. v Nuo auen a unsdus pe D d 2 05 85 5 5 * 8 2. 2 555 2 8 S 31 d Gu . ee, Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 ee een für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Werbkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich! Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 84. Jahrgang Hindenburgs Vermächtnis Noch einmal ſpricht der große alte Mann, den die deutſche Nation vor wenigen Tagen im Denkmal von Tannenberg zum letzten Ausruhen von einem gewaltigen Leben geleitet hat, zu ſeinem Volk. Am Abſchluß ſeiner Erdenlaufbahn hat ſich Hindenburg noch einmal zu ſeiner pollen Größe erhoben, hat den Blick gerichtet auf die Jahre vergangenen Ringens und Mühens, hat ſtolz an der Stelle, wo er den Weg verließ, die Richtung angegeben, auf der das deutſche Volk in ſeinem Geiſte in die Zukunft marſchie⸗ ren wird. Es iſt, als ob er nochmals unter uns ſtünde, und mit ſeinen gütigen Augen und ſeiner klaren Stimme zu uns ſpräche von dem, was ihn ſein ganzes Leben bewegte. Das Teſtament Hindenburgs iſt ein ergreifendes Ab⸗ ſchiedswort an ſein deutſches Volk. In ihm hat er ſich noch einmal als der Mann gezeigt, als den wir ſeit je kannten und als der er in uns weiterleben wird: als der große Deutſche. Ergreifend für uns deshalb, weil nicht Wehmut aus den Worten des Vermächtniſſes ſpricht, ſondern der Stolz und die Zuverſicht, mit der Hindenburg von uns ging. „Nur meine feſte Zuverſicht zu Deutſchlands unverſiegbaren Quellen gab mir den Mut, die erſte und zweite Wahl zum Reichspraſidenten anzunehmen. Dieſer felſenfeſte Glauben verlieh mir auch die innere Kraft, mein ſchweres Amt unbe⸗ irrt durchzuführen.“ Dieſe feſte Zuverſicht, dieſer unerſchütterliche Glaube war Hindenburgs Größe im Leben und im Tode, iſt ſein Vermächtnis, das er uns mitgibt und das fortleben wird ſolange es Menſchen gibt, die deutſchen Stammes und deut⸗ ſchen Geiſtes ſind. Und in ſtummer Ergriffenheit ſteht das junge Deutſch⸗ land, wenn es von dieſem Manne die Worte lieſt:„Ich danke der Vorſehung, daß ſie mich an meinem Lebensobend die Stunde der Wiederauferſte⸗ hung hat erleben laſſen.“ In einem weltgeſchichtlichen Dokument, wie es das Teſtament Hindenburgs iſt und bleiben wird, iſt ein ſolche; Bekenntnis für den neuen Staat, der mit dem Willen und dem Mitwirken des Reichspräſidenten aufgebaut wurde, Ehre und Verpflichtung zugleich. Gerade in dieſen Tagen, in denen das deutſche Volk ſich rüſtet, ſeine Stimme zu erheben, um im Geiſte des großen Toten ſich zu dem Vollſtrecker ſeines Vermächtniſſes, dem Führer und Künder der deutſchen Zukunft zu bekennen, ſtehen die ſchlichten und kraftvollen Worte dieſes Teſtamen⸗ tes als große Mahnung über uns. Das Teſtament Hindenburgs iſt gewidmet„Dem deutſchen Volk und ſeinem Kanzler“. Dieſes Wort erfaſſen wir gerade in dieſen Tagen in ſeiner vollen Bedeutung. „Der Herr Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg iſt nicht tot, er lebt“— dieſes Wort des Füh⸗ rers hat ſich in dieſen letzten Worten Hindenburgs an das deutſche Volk neu bewieſen—„denn indem er ſtarb, wan⸗ delt er nun über uns inmitten der Unſterblichen unſeres Volkes, umgeben von den großen Geiſtern der Vergangen⸗ heit, als ein ewiger Schutzherr des Deutſchen Reiches und der deutſchen Nation.“ Die ganze deutſche Oeffentlichkeit iſt ſich einig, daß Hin⸗ denburgs politiſches Teſtament ein für jeden Deutſchen ehr⸗ würdiges Dokument von höchſter geſchichtlicher und politi⸗ ſcher Bedeutung iſt, das ſich nicht nur an das deutſche Volk, ſondern an die Gemeinſchaft der Völker richtet. In den ernſt⸗ haften und ehrlich um Objektivität bemühten Kreiſen des Auslandes ſpricht man denn auch mit aller Ehrfurcht vom Vermächtnis des großen Deutſchen.„Hindenburg huldigt Hitler“, ſo überſchreiben däniſche Blätter die Veröffentli⸗ chung. Die demokratiſche„Politiken“ bezeichnet das Teſta⸗ ment als ein„Ja für Hitler“ und ſpricht davon, daß das verſtorbene Staatsoberhaupt, der Feldmarſcholl und Reichs⸗ präſident, dem neuen Staatsoberhaupt, dem Führer und Reichskanzler, ſeine Stimme und eine Art moraliſcher Sank⸗ tion gegeben habe. Empörung und Entrüſtung muß jeden Deutſchen dage⸗ gen befallen, wenn er lieſt, daß ſelbſt das Vermächtnis dieſes großen Mannes, dem die Achtung der ganzen Welt gehörte, zu niedriger Verleumdung und gehäſſiger Hetze mißbraucht wird. So in den franzöſiſchen Blättern. Während die einen den Anſchein zu erwecken verſuchen, als ob das Teſtament in allen ſeinen Teilen nicht echt ſei() und die anderen den Umſtand unterſtreichen, daß es erſt 13 Tage nach dem Tode des Reichspräſidenten und kurz vor der Volksabſtimmung veroffentlicht wird, wouen wieder andere darin keine keſtloſe Anerkennung der politiſchen Ziele des Führers erblicken(). Es iſt der immer wiederkeh⸗ rende krampfhafte Verſuch der franzöſiſchen Blätter, zu intrigieren und alles, was in Deutſchland vor ſich geht, zu verwiſchen und zu trüben, um es der Oeffentlichkeit, in ent⸗ ſtellter Form vorſetzen zu können.„Echo de Paris veröf⸗ ſentlicht das Teſtament mit dem Zuſatz, daß der erſte im Jahre 1919 geſchriebene Teil beſtimmt authentiſch ſei. Im ganzen genommen ſtelle es eine kräftige Propa⸗ ganda für den Führer dar.„Journal“ erklärt, man wiſſe nicht, ob der zweite Teil ebenfalls von der Hand Hin⸗ denburgs geſchrieben ſei, kommt aber auch zu der Schlußfol⸗ gerung, daß der verſtorbene Reichspräſident das Werk Hit⸗ lers anerkenne und dem Führer ſeinen Dank ausſpreche. z Petit Journal“ erklärt, es ſei noch nicht möglich, eine Aus⸗ ſprache über die Echtheit des Teſtamentes zu eröffnen. Wäh⸗ rend alſo dieſe drei Blätter die Anſicht vertreten, daß das Fchriftſtüc eine volle Anerkennung Hitlers und ſeiner Po⸗ 15 ſei, aber zwiſchen den Zeilen den hilflos anmutenden Verſuch unternehmen, ſeine Echtheit in Zweifel zu ſtellen, it der„Matin“ ganz entgegengeſetzter Auffaſſung. Freitag, den 17. Auguſt 1934 Nr. 191 Heute ſpricht der Führer! Ganz Deutſchland hört ihn.— Gewaltige Demonſtrakionen des Verkrauens. Berlin, 17. Auguſt. Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Der Füh⸗ rer ſpricht am Freitag, den 17. Auguſt, abends 8,30 Uhr bis 10 Uhr vom Hamburger Rathaus über alle deutſchen Sender. 5 Dieſe große Rede rzird vom ganzen deutſchen Volk ge⸗ hört. Die Organiſationen der NSA haben dafür im weiteſten Umfang Gemeinſchaftsempfang vorbereitet. Nähe⸗ res iſt durch die jeweilige örtliche Preſſe zu erfahren. Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Es darf am Freitagabend in Deutſchland Niemanden geben, der die Rede des Führers nicht hörke. Neben den großen gemeinſamen Kundgebungen ſollen ſich diejenigen, die nicht daran keilnehmen können, zum ge⸗ meinſchaftlichen Empfang in den Wohnungen verſammeln. Volksgenoſſen ohne Rundfunk ſolien von ſolchen. die Rundfunk beſitzen, eingeladen werden, mit ihnen zuſam⸗ men die Rede des Führers zu hören. Die Kundgebungen auf öffenklichen Plätzen, die die Rede des Führers übertragen, müſſen gewaltige Demonſtratio⸗ nen der Einheit und des Verkrauens des deulſchen Volkes zu Adolf Hitler werden. Hamburg rüſtet zum Empfang Das Programm des Staaksbeſuches des Führers. Hamburg, 17. Auguſt. Die Nachricht, daß der Führer der Freien und Hanſe⸗ ſtadt Hamburg einen offiziellen Beſuch abſtatten und von hier, dem Ausfallstor Deutſchlands zur ganzen Welt, ſeine große Rede an das deutſche Volk halten werde, hat ein ge⸗ waltiges und freudiges Echo gefunden. Eine fieberhafte Un⸗ ruhe hat die ſonſt ſo„kühlen“ Hamburger und nicht weniger das Hamburger Hinterland und die Nachbarſchaft ergriffen. Bereits am Mittwoch wurden die organiſatoriſchen Vorbereitungen begonnen. 