auf eiſtet troh⸗ öllig tver⸗ chem Kin⸗ ſchen mit Mäd- ircht⸗ rank urzer afts⸗ ien) den. die zu dem Zett Urſt⸗ dann hen mor⸗ tliche 'rher L in ten 0 ſteri⸗ 10 bog 1 . — ee 29 9 90 fg ge 3 Erbhof und Agrarkredit Der Sozialismus im Reichsnährſtandgeſetz. Berlin, 30. Juli. In einem Vortrag vor Vertretern der Preſſe ſprach Dr. A. Herrmann über das Them„Der Sozialismus im Reichsnährſtandge— Die Bodenfrage als Schlüſſel zum Verſtändnis des ſozialen Problems.“ Dr. Herrmann führte Aa Als, Die nationalſozial hat im Sinne des der Verſtaatlichung de⸗ hat für das Eige bes& Boden ein völlig neues, d. h. ſtrakten Eigentun fd s beſchritten, ſondern bauern an Grund und vom römiſch⸗ rechtlichen ab⸗ BGB völlig abweichendes Eigentumsrecht entwicke indlegende revolutionäre Beſtimmungen bilden die E des Reichserbhofgeſetzes: 1. Der Erbhof iſt nicht mehr ver äußerlich. Mit dieſer geſetzlichen Beſtimmung hat der Boden den Charakter einer Handelsware wieder abgeſtreift. Die Frage, wie wir die Geſamtheit unſerer Volksgenoſſen auf eigenem Grund und Boden ernähren können, iſt heute mehr denn je Kern der ſozialen Frage überhaupt. Die Vorausſetzung für die Löſung dieſer Aufgabe iſt die Löſung dee Bodenfrage. 2. Der Erbhof iſt nicht mehr frei vererblich. Das Geſetz ſchließt ſowohl eine Teilung wie eine Belaſtung des Erbhofes zu dieſem Zwecke aus. 3. Der Erbhof iſt nicht mehr belaſtbar. In Ver⸗ bindung mit dem jetzt beſtehenden Vollſtreckungsſchutz glau⸗ ben einerſeits viele Bauern, ſie brauchten in Zukunft nicht für ihre Schulden einzuſtehen. Der Bauer muß fähig ſein, ſeinen Hof ordnungsgemäß zu bewirkſchaften. Dazu gehört auch die Bezahlung der Schulden, ſoweit dies bei ordnungsmäßiger Wirkſchaft mög⸗ lich iſt. Andernfalls kann ihm die Verwalklung und Nutznie⸗ ßzung des Erbhofes auf eine gewiſſe Zeit oder auf die Dauer entzogen werden. ite iſt die Auffaſſung, daß nach Auf der anderen 5 Fortfall der glichkeit einer hypothekariſchen Sicherheit eine 5 Darlehens der Erbhof keine Sicherheit mehr bietet, unhaltbar. Das Rech ſieht eine zuſätzliche Kre⸗ D ditſicherung durchaus vor. Gtundſätze für den Agrarkredit In Zukunft werden für den Agrarkredit folgende Grund⸗ ſätze Geltung haben. Es entſpricht der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung: 1. daß das Leihkapital nur dort einen Anſpruch auf Zin⸗ ſen habe, wo dieſe aus den Erträgen gezahlt werden können. Ein zu einem beſtimmten Zeitpunkt durch Kündigung fällig zu machender fällig werdender langfriſtiger Kre⸗ dit darf in Zukunft zunächſt im Bereich der Erbhofwirtſchaft nicht mehr Verwendung finden. 2. Kredite, die nicht produktiv in landwirtſchaftli⸗ chen Vetrieben feſtgelegt werden, ſind in Zukunft nicht mehr denkbar. Der künftige Erbhofkredit ſoll grundſätzlich ein möglichſt aus den Erträgniſſen eines Jahres abdeckbarer Perſonalkredit ſein. Die Verſorgung der Landwirt⸗ ſchaft und vor allem der Erbhöfe mit Krediten kann in Zu⸗ kunft nicht mehr dem Bauern und Landwirt überlaſſen wer⸗ den. Um einerſeits den Bauern künftig vor wirtſchaftlich nicht gerechtfertigter Verſchuldung zu ſchützen und anderer⸗ ſeits auch zum Schutz der Kreditgeber und Sparer durch eine Kreditkontrolle, die die produktive Verwendung des Kredites ſichert, müſſe der Reichsnährſtand Organe ſchaffen, die zwiſchen Bauern und Kreditgeber die erwähnte doppelte Funktion ausüben. ae 2 Vor zWal Schickſalsdokumente zum Kriegsausbruch. Berlin, 2. Auguſt. Die Antwort Frankreichs auf die Anfrage der deutſchen Regierung liegt nunmehr vor. Sie iſt ausweichend und zweideutig gehalten. * Berlin, 2. Auguſt. Wie wir erfahren, iſt geſtern nach⸗ mittag 5 Uhr die volle Mobilmachung der franzöſiſchen Streitkräfte angeordnet worden. * Das Generalkommando