bee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm⸗Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm 9 Uhr. D. A. V. 34 1225 Tages und zugegen laft für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. i Berkiindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wiw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 ſident Dr. von Renteln darauf hin, daß 34. Jahrgang Warnung an die Wellwitſchaf Ohne Ausfuhrmöglichkeit keine Rohſtoffkläuſe.— Dann f helfen wir uns fſelbſt. Berlin, 28. Juni. Veranlaßt durch die Schwierigkeiten der Ausfuhr hat der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag eine Tagung der Deutſchen Auslandshandelskammern und der Deutſchen wirtſchaftlichen Vereinigungen im Ausland einberufen. Auf dem Empfangsabend in der Kroll⸗Oper hielt nach den Be⸗ . des Präſidenten Dr. von Renteln eichsaußenminiſter mae von Neurath eine Rede, in der er auf die Transfer⸗ und die Außenhandelsfragen einging. Der Haupligrund für den Rückgang der deutiſchen Aus⸗ fuhr ſei die Währungsenkwerkung in den großen Indu⸗ ſtrieländern, die Deutſchland den Wettbewerb faſt unmöglich mache. Eigentlich ſollte man von den Ländern, die ihre Währung ohne Notwendigkeit entwerket und die dadurch Deutſchland am meiſten in die jetzigen Transferſchwierigkei⸗ ten gebracht hätten, mehr Rückſichk auf die Folgen daraus und mehr Verſtändnis für unſere Lage erwarken. Leider ſei das nicht der Fall. Die Drohungen, die in dieſem Zuſammenhang in den letzten Tagen gegen die deutſche Wirtſchaft ausgeſprochen worden ſind, bedau⸗ a Reichsaußenminiſter. Sie ſeien mehr als kurz⸗ ichtig. Ihre Verwirklichung wäre nicht nur ein Schlag für Deulſchland, ſondern für die ganze Weltwirlſchaft und ſie würde ebenſo ſtark auf die Länder zurückfallen, die ſie aus⸗ führten. An die Handelskammern im Auslande richtete er den Appell, an der Aufgabe der deutſchen Ausfuhrförderung mit allen Kräften mitzuarbeiten. Deutſchland wolle ſich nicht abſchließen vom Auslande. Dabei wandte er ſich gegen das Schlagwork:„Autarkie“, das heute in allen maßgebenden deutſchen Kreiſen über ⸗ wunden ſei. Niemand in der Reichsregierung glaube, daß Deuiſchland wirtſchaftlich vom Auslande iſoliert wer⸗ den ſolle und könne. Deutſchland ſei bereit, mit allen Ländern auf der Grundlage gegenſeitiger Rückſicht⸗ nahme in Verhandlungen einzutreten. Man könne aber nicht erwarten, daß Deutſchland die Zinſen für ſeine Aus⸗ landsſchulden transferiere, wenn man der deutſchen Aus⸗ fuhr alle möglichen Schwierigkeiten mache durch Zölle, durch Kontingente, durch Währungsentwertung und ſogar noch durch die angedrohten Zwangsmaßnahmen. Der Transfer ſei keine Frage des guten oder ſchlechten Wil⸗ lens, ſondern der tatſächlichen Möglichkeiten. Es ſei eigenklich beſchümend. daß man nach ſo vielen in⸗ ternationalen Konferenzen und nach ſo vielen Sachverſtän⸗ digenberichten dieſe einfache Wahrheit in die Welt hinaus ⸗ rufen müſſe. Schließlich wies der Reichsaußenminiſter auf die wirt⸗ ſchaftlichen Fortſchritte Deutſchlands in den letzten zwei Jahren hin. Auf der eigentlichen Tagung am Donnerstag wies Prä⸗ alle Kreiſe der Wirtſchaft in unverbrüchlicher Gefolgſchaftstreue ſich Adolf Hitler unterſtellt haben. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag habe es als eine der wichtigſten Aufgaben der Gegenwart angeſehen, eine Tagung der deutſchen Aus⸗ landshandelskammern einzuberufen, um den auslands⸗ deutſchen Wirtſchaftskreiſen und den mit ihnen befreunde⸗ ten Kreiſen der Gaſtſtaaten Gelegenheit zu geben, ſich mit dem neuen Deutſchland vertraut zu machen 25 Anſprache des Reichs wirtſchafts miniſters Es folgte eine Anſprache des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schmitt, in der er u. a. folgendes ausführte: Es erwächſt Ihnen die große, bedeutſame Aufgabe, un⸗ ſere gerade in der heutigen Zeit ſo erſchwerten, ja gefähr⸗ deten Auslandsbeziehungen nicht abreißen zu laſſen, ſon⸗ dern mit aller Willenskraft aufrecht zu erhalten und er⸗ ſchließen zu ſuchen. Wir haben ſtets auf die Aufrechterhal⸗ tung unſerer Handelsbeziehungen zum Auslande größten Wert gelegt. Und auch heute, trotz aller Hinderniſſe, die unſerem Außenhandel entgegengeſetzt werden, wünſchen wir nichts mehr als die Wiederkehr des freien, ungehinder⸗ ten Welthandels. Dieſe Frage kann aber nicht einſeitig ge⸗ löſt werden. Mit Vorwürfen iſt es nicht getan, ſondern nur ein ehrlicher Verſuch, die Schwierigkeiten zu beſeitigen und uns die Möglichkeit zu geben, durch ausreichende wirt⸗ ſchaftliche Betätigung uns in die Weltwirtſchaft wieder einzuſchalten, kann uns helfen. Sollten wir es aber nicht erreichen können, durch Aus⸗ weitung unſeres Außenhandels uns die Lebensnolwendig⸗ keiten zu ſichern, dann wird das deutſche Volk die Kraft haben, durch Einſchränkung der Einfuhr, durch Umſtellun⸗ gen in der Wirtſchaft, durch Erſchließung eigener neuer Rohſtoffe ſein Wirtſchaftsleben aufrecht zu erhalten. Wir wünſchen dieſe Entwicklung nichk, denn ſie würde eine wei ⸗ tere Schrumpfung der Weltwirtſchaft bedeuten. Wird uns aber kein anderer Ausweg gelaſſen, ſo wird das deutſche Volk dieſe ſchwierige Aufgabe ebenſo meiſtern, wie es der Arbeiksloſigkeit zu Leibe gerückt iſt: einig, zäh und feſt ge⸗ ſchloſſen hinter ſeinem Jührer Adolf Hitler. i Sodann ergriff Reichsarbeitsminiſter Seldte das Wort. Er führte u. a. aus: Die Entwicklung im Jahre 1933 hat gezeigt, daß die Arbeitsloſigkeit auch ohne erhöhte Ausfuhr ja ſoagar bei ſinkender Ausfuhr erfolgreich be⸗ Freitag, den 29. Juni 1934 kämpft werden kann. Es wäre jedoch falſch, anzunehmen, daß wir heute die Ausfuhr vernachläſſigen könnten, wenn nur genügend wirkſame Maßnahmen fur den Ar⸗ beitsmarkt getroffen werden. Eine ſolche Anſicht überſieht, daß eine große Anzahl von Induſtrien nur dann in den Arbeitsbeſchaffungsprozeß wieder eingeſpannt werden kann, wenn die Ausfuhr von ausländiſchen Rohſtoffen ge⸗ ſichert wird. Auch die Ausfuhrförderung muß ein unerläßlicher Be⸗ ſtandteil jeder planmäßigen Arbeiksbeſchaffungspolitik ſein. Die Förderung des Exportes iſt deshalb für die nächſte Zeit eine der dringendſten Aufgaben der Regierung und der deulſchen Wirtſchaft. Deuiſchlands Gegenſchlag Reichsminiſter Rudolf Heß gegen den Auslandsbonkolt. Berlin, 29. Juni. Vor anläßlich der deutſchen Auslandshandelskammern zurzeit in Berlin weilenden Vertretern der deutſchen Han⸗ delskammern und wirtſchaftlichen Vereinigungen im Aus⸗ lande ſprach Reichsminiſter Rudolf Heß. Er führte u. q. aus: Sie wiſſen, wie ich weiß, daß ein Verſäumnis des frü⸗ heren Staates darin beſteht, die blutsmäßigen Bande, die das Deutſchtum in der Heimat mit dem Deutſchtum im Auslande verbinden, lebensfriſch zu halten und politiſch zu einem für beide Teile des Deutſchtums grundlegenden Er⸗ folg auswirken zu laſſen. Dieſe Verſäumnis nachzuholen, die gemeinſame Arbeit zu ermöglichen, ſehe ich als eine be⸗ ſondere Pflicht des nationalſozialiſtiſchen Staates an. Sie, meine Volksgenoſſen, ſtehen inmitten eines von uns hier in der Heimat keineswegs unterſchätzten Kamp⸗ fes. Die