— — —̃ Utans hagen zileh“ ſſiſche ückte. id die büßt. Wirt⸗ die 0 ge⸗ Jeder nach der Ver⸗ Ver⸗ Kopf. Külz zoſton kwür⸗ emals ich in „ die harm⸗ zwei⸗ weil t her⸗ er zu⸗ hatte ebüßt. eriert, f be⸗ 5 ſeſ⸗ gibt Eine Inſel inſam . 711 liegt. is nur darin, Arktis eeren⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm.-Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm 9 Uhr. D. A. VI. 34 1225 Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Geparatiſten als Abſtimmungs polizei? Nach einer amtlichen Verlautbarung beabſichtigt die Re⸗ gierungskommiſſion des Saargebietes für die Zeit der Volks⸗ abſtimmung die Polizei⸗ und Gendarmeriekräfte zu verſtär⸗ ken. Die deutſche Saarbevölkerung vertritt nach wie vor die Auffaſſung, daß eine Notwendigkeit zur Verſtärkung nicht beſteht. Die ſaardeutſche Bevölkerung beſitzt genügend Diſzi⸗ plin, um ſich auch durch die immer ſtärker und frecher wer⸗ denden Provokationen der Separatiſten und ihres Emi⸗ grantenanhanges nicht zu Störungen der Ruhe und Ord⸗ nung hinreißen zu laſſen. Die Leitung der Deutſchen Front ſtößt unnachſichtlich jeden aus ihren Reihen aus, der ſich gegen dieſe Disziplin vergeht. Zur Niederhaltung des klei⸗ nen Separatiſtenklüngels, von dem allein eine Störung der Ruhe und Ordnung zu befürchten wäre, reichen aber Lie vorhandenen Polizeikräfte völlig aus, ſofern ſie nur von den verantwortlichen Stellen rechtzeitig und richtig einge⸗ ſetzt werden und ihnen nicht von gewiſſen marxiſtiſchen Vorgeſetzten bei der Ausübung ihrer Pflicht in den Arn gefallen wird. Nachdem aber die Regierungskommiſſion. wie aus ihrer Verlautbarung zu erſehen iſt, entſchloſſen zu ſei 1 von der ihr vom Völkerbundsrat erteilten Err zur Verſtörkung der Polizei Gebrauch zu machen, ſaardeutſche Bevölkerung mit allem Nachdruck ve daß die Verſtärkung nur aus Perſonen rekrutiert wird, wirklich eine„objektive und unpartei Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte gewährleiſten“. Die 6 klärung der Regierungskommiſſion, daß nur ſolche Kandi⸗ daten berückſichtigt werden ſollen, iſt keineswegs geeignet, das Mißtrauen der ſaardeutſchen Bevölkerung zu beſeitigen. Im Gegenteil. Aus der amtlichen Verlautbarung der Re⸗ gierungskommiſſion iſt zu entnehmen, daß ihr bereits zahl⸗ reiche Vewerbungsgeſuche vorliegen, obwohl bisher noch keinerlei offizielle und öffentliche Aufforderung zur Einrei⸗ chung von Bewerbungsſchreiben ergangen worden war. Es wurde ſchon ſeit über einem halben Jahr wiederholt in aller Oeffentlichkeit feſtgeſtellt, daß unter dem kleinen Häuflein Separatiſten, vor allem unter den kläglichen Ueberreſten der SPD, Umfragen veranſtaltet worden ſind, wer ſich zum Eintritt in die Polizei bewerben wolle, und daß dieſe Vewerbungsſchreiben der Regierungskom⸗ miſſion zugeleitet wurden. Auf wiederholte Anfragen hat die Regierungskommiſſion beharrlich geſchwiegen und damit die Richtigkeit dieſer Feſtſtellungen zugegeben, die jetzt oben⸗ drein durch die amtliche Verlautbarung ſchwarz auf weiß beſtätigt werden. Denn die bereits eingegangenen zahl⸗ reichen Bewerbungen können nach Lage der Dinge nur dieſe ſeparatiſtiſch⸗marxiſtiſchen Bewerbungsſchreiber ſein. An Hand eines von dem Emigrantenblatt„Deutſche Frei⸗ heit“ vor einiger Zeit veröffentlichten Schreibens eines in Dänemark ſich aufhaltenden Emigranten haben wir weiter einwandfrei feſtſtellen können, daß die Regierungskommiſ⸗ ſion ſogar mit außerhalb des Saargebietes lebenden Emi⸗ granten zwecks Einſtellung in die Polizei in Unterhandlun⸗ gen ſtand. Nun könnte man vielleicht einwenden, daß dieſe Bewer⸗ ber noch nicht eingeſtellt ſind und die endgültige Entſchei⸗ dung über die Einſtellung nach der amtlichen Verlautba⸗ rung durch e ine„beſondere Kommiſſion“ erfolgt. Dieſer Einwand könnte allenfalls das ſtarke Mißtrauen der ſaarländiſchen Bevölkerung mildern, wenn die Mitglieder dieſer beſonderen Kommiſſion die Gewähr dafür böten, daß die Auswahl und Einſtellung der Bewerber tatſächlich nur nach den Geſichtspunkten erfolgt, welche die Regierungs⸗ kommiſſion in ihrer Bekanntmachung als Bedingungen an⸗ gibt. Man muß jedoch bis zum Beweis des Gegenteils an⸗ nehmen, daß die Mitglieder der„beſonderen Kommiſſion“ die gleichen Perſonen ſind, welche die Anregung für die Be⸗ werbung der ſeparatiſtiſch⸗marxiſtiſchen Kandidaten gaben, die mit Emigranten verhandeln und die auch auf eigene Fauft, ohne erſt die Ermächtigung des Völkerbundsrates abzuwarten, bereits eine Anzahl Emigranten in gehobene Poſten der ſagrländiſchen Polizei eingeſtellt haben. Das iſt der Direktor des Innern, der Franzoſe Heimburger und ſein Stab. Die Regierungskommiſſion wird nicht zu be⸗ haupten wagen, daß eine derartig zuſammengeſetzte„beſon⸗ dere Kommiſſion“ die nötige Garantie für eine einwandfreie Entſcheidung bietet. Denn ihre Auffaſſung über„objektive und unparteiiſche Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte“ iſt zur Genüge bekannt. Es iſt die gleiche Auffaſſung, mit der die Separatiſten⸗ und Emigrantenpreſſe ſeit langem krebſen geht, wonach nur frankophile Elemente die Eignung zum „zuverläſſigen“ Polizeibeamten beſitzen. Angeſichts dieſer Tatſache iſt die von der Regierungs⸗ kommiſſion verkündete Bedingung, daß„nur ſolche Kandida⸗ ten berückſichtigt werden, die ſich für keine der Ab⸗ ſtimmungsparteien erklärt haben“, nur geeig⸗ net, das Mißtrauen der ſaardeutſchen Bevölkerung hinſicht⸗ lich der Abſichten, welche die Regierungskommiſſion mit der Verſtärkung der Polizei verfolgt, noch zu ſteigern, zumal es ſolche politiſch indifferenten Kandidaten m einem Abſtimmungsgebiet nur in ganz vereinzel⸗ ten Exemplaren geben dürfte. Die Regierungskom⸗ miſſion bleibt zwar nach dem Ratsbeſchluß für die Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhe und Ordnung verantwortlich, die Ab⸗ ſtimmungskommiſſion hat daher auf die Einſtellung der Po⸗ tigung 18 319 3 Die lizeikräfte ſelbſt keinen direkten Einfluß. Sie trägt jedoch die Verantwortung für die Unbeeinflußbarkeit der Abſtimmung. Deshalb hat ſie in ihrem Aufruf an die Bevölkerung beſon⸗ mächtig find. Donnerstag, den 19. Juli 1934 ders von den Beamten ſtrengſte Neutralität verlangt. Daß die Freiheit der Abſtimmung durch ſeparatiſtiſch⸗marxiſtiſche Polizeibeamte gefährdet wird, beweiſt das Verhalten des Emigrantenkommiſſars Machts bei den provokatoriſchen Demonſtrationen der Separatiſten in Saarbrücken, ſeines Adjutanten Ernſt Chriſt bei den ſchweren ſeparatiſtiſchen Ausſchreitungen in St. Arnual und des ſozialdemokratiſchen Beigeordneten Brockmeier bei den marxiſtiſchen Provoka⸗ tionen in Neunkirchen. lizei getarnten bewaffneten Separatiſtenring darſtellen. Gegen das Denunziantentum Bekanntmachung des Chefs des Stabes. Berlin, 19. Juli. Die NS teilt folgende Bekanntmachung des Chefs des Stabes, Lutze, mit: „Ich ſehe mich veranlaßt, der Oeffentlichkeit mit aller Deutlichkeit Folgendes zur Kenntnis zu bringen: Die SA-FJührer und Männer, die im Zuge der Säube⸗ rungsaktion innerhalb der SA belaſtet ſind oder waren, ſind zu einem Teil beſeitigt, zu einem anderen Teil ſchweben gegen ſie Dißipli»arverfahren. Aus zahlloſen Zuſchriften von Denunzianten habe ich erſehen, daß innerhalb des deut⸗ ſchen Bolfes eine ganze Reihe von Menſchen ſich bemüßigt fühlt, die Ehre der anſtändigen SA-Führer und Männer anzugreifen. l Als Chef des Stabes der SA iſt es meine Pflicht, mich ſchützend vor die Ehre der mir anvertrauten Führer und Männer zu ſtellen. Ganz abgeſehen davon, daß mir als Soldat jegliches Verſtändnis für Denunziantentum abgeht, bin ich nicht gewillt, das Werkzeug kleinlicher, rachſüchtiger Menſchen zu ſein. Ich erſuche deshalb hiermit auf dieſem Wege über die Preſſe alle diejenigen, die es angeht, halkloſe Denunziakio⸗ nen zu unkerlaſſen. Sollte dieſer mein Hinweis nicht ge⸗ nügen, ſo werde ich weitere Denunzianken der Skaalsan⸗ walkſchaft übergeben.“ 30000 Freiſtellen Hitlerſpende des RKeichsnährſtandes. Berlin, 19. Juli. Auch in dieſem Jahre hat die Landwirtſchaft ihrer Dank⸗ barkeit und Verehrung für den Führer und ihrer innigen Verbundenheit mit SA und Ss dadurch Ausdruck verlie⸗ hen, daß ſie eine große Zahl von Freiſtellen für erholungs⸗ bedürftige Angehörige der SA und Sc als Hitlerſpende zur Verfügung geſtellt hat. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen der Lan⸗ desbauernſchaften ſind 28 436 Freiſtellen für eine Aufenk⸗ haltsdauer von 67 846 Wochen zur Verfügung geſtellt wor⸗ den. Dieſe Zahlen ſind inſofern nicht vollſtändig, als die bei den Gemeinden ſowie bei der SA und Ss direkt gemel⸗ deten Freiſtellen nicht darin enthalten ſind. Ebenſo ſind von den Bauern und Landwirten auch anderen Organiſa⸗ tionen, wie der NS, der Hitlerjugend uſw. im erheblichen Umfange Freiſtellen zur Verfügung geſtellt worden. Ins⸗ geſamt iſt eine höchſt erfreuliche Opfer w illigkeit der Bauernſchaft feſtzuſtellen, beſonders in einer Jahreszeit, wo der Bauer durch die Sorge um die Unterbringung der Ernte bis zum äußerſten in Anſpruch genommen iſt. And die Signatarmächte? Vernichtung der Selbſtverwaltung in Memel.— Enklaſſung von weiteren 800 deutſchen Beamten. Memel, 18. Juli. Wie halbamtlich gemeldet wird, fanden dieſer Tage ein⸗ gehende Beſprechungen zwiſchen dom Gouverneur des Me⸗ melgebietes, dem Landespräſidenten Reisgys und dem kom⸗ miſſariſchen Memeler Oberbürgermeiſter Simonaitis ſtatt, in deren Verlauf Sparmaßnahmen und die Vereinheitli⸗ chung des Verwaltungsapparates behandelt worden ſind. Reisgys erklärte u. a., daß ein Geſetz in Vorbereitung ſei, wonach im Memelgebiet die Gemeindeverwalktungen, aufgelöſt werden ſollen, was auch eine Auflöſung der drei Sandratsämter zur Folge hälte. Dadurch werde die geſamte ländliche Selbſtverwaltung des Gebietes nicht mehr von den Landratsämtern, ſondern vom Direktorium ſelbſt ausgeübt werden. Dieſe Maßnahme werde eine weitere Enklaſſung von Beamten nach ſich ziehen und zur Ausſchalkung von etwa 700 Gemeindevorſtehern führen. Außerdem erklärte Reisgys, daß im Memelgebiet überhaupt alle Beamten entlaſſen merden ſollen, die der litauiſchen Sprache nicht 2 * Von den bevorſtehenden Beamtenentlaſſungen dürfte danach weit über die Hälfte der memelländiſchen Beamten⸗ ſchaft betroffen werden, wozu noch die Entlaſſungen bei den Selbſtverwaltungen treten. Somit werden alſo weit über 800 Beamte zur Entlaffung kommen.. Nr. 166 Freiwild in Oeſterreich gung der Nationalſozialiſten.