r Ne 1930 in gls aldiri⸗ en als Präſt. ofeſſor iedrich ſchaf, dankte ſowie mmen zuge. at he⸗ n, da Tagen beiten ie die juden⸗ keſſer⸗ ar ein n auf erlett ungen richts „eit niger o we⸗ ſelbſ te! Monk hisher annte igung awine n der n, in men deſſen Zuges gek⸗ t und i drei Leben wie hran⸗ hran⸗ Kom⸗ nnen⸗ von gerin etrof ückge⸗ lers, ihren Vaggon Kellet etragen am. f 75 d a0 Be. N 2. Blatt zu Wr. 193 Knebelung des Saardeutſchtums Maßnahmen gegen den Freiwilligen Arbeitsdienſt die Regierungskommiſſion des Saargebieks hat der Sdarpreſſe eine Auflagenachricht zugeleitet, in der mitgeteilt wird, daß die Regierungskommiſſion dem Landesrat des Sdargebiets einen Verordnungsenktwurf zugeleitet hat, der das Berbot von Einrichtungen des Freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſtes ſowie die Einführung der Meldepflicht für Angehörige verſchiedener Organiſakionen betrifft. In ihrer 14 Schreibmaſchinenſeiten langen Auflagenach⸗ richt bemüht ſich die Regierungskommiſſion, eine Begründung für dieſe neue Maßnahme beizubringen. So werden auch n einer beſonderen Anlage eine Reihe von Schriftſtücken wie⸗ dergegeben, von denen behauptet wird, daß ſie bei der kürz⸗ ich ſtattgefundenen Hausſuchung in der Landesleitung der Deutſchen Front beſchlagnahmt worden ſeien. In dieſen Do⸗ kumenten will die Regierungskommiſſion den Beweis dafür erblicken, daß die Heranziehung von jungen Saarländern zum Freiwilligen Arbeitsdienſt im Reich u. a. Zwecke ver⸗ folge, die als eine„unmittelbare Gefährdung der öffent⸗ lichen Sicherheit des Saargebietes“ anzuſprechen ſeien. So behauptet die Regierungskommiſſion, der Freiwil⸗ lige Arbeitsdienſt ſoll die Ausbildung in den im Saargebiet verbotenen SA.⸗ und SS.⸗Formationen ſowie in dem Wehr⸗ ſport erſetzen, weiter ſollen die Organiſationen des FA. mit nicht ſaarländiſchen Polizeibehörden, insbeſondere mit der Geheimen Staatspolizei, in engſter Verbindung ſtehen, und ſchließlich ſoll bei der amtlichen Zentralſtelle des Ar⸗ beitsdienſtes im Deutſchen Reich die Abſicht beſtanden haben, einen beſonderen ſaarländiſchen Arbeitsdienſt nach ganz be⸗ ſtimmten Richtlinien im Hinblick auf den Saarkampf zu or⸗ ganiſieren. Schließlich wird auch noch behauptet, daß mehr als 10 000 junge Saarländer in die Arbeitsdienſtlager über⸗ nommen worden ſeien. Eines ſcheint der Regierungskommiſſion des Saarge⸗ bietes bei dieſen„gründlichen“ Ermitklungen jedoch verbor⸗ gen geblieben zu ſein, nämlich, daß es ſich bei den Dokumen⸗ ien, auf die ſie ſich bei ihrer Beweisführung ſtützt, um Schriftſtücke handelt, die ein Jahr alt ſind und damit zu einer Zeit abgefaßt worden ſind, in der es im Saargebiet eine Deutſche Front noch nichk gegeben hak! Dieſe neue Maßnahme der Saarregierung ruft die Er⸗ eigniſſe in Erinnerung, die überhaupt dazu führen mußten, Saarländer in deutſche Arbeitslager zu bringen. Wieder⸗ holt hatte die Saarbevölkerung an ihre Regierung den drin⸗ genden Wunſch gerichtet, im Soargebiet ſelbſt entſprechende Einrichtungen aufzuziehen, ohne daß man hier auf irgend⸗ welches Verſtändnis ſtieß. Es war der Saarregierung offen⸗ bar völlig gleichgültig, daß zahlreiche Saarländer ohne Brot und Beſchäftigung waren. In großzügiger Weiſe wurde daraufhin vom Reich aus eingegriffen, um dieſem Uebelſtand abzuhelfen und auch den Deutſchen des Saargebietes die Möglichkeit einer Unterbringung und Beſchäftigung zu bieten. Dieſe wahrhaft ſozialen Maßnahmen, die der Regie⸗ rungskommiſſion vom Reich abgenommen wurden, weil ſie ſie ſelbſt unterließ, will die Saarregierung nun vollſtändig unterbinden. Für dieſe einſchneidende Schädigung Tauſen⸗ der von jugendlichen arbeitswilligen Menſchen des Saarge⸗ biets iſt die Regierungskommiſſion voll verantwortlich. Die angeführte Begründung kann für ſo ſchwerwiegende und unheilvolle Maßnahmen nicht als ſtichhaltig angeſehen wer⸗ den. Die Begründung ſtützt ſich, wie bereits erwähnt, auf Akten, die längſt überholt ſind. Außerdem geht aus dieſem Schreiben eindeutig hervor, daß die angeführten Dienſtſtel⸗ len im Reich nur als poſtaliſche Verbindungsſtellen dienten, ohne mit dem FA D. etwas zu tun zu haben. Gaar⸗Beſchwerdeſchrift Der Landesführer der Deutſchen Front im Saargebiet, Pirro, erhebt gemeinſam mit der Fraktion der Deutſchen Front des Landesrates in einer Beſchwerde an den Völker⸗ bundsrat gegen die unverſtändlichen Regierungsmaßnahmen, gegen den Präſidenten Knox und gegen die ſtillſchweigende Duldung der Separatiſten und ihre Hetzpreſſe Einspruch. In der gleichen Weiſe, wie Präſident Knox, deſſen Mangel an politiſcher Neutralität bekannt ſei, ſich gegen den Teil der Bevölkerung ſtelle, der ſeine Treue zum angeſtammten deutſchen Vaterland nicht verhehle, begünſtige er alle die im Saargebiet, die die Reichsregierung bekämpfen. Em⸗ pörung habe es hervorgerufen, daß die ſogenannte Amne⸗ ſtie der Regierungskommiſſion entgegen den vorher abgege⸗ benen Erklärungen auch Meineidsverfahren umfaſſe. Die Beſchwerde geißelk ſodann in ſcharfen Worten die unverankworkliche Emigrantenpolitik des Pröſidenten Knox, unker deſſen Schutz das Saargebiet zum Tummelplatz vaker⸗ landsloſer Emigranten und ſonſtiger politiſcher Abenteurer geworden ſei, die Unruhe und Verwirrung in die Bevölke⸗ rung hineintrügen und die mit allen Mitteln gegen die Reichsregierung arbeiteten. Weiter geht die Beſchwerde auf einige Einzelfälle der letzten Zeit ein, die beſonders kraß das unglaubliche Verhal⸗ ten des Präſidenten Knox beleuchten. Zum Schluß wird ausgeführt: Es geht uns nicht um die Perſon des Herrn Knox, die uns gleichgültig iſt. Er hat es in annähernd 176 Jahren ſeines Hierſeins nicht verſtanden, mit der Bevölke⸗ rung auch nur oberflächlich Fühlung zu gewinnen. In ſeinen hierdurch bedingten verfehlten Maßnahmen liegt eine Quelle fortdauernder Beunruhigung der Bevölke⸗ rung. Wir erinnern vor allem an ſeine ſtändigen Drohun⸗ gen mit dem Einmarſch franzöſiſchen Militärs ins Saarge⸗ biet und an ſeine jetzt wiederholte Forderung, ihn zur Her⸗ anziehung ausländiſcher Truppen zu ermächkigen, eine For⸗ derung, die der Völkerbund auf ſeiner letzten Tagung in richtiger Erkenntnis ihrer ſachlichen Anbegründetheit und ihrer Gefährlichkeit abgelehnt halte. Wir bitten den Hohen Rat des Völkerbundes, die Saarbevölkerung in ihrem ſach⸗ lichen Kampf nicht im Skich zu laſſen. Späte Einſicht Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat dem andesrat einen Geſetzentwurf zugehen laſſen, in dem in bänderung der beſtehenden Verordnung zur Aufrechter⸗ 0 öffentlichen Sicherheit und Ordnung verfügt wird, daß Zeitungen und Druückſchriften, durch die ein Staatsoberhaupt beſchimpft wird, polizeilich beſchlagnahmt und eingezogen werden können. Die Regierungskommiſſion machte ſich in ihrer Begründung zu dieſer Verordnung end⸗ lich die an ſich ſelbſtverſtändliche Anſicht zu eigen, daß die beſonderen Verhältniſſe des Saargebiets als Abſtimmunas⸗ gebiet es erforderlich machen, Staatsoberhäupter gegen Be⸗ ſchimpfungen der Preſſe beſonders zu ſchützen. Der Proteſt der Reichsregierung gegen die Regierungs⸗ kommiſſion hat ſomit einen unerwartet ſchnellen Erfolg ge⸗ habt. Es muß ſchon als recht merkwürdig bezeichnet wer⸗ den, dach es erſt dieſes nachdrücklichen Hinweiſes bedurfte, ehe die Regierungskommiſſion zu dieſer Einſicht kam. Man hätte von einer verantworklichen Regierung, die zudem als Treuhänder des Völkerbundes arbeitet, erwarten können, daß ſie ſelbſt auf dieſen Gedanken gekommen wäre und nicht erſt, als ihr vor aller Welt ſchonungslos die Unhalt⸗ barkeit ihrer nachſichtigen Auffaſſung bewieſen wurde. Sieg des deutſchen Lebenswillens Die Entwicklung des Außenhandels.