pfen D ung reu⸗ henn eln IRer Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm⸗-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertehudblatt flir den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 8 Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 94. Jahrgang Hie Vollendung des Verſöhnungswerls Die Nein⸗Sager.— Göring über die Abſtimmung. Berlin, 22. Auguſt. In einer Unterredung mit einem Schriftleiter der „DAZ.“ äußert ſich der preußiſche Miniſterpräſident Göring über den Ausgang der Volksabſtimmung. „Dieſes Ergebnis“, ſo erklärte Mimiſterpräſident Gö⸗ ring,„iſt für uns nicht überraſchend gekommen. Auch die Welt wird, wenn ſie ehrlich ſein will, bekennen müſſen, wie tief Adolf Hitler im Herzen aller Deutſchen verwurzelt und wie unzertrennlich ſein Name und ſeine Perſönlichkeit auf alle Zeiten mit dem deutſchen Schickſal verknüpft iſt. Welcher Staatsmann, welches Staatsoberhaupt der Welt, kann ſich der Talſache rühmen, das ganze Bolt aus freiem Willen in einer Einmütigkeit hinter ſich zu wiſſen, die katſächlich in der Weltgeſchichte ohne Beiſpiel iſt. Wie kleinmütig müſſen ſich demgegenüber jene 10 v. H. Nein⸗Sager vorkommen, die ſich aus irgendwelchen Gründen außerhalb der Volksgemeinſchaft geſtellt haben. Genau ſo enttäuſcht werden aber auch jene böswilligen Be⸗ trachter Deutſchlands im Ausland werden, die glauben, an dieſe 10 v. H. irgendwelche Hoffnungen knüpfen zu können. Sie mögen verſichert ſein, daß wir die Entwicklung keinen Augenblick mit irgendwelcher Sorge oder Unruhe be⸗ trachten. Selbſtverſtändlich werden wir den Gründen mit aller Genauigkeit nachgehen, die jene 10 v. 9. unſeres Volkes veranlaßt haben, am 19. Auguſt ablehnend zu ſtimmen. Im übrigen iſt unſere Einſtellung aber die folgende: Die Nein⸗Sager ſind zunächſt wohl in den Schichten u ſuchen, die ſich miß verſtanden fühlen und die aus e die hart, aber ge⸗ recht ſind, ihr Geſamturteil bilden zu müſſen glauben. Alle jene werden ſich eines Tages ſelbſt an die Bruſt ſchla⸗ gen und ihren Irrtum einſehen, überzeugt durch die Lei⸗ ſtung und den endgültigen Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Regierung. Einen nicht geringen Prozentſatz der Nein⸗Stimmen werden weiter nach meiner Auffaſſung diejenigen Perſonen ſtellen, die zwar genau erkannt haben, welche großen Ziele der Nationalſozialismus verfolgt, die jedoch aus eigenſüchtigen Gründen andere Ziele verfolgen zu müſſen glauben als wir. Dieſe Kreiſe der Bevölkerung werden ſich eines Tages ebenfalls eines Beſſeren belehren laſſen müſſen oder aber ſie werden aus Altersſchwäche von der Bildfläche verſchwinden. Die dritte Gruppe bildet die zahlenmäßig geringe Schicht, die einfach unbelehr⸗ bar oder gar böswillig iſt. Solche Leute gibt es immer und überall in der Welt, ſie ſind wahrlich keine Beſonder⸗ heit des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, wir werden ſie nicht dafür beſtrafen, daß ſie mit Nein geſtimmt haben. Sie mögen es ſich aber geſagt ſein laſſen, daß wir es auf keinen Fall dulden werden, wenn ſie mit ihrer ablehnen⸗ den Haltung gegenüber der nakionalſozialiſtiſchen Staats führung irgendwie und irgendwann im Volke Propaganda kreiben und wir werden mit eiſener Fauſt zuſchlagen, wenn ſie ſich zu verbrecheriſchen Handlungen hinreißen laſſen, die die Sicherheit und Ordnung im Skaate bedrohen. Gewiß werden bei der einen oder anderen Frage im öffentlichen Leben immer verſchiedene Anſchau⸗ ungen möglich ſein. Niemandem wird das Recht beſtrit⸗ ten, unter den großen, allein vom Führer beſtimmten Ge⸗ ſichtspunkten an ſeiner Stelle nach ſeinem Geiſte zu arbei⸗ ten. Wir wünſchen auch offene und ehrliche Kritik bei all den ſchwierigen Problemen, die der Neu⸗ aufbau enſeres Staates ſtellt, Kritik aber darf nur der aussprechen, der bereit und in der Lage iſt, Beſſeres zu leiſten und dieſe Fähigkeit unter Beweis geſtellt hat. Und die Kritik findet ihre Grenze an den lebenswichtigen gro⸗ ßen Fragen der Nation, die allein der Führer regelt. Bor unſerem Führer Adolf Hitler ſchweigt alle Kritik. Wenn der Führer ruft und befiehlt, dann hat jedermann „ zu folgen und zu gehorchen, wer immer er h ſei. Der Führer hat allen Deutſchen ſeine Hand hingeſtreckt und den heißen Willen zur Verſöhnung in ſeinem ufruf vom 20. Auguſt erneut ausgeſprochen. Ich weiß, daß dieſes große Ziel in kurzer Zeit erreicht iſt. Ein be⸗ ſonders erfreuliches Anzeichen hierfür bietet meines Erach⸗ tens die Tatſache, daß das Wahlergebnis gezeigt hat, wie unerſchütterlich gerade unſere deutſche Arbeiter⸗ ſchaft treu zu Adolf Hitler ſteht. o Brozenk des deuiſchen Volkes haben ſich ſtolz zum gützer des Reiches bekannt, ſie geben dem Führer die raft, das Deutſche Reich zum Aufſtiege zu führen. Sie werden mit uns darüber wachen, daß ſein Werk gelingt. In wenigen Jahren wird dann des gauze Volk wie ein ein⸗ ziger Mann in gläubiger Gefolgſchaft zu Adolf Hitler 9 000 Daran zu arbeiten, iſt unſere größte und ſchönſte ufgabe.“ Berlin. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. veröffentlicht einen Nachruf für den vor einigen Tagen verſtorbenen betannten Kulturphiloſophen des Dritten Reiches, Dr. h. c. Paul Krannhals. Eſſen. In Auswirkung des Straffreiheitsgeſetzes ſind N Angeklagten des Hirtſiefer⸗Prozeſſes amneſtiert n. 1 Danzig. Die Danziger Regierung hat die in den jüng⸗ gen Danzig⸗polniſchen Verträgen vorgeſehene Kammer für ußenhandel nunmehr durch eine Verordnung errichtet. ———— Keine Markabwertung „Die Mark iſt feſt.“— Erklärungen Schachks. Prag, 22. Auguſt. Der volkswirtſchaftliche Redakteur des„Ceſko Slovo“, Dr. Georg Hejda, hatte ein Interview mit dem Reichsbank⸗ präſidenten und Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht. Dr. Schacht erklärte u. a.: Mein feſtes Beſtreben wird es ſein, das abſolute Vertrauen zu den Zahlungen zu erneuern. Wer mit Deutſchland Geſchäfte macht muß wiſſen, daß er ſeine Ware bezahlt bekommen wird. Deutſch⸗ land wird gegen ſeinen Willen in ein Zwangsclearing ge⸗ trieben. Wenn im Clearingverkehr eine Spitze ſei, ſo iſt ſchon das Beſtreben da, dieſelbe auszugleichen. Aus Deutſch⸗ land fließt jetzt auch wieder Geld über die Grenze im Frem⸗ denverkehr. Auf die Frage: Ihren Entſchluß, die Mark zu halten, haben Sie nicht geändert? antwortete Dr. Schacht: Nein, die Mark ift feſt, und wir werden nicht deval⸗ vieren. Bei den heukigen Ausfuhrzuſtänden hat es keinen Wert. Es wird viel von unſerer Golddeckung geſprochen. Ich habe aber ſchon in meinen früheren Arbeiten einige⸗ male darauf hingewieſen, daß das Gold nur bei dem Aus⸗ gleich der Spitzen bei der Zahlungsbilanz nützlich iſt, dek⸗ kungsmäßig aber keine Bedeukung hak. Der Führer in Nürnberg Nürnberg, 21. Aug. Auf der Durchreiſe nach München beſuchte der Führer völlig unerwartet Nürnberg, um hier perſönlich die Vorarbeiten für die Organiſation des Reichss⸗ parteitages 1934 zu überprüfen. Der Führer traf gegen 6 Uhr auf dem Flugplatz in Nürnberg ein und begab ſich ſofort zur Beſichtigung des Aufmarſchgeländes in den Luitpoldhain. Vor der Fahrt zum Nürnberger Flughafen ſtattete der Führer in Begleitung Julius Streichers und des Nürnber⸗ ger Oberbürgermeiſter dem Atelier des kürzlich verſtorbe⸗ nen Architekten Ruff einen Beſuch ab. An allen Straßen, die der Wagen des Führers durchfuhr, wurde er von der Bevölkerung ſofort erkannt und ſtürmiſch begrüßt. Am Flugplatz hatten ſich ſchon lange vor 11 Uhr Tauſende eingefunden, um den Führer zu ſehen, der nach dem 19. Auguſt der Stadt Nürnberg als der erſten Stadt ſeinen Beſuch abgeſtattet und damit auch ſeine Anerkennung für die glänzende Haltung Frankens bei der Volksabſtimmung zum Ausdruck gebracht hat. Auch in ſeiner Unterhaltung mit dem Frankenführer hat er ſich hierüber in herzlichen, anerkennenden Worten geäußert. Deutſchlands volles Recht Ein Amerikaner über die Volksabſtimmung. Berlin, 22. Auguſt. Am Wahlſonntag unternahm im Auftrage des Außen⸗ politiſches Amtes der NSDAP der Leiter der Preſſeabtei⸗ lung, Dr. Karl Bömer, zuſammen mit einigen amerikani⸗ ſchen Journaliſten einen Rundgang durch die Wahllokale Groß⸗Berlins, um ihnen den geſamten Wahlvorgang in allen ſeinen Phaſen, von der Stimmabgabe bis zur Stim⸗ menprüfung und Zuſammenzählung, zu zeigen. Einer der Teilnehmer dieſer Rundfahrt, Profeſſor Vernon Mce⸗ Kenzie, einer der bekannteſten amerikaniſchen Journa⸗ liſten und Dekan der Journaliſtenſchule an der Waſhington Univerſität in Seattle(Waſhington) erklärte dem Vertre⸗ ter des Außenpolitiſchen Amtes auf deſſen Frage nach ſei⸗ nem Eindruck: Ich muß geſtehen, daß keine Volksabſtimmung unpar⸗ keüſcher und mit größerer Sicherung vor Betrug durchge⸗ führk werden kann als die heutige deutſche. Ich war er⸗ ſtaunt, wieder einmal die bekannte deutſche Gründlichkeit kennen zu lernen, nicht nur in der ganzen Art des Wahl⸗ vorganges, ſondern auch in ſeiner blitzſchneilen Abwicklung. Natürlich unterſcheidet ſich die Durchführung ihrer poli⸗ tiſchen Kampagne in einem totalen Staat ganz augenſchein⸗ lich von der in einem Zwei⸗Parteien⸗Staat. Ich möchte gern ſehen, wie Ihre politiſchen Fachmänner eine Zwei⸗Parteien⸗Kampagne durchgeführt hätten. Doch über dieſen Punkt will ich lieber jetzt nicht ſprechen.