t. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die großſpaltige mm-Zeile 4 Pfg. Reklamen 12 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 Tages- und Anzeigenſlatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Derbimdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhetm. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Underhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 84. Jahrgang Dienstag, den 7. Auguſt 1934 Nr. 182 Weihevolle Gedenkſtunde für den großen Toten. Oer Reichskanzler würdigt die geſchichtliche Bedeutung des Feldherrnlebens. Er war unſer! Berlin, 6. Auguſt. Unter verdecktem Himmel flattern umflorte Fahnen in allen Straßen und Gaſſen. Von den Türmen klagen mit ehernem Ton die Glocken. Eine ganze Welt neigt ſich in Ehrfurcht vor einem Großen, der ſein irdiſches Wallen pollendet hat, vor einem Manne, der das Schickſal eines ganzen Volkes auf ſeine Schultern nahm, der es ſtill und freudig, demütig und fromm, treu und tapfer trug, ſo ſchwer es auch ſein mochte:„Bis zu meinem letzten Atemzuge wird die Wiedergeburt Deutſchlands meine einzige Sorge, der Inhalt meines Bangens und Denkens ſein.“ Ein ganzes Volk aber ſteht in dieſen Stunden voll Trauer vor ſeinem Bild. Ein ganzes Volk ſieht nicht den Lorbeer der Ehren, die Kaiſer und Könige vor ihm, dem Toten, ausbreiten. Es ſieht nicht die ſchwarz umflorten Fahnen aller Nationen dieſer Erde, die Halbmaſt geſetzt ſind. Es ſieht nicht einmal die flatternden Lichter, die tröſt⸗ lich und hoffnungsreich um ihn erſtrahlen. Ein ganzes Volk ſieht nur ſein Bild, das es im Herzen trug, ſeit die⸗ ſer Mann der Retter ſeines Vaterlandes war. Es ſieht die Runen, die der Harm um dieſes Volkes Ehre, Freiheit und Leben in dieſes Antlitz trug. Es ſieht die Augen, die in unendlicher Liebe und Güte jedem ſeines Volkes entgegen⸗ leuchteten und die nun für immer geſchloſſen ſind. Es ſieht und ſpürt in dumpfem Schmerz: Hier iſt unſer aller Vater von uns gegangen. Denn ſ er war unſer! Mag dies ſtolze Wort den lauten Schmerz übertönen. Tauſende und Abertauſende ſtehen in ernſtem Schwei⸗ 501 vor dem Gebäude des Krolloper. Gedämpftes Licht üllt den Sitzungsſaal ein. Aus dem Flor, dem Grün des Lorbeers, der Tannenreiſer, der Trauerweiden und dem Weiß auf den Eſtraden des Präſidenten, der Regierungs⸗ plätze, der Ränge und der Logen hebt ſich beherrſchend die monumentale Büſte des großen Toten aus der Hand Er⸗ win Scharffs, umrahmt von Lilien, mit unflorter Arm⸗ binde, verſchiedentlich auch in ziviler Trauerkleidung, haben die Abgeordneten ihre Plätze eingenommen. Das 1 matiſche Korps mit dem Doyen, Monſignore Or ſe⸗ nigo, an der Spitze, ebenfalls in tiefem Schwarz oder roter Uniform, füllt die Ehrenloge. Die Ehrengäſte und die Zuhörer, die die beiden Ränge beſetzen, tragen ebenfalls das düſtere Schwarz der Trauer. Die Plätze auf der Regie⸗ rungseſtrade füllen ſich raſch. Die Mitglieder der Reichs⸗ regierung, der Länderregierungen, die Staatsſekretäre, die Vertreter des Reichsheeres und der Reichsmarine, alle ſind erſchienen, um der Weiheſtunde des großen Toten beizu⸗ wohnen. Unmittelbar vor dem Regierungstiſch ſitzen die Ange⸗ hörigen des Generalfeldmarſchalls, Oberſt von Hinden⸗ burg und ſeine Gattin, neben ihnen der Staatsſekretär des Reichspräſidenten, Dr. Meißner. Wenige Minuten vor 12 Uhr erſchien, in ſtummem Schweigen, mit erhobe⸗ nem rechten Arm begrüßt, der Führer im braunen Rock. Neben ihm der Vizekanzler von Papen, die Reichsmi⸗ niſter Rudolf Heß, Frick, von Neurath. Der Präſident eröffnet mit wenigen Worten die Feier⸗ ſtunde. Während er ſpricht, erhebt ſich das Haus zu Ehren des großen Toten von den Plätzen. Dann klingt aus dem Chorraum das gewaltige Heldenlied Beethovens, die Co⸗ riolan⸗Ouvertüre, herüber. Eine ergriffene Stimmung herrſcht im Hauſe, als der Führer das Wort nimmt und das Bild des großen Toten nochmals lebendig auferſtehen läßt, dem er den Dank der Nation erſtattet. Aus dem Her⸗ zen kommen ſeine Worte, zu Herzen gehen ſie, tief erſchüt⸗ tert werden ſie aufgenommen. Die Rede des Führers Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hielt fol⸗ gende Rede: Herr und Frau von Hindenburg! Verehrte Trauerge⸗ e Abgeordnete, Männer des Deutſchen Reichs⸗ 81 Seit Monaten litten wir unter einer ſchweren Sorge. Die Kenntnis von der Erkrankung des hochehrwürigen alten Herrn erfüllte Millionen deutſche Herzen mit innerer Bangigkeit um das Leben eines Greiſes, der uns mehr als nur das Staatsoberhaupt war. Denn dieſer Mann war für uns alle zum ſymboliſchen Ausdruck der unzerſtörbaren, ſich ſtets erneuernden Lebenskraft unſeres Volkes geworden. Der ſchickſalhafte Wille der Vorſehung hatte ihn ſichtbar em⸗ vorgehoben über das Moc des Alltäglichen. Als die Nation ihre höchſte Würde in ſeine Hände legte, wurde dieſe Stelle erſt zur höchſten Würde gebracht. Unzertrennlich iſt uns Allen der deutſche Reichspräſident verbunden mit dem ehr⸗ würdigen Namen des nunmehr Dahingeſchiedenen. Jetzt, da wir uns anſchicken, dem teuren Toten die letz⸗ ten Ehren zu erweiſen, überfällt uns erſt die Erkenninis von dem Umfang und der Größe dieſes einzigartigen Lebens. Und wir beugen uns demütig vor dem unerforſchlichen Wil⸗ len, der mit dem ſcheinbar Zufälligem oder gar Velang⸗ loſem einer Lebensgeſtaltung dient, die der forſchende Menſch erſt nachträglich in der ganzen wunderbaren Notwendig⸗ keit der Zuſammenhänge ſieht und erkennt. Reichspräſident, Generalfeldmarſchall von Hindenburg iſt tot. Wenn wir uns bemühen, die Empfindungen zu er⸗ klären, die das ganze Volk im Innerſten bewegen, möchten wir auf ſolche Art in immer neuer Dankbarkeit uns des großen Dahingeſchiedenen erinnern. Wie hat ſich das Geſicht dieſer Welt verwandelt ſeit jenem 2. Oktober 1847, da Paul von Hindenburg geboren wurde? Inmitten einer Revolution nahm dieſes Leben ſeinen Anfang. Der Geiſt des politiſchen Jakobinismus ließ Europa damals nicht zur Ruhe kommen. die Ideen einer neuen, vermeintlichen Menſchlichkeit rangen gegen die Elemente und Formen einer überalterten Ordnung. Als das Jahr 1848 ſein Ende nahm, ſchienen wohl die hellen Flammen erſtickt, allein die innere Gärung war geblieben. Die Welt kannte damals noch kein Deutſches Reich, kein Italien. In Preußen regierte Friedrich Wilhelm IV. Das Erzhaus Habsburg beherrſchte nicht nur den Deutſchen Bund, ſondern auch Venetien und die Lombardei. Die Bal⸗ kanſtaaten aber waren tributäre Provinzen des türkiſchen Reiches. Preußen ſelbſt genau ſo wie die anderen Staaten des Deutſchen Bundes innerlich ſchwach und unfähig, die Men⸗ ſchen mit einer wirklich tragenden Idee zu erfüllen. Die Schande von Olmütz brennt in den Herzen der wenigen wirklichen Patrioten. Prinz Wilhelm wird König von Preußen. Der Knabe Hindenburg aber erlebt nun das große Triumvirat der po⸗ litiſchen und militäriſchen Reorganiſation unſeres Volkes: Bismarck, Moltke und Roon kreten ein in die Ge⸗ ſchichle. Während die amerikaniſche Union ſiegreich den Bürger⸗ krieg überwindet, geht Preußens Weg von den Düppeler Schanzen nach Königgrätz. In dieſen Regimentern aber marſchiert mit ein blutjunger Secondeleutnant, tapfer und begeiſtert: Paul von Hindenburg. Ein Schrapnell zerſchlägt ſeinen Helm und gibt dem jungen Kämpfer für des Rei⸗ ches Einigung damit die feurige Taufe. Vier Jahre ſpäter hat ihn das Schickſal erwählt, Zeuge 90 ſein in der Stunde der Geburt des Deutſchen Reiches. a Bismarck die Proklamation über des neuen Staates Kraft und Herrlichkeit und ſeinen Willen, ſich zu mehren an den Gütern des Friedens und der Kultur, beendet hat und des neuen Reiches Kaiſer zum erſtenmal hochleben läßt, fährt auch der Degen des Leutnants von Hindenburg em⸗ por und kreuzt ſich zum Schwur für Kaiſer und Reich. Ein Leben der Arbeit für dieſes neue Reich nimmt nun ſeinen Anfang. Der große Kaiſer ſtirbt. Ein zweiter und dritter kommen, Bismarck wird entlaſſen, Roon und Moltke ſchließen die Augen, Deutſchland aber wächſt als ein Garant des Friedens und einer wirklichen europäiſchen Ordnung. Die Welt erhält ein neues Geſicht. Auf allen Ge⸗ bieten der Menſchheitsentwicklung löſt eine umwälzende Er⸗ findung die andere ab. Immer von neuem erweiſt ſich das Beſſere als des Guten Feind. Deutſchland wird Großmacht. Dem Leben dieſes Reiches und unſeres Volkes un⸗ unterbrochen dienend, nahm der kommandierende General von Hindenburg am 18. März 1911 als 64jähriger Mann ſeinen Abſchied. Damit ſchien ſein Dienſt beendet zu ſein. Ein namenloſer Offizier unter all den anderen. Zehntau⸗ ſend, die ſtets ihre Pflicht erfüllen. dem Vaterland dienen und dennoch unbekennt vergeſſen ſind. Die Totenmaske des Verewigten, abgenommen von dem Berliner Bildhauer Profeſſor Joſeph Thorak. 