das ichtig le es ſchaft ähig⸗ gen. igſte des chlei⸗ heibe leif⸗ fin⸗ tück⸗ ieſer roße, ſpre⸗ tell. Rei⸗ Auf⸗ nten Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verbünbbiatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Auzeigenflatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Underhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Mittwoch, den 15. Auguſt 1934 Rudolf Heß über den Führer ſeit 1920. Kiel, 15. Auguſt. Nachdem der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, am Montag in Breslau in einer großen Maſſenver⸗ ſammlung über die Entſcheidung des nächſten Sonntags geſprochen hatte, nahm er Dienstag abend hier in einer Rieſenkundgebung abermals das Wort. Kaum je iſt mir eine Rede— ſo begann Rudolf Heß — ſo ſchwer gefallen wie dieſe. Denn es iſt ſchwer, etwes begründen zu ſollen, was an ſich eine ſolche Selbſtoerſtänd⸗ lichkeit iſt wie die Nachfolge Adolf Hitlers auf Hindenburg. Wenn jemand wie ich 14 Jahre hindurch die Ueberzeu⸗ gung hegte: Niemand anders als dieſer Mann wird einſt das Schickſal Deutſchlands meiſtern,— und wenn ſich dieſe Ueberzeugung von Jahr zu Jahr feſtigte und über das ur⸗ ſprünglich Gefühlsmäßige hinaus ſeine Begründung fand in einer ſchier endloſen Reihe von Beweiſen für die überlegene Führerſchaft Adolf Hitlers— dann iſt es wirklich ſchwierig, ſich heute nach der praktiſchen Erfüllung der 14jährigen For⸗ derung hinzuſtellen und die einzelnen Gründe zuſammenzu⸗ ſuchen, die es rechtfertigen ſollen, daß Adolf Hitler nunmehr oberſter und alleiniger Führer des deutſchen Volkes iſt. Ich hatte doch das Glück, einſt im Sommer 1920 im Sterneckerbräu zu München in ein kleines Zimmer zu kom⸗ men, in dem ein mir bis dahin völlig unbekannter Mann, ein gewiſſer Adolf Hitler, vor einem Dutzend Menſchen einen Vortrag hielt. Ein Vortrag, der ſo klar und lo⸗ giſch und überzeugend ein neues politiſches Programm entwickelte, das alles enthielt, was ich als heimkehrender Frontſoldat als Ausweg ſuchte aus der ſcheinbar verzweifel⸗ ten Lage, in der meine Frontkameraden und ich Deutſchland vorfanden!— Einen Vortrag, der einen unerhörten Glau⸗ ben und eine fortreißende Leidenſchaft ausſtrömte, wie ich es vorher nie erlebt hatte. Beſonders eigenartig war es, daß ich und andere Zu⸗ hörer mit geſundem Menſchenverſtand nicht hell heraus⸗ platzten, als dieſer Redner mit ſeinen wenigen Mann Ge⸗ folgſchaft allen Ernſtes wie in einer Viſion ſagte, es würde der Tag kommen, da die Jahne der neuen Bewegung, für deren Sieg er kämpfe, über dem Reichstag, über dem Berliner Schloß, ja über jedem deutſchen Hauſe wehen werde, als das ſiegreiche Sym⸗ bol eines neuen, ehrenhaften, nationalen und ſoziali⸗ ſtiſchen Deulſchland. Es gab in dieſem Augenhlick— damals in Sternecker⸗ bräu— nur zwei Möglichkeiten: entweder ſofort wieder von dieſem„Narren“ zu gehen, oder aber— wie ich es tat— von dieſem Manne die Ueberzeugung von hinnen zu nehmen: Dieſer oder kein anderer rettet Deutſchland! Wenn damals und lange Jahre danach die übrige Welt lachte und ſpottete— und wenn die Zeitungen ihr Gift und ihren Hohn über dieſen„Tollhäusler“ ausſchütteten— nichts konnte mich künftighin in meinem Glauben und in meiner Bereitſchaft erſchüttern, alles für dieſen Mann hin⸗ zugeben— ſo wenig der Mann ſelbſt je an ſich und ſeiner Miſſion irre wurde. Ich weiß es noch wie heute, wie Adolf Hitler, als ich ihn, kurze Zeit nach dem erſten Kennenlernen in ſeiner kleinen Bude beſuchte, die er als Untermieter in Mün⸗ chen bewohnte, in hellem Zorn eine Münchener Zeitung, die ihn und ſeine Idee lächerlich zu machen ſuchte, hinwarf und mir entgegenhauchte: „Ich werde es denen ſchon noch beweiſen, ob ich ernſt zu nehmen bin oder nicht!, 5 Aber ſie nahmen ihn damals und noch lange darnach nicht ernſt— ſeine Gegner. Glücklicherweiſel Denn das war wohl der ſchwerſte Fehler der Gegner Adolf Hitlers, daß ſie in ihm nicht früh genug die Gefahr erkannten, die er für ſie bedeutete und ſo die Zeit verſäumten, in der es noch möglich geweſen wäre, ihn und ſeine zu jener Zeit noch ſo kleine Gefoloſchaft unſchädlich zu machen. Ich kannte dieſen Adolf Hitler als er noch im abge⸗ ſchabten feldgrauen Rock und oft mit hungrigem Magen in Begleitung von ein paar Getreuen nachts durch die Straßen Münchens zog, Zettel anzukleben, in der einen Hand einen dicken Eichenſtock, mit dem er nur zu oft ſich in der urſprünglichſten Weiſe mit Gegnern der da⸗ maligen USpd und des Svaxtakusbundes, häufig aber auch irgendeiner bürgerlichen Partei herumſchlug, weil ihnen das Ankleben dieſer Zettel mit primitiven Wahrheiten nicht paßte. Ich weiß noch, wie er an der Spitze ſeiner Geſamt⸗ partei, die ſich in einem kleinen Lokal zuſammenfand, Kundgebungen bayeriſcher Separatiſten ſprengke, wobei er ſtets ſich ſelbſt am meiſten Gefahren ausſetzte Bas Erſtaunlichſte aber war, daß dieſer Mann bei allem Klein⸗ betrieb, bei aller„Detailarbeit“ nie die große Linie verlor, ſondern als überlegener Führer ſeiner Anhängerſchaft im⸗ mer wieder das Zukunftsbild, das ihm vor Augen ſchwebte, in überwältigender Großzügigkeit. Ich ſah den Mann in ſpäteren Jahren des Auf und Nieder ſeiner Bewegung, in den Augenblicken der ſchwer⸗ ſten Rückſchläge, als ſeine Gefolgſchaft oft der Verzweif⸗ lung nahe war— immer war er es, der die Klein! mütigen wieder aufrichtete, ſie mit neuem Feuer beſeelte, neuen Glauben verbreitete. Ich war mit ihm zuſammen in der Feſtung Landsberg, als alles endgültig verloren ſchien, als ſeine Bewegung zerfiel im Streit der Unterführer gegeneinander, als die Gefahr beſtand, daß er, der allein noch retten konnte, durch Streichung der Bewährungsfriſt weitere vier bis fünf Jahre hinter Schloß und Riegel bleiben müßte! Da⸗ mals als die Ausſicht auf Verwirklichung gleich Null war, entwickelte er von neuem ſein Programm, damals legte er dar, wie er die Bewegung neu aufbauen würde, angegli⸗ chen an die neuen Verhältniſſe unter Verzicht auf jede Il⸗ legalität. Damals, wie ſtets ſonſt, zeigte er ſich als Meiſter in der Anpaſſung an neue Lagen, im radikalen Brechen mit Wegen, die er für überholt oder ungangbar hielt Mit der Sicherheit des großen Führers ſagke er mir mitten im ſcheinbar endgültigen Juſammenbruch ſeines Werkes voraus, daß er einige Jahre brauche, um die Be⸗ wegung neu aufzubauen und daß er nach ſieben Jahren die Macht in Deutſchland darſtellen werde, die nolwendig ſei, um den Gegnern im Innern ſeinen Willen aufzuzwin gen. Dies war an der Wende des Jahres 1924.25. Sieben Jahre ſpäter ſchrieben wir 1932 Es war das Jahr, in dem die Kräfte der vergangenen Zeit vergebens verſuchten, den endgültigen Sieg des Na⸗ tionalſozialismus aufzuhalten, es war das Jahr, in dem alle Kampfmittel gegen Hitler und ſeine Bewegung ſich als untauglich erwieſen. Ich bin rückwirkend überzeugt, daß auch die lange Hinauszögerung des Sieges, die vierzehnjährige Kampf⸗ zeit vor Erringung der Macht ſchickſalsmäßige Notwendigkeit war.