r * a VVVTVTVTVꝙ—TfTTéé.'. na hu mos 0* Nanda c Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm⸗Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VI. 34 1225 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Werkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt 8 Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Freitag, den 3. Auguſt 1934 Ganz Deutſchland trauert um Hindenburg. Nr. 179 Halbmaſt für den großen deutſchen Helden und Staatsmann.— Staatsbegräbnis und vierzehntägige Vollstrauer. Als am Donnerstag morgen die Trauerbotſchaft das deutſche Land und die ganze Welt durcheilte, war es ein er⸗ ſchütternder Augenblick, als der Rundfunk das laufende Programm unterbrach und die Nachricht vom Tode unſeres Hindenburg gab. Bald wehten von allen Häuſern die Jah⸗ nen auf Halbmaſt. Alle Deutſchen ſtehen in Ehrfurcht an der Bahre dieſes Großen, in dem ſich über drei Menſchenalter voll großer und ſchwerer Enkwicklungen, deutſches Weſen, deutſche Mannesart und Treue der geſamten Menſchheit ſichtbar verkörperten. Deutſchland ſteht an der Bahre des Siegers von Tannenberg, der den deukſchen Oſten der furchtbaren Brandfackel des Krieges und der Verwüftung enkriß; des großen Führers der deukſchen Heere im Weltkriege; des Mannes, der in der Zeit kiefſter Erniedrigung dem Ruf des Volkes folgte und opferbereit und ſchweren Herzens die Führung des Reiches in ſeine Hände nahm. Der dann den Führer des erwachten neuen Deutſchland, Adolf Hitler, am 30. Januar 1933 in das Kanzleramt berief, in den Früh⸗ lingsſtürmen des Jahres 1933 mit dem Erwecker und Führer des nakionalſozialiſtiſchen Deutſchland den ewigen Bund ſchloß und damit zum Wegbereiter des Dritten Reiches wurde. Hindenburg iſt kok! Ganz Deutſchland ſteht in Ehrfurcht und Trauer an der Bahre des Mannes, der ſchon zu ſeinen Lebzeiten allen Deutſchen, ſa der Welt zum deutſchen Mythos geworden war. Donnerstag früh 9,25 Uhr unterbrachen mit einem Schlage ſämtliche deulſchen Sender ihre Darbietungen. In dieſem Augenblick iſt die Trauerbotſchaft aus Neudeck in Berlin eingetroffen, daß der Keichspräſident, General⸗ feldmarſchall Paul von Beneckendorf und von Hindenburg, verſchieden iſt. Alle Sender ſchalten ſich auf die Reichs hauptiſtadt um. Dann gibt Reichsminiſter Dr. Goeb bels dem deut⸗ ſchen Volk die Trauernachricht bekannt. Die Sender ſchwei⸗ gen. Deutſchland und mit ihm die ganze Welt haben von dem erſchütternden Ereignis Kenntnis erhalten, deſſen Ein⸗ treten ſeit Dienstagfrüh mit wachſender Beſorgnis befürch⸗ tet worden iſt. Nach einer halbſtündigen Funkſtille erfolgt durch Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels die Bekanntgabe der erſten aus die⸗ ſem Anlaß erforderlichen geſetzlichen Maßnahmen und An⸗ ordnungen, eines Geſetzes über das Staatsober⸗ haupt des Deutſchen Reiches, nach dem das Amt des Reichspräſidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt wird, eines weiteren Geſetzes über das Staatsbegräbnis für den dahingeſchiedenen Reichspräſidenten, eines Erlaſſes des Reichswehrminiſters über eine vierzehntägige Trauer für ſämtliche Offiziere der Wehrmacht, eines Er⸗ laſſes des Reichsminiſters des Innern und des Reichsmini⸗ ſters für Volksaufklärung und Propaganda über eine vierzehntägige Volkstrauer, eines weiteren Erlaſſes des Stellvertreters des Führers über eine vierzehntägige Trauer aller Parteigliederungen, ſowie eines Aufrufes des Reichswehrminiſters, des General⸗ oberſten von Blomberg, an die Wehrmacht. Die Bekanntgabe der Trauerbotſchaft ſchließt mit dem Lied:„Ich hatt einen Kameraden.“ Hindenburg iſt tot. 2 4 2 Trauerſitzung des Reichskabinetis „Die Sitzung des Reichskabinetts ſtand völlig unter dem Eindruck der Trauer um das Hinſcheiden des Reichspräſiden⸗ ten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eröffnete den Kabinettsrat in tiefem Ernſt, ſichtlich bewegt, mit einer kurzen Anſprache, in der er darauf hinwies, daß mit dem Tode des Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg die ganze deutſche Welt den ſchwerſten Verluſt erlitten habe. Der Reichskanzler gedachte des großen Token mit er⸗ greifenden Worten, indem er zum Ausdruck brachte, daß er in dem Berſtorbenen ſeinen välerlichen Freund verloren habe. Wir dürfen,“ ſo belonke der Reichskanzler,„nicht vergeſſen, daß ohne den verewigten Reichspräſidenten von Hindenburg die jetzige Reichsregierung nie zuſtande ge⸗ kommen wäre.“ 5 Bei den Worten des Reichskanzlers hatten ſich die Ka⸗ binettsmitalieder von ihren Plätzen erhoben und nahmen in 4 1 Ergriffenheit dieſe Erklärung des Führers ent⸗ Trauererlaß der Reichsregierung Aus Anlaß des Ablebens des Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg beſtimmen der Reichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda folgendes: I. Sämtliche Dienſtgebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, ſowie die Gebäude der Körperſchaften des öf⸗ Die ganze Welt nimmt Anteil. fentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen ſetzen ſofort und an allen Tagen bis zum Beiſetzungstage einſchließlich die Flaggen auf Halbmaſt. Das deutſche Volk wird aufgefordert, ſich der Trauerbe⸗ flaggung anzuſchließen. II. Am heutigen Tage und am Tage der Beiſetzung fal⸗ len ſämtliche öffentlichen Veranſtaltungen aus. III. Die Kirchenbehörden beider Konfeſſionen ordnen bis zum Beiſetzungstage einſchließlich täglich ein einſtündiges Trauergeläut in der Zeit von 8 bis 9 Uhr abends an. IV. Bis zum Beiſetzungstage einſchließlich unterbleiben in Räumen mit Schankbetrieb muſikaliſche Darbietungen jeder Art. V. Während einer Volkstrauer von 14 Tagen vom heutigen Tag ab gerechnet legen die Beamten des Reiches, der Länder und Gemeinden am linken Arm Trauerflor an. Das deutſche Volk gedenkt in dieſer Zeit des großen Toten mit beſonderer Dankbarkeit und Verehrung und bringt dies in würdiger Jorm im öffenklichen und privaten Leben zum Ausdruck. 1 Am Beiſetzungstage ſteht zu einer noch näher anzugeben⸗ den Zeit der Verkehr eine Minute ſtill. In den Betrieben ruht gleichzeitig die Arbeit. VII. Der deutſche Rundfunk wird mit allen ſeinen Sendern der Staats⸗ und Volkstrauer in ſeinem Programm ent⸗ ſprechend Rechnung getragen. Aufruf der Reichsregierung. Die Reichsregierung erläßt folgenden Aufruf: An das deulſche Volk! Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg iſt am 2. Auguſt 1934 früh 9 Uhr in die Ewigkeit eingegangen. 20 Jahre nach Ausbruch des Weltkrieges hal ſich der große Soldat zur großen Armee begeben. Das ganze deutſche Volk vernimmk die Trauerbotſchaft des Heimganges unſeres hehren Generalfeldmarſchalls mit kiefer Ehrfurcht und ſchmerzerfüllter Ergriffenheit. Tage⸗ lang richteten ſich die Herzen von 67 Millionen Deulſchen ein letztes Mal auf in der bangen Hoffnung, daß es der unverwüſtlich erſcheinenden Kraft des greiſen Reichspräſi⸗ denten noch einmal gelingen würde, der unerbittlichen Na⸗ tur, die ſich anſchickte, ihr Recht geltend zu machen, Wider ⸗ ſtand zu leiſten. Die Hoffnung war vergebens. Hindenburg iſt koi. Damit hal das deutſche Volk ſeinen ehrwürdigen Re⸗ präſentanten verloren. In kiefer Ehrfurcht und Dankbar ⸗ keit gedenkt es in dieſer Stunde der faſt unabmeßbaren Verdienſte, die der Generalfeldmarſchall und Reichspräſi⸗ dent ſich um den Frieden, die Ehre und das Recht der Nation erworben hat. Wie ein monumentales Denkmal aus ferner Vergan⸗ genheit großer deutſcher Tradition ragte er in unſere Zeit hinein. In ihm verkörperten ſich noch die Erinnerungen an die leidvollen und blutigen Kämpfe, die das deutſche Volk um ſeine ſtaatspolitiſche Einigung