurückzugleiten. 35 So viel Feinheit und Beherrſchung lag darin, daß Michael wußte, er brauchte nicht mehr viel zu fragen. Gtraße und Straßenverkehr Badens Verkehrs⸗Erziehungswoche vom 8. bis 16. Juni. () Karlsruhe, 6. Juni. Unter der Führung der Landes⸗ ſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda wird die Reichsverkehrserziehungswoche in Ba⸗ den in der Zeit vom 8. bis 16. Juni durchgeführt. Der Mi⸗ niſter des Innern hat angeordnet, daß während dieſer Zeit der geſamte uniformierte ſtaatliche Sicherheitsdienſt im Dienſte der Verkehrserziehung und Straßenpolizei einzuſetzen iſt. In Zuſammenarbeit zwiſchen den Automobilverbänden und der NS.⸗Volkswohlfahrt wird eine großzügige Propaganda für die ſtrenge Beachtung aller Verkehrsvorſchriften durch ſämt⸗ liche Straßenbenützer einſetzen. Zur Durchführung der Aktion 1 in ſämtlichen Amtsbezirken Ausſchüſſe gebildet worden, enen der Landrat, die Kreisamtsleiter der NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt und die zuſtändigen Führer des NSKK. angehören. Deutſcher Volksgemeinſchaſtskirchenbund verboten Karlsruhe, 7. Juni. Die Preſſeſtelle beim Staatsmint⸗ ſterium teilt mit: Das Miniſterium hat den Deutſchen Volksgemeinſchaftskirchenbund, Sitz in Heidelberg, für den Bereich des Landes Baden aufgelöſt und verboten und ſein Vermögen beſchlagnahmt. Der„Reichsleiter“ des Bolksgemeinſchaftskirchenbundes befaßte ſich ſeit 1918 da⸗ mit, religiöſe und politiſche Parteien zu gründen. Im Jahre 1928 gründete er die„Proletariſche Brüderge⸗ meinde“ als eine chriſtliche Gegenorganiſation gegen den Proletariſchen Freidenkerverband. Im Jahre 1930 führte er dieſe Gemeinſchaft in eine politiſche Partei, die„Chriſt⸗ lich⸗Reformierte Volksgemeinſchaft“ über, die bei der Reichstagswahl gemeinſam mit der Menſchheitspartei eine Wahlvorſchlagsliſte führte. Nach Auflöſung dieſer Partei gründete er eine„National⸗Kommuniſtiſche Deut⸗ ſche Partei“. Nach deren Auffliegen hat er den ſogenann⸗ ten„Deutſchen Volksgemeinſchaftskirchenbund“ gegründet. Der Geſchäftsführer des Volksgemeinſchaftskirchenbundes iſt eine mehrfach mit Gefängnis beſtrafte, übelbeleumundete Perſon, der die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen waren. N Gründungen iſt im heutigen Staat kein atz. Alle Bugginger Opfer geborgen N 8b Leichen! a Buggingen, 6. Juni. Im Laufe des Mittwoch konnten ſämkliche noch in der Grube befindlichen 31 Verunglückten als Leichen geborgen werden. Damit ſind ſämkliche 86 Todesopfer der Kata- ſtrophe vom 17. Mai geborgen. Die Beerdigungen finden in den verſchiedenen Heimakorten der Verunglückten ſtatt. Allgemeine Trauerfeier für die Opfer. Karlsruhe, 7. Juni. Die Preſſeſtelle beim Staatsmini⸗ ſterium teilt mit: Nachdem die Bergungsarbeiten in Buggingen bis zum Ende dieſer Woche abgeſchloſſen ſein werden, hat der Herr Reichsſtatthalter eine allgemeine Trauerfeier für die Opfer des Bugginger Unglücks auf Montag, den 11. Juni, angeordnet. Die Feier wird an der Arbeitsſtätte der toten Bergleute, im Werkshof der Bugginger Kali⸗ grube, vormittags 11 Uhr abgehalten. Für Baden wird der Herr Miniſterpräſident allgemeine Landestrauer an⸗ ordnen. J Auf der Fahrt nach Buggingen verunglückt Neuſtadt i. Schw., 7. Juni. In Hinterzarten am „Weißen Rößle“, wo zurzeit die Landſtraße verbreitert wird, ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Perſonen⸗ auto kam ins Schleudern, wobei das Ehepaar Otto Bauer aus Zitzenhauſen durch Schädelbrüche ſchwer verletzt wurde. Das Ehepaar wollte in Buggingen die Ueberführung ihres beim Bergwerksunglück ums Leben gekommenen Sohnes veranlaſſen. Die Schwerverletzten wurden ins Krankenhaus Neuſtadt eingeliefert. Heddesheim.(guſammenſchluß der Tabka⸗ pflanzer.) Die beiden hieſigen Tabakbauvereine wurden zuſammengelegt, ſo daß es auch in Heddesheim, der größten Tabakbaugemeinde Deutſchlands, künftig nur noch eine„Ta⸗ bakfachſchaft“ gibt. Es lagern hier noch 9000 Zentner Ta⸗ bak im Werte von über einer halben Million Mark. Trotz des ungünſtigen Zeitpunktes wurde der Dringlichkeit wegen ein Verkaufstermin auf den 20. Juni ds. Js. feſtgeſetzt. — ́——— ‚————— · ˙—̃ p— —.—ñ̃̃— Dieſer Junge war arm, war unglücklich, aber die Atmo- ſphäre des Elends war nur äußerlich. Die ſeeliſche Atmo- ſphärc war eine andere. „Gedulde dich einen Augenblick“, beruhigte er,„es iſt beſſer, erſt die Bouillon für einen hungrigen Magen als Brot.“ „Bringen Sie doch ſchon endlich“, rief er ungeduldig zu dem Kellner herüber, der gaffend an der Theke lehnte. Schon kam auch die Bouillon aus der Küche. Der Kell⸗ ner flog mit ihr heran. ä. 5Eine zweite Taſſe“, befahl Wichael,„ſehen Sie denn nicht, daß das viel zu heiß iſt?“ Die Naſenflügel des Knaben weiteten ſich. Er atmete den Duft der Bouillon ſehnſüchtig ein. Michael nahm einen Löffel und löffelte Teilchen der Flüſſigkeit in eine leere Taſſe. L Langſam“, mahnte er,„ſonſt verbrennſt du dich.“ Mit einer nie gekannten Freude ſah er, wie der Junge das kräftige heiße Getränk ſchlürfte, wie ſchon nach den erſten paar Schluck das grünlich⸗bleiche Antlitz ſich be— 4 lebte, ein ſeliger Ausdruck der Befriedigung in die ver⸗ vorſichtig ein zweifelten Augen kam. Wichael hatte ſich auch etwas be⸗ ſtellt, ſchob die Taſſe nun ſeinem Schützling hin,„jetzt kannſt du ſchon trinken“, ermunterte er und begann ſelbſt zu eſſen, um den Jungen nicht in Verlegenheit zu bringen. ö f Der Knabe trank bis zum letzten Neſt.„Ich danke“, ſagte er dann. Ein Lächeln erhellte das ganze Geſicht, machte es kindlich und Woran due „Na, und was nun? Worauf haben wir nun Appetit“, fragte Michael freundlich. 8 ch glaube, ich bin ſchon ſatt“, meinte der Junge. „„Das meine ich nicht“, lächelte Michael,„wir haben ja Zeit. Wie wär's mit einem ſchönen Filetbeefſteak?“ „„Fleiſch?