— Schickſalsmäßige Notwendigkeit, wie im Leben des Führers einſt der frühe Tod der Eltern, der ihn in jungen Jahren wirkliche Not kennenlernen ließ! Schickſalsmäßig notwendig waren für ihn die Jahre in der Front des Weltkrieges, ſchickſalsmäßig notwendig war für Adolf Hitler die Revolte des Jahres 1918. Der Verſuch der Machtergreifung im November 1923 war ebenſo ſchickſalsmäßige Notwendigkeit wie der blutige Zu⸗ ſammenbruch dieſes Verſuches; hätte der Führer damals nicht gehandelt, hätten ſpäter die Maſſen ſeiner Anhänger, als er immer wieder zur Geduld mahnen mußte, den Glauben verloren, daß er wirklich ein Führer iſt. Und bereits 1923 an die Macht kommen durfte der Na⸗ tionalſozialismus nicht, weil damals weder das Volk reif war für den Nationalſozialismus noch die nationalſoziali⸗ ſtiſchen Führer reif waren zur Führung des Volkes. Was 1933 jedermann in Deutſchland Selbſtverſtändlichkeit war, mußte 1923 den politiſchen Kräften rechts und links als Anmaßung erſcheinen. Die Anhänger der Parteien von einſt hatten damals die Unfähigkeit ihrer Führer noch nicht zur Genüge erkannt.. Am Haaresbreite verhinderte es das Schickſal, daß der Führer bereits 1932 an die Regierung kam; mit ihm wä⸗ ren Männer an die macht gekommen, welche innerlich ſeine Feinde waren und ſpäter als Mitglieder der Regie ⸗ rung ſchwerſten Schaden hätten anrichten können. So ſchwer den Führer 1934 menſchlich der Verrat Röhmss traf, ſo ſehr ihn ſeeliſch das blutige Gericht, welches er halten mußte, belaſtete, ſo notwendig war auch dieſes Zwiſchenſpiel, das die Führerſchaft Adolf Hitlers vor dem Volk endgültig erwies. Der 30. Juni beugt vor, daß etwa Unter führer in einem kritiſchen Augenblick Verrat üben aus Unkenntnis über die Härte des Führers— in einem Augenblick, in dem dann der Ver⸗ rat tödlich wirken könnte. Der 30. Juni mit ſeiner faſt grau⸗ ſam ſcheinenden Härte beugt vor, daß ſich ein ſolcher Tag wiederholt. Nach dem 30. Juni erft— nachdem das ah⸗ ſchreckende Beiſpiel für immer aufgeſtellt war, konnte der Führer erklären, 8 daß künftig niemand mehr dem ordenklichen Richter entzogen wird und jeder ſeinerſeits vor das Gerichk kommt, der da glaubt, Gerechtigkeit üben zu müſſen, ohne daß ein Richter ſprach. Und war es nicht eine waltende Vorſehung, daß der greiſe Feldmarſchall und Ueichspräſident noch ſolange ſeinen Namen und ſeine ſchützende Hand der jungen nationalſozialiſtiſchen Regierung leihen konnte, bis die Führerſchaft Adolf Hitlers endgültig vor dem In⸗ und Auslande erwieſen war und ſein Name den Klang erhalten hatte, der notwendig war, um endgültig die Geſamtführung des Reiches zu übernehmen. Sichtbarlich hat die Vorſehung im Leben Adolf Hitlers gewirkt. Nur ſo iſt es zu begreifen, daß dieſer Mann aus dem Haus eines kleinen Zollbeamten heraus durch Hunger und Entbehrung, ohne alle Hilfe, ja im Kampf mit einer Welt voll mächtiger Gegner, gegen die Macht der Preſſe, gegen die Macht des Kapitals, gegen die mächtigen Parteien im Inland, gegen die internatioga⸗ len Kräfte des Auslandes, aufſtieg zum Führer eines der erſten Völker der Erde, zum Kanzler des Deutſchen Rei⸗ ches, zum Träger des Amtes des Reichspräſidenten. Ein Wunder hat ſich vollzogen, wie wir in der Ge⸗ ſchichte kaum ſeinesgleichen finden. In der höchſten Not bringt ein Volk den Mann hervor, deſſen es zur Rettung bedarf. Eine geſchichtliche Erfahrung, deren Geſetze uner⸗ forſcht ſind, findet hier ihre Beſtätigung Die Vorſehung handelt durch ihn unerklärlich, zugleich aber auch ſichtbar für alle, die das Glück haben, ihn in ſeinem Schaffen aus nächſter Nähe verfolgen zu können. Nr. 189 Wie oft jagte er mir:„Ich weiß, daß dieſe meine Entſchei⸗ dung oder dieſe meine Handlung richtig iſt, ich kann im Augenblick noch nicht ſagen, warum, aber ich fühle, daß es richtig iſt, und die Entwicklung wird die Richtigkeit bewei⸗ ſen.“ Mit untrüglicher Sicherheit zeigte ſich ſpäter ſtets, daß dieſes unerklärliche Gefühl den Führer richtig gelet⸗ tet hatte. Vielleicht möchte einer einwenden, daß ſchließlich ſogar ein Adolf Hitler Gefahr laufen kann, mit Willkür und Un⸗ bedacht ſeine Alleinherrſchaft auszuüben. Da kann ich nur antworten: ien größerer Schutz gegen den Mißbrauch eines Amts als parlamentariſches Kontrollorgan oder als eine Teilung der Macht iſt das Gewiſſen der ſittlichen Per⸗ ſönlichkeit. Und ich weiß, aus der Kennknis des Menſchen Adolf Hitler, daß niemand mehr ſich ſeinem Gewiſſen verant- worklich fühlen kann und kraft ſeines Gewiſſens ſeinem Volk als er. Sein Gewiſſen, die Verankworkung vor ſei⸗ nem Volk und vor der Geſchichte ſüid ſeine letzte und höchſte Inſtanz. Die Richtigkeit ſeines Handelns in der ganz gro⸗ zen Linie aber prüft er nach, indem er ſich von Zeit zu Zeit an das Volk ſelbſt wendet und ſich ſeine Führerſchafk von neuem beſtätigen läßt. Er weiß, daß ſeine Ehre und ſein Werk auf dem Spiele ſtehen. Er kann ſeine Verantwortung nicht ver⸗ ſtecken hinter Beſchlüſſen un verantwortlicher Parlaments⸗ mehrheiten wie Führer anderer Staaten. Wir wiſſen, daß Adolf Hitler zum Führer geboren und zum Führer berufen iſt. Er, als Alleinherrſcher, gibt ſomit auch dem deutſchen Volke die beſte Regierungsform, und unſer Volk braucht in ſeiner Not endlich die beſte, heute mögliche Regierungsform. Ein Führer, der das Beſte ſeines Volkes will, iſt uns auch in der großen Schickſalsfrage des Volkes nach außen im Willen zur Aufrechterhaltung des Frie⸗ dens ein beſſerer Garant, als parlamentariſche Mehrhei⸗ ten, die in mangelnder Entſchlußkraft im entſcheidenden Augenblick ihre Völker ins Unglück hineinſtolpern laſſen. Deukſche Bolksgenoſſen! Führt Euch auch die außen⸗ polikiſche Bedeutung der Abſtimmung vom 19. Auguſt in aller Deutlichkeit vor Augen und macht ſie— jeder in ſei⸗ nem Wirkungskreis— Euren Familienangehörigen, Eu⸗ ren Arbeitskameraden. Euren Verwandten, überhaupt al⸗ len klar, mit denen Ihr zuſammenkommk. Bedenkt dabei, daß die ganze Welt mit Spannung darauf ſieht, ob ein geſchloſſenes deutſches Volk das Jawort der Treue ſeinem Jührer gibt. Deulkſchland ſieht in Adolf Hikler den berufenen Nach⸗ folger Hindenburgs, und es iſt nunmehr das ganze deukſche Volk das Adolf Hitler den Ehrennamen gibt, den ihm die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſeit langem gegeben hak: Der Führer Dies Wort iſt viel mehr als eine Anrede, es iſt ein Bekenntnis und eine Gewißheit: Mein Führer. Und weiter ſagt das deutſche Volk dem Ausland: Es ſoll Adolf Hitler unſer Führer ſein und bleiben, weil deſſen Politik die Politik des ganzen deutſchen Volkes iſt. Wir ſind glücklich und ſtolz, einen Großen der Ge⸗ ſchichte zu unſeren Lebzeiten unker uns und als Sohn un⸗ ſeres Volkes zu ſehen. Er führt uns ſchon heute. Das Ja- Wort, durch weiches wir ſeine Führerſchaft in der Welt anerkennen, iſt zugleich unſer Dank an ihn. Deutſche Arbeiter! Euch beſonders möchte ich zurufen: Seid ſtolz darauf, daß es ein Mann des deutſchen Arbeiterſtandes iſt, dem Ihr am 19. Auguſt die Führung Deutſchlands beſtätigen ſollt. Seid ſtolz darauf, daß es einer der Euren iſt, dem Ihr am 19. Auguſt ſymboliſch zurufen könnt: Wir wollen an dem Platz des deuiſchen Reichskanzlers und des Deut⸗ ſchen Reichspräſidenten Dich, Adolf Hitler, einen deutſchen Arbeiter ſehen. Wir wählen Adolf Hitler: weil er der Mann iſt, in dem das Fronterlebnis eine Weltanſchauung reifen ließ, die die Grundlage iſt für alle neue deutſche Geſchichte;. weil ihn Kraft und Mut als Vorbild auszeichneken in 15jährigem Kampf gegen eine feindliche Welt; well er im enkſcheidenden Augenblick immer unter Einſatz ſeiner eigenen Perſon handelt und damit zeigt, daß er eine heldiſche Führerperſönlichkeit iſt; weil er durch ſeine Taten und durch ſein Leben bewie⸗ ſen hat, daß er die Verkörperung alles Guten im deutſchen Menſchen iſt; i weil er nichts für ſich und nichts für den Augenblick kuk, ſondern alles für Deutſchland und alles für die Zukunft ſeines Volkes; 5 weil er das Ideal der Jugend iſt, und weil er mit dieſem Glauben der Jugend an ihn berufen iſt, deulſches Schickſal für morgen zu beſtimmen; weil er uns allen einen neuen Glauben an Deutſchland gegeben hat; weil er 5 Leben wieder ſinnvoll machte, indem er uns erkennen lehrte, wozu wir deutſche Menſchen auf der Welt ſind; a e weil er der Vollſtrecker des Willens einer höheren Ge⸗ 555 1 5 weil er damik der Inhalt des heutigen Deulſch⸗ ands iſt; kurz: weil er wirklicher Führer iſt. Mit allen unſeren Skimmen werden wir Deukſche am 19. Auguſt ſagen: i 1 dir, Führer, geloben wir Treue! Adolf Hitler, an Dich glauben wir! Adolf Hitler, Siegheil! Der Führer iſt Oeutſchland! Reden der Reichsminiſter Frick und Göring. Mit unerhörter Wucht hat der Großkampf für den 19. Auguſt nun eingeſetzt. Die führenden Männer der Be⸗ wegung und des Staates ſtehen wieder, wie nicht anders gewohnt, in vorderſter Linie. Jeden Tag ſprechen außer auſenden von Rednern mehrere Reichsminiſter durch den Rundfunk zum deutſchen Volke. Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels hat den Feldzug mit einer grandioſen Rede, von deren ungeheurer Wirkſamkeit ſelbſt die franzö⸗ ſiſche Preſſe überzeugt iſt, eingeleitet. Am gleichen Abend ſprachen Reichsminiſter Dr. Frick in Köln und Reichsmini⸗ ſter Göring in München. Dr. Frick führte aus: Die Reichsregierung war ſich keinen Augenblick im Zweifel, daß im Falle des Ablebens des Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg es niemand in Deutſchland gebe, der ihn erſetzen könne. Denn der Mann, der allein dafür in Frage kommen konnte, der Schöpfer und Führer des neuen Deutſchland, mußte auch weiterhin auf dem Poſten bleiben, auf den ihn der Verewigte berufen hatte. Auguft 1934 über das St daß die bisherigen Befugniſſ Führer und Reichskanzler Adolf Hitler übergehen. feindliche Preſſe des Auslandes und der Emigranten zeterte über Verfaſſungsbruch und Staatsſtreich. Sie bekundete damit nur ihre Unwiſſ rechtlichen Grundlagen des neuen Deutſchland, ſonſt müßte ſie wiſſen, daß nach dem vom Reichstag einſtimmig ange⸗ Rommenen Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 die Reichsregierung auch neues Verfaſſungs⸗ So blieb nur die Löſung, die beiden Aemter des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers in der ſtarken Hand des Führers zu vereinigen. Das Reichsgeſetz vom 1. aatsoberhaupt beſtimmt daher, e des Reichspräſidenten auf den Die enheit über die verfaſſungs⸗ recht ſetzen kann. Das Geſetz vom 1. Auguſt bedeutet einen weiteren großen Schrikt zur Reichsreform. Die Einheitlichkeit in der Führung kommen. Adolf Hitler beſtimmt des Reiches iſt damit voll⸗ nunmehr nicht nur wie bis⸗ her ſchon als Reichskanzler die Richtlinien der Politik ſondern er iſt zugleich Staatsober haupt und Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht. Die einheitliche und ſtarke Führung des heute notwendiger als je inmitten der größten Rev Reiches iſt l„ſoll Deutſchland die mannigfachen innen⸗ und außenpolitiſchen Schwierigkeiten und Gefahren ſiegreich beſtehen. Es iſt geradezu ungeheuer, was in den eineinhalb Jahren alles geſchaffen wurde. Es wäre unge⸗ recht, darüber zu klagen, daß nach dem furchtbaren Zuſam⸗ menbruch der letzten Jahrzehnte heute noch nicht alles ſo iſt, wie wir es gern haben möchten. Wir ſtehen tatſächlich olution der Neuzeit, in einer völligen Abkehr von der liberaliſtiſch⸗individualiſti⸗ ſchen Ideenwelt der franzöſiſchen Revolution von 1789. Und wenn Sie in dieſem großen Rahmen das deutſche Geſchehen der letzten eineinhalb Jahre betrachten, dann erſcheinen Ihnen die Dinge, die Ihnen vielleicht nicht gefallen, ſo klein, daß es gar nicht lohnt, davon weiter Notiz zu nehmen. Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat alle Lebens⸗ . ergriffen und nicht nur das politiſche Keben. Die po- 11 tiſchen Parteien der Länder iſt erlo ſind verſchwunden, der Partikularismus ſchen und die Reichsgewalt iſt ſtärker als jemals in der deutſchen Geſchichte. Der marxiſtiſche Klaſ⸗ ſenkampfgedanke iſt niedergerungen, und an ſeine Stelle iſt der Geiſt der wahren Volksgemeinſchaft getreten, wie er in der Ordnung der nationalen Arbeit ſeinen geſetzlichen Aus⸗ druck findet. Der Neubau des Reiches iſt in Angriff genom⸗ men und wird planmäßig f Das allein ſind politiſche E kionalſozialiſtiſchen Regier ortgeſetzt bis zur Vollendung. rfolge der eineinhalbjährigen na⸗ ung von ſäkularer Bedeutung. Der Mann, der uns ſchon hinlänglich bewieſen hat, daß er befähigt iſt, allen Gewalten zum Trotz Pelle bef ſeren Zeilen entgegenzuführen, iſt einzig und allein Adolf Hitler. Seine Leiſtungen als Staatsmann ſtehen ſchon heute in der Geſchichte unbeſtritten feſt. Seine größte iſt wohl die, aus einem Volk von ſtreitenden Intereſſentenhaufen die deutſche Nation in einheitlicher Willensbildung ge⸗ formt zu haben. Miniſterpräſident Göring führte in ſeiner Rede in München u. a. aus: In Ehrfurcht ſtand die Nation an der hre des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg. Jetzt aber gilt wieder das ſtarke Leben der Na⸗ kion. Die Zukunft Deutſchlands zu ſichern iſt das Wirken des Mannes, dem der große Feldmarſchall das Vermächtnis und Erbe in die Hand gelegt hat, Adolf Hitler. Adotz Hit⸗ der Mirgermeiſter von Worm Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 14 Das milde, bartloſe Geſicht des alten Güldenborn war traurig geworden. „Wir gehen ſchwerer Zeit entgegen, Jungfer Batten⸗ berg. Aber ſolange unſer Seidenbender am Ruder iſt, dürfen wir nimmer verzagen. Der Rat unternimmt nichts ohne ſeinen Willen. Wenn ich ſein ehernes Angeſicht mit den feſtgeſchloſſenen Lippen und der hohen Stirn ſehe, auf der ein unbeuoſamer Wille geſchrieben ſteht, ſo werde ich immer ganz ruhig und denke, er wird unſer Wormſer Schifflein ſchon ſicher durch allen Sturm führen!“ Weit vorgebeugt hatte ſich Sibylle Battenberg. Wie zwei leuchtende Steine hingen ihre Augen an den Lippen des alten Mannes. And ihre Seele jubelte:„Sprich wei⸗ ter! O, ſprich nur immer weiter ſo von ihm! Ich kann dir ewig zuhören.“ Jungfer Dorothee beſann ſich jetzt, daß ſie ja ein An⸗ liegen 1 5 an den alten Mann. Sie räuſperte ſich erſt ein wenig und ſtrich dann die Falten ihres langen, ab⸗ ſtehenden braunen Rockes glatt. „Frau Emerentig Battenberg wüßte nämlich gerne von 9 55 91 er wohl Nachricht von ſeinem Neffen Balthaſar ätte?“ Sibylle war zuſammengefahren bei dieſen Worten und das große Leuchten in ihren Augen wurde matt und müde. Ein wenig beklommen ſah ſte zu dem Alten herüber. Der neſtelte an ſeinem Jabot. Dann faltete er einen Brief auseinander und ging damit ans Fenſter, um beſſer ſehen zu können. Leiſe und bedächtig überlas er nochmals das Schrei⸗ ben, das nur kurz war, und ſeine Lippen bewegten ſich iche Dann nickte er vergnüglich mit dem Kopf und ächelte. „Es kommt alſo der Balthaſar gewißlich noch in der nächſten Voche durch Worms. Er möchte dann gleich Hoch⸗ zeit machen und die Jungfer Sibylle mitnehmen in ſeiner Kutſche nach Holland. Dieweil die Zeiten ſo unſicher ſind und man nie weiß, was kommt.“ ler iſt nicht nur durch die Berufung des Reichspräſidenten, er iſt auch durch das Vertrauen ſeiner Mitſtreiter, durch das Vertrauen der Reichsregierung mit den hohen Aemtern be⸗ lehnt worden, legal, auf vollſtändig geſetzlichem Wege. Und doch hat er ſelbſt nun die Frage an das Volk geſtellt. Das Voll ſelbſt ſoll entſcheiden. Dieſes Volk war keinen Augen⸗ blick im Zweifel, in Angſt oder Unruhe um das, was nach dem Tode des Reichspräſidenten kommen wird, ſondern es war dieſem Volk von Anfang an ſelbſtverſtändlich, daß nur ein Mann das Ruder als Staatsoberhaupt wie als Kanzler in ſeine eiſerne Fauſt nehmen dürftfe, daß nur ein Mann Deutſchland geſtalten und das Erbe des greiſen Feldmarſchalls antreten konnte, das iſt der bisherige Kanz⸗ ler, der jetzige Leiter des geſamten Schickſals unſeres Rei⸗ ches, unſer Führer Adolf Hitler. Heute iſt kein Deutſcher mehr im Zweifel, wer das deut⸗ ſche Schickſal zu geſtalten habe. Heute ruft das deutſche Volk den beſten Mann an die Front, den Mann, dem es ſeine Geſchloſſenheit erſt verdankt. Es iſt der Wille des Führers, daß das Volk ſelbſt befragt werden ſoll. Damit beweiſt er vor der ganzen Welt wieder einmal in der Tat, daß allein das deutſche Volk in ſeinen größten und ſchickſalsreichſten Fragen das Urteil ſpricht. Mancher demokratiſche Staat könnte ſich ein Vorbild nehmen, wie hier der Satz wahr gemacht wird:„Die Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ Der Miniſterpräſident beſchäftigt ſich dann mit der Frage, die da und dort geſtellt wird:„Ja, warum denn überhaupt eine Volksbefragung?