entlichg ie Felt ſteifg ö genaß, 15„Die e über um ge⸗ Meſſen it gls en, die fängt werde, fte daz immen. Be daf ler 1 U aher chnelle ch ei n einet Que⸗ N der ündlic treiben wars t ging ſahen n. 1 Mit lutio⸗ Hause ver⸗ e und haften eiſeite F den Mob ochnet be⸗ von teten Tä- nal⸗ Ein „„ſo⸗ delt 90 ek⸗ eine eſſer lgel⸗ ilſen igen em Hände n iaß Lohe, ffizier Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Wunden für den Stadttell Aitzm.⸗ Seckenhelm. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen- G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Die Gaartreuekundgebung Das Programm für Sonntag. Koblenz, 23. Auguſt. Für die große Se eee in Koblenz⸗Ober⸗ ehrenbreitſtein am Sonntag, den 26. Auguſt, wird folgen⸗ des Programm bekanntgegeben: 12 bis 14,30 Uhr: Muſik, ausgeführt von der 100 Mann ſtarken Kapelle des Freiwilligen Arbeitsdienſtes unter Leitung des Muſikzugführers Schrumpf und Männer⸗ chöre, ausgeführt von 2000 Sängern des Mittelrhei⸗ niſchen Sängerbundes unter Leitung von Gauchormei⸗ ſter Dr. Kolignon. 14,45 Uhr: Einmarſch der Fahnen. 15 Uhr: Beginn der Kundgebung: Männerchor, Rede des Präſidenten des Bundes der Saarvereine, Gau⸗ leiter Simon, allgemeiner Geſang: Saarlied. Ein⸗ treffen der Reichstreueſtaffeln aus allen Grenzgauen, Ueberreichung kurzer Sendbotſchaften an den Führer, Sprechchor der Hitlerjugend, Anſprache des Geſandten und bevollmächtigten Miniſters in Oeſterreich, Herrn von Pa pen, Anſprache des Saarbevollmächtigten der Reichsregierung, Gauleiter Bürckel. Männer⸗ chor. Rede des Führers. Deutſchlandlied, Horſt Weſſel⸗Lied, Abflug von 10 000 Brieftauben, Staffelflüge des Deutſchen Luftſportver⸗ bandes, Marſchmuſik, Männerchor, Feuerwerk, Be⸗ leuchtung der Feſte Ehrenbreitſtein. Am Vormittag des 26. Auguſt finden für die Teilneh⸗ mer der Saartreue⸗Kundgebung auf dem Kundgebungs⸗ platz auf dem Ehrenbreitſtein evangeliſche und katholiſche Feldgottesdienſte ſtatt. „Die gleichen Deuiſchen“ Gauleiter Bürckel über die Saar.— Das Abſtimmungs⸗ ergebnis der Pfalz. Berlin, 23. Auguſt. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gaulei⸗ ter Bürckel, äußerte ſich gegenüber dem Hauptſchriftlei⸗ ter der„Nationalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz“ über ſeine Aufgaben folgendermaßen: „Meine Aufgabe als Saarbevollmächtigter ergibt ſich aus den Zuſtändigkeiten des Reiches, die in den beſtehen⸗ den Verträgen und Abmachungen beim Völkerbund feſtge⸗ legt ſind. Es beſteht ohnedies nicht der geringſte Zweifel darüber, daß die eigentliche Saarfrage, das Bekenntnis der Saar zum Reich, ſchon deshalb eine innere An⸗ gelegenheit der Saarbewohner ſelbſt iſt, weil dieſe es als Beleidigung auffaſſen müßten, wollte man ihnen bei ihrem Bekenntnis zu Deutſchland Hilfe von außen an⸗ bieten. Wenn heute oft im Zuſammenhang mit der Auf⸗ ſtellung von Polizeiorganen die Forderung nach„neutra⸗ len“ Saarländern zum Zweck der polizeilichen Verwendung erhoben wird, ſo muß dabei bedacht werden, daß kein Menſch als„Neutraler“ geboren wird, und ganz beſonders der Saarländer wird durch ſeine erſte Abſtimmung bezeugen, daß er als Kind einer deut ſchen Rukter geboren wurde. Wenn der Gau Pfalz am 19. Auguſt ſich mit einem 9prozentigen„Ja“ zum neuen Deutſchland bekannt hat, ſo ſehen die Saardeutſchen dieſes offene Bekenntnis ihrer Nachbarn und Stammesbrüder als einen beſonders ein⸗ drucksvollen Beweis der Verlogenheit an, mit der die ſepa⸗ een Hetzer das Deutſchland Adolf Hitlers verleum⸗ en.“ Gauleiter Bürckel betonte dabei, daß das Abſtimmungs⸗ ergebnis der Pfalz auch deshalb bemerkenswert iſt, weil ſie durch unmittelbares Angrenzen an das Saargebiet wahrhaftig nicht verſchont bleibt von allen Greuelmärchen und der Hetzpropaganda, die durch die Emigranten und Separatiſten, die dieſen Lügenfeldzug für ihren Entſchei⸗ dungskampf in ſteigendem Maße organiſieren, verbreitet werden. Und ebenſo wie der Pfälzer, ſo wird auch der Saar länder dieſen dunklen Elemenken eine enkſcheidende Abfuhr geben. Der deutſche Saarländer denkt nicht daran, am 13. Januar 1935 das Saargebiet zu einem offiziellen Aſyl fü⸗ die Leute zu erklären, die bei uns der Siadtsanwalt ſucht. In Bezug auf die Darſtellung ausländiſcher Zeitungen über die Saarfrage erklärte der Saarbevollmächtigte, es wäre zu empfehlen, wenn ſich dieſe neutralen Beſucher des Saargebietes am Sonntag in Koblenz über den wahren Geiſt und die unerſchütterliche Treue der übergro⸗ 5 Mehrzahl der deutſchen Saarländer unterrichten wür⸗ „Das geſamte Deutſchland,“ ſo ſchloß der Saarbevoll⸗ mächkigte,„wird am ee Sonntag in der gr Zundgebung in Koblenz dem Saarländer als Deutſchen die Hand drücken mit dem beiderſeiligen Gelöbnis: Wir beide ſind die gleichen Deulſchen!“ präſidlalkanzlei Berlin, 22. Aug. Auf Anordnung des Jührers und Reichskanzlers ha 1 bisherige„Büro des Keichspräſi⸗ denken“ die Bezeichnung„Präſidialkanzlei“ erhalten. Die dem Büro des Reichspräſidenten bisher obliegenden Auf⸗ gaben bleiben unverändert. 7 Donnerstag, den 23. Auguſt 1934 Ein Vaſallenſtaat Italiens? Die Unterredung Muſſolini⸗Schuſchnigg.— Sieht ſo die „Unabhängigkeit“ aus? Florenz, 22. Auguſt. Nach der großen Vertrauenskundgebung des deutſchen Volkes für den Führer bildet die Unterredung des öſterrei⸗ chiſchen Bundeskanzlers Schuschnigg mit Muſſolini in Flo⸗ renz das Hauptereignis der europäiſchen Politik. In der amtlichen Verlautbarung heißt es, daß zwiſchen Muſſolini und Schuſchnigg zwei Beſprechungen ſtattfanden, die insgeſamt drei Stunden dauerten und in deren Verlauf die die beiden Länder intereſſierenden politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Fragen beſprochen wurden. Es ſtellte ſich eine vollſtändige Uebereinſtimmung in den Richtlinien und Methoden heraus, was die Unabhängigkeit und Un⸗ verletzlichkeit des öſterreichiſchen Staates betrifft. Zu dieſer Unverletzlichkeit und Unabhängigkeit gehört auch die voll⸗ ſtändige innere Autonomie. Sie ſtellt ein konkre⸗ tes europäiſches Intereſſe dar und ein förderndes Element zur Erhaltung der Ruhe im Donaubecken. „So ſchneil wie möglich nach Italien“ Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg ge⸗ währte einem Vertreter der Agentur Stefani eine Unter⸗ redung, in der er u. a. ausführte, ſofort nach ſeiner Beru⸗ fung auf den Poſten des Bundeskanzlers habe er es als ſeine moraliſche Pflicht empfunden, ſich ſo ſchnell wie möglich nach Italien zu begeben, um einen Gedan⸗ kenaustauſch mit Muſſolini herbeizuführen. Die wirkſame Hilfe, die Italien im Kampfe um die Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs geleiſtet habe, gebe den italieniſch⸗öſterreichiſchen Be⸗ ziehungen, die auch das Ziel einer friedlichen Entwicklung Europas verfolgten, eine beſondere Note. Gegenüber Deutſchland bleibe die grundſätzliche Einſtellung Oeſterreichs immer die gleiche. Die öſterreichiſche Regierung müſſe weiteſtgehend und in jeder Hinſicht die Lebensintereſſen des Landes ſchüt⸗ zen, wobei ſie von der Freiheit ihrer Entſchließungen auf dem Gebiete der Innen⸗ und Außenpolitik ausgehe. Bun⸗ deskanzler Dr. Schuſchnigg fuhr dann fort:„Hat man dies erſt einmal erkannt, ſo wird jedes Hindernis für eine Wie⸗ derherſtellung der normalen Beziehungen mit Deutſchland, für deren augenblickliche Trübung Oeſterreich niemals ver⸗ antwortlich war(), verſchwinden. Das kleine Oeſterreich war immer in der Defenſive(J).“ Was Guvich ſagi Ein nach Florenz entſandter Sonderberichterſtatter des „Matin“ hatte Gelegenheit, mit dem italieniſchen Unter⸗ ſtaatsſekretär Suvich zu ſprechen. Suvich erklärte: Die Reiſe Schuſchniggs iſt vor allem ein Akt der Höflichkeit, der in 7 Lande hochgeſchätzt wird. Er beweiſt vor allem, daß die Politik beider Länder in vertrauensvollem Einvernehmen bleibt. Auf die Frage, ob man an die Not⸗ wendigkeit gedacht habe, die bereits beſtehenden Abkommen, vor allem im Sinne einer militäriſchen Zuſam⸗ menarbeit, zu erweitern oder zu ändern, erwiderte Su⸗ vich: keineswegs. Als wir Truppen an der öſter⸗ reichiſchen Grenze zuſammengezogen hatten, hatten wir diesbezüglich kein Sonderabkommen mit Oeſterreich ge⸗ troffen. Wir haben entſprechend der gegebenen Notwendig⸗ keit, und unſerer Ueberzeugung, der Sache des Friedens zu dienen, gehandelt. Suvich beſtritt, daß die Frage der Wiedereinſetzung der Habsburger geprüft worden ſei. Die italieniſche Regierung ſei mit der öſterrei⸗ chiſchen Regierung der Auffaſſung, daß dieſe Frage nicht aktuell ſei. Schuſchniggs Reiſe nach Nizza, führte Suvich weiter aus, habe nichks mit der öſterreichiſchen Politik zu tun. Vizekanzler Starhemberg hat in einem Interview er⸗ klärt, daß die Reſtauration in Oeſterreich keine aktuelle Frage ſei. Er fügte hinzu, daß das Volk, wenn es zwiſchen Hitler und Otto von Habsburg zu wählen hätte, ſich in der Mehrheit für die zweite Alternative ausſprechen würde. Mißtrauen in Frankreich Die franzöſiſche Oeffentlichkeit betrachtet die Beſpre⸗ chungen Muſſolinis mit Schuſchnigg mit großem Miß⸗ trauen.„Paris Soir“ wirft die Frage auf, was man in Pa⸗ ris und London geſagt hätte, wenn Muſſolini wirklich in Oeſterreich einmarſchiert wäre. um deshalb irgendwelchen Anannehmlichkeiken nach dieſer Richtung hin vorzubeugen, werde Muſſolini ſich wohl das Recht erwirkt haben, im gegebenen Jalle wirklich in Oeſterreich einmarſchieren zu dürfen, ohne Südflawien oder einem anderen Staat Kechenſchaft ablegen zu müſſen. Einige Blätter befürchten, daß Muſſolini eine ausge⸗ ſprochen italieniſche Politik auf Koſten anderer Mächte zu treiben verſucht ſein könnte. Nicht nur die radi⸗ kalſozialiſtiſche„Ere Nouvelle“ nennt Muſſolinis Spiel„be⸗ unruhigend und theatraliſch“. In dieſem Sinne ſchreibt der Außenpolitiker des„Figaro“, Graf d'Ormeſſon: Die Oeſterreicher dürfen nicht vor die Nokwendigkeit geſtellt werden, zwiſchen Anſchluß oder ikalieniſchem Protektorat zu wählen. 