durchfechten mußte. Er ſtand noch als junger Vertreter ſeines Regimentes im Spie⸗ gelſaal von Verſailles, als das Kaiſerreich proklamiert wurde. Er hat dieſem Reich in langen Friedensjahrzehnten als pflichtgetreuer Soldat ſein Leben und ſeine Kraft zur Verfügung geſtellt. Uns ſchien es, als ob dieſes arbeitsreiche menſchliche Daſein in einem geſegneten Lebensabend ſeinen Abſchluß finden würde, da brach über Deutſchland der Weltkrieg herein. Als Hindenburg in ſchwerſter Stunde der Nation gerufen, das Kommando über die Oſtarmeen über⸗ nahm, ſah das deutſche Volk in banger Sorge nach dem ur⸗ alten Ordensland. Durch die Rettung Oſtpreußens von Invaſion und Ueberflutung durch fremde Truppen wurde er zum erſten Male zum Vater des Vaterlandes. Vier Jahre lang war er dann für unſer Volk und die Welt die Verkörperung deutſchen Soldatentums und treuer Pflichterfüllung. Mit ſeinem Namen verknüpfen ſich die un⸗ vergänglichen Siege, die die deutſchen Armeen an 0 Fronten des großen Krieges an ihre Fahnen heften onnten. Im November 1918, als über Deutſchland Ver⸗ rat, Chaos und Verzweiflung hereinbrachen, blieb er der ru⸗ hende Pol in der Erſcheinungen Flucht. In einer herben und männlichen Pflichtauffaſſung, die ſchon vom Schim⸗ mer einer faſt mythiſchen Verklärung umgeben war, ſtellte er ſich in ſchwerſten Schickſalsſtunden dem deutſchen Volke wiederum zur Verfügung und führte die Armeen in die Heimat zurück. In dieſen Wochen und Monaten wuchs er zum Sym⸗ bol deutſcher Pflichterfüllung empor. Wiederum vergönnte das Schickſal es ihm nicht, in Ruhe und wohlverdienter Abgeſchiedenheit vom öffentlichen Le. ben ſeine Jahre zu beſchließen. Noch einmal erging der Ruf des Volkes an den faſt 80⸗Jährigen, und der pflichtgewohnte Soldat des großen Krieges verſagte ſich auch dieſem Rufe nicht. Zweimal wurde er zum Präſidenten des Deutſchen Reiches gewählt. In all den Wirren der Nachkriegsjahre ſtand er immerdar über der Parteien Haß und Gunſt. Wenn alles wankte, blieb er feſt. Wenn jede Ordnung und jeder innere Zuſamemnhalt zu ſchwinden oder zerbrechen drohte, an ihn klammerten ſich dann die leß⸗ zen Hoffnungen eines verzweifelten Volkes. Er ſtellte ſeinen glanzumſtrahlten Namen zur Verfügung, wenn es galt, die deutſche Nation nach innen oder nach außen würdig zu ver⸗ treten, um ihre Lebenskräfte der Welt gegenüber zu ver⸗ teidigen. Hindenburg wurde im Frieden das, was er im Kriege geweſen war: Der nationale Mythos des deutſchen Volkes. Am 30. Januar 1933 ſchloß er für die junge national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung die Tore des Reiches auf. In gläu⸗ bigem Vertrauen auf die unbeſiegbare Lebenskraft ſeines Volkes legte er die Verantwortung in die Hand der deutſchen Jugend und ſchlug damit die Brücke vom Geſtern zum Morgen. Mit einer Treue ohnegleichen hat er ſeitdem zum jungen Deutſchland geſtanden und gegenüber allen Bedrohungen ſeine ſchützende und ſegnende Hand über dem neuen Reich gehalten. Es war vielleicht das höchſte Glück ſeines betagten Lebensabends, nun zu wiſſen, daß das Schickſal der Nation in ſicherer Hut lag und das Reich ſo feſt gegründet war, daß es allen Stürmen und Anfein⸗ dungen trotzen konnte. In ihm verkörperke ſich die kiefe Verſöhnung, die am 30. Januar 1933 zwiſchen dem Deutſchland von Geſtern und dem von Morgen ſtakkgefunden halte. Sein durch die vie⸗ len Jahre innerer Jerriſſenheit unüberhörbar hindurchdrin⸗ gender Ruf nach Einigkeit ging in wunderbarſte Erfül⸗ lung: Die Klaſſen und Stände ſchloſſen ſich im Zeichen des Nakfionalſozialismus zuſammen und wurden zu einer feſten, unerſchükterlichen Volksgemeinſchaft vereint. Dem deutſchen Volke aber ſchien es, als ſei Hindenburg aus der Reihe der Lebenden nicht mehr herauszudenken, unfaßbar war uns allen der Gedanke, daß er einmal von uns gehen könnte. Was unvorſtellbar war, iſt nun doch bittere Wahrheit geworden: Hindenburg lebt nicht mehr. Der getreue Ekkehard des deutſchen Volkes iſt von uns ge⸗ gangen. Der Nation aber bleibt die dankbare und geſegnete Erinnerung an eine große, monumentale, über die Zeit weit hinausragende ſoldatiſche und ſtaatsmänniſche Perſön⸗ lichkeit und das edle unübertroffene Beiſpiel einer herben, männlich⸗heroiſchen Pflichtauffaſſung, die ſich im Dienſte am Vaterland verzehrte. In Ehrfurcht beugt die Nation ihr Haupt vor dieſem großen Token. Seine Sorge um das Reich ſoll von ſetzt ab unſere Sorge ſein. Seinen Kampf um des deutſchen Vol⸗ kes Freiheit, Glück und Frieden aber übernehmen wir als Pflicht und Verpflichtung und Vermächtnis. Ein reiches, volles, von Arbeit und Segen gekröntes Le⸗ ben iſt damit zu Ende gegangen. Das Größte, was von einem Menſchen geſagt werden kann, auf ihn trifft es zu: Er hal durch ſeinen Heimgang die Welt ärmer ge⸗ macht. Das deutſche Volk wird das hehre Andenken ſeines Le ⸗ bens und Wirkens in dem Schrein ſeines dankerfüllten Her⸗ zens verſchließen. Der Ruhm ſeiner Taken in Arieg und Frieden wird von Enkeln zu Enkeln bis in die fernſten Geſchlechter weitergetragen werden. Wir aber wollen uns glücklich preiſen, den Großen Alken Mann noch mitten unker uns geſehen zu haben, der eingegangen iſt in unſere Ge⸗ ſchichte als Generalfeldmarſchall von Hindenburg. Berlin, den 2. Auguſt 1934. 1 Die Reichsregierung 9 Geſetz über das Staatsoberhaupt Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das hiermit verkündet wird: Paragraph 1. Das Amt des Keichspräſidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolgedeſſen gehen die bisheri- gen Befugniſſe des Reichspräſidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über. Er beſtimmt ſeinen Skell⸗ verkreker. Paragraph 2. Dieſes Geſetz kritt mit Wirkung von dem Jeikpunkk des Ablebens des Reichspräſidenten von Hindenburg in Kraft. Vereidigung der Wehrmacht Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, hat auf Grund des Geſetzes über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches und Volkes die ſofortige Vereidigung der Soldaten der Wehrmacht auf den Führer des Deutſchen . und Volkes, Adolf Hitler, befohlen. Die Eidesformel autet: „Ich ſchwöre bei Gott dieſen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hit⸗ ler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorſam leiſten und als kapferer Soldat bereit ſein will, jederzeit für dieſen Eid mein Leben einzuſetzen.“ Anſchließend an die Vereidigung wird auf den neuen Oberbefehlshaber der Wehrmacht ein Hurra ausgebracht, dem die beiden Nationalhymnen folgen. Der Führer an Oberſt von Hindenburg Der Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, richtete an Oberſt von Hindenburg und Frau nach⸗ ſtehendes Telegramm: „Noch kief bewegt von der für mein ganzes Leben un⸗ vergeßlichen Minute, in der ich zum letzten Mal unſeren Generalfeldmarſchall ſehen und ſprechen durfte, erhalte ich die erſchükternde Nachricht. Mit dem ganzen deutſchen Volke in kiefer Traurigkeit verbunden bitte ich Sie, mein eigenes und das Beileid der Nation entgegennehmen zu wollen.“ Aufruf des Reichswehrminiſters Soldaten der Wehrmacht! Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unſer Füh⸗ rer im großen Kriege, iſt von uns gegangen. In tiefer Er⸗ ſchütterung ſtehen wir an ſeiner Bahre. Das Heldenleben eines großen Soldaten hat damit ſei⸗ nen Abſchluß gefunden, ein Leben treueſter Pflichterfül⸗ lung, das ſtets nur ein Ziel gekannt hat, den unermüd⸗ lichen Dienſt an Volk und Vaterland. In den Schmerz um den Verluſt, den wir mit ſeinem Hinſcheiden erleiden, miſcht ſich das Gefühl des Stolzes, daß er einer der Unſeren war. Sein großes Vorbild als deutſcher Mann und deutſcher Soldat wird uns für alle Zeiten heiliges Vermächtnis bleiben. Sein Beiſpiel des Dienſtes am Vaterlande bis zum letz⸗ ten Atemzug wird uns für immer mahnen und lehren, auch unſere Kraft und unſer Leben weiter einzuſetzen für das neue Deutſchland. Seine Tore hat der Feldmarſchall uns geöffnet und dadurch der Sehnſucht von Jahrhunderten deutſcher Geſchichte die Erfüllung gegeben. Eingedenk dieſer Heldengeſtalt ſchreiten wir den Weg in die deutſche Jukunft voller Verkrauen auf den Führer des Deukſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler. An die nationalſozialiſtiſche Bewegung Erlaß des Stellvertreters des Führers. Hindenburg iſt kot! Hindenburg lebt in ſeinem Volke! Er lebt in unſeren Herzen fort als das Symbol ruhmrei⸗ cher deutſcher Geſchichte— Er lebt fork als der Sieger von Tannenberg— Er lebt fort als der Generalfeldmarſchall des Weltkrie⸗ ges Er lebk als der Vater eines großen Volkes! Die Kämpfer für Deutſchlands Freiheit ſenken die Jah⸗ nen vor dem großen Deulſchen in Trauer— Ehrfurcht und Dankbas keit: Hindenburg rief den Führer— Hindenburg leitete da⸗ mit neue deutſche Geſchichte ein. Hindenburgs lebendiges Vermächtnis für Deutſchland iſt der Führer. Treue zu Hindenburg— heißt Treue dem Führer— heißt Treue zu Deutſchland! Wir ſtraffen uns zu neuem Kampf um die Zukunft unſe⸗ res Volkes. gez. Rudolf Heß. Erlaß des Chefs des Stabes „SA⸗Führer und SA⸗Männer!„Der 2. Auguſt iſt der erſte Mobilmachungstag,“ ſo hieß es vor 20 Jahren in der Mobilmachungserklärung. Heute, genau 20 Jahre ſpäter, iſt der größte Soldat dieſes Krieges zur großen Armee abbe⸗ rufen worden. Der greiſe Generalfeldmarſchall, der als Präſident des Deutſchen Reiches den Gefreiten des Weltkrieges, unſeren Führer, als den Führer des deutſchen Volkes berief, iſt für Uns, die wir uns mit Stolz die braunen Soldaten Adolf Hit⸗ 12 nennen, der„Inbegriff der ſoldatiſchen Pflichterfül⸗ lung“. Heute krauern wir um ihn und gedenken dabei all' un⸗ ſerer Kameraden, die im und nach dem 5 für Deutſch⸗ lands Freiheit ſtarben. Wir ehren das Andenken nach deut⸗ ere Tuner vag und ec erfüllung bis zum Letzleul Jür Führer, Volk und Freiheit!“ Aufruf des Reichsführers der GG Der Reichsführer der SS, Himmler, hat folgenden Auf⸗ ruf erlaſſen: N 5 „SS⸗Männer! Reichspräſident von e der roße Feldmarſchall unſerer ruhmreichen Armee iſt kot. In Ehrfurcht ſtehen wir an ſeinem Sarge. Er iſt aus dieſem Leben geſchieden und eingegangen in die Unſterblichkeit der großen deutſchen Heroen. Ein langes Leben preußiſch⸗deut⸗ ſche Pflichterfüllung hat der Feldmarſchall uns allen vor⸗ gelebt. 5 Eingedenk dieſes ſeines Geiſtes wollen wir Deutſchland dienen, treu dem Führer heute und immerdar.“ In Neudeck Kurz nach dem Ableben des Reichspräſidenten ſank auf dem Gutshauſe in Neudeck die blauweißrote Hausflagge auf Halbmaſt und die Präſidentenſtandarte wurde auf Halb⸗ maſt geſetzt. In dem kleinen Ort Freyſtadt bei Neudeck be⸗ gannen kurz vor 10 Uhr die Glocken zu läuten. Die Bevöl⸗ kerung der Umgegend von Neudeck erfuhr durch dieſes 1 chen die Trauernachricht. Die Arbeiter des Gutes Neudeck wurden zur gleichen Zeit von den Feldern zurückgeholt, die Arbeit wurde unterbrochen. Am Sterbehaus Feierliches Schweigen und tiefer Frieden liegen über Hindenburgs Sterbehaus. Im Laufe des Vormittags iſt der geſamte öffentliche Verkehr von der Landſtraße Freyſtadt— Deutſch⸗Eylau abgelenkt worden. Die zur Abſperrung befoh⸗ lenen SS-Männer ſorgen dafür, daß die Stille um Haus Neudeck nicht geſtört wird, bis das neue Deutſchland dem Feldmarſchall des großen Krieges die letzte Ehre in einer Form erweiſt, die ſeiner hiſtoriſchen Größe würdig iſt. Hier in Oſtpreußen, in unmittelbarer Nähe der Stätten, an denen Hindenburg ſeine großen Siege erfocht, ſind die Menſchen nach Eintreffen der Trauernachricht nach Hauſe gegangen, um in Häuſern und Hütten des Feldmarſchalls zu gedenken. In den Dorfſtraßen wehen, mit Trauerflor ver⸗ hängt, die Fahnen. Auch die zahlreichen ausländiſchen Preſſe⸗ vertreter haben ſich damit abfinden müſſen, daß Neudeck und vor allem das Sterbezimmer des Feldmarſchalls jedem Zutritt verſchloſſen geblieben iſt. An der Einfahrt zum Park ſowie vor den Portalen des Schloſſes ſtehen unbeweglich die von der Ehrenkompagnie der Reichswehr geſtellten Doppel⸗ poſten. Auf dem Dache hängt auf Halbmaſt die Standarte des Reichspräſidenten. Die Hausflagge Hindenburgs iſt gegen Mittag eingezogen worden. Links neben dem Portal ſieht man die Fenſter des Sterbezimmers. Nur das Zwitſchern der Vögel unterbricht die nfaſt unwirkliche Stille des Par⸗ kes. Der feierliche Bann eines in ſeiner Größe kaum zu er⸗ meſſenden hiſtoriſchen Ausklanges liegt über dem Schloß und Park. Blumenſpenden verbeten Die Familie des Herrn Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg bittet, von der Ueberſendung von Blumenſpenden Ab⸗ ſtand zu nehmen und bei dieſem Anlaß lieber der not⸗ leidonden Volksgenoſſen zu gedenken. Wer dies tut, handelt im Sinne des verſtorbenen Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls. Im Reichspräſidentenpalais Der Tod des Herrn Reichspräſidenten, der bald nach dem Beſuch des Reichskanzlers Adolf Hitler in Schlaf ge⸗ fallen iſt und ſeither das volle Bewußtſein nicht wieder er⸗ langt hat, trat Donnerstag früh 9 Uhr ein. Wenige Minuten ſpäter war die Nachricht von dem Tode des Feldmarſchalls in Berlin bekannt. Um 9,15 Uhr ging auf dem Hauſe des Reichspräſidenten in der Wilhelmſtraße die Präſidenten⸗ ſtandarte auf Halbmaſt. Zur gleichen Stunde verſammelte Staatsſekretär Dr. Meißner die Beamten und Angeſtellten des Reichspräſi⸗ denten im Gartenſaal des Reichspräſidentenhauſes zu einer kurzen Gedenkfeier. Dr. Meißner gedachte in tiefempfunde⸗ nen Worten des hochverehrten Chefs, des Feldherrn, Staatsmannes, beſonders aber auch des Menſchen Hinden⸗ burg, der ſeinen Untergebenen ein wohlwollender Vorge⸗ ſetzter von beſonderer Herzensgüte geweſen iſt und der bei Allen, die das Glück hatten, unter ihm zu arbeiten, auch als ſolcher unvergeſſen bleiben wird. Das Arbeitszimmer des Herrn Reichspräſidenten, ſowie die Empfangsräume ſind mit Trauerflor verſehen; die Büſte des verewigten Staatsoberhauptes iſt mit Lorbeer ge⸗ ſchmückt. Die rieſigen Deckenleuchter und die an der Wand ſind mit Flor umſpannt; die Spiegel ſind mit ſchwarzem Tuch verhängt, Im Arbeitszimmer des Verblichenen iſt der Stuhl und ein Bild von ihm mit Trauerflor umrahmt. Auf dem Tiſch ſteht ein großer Strauß gelber Roſen in einer umflorten Vaſe. Auch im Zwiſchenzimmer zum Empfangs⸗ raum ſteht das Bild der Gattin des Verblichenen mit Trauerflor. Im Vorderraum ſteht die Büſte des verſtorbe⸗ nen Reichsoberhauptes mit einem Lorbeerkranz und mit Trauerflor geſchmückt. Zwei Lorbeerbäume zur Rechten und Linken rahmen die wirkungsvolle Plaſtik ein. Während der vordere Empfangsraum für die Eintragungen in die Liſte für das Publikum freigehalten wird, iſt die hintere Halle mit der Freitreppe nach dem Garten für die Diplomaten reſer⸗ viert. Das Beileid der Diplomaten Unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht von dem Hinſcheiden des Reichspräſidenten haben die Mitglieder des Diplomatiſchen Korps unter Führung des Apoſtoliſchen Nuntius ihre Teilnahme durch Eintragung in die im Prä⸗ ſidentenpalais ausliegende Liſte zum Ausdruck gebracht. Das Gedenken der evangeliſchen Kirche Der Reichsbiſchof erläßt eine Kundgebung, in der es nach einer Würdigung der Perſönlichkeit und Bedeutung Hindenburgs im Kriege, in der Nachkriegszeit und im neuen Deutſchland heißt: „Das Leben des Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, zu dem ein ganzes Volk in unbegrenztem Vertrauen emporgeſchaut hat, war getragen von einer tie⸗ fen Herzensfrömmigkeit; er war ein treues Glied der evan⸗ geliſchen Kirche. Sein letztes Wort an den unterzeichneten Reichsbiſchof lautete:„Sorgen Sie dafür, daß Chriſtus in Deutſchland verkündet wird“. Dieſe Mahnung wird die deut⸗ ſche evangeliſche Kirche als ein heiliges Vermächtnis des großen Toten bewahren. Unter dieſer Loſung wird deutſche Ehre und deutſches Weſen zur vollen Entfaltung kommen. In der Hand unſeres Führers Adolf Hitler liegt jetzt das geſchichtliche Erbe, das Deutſchland heißt: Mit ihm bauen wir das Dritte Reich.