— Erfolgreiche Arbeiks⸗ ſchlacht. „In ſieben Jahren hat es das alte Syſtem fertigge⸗ bracht, eine Auslandsſchuld aufzuhäufen, die größer war als diejenige, die die Vereinigten Staaten von Amerika im Laufe von vierzig Jahren zur Entwicklung ihrer großen natürlichen Reichtümer aufgenommen hatten, während wir das gepumpte Auslandsgeld teils zur Bezahlung von Kriegstributen, teils zu unnötigen Aufwendungen ver⸗ brauchten.“ Mit dieſen Worten des Reichsbankpräſidenten und Leiters des Reichswirtſchaftsminiſteriums, Dr. Schacht. iſt klar zum Ausdruck gebracht, ein wie ſchweres Erbe der Nationalſozialismus auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiet über⸗ nommen hat. Es iſt die Schuld der früheren Regierungen, daß ſich das Problem des zwiſchenſtaatlichen Warenaustau⸗ ſches und Verrechnungsverkehrs in den vergangenen Mo⸗ naten bis in die letzte Zeit hinein ſchwierig geſtaltet hat Wenn Deutſchlands Handelsbilanz im erſten Halbjahr 1934 mit 216 Mill. RM epaſſiv war, und wenn ſich auch im Juli der Einfuhrüberſchuß auf 42 Mill. RM(gegenüber 38 Mill RM im Vormonat) ſtellte, ſo iſt darin eine Folge der früheren Mißwirtſchaft zu erblicken. Schließlich iſt es gleich⸗ falls eine Schuld der in der Syſtemzeit betriebenen Wirk⸗ ſchaftspolitik, wenn heute die Verſorgung der deutſchen In⸗ duſtrie mit Rohſtoffen eine der ſchwierigſten Aufgaben des kommenden Winters ſein wird. Ebenſo wie die Ernährung der Bevölkerung nach den jüngſten amtlichen Verlautbarun⸗ gen voll geſichert iſt, wird die Regierung Adolf Hitlers aber auch alle Maßnahmen treffen, um die Rohſtoffverſorgung und die Förderung der deutſchen Exportinduſtrie durchzu⸗ führen. Wenn im Monat Juli die Einfuhr wert⸗ und mengen⸗ mäßig um etwas mehr als 3 Prozent geringer als im Vor⸗ monat war, wenn insbeſondere die Einfuhr von Rohſtoffen um mehr als ein Zehntel abgenommen hat, ſo iſt in dieſem Rückgang eine Wirkung der Einfuhrüberwachung zu er⸗ blicken, die in den letzten Monaten durch die Deviſenlage er⸗ forderlich geworden iſt. Weitaus die ſtärkſte Verminderung hatte im vergangenen Monat die Einfuhr von Wolle, die ſich nach den bereits in den Vormonaten erfolgten Rückgän⸗ gen nur noch auf etwa ein Fünftel des im April d. J. er⸗ reichten Höchſtſtandes ſtellte, zu verzeichnen. Weitere erheb⸗ liche Einfuhrrückgänge ſind bei faſt allen Metallen, ferner bei Häuten und Fellen eingetreten. Daß die Einfuhrdroſſe⸗ lung nicht etwa ſchematiſch erfolgt, geht aus der weiteren Tatſache hervor, daß im Monat Juli beiſpielsweiſe bei Erzen, Holz und in gewiſſem Umfange auch bei Baumwolle die Ein⸗ fuhr zugenommen hat Trotz aller Schwierigkeiten iſt es der Wirtſchaft gelun⸗ gen, die meiſten Ausfuhrpoſitionen zu behaupten. Immer⸗ hin verbleibt im erſten Halbjahr 1934 gegenüber der glei⸗ chen Zeit des Vorjahres nach Ausſchaltung der bekanntlich ſehr unregelmäßigen Ruſſenausfuhr eine Exportverminde⸗ rung um erd 7 Prozent. Trotz der Exporteinbußen, die na⸗ turgemäß einen Rückgang der für die Ausfuhr tätigen in⸗ duſtriellen Beſchäftigung herbeiführten, gelang es auch im Monat Juli, die Arbeitsloſenzahl um 54000 auf 2 426 000 herunterzudrücken. Die Belebung dehnt ſich jetzt immer mehr auch auf diejenigen Induſtriezweige aus, die nicht unmittel⸗ bar an den Beſtellungen aus den Arbeitsbeſchaffungspro⸗ grammen beteiligt waren. Bemerkenswerte Erfolge weiſt u. a. auch die Halbjahres⸗ bilanz des deutſchen Einzelhandels auf. Nach Unterſuchun⸗ gen, die von der Forſchungsſtelle für den Handel beim Reichs⸗ kuratorium für Wirtſchaftlichkeit vorgenommen wurden, ſind in keinem Zweige des Einzelhandels in den erſten ſechs Mo⸗ naten ds. Is. gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres Umſatzrückgänge zu verzeichnen. Eine Sonderkon⸗ junktur liegt bei den Kraftfahrzeughandlungen vor, die ihre Umſätze gegenüber 1933 um 50 Prozent und gegenüber 1932 ſogar um 80 Prozent zu ſteigern vermochten. Von ſolchen Ergebniſſen iſt der Einzelhandel in ſeiner Geſamtheit natur- gemäß noch weit entfernt. Immerhin beträgt die Umſatzer⸗ höhung bei den Möbelgeſchäften 40 Prozent, bei den Fach⸗ geſchäften für Hausrat und für Bekleidung 10 bis 30 Pro⸗ zent und bei den Lebensmittelfachgeſchäften, die in der Kriſe verhältnismäßig viel geringere Umſatzverluſte aufwieſen, etwa 6 Prozent. Die Reichsregierung iſt bei der Finanzierung der Ar⸗ beitsbeſchaffung nicht zuletzt auch von der Vorausſetzung aus⸗ gegangen, daß vermehrte Arbeit eine erhöhte Leiſtung und damit auch erhöhte Steuereingänge nach ſich Ziehen müſſe. Die kürzlich veröffentlichten Zahlen über die Steuereinnah⸗ men beſtätigen erneut die Richtigkeit dieſer Erwägung. Vom 1. April bis 30. Juni 1934 ſind 1885 Mill. 2 Reichs⸗ ſteuern eingegangen gegenüber 1618 Mill. RM im Vor⸗ jahre. Während die Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern von etwa 992 Mill. RM auf rd. 1142 Mill. RM ſtiegen, erhöghten ſich die Zölle und Verbrauchsabgaben von 625 Mill. RM auf faſt 743 Mill. RM gegenüber nicht ganz 604 Mill. RM im Juni des Vorjahres. Die ſich in dieſen Zahlen widerſpiegelnde Aufwärtsent⸗ wicklung der deutſchen Wirtſchaft wird beſonders an der Entwicklung der Umſatzſteuer deutlich. Von April bis Juni 1933 ſtieg der i ee bis zu der gleichen Zeit dieſes Jahres von 345 auf faſt 429 Mill. RM. Dabei iſt zu e daß die landwirtſchaftliche Umſatzſteuer be⸗ reits ſeit des Normalſatzes beträgt. 5 Wie der letzte Reichsbankausweis gezeigt hat, hat die Beſchränkung in der Deviſenzuteilung die Sicherung der vorhandenen Währungsbeſtände ermöglicht. So hat auch hier der entſchloſſene Wille, dem Grundſatz der nationalen ktober 1933 mit 1 Prozent nur noch die Hälfte 5 Vcc Selbſtbehauptung zum Siege zu verhelfen, dem lange Jahre hindurch um ſich greifenden Niedergang Einhalt geboten. Dr. Schacht ſchloß daher ſeinen eingangs erwähnten Aufruf zu der am Sonntag durchgeführten Volksabſtimmung mit dem Hinweis darauf, daß der Wiederaufſchwung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft an das Beſtehen einer von nationaler Ent⸗ ſchloſſenheit erfüllten Regierung gebunden iſt:„Nicht nur in Deutſchland, auch in der übrigen Welt hat man begrif⸗ fen, daß es nationale Lebensrechte gibt, die unveräußerlich ſind. Der Sieg dieſer Lebensrechte des deutſchen Volkes iſt nicht mehr aufzuhalten.“ 100 Sonderzüge zur Funkausſtellung Jeltlager der Gau- und Kreisfunkwarke an der Avus. Bezeichnend für das große Intereſſe, das die 11. Deutſche Funkausſtellung in Berlin in ganz Deutſchland gefunden hat, iſt die große Zahl der Sonderzüge, die von der Reichs⸗ bahn eingelegt worden ſind. Rund 100 Sonderzüge ſind in dieſen Tagen aus allen deutſchen Gauen, von Oſtpreußen bis zum Rheinland, von Schleswig⸗Holſtein bis Oberbayern und ebenſo aus dem Saargebiet in Berlin eingerollt. Die Zahl der Gäſte, die ſie nach Berlin gebracht haben, beträgt etwa 100 000. Für die noch zu erwartenden Gau⸗ und Kreisfunkwarte, die während der Ausſtellung von Intendanten und Sende⸗ leitern geſchult werden, iſt ein gemeinſames Lager in Ge⸗ ſtalt einer rieſigen Zeltſtadt errichtet, die in der Nähe der Ausſtellungshallen an der Nordkurve der Avus in wenigen Tagen entſtanden iſt. 35 große Zelte, die je 60 bis 70 Mann faſſen, wurden errichtet, dazu eine rieſenhafte Küche. Das Programm ſieht neben der Beſichtigung der Funk⸗ ausſtellung auch Führungen durch die Berliner Sehens⸗ würdigkeiten, zu denen zum Teil Werkſtudenten herangezo⸗ gen werden, Dampferfahrten in die Umgebung