“ fragte der Junge. Es war etwas in ſeinem Ton, was Michael erſchütterte. „Alſo bringen Sie“, ſagte er dem Kellner und beſtellte. „„So, mein Junge, und nun biſt du wohl ſo weit g und kannſt mir ein bißchen erzählen, ja? Haſt du Ver⸗ trauen zu mir?“ 5. e Aufruf zum Oeutſchen Notkreuztag am 10. Juni Der Präſident des Roten Kreuzes, Carl Eduard Herzog von Sachſen⸗Coburg und Gotha, richtet zum Deutſchen Rot⸗ kreuztag, der am nächſten Sonntag, 10. Juni, in allen Tei⸗ len des Deutſchen Reiches einheitlich begangen wird, einen Aufruf,„An Jedermann!“. In dem Aufruf heißt es: „Unermüdlich ſteht das Deutſche Note Kreuz im Dienſte derer, die ſeine Hilfe brauchen. Hunderttauſende unſeres Volkes ſpüren jahraus, jahrein inmitten der Laſt und Not des täglichen Daſeinskampfes etwas von dem großen Ge⸗ danken unbedingter Hilfsbereitſchaft, der im Zeichen des Roten Kreuzes verkörpert iſt. An einem Tag im Jahr, dem Rokkreuztag, ſoll dem ganzen deutſchen Volke dies Zeichen der ilfsbereitſchaft ſichtbar und eindringlich vor Augen geſtellt werden. Jeder ſoll wiſſen, daß das Nate Kreuz für ihn da iſt, daß er darum aber auch für das Rote Kreuz da zu ſein hat. Der Gedanke der Volksgemeinſchaft iſt mit dem Sinn und Geiſt des Roten Kreuzes verbunden von Anbeginn. Als Teil des Ganzen dienend und Dienſt heiſchend, wendet es ſich an jeden deut ſchen Mann, jede deutſche Frau und jedes deutſche Kind mit der Aufforderung: Hilf mit!. Wir brauchen Männer und Frauen, die werbend den hohen Gedanken des Roten Kreuzes immer weiter in unſer Volk tragen, indem ſie ſich an ihrem Teile und auf dem Platze, den ſie auszufüllen vermögen, einer der vielen Auf⸗ gaben des Roten Kreuzes widmen. Alle brauchen wir, damit ſie uns helfen, fortzufahren in unſerem Werk. Denn es geſchieht zum Wohle aller. Sie mögen die Mitgliedſchaft im Roten Kreuz erwerben oder uns durch eine Spende in unſere Sammlung die Linderung von Krankheit und Not ſichern helfen. ö N Als der von Adolf Hitler ausgewählte nationalſozialiſti⸗ ſche Führer des neuen Deutſchen Roten Kreuzes rufe ich jeden Volksgenoſſen auf, das Seine beizutragen zum gemein⸗ ſamen Werk. Es iſt der beſte Dank an uns, wenn wir, allen ohne Unterſchied dienend, der Ueberzeugung teilhaftig wer⸗ den: Das Deutſche Note Kreuz gehört dem Volke.“ Sonderzug nach Mosbach zur Wiederſehensfeier der 110er. Zu der großen Wiederſehensfeier läßt der Verein ehem. 110er, e. V., Mannheim, zwei Sonderzüge nach Mos⸗ bach fahren. Abfahrt des erſten Sonderzuges am Samstag, den 9. ds. Mts., nachmittags 15 Uhr(3 Uhr), Abfahrt des zweiten Sonderzuges am Sonntag, den 10. ds. Mts., früh 6.40 Uhr ab Hauptbahnhof Mannheim. Haus⸗ und Grundbeſitzerverein. Wie aus dem Anzeigen⸗ teil erſichtlich, veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins Mannheim, heute Donnerstag Abend halb 9 Uhr im„Deutſchen Hof“ einen Kameradſchafts⸗ abend mit einem jeden Hausbeſitzer intereſſierenden Pro⸗ gramm wie Film und Lichtbildervorträge des„Reichsausſchuſ⸗ ſes für Sachwerterhaltung“ Berlin. Ein Film über das Thema: Wie ſchützt der Hausbeſitzer ſein Haus und deſſen Bewohner vor den Folgen eines Fliegerangriffes und wie ſchützt der Hausbeſitzer ſein Haus vor Vorfall uſw. Kein Hauseigentümer ſollte daher verſäumen, dieſe Veranſtaltung zu beſuchen. I Liebeskummer und ſchlechte Vermögenslage. In der Oberſtadt hat eine 41jährige Frau in ihrer Wohnung ſich durch Leuchtgas vergiftet. Der Grund zur Tat iſt vermutlich ichen und mißlichen Vermögensverhältniſſen zu uchen. Wer kennt die Betrügerin? In Neckarau iſt eine bis jetzt unbekannte Betrügerin aufgetreten, die in einem Bäcker⸗ laden erklärte, ſie ſuche ihre Mutter, ſie müſſe zur Poſt, um dort ein Nachnahmepaket mit Radioteilen abzuholen; ſie be⸗ nötige den Betrag von drei Mark, weil ſie ihre Mutter nicht finde, die ihr ſonſt das Geld gegeben hätte. In einem Falle hat die Betrügerin das Geld erhalten. Beſchreibung: Frau im Alter von 23 bis 25 Jahren, mittelgroß, ſchlank, mittel⸗ blonder, linksgeſcheitelter Bubikopf, blaſſes, längliches Ge⸗ ſicht, blaugraue Augen, gutgepflegte Hände, an einer Hand einen Ehering, Mannheimer Mundart, trug ſchwarzen Leder⸗ mantel mit weißer Einfaſſung, ſchwarze Wollſtrickmütze mit weißer Nadel. A Pferdefuhrwerk von D⸗Zug überfahren. Auf dem weg⸗ gleichen Bahnübergang in der Müllheimer Straße in Rheinau wurde ein Pferdefuhrwerk, das die Geleiſe überqueren wollte, von dem D⸗Zug 143 Baſel— Berlin erfaßt und völlig ertrümmert. Das Fuhrwerk war mit Eiſenröhren beladen. in Pferd erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es getötet wer⸗ den mußte. Mit vierlelſtündiger Verſpätung konnte der Zug ſeine„Fahrt wieder fortſetzen. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden, ã/ yd yãdddãſß0ãꝗã ͤdddddddßdbGſPGGPbdbdbc e () Durlach.(12 Meter üben abgeſtürzt.)( Ein Dachdecker ſtürzte bei der Ausführung von Dacharbeiten in Durlach aus einer Höhe von etwa 12 Meter in den Hof ab. Er erlitt einen Schädelbruch und innere Verletzungen und fand Aufnahme im Krankenhaus Durlach. Ob ein Verſchulden Dritter vorliegt, muß noch geklärt werden. () Berghauſen bei Durlach.(Tod im Rhein.) Der 20 Jahre alte Heinrich Krummacher von hier vergnügte ſich mit dem Faltboot auf dem Rhein. Er geriet dabei in den Wellengang eines Dampfers. Das Boot kenterte und K. fand den Tod in den Fluten. 5 () Mingolsheim bei Bruchſal.(Durch Feuer ge⸗ ſchädigt.) In dem Anweſen des Ludwig Neidig brach ein Brand aus, dem das Wohnhaus und die Scheuer zum Opfer fielen. Die Feuerwehr konnte ſich nur auf den Schutz der Nachbargebäude beſchränken. Enkſtehungsurſache iſt noch nicht geklärt; der Brandgeſchädigte iſt nicht verſichert. 5 () Walldorf.(Seinen Verletzungen erlegen.) Der 25jährige Bäcker Albert Mayer, der am Pfingſtſonntag auf der Heimfahrt in Neudorf mit dem Motortad ſchwer ver⸗ unglückt iſt, iſt nun ſeinen Verletzungen erlegen. 