melſh hleinz daz dl mäch⸗ zwe Raug ) auf ) ef inder „Ver, ſolſ fee inge ame bog tanze geben ſaren, ulhof zum sol ver⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm⸗Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm 9 Uhr. D. A. VI. 34 1225 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkümdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages unn gegen biatf Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Donnerstag, den 26. Juli 1934 Aufſtand in Oeſterreich. Dollfuß ſchwer verletzt— Nintelen verhandelt mit Vertretern des Bundesheeres und des Volkes.— Standrecht über Wien. Wien, 26. Juli. In Wien haben Aufſtändiſche das Bundes⸗ kanzleramt und das Gebäude der Nundfunkge⸗ ſeilſchaft„Navag“ beſetzt. Bundeskanzler Dollfuß, Bundesminiſter Fey und Staatsſekretär Kar⸗ winſki befinden ſich in den Händen der Aufſtän⸗ diſchen. Dollfuß iſt ſchwer verletzt. Am das Ravag⸗ Gebäude entſpann ſich ein dreiſtündiger Kampf. Das Bundesheer ſcheint gegen die Regierung zu ſein. i Die Wiener Ravag hat am Mittwoch gegen 1 Ahr mit⸗ tags plötzlich das Schallplattenkonzert unterbrochen, nach⸗ dem kurz vorher Stimmengewirr und Unruhe zu verneh⸗ men waren. Dann erfolgte durch Radio die kurze Mittei- lung, die Bundesregierung habe demiſſioniert, Dr. Kinte⸗ len übernehme die Geſchäfte des Bundeskanzlers. Die Hörer vernahmen dann laute Geräuſche, die wie ein Kra⸗ chen klangen. Mach Mitteilung von verläßlich anzuſehender Seite wurden Bundeskanzler Dr. Dollfuß, der Generalſtabskom⸗ miſſar für Sicherheit, Fey, und der Sicherheitskommiſſar Karwinſky im Gebäude des Bundeskanzleramtes feſtgehal⸗ ten. Bei dieſen Vorgängen ſell geſchoſſen worden ſein. Darüber, von welcher Seite die Aktion unternommen worden iſt, herrſcht noch Ungewißheit. Man ſpricht davon, daß Angehörige des Bundesheeres dabei eine füh⸗ rende Rolle ſpielen. Wie man andererſeits hört, ſoll es im Miniſterrat zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Dollfuß und Fey ge⸗ kommen ſein, die ſich gegenſeitig mit Verhaftung bedroht Amtliches Dementi Amklich wird ausgegeben:„Die„Ravag“ hat die Sen⸗ dungen wieder aufgenommen. Die vor Abbruch der Sen⸗ dung ausgegebene Meldung über den Kücktritt der Regie⸗ rung und die Uebernahme der Geſchäfte durch Dr. Kinte⸗ len iſt unrichtig. Eine kleine Gruppe von Terroriſten hat ſich der„Ravag“ bemächkigt und dieſe unwahren Meldun⸗ gen ausgegeben. In ganz Oeſterreich iſt ausnahmslos Ruhe und Ordnung.“ Kampf um die„Navag“ beendet Der Kampf um die„Ravag“ iſt nach einer Dauer von drei Stunden beendet worden. Ein Polizeibeamter iſt kot, mehrere wurden verletzt. Ebenſo ſind unker dem Perſonan der„Ravag“-Angeſtellken Verletzte zu verzeichnen. Einige junge Leute ſind biuküberſtrömt aus dem Gebäude der„Ra⸗ vag“ herausgebracht und in Autos verladen worden. Großſender durch Dynamit zerſtört Im Laufe des Nachmittags wurde der Wiener Groß ſender Biſamberg beſetzt und mit Dynamit geſprengk. Ra⸗ dio Wien ſendet zurzeit über den kleineren, bisher ſtillge⸗ legten Roſenhügelſender. Der Ablauf der Ereigniſſe Eine neueſte Zuſammenſtellung der bisher aus Oeſter⸗ reich gelangten amtlichen und prinaten Meldungen ergibt folgendes Bild der Lage: 2 Kurz nach 13 Uhr fuhr vor dem Gebäude der„Ra⸗ vag“, der öſterreichiſchen Sendegeſellſchaft in der Johan⸗ nisgaſſe in Wien, ein Trupp Bewaffneter in Bun⸗ desheeruniform vor und beſetzte das Gebäude. Einer der Teilnehmer an dieſer Unternehmung gab eine Rund⸗ funkmeldung des Inhalts durch, daß die Regierung Doll⸗ fuß zurückgetreten ſei. Unmittelbar danach wurden die Sen⸗ dungen unterbrochen. Etwa zur gleichen Zeit beſetzte eine mit Bundesheer ſtark untermiſchte Volksmenge das Bun⸗ deskanzleramt, ſchloß die Tore und ſicherte das Ge⸗ bäude durch Aufſtellen von Maſchinengewehren. In dem Gebäude ſelbſt befanden ſich zur Jeit des Auf⸗ ſtandes nach ſicheren Meldungen Bundeskanzler Doll fuß, Bundesminiſter Fey und der Staatsſekretär für das Sicherheitsweſen, Hofrat Karwinſki, die von den Aufſtändiſchen gefangengenommen wurden. Um das Gebäude der„Ravag“ entſpann ſich ein Kampf, der nach dreiſtündiger Dauer mit der Kapitulation und Ge⸗ fangennahme der Aufſtändiſchen endigte. Das Bundeskanzleramt ſelbſt, ebenſo der Bundeskanz⸗ ler und die beiden genannten Miniſter befinden ſich nach wie vor in den Händen der Aufſtändiſchen. Ueber das Schickſal der übrigen Regierungsmitglieder iſt bis zur Stunde noch nichts zu erfahren. n den Vororten Wiens ebenſo wie in verſchiedenen Tei⸗ hätten. len der Provinz ſollen ſich ſtarke Anſammlungen 1 155 rungsfeindlicher Maſſen zuſammenziehen. Ueber die Hin⸗ tergründe des Aufſtandes verlautet bis fetzt, daß in der Be⸗ völkerung eine unerhörte Erregung darüber entſtanden ſei, daß die vor das Standgericht gebrachten Nationalſozialiſten in geradezu mittelalterlicher Weiſe gefoltert wurden, um ſo eine Geſtändnis oder eine Selbſtbeſchuldigung herauszu⸗ preſſen. Die Erregung im Bundesheer und deſſen Beteili⸗ gung an dem Aufſtand ſollen in letzter Linie ausgelöſt wor⸗ den ſein durch die am Montag in Niederöſterreich ſtattge⸗ fundene Erſchießung eines Offiziersanwärters durch einen Schutzkorpsangehörigen. Das Heer gegen die Regierung Nach Abſchluß der Kampfhandlungen bei der„Ravag“ richtet ſich das ganze Intereſſe auf die Lage im Bundes⸗ kanzleramt. Die amtliche Nachrichtenſtelle erklärt auf An⸗ frage, daß ſie mit dem Bundeskanzleramt keine Verbindung habe. Neuerdings wird mitgeteilt, daß im Bundeskanzler⸗ amt Dr. Dollfuß, der Generalſtaatskommiſſar für die Sicherheit Fey und Staatsſekretär Karwinſky von der in das Bundeskanzleramt gedrungenen Volksmenge einge⸗ ſchloſſen gehalten werden. Man erklärt dieſe merkwürdige Lage damit, daß Teile des Bundesheeres bereits zum Volk übergegangen ſind und die Beſatzung des Bundeskanzleramtes verſtärkt haben. Auch ſonſt hal das Bundesheer allen Anforderungen ſeitens fete noch nicht gefangener Miniſter nirgends Folge ge⸗ eiſlet. Um 17,30 Uhr ſendet„Ravag“ Wien einen Aufruf des Juſtizminiſters Berger⸗Waldenegg, aus dem hervor⸗ zugehen ſcheint, daß er der einzige noch in Freiheit befindliche Miniſter des ehemaligen Kabinetts Dollfuß iſt. Eine zentrale Regierungsgewalt ſcheint in Oeſterreich zurzeit nicht mehr zu eyiſtieren. Bisher iſt noch kein Anzeichen erkennbar, daß irgend ein Teil des Bundesheeres den von der Volksmenge ergriffenen Miniſtern zu Hilfe eilt. Dollfuß ſchwer verletzt und zurückgetreten Auf dem Balkon des Bundeskanzleramts erſchien im Laufe des Nachmittags mehrmals Miniſter Fey, bewacht von einem Mann in Kaiſerjäger⸗Uniform und anderen Soldaten. Er forderte den Höchſtkommandierenden der auf dem Platz ſtehenden Sicherheitsformationen auf, hinauf zu kommen. Dann zog er dieſen Auftrag wieder zurück und er⸗ teilte ſpäter wieder denſelben Befehl, in das Bundeskanzler⸗ amt zu kommen. Darauf begaben ſich der Stabschef der Heimwehr, Bodenſtedt, Sicherheitsinſpektor Eibl und ein Heimwehrmann namens Priner in das Bundeskanzler⸗ amt. Nach Meldungen von Perſonen, die ein Telephonge⸗ ſpräch des Sicherheitsinſpektors Eibl mitangehörk haben wollen, ſoll Miniſter Jey mitgeteilt haben, Bundeskanzler Dr. Dollfuß ſei ſehr ſchwer verletzt. Er ſei zurückgetreten. Gleichzeitig bat der bisherige Miniſter Fey um einen Prie⸗ ſter, der Dr. Dollfuß die Skerbeſakramenke geben ſoll. Der Wiener Rundfunk gab Mittwoch abend amtlich bekannt, daß der öſterreichiſche Bundes⸗ kanzler Dollfuß ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Nintelen verhandelt Der in der erſten Sendung des Radio Wien um 13 Uhr als neuer Bundeskanzler genannte öſterreichiſche Geſandte in Rom, Dr. Rintelen, iſt bereits in Wien eingetroffen. Er hat ſich ſofort in das Heeresminiſterium begeben, wo er mik dem bisherigen Unterrichsminiſter Schuſchnigg und den Vertretern des Bundesheeres ſowie Abgeſandlen des Volkes über die Neubildung der öſterreichiſchen Re⸗ gierung verhandelt. Das Volk ſteht auf Der Leiter der ſtaatlichen Polizei in Innsbruck, Polizei⸗ ſtabshauptmann Hickl, der gegen verhaßte Nationalſoziali⸗ ſten mittelalterliche Folter in e wurde heute kurz vor 3 Uhr von einer erbitterten Volksmenge aus dem Stotthaltereigebäude gezerrt und erſchoſſen. 2 Aus privaken Quellen kommen aus anderen Städten ähnliche meldungen, die darauf ſchließen laſſen. daß die Volksbewegun 18 Dollfuß ſich auf das ganze Land Oeſterreich aus 175 N Standrecht über Wien. Der Polizeipräſident hat über Wien das außerordent⸗ liche Standrecht verhängt. * Eperrung der Grenze Berlin, 26. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Die deutſche Reichsregierung hat bei Bekanntwerden der Anruhen in Heſterreich die deukſche Grenze nach dorthin geſperrt, um zu verhindern, daß Reichsdeutſche oder in Deutſchland weilende Flüchtlinge die Grenze überſchreiten, um während der Unruhen dork⸗ bin zurückzukehren. ö 5 Ne 173 Der deutſche Geſandte in Wien abgerufen. Der deutſche Geſandte in Wien, Rieth, iſt von ſeinem Poſten abberufen worden. Er hat auf Aufforderung der öſterreichiſchen Regierung bezw. der öſterreichiſchen Aufſtändiſchen ſich bereit finden laſſen, zu der zwiſchen dieſen Beiden getroffenen Vereinbarungen bezügl. freies Geleites und Abzug der Aufſtändiſchen nach Deutſchland ohne Rückſprache bei der deutſchen Reichsregie⸗ rung ſeine Zuſtimmung gegeben. — Der gerechte Preis Man muß ſich zuvor darüber klar ſein: über den Grund⸗ ſatz des gerechten Preiſes gibt es keine Auseinanderſetzung auf dem Boden der vergangenen wirtſchaftspoljtiſchen Denk⸗ weiſe. Die Verbindung des Begriffes„Preis“ mit einem der ſozialen Ethik angehörenden Beiwort wie„gerecht“ iſt vom liberaliſtiſchen Standpunkt allenfalls eine gefühlsvolle Schwärmerei, die nicht zu Buche ſchlägt. Der Begriff des gerechten Preiſes ſteht auf einer anderen Ebene, er gehört einem anderen Denken, ja überhaupt einem anderen Sein an. Es gibt daher im Grunde keine Auseinanderſetzung über die iſolierten Begriffe des feſten gerechten Preiſes und des freien Preiſes. Der weltanſchauliche Umbruch des deutſchen Volkes, die Wandlung unſeres ganzen Fühlens und Den⸗ kens hat anſtelle des früheren geheiligten und unantaſtba⸗ ren Begriffes des freien Preiſes den Wertbegriff des feſten Preiſes geſetzt. Die Männer, welche für dieſen neuen Wert