ſowie die Teilnahme an beſonderen Veranſtaltungen vor. Ausſtellung„Deutſches Volkstum“ Feierliche Eröffnung in Hannover. Der Landesverband Niederſachſen im VDA. hat in Han⸗ nover nach langen Vorbereitungen eine Ausſtellung geſchaf⸗ fen, die beredtes Zeugnis von dem kulturellen Wollen des deutſchen Volkes ablegt. In zwei großen Hauptabteilungen gibt die Ausſtellung einen Ueberblick einmal über das Deutſchtum innerhalb der Reichsgrenzen, zum anderen über das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum. Bei der Eröffnungs⸗ feier ſprach Miniſterialdirektor Dr. Benze den Dank des Miniſters Ruſt für die Einladung aus. Das Reichskultus⸗ miniſterium ſehe an der Arbeit, die hier geleiſtet worden ſei, einen Teil derjenigen, die auch von ihm geleiſtet werde: Den Deutſchen ganz zum Deutſchen zu erziehen. Der VDA. habe das Verdienſt, das deutſche Volk erſtmals über die Grenzen hinaus und die Weite der Welt gewieſen zu haben. Er habe vor allen Dingen erſtmals die Schuljugend dabei erfaßt. Im nationalſozialiſtiſchen Staat ſei der Volkstums⸗ gedanke im Gegenſatz zu früher auf blutsmäßige und raſ⸗ ſiſche Grundſätze geſtützt. In dieſem Sinne arbeite der VDA. rüſtig weiter. Er habe noch große Aufgaben vor ſich. Den Dank des Reichsführers des VꝰA., Dr. Steinacher, über⸗ brachte Regierungsrat Maßmann. Die Leiſtungen des Winterhilfswerkes 320 Millionen Mark an 18 Millionen Volksgenoſſen verteilt. Zu den Großtaten unſeres Führers Adolf Hitler, dem das deutſche Volk am Sonntag erneut einmütig ſein Ver⸗ trauen bekundet hat, gehört auch das letzte Winterhilfs⸗ werk. Der Führer hat ſelbſt im September vorigen Jah⸗ res die Schlacht gegen Hunger und Kälte mit einer großen Rede eröffnet. 47 Millionen Volksgenoſſen beteiligten ſich an dieſer grandioſen Schlacht gegen die Not, 18 Millionen Volksgenoſſen wurden von der Winterhilfe betreut. Nicht weniger als 320 Millionen Mark gelangten zur Verteilung. Davon entfallen 130 Millionen auf Lebensmittel, 70 Mil⸗ lionen auf Bekleidung, 85 Millionen auf Kohlen, 25 Millio⸗ nen auf Spenden von Gutſcheinen, Vergütungen und Lei⸗ ſtungen, 10 Millionen auf Freitiſche und Liebesgaben⸗Pakete. Die Geldmittel, die durch die verſchiedenſten Sam⸗ melaktionen für das Winterhilfswerk erbracht wurden und in den genannten Sachſpenden angelegt wurden erreichten die Summe von rund 180 Millionen Mark. Das Ein⸗ topfgericht erbrachte insgeſamt 24551281 Mark, der Winterpfennig 790 159 Mark, der Verkauf der Chriſtroſe 2 774 387 Mark, der Neujahrsplaketten 966 903 Mark, der Spitzenroſetten 1884889 Mark und der Glasplaketten 922 179 Mark. Aus der Hitler⸗Jugend⸗Nagelung ergaben ſich 334641 Mark. Bei der Reichsführung des Winterhilfs⸗ werkes gingen weiter ein ein Reichszuſchuß von 15 Millio⸗ nen Mark, die Rückvergütung der Reichsbahn für Kohlen⸗ transporte in Höhe von 8 914085 Mark, aus den Einnahmen der Winterhilfslotterie 7898 793 Mark, aus Poſtſcheckabbu⸗ chungen 3 081400 Mark, aus Bankkontenabbuchungen 503 500 Mark ſowie aus den laufenden Gehalts⸗ und Lohn⸗ abzügen der Staats⸗ und Gemeindebeamten und Arbeiter, aus Firmenſpenden und ſonſtigen Spenden 30 082 934 Mark. Die Eingänge bei den Gauen, Kreiſen und Ortsgruppen aus laufenden Gehalts⸗ und Lohnabzügen, Firmenſpenden, Ver⸗ a Sammelbüchſen uſw. betrugen 82 109 536 ark. Der größte Teil der gewaltigen Arbeit, die das Winter⸗ hilfswerk zu leiſten hatte, wurde ehrenamtlich durchgeführt. Gemeſſen an den Summen, die durch ſeine Hände gingen, ſind die Ver waltungskoſten von rund 209 000 Mark verſchwindend gering. Für das geſamte Winterhilfswerk liegt, wie ſich ſchon aus dieſer Darſtellung ergibt, eine ein⸗ wandfreie Abrechnung vor, der in den nächſten Monaten noch eine bis auf den Pfennig genaue bankmäßige Abrech⸗ nung folgen wird. Gedenktage für den 21. Auguſt. 5 1 5 20: Der ier John Tyndall in Leighlin geb.(geſt 189 5 1838: 97 Mbalbert v. Chamiſſo in Berlin 11(geb. 1781).— 1858: Kronprinz Rudolf von Heſterreich in f(geſt. 1889). 5 d e: Aufgang 4.51, Untergang 19.15 Uhr.. Aufgang 17.36, Untergang— Ah 1 Monkfaug, 20. Aug. 1934 ien geb. eee bergen re aal, Funkausſtellung und Funkkultur.— Deutſche Sporktriumphe der Woche.— Drei Perücken und ein Prozeß.— Bonzos Welterfolg. Am Tage der großen Führerrede wurde in Berlin die „Große deutſche Funkausſtellung 1934“ eröffnet. Dieſer Zu⸗ fall iſt zugleich bezeichnend für die Bedeutung des Rundfunks im Volksleben. Wer vermag ohne ihn überhaupt noch am kulturellen und politiſchen Leben ſeines Volkes wahren An⸗ teil zu nehmen? Keiner! Und dennoch iſt das Verhältnis der Zahl der Rundfunkteilnehmer zur Geſamtbevölkerung ſelbſt im Vergleich zu anderen Kulkurvölkern noch gering u nennen. harte Not der Vergangenheit hat dieſes Zurückbleiben zum Teil b t. Jetzt iſt es an der Zeit, dem Neuaufb 0 eins auch hier vorwärts hrsiter ihren überragenden Lei⸗ Anſprüche zu befriedigen. zur Rundfunkkul⸗ 0 iſt es noch ein weiter deutſchen Landen einen Nach⸗ als ausgeſchal⸗ ind durchaus nicht inner⸗ Der Hörer läßt ſich dem Rundfunk ge⸗ ine Beethovenſinfonie am Kochtopf, ein im Holzhacken, s ſchadet es? Wer nur ein⸗ 0 t, ſich einer kulturellen Darbie⸗ zu verhalten, weiß wie dieſer Takt am dur ten Genuß lohnt. Wer würde r Aufführung im Theater oder Konzertſaal ſprecher Geräuſche verurſachen? Keiner! Alſo, auch daheim das gleiche am Rundfunk, das iſt Rundfunkkultur! 188 ich elt voran, iſt das Er⸗ gebnis der Weltſpiele in London, das ſo überragend war. daß Deutſchland mehr Punkte erhielt, als die drei nächſt⸗ folgenden Nationen zuſammen genommen. Große Erfolge unſerer Ruderer in Luzern bei den Europameiſterſchaften, ebenſo die Schwimmer führend bei den gleichen Meiſter⸗ ſchaften in Magdeburg. das ſind alles Ereigniſſe dieſer Woche, die froh ſtimmen, auch im Hinblick auf die Olympi⸗ ſchen S Aber f inblick darauf wäre es ein Leichtſinn, ſich in 0 Leichtathletik ſcheinen die At wollen, und es bedarf der rie 72 en zu wiegen. In der 0 dies äberrennen zu igſten Anſtrengungen, um 1936 ber ef uns Deutſche mit be⸗ hreämpfer und die dert im Zehnkampf Das iſt zugleich unſere Sportarbeit als die . 8 Har gleich auch rein körperlich einem Schönheitsideal nahe kom⸗ men müſſen. Im höchſten Sinne des Sportes iſt nur der Mehrkämpfer der reine olym piſche Menſch. 17 3 Arzt dor Tor wie ein Arzt oder Reck aron Alfred l, hatte ſich ntlich kam zu beſuchen. ßte die Geliebte iſterfriſeur hatte eine wie die e Länge des rotz ſeiner 56 Ja einmal nach Er war ein Ritter de nicht. Er hatte eine Glatze dem Baron drei Perücken andere. Sie unterſchieden ſich Jede Woche wurde gewechſelt und in Woche erklärte dann der Baron: Jetzt muß ich ie Haare ſchneiden laſſen und dann kam Perücke wieder an die Reihe. Das Geheimnis wurde vom Nr. 1 Friſeur der Zofe der Gräfin r ig ihrer Her⸗ rin bekannte Was war die Folg er Gräfin— Entlobung. Gericht aber die den recht ten f. aber dabei unbedingt ſein Beruf wahren Kennen Sie B 0 den Wunderhund? Wer hat ihn noch nicht auf Poſtkarte hen? Bonzo iſt ebenſo dern als Hundetype der Engländer E. G dons. Bonzo hat, i erobert, und jetzt hat Bonzos Daſein verrat Poſtkartenverkaufes de monat 400 000 Stu 2 en in Deuſchland Von jeher iſt die Höhlenforſchung von größter Bedeu— tung für die Wiſſenſchaft geweſen. Die verſchiedenſten Zweige der Naturwiſſenſchaft, Geologie, Phyſik, Botanik, Zoologie, Anthropologie u. a. ſind an der Unterſuchung unterirdiſcher Gebilde beteiligt, dazu kommt, daß das Geheimnisvolle und Unbekannte einen gewaltigen Reiz auf uns Menſchen aus⸗ übt. Waſſer, das vor unſeren Augen dahinfließt, rauſcht