qu n e nec enn dann ie egg een n ee, r Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm-Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VI. 34 1225 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Derkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. eee e e Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich; Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle⸗ Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Freitag, den 27. Juli 1934 Nr. 173 Die Lage in Oeſterreich nach dem Putſch. Immer noch Kämpfe.— Starhemberg leitet die Regierung. — Wer wird Dollfuß' Nachfolger?— 32 Wien, 26. Juli. Die Lage in Oeſterreich iſt noch immer nicht ganz ge⸗ klärt. Zwar ſcheint die Regierung in Wien ſelbſt die Lage zu beherrſchen, in der Provinz finden jedoch immer noch Kämpfe ſtakt, die beſonders ſchwer in Steiermark ſind. Bundespräſident Miklas, der mit einem Extrazug aus ſeinem Urlaub zurückgekehrt iſt, iſt entſchloſſen, ſo raſch wie möglich eine neue Regierung zu bilden und hat die Ver⸗ handlungen bereits aufgenommen. Er empfing der Reihe nach Miniſter Dr. Schuſchnigg, Miniſter Fey und Vi⸗ zekanzler Star hemberg. Starhemberg, deſſen Rückkehr aus Italien infolge ſchlech⸗ ten Flugwetters ſich verzögert hatte, traf Donnerstag mittag in Wien ein und übernahm ſofort den Vorſitz in dem ge⸗ rade tagenden Miniſterrat. Ihm iſt die Leitung der Regierungsgeſchäfte bis zur Ernennung eines neuen Bundeskanzlers und zur endgülti⸗ gen Bildung des neuen Kabinetts anvertraut. Staatsbegräbnis für Dollfuß Das Kabinett hat über die Beiſetzungsfeierlichkeitken des ermordeten Bundeskanzlers beraten, dem ein Staaksbegräb⸗ nis bereitet wird. Die Leiche des Bundeskanzlers Dollfuß, die Donnerstag noch in ſeinem Arbeitszimmer im Bundesſekretariat aufge⸗ bahrt war, wird Freitag in die Volkshalle des Rat⸗ hauſes übergeführt, wo der Bevölkerung Gelegenheit ge⸗ boten wird, an der aufgebahrten Leiche vorbeizuziehen. 0 Engelbert Dollfuß wurde 1892 in Texing in Niederöſter⸗ reich als Sohn einer Gebirgsbauernfamilie geboren. Nach Beſuch des Gymnaſiums ſtudierte er Jura in Wien und Nationalökonomie in Berlin. Bei Ausbruch des Weltkrieges meldete er ſich als Freiwilliger und war zuletzt Offizier bei den Tiroler Kaiſerſchützen. Nach Kriegsſchluß beendete Doll⸗ fuß ſeine Studien und war dann in mehreren deutſchen und öſterreichiſchen landwirtſchaftlichen Organiſationen tätig. Im Jahre 1930 wurde Dollfuß als Vertreter der Landwirtſchaft in die Verwaltung der öſterreichiſchen Bundesbahnen berufen und ſpäter zu deren Präſident ernannt. Im März 1931 über⸗ mahm er das Bundesminiſterium für Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft, und im Mai 1932 wurde er nach Rücktritt des zweiten Kabinetts Bureſch zum Bundeskanzler ernannt. Im Mai 1934 bildete Dollfuß ſein drittes Kabinett. Am 30. April berief der Bundeskanzler das Parlament zur Verab⸗ ſchiedung der neuen öſterreichiſchen Verfaſſung, das auf 61 Abgeordnete reduziert war. Dollfuß war mit einer Bauern⸗ tochter aus Pommern verheiratet; der Ehe entſtammen zwei Kinder. Die Mörder in Sonderhaft Unterſuchung der Urſachen des Aufſtandes. Die bei der Entſetzung des Bundeskanzleramtes feſtge⸗ nommenen Aufſtändiſchen in einer Geſamtzahl von 140 bis 150 befinden ſich noch unter ſtrenger Bewachung in einer Polizeikaſerne. Eine Entſcheidung der Regierung, wann das Standgerichtsverfahren gegen die Aufſtändiſchen beginnen ſoll, liegt noch nicht vor. Man erwartet, daß die egierung eine eingehende Unterſuchung der „ und Beweggründe des Aufſtandes einleiten wird. Die drei mutmaßlichen Mörder des Bundeskanzlers be⸗ finden ſich in Sonderhaft. Im Laufe der Nacht und des Donnerstag ſind weitere Verhaftungen von Nationalſozialiſten in großem Ausmaß durchgeführt worden. Die Zahl der Verhafteten wird noch nicht bekanntgegeben; es wird jedoch angenommen, daß allein in Wien mehrere hundert Nationalſozialiſten feſtge⸗ nommen worden ſind. Immer noch Kämpfe Skeiermark der Mittelpunkt der Bewegung. . Nach aus der Provinz einlaufenden Meldungen beſtä⸗ tigt ſich die Annahme, daß in ganz Steiermark noch Kämpfe zwiſchen den Aufſtändiſchen und den Regierungs⸗ truppen im Gange ſind. Augenblicklich führt die Polizei eine Aktion in Gröming und Schladwing— den Haupt⸗ orten des oberen Ennstales und dem Mittelpunkt der Aufſtändiſchen bewegung— durch. Ueber den Erfolg ſind noch keine abſchließenden Meldungen einge⸗ gangen. Von Mitterndorf am Fuße der berühmten Fels⸗ nadel des Grimming ſind zahlreiche Autos mit Auf⸗ ſtändiſchen in Richtung nach Bad Auſſee abgefahren. Man nimmt an, daß dieſer bekannte Fremdenverkehrsort be⸗ ſetzt werden ſoll. Von Salzburg her wurden Abteilun⸗ gen des Bundesheeres in Marſch geſetzt. Ebenſo ſind die Kämpfe in Donawitz und Loeben noch nicht abgeſchloſſen, dagegen iſt nun Judenburg in der Hand der Regierungstruppen. die Kämpfe um die Hügel der Stadt ſollen ſehr ſchwer geweſen ſein. Die Jahl der Token iſt noch nicht bekannt. Gleichfalls ſehr ſchwere Kämpfe haben ſich in Deutſch⸗Oandsberg, ſüdöſtlich von Graz, abgeſpielt. Nach vorliegenden meldungen ſind ſechs Tole zu verzeich⸗ nen. Auch Skainz befand ſich nachts noch in den Händen der Aufſtändiſchen. Bei den bluligen kämpfen um den Ork wa⸗ ren drei Todesopfer zu verzeichnen. 5 Selbfſtmordverſuch Rintelens. Der bisherige öſterreichiſche Geſandte in Rom, Dr. Ankon Kinkelen, der ſeit einigen Tagen in Wien ſich aufge⸗ halten halte und von den Aufſtändiſchen als der neue Bun⸗ deskanzler bezeichnet worden war, wurde verhaftet. Er hat daraufhin einen Selbſtmordverſuch begangen, durch den er ſich ſchwer verletzte. Nach wenigen Stunden iſt er geſtorben. Rintelen hatte ſich einen Schuß in die Bruſt beigebracht. In dem Raum, in dem dies geſchah, fand man einen Zettel, auf dem in kaum leſerlicher Schrift die Worte ſtand„Ich bin unſchuldig.“ Dr. Rintelen war im Laufe des Vor⸗ mittags aus ſeiner Bewußtloſigkeit erwacht. Die Aerzte hat⸗ ten noch gehofft, ihn retten zu können. Dr. Nintelen lebt noch Am Donnerskag abend fand im Bundeskanzleramt eine Preſſekonferenz ſtat, in der Geſandker Ludwig die amtliche Mitteilung machte, daß Dr. RNinkelen noch lebt. Die Mittagsmeldung von dem Tod Dr. Rintelens kam ebenfalls aus dem Bundeskanzleramt. Dort wurde den ver⸗ ſammelten Diplomaten durch Miniſter Ludwig die Mittei⸗ lung gemacht, daß Rintelen geſtorben ſei. Eine ähnliche Auskunft hatte der Bundespreſſedienſt erteilt. Im Zuſammenhang mit der Verhaftung des Geſandten Dr. Rintelen ſind, wie man jetzt erfährt, auch andere Feſt⸗ nahmen erfolgt. Verhaftet wurden der Präſident der öſter⸗ reichiſchen Luftverkehrs AG., Wagner, ferner Hofrat Böhm, ehemaliger leitender Beamter im Bundeskanzleramt und einer der intimſten Freunde Dr. Rintelens. Einer von den 11 Verhafteten ſoll ebenfalls Selbſtmord begangen haben. 5 Ein Militärgerichtshof Zile Aburkeilung der Aufſtändeſchen. Im Miniſterrat iſt ein Geſetz über die Einführung eines Militärgerichtshofes beſchloſſen worden, der als Ausnahme⸗ gerichtshof für die Aburteilung der mit dem Umſturzverſuch vom 25. Juli in Zuſammenhang ſtehenden ſtrafbaren Hand⸗ lungen zuſtändig erklärt worden iſt. Der Militärgerichtshof tritt an die Stelle der Standgerichte und der ordentlichen bürgerlichen Strafgerichte für alle Handlungen, die mit dem Umſturzverſuch in Zuſammenhang ſtehen. Das Verfahren vor dem Militärgerichtshof ſpielt ſich in ähnlich abgekürzter Weiſe wie vor dem Standgericht ab. Der Militärgerichtshof iſt nicht befugt, unter das geſetz⸗ liche Maß von Strafen herabzugehen oder das außerordent⸗ liche Milderungsrecht in Anwendung zu bringen. Gegen die Urteile des Militärgerichtshofes gibt es kein Rechtsmittel. Die Strafen ſind ſofort zu vollziehen. Weiter wurde grundſätzlich beſchloſſen, den Juſtizmini⸗ ſter zu ermächtigen, ein Amneſtiegeſetz für die Ange⸗ hörigen des Schutzkorps in Vorſchlag zu bringen, die bei den Februarunruhen im Dienſt ſtanden und ihre Pflicht erfüllt haben. Forderungen der Vaterländiſchen Front Sofortige ſtandrechtliche Aburkeilung. Wien, 27. Jult. Der Bundesleiter der Vaterländiſchen Front, Dr. Ste⸗ pan, hat namens der Bundesleitung dem Miniſterrat fünf Forderungen unterbreitet. 