10 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm⸗Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VI. 34 1225 Tages⸗und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen- G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Donnerstag, den 2. Auguſt 1984 Nr. 178 Unſer Hindenburg tot! Neudeck, 2. Auguſt. Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg iſt heute früh 9 Ahr in die Ewigkeit eingegangen. „Sieg oder Unſieg liegt in Gottes Hand, aber der Ehre ind wir ſelber Herr und König!“ Der Mann, der dies ein zeſchrieben hat, als das deutſche Volk im Ringen um ſein daſein mit einer ganzen Welt zu kämpfen hakte, iſt dahin ⸗ gegangen. And aus dem Munde der Millionen, der Aber⸗ millionen, die in dieſem Kampf einſt hinter ihm ſtanden, aus den Gräbern der anderen Millionen, die in dieſem Rin; gen Opfer geworden ſind für Deutſchlands Ehre, könt es, klingt es, ſingt es, das alte Lied:„Ich halt' einen Kame⸗ raden, einen beſſeren find'ſt du nit.. In achtungsvollem Schweigen ſieht auch die Welt, mit der er einſt um Sieg oder Unſieg ringen mußte, auf das krauernde Deutſchland; denn auch ſie weiß, daß er, der deutſche„Heerkönig“, immer herr und König ſeiner und ſeines Volkes Ehre war....er ging an unſerer Seite in gleichem Schritt und Tritl.“ Paul von Beneckendorf und von Hindenburg entſtammte dem preußiſchen Uradel. Er wurde am 2. Oktober 1847 als Sohn des königlich preußiſchen Majors Robert von Benek⸗ kendorf und von Hindenburg und ſeiner Ehefrau Luiſe ge⸗ borene Schwickart in Poſen geboren. Nach Beendigung ſei⸗ ner Kadettenzeit in Wahlſtatt und Lichterfelde trat er am 7. April 1866 als Sekondeleutnant ins 3. Garderegiment zu Fuß ein, in deſſen Reihen er den Feldzug von 1866 gegen Oeſterreich mitmachte. In der Schlacht von Kö⸗ nigsgrätz zeichnete er ſich bei der Eroberung einer öſterreichiſchen Batterie aus und wurde leicht verwundet. — Im Kriege 1870/1 focht er bei St. Privat, Sedan und Le Bourget. Er erlebte am 18. Januar 1871 die Kai⸗ ſerkrönung im Spiegelſaale von Verſailles mit. 1900 wurde Hindenburg Generalleutnant und Kommandeur der 28. Diviſion in Karlsruhe und 1903 kommandierender General des 4. Armeekorps in Magdeburg. 1911 wurde er auf eigenen Antrag zur Dispoſition geſtellt. Er nahm ſei⸗ nen Wohnſitz in Hannover, wo er ſich mit ſtrategiſchen und taktiſchen Studien befaßte. Als nach Ausbruch des Weltkrieges in der erſten Auguſt⸗ hälfte des Jahres 1914 die Ruſſen in Oſtpreußen ein⸗ fielen, wurde Hindenburg alsbald an die Spitze der oſtpreu⸗ ßiſchen Truppen berufen. Sein Generalſtabschef wurde Ge⸗ neralmajor Ludendorff. Schon wenige Tage ſpäter, vom 26. bis 28. Auguſt, wurden die Ruſſen vernichtend in der Schlacht bei Tannenberg geſchlagen. Am 29. Auguſt wurde er zum Generaloberſten befördert und mit dem Orden pour le merite ausgezeichnet. Anfang September 1914 ſiegte Hindenburg an den maſuriſchen Seen und ſchon im Februar 1915 wurden durch die Winter ſchla cht in Maſuren die Ruſſen endgültig aus Oſtpreußen vertrie⸗ ben. Der Kaiſer ernannte nunmehr den Befreier Oſtpreu⸗ zens zum Generalfeldmarſchall. Als am 27. Auguſt 1916 Rumänien in den Krieg eintrat, wurde der Feldmarſchall als Nachfolger Falkenhayns Chef des Generalſtabes der Armee und damit Führer des geſamten deutſchen Heeres. Sein Generalquar⸗ tiermeiſter wurde General Ludendorff. Nach dem unglücklichen Abſchluß des Weltkrieges leitete Hindenburg im Herbſt und Winter 1918/19 unter beſonders ſehwierigen Verhältniſſen den Rückzug der deutſchen Trup⸗ den in die Heimat und legte am 25. Juli 1919 den Ober⸗ defehl nieder. Wiederum wählte er Hannover als Ruhe⸗ 86; Hier ſchrieb er ſeine Lebenserinnerungen nieder, die im Ferühlahr 1920 unter dem Titel„Aus meinem Leben“ er⸗ ſchienen. Noch einmal mußte der greiſe Feldmarſchall aus der wohlverdienten Ruhe heraustreten, als ihn am 26. April 1925 das deutſche Volk zu ſeinem Reichspräſi⸗ denten wählte. Am 12. Mai trat er im Alter von 78 Jah⸗ ren ſein neues Amt an. In ſeine Amtszeit fielen für das deutſche Volk ſchickſalsſchwere Ereigniſſe. Bei der Einweihung des Tannenberg⸗Denkmals am 18. Juli 1927 wandte ſich Hindenburg aufs Schärfſte gegen die Kriegsſchuldlüge, gegen die er am 28. Juni 1929 aus Anlaß der zehnten Wiederkehr des Jahrestages der Unterzeichnung des Verſailler Diktates erneut feierlich Verwahrung einlegte. Am 30. Auguſt 1930 verließ die Rheinlandkommiſſion und mit ihr der letzte franzöſiſche Sol⸗ dat deutſches Gebiet. Als im Juni 1931 die weltwirtſchaft⸗ liche Lage und die Wirtſchaftsnot in Deutſchland immer ge⸗ fahrdrohender wurden, kam es auf Anregung Hindenburgs zur Verkündung des„Hoover⸗Jahres“. 4 Aber auch im Innern ſah ſich Reichspräſident von Hindenburg durch die damaligen Machthaber des republika⸗ niſch⸗demokratiſchen Syſtems zu den ſchwerſten Entſcheidun⸗ gen gedrängt. Eine faſt hoffnungsloſe wirtſchaftliche Lage, der ſtete Kampf zwiſchen den Parteien, unfruchtbarer Par⸗ lamentarismus, der zu unzähligen Neuwahlen führte, und ſchließlich die Notverordnungen bürdeten dem Reichspräſi⸗ denten eine ungeheure Laſt an Verantwortung auf. Trotzdem entſchloß er ſich im März 1932, nach Ablauf der ſiebenjäh⸗ rigen Amtsperiode, ein zweitesmal für das Amt des Reichspräſidenten zu kandidieren. In einer Rundfunkan⸗ ſprache erklärte er ſeinen Schritt mit ſeinem Verantwor⸗ tungsbewußtſein gegenüber Deutſchland und mit ſeinem Beſtreben, in überparteiiſchen Sinne Treuhänder des ganzen deutſchen Volkes ſein zu wollen. Mit über 19 Millionen Stimmen wurde er am 10. April wiedergewählt. Am 30. Januar 1933 betraute der Reichspräſident den Führer Adolf Hitler mit dem Kanzleramt. An dieſem heiß⸗ erſehnten Tage der nationalſozialiſtiſchen Erhebung huldig⸗ ten Hunderttauſende dem greiſen Reichspräſidenten und dem Reichskanzler Adolf Hitler in einem rieſigen Fackelzug. Der Tag von Potsdam am Frühlingsanfang 1933, an dem ſich Hindenburg und Hitler die Hand zum Bunde reichten, war der Tag der Erfüllung und einer neuen gro⸗ zen Verheißung. N ö Eine beſondere Ehrung wurde dem greiſen Feldmarſchall und Reichspräſidenten am 28. Auguſt 1933 zuteil. Zehntau⸗ ſende waren zu der hiſtoriſchen Stätte von Tannen⸗ berg gewallfahrt, um Hindenburg und Hitler zu ehren. Bei dem feierlichen Feſtakt im Innenraum des Denkmals wurde dem Retter Oſtpreußens und getreuen Ekkehart des deutſchen Volkes die Domäne Langenau und der Forſt Preu⸗ ßenwald zur Bildung eines Hindenburghausgutes Hinden⸗ burg⸗Neudeck mit Preußenwald übereignet. Allen in Erinnerung iſt wohl noch die friſche Anſpra⸗ che, die Reichspräſident von Hindenburg am 1. Mai 1933, am Tage der Arbeit, von der Terraſſe des Schloſſes im Ber⸗ liner Luſtgarten an Deutſchlands Jugend hielt, die über alle deutſchen Sender verbreitet wurde, ſowie die mannhaften Worte, mit denen er am Tage vor der letzten Reichstags⸗ wahl in einer Anſprache über alle deutſchen Sender alle deutſchen Volksgenoſſen aufforderte, geſchloſſen für ihre na⸗ tionale Einheit und ihre Verbundenheit mit der Reichsregie⸗ rung zu zeugen. 0 Hindenburg war ſeit 1879 verheiratet mit Gertrud von Sperling, die 1921 in Hannover ſtarb. Dieſer Ehe entſtam⸗ men ein Sohn und zwei Töchter: Oberſt Oskar von Hinden⸗ burg, der ſeinem Vater ſeit 1925 als Adjutant zugeteilt war, ſowie Irmgard, verheiratet mit dem 1928 verſtorbe⸗ nen Rittergutsbeſitzer Hans Joachim Brockhuſen, und An⸗ nemarie, verheiratet mit dem früheren Reichswehroffizier Ehriſtian von Kentz. Außerdem hinterläßt Hindenburg zehn Enkel und zwei Urenkel.„ 8 * 27 Der Führer am Krankenbett Ueber den Beſuch des Reichskanzlers am Krankenlager des Reichspräſidenten erhält die NSR folgenden Bericht eines Teilnehmers der Reiſe: Als der Reichskanzler zuletzt,— am 3. Juli dieſes Jahres— dem Reichspräſidenten in Neudeck ſeinen Beſuch abſtattete, da ahnten wir alle, die wir den Führer bei dieſer Reiſe begleiten durften, nicht, daß ſchon vier Wochen ſpäter dort Adolf Hitler am Krankenbett des greiſen Feldmarſchalls ſtehen würde. Damals noch kam uns der Reichspräſident in der Halle ſeines Hauſes in feſter, aufrechter Haltung entgegen und ſprach dem Führer und ſeinen nächſten Begleitern in mar⸗ kigen, unvergeßlichen Worten den Dank des Vaterlandes dafür aus, daß ſie in der Stunde der Gefahr als Männer entſchloſſen gehandelt haben. In Bayreuth erhielt der Führer die Mitteilung von der ernſthaften Erkrankung, unter der der Reichs⸗ präſident im leichten Maße bereits ſeit vielen Monaten zu leiden hate. Sofort entſchloß ſich der Führer, an das Kran⸗ kenbett Hindenburgs zu eilen. Er flog unverzüglich nach Berlin und von dort weiter nach Oſtpreußen. Auch Staats⸗ ſekretär Meißner war aus Süddeutſchland im Flugzeug e um den Führer von Berlin nach Neudeck zu be⸗ gleiten. Bei der Landung liegt nach vielen Regentagen ſtrah⸗ lender Sonnenſchein über den erntereifen Feldern Oſtpreu⸗ ßens. Ohne Aufenthalt geht die Fahrt weiter nach dem ſtil⸗ len Neudeck. In den Städten und Ortſchaften, die wir paſ⸗ ſieren, erwarten uns ſchon ſeit dem frühen Morgen die Menſchen nach Hunderten, als hätten ſie es geahnt, daß in ſchweren Stunden des Reichspräſidenten der Kanzler nicht fern ſein wird. Vielleicht ſchwingt in der herzlichen Begrü⸗ ßung ein Unterton von Sorge mit um das Schickſal des greiſen Feldmarſchalls, dem in dieſen Tagen die Herzen aller Deutſchen in beſonderem Maße zugewandt ſind. In Neudeck iſt die Familie des Generalfeldmar⸗ ſchalls verſammelt. Hervorragende Aerzte ſind aufs beſte um den kranken Reichspräſidenten beſorgt. Der Kanzler be⸗ gibt ſich in das Krankenzimmer, um den Reichspräſidenten zu begrüßen. Er erkennt den Führer und dankt ihm in herzlichen Worten für ſeinen Beſuch. Nach kurzem Geſpräch verläßt der Kanzler den Reichspräſidenten, der in ruhigen Schlaf ſinkt. Bange Frage liegt auf aller Lippen, als wir die Wa. en zur Rückfahrt beſteigen. Wird ein 7 Geſchick dem eutſchen Volke ſeinen Hindenburg erhalten! 