kämpfen, tragen daher die Zukunft in ſich und geſtalten ſie, nicht diejenigen Männer, welche noch immer glauben, den alten Wert auf„ewige“, in Wirklichkeit aber pfycholo⸗ giſch bedingte Wirtſchaftsgeſetze ſtützen zu können. Die freie Preisbildung nach dem Grundſatz des Aus⸗ gleichs zwiſchen Angebot und Nachfrage gehört einem Den⸗ ken an, in welchem der Einzeine im Mittelpunkt aller Dinge ſtand. Es iſt ſinnlos, mit dieſem Denken„abzurechnen“. Eine Leiche braucht man nicht mehr zu töten. Hier hat einfach eine Denkweiſe, die nur zeitgebunden als der Ein⸗ bruch der entfeſſelten Perſönlichkeit in die ringsum entſte⸗ henden geiſtigen und wirtſchaftlichen leeren Räume zu er⸗ klären iſt, ſich überſteigert und durch ihre Auswirkungen ſich ſelbſt gerichtet. Denn für eine Denkweiſe, welche das Leben nur nach rechneriſchen, klingenden Werten maß, mußte zugleich derjenige ethiſch gerechtfertigt ſein, welcher es berſtand, ſich in dem großen Rennen nach dem Golde durchzuſetzen. Die letzte Ueberſteigerung des wirtſchaftli⸗ chen Raubrittertums brachte die Vervollkommnung des Börſenweſens, welche es geſtattete, ſtatt des wirklichen Angebots und der wirtlichen Nachfrage ein fiktives Angebot und eine fiktive Nachfrage zu ſetzen, und ſo die Macht des Mächtigen vervielfachte. Wo das Brot und das Vermögen des Volkes zum Objekt der Spielleidenſchaft erniedrigt wor⸗ den iſt, wo es nur noch Mittel zum Selbſtzweck„Reich⸗ tum“ iſt und nur inſofern wirtſchaftlich bedeutungsvoll iſt, als es in dieſem oder in jenem Kontobuch auf der Aktiv⸗ oder auf der Paſſipſeite erſcheint, da iſt ein Punkt erreicht, wo die Lebensgefahr für das Volk beginnt. Der Begriff des gerechten Preiſes iſt, wie oben nebenbei bemerkt, ein ſozialethiſcher Begriff, d. h. ein Be⸗ griff, der durch die Tatſache der Gebundenheit der Einzel⸗ mitglieder des Volkes in der ſtaatlichen Gemeinſchaft be⸗ gründet iſt und aus den Bedürfniſſen der Geſamtheit her⸗ aus ſeine Wertſetzung erhält. Dieſe ſtaatliche Gemeinſchaft iſt heute aus dem Chaos des varlamentariſchen Durchein⸗ anders zu einem autoritären Gebilde geworden. An die Stelle der Ungebundenheit der Einzelperſönlichkeit, welche als ordnendes Prinzip abgewirtſchaftet hatte, ja welche zu einem zerſtörenden Prinzip geworden war, iſt heute wie⸗ der ein ordnendes Prinzip getreten. Und dieſes iſt das Ge⸗ meinwohl. Nichts anderes beſagt der Grundſatz:„Gemein- nutz geht vor Eigennutz“, Was verlangt nun aber der Gemeinnutz? Wenn er eine gerechte Ordnung ſchaffen ſoll, ſo kann er nur jedem das geben, was ihm zukommt. Jedem das Seine, dies iſt der Inhalt des Begriffes des gerechten Preiſes, wie er vor allem auf agrarpolitiſchem Gebiet durch die Nähr⸗ ſtandsgeſetzgebung des Reichsminiſters Darre als Aufgabe angepackt worden iſt. Der Staat kann es nicht dulden, daß durch Profitgier der Bauer um den Ertrag ſeiner Ar⸗ beit geprellt wird und dem Arbeiter durch ſpekulative Preiserhöhungen der karge Lohn zu einem guten Teil wie⸗ der aus den Fingern gezogen wird. Er kann aber auch nicht dulden, daß die bis zu einem gewiſſen Grade menſchlich bedingten und unabänderlichen Gegenſätze zwiſchen Arm und Reich bis zu einem Grade überſteigert werden, der noch zu allen Zeiten den Nährboden für Klaſſenkampftheo⸗ rien abgegeben hat. Er kann dies umſoweniger dulden, als alle wirtſchaftlichen Werte das Ergebnis des geſamten Ar⸗ beitsprozeſſes der ganzen Nation ſind, wenigſtens in einem modernen Staate, wo der Grundſatz der Arbeitsteilung aus jedem einzelnen nur ein Zellkörperchen im Geſamtorganis⸗ mus der Wirtſchaft A hat. So iſt der Grundſatz des gerechten Preiſes naturnotwendig auch der Grundſatz, auf dem allein das Wirtſchaftsleben eines hochentwickelten, ſpe⸗ zigliſterten, modernen Volkskörpers dauerhaft begründet ſein kann, im Gegenſatz zu dem primitiven Freibeutertum einer mehr oder minder von wirtſchaftlichen Raubzügen lebenden ſtürmiſchen Eroberungsepoche. 5 Alles dommt daher darauf an, daß das deutſche Volk er⸗ kennt, daß er ſich bei dem Begriff des gerechten feſten Preiſes nicht um eine untergeordnete Angelegenheit 1 delt, zu der man ſo oder ſo ſtehen kann, e um einen dem Prinzip des autoritären Staates en schaftlichen Ordnungsbegriff. a ſprechenden wirt- eee betekent eee engage 1 * Ver ſöhnung unter Tränen Die franzöſiſche Regierungskriſe vorlsufig vermieden. Paris, 25. Juli. Aus den Berichten der Preſſe gewinnt man den Ein⸗ druck, daß in dem Kabinektsrat, der den Konflikt Tardieu⸗ Chautemps beilegke, die Enkſcheidung auf des Meſſers Schneide ſtand. Miniſterpräſident Doumergue war enkwe⸗ der für unveränderte Beibehaltung des Miniſteriums oder für den Geſamtrücktritt. Nachdem Doumergue dies geſagt hatte, ſoll Staatsmi⸗ niſter Herriot im Kabinettsrat erklärt haben, er müſſe erſt ſeine Parteifreunde befragen. Doumergue habe ihm dar⸗ aufhin das Wort abgeſchnitten und Anſtalten gemacht, das Rücktrittsſchreiben aufzuſetzen. Dieſen Augenblick benutzte Kolonialminiſter La val, der ſchon im Februar die größten Anſtrengungen gemacht hatte, damit das Kabinett Doumergue zuſtandekam, um vermittelnd einzugreifen. Es wurde eine Sitzungspauſe eingelegt, die fünf radikalſoziali⸗ ſtiſchen Regierungsmitglieder beſprachen ſich über eine Stunde lang unter ſich und kamen dann mit der gemelde⸗ ten kurzen Erklärung zurück, die ein Weiterbeſtehen des Miniſteriums in der bisherigen Geſtalt erlaubt. Doumergue war ſo gerührt, daß er mit Tränen in den Augen Tardieu und Herriot umarmte. Die beiden Staaks⸗ männer ſchüttelten ſich dann herzlich die Hände. In der Preſſe iſt man zufrieden, daß eine Regierungs⸗ kriſe vermieden werden konnte. In einer Sitzung des Vor⸗ ſtandes des Vollzugsausſchuſſes der Radjſkalſozialiſtiſchen Partei dagegen, an der die radikalſozialiſtiſchen Miniſter teilnahmen, mußte ſich Innenminiſter Sarraut zeitweiſe ſehr entſchieden gegen die Vorwürfe ſeiner Parteifreunde verteidigen, die den radikalſozigliſtiſchen Miniſtern ihre ent⸗ gegenkommende Haltung im Falle Tardieu vokhielten. Die Löſung, die unter dem Druck der Erklärungen Dou⸗ mergues erfolgte, wird in parlamenkariſchen Kreiſen zwar als eine unter den gegenwärtigen Umſtänden begrüßens⸗ werke Maßnahme bezeichnet. aber allgemein iſt die Anſicht verbreitet, daß im Herbſt eine unzweideutige Entſcheidung gefällt werden müſſe. Der neue RNeichsbankausweis In der dritten Juliwoche iſt nun eine beſſere Entlaſtung der Reichsbank als in der Vorwoche zu bemerken. Die ge⸗ ſamte Kapitalanlage der Reichsbank hat ſich in der Berichks⸗ woche um 188 Millionen Mark verringert. Von der Ulti⸗ mobeanſpruchung am 30. Juni von 586 Mill. Mark ſind rund 72 v. H. abgedeckt, während im Ve hre allerdings eine vollſtändige Abdeckung erfolgt wo Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich geringfügig um 0,1 auf 77,9 Millionen erhöht; im einzelnen haben die Goldbeſtände um 2,5 auf 74,7 Millionen Mark zugenom⸗ men, deckungsfähige Deviſen dagegen um 2,4 auf 3,2 Mil⸗ lionen abgenommen. Hierzu iſt zu bemerken, daß ein Po⸗ ſten Ruſſengold hereingenommen wurde, für das bis auf den Saldo Pfunde und Dollar anzuſchaffen waren. Die Deckung der Noten betrug am 23. Juli unverändert 2,2 b. H. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf betrug 5333 gegen 5523 in der Vorwoche und 5191 Millionen Mark zur gleichen Zeit des Vorjahres. Richterliche Entſcheidung beantragt Ueber die Juläſſigkeit des Vorgehens gegen die Deutſche Front. Saarbrücken, 26. Juli. Die Verſiegelung der Büro⸗ häuſer der Deutſchen Front und die Beſchlagnahme des dor⸗ tigen Aktenmaterials haben den Landesleiter Pirro ver⸗ anlaßt, durch ſeinen Rechtsberater beim zuſtändigen Amts⸗ gericht um eine richterliche Entſcheidung über die Zuläſſig⸗ keit eines derartigen Vorgehens der- hieſigen Polizeibe⸗ hörde nachzuſuchen. Die Deutſche Front kann den ungeheuren Verdacht der Beteiligung an einem Mordverſuch nicht unwiderſprochen und unwiderlegt auf ſich ruhen laſſen, und ſie verlangt des⸗ wegen ſoforkige Aufhebung der vorgenommenen Beſchlag⸗ nahmung. In gleicher Weiſe haben ſich die Leitung des Deut⸗ ſchen Nachrichtenbüro und der Saar⸗Kocreſpondenz beſchwer⸗ deführend an das Amtsgericht mit der Forderung gewandt, auch ihre beſchlagnahmten Akten unverzüglich freizugeben. qm. Ichallen eher aun 5 e Roman von Liane Sauden 48 Stella ſah berückend ſchön aus. Immer neue Menſchen umdrängten ſie, um von der berühmten Diva ein Lächeln und einen Händedruck zu empfangen. Stella hatte für jeden ein paar liebenswürdige Worte. Ihre große Bildung kam ihr zu Hilfe. Sie ſprach mit den Amerikanern engliſch, ein tadelloſes Engliſch, wie Sir Desney, der engliſche Ariſtokrat und Inhaber des größten engliſchen Zeitungs⸗ konzerns bei ſich konſtatierte. Mit dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter ſprach ſie ſofort franzöſiſch. und mit dem italieni⸗ ſſchen Geſandtſchaftsattache in ſeiner Mutterſprache. Alles war entzückt von dieſer einzigartigen Frau, die neben ihrer Schönheit mit ihrer hinreißenden Kunſt das Weſen einer wirklichen Lady hatte. Die Reporter notierten fieberhaft in ihren Notizbüchern, was Stella Hollmers mit dem Bot⸗ ſchafter von Dänemark geſprochen, wie ſie Beſcheid ge⸗ E dem deutſch⸗amerikaniſchen Bankgewaltigen, und wie alle Gäſte bei dieſem Feſtbankett ſchon vom erſten Augenblick an in Stellas Bann geweſen wären. Schuwaroff, in einer anderen Gruppe ſtehend, lächelte verbindlich und liebenswürdig zu den ſchmeichelhaften orten, die man ihm allgemein über ſein Spielen ſagte. Aber er hatte plötzlich das unangenehme Gefühl, daß trotz aller Schmeicheleien und alles Erfolges der heutige Abend micht Schuwaroff und gollmers hieß, ausſchließlich Stella Hollmers. Hatte er vielleicht ein Fehler gemacht? War tella ſo groß in ihrer Kunſt, daß es nur des Sprung⸗ brettes bedurft hatte, um ſie da hinzuſtellen, wohin ſelbſt er nicht gelangen konnte? Dann wäre die Rechnung falſch geweſen. Sie war ein Weib, wie es kein zweites gab. Sie Zu beſitzen, war der höchſte Triumph für einen Mann. Aber ob man als Künſtler ihr würde überlegen ſein kön⸗ nen? Zum erſten Wale beſchlich ihn das Gefühl, daß er etwas falſch gemacht hätte. Hätte er vielleicht doch lieber Madelen managen ſollen? Sie war vor Stella Sollmers wußt über die muſikaliſchen Intereſſen von Mr. Simpkin, Kurzmeldungen Berlin. Der Volksgerichtshof wird ſeine richterliche Tä⸗ tigkeit am Mittwoch, den 1. Auguſt, im Preußenhaus in Berlin aufnehmen. EE ſelbſtaͤndige Organiſation e München, 25. Juli. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP gibt durch die NSK folgende Verfügung des Führers bekannt: Im Hinblick auf die großen Berdienſte der 88, beſon⸗ ders im Zuſammenhang mit den Ereigniſſen des 30. Juni 1934, erhebe ich dieſelbe zu einer ſelbſtändigen Organiſa⸗ kion im Rahmen der NSA p. Der Reichsführer der 8s unkerſteht daher gleich dem Chef des Skabes dem Oberſten S A-Führer direkt. Der Chef des Stabes und der Reichsfüh⸗ rer der Ss bekleiden beide den parteimäßigen Rang eines Reichsleiters. Umwandlung von Todesſtrafen Berlin, 26. Juli. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſterpräſident die gegen die Eheleute Franz und Margarethe Stöhr von dem Schwurgericht in Landsberg an der Warthe wegen Kindes⸗ mordes erkannten Todesſtrafen im Gnadenwege in eine lebens⸗ längliche bezw. in eine achtjährige Zuchthausſtrafe umge⸗ wandelt. Der preußiſche Miniſterpräſident hat ſich zur Be⸗ gnadigung entſchloſſen, weil ſeit der Tat mehr als ſieben Jahre vergangen ſind, der verurteilte Ehemann in dieſer Zeit ein arbeitſames Leben geführt hat und ſeinen ſpäter ge⸗ borenen Kindern ein ordentlicher Vater geweſen iſt und weil die Ehefrau bei der Tat unter dem Einfluß ihres Mannes geſtanden hat. Anglaublicher Dillingerrummel 1000 Dollar für das Hemd des Banditen! Chikago, 25. Juli. Begleitet von ſechs Automobilen mit Preſſevertretern und mehreren hundert Autos mit Neugierigen wurde die Leiche des erſchoſſenen Banditen John Dillinger von ſei⸗ ner Familie aus Chikago abgeholt, um bei Indianapolis begraben zu werden. Dillingers Geſicht war von Speziali⸗ ſten ſo gut wie möglich zuſammengeflickt worden, um die Kugelſpuren zu verbergen. Für Dillingers blutbe⸗ flecktes Hemd wurden bereits 1000 Dollar ge bo⸗ ten(9. Dillingers Vater äußerte die Hoffnung, daß ſein Sohn irgendwo Geld verborgen habe, was noch gefunden werden könne. Als die Leiche in der Nähe des Friedhofs ankam, durch⸗ brach eine mehrtauſendköpfige Menge die Polizeiketten, um noch einen letzten Blick auf den Weidenkorb werfen zu können, der die Ueberreſte des Banditen barg. Die Leichen⸗ träger brachten jedoch den Korb ſo ſchnell in die Leichen⸗ 1 1 daß die Menge um dieſe letzte Senſation gebracht wurde. Die Polizei krifft umfaſſende Vorbereitungen für die Be⸗ erdigung des Banditen, da ein Kieſenandrang von Neugie⸗. rigen erwarket wird. Bereits jetzt beſorgten ſich geſchäfts⸗ tüchkige Leuke Erde von der zukünftigen Grabſtätte Dillin⸗ gers und verkauften ſie als Andenken(J. Das rote Kleid als Signal Die Chikagoer ſtädtiſche Polizei drang mit Gewalt in die Wohnung der Frau ein, die Dillinger an die Po⸗ lizeiverraten hatte, und nahm dort eine Durchſuchung vor. Dabei wurde das rote Kleid gefunden, das bei Dillingers Erſchießung als Signal gedient hatte. Der Bundespolizei waren dieſe Einzelheiten bereits längſt be⸗ kannt. Sie war beſtrebt, die beiden Frauen, die bei Dillingers Erſchießung behilflich waren, zu ſchützen und hat ſich daher der Oeffentlichkeit gegenüber bezüglich der Ein⸗ zelheiten nicht geäußert. Die Stadtpolizei behauptet, Dillinger habe ſich ſeine eigene Falle geſtellt, indem er ſich mit einer Frau anzu⸗ freunden ſuchte, deren Geliebter ein früherer Sträfling ſej. Dieſe Frau habe ſich mehr für den Preis intereſſierk, der auf Dillingers Kopf ausgeſetzt war, als für dieſen ſel⸗ ber. Sie ſetzte ſich mit der Zundespolizei in Verbindung, um Dillinger vor dem Lichtſpieltheater, das er faſt kläglich beſuchte, feſtnehmen zu laſſen. Juſammen mit einer Freun⸗ 90 e ſie Dillinger am enkſcheidenden Sonnkag in as Kino. der ausſichtsreichſte Bewerber um die neue Produktion geweſen. And ſie hatte ihn geliebt. Sie liebte ihn wohl noch. Er ſah es jetzt wieder in dem leidenſchaftlich fin⸗ ſteren Ausdruck, mit dem ſie über ihren feurroten Strauß⸗ federnfächer hinweg zu ihm und Stella herüberblickte. Madelen wäre ihm nie eine Gefahr geworden in künſt⸗ leriſcher Hinſicht. Er konnte mehr als ſie. Aber er konnte nicht mehr als Stella. Das war das Schlimme. Es würde vieler Energie und Klugheit bedürfen, nun nicht in Stellas Schatten zu kommen. Aber ſchließlich, er war ein Mann und ſie eine Frau. Er mußte erſt mit ihr ver⸗ heiratet ſein. Er wußte, daß ſie zwar künſtleriſchen Ehr⸗ geiz beſaß, aber keine perſönliche Eitelkeit. Es hatte oft genug den Anſchein, als wäre ihr das ganze Leben unendlich gleichgültig. Da würde i 5 ſich ſelbſt genügend in Szene zu ſetzen und Stella etwas in den Hintergrund zu ſchieben. Der North⸗South⸗Film⸗ Corporation kam es ja hauptſächlich darauf an, Geſchäfte zu machen. Man mußte ihr und Dadſon nur einreden, daß die Geſchäfte beſſer gingen, wenn Stella nicht all⸗ zu ſehr im Vordergrunde ſtand, ſondern zer, Schuwaroff. Stella ſtand etwas abgewandt der Tür und ſprach mit ein paar von den Gäſten. Schon machten die Diener die Schiebetüren zu dem großen Speiſeſgal auf, der in Weiß, Gold und tauſend Kerzen funkelte, über den Kaskaden von Orchideenblüten geſchüttelt waren. „Verzeihen Sie, Mr. Dadſon“, ſagte der Hotelmanager leiſe,„wird mit dem Eſſen noch gewartet?“ „Nein“, ſagte Dadſon,„Sie können ſervieren laſſen. Ich habe nämlich bis zur letzten Minute gehofft, daß unſere füngſte Berühmtheit, der Dichter Georg Gorth, kommen würde“, ſagte er zu einem der Herren,„er 1 85 de hat aber leider ſoeben telephoniſch ab⸗ geſagt. 5 a Bei den Worten Dadſons zuckte Stella, die in der Nähe von Dadſon geſtanden hatte, zuſammen. Da war alſo Georg Gorth geladen geweſen. Sie hätte ihn ſehen können, ſprechen, erfahren, was es mit dieſer eigentüm⸗ lichen Duplizität dieſes Briefes auf ſich hatte, der ſeiner⸗ e dem Roman Georg Gorths wiederkehrte. Sie hätte es erfahren können— aber das Schickſal wollte zeit auf Michaels Schreibtiſch gelegen und nun wort⸗ offenbar die Löſung dieſes Rätſels nicht. Georg Gorth es ein Leichtes ſein, Reltungsverſuche vergeblich. Berlin, 25. Juli. daß auch ihr Führer, Willy Merkl, nicht mehr am Leben iſt. Er iſt am 16. Juli im Lager 6 geſtorben. Alle, geradezu Dem Drahtloſen Dienſt Kobelt zwei durch Boten von dem Berg des e zur Kabelſtation in Aſtor gebrachte Telegramme zu. meradſchaft. Sie ſchildern die geradezu übermenſchlichen Kraftanſtrengungen, die zur Rettung der Spitzengruppe der deutſchen Himalaja⸗Expedition, zur Rettung von Merkl, Wieland und Welzenbach, unternommen wurden. Das erſte Kabel, das am 17. Juli am Nanga Parbat aufgegeben wurde, lautet folgendermaßen: Der Träger Angtſering, der die Spitzengruppe, Merkl, Wieland und Welzenbach, begleitete, ſchlug ſich am 14. Juli nach Lager 4 am Nanga Parbat zu 6200 Meter Höhe herab durch. Er berichtete: Am 9. Juli ſind die drei deut⸗ ſchen Bergſteiger mit ſieben Trägern bei andauerndem Schneeſturm von Lager 8 am Silberſattel, alſo auf 7600 Meter Höhe, in das Gratlager 7 in 7500 Meter Höhe abge⸗ ſtiegen. In dieſem Lager 7 ſtarben Wieland und Welzenbach. Vier Tage ſpäter, alſo am 13. Juli, wurde Merkl von den Trägern Angtſering und Gay⸗ lay in die Nähe des ehemaligen Lagers 6 auf 7000 Meter gebracht, wo er ſeitdem in einer Schneehöhle liegt. Am folgenden Tage, am 14. Juli, ſchlug ſich dann der Träger Angkſering mit übermenſchlicher Anſtrengung nach Lager 4 in 6200 Meter Höhe durch. Dort kam er mit erfro⸗ renen Händen und Füßen an. Verzweifelte Nettungsverſuche Inzwiſchen wurden von dieſem Lager 4 aus ver⸗ zweifelte Rettungsverſuche unternommen. Am 12. Juli ſpurten in meterhohem Neuſchnee Schneider, Müllritter und fünf eingeborene Träger fünf Stunden lang den Weg nach Lager 5. Sie fanden fünf Meter vor einem Zelt den erfrorenen Träger Pinzonurbu. Gleich⸗ zeitig ſehen ſie am Rakiot⸗Peak zwei weitere tote Träger am Seil. Es ſind insgeſamt fünf Darjeeling⸗Leute tot. Ein wieder einſetzender Schneeſturm verhindert den Bergungsverſuch und erzwingt die Rückkehr nach Lager 4. Schon am nächſten Tage, am 13. Juli, bringt Mühlritter ſteben kranke Träger herab ins Hauptlager in 3600 Meter Höhe. Weitere Rettungsverſuche von Lager 4 aus in der Richtung zur Höhe des Berges werden immer wiederholt, aber ſtets vom Schneeſturm zurückgeſchlagen. Am 16. Juli verſuchen Schneider, Aſchenbrenner und der letzte geſunde Kuli erneut das Lager 5 zu errei⸗ chen. Sie müſſen des Wetters wegen umkehren. In der nächſten Nacht brechen dann Bechtholt und Müllritter, die den allererſten Teil der Rettungsexpedition beſtritten hatten, mit 12 durchweg kranken Trägern vom Hauptlager nach Lager 4 auf, um weitere Rettungs⸗ aktionen einzuleiten. Das Lager 4 in 6200 Meter Höhe iſt ohne Feuerung. Die Lebensmittel ſind knapp. Die Kräfte Sahibs ſind durch die ungeheuren Anſtrengungen nahezu erſchöpft. Dennoch beobachtet man vom Hauptlager aus, daß am 17. erneut Schneider und Aſchenbrenner nach La⸗ ger 5 ſpurten. Das erſte Kabel ſchließt mit dem Satz: „Die Kameraden ſetzen alles daran, Willy Merkl und ſeinen kreuen Gefährten Gaylay zu rekken, bleiben aber in ſchwerſter Sorge ſeil acht Tagen ohne Nahrung.“ Autobus ſtürzt in Abgrund.— Fünf Tote Paris, 26. Juli. Nach einer Meldung aus Barcelona iſt ein mit 13 Perſonen beſetzter Autobus bei Igualada in einen tiefen Abgrund geſtürzt. Fünf N wurden auf der Stelle getötet, die anderen acht zum Teil ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Kronrat in London London, 26. Juli. Der König hielt am Mittwoch im Buckingham⸗Palaſt einen Kronrat ab, bei dem u. a. Baldwin und der Unterſtaatsſekretär des Aeußeren, Lord Stanhope, anweſend waren. Anſchließend empfing der König den bri⸗ tiſchen Botſchafter in Berlin, Sir Eric Phipps, in Audienz. hatte abgeſagt. Und wer konnte wiſſen, ob man ihn jemals im Leben kennenlernte? Es war nach dem Bankett, als in Stellas Nähe wieder über Georg Sorth geſprochen wurde. „Kennen Sie Georg Gorth“, fragte Stella einen der deutſchen Teilnehmer des Banketts. „Nein, ich kenne ihn nicht, gnädige Frau. Er Wurde erſt berühmt, nachdem ich ſchon aus Deutſchland fort war. Aber ſein Bild hängt ja bereits ſchon in Amerika in allen Buchhandlungen. Georg Gorth ſoll ein Pſeud⸗ onym ſein, hinter dem ſich ein unbekannter Kuͤnſtler verbirgt.