24 Stunden ſpäter waren ſchon Tauſende fleißige Hände dabei, dem Stadtbilde einen feier⸗ lichen und würdigen Rahmen zu geben. Auf dem Adolf Hitler⸗Platz vor dem Rathauſe werden neben den Fahnenmaſten auch Pilz⸗Lautſprecher aufgeſtellt, die erſt⸗ malig in Hamburg Verwendung finden und die Worte des Führers in die benachbarten Straßenzüge tragen ſollen. Den gleichen farbenfrohen Schmuck zeigen bereits die ſie⸗ ben anderen großen Plätze Hamburgs, auf denen Uebertragungen ſtattfinden. Ein beſonders feſtliches Bild aber wird endlich der Hafen bilden, den der Führer auf einer Rundfahrt beſuchen wird. Das Programm Der Führer trifft um 13 Uhr auf dem Flugplatz in Fuhlsbüttel ein. Auf dem Flughafen nehmen die Ehrenab⸗ ordnungen der Reichsmarine, der nationalen Verbände ſo⸗ wie eine Ehrenhundertſchaft der Landespolizei mit Fahnen, Muſik und Spielmannszug Aufſtellung. Nach Abſchreiten der Front fährt der Führer zum Rathaus, wo der feierliche Empfang durch den Senat der Freien und Hanſe⸗ ſtadt Hamburg ſtattfinden wird. . 2—2 Der Berliner Korreſpondent der„Times“ ſagt zu dem politiſchen Teſtament des Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg, das Dokument überlaſſe Hitler, wenn nicht direkt, ſo doch indirekt, das Schickſal Deutſchlands. Da es drei Tage vor der Abſtimmung herauskommt, dürfte es, nach Anſicht des Korreſpondenten, einen großen Einfluß auf Leute aus⸗ üben, die noch nicht beſchloſſen hätten, ihr Ja abzugeben. Im Gegenſatz zu den Kommentaren ihrer Berliner Kor⸗ reſpondenten machen die Schriftleitungen engliſcher Blätter ſelbſt zum Teil recht gehäſſige und hämiſche Bemerkungen, die denen der Pariſer Blätter nicht viel nachſtehen. So ſagt„Daily Expreß“ ironiſch, plötzlich ſei„das lange ver⸗ mißte Dokument gefunden worden“. An ſeiner Echtheit ſei kein Zweifel möglich, denn Herr von Papen ſetze ſich dafür ein. Die weiteren Ausführungen des Blattes ſind üble Ver⸗ leumdungen der deutſchen Propaganda. Ebenſo wenig Gnade findet das politiſche Teſtament Hindenburgs vor den Augen des„Daily Herald“, der auch in ironiſcher Form den Inhalt und die Gunſt des Zeitpunktes, in dem es er⸗ ſchien, beklagt.„Daily Telegraph“ überſchreibt ſeine Mel⸗ dung:„Hindenburg vermacht Deutſchland an Hitler“. In ſeinem Leitartikel nennt das Blatt die Veröffentlichung im gegenwärtigen Augenblick ein Meiſterwerk der Propa⸗ ganda. Das Blatt geht in ſeiner Enttäuſchung über den In⸗ halt des Teſtamentes ſoweit, Hindenburg einen Opportuni⸗ ſten zu nennen. Es verſucht ferner, den Sinn und Inhalt durch den Hinweis darauf herabzuſetzen, daß das Teſtament vom 11. Mai datiert ſei. News Chronicle“ erklärt u. a., Reichspräſident von Hindenburg enttäuſche die Leute, die gehofft hätten, er werde einen Nachfolger ernennen. Aber er zeige, daß er„mindeſtens bis zum Mai“() Vertrauen zu Hitler hatte. Uns Deutſche ficht die niedrige Geſinnung, die aus dieſen Stimmen spricht, nicht an, für uns iſt Hindenburgs Ver⸗ mächtnis heilig. Hindenburg hat ſich auch darin in klar⸗ ſter Form für Hitler entſchieden. Das deutſche Volk wird am Sonntag das Gleiche tun. 5 an die Gemeindebehörden des Ausſtellungsorkes zurückzu⸗ Um 17 Uhr fährt der Führer vom Rathaus zur Be⸗ ſichtigung der hamburgiſchen Hafenanlagen. Für die Zeit von 18 bis 20 Uhr ſind eine Reihe von Empfän⸗ gen im Hotel„Atlantik“ vorgeſehen. Um 20,30 Uhr ſpricht der Führer vom Rakhausſaal über alle deutſchen und viele ausländiſche Sender zum deukſchen Volk. Nach Beendigung der Rundfunkrede wird er nach einer An⸗ kündigung der Gauleitung vom Balkon des Rathauſes zu den verſammelten Maſſen das Wort nehmen. Für den Abend hat Hamburg noch eine beſondere Ueberraſchung vorbereitet: eine feſtliche Illumina⸗ tion der ganzen Stadt. Es bedarf keiner Betonung, daß dom Adolf Hitler⸗Platz aus, der einen wundervollen Durch⸗ blick auf die ſo reizvolle Binnenalſter geſtattet, dieſe Fenſter⸗ illumination ein prachtvolles Bild geben wird. So hat das ſchöne Hamburg alles getan, ſich zum Emp⸗ fang des Reichskanzlers zu ſchmücken. Es weiß die hohe Ehre, daß der Führer gerade von hier aus ſprechen wird, wohl zu ſchätzen. Gemeinſchaſtsprogramm im Rundfunk Anläßlich des Führerbeſuchs in Hamburg. Die Reichsſendeleitung teilt mit: Bei Gelegenheit des Staatsbeſuches, den der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler am Freitag, den 17. Auguſt, der Freien und Hanſe⸗ ſtadt Hamburg abſtattet, werden alle deutſchen Sender von mittags 1 Uhr bis abends 11 Uhr Gemeinſchaftsprogramm von Hamburg ſenden. Das Programm ſieht vor: Funkbericht von der Ankunft des Führers in Ham⸗ burg und Uebertragung ſeines Eintreffens im Rathaus. Nachmittags wird das Mikrophon durch den Ha mbur⸗ ger Hafen wandern. Zwiſchendurch gibt es Unterhal⸗ kungsmuſik aller Art, die in den ſpäteren Nachmittagsſtun⸗ den fortgeſetzt wird mit einem Rundgang durch be⸗ kannte Stätten in der Umgebung Hamburgs. Innerhalb dieſer bunten Ausflüge bietet ſich die Gelegenheit, den Hörern auch einige Bilder aus dem Leben des neuen Ham⸗ burg zu zeigen. Abends um 8.15 Uhr erfolgt dann der Funkbericht und die Uebertragung der Führer⸗ rede aus dem großen Saal des Hamburger Rathauſes, mit deren Ende gegen halb 11 Uhr zu rechnen iſt. Von da ab bleiben die Sender weiter zuſammengeſchloſſen, ſchalten auf Berlin, von wo aus der Tag in Marſch⸗ und Tanzmuſik ausklingt. Mit heiter beſchwingten Weiſen endet das Tagesprogramm dann um 1 Uhr nachts. Fahnen heraus! Berlin, 16. Auguft. Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Am Freitag, den 17. Auguſt, ſpricht der Führer zum deulſchen Volk. Am Sonnkag legt das deulſche Volk durch ein einſtimmiges„Ja“ ſein Treuebekenntnis zum Führer und Volkskanzler ab. Dieſe Tage ſollen Jeſttage der Nation ſein. Deshalb geht an die Bevölkerung der Ruf: Heraus mit den Fahnen! Bom 17. bis 19. Auguſt wehen in Skadt und Land die Banner der Nation. Von allen Fenſtern und Türmen ſollen die Siegeszeichen des erwachten Deukſchland grüßen. Sie ſollen der Welt zeigen, daß die deulſche Nation und ihr Jührer eins ſind. Dr. Goebbels Reichspropagandaleiter der NSDAP. Alle öffentlichen Gebäude flaggen Das deutſche Volk bekennt ſich am 19. Auguſt geſchloſſen 13 freudig zu ſeinem Führer und Reichskanzler Adolf Hit⸗ er. Aus dieſem Anlaß flaggen auf Anordnung der Reichs⸗ regierung vom Freitag, den 17., bis einſchließlich Sonntag, den 19. Auguſt. ſämlliche Gebäude des Reiches, der Län⸗ der, der Gemeinden, der Körverſchaften des öffentlichen Rechts und der öfſenklichen Schulen. Dieſe Anordnung wird hiermit den Behörden amtlich mit dem Hinzufügen bekanntgegeben, daß eine ſchriftliche Mitteilung der Anordnung an ſie nicht ergeht. . Nückſendung der Stimmſcheine An die Gemeinden des Ausſtellungsorties. Berlin, 17. Auguſt. Der Reichsminiſter des Innern hat die Landesregierun⸗ gen erſucht, die Gemeindebehörden anzuweiſen, die am Abſtimmungskage vor dem Wahlvorſtand ordnungsmäßig abgegebenen Sktimmſcheine bis zum 22. e an die Ge⸗ meindebehörden des Ausſtellungsortes zu überſenden. Diejenigen Wahlberechtigten, die von ihren Stimmſchei⸗ nen aus irgendwelchen Gründen keinen Gebrauch gemacht haben, werden in ihrem eigenen Intereſſe aufgefordert, die nicht benutzten Stimmſcheine bis zum gleichen 317 fenden. 5 Es gilt das Leben der Nation! Aufruf des Miniſterpräſidenten Göring. Berlin, 16. Auguſt. Der„Völkiſche Beobachter“ veröf⸗ fentlicht folgenden Aufruf des Miniſterpräſidenten Göring an das deutſche Volk zum 19. Auguſt: Meine lieben deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſ⸗ ſinnen! Adolf Hitler hat das deutſche Volk zum 19. Auguſt aufgerufen, darüber zu entſcheiden, ob es mit der Vereini⸗ gung der Aemter des Reichsoberhauptes und Reichskanzlers in einer Perſon einverſtanden iſt. Wie immer, wenn der Führer das Volk ruft, gilt es eine Frage von ungeheuer weittragender Bedeutung für das Schickſal Deutſchlands zu entſcheiden. Generalfeldmarſchall von Hindenburg, der Schirmherr des deutſchen Volkes, iſt nicht mehr. In ſtummer und ehr⸗ fürchtiger Ergriffenheit gedenken wir des großen Helden. Er lebt in den Millionen deutſcher Herzen weiter. 