1 4 Die Anteilnahme des Auslandes Kopenhagen, 1. Auguſt. Die Nachrichten über die Be⸗ ſorgnis um das Befinden des Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg ſtehen in Dänemark im Mittelpunkt des öffentli⸗ chen Intereſſes. Die Blätter bringen die Nachrichten in gro⸗ ßer Aufmachung, Sie veröffentlichen auch Aufnahmen des Generalfeldmarſchalls und Reichspräſidenten aus den ver⸗ ſchiedenen Abſchnitten ſeines Lebens. In ausführlichen Mel⸗ dungen der Berliner Berichterſtatter wird der tiefe Eindruck geſchildert, den die Nachricht aus Neudeck in Berlin gemacht hat. In einem Artikel der„Berlingſke Ti⸗ dende“ heißt es u. a.: „Er iſt Deutſchlands gewaltigſter aller Mann, der nie gegen ſein feſt fundamentiertes, grundehrliches, durch⸗ exerziertes deulſches Gewiſſen handelte. Er iſt ſelbſt die Inkarnation des großen deutſchen Volkes.“ Stimme aus Hindenburgs Heimat Bromberg, 1. Auguſt. Das geſamte Auslandsdeutſchtum nimmt an der ernſten Erkrankung des Reichspräſidenten von Hindenburg wärmſten Anteil. Als beſonderer Beweis hierfür können die Ausführungen gelten, die das führende Organ der Deutſchen in Polen, die„Deutſche Rundſchau in Polen“, dem in Poſen geborenen Generalfeldmarſchall wid⸗ met. Das Blatt ſchreibt: „Vor 20 Jahren— der Jahrestag des Kriegsausbruches erinnert mit lauter Sprache daran— wurde dem deutſchen Volke Hindenburg bekannt. Er iſt in dieſen zwei Jahrzehn⸗ ten ſeines jugendlichen Greiſenalters zu einer mythiſchen Geſtalt geworden, der Ausdruck der höchſten Form des deutſchen Menſchen, dem unſere Vorväter den Platz neben den Göttern zuwieſen. Auch wir Deutſchen in Polen haben ein Recht darauf, ihm mit unſerer Verehrung und Liebe in dieſen Stunden der Gefahr nahe zu ſein. Er hat doch mit ſeinen kapferen Skreitern, die vor 20 Jahren ins Jeld zogen, unſere Häuſer und Felder vor der ruſſiſchen Verwüſtung bewahrk. Iſt er doch unſeres Volkes getreuer Ekkehard in ſchwerer Zeit, unſerer Provinz größter Sohn geworden. Wir bangen um ſein Leben und wir geloben, ſeinem Vorbild in Treue und Pflichterfüllung an unſerem Teil nachzueifern.“ Japans Anteilnahme Tokio, 1. Auguſt, Die Nachricht über die Erkrankung des Reichspräſidenten von Hindenburg hat in japaniſchen politiſchen Kreiſen großes Bedauern ausgelöſt. Die geſamte japaniſche Preſſe bringt den Bericht über die Erkrankung des Generalfeldmarſchalls und hebt dabei ſeine großen Verdienſte in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit hervor. Ver⸗ ſchiedene fühende Perſönlichkeiten haben ſich beim deut⸗ ſchen Botſchafter nach dem Geſundheitszuſtand des Reichs⸗ präſidenten erkundigt. Gebete für den Reichspräſidenten Eine Anordnung des Keichsbiſchofs. N Der Reichsbiſchof erließ folgende Anordnung: Das ganze deutſche Volk richtet ſeine Gedanken voll ſor⸗ gender Anteilnahme nach Neudeck. Ich ordne an, daß in ſämtlichen gottesdienſtlichen Andachtsſtunden, die am 2. Auguſt in Erinnerung an den Kriegsbeginn gehalten wer⸗ den, fürbittend des Herrn Reichspräſidenten gedacht wird. Ferner ſind die Kirchen tunlichſt den ganzen Tag über of⸗ ſen zu halten, um den evangeliſchen Volksgenoſſen die Mög⸗ lichkeit zur Sammlung und fürbittendem Gebet zu geben. Das Offenhalten der Kirchen iſt in geeignetſter Weiſe durch Ankündigung und in der Ortspreſſe bekannt zu geben. Reichskanzler Adolf Hitler Reichspräſident. Berlin, 2. Auguſt. Durch Reichsgeſetz ging das Amt des Reichspräſidenten auf Reichskanzter Hitler über. eee ee der Mirgermeſſer von Wörns. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. Sibylle nickte. Ihr Geſicht war wieder blaß geworden. „Sie ſollen jetzt bös hauſen in der Pfalz. Und man ſpricht davon, daß ſie näher und näher kommen.“ Wieder ging ein tiefer Blick verſonnen von oben bis unten über ſie hin. 3 „Ihr ſcheinet mir ja recht ängſtlich zu ſein, Jungfrau. Sind wir Männer denn nicht alle da, um Euch zu ſchützen? Nicht davonlaufen ſollen wir vom Rhein, wenn der Fran⸗ oſe kommt. Wacht ſtehen ſollen wir bei ihm mit hellem Aug und heißem Blut. Denn er iſt heiliger Strom und wir ſind es ihm ſchuldig. Furcht tut nichts Gutes.“ Da kam die alte Magd in Haſt die Treppe herunter und bat den Herrn nach oben. Er folgte ihr die Stufen hinauf. 1 2 ine 5 8 215 er zu Frau Emerentia über die Schwelle trat, ver⸗ neigte er ſich tief. ö i „Verzeihet, daß ich Euch nimmer entgegengehen kann. Aber Ihr kennet mein Leiden, das mich ſchon ſeit Jahren an den Stuhl feſſelt.“ 18 9 9 Re Er war auf ſie zugetreten und hatte ihre kleine, ver⸗ ſchrumpelte Hand ehrfürchtig an die Lippen gezogen. „Ihr wollet die frühe Morgenſtunde entſchuldigen, Frau Emerentia. Aber die Sorge um Euer Wohl und Eure Ruhe trieben mich ſo zeitig her.“ 9 Sie ſaß ſehr ſteil und ſehr würdevoll auf dem geſtreif⸗ ten Seſſel, die violette Seidenhaube auf dem weißen Haar. „Geruhet Platz zu nehmen, Seidenbender. Und dann berichtet mir Euer Anliegen.“ W Er hatte ſich einen der ſteifen, hochlehnigen Stühle zu ihr hingezogen und ließ ſich darauf nieder. Die großen ſehnigen Hände, die im Spitzengerinnſel des Aermels ſaßen, faltete er zwiſchen den Knien und beugte ſich ein wenig vor, damit die alte Frau ihn beſſer verſtünde. Ich möchte Euch nicht erſchrecken, Battenbergerin, aber Ihr müßt das Wormſer Haus noch in dieſem Monat räumen.“ Sie ſah ihn ruhig an mit ihren klugen grauen Augen. „Sieht es ſo ſchlimm aus mit der Verteidigung von Worms, wenn der Franzoſe kommt?“ die mögen Rhein.“ Der Staatsjugendtag Schule, Elternhaus und Jugendführung. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Un⸗ terricht gibt ein Abkommen bekannt, in dem es u. a. heißt: Für die Erziehung der Schuljugend im nationalſozialiſti⸗ ſchen Staate ſind Schule, Reichsjugendführung (HJ⸗Bewegung) und Elternhaus nebeneinander beru⸗ fen. Um ein fruchtbares Zuſammenwirken zu gewährleiſten, ſind ſich der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung und der Jugendführer des Deutſchen Reiches über folgende, in der Zukunft zu verwirklichende Maßnah⸗ men einig: 1. Der Sonntag der Jugend gehört grundſätzlich dem Elternhaus und der Familie. 2. Für die Erziehungsarbeit der Reichsjugendfüh⸗ rung(HJ⸗Bewegung) wird den ihr unterſtellten Schülern der Samstag als ſchulfreier Tag eingeräumt(Staats⸗ jugendtag). Daneben ſteht der Reichsjugendführung(HJ⸗ Bewegung) der Mittwochabend als Heimabend zur Verfügung, der von der Reichsjugendführung zentral ge⸗ ſtaltet wird. 3. Für alle übrigen Schüler findet am Samstag Unter⸗ richt wie üblich ſtatt. 4. Im übrigen ſtehen die Werktage uneingeſchränkt der Arbeit der Schule zur Verfügung. 5. Für die beruflich tätige, der Reichsjugendfüh⸗ rung(HJ-Bewegung) unterſtehende Jugend wird bis zum vollendeten 18. Lebensjahre die gleiche Regelung angeſtrebt. In Ausführung dieſes Abkommens treffe ich im Ein⸗ vernehmen mit dem Herrn Jugendführer des Deutſchen Reiches für alle mir unterſtellten Schulen zunächſt für das Jungvolk die folgenden Anordnungen, denen ſolche für die Hitlerjugend in Bälde folgen werden. Ich beſtimme: 1. Das Abkommen wird zunächſt durchgeführt für alle Schüler und Schülerinnen vom 10. bis zum 14. Lebensjahr, in den höheren Lehranſtalten für alle Schüler und Schüle⸗ rinnen bis einſchließlich Untertertia, U UI, in den Mittelſchu⸗ len für die entſprechenden Jahrgänge. 2. Die Beanſpruchung des Jungvolks am Staatsjugend⸗ tag darf im Sommer die Zeit von 7,00 Uhr bis 19,00 Uhr, im Winter von 8,00 Uhr bis 18,00 Uhr nicht überſchreiten. 3. Kürzung des wiſſenſchaftlichen Unterrichts ſoll mog⸗ lichſt unterbleiben. 4. Die aufgabenfreien Nachmittage und die Wandertage fallen inſoweit wea, als nicht in Ziffer 6 letzter Satz etwas anderes beſtimmt iſt. f 5. An den Mittwochabenden darf das Jungvolk im Sommer nicht über 19,30 Uhr, die Hitlerjugend nicht über 21,00 Uhr in Anſpruch genommen werden. Für den Bund Deutſcher Mädels gelten dieſelben Zeiten. 