See * Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm-Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm 9 Uhr. D. A. V. 34 1225 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Auzeigenſſatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Dienstag, den 3. Juli 1934 Nr. 152 Die eiſerne Hand Das Ausland zur Säuberungsaktion. Die blitzartig vom Führer und ſeinen Getreuen durch⸗ geführte große Säuberungsaktion in Deutſchland hat in der ganzen Welt höchſtes Aufſehen erregt und größte Beach⸗ tung gefunden. Sie hat überall tiefſten Eindruck gemacht. und allgemein ſpiegelt ſich in der ausländiſchen Preſſe die Meinung wider, daß die Maßnahmen wie ein reini⸗ endes Gewitter die innere Lage Deutſchlands ge⸗ lärt und gefeſtiat haben. Die„Basler Nachrichten“, deren Chefredakteur Oeri ſich gerade am 30. Juni in Berlin aufhielt, ſchreiben „Die unerbittliche Schärfe und die beiſpielloſe Wucht, mit der Reichskanzler Hitler und General Göring als Reprä⸗ ſentanten der auf eine ruhige, ſtabile Entwicklung und Kon⸗ ſolidierung der politiſchen Verhältniſſe hinſtrebenden Rich⸗ tung im Nationalſozialismus vorgingen, zeigen, daß die Staatsführung in ſtarken Händen liegt und die Spekulatio⸗ nen„a la baiſſe“ keineswegs zugelaſſen werden können. In⸗ triganten, Komplotteuren und Haſardeuren dürfte die Luſt zur Sabotierung ruhiger politiſcher Arbeit der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung vergangen ſein. Für die außenpo⸗ litiſchen Dispoſitionen, die dem Deutſchen Reich bevorſtehen, kann dieſe innerpolitiſche Bereinigung klärend und beruhi⸗ gend wirken.“ Oeri meldete am 1. Juli aus Berlin: Die SA iſt, nachdem ſie nun von Hitler und Göring direkt in die Hand genommen und von ſubverſiven Führerelementen be⸗ reinigt worden iſt, ſtärker als je. Die Freude gewiſſer reak⸗ tionärer Kreiſe über den Erfolg des geſtrigen Tages war daher ganz verfrüht. Die SA bleibt die feſteſte Stütze des Regimes.— Die weſtſchweizeriſche„Suiſſe“ ſchreibt u. a., die Ereigniſſe hätten gezeigt, daß Hitler die ſtärkſte Perſönlichkeit Deutſchlands iſt. 8 Die italieniſche Preſſe nimmt ebenſo wie die ge⸗ ſamte italieniſche Oeffentlichkeit ſtärkſten Anteil an den Er⸗ eigniſſen in Deutſchland. Das Intereſſe iſt keineswegs auf Senſation eingeſtellt. Man verfolgt mit ernſtem und aufrich⸗ tigem Intereſſe die Vorgänge in Deutſchland. Deshalb würde auch die nach den erſten glarmierenden Berichten aus London und Paris eingetroffene Nachricht, daß in Deutſchland vollſtändige Ruhe herrſche, mit Befriedigung aufgenommen. Der Berichterſtatter des„Popolo d'Italia ſchreibt: Das nationalſozialiſtiſche Regime hat einen Auf⸗ ſtand im Keim erſtickt, der leicht in Revolution ausarten und unberechenbare Folgen hätte haben können. Der„Cor⸗ riere della Sera“ hebt hervor, daß die Regierung Hitler die Lage beherrſche. Hitler, der zu den Unterführern immer wohlwollend und tolerant geweſen ſei, habe im Falle Röhm eine ſehr große Enttäuſchung erlebt. Der Berliner Kor⸗ reſpondent der„Stampa“ ſchreibt, die NS DA hobe zwei⸗ fellos in letzter Zeit eine Kriſe durchgemacht. Von dem jetzt unterdrückten Aufſtandsverſuch bleibe die Treue der großen Mehrheit unberührt. 5 Seit Ende des Weltkrieges hat es kein politiſches Ereig⸗ nis gegeben, was die öffentliche Meinung Englands ſo beeindruckt hat und von der geſamten Preſſe in ſo rieſen⸗ hafter Aufmachung gebracht wird wie die Säuberungs⸗ aktion des Reichskanzlers. Die Kundgebung Hitlers und die Erklärungen des Generals Göring vor der Auslandspreſſe haben in großem Maße dazu beigetragen, eine ruhige Auf⸗ faſſung über die Lage zu fördern. Die führenden engliſchen Blätter am Montag bemühen ſich, die Ereigniſſe in Deutſch⸗ land ſachlich und würdig zu beurteilen.„Times“,„Daily Telegraph“ und„Daily Mail“ ſprechen ihre Anerkennung für das Vorgehen des Reichskanzlers gegen aufwiegleriſche und unſaubere Elemente in der NSDAP aus. In einem Leitartikel der„Times“ heißt es, die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſei tatſächlich gereinigt worden. Der 30. Juni werde ein Wegſtein in der ſtürmiſchen Geſchichte des Nationalſozialismus ſein. Der Berliner Berichterſtatter des Blattes meldet:„Hiſtoriſch geſehen iſt die hervorragende Tatſache die, daß die Reinigung wirkungsvoll eröffnet wor⸗ den iſt. Die Stärke der nationalſozialiſtiſchen Regierung iſt neu bekräftigt worden, den Verſchwörern und Reaktionä⸗ ren wurde eine entmutigende Lektion erteilt.“ ſſ. Times“, wie auch andere Zeitungen ſtellen feſt, daß das Vorgehen Hitlers in ganz Deutſchland mit allgemeiner Befriedigung aufgenommen worden iſt und daß Hitler dadurch eine große Zahl neuer hundertprozentiger Anhänger gewonnen hat. e Tat“ iſt eine Sondermeldung des„Daily Te⸗ legraph“ überſchrieben.„Hitlers Aktion,“ ſo erklärt die Zeitung,„habe einen unauslöſchlichen Eindruck der Stärke binterlaffen und Hitler ſelbſt habe die oberſte Führung feſter in der Hand als jemals zuvor. Wie man die Ereigniſſe auch beurteilen mag— der Kanzler zeigte den Mut 5 gebo⸗ tenen Führers von Menſchen.“„Daily Mail“ berichtet aus Berlin:„Adolf Hitler, der deutſche Kanzler, hat ſein Land gerettet. Raſch und mit unerbittlicher Strenge hat er Deutſchland von Männern befreit, die eine Gefahr für die Einigkeit des deutſchen Volkes und für die Staats⸗ ordnung geworden waren. Jetzt herrſcht große Freude in Deutſchland. Ein friſcher Wind weht durch das Land. Nie⸗ mals in der Geſchichte Europas hat ein Herrſcher mit ſolch dramatiſcher Geſchwindigkeit gehandelt. Hitlers Stel⸗ Machtantritt cberſch 185 Das Volk iſt allgemein erleichtert.“ Unter der Ueberſchriſt:„Die eiſerne Hand in Deutſchland“ ſchreibt„Daily Mirror“:„Hitlers dra⸗ 15 8 70 Vorgehen hat ohne Zweifel ſein Anſehen verſtärkt, eſonders in der Jugend Deutſchlands. Im Gegenſatz hier⸗ zu Ian die„Morningpoſt“, Daily Expreß“,„News Chro⸗ nicle“ und der ſozialiſtiſche„Daily Herald“, die die Erefg⸗ 15—— in völlig entſtellter, gehäſſiger Form behandeln. Daß es jetzt auch unter den liberalen Preſſeorga⸗ nen Englands Blätter gibt, die in ihrer blinden Abneigung gegen das Regime in Deutſchland die vom Führer durchge⸗ führte Säuberungsaktion nicht im Sinne ihrer Politik, den Nationalſozialismus anzuſchwärzen, ausbeuten, ſondern ver⸗ ſuchen, die Größe und Bedeutung der Maßnahmen ſachlich zu würdigen, beweiſt der Leitartikel des„Mancheſter Guardian“, in dem u. a. ausgeführt wird, General Schleicher habe zweifellos nicht vergeſſen können, daß er mitgeholfen habe, drei Kanzler zu ſtürzen; er habe ſich da⸗ her den nationalſozialiſtiſchen Radikalen zugewandt, um durch die SA wieder ins Amt zurückzukehren. Er habe, wie es heißt, ſeine Abgeſandten in Paris und London gehabt, die diplomatiſche und finanzielle Unterſtützung zu erhal⸗ ten verſucht hätten. Dies war, ſo bemerkt das Blatt, die letzte Karte des ſchlauen Glücksſpielers, aber ſie verſagte. Im gegenwärtigen Augenblick ſcheint Hitler feſter im Sat⸗ 22—Uä. IK. eme tel zu ſitzen als je. Auch in Frankreich haben die Ereigniſſe in Deutſchland einen tiefen Eindruck hinterlaſſen. Alle ande⸗ ren Fragen rücken in den Geſprächen und in der Preſſe in den Hintergrund. In Regierungskreiſen verhält man ſich außerordenklich zurückhaltend, mit dem Hinweis darauf, daß es ſich um innerpolitiſche Vorgänge handelt. Am mei⸗ ſten Intereſſe findet in politiſchen Kreiſen das Schickſal der SA. Im übrigen ſind die Preſſeſtimmen nicht einheitlich in der Beurteilung. Einige Blätter ſehen in dem Vorgehen des Reichskanzlers einen Schlag gegen links und rechts, das heißt, gegen jede Reaktion, von welcher Seite ſie auch käme.