1 Heute aber gilt es das Leben der Nation. Die Zukunft ſtellt an uns große, neue Anforderungen. Nach dem Willen des großen Verewigten hat das deutſche Volk die Hände nicht untätig und faſſungslos ob des ſchweren Verluſtes in den Schoß gelegt. Mit doppelten Kräften gehen wir viel⸗ mehr daran, in ſeinem Geiſte weiter zu arbeiten, zu kämp⸗ fen und zu ſiegen. Wir ſind nicht untätig, wir ſind aber auch keinen Augenblick unruhig geweſen in banger Sorge um die kommenden Wochen und Monate, um die Zukunft und die Frage, wer nunmehr an höchſter Spitze Deutſchlands Schutz und Schirm ſein ſolle. 5 Das deutſche Volk hat ſich in den ſchweren Tagen um ſeinen Führer zuſammengeſchloſſen, der im entſcheidenden Augenblick an die Spitze Deukſchlands krak und damit ſowohl das Vermächtnis des verewigten Generalfeldmarſchalls wie den Willen der Nation erfüllte. Mit dieſer genialen Tat iſt zugleich eine ſtaatspolitiſche Entſcheidung von weittragender Bedeutung gefallen. Ein Mann vereinigt in Deutſchland die höchſten, mächtigſten und verantwortungsreichſten Aemter des Reiches. In ſeiner Per⸗ ſon allein liegt das Schickſal unſeres Volkes. Der beſte und ſtärkſte Mann, der die Berechtigung zum Führer kauſendfach bewieſen, dem die Liebe und das Ver⸗ krauen aus jedem deutſchen Auge entgegenleuchket, iſt allein berufen, Deutſchland in lichte höhen zu führen. Adolf Hitler iſt auch der oberſte Garant der unbe⸗ ſchränkten Freiheit des deutſchen Volkes und des ehrlichen und aufrichtigen Friedens, im Innern und nach außen. Freiwillig fordert er jetzt die Stimme ſeines Volkes. So ſelbſtverſtändlich die Entſcheidung iſt, um ſo wichti⸗ ger iſt es, daß das ganze deutſche Volk in der Geſchloſſen⸗ heit, die uns der Führer geſchenkt hat, am Sonntag zur Wahlurne geht. Niemand darf fehlen und ſich des Vertrauens ſeines Jührers unwürdig erweiſen. Es gilt, der ganzen Welt eine machtvolle Demonſtration entgegenzuſtellen, die alle Lügen und Verdrehungen über das neue Deutſchland hinwegfegt. Es gilt zu zeigen, daß Adolf Hitler und das deutſche Volk eins geworden ſind, eins geworden im Denken, Handeln und Fühlen. Adolf Hitler hat ſein Volk aufgerufen, deutſcher Volks⸗ genoſſe, folge ſeinem Rufe und lege am Sonntag Dein freudiges und ehrliches Bekenntnis ab. General Göring hat ferner in ſeiner Eigenſchaft als preußiſcher Miniſterpräſident, als Reichsminiſter für die Luftfahrt, als Reichsforſt⸗ und Reichsjägermeiſter an alle n Behörden und Dienſtſtellen einen Aufruf erlaſſen, Aufruf des Reichsbiſchofs Berlin, 16. Auguſt. Der Reichsbiſchof und der Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, haben fol⸗ genden Aufruf erlaſſen: „Am 19. Auguſt 1934 iſt das deutſche Volk zur Ent⸗ ſcheidung aufgerufen. Aus Not und Verzweiflung hat unſer Führer und Kanzler das deutſche Volk zu ſeiner völkiſchen Beſtimmung zurückgeführt. Unſer Volk ſteht mit feſter Zu⸗ Her Bürgermeiſter von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 16 Sibylles roſiges Geſicht ſah lieb und weich aus der ge⸗ pufften Kapuze. „Hab gar keine Zeit, dieweil meine Muhme drüben warten wird auf mich. Sibylle Battenberg bin ich vom Wormſer Hauſe drüben am Rhein.“ Sie kniete wieder neben dem Büblein und ſtreichelte ſeine Wangen. „Und wie iſt denn dein Name, kleiner Mann?“ Der Knabe hob ernſt die hellen Augen.„Sebaſtian Sei⸗ denbender bin ich geheißen,“ und er faßte zutraulich ihre herabhängende Hand. Sie fuhr hoch und ſah fragend vom Kinde zur Mutter. „Sebaſtian Seidenbender? So ſeid Ihr verſippt mit dem großen Ratsherrn und Schultheißen Johann Fried⸗ rich?“ er Kleine nickte. „Es iſt mein Vater,“ ſagte er ſtolz. Die Mutter hatte ſich am Fuße des Kindes zu ſchaffen gemacht und achtete nicht auf die Reden der beiden. Sibylle hielt ſich ſekundenlang an der Stuhllehne, in⸗ deſſen alle Farbe aus ihrem Geſicht gewichen war. Mit großen Augen ſtarrte ſie auf die hagere, kniende Frau. 8 e N Und es ging wie ein dumpfes Brauſen über ſie hin. Die Ratsherrin hob ſich jetzt von den Knien, als ſie das Füßlein unterſucht hatte. a 8 5 „Es iſt nichts gebrochen, wohl nur ein wenig verſtaucht. Ich mache dir gleich einen Umſchlag, Bub.“ Sibylle fühlte, daß ſie etwas ſagen müſſe. „Man wird auf mich warten, unten am Advokaten⸗ haus Ich muß eilends hinab.“ b Da war die Frau ſchon aufgeſtanden. 5 Ich bedanke mich auch noch für Eure Hilfe, Jungfer Battenberg. Und ſo Ihr einmal Zeit und Luſt habt, be⸗ ſucht uns doch wieder.“ 0 Sie brachte Sibylle zur Tür. 5 1 Da hub von nebenan ein Stimmlein kläglich an zu weinen. verſicht am Anfang eines neuen Lebensabſchnitts. Wir alle ſind die lebenden Zeugen dieſer gewaltigen Wandlung, die wir fromm als die gnädige Fügung der Vorſehung be⸗ trachten. Solch ſichtbares Walten göttlicher Fügung mit unſerem Volke verpflichtet zu ganzer Hingabe und ganzem Vertrauen.„Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben.“ Unſer Führer braucht für das rieſengroße Werk des friedlichen Aufbaues das ungeteilte Vertrauen des ganzen Volkes. a Nach dem Heimgang des geliebten Vaters des Vater⸗ landes bleibt der Führer, der uns als Verheißung und In⸗ begriff unſerer völkiſchen Sehnſucht aus göttlichem Willen als der Geſtalter des deutſchen Lebens geſchenkt iſt. In ſteter Treue umgibt die evangeliſche Kirche Führer und Volk mit ihren Gebeten. Aber ſie ruft auch zu verantwor⸗ tungsbewußtem Handeln, wie es der 19. Auguſt fordert. Der Führer hat. indem er den Kampf gegen die volks⸗ feindlichen Mächte führte, eine ſtarke Hand auch über die evangeliſche Kirche gehalten. Dadurch iſt der Deutſchen Evangeliſchen Kirche die in der zu Ende gegangenen Epoche eine Zeik ſchwerer Heimſuchungen erlebt hat, die Möglich⸗ keit zurückgegeben, ſich ihrem Weſen gemäß als Glied des Volksganzen zu enkfalten. Am 19. Auguſt werden deshalb Volk und evangeliſche Kirche in Vertrauen und Treue dem Führer ihr Ja ſagen. Die kirchlichen Führer ſind verpflich⸗ kek, dieſe Kundgebung mahnend rechtzeitig zur Kenntnis aller evangeliſchen Volksgenoſſen zu bringen.“ . Mit Deinem 8 a!“ kämpfſt Du für einen Frieden der Ehre! papen bei Miklas Empfang durch den Bundespräſidenten.— Aeberreichung 25 Beglaubigungsſchreibens. Wien, 16. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt: Der neuernannte deutſche Ge⸗ ſandke, Franz von Papen, iſt Donnerstag in Begleilung des diplomatiſchen Perſonals der Geſandtſchaft beim Bun⸗ despräſidenten Miklas erſchienen, um ihm ſein Beglaubi⸗ gungsſchreiben zu überreichen. Der Geſandte wurde vom Kabinektskommiſſär, Dr. Galli, feierlich eingeholt. Eine Ehrenkompagnie leiſtete bei der An⸗ und Abfahrt unker den Klängen des Generalmarſches die Ehrenbezeugung. Bei der Ueberreichung des Beglaubigungsſchreibens, die nach Auslauſch freundſchaftlicher Anſprachen ſtattfand, waren Bundesminiſter Dr. Berger⸗Waldenegg und Kabinelktsdirek⸗ kor Klaſterfky anweſend. Vorher war Herr von Papen in Begleitung des deut⸗ ſchen Geſchäftsträgers, Prinzen Erbach, und ſeines Sekretärs von Tſchirſchky im Bundeskanzler⸗ amt erſchienen, um dem Generalſekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Peter, dem Bundesminiſter für Auswär⸗ tige Angelegenheiten, Berger⸗Waldenegg, und dem Bun⸗ f Dr. Schuſchnigg ſeinen Antrittsbeſuch abzu⸗ atten. Bei Aeberreichung des Beglaubigungsſchreibens Papens. Wien, 17. Auguſt. Bei der Ueberreichung des Beglaubigungsſchreibens hielt Geſandter von Papen folgenden Afſproches „Herr Bundespräſident! Vom Herrn deutſchen Reichs⸗ kanzler als außerordentlicher Geſandter und bevollmächtig⸗ ter Miniſter in beſonderer Miſſion nach Wien entſandt, habe ich die Ehre, Ew Exzellenz mein Beglaubigungsſchreiben zu überreichen, das zugleich von der Abberufung meines Herrn Amtsvorgängers Mitteilung macht. Indem ich das ehrenvolle Amt übernehme, die deutſche Regierung bei der öſterreichiſchen Regierung zu vertreten, bin ich mir der hohen Bedeutung und Verantwortung der Aufgaben bewußt, die dieſes Amt gerade unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen in ſich ſchließt. Es iſt der Wunſch der Reichsregierung und zugleich das letzte Bermächknis des verewigken Reichspräſidenten, Gene⸗ ralfeldmarſchall von Hindenburg an mich, daß das leider getrübte Verhältnis zwiſchen Deukſchland und Heſterreich wieder in normale und freundſchaftliche Bahnen geleitet werde. Mein vornehmiies Beſtreben wird es daher ſein, Sibylle fuhr zuſammen und horchte. „Es iſt nur das Schweſterlein,“ ſagte erläuternd der Bub,„es hat wohl Durſt.