6. Die nicht der Hitlerjugendbewegung angehörigen Schüler und Schülerinnen haben am Samstag pflicht mä⸗ ßigen Unterricht. Dieſer Unterricht ſoll nach einem feſtzulegenden Lehrplane in mindeſtens zwei Unterrichts⸗ ſtunden den Schülern und Schülerinnen das nationalſozia⸗ liſtiſche Gedankengut nahebringen. Die nichtariſchen Schüler ſind von dieſen Stunden befreit. Die Schulaufſichts⸗ beamten haben bei ihren Beſuchen der Anſtalten dieſem Un⸗ terricht beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Wo die Möglichkeit gegeben iſt, wird eine Stunde Werkunter⸗ richt erteilt. Die übrige Zeit iſt den Leibesübungen ge⸗ widmet. Der aufgabenfreie Spielnachmittag wird für die der Hitlerjugendbewegung nicht angehörigen Schüler auf den Samstag verlegt. Einmal im Monat wird für dieſe Schüler am Samstag eine ganztägige Wanderung veranſtaltet. 7. Um das Zuſammengehörigkeitsgefühl der Klaſſen zu ſtärken und um ein Sichkennenlernen von Lehrern und Schülern außerhalb der Schulmauern auch hinſichtlich der der Hitleriugendbewegung angehörigen Schüler zu ermög⸗ lichen, findet in jedem Viertelfahr an einem Samstag eine gemeinſame Schul wanderung ſtatt, an der ſämt⸗ liche Lehrer, auf die Klaſſen verteilt, teilzunehmen haben. 8. Da im allgemeinen die Zahl der Schüler, die nicht der Hitlerjugend angehören, gering ſein wird, wird die gewöhnliche Klaſſeneinteilung für den Samstag⸗ unterricht echt beibehalten werden können: es werden viel⸗ „Das nicht, Battenbergerin. außerhalb der Stadtmauer. ſchützen.“ „Legt mir Bürgerwehr hinein. Ich bin jetzt ſchon zu alt, um meine Wurzeln noch in fremden Boden zu ver⸗ pflanzen. Es ſind die Franzoſen immer höfliche Leute ge⸗ weſen. Sie werden eine Greiſin und harmloſe Frauen ver⸗ ſchonen.“ Jetzt lachte Seidenbender hart auf. c „Sie ſind in der Pfalz eingefallen. Haben ohne Schwie⸗ rigkeiten Kaiſerslautern, Alzai, Neuſtadt und Oppenheim besetzt. Es kommen ſchon Flüchtlinge vom Lande und ſu⸗ chen ihre Zuflucht in der Stadt. Der franzöſtſche General Marquis de Bouflers ſoll nicht mehr weit von Göllheim ſtehen. And alle Zeichen ſprechen dafür, daß er ſeinen Marſch direkt auf Worms nehmen wird.“ Frau Emerentig taſtete mit ihren gekrümmten Gicht⸗ händen unruhig über die bunte Wolldecke, die auf ihren Knien lag. a Ich— ich kann, weiß Gott— nicht mehr aus dieſem Hauſe fort, Seidenbender. Wo ſollte ich auch hin?“ „Jedermann würde Euch gerne Obdach geben in der Stadt. Meine Frau——.“ Sie unterbrach ihn jäh. Ich bin fünfunda tzig Jahre alt, Seidenbender. Hier im Wormſer Haus habe ich mein ganzes Leben geſchaltet und gewaltet. Hier will ich auch einmal ſterbenn«⸗ Er ſah nachdenklich vor ſich hin.. „Hoffen wir zu Gott, daß alles beſſer vorübergehen wird, als wir fürchten. Ich hielt es nur für meine Pflicht, Aber Euer Haus liegt Da können wir es nicht Euch zu n e Emerentia. Denn Ihr ſeid nicht allein hier im Hauſe, Ihr habt die Verantwortung für alle die anderen Frauensperſonen auch, und beſonders für Eure anmutige junge Enkelin. Aber Ihr habt recht, ich ſchicke Euch etliche zuverläſſige Mann von der Bürgerwehr her, acht ſtehen, am Wormſer Haus und am Er ſtand auf und trat an das Fenſter, von wo aus a man den Strom überblicken konnte. Sein Geſicht war ernſt und ſeine Stimme bebte. »Was haben wir Frankreich zuleide getan, daß es nur immer auf unſeren Untergang ſinnt? Es ſoll böſe ausſehen in der Pfalz und den ganzen Rhein entlang. Es iſt, als ſei es der Antichriſt ſelber, der als Sonnenkönig auf 11 Thron ſitzt. Und dabei leben wir im tiefſten Frieden— es iſt kein Krieg erklärt worden und nichts. Aber deutſches Land wird widerrechtlich eingenommen und zerſtört, weil es dem großen Ludwig ſo gefällt!“ klaſſe haben, durch Zuſammenfaſſung nicht zu weit auseſſ anderliegender Jahrgänge gebildet werden müſſen. 9. Dieſe Unterrichtsſtunden werden ſo zu verteilen ſein daß eine möglichſt gleichmäßige Belaſtung des Lehrkörpen eintritt. 10. Zum Schluß hebe ich noch ausdrücklich hervor, daß der Sonntag der Familie vorbehalten bleibt, daß alſo auch kein anderer Jugendbund berechtigt iſt, am Sonm⸗ tag ſeine ſchulpflichtigen Angehörigen für irgendwelche Per anſtaltungen in Anſpruch zu nehmen. b 11. Der Erlaß tritt ſofort in Kraft. 5 Die Anmeldung zum Reichs näht ſtanh Durch die Verordnung vom 6. Juli 1934 wird mi hohen Strafen bedroht, wer entgegen der öffentlichen Aufforderung des Reichsbauernführers vom 25. Juni 193 die Anmeldung zum Reichsnährſtand, Hauptabteilung unterläßt. Um die in verſchiedenen Händlerkreß ſen, beſonders bei den Lebensmittelhändlern, etwa hervor gerufenen Zweifel über die Zugehörigkeit und die Anmelde pflicht zum Reichsnährſtand auszuräumen, und Betriebs inhaber dadurch vor Strafen zu bewahren, gibt der Reichs miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft amtlich Folgen des bekannt: hören: 1. Betriebe, die nur Landhandel im Sinne der Dritten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes vom 16. Februar 1934 und der Nach tragsliſte vom 25. Juni 1934 betreiben. Dieſe Betriebe ſind in der öffentlichen Aufforderung des Reichsbauernführerz vom 25. Juni 1934 verzeichnet. 2. Betriebe, die neben dieſem Landhandel in unerheb⸗ lichem Maße andere Waren, wie z. B. Tee, Kaffee, Sah oder Putzmittel vertreiben. Die vorbezeichneten Betriehe haben ſich entſprechend der öffentlichen Aufforderung dez Reichsbauernführers vom 25. Juni 1934 lediglich bein Reichsnährſtand anzumelden. II. Nicht zum Reichsnährſtand gehören ſolche Betriebe, die neben anderen Waren nur in unerheblichen Maße Landhandel betreiben. Dieſe Betriebe brauchen ſich beim Reichsnährſtand nicht anzumelden. i III. Sowohl zum Reichsnährſtand als auch zu einer etwaigen anderen Standes⸗ oder Berufs vertretung gehören ſolche Betriebe, die in nicht un⸗ erheblichem Maße ſowohl Gegenſtände des Landhandels wie auch andere Waren führen. Auch dieſe Betriebe haben ſich beim Reichsnährſtand anzumelden. Ob auch eine Anmeldung bei einer etwaigen anderen Standes⸗ oder Berufsvertre⸗ tung notwendig iſt, richtet ſich nach den hierfür geltenden beſonderen Vorſchriften. Entſtehen hiernach bei einem Betriebsinhaber Zweifel, ob eine Anmeldung zum Reichsnährſtand notwendig iſt, ſo empfiehlt es ſich, mit Rückſicht auf die in der erwähnten Verordnung vorgeſehenen hohen Strafen, die Anmeldung beim Reichsnährſtand vorſorglich vorzunehmen. Der Kyffhäuſerbund zum 2. Auguſt. Der Deutſche Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ veröffent⸗ licht zum 2. Auguſt folgenden Aufruf: Zum zwanzigſten Male jährt ſich der Tag, an dem das große Volksheer auszog, in einem uns aufgezwungenen Krieg die bedrohte deutſche Heimat zu ſchützen. Ungeheure Opfer an Leben und Blut wurden gebracht. Zähe haben wir gerungen gegen eine Welt von Feinden bis zum bitteren Ende. Darum erfüllen wir alten Soldaten eine beſondere Pflicht an dieſem Tage heldiſcher Erinnerung uns zu Worle zu melden. Wir haben den Geiſt von 1914/18 aus den Trich⸗ terfeldern und Schützengräben des Weltkrieges durch 14 ſchwere Jahre der äußeren Schwäche und inneren Volks⸗ zerriſſenheit hindurch als unverlierbares heiliges Erbe der Free treu bewahrt und gepflegt. „Anſer ehemaliger unbekannker Fronkſoldat, der heulige N Führer des deutſchen Volkes, Adolf Hitler, hal unſe. rem Soldatentum wieder Heimakrecht in den deulſchen Landen gegeben. Wir danken ihm hierfur Er preßte beide Fäuſte gegen die Stirn und ging er⸗ regt im Zimmer auf und ab. Frau Emerentia nickte umdüſterten Blicks vor ſich hin. Dann ſägte ſie begütigend: „Ich meine, daß die Stadt Worms nichts zu befürchten hat, Seidenbender. Dieweil wir doch nimmer zur Pfalz gehören, ſondern freie, deutſche Reichsſtadt ſind.“ Er wollte auflachen und etwas erwidern Aber er be⸗ ſann ſich. Wozu die alte Frau unnötig ängſtigen, ehe es wirklich ſoweit war? So trat er vom Fenſter zurück und auf die Greiſin zu. „Kommt Zeit— kommt Rat, Battenbergerin. Wir dir⸗ 5 fen darum unſeren Mut und unſeren guten Willen nim⸗ Wieder beugte er ſich tief über die ſonnendurchfluteten Eckzimmer. Als er die Treppe hinunterſtapfte, öffnete ihm die Magd eilfertig die hohe Dielentür und f 5 ließ ihn hinaus. Sie mußte dabei wieder unzählige Male knickſen, was ihren ſteffen, alten Beinen recht ſauer wurde. f An der Gartenmauer ſtand Sibylle Battenberg und mehr Abteilungen, die etwa die Größe einer Durchſchnilt⸗ J. Ausſchließlich zum Reichsnährſtand 9 25: f verſchrumpelte, lleine Greiſenhand und ging ſchweren Schrittes aus dem ſchaute dem Davonſchreitenden nach, ohne daß Seidenben⸗ der ſie ſehen konnte a e f Ihre blauen Augen waren groß und traurig und ſie ſchüttelte ein paarmal den blonden, lockigen Kopf. „Hätte gern noch länger mit ihm geſprochen, aber et meint wohl, daß ich ängſtlich bin und zimperlich. Nur wei ich ſo von den Wildheiten der Franz e ſprach!“ ie ſeufzte und wiſchte ſich mit dem Handrücken über die Augen. 5 Da hörte ſie laut ihren Namen rufen. Es war die Muhme Dorothee, die ſie ſchon lange 92 hatte. „Du ſollſt zur Ahne kommen, Sibylle. Sie hat ſchon vorhin gefragt nach dir.