5 Eine e Alternative würde nur den Intereſſen des Na tionalſozialismus dienen. Auch„Echo de Paris“ befürch⸗ tet, ein Pakt würde Oeſterreich zu einem italieniſchen Pro⸗ tektorat machen. Ganz abgeſehen aber von allgemeineren N über die Unterzeichnung eines derartigen Pak⸗ ſich wahrſcheinlich auf die ſüdſlawiſche Politik ähn⸗ tes, der Nr. 196 lich auswirken würde wie die Unterzeichnung des Vier⸗ mächtepaktes auf Polen: wünſche man. daß Belgrad eines Tages Berlin in ebenſo ſkandalöſer Form zujubele, wie Warſchau die Betrauung Hitlers als Reichsführer begrüßt habe? Man möge ſich in Acht nehmen. Die beſte Politik ſei im⸗ mer noch die, die unter Feſtigung der alten Allianzen neus Ireundſchaften zu gewinnen verſtehe. „Von Rom beherrſchi“ Zu dem Ergebnis der Zuſammenkunft von Florenz ſchreibt„Daily Herald“, in Florenz ſei etwas geſchaffen worden, was große Aehnlichkeit mik einem italieniſchen Protektorat über Oeſterreich habe. Italien verpflichte ſich nicht nur, Oeſterreich gegen einen Angriff von außen hei beizuſtehen, ſondern auch alle Mittel anzuwenden, um den Sturz der fetzigen Diktatur in Oeſterreich mit friedlichen Mitteln oder mit Gewalt zu verhindern. Falls die Regierung Schuſchnigg von einer ſolchen Ge⸗ fahr bedroht werde, dann verpflichte ſich Italien, zu ihrer Unterſtützung italieniſche Truppen über die Grenze zu ſchicken. Um den Schein zu wahren, würden dieſe Truppen offiziell unter öſterreichiſchen Befehl geſtellt werden. Dia öſterreichiſche Regierung werde mit einem Work im In⸗ nern wie nach außen hin völlig abhängig von der italieni⸗ ſchen Unterſtützung ſein. Sie werde zu einer Vafallenregie⸗ weg, deren Innen- und Außenpolikik von Rom beherrſchl werde. Der Sonderkorreſpondent der„Times“ in Florenz er⸗ klärt: Das ungewöhnlich lange, klare und kraftvoll for⸗ mulierte Kommunique über die Beſprechungen zwiſchen Muſſolini und Schuſchnigg erklärt nicht nur poſitiv die Richtlinien der Beziehungen zwiſchen beiden Ländern, ſon⸗ dern es beſeitigt auch mehrere von gewiſſen Botſchaften in Rom in Umlauf geſetzte Gerüchte, Italien habe gewiſſe Botſchaften darüber ſondiert, ob der Abſchluß eines regel⸗ rechten Militärbündniſſes mit Oeſterreich wünſchenswert wäre, ein Bündnis, das Italien notfalls das Recht gebe, in Oeſterreich eine militäriſche Aktion zu unterneh⸗ men. Ein anderer Bericht, ſo behauptet die„Times“, ſei in gewiſſen deutſchen Kreiſen im Umlauf geweſen, wonach die Zuſammenkünfte einen Prüfſtein für den italieni⸗ ſchen Wunſch bilden würde, die„zerriſſenen Fäden der Freundſchaft mit Deutſchland“ wieder anzuknüpfen. Der ganze Ton des Kommuniques aber, beſonders aber die Be⸗ zugnahne auf die völlige innere Autonomie Oeſterreichs, zeige, daß Muſſolini und Schuſchnigg gemeinſam Deutſchland vor einer„Einmiſchung in innere öſter⸗ reichiſche Angelegenheiten“ warnten. „Bundesſtaat Oeſterreich“ Berlin, 22. Auguſt. Die öſterreichiſche Regierung hat dem Auswärkigen Amk amtlich mitgeleilt, daß durch die am 1. Juli dieſes Jahres in Kraft getretene neue öſtereichiſche Berfaſſung die bis⸗ herige Bezeichnung„Republik Oeſterreich“ durch die Be · zeichnung„Bundesſtaat Oeſterreich“ zu erſetzen ſei, Der Landbundführer verhaffet Wie die Politiſche Korreſpondenz erfährt, ſind im Zuge der Maßnahmen wegen der Vorgänge in der Nacht zum 27. Juli in Geſpoltshofen der frühere Miniſter Ba⸗ chinger, der Ingenieur Pamperl und der Redakteur Itzinger von der Welſer Bauernzeitung in Polizeigewahr⸗ ſam genommen und nach Wels gebracht worden. Bachinger iſt der Führer des Oeſterreichiſchen Landbundes. Bachinger ſoil den Verſuch unternommen haben, die vor kurzem aufgelöſten Bauernwehren getarnt weiterbeſtehen zu laſſen. Neue Kerkerurteile Gegen eine Anzahl von Perſonen, die am Aufſtand be⸗ teiligt waren, wurden wiederum Kerkerurteile bis zu 20 Jahren verhängt. Im Prozeß gegen die Aufſtändiſchen vom Ennstal wurde als Zeuge Prinz Franz Joſef zu Schaumburg⸗Lippe aus der Haft vorgeführt. Er gab an, den ganzen Kampf mit einem Feldſtecher beobach⸗ ket zu haben, und könne auf ſeinen Eid nehmen, daß die Aufrührer nach der Entwaffnung der Regierungstruppen auf dieſe nicht mehr geſchoſſen hätten. Der Selbſimordͤverſuch Nintelens Wien, 22. Auguſt. Das Bundeskommiſſariat für Heimatdienſt wendet ſich gegen die Gerüchte von einem Mor dver uch an Dr. Rintelen und gibt folgende Darſtellung der Vorgänge: Dr. Anton Rintelen wurde am 25. Juli nachmittags an⸗ gewieſen, ſich in den Räumen des Landesverteidigungsmi⸗ niſteriums zur Verfügung zu halten. Am 26. Juli gegen 1 Uhr früh erſchienen zwei Kriminalbeamte, die den Auftrag hatten, Dr. Rintelen zu ſeiner Einvernahme bei der Staats⸗ polizei vorzuführen. Die Kriminalbeamten wurden von einem hohen Offizier empfangen. Nachdem ſie Meldung erſtattet hatten, verließ der Offizier den Raum. Die beiden Krimf⸗ nalbeamten blieben in der Nähe der Tür zn dem verſchloſ⸗ ſenen Nebenraum. Nach ungefähr zwei Minuten hörten ſie aus dem Nebenraum einen Schuß, Sie drangen ſofort ein und fanden Dr. Rintelen im Seſ 1 dem Schreib⸗ liſch ſitzen. Er war an der linken Bruſtſeite verwundet Dr. Rintelen war vollkommen bei Sinnen Einer der Kriminal. beamten rief:„Herr Miniſter, was machen Sie?“ worauf Dr. Rintelen antwortete:„Weil man mich ſo behandelt.“ r nicht ſo ſt * 0 2 5 Vereidigung der Beamten „Dem Führer des Deulſchen Reiches und Volkes kreu und gehorſam.“ Berlin, 22. Auguſt. In Verfolg des Geſetzes über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches und der Volksabſtimmung vom 19. Auguſt hat die Reichsregierung das folgende Geſetz„über die Vereidigung der Beamten und der Soldaten der Wehrmacht“ beſchloſſen, das in Nr. 98 des Reichsgeſetzblat⸗ tes 1 veröffentlicht iſt. 1. Der Dienſteid der öffentlichen Beamten lautek: „Ich ſchwöre: Ich werde dem Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, kreu und gehorſam ſein, die Geſetze beachten und meine Amtspflichten ge⸗ wiſſenhaft erfüllen, ſo wahr mir Gokt helfe.“ 2. Der Dienſteid der Soldaten der Wehrmacht lautet: »Ich ſchwöre bel Gott dieſen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbe⸗ dingten Gehorſam leiſten und als kapferer Soldat be⸗ reit ſein will, jederzeit für dieſen Eid mein Leben ein⸗ zuſetzen.“ Die im Dienſt befindlichen Beamten ſind unverzüg⸗ lich gemäß Ziffer 1 zu vereidigen. Das Geſetz über die Vereidigung der Beamten und der Soldaten der Wehrmacht vom 1. Dezember 1933— Reichs⸗ geſetzblatt 1 Seite 1016— und die Verordnung vom 2. des gleichen Monats— Reichsgeſetzblatt 1 Seite 1017— wer⸗ den aufgehoben. Auf Grund dieſes Geſetzes, nach dem alle öffentlichen Beamten auf die Perſon des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler zu vereidigen ſind, wie dies bei den Soldaten der Wehrmacht bereits geſchehen iſt, hat der Reichsminiſter des Innern ſämtliche Behörden angewieſen, die Vereidi⸗ gung der im Dienſt befindlichen Weamten unverzüglich vor⸗ zunehmen. Beſchwerden über Führer Sammelunkerſchriften ſind als Meukerei anzuſehen. Berlin, 22. Auguſt. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat— laut„Völkiſchen Beobachter“— die folgende Verfügung erlaſſen: 5 5 Aus Zuſchriften geht immer wieder hervor, daß ſich Parteigenoſſen mit Beſchwerden über innere Parteiangele⸗ genheiten und über Führer der Partei an ſtaatliche und andere Stellen bzw. an Partei- und Nichtparteigenoſſen in ſolchen Stellen wenden. 5 Ganz abgeſehen davon, daß dadurch eine Verzögerung in der Behandlung derartiger Beſchwerden eintritt, muß ich ein ſolches Verfahren als Mangel an Vertrauen und als Diſziplinloſigkeit gegenüber den vom Füh⸗ rer eingeſetzten Unter führern der Bewegung betrach⸗ ten. Zuſtändig zur Entgegennahme und Bearbeitung von Beſchwerden ſind einzig und allein die Dienſtſtellen der Asp und ihre Leiter, die mir für Sauberkeit in der Bewegung verankworklich ſind und ede mündlich oder ſchriftlich vorgebrachken Beſchwerden unter Juziehung des Beſchwerdeführers zu prüfen oder prüfen zu laſſen haben. Darüber hinaus ſteht jedem Parteigenoſſen auf Grund meiner verſchiedenen Verlautbarungen der Weg der Be⸗ ſchwerde an den Führer oder mich offen, den er nach Möglichkeit aber nur dann beſchreiten ſoll, wenn von unteren Dienſtſtellen der Partei— alſo Orts⸗ gruppen⸗, Kreis⸗ oder Gauleitung— eine Bereinigung ſei⸗ ner Beſchwerde nicht erfolgt iſt. Jeden Parteigenoſſen aber, der ſich in Zukunft noch in Dingen der Parkei beſchwerdeführend an außerhalb ſte⸗ hende ſtaakliche oder andere Stellen bzw. deren Leiter wen ⸗ det, werde ich künftig rückſichtslos aus der Partei ausſchlie⸗ en. 5 Ich erwarke im übrigen von jedem Parteigenoſſen, daß er ſich ganz allein voll verantworklich für ein von ihm unkerſchriebenes Beſchwerdeſchreiben fühlt und ſeinen Na⸗ men nicht für Sammelunterſchriften, die als Meukerei an. zuſehen ſind, hergibt. der Mürgermeiſter von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 21 Zu wem hatte Johann Friedrich Seidenbender das ge⸗ ſprochen? Zu ſich ſelber? Zu Sibylle? 5 5 beugte ſich tief herab und küßte ſein Kind auf die irn. Dann ging er harten Schrittes aus der Tür. Auch das Kind verließ das Zimmer. a Sibylle war allein. Hoch und ſteil ſaß ſie in ihrem weichen Lehnſtuhl und achtete nicht ihres kranken Fußes. Ihre blauen Augen wa⸗ ren geradeaus gerichtet. Aber ſie ſahen in weite Fernen. Und ihr Herz ging in ſchweren, harten Schlägen, daß ſie es 1 wie einen körperlichen Schmerz. Was waren das ür Worte geweſen? Worte, die ſich wie eine Mauer ſtell⸗ ten zwiſchen ihm und ihr. Worte, die wie Hammerſchläge dröhnten in ihrem Ohr und fortdröhnen würden in alle S Hatte er denn geleſen in ihrer Seele? Und hatte er ſeine eigene Seele nicht ſelber bloßge⸗ legt mit dieſen Worten? Und hatte er nicht ein Anſinnen an ſie geſtellt, das ſo groß und gewaltig war, wie es nie zuvor in 11 5 Seele aufgeſtiegen? Sich ſelber vergeſſen... Der Medikus hat angeordnet, daß Sibylle noch etliche Tage im Seidenbenderhaus verbleibe. Sie muß durchaus Ruhe haben, es ſei alles ber 1 ſehr aufgewühlt in ihr nach dem ſchreckhaften Ueberfall. Denn woher ſähe die Jungfrau ſonſt ſo bleich und angegriffen aus? And eſſe 11 8 wenig, wie die Seidenbenderin ihm vorklagte. enn es nicht beſſer würde, müßte er ſie doch einmal zur Ader laſſen. Sibylle ſaß ganz ſte dabei und widerſprach mit keinem Wort. Wozu ſollte ſie ihm auch noch von ihrer großen Schlafloſigkeit erzählen? Die ſtie Stunden um Stunden wach liegen ließ in der tiefen Stille der Nacht. Aber 1 war die Nacht doch nicht ſtill hier. Lange Ü wie ſonſt daheim im Wormſer Haus. Ihr Gaſtzimmerchen lag hart an der Treppe, ſo konnte ſie jeden Ton deutlich hören, der von den Küchenräumen unten und von der breiten Diele her zu ihr drang. Jagen ihrer eigenen Gedanken! Politiſches Allerlei Teilnahme der Hitlerjugend am Keichsparkeitag. Die Hitlerjugend nimmt am Reichsparteitag in Nürn⸗ berg in der Stärke von 60 000 Jungens teil, die, wie im vori⸗ gen Jahre im Stadion vor dem Führer aufmarſchieren und anſchließend zu einem Marſch durch die Stadt antreten wer⸗ den. Die kürzlich von der Reichsjugendführung ergangene Anordnung betraf nur den Beſuch von nicht gemeldeten Gruppen und Einzelwanderern vor und während des Par⸗ teitages in der Stadt Nürnberg Mancheſter. In einer Sitzung der engliſchen Baumwoll⸗ garnfabrikanten kam die Befürchtung, den deutſchen Markt zu verlieren, zum Ausdruck, und es wurde die Hoffnung ausgeſprochen, daß eine baldige Regelung der Schulden der deutſchen Garnimporteure an die engliſche Induſtrie erfolge. Berlin. Die Milwaukee American Legion Band, die amerikaniſche Frontkämpferkapelle, ſpielte mit ſenſationel⸗ lem Erfolg im Verliner Sportpalaſt. Das Konzert ſtand ganz im Zeichen der Verbundenheit des amerikaniſchen und deutſchen Soldatentums. 