“ Wenn Deutſchland volle Gleichberechtigung, Gleich⸗ berechtigung nicht nur in politiſchen Fragen, ſondern auch in der Abrüſtungsfrage verlangt, ſo erkläre ſch frei und offen, daß dies Deukſchlands volles Recht iſt. Andere Völ⸗ ker haben zuerſt den Verſailler Verkrag gebrochen. Die Rückſendung der Stimmſcheine Der Reichsminiſter des Innern hat angeordnet, daß die Gemeindebehörden die am Abſtimmungstag vor dem Wahl⸗ vorſtand ordnungsmäßig abgegebenen Stimmſcheine nicht der Gemeindebehörde des Ausſtellungsortes direkt, ſondern der Einfachheit halber auf dem Dienſtwege an die Zentralbehörde(Innenminiſterium) des Landes zu überſenden haben, in dem aufgrund des Stimm⸗ ſcheines die Stimmabgabe erfolgt iſt. a Nichtbenutzte Stimmſcheine, die von Stimmberech⸗ tigten an die Gemeindebehörde des Ausſtellungsortes ein⸗ geſandt werden, ſind von dieſer bis auf weiteres aufzube⸗ wahren. 8 Der Reichsminiſter des Innern gibt dieſe Anordnun hiermit ſämtlichen Gemeindebehörden amtlich mit dem Hin⸗ zufügen bekannt, daß eine beſondere ſchriftliche Mitteilung nicht ergeht. ——— Mittwoch, den 22. Auguſt 1934 Letzte Friſt für Gaardeutſche ö Aufruf zur Anmeldung für die Saarabſtimmnug.— Kein Nr. 195 Saardeul⸗her im Reich darf fehlen! Berlin, 21. Auguſt. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat am 8. Juli 1934 die Vorſchriften über die Aufſtellung der Stimm⸗ liſten für die Volksabſtimmung im Saargebiet am 13. Ja⸗ nuar 1935 erlaſſen. Weiterhin hat die Volkabſtimmungs⸗ kommiſſion des Völkerbundes am 20. Juli 1934 eine Be⸗ kanntmachung veröffentlicht, die nähere Vorſchriften über die Abſtimmungsberechtigung und über die Anmeldung der Stimmberechtigten zur Aufnahme in die Stimmliſten ent⸗ hält. hiernach müſſen Stimmberechtigte, die außerhalb des Saargebietes wohnen, einen beſonderen Ankrag auf Ein⸗ kragung in die Skimmliſten ſtellen. Wer nicht in die Stimm⸗ liſten eingetragen iſt, kann ſein Stimmrecht nichk ausüben. Es liegt daher im eigenen Intereſſe aller im Reich wohnen⸗ den Skimmberechtigken, dieſen Anfrag mit kunlichſter Be⸗ ſchleunigung einzureichen. Die Ankragsfriſt läuft mit dem 31. Auguſt 1934 ab. Der Antrag, der an den„Gemeindeausſchuß“ des Bezirkes gerichtet iſt, in dem der Abſtimmungsberech⸗ tigte am 28. Juni 1919 die Einwohnereigenſchaft hatte, muß folgende Angaben enthalten: 1. die Namen, Vornamen, das Geburtsdatum, den Geburts⸗ ort und den Beruf des Antragſtellers(im Falle einer Berufsänderung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 ausübte), ſowie die Vornamen ſeines Vaters und ferner, falls es ſich um eine verheiratete Frau handelt, die Na⸗ men und Vornamen ihres Ehemannes lim Falle einer Veränderung des Familienſtandes nach dem 28. Juni 1919 den Familiennamen, den ſie an dieſem Zeitpunkt trug); d die Gemeinde, in der er die Einwohnereigenſchaft am 28. Juni 1919 hatte;: 3. den gewöhnlichen Aufenthalt zur Zeit des Antrages; 4. die Anſchrift im Saargebiet, an die Mitteilungen zu rich⸗ ten ſind. a Die vorhandenen Beweisſtücke für die Einwohner⸗ eigenſchaft im Saargebiet ſind dem Antrag beizufügen; be⸗ finden ſich ſolche Beweisſtücke nicht in den Händen des An⸗ tragſtellers, ſo iſt in dem Antrag anzugeben, bei wel⸗ 51 Stelle des Saargebietes dieſe Unterlagen erhältlich ind. Sämtliche Abſtimmungsberechtigten im Reich werden hiermit aufgefordert, ihren Ankrag auf Einkragung in die Stimmliſte bis ſpäteſtens zum 31. Auguſt 1934 an den zu⸗ ſtändigen Gemeindeausſchuß im Saargebiet gelangen zu laſſen. Jur Aufklärung über alle, bei der Anmeldung zu berückſichtigenden Geſichtspunkte ſtehen den Stimmberech⸗ kigten die Saarmeldeſtellen ihres jetzigen Wohnortes(das Einwohnermeldeamt, in den Städten die zuſtändigen Poli⸗ zeireviere) ſowie die Geſchäftsſtellen des Bundes der Saar- vereine— in Berlin befindet ſich dieſe SW 11, Streſemann⸗ ſtraße 42— zur Verfügung. Es wird jedem Abſtimmungs⸗ berechtigten dringend empfohlen, vor Abſendung ſeiner An⸗ meldung die vorgenannten Stellen zum Zwecke der Bera⸗ kung in Anſpruch zu nehmen. Auf zum Ehrenbreitſtein! Die Saarkundgebung in Anweſenheik des Führers. Am 26. Auguſt wird ſich der Bund der Saarvereine zu einer neuen großen Treuekundgebung für das deutſche Saargebiet in Koblenz⸗Ehrenbreitſtein verſammeln. Der Führer des Reiches wird an dieſem Tage in Koblenz ſein, um in feierlicher Weiſe vor aller Welt zu be⸗ weiſen, daß er und das deutſche Volk die Sache des Saar⸗ landes zu der ihren machen und daß Reich und Volk ſich rüſten, die Abſtimmung am 13. Januar 1935 zu einem überwältigenden Siege des Deukſchltums zu machen. Das Saarvermächtnis, keinen Quadratmeter deutſchen Bodens und kein Pfund deutſcher Saarkohle an Frankreich oder auch ſonſt preiszugeben, muß erfüllt werden. Auf ⸗ gabe aller Deutſchen iſt es, für die Deutſchhaltung der Saar einzutreten, Aufklärung über das Unrecht von Verſailles am Saargebiet zu verbreiten, für die Sicherung der Volksabſtimmung am 13. Ja⸗ nuar 1935 an der Saar zu wirken und ihr Ergebnis zur maßgeblichen Geltung zu bringen. Eine geſchloſſene Front deutſchen Volkswillens in der Saarfrage muß die Forde⸗ rung der Reichsregierung nach ihrer reinen nationalen Lö⸗ ſung ſtärken. 5 Der Tag der Entſcheidung für die Deutſchhaltung der Saar rückt heran. Wir müſſen für diefen Tag gerüſtet ſein; daher unſere dringende Mahnung an alle Deutſchen im Reich und an unſere Brüder im Saargebiet: Schließt Euch der Abwehrfront gegen Emigrankenkum und frankophilen Geiſt an und bekundet am 26. Auguſt in einer impoſanten Maſſenkundgebung auf dem Ehrenbreik⸗ 5 Koblenz Euren Willen, deutſch zu ſein und deutſch zu bleiben. Abzeichenverbote der Regierungskommiſſion Die Regierungskommiſſion hat das Tragen des Abzei⸗ chens für die Kundgebung auf dem Ehrenbreitſtein im 9. e ee 101 5 er Ausgabe im Rei on den eilnehmern angelegt werden. 8 5 8— eee ee Nick deuteln Nichts zu deuteln! Das Abſtimmungsergebnis des 19. Auguſt iſt ſo klar und eindeutig, daß ſich ihm ſelbſt diejenigen ausländiſchen Blätter nicht entziehen können, die es gerne in das Gegen⸗ teil umgebogen hätten. Sie winden ſich zwar und ſuchen mühſam Stellen, an denen ſie einhaken könnten, kommen aber zum Schluß nicht darum herum, ſich das Eingeſtänd⸗ nis abzupreſſen, daß das ganze deutſche Volk freiwillig und freudig hinter Adolf Hitler ſteht. Nein, an dieſem Ergebnis iſt nichts zu kritteln und zu deuteln. Intereſſant iſt vor allem ein Blick in die franzö⸗ ſiſche Preſſe. Es wäre übertrieben, wenn man behaup⸗ ten würde, das Abſtimmungsergebnis werde in Frankreich als ein reſtloſer Erfolg des Führers hingeſtellt, denn eine ſolche Beurteilung würde der ganzen Einſtellung der franzöſiſchen Politik gegenüber Deutſchland zuwiderlaufen. Immerhin geben die Blätter zu, daß die rund fünf Mil⸗ lionen Nein⸗Stimmen überhaupt nicht ins Gewicht fallen, weil ſie einmal keine geſchloſſene Oppoſition darſtellen, ſon⸗ dern ſich aus den verſchiedenſten Elementen zuſammenſetzen, und weil ſie auf der anderen Seite weniger gegen Hitler ſelbſt gerichtet ſeien, als gegen die augenblickliche Wirt⸗ ſchaftskriſe, in der ſich Deutſchland befinde. Hitler, ſo ſchreibt der„Intranſigeant“, ſei heute der unumſchränkte Herrſcher des Reiches und könne ſich auf eine mächtige Mehrheit ſtüt⸗ zen, die ſich zu ſeinen Gunſten ausgeſprochen habe. In glei⸗ cher Richtung bewegen ſich die Ausführungen der„Liberte“, die u. a. erklärt, vom politiſchen Standpunkt aus könne man nicht ableugnen, daß der Nationalſozialismus zahlreiche Erfolge zu verzeichnen habe. Der„Paris Soir“ ſieht die Urſache der fünf Millionen Nein⸗Stimmen in den Ereigniſ⸗ ſen der letzten zwei Monate. Man dürfe deshalb aber nicht glauben, daß der Führer dadurch irgendwie ſich werde be⸗ irren laſſen. Geſtützt auf die Reichswehr, habe er Deutſch⸗ land feſt in den Händen und könne ſowohl gegen die Wirt⸗ ſchaftskriſe als auch gegen andere innerpolikiſche Kriſen Front machen. Die einzigen Wolken, die ſich über Deutſchland zuſammenziehen könnten, könnten von a ußen kommen, und deshalb werde er ſeine Hauptaufmerkſamkeit nunmehr auch den ausländiſchen Fragen ſchenken. Der„Temps“ meint, da die künftige Entwicklung infolge des Tempera⸗ ments das deutſchen Volkes ſchwer vorauszuſagen ſei, hät⸗ ten die Länder, die den Frieden wollten, die Pflicht, auch weiterhin ſtark und geeint zu bleiben. Als lächerlich bezeich- net die„Action Francaiſe“ den Verſuch, in dem Ergebnis des Volksentſcheides Anzeichen für einen baldigen Sturz Hitlers erblicken zu wollen. Viel klüger ſei es, ſich an die Tatſache zu halten, daß 38 Millionen Deutſcher entſchloſſen ſeien, Hitler zu folgen. Wie ſtets, läßt auch diesmal wieder das„Echo de Paris“ ſeinen hetzeriſchen Inſtinkten freien Lauf. Die Beſtätigung Hitlers durch das deutſche Volk bringe ſchwere Gefahren für Europa mit ſich. Deutſchland ſcheine entſchloſſen, die„ſyſtematiſche Aufrüſtung“ fortzu⸗ ſetzen. Aufgabe der Mächte ſei es, ſich eng aneinander zu ſchließen und eine ſo feſte Front zu bilden, daß Berlin nie⸗ mals auf den Gedanken kommen könnte, es wäre möglich, dieſe Front zu brechen. Die beiden großen Londoner Blätter„Times“ und„Morningpoſt“ äußern ſich am Dienstag ausführlich über das Ergebnis der Volksabſtimmung vom letzten Sonn⸗ tag.