“ Da ſeufzte die Ratsherren. „Ach ja, man hat Tag und Nacht ſeine Plackerei mit den Kindern. Nun ruft wieder das Kleine nach mir, weil es Nahrung will. Wir Frauen ſind doch gar ſchlimm daran!“ Und die grämliche Falte auf ihrer Stirn wurde noch ein wenig tiefer Wie eine Schlafwandelnde ging Sibylle die Treppe herunter. And ſah nur mit halbem Blick das ſchöne, ge⸗ ſchnitzte Geländer und die ſchweren, eichenen Schränke, die unten auf der Diele ſtanden. Ganz leiſe klang noch das Weinen des Kindleins zu ihr herüber. Draußen auf dem Markt ſtand ſchon die Muhme Do⸗ rothee. Emſig trippelte ſie neben Sibylle her und hakte ſich ſchwatzend in ihren Arm.——— * Im Garten der Ahne ſteht Sibylle Battenberg. Sie ſteht ſtill und ſtarr und ihre Augen gehen groß und voll Not über den fließenden Rhein. Sie kann es immer noch nicht faſſen. Nicht die Sache mit dem 1 1 0 Brief, in dem nun alles kund wurde, was ihr bevorſtand. Das ging wie fer⸗ nes, fremdes Branden an ihrer Seele vorüber. Es hatte ſie wohl heute früh recht aufgeregt, als bei dem alten Gül⸗ denborn nun auch die Muhme Dorothee von der bevor⸗ ſtehenden Ankunft des Neffen erfuhr. N Bis die Begegnung mit dem Kinde kam und ſie erfuhr, daß es Johann Friedrich Seidenbenders Kind war. Bis ſie vor jener Frau ſtand, die ſein Eheweib war. Er hatte Frau und Kinder Sibylle preßte beide Hände gegen die Stirn, weil die jagenden Gedanken ſie zu zerſprengen drohten. Es war nicht allein das Wiſſen, daß er überhaupt ein Weib hatte, davon ſie 2 0 kein Ahnen gehabt, das ihre Seele und ihr ganzes Denken ſo furchtbar packte.— es war auch die Erkenntnis, daß dieſe Frau ja gar nicht 8 as wie gottgeſegnet ſie war vor allen Frauen in Worms. man das nicht ſchon in dieſer Frau müdem und grämlichem Geſicht, das nur von nörgelnden Gedanken und täglichen Hausſorgen zu erzählen wußte? Dies Geſicht, in dem Si⸗ 815 995 N nach einem einzigen großen und gütigen uge geſucht! And als dann das Kindlein ſchrie und die Mutter von ewiger Plackerei ſprach? meine ganze Kraft für die Verwirklichung dieſes Wunſchez einzuſetzen und ſo dazu beizutragen, daß ſich in unſeren ſtaatlichen Beziehungen die Gefühle der Freundſchaft wi. der herſtellen, wie ſie unſerer kauſendjährigen Skammez, und Kulturgemeinſchaft enkſprechen. Ich trete an dieſe große Aufgabe voll Zuverſicht he an, weil ich des feſten Glaubens bin, daß die auf Blutsber. wandtſchaft und gemeinſamer Geſchichte beruhenden Band zwiſchen unſeren beiden Ländern unzerſtörbar ſind und 10 ferner eine Zuſammenarbeit auf geiſtigem, ſozialem und wirtſchaftlichem Gebiet für den europäiſchen Wiederaufbau N unerläßlich iſt. Deshalb hege ich die Hoffnung, daß ich he meiner Tätigkeit auf die hohe Unterſtützung Ew. Exzellenn und die unentbehrliche Mitwirkung der öſterreichiſchen Re. gierung rechnen kann.“ ö 1 Die Antwort des Bundespräſidenten Auf die Anſprache des Geſandten von Papen antwortete Bundespräſident Miklas: 5 „Herr Geſandter! Mit Vergnügen nehme ich auz Ihren Händen das Schreiben entgegen, durch das Sie ſeine Exzellenz der Herr deutſche Reichskanzler als außerordenn⸗ lichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter des Deut- ſchen Reiches in Wien beglaubigt. Mit Genugtuung habe ich Ihren Worten entnommen, daß Ew. Exzellenz in erſter Linie mit der beſonderen Mi. ſion betraut ſind, im Sinne Ihres nun in Gott ruhenden großen Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchalls von Hin. denburg, das Verhältnis zwiſchen Oeſterreich und den Deutſchen Reich wieder zu einem normalen zu geſtalten. Ich bitte Ew. Exzellenz, die Verſicherung entgegen. nehmen, daß es auch mein aufrichtiger Wunſch iſt, unſeren Beziehungen von Skaak zu Skaat wieder jenen freundſchafl, lichen Charakter zu geben, der den geſchichtlichen Gegeben. heiten und ſo vielen Gemeinſamkeiten in Sprache und Kul⸗ kur unſerer beiden Staaten entſpricht. In dem Beſtreben nach Durchführung dieſer Aufgabe werden Ew. Exzellenz bei mir und der Bundesregierung jederzeit die vollſte Unfer⸗ ſtützung finden. In dieſem Zuſammenhang drängt es mich, auch der Hoffnung und zuverſichtlichen Erwartung Ausdruck zu ver leihen, daß auch auf wirtſchaftlichem Gebiet die zwiſchen unſeren beiden Staaten beſtehenden Störun⸗ gen beſeitigt werden und daß es uns gegönnt ſein wird in wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit mit den anderen Lände Europas zur Ueberwindung der allgemeinen Wirtſchafts⸗ kriſe und zur Förderung des Wohlſtandes der Völker bei- zutragen. 5 Indem ich Ew. Exzellenz aufrichtig bitte, in dieſen Sinne auf meine Mitwirkung zu rechnen, heiße ich Sie, Herr Geſandter, in Oeſterreich freundlich willkommen.“ N Daran knüpfte ſich eine in herzlichen Worten gehaltene Unterredung zwiſchen dem Bundespräſidenten und dem Ge. ſandten von Papen.. Das öſterreichiſche Heer i England und Frankreich mit 30 000 Mann einverſtanden. London, 16. Auguſt. „Reuter meldet aus Paris: Wie verlautet, ſind die fran. zöſiſche und die britiſche Regierung übereingekommen, daß die öſterreichiſche Armee für ein weiteres Jahr eine Stärle von 30 000 Mann behalten darf. N Noten mit entſprechendem Inhalt werden binnen kur⸗ zem nach Wien geſandt werden. dem Vernehmen nach dürfte auch die ktalieniſche Regierung den glei⸗ chen Schritt tun. Von einem öſterreichiſchen Erſuchen um eine weitere Vermehrung des öſterreichiſchen Heerez über 30 000 Mann hinaus iſt in Paris nichts bekannt. Die Entſpannung 5 Rücktehr italieniſcher Truppen in die Garniſonen. Rom, 16. Auguſt. 1 Wie Agenzia Stefani mitteilt, ſind die Diviſionen, die nach den Ersigniſſen vom 25. Juli 1934 als Vorſichtsmaß⸗ nahme an der Nord- und Nordoſtgrenze konzentrierk wor- den waren, in ihre Heimalgarniſonen zurückbefohlen wot⸗ den. Die Jurückbewegung iſt bereits im Gange.. Bermherziger Gott! Konnte ſo eine Frau ſprechen, die ein Kind getragen von Johann Friedrich Seidenbender? Steil ſteht Sibylle Battenberg an der Steinmauer und ſtieht über den Rhein. Wie das Waſſer glüht im Flammen⸗ licht der untergehenden Sonne! Wie die Türme des Domes ſich heben vom herbſtklaren Abendhimmel! 3 In Sibylles Seele iſt ein Zwieſpalt, der ihr unſä lich 1 zu ſchaffen macht. Sie hat nicht mehr oben im engen Zim; mer bei der Ahne und Muhme Dorothee bleiben können. Die ſitzen über wunderfeinen Handarbeiten gebeugt und reden nur von den Franzoſen. Oder von der großen Wäſche 1 oder von vergangenen Zeiten. 4 Indes Sibylles Seele brennt und ſie tauſend Dinge fragen möchte. 5 4 Nämlich warum der Ratsherr Seidenbender dieſe Frau geheiratet hat? And ob er wohl glücklich iſt mit ihr? And warum ſie neulich beim Feſtmahl im Advokatenhauſe nicht zugegen war? Ach, und viele andere Dinge mehr! Aber ſie traut ſich nicht. Sie möchte ihre Seele verſtecken und zittert davor, daß man den Schleier heben könnte, der darüber liegt. Von gleichgültigen Dingen muß ſie reden und iſt ihr doch die Kehle wie zugeſchnürt. 