1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm-Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VI. 34 1225 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkünmdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Lages und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Well“, Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle, Druck und Verlag: G.=Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Ein Friedensſchriit des Führers Papen Sondergeſandker für Oeſterreich.— Eine entſchei⸗ dende Tat von größter Tragweite.— Hitler hat eine Entk⸗ ſpannung herbeigeführt. Berlin, 27. Juli. Reichskanzler Adolf Hitler hat aus Bayreuth an Vize⸗ kanzler von Papen nachſtehendes Schreiben gerichtet: „Sehr verehrter Herr von Papen! In Verfolg der Ereigniſſe in Wien habe ich mich ge⸗ zwungen geſehen, dem Herrn Reichspräſidenten die Ent⸗ hebung des deutſchen Geſandten in Wien, Dr. Rieth, von ſeinem Poſten vorzuſchlagen, weil er auf Aufforderung öſterreichiſcher Bundesminiſter bzw. der öſterreichiſchen Auf⸗ ſtändiſchen ſich bereit finden ließ, einer zwiſchen dieſen bei⸗ den getroffenen Abmachung bezüglich freien Geleites und Abzug der Aufſtändiſchen nach Deutſchland ohne Rückſprache bei der deutſchen Reichsregierung ſeine Zuſtimmung zu ge⸗ ben. Der Geſandte hat damit ohne jeden Grund das Deut⸗ ſche Reich in eine interne öſterreichiſche Angelegenheit hin⸗ eingezogen. Das Aktenkat gegen den öſterreichiſchen Bundeskanz⸗ ler, das von der deutſchen Reichsregierung auf das ſchärfſte verurkeilt und bedauerk wird, hat die an ſich ſchon labile po⸗ litiſche Lage Europas ohne unſere Schuld noch weiter ver⸗ ſchärft. Es iſt daher mein Wunſch, wenn möglich zu einer Enk⸗ ſpannung der Geſamtlage beizutragen und insbeſondere das ſeit langem getrübte Verhältnis zu dem deukſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Staat wieder in normale und freundſchaftliche Bah⸗ nen geleitet zu ſehen. Aus dieſem Grunde richte ich die Bitte an Sie, ſehr verehrker Herr von Papen, ſich dieſer wichtigen Aufgabe zu unterziehen, gerade weil Sie ſeit unſerer Juſammenarbeit im Kabinelk mein vollſtes und uneinge⸗ ſchränktes Vertrauen beſaßen und beſitzen. Ich habe daher dem Herrn Keichspräſidenten vorge⸗ ſchlagen, daß Sie unker Ausſcheiden aus dem Reichskabi⸗ nelt und Entbindung von dem Amt als Saarkommiſſar für eine befriſtete Zeit in Sondermiſſion auf den Poſten des deutſchen Geſandten in Wien berufen werden. In dieſer Stellung werden Sie mir unmittelbar unkerſtehen. Indem ich Ihnen auch heute noch einmal danke für alles, was Sie einſt für die Zuſammenführung der Regie- rung der nakionalen Erhebung und ſeitdem gemeinſam mit uns für Deutſchland getan haben, bin ich Ihr ſehr ergebe ner Adolf Hitler.“ Die Ernennung erfolgt Amtlich wird mitgeteilt: Im Anſchluß an das von dem Herrn Reichskanzler an den Vizekanzler von Papen gerich⸗ tete Schreiben vom 26. Juli 1934 hat ſich der Herr Reichs⸗ präſident einverſtanden erklärt, den Vizekanzler von ſei⸗ nem Amt als Stellvertreter des Reichskanzlers und als Saarbeauftragter zu entbinden, und ihn mit der vom Reichskanzler vorgeſchlagenen wichtigen Aufgabe zu be⸗ trauen. Demzufolge hat der Reichskanzler beſchloſſen, den Bize⸗ kanzler von Papen zum Geſandten in Wien in befriſteker Sondermiſſion zu ernennen. Das Agremenk wurde in Wien nachgeſucht. Aufatmen in Oeſterreich „Friede mit Deutſchland.“— Der Eindruck des Hitlerbriefes an Papen. Das amtliche Organ der öſterreichiſchen Regierung, die „Reichspoſt“, läßt ein Extrablatt mit dem Wortlaut des Schreibens des Führers an den Vizekanzler von Papen ver⸗ teilen. Das Extrablatt trägt die Aufſchrift„Reichskanzler Hitler macht Frieden mit Oeſterreich— Herr von Papen als Geſandter nach Wien entſandt“. Es 51 ſodann der vom Deutſchen Nachrichtenbüro verbreitete Wortlaut des Schrei⸗ Rundfunk wird in regelmäßigen bens. Im öſterreichiſchen ö chſch der Wortlaut des Abſtänden von einer halben Stunde Schreibens wiederholt. 5 Dieſer entſcheidende Schritt des Führers zur Entſpan⸗· nung der Lage und zur e normaler und freundſchaftlicher Beziehungen hat in allen Bevölkerungs⸗ kreiſen das größte Aufſehen erregt. Nach der lähmenden Spannung und der nmaßloſen Erregung der letzten Tage geht es wie ein Aufakmen durch das ganze öſterrei⸗ chiſche Volk. Ueberall hört man Skimmen lauk werden: Frieden mit Deukſchland, Frieden mit unſeren Brüdern jen⸗ ſeits der Grenze. Der Beſchluß des Reichskanzlers wird in den leitenden diplomatiſchen Kreiſen ausnahmlos als die entſchei⸗ dende Tat von der größten Tragweite ſowohl für die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich als auch für die geſamte europäiſche Lage beurteilt. Ueber⸗ all wird die Auffaſſung laut, daß damit eine entſcheidende Wendung eingetreten iſt und daß der Entſchluß des Führers im wirklichen In ⸗ tereſſe der beiden deukſchen Staaten liegt. Die Ernennung Papens zum Geſandten in Wien wird über⸗ all mit der größten Genugtuung aufgenommen, da die Per⸗ Samstag, den 28. Juli 1934 ſönlichkeit Papens nach einer gerade in nationalen Kreiſen vertretenen Auffaſſung die volle Garantie für eine Erfül⸗ lung der ihm vom Führer geſtellten Aufgaben bietet. Das Extrablatt der„Reichspoſt“ wurde am Freitag von mehreren Flugzeugen in Kärnten und Steiermark über den wenigen noch vorhandenen Kampfgebieten in zahl⸗ reichen Exemplaren abgeworfen. Die Regierung hofft, daß damit eine ſofortige Einſtellung der Kampfhandlungen erreicht werden wird. a Von amtlichen öſterreichiſchen Stellen liegt eine Stel⸗ lungnahme zu dem Schritt des Reichskanzlers noch nicht vor. Man erwartet jedoch allgemein, daß die Zuſtimmung der öſterreichiſchen Regierung zu der Ernennung Papens unmittelbar erfolgen wird. Die erſte franzöſiſche Stimme