„Morningpoſt“ beharrt auf ihrem Standpunkt, daß das Stimmergebnis kein Bild von der wahren Stimmung des deutſchen Volkes liefere, gibt jedoch zu, daß Hitler einen neuen Beweis ſeiner Stärke gegeben habe und daß er als identiſch mit Deutſchland betrachtet werden müſſe. Aber ge⸗ rade dieſen Umſtand hält das Blatt für beunruhigend, indem es in bezeichnender Unbelehrbarkeit nach dem Vorbilde Pa⸗ riſer Blätter frühere, kurz nach Beendigung des Krieges ge⸗ tane Aeußerungen Hitlers anführt und daraus auf kriegerk⸗ ſche Pläne ſchließen will. Beträchtlich objektiver äußert ſich die„Times“. Das Blatt legt zwar nach wie vor Gewicht auf die Höhe der am Sonntag abgegebenen negativen Stim⸗ men, erkennt aber an, daß ein beinahe 90prozentiges Ja unmöglich geweſen wäre, wenn der Führer nicht nach wie vor über eine große und begeiſterte Anhöngerſchaft verfügte und wenn die Mehrheit der Nation nicht der Ueberzeu⸗ gung wäre, daß unter den obwalten n Umſtänden keine andere Führung als die ſeine möglich ſei. Sehr beunru⸗ higt iſt das Blatt über verſchiedene Aeußerungen, die wäh⸗ rend des Propagandafeldzuges der Vorwoche in Deutſch⸗ land gefallen ſind. Der Bürgermeiſter von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 20 „Eliſabeth, du haſt es ſoviel hundertmal beſſer als alle die anderen Frauen der Stadt, die ſchon ſeit Wochen den Druck der Beſatzung ſchwer ſpüren. Du haſt hier in Ruhe geſeſſen und von all dem Anheil nicht viel gemerkt. Nun kommt das erſte Unangenehme und du willſt gleich verzagen. Sei tapfer, Frau, und zeige, daß du ein Wormſer Kind biſt!“ Die Seidenbenderin hatte zornig ihr Spinnrad zurück⸗ geſtoßen und war aufgeſtanden. Ohne ein weiteres Wort ging ſie harten Schrittes aus dem Zimmer. Sibylle hatte den Kopf tief geſenkt. Es war eine Scham in ihr über das Gebaren dieſer Frau. Seidenbender war an das Fenſter getreten. Er lehnte die Stirn gegen die kalte Scheibe und ſtand regungs⸗ los Es war ein unſägliches Erbarmen in Sibylle um die⸗ en einſamen Mann. And es drohte ihre heiße Frauen⸗ ſeele faſt zu zerſprengen. Aber ſie wußte nicht, was ſie ſa⸗ Zen ſollte, und ſaß regungslos, die blauen Augen an ſeine Geſtalt geheftet, die mit dem Rücken zum Zimmer am Fen⸗ ſter ſtand. Jeetzt ſagte er ſchwer, ohne ſich umzuwenden: Sie wiſſen es alle nicht, wie ſchlimm es um Worms ſteht. Aber ich weiß es. Sie wiſſen es alle nicht, daß ſo viele Städte und Burgen den Rhein entlang haben brennen müſſen. Nur weil ſie dem franzöſiſchen Macht⸗ haber im Wege waren. Vielleicht wollen ſie Worms auch noch in Schutt und Aſche legen. Wer kann es wif⸗ ſen? Wir können es nicht hindern und helfen tut uns keiner.“ 1 Entſetzt hatten ſich Sibylles Augen geweitet, als er ſo prach. Sie legte beide Hände zuſammen und ſagte zitternd: „Wollt Ihr da nicht Euch und die Euren in Sicherheit bringen zuvor?“ Jetzt wandte er ſich jäh herum. 2 Und ſie erſchrakt vor dem Ausdruck in ſeinem Geſicht. „Jetzt redet auch Ihr ſo, Jungfrau Sibylle? Was gilt jekt das Schickſal des einzelnen. wo es um das Leben und Wie ſchwer es dem Amerikaner fällt, europäiſche und vor allem deutſche Ereigniſſe objektiv und leidenſchafts⸗ los zu betrachten, dafür bietet die Beurteilung des Wahl⸗ ergebniſſes in den Vereinigten Staaten wiederum ein klaſ⸗ ſiſches Beiſpiel.„Der Natſonalſozialismus ein Rückfall in das Barbarentum“,„Die Wahl ein burleskes Spiel“, ſo ur⸗ keilt beiſpielsweiſe die Newyork„World“, während andere Blätter den Volksentſcheid als ein Ereignis ohne jede Be⸗ deutung hinſtellen. Die Washingtoner Blätter glauben aus dem Wahlergebnis ein Anzeichen für das Nachlaſſen der Popularität Hitlers herausleſen zu können(). Die Hearſt⸗ Blätter, die vor der Wahl das Märchen wieder aufbrachten, daß die Stimmzettel unrichtig gezählt werden würden, müſ⸗ ſen heute auf Grund ihrer Berliner Berichterſtattung zu⸗ geben, daß die Zählung offenbar vollkommen korrekt vor ſich gegangen ſei. Von den Stimmen aus anderen Ländern ſeien nur ein paar Stichproben gegeben. Merkwürdige Drehungen macht die italieniſche Preſſe, die ſogar Argumente aus der demokratiſchen Rumpelkammer hervorholt, um das Er⸗ gebnis der Abſtimmung zu verkleinern.„Giosnale d'Italia“ bringt darüber nur eine ganz kurze Tatſachenmeldung an verſteckter Stelle, während die Berliner Berichterſtatter der „Tribuna“ und des„Lavaro Faſciſta“ am Ergebnis herum⸗ zudeuten verſuchen, ohne jedoch zu einer klaren Folgerung zu gelangen. Silva muß im„Lavoro Faſciſta“ nach einigen abfälligen Bemerkungen doch feſtſtellen, daß das Hitler⸗ regime aus dieſer Abſtimmung wieder einmal ſiegreich her⸗ vorgehe, wie das auch ſeiner tatſächlichen Stellung im heu⸗ tigen deutſchen Leben entſpreche. In Schweden iſt die Beurteilung uneinheitlich. Wäh⸗ rend ein großer Teil der Preſſe bemüht iſt, den großen Abſtimmungsſieg Hitlers durch ausgeklügelte Rechenkünſte zu verkleinern, heben ſich die beiden Stockholmer Abendzei⸗ tungen mit ihrer Stellungnahme einigermaßen wohltuend ab.„Nya Dagligt Allehanda“ ſagt, die deutſche Volksabſtim⸗ mung habe einen Ausgang gehabt, der für die Freunde des deutſchen Volkes im Ausland zufriedenſtellend ſei. Hitlers Sieg ſei einerſeits überraſchend groß, auf der anderen Seite ſei die Oppoſition aber auch ſo ſtark, daß man hoffen könne, der Diktator werde ſich eine heilſame Mäßigung auferlegen()). Im übrigen fragt das Blatt mit Recht, welche Regierung in einem anderen Kulturlande wohl ein ähnliches Ergebnis erreichen könnte. Hoffentlich würden nun auch die weſtlichen Großmächte einſehen, daß ihre Völker am beſten fahren würden, wenn ſie für die Zukunft ein beſſeres Verhältnis zu der großen deutſchen Nation erſtreben würden. Schließlich ſei noch eine offiziöſe Prager Stimme angeführt, die der„Prager Preſſe“:„Die Nein⸗Sager ha⸗ ben ſich vermehrt. Zu ihnen ſind diejenigen zu rechnen, die ungültige Stimmzettel abgegeben haben. Die Einigkeit des deutſchen Volkes iſt zwar nicht abſolut dargetan, wie es ge⸗ wünſcht wurde Aber, von einem objektiven Standpunkt betrachtet, iſt der Sieg des Nationalſozialismus noch gewal⸗ tig. Adolf Hitler iſt der Herr des Dritten Reiches.“ Ja, Adolf Hitler iſt der Herr des Dritten Reiches, Herr aber kraft des Willens des Volkes, das ihn zu ſeinem Führer in nie erlebter Einmütigkeit erkoren hat. N J 4 1 4 0 94 lere; Did 8 N Eeiei Die Aufgaben der SA „Der politiſche Soldatl des Nationalſozialismus.“ Betlin, 22. Auguſt. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht einen Artikel Gunter d'Alquens über die Aufgaben der SA. Darin heißt es u. a.: Die Wehrmachkt iſt der einzige Waffenträger der Nation. So iſt es der Wille des Führers. Der SA.⸗Mann iſt nicht Soldat ſchlechthin, er iſt nicht Landsknecht„bald für dies und bald für das“, der SA.⸗Mann iſt der politiſche Soldat des Nationalſozialismus, der geiſtige Waffenträ⸗ ger der deukſchen Idee, deſſen Weg ſich immer nur ergibt aus den Lebensnotwendigkeiten unſeres völkiſchen Lebens. Wien. Der Vizekanzler hat den geſamten Vorſtand des Deutſchen Turnerbundes ſeines Amtes für verluſtig er⸗ klärt. Sterben der Stadt geht? Von Euch hätte ich nicht geglaubt, daß Ihr ſo reden würdet, Mädchen!“ Sein Atem ging heiß. Er ſtand jetzt dicht vor ihr. „Sehet, Sibylle. Als Ihr mir damals den Schmuck hal⸗ fet verbergen in der ſtillen Nacht,— als Ihr mir den Trunk geboten, da ich völlig erſchöpft an Eure Haustür kam,— immer ſah ich Euch ſtark und froh und hilfsbereit. And das iſt es, was wir Männer brauchen in dieſer bit⸗ terharten Zeit: Frauen, die ſtark und froh und hilfsbereit ſind. Die nicht an Flucht denken und eigene Sicherheit. Ach, Sebylle,— überhaupt nicht an irgend etwas Eigenes mehr. Weder Eigenbehagen noch Eigenglück. Nur denen helfen mit heißer Seele, die unſere Hilfe am meiſten bedürfen. Sehet, wenn alle fliehen wollten aus der Stadt Worms in ihrer Stunde der Not, was würde dann aus ihr? N Vaterlande Treue halten, das iſt das Größte, Si⸗ ylle.