— Kein Obdach⸗ recht! Wien, 18. Juli. Die Regierung hat ein Geſetz beſchloſſen, wonach diejent⸗ gen Perſonen, die ſich gegen das Sprengſtoffgeſetz vergehen, den Schutz ihres Obdachs durch das ſogenannte Mietgeſetz verlieren ſollen. 5 Schwerer noch wiegt der Umſtand, daß dieſer Verluf des geſchützten Obdachs auch jenen droht, die in ihrer Woh⸗ nung Nationalſozialiſten in größerer Jahl zu einem Beſuch oder zu einer Berſammlung empfangen oder in deren Woh⸗ nung„illegales“ Propagandamakerial durch Vervielfälki⸗ gungsapparate hergeſtellt wird. In Hall(Tirol) wurden 52 Nationalſozialiſten unter dem Verdacht verhaftet, einen Anſchlag auf das Salinen⸗ werk vorbereitet zu haben. Iwei Erſchoſſene? Beim Wiener Nordbahnhof wurde ein National⸗ ſozialiſt, der auf den Anruf einer Schutzkorpspatrouille nicht ſtehen blieb, durch einen Schuß in den Rücken ge⸗ tötet. Desgleichen wurde ein Kommuniſt, der an einem geheimen marxiſtiſchen Meeting im Prater teil⸗ nahm, von der Polizei erſchoſſen. Aus Wolfsberg in Kärnten, aus Innsbruck und aus St. Kathrein in Kärnten werden Sprengſtoffanſchläge gemeldet. Wolfsberg hat damit den 50. Sprengſtoffanſchlag innerhalb kürzeſter Friſt zu verzeichnen. Die Polizei beſtreitet die Erſchießung. Sie hat als einen der Täter, die Cornelius Zimmer am Samstag vergangener Woche erſchoſſen haben, den 20jährigen Eduard Floch ſeſt⸗ geſtellt. Floch iſt flüchtig. Auf Angaben, die zu ſeiner Ver⸗ haftung führen, iſt eine Belohnung von 10 000 Schilling ausgeſetzt. Die Drohung mit der Todesſtrafe Die amtliche„Wiener Zeitung“ bringt heute unter Hin⸗ weis auf die am Donnerstag für alle Sprengſtoffvergehen bedingungslos eingeführte Todesſtrafe einen Aufruf an die Bevölkerung, in dem zur Ruhe, Beſonnenheit und Rückkehr zur Vernunft gemahnt wird. In dem geradezu dramatiſchen Aufruf heißt es: „Mit dem letzten Glockenſchlag der Mitternachtsſtunde geht die Friſt zu Ende, innerhalb derer ſich unbefugte Be⸗ ſitzer und Verwahrer von Sprengſtoffen durch Ablieferung dieſer Gegenſtände an die Behörden gegen die Auswirkung des am 14. Juli in Kraft geſetzten Bundesgeſetzes zur Ab⸗ wehr politiſcher Gewalttaten ſichern können. Dieſes Geſetz kennt nur eine Strafe für ſeine Verlet⸗ zung: die Todesſtrafe. Die Kundmachung der Regierung über die Verhängung der Todesſtrafe iſt volle ſechs Tage in Tauſenden von Exemplaren überall angeſchlagen, käglich durch die ganze Preſſe zum Abdruck gebracht und käglich im Rundfunk verlautbart worden. Unkennknis des Geſetzes kann ſomit nicht mehr vorgeſchützt werden.“ 3 Bemerkenswert iſt die weitere Erklärung der amtlichen „Wiener Zeitung“, es ſei noch nicht endgültig entſchieden, welche Aufgaben dem neugeſchaffenen Generalſtaatskommiſ⸗ ſau Fey in der weiteren Bekämpfung des Terrors zugeteilt werden. Es beſtätigt ſich ſomit die allgemeine Annahme, daß die Machtvollkommenheiten des früheren Sicherheits⸗ miniſters Fey durch die Umbildung der Regierung weſent⸗ lich beſchränkt worden ſind. Ein Marxiſtenblock? Die Brünner„Arbeiterzeitung“, das Organ der Sozial⸗ demokraten Oeſterreichs, veröffentlicht einen Aufſatz des Parteiführers der öſterreichiſchen Sozialdemokraten, Dr. Otto Bauer, in dem ſich dieſer mit der Lage der Partei in Oeſterreich beſchäftigt. Dr. Bauer ſtellt feſt, daß in der letzten Zeit zahlreiche Sozialdemokraten zu den Kommuniſten abgewanderk ſeien. Er meint, daß eine Umbildung der Partei notwendig ſei und daß man vor der Aufgabe ſtehe, das geſamte Pro⸗ gramm der Sozialdemokralie umzugeſtalten. Man kann vermuten, daß Dr. Bauer unter dem Eindruck des franzö⸗ ſiſch-ruſſiſchen Paktes und vielleicht auch der marxiſtiſchen e in Frankreich zum Kommunismus abſchwen⸗ en will. 1 Neue Alarmnachrichten Die letzten Meldungen aus dem Ueberſchwemmungs ge⸗ biet in Klein⸗Polen laſſen erkennen, daß die Kataſtrophe ihre Grenze noch nicht erreicht hat. Neue Alarmnachrichten kommen auch aus dem an Oſtoberſchleſien grenzenden Teil der Wojewodſchaft Krakau. f Wie aus Wadowitz gemeldet wird, ſteigt das Wafſer des Fluſſes Skawa ſtündlich um 15 Jenkimeker. Da der Ke⸗ gen ununterbrochen anhält, iſt zu befürchten, daß Wadowitz, Makow und Zakor überſchwemmt werden. Auf der Weichſel ſteigt das Waſſer um 20 Jenkimeter ſtündlich. Die Bevölke⸗ rung hal die bedrohten Ortſchaften verlaſſen. f In der Stadt Sucha beginnen ſich bereits die Straßen mit Waſſer zu füllen. 12 Häuſer mußten wegen Einſturzge⸗ fahr geräumt werden. ide Lage wird immer bedrohlicher. Nach den letzten amtlichen Meldungen wurden in Neu⸗ Saudez 26, in ktleczany 14, in Morawietz 3 Menſchen Opfer des Hochwaſſers. Aus den anderen e liegen noch keine genauen Jahlen vor, doch iſt auch hier mit zahl. reichen Todesopfern zu rechnen. 33 Veltiebsführer und Arbeitsfront Aufruf zum Eintritt. Berlin, 19. April. Der Stellvertreter des Führers der Wirtſchaft, Graf von der Goltz, erläßt an die Betriebsführer folgenden Aufruf zum Eintritt in die Deutſche Arbeitsfront: Es iſt Ehrenſache jedes deutſchen Ankernehmers, Mit⸗ glied der Deutſchen Arbeitsfronk zu ſein und damit den Willen zur nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft aller ſchaffenden Deutſchen zu beſtäkigen. Die Zugehörigkeit zur Organiſation der nationalſozia⸗ liſtiſchen Wirtſchaftsführung macht die Mitgliedſchaft zur Arbeitsfront nicht überflüſſig. Beide haben nach dem Geſetz und dem Willen des Führers völlig verſchiedene Aufgaben zum gleichen nationalſozialiſtiſchen Endziel. „Das hohe Ziel der Arbeitsfront,“ ſo heißt es im Auf⸗ ruf vom 27. November 1933,„iſt die Erziehung aller im Arbeitsleben ſtehenden Deutſchen zum nakionalſozialiſtiſchen Staat und zur nakionalſozialiſtiſchen Geſinnung.“ Hier wer⸗ den die ſchaffenden Menſchen— gleichviel ob Betriebsfüh⸗ rer oder Gefolgſchaft— zuſammengeführk und menſchlich nahe gebracht. Die nationalſozialiſtiſche Organiſation der Wirtſchafts⸗ führung ſorgt, daß die Führung der Betriebe als ſolche dem Volke dient. Damit die Arbeit auch des Gering⸗ ſten Dienſt an der Volksgemeinſchaft ſein und werden kann, wird hier fachlich vernünftig und geſinnungsmäßig ein⸗ wandfrei auch die Führung der Arbeitsſtellen in die gleiche Richtung gebracht. In dieſen Organiſationen der Gemein⸗ ſchaftsarbeit auf ganz verſchiedenen Lebensgebieten iſt der Platz für jeden ſchaffenden Unternehmer. In keiner iſt Platz für Auseinanderſetzungen zwiſchen Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaft. Hier hat das Geſetz zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit beide, Führer und Gefolgſchaft, ohne Mittler aufeinander angewieſen. Sozialpolitiſche Vo⸗ treuung oder Vertretung in der Wirtſchaftsorganiſation iſt geſetzwidrig und verboten. Ebenſo iſt nach dem Willen unſeres Führers Adolf Hitler „die Arbeitsfront nicht die Stätte, wo die materiellen Fra⸗ gen des käglichen Arbeitslebens entſchieden, die nakürli⸗ chen Unterſchiede der Inkereſſen der einzelnen Arbeits⸗ menſchen aufeinander abgeſtimmk werden“.(Aufruf vom 27. November 1933.) Niemand kann wollen, daß die reine Atmoſphäre gegen⸗ ſeitigen Verſtehenwollens, wie die Erziehung der Arbeits⸗ front ſie fördert, entwertet wird durch den Hintergedan⸗ ken materieller Intereſſenvertretung. Und bei aller natur⸗ gegebenen und notwendigen Unterhaltung auch für gegen⸗ ſeitige Lebensverhältniſſe im geſelligen Beiſammen⸗ ſein der Arbeitsfront macht niemand aus ſolchem Beiſammenſein ein Geſchäft, ohne den höheren menſch⸗ lichen Sinn ſolcher Gemeinſchaft zu zerſtören. Die Arbeitsfront führk die Menſchen zuſammen; ihre Inkereſſen auseinanderzuſetzen iſt deren eigene Sache, be⸗ kreut vom Treuhänder des nakionalſozialiſtiſchen Staates und ſiner Beiräte. Inkereſſenmitkler dieſer oder jener Kich⸗ 1 70 kennk das Geſetz freier naklonalſozialiſtiſcher Menſchen nicht. Sache des Unternehmertums iſt es in erſter Linie, dem Geſetz des Führers Geltung zu verſchaffen. Wer, ohne zum Betrieb zu gehören, für den Betriebsführer mit der Gefolg⸗ ſchaft über Intereſſenfragen verhandelt, handelt geſetzwidrig. Wer ſtatt mit der Gefolgſchaft mit betriebs⸗ fremden Vertretern verhandelt, handelt geſetzwidrig. Wie ſoll der Arbeiter das Geſetz achten, wenn es ſein Vetriebs⸗ führer ſelbſt nicht tut! Demgemäß weiſe ich darauf hin: Jeder Verband, der ſozialpolitiſche Inkereſſenvermikk⸗ lung der Arbeitgeber betreibt, wird als geſetzwidrig auf⸗ gelöſt und der Schuldige verfolgt. Schweiz lehnt Herabſetzung des Anleihezinsfußes ab. Der Schweizer Bundesrat hat Miniſter Stucki die nöti⸗ gen Weiſungen zu dem am Donnerstag in Berlin wieder beginnenden deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchafts⸗ und Fi⸗ nanzverhandlungen gegeben. Es verlautet, daß der Bun⸗ desrat die von Deutſchland geforderte Herabſetzung des Zinsfußes für die deutſchen Anleihen auf vier Prozent nicht angenommen habe. Keine Markiſtenfront in Tſchechien Abſage der Sozialdemokraken an die Kommuniſten. Prag, 18. Juli. Die beiden ſozialdemokraliſchen Par⸗ keien in der kſchechoflowakiſchen Republik und die kſchechiſche nationalſozialiſtiſche Partei haben das kommuniſtiſche An⸗ gebot einer Einheitsfront ablehnend beankworket. In allen drei Antworten wird geſagt, daß das Ange⸗ bot gemeinſamer Aktionen im Hinblick auf die ſtändigen An⸗ griffe der Kommuniſten gegen die Regierungsſozialiſten nicht als ernſt betrachtet werden könne. In der Antwort des Parteivorſtandes der deutſchen Sozialdemokraten heißt es U. a., daß die von den Kommuniſten vorgetragenen Lo⸗ ſungsworte unſinnig ſeien. Engliſche Luſtaufrüſtung beſchloſſen London, 18. Juli. Das engliſche Kabinett hat das Programm für die Verſtärkung der militäriſchen Luftfahrt endgültig gebilligt. Der ſtellvertretende Miniſterpräſident Baldwin wird die⸗ ſes Programm in Kürze öffentlich bekanntgeben, und man erwartet bereits in der kommenden Woche eine Ausſprache über die Luftfahrtkredite im Unterhaus. Wie verlautet, hat die Regierung die Abſicht, die eng⸗ liſche Luftfloͤkte um elwa 50 Geſchwader zu verſtärken. Der Bau wird ſich auf mehrere Jahre verteilen. Einzelheiten über dieſe Pläne werden noch ſtreng geheim gehalten. Der Sireik in Gan Franzisko Scharfes Vorgehen gegen kommuniſtiſche Wühler. San Franzisko, 18. Juli. Die Streikleitung hat das Anerbieten gemacht, den Streik durch Schiedsſpruch beizulegen. Dies wird als Be⸗ weis dafür aufgefaßt, daß die beſonneneren Elemente wie⸗ der die Oberh erhalten haben. Dieſe Wendung iſt haupt⸗ ſächlich dad herbeigeführt worden, daß mehrere hundert Mitglieder des vom Bürgerausſchuß organiſierten Selbſt⸗ ſchutzes, der anſcheinend auch von den weniger radikalen Arbeiterkreiſen unterſtützt wird, eine Reihe von kommuni⸗ ſtiſchen Aktionszentren zerſtörten. Bis zum Abend waren bereits über 300 Kommuniſken von der Polizei in Haft genommen. Einige Kommuniſten wurden von den Menge ſo verprügelt, daß ſie ins Kranken haus gebracht en mußten. 