0 Freiburg(Vom Heuboden geſtürzt.) Im be⸗ nachbarten Littenweiler fiel ein 14jähriges Mädchen, das dort zu Beſuch weilte, vom Heuboden auf die Tenne. Mit ſchweren Verletzungen wurde das Mädchen in bewußtloſem Zuſtande in die Chirurgiſche Klinik eingeliefert. D Kittersburg(Amt Kehl).(Schwerer Sturz von der Leiter.) Der Arbeiter Ludwig Ritter ſtürzte von einer Leiter. Er fiel dabei ſo unglücklich auf den Hinterkopf, daß er eine ſchwere Gehirnerſchütterung davontrug. O. Gerichtſtetten.(Seltenes Familienfeſt.) Die Familie Leopold Fiſcher feierte ihr goldenes Ehejubiläum in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Der Sohn der Jubilare, Wendelin Fiſcher, beging mit ſeiner Frau Anna geb. Rück zugleich die ſilberne Hochzeit, während die jüngſte Tochter Jder Familie Leopold Fiſcher die grüne Hochzeit feierte. und Q Weibliche Leiche gelündet. Im Rhein wurde die Leiche einer ſeit 1. Juni vermißten älteren Frau von hier geländet. Es liegt zweifellos Selbſtmord infolge ſchwerer Erkrankung vor. a Die Neichsmarine ſucht Freiwillige! I Mannheim, 5. Juni. Dem Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach ging von der Schiffsſtammdiviſion der Nordſee Wilhelmshaven folgendes Schreiben zu: a „Die Schiffsſtammdiviſion der Nordſee in Wilhelmshaven hat den Bedarf an geeigneten Freiwilligen für den Dienſt in der Reichsmarine für den Bereich der Marineſtation der Nordſee auszuſichten und einzuſtellen. Es beſteht neben allen anderen Berufen hauptſächlich Be⸗ darf an Bewerbern mit techniſcher Berufsausbildung. Er⸗ wünſcht ſind Bewerber, die eine dreijährige Lehrzeit als Ma⸗ ſchinenſchloſſer, Motorenſchloſſer, Schloſſer, Maſchinenbauer, Metalldreher, Keſſelſchmied, Schmied, Kupferſchmied, Klemp⸗ ner, Mechaniker und Elektriker oder in einem ähnlichen Hand⸗ werk nachweiſen. Das vorgeſchriebene Lebensalter für die Einſtellung liegt zwiſchen dem vollendeten 17. und 21. Lebensjahr. Bei Ein⸗ reichung des Geſuches darf das 20. Lebensjahr nicht über⸗ ſchritten ſein. Geſuche um Einſtellung im Bereich der Marineſtation der Nordſee ſind zu richten an die Schiffſtammdiviſion der Nordſee(Einſtellung); in Wilhelmshaven. Dem Geſuch iſt ein ausführlicher ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf beizufügen.“ * Die Spargelernte in Baden. Die badiſche Spargelernte neigt ihrem Ende zu. Das vorläufige diesjährige Geſamtergebnis kann als ſehr befrie⸗ digend bezeichnet werden. Wenn auch öftere Riederſchläge wünſchenswert geweſen wären, ſo wurde doch die Qualität der Spargeln durch die Trockenheit nur unbedeutend beein⸗ trächtigt und auch mengenmäßig war der Ausfall reichlich. Die einzelnen Hardtorte ſtanden während vier Wochen in edlem Wettbewerb in Bezug auf Anfuhr, Ausleſe und Marktbetrieb. In der Gegend von Schwetzingen, Graben, Hockenheim, Eggenſtein, Linkenheim, Knielingen und Mug⸗ genſturm kamen zwiſchen 3000 und 4000 Zentner Spargeln zur Anfuhr, die auf etwa 150 einzelnen Spargelmärkten ab⸗ geſetzt wurden. Im Durchſchnitt war der Abſatz an den abendlichen Spargelmärkten flott. Beſonders rege geſtaltete ſich die Nachfrage aus Karlsruhe, Mannheim, der Pfalz, je⸗ doch fanden ſich auch zahlreiche Händler und Aufkäufer aus Frankfurt, Stuttgart, dem Rheinland, Berlin und Hamburg ein, die teilweiſe beträchtliche Mengen badiſcher Spargeln für die Konſervenfabriken erſtanden. U Antreue, Betrug und Anterſchlagung. Die Große Strafkammer verhandelte gegen den 33jährigen ledigen Ja⸗ kob Gräber aus Anteroſtern(Heſſen) und den 64jährigen Karl Auguſt Brehm, wegen Untreue, Betrug und Anter⸗ ſchlagung in 21 Fällen. In 15 Fällen beging der erſte An⸗ geklagte Darlehensbetrügereien und Anterſchlagungen. Sein Genoſſe hatte ebenfalls ſchwere Schulden und betrog nament⸗ lich Frauen mit Darlehen bis zu 600 Mark. Gräber wurde zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Weiter wird ihm die Ausübung ſeiner Berufstätigkeit unterſagt und ihm ein Ehrenrechtsverluſt von fünf Jahren zudiktiert. Bei Brehm erkannte die Strafkammer auf fünf Monate, die durch die Anterſuchungshaft als verbüßt gelten. 8 Oer Arbeitsmarkt im Bezirk Mannheim. Im Arbeitsamtsbezirk Mannheim war die Nachfrage nach geeigneten Fachkräften für die Landwirtſchaft im Mai ds. Irs. beſonders ſtark. Zum Teil mußte der zwiſchen⸗ bezirkliche Ausgleich in Anſpruch genommen werden, um die angeforderten landwirtſchaftlich geſchulten Arbeitskräfte vermitteln zu können, zum Teil konnten viele berufsfremde Kräfte in anderen Arbeitsamtsbezirken(Konſtanz, Sig⸗ maringen) untergebracht werden. Die relativ hohe Arbeit⸗ ſuchendenziffer der Ungelernten in Mannheim ging haupt⸗ ſächlich hierdurch weiter zurück. Größere Zuweiſungen nach auswärtigen Landgemeinden ſtehen bevor. Beſondere Aufmerkſamkeit erfordert die Entwicklung der Beſchäftigungslage in der Metallinduſtrie, ein Berufs⸗ zweig, deſſen Arbeitsloſenzahl, verglichen mit der anderer Berufe, an erſter Stelle ſteht. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß mit einer Auflockerung und ſyſtematiſchen Ab⸗ droſſelung der Arbeitsloſigkeit in nächſter Zeit gerechnet werden kann. Nicht allein nahm die einheimiſche Groß⸗ induſtrie des Metallgewerbes größere Einſtellungen und Rückrufe von Facharbeitern vor, ſie bekundete auch ihr Intereſſe an der berufsmäßigen Gliederung, der Schulung Umſchulung der noch ſtellenloſen Metallarbei⸗ ter. Gelingt es einerſeits,— und es muß!