“ Einen Augenblick hielt er an, dann ſetzte er mit ge⸗ dämpfter Stimme hinzu: „Und wenn auch alle gingen, es müßten doch noch etliche ſein, die Wacht ſtünden an der Heimat Grabe. Die letzte Wacht am Rhein, Sibylle.“ Sie hatte ihn noch nie ſo geſehen. Sein Geſicht war blaß und ſeine Hände geballt. Aber in den Stahlaugen war ein Feuer, das ihn zu verzehren ſchien. And ſie wußten's in dieſer Stunde! Wenn alle ſich in Sicherheit brächten,— Johann Friedrich Seidenbender tat es nicht! Wenn alle fliehen würden vor den Schrecken einer Zer⸗ ſtörung,— er würde es nicht tun. Sein Leben ſtand und fiel mit Worms. Es ſtand hoch über dem allen. And ſie hätte niederknien mögen und ihre Hände brei⸗ ten und bitten: „Reiße mich mit empor auf dieſen Höhenweg! Laß mich nicht tief unten im Tal der kleinlichen Menſchen! O, laß mich auch groß ſein wie du! Laß auch mich lieben und ſterben für deine heilige Stadt Worms! Lehre du es 35 Johann Friedrich Seidenbender. O lehre du es mi 5 Er ging auf und nieder im Zimmer, die Hände auf dem Rücken. Er ſah nicht den Kampf und das heiße Flehen in dem todblaſſen Geſicht des Mädchens. „Beim Daupbin bin ich geweſen und beim Höchſtkom⸗ mandierenden dieſer Rheinarmee. Beim Biſchof war ich in feinem Palaſt, daß er möchte Fürbitte einlegen für Worms Schuſchnigg bei Muſſolin Das deulſch-öſterreichiſche Verhältnis im Mittelpunt) Mailand, 21. Auguſt. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg iſt am Dienstag in Florenz eingetroffen. Zu ſeinem Empfang halt 5 ſich der Duce, der am Manöverruhetag aus dem nördli Florenz liegenden Hauptquartier Scarperia herbeigeeilt wat, in Begleitung des Staatsſekretärs im Außenminiſterum Suvich, eingefunden. Die Begrüßung zwiſchen Schuſch nigg und Muſſolini war ſehr herzlich. Unter dem Klang der öſterreichiſchen und italieniſchen Nationalhymnen ſchrit der öſterreichiſche Bundeskanzler die ihm zu Ehren aus Eiſenbahnmiliz gebildete Front ab. Florenz trägt reichen Flaggenſchmuck. Die italeniſchen Blätter bringen dem öſterreichiſchen Bundeskanzler herzlich gehaltene Begrüßungsworte. dg Zuſammentreffen zwiſchen dem Duce und dem Bundes, kanzler ſtelle, ſo erklärt„Corriere della Sera“, ein po, litiſches Ereignis von höchſter Bedeutung dar. Es ſcheint, daß die Frage der deutſch⸗öſterreichiſchen e. ziehungen im Mittelpunkte der Juſammenkunft von Io. renz ſteht. Sowohl auf italieniſcher, als auch auf öſterreh chiſcher Seite beſteht die abſolute Aeberzeugung, daß die Enkſpannung der poliliſchen Verhältniſſe in Mitteleuroßg ü und beſonders im Donauraum in erſter Linie von der ce ſtaltung der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen abhängig 6 iſi. Militärabkommen Wien— Rom? Zu den Beſprechungen zwiſchen dem Bundeskanzler Schuſchnigg und Muſſolini meldet der nach Florenz en. ſandte Berichterſtakkter des„Matin“, man behaupte, daß ein ſtändiges Milikärabkommen in Ausſicht genommen ſel, vielleicht in der Form eines gegenſeiligen Beiſtandspakle Zwei Hinrichtungen in Wien Und ein Arkeil auf Lebenslänglich. Wien, 21. Auguſt. Der Bundespräſident hat die Gnadengeſuche für de beiden vom Skandgericht Wien zum Tode verurkeillen Franz Unterberger und Franz Saureis abgewieſen, ſo dah das Todesurteil vollſtreckt worden iſt. Das Militärgericht in Klagenfurt verurteilte den im Jahre 1908 geborenen Ferdinand Weß zu lebenslängll chem Kerker. Weß war der Anführer einer hunden Mann ſtarken Abteilung der Aufſtändiſchen ge⸗ weſen. Er hatte zwei Gendarmeriebeamte entwaffnet und das Verſtärkerwerk in Treibach ſowie das dortige 00 g bei“ Langbrücken geliefert und dort eine Abteilung Heimatſchuh N beſetzt und außerdem ein Gefecht mit dem Heimatſchu gefangengenommen. Weitere Vergeltungsmaßnahmen Major Fey ſprach im Rundfunk über ſeine Aufgaben 5 als Generalſtaatskommiſſar und über die Maßnahmen, dit er treffen werde. Er führte u. a. aus: Die Vergeltung N maßnahmen, die über ſtaatsgefährliche Unternehmer, unbee⸗ ſchadet ſonſtiger geſetzlicher Beſtimmungen, verhängt werden können, ſind: 1. Entzug aller Aufträge und Lieferungen, die von det ö. fentlichen Hand vergeben werden, 2. Entzug aller Vergünſtigungen bei der Bezahlung von Steuern und öffentlichen Abgaben, 3. Enkzug der Konzeſſion, Sperre des Betriebes oder der Berufseintragung. Staatsgefährlichen Dienſtnehmern gegenüber kann der Generalſtaatskommiſſar, wieder unbeſchadet ſonſtigen geſetzlicher Beſtimmungen, ſofortige Aufhebung des Dienſte vertrages und Entlaſſung aus den Dienſtpoſten verfügen. Genf. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika ſind mit Wirkung vom 20. Auguſt 1934 endgültig der Inter⸗ nationalen Arbeitsorganiſation beigetreten. Kaktowitz. Die letzte Nummer des in Kattowitz erſchei⸗ nenden ſozialdemokratiſchen„Volkswillens“ iſt wegen un⸗ flätiger Angriffe auf das Staatsoberhaupt beſchlagnahmt Horden. beim König. Sie ſind alle bunte Puppen, die machtlos auf ihren hohen Stühlen ſitzen. Macht⸗ und kraftlos. Die nicht wagen, eine eigene Meinung zu haben und Deutſchland zu helfen. Herr Gott! Hätte ich ein Heer! Hätte ich Soldaten! Ich könnte Worms retten und die ganze Pfalz. Nun muß ich tatenlos zuſehen, wie ſich die Heimat verblutet aus tau⸗ e Das ſchmerzt. Das zehrt das Mark aus den Knochen.“ Er ließ ſich ſchwer in einen Stuhl fallen und grub den Kopf in beide Hände. Da ging leiſe die Tür auf. a Ein blonder Scheitel lugte ſchüchtern um die Ecke und eine Knabenſtimme fragte taſtend: „Iſt der Vater daheim?“ f Seidenbender wandte ſich und ſah ſein Kind ſtehen in der offenen Tür. Ein Leuchten kam in ſein Geſicht und alles Gequälte wich aus ſeinen Zügen. „Ei, Baſtel, biſt du auf der Straße geweſen? Komm und begrüße die kranke Jungfrau dort im Lehnſtuhl.“ i Der Knabe ſchloß die Tür und kam eilig näher. Er 585 auf Sibylle zu und ſchlang beide Aermchen um ihren Hals. „Ei, ich kenne die Jungfrau wohl, ſie hat mich dazu⸗ — die Treppe heraufgetragen, als ich mein Knie ver⸗ etzt.“ 25 8 And er ſchmiegte ſich an Sibylle und ſtreichelte ihre ange. Seidenbender war aufgeſtanden und legte ſeine Rechte auf des Kindes Scheitel. „O ihr Kinder! Auf euch ruht die Zukunft von Worms. Mögen wir Alten fallen und.— aber ihr Kin- r der müßt bleiben Vielleicht ſeid ihr ſelber oder eure Nach⸗ fahren einſt die letzte Wacht am Rhein. Gott allein weiß i es. Aber an uns iſt es, ihnen ein leuchtendes und hehre Vorbild zu gehen allezeit. Rein und makellos muß vor ihnen ſtehen die Ehre ihrer Eltern. Die Ehre ihres Va⸗ terhauſes. Nicht wahr, Sibylle Battenberg, dieſe Ehre und Reinheit dürfen wir beide, Sibylle, meinen Kindern nie nehmen. Licht ſoll es in ihren Seelen ſein, wenn ſte einſt zurückdenken an ihren Vater. Wem Kinder anvertraut wurden von Gott, der ſoll ihnen Vorbild ſein. In allem. Was iſt unser eigen Herz? Es hört einmal auf zu ſchlagen und n. i ſtehen vor Gott und Rechenſchaft ablegen. Stärke; er Blut und unſere Sinne iſt ewig unſer eee J indes po; r. n de. J. kerreſ 5 die uropg bc jängig anzlet en. „daß n ſeß akles, 1 ir dle keillen o daß e den ängll⸗ inder n ge⸗ t und ſtamt 6 0 be gaben n, dit ungs, unbe⸗ erden et ö. von r der kann ſtiger ienſt. en. ſind uter⸗ Alus dembadicclien Lande (0 Dr. Hammesfahr 5. Vor wenigen Tagen wurde der Abteilungsleiter im Bundesamt des NS. Deutſchen Front⸗ fämpferbundes(Stahlhelm), Dr. Walter Hammesfahr, nach ſchwerer Krankheit in die Ewigkeit abgerufen. Wie der Bun⸗ desführer des NS. Deutſchen Frontkämpferbundes, Reichs⸗ albeitsminiſter Franz Seldte, in einem ehrenden Nachruf für den Heimgegangenen hervorhebt, verliert er in Dr. Hammes⸗ ahr einen hochbefähigten, ſtets einſatzbereiten Mitarbeiter und treuen Kameraden. () Der Gauleiter dankt. Der badiſche Gauleiter, Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner, hat zu dem Ergebnis der Volks⸗ abſtimmung am 19. Auguſt der Partei ſowie ihren ſämtlichen Nebengliederungen und Antergliederungen für die unermüd⸗ liche erfolgreiche Dank und Anerkennung ausge⸗ ſprochen. Arbeit 25 Schutzhäftlinge entlaſſen. Karlsruhe. Nach dem neuen gewaltigen Treuebekennt⸗ nis des deutſchen Volks zum Führer vollzog in Baden der Nationalſozialismus e weiteren Verſöhnungsakt mit al olalres. 