“ Beileid des ehemaligen Kaiſers Doorn, 2. Auguſt. Der ehemalige Kaiſer hat an den Oberſten von Hindenburg ein Beileidstelegramm geſandt, in dem er bewegten Herzens ſeiner und ſeiner Gattin Trauer Ausdruck gibt.„Ein von Gott überreich geſegnetes Leben hat ſeine Erfüllung gefunden. Der Kronprinz wird dem ver⸗ ewigten Helden von Tannenberg in Neudeck unſere letzten Grüße überbringen.“ Das Beileid der Saarkommiſſion Saarbrücken, 2. Auguſt, Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat aus Anlaß des Ablebens des Reichsprä⸗ ſidenten von Hindenburg nachſtehendes Telegramm an das Auswärtige Amt nach Berlin geſandt: 5 — Achtung und Verehrung eintrugen.“ burg ſchwinde eine große moraliſche Kraft, auf die die deut⸗ „Im Namen der Regierungskommiſſion des Saargevſe tes bitte ich das aufrichtige und tiefgefühlte Beileid anläß, lich des Ablebens des Herrn Reichspräſidenten, Generalfel marſchall von Hindenburg, entgegennehmen zu wollen. J wäre Ew. Excellenz zu Dank verbunden, wenn Sie der Reichsregierung und der Familie des großen Verſtorbenen den Ausdruck unſeres Mitgefühls übermitteln wollten.(gez) 9 G. G. Knox.“ Binnen weniger Minuten gab in Saarbrücken ein über, wältigendes Fahnenmeer dem allgemeinen Miterleben der Saarbevölkerung Ausdruck. Auch die Regierungskommiſſiog und die franzöſiſche Grubenverwaltung haben anläßlich dez Todes des deutſchen Reichsoberhauptes ihre Flaggen au Halbmaſt geſetzt. Anordnung der Deutſchen Arbeitsfron Ausfall von Veranſtaltungen. ö Das Preſſe⸗ und Propagandaamt der Deutſchen Arbeits front teilt mit: 1. Die im Beſichtigungsprogramm des Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, vorgeſehenen Veran⸗ ſtaltungen fallen bis zum 5. Auguſt aus. Des weiteren unterbleiben alle übrigen Kundgebungen der Deut ſchen Arbeitsfront und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bis einſchließlich 5. Auguſt. 2. Alle Veranſtaltungen der Deutſchen Arbeitsfront und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, deren Charakter in Widerſpruch zum Ernſt der angeordneten Volkstrauer um den dahingeſchiedenen Herrn Reichspräſidenten ſteht, werden für die nächſten 14 Tage bis einſchließlich 15. Auguſt abgeſetzt. N Die Fülle der Trauerkundgebungen In unendlicher Zahl und in verſchiedenen Formen geben Trauerkundgebungen den Gefühlen Ausdruck, die alle Stellen bewegt. 6 Der Bundesführer des NS DFB, Reichsminiſter Seldte, der Führer der Arbeitsfront und der PO, Dr. Ley, und andere führenden Stellen erlaſſen Kundgebun⸗ gen, der bayeriſche Miniſterrat hielt eine Trauerſitzung ab, der preußiſche Miniſterpräſident, General Göring, die Reichsſtatthalter, der Führer der deutſchen Wirtſchaft, Graf von der Goltz„ viele Stadt verwaltungen, der Rechtswalter der evangeliſchen Kirche u a. haben Beileidstelegramme an Oberſt von Hindenburg geſandt, die Diplomaten machten Beileidsbeſuche im Aus⸗ wärtigen Amt, unzählige Beileidstelegramme laufen ein. Die Anteilnahme der Welt Wohl ſelten hat beim Hinſcheiden eines Fürſten oder eines Staatsmannes die ganze Welt in ſo hohem Maße An⸗ f teil genommen wie beim Tode Hindenburgs. Es iſt unmög⸗ lich, alle Beileidskundgebungen anzuführen, die dies zum Ausdruck bringen. Die Oberhäupter aller Staaten, die Re⸗ gierungschefs, die Miniſter, der Völkerbund, die ausländiſche Preſſe ohne Ausnahme äußern ihre Anteilnahme in Tele⸗ grammen, Beileidsbeſuchen, Artikeln und ſonſtigen Kund⸗ gebungen. In überwältigender Fülle zeigt ſich die hohe Verehrung, die der Generalfeldmarſchall und Reichspräſi⸗ dent auf dem ganzen Erdball genoß. Man darf wohl ſagen, Hindenburg war das angeſehenſte Staatsoberhaupt der Welt. Tiefer Eindruck in England Die Stimme eines ehemaligen Kriegsgegners. Der Tod des Reichspräſidenten von Hindenburg hat bei allen Engländern, die im Weltkrieg gegen ihn gekämpft ha⸗ ben und ihn als Soldaten und als Mann bewunderten, größte Teilnahme hervorgerufen. Bezeichnend für die Trauer, die unter den Kriegsteilnehmern auf britiſcher Seite e iſt folgende Aeußerung des Generals Sir Jan Ha⸗ milton: „Ich habe Hindenburg ſeit 1908s gekannt; er war ein Mann, den die Soldaten ohne irgendwelchen Beigeſchmack politiſchen Gefühls bewundern konnten. Er ſtand feſt wie ein Jels zwiſchen all dem politiſchen Unſinn. Ich bin über⸗ zeugt, daß er aufrichtig für Frieden war“ Innerhalb weniger Sekunden war die Meldung vom Tode des„Grand Old Man“(„Großen Alten Mannes“) Deutſchlands, wie er hier genannt wurde, in alle Ecken des britiſchen Weltreiches getragen. Zu der Bewunderung und Verehrung, die dem tapferen und ritterlichen Führer der deutſchen Heere im Weltkriege entgegengebracht wurde, hatte ſich überall in England in den Jahren nach dem Kriege eine warme Zuneigung geſellt, die bei der Nachricht ſeines Ab⸗ lebens in tiefſter Weiſe zum Ausdruck kommt. Trauerkundgebung im däniſchen Landsting Kopenhagen, 3. Auguſt. Zu Beginn der Donnerstagſit⸗ zung des Landstings hielt der Vorſitzende, Jenſen Kleis, fol⸗ 15 Gedächtnisanſprache auf Reichspräſident von Hinden⸗ urg:. „Ich halte es für natürlich, daß das Landsting ſein Bei⸗ leid ausſpricht anläßlich des großen Verluſtes, den unſer deutſches Nachbarvolk durch dieſen Todesfall erlitten hat, eines Verluſtes, der an der Dankbarkeit und tiefen Ehrerbie⸗ tung gemeſſen werden kann, mit der das deutſche Volk dem hochbetagten Präſidenten für ſeinen hervorragenden und ſelbſtloſen Einſatz im Dienſte ſeines Vaterlandes umgab. Ebenſo wie der verſtorbene Reichspräfident vom deutſches 5 Volke geehrt und hochgegchtet wurde, ſo ſah man auch hier zu Lande auf ſeine Perſönlichkeit.“ Die Abgeordneten hör⸗ ten die Anſprache ſtehend an. „Der Leuchtturm der Nachkriegszeit“ Römiſche Stimmen zum Tode Hindenburgs. Das„Giornale d'Italia“ ſagt, Hindenburg ſei in der Nachkriegskriſe Deutſchlands gleichſam ein e ge⸗ weſen, der zuerſt mit beſcheidenem, dann mit immer wach⸗ ſendem und ſchließlich rieſigen Schein die Geiſter erleuchtete, die das Vertrauen wiedergewannen und ihren Weg wie⸗ dererkannten.„Voll von Pflichtgefühl, mit einem religiöſen Sinn für die Autorität, wurde er gleichſam durch die Ereig⸗ niſſe ſelbſt zum Staatsoberhaupt. Und er wußte zu regieren mit unzweifelhaftem Geſchick, das in ſeinem Charakter, in ſeinem Willen, in ſeinem klaren und erleuchteten Gewiſſen eines alten Deutſchen begründet lag— Eigenſchaften, die in der faſt zehnjährigen Ausübung ſeines Amtes ſeine Autorität ins Ungeahnte ſteigerten und ihm die allgemeine 1 1 1 Die Mittagsausgabe des„Meſſagero“ ſagt, mit Hinden⸗ ſche Nation zählte, eine Kraft, die ſich aus Rechtſchaffenheit, Objektivität und höchſtem Pflichtbewußtſein bee Jeble, nläß⸗ 0 . Ich det enen (gez) über⸗ 1 der iſſion 0 dez auf ont rmen die liſter Re⸗ iſche Lele⸗ und⸗ hohe räſi⸗ gen, der Gedenkworte des Bundeskanzlers „Hindenburg ein Symbol des deukſchen Volkes.“ Wien, 3. Auguſt. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg empfing in Gegenwart des Vizekanzlers Starhemberg, des neuen Außenminiſters Berger⸗Waldenegg und anderer Mitglieder des Kabinetts die Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe im Bundes⸗ kanzleramt. Er gab programmatiſche Erklärungen ab, die er mit einem warmen Gedenken an den verewigten Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg einleitete. Die Trauernachricht vom Ableben des Herrn Reichspräſidenten, Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg, ſo ſagte der Bundeskanzler, hat Oeſterreich tief bewegt. Ueber allen Iwiſchenfällen des Tagesgeſchehens hinaus blieb uns ſein Name ein Symbol des deutſchen Volkes und uls ſolcher heilig. Zumal die Frontgenerakion in Oeſterreich gedenkt ſeiner in Ehrfurcht. Ehre ſeinem Andenken! Aufbahrung im Gutshauſe Neudeck, 3. Auguſt. Die Leiche des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchalls von Hindenburg iſt Donnerstag nachmittag im Hauſe Neudeck feierlich aufgebahrt worden. Offiziere halten die Ehren⸗ wache. Die Züge Hindenburgs ſpiegeln vollkommenen Frie⸗ den wider. Die Hände ſind ineinander geſchloſſen, ſo wie ſie in der letzten Nacht der Generalfeldmarſchall ſelbſt gefaltet hatte. Zuletzt hatte Hindenburg noch einmal in einem Spruchbuch geleſen und einen Spruch angeſtrichen: „Mit der einen Hand führte er das Schwert, mit der an⸗ deren arbeitete er“ 9 9 Eine Volksabſtimmung „Führer und Reichskanzler.“— Ein Schreiben des Reichs · kanzlers an den Reichsinnenminiſter. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichsinnen⸗ miniſter folgendes Schreiben gerichtet: Herr RKeichsinnenminiſter! Die infolge eines nalionalen Unglücks, das unſer Volk betroffen hat, notwendig gewordene geſetzliche Regelung der Frage des Skaaksoberhaupkes veranlaßt mich zu folgen ⸗ der Anordnung: „Die Größe des Dahingeſchiedenen hat dem Titel Keichs⸗ präſident eine einmalige Bedeutung gegeben. Er iſt nach unſer aller Empfinden in dem, was er uns ſagte, unzertrennlich verbunden mit dem Namen des großen Toten. Ich bitte daher Vorſorge kreffen zu wollen, daß ich im amtlichen und außeramtlichen Verkehr wie bisher nur als Führer und Reichskanzler angeſprochen werde. Dieſe Regelung ſoll für alle Zukunft gelten. 2. Ich will, daß die vom Kabinett beſchloſſene und verfaſ⸗ ſungsrechtliche gültige Betrauung meiner Perſon und damit des Reichskanzleramtes an ſich mit den FJunk⸗ tionen des früheren Reichspräſidenten die ausdrückliche Sanktſon des deutſchen Volkes erhält. Jeſt durchdrun⸗ gen von der Ueberzeugung, daß jede Staatsgewalt vom Volke ausgehen und von ihm in freier und geheimer Wahl beſtätigt ſein muß, bitte ich sie, den Beſchluß des Kabinetts mit den etwa noch notwendigen Ergän⸗ zungen unverzüglich dem deutſchen Volke zur freien Volksabſtimmung vorlegen zu laſſen. Berlin, den 2. Auguſt 1934. gez. Adolf Hitle“ deukſcher Reichskanzler. Abſtimmungstag: 19. Auguſt Die Reichsregierung beſchloß, am Sonnkag, den 19. Auguſt 1934, eine Volksabſtimmung über das Reichsgeſetz vom 1. Auguſt 1934 herbeizuführen. Aus dembadioclien laude Beileid der badiſchen Regierung Karlsruhe, 3. Auguſt. Der badiſche Miniſterpräſident hat der Familie des Herrn Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg namens der badiſchen Regierung und des badiſchen Volkes telegraphiſch ſein herzlichſtes Beileid ausgeſprochen. Ebenſo hat der Herr Reichsſtatthalter in einem Telegramm an die Familie des Herrn Reichspräſidenten ſeinem tiefempfundenen Beileid Ausdruck gegeben. Trauerkundgebung der Stadt Karlsruhe Karlsruhe, 3. Auguſt. Der Stadtrat der Landeshauptſtadt Karlsruhe hat ſich Donnerstag nachmittag aus Anlaß des Ablebens des Reichspräſidenten von Hindenburg, Ehren⸗ bürger der Stadt, zu einer Trauerkundgebung im Sitzungs⸗ faal des Rathauſes verſammelt. Bürgermeiſter Dr. Fri⸗ bolin hielt dabei in Vertretung des in Urlaub befindlichen Oberbürgermeiſters eine Anſprache, in der er u. a. aus⸗ führte:„Kein Wort der Verehrung und der Liebe iſt groß und tief genug, um den Schmerz der 1 1 9 5 Nation um ihren großen Toten zum Ausdruck zu bringen. In unſere Trauer miſcht ſich gleichzeitig aber auch der Stolz darüber, daß Hindenburg der Unſere war, den die Vorſehung uns geſchenkt hat als Ekkehard des deutſchen Volkes.“ Die An⸗ ſprache ſchloß mit der feierlichen Erneuerung des Treuebe⸗ kenntniſſes für den Führer. Die Mitglieder des Stadtrates hatten ſich zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen erho⸗ ben.— die Ehrentafel für Hindenburg am Hauſe Kaiſerſtraße 184, in dem dieſer während ſeiner Tä⸗ tigkeit als Diviſtonskommandeur der 28. Infanterie⸗Divi⸗ ſion wohnte, iſt mit Trauerſchmuck verſehen. Dr. Reuter nimmt Abſchied von Ladenburg. Ladenburg. Der badiſche Innenminiſter Pflaumer hat den zur Zeit in Ladenburg amtierenden Bürgermeiſter Dr. Reuter zum Bürgermeiſter von Kehl ernannt. Die Laden⸗ burger Einwohnerſchaft bedauert den Weggang Dr. Reuters lebhaft, hat er ſich doch in dem einen Jahr ſeiner Bürger⸗ meiſtertätigkeit durch ſeine ruhig⸗überlegte und ſachlich treff⸗ ſichere Einſtellung zu allen Problemen des Gemeindelebens die ungeteilte Sympathie und Wertſchätzung der ganzen Ge⸗ meinde errungen. Ladenburg verdankt ihm in erſter Linie die Bereinigung und Ausgleichung des in den vorhergegan⸗ genen Jahren bös verfahrenen Gemeindehaushalts. Große Kundgebung für das Gaſtſtättengewerbe. () Karlsruhe. Die Fachgruppe Gaſtſtättengewerbe iſt in die Reichsbetriebsgemeinſchaft 17(Handel) der Deutſchen Arbeitsfront zu überführen. Zwecks dieſer Umſtellung findet am Dienstag, den 7. Auguſt, vormittags 11 Uhr, im Colof⸗ ſeumsſaal eine Tagung ſämtlicher Kreisfachſchaftswalter(ein⸗ ſchließlich Köche), ſowie der Obleute(und deren Stellver⸗ treter) der Berufsbildungsämter ſtatt. Am gleichen Tage nachmittags 3 Uhr ſprechen in einer großen Kundgebung für das Gaſtſtättengewerbe der Fachgruppenleiter Pg. Sohns, ferner deſſen Stellvertreter Fachgruppenleiter Pg. Sander, ſowie der Leiter des Zentralberufsbildungsamts Pg. Metzler über: Die Umorganiſation im Deutſchen Gaſtſtättengewerbe — der ſozialpolitiſche und berufliche Aufbau desſelben— die einheitliche Durchführung des Berufsſchulungsweſens. () Bühl.(Der Bühler Obſtmarkt.) Auf Vor⸗ ſchlag der Kreisbauernſchaft und im Einvernehmen mit der Stadtgemeinde und allen beteiligten Kreiſen der Händler und Erzeuger wurde eine Neuregelung des Obſtabſatzes getroffen. Der bisherige Vormittagsmarkt iſt von halh 9 Ahr auf 7 Uhr vorverlegt worden, da dieſe Zeit für den Erzeuger zweifellos vorteilhafter iſt. Dieſer Frühobſtmarkt ſoll als Hauptmarkt gelten und ſollen frühmorgens die Zwetſchgen reſtlos angefahren werden. Die Händler haben ſich entſchloſſen, ſich unbedingt an die neue Marktordnung zu halten und ihre Großeinkäufe an Zwetſchgen nur noch auf dem Vormittagsmarkt zu tätigen. Oberharmersbach(Amt Offenburg).