na Orte Dor⸗ gtlich, leine S poll, Ul ffnet, Sie 44 Umpt l ab⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 9go mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 ages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verttünbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Underhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang n 7 2* 7. 45 oba es geh Von Alfred Koſenberg. vird das deutſche Volk aufgefordert, ein Bekenntnis rdie Einheit ſeiner Gegen⸗ wart, für die Größe ſeiner Vergangenheit und für den Staatswillenſeiner Zukunft ab⸗ zugeben Der Händedruck des dahingeſchiedenen Reichspräſiden⸗ ten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, mit Adolf Hitler war das Hinüberreichen des Erbes einer großen Vergangen⸗ heit, damit es neu geſtaltet und mit den Notwendigkeiten des 20. Jahrhunderts verbunden hinübergetragen werden kann als kraftſpendender Anſporn in die Zeit des kommenden Rin⸗ gens. Hindenburg hat ſein Lebenswerk eindeutig in die Hände des jungen Führers des Deutſchen Reiches gelegt, und dieſer hat mit der Verbindung des Amtes des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers die Möglichkeit erhalten, Deutſchlands Schickſal aus einem einheitlichen Willen heraus zu geſtalten und zugleich zu ſichern. Das iſt geſchichtlich und politiſch die Bedeutung des 19. Auguſt. Selten ſind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft derart organiſch ineinandergewachſen, wohl noch nie iſt eine umwälzende Revolution ſo folgerichtig den Lebenskräften des Volkes gemäß durchgeführt worden wie das große Geſchehen von 1933 und 1934. Die deutſche Nation wird ſich dieſer Auf⸗ gabe gewachſen zeigen und das Bekenntnis zu der völkiſchen und ſtaatlichen Einheit Deutſchlands ſo ablegen, wie es im vergangenen Jahre zum Bekenntnis wurde. Zwar ſind die Kräfte in aller Welt gegen Deutſchland mobiliſiert worden, zwar verſuchen alle Gegner der deutſchen Wiedergeburt, eine Hetze wie im Weltkriege gegen das deutſche Volk zu entfachen, um ſo mehr aber iſt die Geſchloſſenheit dieſer Nation die Vor⸗ ausſetzung dafür, dieſe Gegner abzuhalten im Bewußtſein, eine geſchichtliche Sendung zu vollziehen. Denn Deutſchland iſt nicht äetwa zurückgeſunken in Barbarei, ſondern führt bei⸗ ſpielgebend jene inneren Klärungen unſeres Zeitalters durch, die in den verſchiedenſten Formen irgendwie doch auch als lebensentſcheidende Probleme innerhalb der anderen Völker des Erdballs auftreten werden. Was draußen gegen uns ſteht, iſt ein altes Geſchlecht, welches die Zeiten unſeres Jahrhunderts nicht zu deuten verſteht; was für uns ſteht, iſt aber das Organiſch⸗Geſunde überall in der Welt, und auf dieſes Streben zur Achtung und Ehre vertraut das junge Deutſchland. Vor allem aber ver⸗ traut es auf die Stimme ſeiner Seele, auf die Richtigkeit des eingeſchlagenen Weges, und wird ſich durch niemand von die⸗ ſer Sendung abbringen laſſen. Am 19. Auguſt bekennt ſich alſo Deutſchland zu den größten Ueberlieferungen ſeiner Ver⸗ gangenheit und ſpricht ſeinen unerſchütterlichen Willen aus, Gegenwart und Zukunft ſo zu geſtalten, wie es ſeiner Art gemäß iſt und wie das Geſchlecht ſeiner Epoche es zur Erfül⸗ lung ſeiner ſelbſt wird notwendig erachten. Fear ien on A dae Das Volk fühlt ſich eins mil dem Führer Der Chef des Stabes vor der Deutſchen Arbeitsfront. 5 Hannover, 13. Auguſt. Auf einer großen Kundgebung der Deutſchen Arbeits⸗ front in Hannover hielt, von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, der Chef des Stabes, Lutze, eine Anſprache, in der er Kampf und Ziele der nationalſozialiſtiſchen Bewegung dar⸗ legte. Der Soldat des Dritten Reiches, ſo führte der Chef des Stabes aus, und der Soldat der Arbeit ſeien ſich ihrer Juſammengehörigkeit bewußt geworden. 5 Alle Parteiverbände und Organiſationen ſtänden in einem großen Ziele zuſammen, dem Führer Adolf Hitler den Weg i zu einem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland bereiten zu helfen. Er ſelbſt habe, an welcher Stelle und in welcher Eigenſchaft es immer geſchehen ſei, ſtets nur für den Füh⸗ rer gekämpft. Das deutſche Volk fühle ſich eins mit dem Führer, der für den ärmſten Sohn des Volkes kämpfe. Es ſei die Pflicht aller, dafür zu kämpfen, daß im neuen Deutſchland nur ein Grund ſatz Geltung habe: Wie iſt der Mann und was leiſtet er für ſein Volk und Vaterland? Wie das Ziel des Führers innerpolitiſch die reſtloſe Einglie⸗ derung aller in den Arbeitsprozeß und die Schaffung ge ⸗ ſunde r Lebensbedingungen ſei, ſo ſei es außen⸗ politiſch die Wiederherſtellung des deutſchen Anſehens vor der Welt. Jeder Deutſche müſſe dafür kämpfen, daß der Führer auch nach dem 19. Auguſt ſeine Arbeit am Wohl des deut ſchen Volkes ſorkſetzen könne. Es gebe nur einen Führer, den Führer Deutſchlands— Adolf Hitler. i Nach dem Chef des Stabes nahm Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm Gelegenheit, die Kameraden der Arbeitsfront eingehend an die Verdienſte und Erfolge des Führers zu gemahnen. Der Tod des greiſen Feldmarſchalls lege dem ganzen Volk eine große Verpflichtung auf, dem Mann, dem er ſelbſt vertraut habe, das gleiche große Vertrauen entgegenzubringen. eber Sonntag 2: Der Chef des Stabes, Lutze, ſprach in Hannover auf einer Berſammlung der Deutſchen Arbeitsfronk. 5: Das Bekätigungsverbot für den N SDB(Stahl- 9 Landesgruppe Niederrhein iſt außer Kraft geſezt 1 2: In Lübeck fand das Treffen des Bundes Deutſcher arinevereine ſtakt. * Montag, den 13 Auguſt 1934 Der Führer hat in der Unterredung, die er vor wenigen Tagen mit dem Korreſpondenten der„Daily Mail“, Ward Price, hatte, erneut betont, daß die Probleme des heutigen Deutſchland nicht durch einen Krieg gelöſt werden könnten. Die von dem Nationalſozialismus gegenüber Europa und der Welt aufgeſtellten Forderungen ſchließen in der Tat die Gefahr eines ſolchen Unglücks nicht in ſich; denn ſie be⸗ ſchränken ſich einmal auf etwas, was andere Nationen be⸗ reits als ihre unveräußerlichen Grundrechte betrachten, und zum anderen ſind ſie von dem Willen diktiert, alles auszu⸗ ſchalten, was den Frieden irgendwie gefährden könnte. Als Beiſpiel für den Ernſt des deutſchen Friedenswillens ſei im⸗ mer wieder auf den deutſch⸗polniſchen Freundſchaftsvertrag verwieſen, mit dem Adolf Hitler ſich als Bahnbrecher des Weltfriedens erwieſen hat. Nach der von dem Führer bei der Unterredung mit Ward Price vertretenen Auffaſſung ſind drei Dinge für die Förderung des zwiſchenſtaatlichen Warenaustauſches not⸗ wendig, nämlich die Aufrechterhaltung des Friedens, das Vorhandenſein ſtarker, wohlorganiſierter Regierungen in jedem Lande und die Energie, die Weltprobleme in ihrer Ge⸗ ſamtheit in Angriff zu nehmen. Deutſchland ſei bereit, mit anderen Nationen in dieſer Richtung zuſammenzuarbeiten, wenn man im Auslande die gleiche Haltung zeige. Ande⸗ rerſeits hat der Führer aber keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſich Deutſchland ſeiner Ueberzeugung nach von Rohſtof⸗ fen aus dem Auslande unabhängig machen würde, wenn man es dazu zwingen ſollte. In dieſem Zuſammenhang beanſprucht die Entwicklung der internationalen Rohſtoffmärkte beſonderes Intereſſe. Gerade in den letzten Wochen ſind hochbedeutſame handelspolitiſche Verhandlungen zum Ab⸗ ſchluß gebracht worden. Daraus geht deutlich hervor, daß Deutſchland entſchloſſen iſt, ſich auch auf dieſem Gebiete nicht die Initiative nehmen zu laſſen. Die zweiſeitigen Verrech⸗ nungsabkommen mit der Schweiz und Frankreich insbeſon⸗ dere bieten für Deutſchland eine günſtige Ausgangsſtellung für die weiteren Verhandlungen mit Holland, Schweden und Belgien ſowie nicht zuletzt auch mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten, die beide Deutſchtands größte Rohſtoff⸗ lieferanten ſind. Denn durch derartige Verrechnungsabkom⸗ men, die auf der Grundlage der Gegenſeitigkeit die Schulden⸗ transferfrage mit handelspolitiſchen Notwendigkeiten verbin⸗ den, kann Deutſchland in die Lage verſetzt werden, ſeinen Schuldverpflichtungen unter gleichzeitiger Beſeitigung der Deviſenſchwierigkeiten und unter Berückſichtigung ſeines Ein⸗ Ffuhrbedarfs nachzukommen. In den Berichten der deutſchen Wirtſchaftsverbände über die wirtſchaftliche Lage im Juli findet ſich, wie auch in frü⸗ heren Monaten, die Feſtſtellung, daß die bekannten Ausfuhr⸗ ſchwierigkeiten unverändert angehalten hätten. Daß trotz dieſer Entwicklung auf jede nur mögliche Weiſe der Export verſtärkt wird, iſt gleichfalls ſchon zu einer Selbſtverſtändlich⸗ keit geworden. Auch die Reichsregierung ſetzt ſich unver⸗ ändert lebhaft dafür ein, daß die deutſche Wirtſchaft den Kampf um den Weltmarkt erfolgreich zu führen vermag. Die Betrauung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht mit der Leitung des Reichswirtſchaftsminiſteriums, die infolge der Erkrankung des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schmitt zunächſt nur auf ein halbes Jahr befriſtet iſt, erfolgte gleich⸗ zeitig auch unter dem ſachlichen Geſichtspunkt der Rohſtoff⸗ ſicherung und der Exportförderung.