auch in mehr oder minder mächtigen Strömen im Innern der Erde, bohrt und wäſcht, löſt vieles auf, ſchwemmt anderes hinweg und ſchuf im Laufe der Jahrtauſende große Hohl⸗ räume. die ein Zufall die Menſchen entdecken läßt. üher wurde die Bildung dieſer Höhlen meiſt den n Waſſermaſſen zugeſchrieben. Heute weiß aus Geröllfunden, daß ſehr viele Höhlen ſchon zur Ter⸗ rzeit und früher gebildet wurden. Die Höhlen waren Zu⸗ sſtätten für Menſch und Tier und ſind daher heute ndgruben von Ueberreſten ihrer ehemaligen Bewohner. chtige Höhlengebiete ſind in Europa überall da zu finden, wo die natürlichen Bedingungen gegeben waren: In der Schweiz, Belgien, Frankreich, Spanien, England, Polen und Kroatien, aber auch in Deutſchland. Deutſchland iſt reich an Höhlen und Grotten. Die mei⸗ ſten von ihnen liegen im Harz, in Thüringen, im Franken⸗ jura und in der Württembergiſchen Alb; manche weiſen ein⸗ zigartige Gebilde auf, und ein Beſuch der Feengrotten bei Saalfeld, der„Hei ikehle“ bei Uftrungen, der Hermannhöhle, der Baumannshöhle im Harz oder der Syrauer⸗Höhlen wird dem Beſchauer unvergeßlich blei⸗ ben. Sage und Forſchung ſtehen in enger Verbun⸗ denheit mit ihnen: Die Barbaroſſa⸗ höhle bei Fran⸗ kenhauſen am Kyffhäuſer, bis vor kurzem die größte der bisher bekannten Höhlen in Deutſchland, rührt an die ur⸗ deutſche Sage aus dem Mittelalter. Der Märchendom, das Wunder der Saalfelder Grot⸗ ten, hat ein auf ſchneeweißer Fläche aufragen⸗ des Märchen⸗ ſchloß, die Grals⸗ burg. Die erſt kürzlich entdeckte Eigenartige Stalaktitenbildung Tropfſteinhöhle in den Feen-Grokten. von Syrau bei Plauen im Vogt⸗ land gibt auf Grund der beſonders klaren Stalaktitenbildung wichtige Anhaltspunkte für die Erforſchung der Geſteins⸗ bildung und der Gebirgsbewegung, und der berühmten Ne⸗ belhöhle bei Burg Lichtenſtein hat Hauff in ſeinem Roman zur klaſſiſchen Berühmtheit verholfen. Wohl die ſchönſte der bisher in Deutſchla fgefundenen Höhlen iſt die im Jahre 1907 aufgefundene Attahöhle bei Attendorn in Weſt⸗ falen. die ſich nicht nur durch prachtvolle Tropfſteingebilde auszeichnet, ſond alle i Höhlen auch an 0 N 1 utſchland bisher bekannten Was in den Tro feiner, künſtleriſcher Ar dient wahrlich unſer ziges Waſſer, das kleine Kriſtalle abs nie b wachſen. ſo haben ſich auch bei dem Jahrtauſende hindurch währenden Herabtropfen des kalkhaltigen Waſſers von den Decken der Höhlen gewaltige Steintropfen gebildet, die wie mächtige Eiszapfen herabhängen. Aehnlich haben ſich dort Kriſtallablagerungen gebildet, die ſchließlich zu„Stalag⸗ miten“ genannten Bäumen emporwuchſen. Nicht ſelten wach⸗ ſen ſie zu wunderbar geformten Säulen vereint. en das Waſſer in muſterhaft ugsarbeit geleiſtet hat, ver⸗ ng. Gleichwie ſtark ſal⸗ llem Glaſe herabtropft, winzig ſtändigem Tropfen allmählich Der wahrſcheinlich am längſten bekannte Repräſentant dieſer Gattung iſt die Adelsberger⸗Grotte im Karſt. Sie wurde im Jahre 1213 entdeckt und iſt ſeitdem fortgeſetzt Ge⸗ genſtand der Forſchung geweſen. Anfangs kannte man nur den vorderſten großen Hohlraum. dann entdeckte man enge, ſchmale Gänge. die zu weiteren mächtigen Hallen führten. Heute ſind im ganzen unterirdiſche Hohlräume von insgeſamt 9 Kilometer Länge erforſcht. von denen 4 Kilometer dem Publikum teilweise durch Anlage einer kleinen Eiſenbahn i gemacht worden ſind. Der im⸗ er⸗Ferdinandsgrotte mit einer Blick auf den Adolf-Hit⸗ let- Platz in Hamburg nach der Ankunft des Jũhrers. Meter, der ori⸗ ginellſte die Kal⸗ varienhöhle, in deren Mitte ſich ein 57 Meter hoher Berg bis an die Decke er⸗ hebt: ein Berg im Berge. Im vorderſten Teile rauſcht heute noch der fluß wahrſc lich der 2 des gewaltige Hohlraumes Je weichen waſſer⸗ 0 che Beſtand⸗ teile es enthielt deſto leichter iſt natürlich den unterirdiſchen Fluten ihre Nagearbeit ge⸗ worden. Wenn wir auf die 3 Der große See in der Syrauer Höhle bei Plauen. 2 5 2 355% 8 2 2 a Die Gralsburg im Märchendom, das Wunder der Saal- felder Grotten. Suche nach Höhlen gehen, werden wir deshalb den größten Erfolg in Gebirgen erwarten dürfen, die aus Kalkſtein aufgebaut ſind. In Gebirgen vulkaniſchen Urſprungs ſind zwar auch ab und zu Hohlräume zu entdecken, dieſe können wir aber als mächtige Gasblaſen auffaſſen, die ſich in der feurigflüſſigen Lava gebildet haben. Sie ſind aber nicht ſo intereſſant wie die vorher erwähnten, durch die Waſſerſpü⸗ lung entſtandenen. Nachteilig iſt, daß durch Deckeneinſturz, Gewäſſer und oft wiederholte Benutzung die Erdſchichten häufig geſtört ſind, was die Zeitbeſtimmung der Funde ſchwierig und un⸗ ſicher macht. Beſonders in der Diluvialzeit dienten die Höh⸗ len als Wohnung, als es der Menſch noch nicht verſtand, feſte Wohnungen zu bauen. Man richtete ſie wohnlich ein. 2 Göhlenwohnungen.) Deshalb iſt heute die Höhlenforſchung beſonders wichtig für den Anthropologen, aber auch für den Hiſtoriker, da aus den Funden in den Höhlen wertvolle Rück⸗ ſchlüſſe auf unſere Vorfahren gezogen werden können. Das bezieht ſich vor allem auf ſolche Höhlen, die entweder erſt vor kurzer Zeit entdeckt worden ſind oder noch gefunden werden. J. G Gewinnauszug „5. Klaſſe 43. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lotterie.. Ohne Gewähr Nachdruck verbolen Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und 11 10. Ziebungstag 18. Juguſt 1934 2 e zu 2000 26 204848 7038 89989 1024 59474 1125843 72 223570 75 295151 070 84580 97023 101750 108555 108231 109283 5 084 132143 133190 0 145407 149835 283 1897895 162242 5 8 15 2 R 5 1 0 88 3 98 2 110 2 0 2 t fe — — esc 88488 3 207813 208424 8 238888 248877 250149 280887 257852 258334 18 282888 rn 2 8 4 7 8 1 one SSA e 8 888744 815524 310884 828871 318881 322781 322805 328488 331257 381828 8888 888205 888235 340884 842882 343888 843848 343968 88 882011 883882 885278 370482 371820 378088 378068 28 387 388881 388191 391781 381875 392436 393293 eee gezogen 2 zu 10000 N. 389210 zu 8990 N. 55185 142480 257482 00 23384 84985 77484 80714 117848 134799 888 220784 808304 334808 380808 Se 00. 3898 8481 48481 58403 109921 157246 2.8808 288808 308814 324803 883843 376348 e 9 7118 8478 1172 28887 38580 51078 54159 5 120 2 8 9 8 8 88 351387 888288 878708 388488 387081 398348 Se 120 98 5 2888 53555 1 5 92 72 728 0 05 8 9370 9 0 — 25 0 255 7 285 5 2 70 2 40 6 00 602 5 37 8 82 2 2 9 — 22230 2872 5 325 90 7275 0 0 2 0 U 0 1 90 888 5 8 8 8 5 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prömien d ie 1000 NM Sesenen. aud zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den deiden Abteilungen 1 und II: 7800 ꝛsras 160816 168473 222856 igen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. * 3000 WN 35888 39838 143978 202828 248809 291643 ſind nnen 1 der ht ſo rſpi⸗ und eſtört un⸗ Höh⸗ tand, N . . eee Einſam und verlaſſen liegt die Chauſſee. Nur im Wald iſt Le⸗ ben, jubiliert und ſingt es unter ſchattigen Bäumen chzt fro⸗ hes Kinderlachen. iſt das für ein frohes Bild?—„Dreht euch nicht um, der Plumpſack geht rum...“ Dreißig, fünf⸗ unddreißig blondgelockte Mädels ſtehen da im Kreiſe und ſpielen ein derbes Bubenſpiel.„Dreht euch nicht um..“ Eine luſtige Geſellſchaft iſt das, ſchulpflichtige Mädels aller Altersſkufen aus der Stadt, die ſich hier in friſcher, freier Luft erholen. im Kinder⸗ erholungsheim der N. S.⸗Volks⸗ wohlfahrt. „Vater iſt tot,“ erzählt die ſchwarze Grete mit den langen Hängezöpfen.„da muß ſich Mutter am Waſchfaß für meine drei Geſchwiſter und mich redlich ibquälen. um alle Mäuler ſatt zu kriegen. Manchmal gelingt es ihr, manchmal auch nicht. Sie möchte gern eine ſchöne Woh⸗ nung mieten, damit wir mehr Licht und Sonne haben, aber der Verdienſt reicht nicht hin und her. Jetzt iſt uns Mutter auf ſechs Wochen los. Die N.S.