in Leipzig hat der Kreishaupt⸗ mannſchaft Leipzig auf eine Anfrage folgendes mitgeteilt: Dem Generalkommando in Leipzig iſt von einem Anſchlag auf den Kaiſer oder den Kronprinzen nichts bekannt. Die angebliche Aeußerung des kommandierenden Generals von Laffert, daß der Kaiſer ermordet worden ſei, iſt nicht getan worden. Es muß dieſen Gerüchten aufs Schärfſte wider⸗ ſprochen werden. a In anderen Blättern war geſtern gemeldet worden, daß in Stuttgart achtzig, nach anderen Berichten neunzig Mil⸗ lionen franzöſiſchen Goldes beſchlagnahmt worden ſeien. Auf unſere Anfrage erklärt uns die Generaldirektion der württembergiſchen Staatseiſenbahn, daß die Meldung frei erfunden iſt.. riedrichshagen, 5. Auguſt. Es iſt das Gerücht in Berlin 8 9515 1 Müggelsee verſeucht ſei. Dieſes Gerücht iſt vollkommen falſch. Das Waſſer iſt unterſucht worden und als völlig einwandfrei befunden worden. Wien, 3. Auguſt. Nach dem Bündniſſe wäre Italien verpflichtet, wenn ſeine beiden Verbündeten in einem Dop⸗ pelkriege ſtehen, ihnen mit der bewaffneten Macht zu helfen. Dazu hat es ſich vertragsmäßig bereit erklärt. Italien wird jedoch höchſtwahrſcheinlich neutral bleiben. Es begründet ſeinen Standpunkt mit dem Hinweis auf die in Lybien ge⸗ bundenen Kräfte von etwa 70 000 Mann. Es verlautet ferner, daß es ſeine Neutralität damit rechtfertigt, daß die Weſtküſte nicht genügend befeſtigt ſei. In Wirklichkeit dürfte Italien ſich neutral verhalten, weil es nicht genau weiß, wel⸗ chen Entſchluß England am Anfang oder im Verlaufe des Krieges faſſen werde. Italien will nicht auf einer Seite ſtehen, auf der ſich England vielleicht nicht befinden wird. Mark Frachtause Handel und Wirtſchaſt Rohſtoffpreiſe und Fertigfabrikat ie Reichsregierung hat bekanntlich beſondere Anord⸗ nungen erlaſſen, um Preisſteigerungen in der Tertil⸗ und Lederwirtſchaft entgegenzukreten. Der Preis darf im Inland um höchſtens den Betrag erhöht werden, um den tilrohſtoffe aus ausländiſchen Märkten ür Textilr iſt. Eine ſichtigung der geſtiegenen Rohſtoff⸗ h beim Fertigfabrikat nach Maßgabe des Roh⸗ 5 9 75 e 1 in letzter Zeit faſt täglich Nach merd 775 Nrrigor ng 1 Beſchwerden über Preiserhöhungen jung der Rohſtofſpreiſe„auf ründet ſind. Meiſtens wird zur rhöhungen die Verknappung unſe⸗ Rechtfertigung ſolcher Prei rer Rohſtofflage angefül und Handelskammer warnt noch ſich zu Preiserhöhungen verleiten arfs im Zu⸗ zum Anlaß Die Badiſche In! einmar dringend davs zu laſſen. Die Verknappung unſeres Rohſtoff! ſammenhang mit unſerer Deviſenlage darf* einer Preisſteigerung genommen werden. Die eiſchaftliche Intereſſen 1 Nückſicht auf volksw verlangt, daß allgemeinen Beda ſteigerungen vorz en Unterſagt ſind. Es iſt zu Deutſchland nicht auch + licht dazu benutzen, Preis⸗ der Regierung ausdrücklich „daß die Verknappung in f einer Preisſteigerung auf ausländiſchen hat, die allein recht⸗ fertigen könnte, daß die Preiſe enkſprechend erhöht werden. Die Kammer wird es ſich angelegen ſein laſſen, gegen ſolche unternehmer vorzugehen, bei denen unerlaubte Preis⸗ ſteigerungen feſtgeſtellt ſind. Mannheimer Getreideg t vom 30. Juli. Amllich notierten: Weizen: 21.20, Feſtpreiſe, Preisgebiet W 15 per 16. 8. bis 31. 8. 19.90, W' 16 20.10, W 17 20.40 Mark, jeweils plus 0.40 Mark Ausgleich; Roggen: Feſt⸗ preiſe, R 15 per 16. 7. bis 31. 8. 16.10, R 16 16.40, R 13 15.70, jeweils plus 0.40 Mark Ausgleich; Braugerſte inl. 19 bis 21, Induſtriegerſte(Wintergerſte, neue zweizeilige) 18 bis 20, Raps inl. ab Station Feſtpreis 31; Futtergerſte Feſtpreiſe, Preisgebiet G 7 vom 16. 7. bis 31. 8. 