“— Noch behauptet, ſo antwortete Göring auf dieſe Frage, die ganze Welt, daß hier ein deutſches Volk lebt, unterdrückt durch Zwangsmaßnahmen, gedemütigt durch Tyrannen und aus⸗ geſaugt bis zum Letzten! Nun wollen wir der Welt zeigen, daß dieſes deutſche Volk das freieſte der Welt geworden iſt⸗ Die Wichtigkeit dieſer Wahl iſt entſcheidend, um der Welt zu beweiſen: Deutſchland und der Führer ſind eins geworden, das deutſche Volk ſelbſt ſtellte ſeine innerſte Verbundenheit, ſeine unauslöſchliche Dankbarkeit zum Füh⸗ rer vor der ganzen Welt unter Beweis. Wenn am 19. Auguſt der ganzen Welt bewieſen wird, daß Adolf Hitler zum Staatsoberhaupt gewählt iſt, dann wird auch der Welt be⸗ wieſen, daß der erſte, ſtärkſte und beſte Garant des Weltfriedens gewählt wurde. Deutſchland will nicht unterwerfen. Deutſchland will aber auch nicht unterworfen werden. Adolf Hitler iſt der Sieger in der Not, Schande und Schmach geweſen. Darum kann er auch nur allein die gewaltige Aufgabe vollenden. Ueberall regt es ſich heute, überall ſchafft man, überall ſieht man, daß das Volk die ganze Kraft zum Aufbau einſetzt. Und doch ſind das alles erſt die erſten Anſätze der ganzen Arbeit. Wenn das Schwungrad des Aufbaues ſich einmal raſcher dreht, dann wird auch die Nation mit dieſem Schwungrad fortgeriſſen. Mit dieſem Schwung hebt ſich auch das Glück des deutſchen Volkes und damit das Glück des Einzelnen. Und darum heißt es auch am Sonntag: Unſer Ver⸗ trauen, unſere Verehrung, unſere Liebe und Treue nur dem Manne, der in ſchwärzeſter Nacht die Fackeln der deut⸗ ſchen Zukunft entzündet hat, nur dieſem Führer unſere Stimme! Die Verkörperung des nationalen Willens Der Reichsaußenminiſter zur Volksabſtimmung. Reichsgußenminiſter von Neurath veröffentlicht folgendes Mahnwort zur Volksabſtimmung: „Bei der Enkſcheidung, zu der das deutſche Volk am 19. Auguft an die Wahlurne kritt, geht es nicht nur um eine Neugeſtaltung unſerer innerſtaaklichen Verhältniſſe, ſondern ebenſoſehr um Grundfragen unſerer weltpolitiſchen Zu⸗ kunft. Das gernproblem unſerer Außenpolikik iſt die Frage der Wiedererlangung unſerer Gleichberechkigung. Das Verſailler Diktat hat ſie uns genommen und durch eine einſeitige Entwaffnung uns zu einem Staat minde⸗ ren Rechtes herabgedrückt. All die Schmach und das viele Böſe, das wir ſeit Verſailles zu erdulden hatten, hat ſei⸗ nen Urſprung in der Entrechtung und Entwaffnung durch das Verſailler Diktat. Sie zu beſeitigen und damit die Grundlage für einen wahren und dauerhaften Frieden zu ſchaffen, iſt der Sinn unſerer Forderung nach Gleichbe⸗ rechtigung. Wir haben den Völkerbund verlaſſen, weil er ſich zu einem Inſtrument für die Aufrechterhaltung unſe⸗ rer einſeitigen Entwaffnung gemacht und weil er uns die Gleichberechtigung verſagen wollte. Der Führer und Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler hat immer wieder feierlichſt erklärt, daß wir an internationalen Verhandlungen und Verein⸗ Jungfer Dorothee, die ſich vor Aufregung gar nicht wieder auf ihren Stuhl niedergeſetzt hatte, ſondern dicht vor dem Alten ſtehengeblieben war und ihm die Worte förmlich von den Lippen las, ſtieß vor Ueberraſchung einen kleinen Schrei aus. „Die nächſten Wochen noch? Und Hochzeit bei uns im Wormſer Haus? O, Sibylle, haſt du es wohl gehört, die⸗ ſen Monat noch?“ 5 Und die Jungfer Dorothee ſchlug einmal über das an⸗ dere in beide Hände und ſchüttelte dazu den Kopf ſo heftig, daß der weiße Puder ſtäubte. „Dann müſſen wir ja eilends zurück zur Ahne und dann überlegen, wie alles ſo ſchnell zu beſchaffen ſei. Dieweil wir doch noch nichts vorbereitet haben! Wir meinten im⸗ mer, es hätte ein Jahr wohl noch Zeit oder zwei“ „Nun, nun,“ meinte der alte Güldenborn,„es ſollte Euch dieſer Brief nimmer Aufregung ſchaffen, liebwerte Jungfer. Im Gegenteil. Iſt es nicht etwas Frohes, wenn zwei junge Menſchenkinder in Liebe vereinigt werden? Aber Frauen denken ſo leicht immer nur an das Aeußere dabei. And ſo wie ich meinen Neffen kenne, legt er darauf gar keinen Wert. Iſt ja auch in dieſen ſchweren Zeit⸗ läuften ſo belanglos. Im übrigen iſt ja der Balthaſar in Holland bemittelt genug, um eine Familie rechtſchaffen ernähren zu können.“. Jetzt wandte er ſich an Sibylle, die immer noch ſteil auf ihrem ſteifen Stuhle ſaß. Es war ihr alles Blut aus dem Geſicht gewichen und ihre Augen blickten ſtarr ins Leere. „Und ſagt die Jungfer Braut denn ſelber nichts dazu? Kam es wohl zu plötzlich, daß ſie nun ſogar erſchrocken iſt?“ 5 Auch Dorothee hatte ſich umgewandt und ſah zu Sibylle herüber. Die ſtand jetzt auf von ihrem Stuhl. Ein wenig ſchwer⸗ fällig und gewaltſam. Mit den Händen taſtete ſie nach der Lehne, als ob ſie einen Halt ſuchen müßte. Und ſagte ſehr ruhig,— ſehr fremd:„Ich hatte es ſchon gewußt. Dieweil auch ich einen Brief von Herrn Balthaſar Güldenborn bekam. Aber die Ahne wird auf Be⸗ ſcheid warten. Wir müſſen wohl gehen.“ Dorothee blieb der Mund offenſtehen. „Du haſt es ſchon gewußt, Sibylle? Und mir kein Ster⸗ benswörtchen geſagt? Ich denke, dein Brief war verloren⸗ gegangen?“ Der alte Güldenborn wiegte lächelnd den grauen Kopf. barungen nur noch auf dem Fuße voller Gleichberechtigug teilnehmen werden. Ohne gleiches Recht und gleiche Sicher. heit gibt es kein Gedeihen für das deutſche Volk und für jeden von uns; das haben die letzten 15 Jahre deutſcher Geſchichte einwandfrei erwieſen. a Der Führer und Reichskanzler iſt die Verkörperung un. ſeres nationalen Willens zur Verwirklichung unſerer Gleich. berechtigung und zur Sicherung eines Friedens in Ehte und Freiheit. Deshalb müſſen wir alle geſchloſſen hinter ihn kreten und ſo dem Ausland zeigen, daß ſein Wille und leine Forderungen mit denen des ganzen deutſchen Volles h ſind. So kann ſeder Einzelne am 19. Auguſt fit lands Gleichberechtigung, Freiheit und Ehre ein. Autounfall des preuß. Miniſterpräſidenten Göring. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring erlitt am Dienstag abend um 7 Uhr auf der Fahrt von München nach Berchtesgaden in der Gegend von Bad Aibling einen Autounfall. Dabei erlitt der Miniſterpräſident eine harte Duetſchung an der rechten Rückenſeite ſowie leichte Schnitt⸗ wunden im Geſicht und an den Knien. Auch die übrigen Inſaſſen des Autos wurden leicht verletzt. Papen nach Wien geflogen Berlin, 14. Auguſt. Herr von Papen iſt am Dienstag mittag um 12 uhr nach Wien abgeflogen. Er unkerbrach ſeine Keiſe in Berch⸗ tesgaden und begab ſich zu einer kurzen Unterredung zum Herrn Reichskanzler. Die richtige Antwort Die Deutſche Front verläßt die Landesratsſitzung. Saarbrücken, 14. Auguſt. Die Landesraksfraktion der Deutſchen Front hal am Dienstag aus Proteſt gegen die von der Regierungskom⸗ miſſion geduldeten Angriffe auf den verewigten Reichsprä⸗ ſidenken und den Reichskanzler und die enkgegen der rich. terlichen Enlſcheidung aufrecht erhaltene Beſchlagnahme der Akken der Deutſchen Front die Sitzung des Landesrales verlaſſen. Die Landesratsſitzung ſollte ſich mit den letzten Ver⸗ ordnungsentwürfen der Regierungskommiſſion befaſſen, zu der die Volksvertretung des Saargebietes wie ſtets nur be⸗ ratend Stellung zu nehmen hatte. Zu Beginn der Sitzung widmete der Landesratspräſident dem verewigten Reichspräſidenten einige kurze Gedenkworte. Wüh⸗ rend dieſer Zeit blieben die Kommuniſten und So⸗ zialiſten der Sitzung fern. Kurz nach ihrem Ein⸗ tritt in den Sitzungsſgal verlas Dr. Levacher namens der Deutſchen Front folgende Erklärung: „Die Fraktion der Deutſchen Front iſt nicht in der Lage, in eine weitere Erörterung der Vorlagen einzutreten. Das Vorgehen der Regierungskommiſſion gegen das in der Deut⸗ ſchen Front zuſammengeſchloſſene Saarvolk, insbeſondere die Durchſuchung und Beſchlagnahme der Häu⸗ ſer und der Akten der Deutſchen Front entbehrt jeder ge⸗ ſetzlichen Grundlage, wie der zuſtändige Richter entſchieden hat. Trotzdem weigert ſich die Regierungskommiſſion, die nötigen Folgerungen aus dieſer richterlichen Entſcheidung zu ziehen. Andererſeits ſieht die Regierungskommiſſion un⸗ tätig zu, wie eine ſeparatiſtiſche Preſſe das An⸗ denken des verewigten Reichspräſidenten in der unerhörte⸗ ten Weiſe beſudelt und tagtäglich den Reichskanzler und die Mitglieder der Reichsregierung in der gemeinſten Weiſe beſchimpft. Das allzu ſpäte Verbot zweier ſeparatiſtiſcher 10 ändert an der Auffaſſung der Deutſchen Front nichts. Dieſes Verhalten der Regierungskommiſſion ſtellt eine derartige Beleidigung der deutſchen Bevölkerung des Saar⸗ gebietes dar, daß die Fraktion der Deukſchen Front zum Zeichen ihres ſchärfſten Proteſtes die weitere Teilnahme an den heuligen Verhandlungen ablehnt und den Saal verläßt. Weitere Schritte beim Völkerbund behält ſie ſich vor.“ Die Landesratsfraktion der Deutſchen Front verließ hierauf unter heftigen Zwiſchenrufen der Kommuniſten und Sozialdemokraten den Sitzungsſaal. a „Jungfräuliche Scheu. Wir verſtehen das. Es iſt wohl alles zu plötzlich über die Demoiſelle gekommen. Aber ſie braucht wirklich keine Furcht zu haben. Mein Neffe iſt ein guter und beſcheidener Jüngling. Ich kenne ihn von Kind an. Auch hat er ein großes Vermögen und beſitzt etliche Häuſer in Amſterdam. Die Demoiſelle braucht weder Not noch Mangel zu leiden als ſein Eheweib dereinſt.