„Petit Pariſien“ hebt hervor, daß Reichskanzler Hit⸗ ler unbeſtrittener Herr der Lage ſei. Das nationalſozialiſti⸗ ſche Regime, das ſeit 17 Monaten an der Macht ſei, habe ſeine erſte große Kriſe durch die energiſche Säuberungs⸗ aktion überſtanden. Es ſei unbeſtreitbar, daß der Führer und Göring einer Gefahr vorgebeugt hätten, die ihnen drohte. Die Warſchauer Blätter hatten zunächſt Extra⸗ blätter herausgegeben, in welchen die Vorgänge meiſt ent⸗ ſtellt wiedergegeben wurden. Erſt in den Abendſtunden herrſchte über die Vorgänge ein klares Bild. Die ſofortige Aburteilung der ungetreuen SA⸗Führer wird als Beweis dafür ausgelegt, daß die Keime der moraliſchen Zerſetzung reſtlos zerſtörk ſind. Die Reinigung, die kommen mußte, 10 5 die Atmoſphäre geklärt, deren Trübung auch das usland beobachtet hätte. In der Tatſache, daß die Reichs⸗ wehr nicht eingeſetzt zu werden brauchte, erblickt das War⸗ ſchauer Regierungsorgan einen neuen Beweis dafür, daß der Kanzler die Situation vollſtändig in der Hand habe. Indem er den Nachdruck in ſeinem Befehl an die SA auf die Notwendigkeit einer moraliſchen Säuberung der SA legte, habe er ſich die Sympathie des ganzen Volkes ge⸗ ſichert. Der holländiſche katholiſche„Maasbode“ ſpricht von einem moraliſchen Säuberungsprozeß, bei dem Hitler unzweifelhaft alle Deutſchen, die guten Willens ſeien, hinter ſich habe. Die aufbauenden Kräfte des Nationglſozialismus würden über die gegneriſchen Elemente die Oberhand be⸗ halten. Dann werde nicht nur die von den Extremiſten her⸗ aufbeſchworene Kriſe überwunden werden, ſondern Deutſch⸗ land werde auch aus den heutigen Schwierigkeiten geſtärkt hervorgehen. Danktelegramme Hindenburgs Reichspräſident von ee Montag aus Neu⸗ deck folgendes Telegramm an den Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler geſandt: „Aus den mir erſtakteten Berichten erſehe ich, daß Sie durch Ihr entſchloſſenes e und die kapfere Einſetzung Ihrer eigenen Perſon alle hochverräteriſchen Umtiriebe im Keime erſtickt haben. Sie haben das deutſche Volk aus einer ſchweren Gefahr errettel. Hierfür ſpreche ich Ihnen meinen kiefempfundenen Dank und meine auf- richtige Anerkennung aus. Mit beſten Grüßen gez. von Hindenburg.“ Dank an Göring Ferner hat der Herr Reichspräſident aus Neudeck an den preußiſchen Miniſterpräſidenten, General der Infan⸗ terie Hermann Göring, folgendes Telegramm gerichtet: „Für Ihr energiſches und erfolgreiches Vorgehen bei der Niederwerfung des Hochverratsverſuches ſpreche ich Ihnen meinen Dank und meine Anerkennung aus. Mit kameradſchaftlichen Grüßen gez. von Hindenburg.“ Dr. Ley an den Führer Der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, ſandte an den Füh⸗ rer folgendes Telegramm: „In Fortſetzung meiner Beſichtigungsreiſe durch die Gaue werde ich von der Bevölkerung und Inſonderheit vom deutſchen Arbeiter gedrängt, Ihnen, mein Führer, den uner⸗ ſchütterlichen Glauben an Sie und die Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Die Treue der politiſchen Fuhrer Ihnen gegenüber nochmals zu beteuern, erachte ich für überflüſſig, da wir uns nicht allein durch den Ihnen gege⸗ benen Eid, ſondern auch durch den jahrzehntelangen Kampf unlöslich mit Ihnen verbunden fühlen.“ 8 Dr. Goebbels dankt der deutſchen Preſſe Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Dr. Goebbels, ſpricht der deutſchen Preſſe ſeinen Dank aus für die vorbildliche Disziplin und die unbeirrte Inſtinktſicherheit, die die deutſche Preſſe anläßlich der Röhm⸗Revolte bewieſen hat. * Wa chan e neee 5 Der Reſchsinnenmmiſter an die Beamten Unbedingter Gehorſam, Treue und Hingebung. Reichsminiſter Dr. Frick hat an die Beamten folgen⸗ den Erlaß gerichtet: Die Vorgänge des 30. Juni 1934 haben gezeigt, daß vereinzelt Beſtrebungen vorhanden geweſen ſind, gegen den Willen des Führers eine eigene Politik zu betreiben, damit den Führer und die Reichsregierung in Schwierigkeiten zu bringen und den geſamten nationalſozialiſtiſchen Staat zu zerſtören. Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt aber auf unbe⸗ dingten Gehorſam, Diſziplin und Unterordnung unter den Willen des Führers und ſeiner Beauftragten aufgebaut. Die Vollſtrecker des Willens des Führers ſind die Mitglie⸗ der der Reichsregierung und die ihnen unterſtellten Gliede⸗ rungen, demnach vor allem auch die Staatsbehörden. Sämtliche Beamte ſchulden nach den geſetzlichen Be. ſtimmungen!! BVorgeſetzten unbedingten und ausſchließ⸗ lichen Gebor! eie ind Hingebung an ihre Amtspflich⸗ ten. Sie ſind ihnen allein hierfür voll verantwortlich. Wenn wir auch irgendein Sabokageakt aus den Reihen der an Pflichterfüllung und Gehorſam ſowie an die Beachtung der geſetzlichen Beſtimmungen gewöhnten Beamten nicht be⸗ kannt geworden iſt, will ich doch keinen Zweifel darüber laſ⸗ ſen, daß ich jeden Verſuch von Ungehorſam und Sabotage am großen Werke unſeres Führers entſprechend ahnden werde. Jeder Vorgeſetzte hat darauf zu achten, daß die ihm unterſtellten Beamten auch weiterhin ihre Pflicht voll und ganz erfüllen. Gegebenenfalls iſt an mich auf dem Dienſt⸗ wege zu berichten. Gaardeutſchland an den Führer Saarbrücken, 3. Juli. Der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, hat an den Führer folgendes Telegramm geſandt: a „Das deulſche Volk an der Saar dankt für Ihr Eingrei⸗ fen gegen Volksverräter. Es ſteht in unwandelbarer Treue zu Ihnen und ſehnt ſich nach baldiger Rückkehr zum Reich. Ausgelöſcht Ein Sonderbefehl an die fränkiſche SA. Nürnberg, 2. Juli. Der Führer der SA⸗Gruppe Fran⸗ ken, Gruppenführer von 115 8 hat einen Sonderbefehl an die fränkiſche SA erlaſſen, in dem es heißt: 1. Die Ehrendolche mit der Widmung Röhms ſind ſofort abzunehmen und durch Dienſtdolche zu erſetzen. Ich bin damit einverſtanden, daß nach der Entfernung der Wid⸗ mung Röhms durch Abſchleifen der Klinge die Dolche als Pienſtdolche weitergetragen werden. Neue Anordnungen über einen Ehrendolch für alte Kämpfer werden vom Füh⸗ rer durch den Chef des Stabes, Lutze, erlaſſen. 2. Sämtliche Bilder jenſſte und der anderen Verrä⸗ ter ſind ſofort aus allen Dienſtſtellen der SA zu entfernen und zu vernichten. 3. Die Gruppen⸗Dienſtſtelle Röhm⸗Haus“ abgelegt un e der SA⸗Gruppe Franken, Nürnberg“ N Hierl an den Chef des Stabes Lutze Reichsarbeitsführer Hierl hat an den Chef des Stabes folgendes Telegramm geaſndt:„Lieber Pg. Lutze! Ich be⸗ glückwünſche Sie zu dem Vertrauen des Führers und wün⸗ ſche Ihnen vollen Erfolg bei der Durchführung der Ihnen übertragenen Aufgaben. Frei von Selbſtſucht, Eiferſucht und Ueberheblichkeit, lediglich wetteifernd in den Leiſtun⸗ gen, jeder in ſeinem Amt bereit, wollen wir Führer der NS⸗Gliederung unverbrüchlich treu zuſammenſtehen als Diener unſerer nationalſozialiſtiſchen Bewegung und damit unſeres deutſchen Volkes und als gehorſame und treue Ge⸗ folgsleute unſeres großen Führers. Heil Hitler! In alter na⸗ tionalſozialiſtiſcher Kampfverbundenheit Ihr Konſtantin Hierl.“ Die Abſtimmungskommiſſion in Tätigkeit Ein Aufruf an die Bevölkerung des Saargebietes. Saarbrücken, 3. Juli. Die Zeitungen des Saargebietes bringen einen Aufruf der Abſtimmungskommiſſion an die Bevölkerung des Saar⸗ gebiets, in dem es heißt: „Die Bevölkerung des 0 iſt gemäß Para⸗ graph 34 der Anlage zu Artikel 50 des Verſailler Vertrages berufen, über die Souveränität des Gebietes ihren Willen 8 äußern. Der Völkerbundsrat hat als Termin für dieſe olksabſtimmung Sonntag, den 13. Januar 1935, beſtimmt. Ueber folgende drei Fragen hat die Bevölkerung zu entſcheiden: a) Beibehaltung der durch den Vertrag von Verſailles geſchaffenen Rechtsordnung; b) Vereinigung mit Frankreich; c) Vereinigung mit Deutſchland. Der Völkerbundsrat hat durch Beſchluß vom 4. Juni 1934 die unterzeichnete Kommiſſion eingeſetzt und ſie mit der Vorbereitung, Leitung und Ueberwachung der Abſtim⸗ mung beauftragt. i mit dem heutigen Tage kritt die Volksabſtimmungs⸗ kommiſſion im Saargebiet ihr Amt an. Damit beginnt die Abſtimmungsperiode. i Nach dem Friedensvertrag ſind die notwendigen Maß⸗ nahmen zu treffen, damit eine freie, geheime und unbeein⸗ 2 Stimmabgabe geſichert werde. Hierzu hat ſowohl die ranzöſiſche als auch die deutſche Regierung vor dem Völkerbundsrat feierliche Erklärungen abgegeben. at den Namen„Ernſt⸗ wird in 5 als ezeich⸗ Erzeugung und Bedarf Sicherung der Lebensfähigkeit des deutſchen Bauernkums. Berlin, 2. Juli. Stabsamtsführer Dr. Reiſchle äußerte ſich am Montag gegenüber Vertretern der Preſſe in eingehender Darlegung über grundlegende agrarpolitiſche Fragen der Gegenwart. Er führte u. a. aus: Die im revolutionären Akt vollzogene Ausgliederung des Nährſtandes aus der ſpekulativ⸗kapitaliſtiſchen Markt⸗ wirtſchaft iſt gelungen. And die Bilanz eines Jahres ergibt, daß Zielſetzung und Erfolg ſich decken, daß in der Tak dieſe Ausgliederung und Neuordnung des Marktes die wirtſchafkliche Rettung des deutſchen Bauernkums ſichergeſtellt hat. Damit aber iſt erſt einmal die Grundlage geſchaffen für die weikere Auf⸗ gabe, nunmehr die Erzeugung der deutſchen Landwirk⸗ ſchaft in den einzelnen Zweigen auszurichten an dem Be⸗ darf. Durch behutſame Umſteuerung der Erzeugung werden wir dahin kommen, daß jeder bäuerliche Betrieb unter