15.10, G 8 15.40, G 9 15.60, G 11 15.90, jeweils plus 0.30 Mark Ausgleich; Hafer: Feſtpreiſe, Preisgebiet H 11 per Auguſt 15.10, 5 14 15.50, 5 17 15.90 Mark, jeweils plus 0.30 Mark Ausgleich; Mais mit Sack 20; Weizenkleie feine mit Sack 11, grobe 11.50, Roggenkleie 12, Weizen⸗ futtermehl 12.25, Roggenfuktermehl 12.75, Weizennachmehl 16, Weizennachmehl IV B 16.75, Erdnußkuchen 17.20, Soya⸗ ſchrot 16, Rapskuchen 14.50, Palmkuchen 15.70, Kokoskuchen 17.70, Leinkuchen 17.60, Biertreber 17, Malzkeime 14.50 bis 15.50, Rohmelaſſe 9, Wieſenheu loſe neues 10 bis 11, Luzernekleeheu 11 bis 11.60, Stroh drahtgepreßt Roggen und Weizen 2.60 bis 3, Hafer und Gerſte 2.60 bis 2.80, Stroh gebündelt Roggen und Weizen 2.20 bis 2.60, Hafer und Gerſte 2.20 bis 2.40 Mark; Mehle: Weizenmehle Type 563 inl. Spezial Null Preisgebiet 11 29.25, W' 10 29.15, W'üg 29.05, Wᷣ 7 28.85 Mark jeweils plus 0.50 Mark Frachtausgleich. Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 Prozent Nuslandsweizen 1.50 Mark, mit 30 Prozent Auslandsweizen 3 Marl, Frachtausgleich 0.50 Mark per 15 Tonnen⸗Ladung. Roggenmehle: Type 997 Preisgebiet R 16 Juli⸗Auguſt⸗ Lieferung 24.15, R 15 23.75, R 13 23.25, Mark plus 0.50 N— A 2 NN Geſtern(Mon ag, 3. Auguſt, abends 8 Uhr) wurde fol⸗ gende amtliche Mitteilung ausgegeben: Bisher hatten deutſche Truppen dem erteilten Befehl gemäß die franzöſiſche Grenze nicht überſchritten. Dagegen greifen ſeit geſtern franzöſiſche Truppen ohne Kriegserklä⸗ rung unſere Grenzpoſten an. Sie haben, obwohl uns die franzöſiſche Regierung noch vor wenigen Tagen die Inne⸗ haltung einer unbeſetzten Zone von zehn Kilometern zu⸗ geſagt hatte, an verſchiedenen Punkten die deutſche Grenze überſchritten. Franzöſiſche Kompagnien halten ſeit geſtern nacht deutſche Ortſchaften beſetzt. Bombenwerfende Flieger kommen ſeit geſtern nach Baden, Bayern und unter Ver⸗ letzung der belgiſchen Neutralität über belgiſches Gebiet in die Rheinprovinz und verſuchen, unſere Bahnen zu zerſtö⸗ ren. Frankreich hat damit den Angriff gegen uns eröff⸗ net und den Kriegszuſtand hergeſtellt. Des Reiches Sicher⸗ heit zwingt uns zur Gegenwehr. Der Kaiſer hat die erfor⸗ derlichen Befehle erteilt. Der deutſche Botſchafter in Paris iſt angewieſen worden, ſeine Päſſe zu fordern. Naumburg, 4. Auguſt. Mehrere Kraftwagen mit Da⸗ men und Geld, für Rußland beſtimmt, ſind in der Rich⸗ tung nach Rußland unterwegs. Die Wagen ſind anzuhalten und ſofort der nächſten Behörde zuzuführen. Naumburg, 5. August. Die Inſaſſen der Automobile, die Geld nach Ruß and ſchaffen, ſollen das Geld jetzt Rad⸗ fahrern übergeben haben, die Maurerkleidung tragen. * Amtlich wird mitgeteilt, die Jagd auf angebliche feind⸗ liche Geldautomobile iſt einzustellen. Sie gefährdet die Durchführung des notwendigen Kraftfahrverkehrs für unſere Heeresleitung 8 Berlin, 3. Auguſt. Ein Kriegskredit von 5 Milliarden Mark wird vom Reichstag, gefordert werden. * Brüſſel, 4. Auguſt. Die deutſche Regierung hat ſich an die beigiſche Regierung mit dem Erſuchen gewendet, den Durchmarſch deukſcher Truppen durch belgiſches Gebiet zuzu⸗ laſſen. Die deutſche Regierung fügte bei, daß ſie jede Garan⸗ tie für die Integrität Belgiens und für den Erſatz jeglichen Schadens. der dem belaiſchen Staat erwachſen könnte, zu bieten bereit ſei. Die belgiſche Regierung hat dieſen Antrag ſowie ein bezügliches Ultimatum der deutſchen Regierung abgelehnt, worauf der deutſche Geſandte Brüſſel verließ. Hof und Regierung ſollen ſich nach Antwerpen begeben. ſchauer in ſeinen Bann ſchlug. D enstaug, 31. Juli 1934 Gläubiger und Schuldner Schnelleres Verfahren in Zwangsvollſtreckungsſachen. Zaur Beſchleunigung und Verbeſſerung des Verfahrens in Zwangsvollſtreckungsſachen hat der preußiſche Juſtizmi⸗ niſter für das Land Preußen eine Anordnung erlaſſen. Er erklärt darin, den Schutz der Gerichte ſolle nicht der Gläu⸗ biger