1 bene iſt, das hat in nicht zu. Führer und Reichskanzler ausgeſprochen. Seine Mahnung, daß der Dahingeſchiedene unter uns und über uns leben ſoll, wird in Sonderheit die Vertretung des deutſchen Vol⸗ Als daher der Weltkrieg über Deutſchland hereinbricht und das deutſche Volk in der heiligſten Ueberzeugung, un⸗ ſchuldig angegriffen zu ſein, ſich zum Widerſtand erhebt, da trifft in ſchwerer Stunde der Ruf des Kaiſers einen Mann, der, im Ruheſtande lebend, an Kriea und Krieasbeainn ſo unſchuldig war. wie es nur irgendjemand in dieſer Welt ſein konnte. Am 22. Auguſt 1914 erhielt Hindenburg den Auftrag, den Ober⸗ befehl einer Armee in Oſtpreußen zu übernehmen. Acht Tage ſpäter erfahren zum erſtenmal das deutſche Volk und die Welt von dieſer Ernennung und erhalten damit Kennt⸗ nis vom Namen des neuen Generaloberſten. Wolff's Telegraphiſches Büro meldet: „Unſere Truppen in Preußen unter Führung des Generaloberſten von Hindenburg haben die vom Narero vorgegangene ruſſiſche Armee in der Stärke von fünf Armeekorps und drei Kavalleriediviſionen in dreitägiger Schlacht in der Gegend von Gilgenburg und Ortelsburg geſchlagen und 2 9 ſie jetzt über die Grenze. Der Generalquartiermeiſter von Stein.“ Tannenberg war geſchlagen! Von nun ab aber iſt das größte Ringen der Weltge⸗ ſchichte unzerkrennlich verbunden mit dieſem Namen. Er hat mit ſeinem großen Gehilfen die Krise des Jahres 1916 wieder gewendet und als Chef des deutſchen Jeldheeres die Nation ſo oft vor der Vernſchtung geretilet. Wäre die poll⸗ tiſche Führung unſeres Volkes in dieſer Zeit gleich würdig der milikäriſchen geweſen, ſo würde Deutſchland die ſchwerſte Demütigung vor der Geſchichte erſpart worden ſein! Als die Novemberrevolution endlich doch das Deutſche Reich und das deutſche Volk zerbrach, da wurde durch die ſchon geſchichtlich gewordene Erſcheinung des Generalfeld⸗ marſchalls wenigſtens die ärgſte Kataſtrophe vermieden. Zum zweitenmal trat der Heerführer in den Ruheſtand. Und ein zweitesmal wurde er wieder gerufen. Am 26. April 1925 erwählte ihn das deutſche Volk zum Präſidenten des Reiches und ohne daß man es damals ahnte, damit zum Schirmherrn der neuen nationalen Revolution. And hier erfülle ich nun die Pflicht einer wahrheitsge⸗ treuen Feſtſtellung, wenn ich vor dem deutſchen Volke in ergriffener Dankbarkeit auf das unmeßbare Berdienſt hin⸗ weiſe, das ſich der Generalfeldmarſchall geſchichtlich erwor⸗ ben hat, durch die in ſeinem Namen geſchloſſene Verſöh⸗ nung der beſten deutſchen Vergangenheit mit einer heiß er⸗ ſtrebten beſſeren deutſchen Zukunft. Seit der Stunde, da ich als Kanzler des Reiches in ſeine ehrwürdige Hand den Eid ablegen durfte, empfand ich ſtei⸗ gend immer mehr die Gnade eines Schickſals, das uns dieſen väterlich⸗gütigen Schirmherrn gegeben hat. Gleich einem myſtiſchen Bogen ſpann ſich das Leben dieſer Erſcheinung von der verworrenen Revolution des Jahres 1848 über einen unfaßbar langen Weg zur nakionalen Er⸗ hebung des Jahres 1933. Das deutſche Volk kann nur beglückt ſein über die Fügung einer Vorſehung, die ſeine deutſcheſte Erhebung unter den Schutz und Schirm ſeines ehrwürdigſten Edelmannes und Soldaten ſtellte. Wir, die wir nicht nur das Glück beſaßen, ihn zu kennnen, ſondern jeder zu unſerem Teil mithelfen durften am Wunder dieſer neuen Auferſtehung unſeres Volkes, wollen in dankbarer Erinnerung das Bild dieſes großen Deutſchen feſt in unſer Herz einſchließen. Wer ſeinem Volke ſo die Treue hielt, ſoll ſelbſt in Treue nie vergeſſen ſein! Da das Schickſal uns beſtimmt hat, Reich und Volk wei⸗ terzuführen, können wir nur den Allmächtigen bitten, er möge unſere Arbeit und unſer Ringen zum Glück unſeres Volkes gedeihen laſſen. Er möge uns gnädig ſtets die rich ⸗ tigen Wege finden laſſen, um unſerem Volk das Glück des Friedens zu ſichern und es vor dem Unglück des Krieges bewahren, ſo wie der große Verſtorbene es ſelbſt immer aufrichtig und mit ganzem Herzen gewollt hat. Abgeordnete des deutſchen Reichstages! Männer und Frauen! Deutſches Volk! In dieſer weihevollen Stunde bitte ich Alle, nunmehr vom vergänglichen Augenblick in die Zu⸗ kunft zu ſehen. Laſſen wir eine ſtarke Erkenntnis einziehen in unſer Herz: Der Herr Reichspräſident, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, iſt nicht tot, er lebt, denn indem er ſtarb, wan⸗ delt er nun über uns inmikten der Unſterblichen unſeres Volkes, umgeben von den großen Geiſtern der Vergangen⸗ heit als ein ewiger Schutzherr des Deutlſchen Reiches und der deutſchen Nation. Der Abſchluß der Trauerkundgebung Am Schluß der Trauerkundgebung wendet ſich Reichs⸗ tagspräſident Göring noch einmal an den Sohn des ver⸗ ſtorbenen Reichspräſidenten: Herr Oberſt von Hindenburg! Der Deutſche Reichstag ſpricht Ihnen und der geſamten Familie am Schluß der Trauerkundgebung 1 e ee be 155 dem ſchmerzlichen Verluſt aus. Was uns der große Berſtor⸗ „ g übertreffenden Worten der kes in ihrem Herzen bewahren. Als der Reichskanzler vor dem Krollgebäude erſchten, grüßt ihn die Menge in tiefem Schweigen. Reichswehr, Ar⸗ beitsdienſt und SA marſchierten vor dem Kanzler vorbei, der von den Mitgliedern des Reichskabinetts und anderen prominenten Trauergäſten umgeben war. 4 Der Auszug des toten Feldmarſchalls Der letzte Zapfenſtreich auf Neudeck. Neudeck, 7. Auguſt. Bevor die große Trauerparade anläßlich der Ueberführung des Generalfeldmarſchalls von Neudeck nach dem Tannenbergdenkmal begann, fand in der Halle des Hauſes Neudeck eine kirchliche Feier ſtatt, an der die Familie und die Guts angehörigen teilnahmen. Auf dem Sarg, der von einer Fülle von Kränzen und Blu⸗ men umgeben war, und von den Offiziersehrenpoſten flan⸗ kiert wurde, lagen der Helm, der Marſchallſtab und die Or⸗ denskiſſen Hindenburgs. Am Vorabend hatten noch etwa 80 Bürger von Freyſtadt vor dem Sarge ihren letzten Gruß entboten. Die Schließung des Sarges was, wie bereits ge⸗ meldet, im Beiſein der engſten Familienmitglieder erfolgt. Der Feldmarſchall war bedeckt von dem ſchwarzen Johan⸗ nitermantel mit dem weißen Kreuz.— Die Allee, auf der die Trauerlafette vom Schloß zur Landſtraße Freyſtadt-Deutſch⸗Eylau ge⸗ fahren wurde, war mit friſchem Sand ausgeſchüttet. Unmit⸗ telbar vor dem Schloß waren im Gutspark mehrere mit Eichenlaub verkleidete Podeſte errichtet worden. Von dieſen Podeſten aus wurde abends um 9 Uhr die Schloßfront im Lichte der Fackeln aufge⸗ nommen, damit dem ganzen deutſchen Volke der Auszug 5 Feldmarſchalls in Bild und Film übermittelt werden ann. Im Zeichen der Trauerparade Die Umgebung von Neudeck ſtand völlig im Zeichen der militäriſchen Trauerparade zur Ueberführung des Feld⸗ marſchalls. Durch die Straßen Freyſtadts hallte der Marſch⸗ tritt der nach Neudeck marſchierenden Kompagnien. An einer anderen Stelle ſah man abgeſeſſene Kavallerie. Der ſtarke Kraftwagenverkehr vervollſtändigte den an die be⸗ kannten Manöverbilder erinnernden Eindruck. So fand die letzte Fahrt des größten deutſchen Soldaten unſerer Zeit einen ſoldatiſchen Auftakt, den der Feldmarſchall ſicher als ſchönſte Ehrung empfinden würde.