Be⸗ rückſichtigung ſeines Standortes in breiter Vielſeitigkeit zu⸗ nächſt das erzeugt, was er ſelbſt braucht und demnächſt das für den Markt, woran die übrige Bevölkerung Bedarf hat. So kommen wir wieder zu einer Harmonie zwiſchen Er⸗ zeugung und Bedarf, die um ſo inniger wird, je mehr das einſeitig verzerrte Jahlenverhälknis von Stadt- und Land⸗ 58 1 ſich ebenfalls wieder lebensgeſetzlicher geſtalten wird. Dieſe harmoniſche Ausgleichung der deutſchen Erzeu⸗ gungsverhältniſſe wird aber auch eine weitere, volks⸗ tofrtſchaftlich wie politiſch wichtige Folge haben. Wir werden zu einem gewiſſen Bedarf an Erzeugniſſen fremder Landwirtſchaft kommen. Seine ſinnvolle Zuteilung an die Bauernſtaaten, insbeſondere des euro⸗ päiſchen Oſtens und Südoſtens, wird uns voli⸗ tiſche Freundſchaften erleichtern und unſerer Induſtrie Aus- fuhrwege öffnen, wie dies tatſächlich in den vorwiegend auf unſere Initiative hin abgeſchloſſenen Handelsverträgen und Abmachungen der letzten Monate bereits praktiſch als mög⸗ lich erwieſen iſt. Schwere Strafen für Gelreideſünder Die Beſtimmungen des Getreidewirtſchaftsgeſetzes. Aus dem nunmehr erſchienenen Wortlaut des„Geſetzes zur Ordnung der Getreidewirtſchaft“ ergibt ſich, daß Ver⸗ ſtöße gegen dieſes für die Brotverſorgung des deutſchen Vol⸗ kes 15 unendlich wichtige Geſetz entſprechend hart geahndet werden. Es kann nämlich der Reichsernährungsminiſter beſtim⸗ men, daß mit Gefängnis und mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark, oder mit einer dieſer Strafen, in beſonders ſchweren Jällen mit Zuchthaus und mit Geldſtrafe von unbeſchränk⸗ ker Höhe, bei fahrläſſiger Zuwiderhandlung mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe oder einer dieſer Strafen beſtraft wird, wer dem Geſetz zuwiderhandelt. Ferner kann neben einer Freiheitsſtrafe in geeigneten Fällen auf Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte, Stellung unter Polizeiaufſicht, Einziehung der Ge⸗ genſtände, öffentliche Bekanntmachung der Verurteilung und Unterſagung der Fortführung des Betriebes auf Zeit oder Dauer erkannt werden. Kurzmeldungen Soldatenerziehung im Geiſte des Nationalſozialismus. Nachdem kürzlich die Pflichten des deutſchen Soldaten im nationalſozialiſtiſchen Staate bekanntgegeben worden ſind durch eine Neuformulierung der Berufspflichten, wird nun⸗ mehr auch eine Neufaſſung der Anweiſung für die Durch⸗ führung des Unterrichts für Unteroffiziere und Mannſchaf⸗ ten mitgeteilt. Darnach ſoll der Unterricht den Anteroffi⸗ zieren und Mannſchaften entſprechend ihrer Vorbildung und geiſtigen Veranlagung die Kenntniſſe vermitteln, die ſie für ihren ſpäteren Beruf als Beamte, Angeſtellte oder im freien Erwerbsleben brauchen. Gleichzeitig ſoll er Einklang mit der militäriſchen Erziehung dieſe Soldaten im Geiſte des Nationalſozialismus erziehen und die militäriſche und fach⸗ liche Ausbildung unterſtützen. Jede konfeſſionelle Beein⸗ fluſſung iſt vom Unterricht fernzuhalten. Berlin. Das„Geſetz über die Verfaſſung der Haupt⸗ ſtadt Berlin“ iſt nunmehr namens des Reiches verkündet worden. Darnach wird die Reichs⸗ und Landeshauptſtadt Berlin die Aufgaben einer Provinz zu erfüllen haben. Im chatten einer aun Koman von Liane Sanden 28 Die nächſte Zeit war es Stella Hollmers ſchon ſo, als ob ſie von Michael fort wäre. Die Vorbereitungen für Hollywood, Beſprechungen mit Schneidern, Negiſſeuren, tauſenderlei Obliegenheiten, Abſchiedsbeſuche, Zeitungs⸗ interviews, Einladungen einflußreicher Menſchen, denen ſie nicht abſagen konnte— der Tag hätte achtundvierzig Stunden haben können, um alles zu bewältigen. Da war es denn ganz natürlich, daß Wichael und ſie kaum noch allein zuſammen waren. 5 f Stella bekam jetzt eine Ahnung davon, was für äußere Verpflichtungen ein Star von Weltgeltung hatte— wenig⸗ ſtens nach der Meinung des betriebſamen jungen Sekre⸗ tärs. Es gab nichts, was man nicht in ſpaltenlangen Artikeln für Amerika feſtlegen wollte. Von ihrer erſten Kindheit bis zum erſten Schritt auf die Bretter, die die Welt bedeuten, ſollte ſie jede einzelne Phaſe wiſſen. Und dabei hatte ſie ſich bisher als ſo durchaus unintereſſant empfunden. Die Senſationen oder die Geheimniskrämerei, die manche Künſtler um ihr Leben zu breiten pflegten, waren ihrem im Grunde ſchlichten Naturell ſo ſehr zu⸗ wider.„Was geht es die Menſchen an, was ich war und was ich bin“, hatte ſie oft geſagt,„es kann ſie nur das eine intereſſieren, ob ich gute oder ſchlechte Kunſt mache.“ Jetzt auf einmal ſollte die Frage, welche Blumen ſie bevorzugte, welche Zigarettenmarke ſie ſchätzte, ob Golf oder Reiten oder Fechten der geliebteſte Sport wäre kurzum, es gab nichts, was nicht wichtig geweſen wäre. Und immer, wenn ſie dieſen tauſend nichtigen Fragen ausweichen wollte, wurde ſie von dem Sekretär Dadſons belehrt, daß dies alles„dazu“ gehöre.— In dieſen Tagen fragte ſie ſich oft, ob das Leben eines großen Filmſtars, wie ſie es nun in Amerika unausweich⸗ Hugenberg als Zeuge Aus dem Gereke-Prozeß. Im Gereke⸗Prozeß wurde Geheimrat Dr. Hugenberg als Zeuge vernommen. Im Mittelpunkt der Verhandlung ſtand erneut die Frage, ob die Behauptung der Verteidi⸗ gung richtig iſt, wonach Dr. Gereke bei der Präſidentenwahl 480 000 RM, die er von einem geheimnisvollen Geldgeber erhalten haben will, dazu verbraucht hat, bei der Präſiden⸗ tenwahl im Februar 1932, die Kandidatur Dueſterberg zu bekämpfen. Das Geld ſoll dem verſtorbenen Abgeordneten Dr. Oberfohren ausgehändigt worden ſein. Geheimrat Dr. Hugenberg bekundete, er habe nie etwas davon gehört, daß eine derartige Summe an Dr. Oberfohren gezahlt worden ſei. In die Kaſſe der ehemaligen Deutſchna⸗ tionalen- Volkspartei ſei jedenfalls eine ſolche Summe nicht gefloſſen. Auch davon, daß Dr. Oberfohren gegen die Kan⸗ didatur Dueſterberg gekümpft habe, ſei ihm nichts bekannt. Im übrigen wäre es ein Vorgehen mit untauglichen Mit⸗ teln geweſen, die DNp unter ſeiner Führung durch finan⸗ 85 Unterſtützungen zu beeinflußen. Da das Geld nicht in ie Parteikaſſe gefloſſen ſei, müſſe es von einer Gruppe der Dup gegen die Partei verwandt oder unkerſchlagen wor⸗ den ſein. Weder das eine noch das andere kraue er Dr. Oberfohren zu. Damit war die Vernehmung des Geheim- rats Dr. Hugenbergs abgeſchloſſen. Dr. Gereke erklärte noch, er könne über dieſen Kom⸗ plex nichts mehr bekunden. Auf die Frage des Vorſitzen⸗ den:„Auch dann nicht, wenn eine falſche Perſon genannt worden wäre?“ antwortete Dr. Gereke, dann würde er ſich doch für verpflichtet halten, zu widerſprechen. Der König von Siam in Berlin Beſuch des Reichskanzlers. Berlin, 3. Juli. Der König und die Königin von Siam ſind am Montag, von Hamburg kommend, um 16.1 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof eingetroffen. Auf dem Bahnſteig hatten ſich zur Begrüßung u. a. der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen und Freifrau von Neurath, der Chef des Proto⸗ kolls, Graf Boſſewitz, die Staatsſekretäre Meißner, von Bülow und Lammers, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm, der ſiameſiſche Geſandte ſowie Oberſtleutnant Jaboky, der Kom⸗ mandeur der Landespolizeigruppe„General Göring“, ein⸗ gefunden. Auf dem Vorplatz des Bahnhofs hatte eine Ehrenkompagnie der Landespolizei Aufſtellung genommen, die unker den Klängen des Präſentiermarſches die Ehren⸗ bezeugungen erwies. Der ſtellvertretende Chef des Proto⸗ kolls, Legationsſekretär von Mumm, hatte das Königspaar im Auftrage des Auswärtigen Amtes in Hamburg abgeholt und es mik ſeinem Gefolge in zwei Salonwagen nach Berlin geleitet. Der Reichskanzler ſtattete um 5.30 Uhr Ihren Maje⸗ ſtäten dem König und der Königin von Siam ſeinen Beſuch ab. Er war vom Reichsminiſter des Aeußern, Frhr. von Neurath, begleitet. * 5 5 56 Eine halbe Million Meilen Die Rieſenleiſtung des Zeppelins.