(Vom Bau m⸗ ſtamm getroffen.) Dem 57jährigen verheirateten Klein⸗ landwirt und Waldarbeiter Leonhard Lehmann ging bei der Waldarbeit ein gefällter Baumſtamm über den Bruſtkorb hinweg, ſo daß Lehmann ſchwere Verletzungen davontrug. Politiſches Allerlei Der Staatsjugendtag. Die Preſſeſtelle des Reichserziehungsminiſteriums teilt in, Ergänzung des Erlaſſes über die Durchführung des Staats⸗ jugendtags noch Folgendes mit:„Im geſamten Reichsgebiet findet entſprechend der für Preußen angeordneten Regelung der Staatsjugendtag vom erſten Samskag nach den Som⸗ merferien an laufend ſtatt, und zwar ebenfalls zunächſt nur für das Jungvolk. Die Regelung für die geſamte Hitler⸗ jugend wird bald erfolgen. Die Unterrichtsverwaltungen der Länder ſind durch Erlaß angewieſen, entſprechende An⸗ ordnungen für die Schulen ihrer Arbeitsbereiche unverzüglich zu treffen. r Neue Hinrichtung in Wien Wien, 2. Auguſt. Das Stkandgericht verurteilte den Angeklagten Friedrich Wurnig zum Tode und den Angeklag en Chriſtian Meyer zu 20 Jahren Jwangsarbeit. Das Urkeil an Wurnig iſt kurz nach 20 Uhr vollzogen worden. Die beiden Verurteilten waren beſchuldigt, am 25. Julf den Polizeiſtabshauptmann Hickl von der Innsbruk ker Sicherheitswache auf der Straße erſchoſſen zu haben. Der dritte Anführer verurteilt Ju lebenslänglichem Kerker. Wien, 3. Auguſt. Der dritte Anführer der Aufſtändiſchen, die am Mittwoch der vorigen Woche in das Bundeskanzleramt eindrangen, Paul Hudl, wurde vom Militärgericht zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Bei ſeiner Vernehmung hatte der Angeklagte ausgeſagt: Ich bin mit falſcher Orientierung in beſter Abſicht hingegan⸗ gen und habe nicht bezweckt, einen Umſturz herbeizuführen. Der Angeklagte erzählte, daß ſein Vater Präſident des Deutſchmeiſterbundes und Obmann des Deutſchmeiſter⸗Ve⸗ teranenvereins iſt. Im Kriege brachte er es bis zum Ober⸗ leutnant, war 46 Monate im Felde und zweimal verwun⸗ det. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Man habe ihm dei der Bewaffnung in der Turnhalle geſagt: Dr. Rintelen werde im Toreingang des Bundeskanzler amtes warten. Daraufhin habe er ſeinen Leuten den Befehl gegeben, Dr., Rintelen ſofort durch das Kommando„Präſentiert das Ge⸗ wehr“ zu begrüßen.„Wir nahmen an,“ ſo ſagte der Ange⸗ klagte weiter,„daß die Aktion legal ſei, wenn ein⸗ mal Dr. Rintelen im Bundeskanzleramt ſei.“ Weiter berichtete der Angeklagte, daß der größte Teil der im Hof des Bundeskanzleramtes verſammelten Beamten die Aufſtändiſchen mit dem Hitlergruß empfangen habe. Der Staatsanwalt bemerkte, daß dieſe Beamten auch be⸗ reits entlaſſen worden ſeien. 2 Polniſch⸗litauiſche Verſöhnung? Warſchau, 1. Auguſt. In Wilna iſt, aus Litauen kommend, der polniſche Bok⸗ ſchaftsrat in Paris, Mühlſtein, eingetroffen. Mühlſtein hielt ſich längere Zeit in Litauen auf und ſoll u. a. mit Staatspräſident Smetana verhandelt haben. In politiſchen Kreiſen wird ſeiner Miſſion in Kowno ſehr große Bedeukung beigelegt. Gleich nach ſeiner Ankunft in Wilna begab ſich Mühlſtein nach Pikliſzka, wo Mar⸗ ſchall Pilſudſki gegenwärtig ſeinen Arlaub verbringt. Wie die Warſchauer Preſſe weiter meldet, ſoll demnächſt der unmittelbare Poſtverkehr zwiſchen Polen und Litauen aufgenommen werden. Der bisherige Poſtverkehr fand über Deutſchland⸗Lettland ſtatt. chwa kopf Schaumpof 8 5 mit, Maarglanæi 222 203 Her Purgermeſſter von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. „Dorothees Geſicht bekam etwas Weiches und Mütter⸗ liches, als ſie jetzt der Nichte über den Scheitel fuhr. „Ich weiß es nicht, Kindchen. Aber um eines bitte ich dich, ſei nimmer ſo ſtörriſch bei der Ahne. Du weißt, daß ſie alt iſt und leicht gereizt. And wir Jüngeren alle ſind ihr Gehorſam ſchuldig.“ Sibylles Lippen zitterten. „Aber ich laſſe mich nicht verkaufen oder verſchenken wie ein armſeliges Haustier! And wenn ſie es in alten Zeiten immer ſo gemacht haben,— ich finde es furcht⸗ a ich den Junker Güldenborn? Kennt er 5„Aber, Sibylle, Kind, wer wird ſo heftig werden? Iſt denn die Ahne nicht einſt auch ſo zuſammengeſprochen worden? Schon als Kind von ihren liebevollen und vor⸗ chtigen Eltern? And iſt ſie nicht glücklich geweſen mit e ein ganzes langes Menſchenleben hin⸗ „Weißt du das ſo gewiß, Muhme Dorothee? Sie ſehen es eben als ihre Pflicht an und fügten ſich darein. And redeten ſich vor, daß ſie glücklich wären. Weil ſie es eben nicht anders konnten.“ Sibylle legte ihren Arm um die rundliche Taille der Muhme Dorothee und ſchmiegte ihre Wange gegen das Geſicht der anderen. 10 0 biſt du nie zuſammengeſprochen worden, Doro⸗ thee? Hat man dich ganz vergeſſen, als du ſo kleinwinzig in der Wiege lagſt?“ Dorothee lachte. And es war wunderbar, wie ihr 170 8 faltiges Geſicht davon überſonnt und verſchönt „Ja, Sibylle, mich hat man wohl vergeſſen, dazumal. Weil meine Eltern gar zu viel Kinder gehabt haben. And 1 7 ich häßlich war, iſt f Sreiersmann gekommen. Aber glücklich bin ich trotzdem ge⸗ A mein Sibyllchen. Denn was ſollten die Ahne und u ohne mich jetzt anfangen?“ Sibylle nickte. „Ja, wenn du das Wormſer Haus nicht verſorgteſt, dann wäre es ſchlecht beſtellt um uns. Und ich habe mich 5 a oft ſchon gewundert, daß du immer ſo froh und guter päter auch niemals ein ernſthafter Dinge biſt Wo du doch Arbeit haſt von früh bis ſpät und die Ahne oft mürriſch und unfreundlich iſt.“ „Das iſt es ja gerade, wofür ich ſo dankbar bin, Si⸗ bylle, daß ich Arbeit habe und geſund bin. Denn das iſt die Hauptſache hier im Leben: Arbeiten dürfen und ge⸗ ſund ſein! Aber das lernt man erſt ſpäter, wenn das kleine Herz aufgehört hat, ſo wild und heftig zu ſein. Doch nun lauf zur Ahne, damit ſie nicht ſo lange wartet auf dich!“ „Aber der Brief, Dorothee! wollen!“ Dorothee ſuchte haſtig in ihrer Taſche. „Ich meine doch, ich hatte ihn hier eingeſteckt? Aber ganz beſtimmt in dieſes Seitentäſchchen am Gürtel! Und nun iſt er fort!“ „Du haſt ihn wohl in der Küche oder im Keller ver⸗ loren, Dorothee. Nun, um ſo beſſer, dann erfährt kein Menſch um den ſchreckhaften Inhalt.“ Und Sibllye atmete ordentlich erleichtert auf und ſprang eilig die breite Holztreppe zur Ahne empor. Aber der Muhme Dorothee war es äußerſt unangenehm, daß ſie den Brief verloren hatte. Konnte doch unendlich Wichtiges darin ſtehen. Sie wird den Brief ſehen Denn er war von dem Rittmeiſter Güldenborn, von dem man lange keine Nachricht hatte, und den die Kriegsun⸗ 1 80 nun wohl auch in die Nähe von Worms verſchlagen atten. Es war dieſer Balthaſar Güldenborn aus alter, hollän⸗ diſcher Familie, und ſeine Eltern waren einſt mit den El⸗ tern Sibylles eng befreundet geweſen. Da hatte man in der Wiege die beiden Kinder mit einander verſprochen, aber Sibylle und Balthasar hatten ſich noch niemals geſehen. And nun kam heute morgen ein Kornett vom Regiment des Rittmeiſters und überbrachte dieſen Brief. And ſie, die ſonſt ſo ordentliche und gewiſſenhafte Muhme Dorothee, mußte ihn verlieren! ü a Sie griff ſich an die Stirn und dachte nach. Wo war ſie denn heute vormittag ſchon überall geweſen? Wo hatte ſie ſich ſo gebückt, daß der Brief ihr aus der Taſche hatte gleiten können? Vielleicht im Aepfelkeller, wo ſie die ſchöne Gartenernte mit der Magd ſortiert? And Muhme Dorothee trippelte aufgeregt hin und her, um den verlore⸗ nen Brief zu ſuchen. 5 Anterdeſſen ſtieg Sibylle langſam zur Argroßmutter hinauf. Die alte Frau Emerentia ſaß immer noch wie vorhin in dem buntgeſtreiften Lehnſtuhl am offenen Fenſter. Nur hatte die Magd ihr die Alltagshaube bringen müſſen ſtatt der violetten ſeidenen. Aber Frau Emerentia war unruhig und ſah 0 rend zur Tür herüber, weil ihre Arenkelin ſie ſo lange warten ließ. Doch da trat Sibylle ſchul über die Schwelle, ein wenig verträumt— ein wenig 1 1 8 „Vergebt, Ahne, daß ich erſt jetzt komme, aber ich wußte nicht, daß Ihr mich hattet rufen laſſen.“. Es ſtand Sibylle Battenberg ſo hochgewachſen und ſchlank in dem großen, lichten Raum mit ſeinen koſtbaren, uralten Möbeln, daran Seidenbezüge flimmerten und von einſtiger Pracht erzählten, daß es wie ein Bild anmutete von der Hand alter, holländiſcher Meiſter. N Sie kam jetzt auf die Greiſin zu und beugte ſich über ihre Hand. „Setze dich neben mich, Sibylle. So. Und dann zeige mir den Brief, den du vorhin von Rittmeiſter Güldenborn bekommen.