— Gegen Abend über⸗ flog eine Flugzeugſtaffel in niedriger Höhe Haus Neu⸗ deck und warf einen großen Strauß dunkelroter Roſen ab, der von den Enkelkindern des Reichspräſidenten im Park von Neudeck aufgefunden wurde. 1: Von Neudeck aus erfolgte die Beverſuhrung des Reichspräſidenten über Oeſterode, Deutſch⸗Eylau, Hohen⸗ ſtein durch ein Spalier von Jackelträgern zum Tannenberg⸗ denkmal. Militäriſche Ehrenabordnungen des Auslom des An den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Tannenberg nehmen U. a. folgende militäriſchen Ehrenabordnungen auswärtiger Mächte teil: General der Infanterie Vitex Karpathy, Chef der Königlich⸗Ungariſchen Honved⸗Heeresleitung; General⸗ major Stojakovics, Chef des Präſidialbüros im Honvedmi⸗ niſterium; Oberſt von Koos, Kommandeur des 3. Holländi⸗ ſchen Infanterie-Regiments ſowie zwei Offiziere dieſes Re⸗ giments; Oberſt Radeff als Sonderbeauftragter des bulga⸗ riſchen Königs; Generaloberſt Fürſt Schönburg⸗Hartenſtein, bisher öſterreichiſcher Bundesminiſter für Heeresweſen, ſo⸗ wie Oberleutnant Barton und Major Skutta vom Oeſterrei⸗ chiſchen Bundesminiſterium für Heeresweſen; Generalmajor Heinrichs, Finnland. Der 7. Auguſt im Saargebiet Ausfall des Unterrichts. Saarbrücken, 7. Auguſt. Die Direktion der Volksſchulabteilung der Regierungs⸗ kommiſſion teilt mit, daß am Dienstag, den 7. Auguſt, aus Anlaß der Beiſetzungsfeierlichkeiten für den verſtorbenen Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, unn Schulen des Saargebietes der Unterricht aus⸗ ällt. Wie ferner die Produktenbörſe Saarbrücken mitteilt, fällt die Börſentagung am 7. Auguſt, dem Tage der Beiſet⸗ zung des Reichspräſidenten von Hindenburg aus. Die Fahnen von Tannenberg Aufſtellung in der Ordenskirche von Hohenſtein. Hohenſtein, 6. Auguſt. Die Fahnenkompagnie mit 52 Fahnen der Regimenter, die an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen ha⸗ ben, iſt in Hohenſtein eingetroffen. Die Kompagnie marſchierte zu der alten Ordenskirche, wo die Fahnen in der Heldengedenkhalle aufgeſtellt wurden. Vor der Kirche ſteht ein Reichswehrpoſten. Die alte Kirche ſtammt aus dem Jahre 1348. Sie iſt mehrfach niedergebrannt und auch in der Schlacht von Tannenberg, der größte Teil der Stadt zerſtört wurde, ſchwer be⸗ ſchödigt 5 Im Jahre 1933, dem 450. Geburtstag des Reformators Martin Luther, wurde die Kirche wieder⸗ hergeſtellt. Damals iſt auch die ſchöne Heldengedenkhalle eingebaut worden. Von allen Türmen des Tannenbergdenkmals wehen ſchwarze Trauerflaggen und auf den Dächern ſind rieſige Pechpfannen aufgeſtellt, die während der ganzen IAtägigen Trauerzeit brennen ſollen. Mauern und Türme ſind mit Girlanden geſchmückt. Ein Hindenburg- Platz in Berlin. Berlin, 7. Auguſt. Der Polizeipräſident von Berlin. Levetzow, hat mit Genehmigung des Preußiſchen Staats; miniſteriums und auf Anregung des Oberbürgermeiſters der Hauptſtadt Berlin den Platz„Vor dem Brandenburger Tor“ in Hindenburg⸗Platz umbenannt. * Das Beileid des Königs der Belgier. Der König der Belgier hat zum Ableben des Reichs⸗ präſidenten an Oberſt von Hindenburg folgendes Beileids⸗ telegramm geſandt: In Würdigung der hervorragenden Eigenſchaften des Feldmarſchalls und bei der Wertſchätzung, der ſich dieſer große Heerführer in der ganzen Welt er⸗ freute, übermittle ich Ihnen mein ſehr lebhaftes Mitgefühl. Leopold Rex. Deutſchlands ehrlicher Friedenswille Eine Unterredung mit dem Reichskanzler. London, 6. Auguſt. Der bekannte Reiſekorreſpondent der„Daily Mail“, Ward Price, berichtet, daß er von dem Führer und Reichs⸗ kanzler empfangen wurde, der während etwa einer Stunde die an ihn gerichteten Fragen beantwortete. Es handelt ſich nicht um ein vorbereitetes Interview. Der Korreſpondent bemerkt einleitend, daß die ereignisreichen letzten Wochen keine Spuren auf den Geſichtszügen des Kanzlers hinterlaſ⸗ ſen haben. Die erſte Frage des Korreſpondenten bezog ſich au f die allgemeinen Rüſtungen und die internationalen Spannungen. Hitler erwiderte: Soweit es an Deutſchland liegt, wird es keinen neuen Krieg geben. Deukſchland kennt die ſchlimmen Folgen eines Krieges beſſer als irgendein anderes Land. Faſt alle Mitglieder der nationalen Regierung kennen perſönlich ſeine Schreckniſſe. Sie wiſſen, daß er nicht ein romantiſches Abenteuer, ſondern eine gräßliche Kataſtrophe iſt. Es iſt die Ueberzeugung der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung, daß der Krieg niemand Nutzen bringt und nur Ruin zur Folge haben kann. Uns würde ein Krieg keinen Gewinn geben. 1918 war für uns eine Lehre und eine Warnung. Wir werden beſtimmt niemals wieder kämpfen, außer in Notwehr. Ich habe den Franzoſen wiederholt verſicherk. daß es nach Regelung der Saarfrage keine ter⸗ ritorialen Schwierigkeiten zwiſchen uns geben wird, wäh⸗ rend ich an unſerer Oſtgrenze unſere friedfertigen Abſichten durch Abſchluß eines Paktes mit Polen bewieſen habe. Miſter Baldwin hat geſagt, die defenſive Grenze Großbritanniens liege künftig am Rhein. Vielleicht wird ein franzöſiſcher Staatsmann noch weitergehen und ſagen, daß Frankreich an der Oder verteidigt werden muß, oder Rußland wird vielleicht behaupten, ſeine nationale Verteidigungslinie erſtrecke ſich längs der Donau. Man kann Deutſchland in dieſer Lage ſchwerlich einen Vorwurf daraus machen, wenn es nationalen Schutz innerhalb ſeiner Grenzen ſucht. Zu Ihnen, als einem Engländer, ſage ich, wenn Eng⸗ land uns nicht angreift, werden wir niemals eisen Streit mit England haben, ſei es am Rhein oder anderswo. Wir wollen nichts von England. Auf die Zwiſchenfrage des Korreſpondenten: Nicht ein⸗ mal Kolonien?, erwiderte der Führer mit erhobener Stimme: Ich würde nicht das Leben eines einzigen Deukſchen fordern. um wieder Kolonien in der Welt zu erlangen. Wir wiſſen, daß die vormals deutſchen Kolonien in Afrika ein koſtbarer Luxus ſogar für England ſind. Die Vermehrung der britiſchen Luftflotkte erregt nicht die geringſte Erbitterung in Deutſchland. Der Korreſpondent warf ein, England baue Flugzeuge, weil es glaube, daß Deutſchland eine große Luftflotte baue, ſo wie es vor dem Weltkriege eine große Kriegsflotte baute. Hitler erwiderte: Die Engländer haben ſich nicht be⸗ droht gefühlt, als Frankreich eine große Luftflotte baute. Warum ſollten ſie über deutſche Maßnahmen der Selbſtver⸗ teidigung erregt ſein? Großbritannien liegt außerhalb unſe⸗ rer Berechnung. Unſere Schritte, wie wir ſie tun, ſind be⸗ ſtimmt, der Tatſache gerecht zu werden, daß wir auf dem Kontinent möglicherweiſe von einem Ring mächtiger Feinde umgeben ſind, die eines Tages Forderungen an uns ſtellen könnten, die wir nicht annehmen können. Es iſt nicht das Ausmaß der Rüſtungen, das die Ge⸗ fahr eines Krieges ſchafft, ſondern die Ungleichheit der Rüſtungen. Der Korreſpondent ſtellte eine Frage wegen Oeſterreich. Hitler antwortete bewegt: Wir können die Oeſterreicher nicht verhindern, zu verſuchen, ihre frühere Verbindung mit Deutſchland wiederherzuſtellen. Die Frage des Anſchluſ⸗ ſes iſt nicht ein Problem des heutigen Tages. Ich bin ſicher, daß die ganze Angelegenheit geklärt werden würde, wenn in Oeſterreich eine geheime Abſtimmung ſtattfindet. Die öſterreichiſche Unabhängigkeit liegt außerhalb jeder Diskuſſion und niemand ſtellt ſie in Frage. In dem alten öſterreichiſchen Reich bekundeten die verſchiedenen Nationalitäten Zuneigung zu den Nachbarn ihrer eigenen Raſſe. Es iſt nur natürlich, daß die Deutſchen Oeſterreichs einer Vereinigung mit Deutſchland zuneigen. Der Korreſpondent erwähnte die ungeheure Macht und Verankworklichkeit, die jetzt in Hitlers Händen vereinigt ſei. Hitler erwiderte: In jedem Jahre unterbreite ich meine Machtbefugniſſe bei irgendeiner Gelegenheit dem deutſchen Volke. Dieſes hat die Möglichkeit, ſie zu beſtätigen oder ſie zu verweigern. Wir wilden