3 Nach hier vorliegenden Meldungen aus Honolulu hat Präſident Rooſevelt nicht die Abſicht, nach San Franzisko zu kommen und in den Generalſtreik einzugrei⸗ fen. Dynamitanſchlag auf Miſſiſſippi⸗Kraftwerk. In Kosciusko(Miſſiſſippi) wurden vier Großtransfor⸗ matoren der Miſſiſſippi⸗Kraftwerke durch eine Dynamit⸗ exploſion ſchwer beſchädigt. Die Polizei vermutet einen An⸗ ſchlag der radikalen Textilarbeiter. Drei Streikende wurden verhaftet. Kurzmeldungen London. Bezüglich des Zwiſchenfalls auf Samos wurde in Iſtanbul angedeutet, daß die türkiſche Regierung die eng⸗ liſche Forderung einer gemeinſamen Unterſuchung wahr⸗ ſcheinlich nicht anehmen könnte. Paris. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Doumergue hielt vor ſeinem Urlaubsantritt eine Rundfunkanſprache an das franzöſiſche Volk. Bei der Aufzählung der Verdienſte des Kabinetts erwähnte Doumergue u. a. auch, daß ſeit März 5,5 Milliarden Goldmetall nach Frankreich herein⸗ gekommen ſeien. ein extremliberales Organ, wegen blatt„Tarſadalmunk“, 1 0 letzten Vorgänge in eines abfälligen Artikels über die Deutſchland auf 30 Tage verboten. Rio de Janeiro. Das Parlament hat mit 175 von 248 Stimmen Cetulio Vargas zum Bundespräſidenten für die nächſten vier Jahre agwählt. Nargas Gegenkandidat, Bor⸗ ges de Medeir e Stimmen. Neuer ruſſiſch⸗japaniſcher Zwiſchenfall. Ein ſowjetruſſiſches Militärflugzeug mit drei Mann Be⸗ ſatzung überflog die mandſchuriſche Grenze und kreuzte etwa 20 Minuten über der nordmandſchuriſchen Stadt nitſchnaja. Es wurde beobachtet, daß von der Beſatzung photographiſche Aufnahmen gemacht wurden. Die mandſchu⸗ riſchen Behörden übermitelten dem ſowjetruſſiſchen Konſul in Charbin wegen der unerlaubten Ueberfliegung mand⸗ ſchuriſchen Gebiets einen ſcharfen Proteſt. 1500 japaniſche Beamte in mandſchuriſchen Dienſten. Auf Veranlaſſung der mandſchuriſchen Regierung wer⸗ den demnächſt 1500 japaniſche Beamte nach Mandſchukuo reiſen, um dort die Umbildung der Verwaltung des mand⸗ ſchuriſchen Kaiſerreiches durchzuführen. Auch zu Gouver⸗ neuren der zehn Provinzen von Mandſchukuo ſollen Japa⸗ ner ernannt werden. Heldentum und Tragödie Das Schickſal der Nanga Parbat⸗Expedition. London, 19. Juli. Pogra- Die Berichte über das Schickſal der deutſchen Nanga Parbat⸗Expedition nehmen in der engliſchen Preſſe einen großen Raum ein.„Daily Telegraph“ ſchreibt in einem Leitartikel unter der Ueberſchrift:„Heldentum und Tra⸗ gödie“, wenn Willy Merkl und zwei ſeiner Begleiter in einem Schneeſturm ums Leben gekommen ſeien, ſo ſei das ein Zeichen für ihre mutigen Anſtrengungen. Das Blatt er⸗ innert daran, daß die Bergſteiger den Kampf um den Berg im April nicht aufgegeben hätten, wo einer ihrer Kameraden an Grippe verſtorben ſei. Die Menſchheit werde niemals zugeben, daß ſie etwas nicht erreichen könne, und eines Ta⸗ ges würden die großen Gipfel des Himalaja⸗Gebirges er⸗ ſtiegen ſein. Nach einer Mitteilung des Himalaja⸗Clubs in London ſind die beiden engliſchen Mitglieder der Nanga Par⸗ bat⸗Expedition in Sicherheit. Von den Vermißten man noch keine Nachricht. Es wird befürchtet, daß ſieben Träger tot ſind. Ein Engländer als Alleingänger? Wie die„Times“ aus Darjeeling meldet, wird der be⸗ kannte engliſche Fliegerhauptmann Maurice Wilſon ſeit einigen Tagen im Mount Evereſt⸗Gebiet vermißt. Die allerdings noch unbeſtätigte Meldung beſagt, daß Wilſon zunächſt die Abſicht gehabt habe, den Mount Evereſt zu überfliegen. Das ſei ihm von den britiſchen Behör⸗ den verboten worden. Daraufhin habe er ſein Flugzeug verkauft, um nach Beſchaffung der nötigen Ausrüſtungsge⸗ at 1 genſtände eine Alleinbeſteigung des Berges zu verſuchen. Wilſon ſoll tatſächlich in Begleitung einiger Träger Dar⸗ jeeling verlaſſen und die Aufſtieglinie der vorjährigen Rutt⸗ ledge⸗Expedition eingeſchlagen haben. Die Träger habe er ſchließlich zurückgelaſſen. Seit dieſer Zeit fehlt jede Nach⸗ richt von ihm. 1 9 1 Die pielen erfolgloſen Mount Evereſt⸗Expeditionen der letzten Jahre haben gezeigt, mit welch ungeheuren Schwie⸗ rigkeiten ſelbſt große, gut ausgerüſtete Expeditionen beim Angriff auf den höchſten Berg der Welt zu kämpfen haben. Sollte ſich die Nachricht von der Abſicht des engliſchen Flie⸗ gerhauptmanns tatſächlich beſtätigen, ſo dürfte über das Schickſal Maurice Wilſons keinerlei Zweifel mehr möglich ſein. Branoͤſtiftung und Meuterei Mailand, 19. Juli. 0 auf der Inſel La Giudecca, wo 370 männliche Strafgefan⸗ gene untergebracht ſind, wurde von zwei unzufriedenen Ge⸗ 1 8 ein Feuer angelegt, das ſich ſchnell ausbreitete. In dem dabei entſtehenden allgemeinen Tumult verſuchte ein großer Teil der Gefangenen aus dem brennenden Ge⸗ bäude auszubrechen. Gefangenenwärter und Marineſolda⸗ ten konnten aber ein Entweichen der Gefangenen verhin⸗ dern, indem ſie ſie in einem nicht gefährdeten Teil des gro⸗ ßen Strafanſtaltsplatzes zuſammendrängten und mit auf⸗ gepflanztem Bajonett ſtreng bewachten. Es ſcheint, daß die beiden Brandſtifter eine allgemeine Meuterei anzetteln wollten. ———— N Im hatten einer Koman von Liane Sanden ran Da war Lena lachend wieder in ihre Buchbinderabtei⸗ lung zurückgegangen. Niemals hätte ſie gedacht, daß Juſties, dieſer ruhige, beinahe etwas traurige Menſch, ſo kindlich⸗übermütig ſein konnte wie jetzt mit ihrem Bruder Frieder. Es war, als ob alle Fröhlichkeit, die das Leben in Ernſt Juſties unterdrückt hatte, jetzt herausbräche. Hätte Lena noch je daran zweifeln können, ob ſie durch ihre Liebe Juſties beglücken konnte, ſo wäre dieſe Fröhlichkeit ihr der entſcheidende Beweis geweſen. In dem großen alten Hauſe der Juſties' lag es ſeit Lenas Erſcheinen hier immer wie Sonne. Nur ein Schatten fiel in das Glück dieſer beiden Menſchen: das war die Sorge um Wichael Heinſigk, Zwar war er ſeit dem großen Erfolge ſeines Erſtlingswerks aus ſeiner Lethargie aufgerüttelt worden. Er erkannte ja nun, daß er in ſich Werte hatte, die nichts zu tun hatten mit ſeiner Stellung als Gatte Stellas. Den⸗ noch lag es immer wie ein Schleier von leiſer Trauer über ſeinem Weſen. Lena wie Ernſt Juſties wußten: dieſe Trauer konnte ſo lange nicht weichen, ehe nicht das Ver⸗ hältnis Michaels zu Stella Hollmers ſich wieder glücklicher geſtaltet. Gerade weil ſie ſelbſt in ihrer Liebe den unverlierbaren Grund alles Glücks gefunden hatten, fühl⸗ ten ſie, wie Michgel zumute ſein mußte. Gegen einen, Schmerz wie den Wichaels war noch immer kein Kraut gewachſen. Die Arbeit war wohl ein Wittel zu überwin⸗ den. Aber Ueberwinden hieß noch nicht Vergeſſen. Eines Tages ſah Lena geuſchner das Preisausſchreiben der North⸗Southe⸗Film⸗Corporation. Sie zeigte es Ernſt Ju⸗ ſties. Der brachte es zu Wichael: „Du, Wichaele, ſagte er,„hätteſt du nicht Luſt, dich an dieſem Preisausſchreiben zu beteiligen? Eine Rolle für deine eigene Frau zu ſchreiben?“ „Ach, das kann ich doch gar nicht“, ſagte Wichael, er überflog den Text des Preisausſchreibens und ſeine Be⸗ dingungen. 42 „Du haſt ſchon einmal geſagt, mein Lieber, daß du nichts kannſt“, gab Juſties zur Antwort,„und dann legteſt du ein Meiſterwerk auf den Tiſch. Alſo denke du ruhig, daß du nichts kannſt und ſchreibe ein Filmſtück für Stella Hollmers.“ Michael wehrte erſt energiſch ab. Sollte er die Wunde in ſeinem Herzen immer neu aufreißen, dadurch, daß er nun auch in der Arbeit immer an Stella dachte? Nein, er wollte etwas ſchaffen, was ihn nun endlich von Stella wegführte. Schon in ſeinem Erſtlingswerk hatte er ja unter tauſend Schmerzen immer Stella vor ſich geſehen, hatte ſein und ihr Leben künſtleriſch geſtaltet. In gewiſſer Weiſe hatte er ſich befreit. Ging er aber noch einmal zu⸗ rück in die Erinnerungen, ſo würde die mühſam gewon⸗ nene Kraft wieder erſchüttert werden. Was ſollte er auch ſchreiben? Der Film war ihm ein verhaßtes Gebiet ge⸗ worden, denn gerade in ihm hatte er ſeine ſchauſpieleriſche Unzulänglichkeit ſo ſehr erkannt. Auf der anderen Seite aber mußte er ſich zugeben, daß wenig gute Filme vor⸗ handen waren. Es war ſchon eine Aufgabe, die einen Mann reizen konnte. Juſties' Anregung ließ Michael keine Ruhe. Immer wieder las er die Bedingungen. Ein Stück, in dem die Entwicklung einer Frauenſeele gezeigt werden ſollte, einer großen Künſtlerin, die durch Glück und Leid durchs Leben ging, ſo war die Forderung der amerikaniſchen Filmgeſellſchaft. Wie ein Zwang war es in Wichael! Immer ſah er Stella. Er ſah ſie neben ſich, ihr gemeinſames Leben. Und plötzlich kam ihm die dich⸗ teriſche Erleuchtung. Nächte um Nächte ſaß er, Tag um Tag. Er ſah nicht den reifen Sommer draußen. Er fühlte nicht mehr ſeine Einſamkeit und ſein Verlangen. In ihm geſtaltete ſich das Lebensſchickſal einer Frau, die Stella Hollmers war und doch nicht Stella Hollmers. Immer mehr fügte ſich das geiſtige Bild ihm zuſammen. Neue Figuren tauchten neben der Hauptheldin auf. Und bald. hakte er den Entwurf eines großen Filmſchauſpiels fertig. Nun aber ging es erſt ans Ausgeſtalten, ans Feilen. Immer wieder überlegte er, verwarf, formte neu, bis nach Wochen angeſtrengten Schaffens das Filmdrama Geſtalt gewonnen hatte. Er ließ es abſchreiben. Diesmal zeigte er es den Freunden nicht. Zu viel war von Stellas Leben in dieſem Werke eingeſchloſſen. Eine Scheu hielt ihn zu⸗ rück, es den wiſſenden Augen der Freunde nahezubringen. Und die Freunde ſtörten ihn nicht. Als ſie wußten, daß er Juſties' Anregung aufgenommen und an einem Filmwerk zu arbeiten begonnen halte, ließen ſie ihn ganz in Ruhe. Er tauchte für viele Wochen völlig unter. Man erreichte ihn nicht telephoniſch— man erreichte ihn nicht perſönlich. Lena wurde es allmählich angſt um den Freund: „Sollen wir uns nicht doch um ihn kümmern, Ernſt?“ fragte ſie immer wieder.„Wer weiß, ob er wirklich ar⸗ beitet. Vielleicht iſt er wieder in ſeinen Gram zurück⸗ geſunken und braucht ein Freundeswort und eine Freun⸗ deshand.