übrige Welt fühlt, daß aus Deutſchland heraus eine neue Weltanſchauung geboren wurde, die an den Fundamenten des geſamten Denkens unſerer Zeit rüttelt. Tatſächlich ſind allerorts dem Nationalſozialismus den Faſchismus verwandte Bewegungen bereits entſtan⸗ en. Sie ſind entſtanden ohne das geringſte aktive Jutun Deutſchlands oder elma ſeiner nationalſozialiſtiſchen Ber⸗ kretungen im Ausland. die im Gegenteil, wie Sie wiſſen, den ſtrikten Befehl haben, ſich den inneren Verhältniſſen ihrer Gaſtſtaaken fernzuhalten. Umſo mehr kann und muß Deutſchland aber erwarten, daß auch die Umwell ſich frei⸗ hält von jedem Verſuch, ſich in die inneren Verhälkniſſe Deulſchlands einzumiſchen. Als einen ſolchen Verſuch ſehen wir. den Boykott deutſcher Waren im Auslande an, denn dieſer Boykolt ſoll doch einen Druck ausüben, daß wir unſere Verhälkniſſe nach dem Willen des Auslandes regeln, entgegen dem eigenen Wollen. Wir, das nationalſozialiſtiſche Deutſchland, hatten die Abſicht und haben ſie immer wieder betont, einen regen Güteraustauſch mit anderen Völkern zu pflegen, nicht zu⸗ letzt, weil dies ein Weg iſt zu gegenſeitigem Verſtändnis und damit zum Frieden. Wir wollen durchaus nicht eine Autarkie anſtreben. Ein erfolgreicher Boykott jedoch würde uns zwingen, alles zu kun, um uns ſoweit als möglich vom Auslande unabhängig zu machen. Wenn wir wirklich uns dazu enk⸗ ſchließen, kun wir es mit der Entſchloſſenheit, die Deutſch⸗ land von jeher auszeichnet, wenn es ſich in den Grundlagen ſeiner Exiſtenz bedroht fühlt. Daß dieſe Entſchloſſenheit unter der Führung Adolf Hitlers nicht gerade geringer geworden iſt, dürfte der Welt auch bekannt ſein. Ebenſowenig wird man draußen anneh⸗ men, die Erfindungsgabe unſerer Gelehrten, die Lei⸗ ſtungsfähigkeit unſerer Induſtrie auf dem Gebiete der Er⸗ ſatzſtoffbeſchaffung ſeien heute geringer als einſt. Das Gegenteil iſt der Fall und die Welt kann ſich auf Ueberraſchungen in dieſer Hin ⸗ ſicht gefaßt machen, e Boykolf weiterhin an⸗ zälk. Das deutſche Volk von heute iſt auch fähig, ſolange bis dieſe Erſatzſtoffe vorhanden ſind, den Verbrauch dieſer oder jener ausländiſcher Produkte einzuſchränken. Sagen Sie den Feinden und Freunden des neuen Deutſchland, den einen, daß ſie keine Schadenfreude, den anderen, daß ſie keine Sorge zu haben brauchen. Wo Schwierigkeiten ſich ergeben, werden ſie gemeiſtert. Sie können draußen berichten, das Deutſchland Adolf Hitlers ſteht unerſchütterlich. Vor Reichsminiſter Heß hatte Vizekanzler von Pa⸗ pen namens des Führers eine Anſprache gehalten. Der Führer in Eſſen Zur Trauung des Skaatsrats Terboven. Eſſen, 29. Juni. Am Donnerstag traf der Führer mit dem Großflugzeug „Hindenburg“ auf dem Flughafen Eſſen⸗Mülheim ein, um mit dem Miniſterpräſidenten Göring zuſammen an der Trauung des Gauleiters, Staatsrats Terboven, teilzunehmen. Zu ſeinem Empfang hatte ſich Staatsrat Terboven mit den Herren der Gauleitung eingefunden. Trotz des ungünſtigen Wetters und obwohl die Ankunft des Führers bis zum letzten Augenblick nicht gemeldet worden war, hatte ſich auf dem Flughafen eine große Menſchen⸗ menge eingefunden, die dem Führer begeiſterte Huldigun⸗ gen entgegenbrachte. Der Führer und Miniſterpräſident Göring fungierten als Trauzeugen.. 1 Nr. 149 Der Führer beſichtigt die Kruppwerke Reichskanzler Adolf Hitler ſtattete am Donnerstag nachmittag den Eſſener Kruppwerken einen Beſuch ab. In der Ehrenhalle des Hauptverwaltungsgebäudes wurde der Führer von Herrn und Frau Krupp von Bohlen und Hal⸗ bach und Fräulein Irmgard von Bohlen begrüßt. Unter Führung des Herrn von Bohlen und Halbach und des Profeſſor Goerens wurden das Schmiedepreßwerk, das Grobblechwalzwerk, einige mechaniſche Werkſtätten und die Laſtkraftwagenfabrik beſichtigt. Der Führer wurde von der Belegſchaft überall begeiſtert begrüßt. Dr. Göbbels in Kiel In der Nord⸗Oſtſee⸗Halle in Kiel ſprach Reichsminister Dr. Goebbels. In einſtündiger Rede zeichnete er das deutſche Schickſal und rechnete mit den Miesmachern und Kritikaſtern in eindeutiger Weiſe ab. Bei der Machtübernahme habe man in Deutſchland das Reſultat einer 14jährigen Bankerottpolitik vorgefunden. Die Macht ſei aber nicht wie eine reife Frucht in den Schoß gefallen, wie man es darzuſtellen verſucht habe. Der Beifall war außerordentlich ſtark, als Dr. Goebbels die Frage ſtellte, woher einer, der bisher nicht einen Finger rührte, um Deutſchland aus der grauenvollen Verzweiflung herauszu⸗ reißen, das Recht nehme, an denen herumzunörgeln, die Tag und Nacht gearbeitet und das Gehirn vergrübelt haben, um dem Volke zu helfen.— Zur Außenpolitik er⸗ klärte Dr. Goebbels, die Völker ſeien des Streites müde. Nur ein wenig Vernunft und Europa wäre in Ordnung. Unter Hinweis auf die Beſuche in Polen und Italien ſagte der Miniſter, wenn alle Völker einmal wüßten, was wir wollen, wäre Europa binnen 24 Stunden zum Frieden gekommen. Miniſterpräſident Göring in Köln Als Abſchluß ſeines Kölner Beſuches ſprach Miniſter⸗ präſident Göring im großen Saal der Kölner Meſſe. Er führte u. a. aus, der Jubel, der ihm heute in Köln ent⸗ gegengerauſcht ſei, ſei ihm eindeutiger Beweis dafür ge⸗ weſen, daß er mitten im Volk ſtehe. Wenn man in Arbeit faſt erſtickt, einen Ausweg aus den ſchwierigen Problemen kaum noch ſieht, und dann ſelbſt ſchwankend wird, dann gibt es nur noch eins, das iſt die Sehnſucht ins Volk zu gehen. Dort gewinnt man die Kraft zurück, und trifft die Entſcheidungen, weil man das Volk gefühlt hat. Der Red⸗ ner wandte ſich dann mit aller Schärfe gegen die ewig Geſtrigen und die Spaltpilze, die mit dem deutſchen Volke jetzt wieder verſuchen, ihr Unweſen zu treiben. Wenn die Kirche meine, daß ſie zuerſt komme, und dann das Volk, dann müſſe er ſagen, daß Gott nicht den deutſchen Menſchen als Katholiken oder Proteſtanten geſchaffen habe, ſondern er habe ſeine Seele ihm gegeben in den deutſchen Körper mit deutſchem Blut. Wenn behauptet wird, der nationalſozialiſtiſche Staat, der Nationalſozialismus, un⸗ terdrücke die Kirche und den Glauben, ſo müſſen wir uns hiergegen wehren. Ebenfalls weiſen wir den Vor⸗ wurf zurück, daß wir Mißtrauen gegen die batho⸗ liſchen Beamten hätten. Der nationalſozialiſtiſche Staat fragt nicht darnach, ob der Beamte katholisch iſt. Wenn es ſich darum handele, die Jugend zu Staatsbürgern zu geſtalten, dann haben wir das Primat. Solange es ſich um geiſtige Dinge handelt, hat die Kirche das Recht zu ſprechen. Aber die Sorge um die irdiſche Pflicht als Deut⸗ ſcher liegt bei uns. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wünſcht nichts ſehnſüchtiger als den konfeſſionellen Frie⸗ den. Es gibt aber nur eines: Entweder wir verzichten auf unſere Grundſätze, oder die Kirche beſinnt ſich auf die not⸗ wendige Reformation. Zum Schluß nahm Miniſterpräſi⸗ dent Göring den deutſchen Volksgenoſſen die heilige Ver⸗ pflichtung ab, treu zum Führer zu ſtehen. Deutſchland lebt nur, wenn Adolf Hitler führt! Kurzmeldungen Landeskirche Pfalz eingegliedert Speyer, 29. Juni. In einer auf Donnerstag, den 28. Juni einberufenen außerordenklichen Landesſynode der proleſtantiſchen Lan- deskirche der Pfalz wurde die Eingliederung in die Reichs⸗ kirche beſchloſſen. Dieſer Beſchluß iſt umſo bedeukungs voller. als nunmehr die Eingliederungsbewegung auch in Süd⸗ deutſchland Fuß gefaßt hat. 8 Der Pächterſchutz wird verlängert. In der neuen Ausgabe des Reichsgeſetzblattes wird ein Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über Pächkerſchutz veröffent⸗ licht. Durch dieſes neue Geſetz wird der beſtehende, aber zum 30. Juni 1934 ablaufende Pächterſchutz bis zum 30. Juni 1935 verlängert. 