oder der Schuldner genießen ſondern immer der ſchutzbedürftige und ſchutzwürdige Volksgenoſſe, einer⸗ lei, ob er Gläubiger oder Schuldner iſt. Eine raſche und gründliche Aufklärung des Sachverhalts ſei in Zwangsvoll⸗ ſtreckungsſachen beſonders notwendig. Der Miniſter wendet ſich gegen„müßigen Schriftſatz⸗ wechſel“ unter Bevorzugung des tatkräftigen perſönlichen Eingreifens des Richters. Eine Einſtellung der Zwangs⸗ bollſtreckung dürfe nur nach ſorgfältiger Prüfung aller Vorausſetzungen und Folgen bewilligt werden. Gegen die Verſuche böswilliger Schuldner, die Vollſtreckung durch „Uebertragung“ des Geſchäfts auf den Namen Verwandter uſw. zu vereiteln, müſſe nachdrücklichſt eingeſchritten wer⸗ den. Der Miniſter hebt weiter das gemeinſame Intereſſe von Gläubiger und Schuldner hervor. Häufig genug be⸗ mühe ſich ein redlicher Schuldner nach beſten Kräften, ſeine Schuld in Raten zu tilgen. Hier müſſe durch Vermittlung des Richters der Gläubiger zu einem vernünftigen Handeln bewegt werden. ö Sport—— Spiel Das Ende der Kampfſpiele Anſprache des Reſichsſportführers.— Telegramm an den Jührer. Nürnberg, 30. Juli. Im Beiſein von etwa 70 000 Zu⸗ ſchauern wurden die Deutſchen Kampfſpiele mit einer ein⸗ drucksvollen Feier beendet, die auf alle deutſchen Sender übertragen wurde Nach dem Einmarſch der mit friſchem Eichenlaub ge⸗ ſchmückten Steger und Siegerinnen, denen ein Wald von Fahnen des alten und neuen Deutſchlands voranzog, hielt Reichsſportführer von Tſchammer und. Oſten eine Anſprache, in der er den Verlauf der IV. Deutſchen Kampfſpiele, die erſtmals im Zeichen des geeinten deutſchen Volkes, aber auch der geeinten deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ bewegung geſtanden hätten, hervorhob.„Ihr habt,“ ſo wandte er ſich an die Sieger,„kameradſchaftlich, hart und ritterlich gekämpft. Euch den Preis der Ehre, das ſchlichte Grün zu verleihen, iſt mir ein Bedürfnis. Es ſoll ein ſicht⸗ bares Zeichen dafür ſein, daß Ihr nicht für Euch, für Euren Verein oder Verband, ſondern für Deutſchlands Ehre ge⸗ kämpft und geſtritten habt.“ Der Reichsſportführer verlas dann den Wortlaut des an den Führer gerichteten Telegramms: „Zum erſten Male feiert die geeinte deutſche Turn⸗ und Sporibewegung ihre Kampfſpiele. Ueber 8000 aktive Teil⸗ nehmer und 70 000 Zuſchauer aus allen Zweigen des Sporks und aus allen Teilen des Reiches enkbieten Ihnen, mein Führer, mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue ein drei⸗ faches Sieg⸗ Heil.“ Unter flatternden Fahnen verließen die Sieger nach dem Deutſchlandlied und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied die Stätte ihres Triumphes. Der Abſchluß der Kampfſpiele. Das Feſt des deutſchen Sports, die 4. Deutſchen Kampf⸗ ſpiele in Nürnberg, iſt vorüber. Daß es auch ein Feſt des deutſchen Volkes war, bewies der Schlußtag, an dem die herrliche Anlage von 70 000 Volksgenoſſen bis auf das letzte Plätzchen beſetzt war, an dem das ganze deutſche Volk die herrlichen Entſcheidungskämpfe in der Leichtathletik, im Fußball um den Kampfſpiel⸗Pokal und im Reiten und die ſtimmungsvolle, ja erhebende Schlußfeier durch den Sender miterlebte. Aber auch die gewandteſte Schilderung wäre nicht imſtande, das unvergeßlich großartige Bild wiederzu⸗ geben, das ſich den Zehntauſenden bot, ein Bild, das alle Kampfſpielteilnehmer wie das Heer der begeiſterten Zu⸗ * Badiſcher Waſſerball⸗Meiſter wurde beim Turnier in Wiesloch der Karlsruher Schwimmverein von 1899, der alle ſeine Spiele hoch gewann bis auf das Treffen gegen Nikar Heidelberg, das 6:6 unentſchieden endete. Im Großen Straßenpreis von Hanno⸗ ver ſiegte bei den Berufsfahrern Huſchke(Berlin) im Spurt vor Altenburger, Remold, Ebeling und Nietſchke, während bei den Amateuren Wiertz(Düſſeldorf) vor Scheller, Wen⸗ del, Weiß und Balzer gewann. Bei den finniſchen Leichathletik⸗Mei⸗ ſterſchaften in Tammerfors gab es ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen. Erwähnenswert ſind: 5000 Meter: Matti in 14:49,2; Hochſprung: Kotkas und Peräſalo je 1,95 Meter; Hammer⸗ werfen: Pörhölä 49,65 Meter; 10 000 Meter: Salaminen 31:05,3; Speerwerfen: Matti Järvinen 72,47 Meter. — 15. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb Die ſegelfliegeriſchen Großtaten und ſtetig ſich ſteigern⸗ den Weltrekorde im Streckenflug während der erſten Woche des 15. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbes zogen am 8. Wett⸗ bewerbstag einen Rieſenbeſuch nach ſich. In ununterbro⸗ chener Startfolge ſchnellten die Maſchinen von den Hängen empor und kreiſten in beträchtlicher Höhe oder gingen, wie alltäglich, zu Ueberlandflügen über. Großes Aufſehen er⸗ regte die Ankunft des ſchwanzloſen Segelflugzeuges der Gebr. Horten⸗ Bonn. Der Wind erreichte allerdings nicht mehr die Stärke der Vortage, ſodaß beſonders her⸗ vorſtechende Leiſtungen ausblieben und die Mehrzahl der Wettbewerbsteilnehmer Dauerflüge über der Waſſerkuppe ausführte. Dadurch war wieder den Tauſenden von Zu⸗ ſchauern Gelegenheit gegeben, die verſchiedenartigen Segel⸗ flugzeug⸗Typen, mitunter und mehr Ma⸗ ſchinen, im Fluge zu beobachten, wodurch der Wektbe⸗ werbstag 1 einem außerordentlichen Werbetag des deut⸗ ſchen Segelfluges wurde. 5 a N g W N 1 9 ö Oft wirft eine unbekannte Landesſitte dem Forſchungs⸗ reiſenden Knüppel in den Weg, und es bedarf dann vielerlei Umſtändlichkeiten, um trotz aller Hinderniſſe doch den beab⸗ ſichtigten Zweck zu erreichen. So haben beiſpielsweiſe die Tibetaner eine Höllenangſt vor dem Photographieren und zwangen damit einen amerikaniſchen Forſcher, ſtets neue Tricks zu erſinnen, wie er ungeachtet der abergläubiſchen Scheu dennoch ſeine Schnappſchüſſe bewerkſtelligen könnte. Die ſpärlichen Möglichkeiten des heimlichen Kurbelns er⸗ ſchöpften ſich bald und wurden von dem mißtrauiſchen Völk⸗ chen auch raſch erkannt; baute er aber ſeine Geräte offen auf, ſo liefen die Leute einfach davon. Zuletzt blieb ihm nichts übrig, als durch Ueberraſchungsaufnahmen die ſpärliche Aus⸗ beute ſeiner Reiſe zu bereichern. Zu dieſem Zwecke verſteckte er ſich eines Tages mit ſei⸗ nem Kurbelkaſten hinter einem künſtlich errichteten Gebüſch Und lauerte auf eine Gruppe, die eben im Gänſemarſch den ſteilen Bergpfad heraufgeſtiegen kam. Als ſie endlich in Schußweite ſeines Objektes angelangt war, riß er die verbergende Buſchmaske nieder und benützte die Schreck⸗ ſekunde der Ueberrumpelten, um ſeinen Filmſtreifen her⸗ unterzudrehen. Das Entſetzen der Tibetaner war . grenzenlos! Abgrund und Streil⸗ „ wand verhinderten ſeitliches Ausbrechen. Nach vorwärts verſperrte der Kurbelka⸗ ſten den Weg, und beim Zurückſpringen prall⸗ ten die vorderſten auf ihre Hintermänner, ſtießen dieſe zu Bo⸗ den und ſteigerten da⸗ mit noch das ratloſe Durcheinander. In ihrer Verzweiflung packten die Männer die Frauen und hiel⸗ ten die kreiſchenden und verzweifelt zap⸗ pelnden Weiblein als Schutzſchilde vor ſich, um hinter ihnen ihr eigenes, koſtbares „Ich“ zu decken und zu retten! Manchmal leiten a aber unvorhergeſehe⸗ ne Schwierigkeiten zu neuen Entdeckungen hinüber, wie das kürzlich einem namhaften franzöſiſchen Forſcher geſchah, der durchaus gewiſſe Tierſpezies beobachten wollte, deren Vor⸗ kommen wiederum ausſchließlich auf Formoſa beſchränkt iſt. Das Innere dieſer Inſel iſt faſt unerforſcht. Sanft⸗ blickende Eingeborene mit ſeltſam traurigen Augen bilden die Urbevölkerung und ſind dabei die wildeſten Kopfjäger ringsum in der ganzen Südſee. Es