— die meiſt langjährig arbeitsloſen, berufsentwöhnten Metallarbeiter zu tüchtigen Facharbeitern, an denen bereits ein gewiſſer Man⸗ gel herrſcht, heranzubilden; gelingt es andererſeits, die In⸗ duſtrie davon zu überzeugen, daß die Zurückſtellung ſtark überſpitzter Erfolgskalkulationen(Verhältnis der geleiſteten Arbeit zum bezahlten Tariflohn) bei Neueingeſtellten nicht nur eine nationale Pflicht iſt, ſondern dem Unternehmer eine Einſparung an Sozialabgaben und Steuerlaſten bringt; dann dürfte ſich die bisher ſchwierige Beſchäftigungslage in den Metallberufen bald günſtig ändern. An die Unter⸗ nehmer, Betriebsleiter, Perlonalchefs ergeht die Bitte: For⸗ dern Sie von den in Kurſen des Arbeitsamts tüchtig ge⸗ ſchulten Arbeitsloſen nichts Unmögliches, nehmen Sie eine kurze Anlernzeit zur Anpaſſung an Ihre Spezialarbeiten in Kauf und helfen Sie— wie bisher— durch Ueberlaſſung von Räumlichkeiten, gebrauchten Maſchinen, Altmaterialien — in großzügiger Weiſe mit, unſere arbeitsloſen Metall⸗ arbeiter in den Wirtſchaftsgang einzugliedern! Hervorgehoben muß ferner werden, daß es dem Arbeitsamt gelungen iſt, eine große Zahl arbeitsloſer Facharbeiter in anderen Ar⸗ beitsamtsbezirken unterzubringen. Von anderen Beſchäftigungszweigen, die ſich im ver⸗ gangenen Monat günſtig entwickelten, verdient das Gaſt⸗ wirtsgewerbe, das Verkehrs⸗ und Bekleidungsgewerbe be⸗ ſonderer Erwähnung. a Ein Zeichen der Wiedergeſundung und des Aufſtiegs unſerer Wirtſchaft iſt die im Mai lebhaft getätigte Ver⸗ mittlung kaufmänniſchen Perſonals, deſſen Eingliederung in den Arbeitsprozeß erfahrungsgemäß ſpäter erfolgt als die der Arbeiter. Nachgefragt waren ſpeziell gute Stenotypiſten, Lohnbuchhalter, Expedienten, Stenotypiſtinnen und Konto⸗ riſtinnen. Die Zahl der arbeitsſuchenden Arbeiter und Angeſtellten verringerte ſich auch dadurch weſentlich, daß viele Stellenloſe, die bisher Notſtandsarbeiten verrichteten, von der Verwaltung der Reichsautobahn in ein freies Ar⸗ beitsvverhältnis übernommen wurden. Nennenswerte Ent⸗ laſſungen per 1. Juni 1934 fanden nicht ſtatt. Wirtſchaſtliche Amſchau Der Reichstagsabgeordnete tingente zum früheren Freihandel zurückkehren unterſchätzen, dürfe ſie aber auch nicht überſchätzen. auch die Herabſenkung der Wareneinfuhr auf 10 Prozent des ſchrecken. 5 Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP., Bernhard Köhler, hielt auf Einladung des Hanſabundes einen Vortrag über das Thema„Weltwirt⸗ ſchaftsfriede“. Heute heiße es, ſo führte er aus, neu auf⸗ bauen. Gerade diejenigen ſchützen, gerade dieſe hatten nacheinander erſt unſere Ar⸗ beitsbrüder, dann den Unternehmer und ſchließlich das ganze Volk enteignet. Der Kern, das wichtigſte Ziel der gegenwärtigen Wirtſchaftspolitik des deutſchen Volkes ſei, die Arbeitsloſen wieder in Arbeit zu bringen. Eine Wirt⸗ ſchaft, von der nicht die Arbeitskraft von ſolcher Auswir⸗ kung komme, könne nicht geſund ſein. Die nationalſozia⸗ liſtiſche Wirtſchaftspolitik ſei ſich darüber im klaren, daß eine ſteigende Arbeitsleiſtung des deutſchen Volkes auch den Einfuhrbedarf ſteigern werde. So wie man heute die Entwicklung der Dinge ſehen könne, ſeien wir im Begriff, uns innen⸗ und außenpolitiſch eine Stellung zu ſchaffen, die auch eine Beſſerung unſeres Wirtſchaftslebens mit ſich bringe. Vieles ſei ſchon erreicht, beſonders die Grundlagen zum weiteren Aufbau ſind geſchaffen. Das wirtſchaftliche Leben müſſe auch in Zukunft ſeine Impulſe von der Privat⸗ initiative erhalten. Auf das Prinzip der geſunden Kon⸗ kurrenz könne man nicht verzichten. Der Redner ſchloß: Die vorhandenen Schwierigkeiten müſſen überwunden werden, denn wo ein Ziel und ein Wille vorhanden iſt, iſt eine Löſung der Schwierigkeiten zu erreichen. Eine beſonders erfreuliche Wirkung der Arbeitsſchlacht der Reichsregierung offenbart ſich jetzt für das deutſche Handwerk. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß infolge der Maß⸗ nahmen der Reichsregierung die Umſätze des deutſchen Handwerks teilweiſe bis etwa 20 Prozent gegenüber frü⸗ heren Zeiten geſtiegen ſind. Einen Maßſtab für den Grad der Belebung bieten z. B. die Umſätze der Einkaufsgenoſ⸗ ſenſchaften des Handwerks. Der Einkaufsumſatz der Maler ſtellte ſich im zweiten Vierteljahr 1933 auf 111 Prozent der entſprechenden Zeit des Vorjahres, im vierten Vierteljahr bereits auf 140 und im Januar 1934 ſogar auf 250 Prozent. Da die Inſtandſetzungsarbeiten uſw. natürlich auch andere Dr. Hunke wendet ſich in dem nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsdienſt gegen den Peſ⸗ ſimismus, der mancherorts angeſichts des Rückganges der deutſchen Ausfuhr laut geworden ſei. Er betont u. a., daß das Schwergewicht für die deutſche Wirtſchaft eben im Binnenmarkt liege. Obwohl man ſich des Ernſtes der Lage bewußt ſei, brauche man doch nicht ſo enttäuſcht zu ſein wie jene Kreiſe, die bisher geglaubt hatten, daß wir über kurz oder lang auf dem Wege des Abbaues der Zölle und Kon⸗ könnten. Man brauche die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten e i ſeien durch unſere Wiſſenſchaft und unſer Organiſations⸗ vermögen und durch die Leiſtung der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik in der Lage, die Autarkieſierung Deutſchlands mit Rieſenſchritten voranzutreiben. Deswegen könne uns Deviſenkontingente für die Grundbetrages nicht Wirtſchaftskreiſe, von denen man geglaubt habe, ſie ſeien dazu da, das Eigentum zu Gewerbe beſchäftigen, ſind auch dort Umſatzſteigerungen feſtzuſtellen. So erhöhten ſich die Umſätze des metallver⸗ arbeitenden Gewerbes von 114,3 Prozent im zweiten Vier⸗ teljahr 1933 auf 182,2 Prozent im Januar 1934. Die holz⸗ verarbeitenden Handwerksberufe konnten ihre Umſätze in der entſprechenden Zeit von 120,2 auf 130,8 Prozent verbeſ⸗ ſern. Der Geſamtumſatz im Jahre 1933 hob ſich gegenüber dem Vorfahre bei den Malern um 16,7, für die Metallhand⸗ werker um 19,7, für die holzverarbeitenden Berufe um 17,3 Prozent. Die Sattler und Polſterer profitierten erfreu⸗ licherweiſe beſonders an den Eheſtandsdarlehen des Reiches. Aber auch die