5 Das Saarvolk zum Tag von Verſailles. Das deutſche Saargebiet nahm an dem Gedenktage von Verſailles mit beſonderer innerer Berechtigung teil. Hat es doch die unheilvollen Auswirkungen des Verſailler Ver⸗ trages täglich erleiden müſſen, da ihm dieſes Diktat eine fünf⸗ zehnjährige Trennung von Heimat und Volk mit allen ihren verheerenden Folgen gebracht hat. Die Preſſe des Saargebietes würdigke die Bedeukung des Tages in län⸗ geren Leitartikeln und ging auf die beſonderen Folgen ein, die ſich für das Saargebiet aus dieſem Vertrag ergeben haben. Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfinanzminiſte⸗ rium iſt mit einer grundſätzlichen Rede vor der Akademie des Deutſchen Rechts, die das erſtemal in umfaſſender Weiſe einen Einblick in die bevorſtehende große Steuer⸗ reform gewährt, an die Oeffentlichkeit getreten. Wenn man das 65 Seiten lange Manuſkript einer eingehenden Prü⸗ fung unterzogen hat, ſo kann man ſich des erfreulichen Ge⸗ ühls nicht länger erwehren, daß hier eine Großtat von ge⸗ waltigem Ausmaß dem deutſchen Volke übergeben wird. Die bevorſtehende Steuerreform ſetzt ſich nicht nur mit finanz⸗ und ſteuerpolitiſchen Aufgaben auseinander, ſondern erfaßt das geſamte öffentliche Leben der Nation. In fiskaliſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht werden hier neue Grundſätze aufgeſtellt, die als erſtmalig und um⸗ wälzend zu bezeichnen ſind.„Die Steuern müſſen wirt⸗ ſchaftlich und ſozial tragbar ſein; ſie dürfen in ihrer Höhe und in ihrer Geſtaltung einer geſunden, wirtſchaftlichen und ſozialen Entwicklung nicht zuwiderlaufen. Die Mittel zur Bewältigung neuer Aufgaben ſind durch entſprechende Neugeſtaltung der Ausgabenwirtſchaft im Rahmen des vor⸗ handenen Steueraufkommens freizumachen.“ Aus dieſem letzten Satz erkennen wir bereits die Abkehr von der bis⸗ herigen ſteuerpolitiſchen Auffaſſung, die ſich in einer Er⸗ höhung der Abgaben oder Schaffung von neuen Steuern ausdrückte, wenn die Mittel zur Erfüllung der notwendig⸗ ſten Aufgaben nicht mehr vorhanden waren. Das Ziel nationalſozialiſtiſcher Finanzpolitik beſteht in der Laſten⸗ ſenkung und trotz dieſer zugleich in einer Steigerung des Steueraufkommens. Die Zeitung„Le Franciſte“, das Organ der franzöſi⸗ ſchen faſchiſtiſchen Bewegung, veröffentlicht einen längeren Artikel über die Saarfrage, in dem die Korruptions⸗ verſuche Frankreichs, die Unterdrückung der Saarbevölke⸗ rung durch die Domanial⸗Gruben und die im Innern Frankreichs verbreitete Lügenpropaganda über das Saar⸗ gebiet angeprangert werden. Der Artikel gipfelt in der Feſtſtellung, daß die Saar ausſchließlich deutſch iſt und deutſch bleiben muß. Während die franzöſiſche Saarver⸗ einigung ſich darin gefalle, von nationalſozialiſtiſchem Terror im Saargebiet zu ſprechen, müſſe man ſich in Wirk⸗ lichkeit über die Eſelsgeduld wundern, die die jungen Na⸗ tionalſozialiſten der Deutſchen Front an den Tag legten und die auf Anordnung ihrer Führer ihre innere Begeiſte⸗ rung dämpften. Es ſei die Frage, ob die franzöſiſchen Faſchiſten einer derartigen Diſziplin fähig ſeien, wenn ſie von einer gleich ſtarken Entrüſtung ergriffen wären. Großes Aufſehen haben Mitteilungen engliſcher Blätter über Englands neue Rüſtungspläne hervorge⸗ rufen.„Morning Poſt“ erklärt, daß das britiſche Kabinett jetzt endgültig beſchloſſen habe, eine Politik der Aufrüſtung zu betreiben, und daß in naher Zukunft eine wichtige Mitteilung hierüber zu erwarten ſei. Der politiſche Korre⸗ ſpondent des Blattes ſagt in einem Aufſatz: Das Luftfahrt⸗ miniſterium bereitet gegenwärtig einen Plan vor, der die britiſche Luftſtreitmacht auf die Stärke der größten Luft⸗ ſtreitmacht innerhalb der„Schlagweite“ Großbritanniens bringt. Es iſt bereits bekannt, daß die britiſchen Vertreter bei den engliſch⸗amerikaniſchen Beſprechungen zur Vor⸗ bereitung der Flottenkonferenz von 1935 den amerikaniſchen Vertretern angekündigt haben, beim Zu⸗ ſammentritt der Konferenz werde eine beträchtliche Ver⸗ ſtärkung der britiſchen Seemacht vorgeſchlagen werden. U. a. wird eine Erhöhung der britiſchen Kreuzerſtärke von 50 auf 70 Fahrzeuge verlangt werden. In gut unterrich⸗ teten Kreiſen gewinnt indeſſen die Anſicht immer mehr an Boden, daß es infolge der großen Meinungsverſchieden⸗ heiten zwiſchen den Teilnehmern ſich als unmöglich erweiſen wird, die Konferenz im nächſten Jahre abzuhalten. Falls die Flottenkonferenz tatſächlich aufgegeben oder für unbe⸗ ſtimmte Zeit verſchoben werden müßte, dürfte die Regie⸗ rung eine noch größere Vermehrung der Seeſtreitkräfte ver⸗ langen, als ſie gegenwärtig erwägt. Die Zuſammenkunft der Außenminiſter der Kleinen Entente hat diesmal in Bukareſt ſtattgefunden. Der Vorſitz, den bisher Beneſch innehatte, iſt an den Rumänen Titulescu übergegangen. Die Preſſe der beteiligten Länder, aber auch die Pariſer Preſſe, haben die jetzige Tagung zu einer großen Staatsaktion machen wollen. Aeußerlich lag der Anlaß dafür darin, daß die Kleine Entente auf ein zehnjähriges Beſtehen zurückblickt und daß ſich Herr Barthou auf ſeiner Beſuchsreiſe nach Bukareſt befand, als die Konferenz ihre Beſchlüſſe der Oeffentlichkeit übergab. An daa der Fran KNoman von Liane Sanden 2⁵ Er hielt in ſeinem wütenden Auf⸗ und Abmarſchieren plötzlich inne. Draußen hatte es geklingelt. Er hörte die Stimme ſeiner alten Wirtſchafterin. Schon wurde die Tür geöffnet. In dem hellen Licht, das die Sonne vom Korridor hereinwarf, ſtand Lena Heuſchner. g Wenn Ernſt Juſties ſpäter an dieſe erſte Begegnung mit Lena dachte, konnte er ſie nur auf eine Weiſe beſchreiben, indem er ſagte: ö „Ich hatte das Gefühl, als ob plötzlich alles in Gold getaucht wäre.