155 85 N einer Reihe ſeiner früheren Gegner. In Gegenwart des Chefs des Geheimen S mts, Berckmüller, und des Leiters der Lande Reichsminiſteriums für Moraller, wurden Dier dem Konzentrationslag⸗ Geheimen Staatspolizeiamts erm einer kurze rache, den ik verantwe 0 geben und fügung zu bee aden⸗Württemberg des lärung und Propaganda, politiſche Gefangene aus Kislou entlaſſen. Der Chef des ahnte die Entlaſſenen in Der Erzb. Oberſtiftungsrat ſiedelt nach Freiburg. () Karlsruhe, 21. Aug. Der Erzb. Oberſtiftungsrat ſowie die Kath. Stiftungsverwaltung(Pfarrpfründekaſſe uſw.) und Allgemeine Katholiſche Kirchenſteuerkaſſe in Karlsruhe verlegen bekanntlich ihren Dienſtſitz auf 1. Oktober 1934. nach Freiburg in das Dienſtgebäude des Erzb. Ordinariats. Die Vorbereitungen, der Umzug ſelbſt und die Einrichtung im neuen Dienſtgebäude werden, da auch die Beamten und Angestellten nach Freiburg umzuziehen haben, in der Zeit vom 1. September bis 15. Oktober 1934 nur die Erledigung der allerdringendſten Dienſtgeſchäfte ermöglichen. Das Erzh. Bauamt Karlsruhe verlegte ſeine Dienſträume Mitte Auguſt 1934 nach der Bahnhofſtraße 16 in Karlsruhe. * Ui Oberſchefflenz.(Tunnelerneuerung.) In Tag⸗ und Nachtſchicht arbeitet man an der Erneuerung eines grö⸗ ßeren Teils des 544 Meter langen Eiſenbahntunnels. Die Arbeiten ſollen bis November beendet ein. () Baden⸗Baden.(Tödlicher Anglü cks fall.) Auf einem Radausflug iſt auf der Straße von Sand nach Geroldsau eine Radfahrerin aus Eppelheim bei Heidelberg tödlich verunglückt. Zwei ihrer Freundinnen, die vorausge⸗ fahren waren, hörten plötzlich einen Schrei und fanden die Radfahrerin ſchwer verletzt im Straßengraben. Sie hatte einen Schädelbruch erlitten, an deren Folgen ſie ſtarb. () Baden⸗Baden.(Geſandter von Eiſendecher F.) Im hohen Alter von 93 Jahren iſt der frühere preu⸗ ziſche Geſandte in Karlsruhe, Vizeadmiral a. D. Exzellenz Karl von Eiſendecher geſtorben. Der Entſchlafene hat eine glänzende militäriſche und vor allem diplomatiſche Laufbahn durchlebt. (0 Mingolsheim.(St. Rochusfeſt.) In den Mauern unſeres ſchönen Kraichgaudorfes wurde das traditionelle 10 des hl. Rochus gefeiert. Dieſes Feſt wurde eingeſetzt zu 0 dieſes Heiligen aus Dankbarkeit für die Rettung Mingolsheims von der Peſt durch die Fürbitte des hl. Ro⸗ chus und hat ſich in wenig veränderter Form bis zum heutigen Tage erhalten. Freiburg.(Prälat Dr. Brettle feiert ſeinen 75. Geburtstag.) Ehrendomherr Prälat, Stadtdekan und Dompfarrer Dr. Konſtantin Brettle kann in aller Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag begehen. Er iſt geboren am 22. Auguſt 1859 zu Büchig bei. und iſt ſeit 1891 ununterbrochen in unſerer Stadt als Se aus ſegensreich tätig. N Glottertal bei Freiburg.(Erhaltung der Trach⸗ ten.) Nun trägt auch die hieſige Muſikkapelle die alte Glottertäler Tracht anſtelle der Uniform. Schon lange war es der Wunſch vieler, daß gerade hier im Glottertal, wo die Trachten noch allgemein getragen werden, auch unſere Muſik⸗ 1 905 die alte Bauerntracht wieder zu Ehren bringen erde. i Kehl.(Erwiſchter Badedieb.) Seit einiger Zeit mußten Beſucher des Bades des Schwimmvereins am Stadtweiher die unangenehme Erfahrung machen, daß ihnen Geld und andere Dinge entwendet wurden. Nun konnte ein junger Mann von auswärts auf friſcher Tat ertappt wer⸗ den, als er ſich wieder an Kleidern von Badegäſten zu ſchaf⸗ fen machte. Die nähere Anterſuchung förderte eine Anzahl Gegenſtände zu Tage, die er ſich bereits angeeignet hatte. Der Täter wurde der Polizei übergeben. 2 Honau bei Kehl.(Den Fuß in den Speichen.) Die Frau des Gemeinderechners Rudloff nahm ihren vier⸗ jährigen Buben auf dem Fahrrad mit ins Feld. Während der Fahrt brachte der Knabe einen Fuß zwiſchen die Spei⸗ chen des Hinterrades, wodurch ihm die große Zehe buch⸗ ſtäblich weggeriſſen wurde. Sulz(Amt Lahr).(Von einem Radfahrer an⸗ gefahren.) Der 65 Jahre alte Bürgermeister unſerer Ge⸗ meinde, Joſeph Becherer, wurde beim Verlaſſen eines Hofes von einem Radfahrer leicht geſtreift, ſtürzte rücklings zu Bo⸗ den und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Der Verletzte iſt bewußtios und ein Zuſtand iſt ſehr ernſt. Lörrach.(Kind vom Motorrad überfahren.) Beim Elektrizitätswerk wurde das vierjährige Söhnchen der Familie Ofenwanger von einem auswärtigen Motorradfahrer angefahren und ſchwerverletzt. Mit einem Schädelbruch liegt s Kind im Krankenhaus ſchwer darnieder. a () Konſtanz.(Schweres Autounglück.) Ein ſchweres Autounglück hat ſich zwiſchen Allensbach und Hegne ereignet. Ein mit drei Perſonen beſetztes Auto aus Freiburg geriet infolge Bruches eines Vorderrades ins Schleudern und fuhr auf einen Baum. Der Benzintank, der dabei beſchädigt worden war, ging ſofort in Flammen auf, ehe die drei In⸗ ſaſſen den Wagen verlaſſen konnten. Die Inſaſſen eines vor⸗ überfahrenden Kraftwagens bemerkten den Vorfall und ret⸗ teten unter eigener Lebensgefahr die im Wagen Eingeſchloſ⸗ enen. Die Verunglückten, die erhebliche Brandwunden erlitten At wurden ſofort ins Krankenhaus nach Konſtanz über⸗ ——— elſorger über⸗ Aus den Nachbarländern Mundenheim.(Weberfachren und getötet.) Ge⸗ ſtern ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. In der Haupt⸗ ſtraße ſprang der etwa ſechs Jahre alte Junge Fuchs über Straße in ein Auto und wurde am Kopf erfaßt und Frankenthal.(Unterſchlagung im Amt.) Der 31 Jahre alte A. Sch. aus Neuſtadt a. d. H. hatte im Jahre 1931 in ſeiner Eigenſchaft als Steuerbeamter entwertete Steuermarken wieder verwendet und den hierfür erhaltenen Betrag von 900 Mark für ſich behalten. Der Angeklagte war geſtändig und gab an, aus Not gehandelt zu haben. Die Große Strafkammer verurteilte ihn zu einem Jahr fünf Monaten Zuchthaus. An der Strafe werden 6 Monate 25 Tage Unterſuchungshaft in Anrechnung gebracht. Speyer.(Sie hat bald ausgedient!) Beim Ausfahren der Speyerer Schiffbrücke erfolgte ein Ketten⸗ bruch, der zwei Jochs vom Geſamtverband trennte und beide rheinabwärts treiben ließ. Mittels Dampfers mußten die beiden Jochs wieder aufwärts geſchleppt werden. Erſt am ſpäten Nachmittag waren die Reparaturarbeiten ſoweit beendet, daß der Verkehr wieder freigegeben werden konnte. Durch den nunmehr in Gang befindlichen Bau der feſten Rheinbrücke iſt ſichergeſtellt, daß derartige Störungen des Verkehrs bald der Vergangenheit angehören werden. Nuppertsberg.(Felddiebſtähle mit Lieferwa⸗ gen.) Von der hieſigen Polizei wurden nachts unterhalb des Turnplatzes zwei Perſonen angetroffen, die gerade dabei waren, in den anliegenden Gärten und Aeckern Obſt, Ge⸗ müſe und dergleichen zu entwenden, das ſie dann in ihren Lieferwagen luden. Die Diebe, zwei Mannheimer, die auch andere Felddiebſtähle auf hieſiger Gemarkung auf dem Kerb⸗ holz haben, wurden der Gendarmerie übergeben. Naiſerslautern.(Tot im Wald aufgefunden.) Die ſeit Anfang Juli vermißte Ehefrau Magdalena Forſter adenhalde, Gemarkung Krickenbach, unter einem Felsvorſprung tot aufgefun Wie feſtgeſtellt wurde, iſt der Tod der Frau, die nervenleidend war, infolge völliger Entkräftung eingetreten. Darmſtadt.(Aus dem Fenſter geſprungen.) In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſtürzte ſich die ſeit langer Zeit leidende 59 Jahre alte M. Sch. aus dem Fenſter ihrer im 2. Stock in der Schützenſtraße gelegenen Wohnung auf die Straße. Die Frau trug außer Knochenbrüchen auch ſchwere Verletzungen davon. Bürſtadt.(Sturz vom Erntewagen.) Einen lebensgefährlichen Sturz erlitt der Landwirt Lorenz Ofen⸗ loch. Beim Einfahren von Getreide wurde er auf der Worm⸗ ſer Straße von einem Baumaſt getroffen und vom hochbe⸗ ladenen Erntewagen herabgeworfen. Mit einer offenen Kopfwunde und einem Schädelbaſisbruch wurde er ins Heines Krankenhaus übergeführt. Man fürchtet um ſein Leben. g Alsfeld.(Ṽunneiner wildgewordenen Kuh ſchwer verletzt.) Von einer wildgewordenen Kuh wurde der 72 Jahre alte Landwirt Heinrich Schleuer in Burg⸗Gemünden angefallen und ſo übel zugerichtet, daß er mit ſchweren Verletzungen, u. a. auch einem Oberſchen⸗ kelbruch, zur Chirurgiſchen Klinik in Gießen verbracht wer⸗ den mußte. Kaiſersiauiern.(Gegen einen Kilometerſtein gefahren.) Auf der Staatsſtraße zwiſchen Kaiſerslautern und Hochſpeyer rannte der Kaufmann Emil Dreyfuß aus Pirmaſens, als er einem Radfahrer ausweichen wollte, mit ſeinem Wagen gegen einen Kilometerſtein. Dreyfuß erlitt dabei erhebliche Kopfverletzungen und Schnittwunden und wurde in das Krankenhaus Kalſerslautern eingeliefert. Sein Auto wurde ſtark beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Frankfurt a. M.(Aus dem Zug gefallen.) In einem aus Kronberg einlaufenden Zug wollte ein Reiſen⸗ der am Hauptbahnhof die Tür vor dem Halten des Zuges öffnen. Dabei fiel er aus dem Zuge und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch und anderen Verletzungen liegen. Er Bach in lebensgefährlichem Zuſtand ins Krankenhaus ge⸗ bracht. ** Wiesbaden.