“ 5 5 Doch Ernſt Juſties war anderer Meinung:. i „Ich glaube ſicher, daß er ſich in die Arbeit zurück⸗ gezogen hat. Ein Mann iſt darin anders beſchaffen wie eine Frau, Lena. Wenn ein Künſtler ſich einmal in ein Werk verbiſſen hat, ſo verſinkt alles davor, ſo⸗ gar der Kummer um eine enttäuſchte Liebe. Laſſen wir Michael ganz gewähren. Er wird ſich durchſetzen. Eine ſolche Begabung, wie Wichael ſie hat, iſt vom Schickſal nicht dazu beſtimmt, ſich zu verlieren. Je mehr er lernt, ſein Leid in Kunſt umzuwandeln, um ſo eher wird er Herr über ſich. Wir können nichts anderes tun, als warten und Geduld haben, bis er zu uns zurückkehrt.“ Michael war den Freunden dankbar für ihre Zurück⸗ haltung. Ernſt Juſties hatte mit ſeiner Anſicht recht. Michael lebte jetzt ganz in dem neu zu ſchaffenden Werk. Stella war ihm auf eine geheimnisvolle Weiſe nahe⸗ gebracht und doch durch die künſtleriſche Geſtaltung, in der er ihre Perſönlichkeit jetzt ſah, entfernt. En fühlte ſie nicht mehr ſo als die Frau, die er leiden⸗ ſchaftlich liebte und weit entfernt wußte, er ſah ſie mehr als einen Genius ſeiner Kunſt, der ſeine Gedanken be⸗ flügelte. Vielleicht würde er ſie doch einmal durch ſein eigenes Können wieder zurückgewinnen. All ſein Streben mußte dahin gehen, im Reiche der Kunſt ebenbürtig neben ihr zu ſtehen, ihr ſagen zu können: „Du brauchſt dich meiner nicht zu ſchämen. Ich bin nicht ewig der Mann in deinem Schatten.“ An dem Tage, an dem das Schreiben des Vechts⸗ anwalts an Wichael kam, in dem in Stella Hollmers Namen das Scheidungsverlangen ausgeſprochen wurde, an dieſem Tage hatte Wichael das Filmmanuſfkript unter einem Pſeudonym an die North⸗South⸗Film⸗Korpora⸗ tion abaeſandt. re In Venedig in der Strafanſtalt 1 5 Be⸗ etwa gra⸗ zung ſchu⸗ nſul and⸗ wer⸗ ukuo and⸗ wer⸗ apa⸗ Aus demliadisclien Lande Verkehrsſperre auf der ganzen Bergſtraße E Weinheim, 18. Juli. Wie wir erfahren, iſt am kom⸗ fenden Sonntag, den 22. Juli, die ganze Bergſtraße wegen der 2000⸗-Kilometerfahrt von früh 1 Uhr bis ca. 21 Uhr für jeden Verkehr geſperrt. Das Ueberqueren der Bergſtraße mit Fahrzeugen iſt unmöglich. Nur Fußgänger dürfen an Kreuzungen die Straße in Begleitung eines Ab⸗ ſperrpoſtens überſchreiten. Kraftfahrer öſtlich der Bergſtraße müſſen, wenn ſie nach Weſten zu fahren gezwungen ſind, über den Odenwald ins Neckartal nach Heidelberg und dort auf der linken Neckarſeite unter der Friedrichsbrücke hindurchfah⸗ Kraftfahrer weſtlich der Bergſtraße fahren nach Oſten m nach Heidelberg oder näher über Viernheim, heim, burg, Ilvesheim, Seckenheim, Heidelberg id dort am Neckar entlang unter der Friedrichsbrücke durch. El Heidelberg.(Schwerer Motorradunfall.) Ein hieſiger Arzt, der ſich mit ſeinem Motorrad auf dem Heimweg von Bruchſal befand, ſtieß beim Ortsausgang nach Langen⸗ brücken mit einem entgegenkommenden Auto zuſammen und trug dabei einen Armbruch davon und büßte außerdem zwei Finger ein. Das Kraftrad wurde vollſtändig zertrümmert. Der Verunglückte fand Aufnahme im Heidelberger Kranken⸗ haus. E Heidelberg.(Huldigung der Jugend für Ricarda Huch.) Buben und Mädel der Hindenburgſchule zogen mit klingendem Spiel hinaus zum Haus der Dichterin Ricarda Huch, die ihren 70. Geburtstag feierte. Sie über⸗ brachten, wie Rektor Neureuther ſagte, nicht nur die Glück⸗ wünſche der Heidelberger Altſtadtjugend, ſondern der ganzen deutſchen Jugend. Die Buben ſangen mit friſcher Stimme Geburtstags- und Freiheitslieder und erweckten den ſichtlichen Beifall der Dichterin, die erſt vom Hof ihrer Wohnung, dann auf der Straße finnreiche Huldigung der Jugend ent⸗ gegennahm; ſie te in herzlichen Worten und gab der großen Freude uck, die ihr durch die Huldigung der Jugend geworden U Hockenheim.(Ein Motorrad fällt vom Him⸗ mell) Für das bevorſtehende Motorradrennen in Hockenheim, das am 29. Juli erſtmalig als Lauf um die Deutſche Motor⸗ rad⸗Straßenmeiſterſchaft 1934 mit Rekordbeſetzung ausgetra⸗ gen wird, wirbt der Veranſtalter auch in dieſem Jahre auf beſonders originelle Weiſe: Am kommenden Samstag, 21. Juli, wird ein Flugzeug nachmittags zwiſchen 16 und 19 Uhr allen Städten und Ortſchaften im Umkreis von 75 Kilometer um Hockenheim einen Beſuch abſtatten. 100 000 Karten mit Kuponabſchnitten werden aus dieſem Rennreklameflugzeug ab⸗ geworfen. Je ein Abſchnitt ſämtlicher Karten wird beim Kauf je einer Eintrittskarte mit 0,20 RM. in Zahlung ge⸗ nommen, während eine der Hauptkarten ſelbſt ein fabrikneues Motorrad gewinnt. Aus Nordbaden.(Bienenfütterung wird not⸗ wendig.) Die Bienenhalter erleben, wenn ſie ihren Stand beſichtigen, zur Zeit keine Freude. Bei der großen Hitze und der abnormen Trockenheit iſt die Vegetation dem Verſchmach⸗ ten nahe gekommen. Die Säfte in den Blütenteilen ſind aus⸗ getrocknet. Die ſtarken Völker ſind zur Antätigkeit verurteilt, und wo bei der ſeitherigen Honigentnahme namhafte Vor⸗ räte aus den Kräften genommen wurden, iſt der Meiſter )hmalhans Küchenchef geworden, ſo daß man jetzt ſchon ans Füttern gehen muß. ( Bühl.(Beginn der Frühzwetſchgenernte.) Reichlich drei Wochen früher, als in den Vorjahren, hat die Frühzwetſchgenernte in der Bühler Gegend ihren Auftakt ge⸗ nommen. Auf die täglichen Obſtgroßmärkte gelangen bereits beträchtliche Anfuhren gut ausgereifter Qualitätsfrüchte aus dem vorderen und oberen Bühlertalgebiet. Die Zwetſchgen⸗ bäume im Bühler Bezirk zeigen allerorts reichlichen und vielfach gleichmäßigen Behang. Die Ausreife wird durch die Sonnenhitze und gelegentlichen Gewitterregen außerordentlich gefördert. Mengenmäßig rechnet man mit weſenklich größeren Erträgniſſen, als im Vorjahre; überſchlägig läßt der Behang der Obſtbäume ein Reſultat erwarten, das den früheren Rekordjahren nicht weſentlich nachſtehen dürfte, ſo daß ein Geſamtreſultat von mindeſtens 200 000 Zentner erwartet wer⸗ den darf. Die Reichsbahn hat bereits Vorſorge für die ſchnellſte Beförderung der Frühzwetſchgen durch die Obſt⸗ erpreßzüge getroffen. Schon in den nächſten Wochen werden täglich durchſchnittlich etwa 250 Wagen aus Bühl, Otters⸗ weier, Altſchweier, Steinbach uſw. mit je 100—150 Zentner Früchten beladen ihren Weg nach Norden und Süden nehmen. () Offenburg.(Berechtigte Mahnung.) In einer unter dem Vorſitz des Kreisleiters Oberbürgermeiſter Dr. Rombach abgehaltenen Bürgermeiſterverſammlung hielt als Vertreter des Bezirksamts Herr Regierungsrat Steiger einen Vortrag über für die Bürgermeiſter wichtige Tagesfragen. In der letzten Zeit vorgekommene Unfälle beim Böllerſchießen geben ihm Veranlaſſung, die Bürgermeiſter auf die den Ge⸗ meinden obliegende Haftpflicht hinzuweiſen und zur Ein⸗ ſchränkung dieſer Gepflogenheit zu mahnen. Wo die Sitte des Böllerſchießens beibehalten werden ſoll, möge man ſich mit ungefährlichen Kanonenſchlägen begnügen oder kleine Salutkanonen beſchaffen. arf La Götz von Berlichingen Die Eröffnungsvorſtellung in Heidelberg. Mit„Götz von Berlichingen“ in der 5 wurden am Samstag abend die Heidelberger Feſtſpiele begonnen. Man hat gewiß den Götz ſchon oft geſehen, aber dieſes Mal geſtaltete er ſich gleich einem erſtmaligen Erlebnis. Es kann keinen Platz geben, der ſich 5 eignen würde, als den 575 delberger Schloßhof, keinen Platz, in dem ſich urdeutſche Ro⸗ mantik ſo ausleben könnte, als hier. Nicht nur die feinen Naturſzenerien für Szenen intimeren Charakters bedingen die hervorragende Eignung, vielmehr iſt es die Größe der „Bühne“, die die Maſſenſzenen ermöglicht. a Herrlich iſt das Gemeinſchaftsſpiel der Schauſpieler, die hier in vierwöchiger Arbeit zuſammengeſchmiedet wurden. Aber eine Figur ragt gewaltig heraus und das iſt der„Götz von Heinrich George. In großartiger Darſtellungskunſt offenbarte er die zwei Seelen in Götzens Bruſt: den derb zupackenden Kriegsmann, den zärtlichen Gatten und Vater mit dem kindlich großen Gemüt. Er führte mit Albert Florath die Regie, und in dieſer Zuſammenarbeit wurden ſämtliche Möglichkeiten, die die Wirkung ſteigerten, erſchöpft. Die Wir⸗ kung auf die Zuſchauer war eine überwältigende, denn es dauerte immer eine kleine Weile, bis ſie ſich zur Wirklichkeit zurückfanden. Eine beſondere Note erhielt der Abend durch die Anweſenheit des Schirmherrn der Feſtſpiele, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels. Auch Reichsjugendführer von Schirach War anweſend... Da die Aufführung noch ſiebenmal wiederholt wird, iſt die Möglichkeit gegeben, möglichſt Vielen dieſes Erlebnis zu⸗ gänglich zu mchen. — Laufen bei Müllheim.(Teures Futter.) Zur Behebung der diesjährigen Futterknappheit haben ſich die Landwirte zum gemeinſamen Bezug von Heu aus dem würt⸗ tembergiſchen Allgäu entſchloſſen. Dort fällt der Ertrag beſſer als in Oberbaden aus. Der Zentner kommt auf 6—6.30 Mark zu ſtehen. ) Waldshut.(Jugendherberge auf der Küſſaburg.) Nach dem Feſtſpiel am kommenden Sonn⸗ tag, den 22. Juli, wird die Jugendherberge auf der Küſſa⸗ burg eingeweiht. Gegen 3000 Hitlerjungen und ⸗Mädel wer⸗ den an dieſer Einweihungsfeier teilnehmen. Die Schuldigen von Pforzheim Das Urteil: Je acht Monate Gefängnis. Karlsruhe, 19. Juli. Gegen 5,30 Uhr abends wurde im Prozeß wegen des Pforzheimer Eiſenbahnunglücks gegen die Angeklagten Brand und Augenſtein folgendes Urteil gefällt: Beide werden wegen fahrläſſiger Tötung und wegen fahrläſſiger Körperverletzung in rechtlichem Juſammenkref⸗ fen mit fahrläſſiger Transporkgefährdung zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von je acht Monaten verurteilt, auf die je ſie⸗ ben Wochen Unkerſuchungshaft angerechnet werden. Die Angeklagten haben die Koſten zu kragen. Die Haftbefehle werden aufgehoben Die Urteilsbegründung. In der Begründung führte der Vorſitzende u. a. aus: Es war zu prüfen, ob über die beiden Angeklagten hinaus andere Stellen verantwortlich zu machen ſind. Das Gericht iſt zu der ſchlüſſigen Auffaſſung gekommen, daß dem Stellwerkswärter 5 kein Verſchulden trifft. Bei der Urteilsfindung war davon auszugehen, daß die Fahr⸗ dienſtvorſchrift beſtimmt, daß beim Rangieren der Ran⸗ gierleiter den Weichenſteller über jede beabſichtigte Rangier⸗ bewegung zu verſtändigen hat. Der Rangiermeiſter kann alſo niemals eine Fahrt von ſich aus freigeben, ohne zu fragen, ob es möglich iſt. Dieſe grundlegende Beſtimmung iſt hier außer acht gelaſſen worden. Die Maſchine 93 834 wurde in Bewegung geſetzt ohne Jahrtangabe und ohne Fahrkerlaubnis. Die Handbewe⸗ gung des zu Tode erſchrockenen Weichenwärkers kann nur ein Haltzeichen geweſen ſein. Es wurde eine Fahrt ange⸗ kreten, die nicht nach t und nicht genehmigt war. Die Verantwortlichkeit des Rangierleiters Augenſtein ergibt ſich aus der dienſtvorſchrift, die Verantwortlich⸗ keit des Lokom v s Brand aus den Vorſchriften für die Lokomotivpfü⸗ Den beiden Angeklagten, ſo fuhr der Vorſitzende fort, kommt zugute, daß ſie an ſich brave und unbeſcholtene Leute ſind. Das Gericht konnte ſich auch nicht der Anſicht anſchlie⸗ ßen, daß Brand bewußt gelogen habe. Es iſt verſtändlich, daß ein Mann unter der Laſt der ungeheuren Verantwor⸗ tung zum letzten Strohhalm greift. Andererſeits iſt die An⸗ ſchuldigung eine ſchwere. Es wurde gegen fundamen⸗ tale Vorſchriften des Eiſenbahnbetriebs verſtoßen. Unter Abwägung der günſtigen Momente iſt das Gericht unter das vom Staatsanwalt beantragte Strafmaß heruntergegangen. Acht Monate aber ſind die äußerſte Milde, die das Gericht zubilligen kann. Die Unterſuchungs⸗ haft wurde voll angerechnet. Zur Aufrechterhaltung der Haftbefehle lag keine Veranlaſſung vor.