Paris, 27. Juli. Die Ernennung von Papens zum Sondergeſandten in Wien iſt erſt im Mittagsblatt„Paris Midi“ veröffentlicht worden, ſo daß dieſes Blatt zunächſt als einziges zu dieſem Ereignis Stellung mimmt. Das Blatt, das bereits in der Ueberſchrift ſeiner negativen Beurtei⸗ lung des Schrittes Ausdruck gibt, ſieht in der Berufung Papens lediglich einen diplomatiſchen Schachzug. Wenn es auch zugeben muß, daß ſich der politiſche Horizont zunächſt aufklärt, kann es doch die Behauptung nicht unterlaſſen, daß die fernere Zukunft dunkel bleibt. An der Grenze verhaſtet Oeſterreichiſche Flüchtlinge von der deutſchen Grenzpolizei — feſtgenommen. Paſſau, 28. Juli. Aus der Gegend von Kollerſchlag verſuchten öſterreichi⸗ ſche Flüchtlinge die deutſche Grenze zu erreichen. Hierbei entwickelte ſich eine Schießerei mit ſchwerbewaffneten Heimwehrhaufen. Acht Flüchtlinge erreichten, keilweiſe verwundet, die deutſche Grenze, wobei ſie drei öſterreichiſche Jollbeamke, die ſich ihnen in den Weg ſtellten, überwältigten und ſie über die Grenze ſchleppten. Die deutſche Grenzpolizei er⸗ ſchien ſofort an Ort und Stelle und verhaftete die öſterrei⸗ chiſchen Flüchklinge. Die öſterreichiſchen Beamken wurden den öſterreichiſchen Grenzbehörden übergeben. Flüchtlinge in Südſlawien inkernierk. Belgrad, 27. Juli. Nach einer Meldung der Avala ha⸗ ben etwa 100 Perſonen, die aus Radkersburg in Oeſterreich kamen, die ſüdſlawiſche Grenze überſchritten, nachdem ſie die Mur überquert hatten. Sie wurden interniert. Die Kämpfe in Steiermark Leoben nach Arkillerievorbereitung genommen.— 30 Toke. Ueber den Stand der Aufſtandsbewegung in den Bun⸗ desländern wird am Freitag mittag mitgeteilt, daß in der Steiermark die Ruhe und Ordnung im großen und ganzen wieder hergeſtellt worden ſei. Die Bundespolizei ſammle die Waffen, die zum größten Teil von den Auf⸗ ſtändiſchen freiwillig abgeliefert worden ſeien. Aus Heimakſchutzkreiſen erfährt man, daß insbeſondere die Kämpfe um Leoben äußerſt blutig waren. Leoben ſoll erſt nach Arkillerievorbereitung eingenommen worden ſein. Auf Seiten des Heimatſchutzes ſollen nach deſſen eigenen Angaben 30 Tote zu verzeichnen ſein. Die Aufſtändiſchen müſſen ſich nach den vorliegenden Berichten mit dem Mute der Verzweiflung gewehrt haben. In einem vom Staatsſekretär für das Sicherheitsweſe herausgegebenen Bericht heißt es: Die Säuberungsakkion in Steiermark iſt zum großen Teil beendet. 30 Tote der Exekutive in St ie nark Wien, 28. Juli. Die Preſſeſtelle des oſterreichiſchen Heimatſchutzes teilt mit: Die Säuberungsaktion in Steier⸗ mark iſt im weſentlichen beendet. Starke Heimatſchutzabtei⸗ lungen aus Oberöſterreich, Salzburg und Niederöſterreich haben im Verein mit dem Heimatſchutz in Steiermark die Grenzgebiete von den Aufrührern befreit. Die Verluſte des Heimalſchutzes, der mit dem Bundes⸗ heer und der Gendarmerie die Aktion durchführk, ſind ſehr groß. Nach den bisherigen Meldungen ſind in Steiermark an 30 Tote zu beklagen. In Kärnten haben ſich in den Abend⸗ ſtunden an zahlreichen Stellen Kämpfe mik zuſammengerok⸗ teten Aufrührern 1 Bei der Vertreibung der Auf⸗ rührer aus Annabichl ließen dieſe allein neun Tote auf dem Kampfplatz. Im Lande ſelbſt iſt alles ruhig, desgleichen in Oberöſter⸗ reich, in Niederöſterreich, Tirol, Vorarlberg und Burgen⸗ land. Dollfuß“ Mörder Ein ehemaliger Kaiſerjäger. Wie die„Reichspoſt“ meldet, hätten die in das Bun⸗ deskanzleramt eingedrungenen Aufſtändiſchen die dort Dienſt tuenden Polizeibeamten im Namen des Po⸗ lizeidirektors Steinhäul und des Generalinſpekteurs Dr. Gozmann entwaffnet. Gegen Polizeidirektor Stein⸗ häul ſowie Polizeioberkommiſſar Dr. Gozmann ſei das Ver⸗ fahren bereits eingeleitet. Polizeidirektor Steinhäul ſoll ver⸗ haftet worden ſein. Die„Reichspoſt“ berichtet ferner, daß der Mörder des Bundeskanzlers Dr. Dollſuß ein 35jähriger Wehrmann namens Panetka ſei. Er ſei im friege Kaiſerjäger ge⸗ weſen, und das Tragiſche ſei, daß ein Kaiſerſäger den ehe · maligen Kaiſerjägeroberleuknant Dollfuß getötet habe. Nr. 174 Traueranzeige der Bundesregierung Die öſterreichiſche Bundesregierung hat folgende Traueranzeige veröffentlicht: „Die öſterreichiſche Bundesregierung gibt die tief er⸗ ſchütternde Nachricht über das Ableben ihres unvergeßli⸗ chen Führers, des Herrn Bundeskanzlers Dr. Engelbert Dollfuß, Oberleutnant der Reſerve, Beſitzer zahlreicher Orden uſw. bekannt, der am 25. Juli 1934 als Opfer treueſter Pflichterfüllung und unermüdlichen Dienſtes für ſein Vaterland einem ruchloſen Mordanſchlag im 42. Le⸗ bensjahr erlegen iſt und um etwa 15,45 Uhr ſein von edelſter Geſinnung getragenes Leben ausgehaucht hat. Die irdiſche Hülle des Verewigten wird am Samstag um 14,30 Uhr nach der erſten Einſegnung vor dem Rathaus der Stadt Wien in die Metropolitankirche St. Stehan übergeführt, dort neuerlich feierlich eingeſegnet und dann auf dem Hietzinger Friedhof vorläufig beigeſetzt werden.“ Die Generäle des Bundesheeres haben unter Füh⸗ rung des Staatsſekretärs für das Heerweſen, Generalma⸗ jor Zechner, an der Bahre des Bundeskanzlers Dollfuß im Namen der bewaffneten Macht einen Kranz niedergelegt. Die Ambildung der Regierung Eutſcheidung Anfang nächſter Woche. Die lebhaft erörterte Frage der Regierungsbildung und insbeſondere die Ernennung des neuen öſterreichiſchen Bun⸗ deskanzlers ſoll, wie man hört, Anfang der nächſten Woche entſchieden werden. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß unker den maß gebenden Perſönlichkeiten bisher noch keine Einigung über die Perſon des neuen Bundeskanzlers erzielt werden konnte. Man hat den Eindruck, aß noch erhebliche Gegen⸗ ſätze beſtehen, die bisher noch nicht überbrückt worden ſind. Im Vordergrunde der Erörterungen ſteht jetzt, nach Beurteilung politiſcher Kreiſe, als künftiger Bundeskanzler der frühere Heeresminiſter General Vaugoin, der erſte Bürgermeiſter von Wien Schmitz, der Vizekanzler Fürſt Starhemberg, der Unterrichtsminiſter Dr. Schuſch⸗ niaga und der Verfafſungsminiſter Dr. Ender. Maßloſe Sprache der Italiener Unglaubliche Gehäſſigkeiten und Beſchuldigungen gegen Deutſchland. Rom, 27. Juli. Die maßloſe Sprache der italieniſchen Preſſe gegenüber Deutſchland hat überall Ueberraſchung hervorgerufen. Die Italiener laſſen diesmal ſelbſt die Franzoſen weit hinter ſich. Ohne auch nur Beweiſe zu erbringen, wird durchweg ver⸗ ſucht, die Verantwortung für die Vorgänge in Oeſterreich auf reichsdeutſches Gebiet abzuſchieben. Unter der Ueber⸗ ſchrift„Die Herausforderung der Kulturwelt“ ſchreibt Gayda im„Giornale d'Italia“:„Die blutigen Hände, die ſich gegen Dollfuß erhoben haben, beweiſen in dieſem tra⸗ giſchen Schlußakt die völlige Willensbereitſchaft zur Ge⸗ walt, die ſich gegen den Frieden einer Nation und gegen den Frieden und die Ordnung in ganz Europa richtet. Die ganze Welt ruft heute nach dem Gericht über dieſe Verbre⸗ cher und alle jene wohlbekannten Kräfte, die ſie inſpiriert haben. Dieſer öſterreichiſche Terror hat ſeine Grundlagen, ſeinen geiſtigen Anſchluß, ſeine Waffen, ſeine Finanzierung, ſeine geſamte Organiſation und die Leitung der Aktionen auf deutſchem Gebiet.“ Dieſe Hartnäckigkeit des öſterreichi⸗ ſchen Terrorismus läßt ſich nicht anders erklären, als durch einen dunklen Plan verzweifelter Abenteuerluſt, auch um den Preis ſchwerer internationaler Verwicklungen die neuen Schwierigkeiten der deutſchen innerpolitiſchen Lage zu verſchleiern!— wobei das Blatt auf die Ereigniſſe des 30. Juni anſpielt und auf dieſem eigenartigen Gedanken⸗ umwege ohne Zögern„einen großen Teil der deutſchen Re⸗ gierung“ als verantwortlich bezeichnen will.„Zum öſter⸗ reichiſchen Problem,“ ſo ſchreibt das Blatt weiter,„zur ter⸗ roriſtiſchen Politik der Nationalſozialiſten, die auf deutſchem Gebiet organiſiert war(), hat Italien klar und deutlich bis zu den letzten Tagen immer und immer wieder ſeine Meinung geſagt. Man könne es nur ſehr bedauern, daß die verantwortlichen Faktoren in Berlin ihre Pflicht nicht er⸗ füllt hätten.“ In der„Tribuna“ findet lich unter der Ueberſchrift „Verantwortlichkeit“ eine beſonders dramatiſche Schilderung der letzten Stunden des Bundeskanzlers Dollfuß, der ſein Leben in ſeinem Dienſtzimmer auf dem Poſten der Ver⸗ antwortlichkeit beſchloſſen habe, wobei die angebliche Ver⸗ weigerung des geiſtigen Beiſtandes für den Sterbenden durch die Aufrührer, deren Forderung ihrer eigenen Un⸗ verletzlichkeit gegenübergeſtellt wird. Ganz unvermittelt 825 es dann weiter:„Dieſe Methoden werden von den erbreitern und Vollziehern der germaniſchen Raſſenlehre angewandt. Ihr Erwecker der barbariſchen Nibelungen und des Dienſtes der Gottloſigkeit an jener Idee der Antitheſe zum materialiſtiſchen Marxismus behauptet, daß dies der Kern einer neuen Ziviliſation ſei(J).“ Freitag mittag beſtand allerdings der Eindruck, daß in der aufgeputſchten öffentlichen Meinung Italiens eine ge⸗ wiſſe Abkühlung eintreten wird. Indeſſen muß noch einmal hervorgehoben werden, daß der Ton der italieniſchen Preſſe von einer unerhörken Schärfe und Gehäſſigkeit gegen Deutſchland 9 iſt und daß die Blätter mit allen Mikteln, mit regung und ik ei 2 die öffen einung 8 ebe e eee eee eee e eee r ee Ruhigere Beurteilung Angeklärte Fragen.— Beratungen der Mächte. London, 28. Juli. Der Römer Korreſpondent der„Times“ berichtet u. a.: Maß gebende Wortführer Italiens wünſchten dringend, daß die Lage nicht durch irgendwelche unüberleg⸗ ten Aeußerungen ernſter gemacht werde. Sie betonten, daß die ſchweren Gefahren für den Frieden am beſten dadurch vermieden werden könnten, daß in ganz Europa Kalt⸗ blütigkeit bewahrt werde. Bisher habe anſcheinend noch keine Beratung zwiſchen der italieniſchen Regierung und Vertretern der fremden Mächte in Rom ſtattgefunden, aber es werde angenommen, daß die Beratungen zwiſchen den intereſſierten Mächten entweder in Rom oder anderswo bald beginnen würden. Die Ereigniſſe vom Mittwoch enthielten viele unge⸗ klärte Fragen. Vor allem könne man nicht begreifen, warum die Aufſtändiſchen ihre gefährlichſten Gegner Jey und Karwinſky, die ſie in ihrer Gewalt halten, unverſehrk gelaſſen hätten. Die Aufklärung dieſes und noch anderer Punkte werde mit Inkereſſe erwartet, und es herrſche der Eindruck, daß eine gemeinſame Aklion die volle Kennknis aller Umſtände zur Vorausſetzung haben müſſe. „Deutſchlands Haltung einwandfrei“ Vernünftige Stimmen aus England. In einem Leitartikel ſagt„Daily Mail“: Herr Hikler hat Schritte getan, die zeigen, daß das vom Reichspräſidenken von Hindenburg bekundete Beileid zum Tode des Bundes⸗ kanzlers Dollfuß nicht bloß formal iſt. Die Beſorgnis vor internakionalen Verwicklungen hat ſich infolge der Vorſicht und Zurückhaltung der Nachbarn Oeſterreichs erheblich ver⸗ minderk. Die deukſche Haltung iſt einwandfrei geweſen. „Daily Telegraph“ betont, daß die Wiederherſtellung der Ordnung in Oeſterreich eine innere An gelegen: heit der Regierung dieſes Landes ſei und daß kein Beweis dafür vorliege, daß der Aufruhr von Deutſchland unkerſtützt worden ſei. Da alſo der Streit lokaliſiert ſei, ergebe ſich der Schluß, daß alle Vorſchläge unbeachtet gelaſſen werden ſollten, die etwa das Eingreifen der einen oder der anderen Macht verlang⸗ ten. Ein übereiltes Vorgehen wäre unberechenbar und alle Anregungen hierzu ſollten im Intereſſe Europas unbeachtet gelaſſen werden. Erklärung des Geſandten Dr. Rieth Die Vorgänge im Kanzleramt am 25. Juli. Berlin, 28. Juli. Zu den Vorgängen in Wien gibt der nach Deutſchland Urückgekehrte bisherige deutſche