“ a z, Wiſſen Sie, wo Georg Gorth wohnt“, fragte Stella plötzlich. Sie wußte ſelbſt nicht, was ſie überkommen hatte. Eine Angſt, eine irrſinnige Hoffnung, auf nichts gegründet, eine Sehnſucht. Sie mußte dieſen Georg Gorth kennenlernen. ö „Ein eifriger Preſſevertreter miſchte ſich in die Anter⸗ Haltung: i f „Mr. Gorth hat im Carlton Wohnung genommen. Mein Kollege von der literariſchen Abteilung hat ihn geſtern noch interviewt. Er hatte ſo feſt zugeſagt, heute abend hier zu erſcheinen. Wir begreifen gar nicht, daß er ſich die Gelegenheit, an dieſem Bankett teilzunehmen, hat entgehen laſſen. Er verſteht noch nicht, Reklame für ſich zu machen, dieſer Mr. Gorth. Nun, wir in Amerika werden ihm das ſchon beibringen.“ Vierzehntes Kapitel. Eine halbe Stunde ſpäter war Stella Hollmers ver⸗ ſchwunden. Schuwaroff, der gerade mit ein paar Herren aus dem Vauchſalon kam, ſah Stellas Platz in dem Noſa⸗Salon leer. Als ſie nach einiger Zeit immer noch nicht erſchienen par, wurde er unruhig. Er fuhr hinunter in die Privaträume 5 1 Dort bekam er von der N telſtunde haſtig und einen Wagen beſtellt hätte. 2 5 5 „Schuwaroff war vollkommen faſſungslos. Was hieß denn das, daß Stella Hollmers jetzt mitten aus dem Bankett, das ihnen beiden zu Ehren gegeben war, ver⸗ ſchwunden? Am liebſten wäre er ihr nachgeeilt. Aber er konnte das nicht. Er mußte bier ja rebräſentieren. Heldentragödie am Himalaſa Der Tod Willy Merkls beſtätigt.— Uebermenſchliche Die in ſchwerer Bergnot kämpfende deutſche Himalaja. Expedition hal nunmehr die kraurige Beſtätigung gegeben, übermenſchlichen Verſuche zur Rektung blieben vergeblich. ie ſind ein hohes Lied der Ka⸗ Zofe die Aus 15 daß 8 all Hollmers vor einer Vier 4 eruntergekommen wäre, ſich umgekleidet Aus demladliocuen Claude () Bruüchſal.(Vor Beginn der Oelbohrungen.) Die Bohrverſuche, die in der Bruchſaler Gegend nach Oel unternommen werden, treten langſam in ein entſcheidendes Stadium. So wurde ſchon ſeit vier Wochen an der Er⸗ richtung des Betonunterbaus für den Bohrturm auf Ge⸗ markung Forſt gearbeitet. Der Bohrturm wird eine Höhe von 47 Meter erreichen und ſteht bereits zu einem Drittel. Man hofft, ihn bis Ende der Woche fertigſtellen zu können, um dann anfangs nächſter Woche mit den Oelbohrungen zu beginnen. () Neumühl bei Kehl.(Brieftaubenmarder an der Arbeit.) In letzter Zeit mußten hieſige und auch benachbarte Brieftaubenzüchter die Erfahrung machen, daß ihren wertvollen Zuchtkieren ſyſtematiſch nachgeſtellt wird. Wie feſtgeſtellt werden konnte, werden die Tiere durch Streuen von beſonderem Futter auf die Speicher gelockt und dort weggefangen und getötet. Den Züchtern entſteht durch den Verluſt der oft ſehr wertvollen Tiere ein empfindlicher Schaden. Freiburg.(Der Autoverkehr auf den Wald⸗ ſtraßen wieder aufgehoben.) Im Gegenſatz zu dem am 2. Mai 1934 erfolgten Beſchluß des Stadtrats, mit Rück⸗ ſicht auf die Hebung des Fremdenverkehrs die Waldfahr⸗ ſtraßen für den Autoverkehr freizugeben, hat der Stadtrat in ſeiner letzten ung beſchloſſen, den Beſchwerden der Fuß⸗ gänger und ſonſtigen im Zuge der Freigabe entſtandenen Unzuträglichkeiten Rechnung zu tragen und das Befahren der Immentalſtraße und des Burghalderings mit Kraftwagen mit ſofortiger Wirkung wieder aufzuheben. Die Fahrten des Reiſebüros mit Omnibuſſen dürfen im Rahmen der für dieſe ſeinerzeit gegebenen Vorſchriften auch weiterhin durch⸗ geführt werden. Freiburg.(Saarkundgebung.) ier fand eine vaterländiſche Kundgebung für die Saar ſtatt, die von Pir⸗ maſenſer nationalen Verbänden unter Mitwirkung von Frei⸗ burger Vereinen veranſtaltet wurde. Im Ganzen waren über 300 Perſonen in ſieben großen Reiſeautomobilen von Pirmaſens nach Freiburg gekommen. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache erwähnte der Führer der nationalen Verbände von Pirmaſens, Kohl, den Sinn und Zweck der Veran⸗ ſtaltung. Als Pfälzer und direkte Nachbarn der Saar über⸗ bringe er den Freiburgern die Grüße aus Pfalz und Saar. — In Konſtanz fand eine gleiche Veranſtaltung ſtatt. 9 Schluchſee.(Schwerer Motorradunfall.) Bei der Ueberführung der Bahnlinie Aha⸗Schluchſee lam ein Motorradfahrer mit Sozius in der großen Kurve infolge der naſſen Straße mit der Maſchine ins Schleudern. Mit voller Wucht wurden beide auf die Straße geſchleudert, wo ſie mit ſchweren Unterſchenkelbrüchen und zahlreichen d leiſch⸗ wunden bewußtlas liegen blieben. Sie konnten alsbald ins Krankenhaus überführt werden. Es handelt ſich bei den Verunglückten um den Bäckermeiſter Blank und Elekt:o⸗ monteur Otto Hall beide aus Neuſtadt i. Schw. O Sasbach.(Im Rhein ertrunken.) Der 20jährige Sohn des Kaufmanns Richard Schutterer aus Riegel wurde ein Opfer des Rheins. Des Schwimmens unkundig, hielt er ſich in der Nähe des Ufers auf, geriet aber durch die Strömung in eine tiefe Stelle und ertrank. Einer ſeiner Freunde, der Schutterer zur Hilfe kommen wollte, wäre bei⸗ Lnahe ſelber ums Leben gekommen. () Konſtanz.(Wechſel in der Kreisleitung.) Nach einer parteiamtlichen Bekanntmachung des Kreiſes Kon⸗ ſtanz hat Kreisleiter Speer beim Gauleiter ſeine ſofortige Beurlaubung beantragt und ſein Rücktrittsgeſuch als Kreis⸗ leiter vorgelegt. Die Geſchäfte hat Pg. Kreisleiter Dinkel übernommen. Die Geſchäfte des Bürgermeiſters in Radolf⸗ zell werden hiervon nicht betroffen, ſondern nach wie vor von Kreisleiter Speer we föhrt. () Mauenheim(Amt Engen).(Nach dem Genuß von Tollkirſchen geſtorben.) Dieſer Tage brachten Kinder aus dem Walde Tollkirſchen mit. Sie freuten ſich an den ſchönen ſchwarzen Beeren und ohne, daß ein Erwachſener es wahrnehmen konnte, verſuchten ſie davon. Das zöei⸗ jährige Mädchen des hieſigen Schmiedmeiſters Wieland ſtarb noch in der Nacht darauf nach ſchweren Qualen. Ein weiteres fünfjähriges Mädchen erkrankte gleichfalls ſchwer, dürfte aber mit dem Leben davonkommen. a Er beſann ſich einen Augenblick. Dann ließ er ſich zu dem Portier hinunterfahren: „Wiſſen Sie, was für eine Adreſſe Frau Hollmers dem Chauffeur angegeben hat?“ „Jawohl, Mr. Schuwaroff“, ſagte der Portier mit etwas neugierigen Augen, denn dieſe plötzliche Fahrt der berühmten Stella Hollmers mitten aus dem Feſtbankett heraus war immerhin ungewöhnlich.„Mrs. Hollmers ſagte dem Chauffeur: Fahren Sie zum Carlton⸗Hotel'.“ Schuwaroff überlegte einen Augenblick. Dann ging er in eine Telephonzelle und verlangte eine Nummer. „Höre mal, Charli“, ſagte er haſtig, als ſich am an⸗ deren Ende der Telephonleitung eine Männerſtimme meldete,„fahre mal ſofort ins Carlton und ſtelle feſt, wen die Sollmers da beſucht. Aber Vorſicht, hörſt du. Charli? Keinen Skandal. Es darf niemand auffallen, daß Stella hier fort iſt, denn das gäbe Lärm. Du kommſt dann ſofort hierher, läßt mir durch einen der Kellner den Brief mit der erbetenen Nachricht zukom⸗ men. Sei klug! Mach es geſchickt! Dann kannſt du dir morgen eine Hundertdollarnote abholen.“ Schuwaxoff hörte gar nicht mehr auf das, was der mit Charli Angeredete ſagte. Er hing bereits ab und eilte wieder zu dem Bankett hinauf. a Dort war man ſchon über das Fernbleiben Stella Hollmers erſtaunt und unruhig. Mik einem wütenden Geſicht kam Dadſon auf Schuwaroff zu: „Wo ſteckt denn die Hollmers, zum Teufel nochmal?“ „Kühe“, ſagte Schuwaroff leiſe,„machen Sie keinen Lärm, Dadſon, ich erzähle Ihnen ſpäter.“ Dann lauter und liebenswürdig: f 3 5 „Meine Herren und Damen, Stella Hollmers läßt für einen Augenblick um Entſchuldigung bitten. Die freudige Erregung über den großen Erfolg, die Ehrun⸗ gen, die ihr ſo reichlich zuteil geworden, haben ihre Nerven ein wenig erregt. Sie fühlte ſtarke Kopfſchmerzen und hat ſich auf meinen Nat hin einen Augenblick zurückgezogen. In einer Stunde, meine Damen und Herren, wird Stella Hollmers friſch und vergnügt wieder erſcheinen. Darf ich Sie ſo lange bitten, Mademoiſelle Keddinghaus, Stella Sollmers zu vertreten?“ Er bot Madelen, die vor Freude und Ueberxaſchung 5 errötete, den Arm und führte die zierliche, dunkle Frau in den Noſa⸗Salon. 55 Jortſezung folgt. Schutz dem Kleinhandwerk Vollverſammlung der Badiſchen Handwerkskammer. Karlsruhe. Reichshandwerksführer Präſident W. G. Schmidt, M. d. R., weilte in der Landeshauptſtadt. Aus dieſem Anlaß hatte die Badiſche Handwerkskammer Ein⸗ ladungen zu einer Vollverſammlung im Plenarſaal des frü⸗ heren Landtags ergehen laſſen. Unter den Gäſten ſah man Miniſterpräſident Köhler, Reichshandwerksführer Schmidt, ſowie Miniſter Dr. Schmitthenner, den Führer der Arbeits⸗ front Südweſt, Plattner und den Gauführer der NS.⸗Hago. van Roay. Präſident Näher richtete an die Vollverſammlung, be⸗ ſonders aber an die Miniſter und an den Reichshandwerks⸗ führer wie auch an die ſonſtigen Gäſte herzliche Begrü— ßungsworte, worauf zunächſt Miniſterpräſident Köhler dem Reichshandwerksführer den Gruß der badiſchen Re⸗ gierung entbot, und fuhr dann fort, es wäre falſch, wollten Politik und Wirtſchaft die gewaltige Kraft außer Acht laſ⸗ ſen, die vom Handwerk ausgehe, zumal man in Deutſchland 1,4 Mill. Handwerksbetriebe zählt, zum allergrößten Teil kleine und Kleinſtbetriebe, die zu 94 Prozent bis zu 3 Ge⸗ ſellen beſchäftigen. Die Kriſe habe den klaren Beweis ge⸗ liefert, daß die kleinen Exiſtenzen unendlich viel mehr in der Lage ſeien, eine Kriſe zu überſtehen als rieſige Unter⸗ nehmungen, die bei dem erſten Rückſchlag zugrunde gehen oder die Hilfe des Staates in Anſpruch nehmen. Es liege im Staaksintereſſe, daß das Kleinhandwerk aufs Entſchiedenſte geſchützt wird. 13 Prozent des Umſatzes der deutſchen Wirtſchaft entfallen auf das Handwerk. Während im Jahre 1927 der Geſamt⸗ umſatz des Handwerks noch 22,3 Milliarden betrug, iſt er 1932 auf über die Hälfte, nämlich auf 11 Milliarden zu⸗ rückgegangen. Nirgends zeige ſich klarer der Zuſammen⸗ bruch. Nach den vorläufigen Schätzungen werden die Um⸗ ſatzzahlen des Handwerks für 1933 mindeſtens 30—40 Pro⸗ zent über den Umſatzzahlen des Vorjahres liegen. Den Reichshandwerksführer bitte er, bei ſeiner Arbeit in Berlin nicht zu vergeſſen, daß das Grenzland Baden eine beſonders ſchwere Verankworkung und beſonders ſchwere Laſten zu tragen hat. Die Männer, die dazu beru⸗ fen ſeien, mögen Verſtändnis für unſere Lage und Ver⸗ ſtändnis für die Notwendigkeiten unſerer badiſchen Wirk⸗ ſchaft haben. Reichshandwerksführer großen Zügen über den Führergedanken im Handwerk und das Weſen des N ationalſozialismus überhaupt. Wenn der Nationalſozialismus, ſo führte der Redner aus, in der Wirtſchaft zur Tat werden ſoll, dann ſei es nur möglich auf der Grundlage der Bodenſtändigkeit, wie man ſie auch in der mittelſtändiſchen Schicht des Handwerks vorfinde. Es ſei ein Wahnſinn, im nationalſozialiſtiſchen Staate zu lauben, daß ein ſtändiſcher Aufbau die alten Parteien ab⸗ öſen und ein Stand für ſich eine Macht bilden könnte. Der Gemeinſchaftsgeiſt muß der Ausgangspunkt aller Dinge ſein. Er, der Reichshandwerksführer, habe nur den einen Wunſch, daß man ihn bei ſeiner Aufgabe in kameradſchaft⸗ ſchaftlicher Treue unterſtützt. Präſident Näher teilte im Schlußwort mit, daß bin⸗ nen kurzem die 70 000 badiſchen Handwerksbetriebe ſämtlich berufsſtändiſch erfaßt ſein werden. Es würden 38 Kreis⸗ handwerkſchaften mit 14 Geſchäftsſtellen gebildet. I Hardheim.