3 Unter den kahlen Bäumen der Mauer geht ſie auf und ab. Und es iſt ſonderbar, daß ſie nun mit einem Mal ſo ſehr an ihren Vater denken muß. An den ernſten und ſtren⸗ gen Vater, vor dem ſie als Kinder immer ein wenig Ang 5 gehabt. Und der doch ſo voll Güte war. 5 g Es iſt ſchon ein ganzes Jahr her, daß er für indie die Augen ſchloß Sibylle weiß es noch wie heute, als die Kinder alle um ſein Sterbelager ſtanden. Die Geſchwiſten waren ſchon lange aus dem Hauſe und zum größten Tei. verheiratet. Sibylle als die Jüngſte hatte ihm immer be⸗ ö ſonders am Herzen gelegen. g f Als ſie in ihrer blonden Schlichtheit an ſeinem Bette kniete und ihren Tränen freien Lauf ließ, hatte er ſegnend N die Rechte auf ihren Scheitel gelegt.. Seele. Daß ihr eigenes 11 7 0 5 und Begehren nie ſtär⸗ ker wird als Gottes heiliges dich trennen will von dem Frieden eines guten Ge ſens. Laß Pflicht und Treue ſtärker ſein als alles a dere. Weil es des deutſchen Weibes heiligſte Güter ſind inſchez nſeten b wie. Ames. t her. tsber. Bande 0 wei 1 und ufbag ch be zellen; n Re⸗ 'ortete ) aus ſeine rdent⸗ Deut⸗ nmen, Mis enden Hin⸗ dem ten. jenzu⸗ nſeren ſchaft ehen. Kull. treben ellen Unfer⸗ der 1 ver, t die run, rd, in ndern hafts⸗ r bei⸗ hieſem Herr altene n Ge⸗ inden. uſt. fran⸗ „daß 'tärke Politiſches Allerlei Verleſung der Strafakken Kintelens beankragt. Zu Beginn der Verhandlung im Ravag⸗Prozeß ſtellte die Verteidigung den Antrag, das Militärgericht möge die Strafakten gegen Dr. Rintelen und Genoſſen herbeiſchaffen and ſie zur Verleſung bringen, denn nur auf Grund der Ausſage Rintelens und ſeiner Mitſchuldigen könne der wahre Umfang der Schuld der Angeklagten feſtgeſtellt wer⸗ den. Nach längerer Beratung wies der Gerichtshof dieſen Antrag ab, weil die Tatſache, daß der Aufſtand am 25. Juli von höherer Stelle inſzeniert worden ſei, als gerichtsbe⸗ kannt angenommen werden könne. Kommuniſtiſche Schießerei im Saargebiet. In Sulzbach, wo erſt kürzlich auf den Organiſations⸗ ſeiter der Deutſchen Front ein Revolveranſchlag verübt worden war, ereignete ſich in der Nacht eine heftige Schie⸗ Berei. 20 bis 25 Mann einer kommuniſtiſchen Klebekolonne rotteten ſich zuſammen und eröffneten auf vier Sulzbacher Bürger, die ſie in ihrem Treiben ſtörten, lebhaftes Revol⸗ verfeuer. Als Landjäger in Sicht kamen, flüchteten die Kommuniſten. Vier von ihnen konnten geſtellt werden. Abſtimmung auf deutſchen Dampfern. Hamburg, 16. Auguſt. Wie die Deutſche Levante⸗Linie mitteilt, wird ſie zur Volksabſtimmung ihre Dampfer „Chios“ in Trieſt und„Ulm“ in Iſtanbul für den Wahlakt der dortigen deutſchen Kolonie zur Verfügung ſtellen. Entſcheidung gegen Knor Der Internationale Gerichtshof desavouierk ihn. Saarbrücken, 17. Auguſt. Der Inkernakionale Oberſte Gerichtshof des Saargebie⸗ tes in Saarlouis hat am Donnerskag in einer beſonderen Sitzung dem Hafkenklaſſungsankrag des reichsdeutſchen Majors d. D. Dr. Schäfer enkſprochen und dieſen ſofork in Freiheit geſetzt. Dr. Schäfer befindet ſich bereits wieder in Heutſchland. 55 Mit der Perſönlichkeit Dr. Schäfers hatte ſich Präſident Knox beſonders eingehend in ſeinem letzten Brief an den Völkerbund beſchäftigt. Wörtlich ſtand in dem Brief des Herrn Knox zu leſen: „Die Regierungskommiſſion hatte vor einigen Wochen davon Kenntnis erhalten, daß ſaarländiſche Landjäger mit der deutſchen Geheimen Staatspolizei in Trier in Verbin⸗ dung getreten waren und ſtändige Beziehungen mit ihr unterhielten. Die dieſerhalb geführte Unterſuchung hat zur Verhaftung eines Deutſchen, der im Beſitz eines von der Polizeidirektion Darmſtadt auf einen falſchen Namen ausgeſtellten Paſſes war, geführt. Die Angelegenheit iſt der Generalſtaatsanwaltſchaft beim Oberſten Gerichtshof des Saargebietes übergeben worden und wird zu gegebener Zeit vor dieſem Gerichtshof zur Verhandlung kommen.“ Dieſe Verhandlung hat am Donnerstag ſtattgefunden und hat zur Haftentlaſſung des„Schwerverbrechers“ Dr. Schäfer geführt. Wohlgemerkt handelt es ſich bei dem Saar⸗ louiſer Obergericht nicht um die gefürchtete und verachtete „gleichgeſchalkete Saarjuſtiz“, ſondern um einen internatio⸗ nalen Gerichtshof, über den ſich weder Knox noch die Se⸗ varatiſtenpreſſe mit Erfolg beim Völkerbund beſchweren, ge⸗ ſchweige denn deſſen Urteile rückgängig machen können. Ein franzöſiſches Arteil Das„Echo de Paris“ über den Jührer. Paris, 16. Auguſt. Das„Echo de Paris“, das ſchrieb, es handele ſich nicht darum, welche Mehrheit Hiller am Sonnkag auf ſich ver⸗ einigen werde, ſondern welchen Gebrauch er von dieſem Machtzuwachs machen werde, geht nun näher auf dieſe Frage ein und ſtellt einleitend noch einmal feſt, daß der Führer am 19. Auguſt das ganze deutſche Volk hinter ſich haben werde. Seine elementaren Gefühle, ſeine grundſätzlichen An⸗ ſichten, der Ton und die prophetiſche Haltung, die das Merk⸗ mal ſeiner redneriſchen Begabung ſeien, hätten um ihn eine Art„religiöſen Nimbus“ geſchaffen, der nichts mit den Ideen und Eingebungen zu tun habe, von denen politiſche Bewegungen der Demokratien geleitet würden. Man ur⸗ teile daher voreilig, wenn man behaupte, er ſei das Werk⸗ zeug der Reichswehr, er befinde ſich in den Händen der Schwerinduſtrie. Eine Armee und beſonders eine deutſche Armee ſei diszipliniert. Außerdem müſſe man ſich fragen, wen dieſe Armee nach dem Tode Hindenburgs dem Führer hätte gegenüberſtellen können. General Blomberg ſei ihm ergeben, man dürfe auch nicht ver⸗ geſſen, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung zum minde⸗ ſten einen großen Teil der Mannſchaften und Offiziere des Heeres erfaßt habe. Gegen die Unterſtellung, daß der Füh⸗ rer ſich in den Händen der Schwerinduſtrie befinde, ſpreche die Behandlung, die er den Vertretern dieſer Induſtrie wi⸗ derfahren laſſe, dagegen ſpreche ſeine ganze Außenpoli⸗ tik. Was Streſemann oder Brüning nie hätten wa⸗ gen dürfen, habe Hitler getan. Er habe zum mindeſten vor⸗ läufig auf zwei bedeutende Forderungen, nämlich Rück⸗ gabe der Kolonien und des Korridors verzichtet und mit Polen ein zehnjähriges Abkommen getroffen. Die Oeffent⸗ lichkeit habe ihm für dieſe Handlung Beifall geſpendet. Paris. Aus dem Fenſter eines großen Hotels wurde plötzlich eine Hakenkreuzfahne gehängt. Beim Einſchreiten der Polizei ſtellte ſich heraus, daß nicht etwa Deutſche, ſon⸗ dern junge Amerikaner, die aus Deutſchland kamen, die „Miſſetäter“ waren. So hatte der Vater geſprochen. Es war ein ſtiller, klarer Oktoberabend geweſen wie heute. Und Sibylle hatte den blonden Scheitel tief gebeugt, auf dem des Vaters Rechte lag. f f Ganz ſtill ſteht ſie an der Gartenmauer und hat die Hände gefaltet. Tränen ſind in ihren Augen. Ihre Blicke gehen zur Stadt herüber. Wie ſchwarze Silhouetten heben ſich die Türme des Domes und der anderen Kirchen alle vom gelbroten Himmel. ö N Es hebt ein Läuten an, das hinüberklingt über den Rhein. Das Abendläuten ſo vieler Glocken g Sibylle hält die gefalteten Hände an ihre Bruſt. Sie in ih ſchwer. Und es iſt wie ein Beten,— ein Stammeln in ihr. „Laß mich nicht auf Irrpfaden wandeln, mein Gott! Laß mich rein und groß werden, wie der Vater es gewollt. Und daß ich Nutzen bringen und helfen kann, wenn Worms in Not iſt. Denn Worms war Vaters Heimatstadt und ſoll auch meine Heimat ſein. And für Worms ſchafft und grü⸗ belt, denkt und arbeitet Tag und Nacht Johann Friedrich Seiden benden“ N f Der Terror in Memel Neuer litauiſcher Vorſtoß gegen das Deutſchtum. Memel, 17. Auguſt. Das Direktorium des Memelgebietes hal angeordneß daß allen Angeſtellten der autonomen öffentlichen Einrich⸗ kungen, der Selbſtoerwaltungen und der öffentlich ⸗rechlli⸗ chen Körperſchaften bis zum 15. Auguſt dieſes Jahres der Dienſt gekündigt ſein muß. Den Landräten wurde befohlen, auch den Angeſtellten des Kreiſes im Namen des Direkko⸗ riums zu kündigen. Die Kündigungen ſollen, wie es in dem Beſchluß des Direktoriums heißt, den Zweck haben, die Entlohnung und die Zahl der Angeſtellten nachzuprüfen und, wenn notwen⸗ dig, zu verkleinern. Außerdem ſollen die Angeſtellten, welche der litauiſchen Sprache nicht mächtig ſind,„antiſtaatlichen“ Parteien angehörten, oder„ſtaatsfeindlich“ ſich betätigten, endgültig aus dem Dienſt ausſcheiden. In Wirklichkeit handelt es ſich wieder um einen Ver⸗ ſuch, möglichſt alle Deutſchen aus den Amksſtellen des Me⸗ melgebietes zu entfernen. Aus dembadlachien, Lande Verbot des Ausſchanks von Branntwein Eine Bekanntmachung des Miniſters des Innern im Ge⸗ ſetz⸗ und Verordnungsblatt beſagt: Auf Grund des Para⸗ graphen 15 des Gaſtſtättengeſetzes vom 28. April 1930 und der Verordnung des Staaksminiſteriums über den Vollzug des Gaſtſtättengeſetzes vom 7. Juli 1930 wurde der Aus⸗ ſchank von Branntwein und der Kleinhandel mit Trinkbranntwein an Wahl⸗ und Abſtim⸗ mungstagen bis zum Eintritt der Polizeiſtunde in Ba⸗ den verboten. Aenderung von Bahnhofnamen. Zu Beginn des Winterabſchnittes des Jahresfahrplans 1934⸗35, am 6. Oktober 1934, werden folgende Bahnhof⸗ namen geändert: Friedrichsfeld(Baden) Süd in Mannheim⸗ Friedrichsfeld Süd, Seckenheim in Mannheim⸗Seckenheim, Wieblingen in Heidelberg⸗Wieblingen, Freiburg(Breisgau) in Freiburg(Breisgau) Hbf., Heidelberg in Heidelberg Hbf., Karlsruhe in Karlsruhe Hbf., Mannheim in Mannheim Hbf. UI Schwetzingen.