“ 3 i Sibylle ſtieg langſam die ſteinernen Stufen empor, die vom Garten in das Haus führten. Das leichte, roſa u weiß geſtreifte Morgenkleid bauſchte ein weicher Wind, der N ſchmeichelnd von Weſten her kam und über 15 Rhein wei⸗ terſprang. Die blonden Locken, die loſe auf die Schultern niederhingen, waren ein wenig zerzauſt und in dem ſchma⸗ len Geſicht war ein bekümmerter Ausdruck. f „Iſt es wegen des Briefes, Dorothee?“ fragte ſie leiſe und es war wie Angst in ihren großen, blauen Augen. e rn r milts, Us ein. bein perz rheb⸗ Salz triebe des beim ſolche 1 ſich ch zu ufs un 5 wie n ſich dung rtre⸗ nden eifel, ynten dung fent⸗ das enen jeure wir teren dere Jorte rich⸗ 9 14 olks⸗ der lige unſe⸗ ſchen 2, S ee o haltszahlungen verfügt. wird eine Unkerſuchung eingeleitet. Die Vorbereitung des Angriffs Vorfall verwendet en 29 ſind. Sie wurden vormittags von einer unbekannten Perſon Wir Kameraden des Kyffhäuſerbundes, des größten Soldatenbundes der Welt, ſind mit Recht ſtolz auf das hohe Gut unſerer Tradition, deren letzte Wurzeln in die Zeit Friedrichs des Großen und der Freiheitskriege zurückreichen. Zieſe alte Soldatentradition mit neuem und lebendigem Geiſte zu erfüllen, iſt eine hohe und ehrenvolle Aufgabe. In dieſer von uns leidenſchaftlich vertretenen Geiſteshaltung des ewigen deutſchen Soldatentums fühlen wir uns aber auch beſonders eng verbunden mit unſerer deutſchen Wehr⸗ macht. Soldatiſche Pflichttreue, Opferbereitſchaft und Tatge⸗ ſinnung werden uns auch weiterhin ſtark machen, mitzu⸗ ſchaffen am großen Aufbauwerk und zum Schutze unſeres Vaterlandes. Das Entſcheidende für Deutſchlands Zukunft liegt im Wehrwillen und in der Wehrkraft unſeres Volkes. Wir alten Fronkſoldaten kennen den Krieg und wollen daher den Frieden. Wir wollen aber den Frieden, wie ihn der Führer Adolf Hitler zu wiederholten Malen freimütig und ehrlich aller Welt angeboten hat, den Frieden der Ehre und der Freiheit, der Sicherheit und Gleichberechtigung. In dieſem Sinne wiederholen wir das heute vor 20 Jahren abgelegte zeugnisſtarke Bekennknis unſerer Treue für Volk und Vaterland. Wir haben alle nur ein Ziel: es heißt Deutſchland.— gez. Reinhard, Oberſt a. D., Bundesführer dse Deukſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“. Politiſches Allerlei Die polniſchen Jſolierungslager. In einer Sitzung der polniſchen Regierungspartei machte Miniſterpräſident Koczlowſki Mitteilungen über die wirt⸗ ſchaftliche und innerpolitiſche Lage. Die Errichtung von Iſolierungslagern erachte die Regierung als unerläßliches Mittel zur Erziehung jener Elemente, die ſich zu Terror⸗ maßnahmen gegen die öffentliche Ordnung verſtanden. Mit rückſichtsloſer Strenge werde die Regierung alle Erſchei⸗ nungen des Anarchismus ausrotten, insbeſondere bei den jüdiſchen Gruppen, um die geſunden Volksteile vor der Zer⸗ ſetzung durch dieſe Elemente zu ſchützen. 1 Der litauiſche Außenminiſter in Moskau. Moskau, 1. Auguſt. Der litauiſche Außenminiſter La⸗ zoraitis iſt in Begleitung des ſowjetruſſiſchen Geſandten in Kowno, Karſki, in Moskau eingetroffen. Auf dem Bahnſteig wurde der litauiſche Gaſt u. a. von Mitgliedern des Außen⸗ kommiſſariats mit Litwinow an der Spitze empfangen. Die erſten Volksgerichtsurteile Verſuchte Jerſetzungsarbeit in der Reichswehr. Berlin, 1. Auguſt. Der am Mittwoch zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen⸗ getretene Volksgerichtshof hat bereits zwei Urteile gefällt. Den erſten Senat beſchäftigte die Anklage gegen den 26⸗ jährigen Johannes Brinkheger aus Heeszen in Weſt⸗ falen, dem die Anklage Vorbereitung zum Hochverrat durch ſtaatsfeindliche Propaganda und kommuniſtiſche Zer⸗ ſetzungsarbeit vorwarf. Der Angeklagte verſuchte ſich her⸗ guszureden, daß er weder leſen noch ſchreiben könne und daher den Inhalt der von ihm verbreiteten Zerſetzungs⸗ ſchriften nicht gekannt habe. Das Volksgericht verurteilte Brinkheger zu zwei Jahren Gefängnis. Vor dem zweiten Senat hatte ſich der frühere Ortsgrupp⸗ penleiter der KPD in Perleberg, der 31jährige Theiß, wegen Zerſetzung der Reichswehr zu verantworten. In dieſer Verhandlung machte Oberreichsanwalt Eichler, der Leiter der Abteilung Hochverrat bei der Reichsanwaltſchaft am Volksgerichtshof, grundſätzliche Ausführungen über die Bedeutung der Zerſetzungstätigkeit als politiſches Kampf⸗ mittel der KPD. „Ich warne jeden,“ ſo erklärte der Vertreter der Reichs ⸗ anwalkſchaft mit erhobener Stimme,„ſich in Zukunft an unſerer Reichswehr und RKeichsmarine ſowie Schutzpolizei zu vergreifen.“ a Das Gericht verurteilte den Angeklagten Theiß zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus. Der Strafantrag hatte auf zwei Jahre drei Monate Zuchthaus gelautet. Die Maßnahmen gegen„Minderbeteiligte“ 5 Konzentrationslager und Vermögensbeſchlagnahme. Wien, 1. Auguft. Das Bundesverfaſſungsgeſetz, wonach Minderbeteiligte an dem Aufſtand der letzten Tage, unbeſchadet einer ge⸗ richtlichen Strafe, in ein Konzentrationslager zu ſchwerer Zwangsarbeit übergeführt werden können, iſt erſchienen. Außerdem wird bei allen Perſonen, gegen die in Zuſam⸗ menhang mit den Ereigniſſen vom 25. bis 27. Juli eine ge⸗ richtliche Unterſuchung eingeleitet iſt, auf Vermögens⸗ beſchlagnahme erkannt werden. Im Falle eines Frei⸗ ſpruches wird das Vermögen wieder zurückgegeben Wie weiter mitgeteilt wird, wurden der Geſandte Dr. Anton Rintelen, ferner der Hofrat der Polizei, Otto Steinhäusl ſowie Polizeikommiſſar Leo Gotzmann unter vorläufiger Kürzung ihrer Bezüge auf zwei Drittel ihres Dienſtes enthoben. 5 Der Landesſchulrat von Kärnten hat für die Schulen der Bezirke Spittal an der Drau, St. Veit an der Glan, Völker⸗ markt, Wolfsberg und Feidkirchen die Einſtellung aller Ge⸗ Gegen alle Lehrer dieſer Bezirke Wien, 2. Auguſt. Die polizeiliche Unterſuchung des Putſches vom 25. Juli hat ergeben, daß die Aufständischen in Wien ihre Waf⸗ ſen und Uniformen am Mittwoch vormittag auf einem Holzlagerplatz im 20. Bezirk ver borgen N Erſt am Mittwoch vormittag wurden dieſe Gegenſtände in die Turn⸗ halle im 7. Bezirk gebracht. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß die Führer der fünf Kraftwagen, die bei dem wurden, vollkommen unſchuldig er en angerufen, ſich zu einem großen Transport in die Sieben⸗ ſterngaſſe ebe, ober ihnen bedeutet worden 55 daß es ſich um einen ſtaatlichen Auftrag handele. Das ganze Manöver war ſo geſchickt eingefädelt worden, daß keiner der Kraftwagenführer noch der Kraftwagenbe⸗ ſitzer irgend einen Verdacht ſchöpfte, zumal das bekanntge⸗ gebene Fahrziel Bundeskanzleramt überhaupt dazu ange⸗ kan war, jeden weiteren Zweifel zu zerſtreuen. a Außzer den hingerichteten beiden Führern der Aufſlän⸗ diſchen wurden noch weitere 20 Anführer beim Ueberfall auf das Bundeskanzleramt ermiklelt. In das Welſer Ariegs⸗ gericht ſind 200 Perſonen wegen Teilnahme an dem Auf- tand eingeliefert worden Es befinden ſich darunter zahl. 5 kellefuelle und 8 5 kaatsbeamfe. 3 an e Aus denaliadisclies Lande Schärfſtes Vorgehen gegen Gerüchkemacher. Karlsruhe. Das Badiſche Staatspolizeiamt nahm die in Haßmersheim wohnhaſten Robert Kühner und Hein rich Herkert in Schutzhaft. Beide kritiſierten in völlig un⸗ gerechtfertigter und böswilliger Weiſe die Siedlungsmaß⸗ nahmen der Regierung und ſtellten die den Tatſachen völlig widerſprechende Behauptung auf, daß die Mark im Aus⸗ land nichts mehr gelte. Derartige Aeußerungen böswilliger Elemente, die nur von der Kritik leben und zu ſchlecht oder zu dumm ſind, um begreifen zu wollen oder zu können, daß die nationalſozialiſtiſche Staatsführung durch die Schuld anderer vor die Rieſenaufgabe geſtellt iſt, ein Volk in ſei⸗ nem Exiſtenzkampf gegen eine Welt von Widerſachern am Leben zu erhalten, untergraben die Widerſtandskraft und das Vertrauen des Volkes. In Zukunft werden daher ſolche Gerüchtemacher und Verräter unnachſichtig ſichergeſtellt und der Staatsanwaltſchaft zur Beſtrafung nach Paragraph 3 der Verordnung des Reichspräſidenten zur Abwehr heimtük⸗ kiſcher Angriffe gegen die Regierung der nationalen Er⸗ hebung vom 21. März 1933 übergeben. Arteil im Bürgermeiſterprozeß Sechs Angeklagte verurteilt.— Vier Freiſprüche. () Karlsruhe, 1. Auguft. Im Bürgermeiſter⸗Korrup⸗ tionsprozeß gegen Grampp und die neun Bürgermeiſter wurde durch die Große Strafkammer folgendes Arteil gefällt: Direktor Ehriſtian Grampp: Vier Monate Gefängnis wegen Beihilfe zur Untreue; Bürgermeiſter i. R. Adolf Meyer⸗Breiſach: Vier Monate Gefängnis wegen Beihilfe zur Untreue; Bürgermeiſter i. R. Dr. Trautmann⸗Schwetzingen: Sieben Monate Gefängnis wegen Beihilfe zur Antreue; Bürgermeiſter i. R. Otto Bleſch⸗Radolfzell: Freiſprechung; Bürgermeiſter i. R. Joſef Trunzer⸗Säckingen: Vier Monate Gefängnis wegen Beihilfe zur Untreue; Bürgermeiſter Fritz Kölmel⸗Hornberg: Freiſprechung; Bürgermeiſter i. R. Hein⸗ rich Albert Wirth⸗Eppingen: Fünf Monate Gefängnis wegen Betruges; Bürgermeiſter i. R. Georg Menges-Gernsbach: Freiſprechung; Bürgermeiſter i.