„Financial News“ und„Telegraaf“— um nur einige Auslandsblätter zu nennen— geben übereinſtimmend den günſtigen Eindruck wieder, den die Erweiterung der Aufgabengebiete Dr. Schachts auf alle am zwiſchenſtaatlichen Warenaustauſch und Verrechnungsverkehr intereſſierten Kreiſe gemacht hat. Beide Wirtſchaft und Volksabſtimmung. Nr. 187 Blätter heben ausdrücklich hervor, daß damit die Durch⸗ führung einer nach einheitlichen Grundſätzen orientierten amtlichen Wirtſchaftspolitik geſichert ſei. Darauf kommt es in der Tat entſcheidend an: aus der einheitlichen Zuſammen⸗ faſſung ſoll eine verſtärkte Stoßkraft erwachſen, da⸗ mit das große und grundlegende Reformwerk des National⸗ ſozialismus auch in wirtſchaftlicher Hinſicht reibungslos zur Durchführung gelangen kann. Unter den wenigen Einzelereigniſſen, die auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet in der vergangenen Woche zu verzeichnen wa⸗ ren, iſt vor allem der Abſchluß der Vereinigten Stahlwerke hervorzuheben. Wie in dem Geſchäfts⸗ bericht der Vereinigten Stahlwerke ausdrücklich hervorgeho⸗ ben wird, iſt trotz aller ſich aus den Währungsverhältniſſen ergebenden Schwierigkeiten auch der Auslandsabſatz ſowohl im Steinkohlenbergbau wie vor allem in den Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſen ganz weſentlich geſtiegen. Mengenmäßig betrug die Erhöhung der deutſchen Ausfuhr vom erſten Halb⸗ jahr 1933 zum erſten Halbjahr 1934 insgeſamt rund 10 Pro⸗ zent, die Zunahme der Steinkohlenausfuhr— Koks und Bri⸗ ketts auf Steinkohle umgerechnet— 13 Prozent, die Aus⸗ fuhr von Walzwerkserzeugniſſen 44 Prozent. Dieſe Steige⸗ rung des Exports beruht— wie der Bericht bemerkt— auf der immer ſtärker ausgebauten Regelung der Abſatzverhält⸗ niſſe durch Verkaufsverbände, denen es gleichzeitig durch internationale Abmachungen gelang, eine weſentliche Hebung der Weltmarktpreiſe der Eiſenerzeugniſſe um im Durchſchnitt elwa ein Goldpfund zu erreichen. Das Geſchäftsergebnis der Vereinigten Stahlwerke zum 31. März ds. Is. ſtellt ſich nach Bildung ausreichender Rück⸗ ſtellungen und Vornahme normaler Abſchreibungen auf 8,6 Millionen RM. Dieſer Reingewinn ſoll auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden. Wie ſtark ſich bei dem Unter⸗ nehmen die Wirtſchaftsbelebung ausgewirkt hat, zeigt eine Gegenüberſtellung einiger Produktionszahlen. Da⸗ nach betrug im erſten Quartal 1934(die entſprechenden Vor⸗ jahreszahlen ſind in Klammern beigefügt) die Steinkohlen⸗ förderung 4.442 360 Tonnen(3 807 570 Tonnen) und die Rohſtahlerzeugung 975 755 Tonnen(605 753 Tonnen). In dem gleichen Zeitraum wuchs die Geſamtzahl der Arbeiter und Angeſtellten von 116 150 auf 131 654, die Lohn⸗ und Gehaltsſumme von rund 52 auf 68 Millionen RM, die geſetz⸗ lichen ſozialen Abgaben von 7 auf 8,7 Millionen RM und die freiwilligen ſozialen Leiſtungen von 1,85 auf 2,24 Mill. RM an. In der Steigerung der Betriebsgefolgſchaftszahl, in der Erhöhung der Lohnſumme wie der ſozialen Aufwen⸗ dungen liegt für jeden einzelnen Volksgenoſſen der Erfolg der Arbeitsſchlacht, die auch in den kommenden Mo⸗ naten mit unverminderter Energie weitergeführt wird. Das deutſche Volk aber hat Gelegenheit, den Geſamt⸗ erfolg der deutſchen Arbeitsſchlacht dadurch zu fördern, daß es am 19. Auguft dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler freudig ſein Ja gibt. Unter der Führung Adolf Hit⸗ lers hat Deutſchland ſich auf ſich ſelbſt beſonnen, hat es ſyſtematiſch die eigenen Kräfte entwickelt, zugleich aber auch Beweiſe ſeines Willens zur politiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit mit der Welt gegeben. So hat der Füh⸗ rer das gewaltige Werk des Wiederaufbaues und des Neu⸗ baues des deutſchen Staates auf einem Fundament begon⸗ nen, das unerſchütterlich iſt. Adolf Hitler iſt heute der Ga⸗ rant des Weltfriedens und der Garant für die ſtetige orga⸗ niſche Entwicklung der Wirtſchaft. Und darum wird ſich das deutſche Volk am 19. Auguſt erneut in beiſpielloſer Geſchloſ⸗ ſenheit zum Führer bekennen, wird jeder zu ſeinem Teile 12 9 beitragen, Adolf Hitler durch ſein Ja ſein Werk zu er⸗ eichtern. N Die Bedeutung des 19. Auguſt Die Staaksminiſter Schemm und Eſſer in Amberg. Amberg, 13. Auguſt. Im Rahmen der 900⸗Jahrfeier der Stadt Amberg ſpra⸗ chen auf einer großen Grenzlandkundgebung die Staats⸗ miniſter Schemm und Eſſer. Staatsminiſter Sche mm ging von dem Ereignis am Tannenbergdenkmal aus und lenkte dann den Blick der Zu⸗ hörer auf den 19. Auguſt, an dem das deutſche Volk zum Dienſt für Volk und Vaterland antrete. Es gelte, ein Er⸗ ebnis zu erzielen, das noch über dasjenige der letzten Wahl 1 Und ein ſolches Ergebnis ſei identiſch mit einem außenpolitiſchen Erfolg. Darauf ſprach Staatsminiſter Hermann Eſſer. Die Welt habe in dieſen Tagen erkannt, ſo führte er u. g. aus, daß Deutſchland als Volk ein Faktor in dieſer Welt iſt und bleibt, weil es zurückgekehrt iſt zu jener Kraft, die in der Einigkeit einer Nation liegt. Das Ergebnis des 19. Auguſt werde ſein: Ganz Deutſchland gibt jenem die Hand, dem der tote Hindenburg ſeinen letzten Händedruck gegeben hat. Deutſch⸗ belgiſche Zohbengeſpfegungen vorläufig unter. 5 brochen. Brüſſel, 13. Aug. Die Besprechungen, die in der ver⸗ 1 Woche auf Wunſch der belgiſchen Regierung zwi⸗ 5 15 Vertretern der. und der belgiſchen Regierung iber die Kohlenfrage ſtattfanden, ſind vorläufig unterbro⸗ chen worden. Gegenſtand e war die Rege⸗ lung der deutſchen Kohleneinfuhr nach Belgien.. Aufruf des Reichsarbeitsführers Wer abſeits bleibt— ſteht abſeits des Volkes Der Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl erläßt ei⸗ nen 1 zur Volksabſtimmung am 19. Auguſt, in dem es U. a. heißt: Adolf Hitler hat unſer Volk zu ſeinem eigenen beſferen Weſen wieder zurückgeführt. Er hat Volk und Staat vom Rande des bolſchewiſtiſchen Chaos zurückgeriſſen. Er hat dem Kampf der Parteien und Klaſſen ein Ende gemacht und unſer Volk politiſch und ſozial geeinigt. Er hat der Arbeits⸗ loſigkeit Einhalt geboten und das Schwungrad der Arbeit wieder in Gang gebracht. Er hat ohne Anſehen der Perſon Fäulniserſcheinungen ſchonungslos ausgebrannt. Er hat die deutſche Ehre in der Welt wieder hergeſtellt und dem deut⸗ ſchen Volke den Frieden bewahrt. Sein ganzes Daſein iſt Socge für ſein Volk und Dienſt an ſeinem Volke. Adolf Hitler an der Spitze des deulſchen Volkes bedeulet kraftvolle Führung, Gerechtigkeit und Frie⸗ den im Innern, bedeutet Frieben in Ehren nach außen. Für jeden deutſchfühlenden, verantwortungsbewußten Volksgenoſſen iſt daher die ausdrückliche Zuſtimmung zu dem Geſetz ſelbſtverſtändliche Pflicht. Wer hier abſeits bleibt, ſteilt ſich abſeits ſeines Volkes Zeigen wir am 19. Auguſt dem von einer internationg⸗ len Lügenpreſſe umnebelten Auslande, daß Adolf Hikler kein mit Gewalt dem deutſchen Volke aufgedrungener Dikkakor, ſondern der vom gläubigen Verkrauen und der hingebenden Liebe des ganzen Volles auf den Schild gehobene Führer Deulſchlands. 