⸗Volks⸗ wohlfahrt hat uns ins Heim gebracht, damit wir uns alle erholen können. Wir haben ſchon tüchtig zugenommen. Drei Pfund in den erſten vierzehn Tagen..“ „Und ich habe ßon twei Pfund tutenommen,“ fällt Pummelchen der Großen ins Wort,„und ducke mal wie braundebrannt ich bin.“ Dabei neigt ſie ihr blondes Wuſchel⸗ köpfchen und zeigt den indiofarbenen mit Kiefernnadeln und Waldboden überzuckerten Nacken. „Auf den Schmutz dürfen Sie nicht achten,“ wendet ſich eine der Hortnerinnen faſt entſchuldigend an mich.„Am Tage dürfen ſich die Kinder tummeln ſo viel ſie Luſt haben. Kiefernharz und Staub werden jeden Abend vorm Zubett⸗ gehen tüchtig abgeſchrubbt, ſo gründlich, daß man die klei⸗ nen Banditen kaum wiedererkennt“. „Tante paß mal auf, wie fein ich Purtelbaum ſſſießen tann“ und mit einem unbeholfenen Plumps kullert Pum⸗ melchen auf die Seite. Da kann man nichts machen. Die Hortnerinnen werden zu ſehr von ihren Schutzbefohlenen in Anſpruch genommen. Ueberall müſſen ſie ſein, überall müſſen ſie mitmachen oder mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. Da ſteht eine kleine Abe⸗Schützin unter der dicken Eiche und heult herzzerbrechend. Sie hat ſich einen großen Drei⸗ angel in das luftige Spielhöschen geriſſen, gerade an der koſtbarſten Stelle.„Aber Dorit, da braucht man doch nicht zu weinen.“ höre ich die Hortnerin.„Das iſt doch alles der Bürgermeiſter von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 18 Durch das hohe Schiff des Domes huſchen Kerzen. Mönche ſind an der Orgel beſchäftigt. Es ward ein wenig heller durch die aufflammenden Lichter. Sibylle greift an ihr golden glänzendes Haar, als ſuche ſie ihre verlorene Kappe. „Ich muß nun aber heim. Sie werden mich vermiſſen.“ And ſie verſucht ſich aufzurichten. Aber die Knie zittern ihr ſo, daß ſie wieder zurückſinkt in die hölzerne Bank. Er ſteht noch immer vor ihr,— unſchlüſſig,— zögernd. Dann verſucht ſie es noch einmal. „Ich kann gut wieder gehen, Herr. Bemüht Euch mei⸗ netwegen nicht. An der friſchen Luft draußen wird mir beſſer werden.“ 1 8 taſtete ſich an den Pfeilern entlang, dem Por⸗ ale zu. Oben im Chor ſangen übende Männerſtimmen in wun⸗ derſamer Weichheit und Reinheit. Leiſe ſchloß ſich das Portal hinter ihnen. Auf den ſteinernen Stufen draußen ſchwankte Sibylle. Sie wäre gefallen, wenn Seidenbenders Hand ſie nicht eiſern gehalten. „Wie ſeid Ihr überhaupt dazu gekommen, in dieſen Zeiten, wo keine Jungfrau allein auf der Straße gehen dürfte, ſo im Dämmer in der Stadt zu ſein? Es hätte das Schlimmſte kommen können, wenn ich nicht juſt Euern Ruf vernommen.“ 5 Er hatte es faſt ärgerlich geſagt. Aber immer noch hielt ſie eiſern ſein ſchützender Arm. »Und bis zum Wormſer Haus könnt Ihr jetzt auch nimmer gehen, dazu ſeid Ihr zu erſchöpft. Ich bringe 1 hinauf zu mir. Frau Eliſabeth wird Euch gerne be⸗ reuen.“ Als ſie erſchrocken ſtehen blieb und ihn aus großen, ee Augen anſah, bückte er ſich und hob ſie raſch vom oden. „Ihr könnt ja nimmer weiter vor Schwäche. Ich trage Euch hinüber ins Seidenbenderhaus. Es ſind ja wenige Schritte nur.“ 5 Sie wagte keinen Widerſpruch. Saß ganz ſtill und W wie ein ermattetes Vögelein auf ſeinem ſtarken Arm. 5 Es war inzwiſchen völlig dunkel geworden. Schnee und Regen ſchlugen ihn hart ins Geſicht. Johann Friedrich Seidenbender ging feſt und aufrecht, als ſpürte er kaum die Laſt. 5 Sie ſchloß die Augen und barg ihren Kopf an ſeiner Schulter, denn die Schneeflocken peitſchten ihr Geſicht. Wie ein Strom von Kraft ging es aus von ihm und überflutete ſie, daß ſie zu ertrinken meinte. In ihren Ohren brauſte es wie von fernen, unbekann⸗ ten Waſſern. And ihre Seele klagte. „Johann Friedrich Seidenbender, wohin trägſt du mich? Weitzt du denn, was da flammt und glüht in mix und m finder-FErhoſungsheim der WS. VoſnswõH'ꝰ hoi halb ſo ſchlimm.“ Und ſchon holt ſie Nähnadel und Zwirn aus der Handtaſche und——— Da ſitzen ſie beide, Klein⸗Dorit und die„gute Tante“ auf der grünen Moosbank im Schatten und machen alles wieder ganz. Dorit darf dabei die Zwirnrolle halten. Und das iſt auch eine ſchwere Arbeit.„Und dann kam ein dicker fetter Pfannekuchen angewackelt...“ Eine luſtige Ge⸗ ſchichte erzählt die Hortnerin bei ihrer Näharbeit, genau wie Mutter in der Dämmerſtunde auf der Ofenbank. Man kann ſie beneiden, die kleine Schar. Sonne, Schat⸗ ten, Luft und Spiel— alles was das Herz ſich wünſcht und die Zurückgebliebenen in dem ſteinernen Baukaſten ent⸗ behren müſſen, wird ihnen hier beſchert. „Und jetzt gehen wir baden,“ höre ich die Kindergärt⸗ nerin. Ein Jubelſchrei erfüllt den weiten Waldesdom. Die Sprecherin iſt von 35 dankbaren Kinderherzen umringt. Aber ſo geht das nicht. Ordnung muß ſein. In Marſch⸗ Bei ſchönem Wetter gehts täglich in den nahen Wald. kolonne gehts zum See hinunter. Singend mit wehenden Wimpeln. „Määrkiſche Heieide, määrkiſcher Sand Dünn flattern die Kinderſtimmen in die Wipfel der Bäume. Wie ein blankgeputzter Spiegel liegt der See am Waldes⸗ rand. Im Sturm wird er genommen. Fort fliegen Kleid und Wäſche. Schon planſcht und rauſcht es in dem kühlen Naß, ſpritzt und ſprudelt es daß die Sonne glitzernd über die gebräunten Arme hüpft. Pummelchen iſt auch am See. Sitzt ſtillvergnügt im Eva⸗Koſtüm am Waſſer und macht„Eier⸗-Pampe“ Eier⸗ Pampe iſt das Herrlichſte, was Kinder in dieſem Alter machen können. Pummelchen iſt gar nicht vom Strand zu bringen. Nicht einmal das herrliche Mittageſſen lockt, das unter den ſchattigen Bäumen im Garten des Kinderheims bereits aufgetragen wird. Erſt nach langem Zureden be⸗ ſich zitternd verbergen möchte in qualvoller Not! Warum ich heute ſo einſam irrte durch die Straßen von Worms, das darf ich dir auch nimmer ſagen. Denn verlachen wür⸗ deſt du mich,— verſpotten. Es iſt ein Kurier angelangt von Balthaſar Güldenborn, daß er dieſe Woche noch kommt, mich zu holen. Da bin ich geflohen. Einfach ge⸗ flohen aus dem Wormſer Hauſe. Denn ſie haben ja ſchon ſeit vorigem Monat gewartet auf dieſe Botſchaft und alles gerüſtet. Aber ich wollte zum alten Güldenborn laufen in all meiner Not In all dem Zwieſpalt meiner armen Seele. Weil ich ſo großes Vertrauen habe zu dem alten Mann und ſeiner tiefen Güte. Heimlich habe ich mich fort⸗ geſchlichen aus den. Wormſer Hauſe, denn ich war ſo ver⸗ wirrt, daß ich nimmer wußte, was ich tat. Bis die Franzoſen mich überfielen am Dom. 1 Bis Johann Friedrich Seidenbender kam und mir half. O Gott, was ſoll ich tun,— was ſoll ich tun?“ Es war, als hätte ſie plötzlich alles um ſich her vergeſ⸗ ſen. Beide Hände ſchlug ſie vor das Geſicht und weinte und weinte. Seidenbender fühlte das jähe Aufweinen an Schulter und deutete es nach ſeinem Sinn. „Habt Ihr ſo arge Schmerzen, Jungfrau? Nur ein we⸗ nig Geduld, wir ſind gleich daheim.“ Sie riß ſich zuſammen und trocknete ängſtlich die Trä⸗ nen. Am Seidenbenderhaus ließ er ſie niedergleiten auf den Treppenſtufen und hob den Klopfer. Eine Magd kam eilig, um zu öffnen. Er ſtützte Sibylle und führte ſie auf die Diele. Da brannte flackernd ein müdes Oellämpchen und beleuchtete trübe das große, düſtere Treppenhaus. „Iſt Frau Eliſabeth oben?“ Die Magd nickte „So rufe ſie herunter, denn Wir haben hier eine Jungfrau, letzten.“ Aber als ob er ſich eines anderen beſänne, hob er Sibylle, die ſchweigend am Geländer gelehnt hatte, jäh vom Boden und trug ſie raſch die breite Eichentreppe hinauf. Oben ging eine Tür, und Frau Eliſabeth beugte ſich über die Brüſtung. „Kommſt du endlich, Johann Friedrich? Das Abend⸗ eſſen ſteht lange ſchon auf dem Tiſch und wird kalt.