Geſandtee in Wien, Dr. Rieth, folgende authentiſche Erklärung ab: Es ſind über meine Intenſionen bei den Ereigniſſen, die ſich im Bundeskanzleramt in Wien abgeſpielt haben, in Oeſterreich und im übrigen Ausland ſo verſchiedenartige Meldungen, ſowie Vermutungen über meine diesbezüglichen Beweggründe geäußert worden, daß ich mich veranlaßt ſehe, rein ſachlich die Ereigniſſe darzuſtellen, wie ſie ſich tatſächlich abgeſpielt haben. Wie bekannt, hatte die in das Bundeskanzleramt einge⸗ drugene Truppe, nachdem Herr Dollfuß verwundet worden war und drei weitere Mitglieder der Regierung ſowie 150 Beamte gefangen gehalten wurden, gedroht, daß dieſe Ge⸗ fangenen erſchoſſen würden, wenn die das Gebäude umla⸗ gernden Truppen und Schutzkorpsmannſchaften dasſelbe an⸗ greifen ſollten. Nach mehreren Stunden, während derer von Regie⸗ rungsſeite mit der eingedrungenen Truppe verhandelt wor⸗ den war, ſtellte Miniſter Neuſtädter⸗Stürmer, der den Be⸗ fehl außerhalb des Gebäudes führte, ein kurzfriſtiges Ulti⸗ matum, nach deſſen Ablauf der Angriff auf das Bundes kanzleramt erfolgen würde. Knapp vor Ablauf dieſer Friſt wurde ich aus dem Bun⸗ deskanzleramt von dem Befehlshaber der eingedrungenen Truppe, der ſich als Hauptmann Friedrich vorſtellte, kele⸗ phoniſch angerufen. Er keilte mir mit, daß eine Vereinba⸗ rung mit den Kegierungsverkretern abgeſchloſſen worden ſei, laut der, um keine Menſchenleben mehr zu opfern, die geſamte Truppe, der die öſterreichiſche Skaatsangehörigkeit bereits aberkannt worden ſei, mit zugeſichertem freiem Ge⸗ leit, unter militäriſcher Bedeckung aus Oeſterreich abtrans⸗ portiert und an eine Grenze gebracht werden müſſe, für die ſie die deutſche gewählt häkte. Friedrich fügte hinzu, daß die Ausführung des Abkommens noch deswegen unmöglich ſei, weil ſeine Leute fürchteten, auf der Fahrk oder vorher nie⸗ dergemacht zu werden. Infolgedeſſen bat mich Friedrich, daß ich mir die Juſage des freien Geleits für den Abkrans⸗ port von dem zuſtändigen Miniſter beſtätigen ließe. Ich abe dies ſodann nicht zugeſagt und erklärt, daß ich mit den geſamken Vorfällen nicht das geringſte zu kun habe und mich nicht damit befaſſen könne. Darauf beſtäkigte Herr Frey, einer der im Bundeskanzleramt gefangengehaltenen Mini⸗ ſter, mir kelephoniſch die Abmachung und wiederholte ſei⸗ nerſeits die bereits von Friedrich vorgebrachte Bitte, daß ich ſofork vor das Bundeskanzleramt komme und mir die von dem dort den Befehl führenden Miniſter Neuſtädter⸗ Skürmer getroffene Abmachung beſtätigen laſſe, weil hier von die Durchführung derſelben abhänge. Da bis zum Ablauf des geſtellten Ultimatums nur noch wenige Minuten übrig blieben und nach den mir überein⸗ ſtimmend abgegebenen Erklärungen eine friedliche Löſung nur möglich ſei, wenn ich dem an mich gerichteten Erſuchen ſtattgebe, habe ich Miniſter Neuſtädter⸗Stürmer aufageſucht. Zu Beginn der Unterredung teilte mir dieſer mit, daß a Herr Dollfuß kot ſei. Sodann beſtätigte der Miniſter mir den Inhalt der Vereinbarung und das zugeſicherte freie Geleit für die ge⸗ ſamte im Gebäude befindliche bewaffnete Truppe. Die gleiche Beſtätigung erhielt ich von dem ebenfalls anweſen⸗ den Miniſter Fey. Ich habe hierzu keinerlei Zuſtimmung oder ſonſtige Erklärung gegeben, ſedoch betont, daß, wenn ich dieſe Mitteilung aus den erwähnten Gründen entgegen⸗ nehme, ich dies nur perſönlich tue. Als ich im Begriff war, mein Auto zur Wegfahrt zu beſteigen, wurde ich von herbeieilenden Polizeioffizieren dringend erſucht, noch zu verweilen, weil Herr Staatsſekre⸗ tär Karwinſky aus dem Gebäude zu mir herauskomme. Dieſer ſchritt eilig auf mich zu und bat mich mit ihm und dem ebenfalls hinzugekommenen Miniſter Fey zu einem Tor des Bundeskanzleramtes zu gehen, um Hauptmann Friedrich mitzuteilen. daß die Miniſter mir das Abkommen beſtätiat hätten. In der Begleitung der beiden Miniſter be⸗ gab ich mich dann dorthin und teilte dieſes dem in einem Torſpalt ſichtbar werdenden Hauptmann Friedrich mit, worauf ich den Platz verließ. Aus dieſer Schilderung ging zunächſt hervor, daß ich keine Vermittlungsaktion eingeleitet oder mich daran bekeiligt habe, ſondern daß ich lediglich die Mitteilung einer bereits ſtatt⸗ gehabten Vereinbarung gewiſſermaßen als Zeuge entgegen⸗ genommen habe, ohne mich dazu zu äußern. Es erhellt fer⸗ ner daraus, daß ich auch nicht auf Veranlaſſung der in das Bundeskanzleramt eingedrungenen Truppe gehandelt habe. londern daß ich nur im Einvernehrgen mit dem mir zum Ausdruck gebrachten Wunſche öſterreichiſcher Regie⸗ rungs mitglieder vorgegangen bin. Alle weiteren Kombinationen polikiſcher Ark, die an den von mir unternommenen Schritt geknüpft worden ſind, wer⸗ den auch durch die infolge obiger Darſtellung ſinnfällig zu. kage kretende Tatſache hinfällig, daß— wie ich dies immer wieder betont habe— ich nicht als bevollmächkiger Geſand⸗ ker, ſondern nur als Menſch gehandelt habe, der geglaubt hakt, dazu beitragen zu müſſen, vielleicht zahlreiche Men⸗ ſchenleben zu reklen, als er darum gebeten wurde, wie dies übrigens auch— wie mir erſt nachträglich bekannt wurde— dem letzten Wunſche enkſprach, den Bundeskanzler Dollfuß vor ſeinem Hinſcheiden zum Ausdruck brachte. Infolgedeſ⸗ ſen krage ich auch allein die Verankwortung für das, was ich getan habe. Ich ſtelle auch feſt, daß dieſe Erklärungen der drei Re⸗ gierungsmitglieder über das freie Geleit mir gegenüber ab⸗ gegeben wurden, nachdem ſie mir bereits das Hinſchei⸗ den des Bundeskanzlers Dollfuß mitgeteilt hatten, daß alſo dieſe Zuſage in voller Kenntnis dieſes traurigen Ereigniſ⸗ ſes gegeben worden iſt. Rieth. Politiſches Allerlei Die Neuordnung der SA Alte Kämpfer an der Spitze der SA-Gruppen.— Ueber⸗ organisation beſeitigt.