5. b ee 1 im Auswärtigen Dienſt Amtlich wird mitgeteilt: Es ſind ernannt worden: der Geſandte in Luxemburg, Freiherr von Ow-Wachendorf, zum Generalkonſul in Kalkutta; der Geſandte in Bogota, Graf von Podewils⸗Dürnitz, zum Geſandten in Luxemburg; der Generalkonſul ei. e. R. Dr. von Hentig zum Geſandten in Bo⸗ gota; der Konſul in Tirana, Dr. von Luckwald, zum Geſand⸗ ten in Aſuncion; der Geſandte in Riga, Dr. Martius, zum Vortragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt; der Vor⸗ tragende Legationsrat Dr. von Schack zum Geſandten in Riga; der Vortragende Legationsrat Dr. Vallette zum Gene⸗ ralkonſul in Batavia; der Generalkonſul in Memel, Dr. Toepke, zum Generalkonſul in Iſtanbul. Veränderungen 1 . Abwehrkampf der Gaar Der Landesleiter der Deutſchen Front im Saargebiet hat beim Verwaltungsausſchuß der Kegierungskommiſſion des Saargebietes Klage gegen Präſidenk Knox wegen der entgegen den Entſcheidungen des Unkerſuchungsrichters auf⸗ rechterhaltenen Beſchlagnahme der Akten der Deutſchen Front erhoben. In der Begründung dieſer Klage wird u. a. ausgeführt: Der angegebene Grund der Beſchlagnahme, daß ſie als poli⸗ zeiliche Beſchlagnahme notwendig ſei, um die nötigen An⸗ ſtalten zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung und zur Abwendung der dem Publikum oder einzel⸗ nen Gliedern desſelben bevorſtehenden Gefahren zu treffen, iſt heute ebenſowenig gegeben als zur Zeit der Beſchlag⸗ nahme am 24. Juli. Hat nun der Unterſuchungsrichter ſchon betont, daß die tatſächlichen Gründe des„begründeten Ver⸗ dachts“ nicht angegeben worden ſind, ſo muß jetzt hervorge⸗ hoben werden, daß auch in der Verfügung des Präſidenken Knox wiederum keine tatſächlichen Gründe für die Beſchlag⸗ nahme angegeben ſind. Es iſt darin nur geſagt, daß ſie notwendig ſei. Mit einer derart dürftigen Begründung könnte jederzeit durch eine einfache, unſubſtantiierte Erklä⸗ rung der anordnenden oder ausführenden Polizeibehörde das dem Staatsbürger bei Beſchlagnahmen geſetzlich ge⸗ währte Nachprüfungsrecht durch einen Richter illuſoriſch ge⸗ macht und vereitelt werden. Gegen ein derartiges Vorge⸗ hen der Polizei muß jedoch jeder Staatsbürger geſchüͤtzt werden. Der Landesleiter der Deutſchen Front bittet daher, die ohne jede katſächliche Begründung erfolgte polizeiliche Be⸗ ſchlagnahme zur Vermeidung von Kechtsunſicherheit im Sadargebiet aufzuheben. Inzwiſchen iſt die Regierungskommiſſion erſtmals aus dem bisherigen Stillſchweigen herausgetreten. Sie hat der Preſſe eine Mitteilung zugehen laſſen, nach der ſie die Durch⸗ ſicht und Prüfung des beſchlagnahmten Materials in den nächſten Tagen abſchließen und danach der Oeffentlichkeit eine umfangreiche Darſtellung übermitteln will. Sammeleinreiſen ins Saargebiet verboten Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat durch Erlaß ein grundſätzliches Verbot von Sammeleinreiſen ins Saargebiet ausgeſprochen. Begründet wird das Verbot damit, daß es angeſichts der Vorbereitungen für die Abſtimmung nicht möglich ſei, Sam⸗ meleinreiſegenehmigung für Perſonen, die an öffentlichen Veranſtaltungen teilnehmen wollen oder als Mitglieder eines e in das Saargebiet einzureiſen beabſichtigen, zu er⸗ eilen. Saar⸗Sängerfeſt nach Trier verlegt Das von der Volksabſtimmungskommiſſion im Saar⸗ gebiet verbotene Gaufeſt des Deutſchen Sängerbundes iſt nunmehr nach Trier verlegt worden. Wie aus einem mit der Gauführung veröffentlichten Briefwechſel hervorgeht, iſt die Abſtimmungskommiſſion der Meinung geweſen, daß derartige Veranſtaltungen, welche eine große Menge von auswärtigen Beſuchern in das Saar⸗ gebiet bringen würden,„angeſichts der bevorſtehenden Abſtim⸗ mung grundſätzlich unterbleiben ſollen.“ Anſchlag auf Propagandaleiter der Deutſchen Front Saarbrücken, 13. Auguſt. Das„Saarbrücker Abendblatt“ berichtet aus Sulzbach: Nachts um 11,30 Uhr wurden auf den Organiſations- und Propagandaleiter der Deutſchen Front in Sulzbach, Klaus Loth, auf dem Heimweg in einer unbeleuchteten Straße von einem Unbekannten fünf ſcharfe Schüſſe abgegeben. Der Ueberfallene ging in einem Vor- garten in Deckung. Als der gefährliche Strauchritter ſeine Munition verſchoßſen hatte, flüchtete er in den nahen Wald. Deutſchlands Graphiker in Danzig Erſte Reichskagung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Druck. Aus allen Teilen des Reiches ſind gegenwärtig die gra⸗ phiſchen Arbeiter in Danzig zur erſten Reichstagung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Druck verſammelt. Insgeſamt ſind 15 000 Buchdrucker nach Danzig gekommen. Der Senat der Freien Stadt Danzig veranſtaltete einen Empfang für die Führer der Tagung, in deſſen Verlauf der Vizepräſident Greiſer die reichsdeutſchen Gäſte herzlich willkommen hieß. Den Dank der Tagungsteilnehmer ſtattete der Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft„Druck“, Oswald Coler, ab, der ein dreifaches Siegheil auf den Führer Adolf Hitler aus⸗ brachte. Vor dem Artushof, in deſſen althiſtoriſchem Saal der Empfang ſtattfand, veranſtaltete anſchließend die gra⸗ phiſche Jugend einen Fackelzug. Der Gauleiter der NSDAP., Albert Forſter, hielt hierbei eine Anſprache, in der er be⸗ tonte, daß, wenn die Danziger auch äußerlich nicht zum Deut⸗ ſchen Reiche gehörten, doch niemand verhindern könne, daß ſie ſich innerlich mit dem Mutterlande verbunden fühlten. Der gemeinſame Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗ und des Deutſch⸗ land⸗Liedes folgte. Im weiteren Verlauf der Tagung fanden Fachberatun⸗ gen der Graphiker, Buchbinder und Lithographen ſtatt. 1 1* Gtarhembergs Beſuch in Italien Zuſammenkunft mit Muſſolini. Rom, 13. Auguſt. Muſſolini begab ſich in Begleitung des Staats⸗ ſekretärs des Auswärtigen, Suvich, nach Oſtia, um dort dem Erholungslager der öſterreichiſchen Jugend einen Be⸗ ſuch abzuſtatten. Im Lager wurde er vom Fürſten Star⸗ hemberg, dem öſterreichiſchen Geſchäftsträger und dem Gouverneur von Rom begrüßt. Muſſolini beſichtigte die 200 Inſaſſen des Lagers. Wie Agencia Stefani berichtet, hielt Fürſt Starhemberg bei dieſer Gelegenheit eine Rede, in der er erneut betonte, Oeſterreich ſei von dem beſten Willen er⸗ füllt, ſeine Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten. Weiterhin feierte er Italien und ſeinen Regierungschef. Muſſolini zog ſich dann mit Vizekanzler Starhemberg und Staatsſekretär Suvich in ein Zelt zurück, wo eine Beſprechung ſtattfand, die über eine Stunde dauerte. Die Verhandlungen über den Nordoſtpakt Frankreich hat Eile. Der Pariſer Vertreter der„Times“ berichtet: Die Ver⸗ handlungen über einen Sicherheitspakt in Oſteuropa nähern ſich einem entſcheidenden Abſchnitt. Die franzöſiſche Regie⸗ rung erwartet eine baldige Mitteilung der polniſchen Regie⸗ rung über ihre Haltung gegenüber dem Vorſchlag. Sie hat die polniſche Regierung darauf hingewieſen, wie wichtig es ſei, noch vor dem Zuſammentritt der Völkerbundsverſamm⸗ lung im September Stellung für oder gegen den Pakt zu nehmen. Die polniſche Antwort wird, gleichviel ob ſie gün⸗ ſtig oder ungünſtig lautet, das Ende der erſten Phaſe der Verhandlungen darſtellen. Nachdem die baltiſchen Staaten bereits ihr grundſätz⸗ liches Einverſtändnis erklärk haben, bleibt dann noch die Skellungnahme der Keichsregierung abzuwarken. Der Grund für den franzöſiſchen Wunſch, vor September zum mindeſten zu einer vorläufigen Entſcheidung zu kommen, iſt darin zu ſuchen, daß es jetzt endgültig feſtſteht, daß Sowjetrußland auf der Sepkember-Berſammlung den Ankrag auf Zulaſſung zum Völkerbund ſtellen wird. Falls die Aufnahme erfolgk, würde dies den erſten Schritt zur Verwirklichung des Paktes bedeuten. Die Franzoſen erklären, wenn Polen und Deutſchland nicht teilnehmen wollten, dann müſſe der Pakt ohne ſie ab⸗ geſchloſſen werden, im Notfall ſogar nur zwiſchen Frankreich und Rußland. Der Korreſpondent fügt hinzu, die Franzoſen behaupten nicht, daß die Mitgliedſchaft im Völkerbund oder eine Verſtändigung mit Frankreich für die Sowjetregierung eine ideale Löſung der ruſſiſchen Probleme bedeute. Die Sowjetregierung brauche Sicherheit im Weſten, die ihr die Möglichkeit geben würde, der wirklichen oder vermeintlichen japaniſchen Gefahr gegenüberzutreten. Der frühere deutſche Kreuzer„ lieferung h in der fran; Namen 8 gsberg“, der nach der Aus⸗ ſchen Kriegsflotte unter dem zer„Metz“ Dienſt tat, iſt im Hafen von Breſt für ken verkauft worden. don zufolge will Japan in Jeruſalem, Beirut ede errichten. Der Bürgermeiſter von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 12 Seidenbender hatte das Schriftſtück wieder auf den Tiſch zurückgelegt. Sorgenfalten waren auf ſeiner Stirn. ö„Sie haben mir am Tore erzählt, daß man ſchon aller⸗ hand gefordert habe für dieſe ſaubere Einquartierung?