“.. Frau Emerentias Geſicht war ſtreng und ein wenig un: geduldig, als ſie das ſagte.„ Sibylle, die juſt in der Sonne ſaß, darin ihr ait Haar wie Gold erglänzte, legte den Kopf ein wenig auf die Seite und ſah die Ahne mit ihren großen, blauen Augen ſehr ernſt an. 5 b „Den Brief haben wir verloren, Ahne. Nämlich die Muhme Dorothee und ich.“ 6 Frau Emerentia ſchüttelte energiſch den Kopf, daß die weiße Spitzenhaube zitterte. „Was iſt das wieder für eine Albernheit, Sibylle? Do⸗ rothee ſollte nun allmählich auch wirklich vernünftiger wer⸗ den mit ihren vierzig Jahren. Dann ſage mir wenigſtens, was in dem Brief geſtanden hat?“ Eia wenig hilflos hob Sibylle die runden, weichen Schultern. f 775 weiß es nicht, Ahne, denn ich habe ihn noch nicht geleſen.“ 5: Weit beugte die alte 1 ſich vor und griff mit ihrer verkrümmten Hand dem Mädchen unter das Kinn. f „Sieh mich an, Sibylle,— wie ſoll ich das verſtehen? Oeffnet man Briefe nicht allſogleich, wenn man ſie bekom⸗ men hat? And nun erſt ſolche Briefe, die über ein gan⸗ zes Leben entſcheiden können?“ g 0„ „Gerade darum, Ahne, hatte 15 Angſt, ihn zu öffnen. 1 mich fürchte vor dem Güldenborn und einer ehe 0 mi 17—„ 1 5. e Die Fahnen ſenken ſich Reichspräſident von Hindenburg iſt in die Ewigkeit abberufen worden. Der Held von Tannenberg iſt von ſeinem deutſchen Volk gegangen. Große, unendlich tiefe Trauer iſt über das deutſche Volk hereingebrochen. Erſchüttert ſteht die ganze Nation an der Bahre dieſes Helden. Die Fahnen ſenken ſich vor der Majeſtät des Todes, dieſes unerbittlichen Schnit⸗ ters, der nun auch dieſen Recken heimholte. Ein ereignisreiches und verantwortungsvolles Leben fand ſein Ende. Deutſchland hat einen ſeiner Beſten verloren. Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten, das war eine der größten Tugenden des großen Feldmarſchalls, Einſatz der Perſon bis zum Letzten, immer bereit, für das Vaterland einzutreten, wo es ihn rief. Und ſo nahm er auch in hohem Alter noch den an ihn ergangenen Ruf an, dem Volke als Reichspräſident vorzuſtehen, anſtatt, wie er es verdient gehabt hätte, ſeine letzten Tage in Ruhe zu verleben. Bis in die letzten Tage hinein, war er ſeiner Pflicht getreu. Dem ganzen Volke ein leuchtendes Beiſpiel, wird er der deutſchen Jugend für alle Zeiten als Idealgeſtalt deutſcher Fähigkei: und Zähigkeit vorſchweben und ſie zu höchſten Leiſtungen anſpornen, genau wie der große Tote nur in dem einen Bewußtſein, mit dem einen Ziel ſeines Lebens: Alles nur für Deutſchland!„ 80 85 — Das Anhalten von Kraftfahrzeugen. Da die Unſitte, daß Zivilperſonen und Angehörige von Verbänden Kraft⸗ fahrzeuge am Tage oder in der Nacht durch Winken mit der Hand oder mit roten Lampen verſuchen zum Halten zu bringen, um mitgenommen zu werden, einen immer grö⸗ ßeren Umfang angenommen hat, wird von behördlicher Seite darauf hingewieſen, daß dieſes Anhalten eine ſchwere Verkehrsgefährdung darſtellt und infolgedeſſen den iſt. Das Anhalten von Kraftfahrzeugen bei Dunkelheit durch rote Signallampen ſteht ausſchließlich den Polizeiorganen zu. Auch am Tage dürfen Kraftfahrzeuge nur von Polizei⸗ organen angehalten werden. Die Polizei⸗ und Gendar⸗ meriebeamten werden gegen das unberechtigte Anhalten von Kraftfahrzeugen in Zukunft einſchreiten. Die Kraft⸗ fahrer werden gebeten, derartige Zeichen, ſoweit ſie von anderen als Polizeibeamten gegeben werden, unbeachtet zu laſſen und etwaige Störungen des Verkehrs durch Un⸗ berechtigte zur Anzeige zu bringen. — kein einheitlicher 6 Ahr-Ladenſchluß beabſichtigt. Zu der in einzelnen ſüddeutſchen Städten erfolgten Früherver⸗ legung des Ladenſchluſſes auf 6 Uhr wird eine Stellung⸗ nahme des Reichsarbeitsminiſter bekannt, die die„Fleiſcher⸗ Verbands⸗Zeitung“ auf Anfrage erfahren hat. Danach iſt nicht beabſichtigt, den 6 Uhr⸗Ladenſchluß einheitlich für das geſamte Reichsgebiet einzuführen. Man überlege vielmehr im Reichsarbeitsminiſterium, ob man die Vorverlegung des Abendladenſchluſſes nicht rückgängig machen ſolle. Dieſe Stellungnahme des Miniſteriums deckt ſich mit den Auffaſſungen maßgebender Kreiſe des deutſchen Einzel⸗ handels. Man ſcheint im Einzelhandel danach zu ſtreben, daß erſt einmal eine allgemeingeſetzliche Baſis in der La⸗ denſchlußzeit uſw. geſchaffen werde, ehe lokale Sonderrege⸗ lungen, die gegebenenfalls notwendig ſein könnten, durch⸗ führbar ſind. Vor dem Ertrinken gerettet. In der Mitte des Nord⸗ ſtrandes im Strandbad geriet eine J0jährige Frau in die Ge⸗ fahr des Ertrinkens. Ein in der Nähe ſchwimmender Mann verſäumte es in der Aufregung um Hilfe zu rufen. Ein Me⸗ dizinſtudent, der den Vorfall vom Ufer aus beobachtet hatte, ſchwamm ſofort an die Unfallſtelle. Es gelang ihm, die voll⸗ ſtändig erſchöpfte Frau an Land zu ſchaffen.. 0 e Börſeuſtille. Im Hinblick auf das Hinſcheiden des Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall v. Hindenbur g bleiben ſämtliche deutſchen Börſenräume am Donnerstag, Freitag und Samstag für jeden Verkehr geſchloſſen. Auch der Mannheimer Getreidegroßmarkt am Donnerstag fiel aus dieſem Grunde aus. Wetterbericht Im Weſten liegt ſchwacher Hochdruck, bei Großbritannien eine ausgedehnte Depreſſion. Für Freitag und Samstag iſt zwar im allgemeinen nicht unfreundliches, aber zu einzelnen Gewitterſtörungen geneigtes Wetter zu erwarten. Tiere im deutſchen Leben Gegenſeitige Hilfe, Schutz und Achtung. Der Deutſche fühlte von jeher mit dem Tier als Ge⸗ ſchöpf Gottes ſich beſonders verbunden. Die Ehrfurcht vor dem Tier als Lebeweſen tritt bereits in unſeren älteſten Kulturdenkmälern in Erſcheinung. Schon im zweiten Merſeburger Zauberſpruch, der aus dem zehnten Jahr⸗ hundert ſtammt, finden wir Erzählungen vor, die bezeich⸗ nend ſind für das innige Verhältnis der alten Germanen zum Tier. In dieſem Zuſammenhange iſt es nicht un⸗ intereſſant, ſich einmal die Bedeutung des Tieres als Symbol im deutſchen Brauchtum zu vergegen⸗ wärtigen. Aus der germaniſchen Vorzeit hat ſich bei uns manche Sitte erhalten, bei der das Tier die Hauptrolle ſpielt. So wiſſen wir aus der Sage, daß in der Rauhnacht Wotan auf ſeinem Streitroß unterwegs iſt; und noch heute legt man— wahrſcheinlich in Anlehnung an dieſe Anſchau⸗ ung— in bäuerlichen Gegenden Brot oder Hafer für den Schimmel auf das Fenſterbrett, um den Himmel günſtig zu ſtimmen. Das Tier als Künder des baldigen Todes tritt uns ebenfalls in vielen Gegenden Deutſchlands ent⸗ gegen. Wenn der Hund z. B. längere Zeit ohne erſicht⸗ lichen Grund heult, ſagt der Volksmund, dann hört er den Tod auf leiſen Sohlen nahen und bald wird er in der Nachbarſchaft oder auf dem Hofe ſelbſt Einkehr halten. Aehnlich deutet man den Ruf eines Käuzchens oder das Pochen des Holzwurmes oder das Herumflattern der Elſter auf dem Dachfirſt. Desgleichen finden wir auf dem Lande bei Hochzeiten oder Sterbefällen eine Reihe von Bräuchen, in deren Mittelpunkt das Tier ſteht. Alle dieſe Sitten und Gebräuche haben ſich bis in die Gegenwart erhalten und zeigen das Verwachſenſein des Deutſchen mit dem Tier, in dem der gleiche Funken des göttlichen Odems lebt wie im Menſchen. In der deutſchen Dichtung bis in die jüngſte Zeit piegelt ſich ebenfalls die beſonders humane Auffaſſung von Schickſalsgemeinſchaft aller lebenden Weſen wider. Im deutſchen Märchen ſind der geſtiefelte Kater, der unerſätt⸗ liche Wolf mit den ſieben Geislein und alle möglichen an⸗ deren Tiere markante Handlungsträger. Die Fabeln unſe⸗ rer großen Dichter kommen ohne Tiere garnicht aus. Und kein Geringerer als Goethe ſelbſt hat in unzähligen Ge⸗ dichten ſeinen Stoff dem Tierreich entnommen. Welch tiefes Gemüt und feines