(Zwei ſchwere Verkehrsun⸗ fälle.) In den Morgenſtunden fuhr auf der Straße zwiſchen Schierſtein und Niederwalluf ein Motorrad, das mit zwei Perſonen beſetzt war, gegen ein Fuhrwerk. Die beiden Fahrer trugen ſchwere Verletzungen davon.— In den Miktagsſtunden ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen einem Perſonenauto und einem Omnibus, der ſo hef⸗ tig war, daß die Inſaſſen des Perſonenautos durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert wurden. Sie erlitten dabei klaffende Schnittwunden an Geſicht und beiden Armen. Marburg.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der neuen Autoumgehungsſtraße in der Nähe des Schülerparkes rannten ein Motorrad und ein Perſonenauto gegeneinander. Der Motorradfahrer, ein junger Mann von hier namens Tänzler, erlitt dabei neben ſonſtigen kleinen Verletzungen einen Beinbruch, während ſeine auf dem Sozius ig mitfahrende Schwägerin durch die Wucht des Zuſammenpralls in hohem Bogen auf das Pflaſter flog und einen ſchweren Schädel⸗ bruch davontrug. Die beiden Fahrzeuge mußten ſchwerbeſchä⸗ digt abgeſchleppt werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht ge⸗ klärt.. 0 Nieſte bei Kaſſel.(Cin unglücklicher Schuß.) Im benachbarten Nienhagen ſchoß der 18jährige Sohn eines Einwohners mit einem Teſching nach Raubvögeln. Als er ſich für kurze Zeit aus dem Garten entfernte, machte ſich ſein Bruder an dem Teſching zu ſchaffen; ein Schuß ging los und traf ein in der Nähe ſtehendes 21jähriges Mädchen. Es erlitt eine ſchwere Kopfverletzung und mußte in bedenk⸗ lichem Zuſtand in das Krankenhaus überführt werden. Bernkaſtel.(Weſpen fallen über zwei Win⸗ zerinnen her.) Im benachbarten Marin wurden zwei Winzerinnen auf dem Heimwege vom Weinberg von einem großen Schwarm Weſpen überfallen und 300 Meter weit verfolgt. Auf die Hilferufe eilten Leute herbei, die nur mit größter Mühe die Weſpen vertreiben konnten. Arme, Kopf und Hals der beiden Winzerinnen bilden eine einzige Ge⸗ ſchwulſt. 5 Trier.(Frauen als Deviſenſchmuggler.) Von der Zollpolizei wurde auf der Schnellzugſtation Beu⸗ rig⸗Saarburg an der Strecke Trier⸗Saarbrücken eine Frau aus dem Saargebiet feſtgenommen, die ſich bei näherer Unterſuchung als eine raffinierte Deviſenſchieberin ent⸗ puppte. Bei einer Körperviſitation fand man in der Wäſche eingenäht einen Betrag von 2010 Mark in Reichsbanknoten vor, den die Frau über die Saargrenze bringen wollte. Die Zollbehörde beſchlagnahmte die Summe und nahm die Frau in Haft.— Ferner verhafteten die Zollbeamten in wurde in Serrig eine Frau aus dem Saargebiet, die ſich von Trier aus auf der Heimreiſe befand. Bei ihr wurden, auch unter den Kleidern verſteckt, Reichsbanknoten im Betrage von rund 500 Mark gefunden. Das verdächtige„Schokoladepäckchen“ Trier. Auf dem Bahnhof Beurtg— Saarburg wurde dank der Aufmerkſamkeit eines Bahnbeamten ein umfang reicher Deviſenſchmuggel entdeckt. Es wurden insgeſamt 30 080 Mark beſchlagnahmt. Der Haupttäter wurde ver ⸗ haftet. In den Eil⸗ und D⸗Zügen zwiſchen Trier und Saar⸗ burg findet eine Deviſenkontrolle ſtatt. In Beurig⸗Saar⸗ burg, der letzten Halteſtelle für die Züge vor der Einfahrt in das Saargebiet, ſind auch die einſteigenden Fahrgäſte die⸗ ſer Kontrolle unterworfen. Ein Handelsmann erſchien in Begleitung ſeiner Frau und einer zweiten Dame auf dem Bahnhof. Die beiden Frauen löſten ſich eine Fahrkarte nach dem Saargebiet, der Handelsmann lediglich eine Bahnſteig⸗ karte. Als die beiden Frauen in den Zug eingeſtiegen waren, unterhielten ſie ſich vom Fenſter aus mit dem auf dem Bahnſteig ſtehenden Mann. Nachdem die Kontrolle durchgeführt war, gab der Mann ſeiner Frau ein Päckchen mit dem Bemerken, ſie müſſe ſich für die Fahrt etwas Schokolade mitnehmen. Ein Bahnbeamter des Zuges be⸗ merkte dieſen Vorgang, worauf ſich der Mann das Päckchen zurückgeben ließ. Als der Zug abgefahren war und der Mann den Bahnhof verlaſſen wollte, wurde er zur Unter ⸗ ſuchung in ein Büro gebeten. Eine Unterſuchung förderte das geſuchte Päckchen, das 30 080 Mark enthielt, aus der inneren Rocktaſche zutage. Das Geld wurde beſchlagnahmt, der Mann feſtgenommen. Lolcale uud cu au Verkehrsunfall. Geſtern Nachmittag ſtieß auf der Secken⸗ heimer Hauptſtraße ein Kraftradfahrer mit einem Perſonen⸗ kraftwagen, deſſen Führer unter Alkoholeinwirkung ſtand, zuſammen. Der Kraftradfahrer ſtürzte und erlitt Prellungen und Hautabſchürfungen. Der Perſonenkraftwagenführer fuhr nach dem Zuſammenſtoß davon, doch konnte das polizeiliche Kennzeichen des Wagens feſtgeſtellt werden. i Pilzwanderungen. Die Pilzberatungen auf dem Wo⸗ chenmarkt, am Turm des Alten Rathauſes in Mannheim, finden Dienstags, Donnerstags und Samstags von 9 bis 10 Uhr ſtatt. Am Mittwoch nachmittag iſt eine Wanderung in Viernheim angeſetzt. Treffpunkt am Bahnhof der OE. in Viernheim um 14.55 Ahr, Mannheim Hauptbahnhof ab 14.10 Uhr, Friedrichsbrücke ab 14.25 Uhr, Viernheim an 14.52 Uhr.— Am Samstag wird eine Wanderung in den Wald von Oftersheim bei Schwetzingen ſtattfinden. Treff⸗ punkt am Bahnhof Oftersheim um 15 Uhr. Mannheim Hauptbahnhof ab 14.25 Uhr, Schwetzingen ab 14.53, Ofters⸗ heim an 14.55 Uhr.— Am Sonntag vormittag iſt eine Wanderung in Heidelberg geplant. Treffpunkt um 9 Uhr an der Alten Brücke unter dem Nepomuldenkmal.— Fahr⸗ räder können eingeſtellt werden. Sonntagsfahrkarten! A Sich erhängt. Auf dem freien Felde bei Käfertal wurde ein 61 Jahre alter Mann an einem Obſtbaum erhängt und mit einem Herzſchuß tot aufgefunden. Nach der gerichtlichen Unterſuchung liegt Selbſttökung vor. Grund zur Tat dürfte Schwermut ſein. Die Verleihung der NRettungsmedaille Vor kurzem iſt eine Verordnung des Reichspräſidenten über die Verleihung von Auszeichnungen für die Errettung von Menſchen aus Lebensgefahr erſchienen. Dazu haben einige Länder, u. a. Heſſen, jetzt im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern Ausführungsbeſtimmungen erlaſ⸗ ſen. In dieſen Ausführungsbeſtimmungen heißt es u. g.: Die Ermittlungen ſind in jedem Einzelfall beſonders darauf zu richten, ob alle Vorausſetzungen für die Auszeich⸗ nung gegeben ſind. Zu dieſem Zweck ſind Retter und Ge⸗ retteter ſowie die ſonſtigen Augenzeugen ausführlich über den Tatbeſtand zu vernehmen. Den Verhangzungen iſt er⸗ forderlichenfalls eine behördlicherſeits herzustellende, einfache Handzeichnung beizufügen, welche die Oertlichkeit veranſchau⸗ licht, und in der namentlich bei Rettung aus Waſſersnot die in Betracht kommenden Entfernungs⸗ und Tiefenverhälk⸗ niſſe durch Zahlenangaben erſichtlich gemacht ſind. In allen Fällen, in denen nur die Erinnerungsmedaille verliehen werden kann, iſt zu berichten, ob der Rekler bereit iſt, die— nicht zum Anlegen beſtimmte— Erinnerungs⸗ medaille im Falle der Verleihung anzunehmen. Ein jugendlicher Retter erhält eine Belobigung unter Inausſichtſtellung ſpäterer Verleihung der Rettungsmedaille am Bande nur, wenn die ſonſtigen Vorausſetzungen für die Verleihung der Rettungsmedaille am Bande gegeben ſind. Ob dieſe Vorausſetzungen erfüllt ſind, entſcheidek der Reichs⸗ präſident. Die Belobigung wird durch den Staaksminiſter, und zwar bei Schülern und Schülerinnen ſtets durch Ver⸗ mittlung der Schule ausgeſprochen. Die Rettungsmedaille am Bande wird dem Jugendlichen nach Vollendung des 18. Lebensjahres nur verliehen, wenn er nach ſeiner ganzen Führung in der Zeit bis dahin ſich der Verleihung dieſer Auszeichnung würdig gezeigt hat. 8845 g Die Rettungsmedaille am Bande und medaille werden nicht nur für Rettungstaten verliehen, bei denen beſtimmte, namentlich feſtſtehende Perſonen aus Lebens⸗ gefahr gerettet worden ſind, ſie können vielmehr auch daun erwirkt werden, wenn der Retter eine offenſichtliche große Gefahr für Leben und Geſundheit von einem unbeſtimmten Perſonenkreis abgewendet hat. e Der Verleihung der Rettungsmedaille oder Erinnerungs⸗ medaille iſt nicht würdig, wer eine mit dem Verluſt der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte verbundene Verurteilung erlitten oder ſich in vaterlandsfeindlichem Sinne betätigt hat. Die Tak⸗ ſache einer gerichtlichen Beſtrafung ſchließt die W dann nicht ohne weiteres aus, wenn die Straftat nicht Aus⸗ fluß einer ehrloſen Geſinnung war, wenn ſie keine allzu ſchwere geweſen iſt oder bereits längere Zeit zurückliegk. — Neue Briefmarken zur Saarabſtimmung. Aus An⸗ laß der am 13. Januar 1935 ſtattfindenden Saarabſtimmung gibt die Deutſche Reichspoſt zwei Freimarken zu 6 und 12 Pfennig heraus. Auf dem Bild der 6 Pfennig⸗Marke halten zwei Hände ein Stück Saar⸗Erde mit der Aufſchrift„Saar“, das Markenbild der 12 Pfennig⸗Marke zeigt einen Adler, der ebenfalls die Inſchrift„Sadr“ trägt. Der Verkauf beider Wertzeichen beginnt am 26. Auguſt⸗ — Bienen rüſten ſchon zum Winter. Bienenzüchter in Oberbayern bemerken ſchon ſeit einiger Zeit, daß ſich die Völker ihrer Drohnen entledigen. Nur die Völker ohne Königin haben noch Drohnen, weil ſie zur Befruchtung der Stockmutter nötig find. Ferner beginnen die Bienen bereits ihre Fluglöcher mit Kittharz zu verſchließen, um die kalte Luft abzuhalten. Alle dieſe Anzeichen, die ſonſt erſt Ende Auguſt zu bemerken ſind, deuten nach dem Volksmun f einen baldigen Herbſt und ſtrengen Winter. * Was iſt Hausfriedensbruch? 