iſt noch nicht lange her, daß ſich allein der Stamm der Tayalen, der auf 80 000 See⸗ len geſchätzt wird, jährlich ſeine tauſend Köpfe aus den Kü⸗ ſtendörfern holte, und die Japaner hatten Mühe gehabt, die Zone der wertvollen Kampferbaumwälder einigermaßen ge⸗ gen die Einfälle dieſer mordgierigen Inſulaner abzuriegeln und durch einen elektriſch geladenen Drahtzaun zu um⸗ Ang el Es bedurfte dafür eines fortgeſetzten Kleinkrieges, Und ſelbſt jetzt noch können Bewegungen in dieſem induſtriell ausgenützten Waldgelände nur unter einer ſtarken polizei⸗ lichen Bedeckung unternommen werden. Es iſt unter ſolchen Umſtänden begreiflich, daß die japaniſche Lokalbehörde dem franzöſiſchen Reiſenden Schwierigkeiten bereitete, in das In⸗ nere der Inſel vorzudringen. Die Ausſichten für den Forſcher, lebend aus dem In⸗ nern zu kommen, waren zu gering, aber weil er ſchon ein⸗ mal auf Formoſa war und nicht ganz reſultatlos wieder ab⸗ reiſen wollte, ſo beſuchte er wenigſtens die friedlichen Küſten⸗ orte mit ihren chineſiſchen Miſchlingseinwohnern, beobachtete intereſſiert, wie in den großen Keſſeln der Reis gekocht wurde, wie die Weiber das Kaoliang zubereiteten, ſtaunte über die hilfsbereiten Heilkundigen, die kräftig auf den Rük⸗ ken ihrer Patienten herumtrampelten, um dieſen die Kreuz⸗ ſchmerzen auszutreiben und ärgerte ſich allnächtlich über den raſſelnden Radau der„Harmoniſchen Hölzer“, mittels wel⸗ chen die Nachtwächter auf ihren ſtündlichen Rundgängen den Dieben alle Gelüſte vergraulten. Endlich aber machte er eine außerordentliche Entdeckung! 5 Eine Entdeckung, die geeignet ſchien, ihm Ruhm einzutra⸗ gen: er konſtatierte, daß die Hühner, die hier umherliefen, von einer unglaublich grellen, bisher noch nirgends ge⸗ ſehenen Buntheit waren! Da gab es ganze Völker, die knall⸗ rot, ſolche, die knallblau, an⸗⸗( dere wieder, die papageien⸗ K Tibetaner wollen der Kamera entrinnen. gelb oder grellgrün waren oder ſogar leuch⸗ tendroſa Gefieder aufwieſen! Er ſah dieſes Phänomen und konnte es den⸗ noch einfach nicht ver⸗ S 5 n wieſo dieſe Hühner— o bunte Farben am Leibe hatten, ohne daß die Wiſ⸗ ſenſchaft es bisher regi⸗ ſtrierte, und war entzückt, als erſter eine neue zoolo⸗ giſche Abart entdeckt zu haben! Bis er von einem Beam⸗ ten der japaniſchen Kampferfabrik aufgeklärt wurde:„Ihre Beſitzer ſtreichen ſie an, um ſie von den Nachbarhühnern unterſcheiden zu können!“ Man ſieht, daß ſich die Einge⸗ borenen von Formoſa, obgleich nicht auf höchſter Kultur⸗ ſtufe ſtehend, wohl zu helfen wiſſen. Allerdings ſoll der 5 er nicht beſonders geiſtreich ausgeſehen haben, als er Hilfsbereiter Heilkundiger, der kräftig auf dem Kücken eines Patienten herumtrampelt. Nicht nur in der Erſchaffung gewaltiger Werke iſt uns die Natur voraus, ſondern auch die geringſten Feinheiten macht ſie viel genauer, als wir es vermögen. Mit dem bloßen Auge kann man nicht erkennen, wie groß dieſe Un⸗ terſchiede ſind. Daher zeigen wir mikroſkopiſche Aufnahmen von Vergleichen zwiſchen Natur und Menſchenhand in drei⸗ hundertfacher Vergrößerung. Ein paar Salzkörnchen, die von der feinſten Mühle zer⸗ mahlen worden ſind, ſehen im Vergleich zu einigen Sonnen⸗ ſtäubchen, die auf der Glasplatte des Mikroſkopes liegen, wie mächtige Felsblöcke aus. — Jeinſte Filigranarbeit So ziſeliert die Natur des Ziſeleurs. (Meereslierchen) Welch Triumph der Technik war die Gewinnung der Kunſtſeide. Die Seidenraupe, von jeher die einzige Lieferin des Fadens für die feinſten Kleiderſtoffe des Menſchen, wurde durch Maſchinen erſetzt. Der Techniker, der aus flüſſigem Stoff den erſtarrenden Kunſtſeidefaden gewinnt, ihn ſpinnt und dann zu dem glänzenden Seidenſtoff webt, trat mit der Raupe in erfolgreichen Wettbewerb. Wohl ſieht der Kunſt⸗ ſeidenfaden in der dreihundertfachen Vergrößerung wie ein Tau aus, doch iſt er noch nicht einmal ein Zehntel Milli⸗ meter ſtark. Das Geſpinnſt der Seidenraupe zeigt uns erſt, was wirklich fein geſponnen iſt. Da kann die Technik nicht mit, wir müſſen auf die Natur zurückgreifen. Die Spitze jedes Gegenſtandes hat in der Vergröße⸗ rung Grenzen. Wieviel feiner arbeitet auch hier wieder die Natur als der Menſch. Spitz und ſcharf ſind relative Begriffe. Die dünnſte Wand einer Seifenblaſe zeigt hintereinander noch Tauſende von .