(Schwerer Hagelſchaden.) Ueber unſerer Gegend ging ein ſchweres Gewitter nieder, das von einem ſtarken Hagelſchlag begleitet war. Beſonders ſchwer betroffen wurde die reife Frucht durch die zum Teil Taubenei großen Hagelkörner. Das Anwetter bedeutet für manchen Landwirt ein Verluſt der letzten noch möglichen Einnahme. Auch im Walldürner Gebiet wurde de Schaden feſtgeſtellt. Leider ſind die betroffenen Landwirbe nur zum Teil durch Hagelverſicherung gedeckt. ( Baden⸗Vaden.(Regiſtermark⸗ Schmuggel.) Hier wurde ein 24jähriger reichsdeutſcher Student feſtgenom⸗ men, der ſich durch Regiſtermarſchmuggel ſchuldig gemacht hat. Dazu erfahren wir folgendes: Der Student hatte ſich mit ſeiner 22jährigen aus Davos gebürtigen Braut, der Tochter eines dortigen, inzwiſchen verſtorbenen Hoteliers, in einem hieſigen Hotel eingemietet. Beide machten ſich durch wiederholte Reiſen an die Schweizer Grenze verdächtig. Schließlich gelang es der Zollfahnudngsbehörde, umfangreiche Schiebungen von Regiſtermark aufzudecken. Man ſpricht davon, daß insgeſamt ein Betrag von etwa 8000 Mark abgehoben worden ſei. Das Geld ſoll von dem väterlichen Erbe des Mädchens ſtammen, das der Student in München, wo er Jura ſtudiert, kennenlernte. () Baden⸗ Baden.(Von einem abſtürzenden Balken erſchlagen.) Der 35 Jahr calte verheiratele „Zimmermann Alfred Herr aus Lichtental wurde durch einen Holzbalken von fünf Meter Länge erſchlagen. Der Verun⸗ glückte wollte am Leopoldsplatz den Balken zur Bauſtelle hochwinden. Hierbei lockerte ſich anſcheinend das Seil, der Balken fiel herunter und traf den untenſtehenden Herr, 1 zerſchmetterdem Schädel auf der Stelle tot liegen ieb. 5 ( Singen a. H.(Folgen des Sturmes.) Der Sohn eines auswärtigen Schiffſchaukelbeſitzers wurde während eines Sturmes von einer eiſenbeſchlagenen Verſtrebung, die der Sturm von der Bedachung der Schüffſchaukel losgelöſt Han am Kopf ſo heftig getroffen, daß er ſchwere Ver⸗ letzungen und eine Gehirnerſchütterung erlitt. Vier Todesopfer des Slurmes am Bodenſee Lindau im Bodenſee, 25. Juli. Wie ſich jetzt herausſtellt, hat der furchtbare Gewitterſturm vom letzten Sonntag in der Nähe von Lindau noch ein zweites Todesopfer ge⸗ forderl. Es handelt ſich um den Paddler Oskar Meule aus St. Gallen. Dieſer hakte zuſammen mit einem Kameraden in einem Faltboot eine Fahrt nach Lindau unternommen. Der zweite Inſaſſe konnte das öſterreichiſche Ufer erreichen. Meule hielt ſich anfangs am Boot feſt, ging aber dann in⸗ folge Uebermüdung unter und ertrank. Zwei weitere Todesopfer forderte der Sturm am Un⸗ terſee. Von Konſtanz aus hatte ſich der Maler Hans Manz mit einem Freunde im Paddelboot auf den See be⸗ geben, um nach der Inſel Reichenau zu rudern. Unterwegs wurden ſie vom Sturm überraſcht, der das leichte Boot um⸗ riß. Während ſich der Begleiter retten konnte, iſt Manz ertrunken. Bei Eſchenz ertrank der Schreiner Jakob Müller. Er war neben einer Gondel, in der ſich ein Knabe Fe hergeſchwommen. Durch den Sturm wurde das kleine Schiff raſch abgetrieben und der im Boot ſitzende Knabe vermochte Müller nicht an Bord zu nehmen. Das Kind wurde gerettet. Schmidt verbreitete ſich in Locale Nui. d oclĩau Es wetterleuchtet Ein Sommertag, der zur Neige ging. Stille geworden iſt die Welt und Dämmerlicht iſt ge⸗ breitet über die endloſe Reihe der Aecker. Ein Strohfeuer flammt nahe der Hecke noch einmal auf, um dann ganz zu berlöſchen. Beißender Rauch liegt überm Feld und zieht in blauen Schwaden dahin. Letzte Vogelrufe aus dem Geäſt der wenigen Bäume. Die Kontur der Hügelkette am weſt⸗ lichen Horizont iſt verwiſcht. So ſtirbt der Tag. Wie eine Glasglocke noch iſt weithin der Himmel. Nur jenſeits der Walddickung, eine Stunde Wegs bis zum letz⸗ ten Feldkreuz, ſtieg in den letzten Minuten die graue Wol⸗ kenwand hoch. Grelleuchtend ein paar helle ſchwefelgelbe Fetzen dazwiſchen. Gebannt iſt der Blick nach dort. Ehe man ſichs verſieht, brach die Nacht herein, nicht ſchwarz und mit dem Strohdunkel eines erloſchenen Wintertages; auch Nacht iſt jetzt kein volles Verlöſchen. Das gemahnt an die Mitter⸗ nachtsſonne im Land der Fjorde Mit einemmal ein Aufflammen! In allen dem Rot ver⸗ wandten Farben: weißlich und roſa, dann aſchfahl und gelb. Wetterleuchten! Kein fernes Donnergrollen, das die Stille des Augenblicks ſtört. Nur immer wieder— und nun in zwei Himmelsrichtungen— das ruhige Aufleuchten von fern... Als ob ein elektriſcher Lichtſchalter aufgedreht würde und die Landſchaft auf einen Moment ins Helle taucht. Dieſe ſeltſame Stunde hat manchen Menſchen ſchon beſcheiden gemacht; ſo ein Wetterleuchten iſt ein himmliſcher Fingerzeig auf die unfaßliche Kraft, die aus einer anderen Welt kommt und in der unſeren wirkt. Malen, wenn man ſo könnte, was die Augen zu ſolcher Stunde ſeh'n! Der Weltſchöpfer fährt im feurigen Wagen die endloſe Himmels⸗ ſtraße entlang. Und wir ſchauen es mit eigenen Augen! Mas von Pauer zurückgetreten. Profeſſor Max von Pauer hat mit Schreiben vom 21. Juni ds. Is. den Wunſch geäußert, ſein Amt als kommiſſariſcher Leiter und Lehrer an der ſtädtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater auf 1. Oktober ds. Is. in die Hände des Oberbürgermeiſters zurücklegen zu dürfen. Dieſem Wunſche iſt entſprochen wor⸗ den.— Als neuer Leiter der Hochſchule für Muſik und Theater iſt Konzertmeiſter Clodwig Rasberger am Opern⸗ haus Frankfurt am Main gewonnen worden. Er iſt ge⸗ boren am 29. April 1900 in Voitsberg(Steiermark), ſtudierle an der Univerſität Graz Kunſtgeſchichke und Muſikwiſſenſchaf⸗ ten. 1924 wurde er an die Staaksoper Berlin und noch im gleichen Jahre an die Frankfurter Oper berufen. Verkehrsunfall fordert junges Menſchenleben. In der Straße zwiſchen F 2 und F 3 wurde ein ſieben Jahre altes Mädchen beim Aeberqueren der Fahrbahn von einem Per⸗ ſonenkraftwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß das Kind nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Das 1 wollte einem Radfahrer auf der Straße ausweichen und lief dabei in die Fahrbahn des entgegenkommenden Autos hinein. — Die heilkräftige Kamille blühk. Des Volkes Heil⸗ kraut und der Bäuerin erſte Hausarznei iſt die Blüte der echten Kamille. Auf 15 bis 30 Zentimeter hohem Stengel ſteht auf Ackerrändern, Bruchäckern, an Wegen und unbe⸗ bauten Stellen das zarte Kräutchen, über deſſen Blättern ſich die weißen Strahlenblüten mit den gelben Scheiben erheben. Kamillentee iſt das volkstümlichſte und beliebteſte Heilmittel bei Verdauungsſtörungen und Leiden der Unter⸗ leibsorgane. Von ſchweißtreibender Wirkung, beruhigt er die Nerven, ſtärkt Magen und Eingeweide, mildert ſtarken Blutandrang zum Kopf und löſt Krämpfe. Kamillenſäckchen werden in der Volksheilkunde als Zahnweh und Rotlauf⸗ ſchmerz ſtillende Kräuterkiſſen verwendet. Die Homöopathie hat die echte Kamille in den Schatz der mediziniſch wert⸗ vollen Heilpflanze eingereiht. Die echte Kamille blüht von Ende Juni bis Ende Auguſt. — 22 verſchiedene Einmark⸗Jälſchungen. Aus einem Merkblatt des Münzdirektors der preußiſchen Staatsmünze ergibt ſich, daß bisher 22 verſchiedene Fälſchungen des Einmarkſtückes in den Verkehr gelangten. Es iſt dabei auf Einmarkſtücke mit der Jahreszahl 1933 und den Münz⸗ zeichen A, D, G und J zu achten. Das Münzzeichen D kommt bei den Fälſchungen am häufigſten vor. Bei den 22 Typen handelt es ſich um 21 Arten Zinnlegierungs⸗ Gußſtücke und eine Art Neuſilber⸗Legierung. Alle dieſe Fälſchungen ſind unmaanetiſch. Erfreulicherweiſe ſind die 21 Zinnfälſchungen verhältnismäßig leicht an dem ſtump⸗ fen, bleigrauen Ausſehen bzw. an ihrem zu grellen, kalten Glanz und ihrem geringen Widerſtand beim Aufbiegen oder Anſchneiden zu erkennen Die Neuſilber⸗Fälſchung iſt beſon⸗ ders gemeingefährlich. Sie iſt am einfachſten zu erkennen an dem kleinen Punkt, der ſich ſtets hinter dem k von Reichsmark befindet. Frühkartoffeln reichlich Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat ſich die Ablieferung von Kartoffeln bei den Sammelſtellen und Genoſſenſchaften in den badiſchen Gemeinden in den letz⸗ ten Tagen fortgeſetzt erhöht, ſo daß im Einklang dam eine ergiebige und zurzeit noch wachſende Anfuhr auf den ſtädtiſchen Klein⸗ und Großmärkten des Landes erfolgt iſt. Die Frühkartoffelernte iſt überall beendet; die Ernte der mittelfrühen Sorten, namentlich der„Oden⸗ wälder Blaue“ und„Zwickauer Gelbe“ hat jetzt begonnen und liefert reichliche Erträge; auch der Stand der Spätkartoffeln beſſert ſich durch den häufigen Regen jetzt täglich. Der Erzeugerpreis wurde deshalb inkt ſofortiger Wirkung von 6 auf 5 Reichsmark pro Zentner ermäßigt; im Kleinhandel wirkt ſich dieſe Herabſetzung durch einen Rückgang des Preiſes von 10 auf 7 Pfennige pro Pfund Kartoffel aus. Aus den dan ee de der Haardt, Mittelbadens, des Kraichgaues, ſowie des Bo⸗ denſeegebietes iſt das Angebot ſo beträchtlich, daß die von außerhalb Badens angebotenen Mengen, u. a. ſolche aus der Pfalz, Württemberg und Bayern kaum mehr einer Nachfrage begegnen. Wetterbericht 5 Das über Polen liegende Tief hat polare Luftmaſſen angezogen, 5 daß ein weitgehender Temperaturausgleich er⸗ olgt iſt. Wit rechnen daher mit einer Beruhigung der tmoſphäre und einer vorübergehenden Beſſerung der Witte⸗ rung, bis die neuen, über den britiſchen nſeln bereits erkenn⸗ baren Störungen wirkſam werden.