Bäcker, Schneider und Schuhmacher melden erhöhte Umſätze. Das iſt umſo bedeutſamer, als bei dieſen Zweigen des Handwerks die Verbeſſerung der Be⸗ ſchäftigung erſt durch die Steigerung der Verbrauchskraft infolge der Arbeitsbeſchaffung ſichtbar werden konnte. Die diesjährige Hinlerlaſſenſchaft der Eisheiligen im Weinbau iſt doch nicht ſo ganz unbedeutend wie man glau⸗ ben wollte. Den größten Froſtſchaden hat das Gebiet der Obermoſel, Saar und Ruwer und einige Neben⸗ täler der Moſel zu verzeichnen, ſo daß man dort vereinzelt mit einem ſtarken Ernteausfall ſchon jetzt rechnen muß. Der Trierer Bezirk iſt alſo zum zweiten Mal heimgeſucht wor⸗ den. In den übrigen Weinbaugebieten wie Rheinheſ⸗ ſen, der Nahe und der Ahr, auch am Mittelrhein ſind Froſtſchäden nur vereinzelt eingetreten, während z. B. der Rheingau, abgeſehen von einigen Jungfeldern, die Pfalz und Baden ſo gut wie verſchont geblieben ſind. Der Anſatz iſt in allen Gebieten zufriedenſtellend, mit Aus⸗ nahme von Baden, wo im Kaiſerſtuhlgebiet die Nachwir⸗ kungen der letztjährigen Hagelſchläge noch nicht überwun⸗ den ſind und im Markgräflerland, wo der Austrieb der Reben als ungleichmäßig gemeldet wird. Da ſonſtige Schädlinge in nennenswertem Umfange bisher nicht auf⸗ getreten ſind, andererſeits aber mit der ordnungsmäßigen Durchführung der in den letzten Maitagen einſetzenden Be⸗ kämpfung gerechnet werden kann, iſt man mit den allge⸗ meinen Ernteausſichten zufrieden, *. Wenn man weiß, mit welcher Anſtrengung der Deutſche Tabakbauverband und die ihm angeſchloſſenen Landes⸗ organiſationen in den letzten Jahren ſich dafür einſetzten, daß der Frühſatz im deutſchen Tabakbau Verwirklichung findet, ſo kann man ſich nur darüber freuen, daß endlich das Ziel erreicht iſt, daß bis Mitte Mai in den deutſchen Haupt⸗ tabakbaugebieten Badens und der Pfalz weit über die Hälfte der Anbaufläche ausgeſetzt war. Allenthalben ſind die in den Anzuchtbeeten gezogenen Tabakſamen gut aufgegangen und haben ſich kräftig entwickelt. Nicht mehr wie früher haben einzelne Pflanzergemeinden ein Mono⸗ vol in der Heranziehung der Setzlinge, da heuer faſt alle Anbaugemeinden, d. h. Pflanzerſchaften(Tabakbauvereine), eigene Anzuchtbeete eingerichtet hatten. Und nun ſtehen die jungen Pflänzchen im Freiland. Der deutſche Süden mit ſeinen Haupttabakbaugebieten iſt von einer ſtarken Trocken⸗ heit heimgeſucht. In einzelnen kleineren Gebietsteilen ſind Gewitterregen niedergegangen. doch haben dieſe nicht ausgereicht. Zum größten Teil mußten die Setzlinge mit Waſſer ausgeſetzt werden. Möge bald ein ergiebiger war⸗ mer Regen kommen, der das Wachstum der ſo ſorgſam gepflegten Setzlinge auf dem Freiland fördert, um die viele 5 und Arbeit unſerer Tabakbauern mit Erfolg zu rönen. geigt Kampf der Arbeitsloſigkeit Die dritte große nationalſozialiſtiſche Geldlokterie. Gewaltig hat die deutſche Frühjahrsoffenſive gegen die Arbeitsloſigkeit eingeſetzt. Unſer Führer kämpft mit eiſer⸗ ner Energie, um jedem deutſchen Arbeiter ſein Brot zu geben. Und es iſt wahrlich keine leichte Aufgabe, Millionen Menſchen wieder in den Rythmus der Arbeit zu bringen und viele Millionen Familien damit wieder zu verſorgen. Aber unſer Führer braucht nicht nur unſer Vertrauen, ſon⸗ dern er benötigt auch unſere Mitarbeit. Jetzt im Frühling 5 ſich eine Front gebildet, die jung, friſch, lebenstüchtig den ampf gegen die nervenzermürbende Arbeitsloſigkeit auf⸗ genommen hat. An ihrer Spitze marſchiert die dritte große nakionalſozialiſtiſche Geldlokterie für Arbeitsbeſchaffung, die es ſich auch dieſes Mal zur beſonderen Aufgabe gemacht hat, nicht nur dem deutſchen Volke einen neuen Arbeits⸗ fundus zu ſchenken, ſondern auch dem vaterländiſchen und kameradſchaftlichen Empfinden gemäß vielen Deutſchen die Ausſicht auf einen Gewinn zu geben. Der Gewinnplan nicht mehr den übermäßig hohen Hauptgewinn, ſondern 5 f viele, recht beträchtliche mitllere Gewinne an. Die Gewinnanzahl iſt darum u mfaſt 50 v. H. gegen⸗ über den vorjährigen Lotterien vermehrt worden und vielen kann ſich nun eine Glückstür öffnen. 1 Millionen Mark werden ausgeloſt. Vielen Deutſchen ebnet damit die neue NSDAP.⸗Geldlotterie den Weg zum Glück und allen bietet ſie eine gute Möglichkeit, im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Idee das ihre zur deutſchen Aufbauarbeit beizutragen. Wetterbericht Der hohe Druck, der lange Zeit über dem Feſtland ge⸗ legen war, hat die für den Juni charakteriſtiſche Lage über der Nordſee bezogen. Ueber Italien hat ſich ein Tief ein⸗ geſtellt, das ſeinen Bereich über den Nordrand der Alpen auszudehnen beſtrebt iſt.— Vorherſage: Leicht bewölkt, trok⸗ ken, leichte Nieder ge. Mannheimer Theater ſchaun Im neuen Theater Gsſengarken; Donnerstag, 7. Juni: Für die Deutſche Bühne— Ortsgruppe Mannheim— Abteilung 76—81, 133 bis 135, 176—183, 276—282, 314—318, 349, 359, 374 bis 380, 384—388 und Gruppe D Nr. 1—100 und Gruppe E Nr. 1—65, 131—160:„Die vier Gro⸗ biane“. Oper von E. Wolf⸗Ferrari. Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Freitag, 8. Juni: Miete F 28:„Robinſon ſoll nicht ſterben“. Schauſpiel von Friedrich Forſter. Anfang 20 Uhr. Ende 22 Uhr. Samstag, 9. Juni: Miete E 28, Sondermiete E 15: „Die vier Grobiane“. Oper von E. Wolf⸗Fer⸗ rari. Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Sonntag, 10. Juni: Miete G 28, Sondermiete G 15: „Marlenes Brautfahrt“. Operette von H. R. von Nack. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Zahlungsaufforderung. Diejenigen, die mit der Zahlung der Landes⸗ und Ortskirchenſteuer 1933, ſowie der 1932er im Rückſtand ſind, werden aufgefordert innerhalb 14 Tagen zu zahlen, da ſonſt gerichtliche Betreibung erfolgt. Evang. Kirchenſteuerkaſſe: Der Erheber. Verſammlungs⸗ Kalender. FJußballvereinigung 98. Heute abend Training der Senioren⸗ ſpieler; anſchließend Spielerverſammlung wegen des am kommenden Sonntag ſtattfindenden Pokalſpieles gegen Rheinau. Tod.