Deutſchen ſind beſſere Demokraten als andere Na⸗ tionen. Der Korreſpondent fragte: Behalten Sie das vereinigte Amt des Staatsoberhauptes und Kanzlers auf Lebenszeit? Hitler erwiderte: Es wird dauern, bis eine nationale Abſtimmung der jetzigen Regierung ihre Grundlage ent⸗ zieht. Auf die Frage, ob die Partei völlig einig ſei, erwiderte Hitler mit blitzenden Augen: Die Partei iſt ſtärker und ſoli⸗ der als ſie jemals war Der folgende Teil der Unterhaltung bezog ſich auf Deutſchlands wirtſchaftliche Ausſichten. Hitler erklärte, daß Deutſchland ſich von Rohſtoffen aus dem Auslande unabhängig machen werde, wenn es dazu gezwungen würde. Ueber die Weltwirtſchaftslage in ihrer eſamtheit ſagte der Kanzler, drei Dinge ſeien notwendig für die Erholung der Welt, nämlich die Aufrechterhaltung des Friedens, das Vorhandenſein ſtarker, woblorganiſier⸗ ter Regierungen in jedem Lande und die notwendige Ener⸗ gie, die Weltprobleme in ihrer Geſamtheit in Angriff zu nehmen. Auf eine Anfrage über eine Rückkehr Deutſchlands zum Völkerbund erklärte Hitler: Wenn unſere völlige Gleichheit anerkannt iſt, werden wir vielleicht zurückkehren. Die anſchließenden Worte Hitlers galten der Notwen⸗ digkeit, der Kriegspſychoſe ein Ende zu machen. Er ſagte, er habe auf ein beſſeres Einvernehmen mit Großbri⸗ tannien hingearbeitet und tue es noch immer. Zwei ger⸗ maniſche Nationen ſollten durch die bloße Kraft des na⸗ türlichen Inſtinktes Freunde ſein. Es wäre wünſchenswert, wenn noch mehr Engländer kämen, um ſich ſelbſt von den Zuſtänden in Deutſchland zu überzeugen. Die Im„Petit Journal“ veröffentlicht Stanislaus de h Rochefoucauld eine Unterredung mit General von Reiche nau, in welcher er einleitend feſtſtellt, daß der Führer de Zuſammenlegung der beiden höchſten Reichsämter ſo ſchnel Und ſo leicht vollziehen konnte, weil er in voller Ueberein ſtimmung mit der Reichswehr ſtand. Ueber die Ereigniſſe vom 30. Juni befragt, hat Gene ral von Reichenau nach dem„Petit Journal“ erklärt:„Dies Ereigniſſe haben der Welt, wenn ſie es nicht vorher ſchoy wußte, die SA eine politiſche und keine milikäriſche Formalſon iſt. Der Reichskanzler hat ſein Wort gehalten, als er den Verſuch Röhms, die SA in die Reichswehr einzuglieder, im Keime erſtickte. Wir lieben ihn, weil er ſich als wahre Soldat gezeigt hat. Die Wehrmacht bewundert ihn wegen ſeines perſönlichen Mutes, und ich unterſtreiche die Worts Treue der deutſchen Wehr mach Ein Geſpräch mit General von Keichenau. Paris, 7. Auguſt. bewieſen, daß die er kürzlich geſprochen hat:„Die Reichswehr kann ſich auß mich verlaſſen, wie ich mich auf ſie verlaſſe. Anſere Treue zur Regierung iſt unbegrenzt. Wir ſtehen geſchloſſen hinter dem Führer, und wir ſchähe an ſeiner Seite beſonders den General Göring, der ii ſeiner unerſchütterlichen Treue zum Führer die Fähigleſ eines Staatsmannes verbindet. Die Behauptung, daß ut einer reaktionären oder monarchiſtiſchen Bewegung ſuyn⸗ pathiſch gegenüberſtehen, iſt falſch. 5 unſeres früheren Chefs, hat uns Schmerz bereitet, aber uß ſind der Anſicht, daß er ſeit längerer Zeit aufgehört halt Soldat zu ſein. 8 f U. a. weiter, ſei ein geborener Verſchwörer geweſen und der Gedanke, mit Hilfe der SA wieder an die Mach zu kommen, ſei bei einem ehemaligen Reichswehrminiſtg unverſtändlich. Seine Verbindung zu Röhm ſei bekannt ge Es ſei auch ſicher, daß er ernſtlich auf Frankret hoffte, das ihm ſeine Regierungsaufgabe erleichtern würd Auf die Frage des franzöſiſchen Preſſevertreters, o General von Reichenau chenau weſen. wünſche, antwortete er:„Und ob ich ſie wünſche! Aber f mich muß„die Gleichberechtigung“ Hand in Hand mit dei franzöſiſch⸗deutſchen Annäherung gehen. Es iſt bedauerlich daß Frankreich kein Verſtändnis dafür hat, daß das ein zige Land, daß ihm ſeine Sicherheit in Europa voll gewähr⸗ leiſten kann, Deutſchland iſt. Wir haben beide hervorragende militäriſche Ueberlieferuß gen. Wir brauchten niemanden mehr zu fürchten und Se würden von dem Alpdruck der Sicherheit befreit ſein.“ Auf den Einwurf des Franzoſen, welche Garantien das für vorhanden wären, daß Deutſchland die Konvention ein⸗ halten würde, antwortete der General, wolle nichts anderes, als ſich in der Legalität entwickeln. „Es mißfällt uns, als Parias behandelt zu werden. Alle Deutſchen wollen geſchützt ſein durch einen Rüſtungsſtand den ſie ſehen.“ „Die Wehrmacht hat den Wunſch, die Abmachungen zu beachten, aber man darf nichts unmögliches von ihr ver⸗ langen. uns vor die Wahl zwiſchen einer Abrüſtung unſeres Lan des inmitten übergerüſteter Länder und einer uneingeſtan. denen Rüſtung ſtellt, kann kein Verkrauen zwiſchen uns be. ſtehen. chen; halten ſie ihre Verſprechen!“ Zu dieſer Unterredung fügt der franzöſiſche Preſſever“ treter u. a. folgende Schlußbemerkung an: Der General hal die Gleichberechtigung für ſein Land gefordert, dieſe Auf, faſſung teilt er mit jedem guten Deutſchen. Bekanntmachung der Reichspropagandaleitung der NS DA) Die Reichspropagandaleitung der NSDAP gibt be⸗ kannt: ſtimmung am 19. Auguſt 1934 liegt in den Händen der Reichspropagandaleitung der NSDAP. Anſchrift: Reichs propagandaleitung der NSDAP, Berlin W, Voßſtraße 9. Telephon A Jäger 0014. gez. Dr. Goebbels, Reichspro⸗ vagandaleiter der NSDAP. 6 Der Amtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der Po hat den Dienſtſtellen der NS genehmigt, anläßlich des Todes des Reichspräſidenten an: ſtelle von Kranzſpenden geſtiftete Beträge für Wohlfahrts⸗ zwecke entgegenzunehmen. ö Nach Berichten aus Paris ſind in radikalſozialiſtiſchen Kreiſen gegenwärtig Beſtrebungen Rechts und Links eine Mittelpartei unter Führung der Ra⸗ dikalſozialiſten zu ſchaffen. Herriots„Ere Nouvelle“ be⸗ ſchäftigt ſich ausführlich mit dieſem Gedanken. Bekanntlich iſt man zu gleicher Zeit beſtrebt, eine gemeinſame marx tiſche Front zu verwirklichen. Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt ſagte in einer Rundfunkanſprache, die Regierung beginne 0 Kampf zur Rettung der Hilfsquellen der und Induſtrie„vor der Selbſtſucht der Einzelnen“. Volk verſtehe ſo gut wie noch niemals zuvor das wunder ⸗ bare nationale Ziel, das der Entwicklung der großen Kraft- anlagen, der Beſſerung der Schiffahrt, der Verhinderung 1 Ueberſchwemmungen, der Fürſorge für die Anbau“ flächen. liege. Der Tod Schleichers. Schleicher, ſo erklärte General von Re eine Abrüſtungskonvenkion Wir ſind Nachbarn. die für die Sicherheit des Landes als unentbehrlich an⸗ Solange man uns eine Verpflichtung auferlegt, die Sie haben uns die Gleichberechtigung verſpro⸗ Die Vorbereitung des Wahlkampfes der Volksab⸗ Politiſches Allerlei Eine Genehmigung für die NS. Neue Parteigründung in Frankreich. im Gange, Kundfunkanſprache Rooſevelts. Reichswehr zwiſchen .— und der Abwehr von Waldbränden zu Grunde 15 Jahre Zuchthaus für einen Nationalſozialiſten. Das Grazer Militärgericht verurteilte am Montag den Führer der St. Margarethener Nationalſozialiſten, Anton Eiſenhut, wegen Hochverrat zu 15 Jahren ſchweren Kerker verſchärft durch Dunkelhaft an ſedem 25. Juli. Am 25. Jul!“ war es in St. Margarethe zwiſchen einer Gruppe von Aa: tionalſozialiſten unter Führung Eiſenhuts zu Zuſammen ſtößen mit Gendarmerie gekommen. Es hatte ſich ein Feuer“ gefecht entſponnen, das etwa 10 Minuten dauerte, bei dem aber niemand verletzt wurde. d oeben den Landwirtſchal Das? ach de g. keich⸗ er de ſchnel ereig⸗ Gene „Dies ſchoy lion r den edern, hahrer wegen Worte ch auf weſen Mach iniſte nt ge⸗ ikreic vürde ö, b! er fit it der jerlich 5 eil währ ferun⸗ n ein⸗ wehr ckeln. Alle ſtand, ch an⸗ en zu ber⸗ It, die Lan- eſtan. 15 be rſpro⸗ ſever⸗ al hal Auf. DA be⸗ lksab⸗ n der eichs/ raße Spro⸗ Aus dembadisclien Lande U Schwetzingen.