“ R. Chriſtian Koch⸗Laden⸗ burg: Drei Monate Gefängnis wegen Beihilfe zur Antreue; Bürgermeiſter i. R. Karl Otto Schemenau⸗Bretten: Frei⸗ ſprechung. Deutſcher Genoſſenſchaftstag vom 9. bis 12. September in Baden-Baden. Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Der 70. Deutſche Genoſſenſchaftstag findet in dieſem Jahr in Baden⸗Baden vom 9. bis 12. September 1934 ſꝗtatt. Gleichzeitig kann der Deutſche Genoſſenſchaftsverband in die⸗ ſem Jahr auf ſein 75jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Tagung ſteht unter dem Zeichen der Auswirkungen des Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung. Die Anter⸗ ſtütung der Maßnahmen der Reichsregierung durch weit⸗ gehende Verſorgung des Handwerks, Handels und Gewerbes mit den nötigen Krediten zur natürlichen Ankurbelung der Wirtſchaft werden den Mittelpunkt der Verhandlungen bilden. U Heidelberg.(Von der Univerſität.) Der plan⸗ mäßige außerordentliche Profeſſor an der Heſſiſchen Lan⸗ desuniverſität Gießen, Dr. jur. Eduard Bötticher, hat einen Ruf als perſönlicher Ordinarius für bürgerliches Recht und Wirtſchaftsrecht an die Aniverſität Heidelberg zum 1. Okto⸗ ber 1934 angenommen. I Mosbach.(Die Bergfeldſiedlung.) Die feier⸗ liche Einweihung der Bergfeldſiedlung ſoll nunmehr am Sonntag, den 16. September ds. Is. ſtattfinden. Der Reichsſtatthalter und andere namhafte Regierungsvertreter, der Landesbauernführer und die Kreisbauernführer werden an der Feier teilnehmen. ö() Muggenſturm.(Unfall.) Auf der Landſtraße ſtießen ein Radfahrer und ein Motorradfahrer zuſammen. Erſterer wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ins Raſtatter Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden mußte. () Untergrombach.(Von Weſpen überfallen.) Der Landwirt Michael Becker wurde von Weſpen derart zu⸗ gerichtet, daß er ohnmächtig zuſammenbrach und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. () Rheinsheim(bei Philippsburg).(Schuppen⸗ brand.) Ein Schuppen der Badiſchen Dachpappen⸗ und Teerproduktenfabrik ging in Flammen auf. Der abgebrannte Schuppen wurde zum Jochen von Teeröl benutzt. Der Be⸗ trieb erlitt keine Unterbrechung. 5 2 (), Linz.(Kirchliche Feier.) Anläßlich der Wieder⸗ eröffnung der erneuerten Kirche fand eine Feier ſtatt, woran u. d. auch die Geiſtlichen des Bezirks teilnahmen. Der Feſt⸗ gottesdienſt wurde durch eine Gefallenenehrung des Bürger⸗ meiſters Laſch eingeleitet. Anſprachen hielten Pfarrer Kühn von hier, Oberkirchenrat Voges⸗Karlsrühe und Dekan Büh⸗ ler⸗Lichtenau. Es wirkt. mit der Geſangverein, der Muſik⸗ verein und die Schüler. Landeskirchenmufikdirektor Prof. Dr. Poppen ſpielte die Orgel.— In einer Abendfeier in der Kirche hielt Pfarrer Kühn einen Vortrag über„Das Dorf Link und ſeine Geſchichte“. d ( Hambrücken.(Jäher Tod.) Der 45jährige Land⸗ wirt Sebaſtian Bohn wurde von einem Schlaganfall betrof⸗ fen, der ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Der Verſtorbene hinterläßt eine Witwe mik 5 unmündigen Kindern. f (ö) Elchesheim.(Revolver als Spielzeug.) Ein 12jähriger Knabe ſpielte mit einem Revolver, der unglück⸗ jlicherweiſe noch geladen war. Der Schuß ging plötzlich los und traf einen 10jährigen Spielkameraden in den Bauch. Der Junge wurde ſchwer verletzt ins Raſtatter Krankenhaus gebracht. FFF f O. Freiburg i. Br.(Schwerer Verkehrsunfall.) Biſchoff auf die 8. der Ablehnung für die betreffende Genoſſenſchaf hingewieſen hatte. Der Genoſſenſchaftsverband wird jetzt de Liquidation der widerſtrebenden Geno 1 eee, 955 8 Lalcale Nuudocliau Apotheker Emil Ketterer An den Folgen einer Operation ſtarb geſtern nach⸗ mittag Herr Apotheker Emil Ketterer. Als hervorragender Fachmann hat Herr Ketterer ſeine lange Tätigkeit hier als Apothekenleiter ganz in den Dienſt der Volksgeſundheit geſtellt. Vorbildliche, allgemein anerkannte Gewiſſenhaftig⸗ keit und größte Pflichterfüllung in ſeinem Berufe, zeich⸗ neten ſein Leben beſonders aus und erwarben ihm größte Hochachtung ſeiner Mitbürger. Stille Mildtätigkeit und ſtete Hilfsbereitſchaft nicht nur ſeinen Untergebenen, denen er ſtets väterlicher Freund und Berater war, ſondern auch weiten Volkskreiſen gegenüber ſichern ihm ſtete Dank⸗ barkeit. * Prüfung hauswirtſchaftlicher Lehrlinge. Bei genügender Beteiligung findet Ende September oder Anfang Oktober eine Pröfung ländlich⸗hauswirtſchafklicher Lehrlinge an der Haushaltungsſchule— Schloß Bauſchlott — ſtatt. Jeder unbeſcholtene weibliche Lehrling kann nach Ableiſtung einer mindeſtens zweijährigen Lehrzeit in einem vom Reichsnährſtand, Landesbauernſchaft Baden, anerkannten oder zugelaſſenen Betrieb und nach Vollendung des 18. Lebensjahres zur Prüfung zugelaſſen werden. Die Anmeldun⸗ gen zur Lehrlingsprüfung müſſen bis ſpäteſtens 1. Scheidung (September) bei der Landesbauernſchaft Baden, Haupkab⸗ teilung 2, Abteilung D, Karlsruhe, Stephanienſtraße 43, erfolgen. Eine Prüfungsgebühr von 5 Mark iſt bei Beginn der Prüfung zu entrichten. Eingeſchloſſen ſind darin die Koſten für Wohnung und Verpflegung während des Aufent⸗ haltes in Bauſchlott. — Fernſprechkundendienſt billiger. Vom 1. Auguſt ab treten deim Fernſprechkundendienſt folgende Gebühren⸗ ermäßigungen ein: Die Uebermittlung von drei Nachrichten bis zu ſe 15 Wörtern an Anrufer oder die Aufzeichnung von drei Anrufern nach Name und Rufnummer koſtet 10 Pfennig. Die Gebühr von 10 Pfennig für vergebliche An⸗ rufe der KD. ⸗Stelle fällt weg; es beſteht allerdings nur An⸗ ſpruch auf viermaligen Anruf. Die Gebühr für das Wecken wird von 20 auf 10 Pfennig geſenkt. — Von der Hautatmung. Viel zu wenig wird die Be⸗ deutung der Hautatmung geſchätzt, denn es iſt immer noch nicht genügend bekannt, daß die Atmung nicht allein durch die Lunge, ſondern zum großen Teil durch die Haut erfolgt. Die Haut unterſtützt in hohem Maße die Tätigkeit der In⸗ nenorgane und entlaſtet ſie in ihrer raſtloſen Arbeit. Die Hautatmung braucht jedoch eine Unterſtützung durch geeig⸗ nete Hautpflege. Tägliches Baden oder Abwaſchen des gan⸗ zen Körpers, Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbäder, Sport und Be⸗ wegung im Freien, zweckmäßige Kleidung und poröſe Unterwäſche ſind die beſten Mittel, den ganzen Körper ab⸗ zuhärten und geſund zu erhalten. Das Arbeitsamt im Arteil der Volksgenoſſen. Einer, der in Arbeit kam, ſagt: Wieviele Volksgenoſſen, die auf Plakaten und in Zeitungsartikeln auf die Arbeitsſchlacht hingewieſen werden, fragen oft: gibt es denn überhaupt noch Arbeitsmöglichkeit? Wer täglich die Möglichkeit hatte, mit den Männern, die heute in dieſen Hallen, früher dem Schrecken der Ar⸗ beitſuchenden, in ſtetem Verkehr zu ſtehen, der konnt. richtig den Unterſchied gegen früher wahrnehmen. Wo ſonſt nur der Arbeit bekam, der den Herren gut befreundet war, kann jeder Einzelne die freudige Ueberraſchung erleben, daß heute auf allen Stellen gerecht gehandelt wird. Ohne Unterſchied der Perſon wird jede dem Arbeitsamt gemeldete Stelle beſetzt. 5 Wem allein haben wir das zu verdanken? Nur einem Manne, unſerem Führer Adolf Hitler. Er war der Weg⸗ bereiter dieſes neuen Deutſchland, der Mann, der mit eiſernem Beſen in Deutſchland die Bonzen von ihren Poſten jagte, und dafür Männer ſetzte, die Verſtändnis für die Not der breiten Maſſe hatten. Welch ein Gefühl es iſt, wenn man nach langer Zeit einen Arbeitsplatz zugewieſen bekommt, kann nur der er⸗ meſſen, die wie ich jahrelang das Elend der Arbeits⸗ loſigkeit am eigenen Leibe verſpürte. 6 Dank den Männern, die durch ehrliche und gerechte Vermittlung uns einen Arbeitsplatz geſchaffen haben! Froh ziehen wir wieder an unſere Arbeitsſtätte, freudig ver⸗ richten wir unſere Arbeit. Heller leuchtet uns die Sonne, freier gehen wir durchs Leben. Unſere Bruſt durchzieht ein Gefühl grenzenloſer Liebe und heißer Dankbarkeit für unſeren Führer und die Männer, die uns wieder Arbeit und damit neuen Lebensmut ſchenkten. Dieſem Ge⸗ fühl können wir dadurch Ausdruck verleihen, daß wir ver⸗ ſprechen, unſere ganze Kraft einzuſetzen, gleich ihnen mit⸗ zuwirken am Aufbau unſeres geliebten Vaterlandes. Einer, der noch arbeitslos iſt: Ich möchte hier meiner inneren Ueberzeugung bezugs des früheren ünd heutigen Arbeitsamtes Ausdruck ver⸗ leihen. Ich bin 34 Jahre alt und ſchon längere Jahre arbeitslos. Ich habe währenddeſſen ſchon bittere Zeiten ohne Geld und gequält vor Hunger hinter mir. Vor der nationalſozialiſtiſchen Revolution war ich faſt täglicher Gaſt des Arbeitsamts um Nachfrage wegen Arbeit, aber leider immer vergebens. Ich hoffte in dieſer Zeit nicht mehr auf Arbeit und hatte mich auch mit dieſem Elend, immer als Arbeitsloſer mein Daſein zu friſten, ſchon abgefunden. Der tägliche Weg zum Arbeitsamt war bei mir zur Ge⸗ wohnheit geworden, denn das Arbeitsamt war nicht mehr Vermittlungsſtelle, ſondern nur Sammel⸗ und Aufenthalts⸗ platz für Arbeitsloſe. Mein Vertrauen und Hoffen zum Arbeitsamt war völlig geſchwunden. Nachdem das Arbeits⸗ amt na-) der Revolution durch gewiſſenhafte, beherzte Männer