“ 6 Jetzt aber empfand er das nicht ſo bewußt. Er ſah nur, dies ſchmale, braune Mädchen, auf deſſen weiches Haar die Sonne ein zart⸗goldenes Licht legte, ſah in ein Paar weiche, ſanfte und etwas ängſtliche Augen, die an die Farbe eben aufgebrochener Kaſtanienfrüchte erinnerten. Das ſanfte Braun kehrte wieder in dem überaus einfachen Kleidchen, dem man die Mühe anſah, mit der es immer wieder gebürſtet, gereinigt, umgearbeitet worden war. Aber gegenüber dieſem ſanften ſchönen Geſicht war das Kleid wirklich ſehr unweſentlich. Zum erſten Wale ſeit langem, daß in Ernſt Juſties Betrieb ein Mädchen ſtand, das nicht von dieſem Flattrigen, Geputzten, Geſchminkten umgeben war, wie er es vorher gekannt, ausgenommen natürlich Frau Warnecke, ſeine Wirtſchafterin, die aber mit ihrer breiten, fröhlichen Matronenerſcheinung ſowieſo ſchon jenſeits der jungen Weiblichkeit ſtand. l Ein, eigentümliches Wohlgefühl ergriff Ernſt Juſties, als er dieſes Mädchen ſah. And zugleich ſchämte er ſich plötzlich ſeiner wütenden und frauenfeindlichen Gedanken, ſchämte und ärgerte ſich doch zugleich. Da hatte er ſich ſchon ausgemalt, wie er dieſes ihm aufgedrungene Fräu⸗ lein Lena Seuſchner knapp und mit ablebhnender Kühle Man ſieht es dieſen Beſchlüſſen an, daß ihre Väter ſich mit recht verſchiedenen Gedanken bewegt fühlten, als ſie ihnen zuſtimmten. Für Rumänien ſteht immer die ungariſche Forderung nach Reviſion der renzen im Vorbecgrund, ebenſo aber die Rückſicht auf Beßarabien, das ſich von ruſ⸗ ſiſchen Plänen bedroht fühlt. Für die Tſchecho⸗ ſlowakei bildet die mehr oder weniger ferne Möglich⸗ keit der Rückkehr der Habsburger nach Wien einen Ge⸗ enſtand ſtändiger Ablehnung. Die Wiederaufnahme der Apienaziſchen Beine gen mit Rußland iſt nur von Rumänien und der Tſchechoflodakei beſchloſſen, Südſla⸗ wien begnügt ſich mit der„Normaliſierung der politiſchen Beziehungen“. Hinter allem aber ſtand für die zwei Außen⸗ miniſter die Frage, welche Bedeutung die Begegnung Muſ⸗ ſolinis und Hitlers in Venedig für die Entwickelung der Donaufragen und die Abrüſtungspolitik erhalten werde. Die ſcharfen Worte Barthous in Bukareſt gegen die ungari⸗ ſchen Reviſionsbeſtrebungen haben in Ungarn ſtarke Er⸗ regung hervorgerufen und die Spannung in Südoſteuropa weiter verſchärft. ö* Die letzten Berichte der polniſchen Preſſe aus Paris beſchäftigen ſich in der Hauptſache mit dem neuen, ſoge⸗ nannten„ſowjetruſſiſchen Kurs“ der franzöſiſchen Außenpolitik und mit dem Widerhall, den dieſe Politik in der franzöſiſchen Preſſe findet. Der 1 e der dem polniſchen Leſer vorgelegt wird, iſt in keiner Weiſe dazu geeignet, in Warſchau die angenehmſten Gefühle zu er⸗ wecken. Die Feſtſtellungen in dieſen Berichten können auf folgende Formel gebracht werden, die der regierungstreue „Kurjer Poranny“ z. B. in einem Pariſer Brief wie folgt zuſammenfaßt:„Nach mehr als zehn Jahren, in denen Polen in Frankreich nicht den be eingeſchätzt wurde, nach einer kurzen und ſehr heißen Liebe und Achtung, die uns von allen Seiten entgegengebracht wurde, ſind die fran⸗ zöſiſch⸗polniſchen Beziehungen in ein drittes Stadium ein⸗ getreten, in den Stillſtand und in eine neue Geringſchät⸗ zung auf dem europäiſchen Schachbrett.“ In allen Berichten aus Paris, die in der letzten Zeit in der polniſchen Preſſe veröffentlicht werden, iſt eine gewiſſe Unruhe wegen der neuen Richtung der franzöſiſchen Außenpolitik, die deutlich auf Moskau hinweiſt, nicht zu verkennen. Dies kommt u. a. in der Frage des regierungsfreundlichen„Krakauer Illu⸗ ſtrierten Kurier“, ob eine Aenderung des Bündnisſyſtems bevorſteht, zum Ausdruck. Es fehlt auch nicht an Andeutun⸗ fee die in dieſem Zuſammenhang recht deutlich erkennen aſſen, daß Polen von einem allzu engen ſowjetruſſiſch⸗ franzöſiſchen Bündnis nichts Gutes zu erhoffen hätte. Der Gereke⸗Prozeß Oberſt von Hindenburg erneuk als Zeuge. Berlin, 29. Juni. In der Donnerstagſitzung des Prozeſſes gegen den ehe⸗ maligen Reichskommiſſar Gereke trat Oberſt Oskar von Hindenburg erneut als Zeuge auf. Er hatte ſeine noch⸗ malige Vernehmung gewünſcht, weil gewiſſe Gegenſätze zwiſchen ſeiner Ausſage und der Ausſage der Schweſter Margarete Sprung beſtänden. Der Zeuge ging auf die Behauptungen ein, wonach Dr. Gereke in feiner Wohnung eine Summe Geldes in einer Matratze ver⸗ näht aufbewahrt habe und daß er, der Zeuge, von dieſer Tatſache gewußt hätte. Oberſt von Hindenburg betonte, er habe ſchon bei ſeiner erſten Vernehmung erklärt, daß er von der Angelegenheit nichts wiſſe und die Wohnung Dr. Gerekes überhaupt nicht gekannt habe. Der Zeuge erklärte ſodann, daß er Dr. Gereke während der ganzen Wahl⸗ periode nicht ein einziges Mal weder in ſeiner Wohnung noch im Hotel Prinz Albrecht, in irgendeiner Form ge⸗ ſprochen habe. Der Vorſitzende hält dem Zeugen die weiteren Bekundungen der Zeugin Sprung vor, die ausgeſagt hat, daß am 26. Februar 1932, alſo vor dem erſten Wahlgang, Dr. Gereke zwei Telefongeſpräche mit dem Oberſten von Hindenburg geführt hätte. Oberſt von Hindenburg erklärt one daß er ſich an ein ſolches Geſpräch nicht erinnern önne. Die Zeugin Sprung bleibt bei ihrer früheren Bekun⸗ dung über den Inhalt der Telefongeſpräche. In dieſem Zuſammenhang teilt der Vorſitzende mit, daß über die Frage demnächſt auch Hugenberg ver⸗ nommen werden ſoll. Dr. Gereke erinnert nunmehr den Zeugen Oberſt von Hindenburg daran, daß er ſchon vor der Konſtituierung des Hindenburg-Ausſchuſſes mit ihm wie⸗ derholt geſprochen habe. empfangen würde, wie er ihr gegenüber ſofort den Chef herauskehren würde, der er ſonſt im Verkehr mit ſeinen anderen Angeſtellten in dieſem Sinne eigentlich nicht war. Und nun war ihm ſein ganzes Konzept verdorben. An⸗ geſichts dieſes ſchmalen, zarten Geſichts, dieſer angſtvoll fragenden braunen Augen, konnte man ganz einfach weder kalt, noch energiſch, noch ſtreng ſein. Man konnte gar nichts anderes, als, ſelbſt ſehr verlegen, auf dies Mädchen zugehen, ihm die Hand geben und ſagen: „Ich freue mich, Fräulein Heuſchner, daß mein Freund Heinſigk Sie mir hergeſchickt hat.“ Lena Heuſchner ſah Juſties an. Er wurde rot unter dieſem Blick. Prüfte ſie ihn jetzt, wie ihn jede Frau geprüft? Sah ſie die kümmerliche Geſtalt, das etwas Hochgezogene ſeiner Schultern, das alles, was ihn un⸗ glücklich gemacht, unfrei und ſcheu von Kind an? Aber er hatte plötzlich das Gefühl, ebenſowenig wie er etwas anderes geſehen hatte als Lena Heuſchners Augen und die ſanfte Güte darin, ebenſowenig ſah ſie die Unzulänglichkeiten ſeiner Erſcheinung. Und darin hatte er recht. Lena Heuſchner ſah nichts als die Augen von Juſties. Was waren das für tiefe, warme und etwas traurige Augen! 2 All ihre Angſt, mit der ſie dem neuen Chef entgegen⸗ getreten, war fort. Sie fühlte nur: hier ſtand ein Menſch, der viel gelitten hatte und zu dem alle Güte eines emp⸗ findenden Herzens fließen mußte. In dieſem Augenblick gelobte ſich Lena Heuſchner, alles zu tun, um den Menſchen zufriedenzuſtellen, der vor ihr ſtand und ſo einfach ſagte: „Ich freue mich, Fräulein Heuſchner“, gar nicht, als ob er der Chef wäre und ſie eine Angeſtellte, die zum erſten Male in ſeinen Betrieb kam und nur auf die Fürſprache eines Dritten hin, ſondern wie ein Herr, der eine Dame begrüßte. „Ich werde alles tun, Sie zufrieden zu ſtellen, Herr Juſties“, ſagte ſie,„wollen Sie mir bitte ſagen, was ich arbeiten ſoll?““ Sie wartete auf Antwort und wunderte ſich, daß er nicht ſprach. Sie wußte ja nicht, daß Ernſt Juſties ihrer Stimme nachlauſchte. Gerade ſo. wie ſie ſprach, mit Liiauiſcher Gewaltakt Amksenkhebung des Memeler Landespräſidenten. 