5 Darin wird erklärt, die Vaterländiſche Front verlange die ſoforkige ſtandrechkliche Aburteilung der im e leramt Feſtgenommenen. Ferner verlange die Baterländi⸗ ſche Front, daß die„führenden Skaaksfeinde, Nationalſozia⸗ liſten und Kommuniſten“, allerorts unverzüglich in Schutz- haft genommen würden. Die oft geforderte Säuberung des Beamkenapparates, insbeſondere bei der Exekutive, müſſe „unverzüglich und rückſichtslos durchgeführk werden“. Schließlich wird gefordert, daß der Bundesleiter der Vaterländiſchen Front zum Miniſterrat hinzuge⸗ zogen werde und daß parallel dazu die Landesleitungen der Vaterländiſchen Front von den Landesregierungen hinzuge⸗ zogen werden. Keine Klarheit über die Schuldigen Die polizeilichen Nachforſchungen nach den Schuldigen am Tode des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß ſind bisher ohne Ergebnis verlaufen, da, wie mitgeteilt wird, bei der Ermor⸗ dung keine Zeugen anweſend geweſen ſeien. Der einzige Anweſende, der Kanzleidiener des Bundeskanzlers, Hedwicek, der Dollfuß geraten hatte, das Zimmer zu verlaſ⸗ ſen, erklärte, ſich nicht an den Mann erinnern zu können, der den Todesſchuß gegen den Kanzler abgegeben habe. Die verhafteten Teilnehmer des Aufſtandes verweiger⸗ ten bei der Einvernahme alle Angaben ſowohl über die Vorbereitung wie über die Durchführung des Putſches, ebenſo wie über den Mann, der Dollfuß den tödlichen Schuß beigebracht hat. Der Innsbrucker Attentäter verhaftet Innsbruck, 27. Juli. Zu dem tödlich verlaufenen An⸗ ſchlag auf den Polizeiſtadthauptmann Hickel in Innsbruck wird noch bekannt, daß der Täter nach dem Anſchlag flüch⸗ tete, ſpäter aber von einem Gendarmeriebeamten verhaf⸗ tet werden konnte. Es handelt ſich um den 26jährigen Han⸗ delsangeſtellten Friedrich Wurnig. Zwei Mitbeteiligte wur⸗ den ebenfalls feſtgenommen. Auch ſie ſind Oeſterreicher. Beiſetzungsfeierlichkeiten am Samstag Das Begräbnis des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß iſt zu⸗ nächſt auf Samstag feſtgeſetzt worden. Am Beerdigungstage ſind ſämtliche Vergnügungsveranſtaltungen unterſagt. Im Laufe des Donnerstag abend wurde die Leiche des Bundes⸗ kanzlers unter großen Feierlichkeiten in das Rathaus über⸗ geführt. Trauerfahnen in Wien Sämtliche Geſandtſchaften haben zum Zeichens der Trauer die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt; die deutſche Ge⸗ ſandtſchaft hat in gleicher Weiſe an der allgemeinen Trauer des diplomatiſchen Korps teilgenommen. Der Erſte Bür⸗ germeiſter von Wien, Schmitz, richtet an die Bevölkerung die Aufforderung, zum Zeichen der Trauer Trauerfahnen zu hiſſen. Ebenſo wird von der Vaterländiſchen Front die Auf⸗ forderung verbreitet, auf den Häuſern ſchwarze Fahnen zu etzen. 5 Die Gattin des getöteten Bundeskanzlers traf im Laufe des Donnerstag im Flugzeug in Wien ein. Das Straßenbild weiſt noch immer ein außer⸗ ordentliches Gepräge auf. Schon um Mitternacht war die ganze Stadt, ſowohl die inneren Bezirke als auch die äuße⸗ ren, von zahlloſen Heimwehrpoſten beſetzt. Polizei und Bundesheer ſah man nur ſehr wenig. Das Re⸗ gierungsviertel iſt durch Polizei im Stahlhelm von allen Seiten abgeſchloſſen. Alle öffentlichen Gebäude haben Trauerfahnen angelegt; auch von einzelnen Geſchäftslokalen ſieht man ſchwarze Fahnen wehen. Der Kardinalerzbiſchof von Wien, Dr. Innitzer, kündigte an, daß anläßlich des erſchütternden Todes des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß in allen Kirchen der Erzdiözeſe Wien ein feierliches längeres Trauergeläut mit allen Glok⸗ ken ſtattzufinden hat. v. Papen Geſandter in Wien. Berlin, 27. Juli. Der Reichskanzler hat an Vizekanzler von Papen ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm mitteilt, daß er dem Reichspräſidenten vorgeſchlagen hat, Herrn von Papen unter Ausſcheidung aus dem Reichskabinett für eine befriſtete Zeit in Sonderkommiſſion auf den Poſten des deutſchen Geſandten in Wien zu berufen. 0 Habicht ſeines Poſteus enthoben Strenge Unterſuchung durch Deutſchalnd. Berlin, 27. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Noch in der geſtrigen Nacht wurde von der Reichsregierung eine Unterſuchung ange⸗ ſtellt, ob ſich irgendeine deutſche Stelle im Zuſammenhang mit den öſterreichiſchen Vorgängen eine Beteiligung hat zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Die im Laufe des Donnerstag ab⸗ geſchloſſene eingehende Prüfung und Vernehmung ergab, daß keine deutſche Stelle in irgendeinem Zuſammenhang mit den Ereigniſſen ſteht ſowie daß alle Anweiſungen ſo⸗ fort und reſtlos durchgeführt wurden. Insbeſondere erfolgte eine durchgehende Abſperrung ſämtlicher Straßen nach Oeſterreich, während andererſeits den Inſaſſen der Anhalte⸗ lager der öſterreichiſchen Flüchtlinge und Emigranten jedes Verlaſſen der Unterkünfte unterſagt war. Es iſt daher keine einzige Grenzüberſchreitung vorgekommen, die in Verbin⸗ dung mit den Ereigniſſen gebracht werden könnte. Bei ſch irfſter Ueberprüfung gelang es nur in einem einzigen Falle feſtzuſtellen, bei dem durch eine nicht gründ⸗ liche Kontrolle von Meldungen, die aus Oeſterreich kamen und weitergeleitet wurden, ein vielleicht gegentefliger Ein⸗ druck hätte entſtehen können. Der für die über den Münchener Sender gegangenen Meldungen verantwortliche Landesinſpekteur Habicht wurde daraufhin Donnerstag vormittag 10 Uhr ſeines Poſtens ale Landesinſpekteur enthoben und zur Dispoſition geſtellf. Beileid des Reichs außenminiſters Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hat der öſterreichiſchen Bundesregierung zum Tode des Bundeskanz⸗ lers Dollfuß telegraphiſch das Beileid der Reichsregierung übermittelt. i Hindenburg an Miklas Reichspräſident von Hindenburg hat an den öſterreichi⸗ ſchen Bundespräſidenten Miklas anläßlich des Attentats auf Bundeskanzler Dollfuß nachſtehendes Beileidstelegramm ge⸗ richtet: „Tief erſchüktert durch die Nachricht, daß Herr Bundes⸗ kanzler Dollfuß einem verabſcheuungswürdigen Anſchlag zum Opfer gefallen iſt, ſpreche ich Ew. Exzellenz meine herz lichſte Anteilnahme aus.“ a Das Beileid des Papſtes Rom, 27. Juli. apſt Pius XI. hat an den öſterreichiſchen Bundesprä⸗ 7 wiitlas ein Beileidstelegramm geſandt, in welchem er ſagt, daß er den bitteren Schmerz Oeſterreichs und der ganzen Kulturwelt aus tiefſter Seele teile. Ferner bezeich⸗ net der Papſt Dollfuß als einen treuen Sohn der katholi⸗ 5 ſchen Kirche und hervorragenden Staatsmann. 2 eee Deutſchlands korrekte Haltung Verhaftung der Aufſtändiſchen angekündigt. Berlin, 26. Jult. Amtlich wird mitgeteilt: Aus Darſtellungen des Wiener Rundfunks bzw. amtlicher öſterreichiſcher Nachrichtenſtellen geht hervor, daß zwiſchen den öſterreichiſchen Aufſtändiſchen und öſterreichiſchen Regierungsſtellen Abmachungen ge⸗ troffen worden ſind für einen freien Abzug der Auf⸗ ſtändiſchen nach Deutſchland. Dieſe Abmachungen ſind für das Deutſche Reich belang⸗ los und beinhalten für die deutſche Reichsregierung keiner⸗ lei Rechtsverbindlichkeit. Die deutſche Reichsregierung hat daher den Befehl gegeben, die Aufſtändiſchen im Falle einer Ueberſchreitung der deutſchen Grenzen ſofork zu verhaften. Von öſterreichiſcher Seite wird über die Ver⸗ handlungen mit dem deutſchen Geſandten berichtet: Der deut⸗ ſche Geſandte Dr. Rieth wurde am Mittwoch gegen Abend vom Bundesminiſter Fey, der noch im Bundeskanzleramt eingeſchloſſen worden war, telephoniſch angerufen und ihm mitgeteilt, daß zwiſchen Vertretern der Regierung und der in das Bundeskanzleramt eingedrungenen Truppe ein Abkommen getroffen worden ſei, wonach dieſe letz⸗ tere mit zugeſichertem freien Geleit unter militäriſcher Be⸗ deckung auf ihren Wunſch an die deutſche Grenze ge⸗ bracht werden ſolle. Dieſe Truppe verlange, um die Ge⸗ wißheit zu haben, tatſächlich