“ Jetzt weiteten ſich ihre Augen. 8 „Aber wen bringſt du denn dort getragen? Iſt jemand verwundet worden?“ Sie öffnete weit die Stubentür, um die beiden herein⸗ zulaſſen. Seidenbender legte Sibylle behutſam auf das Ruhebett, das dort an der Wand ſtand. „Ja, Eliſabeth, Franzoſen hatten das Mädchen über⸗ allen am Dom. And wenn ich nicht dazugekommen wäre, ſ0 wäre es ihr ſchlimm ergangen. Laß die Magd das Gaſt⸗ zimmer richten, damit ſie dieſe Nacht bei uns bleiben kann. 5 iſt die Jungfrau Sibylle Battenberg aus dem Wormſer aus.“ 5 5 Er ging wieder aus der Tür in ſein Arbeitszimmer hinüber. ſeiner ich brauche ihren Rat. ſo die Franzoſen ver⸗ quemt ſich die Kleine zur Sauberungsaktion und zum Sturmangriff auf gefüllte Schüſſein und Teller. Einen Bären⸗„„ hunger haben ſie alle mitgebracht. Jedes Kind ißt für Drei. Und man ſieht wo es bleibt. Das Eſſen iſt erſt⸗ klaſſig und ſchlägt an. In den vier bis ſechs Wochen Erholungsauf⸗ enthalt nimmt jedes Kind minde⸗ ſtens ſechs Pfund zu. Das iſt ärztlich beglaubigt. Die Fütterung iſt beendet. Die Hortnerinnen 5 atmen auf. Jetzt bekommen ſie Ruhe. Zwei ſchöne Stunden lang. Denn jetzt heißt's ſchlafen. Aus⸗ ruhen nach der ſchweren Arbeit des Eſſens. Eſſen. Trinken. Baden. Spielen Ausruhen, Schla⸗ fen. Das iſt das Tagesprogramm im Kindererholungsheim. Den älteren Jahrgängen genügt dieſe Abwechſlung nicht immer. Mit ſuchenden Augen ſieht man die Dreizehnjähri⸗ gen durch das Heim wandern. Wo können ſie ſich nützlich machen? In der Küche? Da werden Kartoffeln geſchält und Mohrrüben geſchabt. Und ſchon ſind viele hilfsbereite Hände dabei die den dienſtbaren Geiſtern des Hauſes die Arbeit leicht zu machen verſuchen. Im Waſchkeſſel brodeln Hemden und Strümpfe. Kein Wunder, daß da die ſchwarze Grete mit ihren Freundinnen dabei ſein muß. Sie ſind von Hauſe aus bereits zur Selbſtändigkeit erzogen und wiſſen wie Wäſche auf die Leine zum Trocknen gebracht werden muß. Schön iſt es im Heim. Das villenartige Gutsgebäude macht einen äußerſt revräſentativen Eindruck und verfügt über freundlich eingerichtete Räume. Es gibt viele Kindererho⸗ lungsheime, die durch die N. S.⸗ Volkswohlfahrt beſchickt werden. Wer ſeine Spröß⸗ linge in einem ſolchen Heim auf⸗ gehoben weiß kann ohne Sorge ſeiner Arbeit nach⸗ gehen. Walter Schumann. Einen Bärenhunger haben ſie alle mikgebracht. Schon planſcht und rauſcht es in dem kühlen Naß. Frau Eliſabeth beugte ſich über die Liegende. „Kennen wir uns nicht, Jungfrau? Ihr habt mir dazumal mein Büblein heraufgetragen, als es am Brun⸗ e gefallen war. Nun ſagt, wo habt Ihr Schmer⸗ zen?“ „Ueberall,“ flüſterte Sibylle. „Ich bin wohl beim Laufen vor Angſt geſtürzt, als ich in den Dom fliehen wollte. Da fand mich Herr Johann Friedrich Seidenbender, als die Franzoſen mich eingeholt Hatten, und half mir.“ „So wird Euch Ruhe und Stilleliegen am beſten ſein, Jungfrau. Zeigt her, Euer Bein ſcheint geſchwollen. Da legen wir naſſe Tücher auf. Und dann ſchicken wir einen Boten herüber ins Wormſer Haus, damit ſie ſich nicht ſor⸗ gen um Euch. Ihr bleibt fürs erſte hier, bis Ihr wieder rüſtig zum Gehen ſeid.“ Gedankenverloren ſah Sibylle auf die Frau mit dem herben, kränklichen Geſicht. Aber ſie war zu matt heute zum Nachdenken und ſchloß müde die Augen.——— Der Medikus war dageweſen und hatte Sibylles ſchmer⸗ zenden Fuß unterſucht. Er war geſchwollen und der Arzt hatte kalte Umſchläge verordnet. And nun ſaß Sibylle in einem bequemen Lehnſtuhl im Wohnzimmer der Frau Eliſabeth Seidenbender. Den Schaden an ihrem weichen, lichtblauen Tuchkleide, das ſie geſtern bei dem Ueberfall getragen, hatte ſie bereits heute morgen mit Nadeln und Faden gebeſſert. Sobald es irgend ging, wollte ſie in das Wormſer Haus f kehren, aber der kranke Fuß ſollte vorerſt noch abſolute Ruhe haben. Sie hatte die Nacht wenig ſchlafen können, weil die Ge⸗ danken ſo mächtig waren in ihr. Nun war ſie matt und müde und ſah ſchwer in den dämmernden Wintermorgen. Frau Eliſabeth ging ab und zu und machte ſich im Haushalt zu ſchaffen. Jetzt trat ſie wieder bei Sibylle ein. Das dunkle glatte Hauskleid, das oben bis zum Halſe feſt geſchloſſen war, gab ihr faſt das Ausſehen einer Nonne. Das Geſicht hatte ſtrenge Züge. Die Augen blickten trübe und ohne jegliche Wärme. Was aber am meiſten bei der Frau auffiel, war, daß ſo gar nichts Frohes in ihrem noch jungen Angeſicht lebte. Sibylle hatte, ſeit ſie Frau Eliſabeth damals zum erſten Male geſehen, ſchon oft darüber nachgegrübelt. Und ſie haite es ſich in ihrem Sinn ſo gedeutet, daß die Ratsher⸗ rin vielleicht darunter leide, weil ihr Geiſt nicht Schritt halten konnte mit dem ſtürmiſchen Vorwärtsdrängen des gewaltigen Mannes, der alles Kleine und Nebenſächliche achtlos unter den Füßen zertrat. Während gerade ſie alles Kleine und VVA wichtig nahm. Sibylle konnte es nicht laſſen, als jetzt die Ratsherrin neben ihr ſtand— die feingefältete, ſchneeweiße Frauen⸗ haube um das ſtrenge Geſicht—, behutſam und ein we⸗ nig ſtockend zu fragen: „Habt Ihr einen Kummer, Frau Eliſabeth? Ihr ſehet allweil ſo ernſt und voller Sorgen aus.“ a Die andere hatte einen kleinen Imbiß auf ein kleines Tiſchchen neben Sibylle geſtellt und ſah an ihr vorüber 15 dem Fenſter, von wo man den Marktplatz überblicken onnte. ö 215. 0 8 Jetzt ſagte ſie hart:„Das haben mir ſchon viele geſagt, Jungfrau. Aber ich wüßte nimmer, daß ich einen Kummer hätte.“ 5„%% Jortſetzung folgt. Einheimiſcher Sport Fußball. 98 Seckenheim 1 Sp. C. Gartenſtadt 1 411 Ivg. 98 Seckenheim II— Germania Friedrichsfeld II 121 Fog. 98 Seckenheim Igd.— Alemania Rheinau Igd. 216 Zu Beginn der neuen Spielſaiſon hatte man auf Samstag Abend ein Spiel mit dem Sportklub Gartenſtadt und mit der Wahl dieſer Mannſchaft keinen Mißgriff getan. Die Gartenſtädtler, die auf Grund der Neueinteilung für dieſes Jahr in der Kreisklaſſe 1 ſpielen werden, wußten einen ganz annehmbaren Gegner abzugeben. Seckenheim hatte ſich einen leichteren Gegner verſchrieben, weil 4 Mann der etatsmäßigen erſten Mannſchaft infolge Krankheit oder beruflicher Verhinderung nicht zur Stelle ſein konnten. Spiel zerfiel zeitlich und leiſtungsmäßig in zwei Abſchnitte. Seckenheim war in der erſten Halbzeit nicht im geringſten im Bilde und ließ ſich vom Gegner ganz die zu ſpielende Art vorſchreiben. Beſonders die Leiſtungen der Läufer⸗ reihe ließen viel zu wünſchen übrig. Wenn Gartenſtadt deshalb bis kurz vor Halbzeit mit 1:0 in Führung lag, ſo war dies unter Beachtung der gezeigten Leiſtungen ganz zu Recht. Kurz vor Halbzeit konnte Seckenheim durch einen prächtigen Strafſtoß des Halblinken den Ausgleich erzwingen, um dann in der 17. Min. der zweiten Halbzeit durch den Rechtsaußen das Führungstor zu erzielen. Mit dieſem Er⸗ folg war die Mannſchaft wie umgewandelt. Schöne Kom⸗ binationszüge waren zu ſehen, die erkennen ließen, daß in der Mannſchaft merkliche Kraftreſerven ſtecken, die zu beſſeren Leiſtungen ebenſolche Erwartungen hegen. In der 21. Min. konnte der Halbrechte Seckenheims durch ein Kopf⸗ balltor das Reſultat auf 123 erhöhen, dem in der 25. Spiel⸗ minute der 2. Halbzeit der Halblinke durch einen Weitſchuß das Endreſultat mit 114 ſicher ſtellte. Damit hatten die Seckenheimer ihren Torhunger geſtillt und verlegten ſich mehr auf Kombinationsſpiel, um ſo zu zeigen, daß ſie dem merklich überlegen waren. a In Anbetracht deſſen, daß es ſich um das erſte Spiel nach einer ſechswöchigen