beſetzt ſſt, welche auch das Elend der Arbeitsloſen kannten und mitfühlten und es ſich zur Aufgabe machten, uns Arbeftsloſen nach Kräften zu helfen, die das Arbeits⸗ amt im nationalſozialiſtiſchen Sinn neu aufbauten, faßte ich wieder ſeſtes Vertrauen zu ihm. Es iſt bereits jetzt ſchon gelungen, tauſende von Arbeitsloſen in Mannheim unter⸗ zubringen. Auch ich werde die Hoffnung und den Mut nicht ſinken laſſen, indem es auch weiter gelingt, mit jedem Tage weitere Arbeitsloſe in Arbeit zu bringen, daß auch mich das Glück, wieder in Arbeit zu kommen, treffen wird. Ich fühle mich deshalb auch als Arbeitsloſer ver⸗ pflichtet, mich jeglichen Anordnungen des Arbeitsamtes zu unterwerfen und auszuführen, indem ich davon überzeugt bin, daß tatſächlich wieder Vermittlungsſtelle ge⸗ e„F 4 — Uebernachken in Jugendherbergen billiger. In einer Mitteilung des Reichsverbandes für Deutſche Jugendher⸗ bergen wird hervorgehoben, daß die Hitlerjugend, der BDM., das Deutſche Jungvolk und die Schulen ſich in ſelbſt⸗ loſer Einſatzbereitſ chaft für den Opfertag des Jugendher⸗ bergswerkes zur Verfügung geſtellt haben. Als Dank und Anerkennung werde mit Wirkung vom 1. Auguſt 1934 an die Uebernachtungsgebühr für jugendliche Wandergruppen der HJ., des BDM., des JV. und der Schulen(mindeſtens drei Perf onen, die mit Führerausweis wandern), auf 20 Pfennig herabgeſetzt. Die Uebernachtungsgebühr für jugendliche Einzelpanderer werde vom gleichen Termin auf 30 Pfennig feſtgeſetzt. Der Kopfgeldſatz für Erwachſene bleibe derſelbe wie bisher. RNapsanbau in der Praxis Durch die Maßnahmen der Reichsregierung, die einen verſtärkten Anbau von Oelfrüchten vorſehen, iſt bereits im letzten Jahre die Anbaufläche für Raps ſtark geſtiegen. Doch iſt ſie noch immer viel zu klein, um von weitgehender Bedeutung für die deutſche Fettverſorgung zu ſein. Ein verſtärkter Anbau von Oelfrüchten iſt daher unbe⸗ dingt notwendig, und die Reichsregierung hat in der Er⸗ kenntnis dieſer Tatſache ſich daher auch entſchloſſen, im kom⸗ menden Jahre 1935 den Rapsanbauern die gleichen Ver⸗ günſtigungen wie in dieſem Jahre zu Hadan das heißt, ihnen einen Mindeſtpreis von 30 Mark je Doppelzentner Rapsſaat zu garantieren. Auch für die Anbauer von Raps, die ihn im eigenen Betriebe verwerten, werden im kom⸗ menden Jahr die gleichen Vergünſtigungen wie in dieſem Jahr gewährt. Im Folgenden ſollen daher noch einmal einige Fingerzeige für den Anbau von Raps gegeben werden. Der Raps verlangt ein gut abgelagertes Keimbett, da in einem nicht garen Boden der Aufgang zu ungleichmäßig wird und dadurch ein guter Ertrag nicht erwartet werden kann. Die Ausſaat des Winterrapſes erfolgt am beſten in der erſten Hälfte des Auguſt. Eine Ausſaat nach dem 15. Auguſt bringt faſt immer einen weſentlichen Ertragsrück⸗ fen der Winterölfrüchte, das vielfach empfohlen wird, iſt ſehr gefährlich und hat ſchon oft ganze Felder zum Abſterben gebracht. Als Reihenweite empfiehlt ſich 30 bis 40 Zentimeter. Als Ausſaattiefe ſind etwa 2 bis 3 Zentimeter zu erſtreben. Die Ausſaat darf keinesfalls bei naſſem Boden erfolgen, da die jungen Wurzeln den durch die Drillſchare dann geſchaffe⸗ nen feſten Boden der Sohle nicht durchdringen können, ſondern zu kümmern beginnen. Reichliche Stallmiſtdüngung iſt zweck⸗ mäßig. Wenn auch der Anbau der Oelfrüchte manche Schwie⸗ rigkeiten und manche Gefahren bietet, ſo iſt doch damit auch eine große Reihe von Vorzügen verbunden, die die Nachteile weit überwiegen. So iſt zum Beiſpiel bekannt, daß der Weizen nach Oelfrüchten faſt niemals von Fuß krankheiten heimgeſucht wird, daß dadurch Weizen nach Oelfrüchten außer⸗ ordentlich ſichere Erträge bringt. Es kann daher allen Bauern und Landwirten, die über die notwendigen Böden und Klimalagen verfügen, empfohlen werden, dem Anbau von Raps mehr Beachtung zu ſchenken. Vom deutſchen 7 Weinmarkt Das freihändige Weingeſchäft bewegte ſich in den letz⸗ ten Tagen in allen deutſchen Weinbaugebieten verhältnis⸗ mäßig ſtetig. Für den laufenden Bedarf wurden und wer⸗ den noch überall kleinere Umſätze getätigt, ſo daß man ſelbſt in jenen Weinbaugebieten, wo bisher die Einlagerungen noch recht groß waren(Saar, Moſel) mit einer normalen Räumung der Keller bis zu Beginn der neuen Ernte rech⸗ nen darf. In den ſüddeutſchen Weinbaugebieten war das Geſchäft vor allem in den 33er Weinen, die ſich allenthal⸗ ben zu brauchbaren geſunden Konſum⸗ und Qualitätsſachen entwickeln, gut, wenn auch nicht mehr ſo lebhaft wie vor etwa zwei Monaten. An Moſel und Saar haben inländiſche Schaumweinkellereien in letzter Zeit noch größere Mengen 3gzer Weißweine erworben. In beſſeren und beſten Sachen herrſcht auf der ganzen Linie mehr oder minder Ruhe. Im allgemeinen kann geſagt werden, daß ſich die derzeitigen etwas erhöhten Preiſe ſo ziemlich halten dürften und zwar trotz der relativ günſtigen Ausſichten für den kommenden Herbſt. Auch in den ſüddeutſchen Weinbaugebieten wie in gang. Die Ausſaatmenge richtet ſich nach dem Garezuſtand des Bodens. Bei guter gartenmäßiger Beſtellung und rich⸗ tiger Gare genügen oft ſchon 4 bis 8 Kilo je Hektar. Da aber die jungen Oelfrüchte unter Umſtänden durch Kohlerd⸗ fie Ackerraupen und Engerlinge beſchädigt werden, ſo emp⸗ fiehlt es ſich, eine etwas ſtärkere Ausſaat zu wählen und bei einem zu dichten Stand der aufgehenden Oelfrüchte durch Hacken mit der Maſchine quer zur Drillſpur eine ent⸗ ſprechende Lichtung des Beſtandes vorzunehmen. Ein Schröp⸗ der Pfalz, in Württemberg, Baden, werden jetzt die kleinen Reſtbeſtände in erſter Hand zu durchweg be⸗ haupteten Preiſen langſam aufgekauft, ſo daß bis Herbſt⸗ beginn auch dieſe Gebiete nahezu ganz geräumt ſein 11 Bemerkenswert iſt, daß ſich die meiſten Weinhandelsbetrieb bei ihren derzeitigen Einkäufen auf das Notwendigſte be⸗ ſchränken. Weine alter Jahrgänge trifft man immer ſel⸗ tener in den Erzeugerkellern an. Kraſtfahrzeugunfälle in Baden Was die Statiſtik des Jahres 1933 lehrt. Die Statiſtik der Kraftfahrzeugunfälle, die allj jährlich unter Mitwirkung der Polizeibehörden vom Badiſchen Sta⸗ tiſtiſchen Landesamt durchgeführt wird, umfaßt alle Stra⸗ ßenverkehrsunfälle, die von Kraftfahrzeugen jeder Art, ſei es von Krafträdern, e oder Kraftomnibuſ⸗ ſen, ſei es von Laſt kraftwagen Lieferwagen oder Zugmaſchjinen verurſacht werden. Nach den Ergebniſſen dieſer Statiſtik haben ſich im Jahre 1933 in Baden insgeſamt 6022 Krafffahr⸗ zeugunfälle ereignet. Gegenüber dem Vorjahr mit 5824 Un⸗ l iſt die Unfallkurve etwas geſtiegen und zwar um 192 Fälle oder 3,4 v. H.; die Zunahme iſt in erſter Linie wohl auf den erhöhten Beſtand von Kraftfahrzeugen und den dadurch bedingten größeren Straßenverkehr zurückzuführen. Nahezu die Hälfte dieſer Unfälle(27440 11 0 auf die fünf größten Städte des Landes. An der Spitze ſteht Mann⸗ heim mit 1018(im Vorjahr 957), an zweiter Stelle kommt Karlsruhe mit 670(im Vorjahr 629) Unfällen. Es folgen Freiburg mit 481(im Vorjahr 416), Heidelberg mit 415 (im Vorjahr 395) und Pforzheim mit 160(im Vorjahr 189). Die wenigſten Unfälle waren im Amtsbezirk Pfullen⸗ dorf mit 18 zu verzeichnen. Daß in den Sommermonaten zur Hauptreiſezeit ver⸗ hältnismäßig die meiſten Unfälle vorkamen und daß dabei zahlreiche außerbadiſche Kraftfahrzeuge beteiligt waren, darf bei einem Fremdenverkehrsland wie Baden nicht weiter Wun⸗ der nehmen. So ließen ſich die meiſten Kraftfahrzeugunfälle in den Ferienmonaten Juli(771) und Auguſt(700) feſt⸗ ſtellen. 5 f Einen gewiſſen Lichtblick auf dieſer Schattenſeite unſeres neuzeitlichen Verkehrsweſens bedeutet die Feſtſtellung, daß bei der weitaus größten Mehrzahl der Kraftfahrzeugunfälle, nämlich bei 5845, die verantwortlichen Führer der Fahrzeuge ermittelt werden konnten. In 2612 Fällen wurden gegen dieſe Verkehrsſünder, in 268 Fällen gegen dritte Perſonen Polt⸗ zeiſtrafen feſfgeſetzt. Gerichtliche Verfahren wurden in 1410 Fällen gegen die Fahrzeugführer, in 83 Fällen gegen Dritte eingeleitet. Wetterbericht Das Wetter ſteht unter dem Einfluß des vor den britiſchen Inſeln liegenden Tiefs. Zurzeit haben wir noch kontinentale Luftzuf uhr und entf prechen ide bke Erwärmung, die 18 OGegengi kun in den nächſten Tagen einen Vorſtoß zühler Ozeanluft auslöſen wird.— Vorherf age: Zunehmende Gew ter eigne im Anſchluß etwas kühlere Witterung. Statt jeder besonderen Anzeige. ö liebe Frau, die Schwägerin und Tante Nach 36jähriger hiesiger Tätigkeit verschied heute im 72. Lebensjahr unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater im Alter von 36 Jahren nach Herr Apotheker Emil Ketterer. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frieda Restle geb. Ketterer Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine treubesorgte Frau Marie Hani geb. Transier zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mhm.