nach Deutſchland einreiſen zu können, daß der deutſche Geſandte von dem Vertre⸗ ter der Regierung entſprechend in Kenntnis geſetzt werde. Jufolgedeſſen bat Miniſter Fey, der Geſandte ſolle eine ſolche Erklärung von dem Miniſter Neuſtätter⸗Stürmer ent⸗ gegennehmen. Der Geſandte Dr. Rieth erklärte, wenn er durch perſön⸗ liche Entgegennahme einer derartigen Erklärung des Mini⸗ ſters Neuſtätter⸗Stürmer die Durchführung des Abtrans⸗ portes ermöglichen und ſo vielleicht Blutvergießen verhin⸗ dern könne, ſo ſei er hierzu bereit. Dieſe Erklärung hat er darauf von den Miniſtern Neuſtätter⸗Stürmer und Fey er⸗ halten und dann noch auf Wunſch des Staatsſekretärs Kar⸗ winfky, der zu dieſem Zweck aus dem noch immer beſetzt ge⸗ haltenen Bundeskanzleramt herausgelaſſen wurde, auch von dieſem die Beſtätigung des getroffenen Abkommens entge⸗ gengenommen. Wiederaufhebung der Oonder⸗Grenzſperre Berlin, 27. Juli. Die Reichsregierung hatte, um jede Möglichkeit einer Beteiligung an den öſterreichiſchen Ereigniſſen von vornher⸗ ein auszuſchließen, bereits am 25. Juli, nachmittags 4 Uhr, die völlige Ausreiſeſperre gegenüber Oeſterreich für alle Reichsangehörigen und in Deutſchland ſich aufhaltenden öſterreichiſchen Flüchtlinge angeordnet. Die daraufhin vom Reichsminiſter des Innern zur Durchführung dieſer Aus⸗ reiſeſperre getroffenen Maßnahmen ſind Donnerstag nach⸗ Weiter wird ein Befehl der Bundesleitung der Vater⸗ ländiſchen Front veröffentlicht, wonach die Vaterländiſche Front drei Monate hindurch für Dr. Dollfuß Trauer zu tragen hat. Guter Eindruck in London London, 26. Juli. Die Preſſe veröffentlicht im Rah⸗ men der Berichterſtattung über die Vorgänge in Oeſterreich in großer Aufmachung und im Wortlaut die während der Nacht eingegangene amtliche deutſche. Verlautbarung über die Gründe der ſofortigen Abberufung des deulſchen Ge⸗ ſandten in Wien, Rieth, ſowie die Mitteilung, daß die an der Erhebung beteiligten Oeſterreicher, wenn ſie die deutſche Grenze überſchritten, verhaftet würden. Die Schließung der deutſch⸗öſterreichiſchen Grenze wird ebenfalls gemeldet. Die Berichte finden viel Beachtung. Politiſches Allerlei Miniſter Seldte Sozialminiſter in Freußen. Im Zuge der Gleichſchaltung von Reich und Preußen hat der preußiſche Miniſterpräſident im Einvernehmen mit dem Führer den Reichsarbeitsminiſter Seldte mit der Wahrneh⸗ mung der ſozialpolitiſchen Aufgaben Preußens beauftragt. Demgemäß hat der Reichsarbeitsminiſter die Führung der Geſchäfte des preußiſchen Miniſters für Wirtſchaft und Ar⸗ beit in ſozialvolitiſchen Angelegenheiten übernommen. Im achalken diner penn Roman von Liane Sanden 49 Madelen ging ſtolz an Schuwaroffs Seite. Was Stella Hollmers da getan hatte, war ein ausgeſprochener Skan⸗ dal und eine Beleidigung der Geſellſchaft hier. Am Stella Hollmers willen war dieſes ganze Feſt hier arrangiert worden. Nun ging ſie auf und davon, als ob ſie dieſe Menſchen hier alle brüskieren wollte. Ma⸗ delen war die einzige, die ſofort die Zuſammenhänge ahnte. Sie kannte Schuwaroffs Mienenſpiel ja ſehr genau. Unter der Maske ſeiner Liebenswürdigkeit lag Wut und Enttäuſchung. Sie hatte es ihm ja immer ge⸗ ſagt. Mit dieſer Stella Hollmers war nicht zu rechnen. Die war entweder größenwahnſinnig oder ſonſt nicht zurechnungsfähig. Schuwaroff tat gut, ſich an andere Menſchen zu halten. Sie würde ihm niemals derartige Enttäuſchungen bereiten. Sie wußte, was man der Oef⸗ fentlichkeit ſchuldig war. Im Innern war ſie Stella gollmers ja dankbar. Eine ſolche Gelegenheit, ſich an Stella Hollmers Stelle zu ſetzen, kam nicht mehr wieder. Sie mußte dem Geſchick geradezu dankbar ſein. Schuwaroff ging ſtumm neben ihr her. Es ſchien ihn ungeheure Mühe zu koſten, die Maske der Liebenswür⸗ digkeit feſtzuhalten. Sein Geſicht ſah bleich aus. Stumm führte er Madelen dem Feſtſaal zu. „Haltung, Schuwaroff“, ſagte ſie leiſe.„Es braucht doch niemand zu wiſſen, daß die Hollmers nicht kommt.“ Schuwaroff ſah Madelen entgeiſtert an: „Was weißt du denn?“ „Jedenfalls ſo viel, daß die Hollmers uns hier alle litzen läßt. Siehſt du, wie gut, Borris, daß 99 da u. Ich glaube, wenn ich mir nur ein bißchen Mühe gebe, mache ich all diefe Leute hier Stella Sollmers vergeſſen. a g Wirklich war Madelen bei dem Feſtmahl von einer ſelcden Liebenswürdigkeit, ſo ſchlagfertig und reizend, daß ſie immer neue Verehrer gewann. So ſehr man Der Eindruck im Ausland Engliſche Stirn. London, 26. Juli. Zu den Ereigniſſen in Oeſtereich ſchreibt der„Daily Te⸗ legraph“ in einem Leitartikel u. a.:„Der Ernſt der Ereig⸗ niſſe für Oeſterreich ſechs Monate nach den blutigen Stra⸗ ßenkämpfen vom Februar iſt klar; aber ihre internationale Bedeutung iſt von vitalem Intereſſe für alle Mächte und die Gefahr beſtehl, daß ein anderes Land unter irgendeinem Vorwand Hilfe für eine der drei öſterreichiſchen Parteien iiber die Grenze ſchicken könnte. Italien würde natür⸗ lich einen Aufruhr, der Oeſterreich unter nationalſozialiſti⸗ ſche Herrſchaft gebracht hätte, ſehr ernſt beurteilt haben. Aber Deutſchland wird zweifellos jede Kenntnis von dem ſenſationellen Handſtreich von ſich weiſen, der wahr⸗ ſcheinlichmehr auf Nachahmung als auf Anſtiftung zurückzuführen iſt. Wenn in der Folge verſucht werden ſollte, die Habsburger wieder einzuſetzen— Miniſter Schuſchnigg hat ſtarke monarchiſtiſche Meinungen— ſo würden andere Schwierigkeiten höchſt gefährlicher Art ent⸗ ſtehen angeſichts des heftigen Widerſtandes der Kleinen Entente. Aber im Augenblick iſt alles dunkel, abgeſehen von der Tatſache, daß das europäiſche Pulvermagazin vom Balkan nach Wien verlegt worden iſt.“ Der liberale„News Chronicle“ ſagt:„Der unglückliche Bundeskanzler hat in bedauerlicher Weiſe verſa gt, und die Hoffnungen, die ſeine Perſönlichkeit eine Zeitlang eingeflößt hatte, unerfüllt gelaſſen. Sein Andenken iſt un⸗ auslöſchlichbefleckt durch den furchtbaren Bür⸗ gerkrieg vom Februar. Aber er war wenigſtens ein Fak⸗ tor der Stabilität im öſterreichiſchen Wirrwarr. Die Frage, ob die Gefahr eines nationalſozialiſtiſchen Oeſterreichs durch den Tod von Dr. Dollfuß nähergebracht worden iſt, hält das Blatt für unbeſtimmt und legt den Mächten ans Herz, kaltblütig zu bleiben und den internationalen Frieden mit Entſchloſſenheit zu wahren.“ Eine Anfrage im Anterhaus Simon über die Ereigniſſe in Oeſterreich. London, 27. Juli. Der Staatsſekretär des Aeußeren, Sir John Simon, gab am Donnerstag nachmittag im Unterhaus eine ausführliche Darſtellung der Ereigniſſe in Oeſtereich. Er berichtete dann über ſeinen Beſuch beim öſterreichiſchen Geſandten in Lon⸗ don, dem er das Beileid der britiſchen Regierung zum Tode des öſterreichiſchen Bundeskanzlers ausgeſprochen habe. Sir John Simon fuhr dann fort: Die Haltung Eng⸗ lands der Unabhängigkeit und Unverſehrtheit Oeſter⸗ reichs gegenüber bleibt in Uebereinſtimmung mit den ent⸗ ſprechenden Verträgen durch die Ereigniſſe in Oeſterreich unverändert, ſo wie dies in der Erklärung mitgeteilt worden iſt, die ich im Namen der britiſchen Regierung im Februar dieſes Jahres abgegeben habe. Sir Auſten Chamberlain fragte hierauf, ob Si- mon irgend eine Mitteilung der ikalieniſchen Regie- rung erhalten habe, von der er dem Unkerhauſe Kennknis geben könne. Chamberlain wies in dieſem Juſammenhang auf Preſſeberichte über italieniſche Truppenbewegungen in Richtung der Tiroler Grenze hin. Simon erwiderte: Nein. Ich glaube mich nicht zu irren, wenn ich erkläre, daß wir bisher keine Mitteilung von der italieniſchen Regierung besen. haben. Wir ſind in dieſen Fragen ſehr in Eile gewefen. Eigenartige Stimmen aus Italien Anbegründete Beſchuldigung Deutſchlands. Rom, 26. Juli. Wohl in keinem Lande haben die Wiener Ereigniſſe ſo lebhafte Aufmerkſamkeit erregt wie in Italien, das allerdings wegen ſeiner ſtarken politiſch⸗wirtſchaftlichen Intereſſen an Oeſterreich ſicherlich kein ganz unbefangener Be⸗ urteiler iſt. Die geſamte römiſche Preſſe und auch die Blätter der Provinz widmen ihre erſten