— SA-Führer und S A- Mann ſollen Parteigenoſſe ſein. Berlin, 28. Juli. Der Chef des Stabes der SA, Lutze, gewährte einem Mitglied der Reichspreſſeſtelle der NSDAP eine Unterre⸗ dung, in der er u. a. äußerte, daß die Qualität der SA⸗Ein⸗ heiten beſſer werden wird. weil ein Teil unzuverläſſiaer Elemente wieder ausgeſchieden wird, während auf die Dalter der alte erprobte Kern der SA im alten Geiſte ſtehen wird. Zunächſt ſeien nur Beauftragungen und keine endgültigen Ernennungen erfolgt. Allerdings ſeien dieſe ſo⸗ weit zum Abſchluß gekommen, daß bei Ende des Urlaubs alle Stellen wieder beſetzt werden. Selbſtverſtändlich ſtehen bei der Neubeſetzung der Füh- rerſtellen die alten Kämpfer im Vordergrunde. Es muß hierbei allerdings bedacht werden, daß nakürlich nicht auf einmal eine völlige Neubeſetzung der Führerſtellen der SA vorgenommen werden kann, ſondern daß erſt allmählich die Beaufkragung von alten SA- Männern mit Jührerſtellen möglich iſt. Es wird jedenfalls inkereſſieren, daß die meiſten jetzt an der Spitze von SA-Gruppen ſtehenden SA-Führer Mitgliedsnummern unter 100 000 haben und im Beſitze des goldenen Ehrenzeichens der N DA ſind. Der Chef des Stabes erklärte weiter, daß die erſten or⸗ Nin Aenderungen durchgeführt ſind, wie z. B. die uflöſung der Obergruppen, der Inspektionen uſw. und die Beſeitigung der zum Teil aufgeblähten Stäbe bzw. ihre Zu⸗ rückführung auf ein geſundes Maß. Am wichtigſten ſcheine die meiſtens vernachläſſigte weltanſchauliche Schulung der SA notwendig zu ſein. Nach ſeiner Anſicht wäre es ſelbſtverſtändlich, daß zu⸗ nächſt einmal alle SA-Führer, aber mit der Zeit auch alle SA. Männer wieder Parteigenoſſen ſind. Er werde auf jeden Fall dafür ſorgen, daß die SA wieder eine der feſteſten Säulen innerhalb der Partei wird. Das herrliche, abſolut kameradſchaftliche Verhältnis, das zwiſchen den Pfeilern der NSDAp in der Kampfzeit herrſchte, ſei für ihn wie für jeden alten Nationalſozialiſten, SA⸗Führer und SA⸗Mann eine Selbſtverſtändlichkeit. Er ſehe es als ſeine vornehmſte und höchſte Pflicht an, den al⸗ ten SA⸗Geiſt wieder herzuſtellen, der die Bewegung groß gemacht hat und uns die nationalſozialiſtiſche Revolution gewinnen ließ. Einheit der Bewegung Po, SA, SS, 93, Arbeitsdienſt und Bauernkum. Berlin, 28. Juli. Der Beauftragte des Führers zur Ueberwachung der geſamten Schulung und Erziehung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung, Reichsleiter Alfred Roſenberg, hat in Ver⸗ folg des ſeiner Beauftragung zugrunde liegenden Auftrags des Führers: Sicherheit der Einheit der geſamten Bewe⸗ ung, eine Entſcheidung herbeigeführt, die auf die künftige utwicklung der verſchiedenen Gliederungen der geſamten Po, SS, SA, HJ, des Arbeitsdienſtes und des Bauern⸗ tums von größter Bedeutung iſt und die durch nichts zu er⸗ ſchütternde Einheit der NSDAP erneut unter Beweis ſtellt. In einer gemeinſamen Kundgebung der für die verſchiede⸗ heiß Gliederungen verantwortlichen Reichsleiter und Führer eißt es: „Wir ſtimmen dem Erſuchen des Beauftragten für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchauli⸗ chen Erziehung und Schulung der RS DA p, Parteigenoſſe Alfred Roſenberg, bei, zweimal im Jahre Gemein ſchaftsſchulen aller Gliederungen der NSDAp ein- zurichken, und durch dieſe gemeinſame Arbeit die welkan⸗ . dliche und ſtaakspolitiſche Einheit der Ns Dan und die Anerſchütterlichkeit des nakionalſozialiſtiſchen Wollens zu dokumentieren.“ Napp und Geſetzgebung München, 28. Juli. Die Keichspreſſeſtelle der NSDAP ibk bekannt: Der Führer hat in ſeiner Eigenſchaft als eichskanzler zur weſteren Vereinheitlichung von Partei und Skaak angeordnet, daß die Partei mehr noch als bis⸗ her dadurch zur geſetzgeberiſchen Arbeit herangezogen wird, daß der Stellverkreter des Führers Reichsminiſter Rudolf Heß oder von ihm beſtellte Referenten das Recht er⸗ halten, an der Bearbeitung von Geſetzenkwürfen ſämklicher Reichsreſſorks teilzunehmen. Berlin. Die im Reichsgeſetzblatt veröffentlichte, vom Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner erlaſſene Juſtizausbil⸗ dungsordnung vom 22. Juli 1934 iſt ein weiterer, außeror⸗ dentlich bedeutſamer Schritt zur Vereinheitlichung der Rechtspflege im Reich. a. Reval. Das Flaggſchiff des Befehlshabers der Aufklä⸗ rungsſtreitkräfte, Konferadmirals Kolbe, Kreuzer„Königs⸗ Neues aus aller Welt Das Autounglück bei Grethen Die Todesfahrt nach ſieben Viertel Wein. gen 4 Uhr ereignete ſich auf der Straße von Grethen nach Hardenburg ein furchtbares Autounglück, das drei Todes⸗ opfer forderte. Jetzt war der 36 Jahre alte Wilhelm Alef⸗ ſen aus Emmerich a. Rh. wegen fahrläſſiger Tötung ange⸗ klagt. Der Angeklagte war Kraftwagenführer bei dem Ge⸗ Dürkheim gefahren. Am 22. April— einem Sonntag— unternommen, bei der Alefſen den Wagen ſteuerte. Im Wagen befanden ſich dabei Generaldirektor Schleipen, deſſen Sohn Walter, ferner der Fabrikbeſitzer Dr. Kreuzer und der Ingenieur Prackepohl, alle aus Emmerich, ſowie der Ge⸗ ſchäftsführer der Hardenburger Papierfabrik Reinhard Bachmann. Die Fahrt ging zuerſt nach Gimmeldingen und von dort nach Forſt. Der Angeklagte hatte in den beiden Orten insgeſamt ſieben Viertel Wein getrunken. Um 3,30 Uhr morgens wurde die Rückfahrt nach Hardenburg unter⸗ nommen. Hinter dem Ortsausgang von Grethen rannte der Angeklagte in einer Kurve mit dem Wagen gegen einen Baum. Dabei wurden von den Wageninſaſſen getötet Schlei⸗ pen ſen., Prackepohl und Bachmann. Die übrigen wurden verletzt. Der Angeklagte, der als ſeeliſch und körperlich ge⸗ brochener Mann vor Gericht ſteht, erklärt, er könne ſich nicht erklären, wie es zu dem Unglück kam. Nach längerer Verhandlung verurkeilte das Gericht den Angeklagten enkſprechend dem Ankrag des Staaksanwaltes zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis. Drei Monale Anterſuchungshaft werden ihm angerechnek. Das Gericht ſah als ſtraferſchwerend den Umſtand an, daß der Angeklagte betrunken war und daß das Unglück ſo entſetzliche Folgen hatte. Flugzeugunglück bei Stuttgart Schweizer Verkehrsflugzeug abgeſtürzt.