— Vorherſage: Vorüber⸗ gehend beſſer, wieder wärmer. 5 VPPPPPCPPPCPCCCCCCCCCCCCGCCCCGCGCGCCT(TVTVTVTCT(TVTVTVTVTTTT———— 8 8 8 eres, Aus den Nachbarländern Schwerer Verkehrsunfall.— Ein Toter. ein Schwerverletzter. Langen. Auf der Straße nach Darmſtadt ereignete ſich abends gegen 21.50 Uhr ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Kleinauto lag an der Kreuzung nach Egelsbach mit einer Panne auf der Strecke. Mit der Reparatur waren die bei⸗ den Inſaſſen beſchäftigt. Plötzlich fuhr ein aus Richtung Darmſtadt kommender Perſonenkraftwagen auf das hal⸗ tende Kleinauto auf, deſſen Schlußlicht vermutlich nicht ſichtbar war. Durch den Anprall wurde der Fahrer des hal⸗ tenden Wagens, Ludwig Brückmann aus Frankfurt, auf der Stelle getötet, während ſein Bruder, Georg Brückmann, ſchwerverletzt ins Krankenhaus kam. Erbach.(Auf dem Heimweg vom Wieſen⸗ markt tot gefahren.) Der neunjährige Jakob Lau⸗ tenſchläger war, mit ſeinem Großvater vom Wieſenmarkt kommend, auf dem Heimweg nach Günterfürſt. Er lief ein paar Schritte voraus und blies auf einem Flötchen, das er ſich auf der Feſtwieſe gekauft hatte. Plötzlich wurde der Junge von einem von hinten kommenden Auto erfaßt und ſo hart zur Seite geſchleudert, daß er ſofort tot war. Das Auto ſtammt aus Beerfelden. — Calw.(Schwerer Verkehrsunfall.) Vier Motorradfahrer, die an der 2000 Kilometer⸗Fahrt teilge⸗ nommen hatten, kamen in voller Fahrt von Hirſau her und ſchnitten ſehr ſcharf eine Straßenkurve. Zu gleicher Zeit kam von Calw her ein kleiner Perſonenwagen. Während die drei erſten Motorradfahrer dem Perſonenwagen noch rechtzeitig ausweichen konnten, war dies dem vierten Mo⸗ torradfahrer, der in gebückter Stellung auf ſeinem Motor⸗ rad ſaß und an ſeinem Fahrzeug herumhantierte, ohne dabei ſein Augenmerk auf die Fahrbahn zu haben, nicht mehr möglich. Er rannte in voller Fahrt auf den Wagen auf. Hierbei wurde der Fahrer von ſeinem Motorrad her⸗ untergeſchleudert und blieb bewußtlos auf der Straße lie⸗ gen. Der Verletzte wurde ſofort in das Kreiskrankenhaus verbracht. Anſcheinend liegt ein komplizierter Schädelbruch vor. Der Verletzte ſtammt aus Chemnitz in Sachſen und hat die 2000 Kilometer⸗Fahrt mit Erfolg durchgeführt. An feinem Motorrad, das ſchrzer beſchädigt iſt, hing noch ein Eichenlaubkranz. — Rottweil.(Unerhörte Mißhandlungen eines Geiſtesſchwachen.) Vor der hieſigen Großen Strafkammer hatten ſich der verwitwete Wendelin Hähnle, ſein Sohn Robert Hähnle uno deſſen Frau und der ledige Norbert Bauer, bei Hähnle bedienſtet, wegen ſchwerer und fortgeſetzter Mißhandlungen des geiſtesſchwachen 32jähri⸗ gen Sohnes und Stiefbruders Peter Hähnle zu verantwor⸗ ten. Vater, Stiefbruder und deſſen Frau hatten den harnt⸗ loſen, mit angeborenem leichten Schwachſinn behafteten Menſchen in unerhörter Weiſe geſchlagen, mißhandelt, ge⸗ quält und ſeine Geſundheit auch ſonſt durch Koſtentzie⸗ hung geſchwächt. Der Vater Wendelin Hähnle wurde zu anderthalb Jahren Gefängnis, Robert Hähnle zu 10 Mong⸗ ten Gefängnis und Marie Hähnle zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Wittlich.(Stall und Scheuer eingeäſchert.) In der Nacht entſtand auf dem Gut Haardthof bei Salm⸗ rohr ein Brand, der das Stallgebäude und die Scheuer ein⸗ äſcherte. Die Erntevorräte wurden ein Opfer der Flam⸗ men. Auch der Dachſtuhl des Wohnhauſes verbrannte. Trier.(Beim U esberholen tödlich verun⸗ glückt.) Auf der Landſtraße von Wadern nach Neunkir⸗ chen ereignete ſich nahe bei dem Ort Noswedel ein ſchwerer Motorradunfall, der ein Menſchenleben forderte. In einer unüberſichtlichen Kurve fuhr der Zollaſſiſtent Baumer⸗Los⸗ heim beim Ueberholen einen mit Steinen ſchwer beladenen Laſtwagen in voller Fahrt an. Der Motorradfahrer ſtürzte in weitem Bogen auf die Straße und zog ſich einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch zu, an dem er ſtarb. Der Doppelmord in Maudach. Die Nachn i agsſitzung In der Nachmittagsverhandlung wurde gleich zu Be⸗ ginn der Angeklagte Baumann nochmals vernom⸗ men. Er erklärte auf Fragen des Vorſitzenden, Scheuer⸗ mann ſei damals mit ihm gegangen, aber nur bis an den Mundenheimer Friedhof. Dort fei Scheuermann wieder um⸗ gekehrt, weil er befürchtete, er könne in Maudach er⸗ kannt werden, da er dort geboren ſei. Auf dem Wege habe Scheuermann ihn aufgefordert, bei dem Amber⸗ ger in Maudach das Geld zu holen er ſolle aber vorſich⸗ tig ſein. Auch habe Scheuermann geſagt, jetzt würde es gut ſein, wenn ſie ihr Beil y⸗ itten, das ihnen bei einem anderen Einbruch abhanden gekommen war. Jußerdem habe Scheuermann geäußert, er ſolle ihn nicht verraten. 85 Darauf wird Scheuermann vernommen. Dieſer be⸗ ſtreitet entſchieden, mit Baumann dieſen Weg gemacht zu haben. Die Aeußerungen Baumanns ſeien unwahr und nur auf einen Racheakt zurückzuführen.— Es wurde dann in der Zeugenvernehmung fortgefahren und Zeuge Jakob Wadle i vernommen. der aus der Anterſuchungshaft vorgeführt wird. Er bekundet, daß er Baumann in Ludwigshafen kennen⸗ lernte. Dieſer habe immer geſagt, er müſſe wieder etwas drehen, er wiſſe, wo Geld zu holen ſei, und zwar in Maudach. Mit Baumann ſei er in den Garten d eeuermann gegangen. Dieſer habe auch geſagt, es ſet leicht zu rrachen in Maudach. Am Tag der Mordtat lag Wadle im Kran⸗ kenhaus in Ludwigshafen. Dort las er in der Zeitung, daß in Maudach ein Naubmord verübt wurde und daraufhin er⸗ klärte er ſofort: Dies kann nur Baumann und ſein, denn die wollten mit ihm gehen. Dadurch kam die Polizei auf die Spur des Baumann. Kriminalkommiſſar Buch äußerte ſich über den An⸗ geklagten Baumann dahingehend, daß dieſer von anderer Seite beeinflußt worden ſein müſſe. Baumann habe näm⸗ lich eines Führers bedurft, weil er zu unſelbſtändig gewe⸗ ſen ſei.— Kriminalkommiſſar Friedmann von der Poli⸗ Zeidirektion Ludwigshafen konnte am Tatort keine Spu⸗ ren mehr feſtſtellen, weil ſchon zu viel Leute dort geweſen waren. Nur einen Fingerabdruck des Baumann an einer Schüſſel vermochte er ſicherzuſtellen. 5 8 wurden einige Gartennachbarn des Scheuermann darüber gehört, ob ſie in der Frühe des 5. April, alſo am Morgen nach dem Morde, in Scheuermann Garten dieſen geſehen hätten. Die Zeugen können ſich jedoch alle nicht erinnern, an welchem Zeitpunkt dies war. Die Verhandlung wurde darauf in den Abendſtunden auf Donnerstag vormittag vertagt. An dieſem Tage be⸗ ginnen die Plaidoyers. Scheuermann geweſen einmal nach Maudach Sport und Spiel Vom Sportfeſt in Ilvesheim. Der Tv. 98 Seckenheim gewinnt die 10 mal 100 m⸗Staffel. Von ſchönem Wetter begünſtigt fand am letzten Wochen⸗ ende und am Sonntag in Ilvesheim eine Werbeveranſtaltung für Turnen und Leichtathletik ſtatt, die als vollkommen ge⸗ lungen bezeichnet werden kann. Eingeleitet wurde ſie durch eine durch das Dorf füh⸗ rende 10 mal 100 m⸗Staffel, an der ſich beſte Mannſchaften beteiligten. Der Spy. Schwetzingen und der Tv. 98 Secken⸗ heim trafen ſich im Entſcheidungslauf und lieferten ſich einen erbitterten Kampf; erſt der in glänzender Form laufende Schlußmann von Seckenheim konnte die Führung und damit den Sieg erkämpfen. Es würde zu weit führen, alle die Sieger der am Sonntag ausgetragenen Wettkämpfe hier aufzuführen. Es wurden allerſeits ſchöne Reſultate erzielt. Der zwiſchen dem Tv. 1846 Mannheim und Phönix Mannheim aus⸗ getragene Klubkampf für Frauen nahm einen ſpannenden Verlauf. Maſſenfreiübungen, ausgeführt von ſämtlichen Ab⸗ teilungen des Tv. 98 Seckenheim, ſowie die Vorführungen ſeiner Geräte⸗ und Volksturner wie auch der Damenabtei⸗ lung fanden den verdienten Beifall. Herr Bürgermeiſter Hornberger nahm zum Abſchluß die Preisverteilung vor und dankte beſonders den Gäſten aus Mannheim und Seckenheim für ihre uneigennützige Bereitſchaft, in Ilves⸗ heim das ſportliche Turnen Unterſtützt zu haben. Rund 300 Fahrer ſtarten am Sonntag in Hockenheim. Zwei weitere Rennen— um 8 Uhr Beginn! Rund 300 Fahrer werden am Sonntag in Hockenheim ſtarten, eine Zahl, die bei den Rennen noch nie erreicht worden iſt. Wegen der außerordentlich ſtarken Beſetzung wird das Rennen bereits um 8 Uhr morgens beginnen. Statt um 10 Uhr nimmt das Rennen ſchon zwei Stunden früher ſeinen Anfang mit zwei Rennen für Ausweisfahrer, die vor das bereits bekanntgegebene Programm geſetzt werden, um allen Ausweisfahrern Gelegenheit zu geben, ihr Können zu beweiſen. An dem Programm von 10 Uhr ab hat ſich alſo nichts geändert. Von 10 bis etwa 11 Uhr findet pro⸗ grammäßig ein Rennen für Ausweisfahrer ſtatt, um 11 Uhr der Lauf der Lizenzfahrer um die Deutſche Straßenmeiſter⸗ ſchaft. Daran ſchließen ſich dann die Seitenwagenrennen an, erſt Ausweisfahrer, dann für Lizenzfahrer. Die badiſche Regierung hat ihr Erſcheinen zu dem dies⸗ jährigen Hockenheimer Rennen zugeſagt, ein Beweis, wie man auch an höchſter Stelle an der Entwicklung der Hocken⸗ heimer Rennſtrecke intereſſiert iſt. Mögen darum recht viele Volksgenoſſen am Sonntag den Weg nach Hockenheim finden. Sie tragen dazu bei, daß ſofort nach erfolgreichem Verlauf des Rennens die Hockenheimer Rennbahn zu einer Autorennbahn modernſter Art ausgebaut werden kann. Alles, was Beine, Fahrräder, Autos und Motorräder hat, auf nach Hockenheim zum großen nationalen Motorradrennen! Die deutſche Reichsbahngeſellſchaft hat in Anbetracht der großen Bedeutung des Hockenheimer Motorradrennens Vergünſtigungen für die Fahrgäſte der Reichsbahn, die zum Hockenheimer Motorradrennen fahren wollen, gewährt. „* Deutſche Kampfſpiele Zur frühen Stunde ſchon waren die Fauſtballer und Schlagballſpieler ſowie die Hockeyſpieler angetreten. Die mo⸗ dernen Fünfkämpfer begannen ihre ſchwere Meiſterſchaft mit dem Geländeritt in entfernte Gelände des Schmauſen⸗ bucks, die Schützen ſtarteten ihre Wettbewerbe auf dem Schießplatz in der Werderau. Das meiſte Intereſſe bean⸗ ſpruchten wieder die Schwimm ⸗Wetikämpfe Es fiel bereits eine Entſcheidung. Die vier mal 100 ⸗Meter⸗ Freiſtilſtaffel für Vereine ohne Winterbad. Die Staffel wurde ganz überlegen vom Schwimmverein Noſſen in 4:49, Minuten unter ſtändiger Führung vor dem 1. Worm⸗ ſer SC Poſeidon und dem SW Hof gewonnen. Im erſten Vorlauf zur 100⸗Meter⸗Freiſtilmeiſterſchaft für Damen ſiege Fräulein Ohliger, Solingen von Fräulein Ared(Nixe