— Der Vorſitzende ſchloß: Auch das Gericht beugt ſich vor den ſchweren Fol⸗ gen des Unglücks, vor der Würde der Toten und Verletz⸗ ten. Der Angeklagte Augenſtein nahm das Urteil an, das ſomit rechtskräftig wurde, während Brand ſich die Erklärung noch vorbehalten hat. — Pflichtmäßige Zugehörigkeit aller evangeliſchen Kir⸗ henchöre zum Landes⸗ und Reichsverband. Der Ev. Ober⸗ kirchenrat gibt bekan Die Zugehörigkeit der Kirchenchöre zum„Bad. Landesverban zum„Verband eva cher Kirchenchöre“ iſt verpflichtend, hat alſo Zwang„1. Verordnung zur Durchfüh⸗ rung des Reichskulturkammergeſetzes“ enthält— nach der Erklärung der Reichsmuſikkammer— die Verpflichtung für alle Kirchenchöre und Kirchengeſangvereine, der Reichsmuſik⸗ kammer zuzugehören, und ſpricht ihre Beitragspflicht aus, Die Kirchenchöre gehören zum Fachverband D der Reichs⸗ muſikkammer:„Reichsverband für Chorweſen und Volks⸗ mufik“. Der Leiter des Amts für Chorweſen und Volks⸗ muſik, Profeſſor Dr. Fritz Stein, Berlin, hat unterm 28. Dezember 1933 angeordnet, daß die evangeliſchen Kirchen⸗ chöre ſich dem„Verband evangeliſcher Kirchenchöre“ im „Reichsverband für evangeliſche Kirchenmuſik“ anzuſchließen haben. Der Reichsobmann des„Verbandes evangeliſcher Kir⸗ chenchöre“ hat unterm 17. Januar 1934 angeordnet, daß die einzelnen Chöre nur auf dem Weg über die Zugehörigkeit zum „Landesverband der evangeliſchen Kirchenchöre“ dem V. e. K. und damit der Reichsmuſikkammer beitreten können. 800 Jahre Kloſter Salem (—) Salem, 18. Juli. Die Gemeinde Salem konnte dieſer Tage die 800⸗Jahr⸗ Feier des ehemaligen Kloſters und freien Reichsſtifts, aus dem ſte hervorgegangen iſt, begehen. Zur Vorbereitung der Ver⸗ anſtaltungen hatte ſich unter dem Vorſitz des Markgrafen Ber⸗ thold von Baden ein Ausſchuß gebildet. Im Mittelpunkt des Feſtaktes ſtand die Anſprache des Markgrafen Berthold von Baden, der die große Vergangenheit Salems und die gewal⸗ tigen Leiſtungen des Ziſterzienſer⸗Ordens feierte. Das neue Deutſchland, ſo führte er u. a. aus, wolle allen Volksgenoſſen die Kraftquellen erſchließen, die in der großen Vergangenheit und alten Kultur unſeres Volkes verborgen fern Das Sa⸗ lemer Münſter, die koſtbare Schöpfung der Ziſterzienſer, über⸗ en heute noch das Tal als Wahrzeichen chriſtlichen Glau⸗ bens und chriſtlicher Geſittung. Nach einem Rückblick auf die Jahrhunderte alte Geſchichte Salems ſchloß der Redner, die Vergangenheit verehren, heiße, den feſten Willen faſſen, durch angeſtrengteſtes Bemühen der großen Taten und Leiſtungen der Väter nicht ganz unwürdig zu ſein. Anſchließend erfolgten Führungen durchs Münſter und Schloß. Sehr großes Intereſſe fand das Münſter mit ſeinen 27 Altären. In den Räumen der Winterſchule hatte die Aus⸗ ſtellung„Aus Salems Vergangenheit“ Platz gefunden, die einen ausgezeichneten Querſchnitt über die hochſtehenden und einzigartigen Leiſtungen der Salemer Mönche in Handwerk und Kunſt bot. Ein feierliches Pontifikalamt, das Abt Dr. Kaſſian Heid vom Ziſterzienſer⸗Kloſter Mehrerau zelebrierte, lei⸗ tete den Feſtſonntag ein. Der Nachmittag brachte im Stock⸗ acher Keller die Aufführung von Burtes„Katte“, dargeſtellt von den Schülern der Schloßſchule. Der Montag war den Kindern vorbehalten. d evangeliſcher Kirchenchöre“ und Lalcale Nuudochiau Sommerfeſt in der Bad. Blindenanſtalt. Recht zahlreich waren die Freunde und Gönner der Blindenanſtalt der Einladung zum Sommerfeſt der Kinder am Mittwoch Nachmittag gefolgt. Auf dem lauſchigen, von ſchattenſpendenden Bäumen umrahmten Platz am hinteren Schloßeingang hatten die Blinden ihre Kuliſſen improviſiert und ihre Geräte für die turneriſchen Uebungen aufgebaut. Was die blinden Kinder zeigten, war, wie man das nicht anders gewohnt iſt, muſtergiltig: die Kanons und Chöre, die Klaviervorträge, die Reigen und Freiübungen, die Reckübungen u. a. Das Programm war ſo abwechslungsreich, daß wir es uns verſagen müſſen, die Einzelnummern herauszugreifen. Zu allem paßte der Frohmut und die Lebensfreude, welche allen den blinden Kindern in der Anſtalt eigen iſt. Sie wollen alle mit⸗ machen und ſie dürfen alle ohne Ausnahme etwas zeigen. Daß auch die Blinden den Geiſt des neuen Deutſchland in ſich tragen, bewies ihr ſchönes allegoriſches Spiel: „Trutz Tod und Teufel“. Dieſen energiſchen Willen zur Mitarbeit am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes betonte der Direktor in ſeiner Anſprache, indem er darauf hinwies, wie die Blinden dieſe ihre körperliche Behinderung durch Energie, Fleiß und Ausdauer in der Arbeit auszugleichen ſuchen, um als nützliche Glieder der Geſellſchaft gelten zu können. Im Anſchluß an die Feier, die mit dem Deutſchland⸗ und Horſt Weſſellied ihren Abſchluß fand, gab es Be⸗ luſtigungen im Park, Wurſtſchnappen, Sackhüpfen uſw. Die erſchienenen Eltern und Gäſte hatten ihre helle Freude an dem luſtigen Treiben. Und nun geht es in die wohl- verdienten Sommerferien, heim zu Vater und Mutter, zu den Geſpielen der Heimat. G. 0 Leichtathletik in Ilvesheim. Anſchließend an die Werbewoche der D. T., die von den Seckenheimer Turnern ſeinerzeit ſchwungvoll durch⸗ geführt wurde, veranſtaltet jetzt der Fußballklub Alemannia Ilvesheim im Rahmen ſeines diesjährigen Sommer⸗ programmes ein Sportfeſt, zu dem mehrere Turn- und Sportvereine eingeladen ſind. Der Zwech ſoll ſein, dafür zu werben, daß auch in dieſem Dorfe man ſich mehr dem Turnen widmet. So will man eine Abteilung ſchaffen, die der Deutſchen Turnerſchaft angeſchloſſen werden ſoll. Am Samstag Abend findet ein Großſtaffellauf durch Ilvesheim ſtatt, an dem mehrere Großvereine beteiligt ſind: Sportverein Schwetzingen, Turnverein Feudenheim und andere. Auch der Seckenheimer Turnverein 1898 wird ſich mit drei Mannſchaften beteiligen. Ueber das weitere Programm werden wir noch hören. 8 U Ehrenvolle Berufung. Nach den großen Erfolgen, die die Mannheimer Konzertſängerin Eliſabeth Brunner während der vergangenen Wintermonate in ihren Konzerten in Berlin, München. Leipzig, Freiburg und anderen Städten errungen hat, wurde die Künſtlerin vom VDA. mit Zuſtimmung der Reichsregierung zu einer Konzertreiſe im Ausland aufgefor⸗ dert, die die Förderung des dortigen Deutſchtums bezweckt. i Fahrläſſige Eiſenbahntransportgefährdung. Auf der Rheinkaiſtraße ſtieß beim Befahren eines unbewachten Eiſen⸗ bahnübergangs eine Rangierabteilung mit einer Zugmaſchine mit zwei Anhängern zuſammen. Die Zugmaſchine wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert und ein Anhänger ſtark beſchädigt. Ein Wagen der Rangierabteilung, der durch den Zuſammenſtoß aus den Schienen ſprang, wurde ebenfalls ſtark beſchädigt. Ferner wurde ein dort ſtehender Oberleitungsmaſt umgeriſſen. Perſonen kamen zum Glück nicht zu Schaden. UA Betrunkener Kraftfahrer. Einem unter Alkoholwirkung ſtehenden Kraftradfahrer, der zur ſicheren Führung ſeines Fahrzeugs nicht mehr in der Lage war, wurde die Weiter⸗ fahrt unterſagt und ihm der Führerſchein abgenommen. Lebensmüde. In ihrer Wohnung in der Oſtſtadt hat ſich eine ältere Frau mit Leuchtgas vergiftet. Der Grund iſt offenbar in mißlichen Familienverhältniſſen zu ſuchen. — Die Polizeiſtunde für Eisdielen, Trinkhallen und Getränkewagen. Der preußiſche Innenminiſter ſtellt in einem Runderlaß feſt, daß der Reichswirtſchaftsminiſter demnächſt die Erlaubnispflicht für Speiſeeiswirtſchaften einführen werde. Die neue Regelung der Polizeiſtunde ſolle folgende Grund⸗ ſätze beachten: Für Speiſeeiswirtſchaften, die ſich auf die Abgabe von Speiſeeis einſchließlich der dazu gehörenden Eiswaffeln und Früchte zum Genuß an Ort und Stelle be⸗ ſchränken und auf die Abgabe anderer Waren ausnahmlos verzichten, ſei eine mit der allgemeinen Polizeiſtunde für Schankwirtſchaften übereinſtimmende Polizeiſtunde zu beſtim⸗ men. Für Orte, in denen die allgemeine Polizeiſtunde ſpäter als Mitternacht liegt, könne für Speiſeeiswirtſchaften die Polizeiſtunde auf 12 Uhr nachts begrenzt werden. Für alle Fälle, in denen der Eisdielenbetrieb ſich nicht auf die er⸗ wähnte Abgabe beſchränkt, ſei eine einheitliche, mit der all⸗ gemeinen Ladenſchlußzeit übereinſtimmende Polizeiſtunde an⸗ zuordnen. Für Trinkhallen und Getränkewagen ſei die Po⸗ lizeiſtunde im allgemeinen auf 10 Uhr feſtzuſetzen. 8 Wetterbericht a Die Ausgleichsvorgänge, zu denen der Temperaturgegen⸗ ſatz zwiſchen dem erwärmten Feſtland und dem Ozean in den vergangenen Tagen Anlaß gegeben hatte, ſind abgeklun⸗ gen. Wir befinden uns nunmehr in dem Zwiſchenhoch, das uns von dem ſtilliegenden atlantiſchen Tief trennt und können daher mit einigen Tagen ſchönen Wetters rechnen. Vorherſage: Vorwiegend heiter, in den nächſten Tagen ſtarke Erwärmung in Ausſicht. 5 Sonnenaufgang 4.00 Sonnenuntergang 20.11 Mondaufgang 14.03» Monduntergang 2241 Leidet Ihr Haar an geßpaltenen Spitzen? Das iſt eine unangenehme Erſcheinung, die anzeigt, daß Ihr Haar durch Waſchen mit ungeeigneten Mitteln ausgetrocknet, brüchig und ſpröde wurde. Pflegen Sie ſolches Haar regelmäßig mit Schwarzkopf⸗ Schaumpon und ſpülen Sie ſtets mit dem beigefügten„Haarglanz“ gründlich durch, dann wird Ihr Haar wieder ſtraff, Aaſtiſt und S— Sie merken es ſelbſt an dem wundervollen Glanz. chwarzkopf⸗Schaumpon mit„Haarglanz“ koſtet 20 Pfg. 3 Sorten:„Kamillen⸗Extrakt“ für blondes, Nadel⸗ holzteer“ für dunkles Haar, mit„Veilchengeruch“ für alle. 8——— Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.((Der Tod auf den Schienen.) Auf der Bahnſtrecke Schifferſtadt—Mutterſtadt wurde zwi⸗ ſchen den Gleiſen der Güter⸗ und Perſonenbahn die Leiche des 26jährigen ledigen Kaminkehrergeſellen Bruno Hohns aus Mutterſtadt aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpf abgefahren. Nach vorgefundenen Abſchiedsbriefen iſt Selbſtmord durch Ueberfahren anzunehmen. Harxheim.