(Eröffnung der Ausſtellung „Das ſchöne Bild“ in Schwetzingen.) Im Jagdſaal des Schloſſes wurde die Lichtbildausſtellung ſchöne Bild“ eröffnet. Kreispropagandaleiter Fiſcher hielt eine kurze Anſprache, in deren Mittelpunkt er den Wert des ſchönen Lichtbildes ſtellte. Danach ſprach Bürgermeiſter Stober⸗ Schwetzingen. Landesbildwart König überbrachte die Grüße der Landesſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. An die Feier ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtellung an, die unter den drei Hauptthemen Volk an der Arbeit— Bilder aus der nakional⸗ Das „Ds Rotenberg bei Wiesloch.(50 Pfennig für ein Weſpenneſt.) Wie in anderen Gemeinden der Umgebung hat die Weſpenplage ein geradezu unerträgliches Maß on⸗ genommen. Die Gemeindeverwaltung ſah ſich daher gezwun⸗ gen, die Einwohnerſchaft zu einem energiſchen Abwehrkampf anzuſpornen, indem ſie eine Prämie von 50 Pfennig für jedes vertilgtes Weſpenneſt ausſetzt. U Gemmingen bei Sinsheim.(Als Miſſionar na ch China.) Hier fand die Ordination des Miſſionskandidaten Wilhelm Weickum ſtatt. Er wird verausſichtlich im Oktober mach Ehina reiſen und dann dort ſeine Miſſionstätigkeit auf⸗ nehmen. () Bruchfal.(Entgleiſung mehrerer D⸗Zug⸗ wagen.) Nachts entgleiſte der in den Bahnhof Bruchſal wegen Umbau in ein Nebengleis einfahrende D⸗Zug 94 (Heidelberg— Stuttgart) auf der Einfahrtweiche. Durch herab⸗ äck erlitten acht Reiſende unerhebliche Schürfun⸗ In Schutzhaft genommen Karlsruhe, 7. Auguſt. Dr. G. Freiherr von Camphau⸗ ſen, Direktor der Firma Jung AG. Heidelberg wurde vom hadiſchen Geheimpolizeiamt in Schutzhaft genommen, weil er durch verhetzende Redensarten vor ſeinen Angeſtellten den Herrn Reichskanzler Adolf Hitler in nicht wiederzuge⸗ bender Weiſe beſchimpfte und verdächtigte. Freiherr oon Camphauſen iſt ſeit längerer Zeit als Reaktionär und ge⸗ häſſiger Gegner des nationalſozialiſtiſchen Staates bekannt. Das unſoziale Verhalten des Freiherrn von Camphauſen ſeinen Angeſtellten gegenüber iſt zurzeit Gegenſtand einge⸗ hender Unterſuchungen. Der Staatsanwalt hat inzwiſchen bereits über von Camphauſen die Unterſuchungshaft ver⸗ hängt. * Karlsruhe, 7. Auguſt. Durch das badiſche Geheime Staatspolizeiamt wurde der Färber Adolf Kämpf⸗Lörrach in Schutzhaft genommen, weil er den Tatſachen nicht ent⸗ ſprechende Gerüchte mitverbreitet hat, daß der Führer der Deuͤtſchen Arbeitsfront Dr. Ley ſeines Poſtens durch den Reichskanzler wegen Unſtimmigkeiten enthoben worden ſei. Gegen weitere Verbreiter dieſer Gerüchte wird gefahndet. 0, Pforzheim.(Ein Burſche Hindenburgs.) Wie der„Pforzheimer Anzeiger“ mitteilt, lebt hier ein Burſche des verewigten Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, und zwar Robert Seiler, der nach ſeinen Ausſagen noch der einzige Veteran von 1866 aus der Pforzheimer Umgebung iſt. Dar⸗ nach hat er an der Seite Hindenburgs, der damals Sekonde⸗ Leutnant des 3. Garde⸗Regiments der II. Armee des Kron⸗ prinzen Friedrich war, die Schlacht bei Königsgrätz mitge⸗ macht. Nach dem Friedensſchluß blieb er weiter mit Hinden⸗ burg zuſammen, als das Regiment nach Hannover verſetzt wurde. Auch den ganzen Krieg von 1870 hat Seiler mit Hindenburg mitgemacht. D Freiburg.(Ihren Verletzungen erlegen.) In der Chirurgiſchen Klinik iſt die von einem Perſonenkraftwagen angefahrene 25 Jahre alte Studentin, die bei dem Unfall ſchwere Kopfverletzungen davongetragen hat, ihren Verletzun⸗ gen erlegen. Triberg.(Eine Entſcheidung des Verwal⸗ tungsgerichtshofes.) Durch bezirksamtliche Verfügung war der Stadt Triberg vor zwei Jahren verboten worden, Eintrittsgelder zur Beſichtigung der Triberger Waſſerfälle zu erheben. Die Stadt Triberg hat gegen dieſe Verfügung Klage erhoben. Sie iſt jetzt vor dem Verwaltungsgerichkshof in Karlsruhe zu Gunſten der Stadt Triberg entſchieden worden. * der Würgermeiſter von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. Johann Friedrich Seidenbender erhob das Haupt. „In Deutſchlands Seele liegt Deutſchlands Not. Weil ſie ſo zwieſpältig iſt und ſo zerriſſen. An ſeiner Kraft und an ſeinen Fäuſten liegt es nicht. Die ſind gut. Aber es iſt z. viel Neid da und ee und Kleinheit. Ehe Deutſch⸗ and ſich nicht ſelbſt beſinnt, kann es auch nicht Sieger ſein über andere. Das weiß der Feind und darum packt er uns, wie es ihm paßt. Der Kaiſer hat mit den Türken zu tun, der Brandenburger mit den Schweden. Wir vom Rhein müſſen uns allein helfen.“ Sibylle ſah ihn groß und fragend an. „Und was können wir Frauen tun dabei?“ „Viel, Jungfer Battenberg. Einfach ſein. Und rein und treu. Und dem Manne ein Kamerad und Helfer. Solche Frauen ſind uns not.“ Es ging wie ein Schmerz über ſein Geſicht. Er atmete ſchwer, dachte er an die Frau, die lieblos in ſeinem Hauſe das Leben mit ihm teilte, ohne Sinn für die große Lebens⸗ aufgabe, die er ſich geſtellt hatte. „Aber wir müſſen nun zum Marktplatz zurück. Man könnte uns vermiſſen, Jungfer Battenberg.“ * Der erſte Oktobermorgen graute über Worms. Es war noch früh am Tage. Aber ſchon war der ganze Rat zuſam⸗ menberufen worden. Mit ernſten, beſorgten Geſichtern ſaßen und ſtanden ſie beiſammen, die führenden Väter der Stadt, das Dreizehnerkolleg und die zwölf Bürger des äußeren Rates. Hoch und ernſt ſtand vor ihnen die Geſtalt Johann Pride Seidenbenders, in ſeine ſchwarze Amtstracht ge⸗ leidet, die Fäuſte vor ſich auf den Tiſch geſtemmt. f „Männer von Worms! Ihr wißt, welche Nachricht wir heute früh erhalten haben. Der franzöſiſche General Mar⸗ quis de Boufleurs hat ſein Hauptquartier ſchon in Göll⸗ beim und wird ſeinen Marſch aller Wahrſcheinlichkeit nach direkt auf Worms nehmen. Jeder von Euch weiß, was O Freiburg.(Gebete am Tage der Beiſetzung Hindenburgs.) Am Tage der Beiſetzung des Reichs⸗ präſidenten wird auf Anordnung des Erzbiſchofs in allen katholiſchen Kirchen und Kapellen nach der heiligen Meſſe der 101 De profundis und das Gebet für das Vaterland rer⸗ richtet. O Hugſtetten bei Freiburg.(Sich ſelbſt geſtelkt.) Nach einer Meldung aus Bitterfeld ſtellte ſich bei der Polizei der von hier ſtammende Zimmermann und bezichtigte ſich, im Juni ds. Is. der Poſtſtelle ſeines Heimatortes etwa 4000 Mark entwendet zu haben. 9 Offenburg.(Selbſtmord.) Auf der Bahnſtrecke Offenburg Ortenberg ließ ſich ein etwa 30 Jahre alter Mann vom Schnellzug überfahren. Da der Mann nerven⸗ leidend war, nimmt man an, daß dieſes Leiden der Grund zur Tat war. Bühl.(Schwerer Verkehrsunfall.) An einer Straßenkreuzung ereignete ſich ein ſchwerer Verekhrsunfall. Ein 13jähriger Junge wollte ein Laſtauto überholen und fuhr, als das Auto rechts einbiegen wollte, direkt in das Auto hinein. Das Hinterrad des Laſtwagens fuhr dem Jun⸗ gen über den Leib. Der ſchwerverletzte Junge wurde bewußt⸗ los ins Krankenhaus eingeliefert. OHaſel(Amt Schopfheim).(Tödlich verun⸗ glückt) Der 77 Jahre alte Johann Georg Joſt wurde in der Scheuer ſeines Anweſens tot aufgefunden. Die gerichts⸗ ärztliche Unterſuchung ergab, daß Joſt in der Scheuer abge⸗ ſtürzt und wohl infolge der ſchweren Verletzungen verſtorben iſt. Buchholz bei Waldkirch.(Blitzſchlag in das Transformatorenhaus.) Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in das Transformakorenhaus und richtete erheb⸗ lichen Schaden a: Aus den Nachbarländern Die Herrheimer Kirche abgebrannt Frankenthal, 6. Auguſt. Die aus dem II. Jahrhundert ſtammende proteſtantiſche Kirche in Herrheim a. Berg wurde durch Feuer vollkommen zerſtört. Der Brand wurde gegen halb 2 Ahr nachts bemerkt, als der Dachſtuhl bereits in hellen Flammen ſtand. Das Feuer griff über auf den Glok⸗ kenſtuhl, wodurch der Turm einſtürzte und die Mauern die Glocken unter ſich begruben. Im Schiff der Kirche wurde die neueingebaute Orgel mit dem Gebläſe zerſtört, wie auch die wertvollen Fresko⸗Malereien verloren ſein dürften. Ueber die Brandurſache ſind bis jetzt keine Anhaltspunkte gegeben, doch wird vermutet, daß Brandſtiftung vorliegt. — Pirmaſens.