“ Er half den Frauen in ihre Mäntel, denn ſie hatten es nun ſehr eilig, 15 Der Ein⸗ und Aufmarſch ſchien auch nun endlich vor⸗ über. In den Straßen hatte ſich das gaffende Volk ver⸗ laufen. „Dieweil wir ſo nahe am Marktplatz ſind, möchte ich ſchnell noch auf eine Minute zur Advokatin hinaufſprin⸗ gen. Sie weiß immer das Neueſte,“ ſagte haſtig die trip⸗ pelnde Dorothee und ſchob ihren Arm in den von Sibylle. Das Mädchen nickte. „Spring du zu deiner Advokatin, Muhme. Dieweil ein Schwätzchen ja allweil dein Schönſtes iſt. Aber bleib nim⸗ mer zu lange, die Ahne möchte ſich ſonſt aufregen.“ „Und du, Sibylle?“ „Laß mich derweilen hier unten. Mir graut vor dem Redeſtrom deiner Advokatin.“ „Hier unten auf dem Markt? Da darfſt du nimmer alleine ſein! Denke daran, was die Ahne geſagt hat!“ Jetzt mußte Sibylle lachen. „Mich wird ja nicht gleich ein Franzoſe wegfreſſen, Muhme Dorothee. Aber wenn es dich beunruhigt, ſo bleibe ich ſo lange hier unten auf der Diele. So, und nun laufe die Treppe hinauf und verſchwätz dich nimmer zu ſehr.“ And ſie ſah der rundlichen Muhme nach, wie ſie in ihrem ſchweren Mantel die Treppe nach oben keuchte. Still ſetzte ſich Sibylle auf eine geſchnitzte Truhe, die unten auf der Diele des Advokatenhauſes ſtand. Es war ihr lieb, daß ſie ihre Gedanken nun ein we⸗ nig in Ruhe ſammeln konnte.. Sie konnte von ihrer Truhe aus durch das breite Fen⸗ ſter den ganzen Markt überblicken. Bis hinüber zur Apo theke„Zum weißen Schwan“, vor der etliche Bürger in tie⸗ fem Geſpräch ſtanden. 5 Sie ſchienen ſehr aufgeregt, denn ſie geſtikulierten ſo emſig mit den Armen und bewegten die Köpfe dabei hef⸗ tig hin und her.. 5 Ach, Worms kam ja aus der Aufregung gar nicht meht heraus! S e n 1 0a 7 Ahe zerch⸗ zum t. am kom- prä rich det rates Ver⸗ „ zu r be⸗ zung ten VBäh⸗ So: Ein⸗ der Politiſches Allerlei 2: Der Stellvertreter des Führers der Wirkſchaft, Graf von der Goltz, hatte eine Beſprechung mik dem ſtellvertre⸗ kenden Reichswirkſchaftsminiſter Dr. Schacht über die wei⸗ tere Organisation der Wirkſchaft. Kartell: in Südflawien verboten. Die ſüdſlawiſche Regierung unterzeichnete eine Verord⸗ nung, durch die alle Kartelle verboten werden. Durch eine zweite Verordnung begrenzte die Regierung den Zinsfuß. Geldinſtitute und Banken dürfen demzufolge höchſtens 4,5 v. H. über den Diskontſatz der Nationalbank und die übri⸗ gen Verleiher höchſtens 8 v. H. jährlich fordern. Schuſchnigg Stellvertreter Starhembergs. Amtlich wird gemeldet: Der Führer der Vaterländiſchen Front, Vizekanzler Starhemberg, hat zu ſeinem Stellver⸗ treter als Führer der Vaterländiſchen Front den Bundes⸗ kanzler Kurt von Schuſchnigg beſtellt. Doch ausländiſche Saarpoliziſten? Knox erbittet Genehmigung des Völkerbundes. Genf, 15. Auguſt. Der Präſident der Regierungskommiſſion des Saarge⸗ biets, Knox, hat am 3. Auguſt einen Brief an den General⸗ ſekretär des Völkerbundes gerichtet, der heute vom Völker⸗ hundsſekretariat veröffentlicht wird. Knox ſtellt ſich darin auf den Standpunkt, daß ſich die Lage im Saargebiet in der letzten Zeit verſchärft habe und daß die verſchiedenen Zwiſchenfälle bewieſen hätten, daß die im Saargebiet befindliche Polizei zur Aufrechterhaltung der Ordnung nicht ausreiche. Außerdem hätten die Haus⸗ ſuchungen in den Räumen der Deutſchen Front erwieſen, daß Querverbindungen zwiſchen der Deutſchen Front und verſchiedenen Stellen im Reich ſowie zwiſchen der Deut⸗ ſchen Front und Beamten der Polizei und anderen Beam⸗ ten der Saarregierung beſtünden. Die Bevölkerung werde im übrigen auch weiterhin durch die Organe der Deutſchen Front und durch den Reichsdeutſchen Radiodienſt aufgehetzt. Die Regierungskommiſſion habe den Verſuch gemacht, die Polizeikräfte durch lokale Rekrutierungen zu verſtärken. Sie ſei dabei aber auf den ſtärkſten Widerſtand geſtoßen. Trotz der Fehlſchläge werde die Regierungskommiſſion ver⸗ ſuchen, den Weg der lokalen Rekrutierung weiter zu be⸗ schreiten; ſie könne dem Völkerbundsrat aber nicht verſchwei⸗ gen, daß ſich auf dieſem Weg täglich neue und größere Schwierigkeiten zeigten. Darum könne ſie die ihr im Saargebiek zuſtehende Ver⸗ ankworkung nicht länger kragen, wenn nicht aus den hier angeführten Gründen auch auf eine Rekrutierung außer⸗ halb des Saargebietes zurückgegriffen werde. Die geeigne⸗ ten Elemente könnten vor allem in denjenigen Mitglieds⸗ ſtaaten des Völkerbundes gefunden werden, wo die deutſche Sprache verbreitet iſt. Die Beſetzung der Ravag Neuer Prozeß vor dem Militärgericht. Wien, 15. Auguſt. Vor dem Militärgericht begann der Prozeß gegen die 15 Aufſtändiſchen, die am 25. Juli in das Gebäude der Rundfunkgeſellſchaft Ravag eingedrungen waren. Der Staatsanwalt führte in ſeiner Anklagerede u. a. aus: „Für den Ueberfall auf die Ravag war eine ganz be⸗ ſonders kühne und tatkräftige Gruppe von jungen Män⸗ nern ausgeſucht worden. Es waren ihrer 14 an der Zahl. 13 von ihnen ſitzen nun auf der Anklagebank. Einer namens Schreck iſt gefallen. Alle haben im Bundesheer ge⸗ dient, zum Teil bis zum Frühjahr dieſes Jahres. Ferner ſind auch zwei Wachbeamte angeklagt, ein dritter Wachbeamter war ebenfalls mitſchuldig, blieb aber tot auf dem Platze.“ Der Staatsanwalt ſchildert dann den Verlauf des Ueberfalles auf das Gebäude der Ravag:„Als die Angeklagten in einem Kraftwagen vorfuhren, ſtand der Schutzkorpsmann Rudolf Kauf im Tor des Gebäudes. Er wurde überrumpelt und zu Boden geworfen. Dies ſah der Wachbeamte Fluch. Er lief nach dem Ravaggebäude, um dem Schutzkorpsmann zu hel⸗ fen. In dieſem Augenblick fiel ein Schuß, der ihn tödlich traf. Dieſen Schuß ſcheint der ſpäter ſelbſt gefallene Wach⸗ mann Schreck abgefeuert zu haben. Dann griff der Ange⸗ klagte Paul zur Piſtole und gab zwei Schüſſe ab. Der erſte Schuß traf den eben herbeieilenden Kraftwagenlenker der Ravag, Czermak, in die Bruſt, er war ſofort tot. Der zweite Schuß verletzte Kauf. Nachdem die Ueberrumpelung gelun⸗ gen war, drangen die Aufſtändiſchen in das Gebäude ein. Ihr erſter Weg führte ſie in den Senderaum, wo der Angeklagte Domes den Anſager der Ravag, Theodor Ehren- berger, mit vorgehaltener Piſtole zwang, die Nachricht von dem Rücktritt der Regierung Dollfuß in das Mikrophon zu ſprechen. Inzwiſchen waren ſchon Polizeiverſtärkungen herange⸗ kommen. Von Organen der Exekutive wurde mit Maſchi⸗ nenpiſtolen in den Senderaum hineingeſchoſſen. Ein un⸗ ſchuldiger Schauſpieler wurde tödlich getroffen. Ein zuei⸗ ter Schauspieler wurde verletzt. Inzwiſchen war bereits die Polizei mit Handgranaten in den Raum eingedrungen. Vier Hinrichtungen in Wien Todesurkeile gegen die Polizeibeamken vollſtreckt. Wien, 14. Auguſt. Die Todesurteile gegen die vier Polizeibeamken Wohl⸗ tab, Hackl, Leeb und Maitzen ſind vollſtreckt worden. Sthadlos haltung an einem Generaldirektor Wie gemeldet wird, hat der Sicherheitsdirektor für Steiermark auf Antrag des Staatsſekrekärs für Sicherheits⸗ weſen den Generaldirektor der Oeſterreichiſchen Alpinen Montangeſellſchaft, Dr. Anton Apold, zur finanziellen Erſatzleiſtung für die Koſten der durch die Aufſtandsbewe⸗ gung verurſachten beſonderen Sicherheitsmaßnahmen ſowie für die aus dem gleichen Anlaß entſtandenen Schäden her⸗ angezogen. Im ganzen wurde die unverzügliche Entrichtung eines Betrages von 349 000 Schilling(etwa 174 000 Mark) vorgeſchrieben. . yy 7 CT Fluch der Zwietracht! Fluch dem Verrat! Mit„Ja!“ ſtimmt alles, Was Ehre hat! Aus demladisclien Caude i Plankſtadt.(Alte Gemein defahne gefun⸗ den.) Beim Aufräumen des Rathausſpeichers wurde eine alte Gemeindefahne aus der Zeit von 1840 bis 1860 ge⸗ funden; ſie zeigt das badiſche Wappen mit der Krone, dar⸗ unter das Gemeindewappen. Zwiſchen Landeswappen und Eichenkranz ſteht das Wort„Plankſtadt“. 2 Hoffenheim bei Sinsheim.