— 12 Toke. Stuttgart, 28. Juli. Das ſchweizeriſche Verkehrsflugzeug„Curties Condor“ iſt am Freitag in der Nähe der Gemarkungsgrenze Wur⸗ mingen⸗Weilheim im Oberamt Tukklingen aus bisher 5 nicht bekannten Gründen abgeſtürzt. Beim Aufſchlagen au den Boden geriet die Maſchine in Brand. An Bord befan⸗ den ſich neun Fluggäſte und die dreiköpfige Beſatzung. Zu dem Abſturz wird ergänzend mitgeteilt: Am Freitag früh kurz vor 10 Uhr flog das fahrplanmäßige Verkehrs⸗ flugzeug Zürich— Stuttgart der Schweizeriſchen Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft über Tuttlingen. Aus bisher nicht geklärten Urſachen ſtürzte das Flugzeug aus einer etwa 1000 Meter hohen Wolkendecke in einen Wald ab und wurde vollſtändig zertrümmert. Der Motor wurde etwa einen Kilometer von der Un⸗ fallſtelle entfernt aufgefunden, und in weitem Umkreiſe lagen Flügel und Metallteile. Von den Inſaſſen konnten bisher vier als Leichen geborgen werden. Bei dem Abſturz ſind insgeſamt 12 Perſonen ums Leben gekommen, nämlich neun Jahrgäſte, ein Pilot, ein Funker und eine Stewardeß. Unter den Fluggäſten befan⸗ den ſich eine Frau und ein etwa drei Jahre altes Kind. Sechs Fluggäſte ſind Deutſche. Neuer Weltrekord im Segelflug Wolf Hirth fliegt 360 Kilometer bis nach Schleſien. Fliegerlager Waſſerkuppe. Wolf Hirth durchflog auf „Moazagotl“ in ſechsſtündigem Flug die Strecke von der Waſſerkuppe bis nach Görlitz in Schleſien und legte damit 360 Kilometer Flugſtrecke zurück. Er verbeſſerte die bis⸗ herige Weltbeſtleiſtung des Darmſtädter Piloten Fiſcher um mehr als 100 Kilometer. Einen weiteren glänzenden Flug bis nach Aue im Erz⸗ gebirge führte der Dresdener Pilot Bräutigam durch, der damit 170 Kilometer erreichte. Sportflieger tödlich abgeſtürzt Berlin, 28. Juli. Am Freitag iſt der bekannte deukſche Sportflieger Freiherr Wolf von Dungern in der Nähe von Augsburg abgeſtürzt und kurz nach dem Unfall ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. von Dungern hatte ſich zu dem dies⸗ jährigen Europarundflug gemeldet und unternahm in den letzten Tagen Probeflüge mit einem neuen Sportflugzeug⸗ muſter. 6000 Schwerverbrecher. Wie das amerikaniſche Juſtiz⸗ amt beſtätigt, iſt eine Liſte von 6000 Gewohnheitsverbrechern des gewalttätigen Dillinger⸗Typs zuſammengsſtellt worden. Den auf dieſer Liſte bezeichneten Berufsverbrechern wird die Bundespolizei künftighin beſondere Aufmerkſamkeit wid⸗ men, damit dieſe entweder ihre verbrecheriſche Tätigkeit auf⸗ geben oder wegen ihrer Verbrechen ſchnellſtens abgeurteflt werden. Die Waldbrände in Südfrankreich. Bei den Wald⸗ bränden an der ſüdfranzöſiſchen Küſte bei Toulon ſind nir⸗ gends ganze Dörfer, Ortſchaften oder Schlöſſer zerſtört worden. Lediglich einige Baracken und zwei kleine Gutshöfe ſind ein Raub der Flammen geworden. Ein italteniſcher Ar ter iſt im Rauch erſtickt. Nach dem„Journal“ ſind 20 000 Hektar Forſtbeſtand zerſtört worden. Es iſt ein Sachſchaden von insgeſamt 30 Millionen Franken entſtanden. Neun Menſchen im Brunnen erſtickt Paris, 28. Juli. Ein Einwohner der Ortſchaft Kahale bei Beirut war in ſeinen Brunnen hinabgeſtiegen, um Aus⸗ beſſerungsarbeiten vorzunehmen. Als er nach geraumer Zeit nicht wieder ans Tageslicht kam, ſtiegen nacheinander acht Perſonen in den Brunnen, um feſtzuſtellen, warum die Vor⸗ gänge nicht wieder heraufkämen. Alle neun hat man nachher tot auf dem Grunde des Brunnens gefunden. Man nimmt an, daß ſie durch giftige Gaſe erſtickt ſind. Matſchall Lyautey geſtorben Paris, 28. Juli. am 17. November 1854 in Nancy geboren. 1912 wurde er zum Generalreſidenten von Maroktſo ernannt. In dieſer Eigenſchaft hat er nicht nur Marokko für Frankreich militäriſch geſichert, ſondern ernannt. Bereits im März 1917 jedoch ereignete ſich in der Kammer zwiſchen ihm und den Radikalen ein uſammen⸗ ſtoß. Er 3 ſofort nach Marokko zurück. Im Jahre berg“, iſt zu einem viertägigen Beſuch hier eingetroffen. 1925, nach den Mißerfolgen Frankreichs in Marokko, trat Lyautey von ſeinem Amte zurück. f Frankenthal, 28. Juli. Am 22. April 1934 morgens ge⸗ N neraldirektor einer Papierfabrik in Emmerich und war mit einem großen Maybach⸗Wagen nach Hardenburg bei Bad wurde mit dem Wagen eine Fahrt in die Pfälzer Weinorte Marſchall Lyautey iſt geſtorben. Lyautey, deſſen eigentlicher Name Laukenſchläger iſt, wurde Im Jahre ſich auch um die Verwaltung und die wirtſchaftliche Erſchließung des Landes verdient ge; macht. Im Dezember 1916 wurde er zum Kriegsminiſter ee te err Aus demliadisclien Candle O Freiburg.(Hohe Strafen für Juwelenräu⸗ ber.) Vor der Großen Strafkammer ſtanden der 28jährige Heinrich Riemann aus Obervellmar(Heſſen), der 211jährige Kurt Kölbel aus Chemnitz und der 25jährige Alois Jäger. Die beiden erſten hatten in der Nacht zum 21. Juni in das Juwelierverkaufshäuschen im Kurpark in Badenweiler ein⸗ gebrochen und Schmuckwaren im Werte von 11 000 bis 12 000 Mark erbeutet. Das geſtohlene Gut wurde teils in Karlsruhe, teils in Frankfurt und Köln zu Geld gemacht. Jäger war als Hehler der Bande tätig. Das Urteil lautete gegen Rie⸗ mann auf fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Kölbel auf zwei Jahre Gefängnis und zwei Jahre Ehrverluſt und gegen Jäger auf zwei Jahre Gefängnis und drei Jahre Ehrverluſt. O Freiburg.(Volksflugtag.) Zur Förderung des deutſchen Luftſports wird die Fliegerortsgruppe Freiburg ge⸗ meinſam mit der Kreisleitung, am Sonntag, den 12. Auguſt, einen Volksflugtag veranſtalten. Man rechnet damit, daß der Weltmeiſter im Kunſtflug, Fieſeler, teilnehmen wird. Auch wird der bekannte Mannheimer Segelflieger Hofmann Schleppflüge im Segelflugzeug und auch Kunſtflüge zeigen. O Freiburg.