Seiten den Wiener Vorgängen. Der„Meſſagero“ tut ſich beſonders darin her⸗ vor, Deutſchland der Schuld an den Ereigniſſen in Wien anzuklagen. In ſeinem Leitartikel heißt es dann wei⸗ ter, die volitiſche Lage in Oeſterreich ändere ſich aber nicht. Zum Schutze der Unabhängigkeit des öſterreichiſchen Volkes bleibe vor allem der Wille der Nation ſelbſt beſtehen und die feſte Garantie der Großmächte— Italiens. Englands und Stella Hollmers' Anpäßlichkeit, mit der ihr Fernbleiben motiviert wurde, bedauerte, dieſe kleine Madelen Red⸗ dinghaus verſtand es, ſich zum Wittelpunkt zu machen. Schuwaroff und Dadſon waren geradezu erſtaunt. Daß Madelen ſo ganz große Dame ſein konnte, hatte nie⸗ mand von ihnen erwartet. um ſo froher waren ſie jetzt, daß durch ihr geſchicktes Verhalten der Abend dennoch gerettet wurde. Nun begannen auch die Kellner zu ſervieren. Die Muſik ſpielte. Ein Stimmengewirr lag bald über dem Naum. Die Lichter des Feſtſaals brachen ſich funkelnd in dem koſtbaren Schmuck der Damen. Ein Duft von Wein und Blumen miſchte ſich mit dem der Parfüms. Der ganze Raum bot das Bild der ausgeſuchteſten Eleganz und des unerhörten Reichtums. Das Eſſen war vorüber. Man hatte ſich gerade er⸗ hoben. Da kam ein Kellner und übergab Schuwaroff einen Brief. „Einen Augenblick Verzeihung, Madelen“, ſagte er höflich und las. Nur mühſam beherrſchte er ſich. Seine Zähne biß er aufeinander. Ein böſer Zug kam in ſeine Augen. Nach einer Weile verſchwand auch er. Seinen Abendmantel in höchſter Eile übergeworfen, eilte er an dem erſtaunten Portier vorüber. „Zum Carlton“, rief er dem vorbeikommenden Chauf⸗ feur zu, dann, ſich zu dem Portier wendend, drückte er dem eine Note in die Hand. „Ich erwarte, daß Sie kein Wort von Frau Holl⸗ mers und mir verlauten laſſen“, ſagte er ſcharf. „Gewiß nicht“, beteuerte der Portier und machte einen tiefen Diener. In ſeinem Geſicht war maßloſes Erſtaunen, als er Schuwaroff nachſah, der mit einem Satz in den Wagen hineinſprang. 5 Er begriff das Ganze nicht mehr! Erſt fuhr der weib⸗ liche Star von dem Feſtbankett fort, dann der männliche. Was mochte das zu bedeuten haben? Steila gollmers war inzwiſchen in ſchnellſter Fahrt dem Broadway entlang geraſt. Der Chauffeur überfuhr die Halteſignale in der Gewißheit, daß Stella Hollmers die Strafe für ihn bezahlen würde. Die Häuſer rannten an ihr vorüber. Die Lichtreklamen waren ſchon vorbei, ehe ſie ſie richtig in ſich aufgenommen hatte Sie hatte 4 Frankreichs—, die ſich der feierlichen Verpflichtung, die ſie der Kulturwelt gegenüber übernommen hätten, nicht ent⸗ ziehen und in keiner Weiſe Vergewaltigung und fremde Einmiſchung zum Schaden Heſterreichs dulden würden Gleichzeitig gibt der„Meſſagero“ ein Stimmungsbild aus dem Vatikan, wie der Mord an Dollfuß dort aufge⸗ nommen worden ſei. Auch hierbei wird gegen Deutſchland Stellung genommen. Der„Popolo di Roma“ iſt im Tone ſeines Artikels gemäßigter als der„Meſſagero“. Die„Ga⸗ zetta del Popolo“ ſagt, die politiſche Lage erkahre durch die J Ereigniſſe in Oeſterreich keine Veränderung. Aber die Wach⸗ ſamkeit über Oeſterreichs Unabhängigkeit müſſe für die Zu kunft noch größer werden. Man müſſe überlegen, ob es nicht notwendig ſei, einige Vorſichtsmaßregeln zu treffen. Muſſo⸗ linis„Popolo d'Italia“ überſchreibt ſeinen, offenbar von hoher Stelle beeinflußten und in auffälligem Druck gebrach⸗ ten Leitartikel:„Der Kampf um die Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs— die Idee kann man nicht morden“. Dollfuß ſei, ſo bemerkt das Blatt, der Märtyrer für die Unabhängigkeit ſeines Landes. Für Europa tue Ruhe not, um die großen Schwierigkeiten, die ſich ihm entgegenſtellten, zu übzrwin⸗ den. Frankreich wartet ab Vorläufig kein Eingreifen der Mächle. Paris, 26. Juli. Miniſterpräſident Doumergue empfing Donnerstag den franzöſiſchen Außenminiſter Barthou, mit dem er ſich über die Lage in Oeſterreich unterhielt, und anſchließend den Staatsminiſter Herriot und den Luftfahrtminfſter General Denain. Außenminiſter Barthou empfing ferner den öſterreichiſchen Geſchäftsträger Biſchof. In politiſchen Kreiſen verlauket, daß franzöſiſcherſeſtz vorläufig keine Rode ſei von einer Akkion in Oeſterreich, über die im Juſammenhang mit der Unterredung zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter und dem jkalieniſchen Bol. ſchafter fälſchlicherweiſe geſprochen worden war. Die Hal, kung der franzöſiſchen Regierung, die mit Rom und Loy⸗ don in Jühlung ſtehe, bleibe nach wie vor abwarkend. Der„Paris Midi“ ſchreibt in einer Betrachtun der Vorgänge in Oeſterreich, es ſei im Augenblick keine Möglich keit zu irgend einem Eingreifen von außen wegen der Vor⸗ gänge in Oeſterreich gegeben. Selbſt angenommen, daß die Aufſtändiſchen außerhalb der öſterreichiſchen Grenze Helfers⸗ helfer gehabt hätten, handele es ſich um eine inn ner po⸗ litiſche öſterreichiſche Angelegenheit. Obgleich die Verantwortlichkeit Deutſchlands außer Zweifel ſtehe— wie das Blatt wider beſſerer Vernunft erklärt—, genüge dies nicht, die Angelegenheit vor den Völkerbund zu bringen. Das Blatt kündigt jedoch an, daß der franzöſiſche Außenminiſter den italieniſchen Botſchafter in Paris empe fangen werde, um den Meinungsaustauſch über die Lage in Oeſterreich fortzuſeßen. Die Toten des Himalaſa Kundgebungen der Trauer und des Veileids. München, 26. Juli. Bürgermeiſter⸗Stellvertreter Dr. Tempel hat dem Reichsbahnamtmann Wilhelm We lzen⸗ bach, dem Vater des bei der Himalaja⸗Exvedition verun⸗ glückten Stadtbaurates Dr. Wilhelm Welzenbach, im Namen des Stadtrats und perſönlich das herzlichſte Beileid ausgeſprochen. In dem Schreiben war hervorgehoben, daß die Stadtverwoltung in Baurat Dr. Wilhelm Welzenbach, der als Forſcher ausgezogen war, beſtrebt, das Anſehen Deutſchlands zu fördern, einen Beamten verliert, der durch 0 ſeine hervorragende Arbeitsleiſtung vorbildlich und infolge ſeiner vornehmen menſchlichen Eigenſchaften bei allen be⸗ liebt war. Troſtberg, 26. Juli. Nach Bekanntwerden des Todes von Willi Merkl wurde zum Zeichen der Anteilnahme der geſamten Bevölkerung Troſtbergs an dem tragiſchen Schickſal der Deutſchen Himalajo⸗Expedition am Rat⸗ haus die Trauerflagge gehißt. Merkl war mehrere Jahre Werkſtudent bei den Bayeriſchen Stickſtoffwerken in Troſtberg und ſein Andenken iſt in beſter Erinnerung. Der Stadtrat Troſtberg und die Direktion der Bayeriſchen Stick⸗ ſtoff⸗Werke haben ein Beileidstelegramm nach Aſtor in Indien an die Expedition geſandt, der zwei enge Freunde Merkls, Bertold und Mühlritter aus Troſtberg, angehören. nur einen Gedanken: ſie mußte dieſen Georg Gorth ſprechen. Sie hatte alles vergeſſen. Sie dachte nicht mehr daran, daß man auf ſie wartete— daß es eine KIngezogenheit von ihr war, das ihr zu Ehren ver⸗ anſtaltete Feſtbankett zu verlaſſen. Was galt ihr jetzt Konvention, Ruhm und das Wohlwollen fremder Men⸗ ſchen.— Für ſie gab es nur eins: das Vätſel um Georg Gorth zu löſen. Die Paſſanten auf den Straßen ſtoben zur Seite, wenn das raſende Auto ihnen entgegenkam. Erſtaunt ſah man dann noch im Vorüberſauſen die Dame in. großer Abendtoilette mit dem Pelzeape um die Schultern. Ein paar Paſſanten glaubten, in dieſer Frau in dem raſen⸗ den Auto die berühmte Stella Hollmers erkannt zu haben. Ihr Bild prangte ja an ſämtlichen Litfaßſäulen. Die illuſtrierten Zeitungen und Zeitſchriften waren ja mit Photos von Stella Hollmers angefüllt. Aber man mußte ſich wohl getäuſcht haben. Denn jeder Menſch auf der Straße wußte, Stella Hollmers war jetzt bei dem großen Feſtbankett der amerikaniſchen Filmwelt. * „Stella Hollmers war inzwiſchen in ihrer raſenden Fahrt den Broadway entlang bis zum Carlton gekom⸗ men. Der Portier des Carltons riß die Augen auf. Er erkannte auf den erſten Blick Stella gollmers. Was wollte die denn jetzt hier? Ihretwegen war doch das Nieſenbankett, um das ſich das Carlton erfolglos be⸗ müht hatte. Und nun kam die Hollmers hierher? Eine Senſation erſten Ranges war das. Da mußte man doch ſofort die Reporter— „Iſt Herr Georg Gorth im uſe“, fragte Stella Hollmers kurz. 5 8 e „Jawohl, Madame“, ſagte der Portier devot. Die e wurde immer intereſſanter. Da war dieſe neu gebackene Berühmtheit, der Dichter Georg Gorth, auch zu dem Feſtbankett geladen geweſen und hatte abgeſagt. Direkt von der Filmpremiere aus, der er beigewohnt, war er in einem vollkommen verſtörten Zuſtand in? Carlton zurückgekommen und hatte dem Partier geſagt: „Telephonieren Sie bitte ins Ritz, ich ließe Mr. Dadſon um Entſchuldigung bitten, ich wäre erkrankt und könnte an dem heutigen Bankett der North⸗South⸗Film⸗Cor⸗ voration nicht teilnehmen.