Pauſe handelt, ſei von einer Mann⸗ ſchaftskritik im einzelnen Abſtand genommen. Für den aus⸗ gebliebenen Schiedsrichter ſprang Stein⸗Seckenheim ein, der das Spiel in ſicherer Manier zu leiten wußte. Mancher etatsmäßige Schiedsrichter könnte ſich an den gezeigten Lei⸗ ſtungen ein Beiſpiel nehmen. Korrekt und ſicher fielen die Entſcheidungen, die zu keinem Zweifel in der Richtigkeit Anlaß gaben. ch. Fog. Alemania Ilvesheim— Sp. G. Rheingönheim 4:1(1:1) Sofort nach Anpfiff eröffnen die Pfälzer das Spiel mit ſorſchen Angriffen, welche aber nur zu zwei Ecken für die Gäſte führen. Man glaubte ſich bald in die Zeit der Ver⸗ bandsſpiele verſetzt, als nun beiderſeits verſucht wurde, zählbares zu erreichen. Bezüglich der Schnelligkeit in der Ballabgabe hatten die Gäſte ein Plus, konnten jedoch nicht verhindern, daß die Gegenſeite durch überraſchenden Schuß des Mittelſtürmers das Reſultat mit 110 herſtellte. Der Aus⸗ gleich ließ aber nicht lange auf ſich warten und durch Pracht⸗ ſchuß des Halbrechten hergeſtellt. Nach der Pauſe läßt ſich eine Müdigkeit der Rheingönheimer Mannſchaft erkennen und trotz guten Einzelleiſtungen mußte der Torwart ſich noch dreimal geſchlagen geben. Leichtathletik. Die Vereinsmehrkampfmeiſterſchaften nahmen geſtern in Friedrichsfeld ihren Fortgang. Der Tv. 98 und die Fog. 98 nahmen mit beſter Beſetzung an den Schlußkämpfen teil. Eine beſondere Note gab das Mitwirken des Deutſchen Rekordleichtathleten Weinkötz der Veranſtaltung. Es iſt für die Seckenheimer Leichtathleten beſtimmt keine Schande, gegen dieſen Deutſchen Hochſprungmeiſter zu unterliegen. Im Ganzen gerechnet wurden anſprechende Leiſtungen erzielt, auf die die Aktiven zum Teil beſonders ſtolz ſein können. Der Turnverein, der bekanntermaßen in der Klaſſe B ſtartete, erzielte folgende Ergebniſſe: 400 m⸗Lauf: 3. Merdes, 60,2 Sek.; 4. Proß, 60,7 Sek. Kugelſtoßen: 3. Jörger, 11,05 m; 4. Benz 10,65 m. Weitſprung: 2. Jörger, 5,90 m; 4. Merdes 5,83 m. 4 mal 100 ⸗m⸗Staffel l. Tv. 98 Seckenheim 48,6 Sek. 150 0- m Lauf: 2. Möll, 4,47 Min.; 4. Merdes 6,14 Minuten. Den Klubkampf der Turnvereine konnte Friedrichsfeld mit 5091,70 Punkten gewinnen, Seckenheim erreichte 4508,68 Punkte. Die Fußballvereinigung ſtartete in der Klaſſe C mit folgenden Ergebniſſen:(In dieſen Kämpfen wurde nur der Beſte gewertet.) 40 0 m⸗Lauf: 2. Hirſch, 66 Sek.: Kugelſtoßen: 2. Kunzelmann, 14,38 m(In dieſer Diſtanz wurde Weinkbötz mit 13,38 m.); Weitſprung: 2. Gropp, 5,91 m(Auch hier wurde Weinkötz mit 6,76 m J.); 4 mal 10 Om ⸗Staf⸗ fel: 2. Fußballvereinigung 98 Seckenheim 49,2 Sek. 150 0 m⸗Lauf: 1. Lang, 5,15 Min. Die Jugend beſtritt gemeinſam einen Dreikampf: J. Ruf, F. C. Germania Friedrichsfeld 2125,75 Pkt.: 3. Oskar Heidt, Tv. 98 Seckenheim 1928 Pkt.; 6. Karl Hirſch, Fg. 98 Seckenheim 1814 Pkt. Den Klubkampf der Fußballer konnte Germania Fried⸗ richsfeld mit 5158 Pkt. gegen die Fog. 98 Seckenheim mit 4445 Punkten für ſich entſcheiden. Unter Beachtung, daß die„Kanone“ Weinkötz allein durch ſeine Meiſterleiſtungen über 100 Pkt. für ſeinen Verein herausholen konnte, iſt das Ergebnis für die Leichtathleten der Fußballvereinigung ein ſehr gutes. Als Abſchluß lieferten ſich noch die zweiten Mann⸗ ſchaften der beiden Fußballvereinen einen abwechſlungs⸗ reichen Kampf, der entſprechend der gezeigten Leiſtungen mit 1:1 endete. ch. Auswärtiger Sport. Nach ſechswöchiger Zwangspauſe rollt alſo das runde Leder wieder. Im Buber auf die kommenden Meiſterſchafts⸗ ſpiele war der Spielbetrieb am erſten Spieltag ſogar außer⸗ ordentlich groß. Wie nicht anders zu erwarten, gab es zu Saiſonbeginn die üblichen„Ueberraſchungen“, die natürlich nicht ernſt zu nehmen ſind, denn wenn es um die begehrten Punkte geht, dann werden ganz andere Kräfte mobil ge⸗ macht. Die meiſten Mannſchaften befinden ſich noch im Aufbau S l ed An beiden Tagen war in den ſüddeutſchen Gauen der Spiel⸗ 2— 85 2 8 5 t 5 betrieb überaus umfangreich. 2 Meiſter, der Zadens SV. Waldhof, wartete mit zwei kurioſen Ergebniſſen auf: am Samstag ließ man ſich vom VfB. Stuttgart mit 4.1 ſchlagen, und am Sonntag ſiegte man über den F V. Saar⸗ brücken mit 8:1. Bei den Saargäſten fehlte zur Enttäuſchung der Zuſchauer Edmund Conen.— Auch Württembergs Meiſter, Union Böckingen, leiſtete ſich am Samstag gegen den Neuling SV. Göppingen eine 3.4⸗Niederlage, um dann am Sonntag abend in Gmünd mit 3:1 zu gewinnen. Sehr gut im Schuß ſcheint ſchon der 1. FC. Pforzheim zu ſein, der in Eßlingen gegen die aufgeſtiegenen Sportfreunde mit 5:1 überzeugend gewann und am Sonntag den 1. SSV. Alm vor heimiſchem Publikum mit 6:1 abfertigte. 1860 München gefiel in Mannheim trotz vielem Erſatz recht gut(5:4 gegen den Neuling 08 Mannheim) und daß es auch gegen ſchwerere Gegner klappt, beweiſt der 2:1⸗Sieg auf dem„Bieberer Berg“ gegen Kickers Offenbach.— Von einer unangenehmen Seite zeigten ſich die ungari⸗ chen Berufsſpieler vom SC. Szegedin, die vom 1. FC. Kaiſerslautern mit 8:4(6:1) abgefertigt wurden und nicht mit Anſtand verlieren konnten.— In Frankfurt a. M. ſtieg vor 8000 Zuſchauern das immer reizvolle Tref⸗ fen zwiſchen Eintracht und FSV., wobei die Riederwälder auf des Gegners Platz mit 5:2 ſicher gewannen. Von den übrigen Geſellſchaftsſpielen im Sü⸗ den ſeien noch erwähnt: SV. Wiesbaden— Bayern Mün⸗ chen 0:2, VfL. Neckarau— Fa. Pirmaſens 4:2, Sport⸗ 1 aben Augsburg(in Laupheim) n— Eintracht Trier 2:0, Würz⸗ ſia Fulda 1:3, Frankfurt(Jung⸗ C. Augsburg 5:6. freunde Stuttgart— 3:4, Sportfreunde Saar burger FV. 04— Boru liga)— Konſtanz 4:1, Ulmer FB. 94— B. Klarer deutſcher Gieg Leichtathletikkampf Deutſchland— Schweiz 38:50. Schönes, mäßig warmes Sommerwetter war dem 14. Leichtathletikländerkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz beſchieden, der am Sonntag nachmittag in der herrlichen Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn in Stuttgart vor ſich ging. Die unermüdliche Werbung der Stuttgarter Leichtathleten für dieſen traditionellen Kampf mit den Eidgenoſſen hatte er⸗ freulicherweiſe ihre Wirkung nicht verfehlt, denn gegen 20 000 uſchauer umſäumten das Oval. Der Ein marſch der 2 4 beiden Mannſchaften, die am Vormittag Gäſte beim Herrn Reichsſtatthalter waren, erfolgte pünktlich unter dem Jubel der Menge. Die beiden Mannſchaftsführer, Weltrekordmann Sievert und Dolf Meier, der zum 25. Male in einer ſchweizeriſchen Ländermannſchaft ſtand, tauſchten Wimpel aus, und dann wurden die Nationalhymnen geſpielt. Borchmeyer— Hänni— Hornberger. Mit dem 100 Meter⸗Lauf wurde das Programm ein⸗ geleitet, gleichzeitig begannen aber auch ſchon die Stab⸗ hochſpringer. Nach einem Fehlſtart von Hornberger kam das Feld recht gut ab, der Pirmaſenſer zunäcchſt an der Spitze, aber bald von Borchmeyer abgelöſt, der ſicher in 10.5 ſiegte. Auf den letzten Metern kam der ſchweizeriſche Meiſter Hänni glänzend auf und entriß Hornberger noch den zweiten Platz. Paul vor Danz. Am Start des 800 Meter⸗Laufes ſah man deutſcherſeiks Paul(Stuttgart) und Danz(Kaſſel), während die Schweiz auf Dr. Martin verzichtete und mit Lanz und Schuler an⸗ trat. Das Rennen war eine ſichere Sache für die beiden Deutſchen, von denen Paul(400 Meter in 60 Sekunden) nach ſtändiger Führung auch den Schlußangriff des Kaſſelers abwehrte und ſicher in 1:55,56 gegen 1:55,9 gewann. Die beiden Schweizer konnten die 2⸗Minuten⸗Grenze nicht unter⸗ bieten. Keine 60 Meter im Speerwerfen. Das Speerwerfen ergab eine Punkteteilung, da die Eid⸗ genoſſen überraſchenderweiſe auf den 2. und 3. Platz Beſchlag legten. Deutſchland hatte für den