Charlottenburg). Im zweiten Vorlauf gewann Fräulein Salbert(Nixe Charlottenburg) vor Reni Küppers⸗Erkens (Bremen). Im gleichen Wettbewerb der Herren wurden drei Vorläufe ausgetragen. Hier erzielte Rekordmann Fi- ſcher(Bremen) mit 101,8 gleich im erſten Lauf die ſchnellſte Zeit. Im zweiten Vorlauf gevann Wille(Gleiwitz) in 104,1 Minute knapp vor Heibel(Bremen). Im dritten Vorlauf belegte Heike Schwartz(Magdeburg 96) in 1:02 den erſten Platz vor Lorey(Wiesbaden). Eine prachtvolle Ankunft gab es in der nicht zur Mei ſterſchaft zählenden drei mal 50-Meter-Bruſtſtaffel für Herren über 32 Jahre. Der Nürnberger bot Ete Radema⸗ cher harten Widerſtand und der Altmeiſter mußte alles qus ſich herausgeben, um gerade noch die Staffel mit Hand⸗ ſchlag für Magdeburg zu entſcheiden. In der Mehr⸗ kampfmeiſterſchaft wurden zwei Wettbewerbe aus getragen, und zwar das Springen und 100⸗Meter⸗ Freiſtilſchwimmen. Es führt mit großem Vor⸗ ſprung Leo Eſſer, dem die Meiſterſchaft kaum noch zu neh⸗ men ſein wird. Die erſten Entſcheidungen der Schwimmer innen Im Verlauf des Vormittags gab es bei den Schwimm merinnen gleich zwei Entſcheidungen, und zwar im Turm ſpringen und über 400 Meter Freiſtil Zum Turmſpringen traten zehn Bewerberinnen an. Die Titel verteidigerin Hertha Schieche zeigte in allen vier Sprün⸗ gen famoſe Haltung und große Sicherheit. Beſonders gut gelang ihr ein Salto rückwärts aus dem Stand, mit dem ſie erſt ihren Sieg ſicherſtellle. Die 400 Meter Freiſtil der Damen waren von Anfang an eine ſichere Sache für die Charlottenburger Nixe Ruth Halbsguth. Mit 608,4 erzielte die abermalige Meiſterin eine neue Freiwaſſer⸗Beſtzeit. RNundfunk⸗Drogramme Reichsſender Stuttgart. Donnerstag, 26. Juli: 10.10 Schulfunk für alle Stufen; 10.40 Scherzhafte Lieder aus galanter Zeit; 11.05 e: 0 meine Wiege ſtand; 11.40 Bauernfunk; 15.20 Schwäbiſche Komponiſten; 17.30 Auf den Spuren des Ritters mit der eiſernen Hand; 17.45 Tangomuſik; 18 Kunterbunt aus den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Spaniſch; 18.45 Unterhaltungs⸗ konzert; 19.30 Saarumſchau; 21 Anterhaltungsmuſik; 2e Vortrag über Oeſterreich; 22.40 Tagesecho der deutſchen Kampfſpiele; 23 Badiſche Komponiſten, Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 26. Juli: 10.45 Prattiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.40 Kinderſtunde; 15.50 Kunſtbericht der Woche; 17.30 Die ſechs Bllcher zum Zeitgeſchehen, Zwie⸗ geſpräch; 17.45 Aus Zeit und Leben; 18 Kunterbunt aus den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Spaniſch; 19 Bunte Stunde; 19.30 Saarumſchau; 19.40 Bunte Stunde(Fortſetzung); 21 Konzert; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.40 Tagesecho der deutſchen Kampfſpiele; 23 Badiſche Komponiſten. Freitag, 27. Juli: 14.40 Frauenſtunde, 17.30 Das Le⸗ benswerk des Volkskunde⸗ und Volksliedforſchers John Meier, Vortrag; 17.45 Kleine Unterhaltung; 18 Kunterbunt aus den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Deutſche Geſpräche; 19 Briefe, die uns erreichten.... 19.20 Unter der Dorflinde,; 19.45 Politiſcher Kurzbericht; 21 Berlin tanzt; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.40 Tagesecho der deutſchen Kampfſpiele; 23 Menſchen, Mond und Sterne, Sörfolge. D Sonnenaufgang 4,10 Sonnenuntergang 20,07 Mondaufgang 209 Manduntergang Verſammlungs⸗ Kalender. 0 Fußballvereinigung 98. Morgen Freitag abend findet eine wichtige Spielerverſammlung ſtatt. Bevorſtehender Spiel⸗ betrieb ſowie leichtathletiſche Wettkämpfe mit, Friedrichs⸗ feld, Vereinsmeiſterſchaften uſw. ſtehen auf der Tages⸗ ordnung. In Anbetracht der wichtigen Punkte werden alle Aktiven und eptl. Intereſſenten an den leichathl. Wettkämpfen erwartet. Das Pflichttraining findet am Sonntag vormittag ſtatt. Sammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Anmeldungen auf vorpilligte Loriſtręeu und 5lroh werden entgegengenommen. Der Vorſtand. Einmaciföpfe am Lager. Johann& Würthwein, Kloppenheimerſtraße 37 Das Held des Dorpeo dem Dore Spart bei der ältesten Bank und Sparkasse am Platze Ländl. Hreuvereln Sechenneim e. G. m. u. H. in Mannheim-Seckenheim Gegründet 1881. Vanille— Vanillinzucker Zur Bereitung von Samelspelsen i Weichweizengrieß, weiß Pfund 23 Pfg. Hartweizengrieß, gelb Pfund 26 Pfg. Speiſereis Pfund 14, 19, 23, 26, 30 Pfg. Puddingpulver Paket ab 8 Pfg. Mondamin— Maizena— Gustin Kakao, offen Pfd. 58 Pfg. Eier Stück 9, 9½8, 10 Pfg. Doſenmilch, gezuckert u. ungezuckert oder Lagerraum geeignet, zu vermieten. Räheres in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Sur gurfen. Ginmnachzeii! Tafel-Essig Ltr. 15 Kräuter-Essg[Ltr. 35 Wein-Essig Ltr. 35 f Gurken-Gewürz fix u. fertig Paket 9 3 Essig-Essenz hell u. dunkel Fl. 60 Himbeerſaft mit Zucker offen, Pfund 54 Pfg. Himbeerſaft mit Zucker in Flaſchen 0.60, 0.75, 1.20, 1.40 o. Gl. Heorg Nöser. 51 Gfoller, heller Raum zirka 28 qm, als Werkſtatt Eis pulver Paket ab 25 Pfg. Erfriſchungswaffeln Pfund 20 Pfg. Citronen Stück 5 u. 6 Pfg. A 30% Rabatt. Friſch eingetroffen: Zucker z. billigſt. Tapes preiſen Ferner empfehle: Quellfriſche Mineralwaſſer Apfelwein offen Lir. 30 Pfg. Bohnen Pfirſiſche, weiche Birnen, Aepfel, ſelbſteingemachtes Sauerkraut und Bohnen. Alk. 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Iſt ſie nicht mit Ihnen hier?“ fragte Veltheim jetzt ablenkend. „Was denken Sie, Kollege!“ wehrte der andere lachend ab.„Wenn man drei Gören hat, wäre die Schweiz ein zu teurer Spaß. Dazu reicht es nicht.“ „Für ihn ſelbſt ſcheint es zu reichen,“ konnte Maria Urſula nicht umhin, zu denken. „Sie ſitzt in dem kleinen Seebad Deep an der pom⸗ merſchen Küſte,“ fuhr Gontard fort,„und fühlt ſich leidlich wohl.— Uebrigens ein elendes Neſt— ich hielte es dort nicht eine Woche aus. Allerdings ließ mir meine alte Paſſion keine Ruhe— es zog mich in die Berge und wie ich ſehe, ſind auch Sie dieſem inneren Drange gefolgt, Kollege.— Alſo ſind auch Sie ihr treu geblieben?“ „Mit Leib und Seele,“ antwortete Veltheim. „Ihr Herr Gemahl war nämlich ein ausgezeichneter Bergſteiger, gnädige Frau,“ zog Gontard nun wieder Ma⸗ ria Urſula ins Geſpräch,„kein Berg war ihm zu hoch— er nahm ihn ſpielend.“ „Desgleichen Sie, Kollege,“ gab Veltheim verbindlich lächelnd zurück. „Mein Mann hat mir viel von Ihnen und Ihren ge⸗ meinsamen Touren in die Tiroler Berge erzählt,“ miſchte ſich Maria Arſula freundlich ein. „Wir ſtudierten zuſammen in München und hatten es ſo bequem,“ erwiderte Gontard.„Jetzt ſind Sie nun ſeine Begleiterin geworden, nicht wahr, gnädige Frau?“ Sie errötete, aber Veltheim kam ihrer Antwort zuvor. „Da kennen Sie meine Frau ſchlecht, Kollege. Die ſieht ſich die Berge lieber von unten an.“ Sie gab ihm einen leichten Schlag auf den Arm: „Herr Staatsanwalt— ich erhebe gegen dieſe Anklage Proteſt,“ ſagte ſie mit drolligem Ernſt. „So? Mit welchen Gegenbeweiſen?“ fragte er. „Ich bin im vorigen Jahre mit dir auf die Schneekoppe im Rieſengebirge geſtiegen.“ „Na, das war auch danach— halb hinauftragen mußte ich dich, und ſeitdem haſt du genug von der Sorte, nicht?“ Er lachte, nahm ihre Hand und tätſchelte ſie.„Jetzt ver⸗ ſteigen wir uns höchſtens noch auf den Axenſtein, gelt, Schatz?“ Sie ſchürzte ſchmollend die Lippen. „Glauben Sie ihm nicht, Herr Amtsrichter. Er will nur ſeine großen Touren, die er ohne mich macht, recht⸗ fertigen.“ „Aber Urſel— „Warſt du heute nicht ſchon auf dem Frohnalpſtock, trotz⸗ dem wir geſtern erſt angekommen ſind?“ Er lachte: „Was bleibt mir denn anderes übrig? Wenn du nicht mit mir gehen willſt, muß ich eben allein wandern.— Aber wie wäre es, Kollege,“ wandte er ſich wieder an Gontard,„könnten wir nicht zuſammen etwas unterneh⸗ men? Das würde eine köſtliche Auffriſchung unſerer ge⸗ meinſamen frohen Wanderſtunden, als wir noch zwei junge Burſchen waren, ſein.“ „Mit Freuden bin ich dazu bereit,“ ſtimmte Gontard bereitwillig zu,„nur iſt meine Zeit leider ſehr knapp be⸗ meſſen hier. Acht Tage bin ich bereits unterwegs, habe alles, was um den Vierwaldſtätterſee liegt, ſo ziemlich ab⸗ ſolviert: Pilatus, Rigi, Stanzerhorn, Bürgenſtock. Heute komme ich von Seelisberg, und morgen will ich noch auf den Frohnalpſtock, den Sie heute ſchon beſuchten. Ueber⸗ morgen ſoll es dann weitergehen— es bleiben mir nur noch 14 Tage und die müſſen ausgenutzt werden. Ich habe vor, über die Furka nach Meiningen zu wandern, von dort geht es ins Berner Oberland, Jungfrau und ſo wei⸗ ter— wenn ich es irgend möglich machen kann, will ich rat an den Genfer See, nach Zermatt und zum Gorner⸗ grat.“ „Alle Wetter, das iſt ja ein recht anſtändiges Penſum,“ lachte Veltheim,„damit ſchlagen Sie den Rekord, Kollege. Uebrigens über die Furka wollte ich auch, das können wir zuſammen machen.“ „Das freut mich außerordentlich. Schade nur, daß Ihre Frau Gemahlin nicht auch dabei ſein kann.“ Veltheim zuckte die Achſeln. „Dafür iſt ſie nicht zu haben— da iſt Hopfen und Malz verloren, nicht wahr, Maus?“ „Allerdings,“ ſtimmte Maria Urſula zu,„das ginge über meine Kraft— darauf muß ich leider verzichten.— Wie lange wirſt du denn fortbleiben, Kurtel?“ „Aha— nun kommts.— Was ſagen Sie zu dieſer verwöhnten kleinen Frau, Kollege?— Frau Amtsrichter Gontard hat es nicht ſo gut wie du, mein Schatz— die muß vier Wochen ohne ihren Mann auskommen.“ „Sie hat ihre Kinder“, dachte Maria Urſula mit einem wehmütigen Gefühl; laut aber ſagte ſie ſpöttiſch:„Aller⸗ dings habe ich den Vorzug in die Schweiz mitgenommen worden zu ſein“, ſie lachte dabei ſo liebenswürdig zu Gon⸗ Spitze herausfühlte. „Alſo Kurt, wie lange willſt du mich allein laſſen?“ for⸗ derte ſie jetzt energiſch „Ueberhaupt nicht, du kommſt einfach mit,“ gab er zur Antwort. Sie machte ein ſo verdutztes, beinahe erſchrockenes Geſicht, daß er laut auflachen mußte. „Die Wanderung über die Furka mute ich deinen ſchwachen Kräften nicht zu, darüber ſei beruhigt,“ tröſtete er;„du fährſt unterdes mit dem Schiff nach Alpnachſtadt und von da aus mit der Bahn nach Meiringen. Dort treffen wir uns wieder und dann—“ „Und dann?“ fragte ſie ganz aufgeregt dazwiſchen. „Und dann gehen wir mit dem Kollegen Gontard zu⸗ ſammen ins Berner Oberland.“ Maria Urſula ſtarrte ihren Mann ganz beſtürzt an. Meinte er das wirklich im Ernſt? „Ins Berner Oberland willſt du auch noch“, fragte ſie bebend. „Wenn ich doch ſchon einmal in Meiringen bin, Schatz — es wäre ja töricht, dort wieder umzukehren.