(Das linke Bein abgeriſſen.) Der bei dem Landwirt Ochſer als Helfer beſchäftigte Johann Weigel aus Göllheim geriet in die Trommel des Dreſch⸗ wagens, ſo daß ihm unterhalb des Knies das linke Bein abgeriſſen wurde. Der Bedauernswerte wurde mit dem Auto ins Kirchheimbolander Krankenhaus gebracht. Meineiödsprozeß aus der Separatiſtenzeit Frankenthal, 19. Juli. Der Schwurgerichtsverhand⸗ lung am Mittwoch, in der ſich der 31 Jahre alte Alfred Wolf aus Ludwigshafen wegen Meineides zu verantwor⸗ ten hatte, lgaen Vorfälle aus der Separatiſtenzeit vor elf Jahren zugrunde. Vor dem Amtsgericht Ludwigshafen war eine Privatklage anhängig geweſen, die der Zigarrenge⸗ ſchäftsinhaber Karl Hauck in Ludwigshafen gegen den Ma⸗ ler⸗ und Tünchermeiſter Roſtock in Ludwigshafen ange⸗ ſtrengt hatte. Dieſer Prozeß ging auf die Behauptung Ro⸗ ſtocks zurück, Hauck ſei Separatiſt geweſen. Als Hauptzeuge wurde damals der heutige Angeklagte Wolf vernommen, der bekundete, Hauck habe ihn(Wolf) für die Separatiſten ein Paket mit Rauchmaterial übermittelt. In der gleichen Ver⸗ handlung vor dem Amtsgericht trat dann der im Zuhörer⸗ raum anweſende Privatdetektiv Kirchhoff als Zeuge auf und erklärte unter Eid, daß Wolf 1923 als Separatiſt in das Geſchät Haucks gekommen ſei und Hauck einige Schußwaffen zum Kauf angeboten habe. Der ſeinerzeit als Zeuge vernommene Wolf beſtritt aber unter Eid ent⸗ ſchieden, daß er Hauck zum Kauf Waffen angeboten habe. Darauafhin wurde gegen Wolf ein Meineidsverfahren ein⸗ geleitet. Der Angeklagte Wolf behauptete vor den Geſchworenen, im Auftrage der deutſchen Polizei als Spitzel bei den Separatiſten geweſen zu ſein. Bei einer Wache auf der Rheinbrücke habe Hauck ihn angeſprochen und für den nächſten Tag in ſein Geſchäft beſtellt, wo er ihm für die Separatiſten ein großes Paket Rauchmaterial und Pfeifen übergeben habe. Das Waffenangebot wird von dem Ange⸗ klagten hartnäckig geleugnet. Durch die Vernehmung von Polizeihauptmann Buchmann ⸗ Ludwigshafen wird feſtgeſtellt, daß der Angeklagte Wolf im November 1923 Polizeirat Probſt tatſächlich ein Verzeichnis der von den Separatiſten aufgeſtellten militäriſchen Verbände überbrachte, daß er aber nicht den polizeilichen Auftrag hatte, ſich zum Zwecke der Spionage in die Sepa⸗ ratiſtenbewegung aufnehmen zu laſſen. Bezüglich Haucks glaubt der Zeuge Buchmann nicht, daß er ſeparatiſtiſch ge⸗ ſinnt geweſen ſei. Er iſt hingegen der Auffaſſung, daß Wolf ſchon vor Uebergabe der Liſte ſich aktiv bei den Separatiſten betätigt haben müſſe. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht das Urteil, wonach der Angeklagte wegen eines Verbrechens des Meineides zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus, dauernder Eidesunfähigkeit und ſechs Jahren Ehrverluſt verurteilt wird. Wegen Fluchtverdachts erging Haftbefehl. Naubüberfall im Keller Frankfurt a. M., 18. Juli. Gegen 6.30 Uhr abends erſchien in einem Fahrradgeſchäft ein bisher unbekannter Mann und verlangte einen Herrn Müller zu ſprechen. Nach⸗ dem ihm geſagt worden war, daß ein Herr Müller nicht an⸗ weſend ſei, ging er unverrichteter Dinge wieder weg, um aber kurz vor 8 Uhr nochmals zu erſcheinen. Als der verlangte Herr Müller immer noch nicht anweſend war, erklärte der unbekannte Beſucher, dann wolle er einen Fahrradſchlauch kaufen. Als der Geſchäftsinhaber darauf mit dem Mann in den Keller ging, erhielt er plötzlich von dem Kunden einen Schlag über den Kopf, daß er bewußtlos zuſammen⸗ brach. Der Beſucher ſuchte dann mit einem geſtohlenen Fahr⸗ radreifen das Weite. Der Aeberfallene hat glücklicherweiſe keine ernſteren Verletzungen davongetragen. i Drei Dachdecker abgeſtürzt. Bei Dachdeckerarbeiten in Wickrath(Rheinland) ſtürzten mit einem auseinanderfallen⸗ den Gerüſt in den Fabrikanlagen der Spinnerei und We⸗ berei Lühl drei Dachdecker aus erheblicher Höhe zu Bo⸗ den. Es handelt ſich um zwei junge Leute und deren Va⸗ ter. Der jüngſte Sohn wurde ſehr ſchwer verletzt. er wurde in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus eingelie⸗ fert. Der älteſte Sohn konnte ſich an einer Leiter feſthalten und wurde unverletzt geborgen. Saarbrücken.(Mißglückter Bankeinbruch.) Ein Banditenſtück, das allerdings nur zum Teil gelungen iſt, wurde entdeckt. Einbrecher hatten in die Treſorräume der Banque Nationale de Credit einzudringen verſucht, indem ſie vom Keller eines nebenan liegenden, Lebensmittelgeſchäf⸗ tes aus einen Zugang zu den Kellerräumen der Bank zu brechen ſuchten. Die Stahlpanzer des Treſorkellers der Bank widerſtanden jedoch ihren Bemühungen, die ſie auch mit einem Schweißapparat fortgeſetzt hatten. Die Einbrecher mußten ſich darauf beſchränken, die Verkaufsräume des Le⸗ bensmittelgeſchäftes auszuräumen. Hoſtenbach.(In der Saar ertrunken.) Ein Er⸗ werbsloſer erlitt beim Baden in der Saar einen Herzſchlag und konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Der Er⸗ trunkene war ein guter Schwimmer; er hatte ſchon wieder⸗ holt den Rhein überquert. Zwei Motorradunfälle— Zwei Tote Hanau. Ein aus Erbſtadt ſtammender Motorradfahrer mit Beifahrer fuhr kurz vor Heldenbergen in ſtarkem Tem⸗ po auf eine landwirtſchaftliche Maſchine auf, die gerade in ein Tor einbiegen wollte. Bei dem heftigen Anprall erlitt der Fahrer einen ſchweren Schädelbruch, während der Bei⸗ fahrer mit leichteren Kopfverletzungen davonkam. Die bei⸗ den Verletzten wurden ins Krankenhaus verbracht, wo der Fahrer ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Marburg. Vermeſſungsrat Katzwinkel von hier wollte bei einer Motorradfahrt auf der Dorfſtraße in Cölbe einem Huhn ausweichen. Er geriet dabei ins Schleudern und fuhr gegen ein ihm entgegenkommendes Auto. Mit ſchweren Verletzungen brachte man den Verunglückten in die Klinik, wo er alsbald verſtarb. ** Marburg.(S§Ṽò im Erntewagen getötet.) In Allendorf bei Kirchhain fiel der zwölfjährige Sohn eines Landwirts vom Erntewagen. Er kam unter die Räder, die ihm über den Leib gingen. Man brachte den Jungen in die Marburger Klinik, wo er geſtorben iſt. e Haiger.(Autounfall durch Weſpe.) In der Nähe des Seelbacher Weihers wurde ein Autofahrer aus Marienborn am Steuer ſeines nagelneuen Autos von einer Weſpe geſtochen. Durch den heftigen Schmerz und die haſtigen Abwehrbewegungen achtete er einen Augen⸗ blick nicht auf die Fahrbahn und fuhr mit dem Wagen gegen einen Baum. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Die Ver⸗ letzungen des Fahrers machten die Ueberführung ins Kran⸗ kenhaus notwendig. Neues aus aller Welt 5 I Tödliche Brandwunden. In Kleinlangheim(Bayern) wollte das Töchterchen des Landwirts Georg Königs kochende Milch vom Feuer nehmen. Dabei geriet der Topf⸗ lappen in Brand und die Kleider des Kindes fingen Feu⸗ er. Obwohl raſche Hilfe zur Stelle war, erlitt das Mäd⸗ chen ſo ſchwere Brandwunden, daß es alsbald ſtarb. a Brennende Getreidefelder. Infolge der anhaltenden Hitze waren in Franken mehrfach Brände von Getreide⸗ feldern eingetreten. So ſtand in Lind bei Ebern plötzlich ein Acker Gerſte in Flammen. Wahrſcheinlich flog ein Funken einer vorüberfahrenden Lokomotive dort nieder. Auch in der Nähe von Gmünden ging ein ganzer Getreideacker in Flammen auf. In der Nähe von Ebing geriet durch Un⸗ achtſamkeit beim Verbrennen eines Kompoſthaufens ein Getreidefeld in Brand. Das Getreide des ganzen Ackers brannte vollkommen ab. ab Waghalſigkeit mit dem Leben bezahlt. In Milten⸗ berg hatte der 21 Jahre alte Erwin Sämann aus Windiſch⸗ buchen, der bei einem Landwirt als Knecht bedienſtet war, die Pferde ſeines Dienſtherrn im Main gewaſchen und nahm anſchließend ſelbſt ein Bad. Er wagte ſich, obwohl er des Schwimmens unkundig war, zu weit in den offenen Main hinaus und ertrank. ib Waſſerausbruch an einem Gletſcher.— Zwei Toke. Wie aus Gletſch(Oberwallis) gemeldet wird, ſind aus einem Gletſcher an der Rhonequelle plötzlich große Waf⸗ ſermaſſen hervorgebrochen. Ein Ehepaar und ihr achtjäh⸗ riger Sohn wurden von den Fluten hinweggetragen. Wäh⸗ rend die Frau gerettet werden konnte, wurden der Vater und der Junge nur als Leichen geborgen. a Großfeuer in einem Badeort. Der engliſche Bade⸗ ort Blackpool wurde von einem verheerenden Sturmwet⸗ ter heimgeſucht. In den Vergnügungspark ſchlug ein Blitz ein. Große Teile des Vergnügungsparks wurden durch das Feuer vernichtet. Nur dem wolkenbruchartigen Regen war es zu verdanken, daß nicht der ganze Vergnügungspark ein Raub der Flammen wu de. 5 0 z Im Kauſch den Hals gebrochen. Huber von Röhrnbach(Bayern) fuhr in betrunkenem Zu⸗ ſtand an die Friedhofmauer in Martinshaun und brach er ſchlafe, mußten jedoch bei näherem Zuſehen wahrneh⸗ men, daß er kein Lebenszeichen mehr gab. b Vom Strom gefköket. in Elchingen(Schwaben) nahm in tung geraten zu ſein. Der Mann wurde tot aufgefunden. In geiſtiger Verwirrung. Der 36 Jahre alte Bau⸗ ersſohn Gotz von Heng(Oberpfalz), der an heftigen Kopf⸗ ſchmerzen litt, warf ſich, als er mit den Pferden in den Wald fuhr, in geiſtiger Verwirrung plötzlich unter den Wagen, ließ die Räder über ſeinen Kopf gehen und brachte ſich dann mit einer Axt noch ſchwere Kopfe bei. Im Krankenhaus iſt er geſtorben. Neue Wolkenbrüche.— Krakau wird geräumk. Warſchau, 18. Juli. Die Ueberſchwemmung in Weſtgalizien hat ſich zu einer Kakaſtrophe größten Ausmaßes entwickelt. Neue Wolken⸗ ſen ergießen ſich in die Flüſſe. Bis jetzt läßt ſich der Am⸗ fang noch gar nicht überſehen, beſonders ſteht noch nicht es ſehr viele ſein. Zeit unter Waſſer geſetzt. Durch die Zerſtörung der von Neu⸗ Kamieneca, deſſen Fluten das Städtchen Zalubince und die umliegenden Dörfer in wenigen Minuten unter Waſſer ſetzte. In Zalubince konnten die Einwohner ihre Habe nicht deren Angehörige ſich auf den Feldern befanden, ſind er⸗ trunken. Bei Tarnow ſtieg der Spiegel des kleinen Fluſ⸗ ſes Wuntek innerhalb kurzer Zeit um über drei Meter, man noch keine Nachrichten. den. Jabei mußten Pioniere und Feuerwehr eingeſetzt wer⸗ einem gewaltigen Gewitter mit Hagelſchlag worden. kau ſelbſt gefährdet, ſteigt forkgeſetzt. Das ſtaakliche Skick⸗ berg mußte eingeſtellt werden, da einige Brücken niederge⸗ gefährdet die Stadt Prezmysl. Im Ueberſchwemmungsgebiet befinden ſich zahlreiche Ferienlager der Jugendverbände. Pfadfinder zu retten, die ſich auf hohen Bäumen in Mehrere Ortſchaften ſind überſchwemmt. Infolge des anhal⸗ tenden Regens iſt noch gar nicht zu überſehen, wann der Höhepunkt der Gefahr erreicht ſein wird. 1,5 Millionen warten auf ihre Gewinner. Eine einzigartige große Gewinnausſicht bietet die dritte Arbeitsbeſchaffungslotkerie: Neben der hehren vaterlän⸗ diſchen Aufgabe, noch arbeitsloſen Deutſchen zu Arbeit und Brot zu verhelfen, verfolgt die nationalſozialiſtiſch gehaltene Lotterie den Zweck, vielen Deutſchen eine Gewinnfreude 81 ſchenken. Sie hat, um dieſer Abſicht ehrlich zu genügen, von einem einzelnen großen Hauptgewinn Abſtand genommen und damit Raum für viele mittlere Gewinne geſchaffen. 