“ Melchior nickte. l „Für das 1. Bataillon des Navarriſchen Regiments zu Fuß mußten ſofort 1250 Pfund Brot, 825 Pfund gutes Fleiſch und vieles andere mehr geliefert werden. Außer⸗ dem ſollten die Offiziere vergnüglich traktiert werden. Der König würde alles bezahlen!“ Wieder lachte Melchior auf. Rauh und hart. „Die übrige Armee hat unterdeſſen ihr Lager auf der Bürgerweide bis gegen Bobenheim hin aufgeſchlagen. Man hat mir geſagt, daß die Soldaten großen Schaden in den Weinbergen tun, indem ſie die Stöcke mit den Trauben abſchlagen und ſich Hütten davon bauen.“ 8 Johann Friedrich Seidenbender war ans Fenſter ge⸗ treten. Durch die runden Butzenſcheiben ſah eine ſchwarze, windige Oktodernacht. Jetzt öffnete er die zuſammenge⸗ preßten Lippen und ein ſchwerer Seufzer zitterte durch den Raum. 8. „Wir müſſen Tag und Nacht auf Poſten ſein, Melchior. O, es wird eine böſe und ſaure Zeit kommen! Ducken müſ⸗ ſen wir uns und bücken vor dieſen fremden Eindringlingen aus dem Weſten. Weil wir keine Macht haben, die hinter uns ſteht mit Waffengewalt. Weil das Deutſche Reich ſo bitter viel zu tun hat mit ſich ſelbſt im Norden und Oſten. Ach, daß man dieſem König von Frankreich nicht entgegen⸗ treten kann mit erhobener Fauſt! Daß man die Hände auf den Rücken ſtecken und freundlich lächeln muß! Wehr⸗ los ausgeliefert ſind wir dieſen gierigen Horden, die ſich wie Heuſchreckenſchwärme über unſere fruchtbaren Ebenen ergießen. Raub iſt es, was Frankreich betreibt. Nackter, geſetzloſer Raub!“ 8 8 5 And Seidenbender preßte die Fäuſte gegen die Bruſt. als wollte er dort etwas zurückdrängen. was ihm mit Ge⸗ 5 „Wir müſſen die Ruhe bewahren, Johann Friedrich. Es geht eben nicht anders. Durch Auflehnung würden wir alles nur verſchlimmern. Wie ich gehört habe, ſoll der Dauphin in der Nähe von Philippsburg ſein. Seinem Schutze wollen wir die Stadt auch noch untertänigſt emp⸗ fehlen. Es ſoll ein leutſeliger und freundlicher Herr ſein.“ Damit gingen ſie endlich auseinander. * Am anderen Morgen ſagte Frau Emerentia Batten⸗ berg, als Sibylle etwas ſpät und verſchlafen zum Früh⸗ ſtück erſchien:„Du mußt nachher noch einen Gang für mich tun, Sibylle. And zwar in die Stadt. Aber nür in Be⸗ gleitung von Marie. Allein darfſt du jetzt nie und nimmer⸗ mehr gehen. Es hat ſich ſonſt ſchon nicht geſchickt für ein ehrſames Frauenzimmer,— nun aber in dieſen gefähr⸗ lichen Zeiten ſchickt es ſich noch viel weniger, allein über die Straßen zu gehen.“ Sibylle löffelte an ihrem Teller Mehlſuppe, den ſie morgens immer ſchwer bezwingen konnte. Es war draußen ein grauer, dunſtiger Oktobertag, über dem Rhein kreuzte ein Krähenſchwarm, der gegen den Wind ankämpfte. Sie ſaßen um den runden Tiſch im Wohnzimmer der Ahne, wo ſie morgens ihr Frühſtück ein⸗ zunehmen pflegten. Dorothee hatte ſich ein wollenes Tuch um die Schul⸗ tern gewickelt, denn es war kühl. Aber im Kamin bußerte ſchon behaglich ein luſtiges Holzfeuer, das Marie vor einer Stunde entzündet und das nun allmählich begann, ſeine Wärme ringsum zu verbreiten. „Soll nicht lieber ich mit Sibylle gehen?“ fragte Do⸗ rothee, die aufgeſtanden war und ſich die Hände am Ka⸗ chelofen wärmte. Man merkte der Jungfer Dorothee an, daß ſie bren⸗ nend gern einmal das Wormſer Haus verließ, um nach Neuigkeiten zu forſchen. Frau Emerentia wiegte bedächtig den Kopf. A junge Frauenzimmer ſo ganz allein? Ich weiß ni 85 Zugzuſammenſtoß im Bahnhof Halle, 13. Auguſt. Auf dem Perſonenbahnhof in Halle fuhr der ausfah. de Eiltriebwagenzug 1203 auf den von Leipzig einſah, davon 17 ſchwer. Die Schwerverletzten wurden ſofork y die Halleſchen Krankenhäuſer geſchafft, die Leihtwelen im Bahnhof ſelbſt verbunden. Der Halleſche Zug, ein Triebwagenzug mit Oberleitung hatte den Bahnhof Halle mit etwa einviertelſtündiger Ver⸗ ſpätung verlaſſen. Einige hundert Meter hinter dem Bahn⸗ hof ſtieß er auf den von Leipzig kommenden Sonderzug. Die Fahrgeſchwindigkeit des Sonderzuges war im Augen- blick des Zuſammenſtoßes glücklicherweiſe nur gering. f Trotzdem wurden die beiden vorderen Wagen beider Züge ineinandergeſchoben. Die Lokomotive des Sonderzuges wurde vollſtändig zerſtört, ebenſo das vordere Abteil des Triebwagens. Die Reiſenden des Sonderzuges ſind mit ge- ringfügigen Verletzungen davongekommen. Nach den bis. herigen Unterſuchungen liegt ein Verſchulden des Fahr⸗ dienſtleiters vor. Furchtbares Kraftwagenunglück Drei Tote, ſechs Schwerverletzte. Glogau, 13. Auguſt, Auf der Straße Berlin— Breslau zwiſchen Neuſtädt und Polkwitz ſtieß ein von Berlin kommender Perſonenomn. bus, der mit 30 Perſonen beſetzt war, mit einem Perſonen. kraftwagen zuſammen. Bei dem Juſammenprall geriet der mit hoher Geſchwindigkeit fahrende Omnibus ins Kutſchen und überſchlug ſich. In der Nähe weilende Leute und die Feuerwehren auz der Umgebung eilten ſofort herbei und befreiten die Verun⸗ glückten. Drei von ihnen, der Beſitzer des Wagens, Röder aus Schweidnitz, und zwei Frauen, waren bereits tot. Von den übrigen waren der Sohn des Beſitzers und fünß Frauen ſchwerverletzt. Mukter und Kind vom Güterzug überfahren. Möünſter i. W., 13. Auguſt. Auf der Bahnſtrecke Mün⸗ ſter— Rheine wurde eine Frau und deren zweijähriges Töchterchen von einem Güterzug überfahren und getßbket. Das Kind war kurz vor dem ankommenden Zuge durch die mit Gitterbehang verſehene, fernbediente Schranke gekro⸗ chen und auf den Bahnkörper gelaufen. Die Mutter lief in letzten Augenblick hinzu, um das Kind zurückzureißen. Beide 1 wurden jedoch von der Lokomotive des Zuges erfaßt. 77 2——— Schnellzug Genf—Ventimialia entgleist Vor der Einfahrk in den Bahnhof Avignon verunglückk. Paris, 13. Auguſt. 8 Der zwiſchen Genf und Venkimiglia(Riviera) verteh. rende Schnellzug iſt Sonntag früh kurz nach 4 Uhr 200. Meker vor der Einfahrt in den Bahnhof Avignon enkgleiſt. Sämtliche Wagen ſprangen aus den Schienen. Der Gepäck. wagen wurde völlig zertrümmert, der Poſtwagen legte ſich um und fiel auf einen nebenan haltenden Güterzug, von dem zwei Wagen umſchlugen und ihrerſeits Wagen eines Nebenzuges mitriſſen. Auf dieſe Weiſe ſind die vier Haupt⸗ linien des Bahnhofes Avignon unbefahrbar geworden. die Bahnhofseinfahrt gleicht einem Trümmerfeld. Die ſofort aufgenommenen Bergungsarbeiten werden durch die Zerſtörung der elektriſchen Leitungen erſchwert⸗. Sechs Perſone nwurden getötet und 35 ſchwer verletzt. der Heizer, der unverletzt blieb, während der Zugführer ſchwer verletzt wurde, behauptet, daß der Unfall durch einen Ach⸗ ſenbruch des unmittelbar hinter der Maſchine laufenden Gepäckwagens verurſacht worden ſei, während man behörd licherſeits annimmt, daß der Zugführer die vorgeſchriebene Geſchwindigkeit ſtark überſchritten habe. 30 Verletzte bei einem Stierkampf Madrid, 13. Auguſt. Bei einem Stierkampf auf dem Marktplatz eines Dorfes in der Provinz Granada wurden zwei Berufsſtierkämpfer durch einen rieſigen Stier verletzt und kampfunfähig gemacht. Daraufhin ſprangen etwa 30 junge Burſchen aus dem Publikum in die Arena, um ihre Stierkämpferkünſte zu zeigen. Der Stier blieb jedoch auch dieſer Uebermacht gegenüber Sieger und verwundete etwa 30 ſeiner Gegner durch Hörnerſtöße mehr oder weniger ſchwer. Jetzt mußte Dorothee laut auflachen. „Ihr vergeßt wohl, Ahne, daß ich nun nächſte Oſtern bereits 40 Jahre zähle. Alſo kein ſo ganz junges Frauen⸗ zimmer mehr ſein kann. And daß ich Mut habe und den Mund auf dem rechten Fleck, das wißt Ihr auch. Alſo, was gibt es zu beſorgen in Worms „Zum alten Fridolin Güldenborn ſolltet Ihr gehen, dem Oheim des Balthaſar, ſo am Lindenplatz wohnt, nahe am Bürgerhof.