“ Sie war ganz blaß geworden. „Aber, Kurt, wir ſind doch geſtern erſt hier angekom⸗ men,— ich habe ſoeben erſt meine Sachen ausgepackt, und nun ſollen wir ſchon wieder fort?“ „Na, Kind, das 5 doch nicht ſo ſchlimm.— Sie müſ⸗ ſen nämlich wiſſen, Kollege,“ wandte er ſich an Gontard zurück,„daß meine Frau für Brunnen ſchwärmt und ich ihren Wunſch, hier unſer Hauptquartier aufzuſchlagen, er⸗ füllte, natürlich unter der Bedingung, von hier aus Tou⸗ ren zu unternehmen.— Nun, lieber Schatz,“ er ſah Maria Arſula wieder an,„ändern wir unſer Programm eben ein wenig, gehen wir zuerſt ins Berner Oberland, und kehren ſpäter nach Brunnen zurück.“ Maria Arſula war ſekundenlang wie verſteinert vor Schreck und Empörung. So kurz und entſchieden, ſo herriſch traf er wieder ſeine Anordnung, ohne ſich im geringſten um ihr Wohlbefinden und ihre Wünſche zu kümmern, nur, weil es ihm paßte und weil er mit dem Gontard zuſammen auf die Berge klettern wollte. Da trat wieder ſein Egoismus klar zu Tage. Ihr Herz zog ſich krampfhaft zuſammen. Wie hatte ſte ſich auf Brunnen gefreut, und nun ſollte ſie ſchon wieder fort und noch dazu mutterſeelenallein nachfahren. Nein, das wollte ſie nicht, unter keinen Amſtänden. Ein heißes, trotziges Gefühl ſtieg in ihr hoch. „Was ſoll denn das heißen, Kind?“ fragte er erſtaunt und mit einem mißbilligenden Blick zu ihr hin. Es ver⸗ droß ihn, daß ſie ihm ſo energiſch widerſprach, und noch dazu in Gegenwart Gontards. Als Pantoffelheld zu gel⸗ ten, ging ihm wider die Ehre. „Das haſt du dir wohl nicht überlegt— wie?“ Sie ließ ſich durch ſeinen gebietenden, ſtrengen Blick und Ton nicht einſchüchtern. „Doch—“ erwiderte ſie feſt.„Wozu ſollte ich mich einer ſolchen Strapaze ausſetzen?“ „Strapaze?“ fragte er, unmutig die Brauen zuſammen⸗ ziehend. „Natürlich— oder glaubſt du, daß es mir ein beſon⸗ deres Vergnügen wäre, mutterſeelenallein über den Brü⸗ ning nach Meiringen zu fahren, und dann wieder allein in Interlaken zu ſitzen, während du in den Bergen rum⸗ kletterſt?“ „Gut— dann verzichte ich darauf, und komme von Meiringen wieder zurück.“ „Durch ſeine Stimme grollte der Aerger. Ihr fortgeſetzter Widerſpruch reizte ihn unſagbar. (Fortſetzung folgt.) Rudolf Cerny: Kaufmanns in Korat. Während dieſer Zeit hatte ich reichlich Gelegenheit, die Geheimniſſe der Dſchungeln zu ergründen. Tagelang ſtreifte ich, von einem Diener be⸗ gleitet, in der Wildnis umher, ohne daß es mir gelungen wäre, einen nigstiger zu Geſicht zu bekommen. Ich klagte mein Leid meinem Gaſtgeber, der, wie die meiſten Europäer, die in dieſen Ländern leben, paſſtonierter Großwildjäger war. Er verſprach mir auch, daß ich nicht nur einen Tiger zu Geſicht bekommen werde, ſondern daß ich ſogar einen ſchießen werde, wenn er mich an den rich⸗ tigen Ort führen würde. Miſter Hughes hielt ſein Wort. Einige Tage vor mei⸗ ner Abreiſe zogen wir aus. In unſerer Begleitung be⸗ fanden ſich ſechs Eingeborene, die die Aufgabe hatten, die Spur des Dſchungelräubers zu finden und das Tier zu ſtellen. Die Dunkelheit war ſchon längſt hereingebrochen, als wir Halt machten und eine Hütte aus Bambusſtäben, mit einem überhängenden Padangdach erbauten. Miſter Hughes wollte, wenn uns in der erſten Nacht die Jagd mißlingen ſollte, über Tag im Dſchungel bleiben, um in der nächſten Nacht nochmals das Glück zu verſuchen. In aller Eile wurde eine kleine Ladang(Lichtung) ausgeſucht, die für unſere Zwecke geeignet erſchien. Auch zwei, zirka 500 Meter voneinander getrennte Anſtände, wurden in aller Eile fertiggeſtellt. Mein Anſtand, einige über die Aeſte eines Saglabau⸗ mes zuſammengelegte Bretter, mit einer feſtgemachten Lehne zum Aufſtützen der Büchſe, befand ſich in der Höhe von zirka vier Meter über dem Boden. Unter mir war der Baum vollkommen aſtfrei. In der Mitte der Lichtung hatten wir an einem Pfahl ein Kalb als Lockung für den Tiger angebunden. Nach einem kräftigen Imbiß verabſchiedete ich mich von meinem Begleiter, der auch ſeinerſeits ſeinen Stand aufſuchte, und begab mich auf den Poſten, den ich verabredungsgemäß nicht vor dem Signal(drei hintereinander abgegebenen Schüſſen) verlaſſen ſollte. Tiefe Dunkelheit umgab mich. Nings um mich herum erwachte mit dem Schatten der Nacht das tauſendfältige Leben im Oſchungel. Eine Herde kleiner Affen tummelte ſich in meiner nächſten Nähe, als wollten ſie mir eine Auf⸗ merkſamkeit erweiſen. Ueber Langeweile brauchte ich mich nicht zu beklagen. Das Leben im ſiameſiſchen Dſchungel bietet einem Fremden ſoviel Ablenkung, daß keine Lange⸗ weile aufkommen kann. Durch die Erfahrungen der letzten Zeit hatte ich gelernt, auf jedes verdächtige Geräuſch zu achten und der Sache auf den Grund zu gehen. Von dem Tiger, der allabendlich dieſen Ort aufſuchen ſollte, war nichts zu bemerken. Solange die kleinen Aefſchen in mei⸗ nerNRähe vergnügt herumſprangen, hatte ich keine Gefahr zu befürchten. 5 Endlich nach Mitternacht vernahm ich in der Ferne ein langgezogenes Brüllen. Wie auf ein Kommando flüchtete die Affenſchar in die höheren Regionen der Rieſenbäume, die in einiger Entfernung meines Standplatzes wuchſen, Am mich herum wurde es beinahe beklemmend ſtill. Wenn der Herr des Dſchungels in der Nähe iſt, verſtummt das quirlende Leben der Wildnis. Ich entſichere meine Büchſe und warte, bis das Raub⸗ tier das blökende Kalb anſpringen würde, um zum Schuß zu kommen. Ich hatte nichts zu befürchten, einen Angriff des Tieres auf meinen Stand hätte ich leicht abwehren önnen. Nach Katzenart ſprang der Tiger die Beute nicht gleich an, ſondern vergewiſſerte ſich zuerſt, ob alles in Ordnung iſt. Immer wieder vernahm ich ſeine ſchleichenden Tritte, ohne das Tier zu Geſicht zu bekommen. Zirka zwanzig Schritte vor mir, halb verdeckt durch einen mächtigen Baumrieſen, wucherte wildes undurchdringliches Geſtrüpp. Dort mußte der Dſchungelräuber auf der Lauer liegen. Ich beugte mich ein wenig auf die Seite, um das Geſtrüpn beſſer beobachten zu können,— da, ein Fehltritt, und ich fliege zur Erde. Im Fallen entlud ſich meine Büchſe. Zu allem Unglück verlor ich dis We zum Suden blieb mir keine Zeit. So ſchnell, daß n de er nicht gef 9 hätte, konnte ich den Baum mie zer erklettern, alſo Auf Tigerjagd in Korat der einzige Ausweg blieb die Flucht. Wenn ich die zirka 300 Meter entfernte Jagdhütte erreichen konnte, war ich ſo weit geborgen. So ſchnell mich meine Füße tragen kön⸗ nen, laufe ich der rettenden Hütte zu. Ohne von dem Tiger beläſtigt zu werden, erreiche ich dieſelbe. Schnell verrammle ich, mit den beiden Feldbetten und dem Tiſch, die loſe Tür. Jetzt konnte ich den Angriff des Tigers ruhig abwarten. Meinen Revolver ſchußbereit in den Händen, ſehe ich gefaßt den nächſten Minuten entgegen. Ohne Eile, ganz gemächlich kam das geſchmeidige Tier an die Hütte heran. Vorſichtig, als wollte es ſich überzeugen, ob auch keine Gefahr vorhanden iſt, umkreiſte das Raubtier ein paar Mal die Hütte, um dann zum Angriff überzugehen. Bange Minuten verſtreichen. Immer und immer dröhnten die gewaltigen Prankenhiebe gegen die dünnen Bambusſtäbe. Im mächtigen Anlauf fliegt der ſchwere elaſtiſche Körper gegen die Wand der kleinen Jagdhütte. Wird dieſelbe den wütenden Angriffen auf die Dauer Wi⸗ derſtand entgegenſetzen können? Bei all dem Anglück hatte ich noch Glück. Wenn das Raubtier das Dach der Hütte angeſprungen hätte, dann wär es um mich geſchehen ge⸗ weſen. Der Schweiß ſtand mir in hellen Tropfen an der Stirne. Drei Magazine meines Revolvers hatte ich ſchon auf das Raubtier verſchoſſen. Immer wütender und ener⸗ giſcher wurden die Angriffe des gereizten, ſchon blutenden Tieres. Ich ſah das Ende kommen. Jeden Augenblick konnten die Bambusſtäbe durchbrechen und ich wäre ver⸗ loren. Mein ausgeſchoſſener Revolver hatte keinen Wert mehr. Mein feſtſtehendes Meſſer in der Hand, erwarte ich den letzten Kampf. Da kam Hilfe zur rechten Zeit. Miſter Hughes konnte ſich die wilde Knallerei meines Revolvers nicht erklären und kam, um der Arſache der Schießerei auf den Grund zu gehen.„Hinlegen!“ vernahm ich plötzlich, und ein Stein fiel mir vom Herzen. Schnell befolgte ich dieſen Zuruf. Das Raubtier ließ von mir ab und wandte ſich dem neuen Widerſacher zu. Zwei Schüſſe kurz hinter⸗ einander krachen. Dann wird es ſtill. Ich verlor auf ein paar Augenblicke die Beſinnung. Als ich wieder zu mir kam, ſtand Miſter Hughes neben mir und lachte mich aus. „Sie machen ja ſchöne Sachen, warum haben Sie Ihren Stand verlaſſen? Nachdem ich alles erklärt hatte, war mein Gaſtgeber zufrieden.„Schade um das ſchöne Fell,“ ſagte er.„Wenn Sie vorſichtiger geweſen wären, hätten Sie ein ſchönes Andenken an Korat mitnehmen können.“ Das erſchoſſene Tier wies nicht weniger als 21 Schußlöcher in ſeinem Körper auf. Auf dieſes aufregende Erlebnis hin war uns die wei⸗ tere Luſt vergangen, aufs neue auf den Anſtand zurückzu⸗ kehren. So leicht wäre an dieſer Stelle kein anderes Tier in die Falle gegangen. Wir brachen noch in derſelben Nacht auf und erreichten nach Morgengrauen die Stadt, wo ich mich der wohlverdienten Ruhe überließ. Damals habe ich den Entſchluß gefaßt, nie mehr auf Tigerjagd zu gehen. Ich hatte auch bis heute keine Ge⸗ legenheit mehr und es iſt vielleicht gut ſo. . Waſſerfloh reitet die Menſchen Vor einiger Zeit war in Dänemark eine ſchwere Pa⸗ ratyphusepidemie durch Fleiſch entſtanden, das zur Her⸗ ſtellung von Klopſen gedient hatte. Das Staatliche Serum⸗ Inſtitut in Kopenhagen benutzte nun dieſe Gelegenheit, um neben anderen Fragen auch die 5 der Krank⸗ heitserreger zu prüfen. Obwohl man die Bazillen im Fri⸗ kadellenteig fünf Minuten lang bei ſtärkſtem Herdfeuer braten ließ, blieben die Bazillen unverſehrt. Man dehnte das Experiment dann auf die doppelte Zeitdauer aus, doch die Krankheitserreger vermochten ſogar der zehn Minu⸗ tenlangen Einwirkung des Herdfeuers zu trotzen. Bei die⸗ ſer unerhörten Hartnäckigkeit der Bazillen braucht es kaum zu verwundern, wenn der Paratyphus ſo viel Unheil in der Welt anrichten konnte. Wenn hier die unerhörte Hartnäckigkeit und Wider⸗ dsfähigkeit der Bazillen in ſo auffälliger Weiſe be⸗ en wird, könnte beim Laien nun leicht der Eindruck