1500 000 Mark werden in zwei Abteilungen dieſer dritten Lotterieſerie geſpielt. Wer aus der Gruppe A und B je ein Los mit der gleichen Nummer gezogen hat, beſitzt natürlich ein Doppellos und erhält— wenn auf ſeine Nummer ein Gewinn fällt— das Doppelte ausgezahlt. Nur noch kurze Zeit bieten ſich dieſe Gewinnmöglichkeiten. Jeder erwerbe das braune Los, ehe es zu ſpät iſt, denn am 21. und 22. Juli findet ſchon die Ziehung ſtatt. Verſammlungs⸗ Kalender. Turnverein 1898. Das Training der Volksturner findet umſtände⸗ halber bereits heute Abend 7.30 Uhr ſtatt. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen unbedingt erforderlich Gammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Berkaufsgenoſſenſchaft. Anträge auf Zuweiſung von Landhelfern können auf dem Rathaus, Zimmer Rr. 3 geſtellt werden, woſelbſt auch die erforderlichen Formulare zu haben ſind. Der Vorſtand. Verloren wurde ein eiſerner Nechen, eine Gurte für eine Einſpänner⸗Mähmaſchine, Windlöffel und Windachſe im Oberfeld, desgleichen im Mühlweg. Auskunft im Lager. i Kath. Mütterverein, Mannheim⸗Seckenheim. Unſer treues Mitglied a Anna Eder wurde nach langem Leiden in die Ewigkeit abgerufen. Beerdigung heute Nachmittag 5 Uhr, Billingerſte 16. 5 1—. Sinmachtëèpfe und Beschwerer am Lager vorrätig. Karl Herdt, Baumaterialienhandlung. Dr. med. dent. Erich Weinmann prakt. Zahnarzt Waltraud Weinmann geb. ger Vermählte Mhm.-Sechenbeim Zähringerstr. J Das 2 des Doefes dent Docge! 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Des Weges kommende Leute glaubten, daß Der 38 Jahre alte Hirſchwirk ige ſeinem Keller Reini⸗ gungsarbeiten vor. Dabei ſcheint er an die elektriſche Lei⸗ Verletzungen am Ganz Galizien überſchwemmt brüche haben das Land heimgeſucht und rieſige Waſſermaſ⸗ feſt, wieviel Menſchen umgekommen ſind; vermutlich werden K Am Donajec und am Poprad wurden die Städte und Dörfer von der Hochwaſſerwelle überraſcht und in kürzeſter 1 ſandee nach Tarnow und Limanowa führenden Eiſenbahn⸗ 0 linie iſt Neuſandee von der Umwelt völlig abge⸗ ſchnitten. Beſonders hauſte das Hochwaſſer an dem Fluß bergen, ſondern mußten ſich fluchtartig auf die Dächer der Häuſer retten. Mehrere Kinder und alte Leute, Von zahlreichen Ausflüglerautobuſſen, die am Sonntag von Krokau nach Zalubince unterwegs waren, hak In Krakau iſt bereits am Dienstag mit der Räu⸗ mung der niedriger gelegenen Stadtteile begonnen wor⸗ den. In der Nacht iſt das lleberſchwemmungsgebiet von heimgeſucht Das Waſſer, insbeſondere das der Weichſel, die Kra-⸗ ſtoffwerk MRoscice bei Tarnom iſt ſtark gefährdet. Die Ma- ſchinen dieſes modernen Werkes werden von Pionieren ab⸗ gebauk. Der Eiſenbahnverkehr auf der Linie Krakau—Lem⸗ riſſen worden ſind. Auch der San kritt aus den Ufern und Es gelang 500 Sicherheit gebracht hatten. Nach den letzten Meldungen iſt auch die Wofwodſchaft Kielce in Mitleidenſchaft gezogen. ift bertel 19384 8 00 Nr. 28 Incl z etz ute zkusgus ad eg suv Bunugogz 151 1 u n en og dende Buninb 80 a0 ahh vag eln uelckupz unava ide a0 bn e ea np nenen; neun neuen uspu bu zu eil uche gun zar musbech dloz zollzgd gun fesphpnz euzecpnu 310 zaqn vemufg pn au bn dic fung zent ne ſchnzung ea e uhu ve uu ͤ uegebinv Uava usgef 5 anlom Sbalſe apnvag di een eee t en c feng javheb aug use on une vs ufſehp jefaol aver 2 uus gefun Ab un en zk nende esa sog sua ſuvg 11 gun zuu pzc mens uda sofa ibu eng ee uieuig Appztg dig u! 4 sig poll ic ofeſlegtv Invipc gane ueumousbulz zock! uobmsbung ie uv eig uensergpocg usg nd anu uh! e dr e ne nen eee u ud gun zllang 125 un geg mu ioc ic eeuc negeß iu gun 955 ip zun ibinlepleq sea ze at e ee en dogg eule pp Bunenegz uscpljeel zou n pi efugel on Spange d eech gun nee bouusc nepg urg 310 zphsnyc uscphbogeg usugpt zauze en ee aht n egbiaggebng suse ue) seag! ge en enen es uiehignateg sv fanlebspäjch seh us dom sc uerclle bibupbuv uur se fiemol bung dag einnlas gun 161 ne and og avm muy usbpench uebunpinppuch uezequol zg Ua pu ænv ei szuuoz ol eh una ouſeg pn 511 uebi oe ie u ei eig uuounnusspapzc uss uog pi une uejgn! ne ipnidun 1h deco nag dusquvz zaun siv i gugehue ucavg ioc avm bjnlan vavpg⸗z ushezengup leguvule zuv zh zegeſm uung oil un g leſuebob ueecne bon en een og eb lee M bof ogjed ue; zien e en eunceehüch use ueuuobeg ueug uscplrank Ictuveg ꝛeuten us iv mudg gun zpomte 461 uf 9143 ⸗sHunugeilnzz keleig avm— pu oi dine Ab a0 up; pou z uezpuohch uepogz 16 zlae 8 do— eg zcesge! u! 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Er mußte ſie ſoviel allein laſſen, daß er froh war, daß ſie unterdes eine angemeſſene, ſie be⸗ glückende Beſchäftigung hatte. Viel Verſtändnis und Intereſſe für ihre Kunſt hatte er aber nicht, ſoviel Mühe ſich Maria Urſula auch darum gab. Auch heute hätte ſie ihm gern von ihrer Begegnung mit Virgilio und ihrer Abſicht, ihn zu malen, erzählt. Sie war es gewohnt, alles, ſelbſt Kleinigkeiten, mit ihm zu beſprechen, auch auf die Gefahr hin, ſeinen Widerſpruch zu erwecken. Sie konnte ihm nicht das Geringſte verheim⸗ lichen. Nun hatte ſie es doch unterlaſſen, weil ſeine krän⸗ kende Bemerkung ihr die Luſt und den Mut dazu genom⸗ men hatte. Die Stimmung hatte ihr gefehlt. Er hatte ſie auch nicht einmal gefragt, was ſie in ſeiner Abweſenheit erlebt und womit ſie ſich die Zeit vertrieben hatte. Das kränkte ſie wieder. So wenig Intereſſe hatte er für ſie. In ihre Augen traten Tränen, aber ſie wiſchte ſie ha⸗ ſtig fort. Das fehlte noch. Weinen wollte ſie doch nicht am erſten Tage in ihrem geliebten Brunnen, angeſichts der herrlichen Landſchaft. Da lag ſie ja vor ihr, ſo erhaben und lockend. Der blaue See, die Berge. Aber ihre enthu⸗ ſiaſtiſche Reiſeſtimmung von heute morgen, ihre Empfäng⸗ lichkeit für dieſe Schönheiten hatte eine Einbuße erlitten. Es gab wohl keinen ungetrübten Genuß auf der Welt. Dieſe Erfahrung hatte ſie ſchon öfter machen müſſen. Ueberall drängten ſich Alltäglichkeiten und Kümmerniſſe dazwiſchen und man konnte ſich nicht frei machen von der e ließ ſich verſtimmen durch Kleinigkeiten. Arſel!“ Maria Urſula fuhr aus ihrem Grübeln auf. In der offenen Balkontür ſtand ihr Mann. Der an ihm gewohnte ſtrenge Ernſt war aus ſeinem Geſicht, das nicht gerade hübſch zu nennen war, aber einen intelligenten, ſympathiſchen Ausdruck und vornehmen Schnitt hatte, gewichen. In ſeinen ſonſt leidenſchaftslos kühlen Augen leuchtete ein freundlicher Schimmer. Die kleine Verſtimmung von vorhin war längſt verwunden und vergeſſen. Er kam auf ſeine Frau zu, küßte ihr ritterlich die Hand und zog einen Stuhl an ihre Seite. „Nun, Schatz, was haben wir denn heute den ganzen Tag getrieben? Das haſt du mir noch nicht erzählt,“ be⸗ gann er in freundlich väterlichem Ton. Sie fühlte ſich beſchämt. So hatte er doch Intereſſe für ſie. Aller Groll ſchwand. „Ich habe mich vortrefflich unterhalten, Kurtchen— dich gar nicht ein bißchen vermißt,“ neckte ſie. „So— ſo— na warte, du.“ „Ich habe ſo viele liebe Erinnerungen aufgefriſcht,“ fuhr ſie munter fort,„und mehrere Wiederſehen gefeiert.“ „Sieh an—— mit wem denn, Maus?“ „Erſtens mit der guten Frau Kyd, der Frau des Schif⸗ fers, mit dem wir öfter Gondelfahrten auf dem See mach⸗ ten. Sie iſt ein Original, ſage ich dir— ein prächtiger Menſch mit ihren philoſophiſchen Betrachtungen und ihrer ſtaunenswerten Menſchenkenntnis. Ich habe mich immer ſo gern mit ihr unterhalten und denke dir, ſie hat mich ſogleich wiedererkannt und wußte ſich nicht zu faſſen vor Freude.“ „Na—— und dann?“ „Dann—— den Signor Virgilio.“ „Virgilio?—— Wer iſt denn das?“ fragte Veltheim. Maria Arſula fühlte, daß ſie rot wurde und ärgerte ſich darüber. Dafür war doch durchaus kein Grund vor⸗ handen. „Das iſt der Chef der italieniſchen Künſtlertruppe, die hier und in den umliegenden Ortſchaften Konzerte ver⸗ anſtaltet. Ich habe dir ſchon in Berlin von ihm erzählt. Entſinnſt du dich nicht?“ „Keine Ahnung, Kind. Ja, aber ſage mir— wie kommſt du eigentlich zu dieſer Bekanntſchaft?“ Sein etwas geringſchätziger, hochmütiger Ton reizte ſie. „Du tuſt gerade, als ob ich mit wer weiß wem Bekannt⸗ ſchaften anknüpfte,“ entfuhr es ihr.„Ich weiß es ſelbſt nicht mehr genau, wie wir uns kennen lernten, vielleicht boten meine italieniſchen Sprachkenntniſſe den erſten Anlaß da⸗ zu. Jedenfalls war er viel in unſerer Geſellſchaft, damals vor vier Jahren; die Eltern mochten ihn gut leiden. Ueb⸗ rigens verkehrt er hier in den beſten Familien, ſein Freund iſt der Doktor Auf der Maur— wenn ihn das in deinen Augen rehabilitiert—“ r* rene ieee „Warum nur gleich wieder ſo empfindlich und pikiert, Maria Urſula?“ tadelte Veltheim.„Ich habe die Quali⸗ fikationen dieſes Mannes nicht angezweifelt, nur wirſt du doch geſtatten, daß ich mich nach dem Umgang meiner Frau näher erkundige, nicht wahr?“ Durch ſeine Stimme klang eine gewiſſe Schärfe. Maria Urſula ſchämte ſich ihrer Heftigkeit. Sie wußte es ſich ſelbſt nicht zu erklären, warum ſie ſich durch die Bemerkung Kurts gereizt gefühlt hatte. „Ich wollte dich nur in dieſem Punkte beruhigen, ver⸗ ſuchte ſie einzulenken.„Die Frau Staatsanwalt von Velt⸗ heim kann ſich ganz ruhig in ſeiner Geſellſchaft zeigen,“ fügte ſie lächelnd hinzu, um dieſer Bemerkung die Spitze zu nehmen.„Du wirſt es zugeben, wenn du ihn erſt kennen gelernt haſt.“ n eEs liegt mir auf Reiſen nichts daran, neue Bekannt⸗ 9 anzuknüpfen, mein Kind, das weißt du ja,“ wehrte er ab. Sie wurde wieder rot, i „In dieſem Falle bitte ich dich aber herzlich darum, Kurtchen.“ 5 70— warum denn das?“ fragte er aufmerkſam wer⸗ end. „Ja— ſieh einmal—, ſie wurde nun doch unſſcher, wie er es auffaſſen würde—„er hat einen ſolchen Raſſe⸗ kopf— echt italieniſchen Typus— ich möchte ſo gern— für mein neues Bild—“ „Wie? Du willſt ihn malen?“ unterbrach er ſie er⸗ ſtaunt und anſcheinend nicht ſehr erbaut davon. „Ja, Kurtchen,“ geſtand ſie kleinlaut,„natürlich nur, wenn du nichts dagegen haſt.