— rr 2 5 5 8 . 1 2 7 1 5„, 8 9 2 5 8 2 Was würden wir tun, wenn morgen ſchwarz auf weiß die Zeitung bringt:„Dem Ingenieur 4 MZ iſt es gelungen, die Schwerkraft ſo weit abzuſchirmen, daß dem Bau eines Raumſchiffes ſowie einer erfolgreichen Expedition nach dem Mond nichts mehr im Wege ſteht...!“ Wir würden natür⸗ lich lachen— nicht anders wie die Menſchen vor dreihundert, zweihundert oder hundert Jahren, da ſie von Erfindungen hörten, die heute jedem Kinde vertraut ſind. Seit Jahr⸗ hunderten ſpielten die Erfinder den dummen Auguſt, und die anderen riefen:„Nicht möglich!“ Galvani wurde als Froſch⸗ tanzmeiſter verhöhnt und ſchreibt verbittert:„Ich werde von zwei verſchiedenen Parteien angegrif⸗ fen, von den Weiſen und von den Dummen. Trotzdem weiß ich, daß ich eine neue Naturkraft entdeckt habe.“ Er wurde ver⸗ ſpottet wie ſein Kollege Ohm, und die Antwort der Gelehrten auf einen Vortrag Benjamin Frank⸗ lins über die Elektrizität der At⸗ moſphäre war ein Heiterkeits⸗ ausbruch. Welchen Mut beſaß der ge⸗ niale, leider halbvergeſſene Tre⸗ vethick, als er mit ſeinem Monſtrum von Dampfkutſche durch die Straßen von Camborn fuhr, die Gaſſenjungen hinter ihm her, bis die Polizei gegen den lebensgefährlichen Unfug einſchritt. Selbſt ſein großer Zeit⸗ genoſſe James Watt meinte, Tre⸗ vethick müſſe gehängt werden und forderte das Parlament auf, den Dampfkeſſel zu verbieten. Aehnlich erging es dem badiſchen Forſtmeiſter Drai 8, der ſich vor 120 Jahren auf ſeiner Laufmaſchine das erſte⸗ mal in den Straßen Mannheims zeigte. Um die Nützlich⸗ keit ſeiner Erfindung zu beweiſen, legte er den Weg von Karlsruhe nach Straßburg, begleitet von johlenden Straßen⸗ buben, in vier Stunden zurück, zu dem Fußgänger ſech⸗ zehn Stunden brauchten. Für dieſe Glanzleiſtung auf ſeinem Roller“ bekam er ein„Erfindungspatent auf zehn Jahre“. Als Drais, der Vater des Fahrrades, ſtarb, hinterließ er 52,98 Mark, ein paar halbfertige Erfindungen und ein großes Gelächter. Verſpottet wurde auch Lebon, der die ungläubige Welt überzeugen wollte, daß eine Lampe auch ohne Docht brennen könne. Im Jahre 1801 zeigte er ſeine Wunder⸗ lampe den Pariſern gegen ein Eintrittsgeld von drei Franc, aber ſein Anerbieten, aus Waldbäumen Leuchtgas herzu⸗ ſtellen, wurde als Phantaſterei abgelehnt. Man käme eher zum Mond als mit Dampf oder mit zangewärmtem Waſſer“, wie man es früher nannte, über den Ozean, erwiderte man Fulton. Als er mit ſeinem erſten Dampfboot„Clairemont“ auf dem Hudſon probte, ſtand die Menge an den Ufern und lachte ihn aus. Der Vorgänger Fultons, der vom Unglück verfolgte Papin, hatte weniger Glück. Er baute 1707 ein Schiff mit Schaufeln Threvekhicks Dampf. kufſche. dieſe Aufklärung erhielt. O. d' Aſir. und wollte in England eine Dampfmaſchine einbauen laſſen. Aber ſein Fahrzeug wurde in Stücke geſchlagen. Ein ähn⸗ Die 2 eine GA Molekeln und iſt mit einem Back⸗ ſteinbau zu ver⸗ gleichen, der Tau⸗ ſende von Ziegel⸗ ſteinen ſtark iſt. Daß ſich da auch auf der Schneide eines Raſiermeſ⸗ ſers und der Spitze einer Nähnadel Millionen von Molekeln in unaufhörlicher Bewegung tummeln, iſt ſelbſtverſtändlich. Das Meſſer mag noch ſo ſcharf geſchliffen