„Jahn“. Nächſte Turnſtunde findet morgen Freitag Abend 8 Uhr im„Kaiſerhof“ ſtatt. Bei günſtiger Witterung vorher Training im Schloßhof. Haus⸗ u. Grundbeſitzerverein, e.., Mannheim Ortsgruppe Seckenheim. Heute Donnerstag Abend ½9 Ahr findet im Gaſthaus„Zum Deutſchen Hof“ ein 5 l Kameradſchafts⸗Abend verbunden mit Film⸗ und Lichtbilder⸗Vortrag ſtatt. Wir laden hierzu ſämtliche Haus⸗ und Grundbeſitzer mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheinen freundlichſt ein. Für Mitglieder iſt Erſcheinen Pflicht. Der Ortsgruppenführer. NB. Von 7—8 Ahr findet die übliche Sprechſtunde ſtatt. Kriegerbund Mannheim⸗Seckenheim. i Diejenigen Kameraden, die am Sonntag nach Mosbach fahren, müſſen bis heute Abend bei Kamerad Auguſt Eder, Villingerſtraße 16, für Fahrgeld 2.40 RM., für Feſtabzeichen und Programm 75 Pfg. abliefern. Abfahrt Sonntag früh 5.48 Uhr am Rathaus. Abfahrt in Mannheim 6.40 mit Sonderzug. J. A.: Der Schriftführer. IN U. S. Uolkswohliahrt. f Betr. Pfundſammlung. Wir bitten, die Pfundſpenden(nur Dauerwaren) zur Abholung für morgen Freitag früh bereit zu halten. Gruppen waltung. n Sturmbann III/ 66 Sonntag, den 17. Juni, im Schloß-Saale S Liauueradocliaptoaleud Beginn 8 30 Uhr. Die ganze Bevölkerung ist herzlichst eingeladen. Saalöffnung 7.30 Uhr. . Ei zei NMhm.-Seckenheim e 32 U Zur bevorſtehenden J Opekta in Flaſchen Opekta, trocken, Roter Einmachzucker Einmachhilfe Als praktiſchen von Marmeladegläſern Gummiringe a. Kärtchen pro Stück 1 Pfg. 3 0¾ Rabatt. eee eee eee eee, ff in Paketen und Beuteln ö in Paketen ö Salicylpapier, Cellophan und bequemen Verſchluß N Verbraucher- Genossenschaft Mannhe Wir empfehlen unseren Mitgliedern: Röstkafſee stets frisch, 15 erprobte Misch. ½ 5 80, 70, 60 A0) Tee, hochf. Orange Pekoe 5g 50% Tee, Java Orange Pecco 50g 44% Colfeintreien Kaffee 1 GEG Vita 1 P. i. 40,% Pak 7/0; Teespitzen e 50 g 400% Malzkattee, lose Pfd. 30, 26 Lee, feinster in Briefe 30 u. 100% Gebr. Gerste. Pfund 229] Mate-Tee... Paket 800 Tee-Gewürz, Rum, Arrak fl. 680 Tee-Gewürz, Citronka. fl. 80% GE G- Malzkatfee 23 Paketen ½ 49, ½ EU Kakao GEG. Kakao, st entölt/ il 20,15% GEG-Kakao, i. Paketen 40, 38, 280 Schokolade 8 Milch- Block 100-fg- Tafeln 1660 Mokka, Vollmilch, 300 5 00 5 300 g-? bitter Vollmilch- Schokolade 20 100-g-Tateln 30, 36 00 Pralin.-Schokol. 100-g-Taf. 250 Kirrweiler Weißwein 80, Pfälzer Rotwein Liter 80. 15 Heugrasverſteigerungen der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg 1934. am Samstag, den 9. Juni, vormittags 8 uhr, in der „Kanne“ in Hockenheim von den Wieſen im Karl⸗Ludwig⸗ See der Gemarkung Ketſch; am Montag, den 11. Juni, nachmittags 3 Uhr, im „Ochſen“ in Brühl von den Wieſen der Gemarkungen Brühl⸗Rohrhof, Edingen und Schwetzingen. mit Angabe der Arbeitslosenhilfe, gültig ab I. April 1934 Lohnsteuer-Jabellen zu haben in der DD Schöne 3⸗Zimmerwohnung zu mieten geſucht. Beziehbar bis ſpäteſtens 1. September. Zu erfr. in d. Geſchäftsſt ds. Bl. eee Zwei gebrauchte Herren⸗Fahrräder gut erhalten, billig zu verkaufen Druckerei des„Neckar- Bote“. Freiburgerſtraße 47. Seorg Nöser. 1 CCC Dolmenstangen eingetroffen. Johann& Würthwein. 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Ich habe meiner Heimat⸗ ſcholle Treue gelobt! Treue bis zum letzten Atemzug! Hier bleib' ich, hier ſterb' ich!!“ „Franz!!!“ Gellend ſchrie die Bäuerin auf. 5 „Ich bleibe!“ ſagte Franz Hartegger feſt.„Aber wer nit mit mir ſterben will, der ſoll ruhig gehen! Ich halte Niemanden!“ a Paſtor Scheffler und Joachim waren kreideweiß gewor⸗ pfoſt Die Bäuerin lehnte mit geſchloſſenen Augen am Tür⸗ pfoſten. „Wenn du mit deinen Kindern mitgehen willſt, ich 1 dich nit zurück. Ich ſterbe allein, wie ich in den letzten Jah⸗ ren gelebt habe!“ Da öffnete die Bäuerin ihre Augen und ſah ihn voll an.„Nein, Franz, du haſt deiner Heimatſcholle die Treue 92 ich tat's einſt dir vor dem Traualtar! Ich blei⸗ 5 ei dir Ich ſterbe mit dir!“ Wie ein Treuſchwur klang E 72 5 „So, wir haben uns alſo nichts mehr zu ſagen!“ rief hot die einmal den Draußenſtehenden zu. Dann ſchloß ſich die Tür. Wie betäubt wankte Joachim fort. Mit ſtummem Hän⸗ dedruck verabſchiedete er. Paſtor Scheffler und ging dem Brenthof zu. An einer e Leni mit dem Kleinen. Angſtvoll ſah ſie zu ihm auf. s ſie in ſeinem Geſicht las, entmutigte ſie noch mehr. 1 19 5 warum ſchrie denn der Mann ſo?“ fragte das ind. „Das geht dich nichts an.“ „Warum geht——“ wollte der Kleine wieder an⸗ fangen. ö „Sei ſtill jetzt!“ herrſchte ihn der Vater an. Das Kind zog ein Mäulchen und trippelte den Reſt des Weges ſchweigend neben den Eltern her. Joachim zermarterte ſich den Kopf. Was ſollte er nun daheim ſagen? Die Wahrheit? Nein, ſo grauſum konnte er nicht ſein!— Und das andere, das ihm ſein Vater eben offenbart hatte, war es nicht heller Wahnſinn? Wie ſollte 3 90 0 1 f 51 5 4 eni mochte fühlen, was in ihm vorging.„Mein ar⸗ mer Vater,“ ſchluchzte ſie. „Weine nicht,“ ſagte er,„wir müſſen dem Vater frohe Geſichter zeigen.“ 5 Als ſie ins Haus traten, kam ihm plötzlich ein Gedanke. Ja, ſo mußte es gemacht werden! Hatte er das Schwere eben überſtanden— ſchlimmer konnte es wohl nun auch nicht mehr kommen. 5 Sie öffneten leiſe die Tür zum Krankenzimmer. Brent⸗ hofer hatte ſie ſchon kommen hören und ſah ihnen nun mit erwartungsvollen Blicken entgegen. g 510 Abend, Vaterle, wie geht es dir?“ fragte Leni lie⸗ evoll. f Bin—— müde, klang es matt vom Bett her. Joachim ſetzte ſich 0 den Bettrand und ergriff behutſam des Bauern Hand.„Ich ſoll dich vom Vater herzlich grüßen,“ begann er fröhlich.