verletzten Meiſter Wei⸗ mann den Stuttgarter Huber eingeſetzt, der nach der ange⸗ nehmen Seite überraſchte und Deutſchland mit ſeinem vierken Wurf den Sieg ſicherte. Beſter Schweizer war v. Arx, wäh⸗ rend Sievert nur Letzter werden konnte. Die Leiſtungen waren: 58.30 Meter— 57.58 Meter— 56.65 Meter— 56.13 Meter, alſo keiner des Quartetts über 60 Meter. Müller und Meier gleichauf. Im Stabhochſpringen ſcheiterten die beiderſeitigen Spitzenleute, Müller und Meier, bei 3.90 Meter, ſo wurden für beide alſo 3.80 Meter gewertet. Waibel(Stuttgart) ſi⸗ cherte mit 3.50 Meter für Deutſchland noch den dritten Platz vor Beißinger, der bei 3.40 Meter ausſchied. Borchmeyer 21.5 Sekunden! Ein Bombenrennen lief Borchmeyer über 200 Meter, wo er mit 21.5 Sekunden eine Jahresbeſtzeit erzielte. Auch Hornberger als Zweiter lief mit 21.7 hervorragend. Sievert ſiegt im Kugelſtoßen. Einen weiteren Doppelerfolg gab es im Kugelſtoßen, wo Sievert und Schneider mit 14.66 bezw. 14.42 Meter ſiegten. Die beiden Schweizer Dr. Zeli und Leonhard kamen nicht über 13 Meter. Scheck ſpring 7.27 Meter. Die 1 Doppelerfolge wurden auch im Weitſprin⸗ gen fortgeſetzt, wo Scheck mit 7.27 Meter vor Bäumle mit 7220 Meter ſiegreich blieb. Knapper Staffelſieg. Die amal 100 Meter⸗Staffel lief Deutſchland in der Beſetzung Bäumle⸗Welſcher⸗Hornberger⸗Borchmeyer in 42.9 mit knappem Vorſprung vor der Schweiz(43.0) nach Hauſe. Borchmeyer mußte zuletzt noch einmal anziehen, um dem End⸗ purt Hännis nicht zu erliegen. i Haag und Sievert. Ueberlegene Siege gab es auch im Hochſprung und im Diskuswerfen. Haag(Göppingen) zeigte ſich im Hochſprung mit 1.87 Meter allen Mitbewerbern überlegen.— Sievert ſteigerte 1 Leiſtungen im Diskuswerfen ſtändig und ſiegte ſchließlich mit 46.16 Meter mit faſt 3 Meter Vor⸗ ſprung vor dem Münchner Würfelsdobler. 8 Schweizer Sieg über 5000 Meter. Bis zur letzten Runde war das Viererfeld geſchloſſen f dann ſpurtete der 37jährige Schweizer Schatzmann und be. hauptete ſich knapp in mäßiger Zeit gegen Blöſch. Natürlich Welſcher. Die 110 Meter Hürden waren Welſcher(15.0 Sekunden ebenſowenig zu nehmen, wie Deutſchland die abſchließende Amal 400 Meter⸗Staffel, ſprung ſorgte. Tripps, Single und Metzner liefen nen dann in der guten Zeit von 3:19,5 nach Geſamtergebnis ſiegte Deutſchland mit 88:50 Punkten. Dr. Martin immer noch Klaſſe! Der Schweizer Meiſter Dr. Paul Martin zeigte über 1500 Meter, daß er immer noch ein Mittelſtreckenläufer von Klaſſe iſt. Der Freiburger Stadler(400 Meter in 60 Selk) führte bis 600 Meter, dann löſte ihn der Eßlinger Eitel ab, aber bei 1200 Meter übernahm Dr. Martin die Spitze und behauptete ſie auch auf der Zielgeraden gegen alle Angriffe der beiden Deutſchen. Mit 3:58,1 Minuten lief Martin eie Beſtleiſtung heraus. Metzner vor Single. Der 400 Meter⸗Lauf geſtaltete ſich zu einem deutſſhen Doppelerfolg. Schon eingangs der Geraden lagen die beiden Deutſchen Metzner und Single ſo klar in Front, daß ihr Sieg nicht gefährdet war. Vogel kam zum Schluß etwas auf, aber es reichte nicht mehr zum Sieg über Single. Metzner lief mit 48.3 eine gute Zeit, ebenſo Single mit 49.3. Großer Bergpreis von Deutſchland Hans Stuck gewinnt das Schauinslandrennen in Refxord⸗ zeit.— Rudolf Caracciola Zweiter.— Ernſt Loof ſchnellſter Motorradfahrer. Das diesjährige Schauinslandrennen, das heuer zum erſten Male als großer Bergpreis von Deutſchland durch⸗ geführt wurde, ſtand im Zeichen neuer Rekorde. Nicht weniger als 39 mal wurden die beſtehenden Rekorde untek⸗ boten. Die ſchnellſte Zeit des Tages überhaupt fuhr Hans Stuck auf ſeinem Auto⸗Union⸗Wagen in 8:06,6 mit einem Stundenmittel von 88.779 Klm. Caracciolas alter Rekord aus dem Jahre 1932 ſtand auf 8:35, 4. Die Rennen der Motorräder. Wie ſchon in den vorhergehenden Jahren, war auch dies⸗ mal wieder das Bild auf der Strecke bunt bewegt. Beſon⸗ ders die Holzſchlägermatte war das Ziel vieler Zuſchauer geworden. Zehntaufende von erwartungsfreudigen Zuſchauern erlebten in den einzelnen Klaſſen der Solomaſchinen, Seiten⸗ wagenmaſchinen und bei den Sport⸗ und Rennwagen ſcharfe und erbitterte Kämpfe, die reich an Spannung und neuen Höchſtleiſtungen waren. Nur in zwei Kategorien überdauerten die alten Rekorde das Rennen und zwar bei den Soloma⸗ ſchinen bis 1100 cem ſowie in der Rennwagenklaſſe bis 1100 cem. Bemerkenswert iſt— und damit ein Beweis für die Schärfe des Rennens— daß die erſten ſieben Fahrer der 1 bis 350 cem ſämtlich unter dem alten Rekord blieben. Als Kurioſum iſt zu erwähnen, daß der Godes⸗ berger Loof in der Klaſſe bis 500 cem mit einer Zeit von 8:38,0 und einem Stundenmittel von 83.3 Klim. den Rekord der Kategorie bis 1000 cem erreichte, während hier Roth(Münzingen) auf Imperia nur eine Zeit von 8:88, Minuten herausfuhr. Loof wurde durch zwei weitere Er⸗ folge in der Klaſſe bis 350 cem ſowie in der Seitenwagen⸗ klaſſe bis 350 cem dreifacher Sieger. Harte Kämpfe in den Wagenklaſſen. Wie bei den Motorradfahrern, ſo wurde auch in den Klaſſen der Sport⸗ und Rennwagen erbittert und heiß um den Sieg gekämpft, ſo daß allen Höchſtleiſtungen— mit Ausnahme der 1100 cem Rennwagenklaſſe— das Lebens⸗ licht ausgeblaſen wurde. Einen Doppelerfolg buchte Bobby Kohlrauſch(München). Er wurde Sieger in der Sport⸗ wagenklaſſe bis 800 und bis 1100 cem. In der Sportwagen⸗ klaſſe bis 3000 cem blieb Hartmann(Budapeſt) in 910% ſiegreich. Einen weiteren Doppelerfolg holte ſich Burg gal⸗ ler(Berlin), der das Rennen der Sportwagen bis 1500 cem in 9.248 für ſich entſchied und in der Rennwagenklaſſe bis 800 cem eine Zeit von 9:32, herausfuhr, die ihm den Sieg einbrachte. Zwei Ausländerſiege gab es bei den Rennwagen bis 1100 cem und bis 1500 ccm. In dem erſten Rennen ſiegte Roffoello(Florenz) auf Maſerati in 9:55,0 und im zweiten blieb Keßler⸗Maag(Zürich) in 9:11, in Front. Hans Stucks großer Sieg. Ein ganz großes Rennen fuhr Hans Stuck in der großen Rennwagenklaſſe. Sein am Samstag beſchädigter Wagen konnte in kurzer Zeit noch ſo weit repariert werden, daß er im Rennen eingeſetzt werden konnte. In 8:06,6 Minuten und einem Stundendurchſchnitt von 88.779 Kim. fuhr Hans Stuck die beſte Zeit des Tages heraus und ſtellte damit gleich⸗ zeitig einen neuen Schauinslandrekord auf. Damit iſt Hans Stuck deutſcher Bergmeiſter. Sein großer Kon⸗ kurrent, Rudolf Caracciola(Berlin) auf Mercedes⸗Benz, blieb 26 Sekunden hinter ihm zurück. Er belegte mit 8:82,6 und einem Stundenmittel von 84.276 Klm. den zweiten Platz und blieb ſomit noch um einige Sekunden hinter ſeiner Beſt⸗ leiſtun; von 1932 zurück. Der Rahmen. Als Ehrengäſte wohnten dem Rennen u. a. als Vertreter des oberſten Chefs des deutſchen Kraftfahrweſens, Maſor Hühnlein, der badiſche Miniſterpräſident Köhler, ſowie der Präsident des Schweizeriſchen Automobil⸗Clubs bei. Die Or⸗ ganiſation klappte vorzüglich. Die einzelnen Rennen wurden ohne große Pauſen abgewickelt. Die Abſperrung war muſter⸗. gültig. Als erfreuliche Tatſache iſt feſtzuſtellen, daß ſich wäh⸗ 1 5 des ganzen Rennens nicht ein einziger Anfall ereignet at. don-Bennelt⸗Rennen. Der amerikaniſche Marineminiſter Swanson hat die Erlaubnis zur Teilnahme eines Freiballons der amerika niſchen Kriegsmarine Teilnahme eines amerikaniſchen Militär⸗Freiballons am Gor⸗ ſatzung wird aus Leutnant e endall und Leutnant Hor⸗ ward Orville beſtehen, die das ſcheidungsrennen am 31. 10 gewonnen batten. 0 in der ſchon Paul als Startmann für genügenden Vor⸗ i das Ren. Hauſe.— In an dem Gordon⸗Bennett⸗Rennen in Polen egeben, deſſen Beginn auf den 23. e feſtgeſetzt iſt. Die FEET c....