“ „ Sibylle horchte auf Ein flammendes Not ſtieg ihr bis in die Schläfen. Sie hatte ſich tief über ihren Teller ge⸗ beugt, der immer noch nicht leer war. Dorothee zog das warme Tuch enger um die Schultern und ſah zur Ahne herüber. „And was ſollen wir bei dem alten Güldenborn?“ .„Nur einmal fragen, ob er Botſchaft von ſeinem Nef⸗ ſen bekam. Oder noch beſſer, ihr bittet ihn, mich einmal wieder zu beſuchen. Er war lange nicht hier. Ich eſtimiere ihn ſehr und ſein Beſuch hat mich immer ſehr gefreut in meiner Einſamkeit. Ich hätte gern allerhand beſprochen mit ihm, denn ſonſt bekommt man doch niemand zu faſſen von der Familie Güldenborn.“ Dorothee nickte eifrig. „Dann werden wir ſogleich gehen, damit wir zur Suppe zurück ſind. Aber binde dir den warmen Mantel über, Si⸗ bylle. Es weht ein kühler Wind.“ Das junge Mädchen war ſehr verwirrt Sollte es nun mitgehen oder nicht? Wie mochte das alles nur ablaufen? Vielleicht hat ſein Neffe ihm dieſelbe Botſchaft geſchickt wie ihr ſelber. And dann würde er gewiß alles beſprechen mit Dorothee. 5 Nein, nein, es war beſſer, ſie ging mit! Man konnte dann einem drohenden Anheil vielleicht noch Einhalt tun, — vorbeugen,— aufhalten,— aufſchieben! Hundert Ge⸗ danken wirbelten ihr durch den Kopf. Sie nahm all ihren Mut und ihre Kraft zuſammen.. „Ich gehe gleich mit dir, Muhme Dorothee. Ich bin ſchon ſatt.“ fund fie ſchab haſtig ihren noch taum geleerten Tellet zurück. 2 — ſt. und omni. onen⸗ et der! ſſchen n aus erun⸗ Röder Von fünf Mün⸗ hrigez tötet. ch die ekro⸗ ef im Beide eiſt ü ꝛrkeh⸗ 200 gleiſt. päck⸗ e ſich von eines aupl⸗ Die erden wert. Der hwer Ach⸗ nden hörd⸗ bene Aus dembadioclien Lande Großkundgebungen in Baden Zur Vorbereitung der Volksabſtimmung. Zur Volksabſtimmung am 19. Auguſt werden reiche Großkundgebungen durchgeführt, bei denen b Redner zum Volk ſprechen werden. So ſprechen u. a. am 13. Auguſft, nachmittags 6 Uhr, Reichsſtatthalter Wagner in Mann⸗ heim, Unterrichtsminiſter Dr. Wacker in Wertheim um 8 Uhr abends, Pg Albert R ot H in B lch e! 11 8 1 9 abends, am 14. Auguſt, 8 Uhr abends, Anterrichtsminiſter Dr. Wacker in Tau⸗ berbiſchofs heim, Gauleiter Wagner nachmittags 6 burken, Kreis Adelsheim, Pg. Neumann um 8 Uhr abends in Weinheim, am 16. Auguſt, D 5 1 abends 8 Uhr, Unterrichtsminiſter Dr. Wacker in Heidel⸗ berg, Kreisleiter Dr. Roth abends 8 Ahr in Mosbach, Pg. Dr. Stäbel abends 8 Uhr in Sinsheim. che Haushalt im April⸗Juni 118 0 9 J. den Monaten April/ Juni Einnahmen des im ich halt 40017 000 RM. Jahresſoll von 167 RM. Die Ausgaben auf 41 412 000 RM. bei einem Jahre 000 RM. Es verbleibt alſo eine Mehrau 0 RM. zm außerordentlichen Haushalt ſtellei nahmen auf 1 437000 RM. ein der Anleihen in Höhe von 1378000 RM. Es entſpricht dies dem Jahres⸗ Die außero Ausgaben betragen ebenfalls ge⸗ ſich die Ein⸗ mäß dem Jahr halt eine N ge 61000 RM. zu verzeichnen. f die Ungleichheit im zeitlichen Vollzug echnung der Einnahmen und Rechnungs⸗ 7 Mit Rü und die Ausg lßweiſe Ver der einzeln gen auf den Ab⸗ nde des Rech⸗ lan aus obiger Zahlungen in Vollzug des mis werden wie bisher außer⸗ achgewieſen und im vollzogenen geſtellt. ſition Schulden⸗ 1) ſind für Deckung des Fehlbetrags aus früheren He altszeiträumen 1540 578 RM. enthalten. Die Einnahmen und Ausgaben für das Woh⸗ nüngsweſen, die außerhalb der Hauptſtaatsrechnung verrech⸗ net werden, ſind in dieſem Ausweis nicht enthalten. Das Jahresſoll beläuft ſich in Einnahme 0 auf 0, RM. Für April bis Juni b 7 Hr N die Mehr⸗ 9 einnahme 35 8696 RM. Regimentsverein ehemaliger 1Tler. Alle ehemaligen Angehörigen des 2. oberelſäſſiſchen In⸗ fanterie⸗Regiments Nr. 171(Friedensgarniſon Colmar, Erſatzbataillon Lahr) und der Erſatz⸗ Formationen Nr. 417 und 471, die in Nordbaden(nördlich der Linie Kehl⸗Offenburg) ihren Wohnſitz haben, werden erſucht, ſich unter Angabe ihrer derzeitigen Wohnung beim Regimenks⸗ verein ehemaliger 171er, Ortsverein Mannheim, Secken⸗ heimerſtraße 54, zu melden. Die Meldung iſt ohne Anter⸗ ſchied des militäriſchen Ranges von Offizieren und Mann⸗ ſchaften vorzunehmen. Weitere Mitteilungen erhalten die Ka⸗ meraden ſpäter an ihre Adreſſe. Verbot der Vereinigung ehem. Kriegsfreiwilliger. Der Miniſter des Innern hat die Vereinigung ehem. Kriegsfreiwilliger Deutſchlands e. V. für den Bereich des Landes Baden aufgelöſt und verboten. Der Vereinigung fallen neben der SA. dem NS. Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelm) und jäufſerbund beſondere Aufgaben nicht zu. Die Bere gte daher als überflüſſiges Ge⸗ bilde aufgelöft; „Bund deutſcher Heiden“ aufgelöſt. Der Miniſter des Innern hat den im Februar 1934 in Freiburg i. Br. ge⸗ gründeten„Bund deutſcher Heiden“ aufgelöſt und verboten. Der Bund lehnt nach ſeinen Satzungen jegliches Chriſten⸗ tum als eine vom Judentum geiſtig beeinflußte Lehre ab. Ebenſo die Kirche als Einrichtung. Die Neugründung, die im Widerſpruch zu den chriſtlichen Kirchen ſteht, iſt daher nicht nur wegen ihres Namens politiſch unerwünſcht. Die Neugründung mußte daher zum Schutz von Volk und Staat verboten werden. Tödlicher Verkehrsunfall. Neulußheim. Auf ſchreckliche Weiſe kam der Mitte der 20er Jahre ſtehende Paul Schlampp aus Hockenheim ums Leben. Als er mit ſeinem Motorrad zwiſchen einem Lieferwagen und einem Fuhrwerk, die ſich auf gleicher Höhe befanden, durchfahren wollte, ſtreifte er das Fuhrwerk. Er ſtürzte ſo unglücklich, daß es ihm die Schädeldecke abhob und einen Fuß abriß, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die auf dem Sozias mitfahrende Begleiterin, ebenfalls aus Hockenheim, kam mit leichteren Verletzungen davon. ( Konſtanz.(Die Hauptverſammlung des badiſchen Sängerbundes verſchoben.) Die Hauptverſammlung des badiſchen Sängerbundes in Kon⸗ e die für den 9. September vorgeſehen war, wird mit mückſicht auf den zu dieſer Zeit in Nürnberg ſtattfindenden Reichsparteitag auf Sonntag, den 16. September verlegt. (O Jach(Amt Waldkirch).(Schwerer Unfall) Der Bauer Karl Wernet wollte, als er ſich auf der Brücke des Jach⸗Bächleins befand, einen Treibſtecken ſchneiden. Er gerlor das Gleichgewicht und ſtürzte in den Bach, wobei 5 das offene Meſſer in den Leib drang. Der erunglückte wurde ins Elzacher Krankenhaus übergeführt, wo feſtgeſtellt wurde, daß der Stich bis auf die Leber ging. 15 einigen Jahren ſchon wurde Wernet das Opfer eines ſchweren Unfalls. Damals wurde ihm durch einen Baum⸗ 5 5 ein Bein zerſchmettert, daß es abgenommen werden Aus den Nachbarländern Erbach.(Großfeuer durch Blitzſchlag.) Bei einem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in den Gemeinde⸗ tierſtall, der bald eingeäſchert war. Durch den ſtarken Wind griff das Feuer auch auf das anliegende Anweſen des Landwirtes Heinrich Kretzter über, das ebenfalls mit 7 2 8 f 1 Scheune und Stall ein Raub der Flammen wurde. Bei dem Brand gingen faſt die geſamten Erntevorräte und das Mobiliar in den Flammen verloren. Lediglich das Vieh konnte gerettet werden. Alzey.(mit dem Motorrad in den Tod.) Auf der Straße zwiſchen Stetten und Flomborn ſtürzte der 45⸗ jährige Uhrmacher Jakob Kampf aus Albisheim a. d. Pfrimm, der die 36jährige Frau Sophie Becker auf dem Soziusſitz mitführte, mit ſeinem Matorrad, wobei er ſelbſt einen Knöchelbruch erlitt. Frau Becker ſtürzte ſo unglück⸗ lich, daß ſie mehrere ſchwere Schädelbrüche davontrug, an der ſie bald darauf verſtarb. * Marburg.