3 Kowno, 29. Juni. Wie von litauiſcher amtlicher Seite bekanntgegeben wird, hal der Gouverneur des Memelgebietes den Landes⸗ räſidenken Dr. Schreiber ſeines Amtes enthoben. Die aßnahme wird damit begründet, daß er in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Landespräſident eine ankiſtaatliche, nalionalſozia⸗ liſtiſche Bewegung im Memelgebiet, die das Ziel verfolge, bab Memelgebiet von Litauen abzukrennen, unkerſtützt abe. i Militär gegen Kameraden Schwere Zuſammenſtöße in Graz. Wien, 28. Juni. Aufſehenerregende Szenen, wie ſie ſich bisher in Oeſter⸗ reich noch nicht abgeſpielt haben, ereigneten ſich in Graz. 400 dienſtfreie Soldaten des Bundesheeres in Uniform zogen von ihrer Kaſerne geſchloſſen in das Innere der Stadt und brachten Schmährufe auf die Heimwehr und Drohrufe gegen den Vizekanzler Starhemberg aus. Wo ſie Heimwehrleute erblickten, verprügelten ſie dieſe. Die Heimwehrleute riefen ihre Kameraden zu Hilfe und es kam zu großen Schlägereien. Jahlreiche Verletzte muß⸗ ken ins Krankenhaus gebracht werden. Bald halten ſich im Skadtzenkrum Tauſende von Menſchen angeſammelt, die ebenfalls erregt gegen die Heimwehr Stellung nahmen und Hochrufe auf die Armee ausbrachten. Die Tumulte ſetz⸗ ken ſich auch in anderen Straßen fort. Die Polizei war anfänglich machtlos. Man mußte im Dienſt befindliche Truppen des Bundesheeres herbeirufen, die gegen ihre Kameraden vorgingen und ſchließlich ſogar mit aufge⸗ pflanztem Bajonelt die Menge auseinandertrieben. Die Urſache dieſer Szenen waren Zwiſchenfälle, die ſich tagszuvor ereignet hatten. Heimwehrleute hatten in einem Lokal einen Angehörigen des Bun⸗ desheeres verprügelt. Kameraden des Geſchla⸗ genen beſchloſſen, Rache zu üben. Das Truppenkommando hatte von dem Plan gehört und den Ausgang unterſagt. dalt Soldaten hatten ſich jedoch nicht an das Verbot ge⸗ alten. Die Ruhe konnte erſt nach Einſatz von Offizierspatrouil⸗ len wiederhergeſtellt werden. Von den verwundeten Heim⸗ wehrleuten ſind drei ſchwer verletzt. Immer neue Eiſenbahnanſchläge Zuſammenkritt des öſterreichiſchen Miniſterrats. a Wien, 29. Juni. Der Miniſterrat iſt am Donnerskag miltag zuſammen⸗ getreten, um über die zahlreichen Vorfälle der letzten Nacht zu beraten. Wie jetzt bekannt wird, iſt in der vergangenen Nacht die bekannte Mittenwaldbahn Innsbruck—Garmiſch⸗ Parkenkirchen an drei Stellen geſprengt worden. In Bludenz ſollen ferner die Schienen an einzelnen Stellen aufgeriſſen ſein. Gerüchte, nach denen es ſich hier⸗ bei um ein Attentat handelt gegen den Zug, in dem der franzöſiſche Außenminiſter Barthou nach Paris zurück⸗ kehrte, finden keine Beſtätigung. Die Sprengung der Eiſen⸗ bahnſtrecke ſoll vielmehr eine Stunde nach der Vorbeifahrt des franzöſiſchen Außenminiſters erfolgt ſein. f Auch bei Judenburg in Steiermark, Amſtet⸗ ten in Niederöſterreich, in Vöcklabruch an der Weſtbahn und bei. e wurden Anſchläge auf die Bahnkörper verübt. Die Gleisanlagen wurden beſchädigt. 72 Ein Iſolierungslager in den Pripet⸗Sümpfen. Im Sinne der Verordnung des Staatspräſidenten über die Schaffung von Iſolierungslagern für ſolche Elemente, die die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährden, ſoll bereits in der nächſten Zeit in der Ortſchaft Bereza Kartuska im Bezirk Pruzany ein ſolches Lager errichtet werden. Die genannte Ortſchaft befindet ſich im Pripet⸗Gebiet in der öſtlichen Wojewodſchaft Poleſien. Die Landſchaft dort iſt waldreich und ſumpfig. i Der neue polniſche Innenminiſter. Zum polniſchen Innenminiſter iſt laut Beſchluß des Mi⸗ niſterrats der kommiſſariſche Präſident von Warſchau und frühere Wojewode von Bialyſtock, Koſcialkowſki, ernannt worden. Zum Landwirtſchaftsminiſter wurde der Kurator des Lyzeums von Krzemieniec, Poniatowſki, beſtellt. dieſem ſanften dunklen Klang, hatte er ſich ihre Stimme vorgeſtellt. Ernſt Juſties gab viel auf Stimmen. Er war auch darin ein Sonderling. Es kam vor, daß er wichtige Geſchäfte mit Unbekannten erſt abſchloß, nach⸗ dem er die Stimme dieſer Menſchen gehört, ohne daß er ſie ſelbſt geſehen hatte. Es war vorgekommen, daß er ein ausſichtsreiches Geſchäft einfach deswegen hatte fallen laſſen, weil ihm der neue Partner in der Stimme un⸗ ſympathiſch war.„Stimme und Lachen kann man nicht verſtellen“, pflegte er zu ſagen und beurteilte die Men⸗ ſchen danach. So hatte er ſehr geſpannt gewartet, wie dieſe Lena geuſchner ſprechen würde. Sie ſprach, er konnte ſich nicht helfen, ſie ſprach„irgendwie braun“. Man hatte eine Vorſtellung von etwas ſanft⸗golden Dunklem. wenn man ihre Stimme hörte. i Lena war etwas verwirrt. Hätte ſie nicht fragen ſollen? Hätte ſie abwarten müſſen, bis gerr Juſties ihr ihre Arbeit anwies? Ach, ſie war noch gar nicht gewöhnt, Angeſtellte zu ſein. Bisher hatte ſie ja die kleine Kunſt⸗ buchbinderei allein mit zwei jungen Wädchen betrieben. Schüchtern ſah ſie Juſties an. g „Ach ja“, ſo ſagte der wie aus tiefen Träumen er⸗ en„natürlich, Fräulein Heuſchner, alſo bitte, kom⸗ men Sie.“ i Sie gingen nebeneinander aus dem Privatbüro einen 1 8 Korridor entlang. Anwillkürlich verlangſamte Lena ihren Schritt. Sie hatte wohl bemerkt, daß Juſties das eine Bein unmerklich nachzog. „Hier, dieſer Gang“, erklärte er,„iſt die Verbindung zu den Druckerei⸗Werkſtätten. Ich zeige ſie Ihnen dann. Ich habe für Sie eine Extraaufgabe und ein Extrazimmer. Denn ich denke mir“, meinte er mit einem halben Blick zu ihr,„es würde Ihnen nicht ſo ſehr gefallen, ünter all! den Männern als einzige Frau.“ i Dankbar nickte ſie: 5 „Jawohl, Herr Juſties, da haben Sie ſehr recht. Ich bin nicht gewöhnt, in einem großen Betrieb zu arbeiten. Das habe ich auch Herrn Heinſigk gleich geſagt“, fügte ſie etwas ängſtlich hinzu,„aber natürlich, ich würde mich ja auch einrichten.“ 8 5550 5 der Bereitſtellung Aus dembiadiocliem Lande Kabinelksſitzung beim Reichs ſtalthalter. Karlsruhe, 29. Juni. Die Preſſeſtelle beim Staatsmini⸗ ſterium teilt mit: Am Donnerstag fand in der Reichsſtatthalterei eine Ka⸗ binettsſitzung ſtatt, auf der der Reichsſtatthalter ver⸗ ſchiedene Fragen zur Beſprechung vorlegte. Die erſte dieſer Fragen, zu der der Reichsſtatthalter einleitend grundſätzlich Stellung nahm, war die Frage der Siedlungspoliitk und von geeignetem Grund und Boden für Siedlungszwecke. Die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung hat der Erkenntnis Raum geſchaffen, daß der deutſche Boden als Ernährungs⸗ und Exiſtenzbaſis des deutſchen Volkes unſer wertvollſtes Gut iſt. Praktiſch ergibt ſich hieraus die Nowendigkeit, dieſen Boden in der intenſiv⸗ ſten Form zu kultivieren und alle Möglichkeiten auszuſchöp⸗ fen. Gewiß iſt in dieſer Richtung ſchon viel geſchehen, aber es gibt noch unendliche Möglichkeiten, die mit Erfolg in Angriff genommen werden können. Die Siedlungsfrage darf nicht durch bürokrati⸗ ſche Hemmungen an ihrer Löſung behindert werden. Vorbildlich iſt die Arbeit zahlreicher Gemeinden auf dieſem Gebiet. Es muß nunmehr geprüft werden, inwieweit auch der Staat noch mehr als bisher in dieſer Richtung vor⸗ ſtoßen kann. Es iſt nicht Sache des Staates, ſelbſt Boden⸗ bewirtſchaftung vorzunehmen und als landwirtſchaftlicher Intereſſent aufzutreten. Die intenſipſte Ausnützung unſerer Ernährungsbaſis wird gewährleiſtet durch die Bewirtſchaf⸗ tung im bäuerlichen Kleinbetrieb. Darum muß gerade der Staat alles verfügbare Gelände freimachen für Siedlungszweeck. Etwa 