(Verdienter Heimatdichter.) Ver⸗ waltungsoberinſpektor Wilhelm Flad, der ſchon ſeit vielen Jahren als Stadtchroniſt ſeinen Dienſt verſieht, iſt 58 Jahre alt geworden. Als Verfaſſer von Volksſchauſpielen iſt er weit über die Grenzen ſeiner engeren Heimat bekannt ge⸗ worden. Sein hiſtoriſches Feſtſpiel„Peter von Hagenbach“ wird zurzeit allſonntäglich mit großem Erfolg auf der Brei⸗ ſacher Freilichtbühne aufgeführt. O Freiſtett bei Kehl.(Einbruch.) Diebe drangen nachts in das Gaſthaus zum Anker ein und entwendeten dort Zigarren und Zigaretken im Werte von etwa 50 Mark. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Herbolzheim.(Kalb mit zwei Köpfen.) Bei einem Herbolzheimer Landwirt brachte eine Kuh ein leben⸗ des Kalb mit zwei ausgebildeten Köpfen zur Welt. Das Kalb blieb aber nur kurze Zeit am Leben. Lörrach.(Strohladung in Flammen.) Auf dem Lörracher Güterbahnhof geriet ein mit Stroh beladener Waggon in Brand. Das Stroh war beim Rangieren unter der Eiſenbahnbrücke der Starkſtromleitung zu nahe gekommen und hatte ſich entzündet. 200 Ballen Skroh, zirka 180 Zenkner, das von der Landwirtſchaftlichen Vereinigung ihren Mit⸗ gliedern zugeſtellt werden ſollte, ſind unbrauchbar geworden. Auch der Waggon iſt ſtark beſchädigt worden. Lörrach.(Auto gegen Telegrafenſtange.) Ein mit vier Perſonen beſetztes Privakauto aus Kandern fuhr in der Nacht in Wittlingen gegen eine Telegrafenſtange und ſchlug um. Von den Inſaſſen wurden ein Herr und eine Dame erheblich verletzt. O Villingen.(Auswärtige Ferienkinder.) Dem⸗ nächſt werden 80 Kinder aus dem Kreisgebiet Villingen für vier bis ſechs Wochen zur Erholung nach allen deutſchen Gauen abreiſen. Im Kreisgebiet ſelbſt ſind 105 Pflege⸗ ſtellen für erholungsbedürftige auswärtige Kinder aufge⸗ bracht worden. Dieſer Tage ſind 66 Kinder aus Kehl ein⸗ getroffen. O Schonach(Amt Villingen).(9 1. Geburtstag.) Als Schwarzwälder von altem Schrot und Korn beging der älteſte Einwohner Schonachs, der Landwirt und Uhrmacher Paul Fleig, ſeinen 91. Geburtstag in beſter Friſche. Er entſtammt einem alteingeſeſſenen Schonacher Geſchlecht und iſt Veteran von 1866 und 1870 als ehemaliger Feldartilleriſt. Von ſeinen 13 Kindern fielen zwei Söhne im Weltkrieg, während zwei weitere in Auſtralien interniert waren. Sein Hofgut im Untertal, das er als wüſte Wildnis übernommen hakte, hat er in jahrelanger Arbeit zu einem Muſterguk geſtaltet. ( Konſtanz.(Neue Autoſtraße.) Auf der Inſel Reichenau wird in allernächſter Zeit eine neue Autoſtraße fertig, die bis Mittelzell führt und auch von den ſchwerſten Geſellſchaftswagen befahren werden kann. Badiſcher Obſtbautag 1934 in Salem. () Salem, 27. Juli. Die badiſchen Obſtbauvereine werden vom 1. bis 3. September hier eine Herbſttagung abhalten. Neben internen Beratungen iſt für Sonntag, den 2. September, nachmittags eine große öffentliche Verſamm⸗ lung mit intereſſanten Vorträgen vorgeſehen. Außerdem wer⸗ den ſich Beſichtungen der obſtbaulichen und landwirtſchaftlichen Sehenswürdigkeiten des Linzgaues und Ueberlinger Sees anſchließen. Lolcale Nuld cu au — Bekümmerk euch um das Fallobſt! Das Fallobſt ſollte von einem gewiſſenhaften Beſitzer immer gleich auf⸗ geſammelt und verwertet werden, indem man es verkocht oder verfüttert. Denn das Umherliegenlaſſen des Fallobſt fügt dem Obſtbau in jedem Jahr großen Schaden zu. Der größte Teil des gefallenen Obſtes iſt mit Maden behaftet, die ja auch meiſtens die Schuld am Fallen des Obſtes tra⸗ gen. Dieſe Maden kriechen aus dem zerfreſſenen Obſt und überwintern in den Baumritzen. Im nächſten Jahr ſetzt dann die ausgekrochene Raupe 50—60 Eier an den Früch⸗ ten ab, aus denen die Obſtmaden ſchlüpfen und ihr Zer⸗ ſtörungswerk erneut beginnen. Es iſt alſo von größter Wichtigkeit, das gefallene Obſt aufzuſammeln. Am ſchlimm⸗ ſten haben unter den Obſtmaden Aepfel, Birnen, Zwetſchen und Pflaumen zu leiden Und gerade dieſe ſind als Fall⸗ obſt oft ſo gering geachtet, daß man ſie nicht verwertet, ob⸗ gleich ſie vorzügliche Marmeladen und Gelees abgeben. Selbſttötungsverſuch. Auf dem Luiſenring warf ſich in vergangener Nacht in der Abſicht ſich das Leben zu. nehmen ein Mann aus Seckenheim vor einen in Fahrt befindenden Straßenbahnzug und hierauf vor einen Laſtzug⸗ kraftwagen. Beide Fahrzeugführer konnten ihre Fahrzeuge noch rechtzeitig zum Stehen bringen, ſodaß der Lebens⸗ müde unverletzt blieb. Grund zur Tat ſteht noch nicht ein⸗ wandfrei feſt. Zwei Lebensretter belohnt. Nach Mitteilung des Landeskommiſſars in Mannheim hat der Herr Reichspräſident mit Erlaß vom 26. Mai ds. Is. dem Friſeur Jakob Münd aus Mannheim⸗Waldhof, zurzeit bei der 6. Marine⸗Artillerie⸗ Abteilung in Emden, der am 25. April 1933 unter Ein⸗ ſetzung des eigenen Lebens einen Menſchen vom Tode des, Ertrinkens im Neckar rettete, die Rettungsmedaille am Bande verliehen. Weiter wurde mit der Rettungsmedaille ausge⸗ zeichnet der Oelhändler Joſef Karle in Mosbach, der am 29. Auguſt vorigen Jahres unter Einſetzung des eigenen 141515 einen Menſchen vom Tode des Ertrinkens im Neckar rettete. Fahrpreisermäßigung für Teilnehmer an Lehrgängen des Reichsnährſtandes. Die Deutſche Reichspoſt gewährt künftig auch den Teilnehmern an Schulungs⸗ und Führer⸗ lehrgängen des Reichsnährſtondes oder ſeiner Landesbauern⸗ ſchaften bis auf weiteres bei Benutzung der Kraftpoſten zwi⸗ ſchen Wohnort und Lehrgangsort eine Fahrgeldermäßigung von 50 v. H.; Vorausſetzung iſt, daß es ſich dabei um Kraft⸗ poſtfahrten auf Strecken ohne Eiſenbahnverbindung handelt. Als Ausweis dient nur das vom Reichsnährſtand ausge⸗ ſtellte Einberufungsſchreiben zum Lehrgang. 