8 Wegen Beſchädigung landwirkſchaftlicher Maſchinen zum Tode verurteilt. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der Oberſte Ge⸗ richtshof in Taſchkent vier Beamte wegen Sabotage und Beſchädigung landwirtſchaftlicher Maſchinen zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Der jüdiſche Boykott Neue Kampfanſage an das Dritte Reich. a Genf, 23. Auguſt. Seit Montag abend tagt in Genf die Dritte jüdiſche Weltkonferenz. Es ſind etwa 100 Abgeordnete aus 26 Län⸗ dern anweſend. Der Vorſitzende Goldmann ſchilderte in ſei⸗ ner Rede die Lage des Judentums in allen Ländern der Welt, wobei er ſich ausführlich mit Deutſchland befaßte und dem Dritten Reich den Kampf anſagte. Man werde mit Deutſchland kein Kompromiß ſchließen. Die deutſchen Ju⸗ den müßten in ihre vollen Rechte wieder eingeſetzt werden und gleichzeitig alle Rechte einer Minderheit erhalten. Der Boykott gegen Deutſchland werde fortgeſetzt werden, bis dieſes Ziel erreicht ſei. Ueber den Boykott in den Vereinigten Staa⸗ ten berichtete, dem Journal des Nations zufolge, ein Ver⸗ treter der amerikaniſchen Juden. Er behauptete, daß an die⸗ ſem Kampfe außer vier Millionen amerikaniſcher Juden noch mehr als 20 Millionen Amerikaner(wenn man auch ihre Familienmitglieder mitzähle) teilnehmen. Der Kongreß nahm weiter jüdiſche„Siegesberichte“ über den Boykott, deutſcher Waren in Frankreich, Belgien und Polen entge⸗ gen. In dem Bericht des Journal des Nations über die. Tagung heißt es, alle Redner waren einſtimmig der An⸗ ſicht, daß der Boykott mit vermehrter Stärke fortgeſetzt werden müſſe bis zu dem Augenblick,„wo die deuſchen 85 in ihre bürgerlichen Rechte wieder eingeſetzt eien.“ Es läßt ſich nicht verkennen, daß die Stimmung auf dem Kongreß krotz aller großen Worte gedrückt iſt, da die Hoffnungen auf einen wirklich durchſchlagenden Erfolg der jüdiſchen Aktion nicht allzu groß zu ſein ſcheinen. Eine grauſige Statiſtik Baris, 22. Auguſt. Ein Pariſer Verlag bringt ein Vuch von Eſſad Bey über die Geſchichte der GPll heraus, dus über den Urſprung der bolſchewiſtiſchen Revolution und der geheimen Sowjetpolizei Aufſchluß gibt und ſich auch eingehend mit der Frage der„bolſchewiſtiſchen Verſchwö⸗ rung gegen die Welt“ befaßt. Zum Beweiſe der bolſche⸗ wiſtiſchen Barbarei zitiert der„Maitn“ aus dieſem Werk folgende Statiſtik, die, wie das Blatt erklärt, jeden Kommentar überflüſſig mache: Von 1917 bis 1923 wurden in gerichtet 25 Biſchöfe, 1215 Geiſtliche, 6575 Ange⸗ Hörige des Lehrſtandes, 8800 Aerzte, 54850 Offiziere, 260 000 Soldaten. 10 500 Poliziſten, 48 000 Gendarmen, 19 850 Beamte. 344 250 geiſtige Arbeiter, 815 000 Bauern und 192 000 Arbeiter. Am meiſten lärmten die Franzoſen, die ſeit einigen Tagen hier im Quartier lagen. Ihr Gröhlen und Singen drang oft die halbe Nacht durch das Haus. Als Seidenbender ſich hierüber bei dem Offizier be⸗ ſchwerte, hatte dieſer lachend die Achſel gezuckt: „Was wollen Sie mein Herr? Die armen Leute wol⸗ len auch einmal ihren Spaß haben. And wenn die Worm⸗ ſer meinen, wir ſollten nach unſerer mitgebrachten Ordre unſeren Anterhalt bezahlen, ſo ſage ich Euch, was dieſe Ordre in Wirklichkeit heißt: Wirt gib her, was ich haben will, oder ich trete dich mit dem Fuß und ſtoß dich zur Tür hinaus.“ Auch Seidenbender war machtlos. Die oberen Gemächer wurden jetzt meiſt abgeſchloſſen, da Frau Eliſabeth und die Mägde ſich fürchteten vor Zu⸗ dringlichkeiten der Franzoſen, wie ſie jetzt täglich bekannt wurden aus anderen Quartieren der Stadt. Und wenn die Franzoſen dann müde wurden vom Zechen und Gröhlen, und endlich Ruhe eintrat im alten Hauſe, konnte Sibylle doch noch lange nicht einſchlafen. Sie lauſchte auf das Weinen des kleinen Kindes vom Schlafgemach herüber und auf Frau Eliſabeths beſchwich⸗ tigende Worte. Und wenn das verſtummt war und die Rathausuhr vielleicht ſchon die zweite Stunde geſchlagen hatte,— dann drehte ſich endlich ein Schlüſſel unten in der Haustür und Johann Friedrich Seidenbender kam heim. So lange dauerten jetzt immer die Sitzungen im Rat⸗ haus und die vielen und ernſten Beſprechungen im Ma⸗ giſtrat über die Not der Stadt. And dann begann in Sibylles Innerem das wilde Sibylle verſuchte immer wieder, ihrer Herr zu werden, aber es gelang ihr nicht. Oft, wenn die Müdigkeit gar zu groß geworden war, ſanken ihr die Lider zu und ſie fiel in unruhigen, traum⸗ reichen Schlaf. Dann ſah ſie die hohe, geſchloſſene Kutſche von Baltha⸗ ſar Güldenborn vorm Wormſer Hauſe halten und den Schlag ſich öffnen, ſie zu empfangen. Aber nie konnte ſie deutlich erkennen, wie der ausſah, der da ganz hinten in den Sammetpolſtern des Wagens verborgen ſaß. Nur ſeine Hand ſah ſie winken aus der offenen Glastür und das Raſcheln der Schleppe ihres weißſeidenen Brautkleides hörte ſie deutlich. 5 Da wachte ſie mit einem halblauten Schrei auf und war in Schweiß gebadet. Ein Todesurteil in Leoben Wien, 23. Auguſt. Vor dem Leobener Militärgericht wurde um 17,20 Uhr gegen die Aufſtändiſchen von Ennskal das Arkeil verkünde Erlbacher wurde zum Tode durch den Skrang, Aug Kitz zu lebenslänglicher Kerkerſtrafe verurteilt. Die übrigen — erhielten Kerkerſtrafen zwiſchen 10 und ahren. 4 Amerikaniſch⸗japaniſcher Farmerſtreit Zwiſchenfall mit diplomakiſchem Hinkergrund. Waſhington, 23. Auguſt. Wie aus Phönix(Arizona) gemeldet wird, kam es in dem fruchtbaren Tal des Salt River zu ernſten Streitigke⸗ ten zwiſchen den dort anſäſſigen amerikaniſchen Farmern und japaniſchen Bauern, die ſich ſeit einiger Zeit in ſtarken Maße dort angeſiedelt haben. Der Ernſt der Lage geht dar⸗ aus hervor, daß die Regierung den Gouverneur von Ar, zona, Moeur, angewieſen hat, auf jeden Fall Zwiſchenfälle zu verhindern, die den Beziehungen zwiſchen den Vereinig⸗ ten Staaten und Japan ſchädlich ſein könnten. Inzwiſchen hat ſich aber die Lage ſo zugeſpitzt, daß 600 amerikanische Farmer in einer Verſammlung ein Ultimatum verfaßt ha. ben, in dem die japaniſchen Bauern aufgefordert werden, das Tal bis Samstag endgültig zu verlaſſen. Die Regierung fürchte, daß etwaige Gewalttätigkeſten ie Japaner ern hwierigkeiten für die amerſta⸗ tagt rigen in der Mandſchureſ hervorrufen „Die Berechtigung zur Gaarabſtimmung“ Bortrag im Rundfunk. Berlin, 23. Auguſt. Zur Vorbereitung der Saarabſtim⸗ mung bringt der geſamte deutſche Rundfunk am Donners⸗ ag, den 23. Auguſt, in der Zeit von 17,30 Uhr bis 17 Uhr einen Vortrag zu dem Thema„Die Berechtigung zur Saarabſtimmung. Fünf Jahre auf der Wrangel⸗Inſel Reval, 22. Auguſt. Wie aus Moskau gemeldet wird, it! es jetzt dem ſowjetruſſiſchen Eisbrecher„Kraſſin“ gelungen, an der Wrangel⸗Inſel vor Anker zu gehen und die ſeit 155. Jahren dort hauſende Inſel⸗Beſatzung an Vord zu nehmen. Die Beſatzung, die zum größten Teil aus ſowjetruſſiſchen Forſchern und wiſſenſchaftlichen Hilfsarbeitern beſteht, war ſeinerzeit für die Dauer von zwei Jahren auf die Ines gegangen. Da es jedoch der Hilfsexpedition nicht gelang, über das Eis bis zur Inſel vorzudringen, mußten die For⸗ ſcher notgedrungen fünf Jahre auf der Inſel zubringen. Durch die Erſchöpfung der Batterien für die drahtloſen Empfänger waren ſie von der Außenwelt völlig abgeſchnitten. Infolge des Lebensmittelmangels ha- hen die Forſcher unſagbare Leiden und Qualen durchma⸗ chen müſſen. 5— Flug mit einem Heißluftballon 800 Meter mit Paſſagier erreicht. 5 Eberswalde, 22. Auguſt. Auf dem Flugplatz der Ebers⸗ walder Fliegerortsgruppe in dem benachbarten Finowfurth hatten ſich zahlreiche Intereſſenten verſammelt, da bekannt geworden war, daß ein Heißluftballon aufſteigen ſollte. Ez handelte ſich um einen Ballon, der nicht wie üblich mit Gas gefüllt wird, ſondern der ſeinen Auftrieb durch heiße Luft, die mittels einer mit Rohöl geſpeiſten Heizanlage erzeugt wird, erhält. Es handelt ſich hierbei aber nicht um eine Rückkehr zu den Anfängen der Luftfahrt. Der Heißluftballon, der 1500 Kubikmeter groß iſt, wurde ſtartfertig gemacht. In der Gondel des Ballonz nahm der Erfinder, der Oeſterreichex Brunner, Platz. Det Ballon erhob ſich langſam und erreichte in kurzer Zelt eine Höhe von 600 bis 800 Metern. Er trieb über Finow und ſpäter über Eberswalde, wo ſich die Paſſanten in den Stra. ßen ſtauten, um die leuchtende Kugel, die langſam nach Oſten treibt, zu bewundern. Nachdem der Ballon 30 Minu⸗ ten in der Luft war, landete er im Norden von Eberswalde auf einer Wieſe. Die Landung erfolgte glatt, ſo daß keiner lei Schaden weder an der Ballonhülle noch an der wert⸗ vollen Heizanlage entſtand. Sie warteten nun ſchon den zweiten Monat auf Nach⸗. richt von Güldenborn,— konnte der Kurier nicht täglich kommen? ö Was ſollte ſie dann tun? 1 Sollte ſie der Ahne gehorſam ſein und mit einer Lüge hintreten vor den Altar?. Sollte ſie Balthaſar Güldenborn betrügen, der ihr doch nichts zuleide getan 2 And wie würde Seidenbender in ſeinem tiefſten Innern darüber denken? Und jäh,— als das Erinnern dieſes Namens, der Ge⸗ danke an dieſen Mann wieder in ihr Bewußtſein kam, ward ſich ihrer Kleinheit und Ratloſigkeit von neuem ewußt.. O, wollte ſie nicht ſtark und froh und hilfsbereit wer⸗ den? Wollte ſie nicht an das Schickſal der Stadt denken und nicht immer und immer an ſich ſelbſt? Sie dachte wieder ſo ſchwer und tief nach wie alle die letzten Tage ſchon. 