(Neue Arbeits⸗ plätze.) In einer hieſigen Zigarrenfabrik, die ſeit über einem Jahr ſtillag, wurde durch eine Heilbronner Firma die lrbeit wieder aufgenommen. Zahlreiche Ortseinwohner, die bisher aus dem Erwerbsleben ausgeſchaltet waren, können ſich jetzt 1 Lebensunterhalt wieder durch ihrer Hände Arbeit verſchaff 5 Abnahnꝛe der Arbeitsloſenziffer Wieder 2126 Perſonen in den Arbeitsprozeß eingereiht. () Karlsruhe, 14. Aug. Im Ganzen war eine Abnahme der Arbeitsloſenzahl um 2126 Perſonen(851 männliche und 1275 weibliche) das Ergebnis des zähen Kampfes. Als ſehr erfreulich muß feſtgeſtellt werden, daß beſonders vier not⸗ leidende Bezirke im nördlichen Baden, nämlich Mannheim, Heidelberg, Weinheim und Karlsruhe, nochmals eine namhafte Beſſerung melden konnte. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen in Südweſtdeutſchland, die am 31. Juli bei den Arbeitsämtern vorgemerkt waren, betrug 114 300 Perſon..(89 471 männliche und 24829 weibliche). Auf die Arbeitsämter in Württemberg und Hohenzollern kamen 27 629 Arbeitsloſe(22 429 männliche und 5202 weib⸗ liche) und auf die Arbeitsämter in Baden 86 671 Arbeits⸗ loſe(67002 männliche und 19 627 weibliche). Von den Anterſtützungseinrichtungen der Arbeitsloſen⸗ hilfe ergab ſich für die öffentliche Fürſorge nochmals eine Entlaſtung um rund 1600 Wohlfahrtserwerbsloſe, während Arbeitsloſenfürſorge und Kriſenfürſorge wie ſchon im Vor⸗ monat eine leichte Zunahme der Anterſtütztenzahlen zeigten. Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger betrug 54 408 Perſonen(43856 männliche und 10 552 weibliche), davon kamen auf Württemberg und Hohenzollern 12 004 Per⸗ ſonen(10 931 männliche und 1873 weibliche) und auf Baden 42 404 Perfonen(33 725 männliche und 8679 weibliche). Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen belief ſich nach dem vorläufigen Zählergebnis auf insgeſamt 26 555 und zwar auf 5015 in Württemberg und auf 21 840 in Baden. E Berolzheim bei Boxberg.(Unfall.) Auf der Land⸗ ſtraße kurz vor Berolzheim erfolgte ein Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Auto und Fahrrad. Die Radfahrerin, Roſa Stumpf, trug einen ſchweren Oberſchenkelbruch davon und wurde ins Krankenhaus nach Borberg gebracht. () Pforzheim.(Exemplariſche Strafen am Platze.) In einem Hauſe in der Oberen Au entſtand eine wüſte Schlägerei. Der vielfach vorbeſtrafte, arbeitsſcheue und in Zuhälterkreiſen bekannte Hermann Büchler ſchlug ſeine Frau. Die Hauseigentümerin, die 51 Jahre alte ledige Lina Idler, die ſich den Lärm verbat, wurde daraufhin von dem Rohling in nicht zu beſchreibender Art mißhandelt. Deſſen Ehefrau wußte ſich inzwiſchen nicht anders zu helfen, als da⸗ vonzulaufen und ihre beiden Kinder im Alter von 1 Jahr und 5 Wochen zurückzulaſſen. Als der Polizeinotruf erſchien, war der Täter zunächſt entflohen, er konnte aber ſpäter ver⸗ haftet werden. Die ſchwer mißhandelte Vermieterin hat eine ſtarke Gehirnerſchütterung, eine ziemlich tiefe und 5 Zen⸗ timeter lange Schnittwunde an der Stirn, einen Kieferbruch mit hochgradigem Bluterguß und als Folge von Fußtkrirten einen Knöchelbruch am rechten Bein davongetragen. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. O Kehl.(Deviſen vergehen.) Wegen Vergehens ge⸗ gen die Deviſenverordnung ſind an der Grenze drei Perſonen feſtgenommen worden. Neumühl bei Kehl.(Mit dem Auto in die Kin⸗ zig gefahren.) Nachts geriet ein von Appenweier nach Kehl fahrendes Auto auf dem neuen Weg über die alte Kinzig anſcheinend von der Fahrbahn ab, durchbrach das Geländer und ſtürzte in die Kinzig. Unter großer Mühe konn⸗ ten ſich die drei Inſaſſen aus dem Fenſter retten; mit einem kühlen Bad und dem gewiß nicht geringen Schrecken kamen ſie davon. Kappelrodeck bei Bühl.(Das Kind auf der Straße.) Das dreijährige Töchterchen des Landwirts Theodor Pfeifer lief in einem unbewachten Augenblick in einen Lieferwagen einer Acherner Firma und erlitt eine ſchwere rechtsſeit'ge Schädelbruchverletzung. Das Kind ſchwebt in Lebensgefahr. Den Lenker des Wagens ſoll keine Schuld treffen. Vom Sondergericht verurteilt Das Ehepaar Friedrich Michaeli von Mannheim gab ſich zu Vermittlerdienſten zwiſchen einem von Berlin hierher geſchickten Kurier und einem hieſigen Funktionär her, der durch den Kurier die Weiſung erhalten hatte, nach Berlin zu kommen und der ſich nun in Moskau befindet. Der Kurier wurde feſtgenommen und iſt zum Belaſtungszeugen für das leugnende Ehepaar geworden. Der Angeklagte war im pro⸗ letariſchen Freidenkerbund, die Frau bei dieſem Kaſſiererin. Das Gericht ſprach gegen den Ehemann 1 Jahr 10 Monate, gegen die Frau 10 Monate Gefängnis aus. Die ſtaatsfeindlichen Briefe der Witwe Kurt Eisners. Die Frau des erſchoſſenen Miniſterpräſidenten Kurt Eisner unterhielt nach ihrem a 0 von Peterzell im Schwarzwald nach der Schweiz nach der nationalen Erhebung regen Briefwechſel mit dem 32jährigen Johann Burry aus St. Georgen, der die Briefe wieder beantwortete. Da der Angeklagte zwei dieſer ſtaatsfeindlichen Briefe zum Leſen weitergab, wurde er zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Monaten verurteilt. Zuchthaus für Vergehen gegen das Volksverratsgeſetz. Der in einer Schweizer Druckerei in Baſel na fene 64jährige Franz Baumann, wohnhaft in Weil, gab z Obligationen in Höhe von je 1000 RM. nicht der Finanz⸗ behörde an und hat ſich damit gegen das Volksverratsgeſetz vergangen. Er war heute wegen Krankheit nicht erſchienen. In Weil von einem N vernommen, gab er als Grund der Nichtanmeldung an, er wollte ſein Geld nicht zum zweitenmal durch eine Inflation verlieren. Arteil: 1 Jahr Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahre Ehrverluſt ſprach das Gericht gegen die 32jährige verheiratete Luiſe Büche aus Lörrach aus, die 800 Schweizer Franken auf der Basler Nationalbank liegen hatte und eine Forderung an eine Ku⸗ ſine in Höhe von 600 Fres. nicht angab. Des Menſchen Schlaf Nur allzuviele Menſchen benützen künſtliche Mittel, um Schlaf herbeizuführen. Sie gehen dabei von dem an ſich richtigen Grundſatz aus, daß nichts für den Körper ſo ſchäd⸗ lich iſt wie ſchlaflos verbrachte Nächte, aber ſie machen den Fehler, zu künſtlichen Mitteln zu greifen, um dem Schaden abzuhelfen. Sie müſſen ſich dabei ſagen, daß der Körper ſich an ſolche Mittel gewöhnt und daß die erforderliche Doſts immer größer und größer werden muß, wenn ſie helfen ſoll. Das iſt für den Organismus verhängnisvoll. Unzählige be⸗ dauerliche Unglücksfälle ſind auch nur darauf zurückzuführen, daß Menſchen Schlafmittel nahmen, ſtatt den Körper auf natürlichem Wege zum Schlaf zu bringen, und daß ſie dann ſchließlich nicht mehr beurteilen konnten, eine wie große Doſis ſie nehmen durften, ohne die Kataſtrophe herbeizuführen. Na⸗ türlich iſt es faſt unerträglich, Nacht für Nacht ſchlaflos zu liegen— man ſteht morgens mit ſchwerem Kopf auf, wird allmählich zu richtiger Arbeit unfähig und zerreibt ſich ſeine Nerven vollſtändig. Aber wir haben allerlei andere Möglich⸗ keiten, Schlaf herbeizuführen. Gute Wirkung hat es, un⸗ mittelbar vor dem Schlafengehen eine halbe Stunde ſpa⸗ zieren zu gehen. Viele nehmen auch ein kaltes Fußbad und behaupten, daß der Schlaf ſich dann raſch einfindet. Sehr wichtig für den Schlaf iſt die Temperatur. Es gibt allerdings Menſchen, die nur in einem Zimmer ſchlafen können, in dem die Fenſter weit geöffnet ſind. Das Normale iſt aber, daß der Menſch, um gut und ruhig zu ſchlafen, einer gewiſſen Wärme bedarf. Unter allzu dünner Decke und in ſehr kaltem Zimmer fröſtelt er und ſchläft überaus unruhig. Auch die Beleuchtung ſpielt eine weſentliche Rolle. Sicher iſt, daß der Schlaf umſo ruhiger iſt, je dunkler das Zimmer iſt. Zimmer, in die das Tageslicht ſchon früh eindringen kann, ſind nicht ſehr geeignet als Schlafräume. Auch der Mond wirkt oft ſtörend auf den Schlaf ein. Es gibt ſehr viele Menſchen, die bei Mondſchein überhaupt kein Auge zutun. Das alles ſind die unwägbaren Einflüſſe, die unſer Nervenleben beſtimmen. Faſt immer iſt eine Ueberempfindlichkeit ſchuld, daß ſolche, Störungen ſich geltend machen— deshalb ſoll der Schlaf⸗ loſe immer und zuerſt an eine Stärkung ſeiner Nerven den⸗ ken. Vie Bewegung in friſcher Luft, gute und kräftige Nah⸗ rung, ruhige Arbeit werden die beſten Mittel ſein, wieder zu einem geſunden, erquickenden Schlaf zu kommen. UI Maſſenbeſuch im Schloßmuſeum. Am Sonntag be⸗ ſuchten 6985 Perſonen das ſtädtiſche Schloßmuſeum mit der Sonderausſtellung„Die deutſche Sage“. Damit wurde die höchſte Tagesbeſuchsziffer ſeit Beſtehen des Muſeums er⸗ reicht. Die Führerſcheine abgenommen. Ein unter Alkohol⸗ wirkung ſtehender Führer eines Perſonenkraftwagens fuhr auf der Caſterfeldſtraße gegen einen in gleicher Richtung fah⸗ renden Lieferkraftwagen. Der Perſonenkraftwagen wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Perſonen kamen bei dem Anfall nicht zu Schaden. Dem. aber ſowie dem mitfahrenden Eigentümer des Wagens, der eben⸗ falls unter Alkoholeinwirkung ſtand und der kurz vor dem Zuſammenſtoß das Fahrzeug ſelbſt geſteuert hatte, wurden die Führerſcheine abgenommen. — Arlaubsregelung in der Textil⸗Induſtrie. Der Treu⸗ händer der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt hat gemäß Paragraph 32 des AO. nach Beratung im Sach⸗ verſtändigenausſchuß folgende Arlaubsregelung für die ba⸗ diſche Textilinduſtrie erlaſſen: In Abänderung des Para⸗ graphen 11, Ziffer 6 des Tarifvertrags der badiſchen Tertil⸗ induſtrie vom 25. März 1929 wird nachſtehende Beſtimmung getroffen. 