„Vater mußte ſchnell nach Hohenwie⸗ ſen wegen der neuen Hofbauten; er konnte es nit mehr aufſchieben. Sonſt wäre er gleich mitgekommen. Aber am Abend will er nach dir ſehen.“— Dabei warf er Leni ei⸗ nen raſchen Blick zu. Die verſtand Ueber des Kranken eingefallene Züge glitt ein frohes Aufleuchten.„Iſt— das—— wahr? Ich— ich—— bin kein— Verräter?—— So— ſo will Franz— auch mit uns— gehen?“ „Ja“: antwortete Joachim.„Vater hat ſich beſonnen. Es tut ihm ſehr leid, daß er dir ſo weh getan hat. Und er hofft, daß du dieſe traurigen Zeiten wieder vergeſſen und gute Nachbarſchaft mit ihm halten wirſt.“ „Dank, Franz—— Dank.“ ſtammelte der Brenthofer. Noch nie war ſich Joachim ſo jämmerlich vorgekommen. * Zur Nacht wurde es ſchlimmet 5 Ber Kranke weinte und wimmerte. In ſeinen Phanta⸗ ſien warf er alles durcheinander. Bald ſprach er mit dem Hartegger⸗Bauern, bald mit ſeinem toten Weibe und ſei⸗ nem Gerhard Die welken Züge röteten ſich, in die Augen trat ein wirrer, fiebriger Glanz. Joachim ſchickte den Alt⸗ knecht zu Paſtor Scheffler. 3 Der Brenthofer zupfte in qualvoller Haſt am Bett⸗ tuch; raſtlos flogen ſeine Hände hin und her. „Franz, wo iſt Franz?“ fragte er immer von neuem. „Er muß ja bald kommen tröſtete Leni ihre. Vater. „Bis Hohenwieſen iſt's ein tüchtiges Stück.“ „Nit wahr?— Da werden wir zuſammenwohnen und uns nit mehr ſchlagen und häßlich zueinander ſein—— nit wahr, Franz, du ſchlägſt mich nit mehr ſo—— Franz, — ſprich doch—— ſprich doch—— o mein Kopf! Mein armer Kopf——— F—— rr anz“ Ununterbrochen phantaſierte der Brenthofer. Joachim ſah verzweifelt zu Leni hin, die mit zuſam⸗ mengepreßten Lippen daſaß. Schritte!—— Nein... Ja, doch! Paſtor Scheffler ſprach leiſe im Vorflur mit der Magd. Lauſchend hob der Bauer etwas den Kopf.„Franz?“ Leni ging dem Geiſtlichen entgegen. Doch ehe ſie ihm noch etwas zuflüſtern konnte, klang es vom Bett her wie 93 0 Jubelruf.„Franz, lieber, lieber Franz rtegger!“ 5 Paſtor Scheffler trat zu dem Kranken hin. Ein glück⸗ ſeliges Leuchten glänzte ihm aus Brenthofers umflorten Augen entgegen. „Biſt—— mir nit— mehr—— bös, Franz?“ „Mein guter Gottfried.“ Paſtor Schefflers Stimme klang rauh. a „Ich dank dir—— Franz——“ 5 Ein gütiges Schickſal hatte dafür geſorgt, daß der Brenthofer den frommen Betrug nicht mehr merkte. * Dumpf dröhnten die Glocken durch das Tal. 5 Vom Brenthof bewegte ſich ein langer Zug dem Fried⸗ of zu. Als der Leichenzug am Hartegger⸗Hof vorüberzog, ſaß fte Bauer mit 255 Rücken zur Straße am offenen Fen⸗ er.— Ein Murren ward laut. Hätten ſie ſich nicht auf dem Gang zum Friedhof befunden, wer weiß, ob der Harteg⸗ ger 0 glimpflich davongekommen wäre!“—— Die ſterbliche Hülle Gottfried Brenthofers durfte nun neben ſeinem Weibe und dem Sohn von allen Kümmer⸗ niſſen dieſer Erde ausruhen. fen kurzes Gebet, dann wurde der Sarg in die Gruft geſenkt. All das hatte ſich in Niederwieſen von dem Tage an ereignet, da Franz Harteggers Frau von ihrer Krank⸗ heit geneſen war. 8 Ausgang Juli ſtarb der Brenthofer. Und jetzt ſchrieb man September. Im unteren Teil des Tales ſtand das Waſſer ſchon galt es reichte bereits an die Häuſerreſte heran. Unauf⸗ ltſam rückte es vor, mit gierigen Zungen ein Stück⸗ chen Land nach dem anderen verſchlingend. g N 5 Auf dem Hartegger⸗Hof herrſchte nun auch Totenſtille. Seit einigen Tagen. Da war der Bauer über den Hof geggangen, Er ſah die verweinten Geſichter ſeiner Mägde, die finſteren der Knechte. Niemand wagte, dem Fanteo ger den Dienſt 0 kündigen. Und der Bauer hatte bisher nichts geſagt. Alſo hieß es bleiben. Sie liebten und fürchteten ihn zugleich, den Harteger⸗Bauern! Und niemand wollte den Fluch Fran Pen eogers auf ſich laden. Lieber ſterben!—— Sterben———. Und ſie waren doch jung, viele hin⸗ gen noch am Leben!— Hinter der Scheune ſtand die Kuhmagd; ſehnſüchtig ſchaute ſie nach den Oſtbergen hinüber, wo Hohenwieſen lag. Ein verzweifelter Ausdruck überflog ihre Züge, als ſie auf die ſtetig anrückende Waſſerfläche ſah. b Der Bauer trat unbemerkt hinter ſie, legte ihr ſeine Hand auf die Schulter. Die Magd wandte ſich um und erſchrak, als ſie in das ernſte Antlitz ihres Herrn blickte. (Fortſetzung folgt.) Der kleine Cherlock Drei Kriminalhumoresken von 5 Kurt Roſt. N Fred Hillmers war ſeinen Berufs⸗ und Altersgenoſſen entſchieden zwei Naſenlängen voraus. Er hatte ſein im Sinne eines Junggeſellen⸗Hauſes eingerichtetes Zimmer, einen Raum, der durch die ſinnreichſten Vorrichtungen Küche und Herrenzimmer, Schlafzimmer und Salon in einem enthielt, ohne daß man von den anderen„Zim⸗ mern“ etwas merkte, wenn eins von ihnen gerade„ein⸗ geſchaltet wurde. Und— Fred Hillmers war auf der ewi⸗ gen Jagd nach der Chance, nach der Möglichkeit, ſchnell ein berühmter, reicher Mann zu werden. Zur Zeit glaube er, ein berühmter Detektiv zu wer⸗ den und ließ ſich gern den„kleinen Sherlock“ nennen, in ſtiller Sehnſucht, einmal„der große Fred Hillmers“ zu werden. Und Fred ſollte reichlich Gelegenheit haben, ſeine kriminaliſtiſchen Fähigkeiten zu erproben. Kaum wohnte er einen Monat in ſeiner„Patentbude,“ lief ihm der erſte„Fall“ ſeiner Praxis in den Weg. Er bereitete ſich gerade ſein Frühſtück, als es klingelte. Fred öffnete mißtrauiſch, da die Zeit für den Brief⸗ träger noch nicht da war, Milchmann und Bäckerjunge ihre milden Gaben aber ſchon abgeliefert hatten. „Morjen“, grunzte der Mann, der Fred höchſt verdäch⸗ tig vorkam. And auf Freds Frage nach ſeinem Begehr ant⸗ wortete er: 2 „Ick will dem Jasmeſſer nachſehn, junger Mann!