0 Der Inhaber eines Anweſens, eines Hauſes, ja auch der Beſitzer einer noch ſo kleinen Wohnung, genießt als Bürger einen rechtmäßigen Schutz. Seine Behauſung iſt vor Ueber⸗ griffen in vielſeitiger Weiſe geſchützt. Eine Störung des Hausfriedens durch widerrechtliches Eindringen oder Verweilen in der Wohnung eines anderen, kann Beſtrafung nach ſich ziehen, wenn Strafantrag er⸗ folgt. Das Strafgeſetzbuch unterſcheidet einfachen Hausfrie⸗ densbruch und ſchweren, öffentlichen Hausfriedensbruch. Ein widerrechtliches Eindringen liegt ſtets da zor, wo der Ein⸗ dringling kein ſtärkeres Recht hat. Eines Hausfriedens⸗ bruches macht ſich jeder ſchuldig, der auf die erſte Aufforde⸗ rung, das fremde Haus, die Wohnung oder das Anweſen zu verlaſſen, nicht geht. Eine einmalige, klare, unzweideu⸗ tige Aufforderung genügt bereits. Dieſem Geſetz ſind ſelbſt die Vermieter ihrem Mieter gegenüber unterworfen. Ein Erſchwerungsgrund iſt es, wenn die Handlung von mehreren gemeinſchaftlich oder von einer mit Waffen verſehenen Per⸗ ſon begangen wurde. In dieſem Falle liegt ſchwerer Haus⸗ friedensbruch vor. Auch vor den Uebergriffen durch Beamte bei Ausfüh⸗ rung ihres Dienſtes gewährt das Geſetz dem Wohnungs⸗ inhaber Schutz. In dieſem Zuſammenhange müſſen auch die Vorſchriften des Strafgeſetzbuches über Haus⸗ und Nach⸗ ſchlüſſel genannt werden. Ein jeder Mieter hat ein Recht auf alle Schlüſſel ſeiner gemieteten Wohnung, doch darf eine jegliche Anfertigung von Schlüſſeln des Hauſes ohne Erlaubnis des Vermieters nicht erfolgen. Selbſt Schloſſer können beſtraft werden, wenn ſie ohne Genehmigung des In⸗ habers einer Wohnung Schlüſſel anfertigen oder Schlöſſer öffnen. Gehen Schlüſſel verloren, ſo haftet der Mieter für ſeinen verlorenen Schlüſſel dem Vermieter gegenüber und für jeglichen Schaden. Daß auch Garten und Hof, Aecker und Wieſen, Weiden und Schonungen geſetzlich vor Uebertretungen geſchützt ſind, nicht allein durch das Strafgeſetz, ſondern auch durch die ein⸗ zelnen Landesgeſetze und durch die Forſt⸗ und Flurverord⸗ nungen, dürfte bekannt ſein. 5 Anonhm— unbeliebt! Vergleicht man einmal Bilder von Ladengeſchäften aus der Zeit vor wenigen Jahrzehnten mit dem Anblick, den ein Geſchäft unſerer Tage bietet, ſo drängt ſich dem Be⸗ trachter ein grundlegender Unterſchied auf, der von einer veränderten Einſtellung des Käufers gefordert und durch ſie ermöglicht wurde. Vor wenigen Jahrzehnten noch waren die Läden eine Sammelſtätte von Stapeln und Stößen, von Kiſten, Ballen und Tonnen, in denen die verſchiedenſten Waren des Käufers harrten. Hatte dieſer ſeinen Wunſch ausgeſprochen ſo wurde die verlangte Menge umſtändlich aus der großen Maſſe herausgeſucht, abgewogen oder abgezählt, während das beim erſten Griff zuviel entnommene in die Behälter zurückwanderte.— Heute bietet jedes Geſchäft eine Fülle von nach Menge und Gewicht bereits abgezählten und ab⸗ gewogenen, ſauber und einladend— oft ſogar luftdicht ver⸗ packten Waren, die der Kaufmann mit einem Griff richtig und nach Wunſch des Käufers auf den Ladentiſch ſtellt. Und ein weſentliches Kennzeichen: Alle dieſe kaufein⸗ ladend und hübſch bereit ſtehenden Packungen tragen deut⸗ lich ganz beſtimmte Namen und Marken, an denen man die einzelnen Fabrikate ſofort wieder erkennt. Die Zeit für die namenlos von unbekannten Fabrikanten angebotene Ware iſt vorüber; unſere Zeit iſt die des„Markenartikels“, d. h. der Ware, die unter beſtimmtem Namen und beſtimmter Marke für einen feſten Preis in immer gleicher, überall daher kenntlicher Aufmachung verkauft wird, und für die der Herſteller mit dem guten Namen ſeiner Firma. einſteht. Der Käufer, der ja nicht alles probieren kann, weiß, daß er beim Markenartikel keine Qualitätsverſchlechterung, keine Preiserhöhung zu fürchten hat; würde ein Marken⸗ artikel⸗Fabrikant auch nur einen ſolchen Verſuch machen, ſo wäre in kurzer Zeit die betreffende Ware völlig unver⸗ käuflich, und er könnte ſeine Fabrik ſchließen. Die Namens⸗ nennung bietet alſo eine Garantie, und weil der vorſichtige Käufer dieſe ſucht, iſt„anonym“ nicht mehr beliebt. Was raten die Küchenheinzelmännchen? Setzt man zähem Fleiſch ein wenig Natron zu, dann erreicht man, daß es raſcher weich wird. * Schreckt man die noch heißen Pellkartofeln mit kaltem Waſſer ab, dann geht das Abziehen der Schalen weit leich⸗ ter vonſtatten.. Waſſer, das zum Kochen von Fiſchen dient, ſoll einen Zuſatz von Milch erhalten. Dadurch läßt ſich nämlich der iſchgeruch unterdrücken. Zugleich wird aber auch das rtwerden des Fiſches begünſtigt. * Sind Speiſen verſalzen worden, dann kocht man ſie nochmals, wobei man entweder eine rohe Kartoffelſchale oder einen ſilbernen Löffel zuſetzt. * Bei Rühreiern läßt ſich durch den Zuſatz von geriebe⸗ nem Parmeſankäſe eine weſentliche Geſchmacksverbeſſerung erzielen. ————— lie druciceu Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Necicar- Bale- Druciterei. Neues aus aller Weli Mord und Selbſtmord. Der Invalide Julius Galdas aus Mikultſchütz(Oberſchleſien) hat ſeiner Ehefrau mit einem Rafiermeſſer die Kehle durchſchnitten, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Nach der Bluttat ſchnitt ſich Gaidas ſelbſt die Kehle durch. i Der verborgene Schatz. Bei Grabarbeiten im Keller des im Jahre 1523 erbauten Gaſthauſes„Zum Bären“ in Thüngersheim(Franken) fand der Beſitzer eine größere Menge Münzen aus den Jahren 1727 und 1765. Ein Groß⸗ teil der Münzen ſind Maria⸗Thereſia⸗Thaler, andere ſind franzöſiſcher und ruſſiſcher Herkunft. Das berechtigt zu der Annahme, daß die Münzen zur Zeit der Franzoſenkriege, um das Jahr 1800, verborgen wurden. Zwei Neichsbahnbeamte getötet. Auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke Bochum Langendreer zwiſchen Block Prinz von Preu⸗ ßen und Block Alten⸗Bochum wollten der techniſche Reichs⸗ bahnoberinſpekteur Athmann und der Bahnmeiſter Hellwig in Ausübung ihres Dienſtes einem Zug ausweichen, als ſie im gleichen Augenblick von einem aus der Gegenrichtung kom⸗ menden Perſonenzug erfaßt und ſofort getötet wurden. Beim Edelweißſuchen tödlich abgeſtürzt. Ein Bauern⸗ ſohn aus der Gegend von Tirol iſt beim Edelweißſuchen vom Triſtenkopf im Achenſeegebiet 100 Meter tief abgeſtürzt und tot liegen geblieben. Wölfe in den Apenninen. Im toscaniſch⸗emilianiſchen Hoch⸗Apenninen⸗Gebiet waren aus den dort weidenden Schaf⸗ herden in den letzten Wochen weit über 100 Tiere verſchwun⸗ den, deren Kadaver man ſpäter zerriſſen in dichtem Gehölz auffand. Die Erklärung dafür wurde jetzt von einigen Hirten gegeben, die in den letzten Tagen verſchiedentlich Wolfsrudel bemerkten. — . Folgenſchwere Keſſelexploſion. In einer Färberei von Valencia ereignete ſich eine Keſſelexploſion, die das ganze Haus zum Einſturz brachte. Drei angrenzende Häuschen ſtürz⸗ ten ebenfalls ein. Ein Arbeiter fand den Tod. Mindeſtens 19 Perſonen wurden verletzt. Man fürchtet, daß unter den Trümmern noch mehr Tote und Verletzte liegen. „ Ausgedehnter Waldbrand. Nach einer Meldung aus Boiſe(Idaho) wütet in der Umgebung ein rieſiger Wald⸗ brand. Zehntauſend Hektar Wald ſind bereits vernichtet, ebenſo drei Kohlenbergwerke und zahlreiche Siedlungshäuſer. Infolge des ſtarken Windes und der großen Hitze iſt mit einer weiteren Ausdehnung des Feuers zu rechnen. Zahlreiche Dör⸗ fer ſind bereits geräumt worden. Man befürchtet, daß auch Menſchenverluſte zu beklagen ſind z Wenn das Hauptwaſſerrohr bricht. An einer beleb⸗ ten Straßenkreuzung in der Newyorker Vorſtadt Brooklyn brach das Hauptwaſſerrohr von 1.20 Meter Durchmeſſer. Im Umkreiſe von 20 Metern wurde die Straßendecke in die Luft geſchleudert. Eine rieſige Waſſerſäule ſchoß empor und riß in wenigen Minuten einen Trichter von acht Metern Tiefe. Die Keller von zehn Häuſerblocks wurden völlig überflutet. Nach dreiſtündiger angeſtrengteſter Tätigkeit gelang es der Feuerwehr, die Gefahr von Keſſelerploſionen in benachbarten Fabriken zu bannen. e a Aeberſchwemmung in der Südmandſchurei. Die Ver⸗ waltung der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn teilt mit, daß in⸗ folge Ueberſchwemmungen die Eiſenbahnverbindung zwiſchen Antung und Mukden unterbrochen iſt. Nach bisherigen po⸗ lizeilichen Feſtſtellungen fielen 122 Perſonen den Fluten zum Opfer, darunter 42 Perſonen, die auf einer Fähre in den Wellen umkamen . Dorf durch Regengüſſe zerſtört. Durch wolkenbruch⸗ artigen Regen iſt die Gegend von Sidi Aiſſe in Algerien unter Waſſer geſetzt worden. Das Dorf wurde vollſtändig zerſtört. Nach den bisherigen Meldungen ſind 10 Eingeborene in den Fluten umgekommen. Zahlreiches Vieh iſt ertrunken. i Kapuzinerkloſter eingeäſchert. Das Kapuzinerkloster in Herenthals(Belgien) iſt völlig niedergebrannt. Zahlreiche Dokumente ſind vernichtet. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Die Kirche konnte gerettet werden. i Ueberſchwemmungen in Anatolien.— 15 Tote. Nach Meldungen aus Iſtanbul ſind bei großen Ueberſchwemmun⸗ gen in Nord⸗Anatolien 15 Bauern ertrunken. 1500 Perſonen wurden obdachlos. Ueber 450 Häuſer ſtehen bei Tokat unter Waſſer. . Dampfer mit 45 Mann geſunken. Ein chineſiſcher Dampfer, der ſich auf der Reiſe von Tſchifu nach dem ſüd⸗ lichen Sachalin befand, iſt in einen Taifun geraten und mit 45 Mann Beſatzung untergegangen. Hande! und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 21. Auguſt. Auf⸗ trieb: 283 Ochſen, 268 Bullen, 447 Kühe, 505 Färſen, 759 Kälber, 47 Schafe, 2361 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 29 bis 32, 25 bis 28 22 bis 24; Bullen 28 bis 31, 25 bis 27, 21 bis 24; Kühe 26 bis 28, 21 bis 25, 15 bis 20, 10 bis 14; Färſen 31 his 8 bis 30, 23 bis 27; Kälber 43 bis 46, 38 bis 40 29 bis 37, 29 bis 32; Schafe geſtrichen, Schweine 52 bes 53, 51 bis 53, 51 bis 53, 47 bis 51.— Marktverlauf: Groß⸗ vieh mittel, gute Ware geſucht, Kälber lebhaft, Schweine lebhaft. Gewinnauszug 5. Klaſſe 43. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lolterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 11. Ziehungstag 20. Auguſt 1984 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 274808 6 Gewinne zu 3000 M. 136716 396622 398623 12 Gewinne zu 2000 M. 27990 35150 46890 87621 215641 282322 52 Gewinne zu 1000 M. 22348 52800 64620 79637 06121 169638 196974 202817 208080 213279 220683 235970 236151 241752 249122 289789 267280 275783 278979 288541 288767 320413 351926 356710 357801 370760 88 Gewinne zu 500 M. 29322 29475 37919 48731 50535 54701 72795 74814 97390 108492 128581 149671 152926 155211 15924 169889 165921 171940 177865 186211 91205 199351 201797 215826 212258 232590 234893 244598 248203 251453 26326 264348 281808 287874 293652 284739 295139 315532 324180 325759 341994 367992 378375 380975 15889 199687 22398 398 Gewinne zu 300 M. 1817 2622 3400 9342 24108 27305 27979 28716 28744 29386 35750 37055 37197 38356 38412 39846 40098 40336 44567 48725 48479 49666 50663 51797 55892 57359 57431 59999 62692 64187 67445 72436 72723 73870 78928 79449 79873 80683 82003 82698 82961 84985 87677 87749 87963 88005 89215 89284 81776 92083 92480 92481 84830 95784 98369 102280 103917 105516 105966 166898 107432 112467 115803 116080 116585 121880 122867 130061 130204 130501 131429 131575 132981 144674 146886 148457 151890 152025 152068 153360 155774 182233 165578 174624 180162 182605 184075 184757 193885 193774 195899 197418 197889 198140 198766 200426 200889 203065 206570 297081 208828 212884 212949 215195 317035 223478 224816 225525 228646 227145 233055 2383458 235618 236051 237494 239061 239358 240718 243279 246179 252087 258422 255698 256330 257418 258025 288418 258818 2681628 284474 267216 267744 268883 270500 271181 276529 276212 278795 277072 282341 282674 284837 285370 285887 288715 291569 293157 297641 300822 303502 304275 306278 306487 398941 308011 3110558 311816 311880 312782 313937 319475 32575 328277 328417 329824 331892 334201 334272 338387 339645 341210 341720 346773 347477 353047 353791 354364 358740 358806 389226 380575 383081 384032 887134 367205 372409 372738 375771 376388 376519 379115 380588 383815 385080 385852 394185 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 104096 4 Gewinne zu 3000 M. 319709 348637 20 Gewinne zu 2000 M. 47125 146225 173704 230525 248558 253113 258240 263044 369065 393249 24 Gewinne zu 1000 M. 56414 101255 107823 132140 139474 169517 189714 236351 309173 326014 360200 390827 66 Gewinne zu 500 M. 6120 25269 37150 45917 47445 7017⁰ 72857 82810 88228 88897 93391 103647 109205 116554 139837 140385 181859 193647 207028 208838 208594 361761 271143 285749 299794 303476 307686 812247 327718 328627 340030 358418 387242 354 Gewinne zu 300 M. 6435 7065 7718 1816 12470 14996 16384 17550 25851 28706 32817 34658 35768 36952 37256 37512 39209 40788 43399 47853 48637 49197 52791 54673 61820 83903 6829 69103 70767 71913 74133 76780 8543 84275 84712 86284 86817 93772 96271 97279 98690 103277 104432 111748 111889 111926 114782 115539 1198090 119155 121413 123290 123745 128897 129264 139207 132897 133105 135082 139253 143203 143312 145281 153260 182958 182084 182164 163814 166044 167585 172171 174570 174582 175878 178428 179101 178154 180411 18214 182783 184798 18618 181382 192456 198095 202871 207009 208477 212746 214250 215290 3 7228992 229216 229967 230193 232108 234389 240027 242454 244592 248886 248039 248519 25071 25039 251757 258307 258784 280588 260981 281600 284358 265144 269836 271012 274927 275798 279628 281608 285428 285460 286866 288897 290842 290866 291082 390243 300483 300834 301108 304010 304657 307205 307369 397819 307858 309828 311256 321618 323456 323740 324512 326915 328753 328893 330815 331715 332462 335264 340404 346602 348077 348477 348882 380887 361071 362988 363055 364359 365194 365945 366585 367645 371322 372318 372410 376653 385617 388818 390168 392814 393897 395288 396487 398882 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 24848 25121 55728 69605 70491 72182 86318 107995 224945 232954 Im Gewinnrade verblieben: 380 Tagesprämien zu 1000 M. ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 2 zu 75000, 4 zu zu 50000, 4 zu 30000, 8 zu 20000, 26 zu 10000, 132 zu 5000, 244 zu 3000, 586 zu 2000, 1220 zu 1000, 3036 zu 500, 11868 zu 300 M. 5 Wetterbericht Die Störung, die ſchon über der Nordſee angedeutet war, hat ſich zu einem Sturmfeld über den britiſchen Inſeln entwickelt. Wir bleiben zwar außerhalb ſeiner Bahn, müſſen aber mit einer vorübergehenden Einwirkung rechnen. 5 Vorherſage: Auffriſchende Winde, zunächſt aus Süden mit ſtarker Erwärmung, ſpäter Nachſchub aus Weſten. Bewöl⸗ Geflügelzucht⸗Genoſſenſchaft Mhm.⸗Seckenheim Heute Mittwoch Abend 8 Ahr findet . Zim„Schloß“ eine e Mitglieder⸗Verſammlung 0 2 ſtatt. 2— Tagesordnung: Exrichtung einer Zuchtanlage. Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder iſt erforderlich. Intereſſenten ſind willkommen. Der Vorſtand. An alle Ladengeſchäfte, die Mitglieder der N. G.⸗Hago ſind. In der Zeit vom 11. bis 27. September 1934 ver⸗ anſtaltet die NS.⸗Hago in Mannheim einen fünfabendlichen Kurſus für die Inhaber von Einzelhandelsgeſchäften nebſt ihren dort tätigen Angehörigen und kaufmänniſchen An⸗ geſtellten. Die Leitung des Kurſus liegt in den Händen von Herrn Dr. Schatte, Berlin, der ein feſſelnder Redner und ein vielſeitig erfahrener Fachmann auf allen Erwerbszweigen iſt.— In den vorgeſehenen Abenden wird behandelt: Einzelhandel und Verkäufer Der Kunde u. ſeine Behandlung Verkäufer und Kunde Das Verkaufsgeſpräch. Die Teilnehmergebühr beträgt RM. 0,50 für den Abend alſo RM. 2,50 für den geſamten Kurſus. Anmeldungen können erfolgen bei Herrn Bäckermeiſter Stumpf, Hauptſtr. 107; Herrn Bäckermeiſter Sitzler, Maxauerſtr. 31; Herrn Heinrich Würthwein, Kloppen⸗ heimerſtr. 37. Schlußtermin zur Anmeldung, Freitag, 24. Aug. 1934. Die Ortsamtsleitung kungszunahme, Getoitterregen, Abkühlung. El- Birnen Pfund 8 Pfg- zu verkaufen. Hermshelmerstr. 0. Prima neues Sduer- 1 Alex. Schmich Krau 0 f(W-eingärung) Mehl- und Getreide-Handlung. 5 Gg. Röser. Von der Reise zurück Dr. Hellstern. Wegen Familien-Festes bleibt mein Geschäft morgen Donnerstag geschlossen.“ Ab heute bis Samstag: Zwetſchgen Pfd. 8. Kochbirnen u. Kochäpfel 6% Holzäpfel z. ſteriliſieren 10 Backäpfel 10 3 Zimmer und Küche ab 1. September in neuem Hauſe zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Großes Zimmer per 1. Oktober event. auch früher zu vermieten. Kloppenheimerſtr. 37. Schöne Ferkel zu verkaufen. (Gute Luiſe) Schröder, Hauptſtr. 207. 2 Einnäherinnen der NS.⸗Hago Seckenheim. Kloppenheimerſtr. 20 Geſchäftsſtelle ds. Bl. Birnen z. ſteriliſieren 12 u. 15 K geſucht. Zu erfragen in der r