(Nommiſſariſcher Rektor.) Zum kommiſſariſchen Rektor der Schwetzinger Volksſchule ernannte das Miniſterium des Kultus und Unterrichts Karl Breunig aus Berghauſen, Amt Karlsruhe. Der Amtsantritt erfolgt am 1. Oktober ds. Is. UI Plankſtadt.(Nicht ber die Straße ſprin⸗ gen!) Als das 4jährige Töchterchen des Landwirts Karl Berlinghof in der Schwetzingerſtraße aus der Toreinfahrt der elterlichen Wohnung auf die Straße ſprang, wurde es von einem vorüberfahrenden Perſonenauto erfaßt und am Kopfe erheblich verletzt. Aerztliche Hilfe war alsbald zur Stelle. L Wiesloch.(Sämtliche Weinberge geſchloſ⸗ ſen.) Da die Trauben in der Witterung der letzten Wochen ſich raſch entwickeln konnten und langſam der Ausreife ent⸗ gegengehen, ſchien es geboten, die Schließung der Weinberge zu veranlaſſen, was nun im Laufe dieſer Woche in ſämt⸗ lichen Gemarkungen des Angelbachtales geſchehen iſt. i Mosbach.(Segelflugrekord.) Fluglehrer Wie⸗ ſer von hier ſtellte auf dem Fluggelände beim Stockbrunner⸗ hof mit einer Flugleiſtung von 7 Stunden 19 Minuten eine neue badiſche Höchſtleiſtung im Segelflug auf. () Ichenheim.(Tod durch Blutvergiftung.) Durch einen roſtigen Nagel hatte ſich der junge Emil Bläſi am Fuße unerheblich verletzt. Die Wunde ſchien zu heilen, aber plötzlich trat Blutvergiftung ein, zu der ſich noch Wund⸗ ſtarrkrampf geſellte, was den Tod des bedauernswerten Jungen herbeiführte. 5 Kehl.(Deutſche Woche.) In der Zeit vom 29. September bis 28. Oktober findet in Kehl die 1. national⸗ ſozialiſtiſche Grenzlandmeſſe„Deutſche Woche ſtatt, veran⸗ ſtaltet vom Landesbezirk 10 des Inſtituts für deutſche Wirtſchaftspropaganda und der NS.⸗Hago⸗Kreisamtsleitung. Kehl.(Sturz.) Der 27 Jahre alte Mechaniker Karl Moſer ſtürzte dadurch, daß der Vorderreifen ſeines Motor⸗ rads abſprang. Durch den Sturz zog Moſer ſich einen Schlüſſelbeinbruch, Bluterguß im Auge und leichte Schürfun⸗ gen zu. Er wurde ins Krankenhaus verbracht. Badenweiler.(Traubenkur in Badenweiler.) Auf der neuen Kurhausterraſſe in Badenweiler hat die Traubenkur ihren Anfang genommen. Sie bildet ein wich⸗ tiges Glied in der Kette der Kurmittel des ſüdlichſten deut⸗ ſchen Thermalbades. Ihre jährlich ſteigende Frequenz iſt ein Beweis für die Wirkſamkeit ihrer vielſeitigen mediziniſchen Anwendung: Bei Stoffwechſelkrankheiten, beſonders bei Gicht, harnſaurer Diatheſe, bei Nierenſteinen, Nierengrieß, nervöſen Magenkrankheiten und Stuhlträgheit; ſie eignet ſich für Ent⸗ fettungs⸗ und Maſtkuren. Kurzum, die Traubenkur iſt für Geſunde und Kranke ein ausgezeichnetes Entlaſtungs⸗, Er⸗ neuerungs⸗ und Verjüngungsmittel, und dabei zählt ſie zu den billigſten und angenehmſten Kuren. Triberg.(mit dem goldenen Ehrenzeichen ausgeſtattet.) Als Einziger im Schwarzwald wurde bei der in Villingen am letzten Sonntag ſtattgefundenen Kreis⸗ tagung der Ortsgruppenleiter Guſtav Häringer⸗Triberg für ſeine treue und opferbereite Tätigkeit in der Bewegung mit dem goldenen Ehrenzeichen ausgeſtattet. O Schönau i. W.(Das Schlageter⸗Denkmal an der Porta Weſtfalica.) In Anweſenheit des Sonder⸗ beauftragten des Gauleiters Dr. Meyer fand, wie wir er⸗ fahren, in Porta bei Minden die Beſprechung über die Wei⸗ terführung der Arbeiten am Schlageter⸗Denkmal auf dem Jakobsberg ſtatt. Das Ergebnis der Erörterungen kann dahin zuſammengefaßt werden, daß das Schlageter⸗Denkmal an der Porta Weſtfalica von der Gauleitung Weſtfalen⸗Nord und der Kreisleitung der NSDAP. Minden im Einverſtändnis mit dem Schlageter⸗Gedächtnismuſeum Berlin und dem Schla⸗ eter⸗Gedächtnisbund Hannover gebaut wird. Es wurde ein rbeitsausſchuß gebildet, dem als Beauftragter des Gau⸗ leiters Regierungsrat Wolff⸗Detmold angehört. Lörrach.(Deutſche Arbeitsfront erwirbt den Roſenfelspark.) Nach einer Mitteilung von Kreis⸗ leiter Boos hat ſich der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront Südweſt, Pg. Fritz Plattner, entſchloſſen, den Roſenfelspark, in dem ſeit einigen Monaten ſich das Büro der Deutſchen Arbeitsfront und andere Räume der Partei befinden, für die Deutſche Arbeitsfront zu erwerben. In dem Park ſoll, wie ſchon vor einiger Zeit verlautete, eine Erholungsſtätte für die Arbeiter und Angeſtellten uſw. geſchaffen werden. Aus den Nachbarlaͤndern Ludwigshafen.(Vom Starkſtrom getötet.) In einem hieſigen Großbetrieb ereignete ſich ein Unfall mit Todesfolge. Ein 47 Jahre alter Schloſſer geriet beim Ab⸗ transport eines Werkſtückes mit dem dazu benützten Eiſen⸗ rohr an eine blankgeſcheuerte Stelle der Hochſpannungs⸗ leitung; dadurch trat Kurzſchluß ein, der den Tod des Mannes zur Folge hatte. Heiligenſtin.(mit Säure verbrannt.) Der Anilinarbeiter Alois Bernhardt wurde von einem furcht⸗ baren Mißgeſchick betroffen. Er erlitt durch Säure ſtarke Verbrennungen am ganzen Körper und mußte unter gräß⸗ lichen Schmerzen ins Krankenhaus Ludwigshafen gebracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Kuſel.(mit einem Auto zuſammengeſto⸗ zen.) An der Ecke Ringſtraße—Triererſtraße ſtieß der Schreiner Hans Grosnik von hier mit ſeinem Fahrrad auf ein Auto und kam zu Fall, wobei er ernſtliche Verletzungen davontrug. Das Fahrrad wurde vollſtändig zerſtört. Darmſtadt.(naubüberfall auf der Straße.) In der Nacht kam ein Motorradfahrer auf der Mainzer Landſtraße zwiſchen Groß⸗Gerau und Darmſtadt kurz vor der Griesheimer Landſtraße, alſo ganz in der Nähe von Darmſtadt durch ein quer über die Straße geſpanntes Drahtſeil zu Fall. Der Fahrer trug nur leichte Verletzungen davon, und auch die Maſchine wurde kaum beſchädigt. Nur dem Umſtand, daß der Geſtürzte die Geſchwindigkeit auf 25 Stunden⸗Kilometer herabgemindert hatte, iſt es zu ver⸗ danken, daß ein größeres Unglück verhütet wurde. Ein Perſonenkraftwagen, der etwa 200 Meter vor dem Motor⸗ radfahrer die fragliche Stelle paſſierte, hatte noch nichts von dem Hindernis bemerkt. Der Motorradfahrer ſelbſt ſah kurz vor ſeinem Sturz eine dunkle Geſtalt über die Straße huſchen, die offenbar das Drahtſeil in einer Höhe von 60 bis 70 Zentimeter geſpannt hat. Groß⸗Amſtadt.(das Bein im Walzwerk ab⸗ geriſſen.) Der Arbeiter Adolf Daniel geriet infolge eines Bruches des Bodens derart unglücklich in ein Walz⸗ werk in den Veith⸗Werken, daß ihm das Bein von dem Zahngetriebe oberhalb des Knies glatt abgeriſſen wurde. Trotz ſeiner furchtbaren Verletzung hatte Daniel noch ſoviel Geiſtesgegenwart, daß er ſich mit den Händen aus dem Walzwerk herauszog. Nur ſo konnte er ſein Leben retten. Nach der Ueberführung ins Krankenhaus mußte dem Ver⸗ unglückten das Bein amputiert werden. Worms.(Die Folgen eines Wirtshaus⸗ ſtreites.) Nach einem Wirtshausſtreit ſchoß ein Gaſt, der vom Wirt ausgewieſen worden war, auf einen Mann, der aus dem Lokal herauskam und traf ihn am Kopf. Der Verletzte wurde, zum Glück ohne Lebensgefahr, ins Städ⸗ tiſche Krankenhaus gebracht, der Täter dem Amtsgericht Worms zugeführt. un Oberlahnſtein.(Radfahrer tödlich verun⸗ glückt.) Der Bäckerlehrling Johann Schwarz bon Plaidt, der in einer Oberlahnſteiner Bäckerei tätig war, befand ſich mit dem Fahrrad auf der Fahrt nach Braubach. Am Koppelſtein kam ihm ein Perſonenwagen entgegen, der ſcharf links fuhr, um einem ihm entge enkommenden Wagen, der in ſchnellem Tempo ebenfalls links fuhr, auszu⸗ weichen. Hierbei wurde der im 17. Lebensjahr ſtehende Junge von dem Hinterrad des ihm entgegenkommenden Wagens erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Bedauerns⸗ werke ſchlug mit dem Kopf gegen die hintere Wagenſcheibe und die Splitter ſchnitten dem Jungen die Halsſchlagader durch, was den ſofortigen Tod herbeiführte. — Feuerbach.