-Seckenheim, 2. August 1934. Die Beerdigung findet morgen Freitag Nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause, Staufenerstraße 2 aus statt. Fliegenfänger 10 St. 25 9 f Clobol Mottenmittel Beutel 18 9 Naphtalin i. Schuppen Pfund 32 Mutter, Schwester, Insektenvertilgungsmittel Flit ½ Liter Blechkanne 335 7 Liter Blechkanne 2.25 Handzerſtäuber für Flit kurzer, schwerer Krankheit In tiefer Trauer: August Hanf nebst Kind— und Angehörigen. Chlorkalk Paket 16 9 Torpentinöl Terpentinersatz 30% Rabatt. : ͤv—v—— Dipl.Ing. Dr. Wilhelm Ketterer Kathol. Mütterverein, Mhm.⸗Seckenheim. Regierungsrat Dr. Rudolf Restle. Unſer Mitglied Marie Mannheim-Seckenheim, den 1. August 1934. Die Beerdigung findet am Freitag, den 3. August, nachmittags 6 Uhr vom Trauerhause, Kehlerstraße 4 aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Trauerhauſe, TTT 2 wurde ſchnell in die Ewigkeit abgerufen. Beerdigung morgen Freitag Nachmittag 5 Uhr vom Schöne Eßbirnen zu verkaufen. Kloppenheimerſtraße 24, Verſchiedene Bretter und Rahmenſchenkel ——— e jedem annehmbaren Gebot Hanf aus. Trauerbriefe zu verkaufen. Näh. in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. werden schnellstens angefertigt Druckerei des„Neckar- Bote“ Verſammlungs⸗ Kalender. 50 Tbd. Unserem Sportsfreund und Züchter ALBERT MGLL und seiner lieben Braut KATCHEN zur Heutigen 3 herglichste Glück und Segenswünsche. 0 „Jahn“. Morgen Freitag werden die Waldarbeiten auf dem Sportplatz im„Schloß“ vorgenommen. Es iſt daher Pflicht aller Turner und Sportler, heute abend zwecks Vornahme der erforderlichen Vorarbeiten zu erſcheinen.— Morgen Freitag nach der Turnſtunde wichtige Turnerverſammlung. fll-Und Verkauf von Grundbesitz, Häusern und Bauplätzen. Georg Röser Immobilien(R. D. M.). N Aeltest. Fachgeschäft am Platze n r e 0 Brioflaufenverein„alf“ ingm. geltlenhem 6 Der Vorstand. ———.—— — r Turnverein 1898, Mhm.-Seckenheim. Unserm lieben Turnbruder 0 ALBERT MCLL und seiner lieben Braut KATCHEN zur heuligen Vermdhlung herzlichste Glück- und Segenswünsche. Der Turnrat. Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste, billigste und beste Weg- weiser hierzu ist d as Zeitungs- Inserat aner Kleidung Trauerhüte, Trauerschleier stets in großer Huswahl Fischer- Riegel MHNNHEINM— Paradeplatz. TTT 1 N in verschied. 1 Ausführungen u. Preislagen sowie Schonerdecken empfiehlt Frau M. 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Kollege Gontard möchte wohl auch früh zur Ruhe kommen, da er morgen um fünf Uhr ſchon wieder aufbrechen will.“ „Aber bitte, ſich durch mich nicht etwa davon zurück⸗ halten zu laſſen“, rief Gontard jetzt zuvorkommend.„Wenn die gnädige Frau Luſt hat—“ „Nein— nein“, entſchied Veltheim kurzerhand.„Heute gehen wir nicht mehr ins Konzert.“ Er ging weiter, aber Gontard zögerte unwillkürlich vor dem Eingang in den Garten der Droſſel“, aus dem die italieniſche Muſik ſo verführeriſch herausklang. Den Ge⸗ fallen hätte Veltheim ihr doch tun können. Er wartete auf einen Proteſt der jungen Frau, der aber nicht erfolgte. Sie hatte auf ihres Gatten kurze Abweiſung kein Wort mehr erwidert. War ſie in Wahrheit ſo gefügig, oder wollte ſie nur vor ihm keine Szene machen? Er hatte ſie heute bei Tiſch von ganz anderer Seite kennen gelernt. In dem Perſönchen ſteckte Energie und Raſſe, und ſie ſchien ihm durchaus nicht unfertig trotz ihrer Jugend und trotz ihrer ſcheinbaren Unterordnung. Die wußte, was ſie wollte. Veltheims Art, ſein kurzer, beſtimmender Ton ſchien ihm nicht ganz das Richtige dieſer Frau gegenüber. Aber es ging ihn ſchließlich nichts an. ß Um die junge Frau abzulenken, wandte er ſich jetzt faſt ausſchließlich an ſie und ſie ließ ihn auch nichts von ihrer Enttäuſchung merken. Veltheim maß dieſem kleinen Zwiſchenfall abſolut keine Bedeutung bei und hatte ihn nach wenigen Minuten ſchon wieder vergeſſen. Maria Arſula zeigte ſich weder gekränkt noch enttäuscht, alſo nahm er an, daß ihr auch nicht viel an dem Konzert lag. Endlich ſchlenderte man langſam ins Hotel zurück. Die Vorbereitungen zum Schlafengehen verliefen in der gewohnten Weiſe. Beide Gatten ſprachen freundlich miteinander und die kleinen Vorkommniſſe des Abends wurden mit keiner Silbe erwähnt. 5 Auf Maria Arſula aber lag es wie ein ſchwerer Druck. Sie hätte am liebſten weinen mögen. Ihre ganze Reiſe⸗ freudigkeit war ihr genommen worden. Sie hatte gehofft, daß ihr Mann ihr wenigſtens dieſe kurzen Ferienwochen ganz gehören würde, denn ſie hatte zu Hauſe wenig von ihm. Sie hatte ſich ſchon ausgemalt, ihm alles hier zu zei⸗ gen, was ihr von früher in der Erinnerung lieb geworden war, ſie wollte mit ihm zuſammen alles noch einmal und doppelt genießen. Nun ließ er ſie ſchon nach drei Tagen wieder allein. Ob ſie doch lieber hätte mitgehen ſollen, ſo wie er es zuerſt gewünſcht hatte? Aber nein— er würde ja beſtändig mit Gontard unterwegs ſein und ſie würde ſich an den fremden Orten noch einſamer fühlen. Hier hatte ſie Bekannte— ſie kannte Weg und Steg und fühlte ſich heimiſch. Sie hatten ſechs Wochen Ferien und konnten die übrige Zeit noch zuſammen in Brunnen ſein. Er ſelbſt hatte ihr ja verſprochen, dann das Verſäumte nachzuholen. Das war ihr eine Art Troſt, mit dem ſie dann ſchließlich einſchlief. * f Der andere Morgen brachte wieder klaren blauen Himmel und Sonnenſchein. 5„Nun, Maus— was wollen wir heute beginnen, be⸗ ſtimme,“ ſagte Veltheim, als er ſich vor dem Spiegel ra⸗ ſierte, in beſter Laune.. „Ich ſoll beſtimmen?“ fragte ſie ſo verwundert, daß er beluſtigt auflachte. „Wer denn ſonſt? Wer ſpielt denn bei uns die erſte Geige?“ neckte er. „Ich doch wahrlich nicht.“ „Na höre einmal, du—. Aber das kommt davon, wenn man immer nachgibt. Verwöhnte Kinder merken es nie, daß ſie verwöhnt werden.“ „Es ſcheint ſo,“ ſagte ſie kurz und ſchob die Unterlippe vor. Sie ärgerte ſich, daß er ſie bei jeder Gelegenheit wie ein Kind behandelte. „Unart!“ ſchalt er.„Ich wollte dir dieſen Tag ganz widmen.“ „O, wie gnädig!“ meinte ſie ſpöttiſch,„damit willſt du mich wohl für dein Fortgehen entſchädigen?“ „Will ich auch, Kind.“ Er trocknete ſich den Seifenſchaum ab, kam auf ſie zu und küßte ſie. 5„So— und nun— du biſt doch meine kleine vernünf⸗ tige Frau und wirſt die kurze Trennung nicht tragiſch nehmen, wie?“ „Du brauchſt nicht zu denken, daß ich hier in Sack und Aſche gehen werde,“ gab ſie ſchnippiſch zur Antwort. . dieſe kleine Brenneſſel—,“ machte er ſcherz⸗ haft.„Nun aber im Ernſt, Schatz— willſt du wirklich hier in Brunnen bleiben? Haſt du das geſtern nicht nur im erſten Trotz geſagt und dich über Nacht eines beſſeren be⸗ ſonnen?“ „Nein, Kurt,“ entgegnete ſie,„es hätte doch wahrlich keinen Zweck, wenn ich mitkäme.— Was ſoll ich allein an den fremden Orten, ganz abgeſehen davon, daß ich euch immer allein nachfahren muß. Ich würde euch höchſtens hinderlich ſein, wenn ihr auf mich immer Rückſichten neh⸗ men ſolltet und das— wäre doch nicht ganz zu vermeiden. Siehſt du nicht ſelbſt ein, daß es am beſten iſt, wenn ich hier bleibe?“ 6 „im— du magſt recht haben, Kind,“ gab er zu,„aber die Art, wie du geſtern dein Mitkommen hartnäckig verwei⸗ gert haſt, war mir vor Gontard äußerſt unangenehm. Was ſoll ich nur davon denken?“ „Warum? Darf ich meine Meinung und meine Wün⸗ ſche nicht äußern?“ „Nicht ſo, wie du es tateſt in dieſer kindiſchen, eigen⸗ ſinnigen Weiſe.“ „Aber Kurt.“ „Still— verteidige dich nicht. Du biſt nun einmal ein verwöhntes Prinzeßchen, das immer ſeinen Willen durch⸗ ſetzen möchte. Du würdeſt ihn aber diesmal nicht durchge⸗ ſetzt haben, wenn ich nicht ſelbſt dein Hierbleibenwollen für einigermaßen berechtigt hielte.“ „Na alſo.“ Sie hatte ſich abgewandt, und um ihren Mund zuckte es wieder verräteriſch. Er ſah das und es ärgerte ihn. „Wenn du aber deswegen, daß ich fortgehe, mit mir ſchmollen willſt, ſo habe ich die Luſt dazu natürlich gründ⸗ lich verloren,“ ſagte er wieder ſcharf und gereizt. Sie erſchrak. Nun war ſeine gute Stimmung wieder verflogen. Daß es doch bei jeder Gelegenheit immer gleich zu einem ſo verſtimmenden Ausgang zwiſchen ihnen kom⸗ men mußte! Nein, dieſen Tag wollte ſie ſich doch nicht ver⸗ derben laſſen, um keinen Preis. Sie überwand ihren Kummer tapfer und zeigte ihm ſchnell ein freundliches Geſicht. „Ich bin ja ſo froh, Kurtchen, daß du jemand gefun⸗ den haſt, mit dem du auf die Berge kraxeln kannſt. Nun brauchſt du doch nicht allein zu gehen.“ „Meinſt du das im Ernſt?“, rief er überraſcht und zu⸗ gleich beglückt. „Aber natürlich doch.“ Dafür haſt du einen Extrakuß verdient.“ Er zog ſie in ſeine Arme und küßte ſie mit ungewöhnlicher Wärme. „Und nun entfalte deine Pläne— ſage, was du heute gern mit mir unternehmen möchteſt, ich bin zu allem be⸗ reit,“ ging er darauf zur Tagesordnung über, denn alles, was auf Sentimentalität hinauslief, war ihm zuwider. Wie gefügig und zärtlich er heute iſt!