(Einbruch in ein Konfektions ⸗ geſchäft.) In der Nacht wurde hier in das Konfektions⸗ geſchäft Kühnle ein Einbruch verübt. Die Diebe hatten es lediglich auf die Ladenkaſſe abgeſehen, die ſie erbrachen und aus der ſie den Betrag von rund 350 Mark etnwen⸗ deten. Die Täter ſind vorläufig noch unbekannt. Pirmaſens. ü Wohnhaus mit Scheuer nieder⸗ gebrannt.) Nachts brach auf dem unweit Leimen ge⸗ legenen Röderhof Feuer aus. Die Bemühungen der Feuer⸗ wehr blieben ohne Erfolg. Das Wohnhaus mit angebauter Scheuer iſt vollſtändig niedergebrannt. Sämtliches Heu und die geſamte Frucht, die bereits eingefahren war, wur⸗ den ein Raub der Flammen, desgleichen wertvolles Mo⸗ biliar. Lediglich das Vieh konnte gerettet werden. Die Entſtehungsurſache iſt noch ungeklärt, doch wird Selbſtent⸗ zündung in der Scheuer angenommen. . Zuffenhauſen.(Vom Auto lebensgefähr⸗ lich verleitzt.) Der 88 Jahre alte Gemüſehändler Gott⸗ lob Schock von Zuffenhauſen wurde in der Ludwigsburger Straße bei der Friedrichswahl beim Ueberqueren Per Straße von einem Stuttgarter Perſonenkraftwagen ange⸗ fahren und zu Boden geworfen. Mit einer ſchweren Ge⸗ hirnerſchütterung, Arm⸗ und Beinbrüchen wurde er von dem Führer des Perſonenautos nach dem Feuerbacher Krankenhaus verbracht. Sein Zuſtand iſt ſehr ernſt. — Eislingen.(durch Speerwurf verletzt.) Auf dem Sportplatz des hieſigen A. S. E. ereignete ſich ein folgenſchwerer Unglücksfall. Bei den abendlichen Uebungen im Speerwerfen wurde der 19 Jahre alte Hermann Böh⸗ ringer von hier von einem ungeſchickten Werfer durch das linke Bein getroffen. Mit einer erheblichen Verletzung mußte der Junge dann in ärztliche Behandlung überge⸗ führt werden. das für uns bedeutet! Denn wir ſelbſt können uns nicht gegen einen ſo ſtarken Feind ſchützen. Und wir wiſſen nun auch, daß von keiner Seite Hilfe zu erwarten iſt, weder von den benachbarten Fürſten noch von dem Kaiſer. Es ſteht in der Nähe des Rheinſtromes keine einzige Kriegs⸗ macht bereit, die imſtande iſt, den Feinden entgegenzutre⸗ ten. And die kaiſerliche Armee iſt viele Hunderte von Meilen entfernt im Kampfe mit den Türken. So iſt Worms auf ſich ſelber geſtellt.“ Er hielt inne und ſah über ſie fort, indeſſen hinter ſei⸗ ner Stirne die Gedanken arbeiteten wie im Fieber. Im Rathausſaal ließ ſich der Domherr von Hauben melden. Er war noch ganz außer Atem, ſo ſchnell war er gegangen. „Mich ſendet der Biſchof ſelber. Er hat ſoeben von dem franzöſiſchen General die Verſicherung erhalten, daß es ſich für Frankreich nur um pfälziſche Orte handle und durchaus nicht um ſolche, die dem Römiſchen Reiche zu⸗ ſtändig find. Frankreich wolle ja nur den Kurfürſten von der Pfalz dazu bringen, den Anforderungen der Herzogin von Orleans Genüge zu leiſten.“ Seidenbender wandte ſich gegen den Sprecher. „Und die Stadt Speier? Iſt ſie nicht auch von den Franzoſen eingenommen worden, obwohl ſich dort das Reichskammergericht befindet? Ich traue keinem freund⸗ lichen und höflichen Worte mehr, das von Frankreich kommt! Aber wir können immerhin unverzüglich Geſandte abgehen laſſen an den franzöſiſchen General, ob wir nicht für Worms erneute Zuſicherung völliger Neutralität er⸗ langen können. Solches muß aber ſofort geſchehen, dieweil ein großes Heer ſchon im Anmarſch iſt. Ich bitte den Dom⸗ errn von Hauben, dem Biſchof ſogleich Kenntnis hiervon n Unter den Männern entſtand ein Gemurmel und Be⸗ raten. Aber es war der einzige Ausweg, den ſie finden konnten. Zu Abgeordneten wurden vom geſamten Rat Herr Jo⸗ hann Friedrich Seidenbender und der Stadtſchreiber Plag⸗ gert gewählt Sie eilten davon, ihre Pferde zu ſatteln, denn es war keine Minute zu verlieren. Und ſie reiten— reiten— reiten. Herbſtnebel liegen ſchwer und grau über der weiten Rheinebene. Denn es iſt noch früh am Morgen. Blitzende Lalcale Nuud ociiau Laurentiustränen Die vielen Sternſchnuppen, die in den Nächten des 6. bis 12. Auguſt zu fallen pflegen, nennt der Volksmund „Laurentiustränen“ und bringt ſie mit den glühenden Tränen des heiligen Laurentius, der am 10. Auguſt den Märtyrertod auf dem Roſt geſtorben ſein ſein, in Verbindung. Die Stern⸗ ſchnuppen verdanken ihre Entſtehung kleinen meteoriſchen Kör⸗ perchen, etwa von der Größenordnung einer Erbſe bis zul einem Kieſelſtein, die— ehemals einem Kometen zugehörig— in elliptiſcher Bahn die Sonne umkreiſen. Jewells in der erſten Auguſthälfte durchſchneidet die Erdbahn dieſe Meteor⸗ wolke, ſo daß die kleinen Körperchen, angezogen von der großen Erdmaſſe, mit Geſchwindigkeiten von 50 bis 100 Kilometern pro Sekunde auf dieſe zuſtürzen. Beim Durchſauſen der Lufthülle werden die Körperchen durch die von ihnen bei ihrer raſchen Bewegung komprimierte Luft glühend. Denn da ſich die Meteore mit ſo großer Geſchwindigkeit durch die Luft bewegen, kann die Luft nichk etwa vor ihnen zur Seite weichen, ſondern wird zuſammen⸗ gepreßt, wobei ſie ſich auf Hunderte von Grad erhitzt und damit auch die Meteore zum Glühen bringt, daß ſie uns als leuchtende Sterne vom Himmel zul fallen ſcheinen. Meiſt iſt die Hitzeentwicklung derarkig gewaltig, daß die Meteore völlig verdampfen; nur in den ſeltenſten Fällen— bei ſehr großen Stein⸗ oder Eiſenbrocken— gelangen ſie als Meteorſteine oder ⸗eiſen zur Erdoberfläche hinab. a Die Aſtronomen nennen den Sternſchnuppenſchwarm im Auguſt auch die„Perſeiden“, weil die ſcheinbaren Bahnen aus dem Sternbild Perſeus auszuſtrahlen ſcheinen. 8 Falſche Ein⸗ und Zweimarkſtücke. Bekanntlich werden die ſeit dem Jahre 1924 im Zah⸗ lungsverkehr befindlichen Silbermarkſtücke eingezogen. An deren Stelle ſind Einreichsmarkſtücke aus Nickel geprägt in den Verkehr gebracht. Dieſe neuen Nickelſtücke, ſowie auch die im Zahlungsverkehr befindlichen 50 Pfg.⸗Stücke beſtehen aus einer Nickellegierung und ziehen magnetiſch an. Von dieſen neuen Nickelmarkſtücken iſt im Zahlungsverkehr eine Fälſchung feſtgeſtellt worden. Die Fälſchung ſieht dem echten Stück wohl ähnlich, iſt jedoch nicht magnetiſch, da die Stücke aus einer Zinnlegierung beſtehen. Es fehlen ihnen auch auf dem Rande die bei den echten Stücken eingeprägten Rand⸗ zeichen(Arabesken), außerdem greifen ſie ſich fettig an und haben ein poröſes, etwas gelblich ſchimmerndes Ausſehen. Beim Aufwerfen klingen ſie dumpf. Sie tragen das Präge⸗ zeichen D/1934. Bei den falſchen Zweimarkſtücken, auf die bereits mehrfach hingewieſen worden iſt, handelt es ſich gleich⸗ falls um Gußſtücke aus einer Weichmetallegierung. Durch ihren ſchlechten dumpfen Klang ſind ſie den echten Stücken gegenüber leicht erkennbar. Sie greifen ſich ebenfalls fettig an und haben vielfach ein graues, ſchmutziges Ausſehen. Bei den falſchen Zweimarkſtücken gibt es auch Fälſchungen, deren Kern aus einer Meſſingplatte beſteht und verſilbert iſt. Der Klang dieſer Falſchſtücke iſt ein höherer, ein ſogenannter Meſ⸗ ſingklang, die echten Stücke haben dagegen einen Silber⸗ klang. Die Verſilberung dieſer Falſchſtücke greift ſich in der Regel ſehr ſchnell ab und haben dieſe dann eine durchſchim⸗ mernde gelbliche Farbe. Bei Feſtſtellung ſolcher Falſchſtücke iſt die nächſte Polizeidienſtſtelle zu benachrichtigen. Enk⸗ ſprechende Mitteilungen werden auf Wunſch auch vertraulich behandelt. 5 (i Ilvesheim.(Durch ein Auto verletzt.) Das Auto eines Mannheimer Drogeriebeſitzers überfuhr die 0⸗ jährige Tochter des Leonhard Moll und verletzte ſie ſchwer, ſo daß ſie ins Krankenhaus überführt werden mußte. g — Ein gutes Nußjahr in Ausſicht. Für das laufende Jahr ſteht eine ausgezeichnete Nußernte bevor. Im vorigen Jahr gab es in Nüſſen eine Fehlernte. Umſo dankbarer wird die diesjährige Vollernte hingenommen. Dem Baumbeſitzern winken aus dem Verkauf der Nüſſe Bareinnahmen oder en bereitet aus den Früchten das wohlſchmeckende Nußöl. vorzügliche Ertrag an Nüſſen beweiſt, wie berechtigt die Ev⸗ mahnung zur Anpflanzung von Nußbäumen iſt. Wetterbericht Von Weſten her dringt ein neuer Tiefdruckwirbel muß ausgedehntem Regengebiet nach Mitteleuropa vor.