— Zwanzigmal Aequakor. Hamburg, 2. Juli. Die 500 000. Meile wird das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ auf ſeiner am 30. Juni in Buenos Aires begonnenen Rückreiſe von Südamerieka nach Deutſch⸗ land zurücklegen. Eine Rieſenleiſtung iſt mit dieſer Rekord⸗ ziffer erreicht, denn ſie iſt gleichbedeutend mit dem zwan⸗ zigfachen Erdumfang am Aeguator oder mit einer Hin⸗ und Rückreiſe zum Mond mit dreifacher Mond⸗ umkreiſung. Es iſt die 370. Reiſe des Luftſchiffes, auf der es dieſe Rekordziffer erreicht. Auf allen Fahrten hat der„Zeppelin“ ſeinen Fahrplan mit vorbildlicher Pünktlich⸗ keit einhalten können. Die vorgeſchriebene Fahrzeit wurde auf keiner Strecke überſchritten. So hat„Graf Zeppelin“ beiſpielsweiſe auf ſeiner vorherigen Südamerika⸗Fahrt die Strecke Friedrichshafen—-Pernambuco in 62 Stunden zurückgelegt und damit die fahrplanmäßige Zeit um nicht weniger als zehn Stunden oder 15 v. H. gekürzt. Im Fahrtenprogramm des Luftſchiffes ſtehen für die kommenden Wochen zunächſt zwei Schweizer Fahr⸗ ten am 10. und 12. Juli, zu denen ſchon jetzt faſt alle Plätze vergeben ſind. Vom 21. Juli ab unternimmt der „Zeppelin“ wieder mit vierzehntägigem Abſtand Paſſagier⸗, Poſt⸗ und Frachtfahrten nach Rio de Janeiro. Acht Tage ſpäter wird die Deutſche Lufthanſa abwechſelnd mit „Graf Zeppelin“, mit ebenfalls vierzehntägigem Abſtand, auf dieſer Strecke eine Flugverbindung mit Poſtdienſt her⸗ ſtellen. 1 Neues aus aller Weli ab Todesſturz vom Brekterſtoß. In Roſenheim ſpielte ein dreijähriger Knabe mit ſeiner um ein Jahr älteren Schweſter an einem Bretterſtoß. Dabei ſtürzte der Knabe aus einer Höhe von einem Meter zu Boden und trug einen Schädelbruch davon. Das Kind war ſofort tot. Von der Himalaja⸗ Expedition Der Hauptangriff auf den Nanga⸗Parbat begonnen. Berlin, 3. Juli. Dem Drahtloſen Dienſt, dem Nach⸗ richtendienſt des Deutſchen Rundfunks, iſt von dem Leiter der deutſchen Himalaja⸗Expedition folgender Bericht zuge⸗ gangen: Die Tage ſind wolkenlos. Die ſtabile Schönwetterlage hat nunmehr offenbar eingeſetzt. Es beginnt der Hauptangriff af den g, id in i Naar i'e geführt Die erſte Gruppe beſteht aus Merkl, Welzenbach, Schneider, Aſchenbrenner, Bechtold, Müllritter und Captain Frier ſo⸗ wie 14 Darjeeling⸗Trägern mit ihrem kühnen Anführer Lewa. Die zweite Gruppe bilden: Wieland, Dr. Bernard, Kuhn und Captain Sangſter mit 10 Darjeelings, deren Trägerobmann Sonam Togbay iſt. Beide Gruppen wollen die Hochlager anlegen und ſich dann am Silberſattel des Nanga⸗Parbat in 7000 Me⸗ ter Höhe vereinigen. Alle Teilnehmer befinden ſich bei beſter Geſundheit. Inzwiſchen verwaltet Hieronymus in ver⸗ antwortungsvoller Arbeit das Hauptlager. Im Hauptlager wird die wiſſenſchaftliche Gruppe nach aufſchlußreicher Arbeit im Rupal⸗Tal am Donnerstag, alſo am 5. Juli, zurücker⸗ wartet. Bootsunglück nach der Verlobungsfeier Paris, 3. Juli. Ein tragiſches Verlobungsfeſt erleb⸗ ten zwei Familien in dem Pariſer Vorort Colombes. Nach der Verlobungsfeier unternahmen ſie eine Kahnpartie auf der Seine. Als ſie um eine Inſel fuhren, wurden ſie plötz⸗ lich von einem Motorkahn gerammt. Von den Inſaſſen des Bootes konnte ſich nur der 25 Jahre alte Verlobte retten. Alle anderen erkranken, und zwar ſeine beiden 10⸗ bzw. 12⸗ jährigen Brüder, ſeine 25 Jahre alte Couſine, ſeine 19 Jahre alte Braut und deren 16jähriger Bruder. Waſſernot in England Die monatelange Trockenheit hat in England eine fühl⸗ bare Waſſerknappheit hervorgerufen. Aber darüber hinaus leiſtet die Hitze der Verſeuchung des Waſſers Vorſchub. So mußten in den letzten Tagen in 50 Gemeinden Schutzmaß⸗ nahmen gegen infiſziertes Waſſer getroffen werden. Wie weit die Waſſerknappheit geht, erhellt eine Meldung aus Bey⸗ don in der Grafſchaft Wiltſhire. Dort ſei der nächkliche Waſ⸗ ſerdiebſtahl gang und gäbe. Ein Doktor habe nicht genügend Waſſer, um ſeinen Beruf auszuüben. Zudem habe er nicht ſo viel Waſſer, um ſeine Inſtrumente waſchen zu können. Wenn er ſich bei ſeinen Krankenbeſuchen die Hände waſchen wolle, ſo werde das geradezu als eine Beleidigung empfun⸗ den. Belegſchaft übernimmt eine Zeitung Berlin, 3. Juli. Das„Acht⸗Uhr⸗Abendblatt“ veröffenk⸗ licht eine Erklärung der Belegſchaft des Betriebes, in der es u. d. heißt:„Mit dem heutigen Tage übernimmt die Ber⸗ liner Spätblatt⸗Betriebsgemeinſchaft G. m. b. H.— die bis⸗ herige Gefolgſchaft des„Acht⸗Uhr⸗Abendblattes“— die Her⸗ ausgabe der Zeitung. Unſere Betriebsgemeinſchaft hat von dem bisherigen Verleger ſämtliche Rechte des„Acht⸗Uhr⸗ Abendblattes“ erworben, die auf die Betriebsgemeinſchaft übergehen.“ Elf Opfer eines Kraftwagenunglücks Torgau, 2. Juli. In der Nacht ereignete ſich gegen 1,30 Uhr in der Nähe der Ortſchaft Döbrichau ein folgen⸗ ſchweres Kraftwagenunglück. Der Kobershainer Kriegerver⸗ ein hatte mit einem Torgauer Autobus eine Vergnügungs⸗ fahrt nach Potsdam unternommen. Auf der Kückfahrt verlor der Führer— anſcheinend infolge Uebermüdung— die Gewalk über den Wa⸗ gen, der mit einem heftigen Anprall gegen einen Baum fuhr. Einer der Inſaſſen war ſofork kol. Jehn Verletzte wurden nach dem Torgauer Krankenhaus gebracht; hier e zwei. Der Aukobus wurde vollſtändig zerkrüm⸗ merkt. lich vor ſich ſah, wirklich alles dies aufwog: Dieſe Hetze, dieſe Neugier gleichgültiger Menſchen, dieſe ganze Ver⸗ äußerlichung. Vielleicht wäre es richtiger geweſen, ſich von alledem zurückzuziehen. Wer zwang ſie eigentlich dazu, ein Daſein zu führen, das von den Bedürfniſſen der Seele mehr und mehr ablenkte zu Dingen, die ihr in tiefſtem Herzen lächerlich und verhaßt waren? Ihr Ver⸗ mögen war groß. Ihre Anſprüche ans Leben waren keine übertriebenen. Sie hätte gemeinſam mit Wichagel irgendwo in einem ſchönen Lände behaglich leben können. Sie hätte dieſen ganzen Betrieb weit hinter ſich laſſen kön⸗ nen. Mehr und mehr erkannte ſie, dies alles paßte eigentlich nicht zu ihr. Vielleicht hätte ſie jetzt die Kraft gefunden, mit ihrem Filmdaſein ein Ende zu machen, wäre ſie mit Michael noch wie früher verbunden ge⸗ weſen. Doch das Schickſal hatte ihr Michaels Liebe ge⸗ nommen. Was ſollte ſie ohne dieſe Liebe beginnen? Da gab es nur eins, arbeiten, damit man keine Zeit hatte an ſich zu denken.— So litt und rang Stella Sollmers in dieſem Zeitpunkt, da ſie bereit geweſen wäre, ganz für Michael zu leben, glaubte ſie ſich von Michael ver⸗ laſſen. So wuchs die Entfremdung zwiſchen dieſen beiden Menſchen, die ſich in Wahrheit liebten wie ſelten zwei Menſchen auf der Welt, immer tiefer und unheilvoller. Denn auch Wichael konnte Stellas verändertes Weſen nur nach einer Richtung deuten: Daß ſie nicht mehr ſo für ihn fühlte wie einſt. Und daß ſie dieſes Engage⸗ ment nach Hollywood als eine willkommene Gelegen⸗ heit anſah, ſich zunächſt unauffällig von ihm zu trennen. Er hatte keinen Mut, ſich mit Stella auszuſprechen. Es ergab ſich auch keine Gelegenheit dazu und Stella war innerlich dafür beinahe dankbar. Wichael ein heiteres, gleichmütiges Geſicht zu zeigen, ging über ihre Kräfte. Sie hatte es nicht gewagt, ihm von ihrer Entdeckung zu ſprechen. Sie mußte jetzt alle Energie zuſammenhalten, um erſt einmal den Abſchied zu überwinden. Von Amerika aus würde ſie ihm ſchreiben. N Michael ſelbſt war ſchwer bedrückt. Nur die Bezie⸗ hung zu der Familie Heuſchne! war ein wenig Licht mit ſich, gegen ihre Liebe— gegen ſich ſelbſt. Gerade in ſeinem Leben. Der Gedanke, daß er Stellä bald hergeben mußte, ſchmerzte unſagbar. Sätte er wenigſtens noch ein paar Wochen des Friedens und der Ruhe mit ihr gehabt. Dann hätte die Erinnerung an das innige Zuſammenleben ihn vielleicht ſpäter ein wenig getröſtet. So aber war Stella eigentlich wie ſchon abgereiſt. Alles, was ſie vorhatte, ſchob ſich wie eine Wauer zwiſchen ihn und ſie. Und er wagte es nicht, dieſe Mauer zu durchbrechen. Er ſah ja ein, dies alles: Beſuche, Be⸗ ſprechungen, Interviews, Konferenzen mit Modiſtinnen und Koſtümſchneidern, gehörten dazu. Wer eine Stella Hollmers zur Frau hatte, durfte nicht mehr verlangen, beſonders wenn er nichts neben ihr war. Aber immer be⸗ drückter, immer ſchmerzvoller wurde Wichael Heinſigks Heſicht. Er hätte all die Menſchen fortſtoßen mögen, Stella in ſeine Arme reißen, ſie mit Zärtlichkeiten über⸗ ſchütten, ihr ſagen: „Laß doch das alles, laß doch dieſen Wuſt von Ar⸗ beit, Hetze und Betrieb! Gönn uns wenigſtens ein paar Tage noch, wo wir weiter nichts ſind als zwei Menſchen, die ſich lieben. Wo du nicht Stella Hollmers biſt, der große Filmſtar, ich nicht Michael Heinſigk, der kleine Schauſpieler, wo alles von uns abfällt und nur eins wieder auflebt: die Liebe, die uns verband.