1 Ob ſie Seidenbender einmal um Rat fragte? Und ihn bäte, mit der Ahne zu ſprechen? Aber in demſelben Augenblick verwarf ſie den Gedan⸗ ken auch ſchon. Machte ſie ſich nicht lächerlich damit? Kommt nicht ein⸗ mal für uns alle der Augenblick, wo wir uns nicht mehr auf andere verlaſſen dürfen,— ſondern ſelber handeln und. entſcheiden müſſen? Wo alles Schwache niedergetreten wei⸗ den muß in uns, damit wir lernen, mit feſten Augen dem 8 gegenüberzuſtehen. Als Helden,— nicht al⸗ Schwächlinge. 1 * U In die Fenſter des Seidenbenderhauſes ſcheint die Sonne. Wohl mitten hinein in ein großes und lichtes Ge⸗ mach, in dem Kinderſtimmen ahnungslos jauchzen. Mit hochgekrempelten Aermeln ſteht Sibylle Battenberg gebückt an der kleinen Wanne, in der Baſtels Schweſterchen im warmen Waſſer plätſchert. Wie ſtrecken ſich die Aer, chen in ſpielender Luſt nach dem Bruder, der ſich lachen über den Wannenrand beugt!. Sibylle hat alles um ſi ſabeth ihr dieſe liebe Arbeit anvertraute. 5 Als ſie das kleine, triefende Geſchöpfchen aus dem Wa, ſer gehoben und im gewärmten Tuche getrocknet hat, tritt die Mutter ein.. 1 1 5 her vergeſſen beim Anblick die⸗ f. ſer jauchzenden Kinder And ſie iſt dankbar, daß Frau Ell!“ ſſt. 5 it gkel mern rkem dar⸗ Ari⸗ fälle Inig⸗ ſchen uche ˖ ha⸗ rden, eiten ika. rufen I Heidelberg.(Feldhüter von Wilderern nie⸗ dergeſchlagen.) Nahe beim Grenzhof wurden von einem Feldhüter zwei Edinger Burſchen dabei erwiſcht, als ſie auf Wildkaninchen wilderten. Sie ſetztem dem Einſchreiten des Be⸗ amten Widerſtand entgegen, ſchlugen ihn nieder, entriſſen ihm die Dienſtpiſtole und bedrohten ihn mit Erſchießen. Dann flüchteten ſie, konnten aber noch feſtgenommen und dem Gefängnis zugeführt werden. I Heidelberg.(Fremdenverkehrsbilanz.) Die Zahl der in Heidelberg angekommenen Fremden iſt in dieſem Sommer gegenüber dem vorfährigen beträchtlich geſtiegen. Im Juli ſtellte ſich die Ziffer der Uebernachtungen von Fremden in Heidelberg auf 31 530 gegenüber 25 100 im Juli 1933. Damit ſteigt die Fremdenzahl in den erſten ſie⸗ den Monaten dieſes Jahres auf 102 077 gegen 80 784 in der gleichen Vorjahrszeit; darunter befinden ſich 17704 Aus⸗ känder gegen 9226 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. i Heidelberg.(Schloßbeleuchtung.) Die nächſte Schloßbeleuchtung wird am 2. September ſtattfinden. zu Ehren der deutſchen Pioniere, die ihre Tagung vom Auguſt haben auf den September verlegen müſſen. Acht Tage ſpäter wird nochmals eine Schloßbeleuchtung veranſtaltet. IJ Heidelberg.(Raturpfad im Stadtwald.) Das Forſtamt in Heidelberg hat einen Naturpfad geſchaffen, an dem in unaufdringlicher Weiſe in etwa 120 Tafeln auf Holz⸗ arten, Sträucher und Geſtein, auf Maßnahmen der Forſtwirt⸗ ſchaft, Heimatkundliches und vieles andere aufmerkſam ge⸗ macht wird, an dem der Spaziergänger ſonſt achtlos vorüber⸗ geht. Der Pfad, der zugleich einen Rundgang durch den Stadtwald bietet, iſt ein lebendiges Stück vorbildlicher Na⸗ tur⸗ und Heimatkunde. Külsheim.(Ehrenpatenſchaft des Füh⸗ rers.) Bei dem 12. Kinde des Landwirts Georg Schuh in Külsheim übernahm der Führer die Ehrenpatenſchaft. Von der Reichskanzlei kam ein herzliches Begleitſchreiben und ein Ehrengeſchenk von 100 Mark. Bei dem 9. Kinde des Landwirts hatte der verewigte Reichspräſident von Hinden⸗ burg die Ehrenpatenſchaft übernommen. UI Schwetzingen.(Rohling) Ein verheirateter Mann aus Schwetzingen, deſſen Frau in ſchwer krankem Zuſtand im Schwetzinger Krankenhaus liegt, mußte von der Polizei feſtgenommen werden, weil er ſeinen 11jährigen Stiefſohn in betrunkenem Zuſtande ſo mißhandelte, daß das Kind ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Honau bei Kehl.(Jagdglück.) Schon vor meh⸗ reren Tagen hatte der Jagdhüter Friedrich Schäfer auf unſerer Gemarkung einige Dachſe beobachtet, konnte aber nie ganz in ihre Nähe kommen, um ſie zu erlegen. Als er wie⸗ derum ſeinen Jagdgang machte, erwartete er auf dem Jäger⸗ ſtand das ſeltene Wild. Nach kurzer Zeit ſchlich ein Dachs ganz in Schußweite an ihn heran, daß er erlegt werden konnte. Seit Menſchengedenken iſt es das erſte Mal, daß ein Dachs in unſerem Jagdgebiet geſchoſſen wurde. Ortenberg(Amt Kehl.)(Vernichtung von We⸗ ſpenneſtern.) Zur Bekämpfung der Weſpenplage hat der Gemeinderat, dem Beiſpiel anderer Gemeinden folgend, eine Belohnung von 50 Pfennig ausgeſetzt für jedes ver⸗ nichtete Weſpenneſt, das der Gemeindeverwaltung nachgewie⸗ ſen wird. Außerdem werden Grundſtückseigentümer aufge⸗ fordert, die Weſpenneſter auf ihren Grundſtücken reſtlos zu vernichten, um eine Beſchädigung der Obſt⸗ und Weinernte zu verhindern. Schönwald.(Von Kühen verletzt.) Das Söhn⸗ chen des Landwirts Moosmanß von hier wurde von zwek ſtreitenden Kühen an die Wand gedrückt und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Das ſchwerverletzte Kind fand Auf⸗ nahme im Triberger Krankenhaus. Albbruck.(Schwerer Verkehrsunfall.) Der Motorradfahrer Karl Eckert von Etzwihl verunglückte mit ſeinem Rad, wodurch er ſich einen ſchweren Schädelbruch, ſowie eine Gehi ſchütterung zuzog. Er wurde in das Ae es n zaldshut verbracht. Man hofft, ihn am Leben 1 5 2 bdTddGTGwdõw d Ohne ein Wort zu ſprechen, nimmt Frau Eliſabeth Si⸗ bylle das Kind weg, um ihm Nahrung zu geben. Sibylle räumt derweilen im Zimmer auf, indeſſen das Kindlein trinkt. Es iſt heute ihr letzter Tag im Seidenbenderhaus. Ihr 955 iſt beſſer, und ſie verlangt ſelber ſo ſehr zurück zu den Ihren. Als ſie ſo hin und her geht in der Stube und die Dinge ordnet, muß ſie dazwiſchen wieder und wieder verſtohlen hinüberſehen zu Mutter und Kind. Itt es nicht etwas Heiliges darum? And iſt es nicht die Pflicht eines jeden Menſchen, daß man den Müt⸗ tern ſernhält unnötigen Kummer und Sorgen? Daß man ſich hüte, den Müttern die Seele zu trüben, weil der Mutter Leid hinüberſtrömen wird in das Herz des Kindes? And Sibylle betet, indes ihre Hände ordnende Arbeit im Zimmer tun: „Laß mich nicht fündig werden, mein Gott, an dieſer Mutter! Auch nicht in den tiefſten und verborgenſten Ge⸗ danken meines Herzens. Daß ich ihr frei in die Augen ſehen kann allezeit. Daß ich ihr helfen kann, ſobald ſie mei⸗ ner Hilfe bedarf!“ Und dann kann Sibylle es nicht laſſen. Sie muß nieder⸗ knien vor Frau Eliſabeth und dem Kinde und ſagt leiſe und innig: „Wie ſeid Ihr doch ſo überreich, Seidenbenderin! Wie muß es doch das Höchſte für die Frau ſein, ein Kind zu he⸗ gen an der Mutter Bruſt! O, könnten wir alle helfen dazu, daß Ihr froher ausſchautet und glücklicher, Frau Eliſabeth! Daß all das Kleine, Müde Euch nicht ſo niederzöge in des Alltags Tiefen!“ Die Seidenbenderin ſah etwas erſtaunt und abweiſend auf das kniende Mädchen. Sie konnte dieſen Aeberſchwang der Gefühle nicht begreifen. a „Weiß nimmer, was Ihr da ſchwätzet, Jungfrau. And es iſt doch wahrhaftig ein Elend, juſt leben zu müſſen in dieſen böſen und üblen Zeiten. Nimmer geruhſam und beſchaulich das Daſein zu genießen, ſondern allweil in Furcht und Angſt zu ſchweben vor dem böſen Feind. Was bleibt da noch viel Freude übrig an Mann und Kindern?“ 1 Sibylle gab keine Antwort. 1 Langſam hob 5 ſich von den Knien. Ihre Augen ruhten auf den blonden Häuptern der beiden Kinder. Die Sonne hatte leuchtendes Licht darüber gegoſſen, ſo daß die Locken glänzten wie Gold. Und auch über die Nich goß die Sonne noch einen Schein von goldenem — Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Ein Baſtelkünſtler.) Der erwerbs⸗ loſe Ludwig Rettinger hat ſich ein Radiogerät in der Größe einer Streichholzſchachtel gebaut, das wohl der kleinſte Radio⸗ apparat der Welt ſein dürfte. Mit zwei Kopfhörern kann ein einwandfreier Empfang erzielt werden. Meckenheim.(Selbſtmord.) Der Bahngehilfe Philipp Wernz wurde in ſeinem Hauſe erhängt aufgefunden. Häus⸗ liche Streitigkeiten ſcheinen ihn zum Selbſtmord veranlaßt haben. Mörlheim bei Landau.(Schwere Bluttat.) In einer Auseinanderſetzung auf der Ortsſtraße verſetzte Paul Bouquet dem Eduard Hoffmann mehrere Meſſerſtiche in Schulter, Bruſt und Bein. Das Motiv der Tat iſt in persönlicher Feindſchaft zu ſuchen. Die Verletzungen des Hoff⸗ mann ſind lebensgefährlich; er liegt in hoffnungsloſem Zuſtand im Landauer Krankenhaus darnieder. Der Täter wurde verhaftet. — Tamm, OA. Ludwigsburg.(Im Streit ſchwer verletzt.) Nach Arbeitsſchluß ſind zwei Bauarbeiter auf ihrer Arbeitsſtelle in Stuttgart ohne eigentlichen triftigen Grund aneinander geraten. Nachdem der eine dem anderen einige Beleidigungen zugerufen hatte, nahm der verheiratete Otto Dürr eine Schaufel und ſchlug ſie ſeinem Milarbeiter Alfred Meyle auf den Kopf, ſo daß dieſer beſinnungslos auf den Boden fiel und ſeine Einlieferung in das Katharinen⸗ hospital Stuttgart nötig war. — Ebersbach, OA. Göppingen.(Glückim Unglück.) An der Autoreparaturwerkſtätte Wiedmann ſpielte ſich eine aufregende Szene ab. Ein zweieinhalbjähriges Kind wollte die Hauptſtraße überqueren und fiel in der Mitte der Straße auf den Boden. Im ſelben Moment ſauſte ein auswärtiger Perſonenwagen mit einer Geſchwindigkeit von 50 bis 60 Kilometern heran. Wie durch ein Wunder kam das Kind zwiſchen die Räder zu liegen. Der Wagen fuhr in un⸗ vermindeter Geſchwindigkeit über das Kind hinweg, ohne daß es irgendeinen; Schaden erlitt. Ohne ſich weiter um das Kind zu kümmern, fuhr der robuſte Fahrer unerkannt davon. Ober⸗Kamſtadt.(Tödlicher Unfall auf einer Radtour.) Auf einer Radtour durch den Odenwald fuhr in der Nähe von Lengfeld der 16 jährige Schreiner⸗ lehrling Ernſt Teller mit ſeinem Fahrrad gegen einen Baum. Der Junge, der über ſchwere Schmerzen klagte, wurde in das Darmſtädter Krankenhaus eingeliefert, wo er verſtorben iſt. Bei dem Sturz war ihm der Blinddarm zerriſſen. Rimbach.(Mit dem Kopf unter dem Laſt⸗ wagen.) Ein 81jähriger Invalide kam von einem Beſuch ſeines Sohnes zurück, als ihn in einer engen Gaſſe ein Laſtauto überholen wollte. Der Greis ging ſo weit wie mög⸗ lich an die Häuſerfront heran, ſtolperte aber, als der Wagen gerade an ihm vorbeifuhr, ſo unglücklich, daß eines der Vorderräder über ſein Geſicht hinwegging. Der Tod trat auf der Stelle ein. Lampertheim.