“ Aus dembadisclien Laude Aufruf an die Firmen Die Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer t die Schwer⸗ beſchädigten des Krieges und des Dritten Reiches. () Karlsruhe, 26. Juli. Die Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer erläßt u. a. folgenden Aufruf an die Firmen: Am 1. Auguſt ds. Is. iſt der Tag des Soldaten. Dank⸗ bar und ehrfurchtsvoll beugt ſich die Nation vor den Opfern des Krieges und den Vorkämpfern für das Dritte Reich. Ich rufe hiermit alle badiſchen Firmen auf, die im Betrieb beſchäftigten Schwerkriegsbeſchädigten ſowie die im Kampf um das Dritte Reich Schwerbeſchädigten durch Ueber⸗ reichung des Buches des Führers„Mein Kampf“ zu ehren. Die Ueberreichung des Buches ſoll mit einem Widmungs⸗ blatt verbunden werden. Die erforderliche Anzahl von Büchern kann durch den ortsanſäſſigen Buchhandel bezogen werden. Das Widmungs⸗ blatt wird von der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer in Karlsruhe ſowie ihren Außenſtellen in Mannheim, Pforz⸗ heim, Freiburg, Schopfheim und Konſtanz den Firmen unent⸗ Die umſtrittene Heilbehandlungen Korruptionsprozeß Grampp. () Karlsruhe, 26. Juli. In dem Korruptionsprozeß gegen den Direktor Grampp und neun Bürgermeiſter wurde der frühere Bürgermeiſter von Hornberg, Kölmel, wegen der Heilbehandlungszuſchüſſe, die er für Heilung eines Knöchelbruches verlangte, vernommen. Er meldete eine Forde⸗ rung von 606 Mark bei der Verſicherungs an, auf die er 450 Mark erhielt, obwohl er von der Ortskrankenkaſſe Wolfach 2483 Mark und vom Gerling⸗Konzern 1030 Mark erhalten hatte. Für die weitere Verhandlung wurde dieſer Angeklagte vom Erſcheinen entbunden. Anſchließend erfolgte die Vernehmung des Angeklagten Dr. Traut mann, Bürgermeiſter i. R. von Schwetzingen, der wegen einer Hauterkrankung ein Oſtſeebad aufſuchte und für dieſe Badekur 1200 bis 1400 Mark berechnete, wofür er von der Anſtalt 1190 Mark erhielt. Einen weiteren Erholungsaufenthalt bezuſchußte die Verſicherungsanſtalt mit 2030 Mark. Eingerechnet waren die Ausgaben für den Be⸗ ſuch von Strandfeſten, Autofahrten u. a. Vergnügungen. Es kam ferner eine Reiſe nach Alaſſio zur Sprache, die 2300 Mark koſtete. Als dieſe Summe doch etwas hoch erſchien, wur⸗ den 800 Mark als Verrechnung für einen 10tägigen Er⸗ holungsaufenthalt auf dem Speyerer Hof(bei Heidelberg) friſiert. Schließlich hatte Dr. Trautmann den Erſatz von 500 Mark, die ihm einmal auf einer Italienreiſe geſtohlen worden ſein ſollten, verlangt. Dr. Trautmann beſtreitet, den Angeklagten Grampp getäuſcht zu haben. Aenderung der badiſchen Kaminfegerverordnung. () Karlsruhe, 26. Juli. Die Kaminfegerverordnung vom 29. November 1921 erfährt durch eine Verordnung des Miniſters des Innern, die im neueſten Badiſchen Geſegz⸗ und Verordnungsblatt(Nr. 40) veröffentlicht wird, eine Aenderung. Freigewordene Kaminfegerſtellen ſind vom Be⸗ zirksamt mit einer Bewerbungsfriſt von vier Wochen in der vom Miniſter des Innern beſtimmten Zeitung der Zeitſchrift zur Bewerbung auszuſchreiben. Der tc aha 10 Abſatz 1 wird durch folgenden Zu⸗ ſatz ergänzt: Auch die Nichtzahlung der Beiträge an die Kaminfegerunterſtützungskaſſe kann einen Grund zur Zurück⸗ ziehung der Beſtallung eines Kaminfegers abgeben. Dem Paragraph 13 wird ein dritter Abſatz angefügt, der beſtimmt: Die Hinterbliebenen(Abſatz 1) und die Stell⸗ vertreter(Abſatz 2) haben für die Zeit, in welcher ſie die Einnahmen des Kehrbezirks beziehen, die in dieſem Zeitraum fälligen Beiträge an die Kaminfegerunterſtützungskaſſe aus den Einkünften des Kehrbezirks zu bezahlen; das Gleiche gilt, wenn die Beſtallung eines Kaminfegers nach Paragraph 10 zurückgezogen und vom Bezirksamt ein Stellvertreter beſtellt wird, dem die Einnahmen des Kehrbezirks zuſtehen. Die Aenderungen treten teils ſofort, teils am 1. Auguſt ds. Is. in Kraft. heidelberg.(Ein Meſſerheld.) In Handſchuhs⸗ heim lauerte abends ein Mann, der kurz vorher aus einer Wirtſchaft verwieſen worden war, ſeinen Gegnern vor der Wirtſchaft auf und ſtach mit einem Meſſer auf ſie ein. Da⸗ bei wurde ein Mann ſchwer, ein weiterer leicht verletzt. Der Täter, der geflüchtet war, konnte durch die Pelizei feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert werden. Il Heidelberg.(Zum Pioniertag.) Der große Pioniertag rückt näher und die Vorbereikungen ſind im vollen Gang. Schon am Freitag, den 3. Auguſt ds. Is., wird eine Sitzung des Ringvorſtandes des Waffenrings Deutſcher Pioniere ſtattfinden. Die Haupftfeierlichkeiten am Sonntag, den 5. Auguſt, ſind der Reichsappell ſämtlicher Pioniervereine und die Heldenehrung auf dem Aniverſitätsplatz, die um 10 1 beginnen. um 14 Uhr ſieht das Programm Auf- ſtellung zur Saarkundgebung und anſchließenden Feſtzug durch die Skadt vor. Der Abend wird mit einer großen Hoß⸗ und Brückenbeleuchtung und Feuerwerk abgeſchloſſen. U Plankſtadt bei Schwetzingen.(Leben sgefähr⸗ liche Verbrühungen.) Schwere Verbrühungen erlitt das vierjährige Kind der Familie Ries. Es war in einem unbewachten Augenblick in die kochend heiße Waſchbrühe ge⸗ fallen. Das arme Geſchöpf liegt in hoffnungsloſem Zuſtande im Krankenhaus. 2 Triberg.(gunehmender. 10 Der Fremdenverkehr zeigt auch in den Wochen Juni⸗Juli eis a erfreuliche weitere Zunahme. Stark fördernd haben auch die mehrfachen Sonderzüge der Reichsbahn, der Urlauber Kraft durch Freude, der allgemeine Beſuch durch Großwagengeſell⸗ ſchaften uſw. gewirkt. Wertvoll ft daß auch e aus dem Ausland wieder im Steigen begriffen iſt. Er ſtellt der⸗ zeit wieder faſt 20 Prozent des Geſamtbeſuches dar, eine ſehr achtbare Ziffer, die allerdings noch nicht wieder die Hoch ziffern früherer Jahre von 192729 erreicht hat, genau wie dies auch anderwärts der Fall iſt. Das Weſentliche iſt, daß überhaupt wieder ein erhöhter Beſuch aus dem Ausland eingetreten iſt, der durch die Regiſermerk erheblich unter⸗ ſtüzt wird. Am Auslandverkehr ſind die Nachbarländer Schweiz und Frankreich aus dieſem Grunde beſonders ſtark im Schwarzwald beteiligt, außerdem mit beſtimmenden Zif⸗ fern Holland und England, während Amerika dieſes Jahr keine große Rolle ſpielt. Marzen.(Mehrere Tage ohne Licht und strom.) Bei dem am Sonntag über der hieſigen Gegend niedergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in eine am hieſi⸗ gen Transformator hängende Leitung wodurch die Sicherun⸗ gen zweier Spulen dürchbrannten. 355 Aus den Nachbarländern Stockſtadt.(Ein Auto zu Waſſer und zu Land.) Auf dem Altrhein unternehmen zurzeit einige Herren aus Darmſtadt mit einem Auto, das die Form eines Bootes hat, Verfuche, damit auf dem Waſſer zu fahren. Die Ver⸗ ſuche ſind zur vollſten Zufriedenheit ausgefallen. Gautsheim.(Säugling im Bett erſtickt.) Wäh⸗ rend die Eltern nach Ladenſchluß mit dem Reinigen des Geſchäftsraumes beſchäftigt waren, ſchlief bereits das acht Mongte alte Söhnchen des Kolonialwarenhändlers Flam⸗ mersfeld im oberen Stockwerk. Dabei verwickelte ſich das Kind in ſeinem Bettüberzug und erſtickte. — Giengen. a. Br.