— Vor⸗ herſage: Bewölkung mit zunehmenden Niederſchlägen. a Pfeile ſchießt die Sonne durch das wogende Nebelgewölk. Und Johann Friedrich Seidenbender hebt ſich in den Bü⸗ geln und ſchattet die Augen mit der Hand. Sie ſind noch nicht weit auf der Straße nach Pfifflig⸗ heim geritten, da entfährt dem Stadtſchreiber ein Ausruf des Schreckens. Barmherziger Himmel! Sind das ſchon die Franzoſen? 5 Als ſie die Höhe erklommen haben, erkennt Seiden⸗ benders ſcharfes Auge eine ſtarke Abteilung Dragoner, ge⸗ führt von dem Marquis de Barbeſier. Andere Truppen und Artillerie folgen nach. Wie ſie die Spitze des Zuges erreichen, fragt Seiden⸗ bender höflich nach dem General Bouflers, an den er das Erſuchen der Stadt Worms zu richten hat Er wird an den Marquis de Barbeſier gewieſen und dieſer ſagt ihm lächelnd, daß er ſich nicht weiter bemühen brauche da er vom General alle Vollmacht erhalten habe. Es ſei ihm alle Gewalt eingeräumt, mit der Stadt Worms zu ver⸗ handeln, die Deputierten möchten mit ihnen nur in die Stadt zurückkehren. 550 Aber Seidenbender ſchüttelt den Kopf. „Kann nimmer gegen meine Inſtruktion handeln. Muß davon dem Rat erſt Mitteilung machen.“ Er wendet ſein Pferd und reitet mit verhängten Zü⸗ geln wie ein Raſender in die Stadt zurück. Der Stadt⸗ ſchreiber immer hinterdrein. 12 Im Weichbild der Stadt läßt Seidenbender die Schlag⸗ brücken hinter ſich aufziehen und alle Tore ſchließen. Und der Bürgerwacht am Tor ſchärft er ein, daß ſie niemand ohne Befehl des Rats weder ein⸗ noch auslaſſen dürfe. Noch ſind die Herren in der Natsſtube beiſammen, als Seidenbender und Plaggert hineinſtürmen. 3 Mitten im Saal ſteht Johann Friedrich und preßt beide Fäuſte gegen die Bruſt. „Männer von Worms! In einer Stunde iſt der Fran⸗ zoſe vor unſeren Toren. Er wird geführt vom Marquis de Barbeſier, der behauptet, daß er alle Vollmacht vom Ge⸗ neral Bouflers erhalten habe, mit uns zu verhandeln. Ich glaube das nicht. Wir müſſen verſuchen, den General ſel⸗ ber zu ſprechen. Wir nehmen neue Pferde und einen an⸗ deren Weg.“ 5 a Und nun jagen ſie auf friſchen Pferden aus der Stadt. Diesmal aus dem Speier⸗Tor, um ungehindert 9 zukommen. a i„„ Neues aus aller Welt e Marburg.(BVeim Geleisumbau tödlich verunglückt.) Auf der Strecke Cölbe—Bürgeln der Main⸗Weſerbahn, wo gegenwärtig Geleisumbauten vor⸗ genommen werden, wurde der 2 jährige Arbeiter Karl Schade aus Kella von einem vorüberfahrenden Zuge ange⸗ fahren und zur Seite geſchleudert. Er blieb tot an der Un⸗ fallſtelle liegen. Aſingen.(Furchtbarer Tod.) Der Sohn des Dreſchmaſchinenbeſitzers Heinrich Rühl, der etwa 25 Jahre alte Paul Rühl, wollte unter der Strohpreſſe einen Scha⸗ den unterſuchen, verſäumte aber, die Strohpreſſe abzuſtel⸗ len. Infolgedeſſen wurde ſein Kopf von dem Strohtrans⸗ porteur erfaßt und zerquetſcht. Der junge Mann war ſo⸗ fort tot. Argenthal.(Fahrt in den Tod.) Ein aus Rich⸗ tung Ellern kommender Motorradfahrer fuhr auf dem Bahnübergang bei Argenthal in einen Perſonenzug. Hierbei wurde der Fahrer, der 20jährige Helmut Gehl aus Trier, tödlich verletzt. Der Beifahrer erlitt nur geringe Hautabſchürfungen. Trier. i Saarländer vom Zuge überfahren.) Zwiſchen den Stationen Sehlem und Salmrohr an der Strecke Trier— Koblenz wurde ein 72. jähriger Mann aus Saarbrücken von der Lokomotive eines Zuges erfaßt und auf der Stelle getötet. Der ſtark ſchwer⸗ hörige alte Mann war mit dem Zuge aus Saarbrücken ge⸗ kommen, in Sehlem ausgeſtiegen und wollte ſeine Ver⸗ wandten in einem benachbarten Ort aufſuchen. Unterwegs hatte er die Straße verlaſſen und war über eine acht Me⸗ e Böſchung geklettert, anſcheinend um den Weg ab⸗ zukürzen. A Ueber 77 000 Wühlmäuſe getötet. Der vom Bezirksamt Roſenheim angeordnete Feldzug gegen einen ſchwe⸗ ren Schädling aller Felder, Fluren und Obſtgärten, die Wühlmaus, hatte einen vollen Erfolg. Der Kampf gegen die Wühlmaus wurde im Oktober vorigen Jahres aufge⸗ nommen. Bis zum 1. Juli wurden nach einer Zuſammen⸗ ſteuung des Bezirksobſtbauverbandes Roſenheim in ſämt⸗ lichen Gemeinden insgeſamt 77830 Wühlmäuſe gefangen. Die meiſten Schädlinge wurden in jenen Gemeinden ge⸗ tötet, die kleine Fangprämien von 6—10 Pfennig pro Stück ausgeſetzt hatten. 4 Wenn der Fußboden einbricht. In einem alten Pa⸗ laſt in Oza(Spanien) brach während eines Eſſens zu Ehren von Kongreßteilnehmern aus Santiago de Compo⸗ ſtela der Fußboden des Feſtſaales ein. Alle Gäſte fielen in einen tiefen Kellerraum und konnten erſt nach längerer Zeit geborgen werden. Eine Frau war ſogleich tot. Die übrigen Feſtteilnehmer wurden verletzt. Viele trugen lebensgefährliche Verwundungen davon. Ib Nachſpiel zu einem Aukounfall. Am 6. Juni wurde in Lindau⸗Aeſchach der Muſiker Adolf Singer aus München durch einen Zuſammenſtoß des von ihm geſteuer⸗ ten Kraftrades mit einem Perſonenkraftwagen tödlich ver⸗ letzt. Seine auf dem Soziusſitz mitgefahrene Frau kam mit leichteren Verletzungen davon. Jetzt hatte ſich der Lenker des Autos, der 43jährige Hans Hochleitner aus Oberreit⸗ nau, vor dem Lindauer Amtsgericht wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung und Körperverletzung zu verantworten. Die Beweis⸗ erhebung ergab, daß der Kraftfahrer an der Unfallſtelle ote notige Vorſicht äußer Acht gelaſſen hat und an dem Zuſammenſtoß die Schuld trägt. Außerdem wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die Bremsvorrichtung des Kraftwagens höchſt mangelhaft geweſen iſt. Der Angeklagte erhielt ſieben Mo⸗ nate Gefängnis. AV Kauſchgiftſchmuggler gefaßk. In Neuyork wurden zwei mene ener verhaftet, die die Bundespolizei für Angehörige einer der größten internationalen Schmug⸗ elbanden hält. Das Hauptquartier der Bande, das ſich in Parts befindet, verkehrte mit ſeinen Agenten in Neuyork mit Hilfe von verſchlüſſelten Kabeltelegrammen. Die Po⸗ lizei kam in den Beſitz des Schlüſſels und ließ eine falſche Mitteilung abſenden, in der eine zuſammenkunft mit den Agenten vorgeſchlagen wurde. Zur angegebenen Zeit traf an dem bezeichneten Ort ein Kraftwagen mit zwei Män⸗ nern ein, die ſofort verhaftet wurden. Einer der Männer wurde bei der Feſtnahme in einem Fevergefecht verwun⸗ det. In dem Kraftwagen fand man Heroin, Opium und Morphium im Werte von 125 000 Dollar. In der Woh⸗ nung der beiden Verbrecher wurde auch eine große Anzahl von Nadeln und Injektionsſpritzen vorgefunden. Die Standgerichte an der Arbeit Erſte Verhandlung gegen die Kärntener Aufſtändiſchen. Wien, 6. Auguſt. Vor einem Militärſenat unter dem Vorſitz eines Oberſten begann in Klagenfurt die erſte Verhandlung gegen die An⸗ führer in Kärnten. Angeklagt ſind der 33jährige Karl Ko⸗ ſtelnig und der 19jährige Joſeph Brunner. Beide haben an dem Aufſtand in Wolfsberg im Lavanttal teilgenommen. Sie ſind der Teilnahme geſtändig. Gegen Koſtelnig beſteht der dringende Verdacht, daß er den bei Wolfsberg gefallenen Major des Alpenjägerregimentes Nr. 11, Smolle, erſchoſſen habe. Der Angeklagte Brunner erklärt, nur Sanitätsdienſt gemacht zu haben und zur Beaufſichtigung von Gefangenen verwendet worden zu ſein. Das Befinden Dr. Rintelens. Im Befinden des ehemaligen Geſandten Dr. Rintelen hat ſich in den letzten Tagen keine weſentliche Aenderung er⸗ geben. Während die Schußverletzung einen normalen Teilver⸗ lauf nimmt, ſind jedoch linksſeitige Lähmungserſcheinungen aufgetreten. Es beſteht noch immer Anlaß zu ernſter Beſorgnis, doch glauben die Aerzte, daß eine unmittelbare Lebensgefahr nicht mehr vorliegt. Straßenkämpfe in Conſtantine Blutiger Streit zwiſchen Juden und Mohammedaner. Paris, 6. Auguſt. In Conſtantino fanden ſchwere Zuſammenſtöße ſtatt, die nicht weniger als 70 Schwerverletzte und 20 Tote gefor⸗ dert haben. Es handelt ſich um einen Kampf zwiſchen Mo⸗ hammedanern und Juden, der dadurch veranlaßt worden ſein ſoll, daß ein jüdiſcher Soldat völlig betrunken in eine Maſchee eindrang