(Eine Warnung für Abenteurer) Der 17 Jahre alte Philipp Krämer von hier entfernte ſich vor etwa vier Monaten aus dem Elternhaus, ohne daß er Nachricht über ſeinen Aufenthaltsort gab. Dieſer Tage er⸗ hielten die Eltern von dem Ausreißer einen Brief aus Mar⸗ ſeille. Hierin teilte er mit, daß er zur Fremdenlegion ge⸗ gangen ſei und in dieſen Tagen mit einem Transport junger Fremdenlegionäre nach Afrika abreiſe. Er bereut es jetzt ſchon bitter, dieſen Schritt getan zu haben und beklagt nun ſein Schickſal. Aus den Zeilen kann man eine eindringliche Mahnung an alle junge Leute leſen, ſich nicht durch Aben⸗ teurerluſt zu unüberlegten Schritten verleiten zu laffen. Koblenz.(Schweres Autounglück.) Unterhalb des Moſeldorfes Ellenz ereignete ſich ein folgenſchweres Autounglück. Ein aus Köln ſtammendes Auto, das mit ſieben Perſonen beſetzt war, fuhr gegen das Straßengeländer. Der vordere Teil des Wagens würde vollſtändig zertrümmert. Der Wagenführer trug ſchwere Verletzungen davon, zwei weitere Inſaſſen wurden leicht verletzt. Neuwied.(Kind erſchoſſen aufgefunden.) In Rheinbreitbach im Kreiſe Neuwied wurde ein fünffäh⸗ riges Mädchen aus Bocholt, das zu Beſuch bei einer Tante weilte, vor dem Fenſter des Schlafzimmers liegend tot auf⸗ gefunden. Das Mädchen hatte eine von einer 6⸗»Millimeter⸗ Kugel herrührende Schußwunde am Kopf. Ueber die Zu⸗ ſammenhänge des Vorfalls iſt noch nichts bekannt. Trier.(Trotz Verbots gebadet— und er ⸗ trunken.) Kurz vor der Eiſenbahnbrücke unterhalb Trier ertrank ein elfjähriger Junge beim Baden in der Moſel. Trotz des Verbots, an dieſer Stelle zu baden, hatte ſich der Junge aus dem auf dem Trierer Regattaplatz aufgeſchlage⸗ nen Zeltlager der H entfernt und gleich nach dem Eſſen gebadet. Schwerer Zuſammenſtoß.— Zwei Mädchen getötet. Aachen, 22. Aug. An der Ecke Goethe- und Beſeler⸗ ſtraße ſtießen ein Perſonenauto und Laſtkraftwagen zuſam⸗ men. Dabei wurden zwei des Weges kommende Mädchen im Alter von 12 und 14 Jahren auf der Stelle getötet. Ein dreijähriges Kind wurde aus dem Kraftwagen auf die Straße geſchleudert und erlitt ſchwere Schädelverletzungen. Der mitfahrende Vater des Kindes wurde nur leicht ver⸗ letzt. Die beiden Wagenführer blieben unverletzt. Todesurteil gegen eine Gattenmörderin. Stade, 22. Auguſt. Das Stader Schwurgericht verur⸗ teilte die 38 Jahre alte Witwe Enigk aus Harburg⸗Wil⸗ helmsburg wegen Mordes an ihrem Ehemann zum Tode. Der 27jährige Mitangeklagte Weidner wurde wegen Bei⸗ hilfe zum Morde zur Höchſtſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Fünf Bergleute verſchüttet. Hamm, 23. Aug. Durch einen Streckenbruch auf der Zeche Wendel in Herringen wurden fünf Bergleute verſchüt⸗ tet. Drei konnten ſofort leicht verletzt geborgen werden, ein vierter erſt nach vier Stunden. Er hat ſchwere Verlet⸗ zungen davongetragen. Der Lehrhauer Wilhelm Wittwer konnte nur als Toter geborgen werden. 47 Immer wieder Pilzvergiftungen. In München er⸗ krankten eine Gaſtwirtin und deren 22 Jahre alte Kaſſiere⸗ rin nach dem Genuß von Pilzen, die ihnen von einem Hauseinwohner gebracht worden waren. Die Wirtin er⸗ holte ſich bald wieder, die e ſtarb.— In Penzing erkrankte infolge Genuſſes giftiger Pilze ein Pferdemetzgr derart, daß ſein Befinden zu den ſchlimmſten Befürchtun⸗ gen Anlaß gibt.— Aus ſelbſt geſammelten Pilzen berei⸗ tete ſich die Familie Eid in Gilſenöd bei Thundorf ein Ge⸗ richt, von dem die Ehegatten und beide Mädchen aßen. Alle erkrankten bald 9 an Vergiftung. Lalcale uud scliau f i Die Mannheimer Veranſtaltungen im Konzertwinter. Wie die Städt. Preſſeſtelle mitteilt, ſind für den kommenden Winter durch Vereinbarungen zwiſchen der Kreisleitung der NSDAP und der Stadtverwaltung Mannheim für die nach⸗ ſtehend aufgeführten muſikaliſchen Veranſtaltungen die Ter⸗ mine feſtgelegt worden. Die Konzerte der Muſikaliſchen Aka⸗ demie des Nationaltheaters werden wie im letzten Konzerk⸗ winter jeweils an Dienstagen ſtattfinden. Ihnen gehen jeweils am Montag abend voraus die auf Veranlaſſung der Stadtverwaltung durchgeführten Volks⸗Symphonie⸗ Konzerte, die das gleiche Programm, Dirigenten und Soliſten aufweiſen wie die Akademiekonzerte. Für den 20. November 1934 iſt die Aufführung des Oratoriums„Der große Kalender“ von Hermann Reutter und für Kar⸗ freitag(19. April 1935) die Aufführung des„Requiem“ von Verdi durch das Nationaltheaterorcheſter und den ge⸗ miſchten Chor des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen g ant. In Ausſicht genommen ſind ferner ſechs Konzerte nach Feierabend der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Die Kammermuſikabende werden im Winter 193435 durch die NS⸗Kulturgemeinde(Kampfbund für deutſche Kultur, Deutſche Bühne), veranſtaltet. In der zweiten Mai⸗ woche 1935 wird vorausſichtlich eine Mozartwoche ſtatt⸗ finden, die aus zwei Mozartabenden im Nationaltheater, einem Serenadenabend und einem Symphoniekonzert im Schloß beſtehen wird. U Darlehensbetrügerin. Der Polizeibericht meldet: In letzter Zeit verſucht eine Frau bei Geſchäftsleuten unter dem Vorgeben, ſie ſei von der Umgebung, in Geldverlegenheit, weil ſie eine größere Zahnarztrechnung bezahlt habe, kleine Geldbeträge als Darlehen zu erlangen. In einigen Fällen iſt ihr dies auch gelungen. Beſchreibung: Etwa 40 Jahre alt, mittelgroß, unterſetzt, volles Geſicht, ſprach Dialekt der hie⸗ ſigen Gegend. War bekleidet mit blauem Kleid mit weißen Blumen, blauem Hut mit ſolchem Rand und roter Nadel. i Der Weg alles Irdiſchen. Aus einem Hühnerſtall im Käfertaler Wald wurden 29 junge Hähnchen entwendet. Da am vergangenen Sonntag in Waldhof Kirchweih gefeiert wurde, glaubt man, daß die Tiere beim traditionellen Wald⸗ hofer Hahneneſſen den Weg alles Irdiſchen gegangen ſind. Seinen Verletzungen erlegen. Im Städtiſchen Kran⸗ kenhaus ſtarb ein 31 Jahre alter verheirateter Schloſſer aus Lampertheim, der am 22. April ds. Is. auf der Landſtraße zwiſchen Scharhof und Lampertheim auf ſeinem Fahrrad mit einem Perſonenkraftwagen zuſammengeſtoßen iſt und hier⸗ bei einen Schädelbruch davongetragen hat. U Selbſtmord eines Ehepaares. In der Nacht hat ſich ein in der Altſtadt wohnhaftes Ehepaar durch Einatmen von Leuchtgas in ſeiner Wohnung vergiftet. Grund zur Tat dürften mißliche Familienverhältniſſe ſein. * — Die Verleihung des Ehrenkreuzes. Mehrfache Anfra⸗ gen geben dem Reichsminiſterium des Innern zu folgender Klarſtellung Veranlaſſung: Nach der eindeutigen Faſſung der Stiftungsurkunde des e ee Generalfeldmar⸗ ſchalls von Hindenburg iſt das Ehrenkreuz— von den Kriegs⸗ hinterbliebenen abgeſehen— nur für Kriegsteilnehmer, d. h. für ſolche Reichsdeutſche beſtimmt, die im Weltkriege auf deutſcher Seite oder auf Seite der Verbündeten Kriegsdienſte⸗ geleiſtet haben. Kriegsdienſte hat nach der dazu von mir er⸗ laſſenen Durchführungsverordnung derjenige Reichs deutſche ge⸗ leiſtet, der im Weltkriege zur Wehrmacht eingezogen war⸗ Hiernach können, um nur die hauptſächlich in Frage kom⸗ menden Perſonenkreiſe zu erwähnen, weder die Zivilinter⸗ nierten noch die Hilfsdienſtpflichtigen bet der Verleihung des Ehrenkreuzes berückſichtigt werden. — Ein Ehrenzeichen für die Sine d. Die ee ſtelle der Reichsjugendführung teilt mit: Der e führer verleiht den 80 enoſſen, die vor dem 2. Ok ene 1932 der HJ., DJ., NSS., BdM. angehörten und heut noch Mitglied oder Mitglied der NSDAP. lad ein H Ja Ehrenzeichen. Die Antragsformulare auf Erlangung eines H J. Ehrenzeichens können bei den zuſtändigen Bannführun⸗ gen der HJ. angefordert werden. f — Verleihung des Ehrenkreuzes im Namen des Führer Der Reichsinnenminiſter hat eine weitere Durchführungsverortm nung zur Verordnung des Reichspräſidenten über die Sti tung des Ehrenkreuzes erlaſſen. Darin wird beſtimmt, daß das Ehrenkreuz im Namen des Führers und Reichskanzlers verliehen wird. Nach der bisherigen Verordnung ſollte die Verleihung im Namen des Reichspräſidenten erfolgen. Die Beſitzzeugniſſe, die bei der Verleihung des Ehrenkreuzes aus⸗ geſtellt werden, ſind von dem Leiter der Verleihungsbehörde oder den von ihm beſtellten Beamten handſchriftlich zu unterzeichnen. Während nach den bisherigen Beſtimmungen das Ehrenkreuz nicht an Perſonen verliehen werden darf, dis wegen Landesverrat, Verrat militäriſcher Geheimniſſe, Fah⸗ nenflucht oder Feigheit vor dem Feinde beſtraft ſind, ſieht die neue Verordnung vor, daß das Ehrenkreuz ferner nicht verliehen werden darf an Perſonen, denen die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt ſind. N „Trampen“ verboten! Gebietsführer Kemper verweiſt auf ſeine Verordnung betr. 1 1 155 die 1255 nochmals zur Veröffentlichung bringen. 0 Es iſt in den letzten Wochen wieder vorgekommen, daß wilde Wandergruppen über die Landstraße walzen, Autos an⸗ halten, keine Ausweiſe beſitzen und vor allen Dingen ſich durchbetteln. Ich verweiſe auf unſere ſcharfen Erlaſſe vom vorigen Jahr, die jeder einzelnen Dienſtſtelle bekannt ſein müſſen. Grundſätzlich haben Angehörige der Hitler⸗Jugend, des ungvolks 55 des Bundes deutſcher Mädel in der Hitker⸗ 15 nur dann auf Fahrt zu gehen, wenn die finanzielle rundlage geſichert iſt. Außerdem müſſen die Ausweiſe in beſter Ordnung 8. Das Anhalten von Autos durch An⸗ gehörige der HJ. iſt grundſätzlich verboten. Falls ſol Zuſtände, wie ſie in den letzten Wochen mehrmals bemerkt wurden, trotz unſerer vorjährigen Verordnungen wieder ein⸗ treten, 15 ſind den Leuten, die ſich nicht an die Ordnung halten, die Ausweiſe abzunehmen und ſie ſind zurückzuſchicken. Aus weiſe ſind bei der Gebietsführung einzuſchicken. Die Jugendherbergen dürfen nur mit ordnungsgemäßen Ausweiſen beſucht werden. Jeder Führer und jede F il h⸗ rerin ſind dafür verantwortlich, daß ein geordneter Betrieb eintritt. Wir haben keine Luſt, das Fahrtenleben zu einer bettelnden Landplage werden zu laſſen und da- mit das Anſehen der Hitler⸗Jugend und ihrer ebenorgani⸗ ſationen zu ſchädigen. N 2 Liſte der ſäumigen Steuerzahler Ein Aufruf des Staatsſekretärs Fritz Reinhardt. Der Staat ſtellt die Rechtsform dar, in der ſich das Le⸗ ben der Volksgemeinſchaft und aller ihrer Glieder vollzieht. Der Staat iſt nicht um ſeiner ſelbſt willen, ſondern um des ſeiner Führung anvertrauten Volkes willen da. Er iſt da, um die Vorausſetzungen zu ſchaffen, zu feſtigen