(Vom Zug überfahren und ge⸗ tötet.) Ein ſchwerer Anfall ereignete ſich in der Nähe des hieſigen Güterbahnhofs. Dort fand man den 45 ahre alten verheirateten Weinreiſenden Adolf Decklar, wohnhaft in Stutt⸗ gart, ſchrecklich verſtümmelt neben dem Gleis liegend auf. Todesurkeile in Munſter. 1 Lüneburg, 17. Aug. In dem Prozeß wegen der Ermo dung des Maſchiniſten Bruno Gückel in Munſterlager im Oktober 1933 fällte das Lüneburger Schwurgericht, das ſeit Wochen in Munſter verhandelt, am Donnerstag das Urteil. Die beiden Angeklagten, Adolf Schroeder und Thea Gückel, wurden für ſchuldig erklärt und wegen gemein⸗ ſchaftlichen Mordes zum Tode verurteilt. — Göppingen.(Tödliches Verkehrsunglück.) Abs Fräulein Berta Scholl mit ihrem Fahrrad auf dem Weg zum Geſchäft war, iſt es auf der Kreuzung der Alrich⸗ und Schfk⸗ lerſtraße ſeitlich auf das Krankenauto aufgefahren, wurde mit großer Wucht auf die Straße geſchleudert und mit ſchweren Verletzungen ins hieſige Kreiskrankenhaus einge⸗ liefert. Dort iſt die Verletzte nach wenigen Stunden geſtorben. Koblenz.(Tod bei der Erholungsfahrt.) Auf ſeiner Urlaubsfahrt wurde ein junger Mann aus Bochum, der mit ſeinem Freund eine Radtour nach dem! Hunsrück unternahm, getötet. Beide paſſierten die Schla⸗ geterſtraße. Kurz vor der Einmündung in die Andernacher⸗ ſtraße ſtieß der Radfahrer mit einem Laſtzug zuſammen. Der junge Mann wurde unter den Kraftwagen geſchleudert und war auf der Stelle tot. Bernkaſtel⸗Cues.(moſaik⸗Krankheit an den Weinſtöcken.) Nach einer Mitteilung des Weinbau⸗ amtes Bernkaſtel werden ſeit einigen Jahren an der Moſel Beobachtungen über eigenartige Verbildungen der Reben⸗ blätter gemacht, die vor einiger Zeit auch aus der Pfalz ge⸗ meldet wurden. In mehreren Gemarkungen, u. a. in Zeltingen, Minheim, Bernkaſtel und vor allem in er chrek⸗ kendem Maße in Lösnich, wurde dieſe eigenartige rank⸗ heit, die„Moſaik⸗Krankheit“, feſtgeſtellt. Die Rebſtöcke trei⸗ ben im Frühjahr normal aus; ſie zeigen geſunde Blätter und Triebe. Wenn die Blüte einſetzt und die bisher normal entwickelten Geſcheine faſt voll aufgeblüht ſind, vertrocknen dieſe ziemlich ſchnell und fallen ab. Gleichzeitig geht eine fleckenartige Auflöſung des Blattgrüns vor ſich, und die Blatt⸗Oberſeite erhält ein moſaikartiges Ausſehen. Im wei⸗ teren Verlaufe der Krankheit rollen ſich dann die Blätter nach der Unterſeite hin ein und ſterben ſtückweiſe vom Rande herab. Da beſonders diejenigen Lagen betroffen, werden, die ſonſt reichlichen Traubenbehang zeigen, nimmt man allgemein, auch in fachwiſſenſchaftlichen Kreiſen, an, daß dieſe große Fruchtbarkeit dem Rebſtock Nährſtoffe ent⸗ zogen hat, die er in dem trockenen Jahre 1934 nicht ſchnell genug wiederherbeiſchaffen konnte. Erst Leokrem Sonile . dann in die — Jreie Abſtimmung wird geſichert. Der Innenminiſter hat alle in Betracht kommenden Behörden in einem Erlaß erſucht, jedmögliche Vorſorge zu treffen, daß die Stimmbe⸗ rechtigten entſprechend den Wahlbeſtimmungen am 19. Auguſt ihren Willen in freier und geheimer Abſtimmung durch den Stimmzettel bekunden können. Für den Schutz der Abſtimmungsräume und der Abſtimmenden iſt unbe⸗ dingt zu ſorgen. Niemand darf in der Ausübung ſeines Stimmrechts behindert werden. Jede Beläſtigung von Stimmberechtigten, namentlich auch vor den Stimmlokalen, iſt mit allen Mitteln zu verhindern. Das Ergebnis der Abſtimmung, ſo betont der Miniſter, darf nicht dadurch ver⸗ kleinert werden, daß Fälle von„Wahlterror“ vorkom⸗ men, die der deutſchfeindlichen Propaganda Nahrung zu liefern geeignet ſind. * Die Siedlungsgemeinſchaft Mhm.⸗Seckenheim begeht am nächſten Sonntag und Montag im Rahmen eines großangelegten Sommerfeſtes die Weihe der neubezogenen Wohnhäuſer. Die Siedlung, die jetzt ſchon aus 36 Siedlern mit bereits bezogenen Wohnungen beſteht, bildet nicht nur eine Siedlungsgemeinſchaft im organiſatoriſchen Sinne, ſondern ſie iſt nun ſchon eine große Wohnungsgemeinſchaft geworden, der ſich vorausſichtlich noch 22 Neuſiedler an⸗ ſchließen werden. Natürlich ſind die Siedler ſtolz darauf, ihre Wohnungen aus eigener Kraft und ſozuſagen auf hiſto⸗ riſchem Boden aufgebaut zu haben, denn Hand in Hand gehen auch die Grabungen nach menſchlichen Siedlungen aus alter Zeit, die gerade auf dem zu bebauenden Gelände durch zahl⸗ reiche Freilegungen jetzt nachgewieſen werden konnten. Es läßt ſich hier leicht ein Vergleich ziehen zwiſchen einſt und jetzt. Früher primitive kleine Wohnhütten, heute ge⸗ räumige, luftige Häuſer mit ſchönen Zimmern, kleinen Stallungen und einem kleinen Hausgarten, in dem für den häuslichen Bedarf immerhin etwas herausgewirtſchaftet wer⸗ den kann. Dann bedeutete es auch eine Auflockerung des Wohnungsmarktes überhaupt. An dieſem Aufbauwerk haben ſich die Siedler in echtem Gemeinſchaftsſinn beteiligt. Wenn ſie nun den Abſchluß der erſten Bauperiode benützen, um ihrer Freude darüber Ausdruck zu geben, dürfen wir uns wohl mitfreuen und tun dies wohl am beſten dadurch, daß wir ihre Veranſtaltung beſuchen. An unterhaltenden Dar⸗ bietungen fehlt es im Schloßgarten, wo die Veranſtaltung ſtattfindet, nicht, man hat ſogar noch Gelegenheit, einen ſchönen Kegel- oder Schießpreis mit nach Hauſe zu nehmen. Für die Jugend ſind Tanz und Volksbeluſtigungen. Die Preiſe ſind bei den Firmen Lochbühler, Hauptßraße und Löffler, Kloppenheimerſtraße, ausgeſtellt. U Sitlerjungen aus der Türkei in Mannheim. Fünfzehn deutſche Jungens aus Iſtanbul, die unter Leitung ihres Landesjugendführers, Unterbannführer Leitner, zurzeit ihr deutſches Vaterland durchſtreifen, ſtatteten auch Mannheim einen Beſuch ab, wo ſie gaſtfreundliche Aufnahme fanden. Drei Mannheimer Hotels nahmen die jungen Gäſte aus der Türkei koſtenlos auf. Unter ſachkundiger Führung wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenſchein genommen. —— 4 Wetterbericht Der weſtliche Hochdruck gewinnt wieder etwas mehr an Einfluß, ſo daß zeitweilig aufheiterndes, im allgemeinen etwas freundlicheres Wetter zu erwarten iſt. Was man nicht probieren kannn Es gibt kaum ein netteres Vergnügen, als Frauen es nur das ſein, ſelbſt Frau zu ſein und nach Herzensluſt Freunde und Bekannte— kurz, es iſt der Kauf an ſich, der ihr Spaß und Freude macht. das ſie ausgibt, ſchwer erarbeitet werden muß. Deshalb N die man kennt, die ſich im Gebrauch oder bei Tauſenden Herſteller mit „Markenartikel“! ſeinem Namen lich iſt, tritt die Bürgſchaft des Fabrikanten. * Goethe als Naturforſcher War es immer ſo, daß Goethe anerkannt wurde? Wie beurteilte ihn ſeine Umwelt? In einem Brief ſchreibt Goethes Freund Herder über Goethe:„Er iſt wirklich ein Geheimrat.“ And ſeine Frau fügt hinzu:„Auch Verfaſſer von Kunſtwerken.“ Das Werke veröffentlicht waren. die„Iphigenie“ ablehnte und für welchen„Hermann und Dorothea“ ein„ſchwaches Gedicht“ war. Man ſieht alſo, wenn es damals ſchon einen Nobel⸗ ſcher Goethe hinzuweiſen.