“ Aber das ſagte er nur in ſeinem Innern. Er war viel zu ſchwach, um dem Ausdruck zu geben. und kam er einmal abends leiſe durch das verbindende Toilette⸗ zimmer in Stella Hollmers licht⸗roſa Schlafraum, dann fand er ſie ſo müde und erſchöpft, daß er ſich ſcheu zurückzog; kaum, daß er einen leiſen Kuß auf Stirn und Hand wagte. Und Stella ſchien das ſo recht zu ſein. In der e Uebermüdung der Zeit vor der Ab⸗ reiſe ſchien hm ſier alles andere abgetötet. Ja, er hatte ſogar das Gefühl, daß ſelbſt ſeine leiſe Liebkoſung ihr läſtig wäre, denn jedesmal lief ein ſchmerzhafter Schat⸗ ten über ihr Geſicht, wenn er ſich zum Gutenachtkuß über ſie beugen wollte. Meiſt fand er ſie auch nicht allein, ſondern die Sekretärin ſaß noch bis ſpät in der Nacht an ihrem Bett, Stenogramme vorleſend, Briefe aufnehmend und auf Unterſchriften wartend. 5 ö 5 1 eee eee 1 .. e 1 .. 2 D F 3 S Aus dembiadiscuien Claude N Neue Polizeidirektoren in Baden ( Karlsruhe, 2. Juli. Im Bereich des Miniſteriums Innern wurden folgende Ernennungen ausgeſprochen: Regierungsrat Dr. Wilhelm Heim beim Bezirksamt⸗ Polizeidirektion Pforzheim zum Polizeipräſidenten in Karls⸗ ruhe, Regierungsrat Otto Henninger beim Bezirksamt⸗Poli⸗ zeidirektion Heidelberg zum Polizeidirektor daſelbſt, Regie⸗ rungsrat Günther Sackſofſky beim Polizeipräſidium Karlsruhe 15 Polizeidirektor in Freiburg und Regierungsrat Kurt Wehrle im Miniſterium des Innern zum Polizeidirektor in Pforzheim. Badiſche Landesſynode einberufen Beſchlußfaſſung über die Eingliederung. Karlsruhe, 3. Juli. Am Mittwoch, den 4. Juli, vormit⸗ tags 10,30 Uhr, tritt die Landesſynode der evangeliſch⸗pro⸗ teſtantiſchen Landeskirche Badens im Saale des evangeli⸗ ſchen Vereinshauſes zuſammen. Während der Tagung ſoll u. a. auch Beſchluß gefaßt werden über die Eingliederung der Vereinigten evangeli⸗ ſchen Landeskirche Badens in die Deutſche evangeliſche Kirche. Beſchlagnahme eines Flugblattes Karlsruhe, 3. Juli. Die Preſſeſtelle beim Staaksmini⸗ ſterium teilt mit:„In der letzten Woche wurden im gan⸗ zen Lande Baden etwa 100 000 Stück eines Flugblattes mit der Ueberſchrift„Vom guten Recht der katholiſchen Ju⸗ end“ verbreitet. Verfaßt und herausgegeben wurde das Flugblatt, wie die polizeilichen Feſtſtellungen ergeben ha⸗ ben, von dem Diözeſanpräſes der männlichen und weiblichen Jugendorganiſationen in Freiburg. Da das Flugblatt die nach Paragraph 6 des Reichspreſſegeſetzes vorgeſchriebe⸗ nen Angaben über den verantwortlichen Verleger, Verfaſ⸗ ſer oder Herausgeber nicht enthielt, wurde es polizeilich be⸗ ſchlagnahmt. Die Beſchlagnahme wurde vom Amtsgericht Freiburg auf Antrag der Staatsanwaltſchaft richterlich be⸗ ſtätigt. Gegen den Drucker und Herausgeber iſt ein Straf⸗ verfahren eingeleitet worden. Das Geh. Staatspolizeiamt meldet:„Auf Veranlaſſung des Geh. Staatspolizeiamtes wurde durch den Herrn In⸗ nenminiſter der Stadtpfarrer Deppiſch von Oſterbur⸗ ken in Schutzhaft genommen. Stadtpfarrer Deppiſch hat in zahlreichen Aeußerungen dritten Perſonen gegenüber eine Geſinnung an den Tag gelegt, die eines Seelſorgers und Deutſchen unwürdig iſt. U. a. erklärte er, daß alle Katholi⸗ ken des Saargebietes für Frankreich ſtimmen würden Die geſamte SA ſei beurlaubt bis Auguſt. Das bedeute Krieg. n Pfingſten erklärte Deppiſch von der Kanzel herab, daß das ſchönſte Pfingſtgeſchenk für den Papſt die öſterreicht⸗ ſche Verfaſſung ſei. Dieſe dee ppc für die Kirche der Idealſtaat. Die Predigt leitete Deppiſch mit den Worten ein: „Ich predige heute nicht vom Geiſte Lenins oder Potsdams oder von einem Geiſte, wovon ſo viel geredet wird. Heute predige ich vom Pfingſtgeiſt und der wird ſiegen.“ Stadt⸗ pfarrer Deppiſch, der früher als eifriger Zentrumsmann bekannt war, glaubte ſeine hetzeriſche Tätigkeit in letzter Zeit wieder verſtärkt aufnehmen zu können und hat es ver⸗ ſtanden, vornehmlich die weibliche Bevölkerung Oſterburkens gegen den heutigen Staat und die NSDAP aufzuwiegeln. Nach Bekanntgabe der Feſtnahme verſammelten ſich Teils der durch den Stadtpfarrer Deppiſch ſeit Monaten mit allen Mitteln zentrümlicher Rabuliſtik verhetzten Bevölke⸗ rung, um ihren Proteſt gegen die Feſtnahme kundzutun Gendarmerie und raſch herbeieilende SA⸗Männer räumten den Marktplatz und ſtellten in wenigen Minuten die Ord⸗ nung wieder her. Die Folgen dieſer fanatiſchen Wühlarbeit des Stadtpfarrers Deppiſch zeigten bereits ihre Früchte bis tief hinein in das Familienleben, denn nach der Feſt⸗ nahme verletzte der Vater eines Hitlerjungen ſeinen eige⸗ nen Sohn durch ſchwere Schläge, weil derſelbe Mitglied der HJ iſt. Eine Mutter jagte ihr eigenes Kind aus dem Eltern⸗ hauſe, ebenfalls wegen deſſen Zugehörigkeit zur J und nannte es„Höllenſohn“. Beide Jungen, die durch dieſen Anchriſtlichen, neuentfachten Zentrumshaß durch die eigenen Eltern aus der Familie, von Haus und Hof verſtoßen wurden, konnten durch die Fürſorge und Hilfe des Gebiets⸗ führers Kemper in Karlsruhe untergebracht werden. Windhoſe zerſtört Scheuer. Weinheim. Durch eine Windhoſe wurde die Scheuer des Kaufmanns J. Heil in der Hauptſtraße zerſtört. Die Windhoſe deckte das Dach der in den 70er Jahren erbauten Scheuer in ſeiner geſamten Länge von etwa 20 Meter voll⸗ ſtändig ab. Das Gebälk der Scheuer wurde ebenfalls voll⸗ ſtändig abgetragen. Die auf dem Gebälk lagernden Waren des Kaufmanns Ferdinand Neu wurden zum größten Teil mit dem Dachwerk in den anſchließenden Garten geſchleu⸗ dert. Auch Obſtbäume mit reichem Behang wurden dabei vernichtet. Der 1 iſt beträchtlich. Menſchenleben wur⸗ den nicht gefährdet. Noch kurz zuvor war Frau Neu in der Scheuer tätig. Heidelberg.(Das Rauchen im Walde ver⸗ boten.) Zur Verhütung von Waldbränden iſt, wie das Bezirksamt in einer Bekanntmachung mitteilt, in ſämtlichen Waldungen des Amtsbezirks Heidelberg das Rauchen außer⸗ halb der Land⸗ und Kreisſtraßen bis 15. Oktober bei Strafe bis zu 60 Mark oder 14 Tagen Haft verboten. (), Durmersheim bei Raſtatt.(Schwerer Auto⸗ unfall.) Auf der Landſtraße zwiſchen Durmersheim und Grünwinkel überſchlug ſich ein Opelauto von hier infolge des Reifendefekts. Die Inſaſſen, zwei Frauen, wurden ſchwer verletzt ins Karlsruher Städt. Krankenhaus verbracht. Das Auto iſt ſtark beſchädigt. i ) Gaggenau.(Tödlicher Betriebsunfall.) Der in den 40er Jahren ſtehende Arbeiter Metz aus Oberweier wurde von einem Rollwagen erfaßt und gegen einen anderen Rollwagen gedrückt. Der Bedauernswerte iſt den erlittenen Verletzungen erlegen. 8 Sand bei Kehl.(Tödlicher Sturz von der Leiter.) Hier ſtürzte ein ſechsjähriges Kind ſo unglücklich von einer Leiter, daß es den dabei erlittenen Verletzungen im Krankenhaus erlag. Auenheim.(Blinde Greiſin im e ertrunken.) Die 87 Jahre alte Margarete Kleinmann geborene Ribs wurde von ihren Angehörigen in einem 9 Waſſerzuber ertrunken aufgefunden. Die Greiſin war ſeit längerer Zeit erblindet und iſt anſcheinend auf den 1 5 zugelaufen und hineingeſtürzt. Die ſo tragiſch ums Leben Gekommene war die älteſte Frau in Auenheim. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Kraftfahrer fährt auf Eiſen⸗ bahn.) Auf der Kreuzung des Ortsverbindungsweges Hart⸗ haufen—Schwegenheim mit der Schmalſpurbahn Speyer Lo⸗ kalbahnhof—Neuſtadt a. d. H. Lokalbahnhof ſtieß ein Per⸗ ſonenzug mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Kraftwagen wurde erheblich beſchädigt. Verletzt wurde nie⸗ mand. Soviel bis jetzt feſtgeſtellt worden iſt, hat der Kraft⸗ wagenlenker bei der Annäherung an den Uebergang die Warnſignale des Zuges(Pfeifen und Läuten) nicht beachtet und die nötige Vorſicht außer Acht gelaſſen. Frankenthal.(Der Maudacher Raubmord vor dem Schwurgericht.) Die Preſſeſtelle beim Landgericht Frankenthal teilt mit: Die Vorunterſuchung in der Mau⸗ dacher Raubmordſache Baumann und Genoſſen iſt abge⸗ ſchloſſen. Der Unterſuchungsrichter hat die Akten an die Staatsanwaltſchaft bereits weitergegeben, die nunmehr An⸗ klage zum Schwurgericht erheben wird. Die Sache wird in der am 16. Juli 1934 beginnenden Tagung des Schwur⸗ gerichts beim Landgericht Frankenthal zur Verhandlung kommen. Großfeuer im Arbeitsdienſtlager Göppingen Göppingen, 2. Juli. Im 1 des Arbeits dienſt⸗ lagers in der früheren Papferfabrit Krumm brach in det Morgenſtunden Feuer aus, das ſich mit roger 125 2. keit ausbreitete. Wenige Minuten e der geſambe Dachſtock in Flammen. Es wurde deshalb Großfeuer alar⸗ miert. Die inzwiſchen eingetroffenen Löſchzüge von Göppin⸗ gen und Eislingen konnken es nicht verhindern, daß d Feuer auch noch auf den früheren Holländerbau abergriff Auch hier wurde der Dachſtock vernichtet. Die Mannſchaftsräume des Arbeitsdienſtlagers ſind aus⸗ gebrannt. Ein Teil der Aniformen und Zivflanzuge fiel dem raſenden Element zum Opfer. Nach einſtündiger Tätigkeit der geſamten Göppinger Feuerwehr und des Löſchzugs von Eis⸗ lingen war die größte Gefahr beſeitigt und das Feuer 17 ſeinen Herd beſchränkt. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht bekannt. Die polizeilichen Ermittlungen ſind im Gange. Der Schaden iſt bedeutend. J Landwirtſchaftliches Anweſen abgebrannt. — Göppingen, 2. Juli. Im Maitishof bei Hohenſtaufen, der dem Bauern Grötzinger gehört, entſtand Feuer. Das Wohnhaus iſt größtenteils abgebrannt. Dagegen konnte die hart angebaute Scheune gerettet werden. Die e e iſt noch nicht bekannt. Der Schaden beläuft ſich auf zirka 10 000 Mark. Die Feuerwehren von Hohenſtaufen und Maitis bekämpften das Feuer mit Erfolg. In der Notwehr erſchoſſen. 0 Frankfurt a. M. In der Nacht gegen 1.30 Uhr betraten zwei Männer die Wirtſchaft von Göpfert in der Bolonga⸗ rusſtraße, aus der ſie lautes Sprechen hörten. Der Wirt trat ihnen mit einem Gummiknüppel in der Hand entgegen und verwies ihnen das Lokal. Dabei drängte er einen der Männer in einen dunklen Hausflur, der keinen Ausgang zur Straße hat. Der Angegriffene erſuchte wiederholt den Wirt Göpfert, der ihn hart vebrangtre, von ihm abzulajfen, andernfalls er von ſeiner Schußwaffe Gebrauch machen würde. Als Göpfert ihn trotz dieſer Aufforderung weiter mit dem Gummiknüppel bedrängte, ſchoß er zweimal auf ihn und traf ihn in Bauch und Bruſt. Der Verletzte wurde ſofort in das Krankenhaus in Höchſt gebracht, wo er ſtarb. Großfeuer an der Wartburg Am Montag nachmittag brach im Wartburg⸗Gaſthof, der unmittelbar neben der Wartburg auf dem Wartburg⸗ berg liegt, Großfeuer aus, das den Dachſtuhl und die obe⸗ ren Stockwerke des Hauptgebäudes vernichtete. Die Wart⸗ burg ſelbſt war nicht gefährdet. Tod im Waſſerleitungsſchacht Bürſtadt(Heſſen), 3. Juli. Als der 29jährige Monteur Jäger aus Cronberg im Taunus zuſammen mit anderen Arbeitskameraden mit dem Legen von Waſſerleitungsrohren in einem faſt zwei Meter tiefen Waſſerleitungsſchacht ba⸗ ſchäftigt war, ſtürzten plötzlich die durch den ſchweren Regen aufgeweichten Erdmaſſen ein und begruben Jäger unter ſich. Seine Arbeitskameraden machten ſich ſofort ans Werk, um ihn freizubekommen, was immerhin zehn Minuten dauerte. Jäger war aber bereits tot, zweiſtündige Wiederbelebungs⸗ verſuche hatten keinen Erfolg. Beim Paddeln von der Schiffsſchraube erfaßt. Wiesbaden, 3. Juni. In der Nähe des Biebricher Strandbades kenterte ein Paddelboot und geriet unter ein Motorboot. Der Paddler, ein Mann aus Mainz, wurde von der Schiffsſchraube erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er im Strom verſank. f Zwei Todesopfer eines Liebesdramas. Augsburg, 2. Juli. Auf dem linken Lechufer bei Gerſt⸗ hofen wurde eine weibliche Leiche aufgefunden, die mehrere ſchwere Schnitte am Hals aufwies. Nicht weit von dem Fundort entfernt entdeckte man eine halb im Waſſer hän⸗ gende männliche Leiche. Aus einem vorgefundenen Zettel ergab ſich, daß die beiden jungen Leute freiwillig aus dem Leben gegangen ſind. u Oberlahnſtein.(Tot aufgefunden.) Hier wurde eine 78jährige Witwe in ihrem Bett tot aufgefunden. Als ſie in den Morgenſtunden nicht geſehen wurde, klopf⸗ ten ihre Angehörigen an die Tür, ohne jedoch Antwort zu bekommen. Als ſie die Tür öffnen ließen, fanden ſie die alte Frau tot im Bett liegend auf. Sie war an einem Herz⸗ ſchlag geſtorben. Nidda. Unglück durch Scheintodpiſtole.) In der Nähe von Salzhauſen ſpielte der 15 Jahre alte Metzgerlehrling Wilhelm Huhn mit einer geladenen Schein⸗ todpiſtole. Dabei hielt der Junge die Piſtole ſo unglücklich, daß ihm ein plötzlich losgehender Schuß in das Geſicht ging und ein Auge ausriß, während das andere Auge ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen wurde. * Herborn.(Jagdhund von einem Bienen⸗ ſchwarm totgeſtochen.) Auf eigenartige Weiſe iſt, in dem Weſterwaldort Beilſtein ein wertvoller Jagd⸗ hund ums Leben gekommen. Der Hund befand ſich in einem Zwinger und wurde hier von einem Vienenſchwarm über⸗ fallen, der ihn furchtbar zurichtete. Leider konnte das arme Tier nicht aus dem Zwinger flüchten, ſodaß es bei lebendi⸗ gem Leibe von den Bienen zu Tode gepeinigt wurde. Der Vorfall wurde erſt bemerkt, als der Hund bereits verendet war 5 Gießen.(Vom Auto überfahren.) Hier wurde der auf ſeinem Fahrrad fahrende 24jährige Schloſſer Ernſt Felder aus Großen⸗Linden von einem Auto angefahren, zu Boden geriſſen und ſchwer verletzt... Lolcale ſeuildocuau Flaggenhiſſung und Treue⸗Kundgebung der Geckenheim⸗Schule. Diecht gedrängt ſtanden mehr als tauſend Kinder und ihre Erzieher um den neuerrichteten Flaggenmaſt im Schul⸗ hofe. Langſam und feierlich ſtiegen die Farben des Reiches empor, die Hände reckten ſich und„Die Fahnen hoch“ klang es machtvoll über den Platz“. Tiefe Er⸗ griffenheit prägte ſich auf eines jeden Antlitz aus, als der Schulleiter Herr Rektor Böhler in bewegten Worten die unſagbare Tragik der letzten Vorkommniſſe ſchilderte. Männer von hervorragenden Kenntniſſen und Fähigkeiten, alte Weggenoſſen und Mitkämpfer waren es, denen der Führer ſein Vertrauen ſchenkte, die er voll Hoffnung mit⸗ arbeiten ließ an dem ſchweren Werke des Wiederaufbaues unſerer Ration. Kaum erſetzbar wären dieſe Männer geweſen, wenn ſie eines nicht verloren hätten— die „Treue“. Sie brachen die Treue dem, der ihnen über alles vertraute. Anſägliches Elend, nicht zu ermeſſendes Unglück wäre erneut über unſer Volk hereingebrochen, wenn nicht der Führer zugegriffen hätte. Das Schickſal der Treuloſen hat ſich erfüllt. Das Albdrücken, das Gefühl der Angſt vor etwas Anfaßbarem, das auf dem ganzen Volke lag, iſt gewichen. Befreit und hingebungsvoll ſchlagen alle Herzen dem Führer entgegen. Unverſtändlich iſt es, wenn ſelbſt Geiſtliche an ſolchen Tagen durch ihr Verhalten verantwortungsbewußte Männer zum Ein⸗ ſchreiten zwingen. Doch können derartige Vorkommniſſe das Vertrauen zu unſerem Führer nicht erſchüttern.„O Deutſchland hoch in Ehren, Du heiliges Land der Treu'“ bildete den Ausklang der erhebenden Feier. h Koloniale Kundgebung in Mannheim. Mit der 25⸗ jährigen Jubiläumsfeier des Kolonial⸗Militärvereins Mann⸗ heim war eine machtvolle Kundgebung für den deutſchen Kolonialgedanken verbunden, an der auch zahlreiche aus⸗ wärtige Kolonialvereine teilnahmen. Im Friedrichspark fand das Feſtbankett ſtatt. In den Reden und Anſprachen wurde auf die große deutſche Kolonialgeſchichte hingewieſen. Ein großer Feſtzug, in dem ein Stück Afrika lebendig wurde, warb für den kolonialen Gedanken. II Aeberfahren und getötet. Auf der ſüdlichen Brücken⸗ auffahrt der Hindenburg⸗Brücke ereignete ſich ein folgen⸗ ſchwerer Unfall. Bei dem Verſuch, auf einen in Fahrt be⸗ findlichen Fernlaſtzug aufzuſpringen, fiel ein lediger Ar⸗ beiter von hier zwiſchen Motorwagen und Anhänger und wurde von letzterem überfahren. Der Verunglückte wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht, wo er noch am glei⸗ chen Tage an den erlittenen Verletzungen ſtarb. Tödlich wirkender Fauſtſchlag. Durch einen Fauſt⸗ ſchlag war bei einem Wirkshausſtreit am 4. März ds. Is. in einer Wirtſchaft im Jungbuſchviertel der 28 Jahre alte Schloſſer Willi Sinn von hier von dem 23 Jahre alten Johann Münſtermann von hier getötet worden. Sinn hatte einen Fauſtſchlag über das rechte Augenhöhlen dach erhalten, wodurch dasſelde gebrochen war und auch der Schädelgrund einen Sprung erhielt. Zwei Tage darauf erlag der Ge⸗ ſchlagene ſeinen Verletzungen. Das Schwurgericht Mannheim verurteilte Münſtermann, der ſchon ſiebenmal hauptſächlich wegen Roheitsdelikten vorbeſtraft iſt, zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Jahren. Der Staatsanwalt hatte 4 Jahre 6 Monate Zuchthaus beantragt. — Betäubung mit elektriſchen Apparaten verboten. In der erſten Ausführungsverordnung zum neuen Tierſchutzge⸗ ſetz, die der Reichsminiſter des Innern fetzt erlaſſen hat, wird u. a. verboten, zur Betäubung von Tieren elektriſche Apparate oder Verfahren zu verwenden. Die Verwendung ſolcher Verfahren iſt nur bei Schlachtung oder Tötung erlaubt. Allerdings kann der Miniſter ſelbſt für die prak⸗ tiſche Erprobung von elektriſchen Apparaten und Verfahren Ausnahmen zulaſſen und nach praktiſcher Erprobung dieſe Verfahren ſelbſt geſtatten. — Eine Muſikerkarte für Nebenberufler. Wer nebenberuf⸗ lich gegen Entgelt Muſik ausüben will, iſt zwar von der Verpflichtung befreit, der Reichsmuſikkammer anzugehören, die Befreiung iſt aber davon