20 000 Hektar landwirtſchaftlichen Geländes, das allerdings bereits zum größten Teil verpach⸗ tet iſt, befinden ſich in ſtaatlichem Beſitz. Davon läßt ſich vielleicht ein gewiſſer Teil der Siedlung zuführen. Das Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium wird die Möglichkeiten überprüfen und die notwendigen Schritte einleiten. Der Miniſterpräſident erſtattete über die einge⸗ leiteten Maßnahmen Bericht, die vom Innenmini⸗ ſter ergänzt wurden. Anſchließend wurde vom Miniſterpräſidenten und vom Leiter der Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda Bericht erſtattet über die bisherigen Vorarbeiten für die Ausgeſtaltung des„Ha u⸗ ſes der deutſchen Kultur“ in Karlsruhe. Weiter behandelte der Reichsſtatthajter Probleme der modernen Architektur, wobei er auf die bauliche Ausgeſtaltung der badiſchen Städte und andere Fragen kultureller und wirtſchaftlicher Natur einging. Zu Rokſtandsgemeinden erklärt. ) Karlsruhe. Nach einer Bekanntmachung im Staats⸗ anzeiger wurden als Notſtandsgemeinden im Sinne des Paragraph 33 der Reichsgrundſätze über Vorausſetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge in der Faſſung der Verordnung vom 10. Februar 1934 erklärt: die Städte: „Baden⸗Baden, Bruchſal, Durlach, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Lahr, Lörrach, Mannheim, Raſtakt, Singen a. H., Villingen i. Schw.; die Gemeinden: Kehl, St. Georgen (Amt Villingen i. Schw.), Schonach(Amt Villingen i. Schw.). , In Notſtandsgemeinden kann die Fürſorge für neu zu⸗ ziehende Perſonen unter ſtrengſter Prüfung der Voraus⸗ letzungen der Hilfsbedürftigkeit auf das zur Friſtung des Lebens Unerläßliche oder unter Ablehnung offener Pflege auf Anſtaltspflege beſchränkt werden. Dies gilt nicht fur Klein⸗ und Sozialrentner und ihnen Gleichſtehende. Ebenſo nicht für Arbeitsloſe, die Kriſenfürſorge erhalten. UI Heidelberg.(Tragiſcher Tod.) In Schlierbach „wurde die Leiche einer 47jährigen Frau aus dem Abwaſſer der Wolfsbrunnenquelle gezogen. Die Frau, die an Epi⸗ lepſie litt, hat offenbar einen Anfall erlitten und iſt dabei ins Waſſer geſtürzt und ertrunken. [Eberbach.(Oer untrügliche Fingerab⸗ druck.) Durch das Fingerabdruckverfahren gelang es, drei junge Burſchen feſtzunehmen, die in der Nacht zum 16. Juni im Chemiſchen Werk Odin eingebrochen und eine kleine Handkaſſette ihres Inhalts beraubt hatten. () Pforzheim.(Laßt die Kinder nicht allein.) Beim Spielen am Enzdamm, unterhalb des Meßplatzes, rutſchte das vierjährige Kind Hans König aus und fiel in den Fluß. Zum Glück hatte ein 13jähriges Mädchen namens Elfriede Baumgärtner den Vorgang beobachtet und ſprang ſofort ins Waſſer. So konnte der Knabe im letz⸗ ten Augenblick vor dem Ertrinkungstode gerettet werden. ) Illingen bei Bretten.(Kind ſchwer verun⸗ glückt.) Das fünfjährige Söhnchen des Malers Gittinger von Kleinglattbach, das hier bei ſeinen Großeltern zu Be⸗ ſuch weilt, ſprang beim Veberſchreiten der Hauptſtraße in ein daherkommendes Motorrad und erlitt ſchwere Kopfver⸗ letzungen. Kehl.(Ein Rieſenſchmetterling.) Dieſer Tage wurde in Leutesheim ein Rieſenſchmetterling gefangen, der von fachmänniſcher Seite als Attacus Edvardſi, eine im Himalajagebiet beheimatete Schmetterlingsart feſtgeſtellt wurde. Der Schmetterling dürfte wohl aus der bekannten Zucht in der„Rheinluſt“ am jenſeitigen Rheinufer ſtammen, von wo aus ſchon mehrere dieſer großen Falter den Weg nach hier gefunden haben. O Oberſchwandorf bei Stockach.(Un aufgeklärter Todesfall.) Der erſt 35jährige Kronenwirt Lehle wurde in ſeiner Scheune morgens kot aufgefunden. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. OAnterharmersbach.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Kreisſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und einem Motorradfahrer. Der Mo⸗ torradfahrer wurde über die Schutzſcheibe des Autos hinweg auf die Straße geſchleudert und blieb dort bewußtlos liegen. Der Schwerverletzte wurde ins Zeller Krankenhaus verbracht. Achern.(Ihren Verletzungen erlegen.) Die Ehefrau Franz Meier von hier iſt ihren ſchweren Verletzun⸗ gen erlegen. Sie hat bei einer Exploſion eines Spiritus⸗ kochers ſchwere Brandwunden erlilten. (— Kappel bei Villingen.(Alte Geſchlechter.) Das nachweislich älteſte hieſige Geſchlecht, welches ſeit 300 Jahren ununterbrochen alle Generationen hindurch auf demſelben Hofe ſitzt, iſt die Familie Krachenfels auf der Mühle.— Im benachbarten Weilersbach iſt die älteſte, in lückenloſer Stamm⸗ folge nachweisbare Familie die des Landwirts Hermann Schleicher, deren Stammvater zum erſtenmal 1722 in den Kirchenbüchern erſcheint. Die Kirchenbücher der Gemeinden Kappel und Weilersbach gehen auf die Jahre 1619 bezw. 1698 zurück.. Aus den Nachbarländern Grünſtadt.(Freitod in einer Bütte.) Der im 76. Lebensjahr ſtehende Kaufmann Georg Schwan aus Kindenheim wurde von ſeinen Angehörigen in einer im Hof ſtehenden, mit Waſſer gefüllten Bütte tot aufgefunden. Es iſt feſtgeſtellt, daß Schwan, der ſchon lange ſehr krank war, freiwillig in den Tod ging. Harxheim. ap explodiert.) Beim Wingertſpritzen explodierte plötzlich die Wingertſpritze des Landwirts Johann Ochsner. Drei Arbeiter, die im Augen⸗ blick der Exploſion dicht bei der Spritze ſtanden, kamen mit dem Schrecken davon. Haßloch.(Vom dritten Stockwerk geſtür zt.) Im Verlauf einer Auseinanderſetzung mit ſeinem Vater ſprang der 20jährige Bäcker Jakob Nunnenmann aus dem dritten Stockwerk des Anweſens ſeiner Tante auf die Straße. Er blieb dort mit einem Beinbruch und inneren Verletzungen liegen. Der Verletzte wurde in das Neuſtadter Krankenhaus überführt. 5 Enkenbach.(In ein Fuhrwerk gefahren.) An der unüberſichtlichen Kurve am Bahnübergang nach Fiſchbach fuhr der Sportlehrer Hans Guske mit dem Mo⸗ torrad in ein Fuhrwerk. Fahrer und Soziusfahrerin wurden erheblich verletzt. Offſtein.(Vom Zuge erfaßt.) Am Bahnübergang an der Heppenheimerſtraße wurde der 24jährige Friedrich Guth von hier, der mit dem Rad nach Heppenheim fahren wollte, von der Lokomotive eines Güterzuges erfaßt, zwi⸗ ſchen Gepäckwagen und Lokomotive geſchleudert und 40 Meter mitgeſchleift. Mit erheblichen Verletzungen am Kopf und am Körper wurde der Bedauernswerte mit dem Sani⸗ 5 in das Städtiſche Krankenhaus nach Worms ge⸗ racht. * Frankfurt a. M.(Durch Benzinkannenerplo⸗ ſion ſchwer verletzt.) In der Werkſtatt des Zim⸗ mermeiſters Lieſen in der Gutleutſtraße 293 ereignete ſich ein folgenſchwerer Unfall. Der 29jährige Sohn des Klemp⸗ nermeiſters wollte aus einer Benzinkanne feine Lötlampe füllen. Dabei muß das Benzin durch ein Flämmchen der Lampe Feuer gefangen haben, ſo daß die Kanne mit lau⸗ tem Knall explodierte. Durch das umherſpritzende brennende Benzin wurde der junge Mann an Bruſt, Bauch und Armen ſo ſchwer verletzt, daß er durch die Rettungswache in das Städtiſche Krankenhaus überführt werden mußte. * Frankfurt a. M.