“ „Alſo um ein neues Modell handelt es ſich wieder. Kind, Kind, wir ſind kaum einen Tag hier, und ſchon fahndeſt du wieder nach Modellen und Motiven. Kannſt du dir in dieſen kurzen Sommerwochen nicht einmal Ruhe gönnen und den Pinſel ad acta legen? Dazu ſind wir doch wirk⸗ lich nicht in die Schweiz gekommen.“ Ihre Wangen hatten ſich mit hellem Rot überzogen: „Es macht mir doch Freude,“ entgegnete ſie leiſe. „Nun ja— natürlich— ich will ſie dir auch nicht rau⸗ ben,“ lenkte er ein,„das heißt, wenn es mit Maßen ge⸗ ſchieht. Du ſollſt dir Bewegung machen und nicht ſo viel ſtillſitzen.“ „Da ſei ohne Sorge,“ ſagte ſie jetzt wieder freier. „Mehr als eine Stunde am Tage werde ich darauf nicht verwenden. Biſt du damit zufrieden?“ „Meinetwegen. Aber ſage mir, wie denkſt du dir eigent⸗ lich das Modellſitzen dieſes Signor Virgilio?— Du kannſt ihn doch unmöglich auffordern, uns in unſerem Hotel⸗ zimmer zu beſuchen?“ „Das iſt auch nicht nötig,“ entſchied ſie.„Ich kann ihn auf der Terraſſe oder im Garten malen.“ „So vor allen Leuten?“ „Es iſt doch nichts dabei.“ „Im Grunde genommen wohl nicht. Ich gebe dir nur zu bedenken, daß du nicht mehr das Fräulein Nordmann, ſondern eine Frau Staatsanwalt von Veltheim biſt.“ „Das hat doch damit nichts zu tun,“ erwiderte ſie ge⸗ reizt. „Sehr viel ſogar, mein Kind,“ widerſprach er in ſtren⸗ gem Ton,„du biſt in deinem Kunſteifer nur zu leicht ge⸗ neigt, alle Rückſichten, die du zu nehmen haſt, beiſeite zu ſchieben. Du darfſt nicht vergeſſen, daß dein Bekannter, trotz allen guten Glaubens an ſeiner Ehrenhaftigkeit, für uns doch immerhin nur ein fremder Menſch iſt.“ Und das ſetzt ihn in deinen Augen natürlich herab,“ rief ſie in ihrer temperamentvollen Art, durch ſeine Vorte verletzt, in leichtem Spott.„Du ſiehſt in jeden ja gleich einen Miſſetäter!“ Er runzelte ärgerlich die Stirn. „Bitte, überlege deine Worte ein andermal, ehe du ſie ausſprichſt, mein Kind,“ tadelte er ſcharf,„deine Be⸗ merkung war zum mindeſten recht unlogiſch und über⸗ flüſſig. Du hätteſt ſie dir ſparen können. Jedenfalls ver⸗ bitte ich mir in Zukunft ſolche Ausfälle!“ „Wenn man dich doch ſo reden hört!“ widerſprach ſie gereizt,„du machſt nun gleich wieder eine Staatsaktion aus einer Kleinigkeit. Sage doch einfach: du wünſcheſt nicht, daß ich den Signore male, dann gebe ich es auf und die Sache iſt abgetan.“ (Fortſetzung folgt.) Wunderkinder— Anglückskinder Geht man die Geſchichte der Jahrhunderte durch, dann tößt man immer wieder auf Berichte von Kindern, die rotz ihres frühen Alters alle ihre Zeitgenoſſen an Kön⸗ ien und Leiſtung weit überragten. And merkwürdiger⸗ veiſe: die Einſtellung der Umwelt zu dieſen„Wunder⸗ indern“ iſt faſt ſtets die gleiche. Die Mitmenſchen ſind ob der unerhörten Leiſtungen dieſer frühreifen Kinder gren⸗ enlos erſtaunt und die eigenen Eltern ſolcher Kinder kön⸗ ien dem gütigen Geſchick nicht heiß genug danken, daß es hnen ausgerechnet ein„Wunderkind“ beſcherte. Vertieft man ſich in das Thema„Wunderkinder“ aber was näher, dann gewinnt man ein völlig anderes Bild. Wie die Erfahrungen der Jahrhunderte zum Ueberfluß heweiſen, ſind die meiſten Wunderkinder, die geboren wer⸗ den, unglückliche, bedauernswerte Kinder, denn es hat ſich ur zu oft ſchon gezeigt, daß bei derartigen Kindern, die hrer Zeit gegenüber manchmal einen Vorſprung von Jahrzehnten haben, der Körper mit dem unheimlich vor⸗ wärtsdrängenden Geiſt nicht gleichen Schritt zu halten hermag und die Folge iſt dann oft ein erſchreckend früh⸗ zeitiger Tod. Es kommt hinzu eine außerordentlich ernſte Gefahr, hie nur den wenigſten Wunderkindern erſpart bleibt. Die ziebe Eitelkeit der Eltern begnügt ſich faſt nie mit dem Ruhm, daß ihr„Wunderkind“ alles, was ringsumher lebt, veit in den Schatten ſtellt, aus dieſer beiſpielloſen Be⸗ zabung muß— ſelbſtverſtändlich!— auch Kapital geſchla⸗ zen werden. Nach einem aufpeitſchenden und aufreibenden Training, das ſchon mehr nach Dreſſur ausſieht, wird das Wunderkind auf das Podium gezerrt. Kein Tag darf ver⸗ ibſäumt werden, da aus der pyrimidalen Begabung des Rindes nicht Nutzen gezogen wird. Das Kind wandert von iner Bühne zur anderen, hinter dem Jubel aber, der es imrauſcht, verbirgt ſich für das Kind ein wahres Mar⸗ prium. Das Kind wird buchſtäblich um ſeine Jugend be⸗ rogen. Das, was andere Menſchen als die ſeligſte, ſorg⸗ oſeſte und köſtlichſte Zeit ihres Lebens kennen lernen, wird dieſen Wunderkindern aus unerſättlicher Raffgier ibgeſtohlen und vorenthalten. Eine Jugend ohne Jugend! Im allgemeinen darf man ſagen, daß derartige Kin⸗ der umſomehr bedroht ſind, je raſcher das Wachstum ihres Heiſtes voranſchreitet. Beiſpiele dafür gibt es dutzendfach. inter der vorwärtsſtürmenden Genialität bleibt der Kör⸗ ger immer mehr zurück und eines Tages iſt die Kataſtro⸗ ohe da. So plötzlich der glänzende Stern am Himmel der Senſationen auftauchte, ſo plötzlich verlöſcht er wieder. Ein prägnanter Beweis von vielen ganz ähnlicher Art: einer alten Chronik zufolge wurde im Jahre 1712 dem Lübecker Maler Heineken ein Söhnchen Chriſtian Hinrich Heineken geſchenkt. Bereits in allerfrüheſter Ju gend bekundete das Kind eine ungewöhnlich ſtarke Vor liebe für Bilder, die es überaus aufmerlkſam betrachtete Als das Kind etwa zwölf Monate alt war, konnte es be reits geläufig ſprechen und vier Monate ſpäter, alſo nos nicht einmal anderthalb Jahre alt, war das Kind im ſtande, viele Hergänge aus der Bibel wortgetreu wieder zugeben. Doch damit nicht genug. Von Monat zu Mona ſtiegen die geiſtigen Fähigkeiten des Wunderkindes unge heuer, ja faſt ins Ungemeſſene. Einige Zeit darauf trug das Kind rund fünfzehnhundert lateiniſche Spruchtext⸗ völlig fehlerfrei vor. Als der Knabe in das vierte Le bensjahr eintrat, beherrſchte er die Geographie und wa; mit ihr zuſammenhing in geradezu verblüffender Weiſe Und wieder einige Wochen ſpäter erregte das Wunderkin! weit und breit die größte Bewunderung ob ſeiner glänzen den mathematiſchen Fähigkeiten. Mathematiſche Problem- der ſchwierigſten Art wurden von dem Kleinen gleichſan im Handumdrehen gelöſt. Welche verzwickte und kompli zierte Aufgabe man ihm auch vortragen wollte, ſtets löſt. ſie der Knabe mit einzigdaſtehender Fixigkeit. Der Ruhn des Kindes erfüllte damals ganz Europa. Aus allen Län dern und Winkeln ſtrömten die Neugierigen herbei, um ſich perſönlich von dem phänomenalen Können zu über zeugen. Die Menſchen, die damals nach Lübeck kamen, ahn ten freilich nicht, daß das Wunderkind in dieſem glän zendſten Stadium ſeiner Begabung bereits dabei war, dae letzte Stückchen ſeines Lebensweges zu gehen. Einige Wochen ſpäter war das Kind bereits tot. Es hatte nun vier Jahre und vier Monate erreicht, weil es körperlich zu ſehr hinter der ungeſtümen geiſtigen Entwicklung zu⸗ rückgeblieben war. Frühreife Kinder, die das Pubertätsalter wirklich er⸗ reichen und noch älter werden, entwickeln ſich nicht ſelten zu Kindern der Enttäuſchung. Ihr ſpäteres Lebensſtadium hält meiſt einen Vergleich mit der Frühzeit ihres Lebene nicht mehr aus. In der Mehrzahl der Fälle liegt das ſicherlich daran, daß man mit ihrer Begabung in der Ju⸗ gend ſchlimmen Mißbrauch getrieben hat. Dieſe Rückſchläge erlebt man am häufigſten bei Perſonen, die ſich in ihrer frühen Jugend als Genies auf dem Gebiete der Rechen; kunſt bewährt haben. Eine Ausnahme ſcheinen lediglich die Kinder mit frühentwickelten ſchauſpieleriſchen Fähig⸗ keiten zu machen. Bei ſolchen Kindern beſteht nach den bisherigen Erfahrungen noch die meiſte Ausſicht, daß ihre Talente ſich auch bis ins ſpätere Lebensſtadium hinein forterhalten..„ 5 8 1 Gewichtserſparnis Von Jahr zu Jahr ſieghafter hat ſich die neuzeitliche Schweißtechnik ein Gebiet nach dem anderen erſchloſſen. Seit geraumer Zeit bereits macht man in den verſchieden⸗ ſen Zweigen des Maſchinenbaues wie auch im Hochbau, n ſtändig wachſendem Maße von der Möglichkeit Ge⸗ brauch, Einzelteile von Werkſtücken durch unmittelbares Schweißen zuſammenzufügen, ſtatt ſie miteinander zu berſchrauben oder zu vernieten. Dieſe Entwicklungsrich⸗ lung, die in der Konſtruktion wie in der Fabrikation zum Teil recht beträchtliche Umgeſtaltungen erfordert, kommt nicht nur äußerlich in der vereinfachten Formgebung der ſechniſchen Erzeugniſſe zum Ausdruck, ſondern iſt auch wirtſchaftlich von der größten Tragweite. So beiſpiels⸗ weiſe eröffnet ſich der Schweißtechnik ein weites Feld im Verkehrsweſen, denn gerade im hrzeugbau wirken ſich ihre Vorzüge ſchon infolge der bedeutenden Gewichtser⸗ parniſſe, die durch die Schweißung möglich werden, be⸗ onders günſtig aus. Bereits vor mehreren Jahren wur⸗ den bei Eiſenbahnfahrzeugen für Güterverkehr geſchweißte Aufbauten entwickelt und in die Praxis eingeführt. Län⸗ jer dauerte es, bis man auch zur Schweißung von Per⸗ onenfahrzeugen überging. Heute wird die Schweißtechnik benſo beim Bau von Eiſenbahn⸗ und Straßenbahnwagen vie von Kraftwagen und Kraftomnibuſſen herangezogen. bei ihrer Verwendung ſind die Konſtrukteure hinſichtlich 7 1 durch Schweißung der Geſtaltung einzelner Bauteile oft viel freier als bei der Verwendung von feſtgelegten Walzprofilen. Bei Stra⸗ en e können infolge Verwendung von naht⸗ loſen Rohren unter Heranziehung elektriſcher Schweißung nicht weniger als vierzig Prozent an Gewicht geſcrweißtem den. Ein D⸗Zug⸗Wagen wiegt bei vollſtändig geſchweißtem Wagenaufbau 34,5 Tonnen gegenüber 48 Tonnen bei ge⸗ nieteter Ausführung. Gerade im Fahrzeugbau iſt ebenſo wie im Schiffs⸗ und Flugzeugbau ſolche Gewichtserſparnis entſcheidend. Sie führt mittelbar zu geringeren Betriebs⸗ koſten, die ſich mit jedem zurückgelegten Kilometer als größere Erſparnis auswirken. Darüber hinaus aber bie⸗ ket die Schweißung auch unmittelbare techniſche Vorteile b Art, ſo beiſpielsweiſe die Starrheit der Verz bindungen, die jedes Lockerwerden verhindert, wie es bei enieteten oder geſchraubten Anſchlüſſen auf die Dauer aum zu vermeiden iſt. Damit wird nicht nur die Dauer⸗ haftigkeit der Konſtruktion erhöht, ſondern auch das läſtige Raſſeln der Wagen während der Fahrt weitgehend 2 7 schränkt. e n ed ſchließen ferner die Fugen 25 en Einzelteilen waſſerdicht ab und tragen damit zugleich dazu bei, die Roſtgefahr zu vermindern. Weiterhin macht die Schweißung beim Herſtellen von Verbindungen die Ver⸗ wendung von Kleinteilen mannigfache Art, Winkel⸗ ſtücken, Taſchen uſw., entbehrlich. Dadurch werden die — % ¶Ä—!:!!!.