(Seltſame Naturerſchei⸗ nung.) Den im ſogenannten Bergfeld mit Erntearbeiten beſchäftigten Leuten bot ſich etwa um 7.30 Uhr früh ein Naturſchauſpiel von großer Seltenheit. Aus der Richtung des Brenzer Waldes kam in raſender Geſchwindigkeit und unter granatähnlichem Ziſchen eine grün⸗bläulich leuchten⸗ de Feuerkugel geflogen, die ſich unmittelbar über einem Weizenacker im Bergfeld mit lautem Krach auflöſte. Die dort beſchäftigten Leute erzählten, daß die heranſauſende Feuerkugel die Größe eines Kinderballons gehabt habe. Ein mit Getreidemähen beſchäftigter Mann, dem die Feu⸗ erkugel kurz vor ihrer Entladung knapp über den Kopf hinvegflog, erzählte, daß er die Kugel nur einen Augen⸗ blick vorher ſah; die Kugel ziſchte über ihn hinweg, um kurz darauf mit einem ohrenbetäubenden Knall ausein⸗ anderzufliegen. Da keine Gewitter in der Nähe waren, dürfte es ſich um einen aus größerer Entfernung gekom⸗ menen Kugelblitz gehandelt haben. Der Reichshandwerkerführer in der Pfalz Führerkagung des Handwerks in Kaiſecslaukern. Im Proteſtantiſchen Geſellſchaftshaus zu Kaiſerslautern fand am Mittwoch eine Führertagung des pfälziſchen Hand⸗ werks ſtatt, die anläßlich des Beſuches des Reichshandwerks⸗ führers Schmidt einberufen worden war. Die Tagung würde eröffnet durch Kammerpräſident Leo Wacker, der den Reichshandwerksführer herzlich willkommen hieß. Im Anſchluß hieran führte der Reichshandwerksführer etwa Folgendes aus: 5 5 Die Grundlage einer geſunden Wirtſchaftspolitik ſei der Nationalſozialismus mit ſeiner Forderung nach Freiheit und Brot. Das liberaliſtiſche Zeitalter in all ſeinen trügeri⸗ ſchen Ausdrucksformen habe ſich auch in das deutſche Hand⸗ werk eingeſchlichen. Dadurch ſei das deutſche Handwerk immer weniger anerkannt worden. Im Kampf des vergan⸗ genen Jahres jedoch habe erfreulicherweiſe ſich das Hand⸗ werk wieder auf ſich ſelbſt beſonnen und erkannt, daß die alte Einfachheit und der Handwerkerſtolz wiederkehren müſſen. Die jahrelangen Beſtrebungen des deutſchen Hand⸗ werks nach Anerkennung ſeiner berufsſtändiſchen Forde⸗ rungen hätten mit der Machtübernahme des Nationalſozia⸗ lismus ihre Erfüllung gefunden. Anſtelle der früheren marxiſtiſchen Enteignungspolitik ſtelle der Natio⸗ nalſozialismus die Beeignungs politik. Weiter gab der Reichshandwerksführer einen Rückblick auf die letzten 35 Jahre deutſcher Handwerkspolitik. Dabei wandte ſich der Redner ganz beſonders an die Kritiker, denen er zu bedenken gab, was heute ſchon— in der kurzen Zeit na⸗ tionalſozialiſtiſcher Führung— für das deutſche Handwerk geleiſtet worden ſei. Die bis jetzt geleiſtete Arbeit diene nur zum vorläufigen Aufbau des deutſchen Hand⸗ werks, zum endgültigen Aufbau werde es noch kommen.— Mechernich.(An der Kakushöhle tödlich ab⸗ geſtürzt.) Eine junge Kölnerin, die mit mehreren Freundinnen eine Eifelwanderung unternahm, ſtattete auch der im Kreiſe Schleiden gelegenen Kakushöhle einen Be⸗ ſuch ab. Beim Aufſtieg zur Höhle begab ſie ſich trotz aller Warnungen nahe an die ſteil abfallende Felswand und rutſchte ab. Bei dem Aufſchlagen auf das harte Geſtein zog ſich die Waghalſige ſo ſchwere Verletzungen zu, daß ſie ſtarb. Ein Bruder des Mädchens iſt vor wenigen Jahren in den bayeriſchen Alpen auf ähnliche Weiſe ums Leben gekommen. Zwei Schüler verurſachten den Waldbrand Demmin(Pommern), 27. Juli. Die Polizei hat die Ur⸗ ſache des Demminer Brandes, der einen Schaden von unge⸗ fähr einer halben Million Reichsmark verurſacht hat, auf⸗ geklärt. Zwei Knaben im Alter von 8 und 10 Jahren wur⸗ den als Brandſtifter ermittelt. Sie haben auf dem Dachbo⸗ den eines Stallgebäudes, in dem das Feuer ausbrach, mit Streichhötsern geſpielt und ſo den Brand verurſacht. Ii Auf dem Felde vom Blitz gekroffen. Bei einem über der Gegend von Kammern(Iſar) niedergegangenen Gewit⸗ ter wurde der auf freiem Felde arbeitende Dienſtknecht Gierl in Schlüpfing vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. a Kölner in den Dolomiten abgeſtürzt. In den Sexte⸗ ner Alpen(Dolomiten) iſt der deutſche Staatsangehörige Dr. Weigl aus Köln bei der Beſteigung der ſogenannten Klei⸗ nen Zinne tödlich abgeſtürzt. Er hatte den Gipfel bereits glücklich beſtiegen. Ein Träger machte ihn dort noch auf die Schwierigkeiten des Abſtiegs aufmerkſam, Weigl ſchlug je⸗ doch die angebotene Hilfe aus. Beim Abſtieg iſt er dann offenſichtlich fehlgeſtiegen. 8 Perſonenzug überführt Auto Dresden, 27. Juli. Am Donnerstag wurde am Bahn⸗ über zung zu ſchen Mulda und Naſſau ein Perſonenkraftwa⸗ n Wah ee überfahren. Fabrikbeſitzer Alexander Weißflug⸗Mulda wurde getötet, der Mitinhaber Georg ö ge ſchwer verletzt. Der Wagen wurde in der Mitte er⸗ fa 18 Und inn zei Teile geriſſen. 70 Ab Urkundenfälſchung aus Tierliebe. Vor dem Schöf⸗ fengericht Aſchaffenburg hatte ſich ein Mann aus der Um⸗ f zung zu verantworten, der wegen einer eigenartigen e rkundenfälſchung angeklagt war. Er hatte wiederholt mit⸗ angeſehen, wie ein Pferdehalter ſein Tier, ein kleines zonnypferd, in unmenſchlicher Weiſe quälte. Der Ange⸗ Rate, der ſich aus ſeiner Mitikärzeit her eine große Pferde⸗ liebe bewahrt hatte, war darüber ſo empört, daß er eine Karte an den Tierſchutzverein ſchrieb. Aber da er fürchtete, Schaden zugefügt zu bekommen, gab er nicht ſeinen eige⸗ nen, ſondern einen in ſeinem Ort mehrfach vorkommenden Namen an Das war nun, obmohl es ſich nur um eine Poſt⸗ kürte handelte, eine Urkundelfälſchung. Das Gericht konnte dies nicht gutheißen und beſtrafte den Mann mit 20 Mark. I Opfer einer Wurſtvergiftung. Der 34 Jahre alte Bahnarbeiter Georg Wunder in Regensburg erkrankte nach dem Genuß von Wurſtwaren, die er eini 5 lang e hatte. An den Folgen der Vergiftung iſt der Mann geſtorben. 8 Lalcale Nuudocuau Das Paradies der Jugend Sechs, ſieben volle Wochen Ferien für die Schulen! In manchen Gegenden haben ſie ſchon begonnen, in anderen ſtehen ſie bevor. Kaum auszudenken, welche Fülle von Wonne dieſe wenigen Worte enthalten. Sieben Wochen goldene Frei⸗ heit, ſiehen Wochen Licht und Sonne— wieviele Pläne, Hoff⸗ nungen und Wünſche ſollen nun in Erfüllung gehen. Daß dee Ferien für Mädchen und Buben ein Stück Paradies be⸗ delten, das zeigt das Leuchten der Augen der Jugend. Ferienzeit! Die Erwachſenen und die Alten freuen ſich mit der Jugend. Sie erinnern ſich, wie vor vielen Jahren ſie ſelbſt unter den Scharen der in die Ungebundenheit ſtür⸗ menden Jugend waren, wie ſie Schulranzen und Bücher weg⸗ legten und ſich ihres freien ſommerlichen Lebens rieſig freu⸗ ten. Da ſteigen die alten, verſunkenen Tage wieder vor uns auf, als noch der Wald voller Geheimniſſen war und voll grüner Pracht, als noch in Wieſen und Fluren Tag um Tag mit dem Spiel begonnen wurde, um wieder mit dem Spiel zu enden, als der kleine Menſch mit den Käfern der Wieſe Zwieſprache hielt und ſich im Waſſer wie ein Froſch freute. Neidlos überlaſſen wir der Jugend ihr Sommerparadies. Sie ſoll es genießen, denn es wird ihr auch einmal für immer entſchwinden. * Geſchäftsſtelle Seckenheim der Daß. Die Mitglieder der Deutſchen Arbeits⸗Front, die ja gleichzeitig Mitglied der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſind, werden darauf aufmerkſam gemacht, daß jetzt auch in Seckenheim eine Geſchäftsſtelle der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beſteht. Die Mitglieder wollen ſich daher in allen An⸗ gelegenheiten, Fahrten und Reiſen betr. ſowie wegen Aus⸗ künften nicht mehr nach Mannheim, ſondern an die Ge⸗ ſchäftsſtelle Wirtſchaft„Zum Schloß“, Seckenheim, wenden. Geſchäftsſtunden: Montag und Donnerstag abend von 8—9 und Samstag nachmittags von 5—6 Uhr. 9 Wann darf Milch verkauft werden? Der Bezirksrat von Mannheim hat in ſeiner Sitzung vom 19. Juli 1934 beſchloſſen: 1. In Abänderung der Entſchließung des Bezirks⸗ rats vom 21. Dezember 1933 wird auf Grund der Paragra⸗ phen 41a, 105b und 105 der Reichsgewerbeordnung mit ſo⸗ ſortiger Wirkung für das Gebiet der Stadt Mannheim be⸗ ſtimmt: Der Verkauf von Milch iſt an Sonn⸗ und Feiertagen Leſtattet, a) in den Sommermonaten, d. i. vom I. April bis 30. September, von 7 Uhr bis 10 Ahr vormiktags; b) in den Wintermonaten, d. i. vom 1. Oktober bis 31. März. von 8 bis 10 Uhr vormittags. Am 1. Weihnachtsfeierlag, am Neujahrstag, am 1. Oſter⸗ und 1. Pfingſtfeiertag bleiben die Milchgeſchäfte ganz geſchloſſen. 