und zu ſtärken, deren es bedarf, wenn das Volk als ſolches und in natürlicher Folge davon die einzelnen Berufsſtände, die einzelnen Familien und die einzelnen Volksgenoſſen ſollen leben und gedeihen können. Der Staat braucht zur Erfüllung ſeiner Aufgaben Gel d. Die zur Beſtreitung ſeiner Ausgaben erforderlichen Mittel müſſen, ſoweit nicht dem Staat Einnahenen aus eigenem Vermögen zufließen, in Form von Steuern und ſonſtigen Abgaben auf die Glieder der Volksgemeinſchaft u mgelegt werden. Ohne Steuern kein Staat, und ohne Staat keine Daſeins⸗ und Entwicklungsmöglichkeit des Volkes, der Fa⸗ milie und der Einzelperſon. Die Kraft des Staates, die ihm geſtellten Aufgaben zu erfüllen, beſtimmt ſich nach der Einſtellung der einzelnen Volksgenoſſen zum Staat. Die Einſtellung des einzelnen Volksgenoſſen zum Staat findet ihren Ausdruck in dem Grad des Pflichtbewußtſeins und des Verantwor⸗ tungsbewußtſeins gegenüber dem Staat. Eine der weſentlichſten Pflichten beruht darin, dem Staat die zur Erfüllung ſeiner Aufgaben erforderlichen Mittel zu geben. Der Grad des Pflichtbewußtſeins und des Verantwortungs⸗ Bewußtſeins des Einzelnen gegenüber dem Staat beſtimmt lich infolgedeſſen im weſentlichen nach ſeiner Ehrlichkeit bei der Abgabe von Steuererklärungen und nach der Pünktlichkeit in der Erfüllung ſeiner ſteuer⸗ lichen Verpflichtungen. Dieſe beiden Eigenſchaften— Ehrlichkeit und Pünktlich⸗ keit in der Erfüllung der ſteuerlichen Verpflichtungen— ſtel⸗ len die Grundlage wahrer Treue zum Staat und damit zur Volksgemeinſchaft dar. Je ſtärker dieſe Eigen⸗ ſchaften ſich ausprägen, um ſo größer geſtaltet ſich das Maß, um das die Steuerlast, die auf der einzelnen Perſon ruht, gemildert werden kann, und um ſo ſtärker ſind infolgedeſſen die Vorausſetzungen für eine durchgreifende Geſun⸗ dung der ſozialen, wirtſchaftlichen und finanziellen Dinge unſeres Volkes. Mangel an Ehrlichkeit und Pünktlichkeit in der Erfüllung der ſteuerlichen Verpflichtungen bedeutet Man⸗ gel an Treue zum Staat und zur Volksgemeinſchaft. Um dieſen Mangel aus dem Kreis unſerer Volksgenoſſen möglichſt auszuſchließen und gleichzeitig die Kraft des Staa⸗ tes zur Erfüllung ſeiner Aufgaben zu ſtärken, wird in Zu⸗ kunft eine Liſte der ſäumigen Steuerzahler auf⸗ gelegt werden, erſtmalig im Frühjahr 1936 für das Fahr 1935. In die erſte Liſte der ſäumigen Steuerzahler wird auf⸗ genommen werden, wer am 1. Januar 1935 mit Steuer⸗ zahlungen aus der Zeit vor dem I. Jauuar 1935 rückſtündig iſt oder es im Jahr 1935 hinſichtlich einer Zahlung oder Vorauszahlung zu einer zweimaligen Mahnung kommen läßt. Es liegt deshalb im Intereſſe eines jedes Steuerpflich⸗ tigen, die vorhandenen Steuerkückſtände ſobald wie möglich, ſpäteſtens bis Ende Dezember 1934, reſtlos zu beſeitigen und ab Januar 1935 die einzelnen Steuerzahlungen ſtets pünktlich zu entrichten. i Die Steuerzahlungen ſind möglichſt nicht durch Bargeld, ſondern durch Poſtſcheck, Ueberweiſung, Zahlkarte oder dergl. zu entrichten. Auf der Rückſeite des Ueberweiſungsabſchnitk⸗ oder dergl. muß ſtets vollſtändig genau angegeben werden, wofür die Zahlung dient. Rekofei und Neichsnährſtand Die Zugehörigkeit des Lebensmitteleinzelhandels. Amtlich wird mitgeteilt:„Durch ein zwiſchen dem kom⸗ miſſariſchen Führer der Wirtſchaft, Graf von der Goltz, und dem Leiter der Reichshauptabteilung IV des Reichsnährſtands, Carl Vetter, getroffenes Uebereinkommen iſt für die Betriebe des Lebensmitteleinzelhandels die Frage der Zugehörigkeit zum Reichsnährſtand und zum Reichsverband deutſcher Kauf⸗ leute des Kolonialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmittelhandels e. V.(Rekofei), ſowie die Anmeldepflicht geregelt worden. Darnach gehören die Betriebe des Lebensmitteleinzelhandels, die ausſchließlich Landhandel im Sinne der öffentlichen Aufforderung des Reichsbauernführers vom 25. Juni 1934 betreiben, oder bei denen der Handel mit reichsnährſtands⸗ fremder Ware 20 v. H. des Jahresumſatzes nicht überſteigt, e zum Neichsnährſtand, die Lebens⸗ mitteleinzelhandelbetriebe, deren Handel mit reichsnährſtands⸗ angehörige! Ware 20 v. 91 des Jahresumſatzes nicht über⸗ ſteigt, ausſchließlich zum Rekofei, während für die da⸗ zwiſchenſtehende Gruppe,„die gemiſchten Betriebe“, Dop⸗ pelzugehörigkeit Platz greift. 85 Jeder Lebensmitteleinzelhandelsbetrieb genügt feiner Meldepflicht, wenn er ſich bis zum 15. September 1934 entweder bei der örtlich zuſtändigen Kreisbauern⸗ ſchaft oder bei der örtlich zuſtändigen Bezirksorganiſation des Rekofei anmeldet; beide Organiſationen werden dann die An⸗ meldungen austauſchen und ſich die einſchlägigen Betriebe gegenſeitig zuweiſen. Der Reichsnährſtand erklärt ſich damit einverſtanden, daß auch die gemiſchten Betriebe mit Doppelzugehörigkeit aus⸗ ſchließlich im Rekofei organiſatoriſch zuſammengeſchloſſen wer⸗ den, wogegen der Rekofei die Verpflichtung übernimmt, alle Anordnungen des Neichsnährſtandes allen Betrieben des Lebensmitteleinzelhandels zu übermitteln. Die auf dem Gebiet der Markt⸗ und Preispolitik liegenden Betreuungsaufgaben werden für den Lebensmittel⸗ einzelhandel ausſchließlich vom Reichsnährſtand, die übrigen Betreuungsaufgaben mit Zuſtimmung des Reichsnährſtandes von dem Rekofei wahrgenommen. Das Abkommen enthält weitere Beſtimmungen über Zu⸗ ſammenarbeit beider Organiſationen, ſowie über die Beitragsregelung, wodurch eine Mehrbelaſtung der gemiſchten Betriebe durch gleichzeitige Zugehörigkeit zu beiden Organi⸗ ſationen vermieden wird. Unter Beziehung auf die vorſtehende amtliche Meldung wird von den beteiligten Organiſationen(Reichsnährſtand und Rekofei) auf folgendes hingewieſen: Durch alle bereits getät'gten Anmeldungen, gleich viel ob ſie bei den Dienſtſtellen des Reichsnährſtandes oder bei den Bezirksorganiſationen der Rekofei erfolgt ſind, iſt der Anmeldepflicht genügt. Eine Doppelanmeldung iſt nicht er⸗ forderlich. Iſt eine Doppelanmeldung erfolgt, ſo iſt die Zu⸗ rückziehung einer der Meldungen nicht erforderlich und un⸗ zuläſſig, N Arlaubsregelung für Brauereien Gemäß des Paragraph 32 des AO. hat der Treuhän⸗ der der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt nach Be⸗ ratung im Sachverſtändigenausſchuß folgende Urlaubsrege⸗ lung für die Brauereien in Baden erlaſſen: 1. Der Urlaub für das Jahr 1934 beträgt: nach 1⸗ und 2jähriger Beſchäftigungsdauer 6 Arbeitstage, nach Zjähriger Beſchäftigungsdauer 9 Arbeitstage, nach 5jähriger Beſchäfti⸗ gungsdauer 12 Arbeitstage, nach 7jähriger Beſchäftigungs⸗ dauer 15 Arbeitstage. Der Urlaub der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter beträgt: im 1. Lehrjahr bezw. 15. Lebensjahr 12 Arbeitstage, im 2. Lehrjahr bezw. 16. Lebensjahr 10 Arbeitstage, im 3. Lehrjahr bezw. 17. Lebensjahr 8 Ar⸗ beitstage, im 4. Lehrjahr 1 705 18. Lebensjahr 6 Arbeits⸗ tage. Schwerkriegsbeſchädigte erhalten zu ihrem Urlaub einen Zuſchlag von 2 Arbeitstagen. 2. Wenn der Urlaub bereits gegeben worden iſt, iſt die Differenz nachzugewähren. In Bekrieben, in denen aus be⸗ triebstechniſchen Gründen dieſe Differenz nicht in natura nachgewährt werden kann, darf ausnahmsweiſe eine entſpre⸗ chende Abfindung in Geld ſtattfinden. 3. Dieſe Regelung gilt für das ganze Land Baden. Die in den noch beſtehenden Tarifbeſtimmungen enthaltenden Ur⸗ laubsbeſtimmungen werden, ſoweit ſie obiger Regelung ent⸗ gegenſtehen, hiermit aufgehoben. Die Spargel⸗ und Eröbeerernte 1934 Nach amtlichen Schätzungen in den Hauptgemüſegebie⸗ ten Deutſchlands hat ſich für das Jahr 1934 eine Spar⸗ gelernte von 411 700 Doppelzentnern auf einer im Er⸗ trag ſtehenden Fläche von rund 15 000 Hektar ergeben. Das iſt ein Durchſchnittsertrag je Hektar von 27,4 Doppel⸗ zentnern, was als ein gutes Mittelergebnis anzusprechen iſt. Im Vorjahr 1933 ſtellte ſich der Ertrag je Hektar nur auf 23,3 Doppelzentner, alſo um 15 v. H. niedriger. Von der Geſamternte in den Hauptſpargelgebieten entfiel faſt die Hälfte des Ertrages(48 v. H.) auf die mitteldeutſchen Anbaugebiete, nämlich Südoſthannooer, Braunſchweig, Provinz Sachſen und Anhalt. Rund 22 v H. des Ertrages kamen auf Heſſen, 10 v. H. auf Brandenburg⸗Berlin ſowie 6 v. H. auf die Spargelgebiete in Baden. Für die Erdbeerernte im feldmäßigen Anbau der Erdbeeren ergab ſich ein Durchſchnittsertrag von 24,9 Doppelzentnern. Die höchſten Erträge wurden in den Vier⸗ landen bei Hamburg und in der Lübecker Bucht mit durch⸗ ſchnittlich 40 Doppelzentnern je Hektar feſtgeſtellt. Auch in Niederſchleſien, in der heſſiſchen Provinz Starkenburg, ſo⸗ wie in dem umfangreichen ſächſiſchen Anbaugebiet zwiſchen Dresden und Meißen wurde mit 37,8 Doppelzentnern bezw 36,2 Doppelzentnern und 33,7 Doppelzentnern je Hektar eine verhältnismäßig gute Ernte erzielt. Die niedrigſten Erträge wurden— von weniger bedeutenden Gebieten ab⸗ geſehen— im Bezirk Mannheim⸗Heidelberg ſowie in Rhein⸗ heſſen und in den Anbaugebieten von Brandenburg ange⸗ Ertrag von 40 Doppelzenknern iſt die Erdbeerenernte 1939 erheblich ungünſtiger ausgefallen. Das Minderergebnſs iſt auf die ungewöhnliche Trockenheit ds. Is. zurückzuführen a p war in einigen norddeutſchen Anbaugebieten auch durch Nachtfröſte während der Blüte starker S standen fröf 0 der Blüte starker Schaden — Deutſches Wörterbuch. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat alle Schulbehörden auf das im Ver⸗ lage von S. Hirzel in Leipzig erſcheinende Deutſche Wörter⸗ buch hingewieſen. Vor allem haben die Höheren Lehranſtalten und Stadtſchulämter dafür Sorge zu tragen, daß das Deulſche Wörterbuch angeſchafft wird und, falls das bisher geſchehen die Fortſetzungen gekauft werden. Dies ſei notwendig, da es um den Beſtand einer großen nationalen Arbeit gehe. Saarland ⸗Treueſtaffel. Auch Seckenheim wird Zeuge dieſes Treueſchwurs ſein, In den Tagen vom 24. bis 26. Auguſt ds. Irs wird durch die geeinte Sportbewegung die Sa arland⸗ Treueſt affel durchgeführt, die ſowohl ſportlich wie py⸗ litiſch von allergrößter Bedeutung iſt. Die Saarland ⸗Treue⸗ ſtaffel bringt Botſchaften aus allen Teilen des deutſchen Vaterlandes, die dem deutſchen Volk an der Saar die Verbundenheit der ganzen Nation mit dem Schickſal der deutſchen Weſtmark zeigen ſollen. Schon zweimal haben Deutſchlands Turner und Sportler ſolche Groß⸗Staffelläufe Jahrhundertfeier des ſiegreichen Befreiungskrieges, eie Staffel nach dem Völkerſchlachtdenkmal zu Leipzig und 1925 den„Hermannslauf“ zum Hermannsdenkmal bei Det⸗ mold. Die Saar⸗Treueſtaffel übertrifft aber alles bis jetzt Dageweſene an Umfang. Sie ſetzt ſich zuſammen aus[0 Hauptläufen und 73 Nebenläufen in einer Geſamtlängs von 17068 Kilometern. Uns in Seckenheim intereſſiert vor allem der Haupt⸗ der Zeppelinhalle. Von hier aus eilen die Turner und Ulm. Nach Ueberſteigen der Schwäb. Alb wird Stuttgart berührt. Nach Aufnahme zahlreicher Nebenläufe wendet ſich der Hauptlauf nach Heilbronn— Heidelberg— Mannheim. Die beiden hieſigen D. T.