abhängig, daß ſie nicht zur Beſchränkung der Erwerbsmöglichkeiten der erwerbsloſen Be⸗ rufsmuſiker mißbraucht wird. Um die Durchführung dieſes Grundſatzes zu ſichern, wird auf Grund eines Erlaſſes des Präſidenten der Reichsauſtalt für Arbeitsvermittlung den Nebenberuflern gegebenenfalls von der örtlich zuständigen Stelle der Reichsmuſikerſchaft im Einvernehmen mit dem Ar⸗ beitsamt ein Tagesausweis gegen eine Verwaltungsgebühr von 50 Pfennig ausgeſtellt. Cireus J. Buſch kommt nach Mannheim! Buſch, der altrenommierte deutſche Großcireus, machte im Laufe der letzten Jahre vor allem durch ſeine außer⸗ gewöhnlichen Erfolge im Auslande von ſich reden. Dieſe Erfolge beruhten auf der neuartigen, gediegenen Zuſammen⸗ ſetzung ſeines Cireusprogramms, das durchweg nur von prominenten Artiſten und Dompteuren beſtritten wird, vor allem aber auf der Spezialität Buſchs, dem„CEireus unter Waſſer“, der in den letzten Jahren einen unerhörten Ausbau erfahren hat, ſowohl in techniſcher, wie auch in künſtleriſcher Hinſicht. Und dieſe großen Erfolge blieben Buſch nun auch in der diesjährigen neuen Deutſchland⸗Tournee treu. Von Stadt zu Stadt. Ueberall, wohin Buſch mit ſeinem neuen Cireusprogramm und ſeinem neuen Manege⸗Schauſpiel kommt, bildet ſein Gaſtſpiel das Tagesgeſpräch. Größer, ſchöner, ſenſationeller denn je wird er nun demnächſt auch nach Mannheim kommen, wo er kein Fremder iſt, ſondern ſicherlich von vielen, die ihn vor Jahren ſahen, mit Freuden wiederbegrüßt werden wird. Sein hieſiges Gaſtſpiel wird für die Großſtadt Mannheim zweifellos das größte Er⸗ eignis der Saiſon werden! i wunde eroſegh an winnen dug Sornag open mes wurde im Mien ein Erdſtoß rrgenommen, de 1 85 95 12 3.. 5 urch herabſtürzendes Geſchirr geringer Sach ſtanden. Das hef Scattel des Bodens verurſachte unte der Einwohnerſchaft einige Aufregung. rel Leokrem Halil. die Sonne Schutz den Findlingsblöcken. Ueber die Erhaltung der Findlingsblöcke hat der preußiſche Kultusminiſter einen Er⸗ laß herausgegeben, in dem es u. a. heißt: Wo keine Not⸗ wendigkeit vorliegt, einen Findling ſeiner Erhaltung wegen wegzuſchafſen, ſollte man ihn als echtes Naturdenkmal dort ruhen laſſen, wo ihn die Natur hingelegt hat. Nur wenn ein Findlingsblock aus zwingenden Gründen nicht an ſeiner na⸗ türlichen Lagerſtätte verbleiben kann, iſt zu billigen, daß er an eine andere Stelle gebracht und etwa als Denkmal verwendet wird. In dem Erlaß wird zum Schluß darauf hingewieſen, daß bei der Verwendung von Findlingen zu Denkmalszwecken die vielfach beliebte Verbindung eines Find⸗ lingsblockes mit architektoniſchen Formen äſthetiſch nicht durch⸗ weg einwandfrei iſt. Der Erlaß empfiehlt daher Findlings⸗ blöcke als Denkmal möglichſt unbearbeitet zu laſſen. Badiſches Sondergericht Immer wieder der Reichstagsbrand. Mannheim, 3. Juli. Das Badiſche Sondergericht hatte Montag nur zwei Fälle abzuurteilen, wobei es ſich wieder um unſfinnige Redereien über den Reichstagsbrand han⸗ delte. Der 1878 in Heidelberg geborene Alois Fiſcher, ſeit 1924 penſioniert, ſoll dem vor einiger Zeit vom Son⸗ dergericht zu acht Monaten Gefängnis verurteilten, heute als Belaſtungszeugen geladenen Angeklagten bei öfteren Beſuchen ſeine politiſchen Weisheiten erzählt haben. Er beſtritt entſchieden die Aeußerungen; es ſei alles erlogen. Fiſcher iſt nach den Ausſagen des politiſchen Fahndungsbe⸗ amten als Kommuniſt bekannt. Das Gericht ſprach eine Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten aus. Der andere Fall ſpielte im Barackenviertel in Triberg. Die 1885 dortſelbſt geborene Ehefrau Joſepha Lapi⸗ kas äußerte vor einem halben Jahr zu ihrer Freundin und Nachbarin beim Leſen des Prozeßberichtes über den Reichstagsbrand in der bekannten Weiſe. Sie beſtritt die Behauptung entſchieden, aber ein politiſcher Fahndungsbe⸗ amter bezeichnete ſie als fanatiſche Kommuniſtin. Das Ur⸗ teil lautete auf fünf Monate Gefängnis. — A . 5 Der naſſe Tos Wie verhält man ſich bei Badeunfällen? Alljährlich ertrinkt eine große Anzahl Menſchen beim Baden. Deshalb kann nicht eindringlich genug vor unbedach⸗ tem Verhalten gewarnt werden. Wer überhitzt, vielleicht in der Mittagsſonne ſich ſofort in das Waſſer begibt, ohne die nötige Ablühlung des Körpers in Ruhe zu erwarten, ſetzt ſich der Gefahr aus, durch Herzſchlag ein ſchnelles Ende zu finden. Es darf nicht überſehen werden, daß gerade beim Schwimmen das Herz beſonderer Anſtrengungen ausgeſetzt iſt, die ein von vornherein ganz geſundes Herz ſchnell zum Er⸗ lahmen bringen. Kommt dann noch die ſchädliche Wirkung großer Hitze auf das Herz hinzu, ſo tritt dieſe Erſcheinung um ſo ſchneller ein. In allen Fällen haben daher Herztranke oser ſolche Per⸗ ſonen, deren Herz leicht anfällig iſt, vas Schwimmen zu Anterlalſen. Ebenſo iſt es angebracht, daß alle Perſonen, die körperlich nicht in beſter Verfaſſung ſind, ſich des Schwim⸗ mens enthalten, weil wiederum gerade ſie ihr Herz be⸗ ſonderen Anſtrengungen ausſetzen müſſen und die Gefahr des Erliegens der Herzkraft im gefährlichen Augenblick für ſie beſonders groß iſt. Als Regel beim Baden iſt anzuſehen, daß man ſich langſam ausk oamit der durch Gehen und äußere Hitzeeinwirku ne er ſich abkühlen kann. und ſich erſt nach genügender Abkühlung ins Waſſer vegibt. Eine beſtimmte Dauer des Schwimmens anzuraten iſt nicht gut möglich, weil das Schwimmen ſich völlig nach der kör⸗ perlichen Leiſtungsfähigkeit des einzelnen Schwimmers rich⸗ ten. Schwächliche Perſonen ſollten aber ein pauſenloſes Schwimmen nicht über 10 Minuten ausdehnen. Hat infolge des Verſagens der Herzkraft oder anderer Urſachen jemand das Bewußtſein verloren, ſo iſt ſchnellſtes Handeln unumgänglich. Dem Untergegangenen iſt Schlamm, der ſich bei dem Aufenthalt unter Waſſer in Rachen und Kehlkopf angeſammelt hat, unverzüglich zu entfernen. Dann iſt nach Entleerung der Lunge von Waſſer die Zunge kräftig hervorzuziehen und mit der künſtlichen Atmung zu beginnen, die unter Umſtänden längere Zeit fortzuſetzen iſt. Daneben iſt der Anregung der. eee die größte Aufmerkſam⸗ keit zu ſchenken. Hat der Verunglückte bereits das Bewußt⸗ ſein wieder erlangt, und kann er ſchlucken, ſo iſt ihm heißer Kaffee oder auch Kognak und 1 als Anregungs⸗ mittel einzuflößen. Die Tätigkeit der Hautgefäße iſt durch Reiben der Haut, durch Abklatſchen mit Handtüchern uſw. in Gang zu bringen. Nachher iſt der Körper in warme Tü⸗ cher einzuhüllen, damit eine weitere Abkühlung, die infol Verſagens der Herztätigkeit eingetreten 05 vermieden wird. Erſt wenn die Herztätigkeit wieder in Gang gekommen iſt, und der Puls wieder ſeine normale Schlagzahl und Stä erlangt hat, iſt die unmittelbare Gefahr vorüber. in und sind Fahr kartenſchaltern löſen. für Muff oſchen hilft! Lufiſchutz auf dem Lande? So mag mancher Volksgenoſſe fragen, dem dieſe Zeilen zu Geſicht kommen. Aber ſelbſtverſtändlich! Zitiler Luft⸗ ſchutz, wie er in allen Gauen des deutſchen Vakerlandes mit Tatkraft und Entſchloſſenheit in die Wege geleitet wurde, iſt keineswegs ein Vorrecht der Großſtädte und der indu⸗ ſtriellen Bezirke, auch das flache Land hat ein ſtarkes In⸗ tereſſe, mit derſelben Willenskraft an der Erziehung der Bevpölterung zu arbeiten, wie dies in den Großſtädten zu beobachten iſt. Das beſte Beispiel bieten Deutſchlands Nach⸗ barn. Sie haben ſeit dem Ende des Weltkrieges keine Koſten geſcheut und keine Mittel unverſucht gelaſſen, um weiteſte Kreiſe der Bevölkerung von der Notwendigkeit des Luft⸗ ſchutzes zu überzeugen. Alle uns Deutſchen benachbarten Staaten haben bei ihren Völkern Verſtändnis und weit⸗ gehende innere Bereitſchaft vorgefunden. Wie viel mehr muß das deutſche Volk in allen ſeinen Schichten entſchloſſen 3 dem Rufe des Reichsminiſters Göring und des Reichsluft⸗ ſchutzbundes zu folgen, zumal durch das Diktat von Ver⸗ ſailles keine Möglichkeit der Abwehr und Verteidigung in der Luft beſteht. Gewaltig ſind die Werte, die es auf dem flachen Lande zu ſchützen gibt. Kirchen, Häuſer, eunen, Viehſtälle, öffentliche Gebäude aller Art müſſen für den Cifal ebenſo geſichert werden wie die in den großen und größeren Städteſt.. iſt die Erziehung der Be⸗ völkerung. Notwendig iſt, daß Männer, Frauen und heran⸗ wachſende Kinder ſich mit den Aufgaben des Luftſchutzhaus⸗ wärtes und des Brandwartes vertraut machen. Möglichſt zahlreiche Volksgenoſſen müſſen bereit ſein, ſich in Kurſen beſchulen zu laſſen. Jede Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes gibt gern Allskunft. 