1. Den Arbeitern wird für jeden Arlaubstag der durchſchnittliche Tagesverdienſt unter Zugrundelegung einer 48ſtündigen Wochenvergütung vergütet. 2. Dieſe Regelung gilt rückwirkend vom 23. 7. 1984. e Neichspoſt beſeitigt Rundfunkſtörungen. Die Rund⸗ funkſtörungsſtellen der Deutſchen Reichspoſt haben in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1934 insgeſamt 140 000 Störungen des Rundfunkempfangs beſeitigt. Von den Stö⸗ rungen entfielen auf: Kleinmotoren, elektriſche Apparate aller Art für den Haushalt, Gewerbe und Landwirtſchaft 30 v. H., Fehler in der eigenen Empfangsanlage 24 v. H., atmoſphä⸗ riſche Störungen oder Störungen aus nicht feſtſtellbarer Arſache 18 v. H., Hochfrequenzheilgeräte 7 v. H., elektriſche Bahnen 4 v. H., elektromediziniſche Apparate 3 v. H., behörd⸗ liche Anlagen 2 v. H. 48 v. H. der Störungen wurden durch Maßnahmen an den ſtörenden Anlagen und 31 v. H. an den geſtörten Empfangsanlagen beſeitigt. In 22 v. H. der Stör⸗ fälle wurden Störſchutzmittel an den ſtörenden Anlagen an⸗ gebracht. — Betriebsführer werden in die Arbeitsfront aufge⸗ nommen. Da aus vielen Teilen des Reiches beim Zentral⸗ büro der Deutſchen Arbeitsfront ſtändig Anfragen einlaufen, wie ſich der Aufruf des Führers der Wirtſchaft über den Eintritt der Betriebsführer in die Deutſche Arbeitsfront zu der durch den Führer der Deutſchen Arbeitsfront ange⸗ ordneten Aufnahmeſperre verhält, ſtellt der Informations⸗ dienſt der Deutſchen Arbeitsfront feſt, daß auch während der derzeitigen Aufnahmeſperre die Aufnahme von Betriebs⸗ führern in die Deutſche Arbeitsfront geſtaktet iſt. 8 8 Außerkursſetzung der Reichsſilbermünzen im Nenn⸗ betrag von 3 Mk. und 3 RM. Der Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen hat durch Verordnung vom 6. Juli 1934 die Reichsſilbermünzen im Nennbetrage von 3 Mk. und 3 RM. Wirkung vom 1. Oktober 1934 ab außer Kurs geſetzt. Von dieſem Tage an gelten dieſe Münzen nicht mehr als geſetz⸗ liches Zahlungsmittel und brauchen von Privaten nicht mehr in Zahlung genommen zu werden. Sie werden aber noch bis zum 31. Dezember 1934 einſchließlich von den Reichs⸗ und Landeskaſſen in Zahlung genommen oder um⸗ gewechſelt. Warnung vor Zuzug nach Berlin! Es iſt immer noch zu wenig bekannt, daß nach dem Geſetz zur Regelung des Arbeitseinſatzes vom 15. Mai 1934 und der dazu ergangenen Anordnung für die Stadtgemeinde Berlin vom 17. Mai 1934(abgedruckt im Reichsanzeiger Nr. 114 vom 18. Mai 1934) die Arbeitsaufnahme für Perſonen, die am 18. Mai in der Stadtgemeinde Berlin und den umliegenden Gemeinden keinen Wohnort hatten, 1 5 mit Zuſtimmung der zuſtändigen Arbeitsämter erfolgen ann. Arbeitſuchende werden daher dringend davor gewarnt, ohne Zuſtimmung eines Berliner Arbeitsamtes zur Arbeits⸗ aufnahme nach Berlin zuzuziehen. 5 e „Er hat die Katze im Sack gekauft!“ Man erzählt von Till Eulenſpiegel, daß er eine Katze in ein Haſenfell nähte, in einen Sack ſteckte und den Kürſchnern als einen Haſen verkaufte... Es iſt alſo die alte Geſchichte vom unbeſehenen Einkauf vom ent⸗ täuſchten Käufer, wenn man ſagt:„Er hat die Katze im Sack gekauft!“ Heute ſollte es eigentlich niemand mehr paſſieren,„die Katze im Sack zu kaufen“, wenngleich man beim Einkauf für den Tagesbedarf oder für den allgemeinen Gebrauch eine Reihe von Waren in der ihnen eigenen Verpackung alſo tatſächlich doch unbeſehen, kauft. Dennoch, man kann es mit gutem Gewiſſen tun, denn die Herſteller dieſer Waren, der ſogenannten„Marken⸗ artikel“, können es ſicherlich nicht wagen, nach der Me⸗ thode eines Eulenſpiegel unter der ſchützenden Hülle der Verpackung den Käufer zu täuſchen. Markenartikel müſſen das halten, was ſie verſprechen! Schließlich iſt der Kauf der Markenartikel kein einmaliger Gelegenheitskauf wie in der Eulenſpiegel⸗Erzählung. Gerade das Gegenteil trifft zu, weil in der Höhe des Umſatzes der Markenartikel das ſtändig notwendige Vertrauen des Käufers zur Güte und Preiswürdigkeit begründet liegt. 0 Bedenken Sie auch! Ueberall iſt der Markenartikel in der gleichen Aufmachung und Packung, in der gleichen Güte und in der gleichen Preisſtellung anzutreffen. Dabei hat er immer eine eigene Note, indem ihm die„Marke“ als Herkunftsbezeichnung, als geſchütztes Warenzeichen, bei⸗ gegeben iſt. So iſt mit dem Verkauf der Markenartikel — im Gegenſatz zu dem„Gelegenheitsverkauf“ eines Till Eulenſpiegel— ſtets das Streben nach zeiſtungsſteigerung notwendig verbunden. Der Käufer aber hat den Vorteil! Schon im voraus, ohne Prüfung der Ware, hat er durch die„Marke“ die Gewähr für die erwartete Güte. Wer deshalb heute be⸗ währte Markenartikel kauft, kauft ſie zwar„unter der Hülle“ wie„die Katze im Sack“, vermeidet aber dennoch Enttäuſchungen, denn er kauft immer Qualitätsware! „ GO Aeethiene im Der 31. Auguſt, der Endtermin für die Einſichtnahme in die Abſtimmungsliſten, die bei den ſaarländiſchen Ge⸗ meindebehörden aufliegen, rückt immer näher. Das Verant⸗ wortungsbewußtſein an der deutſchen Saar⸗Sache fordert ge⸗ bieteriſch daß auch der letzte Saarländer an die Wahlurne geht. Wir richten deshalb an alle im Reiche anſäſſigen Saar⸗ deutſchen den eindringlichen Appell, nicht läſſig zu ſein und ſich rechtzeitig um die Sicherung ihres Wahlrechts zu kümmern. Aller Patriotismus iſt unnütz, wenn ſich die Saar⸗ länder nicht voll und 5 für ihre Belange ein⸗ etzen. So iſt es an der Zeit und dringend geboten, durch einen Bekannten im Saargebiet zu erfahren, ob der Eintrag in die Wahlliſte dort auch wirklich erfolgt iſt. Es empfiehlt ſich, eine ſchriftliche Beſtätigung darüber beſorgen zu laſſen. Keine Mühe darf zu viel ſein, wenn es gilt, eine Stimme zu ſichern.— Sammelformulare genügen in keinem f ge⸗ jeder Stimmberechtigte muß vielmehr ſeine Unterſchrift ge⸗ ſondert abgeben. 5 Wetterbericht „Kühle Witterung hält noch einige Tage an. Durch⸗ zug einiger Regenſchauer, aber keine nachhaltige Verſchlech⸗ terung. . Neues aus aller Welt 4 Raubüberfall auf der Landſtraße. Auf der Bezirks⸗ ſtraße bei Aiglkofen(Bayern) wurde auf Fräulein Gall aus München ein ſchwerer Raubüberfall verübt. Als das Fräu⸗ lein mit ſeinem Rad durch den Wald fuhr, ſprang plötz⸗ lich ein Mann aus dem Walde und ſtieß die Ahnungsloſe ſamt dem Fahrrad mit voller Wucht über die Böſchung. Da die Ueberfallene ſich zur Wehr ſetzte und laut um Hilfe rief, ſteckte ihr der Unhold ein Taſchentuch in den Mund. Als Paſſanten auf die Hilferufe aufmerkſam wurden, ent⸗ wand der Räuber dem Fräulein das Handtäſchchen mit dem Geld und floh. A Pilzvergiftungen. Nach dem Genuß von Pilzen, die er in den Waldungen ſammelte, iſt der Maurer Paul Lin⸗ genhoel von Augsburg ſchwer erkrankt.— In Ruderting hatte ſich die Familie Bierlinger aus ſelbſtgeſuchten Pilzen ein Eſſen bereitet, von dem die Mutter und zwei Kinder genoſſen. Alle erkrankten darauf ſchwer an Vergiftung. Ab Großfeuer in Lokomotivfabrik. Auf dem Fabrikge⸗ lände der Lokomotivfabrik von Orenſtein und Koppel in Nowawes bei Potsdam brach ein Großfeuer aus. Die alte Kupferſchmiede, der Führerhaus⸗ und Rahmenbau wurden ſehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. 