(Ein Ingenieur im Streit erſtochen.) Ein Ingenieur aus Frankfurt am Main⸗ Schwanheim wurde nach dem Verlaſſen eines Cafes in der Kaiſerſtraße gegen einen Paſſanten tätlich. Der Angegriffene brachte dem Angreifer eine Verletzung mit einem Dolch bei. Der Verletzte, der ſofort ins Krankenhaus überführt und dort operiert werden mußte, iſt an den Folgen der Verletzung geſtorben. Die Frage, ob Notwehr vorliegt, wird zurzeit noch geprüft. 5 * Kaſſel.(Rind beim Beſteigen eines Schorn⸗ ſteins abgeſtürzt.) Ein zehnjähriger Junge wollte einen Schornſtein mittels der e been erklettern. Als er ſich in etwa ſieben Meter Höhe befand, lockerte ſich eines der Steigeiſen, das erſt wenige Stunden vorher angebracht wor⸗ den war, und der Junge ſtürzte ab. Er erlikt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. Altenahr.(Schweres Unwetter.) Hier ging ein ſchweres Unwetter nieder. Von den abſchüſſigen Berg⸗ ſtraßen kam eine meterhohe Flut ins Tal, die Geröll und Schlamm mitführte und alles überſchwemmte. In der Hauptverkehrsſtraße wurden mehrere Häuſer unter Waſſer geſetzt. Autos, die gerade an der Kirche parkten oder durch die Hauptverkehrsſtraße fuhren, wurden eingeſchlammt und mußten noch während des Unwetters ausgegraben wer⸗ den. Der Sachſchaden läßt ſich noch nicht überſehen. Die Weinbergsbeſitzer wurden ebenfalls ſchwer betroffen. Elf Todesurteile beantragt Wegen Ermordung eines SA.⸗Mannes. Deſſau, 28. Juni. Im drikken Hecklinger Mordprozeß 5 wegen der Ermordung des S A.-⸗Mannes Cieslick beankragke der Staatsanwalt nach 15tägiger Verhandlung vor dem Schwurgericht am Donnerskag gegen ſämkliche elf Ange⸗ Raglen die Todesſtrafe-. 5 Zwei Knaben ertrunken Schweinfurt, 28. Juni. Der Expedient Heinrich Weid⸗ ner badete mit ſeinen beiden 9 und 10 Jahre alten Söhnen im offenen Main bei Schweinfurt. Weidner ging ſchließlich aus dem Waſſer, um ſich anzukleiden. Als er ſich nach den beiden Knaben umſah, waren ſie nicht mehr zu ſehen. Sie ſcheinen an eine tiefe Stelle geraten zu ſein, wo ſie er⸗ tranken. Die Leichen der beiden Knaben wurden am näch⸗ ften Tag geborgen. s ö i Tod wegen des Hutes. Die Gebrüder Otto und Wilhelm Pahlke aus Bottrop, die im Sauerland in der Landhilfe beſchäftigt waren, befanden ſich zu Fuß auf dem Heimweg nach Bottrop. Auf der Verbandsſtraße in Dort⸗ mund wurden ſie von einem Bekannten mit einem Kraft⸗ rade eingeholt und zur Weiterfahrt mitgenommen. Anter⸗ wegs flog dem Wilhelm Pahlke der Hut vom Kopf. Wäh⸗ rend ſich das Motorrad in voller Fahrt befand, ſprang er vom Rade und ſchlug mit dem Kopf heftig auf das Stra⸗ ßenpflaſter auf, daß er einen Schädelbruch erlitt und kurz darauf ſtarb. a Zufammenſtoß. Gegen 23 Uhr fuhr der Eilgüter⸗ zug von Halle nach Magdeburg dem aus der Gegenrichtung einfahrenden Eilgüterzug auf dem Bahnhof Schönebeck in die Flanke. Beide Lokomotiven und vier Wagen entgleiſten. Der Packwagen und drei Güterwagen fielen um. Ein mit Vieh beladener Wagen wurde zertrümmert. Zugführer und Zugſchaffner wurden leicht verletzt. 4 Der Maulwurf als Schatzgräber. In Allersdorf (Bayern) ſah jüngſt ein Anweſensbeſitzer auf einem friſch aufgeworfenen Maulwurfshügel etwas Funkelndes. Er hob den Gegenſtand auf. Es zeigte ſich, daß er eine Gold⸗ münze aus dem Jahre 1383 gefunden hatte, die die Größe eines Zweimark⸗Stücks hatte. Obwohl man an der Fund⸗ ſtelle metertief nachgrub, fand man keine weiteren Mün⸗ zen mehr. A Zwei Pferde vom Zug getötet. Als der Landwirt Schorer von Ratzenried(Bayern) mit ſeinem mit zwei Pferden beſpannten Wagen Heu einholen wollte und mit dem Wagen an das Eiſenbahngleis kam, brauſte der Abendzug Lindau Augsburg heran. Der Lenker ſprang ab; er ſowohl wie ſein 5 Jahre alter Sohn blieben unver⸗ letzt. Die Lokomotive zermalmte das Sattelpferd, das zweite Pferd geriet unter den Wagen und mußte ſofort ge⸗ tötet werden. Die Schranken waren nicht geſchloſſen. Lolaale Nus docuau — Peter und Paul. Am Ausgang des Sommermonats Juni ſteht das Doppelfeſt der Apoſtelfürſten Peter und Paul am 29. Juni. Früher ein allgemeiner Feiertag, iſt es heute mehr und mehr lediglich auf das Gotteshaus beſchränkt, we⸗ nigſtens in den Städten. Auf dem Lande jedoch hat der Peter und Paulstag noch vielfach ſeinen feſttäglichen Cha⸗ rakter bewahrt. Eine ſehr alte Bauernregel nimmt Bezug auf den Feiertag: Peter und Paul— macht dem Korn die Wur⸗ zel faul. In dieſem heißen Jahr freilich hat das Korn ſchon früher angefangen gelb zu werden. Aus den wogenden Meeren gleichenden Feldern ſind allmählich goldgelbe Fluren geworden. In den Aehren ſammelt und härtet ſich die Frucht. Es geht jetzt mit jedem Tag raſcher und raſcher der Ernte zu. Mögen die Erwartungen des Landwirts, der jetzt wieder die mühevolle Arbeit eines Jahres auf ſchwankenden Halmen ruhen ſieht, nicht enttäuſcht werden, möge der Herr eine gute Ernte geben! 1 I Freitod im Neckar. Aus dem Neckar bei der Adolf Hitler⸗Brücke iſt die Leiche einer 77 Jahre alten hier wohn⸗ haften Frau geländet worden. Nach den polizeilichen Feſt⸗ ſtellungen dürfte Freitod vorliegen. In den Rhein geſtürzt und ertrunken. Bei der Neckar⸗ ſpitze wurde aus dem Rhein eine männliche Leiche geländet. Die Feſtſtellungen der Kriminalpolizei ergaben, daß es ſich um einen 3ljährigen, verheirateten Maſchiniſten von hier handelt, welcher in der Nacht zum 24. 6. offenbar beim Verlaſſen eines vor Anker liegenden Schiffes ins Waſſer ge⸗ ſtürzt war. f Die Furcht vor Gewittern Eingebildete und wirkliche Gefahren. Mit den heißen Tagen ſtellen ſich als Begleiterſcheinungen auch die Gewitter ein. Damit kommt für viele Leute eine ſchlimme Zeit. Sie fürchten ſich vor Gewittern, und jeder Blitzſtrahl und Donnerſchlag fährt ihnen durch den ganzen Körper und bedeutet für ſie eine Kataſtrophe. Merkwürdiger⸗ weiſe iſt bei dieſen Leuten der Donner der größere Furcht⸗ erreger, obwohl nicht er, ſondern nur der Blitz Schaden an⸗ richten kann. ö Kindern kann man die Gewitterfurcht noch leichter ab⸗ gewöhnen als den älteren Leuten. Auf die Geſundheit ihrer Kinder bedachte Eltern ſollten ihre Kinder ſchon von früheſter — Jugend an auf das Sinnloſe der Gewitterfurcht aufmerkſam machen. Gegenüber dieſen eingebildeten Gefahren beſtehen aber auch wirkliche. So iſt man am meiſten, nämlich während eines Gewitters, im Freien in Gefahr. Hier meide man es, ſich unter Bäume zu ſtellen oder ſich in der Nähe größerer metalliſcher Gegenſtände aufzuhalten. Wird man von einem Gewitter im Freien überraſcht, ſo legt man ſofort alle „blitzanziehenden“ Geräte, vor allem Hacken, Senſen und Sicheln weg. Man vermeide es auch, ſchnell zu laufen, wenn man von einem Gewitter überraſcht wird, denn ſchnelles Laufen erhöht die Gefahr. Unter Eichen, Weiden, Pappeln und Ulmen iſt man beſonders ſtark gefährdet, weniger unter Nadelhölzern und Birken, am wenigſten werden die Linden vom Blitz getroffen, auch die Birnbäume und Buchen. Man ſuche bei Gewitter lieber niedrige Baumgruppen auf, wo die Gefahr beim Unterſtehen kleiner iſt als bei einzelnen Bäumen. Vom Blitz Getroffene ſind entweder tot oder ſchwer be⸗ täubt. Liegt nur Bewußtloſigkeit vor, ſo müſſen ſofort Atmungs⸗ und Wiederbelebungsverſuche vorgenommen werden, ähnlich wie das bei aus dem Waſſer gezogenen Perſonen oder bei Sonnenſtich geſchieht, falls die Atmung aufgehört hat. Sicheren Schutz vor dem Blitz im Freien gewähren nur Brük⸗ ken, Gräben, auch Eiſenbahnkörper und Eiſenbahnzüge. Wetterbericht Da nunmehr die Temperaturgegenſätze zwiſchen dein Feſtland und der Biskayaſee ſtark abgeſchwächt ind wird es zu einer vorübergehenden Beruhigung und Beſſerung der Wetterlage kommen. Ueber dem Kanal ſetzt bereits ein ſüd⸗ licher Ausläufer des näher an die Britiſchen Inſeln heran⸗ gerückten Islandstiefs an, ſo daß die Temperatur dieſer Woche kaum mehr hochſommerliche Werte erreichen wird.