28 Jahre poſtſcheckverkehr Heute mehr als eine Million Konken. Der 1909 in der Reichspoſt eingeführte Poſtſcheckver⸗ kehr hat ſich in den verfloſſenen 25 Jahren zu ungeahnter Höhe entwickelt. Die Zahl der Poſtſcheckkonten hat heute eite Millton überſchritten. Deutſchland ſteht damit weitaus an der Spitze aller Länder im Poſtſcheckverkehr. In den letzten Jahren ſind mehr als 700 Millionen Buchungen jährlich im Betrage von mehr als 100 Milliarden RM er⸗ folgt. Die Guthaben auf den Konten 1933 betrugen im Jahresdurchſchnitt 465 Millionen RM. Es beſtehen 19 Poſt⸗ ſcheckümter. Daneben ſind rund 42 000 Poſtanſtalten dem Verkehr dürch Entgegennahme von Einzahlungen und durch Auszahlungen nußbar. Die Verkehrsentwicklung hat die Poſtſcheckämter allmählich zu Großbetrieben heran⸗ wachſen laſſen. Man verzeichnet heute werktäglich einen Durchſchnitt von 2,3 Millionen Buchungen, einen Eingang von 320 000 Briefen mit Gutſchriftaufträgen werktäglich und einen täglichen Abgang von rund 400 000 Kontoaus⸗ zugsbriefen und 210 000 Zahlungsanweiſungen. Die ordnungsmäßige Bearbeitung eines ſolchen Maſ⸗ ſenverkehrs bedingt einfache und überſichtliche Betriebsfor⸗ men, ſtrenges Festhalten an der Benutzung einheitlicher Formblätter und in weitem Umfange die Heranziehung von Hilfsmitteln neuzeitlicher Bürotechnik. So iſt eine ganze Anzahl von Maſchinen allein beim Oeffnen der Briefe tätig, 3000 Addiermaſchinen und 1000 Buchungsmaſchinen arbei⸗ ten neben einer großen Zahl von Schneidemaſchinen, Brief⸗ ſchließmaſchinen, Abſchrift⸗ und Prägemaſchinen. Außerdem find Stempel⸗ und Hochdruckſtempelmaſchinen, Schnellpreſ⸗ ſen, Setzmaſchinen, Kopiermaſchinen zuſammen mit Förder⸗ bändern und Rohrpoſtanlagen in Tätigkeit. Jedes Poſtſcheckamt iſt auch mit Einrichtungen zum Schutze gegen Fälſchungen verſehen. Das fängt mit der Durchleuchtung an und hört bei dem Gebrauch verwickelter Geräte auf. Von der gewaltigen Arbeit, die in den Poſtſcheckämtern geleiſtet wird, gab eine Beſichtigung des Berliner Poſtſcheck⸗ amtes ein Bild. Hier müſſen täglich für etwa 169 000 Konten 196 000 Zahlkarten, 247 000 Ueberweiſungen, 56 000 Zahlungsanweiſungen, 55 000 Schecks und 58 500 Konto⸗ auszüge erledigt werden. Daneben ſind bei der Zahlſtelle 300 Schecks über 780000 RM auszuzahlen., Hier wird wahrhaftig eine gewaltige Leiſtung im Intereſſe der Volks⸗ wirtſchaft vollbracht. Wetter 8 Von den Azoren ausgehend erſtreckt ſich ein Rücken hohen Druckes über England und Frankreich bis Mittel⸗ europa herein. Die über dem Mittelmeer gelegenen Störun⸗ gen ſind abgezogen und haben damit an Einfluß auf die Witterung unſeres Gebietes verloren, ſo daß wir mit vor⸗ wiegend heiterem Wetter rechnen können. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 2. Juli. Amtlich notierten: Weizen ſüdd. frei Mannheim Marktpreis 21,30, Erzeugerfeſtpreis Bezirk 9 20,10, Bezirk 10 20,30, Bezirk 11 20,50, Mühleneinkaufspreis Bezirk 9 20,50, Bezirk 10 20,70, Bezirk 11 21,00, Roggen ſüdd. frei Mannheim Marktpreis 18,50, Erzeugerfeſtpreis Bezirk 8 17,30, 9 17,50, Mühlenein⸗ kaufspreis Bezirk 8 17,70 bis 17,90, 9 Juli 18,00 bis 18,20, Raps neue Ernte inl. ab Station 31,00 Mark, Weizenkleie feine mit Sack 11,25, grobe 11,75, Roggenkleie 12,00, Wei⸗ zenzuttermehl 12,25, Roggenfuttermehr 12,75, Weizennach⸗ mehl 16,00, Weizennachmehl 4 B 16,75, Erdnußkuchen 17,20, Soyaſchrot 16,00, Rapskuchen 14,50, Palmkuchen 15,70, Kokoskuchen 17,70, Leinkuchen 17,60, Biertreber mit Sack 15,00 bis 15,50, Malzkeime 13,50 bis 14,00, Rohme⸗ laſſe 9,00, Wieſenheu neu loſe 10,00 bis 11,00, Luzernklee⸗ heu neu 11,00 bis 11,60, Stroh drahtgepreßt, Roggen⸗Wei⸗ zen 2,60 bis 3,00, Hafer⸗Gerſte 2,60 bis 2,80, gebündeltes Stroh, Roggen⸗Weizen 2,20 bis 2,60, Hafer⸗Gerſte 2,20 bis 2,40, Weizenmehl Type 563 inl.(Spezial 0) Feſtpreisgebiet 11 29,25, 10 29,15, 9 29,05, 7 28,85 Mark plus 0,50 Mard Frachtausgleich. Aufſchlag für Weizenmehle mit 15 Prozent Auslandsweizen 0,75 Mark, mit 30 Prozent 1,50 Mark, Frachtausgleich 0,50 Mark für 15⸗Tonnen⸗Ladung, Roggen⸗ mehle Type 610(60prozentig) Feſtpreisgebiet 9 25,75, 8 25,25, jeweils plus 0,50 Mark Frachtausgleich Albſchläge für Type 700(65prozentige Ausmahlung) 0,30 ark, für Type 815(70prözefttige Ausmahlung) 1,00 Mark. Vollbeſchäftigie Auko-⸗Induſtrie. Die ſeinerzeit von manchen ſcharf kritiſierte Vorverlegung der Automobilaus⸗ ſtellung hat doch ſehr erfreuliche Früchte gezeitigt. Die große Autoſchau gab mannigfache Anregungen, vor allem aber konnten die Firmen eine außerordentlich hohe Zahl von Aufträgen hereinnehmen, ſo daß die Werke noch für Mo⸗ nate vollbeſchäftigt ſein werden. Eine Umfrage bej den maßgebenden Kraftwagenherſtellern läßt die Zahl der unerledigten Aufträge zur Zeit ungefähr überſehen. Danach konnten etwa 20 000 Kraftwagen— die Motorräder nicht gerechnet— bis jetzt noch nicht geliefert werden, ob⸗ wohl die Monatserzeugung der deutſchen Kraftwagenindu⸗ ſtrie zwiſchen 14000 und 16 000 Stück liegt. Im Monat 40 0 wurden z. B. allein im Inland 13 800 Autos neu zu⸗ gelaſſen. Geſellſchafterverſammlung der Gemeinſchaft der Freunde. Am 23. Juni 1934 fand die 8. ordentliche Geſell⸗ ſchafterverſammlung der Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot Gemeinnützige G. m. b. H. in Ludwigs⸗ hürg/ Württemberg ſtatt, in der der Geſchäftsbericht und die Bilanz für das Jahr 1933 entgegengenommen und ge⸗ nehmigt wurde. Den Geſchäftsführern und dem Aufſichtsrat würde Entlaſtung erteilt. Der Aufſichtsrat, in den auch Staatsſekretär Waldmann⸗Stuttgart eingetreten iſt, wurde wieder gewählt. Alle Beſchlüſſe wurden einſtimmig gefaßt. Mit beſonderer Befriedigung wurde in der Geſell⸗ ſchafterverſammlung zur Kenntnis genommen, daß ſich in dieſem Jahr gegenüber dem Berichtsjahr 1933 der Neu⸗ zugang noch weiter verſtärkte. Das Ergebnis des Jahres 1933 mit 1554 Neuabſchlüſſen und 13,24 Mill. RM. Ab⸗ ſchlußſumme iſt im Jahre 1934 bis zum Tage der Geſell⸗ ſchafterverſammlung durch den Neuzugang von 1932 Bau⸗ ſparverträgen mit 18 Mill. RM. Abſchlußſumme bereits übertroffen. Durch die in den nächſten Tagen ſtattfindende neue Baugeldzuteilung werden wiederum über 3,6 Mill. RM. mit dem Tochterunternehmen Salzburg über 4,5 Mill. RM. als Junizuteilung bereitgeſtellt. Zeitſchriften und Bücher. „Verreiſen Sie?“ von Polizeikommiſſar Karl Jüttner, 16 Seiten mit 7 Abbildungen, broſchiert 30 Pfg. Verlags Georg Budig, Gera. Ein kurzfriſtiges Schriftchen, welches Ratſchläge zum perſönlichen Schutz, zur Sicherung der Wohnung, aus dem Eiſenbahnrecht und zivilrechtlicher Art enthält. Ein Tele⸗ grammſchlüſſel für den Verkehr mit Hotels, ſowie Merk⸗ blätter, was vor der Abreiſe zu erledigen iſt, machen das Schriftchen unentbehrlich. Im Anhang ſind auch die wich⸗ tigſten Selbſtverteidigungsgriffe beſchrieben. Der billige Preis ermöglicht jedem die Anſchaffung. „ NeS⸗Hago. Heute Dienstag abend von 7.30 bis 9 Uhr Sprechſtunde(Kloppenheimerſtr. 37). R.⸗S.⸗Frauenſchaft. Heute 820 Uhr Heimabend in der Schulturnhalle. B. O. M.⸗Jungſchar. Heute Dienstag Abend von ½7—%/8 Uhr haben ſämtliche Mädels zu erſcheinen, welche den Werbetag in Heidelberg mitmachen. Fahrpreis 40 Pfg. Turnerbund„Jahn“. Die Meldungen für die Teilnahme am Kreis⸗ turnfeſt für Volks⸗ und Geräteturnen müſſen heute Dienstag Abend in der Turnſtunde beim Turnwart abgegeben werden. Rachmeldungen ſind nicht ſtatthaft. Brieftaubenverein„Falte“. Morgen Mittwoch von 5—7 Uhr Einſetzen nach Görlitz. Jährige Tauben dürfen geſetzt werden. münmmmmmnununmmmͤnnünnunmmunnbmnunnanümmnenamnnunlnunun unn Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatſung. Necliar- Zate- Druclierei. tuntaamauegmanhnzaenahandanungngggdpaannmfnntugedng ananas * zu vermieten. Räheres in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Hessrad mit Frei- lauf NN. 33.75 Hess- Ballon 37.86 Chrom- Ballon m. Gar. 39.95 Möbſiertes Timmer Kräftige Endivien⸗ und zu haben bei Gröpp, Meersburgerſtr. 28 N oprema Cbrom 46.5 „ ½ Ball. Gbr. 49.58 Kopffalatſetzlinge Fallon Chr. 53.75 55.50 58.50 66.50 W 1 Katalog gratis. 7 Mohnen 3 217 Nächster Tage werden Ahe Strebmarkt Breſte Strate Keine Eckläden gupmußkoplen und 3 Sie laufen führnubkonlen ill baer * 2 2 5 525 5 Union-Briketts darch auf Stat. Friedrichsfeld- Nord„Lebewohl“ ausgeladen. 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