“ Aha! Alſo eines jener Individuen, die ſich unter dem Schein der Beamtenautorität in Wohnungen einſchleichen, um die ahnungsloſen Inſaſſen zu berauben oder zu ermor⸗ den. Mit der einen Hand wies Fred deshalb läſſig⸗zuvor⸗ kommend nach dem Zähler in der Flurecke, mit der ande⸗ ren löſte er eine Taſte aus, die gleichzeitig das Ueberfall⸗ kommando alarmierte. Wenige Minuten ſpäter waren die Beamten zur Stelle, um Fred Hillmers vor der drohen⸗ den Mündung eines Revolvers zu retten. Aber der Mann kam wirklich vom Gaswerk, und der „Revolver“ war ein etwas kräftig geratener Füllbleiſtift. And von dieſer Heldentat 1 Fred ſeinen Freun⸗ den nichts, was man begreiflich finden wird. 8* Fred war durch dieſen Mißerfolg A detektiviſchen Spürnaſe keinesfalls entmutigt. Im Gegenteil. Er ſagte ſich, mit einigem Recht: So etwas kann auch dem gewieg⸗ teſten⸗Kriminaliſten paſſieren. Aber die Menſchen laſſen ſich durch ſolche Fehlſchläge leicht einlullen und rennen das nächſte Mal in die wirkliche Gefahr. Er machte alſo weiterhin die Augen auf und ſollte ſchon an einem der 86 Tage Gelegenheit haben, ſie gleichſam auf Stiele zu ſetzen. Während er das Schaufenſter eines Buchladens muſterte, bemerkte er an einem ärmlich gekleideten Manne, der mit dem Rücken gegen das Fenſter neben ihm ſtand, auffällige Zuckungen. Ein Blick zur Seite, vorſichtig ge⸗ wagt, belehrte ihn, daß der Mann ſtändig mit dem Kopfe winkte. Fred holte einen kleinen Spiegel aus der Weſten⸗ taſche und ſah ſich durch ihn die gegenüberliegende Stra⸗ ßenſeite etwas genauer an. Richtig, an der anderen Ecke ſtand ein ähnlich gekleideter Mann, der das Kopfnicken des anderen mit Ausdauer erwiderte. 5 Fred kalkulierte mit dem ihm eigenen Scharfſinn: Die beiden verabredeten ſich gerade zu irgend einem„Ding“; vielleicht wollen ſie mich ſogar berauben. Alſo aufgepaßt! Und Fred paßte auf, wie ſich die Dinge entwickelten. Endlich! Der Mann von der anderen Straßenſeite ſetzte ſich ſchwerfällig in Bewegung, kreuzte die Straße und kam auf den andern zu. Der ſchlug ihm auf die Schulter und ſagte irgend etwas was Fred zu ſeinem Leidweſen nicht verſtehen konnte. Dann trotteten ſie beide ein Stückchen weiter. Fred folgte ihnen in atemloſer Spannung und ſah ſte gerade um die Ecke verſchwinden, als er ſich noch überlegte, ob er nicht gleich den Schutzpoli⸗ giſten von der nächſten Ecke benachrichtigen ſollte. Aber er mußte den beiden verdächtigen Geſtalten folgen. 7 1 1 1 5 Als er die Ecke erreichte, waren ſie verſchwunden. Noch ehe Fred mit ſeinen Kombinationen im reinen war, lenkte der Geruch von kaltem Rauch und abgeſtandenem Bier die Aufmerkſamkeit auf ſich. Ha! Vielleicht ſaßen die beiden da drin, um ihr Vorhaben durchzuſprechen?!“ Fred betrat die kleine Deſtillation und entdeckte die beiden Männer an der Theke. Er geſellte ſich zu ihnen, ſo unauffällig wie möglich. 55 „Alſo. Ede,“ fuhr der Mann, der neben ihm geſtanden hatte, den anderen an, als Fred Poſto gefaßt hatte,„fünf Minuten muß man winken, denn bequemſte dir endlich!“ „Ick wollte doch drieben in de„Jroße Molle“ jehn!“ „Da vakehre ick prizipiell nich, vaſtehſte!“ „Na, mich ſolls jleich ſinn! Der Kliejere jibt nach!“ Fred trank noch eine dritte Molle, aber die beiden Männer ſprachen nichts Verdächiges. Sie hatten mit ihrem Winken tatſächlich nur ihre Wünſche geäußert, daß der eine in der Kneipe zur„Großen Molle“, der andere aber hier im„Blauen Montag“ einkehren wollte. Aber Fred tröſtete ſich damit, daß es doch immerhin möglich geweſen wäre, einem Verbrechen auf die Spur zu kommen. Wenn man ſich ſo auffällig benimmt wie die beiden, könnte doch etwas dahinter ſtecken * Noch mißmutig über die vereitelte Möglichkeit, ein be⸗ rühmter Detektiv zu werden, beſtieg Fred Hillmers die Elektriſche, die um dieſe Zeit voll beſetzt war. Er bekam noch einen Platz, wenn auch nicht für beide Füße gleich⸗ zeitig. Dicht gedrängt wie die Oelſardinen ſtanden die Gäſte, und Fred mitten im dichteſten Knäuel. a Fred ſah keine Chance, ſich hier wieder als angehen⸗ der Detektiv zu betätigen und hatte nur den einen Wunſch, möglichſt raſch an ſein Ziel zu kommen. Da fühlte er plötzlich einen leiſen Druck gegen ſeine Vorderfront, das heißt eine Verſtärkung des durch die Engigkeit ſowieſo vorhandenen Druckes. 45 Jäh erwachte ſein Spürſinn von neuem. Sollte er etwa das Opfer eines Taſchendiebes werden, der ſich dieſe volle Bahn ausgeſucht hatte, um ſeinem dunklen Gewerbe nach⸗ zugehen? Da kam er bei Fred gerade an den richtigen! Schnell entſchloſſen machte er eine Hand frei und packte den Mann am Handgelenk. Der ſah ihn verdutzt an, ſagte aber kein Wort, ſondern bewegte nur lautlos die Lippen. Und mit der anderen, freien Hand deutete er auf ſeine Bruſt. Fred war unſchlüſſig, was er von dem Benehmen hal⸗ ten ſollte. 8 10 Er wollte kein Aufſehen erregen, hielt aber den Mann eſt.— Der klopfte einem anderen Fahrgaſt auf die Schulter und zeigte wieder auf ſeine Bruſt und auf die von Fred feſtgehaltene Hand. 5. 95 andere ſchien ihn zu verſtehen. Er wandte ſich an Fred: 5 „Ach, Sie merken wohl nicht, daß der Herr ſtumm iſt und ſich in dieſem fürchterlichen Gedränge ſo beengt fühlt? Der Herr tut Ihnen nichts, er möchte Sie nur bitten, ihm etwas mehr Atmungsfreiheit zu geben!“ 5 Fred ließ ſofort die Hand frei und entſchuldigte ſich höflichſt bei dem Stummen, den er ſo grundlos verdächtigt hatte, ihn beſtehlen zu wollen. Da es ihm aber peinlich war, länger dem Manne gegenüber Auge in Auge zu ſtehen, ſtieg er an der nächſten Halteſtelle von dem Wa⸗ gen, um den Reſt des Weges lieber zu Fuß zurückzulegen. Im nächſten Augenblick ärgerte er ſich ſchon, denn er hatte der Straßenbahn ganz unnötigerweiſe einen Bruch⸗ teil des Fahrgeldes geſchenkt. Reichte denn die Zeit überhaupt noch? Fred wollte nach ſeiner Uhr ſehen. n Aber wer glaubt, daß er ſie noch hatte, dem iſt nicht zu helfen! Der„Stumme“ war natürlich doch ein Taſchen⸗ dieb, und der freundliche Herr, der Fred über die Stumm⸗ heit aufgeklärt, ſein Komplize. a l Und in dieſem Falle hatte Fred Hillmers die Chance verpaßt, ein berühmter Detektiv zu werden