⸗Vereine, Tbd.„Jahn“ und To. 98 werden auch bei dieſer Staffel hervorragenden Anteil haben. Der Tv. 98 wird in der Nacht vom Samstag auf Sonntag 0.12 Uhr die Urkunde vom Tv. Friedrichsfeld bei der Kreuzung an der Bahnüberführung auf der Heldel⸗ bergerſtraße übernehmen und durch 25 Staffelläufer die⸗ ſelbe dem hieſigen Tbd.„Jahn“ an der evangl. Kirche 0.18 Uhr übergeben. Die Tibündler haben ebenfalls eine Strecke von 2500 m zu durcheilen, um die Urkunde bei der Feudenheimer Fähre den Läufern von der Turnerſchaft Käfertal zur Weitergabe zu überbringen. Von hier geht es durch Mannheim bis zum Rhein⸗Cafe, wo die Urkunde von zwei Schwimmern über den Strom nach Ludwigshafen gebracht wird, worauf der Hauptlauf 5 durch Ludwigshafen ſeine Fortſetzung findet, um bei Koblenz ſein Ziel zu er⸗ reichen. P. E. * An die Sportplatzbeſucher! Der Kreisführer erläßt folgende Beſtimmung: Erwerbsloſen⸗Ausweiſe Die bisherigen roten Erwerbsloſenausweiſe verlieren am 31. Auguſt ds. Irs. ihre Gültigkeit. Nachdem die Vereine der Gau⸗ und Bezirksklaſſe beſchloſſen haben, den erwerbsloſen Volksgenoſſen auch im neuen Spieljahr die Vergünſtigung ermäßigter Eintrittspreiſe— Gauklaſſe 35 Pfg. und Bezirksklaſſe 25 Pfg.— einzuräumen, gebe ich bekannt, daß die neuen ausgenommen), täglich von 14— 16 Uhr im Cafe Vohmann Mannheim, Obere Clignetſtraße 15, unter Aufſicht meines Stellvertreters, Herrn Heck, ausgefertigt werden. Für die Paßgebühr von 10 Pfg. erforderlich. N Ohne dieſen Ausweis iſt es nicht möglich, die ver⸗ billigten, Eintrittskarten zu erlangen. Es iſt daher im In⸗ Wetterbericht Die über die Nordſee ziehende Störung hat auf unſerem Gebiet ſich mit einer vorübergehenden Bewölkungszunahme erſchöpft. Nun herrſcht wieder der vom Azorenmaximum aus⸗ gehende Zochdruckrücken, der den Abſchnitt ſchöner Witterung gebracht hat. Ein neues über Irland und Schottland an⸗ greifendes Tief wird wohl auch vorerſt wenig Bedeutung er⸗ ſangen.— Vorherſage: Fortdauer des heiteren, untertags zu vaterländiſchen Feiern veranſtaltet: 1913, anläßlich den lauf V des Bad. Gaues. Start iſt in Friedrichshafen bei der 8 Sportler mit der Urkunde über Ravensburg, Biberach nach bel, 8 e ne Ausweiſe pro 1934/35 in der Zeit vom 17. bis 31. Auguſt(Samstags und Sonntags 1934 W Ausfertigung des Paſſes iſt die Vorlage des behördlichen N Ausweiſes und eines Lichtbildes ſowie die Entrichtung der tereſſe jedes Erwerbsloſen ſich dieſen Ausweis zu beſchaffen. 1 5 geben. Gegenüber der Vorjahrsernte mit einem Hektar⸗] bommerlich warmen Wetters. —— 1* N. Amlliche Deröflenllichungen ler laat Mannßeim. 2 Zimmer Heute unſer Schlager: Kräftige CCC TTT 1 Verſteigerung des Obſterträgniſſes 7 ö 5 i Ibimtergraul. 5 3 b 5 und Küche Schöne große Spalierbirnen 2 U U U in Seckenheim am Freitag, den 24. Auguſt, 8 uhr, gegen mit Stallung und Garten gegen zum ſteriliſieren Dflamzen Um Ein- erhe-Tag 10 Pfund 1.— Mk. zu verkaufen. 5 N Barzahlung. Zuſammenkunft bei Färberei Kramer, Secken⸗ heimer Landſtraße. Hochbauamt Abt. Gartenverwaltung. Verſammlungs⸗ Kalender. 6 Fußballvereinigung 98. Heute abend Training der Schüler, Jugend⸗ und Seniorenſpieler. Anſchließend Spieler⸗ verſammlung. Bd M.⸗Jungſchar. Heute Abend 7 Uhr Gruppen⸗Heimabend (Turnen) im Wörtel. Unserem Vereinsſührer BRLNO SCHHCH urid seiner lieben Braut ANNA entbieten wir zur heutigen Vermählung die herzlichsten Glück. und Segenswünsche. Die Turner und Turnerinnen. SSS dieſelbe Wohnung, event. mit nur 1 großem Zimmer ſofort oder ſpäter[Eßbirnen 1 Pfund 10 Pfg. zu tauſchen geſucht. Zu erfragen 5 Pfund 40 Pfg. in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Zwetſchgen 9 Pfund 10 Pfg Goldtrauben. Nik. Hanf, Kloppenhelmerstr. 89. 3 Ummel-Wobnung mit Zubehör möglichſt mit Raum für Geflügel⸗ n 83 1. Oktober 85 3 eſucht.. ſchäſtsſtelle N e Weinfäſſer neue und gebrauchte, füllfertig hat preiswert zu verkaufen Hermann Ehret „Zum Reichsadſer“ 8 Lohnsteuer-Tabellen mit Angabe der Arbeitslosenhilfe zu haben in der Druckerei des„Nectar-Bote“ Alles in guter Qualitat zu billigen Preisen mit 3 Rabatt 1 Gropp, 1 Meersburgerſtr. 28 Schöne kafolunzel Pfund 6 Pfg. Hauptſtraße 149. — 9 0 Trinkt deutschen Wein Hus unserer eigenen Kelterei Kirtweller Weizwein It. 89 1 3— 1 . Pälzer Tischwein tr. kür Eimmeldinger Weilzwein tr. 83 Bauhandwerker Pfälzer Rotwein 3 Een Rupperisberger Rotweln tr. 93 vorgeschrieb R 5 5 gender Qualität und günstigster städtischem Preislage 14329 ben ge UP rauchergenossenscha zu haben in der f bergen 5 Neckar- Bote- M R NN HEIN e. G. m. b. E. Druckerei. 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Faſt täglich trafen ſeine Kartengrüße ein, die ſie ſofort beantwortete, denn ſonſt erreichten ſie ihn nicht mehr an dem betreffenden Orte. Er war mit Gontard faſt alle Tage wo anders und dachte noch nicht an die Rückkehr. Das anhaltend ſchöne Wetter in dieſem Jahre war zu einem Weiterſchweifen auch zu verführeriſch. Von Sehn⸗ ſucht nach ſeiner Frau war nie darin die Rede. Er fragte nur pflichtſchuldigſt nach ihrem Ergehen, gab ihr allerhand gutgemeinte Ratſchläge und Verhaltungsmaßregeln und ſchien ihre Zuſtimmung zu ſeinem längeren Ausbleiben als ſelbſtverſtändlich vorauszuſetzen. Wenigſtens dehnte er ſeine Wanderungen mit Gontard immer weiter aus und ließ von dem Zeitpunkt ſeiner Rückkehr nichts verlauten. „Ach— Signora—, da ſind Sie ja— endlich!“ rief Virgilio jetzt, ſeinen Panama ſchwenkend und Maria Ur⸗ ſula, die ſoeben die Straße von Mythenſtein her kam, ent⸗ gegengehend. „Endlich?“ fragte ſie lachend.„Iſt es nicht die Zeit, die wir feſtſetzten?“ „Ja— Sie ſind pünktlich wie immer, Signora, ſuchte er ſeinen unbedachten Ausruf, der ſeine Ungeduld ver⸗ riet, zu entſchuldigen. Dabei hing ſein Blick mit Entzücken an ihrem roſigfriſchen Geſicht, an der ganzen lichten Er⸗ ſcheinung. Er freute ſich auf die Fahrt mit ihr, auf das Zuſammenſein, das diesmal nicht durch ihr fleißiges Ma⸗ len und die Anweſenheit Fremder geſtört werden konnte, wie bisher im Garten von Mythenſtein. Am liebſten wäre er mit ihr allein im Kahn gefahren, hätte ihre Nähe voll und von niemand belauſcht aus⸗ koſten können. Aber ſie wollte nun einmal mit ihrem al⸗ ten Freunde, dem Schiffer Kyd, fahren, und den Willen ſchöner Frauen mußte man achten und erfüllen. Die Gondel ſtand bereit, Virgilio half ſeiner Dame beim Einſteigen, und gleich darauf glitt ſie vom Lande ab. Ueber dem blauen Waſſer lag wieder der ſchimmernde Glanz— ein Gleißen im Sonnengolde. Virgilios heitere, gehobene Stimmung, ſeine erſichtliche Freude an dieſer Fahrt wirkte anſteckend auf Maria Ur⸗ ſula. Sie ging mehr und mehr aus ſich heraus und ihr Weſen ſprudelte über von allerhand luſtigen Einfällen, Scherzen und Neckereien. Er war ganz berauſcht von ihrer Art. Wie tempera⸗ mentvoll ſie war, wie berückend in ihrem natürlichen Frohſinn! Endlich ſtieß die Barke ans Land. Man war in Gerſau. Nur wenige Schritte von der Anlegeſtelle lag das ſo⸗ genannte„Tiroler Stübli“, wo ſüßer Aſti vom Faß ge⸗ ſchänkt wurde. Dahin lenkten ſie ihre Schritte. Im Garten ſetzten ſie ſich an einen der kleinen Tiſche und beſtellten bei der freundlichen Kellnerin den Wein. Während Maria Urſula nur vorſichtig von dem Wein, der durch ſeine Süße über das innere Feuer hinweg⸗ täuſchte, nippte, ſprach Virgilio ihm tapfer zu. Die Wirkung machte ſich bald bemerkbar. Seine Züge belebten ſich, ſeine Augen zeigten einen faſzinierenden Glanz, ſein Weſen ſprudelte über in leben⸗ diger Friſche, in herzlichem, warmem Frohſinn, der Herz und Sinne gefangen nahm And Maria Arſula gab ſich dem Zauber, der von ſei⸗ ner Perſönlichkeit ausging, rückhaltlos hin. Kein Mißton ſtörte dieſe romantiſche Märchenſtimmung, in der alles ausgeſchaltet war, was ſie hätte trüben können. Sie fühlte ihr Herz geſchwellt, ſich hinweggetragen über den grauen Alltag in eine Welt voll Poeſie und Schönheit. Wie ſchön er doch iſt! dachte ſie immer wieder, dieſen Ausdruck möchteſt du feſthalten— ſo möchteſt du ihn auf deinem Bilde darſtellen wollen. And er tat nichts, was dieſen Eindruck in ihr hätte ab⸗ ſchwächen können. Er blieb auch in der Weinſtimmung beherrſcht und zurückhaltend; und wiegte ſie damit in eine glückliche Sicherheit. Endlich entſchloſſen ſie ſich zur Heimfahrt. Unter der Obhut des biederen Schiffers fuhren ſie auf dem blauen Vierwaldſtätterſee nach Brunnen zurück. zuſammen, aber einer auf der einen Seite in bewuß⸗ Glücksempfinden. prachen nicht mehr viel des anderen Nähe, tem, auf der anderen in u m Nun waren ſie wieder in nnen. o ſtand vor M la und hielt ihre He feſt der ſeinen. paar Sekund 8 ſie Auge in Auge e fort und ſie ſah ihm wie träu⸗ 0 liebe Frau Sie es wirklich?“ Wie Wie ein ſchriller Mißton klang die hohe, ſcharfe Stim⸗ me in Maria Arſulas ſelbſtvergeſſenes Träumen hinein. Sie wandte ſich und ſah eine elegant gekleidete Dame vor ſich, die ihr jetzt mit einem eigenartig liebenswürdigen Lächeln die Hand hinhielt. „Frau Profeſſor Kuntze,“ ſagte Maria Urſula, ihre nicht gerade angenehme Ueberraſchung hinter einem höf⸗ lichen Lächeln verbergend.„Wo kommen Sie denn her?“ „Nicht wahr— das hätten Sie nicht vermutet, daß ich hier ſo plötzlich neben Ihnen auftauchen würde?“ lachte die andere ein wenig forciert.„Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht geſehen, obgleich wir in Berlin in demſel⸗ ben Stadtteil wohnen. Man muß ſchon in die Schweiz fah— ren, um ſich einmal wiederzuſehen.