(Ungetreuer Schatzmeiſter des Frauenvereins.) Die Strafkammer hat den Ange⸗ klagten Rueß aus Marburg, der als Schatzmeiſter des Va⸗ terländiſchen Frauenvereins deſſen Vermögen in gewinn⸗ ſüchtiger Abſicht um mindeſtens 50000 Mark geſchädigt und die damalige Vorſitzende, Frau Elſe von Behring, um weitere 28 000 Mark betrogen hatte, wegen ſchwerer Un⸗ treue und Betrug zu einer Geſamtſtrafe von 5 Jahren Zuchthaus und 4000 Mark Geldſtrafe oder weiteren 100 Tagen Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Verurteilten auf die Dauer von 5 Jahren ab⸗ erkannt. Spickershauſen(Bezirk Kaſſelj.(Unter dem Ma⸗ ſchinenrechen.) Der 20jährige Sohn eines Landwirts war auf dem Felde damit beſchäftigt mit einem Maſchinen⸗ rechen das Heu zu wenden. Durch Stechfliegen wurde das Pferd plötzlich ſcheu und ging durch. Der junge Mann wurde von ſeinem Sitz geſchleudert und kam unglücklicher⸗ weiſe vor den Rechen zu liegen, wobei ihm ein Zinken in den Rücken drang. Das Pferd konnte ſchließlich angehalten und der Mann in bewußtloſem Zuſtand geborgen werden. Kaiſerslautern.(Schwerer Verkehrsunfall.) Abends gegen 11 Uhr fuhr der etwa 19 Jahre alte Hermann Bender mit ſeinem Fahrrad die Spitalſtraße herunter und ſtieß in der Mühlſtraße mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Bei dem Sturz zog er ſich ſchwere Kopfwunden, einen Kieferbruch und eine Handverletzung zu. Der Wagen⸗ führer, ein Reiſender aus Schmalenberg, verbrachte den Verletzten in das Krankenhaus. 15 Gehöfte eingeäſchert Schreckensnacht in einem mecklenburgiſchen Dorf. In dem mecklenburgiſchen Bauerndorf Schwichtenberg brach in nächtlicher Stunde Feuer aus, das infolge der Trockenheit und des ſtarken Windes mit raſender Schnellig⸗ keit um ſich griff. Innerhalb kürzeſter Zeit wurden 15 Gehöfte mit 48 Ge⸗ bäuden, darunter allein 11 Wohnhäuſer, eingeäſchert. Jahl⸗ reiche Kühe, Pferde, Schweine und viel Federvieh kamen in den Flammen um. Die Geſchädigten ſtehen vor dem Nichts. Die aus der Umgegend herbeigeeilten Wehren konnten in der Frühe das Feuer eindämmen. Die unmittelbar an der Brand⸗ ſtätte ſtehende Dorfkirche blieb vor den Flammen bewahrk. Dies iſt die dritte Brandkataſtrophe, von der Schwichten⸗ berg innerhalb von fünf Jahren heimgeſucht worden iſt. Im Herbſt 1929 brannten 18 Gehöfte und im Spätſommer 1930 ageſamt 12 Gehöfte nieder. Damals wurde Brandſtiftung feſtgeſtellt, ohne daß es gelang, die Täter zu ermitteln. Auch fei ſoll wieder Brandſtiftung die Urſache des Feuers ein Zwei Tote bei einem Brandunglück In Ladbergen im Kreis Tecklenburg fing in der Scheune des Landwirts Stienecke das Stroh an der Dreſchmaſchine Feuer. Die Flammen griffen auf die Scheune und ſpäter auf das maſſive Wohnhaus über. Sämtliche Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. Die in der Scheune beſchäftigten Perſonen konnten ſich teilweiſe nur mit ſchweren Verletzungen retten. Zwei Per⸗ ſonen, der 52jährige Maurer Eſchmann und die 19jährige Meta Kötter, verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Die Land⸗ wirte Elshoff und Jiegenbaum erlitten ſo 5 Brand- wunden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Neues aus aller Welt 100jährige. Der preußiſche Miniſterpräſident hat der Witwe Hedwig Barthold in Bad Köſen anläßlich ihres 100. Geburtstages am 12. Auguſt ein Glückwunſchſchreiben, eine in der Staatlichen Porzellanmanufaktur in Berlin hergeſtellte i der riß ſchen Staatsregierung überreichen aſſen. Ein alter SA.⸗Kämpfer ſeinen Verletzungen von 1930 erlegen. Der alte SA.⸗Kämpfer Wilhelm Kurrle aus Pfullin⸗ gen, der im September 1930 bei einer Saalſchlacht in Enin⸗ gen von Kommuniſten ſo ſchwer verletzt worden iſt, daß er völlig gelähmt wurde, iſt jetzt in der Klinik in Tübingen ge⸗ ſtorben. Der Führer und Reichskanzler hatte vor etwa 14 Tagen dem alten Kämpfer noch ſein Bild überſandt. 14 Bergſteiger vom Gewitter überraſcht. Auf einer Tour vom Watzmannhaus zum Hocheck wurden 14 Bergſteiger von einem Gewitter überraſcht. Die Touriſten konnten zwar die knapp unter dem Gipfelkreuz ſtehende Unterkunftshütte noch erreichen, hatten aber hier bange Minuten durchzumachen. Mehrmals ſchlug der Blitz in das Kreuz und in die Hütte ein. Ein Berliner wurde von einem Blitzſtrahl an der linken Körperſeite geſtreift. Der Touriſt Ferdinand Haßloch aus Nürnberg wurde gleichfalls vom Blitz getroffen und an den Füßen verletzt. Großer Schaden durch eine Windhoſe. Bei Nowo Roſ⸗ ſijsk in Rußland richtete eine Windhoſe auf dem Meer und an der Küſte große Verwüſtungen an. Mehrere Fiſcherboote werden vermißt. Hundertjährige Bäume wurden umgelegt. Das Räuberunweſen im Gebiet der Oſtchineſiſchen 1 Nach einem amtlichen Bericht ſind in der Zeit vom 1. Ja⸗ nuar bis zum 6. Auguſt 1934 von Räubern im Gebiet der Oſtchineſiſchen Bahn 16 Eiſenbahnkataſtrophen. Besch worden. Weiter wurden verzeichnet: 41 Fälle von Beſchä⸗ digungen des Bahnkörpers, 91 bewaffnete Ueberfälle, 116 Fälle von Gefangennahmen von Bahnangeſtellten, 9 Fälle der Beſchädigung von Telephon⸗ und Telegraphenleitungen, 46 Morde, 102 Verwundungen, 42 Raubüberfälle auf Bahn⸗ beamte und 22 Brandſtiftungen. 2 i PPP Lalcale Nuudocuiau Ein kühler Auguſtſonntag. Nachdem am Samstag verbreitete Gewitterregen nieder⸗ gingen, brachte der Sonntag zwar keinen Regen, aber eine weitere Abkühlung. Kalendermäßig ſtehen wir noch in den „Hundstagen“, jedoch allem Anſchein nach will ſich dieſes Jahr der Auguſt von der andern Seite zeigen. Der dies⸗ jährige trockene Sommer geht mit Rieſenſchritten ſeinem Ende entgegen; Feld und Fluren laſſen ſchon den nahen Herbſt ahnen. Der Beſuch des Strandbades am Rhein und der Strandbäder überhaupt war mäßig. Sport waren die einzigen Veranſtaltungen, die geſtern ſtattfinden durften. Da war es der Tbd.„Jahn“, der aus Anlaß ſeines 10 jährigen Beſtehens der Handballabteilung ſeine Mannen zuſammenrief und ein Sport⸗ und Spielfeſt vom Stapel ließ, das am Samstag nachmittag ſchon ſeiner Anfang nahm und den ganzen Sonntag beanſpruchte, um das umfangreiche ſportliche Programm abzuwickeln. Die Er⸗ gebniſſe, die der Tbd.„Jahn“ dabei erzielte, findet der Leſer im ſportlichen Teil. Die Turnvereinler und Fußballvereinigung hatten ſich den angeſetzten Vereinsmehrkampfmeiſterſchaften mit Fried⸗ richsfeld zu ſtellen, die ebenfalls ihren flotten Ablauf fanden. . Die Meiſterprüfung als Spengler und Inſtallateur hat vor einigen Tagen Herr Eduard Würthwein mit Erfolg beſtanden. 0 Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt morgen Dienstag nachmittag von 2.45— 4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontroll⸗ karten ſind vorzulegen. * Zum Unglück im Konſtanzer Schnellzug. Bei dem Mädchen, das zwiſchen Hegne und Reichenau aus dem fahrenden Schnellzug ſtürzte, han⸗ delt es ſich um die achtjährige Tochter des Zugſchaff⸗ ners Gottlob Lahnert von Mannheim. Wie die Unterſuchung ergab, wollte das Kind um Hilfe rufen, da es den Innenriegel der Toilette nicht mehr aufbrachte. Das Kind lehnte ſich zu weit zum Fenſter hinaus und ſtürzte dabei aus dem fahrenden Zug. * Mimiſte Biehſeuchenentſchidigung. Nach einer Anordnung des Meiniſters des Innern iſt zur Deckung des auf Grund des e digungen für d 9 e Aufwands an Seuchenentſchä⸗ gungen f as Rechnungsjahr 1933 eine Umlage von 20 Pfennig für jedes Stück Vieh zu erheben. Heiratsziſſer im Mai geſtiegen Nach der Heiratshäufigkeit im März 1934 hat die Zahl der Eheſchließungen im April vorübergehend etwas abgenom⸗ men. So wurden in den Großſtädten im April 2193 oder 10 v. H. Ehen weniger geſchloſſen als im März. Da im April die ſeit Mitte Februar eingeſtellte Gewährung von Eheſtandsdarlehen wieder aufgenommen wurde, hätte mam eher eine weitere Zunahme der Heiratshäufigkeit im April erwarten können. Offenbar haben aber zahlreiche Brautleute, die auf die Bewilligung ihrer Darlehen im April rechnen konnten, bereits in den letzten Wochen des März geheiratet. Zahlreiche andere mögen die Hochzeit noch einige ochen aufgeſchoben haben, um ſie mit dem Pfingſtfeſt zu verbinden. Nach bereits vorliegenden Teilergebniſſen brachte der Mai tatſächlich einen neuen Höchſtſtand der Heiratsziffer. Im Vergleich zum April des Vorjahres wurden immer⸗ hin noch 1504 oder 8,3 v. H. Ehen mehr geſchloſſen. Dieſe Zunahme muß um ſo höher bewertet werden, als im Vov⸗ jahre die Heiratszifſer in dieſem Monat durch den Oſter⸗ gipfel der Heiratshäufigkeit, der im Jahre 1933 erſt in die Mitte des April fiel, ſtark erhöht war. In den Monaten Januar April 1934 wurden in den 52 deutſchen Groß⸗ ſtädten insgeſamt 19 200 Eheſchließungen und 17 400 Le⸗ bengeborene mehr gezählt als in den entſprechenden Mo⸗ naten von 1933. 