— Vorherſage: Zeitweiſe heiter, etwas wärmer, längerer Be⸗ ſtand der Beſſerung nicht wahrſcheinlich, neue Störungen über dem Kanal beielts vorhanden. Handel und Wirtſchaft Mannheimer Kleinviehmarkt vom 28. Juni: Auftrieb: 32 Kälber, 5 Schafe, 16 Schweine, 215 Ferkel, 408 Läu⸗ fer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 9 bis 12, über ſechs Wochen 17 bis 21, Läufer 21 bis 24 Mark.— Marktver⸗ lauf: ruhig.. 5 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 28. Juni. Weizen inl. Marktpreis 21.30 bis 21.40, Erzeugerfeſtpreiſe Weizen⸗ preisgebiet 9 20.10, Bezirk 10 20.30, Bezirk 11 20.80, Müh⸗ leneinkaufspreis Bezirk 9 20.50, Bezirk 10 20.70, Bezirk 11 21 Mark, Roggen ſüdd. Marktpreis 18.50, Erzeugerfeſt⸗ preis Bezirk 8 17.30, Bezirk 9 17.60, Mühleneinkaufspreis Bezirk 8 17.70 bis 17.90, Bezirk 9 18 bis 18.20, Gerſte und Hafer ohne Angebot; Mais mit Sack 19.50 bis 19.75, Weizenkleie feine mit Sack Mühlenpreis 11.25, grobe Müh⸗ lenpreis 11.75, Roggenkleie 12, eizenfuttermehl 12.25, 1 genfuttermehl 12.75, Weizennachmehl 16, Weizennachmehl IV B 16.75, Erdnußkuchen 17.20, Soyaſchrot 16, Rapskuchen 14.50, Palmkuchen 15.70, Kokoskuchen 17.70, Leinkuchen 17.60, Biertreber mit Sack 15 bis 15.50, Malzkeime 13.50 bis 14, Rohmelaſſe 8.50, Stroh drahtgepreßt Roggen und Wei⸗ zen 2.60 bis 3, Hafer und Gerſte 2.60 bis 2.80, gebündeltes Stroh Roggen und Weizen 2.20 bis 2.60, Hafer und 5 0 2.20 bis 2.40, Weizenmehl Tyype 563 inl.(Spezial Null) Feſtpreisgebiet 11 29.25, 10 29.15, 9 29.05, 7 28.85 Mark jeweils plus 0.50 Mark Frachtausgleich, Aufſchläge für Wei⸗ zenmehle mit 15 Prozenk Auslandsweizen 0.75 Mark, mit 30 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark, Frachtausgleich 0.50 Mark per 15 Tonnen⸗Laduna: Steigerung des Rübenanbaues. Der Verein der deutſchen Zuckerinduſtrie veröffentlicht ſoeben das Ergebnis einer Umfrage bei den Zuckerfabriken, in welchem Umfange bei der diesjährigen Ferne wor en eine Steigerung des Rübenanbaues durchgeführt worden iſt. Die Erhöhung der Rübenanbaufläche beträgt rund 60 009 Hektar oder 240000 Morgen. Die„NS⸗Landpoſt“ weiſt darauf hin, daß dadurch auch eine Entlaſtung des Getreide⸗ marktes eintritt. Wir 5 demnach auf dem Wege zur Er⸗ zielung ausgeglichener Anbauverhältniſſe ein gut Stück vor⸗ angekommen. Während international die Anbaufläche um 11,52 v. H. ſtieg, konnte Deutſchland ſie um 20.04 v. 155 ſteigern. Der Erfolg der deutſchen Agrarpolitik ſpringt alſo in die Augen. e eee Verſammlungs⸗ Kalender. 1 Tv. 1898. Heute Abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung. Es iſt Pflicht eines jeden Spielers zu erſcheinen. Turnverein 98, e. B., Mannheim⸗Seckenheim. Heute abend Turnſtunde der Turner und Jugendturner. Alle, die ſich am Sonntag am Kreisfeſt in Neckarau beteiligen, haben zu erſcheinen. Ausgabe der Wetturn⸗ karten und Eintrittskarten in der Turnſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Turnwart. Empfehle: Auszugsmehl 00 m. A. Roggenmehl 70%, Auszugsmehl 00 o. A. Weizenbrotmehl Spezial 0 m. A. Gerſtenmehl, Kraftmehl Spezial 0 o. A. Brotmehl I u. II(backſertig) Roggenmehl 60%. Weizenſchrot, Noggenſchrot (Vorteilhafte Sack⸗ und Zentnerpreiſe). 5 Alex. Schmich, Mehl⸗ und Getreidehandlung. Dre! Drantmatratzen sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmitthäuser WWò., Oberkircherstr. 13 Reparaturen werden ebenfalls ausgeführt. jn verschied. Ausführungen u. Preislagen Aulahuunununnndgunmnnmumnnuummumnummmmummmmumnmmnmunnnnmnnmmununm Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Necitat- Bote · Drũcicerei. B Otte 8 Theodor Loos beau e. Theo Ale frenksfrebifskE ö e Brictitte f Horne Fan ee Un FElzaſemary Karl L. Diehſ Abwechslung, Unterhaltung verlangt mit Recht der Kinobesucher! Heute bis Sonntag werden Sie 100% beides haben. Wir zeigen: Rasputin (der Dämon der Frauen) Ein ganz groß angelegter Tonfilm aus Rußlands Glanzzeit. Figuren: Der Zar 8 Paul Otto Die Zarin Hermine Sterler Rasputin Conrad Veidt Strenges Jugendverbot. Schönes Vorprogramm.— Ufa-Tonwoche. Beginn je abends 8.30 Uhr. Sonntas Atte 3 Ubr: Midzesttun. f 5 7 Palast-Theater. 1 g N An- Ind Verkauf von Grundbesitz, Häusern und Bauplätzen. Georg Röser Immobilien(R. D. M.). Aeltest. Fachgeschäft am Platze. Sie laufen wie ein Wiesel, wenn Sie Ihre Hühneraugen durch „ebewohl““ vertreiben. „Lebewohl“ gegen Hühneraugen und Hornhaut Blechd.(8 Pflaster) 68 Pig., in Apotheken u. Drogerien. Sicier zu haben Germania Drog. W. Höllstin, Hauptstr. 106. Schulentlaſſenes Mädchen für vormittags geſucht. Hauptiſtraße 104. Sauberes fleißiges Mädchen für den Haushalt tagsüber auf 1. Juli geſucht. Oberlehrer Grimm Ilvesheim. Wiriſchaft„ur Plaz.“ 72 Morgen Samstag früh . Schachſeſt Bon ½9 Uhr ab Wellfleiſch. Es ladet freundl. ein Gg. Bauer. ( Perlobungs- Karten Sesuchs- Marlen Karten fur geschenkzwecke in geschmactvoller Ausfubrung. 0 N Antnntgndndnlanzdandnuunonumunlafdadndsafdanadugunnnnga nnen geanu F Sport. Anzüge 2tlg., flott gemustert, tragfähige Qualitäten 42. 36. 30. 24. Sport-Anzüge üsunnmunumbnmmln unt 3- u. Atlg., apart. Muster, reinwollene Qualitäten in Leinen und Wolle 18. 12. 8.-, Ja gehölt einer, ein err! Annett elegante Muster 12. 9.—, 7. 4.75 Kniekerbocker Antennen kosch fauster, ia Oualitäten 11. 8.—, 6, 50 Leinen-dacken e 38 2 4 8 g a„ nenen 59. 50.—, 45. 2 e ,, Sport Jacken! eee e e ee 3.20 item kin. Auch in te Ausstattung Lüster-Sakko Ane Ia Qualitäten 19. 15. 12, 8. relie 3 — i niedere Preise 2. gute dusiitzten 3. Zahlungserlelchterung diese 8 Vorzüge ermög- lichen jedermann sich einen schönen zu kaufen. Hauptpreislage: c 25. 38. 45. 1b Besichtigen Sie bitte ohne Kaufzwang unsere Läger Fachgeschäft für Herrenkleider . 6 Maunnenm J. 6 35 5 e ee e e e 8 5 8 8 3 3 7 2 1 25 8. Gas-, Kohlen- u. komb. Nerde (ͥã ² dc ã ͤ p00 bbb Senking und andere erstklassige Fabrikate Badeeinrichtungen, Eisschränke 2 f f 3 Bequeme Teilzanlung! Hirsch Schuster, f 3, 19 Mannheim, Telefon 26658/50, 26650 * E 4 ** 21 Kräftige Sport-Anzũge 25. 30.—-— 35.U—-— 40. Kletter-Weſten-Kuzüge 177⁵ 22⁵⁰ 25.— 30. Leichte Trachtenjacken 3⁰⁵ 3⁵⁰ 7²⁵ 97² Weite Kuirkerbocker 3³⁸ 55⁵⁰ 8⁵⁰ 12⁵⁰ Kurze Wander-SHoſen 3³⁰ 425⁵ 5⁵⁰ 67 Serner Codenmäntel, Regenmäntel, Wind- ſacken, Pullover, Sommerhemden, Sportgürtel Gmon Mannheim F 71, 1 Breite Strag⸗ Hineinschlüpfen u. 1cH W. GUT 20 FUSS: DVU Re HN MEDI eus Qu J. 8 am Markt— Schwetzinger Strasse 48 Neckarau, Rheingoldstrasse 29 SIfünlen Mannheim Mittelstrasse 50 *