“ verſtändnis gegenüber ſeinen Arbeiten ſtets tief enttäuſcht. Ein Jahr vor ſeinem Tode beklagte er ſich noch darüber, daß man ihn wohl als Dichter gelten laſſe, ſeine wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten aber nicht anerkenne. beim Kaufen zuzuſehen. Und wenn es eins gibt, ſo kann einkaufen zu können. Die Frau kauft gern, ſie kauft genau ſo gern für ſich wie für den Mann, für die Kinder, für Aber gleichzeitig kauft die Frau vorſichtig, beſonders die deutſche Hausfrau, Sie weiß ſehr wohl, daß alles Geld, ſieht ſie darauf, für jede Mark und jeden Pfennig den vollen Gegenwert zu bekommen. Nun iſt es ja heute nicht mehr ſo, daß man beim Kauf probieren und prüfen und dann die Wahl treffen kann Der Kaufmann würde ſich wundern, wenn die Zahnpaſta oder die Zigarette, der Schuheream oder das Metallputzmittel in ſeinem Laden erſt probiert würde. Und bei vielen anderen Erzeugniſſen entzieht ſich die Beurteilung der Qualität überhaupt einer raſchen Prüfung. Deshalb wählt man gern eine Ware, und Millionen von Menſchen bewährt hat für die der 0 ährt! eintritt. Das iſt der „Markenartikel“ bedeutet nichts anderes, als daß eine beſtimmte Firma eine beſtimmte Ware unter einem be⸗ ſtimmten Namen zu einem feſten Preiſe herausbringt. Sie verbürgt ſich damit für die gleichbleibende Qualität und dafür, daß man überall in den Geſchäften dieſe Ware zu demſelben Preis bekommt. Die Marke iſt das offene Bekenntnis des Fabrikanten zu ſeinem Erzeugnis und das Einſtehen dafür. Und wie man einem Menſchen, deſſen Namen und Herkunft man kennt, mehr traut als einem Wildfremden, ſo traut man auch dem Markenartikel mehr als dem anonymen Fabrikat. Je mehr der Sinn für Qualität wieder in den Vordergrund tritt, umſomehr fragt man danach, ob man für ſein Geld den richtigen Gegen⸗ wert bekommt und nicht danach, ob man vielleicht irgend⸗ wo ein paar Pfennige weniger für das unbekannte Er⸗ zeugnis eines ungenannten Fabrikaten auszugeben hat. Umſomehr aber wird der Käufer, wird vor allem auch die vorſichtige Hausfrau bei ihren Käufen beſtimmte Marken verlangen, denn anſtelle des„Probierens“, das nicht mög⸗ konnte man über Goethe ſchreiben, als ſchon viele ſeiner Und wie dieſe Werke beur⸗ teilt wurden, dafür mag als Beiſpiel Klopſtock dienen, der preis für Literatur gegeben hätte, Goethe hätte ihn nicht bekommen. And wie wurde Goethes naturwiſſenſchaftliche Arbeit bewertet? Zu Goethes 50. Todestag ſagte Dubois⸗ Raymond: Man ſolle doch endlich aufhören, dem leicht⸗ gläubigen Publikum gegenüber immer auf den Naturfor⸗ Goethe war über dieſes Un⸗ Goethes naturwiſſenſchaftliche Studien beruhten nicht auf Elementen, ſondern ſie waren ihm tiefempfundenes Erlebnis. Man könnte ihn als den letzten großen Ritter der Natur bezeichnen. Das Weltbild ſeiner Zeit konnte Goethe nicht befriedigen. Der Künſtler in ihm ſucht in der Natur die Harmonie, mit einem toten Syſtem kann er nichts anfangen. War Goethe nicht der Vortänzer, als der er vielen ſeiner Zeitgenoſſen erſchien, ſo war er erſt recht kein trockener Forſcher. Gewiß hat auch er viel experimen⸗ tiert, aber nie verlor er gegenüber dem Einzelnen den Ar In dreieinhalb Tagen Luftpoſt Südamerika— Berlin. Das am Sonntag nachmittag von Pernambuco abgefahrene Luftſchiff„Graf Zeppelin“ traf am Dienstag um Mitter⸗ nacht über Friedrichshafen ein. Nach Sortierung der Poſt⸗ ſendungen konnte das Sonderflugzeug der Deutſchen Luſt⸗ hanſa bereits am Mittwoch um 3 Uhr morgens Friedrichs, hafen verlaſſen und um 6 Uhr in Berlin eintreffen, wo die Sendungen für Berlin bereits mit dem zweiten Beſtellgang ausgetragen wurden. Bergtragödie am Matterhorn— 4 Tote Zermatt(Schweiz), 16. Aug. Am Matterhorn ereignete ſich ein ſchweres Bergunglück, bei dem vier Italiener ums Leben kamen. Sieben Touriſten, alles Italiener, ſuchten in zwei Gruppen von drei und vier Mann von der Südſeite her das Matternhorn zu beſteigen. Von der Dreiergruppe wurde unterwegs einer von Unwohlſein befallen und löſte ſich vom Seile ab, um zurückzubleiben. Plötzlich kamen die beiden anderen Teilnehmer ins Rutſchen und ſtürzten etwa 500 Meter tief ab. Sie waren ſofort tot. Indeſſen hatte die Vierergruppe den Gipfel am ſpäten Abend erreicht und ſchickte ſich an, in der Nähe des Gipfels zu übernachten. Die herrſchende Kälte ſetzte den Bergſteigern aber ſo zu, daß zwei von ihnen erfroren. Die beiden anderen konnten ſich bis zur Matterhornhütte ſchleppen. Stadt von NRäuberbande ausgeplündert Bukareſt, 16. Aug. Das Städtchen Stephaneſto in der Moldau wurde in der Nacht zum Donnerstag von der Bande des berüchtigten Bandenführers Koroju beſetzt. Die Räuber hatten zuvor noch ein Landgut in der Nähe des Städtchens beraubt und ſämtliche Pferde aus dem Stall mitgenommen. Der erſte Beſuch galt der Polizei, wo ſämt⸗ liche Beamte gefangen genommen und gefeſſelt wurden. Einer der Wachleute, der ſich widerſetzen wollte, wurde töd⸗ lich verletzt. Die Räuber verteilten ſich ſodann in mehrere Gruppen, die in die Wohnungen nur der reichſten Leute eindrangen und ihnen unter Todesdrohungen Geld und Schmuck abnahmen. Ein Weinhändler, der Widerſtand lei⸗ ſten wollte, wurde ſchwer verprügelt. Insgeſamt wurden neun Häuſer geplündert. b Filmſtreifen in Brand geraken. Während einer Ki⸗ novorführung im Hotel„Poſt“ in Naturns im Vintſchgau geriet der Filmſtreifen in Brand. Das Feuer breitete ſich mit großer Geſchwindigkeit aus, ſo daß bald der ganze Saal in Flammen ſtand. Unter den zahlreichen Zuſchauern ent ſtand eine Panik, bei der eine Reihe von Perſonen verletzt wurde. I Kreuzer rammt einen Dampfer. Der britiſche ge— ſchützte Kreuzer„Dragon“ ſtieß im Hafen von Montreal mit dem 1708 Tonnen⸗Dampfer„Maple Branch“ zuſam⸗ men. Der Dampfer ſank ſofort. Die Beſatzung konnte voll⸗ zählig vom Kreuzer gerettet werden. auf den Planken durch die Sturmbannkapelle. iſt folgenderweiſe feſtgeſetzt: Verſammlungs⸗ Kalender. Ty. 1898. Heute abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung. Es iſt Pflicht aller Spieler zu erſcheinen. Tod.„Jahn“. Anläßlich der Rundſunkübertragung der Rede des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler heute abend fällt die Turnſtunde für die Geräteturner aus. N. S. D. A. P. Ortsgruppe Seckenheim. Heute Abend ſpricht unſer Führer Adolf Hitler über alle deutſchen Sender. Die Rede ſoll vom ganzen deutſchen Volk möglichſt nur im Gemeinſchaftsempfang gehört werden. Hier wird die Rede durch Großlaulſprecher auf den Planken am Nathaus (nicht wie angekündigt in der Schulturnhalle) übertragen. Die ganze Einwohnerſchaft wird aufgefordert, ſich reſt⸗ los einzufinden. Hausempfang ſoll nach Möglichkeit nicht durchgeführt werden. Von den Parteigliederungen haben anzutreten: PO,, SA., SS., SSgi., NSKK., NSKOV., DA F., OJ., Bd M., MS.⸗Hago., NS.⸗Bauernſchaft, NS.⸗Frauenſchaft, Hauswarte uſw. 8.15 Uhr Stärkemeldung der angetretenen Gliederungen. Ab 7.30 Uhr Dlatfz-Renzert Alles erſcheint! Oer Preis pro Buſchel Tabak einzunähen Taglohn- 12 J ohne Koſt 11 c mit Veſper ee b 10 J mit Veſper und Früßſtück 3 5 8 S mit ganzer Koſt 8 30& Stundenlohn für Tabalbrechen ster Betert aa Siedlungsgemeinſchaft Mhm.⸗Seckenheim Weinfäſſer Junger Mam über den Tabakherbſt geſuch. erei. N. G. Bauernſchaft Seckenheim Bree 1 7 0 Am Sonntag, den 19. und Montag, den 20. Auguſt, 0 nachm. 3 Ahr beginnend in der„Schloßwirtſchaft“ Sommernachtfeſt de Weiheakt der Siedlung, hier ene cb- 1nd Se e e 22 Ne 2 2 Pfſu Pfg... 99 %% ͤ„% ff nſchließend Tanz, Preisſchießen, Preiskegeln, j; ackäpfe Pfund 10 Pfg.. A. von 5 Uhr ab zu verkaufen. 7 1 a— unter Mitwirkung der f 3 Junger Mann. 85 fam 8 herſchult Seckenhei zum Tababbrechen geſucht. Die geſamte Einwohnerſchaft von Seckenheim 2 ähri 87. Rund Umgebung iſt hierzu freundlichſt eingeladen. 75 Bilder Fange— 1 J. 1 di 3 bogen bel, Salem. u. kate ben Schöne N Die Preiſe ſind i S ſt Lochbü tzbild I s Abe de. Kebbenheinerſrake when zee J. e emekee de ben Taieläpiel DD eee Fliedr. Treusch, Koppenheimerstr. 52 zu verkaufen. neue und gebrauchte, füllfertig Hermsheimerſtraße 1 hat preiswert zu verkaufen 70 Junger Mau f Hermann Ehret „Zum Reichsadler“. Vorber bedetragung del Fübrer-Rede. Palast- Theater. Wieder im Zeichen der UFA! Zu jeder Jages- Nur dente bis Sonntag. er U Achtung Jetzt um 8 Uhr. rücksdehen in jeder Ausführung liefert Neckar- Bote- Druckerei. Hauptſtraße 140. ö — M²irtschatt„prinz Mat“ N 12— 5 Morgen 15 2 S · 1 Machen Sie 1 1 be ee, ee Kellaeſlſee, einen Versuch Unserer s Von 9 Ahr ab mit unserer AE 5 2 Weillfleiſch. f 5 a ierzu ladet freundlichſt ein 5 Ernſt Wolf, Raglan.. g 2. 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