1 8 8 9 8 .—*. 8 5 e e 5 ber das Staatsoberhaupt des Deuſehen weichs „vom Auugzut age Reichsgeſetzdt f S ie N dum 2 Auge 86 Volksverbundenheit durch Siedlung Wer kennt nicht die ausgedehnten Laubenkolonien, die überall inmitten der Städte zu finden ſind? In ein Stückchen grünender Natur haben ſich hier Menſchen geflüchtet. Mei⸗ ſtens Arbeiter der Werkbank, die dort eine beſcheidene Fläche des Heimatbodens in Beſitz genommen haben. Mit Liebe und Hingabe pflegen und beackern ſie dies Stückchen Land, und nichts erweckt in ihnen mehr Freude, als die Früchte ihrer Arbeit von eigenem Grund und Boden ernten zu können. Dieſer Drang im deutſchen Menſchen, auf einem Fleck⸗ chen Erde, und ſei es auch noch ſo klein, ſeßhaft zu ſein, er⸗ fährt im nationalſozialiſtiſchen Staat in jeder Hinſicht Förde⸗ rung. Denn es iſt nationalſozialiſtiſcher Grundſatz, daß der Boden unſeres Landes der Allgemeinheit gehört und daß ein jeder berechtigt iſt, ein Stück dieſes Landes in eigenen Be⸗ ſitz zu nehmen. Die innige Verbundenheit mit der deutſchen Scholle, die beim Landvolk als ſelbſtverſtändlich hingenommen wird, ermöglicht jenes Maß national⸗völkiſcher Bindungen, die die Volksgemeinſchaft erſtehen läßt. Das bisherige Los der deutſchen Arbeiterſchaft, in engen und ungeſunden Miethäuſern zu wohnen und die Mieten aus dem kärglichen Ertrag ihrer anſtrengenden Arbeit aufbringen zu müſſen, hat es verhindert, daß das Heim des deutſchen Ar⸗ beiters ſeine Heimat wurde, in das er ſich flüchten konnte und in dem er ſich geborgen fühlte, wenn ihm draußen das Leben allzu arg mitſpielte. Wirkliche Heimat aber wird das Heim ihm ſein, und der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht, wenn er es errichtet hat auf einem Stückchen Grund und Boden, das ſein ureigenſtes Herrſchaftsgebiet iſt, aus dem er nicht gekündigt und nicht vertrieben werden kann, ſondern das ihm ſelbſt gehört, weil er es mit eigenen Kräf⸗ ten geſchaffen und een hat. Das Heim des deutſchen Arbeiters wie jedes deutſchen Menſchen ſoll ſeine Burg ſein, in der er Herr iſt. In dem Bewußtſein, daß er in ſeinem Heim bleiben kann, ſolange es ihm ſelbſt gefällt, liegt zu einem Teil auch die wahre Freiheit des deutſchen Menſchen begründet. Daß aber der ſchaffende Menſch eine ſolche Burg ſich einmal bauen kann, iſt mit eine der bedeutendſten Auf⸗ gaben der Zukunft. Eingebrachtes Gut der Bäuerin Dingliche Sicherung wird nicht anerkannk. Das Anerbengericht Friedland O/ S. hat eine grundſätz⸗ liche wichtige Entſcheidung darüber getroffen, ob die dingliche Sicherung des eingebrachten Gutes der Bäuerin zuläſſig iſt. In dem zur Entſcheidung ſtehenden Falle hatte ein Erbhof⸗ bauer zu dieſem Zweck die Eintragung einer Hypothek von 10 000 Mark beantragt. Das Anerbengericht konnte ſich, wie es in der Entſchei⸗ dung heißt, nicht dazu entſchließen, die Genehmigung zu der Grundſtücksbelaſtung anzuerkennen, die auf einer Illaten⸗ Nee der Ehefrau des Bauern beruht. Dieſer, wie jeder eutſche Mann, heirate ſein Mädchen nicht des Geldes, ſondern um feiner ſelbſt willen. Eine andere An⸗ ſchauung ſei unſittlich, ſchimpflich und den Erforderniſſen einer geſunden Lebensauffaſſung, die den ſtaatlichen Belan⸗ gen Rechnung trage, nicht entſprechend. Wenn nun die Frau, aus ideellen Geſichtspunkten in die Ehe geführt, noch mit irdiſchen materiellen Glücksgütern geſegnet ſei, ſo ſolle ſie, die nunmehr den Ehrenberuf einer deutſchen Bäuerin ver⸗ waältet, ihren Stolz darin ſetzen, ihren Beruf als Frau und künftige Mutter ganz auszufüllen und die materiellen Güter, die ſie aus ihrem Elternhauſe mitgebracht hat, zum Beſten des Bauernhofes, auf dem einſt ihre Kinder und Kindeskinder wirken und ſchaffen ſollen, zu berwenden. Eine dingliche Sicherung des von ihr eingebrachten Gutes könne ihr um ſo weniger zugebilligt werden, als eine deutſche Frau in ähnlich günſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen, die mit einem Manne anderen Berufes ohne unbewegliches Vermögen die Ehe ein⸗ geht, ein gleiches Verlangen nicht ſtellen könne. Die größte Tat des deutſchen Volkes Ein Denkmal der Beſiedlung des deutſchen Oſtens. Von dem großen Umwertungsprozeß dieſer Zeit können auch die Geſchichtsforſchung und Geſchichtsbetrachtung nicht unberührt bleiben. Die Ueberprüfung der Geſchichtsbücher wird eine der vordringlichſten Aufgaben der nächſten Zeit ſein, um dem deutſchen Volke ein Bild ſeiner Vergangenheit zu geben, um ihm ſeine großen Leiſtungen bewußt und es ſtolz darauf zu machen. Man muß es insbeſondere an eine ſeiner größten, die Beſiedlung des deutſchen Oſtens, erinnern! Bisher ift dieſe Beſiedlung des Raumes von der Elbe bis über die Weichſel hinaus in Schul⸗ und Geſchichts⸗ büchern recht ſtiefmütterlich behandelt worden, und während Die politiſch ganz unfruchtbaren Unternehmungen deutſcher Könige und Kaſſer in Italien von ungefähr auch dem letzten Deutſchen nicht ganz fremd ſind, weiß nur ein kleiner Teil von dieſer viel bedeutenderen ſchöpferiſchen Tat, die der Historiker„vielleicht die ruhmreichſte Tat überhaupt“ nennt, „welche Deutſche jemals als Volk ins Werk geſetzt haben“. Nicht einmal die Eroberungen und kulturellen Leiſtungen Roms in Gallien und Afrika ſind damit zu vergleichen, denn was den Deutſchen im flawiſchen Oſten gelang, in kurzer Zeit Land und Volk gründlich umzugeſtalten, blieb den Rö⸗ mern verſagt. Wen es auf ſeiner ſommerlichen Urlaubsfahrt nach den Reizen vergangener Zeiten zieht, wer aus ſteinernen Denk⸗ mälern die Sprache längſt verrauſchter Jahrhunderte auf ſich wirken laſſen will, der findet ſein Reiſeziel wohl meiſt am Rhein, in Mittel⸗ und Süddeutſchland. Wie wenige ſuchen im Norden unſeres Vaterlandes, etwa in der Reichshauptſtadt mit ihrem Haſten und Eilen, mit ihrer ganzen energiegeladenen und zukunftsfreudigen Modernität, ſteinerne Vergangenheit! Und doch iſt die Mark Branden⸗ burg, die„Streuſandbüchſe des Heiligen Römiſchen Reiches deutſcher Nation“, ſeit 1000 Jahren mit dem deutſchen Kul⸗ turleben eng verknüpft, und mancher Ortsname aus der Umgebung Berlins erinnert an jene glorreiche Zeit, in der die Pioniere des Deutſchtums hier rodeten und Kultur ver⸗ breiteten. Einen hervorragenden Anteil an dieſem großen Werk der Beſiedlung hat die Kirche gehabt. Die Ziſterzienſer gingen als die erſten über die Elbe, führten die ſchwierigſten Arbeiten, die erſten Rodungen und Neubrüche aus und zogen, wenn der Beſtand ihres Kloſters einmal geſichert war, deutſche Anſiedler in Scharen nach ſich. Sümpfe und Wälder wurden das Tätigkeitsfeld dieſer Mönche.„Nach wenigen Menſchenaltern“, ſo urteilt der Hiſtoriker von Rau⸗ mer,„ſtand die einem Ziſterzienſerkloſter geſchenkte Wüſtenei als ein blühender Landſtrich voll deutſcher Dörfer da; ohne dieſe Klöſter würde die Mark Brandenburg dem heutigen Ungarn gleichgeblieben ſein, wo deutſches Weſen nur in den Städten herrſchend geworden iſt.