“ Marig Urſula lachte über dieſen Scherz, obgleich ſie den Stich wohl herausfühlte. Frau Profeſſor Kuntze he in Berlin vergebens einen Verkehr mit ihr anzubahnen verſucht, aber eine gewiſſe Antipathie hatte ſie dem ge⸗ ſchickt ausweichen laſſen. Sie hatten ſich auf einem Ver⸗ einsfeſt kennen gelernt, da die beiden Männer Verbin⸗ dungsbrüder waren, aber da auch ihr Mann ſich nicht ſon⸗ derlich zu dem Profeſſor hingezogen fühlte, ſo unterblieb der Verkehr, obgleich ſie nur eine Straße auseinander wohnten und Frau Kuntze jede Gelegenheit benutzte, ſich ihr zu nähern. „Wo haben Sie denn Ihren Herrn Gemahl?“ fragte Frau Kuntze jetzt, indem ſie einen kurzen Seitenblick nach der Richtung warf, in der Virgilio vorhin verſchwun⸗ den war. Maria Urſula fing dieſen Blick auf, ohne ſich der Be⸗ deutung im erſten Augenblick klar zu ſein. „Mein Mann macht mit einem Kollegen eine Tour ins Berner Oberland“, entgegnete ſie unbefangen. „Ach— was Sie ſagen!“ rief Frau Kuntze erſtaunt, „und Sie gingen nicht mit?“ „Nein— die Herren wollten über die Furka wandern und dann die Jungfrau beſteigen. Das iſt nichts für Frauen.“ „Und darum blieben Sie ſo allein hier zurück? Ich be⸗ greife Ihren Herrn Gemahl nicht.“ „Wieſo denn nicht, gnädige Frau?“ fragte Maria Arſula, von dem eigentümlichen Tonfall der Frau unan⸗ genehm berührt, aber doch nur einen Vorwurf gegen ihren Mann heraushörend.„Mein Mann weiß, daß ich mich in Brunnen ſehr wohl fühle,“ verteidigte ſie ihn. „Ja?— Weiß er das?“ Das klang wieder recht merkwürdig. „Ich denke mir,“ fuhr die Kuntze fort,„für ein ſo jun⸗ ges Frauchen, wie Sie es ſind, muß es hier zum mindeſten recht langweilig ohne den Gatten ſein. Sie haben ja nicht einmal ein Konzert oder Theater hier in Brunnen.“ „Ach, gnädige Frau, das habe ich ja in Berlin genug, dazu bin ich doch nicht hergekommen— in die Schweiz.“ Frau Kuntze zog die Augenbrauen hoch. „Nein— natürlich nicht.— Sie haben andere Ab⸗ wechſlung hier— vielleicht auch gute— Bekannte?“ Es lag etwas in der Art dieſer Frau, was Maria Urſula reizte. Trotz deren Liebenswürdigkeit konnte ſie das Gefühl nicht loswerden, daß ſie es nicht aufrichtig meinte, ja, es war ihr, als wenn hinter jedem Wort und Blick ein Stück Bosheit ſteckte. Das mahnte ſie nicht zur Vorſicht, ſondern forverte ſie geradezu heraus.. „Ja— ich habe ſehr nette Geſellſchaft hier gefunden und mich bis jetzt noch nicht über Langeweile beklagen können,“ rief ſie luſtig. Staatsanwalt— ſehe ich recht? (Fortſetzung folgt.) Seckenheimer Familienchronik 1934. Von Hellmuth Möſſinger. 4. Joſua Seitz— Antoni Trauſier. . N 2 Ueber Joſua Seitz(1688-1729) den Sohn des Konrad id Enkel des aus Wieblingen gekommenen Philipp Seitz, in mehrfacher Hinſicht noch einiges zu ſagen. Eigenartig id einzig iſt ſchon ſein bibliſcher Vorname, der anſcheinend auch nen Zeitgenoſſen mitunter Kopfzerbrechen ver⸗ urſachte, dieſer Vorname hat ſich aber in Seckenheim nicht vererbt, obwohl ſein Träger mehrfach in der Verwandtſchaft Gevatter ſtand. Es kann gar kein Zweifel darüber be⸗ ſtehen, daß der Sohn des Konrad Seitz am 15. 8. 1688 auf den ſonſt im Kirchenbuch nicht vorkommenden Vornamen Joſua getauft wurde, ganz deutlich iſt auch der Name ſeines Gevatters als Joſua Wagner, Sohn des„ Schultheiß Gg. Wagner von Ilvesheim ausgeſchrieben. In der Folgezeit ſcheint man aber wenigſtens in der Familie Seitz der Meinung geweſen zu ſein, als ob Joſug de ſelbe Name wie Joſeph ſei, und dieſer auf den Namen Joſua getaufte Seitz iſt ganz offentlich mehr unter dem Namen Joſeph durchs Leben gegangen. Sogar das Kirchenbuch iſt in der Schreibung ſeines Namens nicht ganz ſicher und immer gleichlautend. Beim Eintrag über ſeine 171ʃ in Oftersheim vollzogene Heirat wird er nur als Joh. Seitz aufgeführt, in den Tauf⸗ inträgen ſeiner Kinder erſcheint er zumeiſt als Joſua, ſo auch beim Eintrag über ſeinen Tod. Danach heißt es in der Konfirmandenliſte von 1725„Anng Maria, weiland Joſeph Seitz hinterlaſſene Tochter“, der 1728 konfirmierte Hans Philipp dagegen tritt als Sohn des Joſug auf. Außer dem Pfarr- oder Kirchenbuch beſitzen wir aber für dieſen Fall noch andere Urkunden. Im Beſitze der Fa⸗ milie Albert Zahn befindet ſich das gusbuch, das Hans Jakob Seitz(1695— 1743), der jüngere Stiefbruder des Joſua für ſich angelegt und peinlich geſührt hat, in der Hauptſache, um ſeinen recht umfangreichen Grundbeſitz darin aufzuzeichnen. Er kommt dabei auf die ſtattliche Zahl von 224 Parzellen oder Item. Den Anteil ſeiner an Treiber nach Wieblingen verheirateten Schweſter Suſanne an den vom Vater Peter überkommenen mehr als 120 Grundſtücken löſt er mit barem Geld ab, die von ſeiner Frau Sufanne Treiber aus Wieblingen auf dor⸗ tiger Gemarkung beigebrachten Grundſtücke gibt er an zwei Schwäger in Seckenheim ab und tauſcht dafür 41 Grundſtücke in Seckenheim ein, welche dieſe beiden Schwäger von ihrem gemeinſamen Schwiegervater Wagner aus Ilves⸗ heim erhalten hatten. Vom erſten Jahre Jakob Seitz faſt alljährlich einer Ehe an konnte ſich Hans weitere Grundſtücke zukauſen und hat dieſe fein ſäuberlich aufgezeichnet, wobei faſt ausnahmslos auch die ſämtlichen Nebenlieger namentlich aufgeführt ſind. So verzeichnet er nicht weniger als 13 mal als Nebenlieger ſeinen Stiefbruder Joſua Seitz, er tut dies aber jewe mit dem Wort„mein Bruder Joſeph“. Dem⸗ nach müſſen wir annehmen, daß der Name Joſua nur für das Kirchenbuch beſtimmt war und dort ſein Daſein friſtete, in der Familie aber lediglich der Name Joſeph gebraucht wurde. Nachdem Dr. Kollnig ſchon darauf hingewieſen hat, daß der bäuerliche Grundbeſitz in Seckenheim ganz überwiegend in den Händen der Evangeliſchen war, glaube ich ein größeres Intereſſe an den hierauf bezüglichen Angaben des genannten Hausbuchs vorausſetzen zu ſollen. Ich habe mir die Namen der ſämtlichen Perſonen herausgezogen, die für die Zeit von 1718-43 in dieſem Buch von H. Jak. Seitz als Eigentümer, Käufer, Verkäufer, aber auch nur als Neben lieger der 224 Item aufgeführt werden, und ſetze dieſes Verzeichnis hierher, weil es uns wenigſtens einigermaßen über die Verteilung des Grund und Bodens im damaligen Seckenheim auf die einzelnen Familien Aufſchluß zu geben vermag. Es ſind alſo genannt: 224 mal Hans Jakob Seitz ſelbſt, 124 mal Schweſter Suſanne Treiber geb. Seitz in Wieblingen, 4 mal Phil. Wagner, Ilvesheim, 18 mal Gg. Volz, 17 mal Franz Jak. Ehrhardt, 14 mal Nik. Hartmann, je 1 5 mal Churpfalz, Joh. Herzberger und Joſua Seitz, 10 mal Mich. Diehl und der Heilige, 9 mal Mich. Bittler und Martin Klumb. Mit 8 Grundſtücken finden wir Baſtian Frey und Georg Wiederhold, mit 7 Andreas Bühler, Henrich Karl, ſeine 2 — Jakob Fleck, Gg. Seitz und Hch. Seitz. 6 fach ſind vertreten: Gg. Bühler, Val. Hörner, Velten Lutz, Peter Seitz und Hch. Weißling, je 5 mal Konrad Hörner, Märtin Jäger, Peter Klumb, Hans Lutz, Münchgut, Franz Nater, 4 mal marſchieren auf die 9 Claudi Blanche, Nik. Frey, Jakob Hagenbuch, Nonnengut, Pründgut, Andreas Reiß, Lönhard Seitz, Antony Tranſier und Philipp Treiber. Dreiſpännig fahren Jak. Diehl, die Erben, Adam Hörner, Baſtiam Klumb, Hans Georg Seitz, Peter Sponagel, Andreas Staas, Schultheiß, Hch. Waldenberger. Als doppelte Grundbeſitzer finden wir noch Martin Althaus, Peter Buchecker, Gg. Dewald, Mich. Frey, die Gemind, Jakob Heck⸗Neckarau, Ludwig Hörner, Martin Hörner, Sebaſtian Kegel, Jakob Koch, Leonhard Köhler, Kronenberger Gut, Heinrich Mayer, Anwalt, Stift Neuburg, die Pfarr, Jakob Reiß, Heinrich Staas, Wilhelm Voltz. Nur je einmal finden wir in dieſem Grundſtücksverzeichnis des Hans Jakob Seitz die Namen Gg. Böhles, Peſer Bruch Erben, Lorenz Ehrhardt, Thomas Frey, Frühmeßgut, Joh. Gehr, Paulus Gehr, Hans Hagen⸗ buch, Jakob Hörner, Sebaſttan Huber, Peter Köhler Erben, Thomas Köhler Erben, Pfarrwittum, David Reiß, Hubert Reiß, Philipp Volz, Matthias Walter, Johann Wolff, Nik. Wolff, Jakob Zahn, Michgel Zwingenberger. Von Auswärtigen finde ich unter dieſen elnſpännigen Grundbeſitzern auf Gemarkung Sekkenheim, z. T. allerdings bei Aufgabe dieſes Grundbeſitzes durch Verkauf: Johann Baumann, Schriesheim; Bingemann, Fußgönheim; Mich. Bürckel, Neckarau; Martin Ding, Neckarhauſen; Jakob Hack, Altrip; Herold, Neckarhauſen; Hirſchhörner Gut; Eſaias Köhler, Neckarau, Kolbs Erben, Neckarau; Jakob Mayer, Schwetzingen; Hch. Pfeffer, Neckarau; Scheffelmaier, Neckarau; Pfleg Schönau, Michgel Treiber Erben, Wieblingen, Jof. Wagner, Ilvesheim, Conrad Wernz und Hans Georg Wernz in Neckarau. Die Namen dieſer Liſte ſcheinen mir durchweg das zu beſtätigen, was Dr. Kollnig über die Beteiligung von Katholiken und Proteſtanden an der Grundbeſitzverteklung auf der Gemarkung Seckenheim ausgeführt hat. Bemerkens⸗ wert iſt in der Liſte der Katholik Antony Tran ſie r, der 4mal im Hausbuch des Hans Jakob Seitz als Neben lieger erſcheint. Bedenkt man, daß dieſes Buch und ſein Grundſtückverzeichnis doch nur einen kleinen Ausſchuftt aus der großen Gemarkung bietet, ſo dürſen wir auch auf einen ziemlich bedeutenden Grundbeſitz dieſes Gliedes der Familbe Tranſier ſchließen. Woher dieſer Grundbeſitz ſtammt, können wir wiederum aus dem Kirchenbuch entnehmen. In dieſem Pfarrbuch wird unſer Antont Tranſier nicht nur 175“ als Gevatter bei einer Taufe in der Familie von reformter⸗ ten Verwandten aufgeführt, ſondern wir finden auch zwe Ehe-Einträge des reformierten Pfarrers. 1703 am 30. 4. heiratet Hans Georg Tranſier, Sohn des p Bürgers Hch. Tranſier, Anng Katharina, die Tochter des 1 Schultheißen Hans Georg Reiß, und am 22. 5. desſelben Jahres 1703 heiratet ſein Bruder Antonius Tranſier auch eine Anng Katharina, die Tochter der Bürgers Hans Martin Bruch allhier. Mit dieſen beiden Heiraten ſindet alſo der bäuer⸗ liche Grundbeſitz dieſer beiden Brüder Tranſier ſehr leicht ſeine Erklärung. Allerlei Wiſſenswertes Unter Kalorie iſt diejenige Wärmemenge zu verſtehen, die erforderlich wird, um die Gewichtseinheſt Waſſer um ein Grad Celſius zu erwärmen. * Grün, Rot und Violett ſind drei reine— 0 5 und zwar Grundfarben. Sie ergeben zuſammen Weiß. * In jeder atmoſphäriſchen Luft, die wir einatmen, und die ein Gemiſch von etwa einem Fünftel Vol. Sauerſtoff und vier Fünftel Vol. Stickſtoff darſtellt, ſind in ganz ge⸗ ringer Menge auch nne uf und Kohlenſäure vor⸗ dauernd einen Kohlen⸗ handen. Sobald die Atmungslu 0 tritt eine töd⸗ fäuregehalt von fünf Prozent aufweiſt, liche Wirkung ein. — e ee, ee .