2. Der Beginn der Verkaufszeit an Werktagen wird für die Milchgeſchäfte für das ganze Jahr auf 6.30 Uhr vormittags feſtgeſetzt. Die Polizei⸗ organe werden beauftragt, die Einhaltung der Entſchließung zu überwachen. Sie wollte aus dem Leben. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, ſprang eine Frau unterhalb der Adolf⸗ Hitlerbrücke in den Neckar. Die Lebensmüde konnte von einem in der Nähe weilenden Mann gerettet werden. Der Grund zur Tat dürfte in Krankheit zu ſuchen ſein. 8 — Warnung! Das heſſiſche Staatspreſſeamt teilt mit: Der „Hauptdirektor“ der„Modern School of Language“ und „Nyc Privata Sprakläroanſtalten“ in Helfngors(Finn⸗ lond), ein n e bee namens Wetichert, fordert durch Anzeigen in deutſchen Zeitungen Perſonen mit Sprachkenntniſſen und Kapital auf zur Beteiligung an die⸗ ſem Unternehmen, deſſen Geſchäftsmoral jedoch keine gute Beurteilung erfährt, ſo daß der Firma mit Vorſicht zu be⸗ gegnen iſt.. — WMaſſer im Ohr. Nach dem Bad muß man oft feſt⸗ ſtellen, daß Waſſer in das Ohr eingedrungen iſt, einen un⸗ angenehmen Druck auf das Trommelfell ausübt und ſich nicht mehr entfernen läßt. Man kann zwar unter Herab⸗ ziehen des Ohrläppchens und Schlenkern des Kopfes einen Hickeltanz auf einem Bein vollführen, einfacher iſt es jedoch, das Ohr möglichſt mit warmem Waſſer gänzlich nochmals vollaufen zu laſſen; dadurch wird das Ohrenſchmalz aufge⸗ löſt, das gequollen war und vor dem Trommelfell die Wond einer Luftblaſe gebildet hatte. Völlig verfehlt iſt es, mit einem harten Gegenſtand i Gehörgang herumzu⸗ 1 5 weil dadurch leicht ein Ohrenfurunkel entſtehen ann. — Ordnungsſtrafen des Keichsnührſtandes. Der Reichs⸗ ernährungsminiſter beſtimmt in einer Verordnung, daß die Ordnungsſtrafen, die der Reichsnährſtand aufgrund der geltenden Beſtimmungen zur Regelung der Erzeugung, de⸗ Abſatzes ſowie der Preiſe und Preisſpannen von landwirtk⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſen feſtſetzen kann, auf ſein Erſuchen durch die Finanzämter nach den NPorſchriften der Reichs⸗ abgabenordnung beigetrieben werden. Arbeitsdienſt als Nothelfer Talkräftige Hilfe bei Bränden. Bei den zahlreichen Bränden, die zurzeit leider in ganz Deutſchland, begünſtigt durch die lange Dürre, ſtatt inden greift auch der Arbeitsdienſt überall tatkräftig ein. Bei den roßen Waldbränden in Mecklenburg, Lauſitz Ale war es immer wieder der e der ſchnell zur Stelle war und unermüdlich bis zur eigenen Erſchöp⸗ bing, half. Bei einem Brande in Eis mar(bei Kiel), der urch einen Blitzſchlag verurſacht char griffen Arbeitsmän⸗ ner helfend ein, drangen, indem ſie ſich Taſchentücher vor Mund und Naſe hielten, durch die Fenſter und Türen in die brennenden Wohnräume ein, um zunächſt eine Frau, die ſchon erhebliche Brandwunden erlitten hatte, ins Freie u bringen. Aus dem brennenden Hauſe wurde Mobiliar ergusgeholt und, als die Feuerwehr ee wurden zwei Trupps zur Hilfe an der Spritze abkommandiert. Es zeigt 15 auch hier wieder, daß der Arbeilsdienſt eine muftergültige Organisation iſt, die dank der Disziplin. die in ſeinen Reihen herſcht, überall ſofort eingeſetzt wer ⸗ den kann und durch katkräftige Hilfe Anerkennung, ja oft geradezu Bewunderung findet. Wie man Fallobſt verwertet Aus unreifen Falläpfeln wird Gelee gekocht, das weiß ede Hausfrau, und was für den Wintervorrat an Brotauf⸗ 100 noch fehlt, das kocht ſie zumeiſt als Apfelgelee ein. Zerſchnittene Aepfel werden mit wenig Waſſer weich, aber zicht müßig gekocht; der Saft kommt durch ein Tuch zum Ablaufen, etwas wird nachgedrückt. Ein Liter dieſes Saf⸗ es wird am beſten mit 800 Gramm Zucker bis zur Gelee⸗ probe gekocht und dann in die Gläſer gefüllt. Aus 1 Kilo⸗ gramm Falläpfeln kann man ſo etwa 2 Pfund Gläſer mit elee füllen. Mehr als man für gewöhnlich für den Winter an Gelee braucht, wird man nicht einkochen, denn Gelee koſtet viel Zucker und damit viel Geld. Das übrige Fallobſt muß alſo andere Verwendung finden. Man kann aus ihm mit Hilfe einer Obſtmühle und Preſſe auf kaltem Wege einen Saft ewinnen, der im Haushalt gleich nach dem Preſſen in Fla⸗ 920 paſteuriſiert wird. Er wird dazu am beſten in verkork⸗ ten Flaſchen, deren Korken durch eine Bindfadenſchlinge oder durch einen Korkenhalter vor dem Herausdrücken ge⸗ ſichert iſt, 20 Minuten auf 75 Grad erhitzt. Man erhält ſo einen unvergoregen Saft, der als Getränk keines Zucker⸗ zuſatzes bedarf. Unreife Aepfel geben natürlich gegenüber daumreifen einen etwas faden Süßmoſt, wie man ſolchen Saft nennt, ab. Dem kann man aber recht gut abhelfen, penn man einen Teil Birnen, es können auch Fallbirnen ſein, mit verarbeitet. Der Birnenſaft hat wenig Säure, aber reichlich Aroma, beim Fallapfelſaft iſt es umgekehrt; beides ergänzt ſich alſo gut. Wer genügend Einkochgläſer oder andere Einkochgefäße hat, kann auch das Mark, alſo den gekochten und durch einen Durchſchlag paſſierten Apfelbrei ohne Zuſätze ein⸗ kochen und im kommenden Jahre für Marmeladen mit ver⸗ wenden. Erdbeeren und Kirſchen z. B. gelieren ſchwer. Berkocht man ſie dagegen mit vorjährigem Mark aus un⸗ teifen Aepfeln, das reichlich Gelierſtoff enthält, ſo bekommt man ſchneller eine ſteife und vor allem auch ſchmackhaftere armelade, denn langes Kochen zerſtört z. B. das empfind⸗ liche Erdbeer⸗Aroma gar leicht. Es gibt für die Aufbewah⸗ kung von Mark auch beſondere Blechdofen von 5 und mehr Liter Inhalt, in die es nur kochend heiß eingefüllt wird. Sogleich verſchloſſen hält ſich dann der Inhalt bis zum kommenden Jahr. Richtet ſich der Gartenbeſitzer auf ſolche Weiſe ein, ſo braucht auch vom unreifen Fallobſt nichts umkommen und es iſt für die Gartenwirtſchaft und für die Volkswirtſchaft fun wenn alles von der heimiſchen Ernte ſeine Verwen⸗ ung findet. Deutſche Kultur Goslars Kleinode. Kunſtwerke unbekannter Meiſter. Von den vielen Tauſenden, die alljährlich Goslar, die Stadt des Reichsnährſtandes, beſuchen, gibt es nur wenige, denen Ausdauer und Zeit geſtatten, die Denkmäler einer jahrtauſendelangen kulturellen Entwicklung auch nur flüch⸗ tig kennen zu lernen. Sicher ſind jedem Beſucher Goslars die beiden größten Sehenswürdigkeiten bekannt, die Kai⸗ ſerpfalz und das in ſeinem Kern nur etwa zwei Jahr⸗ hundert jüngere Rathaus mit dem Huldigungsſaal, in dem im Jahre 1641 die großen Vorverhandlungen zum weſtfäliſchen Frieden ſtattgefunden haben. Was dieſen Saal aber beſonders intereſſant geſtaltet, ſind die prachtvoll er⸗ haltenen Gemälde, die in einem geſchloſſenen Zyklus, Wände und Decken vollſtändig bedeckend, die Fleiſchwer⸗ dung Chriſti von den Weisſagungen der Propheten und den myſtiſchen Vorausſagen der Sibyllen bis zur Darſtellung des jüngſten Gerichts behandeln. Werke, die in der Kunſt jener Zeit vielleicht unübertroffen daſtehen, deren Schöpfer aber bis heute unbekannt iſt. Nur aus der Bauzeit des Huldigungsſaales und der Dreieinigkeitskapelle, in der ſich der Gemäldezaklus fortſetzt. läßt ſich das Alter dieſer Male⸗ Sie ſind von 1500 bis 1506 errichtet und rei beſtimmen. bergen in dieſem künſtleriſchen Rahmen Kleinode Goslars, unter denen vor allem ein Prachtſtück Goslarer Silber⸗ ſchmiedekunſt um 1477, die ſilberne Bergkanne mit der figürlichen Darſtellung des Bergbaus auf dem Deckel, und das im Kloſter der Neuwerkskirche entſtandene Evangeliar als Prachtleiſtung alter Buchmalerei zu nennen ſind. Weniger bekannt, aber nicht von minderer e licher Bedeutung ſind die vier Goslarer un ſt⸗ uhren, von denen das von dem Holzbildhauer Hermann Wecken ſtammende Kunſtwerk, das ſeit 1866 im Hauſe am Marktkirchhof 2 gezeigt wird, von der Reichsregierung in das Verzeichnis der national wertvollen Kunſtwerke ein⸗ getragen wurde. Für Niederſachſen hat dieſe Kunſtuhr, die in der Ausſtattung den Weihnachtsaltar, die Kreuzigungs⸗ gruppe, den Rundgang der Apoſtel u. a. zeigt, beſondere Bedeutung, denn ſie ſollte einſt der Königin Marie von Hannover als Geſchenk überreicht und dann in der Kapelle der Marienburg bei Nordſtemmen aufgeſtellt