“ Mit dem Jahr 1170 begann die Gründung der zahl⸗ reichen Ziſtenzienſer⸗-Abteien im Wendenland. Denn zu der Zeit, als die heutige Millionenſtadt Berlin noch ein klei⸗ nes Fiſcherdorf war, alſo vor etwa 800 Jahren, ſaßen in der Mark die aus den germaniſchen Gebieten verdrängten Wenden, die ſich immer wieder mit erbitterter Zähigkeit den nach Oſten vordringenden Heerſcharen der Askanierfürſten entgegenſtellten. In der Geſchichte der Mark wird an erſter Stelle von jenem Albrecht dem Bären berichtet, der die Wen⸗ den erbittert bekriegte, aber kaum ein bleibendes Werk ge⸗ ſchaffen hätte, wenn er nicht auch ein friedlicher Koloniſator geweſen wäre. Seine beſten Helfer bei der Durchführung dieſer Aufgabe waren die Ziſterzienſer. Der Orden hat dieſe Aufgabe muftergültig gelöſt. Im Südoſten der Stadt Bran⸗ denburg, an der langen Seenreihe, zogen ſich damals Sümpfe und ausgedehnte Waldungen hin, in die deutſche Kultur noch nicht vorgedrungen war, in denen die Wenden ungeſtört hauſen konnten. Der Sohn Albrechts des Bären, der Mark⸗ graf Otto J. von Brandenburg, berief dann die Ziſterzienſer aus dem Stift Sittichenbach bei Eisleben, und dieſe bauten im Jahre 1180 am ſüdöſtlichen Ende der Seenreihe ein Kloſter, das ſie Lehnin nannten. Dieſer Name iſt aus dem wendiſchen Jellenin entſtanden, was„Standplatz der Hirſche“ bedeutet, und im Deutſchen dann zu Lehnin verkürzt wurde. Hier machten die Mönche aus Sumpfboden und Walddickicht in zäher und unverdroſſener Arbeit langſam fruchtbare Aecker und Wieſen; auf den Hügeln im Umkreis pflanzten ſie die Weinrebe, Gerſte wurde heimiſch gemacht. Lehnin war lange Zeit eine kleine Welt für ſich; der Abt gebot jahr⸗ zehntelang über weite Strecken Landes, zwei Marktflecken, 64 Dörfer, 54 Fiſchereien, 9 Wind⸗ und 6 Waſſermühlen, große Forſten, unüberſehbare Felder und Wieſen und eine ſtattliche Anzahl von Weinbergen. Nicht allzuweit vom kur⸗ fürſtlichen Schloß in Berlin entfernt, gab es Häuſer, deren Bewohner den Mietzins nach Lehnin abführen mußten. Von Lehnin aus gingen weitere Pioniere nach dem deutſchen Oſten, wurden die Tochterklöſter Chorin nördlich von Berlin und Himmelspforte an der mecklenburgiſchen Grenze gebil⸗ det. So verbreitete ſich langſam in zäher, unabläſſiger Arbeit deutſche Kultur über den ganzen deutſchen Oſten. 1 Neues Abzeichen des Noten Kreuzes. Für alle aktiven Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolon⸗ nen vom Roten Kreuz iſt ein neues Abzeichen eingeführt worden. Es beſteht aus dem Reichsadler auf ſchwarzem Grund, der auf der Bruſt ein Hakenkreuz trägt und in den Fängen das Rote Kreuz hält. 2 7e“ aus rat Das Müſthe⸗ und Kleiderplätten Eine Ausruharbeit für die müde Hausfrau Mit Grauen habe ich früher immer an das Plätten gedacht. Es iſt wirklich nicht ſo einfach, ſich ſtundenlang hinzuſtellen und die Wäſche zu plätten, nachdem man ſchon den größten Teil des Tages auf den Füßen war. Als ich das lange Stehen einfach nicht mehr aushalten konnte, habe ich mir folgendes ausgedacht. 1. Habe ich das ſchmale Bügelbrett abgeſchafft und mir einen regelrechten Plättiſch zurecht gemacht. Das iſt nicht ſchwierig, man legt auf den Küchen⸗ oder anderen großen Tiſch eine Filzdecke; hat man keine, ſo findet ſich wohl in jedem Haushalt eine dicke Decke, welche man dafür ver⸗ wenden kann, belegt ſie mit einem weißen Tuch und unſer Bügeltiſch iſt fertig. Daß das Plätten auf ſolch einem brei⸗ ten Tiſch, auf den man die Wäſcheſtücke ſchön auslegen kann, um in einemhin zu plätten, ungleich ſchneller vor ſich geht und viele wertvolle Zeit erſpart wird, iſt wohl leicht einzuſehen. da man nicht mehr nach jedem ſchmalen Streifen das Eiſen aus der Hand ſtellen, das Wäſcheſtück weiterſchieben, das Eiſen wieder zur Hand nehmen muß, um es nach einigen Bügelſtrichen wieder beiſeite zu ſtellen, 2. Soll und muß jede Frau, welche außerdem noch andere Arbeit zu leiſten hat, beim Bügeln ſitzen. Zu dieſem Zweck nimmt man einen hohen Stuhl— ein drehbarer Klavierſeſſel oder Kontorſtuhl eignet ſich vorzüglich dazu. 1 5 man keinen der beiden, ſo legt man auf einen einfachen küchen⸗ oder ſonſtigen Stuhl ſoviel Sophakiſſen uſw.(statt der Kiſſen kann man auch einen niedrigen Schemel neh⸗ men) bis die zweckentſprechende Sitzhöhe erreicht iſt, und man die Kniee gerade noch unter den Tiſch ſchieben kann. Eine Erleichterung bietet dabei ein Schemel unter die Füße, Man muß ſo hoch ſitzen, daß man bequem das Eiſen füh⸗ ren kann, ohne den Arm hoch heben zu müſſen, denn auch dieſer darf nicht überanſtrengt werden. Eine weitere Vereinfachung wird erreicht, wenn man auf jede Seite einen Stuhl ſtellt damit man die Wäſche gleich ſortieren kann; auf die eine Seite kommt die Flick⸗ wäſche(falls man es nicht vorzieht, dieſelbe vor dem Plät⸗ ten zu flicken) auf den anderen Stuhl die gute Wäſche. Zum richtigen Plätten gehört auch das vorherige rich⸗ tige Legen und Einſpritzen der Wäſche. Falls man die Wäſche nicht ſo feucht abnehmen kann daß ſie gerade zum Plätten recht iſt, ſo muß ſie natürlich eingeſpritzt werden (am beſten am Tage vorher, damit die Feuchtigkeit ſchön durchzieht), dann wird ſie gelegt und zwar gleich ſo wie man ſie zum Bügeln braucht. Daß man große Stücke wie Tiſchtücher, Bettücher uſw. immer doppelt bügelt. iſt ja wohl bekannt, dadurch profitiert ſchon die untere Seite etwas von dem heißen Eiſen und dem Druck. Taſchentücher, Serviet⸗ ten, Handtücher legt man zum Plätten 6 bis 7 oder auch 8 gefaltet aufeinander, bügelt das oberſte Stück auf der einen Seite, legt es— immer noch auf dem Stoß— zum zweiten mal zuſammen, bügelt wieder darüber, faltet und bügelt— während es immer noch auf den anderen Stücken liegt— nochmals bis es ganz fertig iſt. Auf dieſe Weiſe bekommen die unteren Stücke ſtets etwas von der Wärme und dem Druck ab, und je weiter man dann nach unten kommt, um ſo ſchneller geht es dann mit der Arbeit, die letzten Stücke brauchen faſt nicht mehr geplättet zu werden. Ein weiterer Vorteil dieſer Handhabung iſt, daß während des Plättens eines ſolchen Stoßes Tücher, das Eiſen über⸗ haupt nicht aus der Hand geſtellt zu werden braucht, wo⸗ durch erheblich Zeit und Strom geſpart wird. Auch das Aufhängen der naſſen Wäſche iſt eine Kunſt ür ſich und dient zur Erleichterung beim Plätten. Man ollte ſtets bedacht fei, daß jedes Stück glatt aufgehängt wird, um ſo leichter iſt dann das Plätten. Alle glatten Stücke müſſen gleichmäßig und gerade auf der Leine hän⸗ gen. Legt man die Wäſche dann beim Abnehmen auch wie⸗ der gleichmäßig zuſammen, ſtatt ſie irgendwie in den Kor zu ſtopfen wie es meiſt geſchieht, ſo iſt die halbe Plätta; ſchon geſchehen. Frau und Kleidung. Nicht jede Frau vermag ſchön zu ſein— aber einen ge⸗ pflegten Eindruck vermag jede von uns zu erwecken! Die Frau, die ſich ſelbſt vernachläſſigt, wird bald vernach⸗ läſſigt werden! 2 „Ach, das iſt für das Haus noch lange gut genug!“ iſt eine lörichte Anſicht vieler Frauen— ſie bedenken dabei nicht, daß ihr Gatte ſie gerade im häuslichen Rahmen am meiſten ſieht! k. Zeitſchriften und Bücher. Der kaufmänniſche Briefwechſel. Von Dipl.⸗Kaufmann Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis Mk. 1.25. Dieſes Bändchen aus der Sammlung„Hilf dir ſelbſt“ iſt für den Selbſtunterricht beſtimmt. Das Bändchen enthält alles, was für den Briefwechſel wiſſenswert iſt. Nach dem Abſchnitt „Die Lehre vom kaufmänniſchen Briefwechſel“ wird in etwa 250 Beiſpielen ein vollſtändiger Lehrgang für das geſamte Gebiet des Handels⸗Gewerbes in leicht verſtändlicher Weiſe dargeſtellt. Jedem Lernbefliſſenen wird das kleine Bändchen gute Dienſte leiſten und Nutzen bringen können. Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 14. Auguſt 1934, vormittags 11 uhr, werde ich in Mannheim⸗Seckenheim an der Waaghalle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, ſchwarz, 1 Zimmerbüfett, 1 Schrelbtiſch, 1 Schränkchen, 1 Ausziehtiſch, 1 uhr. e Hüther, Gerichtsvollzieher. Achtung! Achtung! N Die N. G. Hago, Ortsgruppe Seckenheim beteiligt ſich heute Montag Nachmittag 5.30 Ahr an der Kundgebung zur Volksabſtimmung auf dem Meßplatz in Mannheim. Erſcheinen der Mitglieder Ehrenſache. 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