— konnte Maria Urſula nicht umhin, zu denken, denn ihre fein geſtimmte Seele ſchlug den Grundton dieſes Umſchlags an. Aber ſie wollte jetzt keine Bitterkeit in ſich aufkommen laſſen, ſon⸗ dern dieſe Stimmung ausnutzen und den Tag, der ihr noch gehörte, voll auskoſten, ohne Nebengedanken. So machte ſie ihm den Vorſchlag, mit dem Dampfer nach der Tellsplatte zu fahren und von dort aus durch die berühmte Galerie nach Flüelen zu wandern, worauf er bereitwilligſt einging. Sogleich nach dem Frühſtück— Gontard war bereits in aller Frühe auf den Frohnalpſtock geſtiegen— machten ſich beide auf den Weg nach der Dampferanlegeſtelle. Maria Urſula ſah friſch, jugendlich und unternehmend aus. Ihr Schritt hatte etwas anmutig Schwebendes. Die Vorübergehenden wandten die Köpfe nach ihr. (Fortſetzung folgt.) Seckenheimer Familienchronik 1934. Von Hellmuth Möſſinger. 1. Ortsanſäſſigkeit oder Ganherkunft. Wider Erwarten komme ich zu einer Fortſetzung meiner Seckenheimer Familienchronik, die im vobigen Jahr in 12 Aufſätzen an dieſer Stelle erſchien. Als ich ſeinerzeit nur zum Zeitvertreib und zwecks Befriedigung der eigenen Neugier die Suche nach meinen Vorfahren begann, ahne ich nicht, welche Aufklärung im einzelnen über die Familie meiner Mutter mir beſchieden ſein ſollte, ebenſowenig aber auch, was ich über andere Se enheimer Familien erfahren würde, und noch viel weniger, welche Aufnahme die Ver⸗ öffentlichung der Ergebniſſe meiner Forſchung in weiteren Kreiſen finden könnte. Ich erlebte noch während meiner Arbeit die angenehme Ueberraſchung, daß Sinn und Ver⸗ ſtändnis für ſolche Familienforſchung ſich an Verbreitung, Umfang und Tiefe weitgehend änderte; meine Aufſätze fanden nicht nur die Beachtung der darin behandelten Fa⸗ milien, ſondern noch viel mehr eine ſolche bei Perſonen, welche bislang eine Erwähnung nicht hatten finden können. Der Unterricht in Familie⸗, Orts⸗ und Heimatkunde hat ſich, zu meiner Freude, meine Ergebniſſe zu Nutze gemacht, andere Forſcher ſind zu ähnlichen Arbeiten ange zegt worden, und mir ſelbſt iſt ungeſucht noch weiteres Material zu⸗ gefloſſen. Gerade dieſes letzte möchte ich nicht im Geheimen unbenutzt liegen laſſen, und ſo knüpfe ich denn heute an die überaus dankenswerten Ausführungen von Dr. Karl Kollnig über die Geſchichte der Seckenheimer Familien in Nr. 139 des„Neckar⸗Bote“ vom 18. Juni 1934 gerne an. Ich habe es freudig begrüßt, daß Dr. Kollnig nicht nur das Gebiet dieſer Forſchung durch Einbeziehung auch des katholiſchen Bevölkerungsteils räumlich ausdehnte, ſondern auch den Begriff der Alteingeſeſſenheit in einem örtlich erweiterten Sinne zu Gegenſtand und Grundlage ſeines Aufſatzes macht. Es läßt ſich ja nicht überſehen oder gar leugnen: gerade in Seckenheim mit ſo beſonders günſtigen Bedingungen für den Betrieb ſeiner Landwirt⸗ ſchaft und mit einer kaum je ganz erſchöpften Aufnahme⸗ fähigkeit für neues Bauerntum lag der unbeugſame und unausrottbare Drang der einmal angeſiedelten Bevölkerung zur Behauptung ihrer eigenen Art und zur Seßhaftigkeit auf der angeſtammten Scholle ſtets klar zutage, mindeſtens ſeit der letzten großen Verwüſtung der Pfalz durch Melae. In den vorhergehenden Jahrhunderten aber, bis zum Aus⸗ gang des 17., konnte ſich auch der ſtärkſte Wille zur Be⸗ hauptung der Seßhaftigkeit in dieſen deutſchen Gauen wegen der ſtändigen großen und kleinen Kriege und Fehden einfach nicht durchſetzen, gar oft iſt die natürliche wie die bewußt geſuchte Dauer⸗Anſiedlung ganzer Familien und Geſchlechter je und je nicht nur geſtört, ja ſogar durch gänzliche Aus⸗ rottung vernichtet worden. Um auf das von Kollnig gewählte Beiſpiel der Fa⸗ milie Treiber als der älteſten ortsanſäſſigen Famicie zu kommen: wenn wir in der Steuerliſte von 1439 mehrere Triber in Seckenheim finden und auch in dem Vormund⸗ ſchaftsbuch von 1624 wieder Triber in Seckenheim auf⸗ geführt ſind, ſo bleibt eben doch die große Lücke: in dem 1641 beginnenden Seckenheimer Kirchenbuch ſind in den erſten 60 Jahren keine Treiber erwähnt, erſt 1705 heiratet ein von Ilvesheim kommender Sohn des dortigen Schult⸗ heißen Johann Treiber in die ausſterbende Familie Spicard zu Seckenheim hinein. Aus den folgenden Einträgen im Kirchenbuch können wir auch keine Spuren entdecken, die auf ein etwa vorhandenes Bewußtſein einer von Alters her beſtehenden Verſippung der Ilvesheimer Treiber mit Secken⸗ heimer Familien ſchließen laſſen. Der Hans Philipp Treiber, der 1705 nach hier heiratet, muß ſich die Gevattern für ſeine nach und nach anmarſchierenden Kinder immer bei ſeinen Verwandten in Ilvesheim oder im Kreiſe anderer Zuzüglinge in Seckenheim ſuchen. Aus alteingeſeſſenen Fa⸗ milien Seckenheims erſcheinen keine Petteriche für ihn, auch nicht aus dem Kreiſe der Familie, in die er hinein⸗ geheiratet. Dieſelbe Erſcheinung läßt ſich auch bei nicht wenigen andern Einheiraten nach Seckenheim feſtſtellen. Wir müſſen alſo, namentlich für die Zeit vor etwa 1700, mehr mit dem Begriff der Herkunft aus Nachbar⸗ 1 orten als mit der reinen und ſtrengen Ortsanſäſſigkeit rech⸗ nen; daß dieſe Gauherkunft oft auf eine uralte, nur zelt⸗ weilig und wider Willen unterbrochene Ortsanſäſſigkeit zurückgeht. bezweifle ich keineswegs, auch nicht im Falle Treiber, obwohl die Schreibweiſe Triber in der Steuerliſte und im Vormundſchaftsbuch ſtutzig machen könnte. Dieſe Schreibung Triber verträgt ſich ſchlecht mit der hier wohl immer üblichen Ausſprache Traiwer, der eine Schreibweiſe Tryber eher entſpräche, während Triber an die alemanniſche Mundart anklingt und Herkunft aus Schweizer Einwan⸗ derung andeuten könnte, mit der in Südweſtdeutſchland zu allen kriegeriſchen Zeiten zu rechnen iſt. Ganz ähnlich wie mit den Treiber verhält es ſich mit den Söllner, nach dem Schultheiß Hanns Söllner von 1615 und den Söllner im Vormundſchaftsbuch von 1624 verſchwindet dieſer Name in Seckenheim vollſtändig und taucht erſt 1763 im Kirchenbuch wieder auf mit der Einheirat eines Söllner von Ladenburg her. Die Volz, die Kollnig ſchon 1439 in Kefferthal und Neckarau, 1585 in Doſſenheim findet, tauchen in Seckenheim urkundlich— im Kirchenbuch— erſtmals 1652 auf, gleich mit einem Preator (Schultheiß) Valentin Volz und mit einem Nickel Volz. Im Verzeichnis der im Familienarchiv der Graſen von Obern⸗ dorff zu Neckarhauſen aufbewahrten Urkunden, das in den Mitteilungen der Badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion 1908 S. 25 veröffentlicht iſt, begegnet eine Urkunde mit einem Wendel Volz dem alten zu Edingen und eine andere, laut welcher am 18. 11. 1616 Kaſpar Hofmann, Pfarrer zu Seckenheim und ſein Gattin, ſowie Nickel Volz, Gemeins⸗ mann zu Neckarhauſen(dieſer als Nutznießer) eine Be⸗ hauſung in Neckarhauſen um 185 fl. verkaufen. Halte ich noch dazu, daß der Seckenheimer Schultheiß Val. Volz 1656 die Tochter Anng Margarete des Neckarhauſener Poſthalters Villbrunn heiratete, daß dieſe ſpäter zweimal Witwe ge⸗ worden, 1663 Hans Velten Hartmann in Seckenheim und 1675 Hch. Wiederhold allda ehelichte, daß ſchon vor der Ehe Volz⸗Villbrunn der Poſthalter in der Seckenheimer Fa⸗ milie Hartmann Gevatter ſtand und daß in den Ehen der Poſthalterstochter mehrfach Gevattersleute aus Ladenburg erſcheinen, ſo iſt für mich kein Zweifel, daß die Seckenheimer Volz aus der allernächſten Nachbarſchaft ſtammen und über Neckarhauſen ihren Weg nach Seckenheim fanden. Die Gauherkunft ſolcher Familien ſteht alſo außer Zweifel und eine Verbindung der ſpäteren Ortsanſäſſigkeit mit einer früher ſchon beſtandenen iſt in manchen Fällen wohl recht wahrſcheinlich, für den ſtrengen Nachweis ſolchen Zuſammenhangs ſind wir aber nur auf Zufallstreffer an⸗ gewieſen, weil die Kirchenbücher und andere Urkunden zumeiſt verſagen, wenigſtens in den ländlichen Gemeinden. Die Führung eines Kirchen⸗ und Pfarrbuchs iſt bei der katholiſchen Kirche durch das tridentiniſche Konzil angeordnet worden, die Ausführung dieſes Konzilbeſchluſſes erfolgte durch die einzelnen Bistümer verſchieden, je nach der Or⸗ ganiſation ſchneller oder langſamer. Aus den Veröffent⸗ lichungen der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion über die Verzeichnung der Pfarr⸗ und Gemeinde⸗Archive wiſſen wir, daß dieſe Führung von Pfarrbüchern in vielen Gemeinden des ſpäteren Baden während des dreißig ährigen Kriegs beginnt. Sehr viele ſolcher Bücher, auf katholiſcher wie evangeliſcher Seite, beginnen mit dem Jahre 1641, wie auch das Buch der reformierten Pfarrei Seckenheim. Von Archiven ländlicher Pfarrgemeinden wird kaum ein Buch mit einem Beginn vor dem 30 jährigen Krieg bezeichnet, und irgend welche andere Liſten, aus denen ein Ab⸗ ſtammungsnachweis unwiderleglich und lückenlos zu führen wäre, dürften ſich in ländlichen Bezirken überhaupt, nicht, in Städten nur in verſchwindendem Maße finden. Ich halte es deshalb für ausgeſchloſſen, daß irgend eine Familie Seckenheims in der Lage ſein ſollte, den Nachweis ihrer ununterbrochenen Ortsanſäſſigkeit über 1641 hinaus zu führen. Für frühere Zeiten müſſen wir uns mit einem Maß von Wahrſcheinlichkeitsrechnung beſcheiden und in Einzelfällen das Bewußtſein der Herkunft aus dem Gau und der engſten Verbundenheit mit ihm uns genügen laſſen.