und die Mohammedaner beleidigte. Voller Empörung ſtürzten ſich die Anweſenden auf ihn und unter⸗ nahmen außerdem einen raſchen Vorſtoß gegen das jüdi⸗ ſche Viertel der Stadt. Dort entbrannten heftige Kämpfe, die bis zum nächſten Morgen andauerten. Am Vormittag verſammelten ſich dann Vertreter der Juden und der Mu⸗ ſelmänner und beſchloſſen in gemeinſamer Sitzung die Ein⸗ ſtellung der Feindſeligkeiten, doch hatten ſie die Rechnung ohne ihre Anhänger gemacht, denn der Kampf wurde bald darauf mit erneuter Heftigkeit fortgeſetzt. Es kam zu einer wahren Straßenſchlacht zwi⸗ ſchen den beiden Parteien, wobei Knüppel, Meſſer und Re⸗ volver verwandt wurden. Die Stadtverwaltung erbat dar⸗ auf Verſtärkung der Polizei. In Bone, Selma und Philip⸗ peville ſowie Algier wurden Truppenteile alarmiert. Am Nachmittag trafen in Conſtantino eine Gendarmeriebri⸗ gade, ein Bataillon Senegalſchützen und eine Feuerwehr⸗ abteilung ein, ferner wurden aus Algier drei Züge mit Truppen und Munition in Richtung Conſtantino abgelaſ⸗ ſen. Erſt am Abend waren die Truppen und die Polizei endgültig Herr der Lage. Gasexploſion in einem Kohlenbergwerk. Newyork, 7. Auguſt. In einem Kohlenbergwerk in Big Stone Cap im Staate Virginien ereignete ſich eine furcht⸗ bare Gasexploſion. Bisher wurden neun Tote geborgen; man befürchtet jedoch, daß noch weitere Leichen im Schacht liegen. 75 Bergleute konnten ſich durch einen alten Gruben⸗ ſchacht retten. Zwei weitere Bergleute wurden durch die Rettungsmannſchaften lebend geborgen. Sie hatten jedoch ſo ſchwere Verletzungen davongetragen, daß ſie ins Hoſpital gebracht werden mußten. Wien. Nach Informationen aus Paris ſoll ſich die fran⸗ zöſiſche Regierung grundſätzlich für die Auflegung einer Anleihe von 350 Millionen Franken für die Stadt Wien ausgeſprochen haben. Die Anleihe ſoll von einem Konſor⸗ tium Pariſer Großbanken aufgenommen werden. Paris. Vor dem Cluny⸗Muſeum wurde eine in Papier gehüllte Bombe entdeckt. Das Papier trug die Aufſchrift: „Tod den Lumpen! Hoch die Sowjets“. Man nimmt an, daß es ſich um einen kommuniſtiſchen Terrorakt handelt. „Rom. Der aus der Faſchiſtiſchen Partei ausgeſchloſſene frühere Staatsſekretär im Innenminiſterium, Arpinati, iſt zu fünf Jahren Verbannung verurteilt worden. Das eiſerne Kreuz Als vor zwanzig Jahren in beiſpielloſer Opferbereitſchaſt derſtellung ein als das Sinnbild für den in einem heiligen Kriege um Heimat und Herd erworbenen Waffenruhm. Alz ungskampf aufraffte, ſtiftete König Friedrich Wilhelm III. in Breslau am Geburtstage der Königin Luiſe das Eiſerne Kreuz in zwei Klaſſen. Es war nur für den Befreiungs⸗ krieg beſtimmt. Die zweite Klaſſe trugen die Kämpfer am Band mit ſchwarzem Rand. Großkreuz in doppelter Größe geſtiftet, das nur durch eine digung einer Feſtung erworben werden konnte. gen, da entgegnete der König:„Warum nicht ein Kreuz vom nicht zu überſehen.“ Der König war ſelbſt lebhaft an den Entwürfen beteiligt und wahrlich, dieſes Kreuz von Eiſen iſt grüßt, jubelte doch Rückert: „Nicht mehr das Gold und Silber will ich preiſen, Das Gold und Silber ſank herab zum Tande, Weil würdiglich vom ernſten Vaterlande Wer Kraft im Arm hat, geh es zu beweiſen. Ein Eiſenſchwert zu ſchwingen ohne Schande,* Und dafür zu empfahn' ein Kreuz von Eiſen. 4 ziere und Mannſchaften. Dabei wollen wir auch des einzigen weiblichen Inhabers des E. K. II am ſchwarzen Bande ge⸗ denken, der Henriette Krüger, die es am 3. Juni 1814 wegen beſonderer Tapferkeit bor dem Feinde erhielt, und deren wurde. Es hat etwa jeder 20. Teilnehmer an den Befrei⸗ ungskriegen dieſe Auszeichnung erhalten. Das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes erhielten Blücher, Bülow, Tauentzien, York und der Kronprinz von Schweden. Blücher bekam am 26. Juli 1815 als beſondere Auszeichnung das Großkreuz auf einem goldenen Stern(Blücherkreuz) zugeſprochen. Als im Jahre 1870 die Franzoſen uns den Krieg er⸗ klärten, erneuerte Kaiſer Wilhelm J. am 19. Juli die Stif⸗ tung des Eiſernen Kreuzes und der Ruhmesglanz dieſes Zei⸗ chens wurde durch die Helden, die das Zweite Reich erſtritten noch erhöht. In dieſem Feldzug erhielten 1295 das E. K. I. und annähernd 50 000 das E. K. II. Auch wurden 9 Heer⸗ führer mit dem Großkreuz geehrt. An der 0 der Kriegs⸗ teilnehmer gemeſſen war das Verhältnis der Verleihung etwa das gleiche wie 18131815. Der Weltkrieg mit ſeinen ungeheuren Ausmaßen läßt keine Vergleiche mehr zu. 5 200 000 Krieger erwarben in dieſem Ringen das E. K. II. und 220 000 das E. K. I. An den Leiſtungen unſerer Frontſoldaten gemeſſen, hat es keinen gegeben, der dieſes Zeichens nicht würdig geweſen wäre. In der Erneuerungsurkunde vom 5. Auguſt 1914 war es allen Deutſchen zugedacht, und am 16. März 1915 verfügte eine Kabinettsorder auch die Verleihung an Angehörige der verbündeten Staaten. Die Namen der Ritter des Eiſernen Kreuzes ſind nicht zu zählen, unvergänglich ſind ihre Taten, ewig ihr Ruhm. Das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes er⸗ hielten die Heerführer: Generalfeldmarſchall von Hindenburg, von Mackenſen, Prinz Leopold von Bayern und Ludendorff. Auch Kaiſer Wilhelm[I. hat es getragen. Einem einzigen aber nur wurde das Blücherkreuz verliehen— unſerem ewig unvergeſſenen Hindenburg! Was iſt das Arbeitsamt? Fragt die 21000 Mannheimer Volksgenoſſen, die ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution in Arbeit gekommen ſind. Entschlafenen entgegengebracht worden unseren herzlichsten Dank. Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die uns bei dem schmerzlichen Verluste unseres teuren sind, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Dr. Wilhelm Ketterer. Mannheim-Sectenheim, den 7. August 1934. sagen wir Danksagung. Zurückgek ehrt vom Grabe unserer lieben Ent- schlafenen sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank der hochwürdigen Geistlichkeit und dem kathol. Müttervereiu, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. August Hanf nebst Kind und Angehörigen. NMhm.-Seckenheim, 7. August 1934. Reue, ſchwere billigſt zu verkaufen. können beſichtigt werden. Al- Und berhauf von Grundbesitz, Häusern und Bauplätzen. Georg Röser Immobilien(R. D. M.) Aeltest. Fachgeschäft am Platze. NS- Hago. Heute Dienstag abend von 7.30 bis 9 Uhr Sprechſtunde(Kloppenheimerſtr. 37). Fußballvereinigung 98. Heute abend ab 7 Uhr Training der Leichtathleten auf dem Platze des Turnverein Friedrichsfeld(hinter der Steinzeug). BM. Alle Mädels treten heute Abend punkt 8 Uhr in Uniform mit Trauerflor im Heim an. Statt Karten ERNST MARZENELL Regierungsbaumeister MARIANNE MARZENELI Flit tötet Fliegen u. 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Es nimmt unter allen Orden und Ehrenzeichen eine Son. ſich das preußiſche Volk aus tiefſter Knechtſchaft zum Befreſ. ſchwarzen Bande mit weißem Rand, die erſte Klaſſe entſprach ungefähr der heutigen. Nichtkämpfer, die ſich irgendwie ausgezeichnet hatten, erhielten die zweite Klaſſe am weißen Außerdem wurde noch ein gewonnene Schlacht, Eroberung oder heldenmütige Vertei⸗ Gneiſenau hatte urſprünglich eine Schärpe als Aus⸗ zeichnung für die Helden der Befreiungskriege vorgeſchla⸗ in ſeiner ſchlichten Form von wahrhaft ſymboliſcher Kraft, und die Stiftung dieſer Auszeichnung wurde begeiſtert be⸗ J Statt Golds und Silbers ward erhöht das Eiſen. Medaille⸗Band auf die Bruſt. Es ſind die preußiſchen Far⸗ ben und die des deutſchen Ordens. Dieſe Vereinigung iſt Es heimzutragen mit zerhau'nem Rande 4 Im Befreiungskrieg erwarben das E. K. 1 666, das E. K. ü II. einſchließlich der Inhaber am weißen Bande 16 131 Offt⸗ Geſchlecht erſt bei ihrer Verwundung bei Dennewitz bekannt N Weinfäſſer (Eichenholz) von 100-110 Lr. Auch können einige gebrauchte Hekto⸗ und größere Fäſſer i abgegeben werden. Die Fäſſer Al. Möll, Weinhandlung. mit Küche und Bad zu vei⸗ Zu erfragen in der