9. und BDM. zahlt nur Berwaltungsgebühr in der Arbeitsfronk. Durch eine gemeinſame Anordnung des Lei⸗ ters des Jugendamtes der Deutſchen Arbeitsfront und des Leiters des Schatzamtes iſt die Beitragsfrage für diejenigen Jugendlichen in der Arbeitsfront geklärt, die bereits als Mitglieder der HJ. oder des PDM. an dieſe Organiſationen Beiträge zu entrichten haben. Es können nunmehr Mit⸗ glieder der Hitler⸗Jugend und des Bundes Deutſcher Mäd⸗ chen gegen Entrichtung der ſogenannten Verwaltungsgebühr Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront ſein. Feuer im Induſtriehafen i Mannheim, 27. Juli. In einem Futtermittellager in der Mühlenſtraße war auf bisher noch nicht ermittelte Weiße ein Brand ausgebrochen, der ſich raſch auf das ganze zwei⸗ geſchoſſige Gebäude ausdehnte. Die Brandbekämpfung durch die raſch alarmierte Berufs- feuerwehr war bei der ſtarken Rauchentwicklung und wegen des ſich ſtändig drehenden Windes außerordentlich ſchwierig, ſo daß drei Loſchzüge eingeſetzt werden mußten. Auch dienſt⸗ freie Mannſchaften der Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr bekämpften den Brand in gemeinſamer Arbeit. Zur Bekämpfung des Feuers waren insgeſamt acht Schlauch⸗ leitungen von einem Kilometer Länge notwendig, weiterhin leichtes und ſchweres Gasſchutzgerät. Nach dreiſtündiger Ar⸗ beit war das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt. Die Höhe des Schadens iſt ſehr beträchtlich. Außer dieſem Brande war die Mannheimer Feuerwehr noch zweimal alarmiert, wo ſie ſich ebenfalls erfolgreich einſetzen konnte. 5 Nordbadiſche Tabakverkaufs⸗Sitzung. Einſchreibung bauernfermentierter Tabake.— Zurückhaltende Gebote.— Von 8000 über ein Viertel verkauft. Unter dem Vorſitz von Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meisner(Karlsruhe) fand am Freitag vormittag im „Badiſchen Hof“, hier, eine gut beſuchte Verkaufsſitzung ſtatt, zu der rund 8000 Zentner angeboten waren. Es wurden indes nur etwa 2200 Ztr. verkauft und zwar von Secken⸗ heim 200 Ztr. zu 71,50— 75 RM., Heddesheim 324 Ztr. zu 73 76,10 RM., Grenzhof 210 Ztr. zu 76— 76.75 RM., Oftersheim 520 Ztr. zu 72.20 73.50 RM., Leutershauſen 100 Ztr. zu 70.15 RM., Schwetzingen 75 Ztr. zu 65 RM., Ilvesheim 100 Ztr. zu 71.15 RM., Ladenburg 408 Ztr. zu 66.10 67.75 RM., Neckarhauſen 133 Ztr. zu 69 RM. und Plankſtadt 42 Ztr. zu 76.50 RM. Die Pflanzer hatten höhere Preiſe erwartet und ließen unverkauft. Die beſten Preiſe wurden für die ganz trockenen und ſchon packreifen Partien erzielt, ſo z. B. für Grenz⸗ höfer, Leutershauſener, Ladenburger, Ilvesheimer, Secken⸗ heimer und Plankſtadter Ware. Von Grenzhof ging die Hälfte bei 70.25 RM. zurück, Oftersheim bekam für zwei Ztr. Partien kein Gebot, Friedrichsfeld verkaufte bei Höchſt⸗ geboten von 60-65 RM. nichts, desgleichen Brühl und Großſachſen bei 70. Von Ilvesheim und Ladenburg gingen verſchiedene Partien bei 66 und 67 RM. zurück. Viernheim wollte bei 75 RM. nicht abgeben. Straßenheim erhielt trotz Nachnennung überhaupt kein Gebot. 5 Von den 1932er Tabaken wurden nur 20 Ztr. von Seckenheim zu 99.50 RM. verkauft; im übrigen gingen die Partien bei 92 und 95 RM. zurück oder es erfolgte kein Gebot. Als Hauptkäufer traten Katz& Marx, Bruchſal, Paul Zimmer Nachf., Bremen und Nortag, Nordhauſen, auf, während die ſonſtigen Großabnehmer fehlten. Mehrere Händ⸗ ler übernahmen kleinere Partien. Die unverkauft gebliebenen Tabake kommen erneut in einigen Wochen zur Einſchreibung, wahrſcheinlich in Schwetzingen. Die Intereſſenten hatten nach den Erfahrungen von den Verwiegungen nach der erſten Einſchreibung in Heddes⸗ heim die einzelnen Loſe genau angeſehen. Hierauf iſt es wohl zurückzuführen, daß auf die geringen, ſchlecht behandel⸗ ten und noch feuchten Partien überhaupt kein Gebot ab⸗ gegeben wurde. Dagegen beſtand Intereſſe für die beſſeren Partien, die ja auch ihrem Wert entſprechend eingeſchrieben wurden. Die Qualitätsunterſchiede kamen in den verſchie⸗ denen Preiſen deutlich zum Ausdruck. Dazu kam, daß in Anbetracht der jetzt günſtigen Ausſichten für die neue Tabak⸗ ernte die Stimmung etwas flau war und die Käufer ſich Zurückhaltung auferlegten. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, den 29. Juli 1934 9. Sonntag nach Trinitatis. 8.45 Uhr Chriſtenlehre f. d. männl. Jugend. Vikar Enderle. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. Montag abend: Evang. weibliche Jugend. Mittwoch abend: Arbeitsgemeinſchaft. Donnerstag abend 8 Uhr: Gottes dienſtliche Andachtsſtunde anläßlich der 20 jährigen Wiederkehr des Tages des Kriegsausbruches. Pfarrer Fichtl. Freitag nachmittag: Mädchenjungſchar. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Feſt des ſeligen Markgraſen von Baden. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt mit Kommunſon der Jung⸗ männer anläßlich des Bernhardfeſtes. 12—1 Uhr Bücherei. 8 Uhr abends Jubiläumsandacht. Mannheimer Theaterſchau i Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, den 28. und Sonntag, den 29. Juli 1934: Außer Miete, volkstümliche Preiſe von 0.50 bis 3 Mk.: Derfflinger. Operette von Walter Kollo. Anfang je 20 Uhr. Ende gegen 22.45 Uhr. Verſammlungs-Kalender. . p'. PPM;,]7§˙. ˙ Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. Fußballvereinigung 98. Morgen früh ab 9 Uhr Platztraining aller Spieler und Leichtathleten. Erſcheinen iſt Pflicht. Tod.„Jahn“. Morgen früh 9 Uhr Uebung der Volksturner und Spieler im Wörtel. Rulh. Iungmünner⸗ Verein, IIlhm.⸗Zechengeim. Unserem Mitglied PHILIPP HERDT 0 und seiner lieben Braut LUISE zur morgigen 1 Vermãhlung Gottes Gnade und Segen. 5 Die Fiihrerschaft. e „Liedertafel“, Mhm.--Seckenheim. 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