werden. Durch den Krieg 1866 wurde die Ablieferung des Kunſt⸗ werks aber verhindert. Die anderen drei Kunſtuhren befin⸗ den ſich am Marktkirchhof 4, in der Marktſtraße und am Kaiſerbleek. Die letztere iſt ein aus Marmor gefertigtes Kunſtwerk. Das weltbekannte engliſche Reiſebüro Thoſ. Cook u. Son Ltd. in London veranſtaltet in dieſem Sommer fünf große Geſellſchaftsreiſen durch Deutſchland, deren erſte etwa 400 engliſche Reiſende nach Berlin, der erſten Etappe ihrer Fahrt, brachten. Nach dem Beſuch von Bayreuth, Dresden und München geht die Fahrt weiter nach Nürnberg— mit Abſtechern nach Rothenburg und Dinkelsbühl— und nach Heidelberg. Die Rückfahrt erfolgt nach einer Rundfahrt ab Bingen— von Köln aus. Im ganzen wird die Rundreiſe durch Deutſchland 15 Tage dauern. Man darf es als ein gutes Vorzeichen für die weitere Belebung des Ausländerverkehrs nach Deutſchland anſehen, daß die hon Cook ausgeſchriebenen fünf Deutſchlandreiſen ſchon in den allererſten Tagen ausverkauft waren. Insgeſamt werden mit ihnen 2000 Engländer nach Deutſchland kommen. Unter der Reiſegeſellſchaft befinden ſich— und das iſt beſonders erfreulich— viele Angehörige der akademi⸗ ſchen Berufe, ſo z. B. Profeſſoren, Geiſtliche, Lehrer, Apotheker uſw. Für die Auswirkung der Reiſeeindrücke in Deutſchland wird weiter ſehr förderlich ſein, daß auch Män⸗ ner und Frauen aus den engliſchen Kolonien und Dominions, die gerade ihren Urlaub in England ver⸗ leben, die Gelegenheit benutzt haben, um eine Reiſe durch Deutſchland zu unternehmen. Typiſch für die nüchterne Auf⸗ faſſung des Engländers von den Dingen und für das Ver⸗ trauen, das man Deutſchland entgegenbringt, iſt die Mit⸗ teilung des Reiſeleiters, daß von den 400 Teilnehmern nur zehn anfragten, ob denn die Reiſe durch Deutſchland nicht irgendwie gefährlich ſein könnte. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Freitag, 27. Juli: 10.10 Melodiöſe kleine Stücke; 10.30 5 Sinfonie von Tſchaikowſky; 15.25 Klavierſonate B⸗ r von Schubert; 17.30 Kleine Stücke für Violine und Klavier; 18 Kunterbunt aus den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Zum 200jährigen Todestag des Begründers und Ko⸗ loniſators des Banats; 18.40 Stätten der Arbeit; 19.10 Oeſterreichiſche Volksmuſik; 19.35 Politiſcher Kurzbericht; 21 Leichte Kavallerie; 22.45 Sportvorſchau; 23 Unterhaltungs⸗ konzert. Samstag, 28. Juli: 10.10 Klaviermuſik; 10.35 Hinaus in die ſonnige Welt; 14.30 Jugendſtunde; 15.10 Lernt mor⸗ ſen; 15.30 Koloraturgeſang; 18 Kunterbunt aus den deut⸗ ſchen Kampfſpielen; 18.30 Stimme der Grenze; 18.50 Das Saxophon ſpielt: 19 Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zuletzt, Hörſpiel; 19.30 Virtuoſe Klaviermuſik; 20.05 Saar kändiſche Umſchau; 20.15 Bunter Abend; 23 Kabarett und Tanz. Reichsſender Frankfurt. Freuag, zr. Jun: 13.40 Frauenſtunde; 17.30 Das 88 benswerk des Volkskunde⸗ und Volksliedforſchers John Meier, Vortrag; 17.45 Kleine Unterhaltung; 18 Kunterbunt aß den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Deutſche Geſpräche; 18 Briefe, die uns erreichten.... 19.20 Unter der Dorflinde; 19.45 Politiſcher Kurzbericht; 21 Berlin tanzt; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.40 Tagesecho der deutſchen Kampfſpiele; 23 Menſchen, Mond und Sterne, Hörfolge. Samstag, 28. Juli: 14.30 Fröhliches Wochenend; 15.10 Lernt morſen; 15.40 Quer durch die Wirtſchaft; 18 Kunter. bunt aus den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Stimme der Grenze; 19 Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zuletzt, Hörſpiel; 19.30 Schallplattenplauderei; 20.05 Saarländiſche Umſchau; 20.15 Bunte Bonbons; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.40 Tagesecho der deutſchen Kampfſpiele; 23 Kabarett und Tanz. N Deutſche Kampfſpiele Die vierten Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg brachten auch am Donnerstag Kämpfe auf der ganzen Linie. Im Hockey ſtanden ſich die Nachwuchsmannſchaften von Brandenburg und Weſtdeutſchland gegenüber, wobei die Berliner knappe 2:1(2:0) Sieger blieben. In der Vorſchlußrunde um den Kampfſpielpokal der Fußballer 5 Südweſt gegen Niederrhein nach Verlängerung mi 3 Zwölfkampfſieger der Turner wurde der Fürther Alfred Schwarzmann mit 232 Punkten vor Friedrich⸗Aachen 227,5 Punkten und Lorenz⸗Hannover 222 Punkten. Schmelcher⸗ Mannheim belegte mit 209 Punkten den 9. und Stadel⸗ Heidelberg ge⸗ 1 mit Wedekind⸗Forſt mit 206,5 Punkten den 31. atz. Im Sechskampf der Turnerinnen belegten Urſel Spieler(Berliner Tſchft.) und Marie Brun ner(München) mit je 114 Punkten gemeinſam den 1. Plat. Bei den Schwimm⸗Meiſterſchaften brachten die letzten Vorläufe zum 200⸗Meter⸗Bruſtſchwim⸗ men der Herren eine Ueberraſchung. Rekordmann Schwarz ⸗Göppingen mußte wegen unvorſchriftsmäßiger Wende im zweiten Vorlauf disqualifiziert werden. Den 5 erſten Vorlauf hatte Rückwoldt⸗Magdeburg gewonnen. Im zweiten Vorlauf rückte nach Schwarz Disqualifizierung Wa⸗ genbauer⸗ Schw. Gmünd auf den erſten Platz. Den dritten Vorlauf gewann Sietas⸗Hamburg.— Das Turmſpringen der Herren ſieht den Frankfurter Storck in Führung. Neue Rekorde bei den Gewichthebern.. „Die Gewichtheber begannen mit der Abwickelung des Jünfkampfes. Etwa 150 der beſten Heber haben ſich in Nürn Fünfkampfes. Etwa 150 der beſten Heber haben ſich in Nürnberg verſammelt. Es wurden verſchiedene neue Re⸗ korde aufgeſtellt. Im rechtsarmigen Stoßen konnte der. Weſtfale Dörrbecker(Hörde 04) den beſtehenden deut- ſchen Rekord für die Bantamgewichtsklaſſe um 10 Pfund auf 160 Pfund verbeſſern. Im beidarmigen Reißen brachte der Ludwigshafener Rempfer 170 Pfund zur Hochſtrecke, womit er den bisherigen Rekord um 5 Pfund ſchlug. In Anmeſenheit des Reichsſportführers gelang es dem Augsburger Deutſch in der Halbſchwergewichtsklaſſe gleich zwei neue Beſtleiſtungen auf ſein Konto zu bringen. Der Bayer riß rechts 205 Pfund und im beidarmigen Sto⸗ ßen kam er auf 290 Pfund. Im Schlagball wurde TV Gutheil Arbergen⸗Bremen Kampfſpielmeiſter ge⸗ gen MTW 1879 München mit 60:28 Punkten. Amlliche Veröſſentlichungen der stadt mannßeim. Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der künftigen Herſtellung der Konſtanzer Straße zwiſchen Schwaben⸗ und Meersburger Straße in Mannheim⸗ Seckenheim gemäß den Vorſchriften des bad. Ortsſtraßen⸗ geſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden all⸗ gemeinen Grundſätzen wird a) die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen und den vorgeſchriebenen ſonſtigen Angaben, b) der Straßenplan, aus dem die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 30. Juli 1934 ab im Rathaus N 1, Mannheim, Vermeſſungs⸗ und Liegenſchaftsamt, II.) Stock, Zimmer 44 zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer 4 wöchigen Friſt, die am 30. Juli 1934 beginnt, bei Meidung des Aus⸗ ſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, 23. Juli 1934. Der Oberbürgermeiſter. Verſammlungs⸗ Kalender. a Fußballvereinigung 98. Heute Freitag abend findet eine wichtige Spielerverſammlung ſtatt. Bevorſtehender Spiel⸗ betrieb ſowie leichtathletiſche Wettkämpfe mit Friedrichs⸗ feld, Vereinsmeiſterſchaften uſw. ſtehen auf der Tages⸗ ordnung. In Anbetracht der wichtigen Punkte werden alle Aktiven und evtl. Intereſſenten an den leichathl. Wettkämpfen erwartet. Das Pflichttraining findet am Sonntag vormittag ſtatt. Tv. 1898. Jeden Dienstag und Freitag 19 Uhr Training der Volksturner auf dem Sportplatz des Tv. Friedrichs⸗ feld. In Anbetracht der am 12. und 19. Auguſt ſtattfindenden Vereins⸗Mehrkampfmeiſterſchaften iſt es unbedingte Pflicht, am Training teilzunehmen. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein 1. Verkaufsgenoſſenſchaft. Wir ſind Aufkäufer ſämtlicher Sorten Getreide Preis für Gerſte Mk. 19.—, für Weizen Mk. 20.—. Anmeldungen auf nerbilligie Lorſſtreu und siroß werden entgegengenommen. Der Vorſtand. Eine Senſe verloren. Miſt gegen Getreide zutauſchen geſucht. 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