4 An der Jugſpitze ködlich abgeſtürzt. Auf der öſter⸗ reichiſchen Seite der Zugſpitze iſt der Bankier Denz aus Amſterdam, ein bekannter holländiſcher Alpiniſt, abgeſtürzt. Seine Leiche wurde am Fuße einer 250 Meter hohen Wand aufgefunden. Bankier Denz war vor allem auch als Dolo⸗ mitenkletterer bekannt. ai Eiſenbahnräuber erbeuten 150 000 Zloty. Auf der Eiſenbahnlinie Zyrardow— Warſchau wurde der Poſtwagen eines Eiſenbahnzuges beraubt. Die Täter, die 150 000 Zloty(etwa 70 000 Mark) erbeuteten, konnten bisher nicht ermittelt werden. ib Feldwebel vom Poſten erſchoſſen. In der Nacht iſt vor dem Pulvermagazin des Artillerieübungsplatzes von Fontainbleau bei Paris ein Feldwebel, der eine Inſpek⸗ tionsrunde abhielt, von dem Poſten erſchoſſen worden. Der Feldwebel hatte unterlaſſen, ſich vorſchriftsmäßig zu klei⸗ den und hatte auf die Anrufe der Poſten nicht geantwortet. Großfeuer.— kein Waſſer im Dorfbrunnen. Cottbus, 14. Auguſt. In der Nacht vom Montag brach im Neuendorf ein Feuer aus, das ſieben Gebäude in Flam⸗ men letzte. Der Waſſermangel im Dorfbrunnen verzögerte das Eingreifen der Wehren. Es mußte etwa eineinhalb Kilometer Schlauch gelegt werden, um überhaupt Löſch⸗ waſſer zu bekommen. Alle Erntevorräte ſind vernichtet, die landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte bis zur Un⸗ kenntlichkeit zerſtört. In den Flammen ſind wertvolle Vieh⸗ beſtände und alles Federvieh umgekommen. Es wird Brandſtiftung vermutet. 118 Gebäude niedergebrannt. Warſchau, 14. Auguſt Die Ortſchaft Mokre in der Woje⸗ wodſchaft Lodz wurde von einem Großfeuer heimgeſucht, dem 118 Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude zum Opfer fielen. Insgeſamt ſind 160 Bewohner des Dorfes obdachlos ge⸗ worden. Ein Teil des Viehbeſtandes konnte nicht gerettet werden, obwohl 17 Feuerwehren am Löſchwerk beteiligt waren. Drei Tote durch Pitzvergiftung Coſel, 15. Auguſt. Die in Groß⸗Neukirch wohnende Fa⸗ milie Jakuwietz wurde von einem ſchweren Unglück heimge⸗ ſucht. In der vergangenen Woche hatte der Sohn der Witwe Jakuwietz Pilze aus dem Walde heimgebracht. Nach dem Genuß des Pilzgerichtes ſtellten ſich bei den drei Familien⸗ mitgliedern ſchmere Vergiftungserſcheinungen ein, denen die Witwe, die Schwiegertocher und der Sohn zum Opfer Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerg 5.35 Bauernfunk, Wetter; 5.45 Choral; 5.50 Gymnaſtil 15 6.15 Frühmuſik; 6.40 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetter, 6.55 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen; 8.15 Gyp⸗ naſtik, 8.35 Funlſtille; 10 Nachrichten; 11.25 Funkwerbungs konzert; 11.55 Wetter; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nah, richten, Saardienſt; 13.10 Lokale Nachrichten, Wetter; 130 Mittagskonzert II; 13.50 Zeit, Nachrichten; 14 Mittags, konzert III; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde; 194 Zeit, Wetter, Bauernfunk, 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22.20 Zeit, Nachrichten; 22.35 Du mußt wiſſen.. 22.45 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 16. Auguſt: 10.10 Berühmte Sänger; 1040 Lieder von Joſeph Haas; 11.10 Funkſtille; 15 Kinderſtunde 17.30 Klaviermuſik; 18 Viſion der Sieoenbürgiſchen Land⸗ ſchaft; 18.15 Familie und Raſſe; 18.25 Spaniſch; 19 Schw, biſche Volksmuſik, 19.30 Saarumſchau; 19.50 Eröffnung der Funkausſtellung, Anſprache des Reichsſendeleiters; 20.10 Beim Rundfunk— unſere Sendung, Streiflichter über das Funk ſchaffen; 21 Venezianiſches Zwiſchenſpiel; 22 Unterhaltungs⸗ muſik; 23 Unterhaltungsmuſik. Freitag, 17. Auguſt: 10.10 Orgelkonzert; 10.40 Fu ſtille; 11 Eröffnung der Funkausſtellung, Anſprache Reichs propagandaminiſter Dr. Göbbels; 15.30 Erinnerung an Spaß; 17.30 Von allerlei Tieren— ein luſtig Muſizieren; 4825 Aerztevortrag; 19 Wir ſind von einem flotten Schlag; 1945 g Politiſcher Kurzbericht; 20.10 Fortſetzung der Sendung: Wir lind von einem flotten Schlag; 21.40 Der Schatzgräber, Bauernpoſſe; 22.45 Sportvorſchauß 23 Unterhaltungsmuft⸗ ü Samstag, 18. Auguft: 10.10 Unterhaltungskonzert; 8 Stimme der Grenze; 18.20 Tanzmuſik; 19 Die Kardoſh⸗ fänger ſingen; 19.35 Straßenweltmeiſterſchaft 1934, Endkampß der Straßenmeiſterſchaft für Berufsfahrer, dazwiſchen Schall platten, 20.05 Saarländiſche umſchau; 20.15 Großer, bunker g Abend; 22.40 Fortſetzung des oßen bunten Abends. g Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 16. Auguſt: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus, 14.40 Kinderſtunde; 17.30 Deutſche Ge⸗ ſpräche; 17.50 Aus Zeit und Leben; 18.15 Familie und Raſſe. 18.25 Spaniſch; 18.50 Südweſtdeutſche Schiffahrt, Funkfolge; 19.30 Saarumſchau; 19.50 Anſprache des Reichs ſendeleiters zur Eröffnung der Funkausſtellung; 20.10 Dei Rundfunk— unſere Sender, Streiflichter über das Funk ſchaffen, 21 Venetianiſches Zwiſchenſpiel; 22 Pfälzer Gekriſchh 23 Nachtmuſik. f Freitag, 17. Auguſt: 11 Eröffnung der Funkausſtellung, Anſprache Reichsminiſter Dr. Göbbels; 14.40 Stunde det Frau; 15.20 Kunſtbericht der Woche; 17.30 Zum 125. Ge⸗ burtstag des Pfälzer Dialektdichters Karl Ehriſtian Gott fried Nadler; 17.45 Lustige Weiſen auf dem Akkordeon; 18.38 Bismarck und deutſche Sozialverſicherung, Zwiegeſpräch; 15 Aus dem Domgarten von Speyer; 19.45 Politiſcher Kurz⸗ bericht; 20.10 Abendkonzert; 22.35 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Kleine Anterhalkung; 23 Deutſche Meiſter⸗ balladen. Samstag, 18. Auguſt: 11.30 Schallplattenkonzert, mit Funkberichten vom Endkampf, vom Start und den erſten Runden der Radweltmeiſterſchaften; 12.30 Internationale Tanzkapellen ſpielen; 14.30 Fröhliches Wochenend; 15.10 Lernt morſen; 15.40 Quer durch die Wirtſchaft; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Stegreiſſendung; 18.35 Wir bauen eine Ausſtellung, Vortrag; 19 Tageszeiten des ſingenden Dorfes; 19.45 Europameiſterſchaften 1934: Entſcheidung im 100 Meeer⸗ Rückenſchwimmen um den Ehrenpreis; 20.05 Saarländiſche Umſchau, 20.15 Buntes Konzert; 23 Heut tanzen wir, heut tanzen wir, bis um 12 in der Nacht; 2 Luſtige Potpourris. IN N. S. O. A. p., Ortsgruppe Sectenheim. Heute abend ſpricht der Reichsbauernführer Walter Darré anläßlich einer großen Wahlkundgebung über den Reichs⸗ ſender Stuttgart. Die Rede ſoll im Hausempfang abgehört und ſolche Volksgenoſſen hierzu eingeladen werden, die kein Radio beſitzen. 5 Die große Rede des Führers Adolf Hitler am Freitag, 17. Auguſt, abends, wird als Gemeinſchaftsempfang in der Schulturnhalle mit Großlautſprecher durchgeführt. Die Volksgenoſſen werden hierzu eingeladen und ge⸗ beten, zahlreich zu erſcheinen. Kriegerbund(K. K. S.⸗Abt.) Mhm.⸗Seckenheim. Heute abend 8.30 uhr im Lokal„Zum Reichsadler“ wichtige Mitglieder⸗Verſammlung. Es iſt Pflicht aller Schützenkameraden, daran teil⸗ zunehmen. Der Vereinsſchießwart. Turnverein 98, Mannheim-Seckenheim E. U. Das wegen der Landestrauer verschobene Sommernachtſest in sämtlichen Räumen und Plätzen des Tv. 98 mit musikalischen und sonstigen Darbietungen findet nun am 18. und 19. August statt. Eintritt frei! 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Nts,, nachmittags 5 Uhr vom Trauerhause, Rheinfelderstraße 10 aus statt. Achtung! Achtung Geschäftsverlegung und Empfehlung Der verehrlichen Einwohnerschaft von Seckenheim und Umgebung zur gefl. Kenntnis, daß ich mein Elektro- Installationsgeschäft nach meinem Hause, Säckingerstraße 1 verlegt habe. Gleichzeitig eröffne ich meinen Laden und Offeriere: Beleuchtungskörper, Heiz- und Kochgeräte, Bügeleisen, Föhn, Heizkissen, Taschenlampen, Fahrradlampen, Batterien, Glühbirnen, Radio- Apparate usw. Für das mir seither entgegengebrachte Vertrauen danke ich bestens und bitte dasselbe mir auch fernerhin bewahren zu wollen. Wilhelm Naufelder Elektro-Installationsgeschäft und Radio, Radio- und Auto-Akkumulatoren-Ladestation. Taglohn— Zettel für Bauhandwerker f nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in 0 Druckerei des„Neckar⸗Bote