ſein, die Nadel noch ſo ſpitz, der Menſch muß früher haltmachen als die Natur. Scheinbar kennt die Natur keine gerade Linie, erſt der Menſch mit den Landſtraßen, Schienenſträngen und Däm⸗ men hat ſie hineingetragen. Die Gerade in der Natur bleibt hinter der des Menſchen zurück, wenn wir 3. B. Bäume gegen Maſten betrachten. Jedoch die Feinheiten ſehen wir erſt, wenn die Schalenſtruktur der Diatomeen(eine Gruppe der Algen) gegen die feinſte Ziſelierarbeit geſtellt wird. Hier hat die Natur ihre Linien und Kreiſe mit einer derart ver⸗ blüffenden Präziſion gezogen, daß dagegen ſelbſt die in aller Welt bewunderte italieniſche Filigranarbeit plump erſcheint. Vollkommen iſt nur das, was feinen Zweck erreicht. Darum müſſen wir vorſichtig ſein, jetzt zu behaupten, daß die Natur vollkommener ſchaffe als der Menſch Die Zwecke des Menſchen kennen wir, während die der Natur uns ver⸗ ſchloſſen ſind. Natur und Menſch ſind in ihrem Schaffen — darum kaum 8 N vergleichbar, 5 doch ſchadet es nichts, an dem einen oder an⸗ deren Beiſpiel den Unterſchied der menſchli⸗ chen, zielbe⸗ wußten, aber groben Arbeit gegenüber dem Links: Scharfgeſchliffene Raſierklinge; rechts: So gerade iſt die Kanke des Schilfs. Links: Jeinſte Mahlarbeit einer Mühle; rechts: Jeinſtes Korn der Natur, Sonnen- ſtaub. unendlich fei⸗ nen und zarten Leben und Weben der Natur zu demonſtrieren. bal. 2„ 2„„„„„„ Effindef spjelen den Ommen As. liches Schickſal er⸗ litt die erſte Schiffsſchraube Joſeph Reſſels, die er im Hafen von Trieſt erpro⸗ ben wollte. Die Polizei verbot kurzerhand das gefährliche Spiel⸗ zeug. Das klaſſiſche Hauptquartier, wo man für Er⸗ finder ſtets das Auslachen bereit hatte, war die Pariſer Akademie der Wiſſenſchaf⸗ ten, der„Gehirntruſt“ jener Zeit. Von der chemiſchen Zer⸗ legung der Luft durch Lapoiſter bis zum Edinſonſchen Pho⸗ nographen gab es immer nur ein„Unmöglich“, das den Pionieren der Technik und Wiſſenſchaft an den Kopf ge⸗ ſchleudert wurde. Dieſe Elite, die Arago auslachte, als er eine Diskuſſion über den elektriſchen Telegraphen eröffnete, benahm ſich nicht anders wie die griechiſche Intelligenz, die Anaxagoras verſpottete, als er behauptete, die Sonne ſei an Umfang größer als Griechenland. Das Auslachen bildete die Barrikaden auf dem Wege des techniſchen Fortſchritts. Erſt nach langjährigen Be⸗ mühungen gelang es J. von Baader am 10. Juli 1833 die Staatsregierung zur Unterſtützung ſeines Eiſenbahnprojektes Nürnberg Fürth zu bewe⸗ gen. Hatten doch die Theo⸗ retiker haarſcharf bewie⸗ ſen, daß eine dauernde Be⸗ wegung von Stahlrädern auf Stahlſchienen unmög⸗ lich ſei. Ganz England lach⸗ te, als Ferdinand von Leſſeps den Suez⸗ kanal bauen wollte, und die maßgeben⸗ den Ingeni⸗ eure Frank⸗ reichs berech⸗ neten ſchon 1889 den tot⸗ ſicheren Zu⸗ ſammenſturz des Eifelturmes. Daß die erſten Flugzeuge mit einem Gelächter empfangen wurden, mutet ſelbſtverſtändlich an, beſonders nachdem die Autoritäten bewieſen hatten, daß ein Apparat, der ſchwerer als die Luft, ſich nie erheben könne. Wie Zeppelin jahrelang behandelt wurde, dürfte bekannt ſein. Bezeichnend für die öffentliche Meinung iſt die folgende Geſchichte, die der Schauſpieler Dr. Tyrolt erzählt. Er ſaß 1899 im Speiſeſaal eines Stuttgarter Hotels, als ihm ein älterer Herr auffiel, der einigen Offizieren etwas zu er⸗ klären ſchien. Der Schauspieler fragte ſeinen Nachbarn. einen biederen Schwaben, der ihm im Tone gutmütigen Be⸗ dauerns zuflüſterte:„Dös iſcht a Narr! Ein Graf Zeppelin! Der gute Ma moint, er kenn durch d' Luft hee Freiherr von Drais wurde ausgelacht. Fultons Clairemont. „ Druckarbeiten fur Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei -Z SS ere — T... ͤ ᷣ᷑ æN ß ˙ 0 ²⅛—r“%½%ßb?Ü⅛) ß ̃¼¾—⅝ßé.