Empfinden atmen ferner die Reiter⸗ lieder von Moritz von Strachwitz und Hoffmann von Fal⸗ lersleben, die ihren Pferden ergreifende Verſe widmeten! Das berühmte deutſche Volkslied hat ebenfalls Tiere, be⸗ ſonders unſere gefiederten Sänger, in den Mittelpunkt der Verherrlichung geſtellt. Der Chroniſt berichtet ſogar da und dort von Verträgen zu Gunſten von Pferden oder Hunden. Und es gibt für⸗ wahr auf dem Lande manchmal Beſtimmungen, die dieſem oder jenem Lieblingspferd bis ans Lebensende das Gna⸗ denbrot ſichern. Das Pferd ſoll alſo dem Menſchen nicht mehr dienen, es ſoll um ſeiner ſelbſt willen als Lebeweſen erhalten werden. Dieſe Liebe zum Tier, die wir in Deutſchland beſonders ausgeprägt vorfinden, wird den Kindern ſchon in der Schule anerzogen. Wir alle kennen aus unſerer Kindheit den angelernten Spruch:„Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie Du den Schmerz“. Freilich, bei all dieſer überall ſich offenbarenden An⸗ erkennung des Tieres als Freund des Menſchen läßt es ſich vielfach im Intereſſe des höheren Wohles der geſamten Menſchheit, alſo aus ethiſchen Gründen, nicht umgehen, das Tier in den Dienſt der Forſchung zu ſtellen. „Gemeinwohl geht vor Tierwohl.“ Wir alle wiſſen, daß die mediziniſche Wiſſenſchaft, die chemiſche Induſtrie, erſt auf Grund von Tierverſuchen zu Ergebniſſen gekommen ind, die für die geſamte Kulturwelt von unermeßlicher Tragweite ſind. Die Mittel gegen die Schlafkrankheit und andere furchtbare Tropenkrankheiten, gegen Zucker, Wund⸗ ſtarrkrampf— um nur einige wenige zu nennen— konn⸗ ten nur dadurch erfunden werden, daß man eingehende Verſuche am Tier anſtellte. In dieſem Zuſammenhang denke man daran, daß, als im Krieg das Kampfgas ein⸗ geführt wurde, erſt durch Experimente an Katzen das Weſen der Gasvergiftung aufgeklärt werden konnte. Und auch heute noch ruhen auf dieſen grundlegenden Verſuchen die Behandlungsvorſchriften nach Einatmen von Gas. Nicht zuletzt hat die Tierwelt von den Tierverſuchen den Vorteil. Schweinepeſt und Rindertuberkuloſe ſind in Deutſchland, ſeitdem man in der Serumbehandlung die großen Fortſchritte gemacht hat, faſt unbekannt. Daß da⸗ durch an volkswirtſchaftlichen Werten ein ungeheures Ver⸗ mögen gerettet wird, iſt klar. Aber nicht nur für die Erforſchung der ſind die Tierverſuche erforderlich. Es iſt bekannt, daß füt gewöhnliche Verſuche meiſt Meerſchweinchen benutzt wer, den. Auch die weiße Maus ſpielt eine beſondere Rolle, In für Wundſtarr. der Serologie bildet ſie als Verſuchstier krampfbekämpfung ein internationales Maß an Einheit. Für Blutentnahmen zu Serunigewinnung nimmt man Heile mittel, auch für deren Herſtellung und Ueberwachung meiſt Pferde und Mauleſel. Die moderne Medizin iſt auf Tierverſuche ſo angewieſen wie auf Mikroſkop und Rönt⸗ genapparate. Früher wurden nun derartige Verſuche viel. fach oder meiſt ſogar am lebenden Tier bei vollem Bewußt, ſein vorgenommen. Jetzt iſt dieſem grauſamen Spiel auf Veranlaſſung des neuen Staates im engſten Einvernehmen 85 Seit mit dem Tierſchutzverein ein Ende bereitet. dem 1. Februar 1934 iſt das Reichstierſchutzgeſetz in Kraft, das eine menſchliche Behandlung des Tieres vor⸗ ſieht und verhindert, daß, wie Miniſterpräſident Göring ſagt,„das Tier einer lebloſen, toten und unempfindlichen Sache gleichgeſetzt wird“. Genaue Vorſchriften regeln, unter welchen Bedingungen der Wiſſenſchaftler Eingriffe am be⸗ täubten Tier zu Verſuchszwecken vornehmen darf. Recht⸗ lich bedeutſam iſt der nunmehr im Geſetz verankerte Ge⸗ danke, das Tier des Tieres wegen zu ſchützen, während die Tierquälerei bisher nur als Uebertretung und deshalb auch nur mit Geldſtrafe für den Fall bedroht war, wenn bei ihrem Anblick Empfinden und Gefühle der Menſchen. verletzt wurden. Die Forſchung kann ſich naturgemäß nach wie vor betätigen, ſo daß der wiſſenſchaftliche Fortſchrit in keiner Weiſe etwa gehemmt iſt. Es iſt aber eine Reihe von einſchränkenden Beſtimmungen und Kontrollmaßnah⸗ men für wiſſenſchaftliche Inſtitute und Laboratorien vor⸗ geſehen, die Gewähr bieten, daß das Tier nicht gequält wird. Neues aus aller Welt ii Weſpe verurſacht Autounfall. Auf der St lenker während der Fahrt von einer Weſpe ins Geſicht ge⸗ ſtochen. Dem Fahrer entglitt die Steuerung und das Auto fuhr gegen einen Baum. Ab Militärflugzeug an Felswand zerſchellt. In franzöſiſchen Alpen, wo gegenwärtig Manöver ſtreitkräfte abgehalten werden, iſt ein Militärflugzeug ge⸗ gen eine Felswand geflogen und fiel in den Paß. Es ging vollſtändig in Trümmer. der Stelle getötet. ii Schweres Unwekter in den franzöſiſchen Alpen. Die Gegend des Galibier⸗Paſſes in den franzöſiſchen Alpen das einen meh⸗ anrichtete. Beſonders ſchwer wurde die Ortſchaft Valloire heimgeſucht. wurde von einem Unwetter heimgeſucht, rere Millionen Franken betragenden Schaden Hier wurden 10 Gebäude vollkommen zerſtört und drei Brücken fortgerifſen. a Bamberger Alpiniſten auf Korſika. Wie das„Frän⸗ Alpiniſten⸗ Gruppe aufgebrochen, um auf der Inſel Korſika hochalpine Kletterpartien auszuführen. Nun liegt von dieſer Bergſtei⸗ kiſche Volk“ meldet, iſt aus Bamberg eine gergruppe der Sektion Bamberg der erſte Bericht vor, der ein ſehr erfreuliches Ergebnis meldet. Ein bisher namen⸗ loſer Gipfel wurde„Bamberger Spitze“ getauft. Weiter wurde ein Angriff unternommen auf die in ſenkrechten Plattenſchüſſen abfallende 1200 Meter hohe Oſtwand der Zagla Orba, die als unerſteiglich gilt. Nach 15ſtündiger Kletterei und einem Biwak unter ſchwierigen Verhältniſſen mußte trotz zäheſtem Kampfe 30 Meter unter dem Gipfel der Rückzug angetreten werden. Ar Dorfbrand in Polen. Im Kreiſe Wilun brach in einem Gehöft Feuer aus, das ſich in kurzer Zeit auf die ganze Ortſchaft ausdehnte. Insgeſamt wurden 15 Anweſen zerſtört. Ein großer Teil des Viehbeſtandes und die geſamte Ernte wurden vernichtet. Braſilianiſcher Dampfer aufgelaufen Paris, 1. Auguſt. Der braſilianiſche Dampfer„Ruy Bar⸗ boſa“, der von Hamburg mit 87 Fahrgäſten und 127 Mann J lief nördlich des Beſatzung nach Braſilien unterwegs ſſt, Hafens von Leixoes(Portugal) auf ein Felſenriff. Das Schiff ſollte in Leixoes weitere 226 Paſſagiere an Bord neh⸗ men. Unter den Paſſagieren befanden ſich auch 65 deutſche Juden, die von Belgien nach Braſilien ausreiſen wollten. Sämtliche Paſſagiere ſind an Land befördert. Es iſt zwei⸗ felhaft, ob das Schiff wieder flottkommt. Verſammlungs⸗ Kalender. Tv. 1898. Heute abend Turnſtunde der Turner und Jugendturner. Nach der Turnſtunde außerordentliche Spielerverſammlung. Es iſt Pflicht aller Spieler, vollzählig zu erſcheinen. Tod.„Jahn“. Heute abend 9 Uhr wichtige Turnerverſamm⸗ lung im Lokal. Erſcheinen aller Aktiven iſt Pflicht. Zwetſchgen Geißhirtle zu verkaufen. Breiſacherſtraße 12. Pfund 8 Pfg., zu verkaufen. Gammel ⸗Anzeiger Lois * Rathaus verloren. 20 Zentner Futterkartoffel zu verkaufen. Auskunft im Lager. Hur für Mitglieder der Laudw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Ein hellgraues Motorradtuch vom Ilvesheimer Feld Wein- fässer Beſte Maſchinen⸗Kohlen Hauptſtraße 110. auf Lager. Lieſere auf Wunſch frei Haus. 3 on Mö Val. Kunzeimann. Weinhandlung. für Oreſchmaſchine in 3 Kilo-Britzetts(eichen) pteiswert Schöne Backäpfel Pfd. 10 u. 12, Frühzwetſchgen Pfd. 10, Reineclauden Pfd. 8 zu verkaufen. Kloppenheimerſtraße 33. Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste, billigste und beste Weg- weiser hierzu ist das Zeitungs- Inserat! C 1 0 Se. N die Freundin eines grogen Mannes erwartet diese Woche je abends 8.30 Uhr Ihren Besuch! 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